itt lime, 5 chen 15 ren, i ter 0 4 das wir ſtes bird hen die tit, ere del gel. ich ind 15 1 E 0 er 1 pl N N 1 j l * ⸗ 9 1 U 1 .. 6 4 1 1351 1 1 a 4 1 . 1 3 oll Amiliches Verkündigungsblatt der Hej. Bürgermeiſterei 80 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatli Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1. Inſſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millim eter Nr. 37 ch 1,20 Mb. zuzügl. 20 50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. zeile oder deren Raum 2 Pfennig lernheimer iung und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger S * Beilagen: „Der Feuerreiter“. Dienstag, den 13. Februar 1934 Blutige Kämpfe in Oeſterreich. Generalſtreik in Wien— Polizei und Militär ſtürmt das Sozialiſtenheim in Linz. Verbot der Sozialdemokratie— Straßenſchlachten in Linz, Wien, Graz. Generalſtreik in Wien. 8 DNB. Wien, 12. Febr. Ein allgemeiner Proteſtſtreik in der Wiener Arbeiter⸗ ſchaft iſt Montag mittag hier ausgebrochen. In den Betrieben erſchienen kurz vor 12 Uhr die ſozialdemokratſchen Be⸗ triebsräte und teilten den Arbeitgebern mit, daß die Arbei⸗ terſchaft, einer allgemeinen Streikparole folgend, die Ar⸗ beit punkt 12 Ahr mittags niederlegen werde Der geſamte Wiener Straßenbahnverkehr iſt damit um punkt 12 Uhr zum Stillſtand gekommen. Die Elektrizitäts- und Gas⸗ werke ſind gleichfalls in den Proteſtſtreik eingetreten. Punkt 12 Ahr ſetzte gleichfalls der elektriſche Strom in der gan⸗ zen Stadt aus. Die Polizeidirektion hat eigene Strommaſchinen für den telegraphiſchen und telephoniſchen Polizeidienſt in Kraft geſetzt Man nimmt an, daß es ſich um einen Proteſtſtreik der Arbeiterſchaft wegen der Vorgänge in Linz han⸗ delt. In dem lokalen Telephonverkehr ſind gleichfalls Störungen infolge Ausſchaltung des elektriſchen Stromes eingetreten. Die 1 des Proteſtſtreikes iſt bis zur Stunde noch nicht zu über⸗ ſehen. Gtandrecht über Linz und Wien. Die amtliche Mitteilung DNB. Wien, 12. Febr. Am 13 Ahr meldet die Amtliche Nachrichtenſtelle: Wie ſchon vor einigen Tagen verlautbart wurde, haben der aufgelöſte Re⸗ publikaniſche Schutzbund bzw. Angehörige der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei und dieſer naheſtehende Organiſationen eine gewaltſame Aktion vorbereitet. Im Zuge der durchgeführten Anterſuchung unternahm die Bundespolizeidirektion Linz heute morgen im Hotel„Schiff“, dem ſozialdemokratiſchen Parteiheim, eine Hausſuchung. Im Hauſe befanden ſich größere Kontingente des ehemaligen Republikaniſchen Schutzbundes, die ſofort der Polizei bewaffneten Widerſtand entgegenſetzten. Unter Heran⸗ ziehung von Heeresabteilungen wurde das Gebäude im Kampf genommen, wobei ein Bundeswachbeamter getötet, mehrere Wachbeamte und Wehrmänner verletzt wurden. Die im Ge⸗ bäude befindlichen Gewalttäter wurden abgeführt und den Ge⸗ richten übergeben. Auch an mehreren anderen Stellen in Linz gingen Schutzbundabteilungen mit bewaffneter Gewalt vor. Aeber Linz wurde das Standrecht verhängt. Die Niederwerfung dieſer Gewalttaten gegen amtliche Or⸗ gane, ſo heißt es in der amtlichen Meldung weiter, iſt im Gange. In Wien haben Feile der ſozialdemokratiſch organiſierten Arbeiter der ſtädtiſchen Elektrizitätswerke die Arbeit nieder⸗ gelegt. Deshalb wurde auch in Wien das Standrecht verhängt. Die Bundesregierung hat unter Bereitſtellung des geſamten Machtapparates alle Maßnahmen getroffen, um dieſe planmäßigen verbrecheriſchen Anſchläge bolſche⸗ wiſtiſcher Elemente im Keime zu erſticken. Die geſamte Arbeiterſchaft wird aufgefordert, ſo heißt es in der amtlichen Mitteilung weiter, ihre Arbeit unbeeinflußt von verbrecheriſchen Hetzern ſortzuſetzen. Jeder Widerſtand gegen die Staatsgewalt, jede Sabotage oder Gewalt wird mit den ſchärf⸗ ſten ſtandrechtlichen Mitteln geahndet werden. Volk von Oeſter⸗ reich! Bauern, Bürger und Arbeiter! Vertraut auf die Regie⸗ rung und ſtellt euch hinter ſie, damit wieder raſcheſtens Ordnung und Friede hergeſtellt werden können. Standrecht auch über Niederöſterreich. DNB. Wien, 12. Febr. Auch über Niederöſterreich iſt nunmehr das Standrecht verhängt worden. Das Wiener Rathaus kampflos beſetzt. DNB. Wien, 12. Febr. Das Wiener Rathaus iſt in den heutigen Abendſtunden von einem größeren Aufgebot von Truppen, Polizei und Gendar⸗ merie beſetzt worden, ohne daß von ſozialdemokratiſcher Seite ein ernſthafter Widerſtand geleiſtet wurde. Hierbei iſt eine Reihe von ſozialdemokratiſchen Beamten, die nach einer amtlichen Er⸗ klärung in offenkundigem Zuſammenhang mit den gegenwärti⸗ gen Gewalttätigleiten ſtanden, verhaftet worden. Ebenſo iſt der Vizebürgermeiſter der Stadt Wien, Emmerling, der Leiter der geſamten ſtädtiſchen Betriebe, in den Abendſtunden verhaftet worden. DNB. Wien, 12. Febr. Die Lage ſpitzt ſich hier immer mehr auf den endgültigen großen Schlag der Regierung gegen die ſozialdemokratiſche Parteileitung zu. Durch die eben erfolgte Beſetzung des Rathauſes iſt nunmehr die Zentrale der öſterreichiſchen Sozial⸗ demokratie in den Händen der Regierung. Die Regierung beabſichtigt, wie verlautet, dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Bürgermeiſter von Wien, Seitz, ein Altimatum zu ſtellen, entweder freiwillig zurückzutreten und die Macht ſofort der Regierung zu übergeben, andernfalls er der Gewalt werde weichen müſſen. Weiter ſoll nach der Beſetzung des Rathauſes ein Regierungskommiſſar für Wien ernannt werden. Aeußerſt ſtrenge Abſperrungsmaßnahmen ſind in der ganzen Stadt mit einem rieſigen Aufgebot von Polizei und Militär, Maſchinengewehren und Drahtverhauen durchgeführt worden. Die Stadt macht einen ausgeſtorbenen Eindruck. Die auf den Schienen ſtehenden, von der Mannſchaft verlaſſenen Straßen— bahnwagen ſind in den Abendſtunden von der Polizei mit Kraft— wagen abgeſchleppt worden. In den Straßen iſt die Polizei⸗ kontrolle außergewöhnlich ſcharf. Alle verdächtigen Perſonen werden durchſucht. In den Hauptſtraßen iſt der Perſonenverkehr vollſtändig geſperrt. Die Vorſtellungen der Theater und Kinos ſind ausnahmslos abgeſagt worden. Alle Reſtaurants müſſen bis 8 Ahr abends geſchloſſen ſein. In der Stadt herrſcht voll⸗ ſtändige Ruhe. Jedoch iſt es in den einzelnen äußeren Arbeiterbezirken zu heftigen Zuſammenſtößen und Schießereien zwiſchen der Polizei und den Arbeitern ge— kommen, bei denen von Arbeiterſeite Maſchinengewehre ver— wendet worden ſind. Die Polizeiaktion in den äußeren Stadt- bezirken iſt bisher noch nicht zum Abſchluß gelangt. Seit den Mittagsſtunden ſind keine Zeitungen mehr erſchienen. Die Stadt bietet heute einen durchaus kriegeriſchen Eindruck. Die Straßenzüge ſind mit ſpaniſchen Reitern ver⸗ ſperrt. Aeberall patrouilliert Militär und Polizei. Mit auf⸗ gepflanztem Seitengewehr. Zeitungen ſind am Montag abend nicht mehr erſchienen. Aus der Provinz treffen keinerlei Mel⸗ dungen ein, da der lokale Telefonverkehr vollſtändig geſperrt iſt. Am Polizeipräſidium wurden gegen 17 Uhr Maſchinengewehre in Stellung gebracht. Auflöſung der Sozialdemokratie. DRB. Wien, 12. Febr. Wie von gutunterrichteter Seite verlautet, hat die Regie⸗ rung die Auflöſung der ſozialdemokratiſchen Partei und die Auflöſung des Wiener Landtags und Gemeinderats bereits beſchloſſen. Zum Regierungs⸗ kommiſſar wurde Miniſter Schmitz ernannt. Auf dem' ner Rathaus weht neben der Bundesfahne die grün⸗we. Fahne der Heimwehr. Der außerordentliche Miniſterrat dauert um 22 Ahr noch an. Neue Kämpfe in der Nacht. Zahlreiche Tote. 5 DRB. Wien, 13. Febr. Nach den gegen Mitteenacht aus den Vororten einlaufenden Meldungen wird die Lage imer bedrohlicher. 5 An zahlreichen Stellen ind blulige Kämpfe im Gange, die bereits zahlreiche Opfer an Toten und Verwun⸗ deten gefordert haben. Ein Mittelpunkt des Kampfes iſt der ſogenannte Reumann⸗ hof, wo ein Hauptmann des Bundesheeres den Tod fand. Das Kampfſeld und die Lage wechſelt von Viertelſtunde zu Viertelſtunde.. DNB. Wien, 12. Febr. An einzelnen Stellen der äußeren Stadtbezirke iſt in den Abendſtunden die Kampftätigkeit wieder lebhaft. Man hört ſelbſt in der Innenſtadt das Gewehr- und Maſchinengewehrfeuer. Der republikaniſche Schutzbund ſoll ſich auf den Lagerberg zuſammen⸗ ziehen. Weitere Truppenverſtärkungen ſind in die Gefahrzone der Vorſtädte entſandt worden. 10 5 Amtlich wird mitgeteilt, daß auf Seiten der Polizei drei Tote und 18 Schwerverletzte zu verzeichnen ſind. 1 5 3 D * 32 Tote in Graz und Amgebung. DRB. Wien, 12. Febr. Au Steiermark vorliegende Nachrichten deſagen, daß in Graz und Amgebung und in den Vororten Eggenburg und An— dritz, ſowie in Bruck an der Murr bei den Zuſammenſtößen zwiſchen der durch Militär verſtärkten Gendarmerie und dem Schutzbund 37 Tote zu verzeichnen ſind, davon 11 auf der Seite des Militärs und der Gendarmerie. In den Abendſtunden iſt die Ruhe noch nicht wiederhergeſtellt. Der öſterreichiſche Heimatſchutz aufgeboten. Der Bundesführer des Heimatſchutzes, Starhemberg, hat mit Rückſicht auf die Vorfälle am Montag das Aufgebot des geſamten öſterreichiſchen Heimatſchutzes angeordnet. Der Heimatſchutz wird, wie die Preſſeſtelle der Bundes— führung mitteilt, an der Seite des Bundesheeres, der Gen— darmerie und der Polizei die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung ſichern. Starhemberg hat ſich nach Linz begeben, um etwa notwendige Verfügungen zu treffen. In ſeiner Begleitung befindet ſich eine Abteilung des Schutzkorps. Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 — AIſterreich iſt Linz, 10. Jahrgang Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate Paris und Wien. F. Plötzlich flackert nun der Brand im kleinen Oeſterreich auf. Ganz überraſchend; und aus den vorliegenden Nachrichten läßt ſich nicht einwandfrei entnehmen, wer zuerſt angefangen hat, die Sozialdemokraten oder die Polizei. Es iſt wohl ſo, daß, wenn die Spannung vorhanden, daß da nur ein Kleines ge— nügt, um ſie auszulöſen. Das, was den Spannungen— in Frankreich und in dem kleinen Oeſterreich— zu Grunde liegt, iſt jedoch grundverſchieden. In unſerer Sonntagsausgabe hat ein Pariſer Mitarbeiter die ganze Angelegenheit nochmals zu⸗ ſammengefaßt.„Gleichgültig welcher politiſchen Richtung man angehört, wir wollen anſtändige und ordentliche Leute, die uns regieren“, das war der Akzent für die Spannung in Frankreich. Geſindel nur hat ihn verſchoben! Anter Doumergue haben ſich dieſe„anſtändigen und ordent— lichen“ Leute verſammelt in einem Miniſterium. Wenn dieſer Regierungsbildung geſtern am Montag der Generalſtreik der Sozialiſten und Kommuniſten gefolgt iſt, ſo deshalb, weil dieſe Gefahren erſt befürchten. Der Generalſtreik ſollte ein Exi⸗ ſtenznachweis ſein gegenüber dem„Bürgerblock“. Wer will die weitere Entwicklung in Frankreich ausklügeln? Fieberzuſtände wie der von heute in Frankreich entziehen ſich dem rechneriſchen Kalkül. Wer will ſagen können, daß dieſes Kabinett der Alten das Land aus dem Krankheitszuſtand wird herausführen können, in den es durch Skandal und Korruption geführt worden?! Auf der Rechten will man aus der Vorherrſchaft der Lin ken heraus, aber dieſe„Rechte“ iſt kein Block mit geſchloſſenem Programm, ſie iſtein ohnmächtiges, zerfahrenes Gebilde. Die Rechte hat keinen grundſätzlich andern geiſtigen Boden als eben wieder den Parlamentarismus der Dritten Republik. Darum kann man einen ſolchen Generalſtreik ertragen; er ſpielt ſich nach den gewohnten Spielregeln ab und iſt vermutlich am Montag nachts 12 Ahr weſteuropäiſcher Zeit beendigt. Die Frage iſt nicht die der Niederwerfung des Marxismus. Es gibt keine geſellſchaft⸗ liche Frage in Frankreich, die heute eine revolutionäre Span⸗ nung erzeugte. Es bleibt das Land des Kleinbürgertums; und die geiſtige Haltung des Laizismus verbindet dieſes radikale Kleinbürgertum immer wieder mit den Sozialiſten. Nach menſchlichem Ermeſſen kann man ſagen, daß, wenn Doumergue und ſein Rat den Maſſen das Gefühl, das Bewußtſein wecken kann, daß geſäubert wird und anſtändig und ordentlich regiert wird, daß dann auch dieſe Erregung wieder abebben wird! Indeß darf man nicht überſehen, daß irgend ein Mißgriff die erlöſchende Glut wieder anfachen kann. Mit welchem Elan, mit welchem Vertrauen und mit welcher Friſche iſt Daladier an ſein Werk gegangen! And ein blöder Schnitzer— der mit Chiappe!— hat ihm innerhalb von nicht 24 Stunden den Kra⸗ gen gekoſtet! Alſo, keinen Schnitzer, keinen Mißgriff! And dann mag ſchließlich alles wieder gehen wie vorher— in Frankreich! * Anders in Wien, in Linz oder Innsbruck! In Oeſterreich iſt die Heimwehr jetzt aktiv aufgetreten. Sie iſt in die Hauptſtadt des Landes Tirol, in das ſchöne Innsbruck, einge⸗ zogen und wollte nichts mehr und nichts weniger als dort die Macht übernehmen! Dieſes ſelbe kleine Oeſterreich beſteht näm⸗ lich noch aus Ländern, wie ehedem unſer Bayern, Baden uſw., die dem Ganzen gegenüber ſehr ſelbſtändig ſind. And die Stadt Wien iſt ein„Land“ für ſich und wird bekanntlich von den Sozialdemokraten beherrſcht! An der Spitze des Lan des ſteht ein Landeshauptmann. Die Machtübernahme in Tirol war ganz zweifellos gedacht als ein Auftakt zu ähnlichem Vor⸗ gehen auch in den andern Ländern. Mit oder o hne Dollfuß ſollten die Parlamente der Länder abgeſchafft werden und ihre parlamentariſchen Regierungen, und zuletzt der Heimwehr- Faſchismus über das ganze Land aufgerichtet werden. Der Er⸗ folg wurde in Tirol zunächſt nicht ganz erreicht. Es wurden Vertrauensleute beſtellt für die einzelnen Bezirkshauptmann— ſchaften. Heute vor acht Tagen wurden allerdings ohne Auf⸗ gebot der Heimwehrleute— auch in Oberöſterreich beim Landes- hauptmann ähnliche Forderungen geſtellt durch die Heimwehr— führer; Vertrauensmänner der Heimwehr ſollten bei der Polizei eingeſetzt, ein von Parteien geſäuberter Landesausſchuß beſtellt werden. Auch in Salzburg, Klagenfurt und anderen Ländern „folgten ähnliche Schritte! Die Hauptſtadt von Ober ſterr l f und in dieſem Linz haben die blutigen Treigniſſe geſtern ihren Anfang genommen. Es iſt eine Stadt, in der auch die Sozialdemokratie ſtärker iſt. And in Linz haben die Sozialdemokraten offenbar für einen bewaffneten Aufſtand oder wenigſtens für eine bewaffnete Gegenwehr ſich hergerichtet. In Oeſterreich iſt ja die Sozialdemokratie auch mit Kommu⸗ niſten durchſetzt. Nachdem hier aber der Zuſammenſtoß mit der bewaffneten Macht erfolgt iſt, ſcheint das auch das Zeichen für den Sozialismus in Wien geweſen zu ſein, ſo daß Dollfuß ſich plötzlich vor nicht mehr und nicht weniger als vor die gewaltſame Auseinanderſetzung mit der ſozialdemokratiſchen Partei geſtellt ſieht. Es iſt kein Zweiſel, daß das auch der Aufbruch zu weiteren ſtaatspolitiſchen Folgerungen für Oeſter— reich ſein wird! So wie das der frühere Bundeskanzler Ender wollte, der eine neue„Verfaſſung“ am Schreibtiſch ausarbeitete, ſo geht das auch in dem weicheren Oeſterreich nicht! Der Kampf der Heimwehr richtet ſich auch gegen die andere noch übrige Partei, die Chriſtlich⸗Sozialen. Aus ihnen ſtammt der Bundes ⸗ kanzler ſelber und er hat immer wieder gezögert, dem Drängen der Heimwehren nachzugeben, ſchon um nicht diefen reſtlos aus⸗ geliefert zu ſein. Dollfuß glaubte durch eine neue Verfaſſung über die auch in Oeſterreich offenkundig überlebten Parteien kampflos wegzukommen! So wenig das Saargebiet und Danzig 9 —— — ſich dem Lebergreifen der gef reichsdeutſchen politiſchen Vergangenheit zu benutzen— und kann am allerwenigſten als Grundlage für ein neues Oeſterreich gelten. Die verbotene nationalſozialiſtiſche Partei führt ihr Leben weiter und wird durch den Kampf gegen ſie zweifellos in ihrem Kern geſtärkt werden! Sie allein wird wohl die Front ſein, die beim Endkampf um die Neugeſtaltung Oeſterreichs neben den Heimwehren als Machtträger auftreten wird! Wo wird Dollfuß dabei bleiben? * Es iſt jetzt einwandfrei bekannt geworden, daß der z. Zt. in München weilende Landesinſpekteur der öſterreichiſchen nationalſozialiſtiſchen Partei, Habicht, anfang Januar von Dollfuß zu einer Beſprechung nach Wien eingeladen wurde. Habicht hat das in einer Rundfunkanſprache berichtet. Er be nützte dazu das Flugzeug; als er aber in 2000 Meter Höhe über der Stadt Wien ſich befand und ſich zur Landung an⸗ ſchickte, erreichte ihn ein Funkſpruch, daß Dollfuß die Einladung widerrufen habe. Wie der„Führer“ aus Berlin berichtet, iſt Dollfuß durch Starhemberg eingeſchüchtert worden, während andererſeits Starhemberg ſelber am 28. Januar von ſich aus ſuchte, mit der NSA in Fühlung zu kommen, nachdem be⸗ kanntlich ſchon gegen Ende des vergangenen Jahres ein Heim wehrführer, Graf Alberti, mit der NSDAP verhandelt hatte. Er hatte das Pech gehabt, daß es bekannt wurde, worauf ihn Starhenberg fallen ließ, obwohl die Fühlungnahme mit ſeinem Wiſſen erfolgt war! Auch wer vorſichtig urteilt, kann nicht umhin, aus dieſer Sachlage ſeine Schlüſſe zu ziehen auf die ganze Fraglichkeit der heutigen Lage in Oeſterreich! Die nächſten Tage werden zweiſel⸗ los entſcheidende Ereigniſſe bringen. H⸗Aniform bei der Firmung. 5. DNB. München, 12. Febr. Der„Völkliſche Beobachter“ meldet: Aus wirtſchaftlichen Gründen iſt es von der Reichsjugerdführung geſtattet und er⸗ wünſcht, daß die HZ, das Jungvolk und Angehörige des Bundes Deutſcher Mädel und Jungmädel bei der Konfirmation und Firmung die Dienſtkleidung und die Dienſttracht tragen. Auf Anfrage beim biſchöflichen Ordinariat Au gsburg erhielten wir, ſo ſchreibt das Blatt weiter, folgende Antwort: Wir haben Ihr Schreiben vom 1. Februar 1934 zur Kenntnis genommen und erheben keine Einwendung, wenn Angehörige der H, des JV, des BM und JM während der heiligen Firmung die Dienſtkleidung bzw. Dienſttracht tragen. gez. Eberle. Wir erwarten, ſchreibt der„Völkiſche Beobachter, daß auch die übrigen biſchöflichen Ordinariate uns in dieſer Hinſicht keine Schwierigkeiten bereiten. Eingliederung der Reichskulturkammer in die Deutſche Arbeitsfront. 2 DNB. Berlin, 12. Febr. Zwiſchen dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro- daganda, Dr. Göbbels, und dem Führer der Deutſchen Ar- beitsfront, Dr. Ley, wurden heute im Rahmen der Reichs- kulturkammergeſetzgebung folgende Vereinbarungen getroffen: Die Reichskulturkammer iſt korporatives Mitglied der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Alle in der Reichskulturkammer, ihren einzelnen Kammern und dieſen angeſchloſſenen Organiſationen und Fachverbänden zuſammengefaßten ſchaffenden Deutſchen dürfen in Zukunft nicht mehr Mitglied eines der Deutſchen Arbeitsfront zugehörigen Angeſtellten⸗ oder ähnlichen Verbandes ſein. Sie haben durch die Mitgliedſchaft in ihren der Reichskulturkammer zugehörigen Verbänden ihre Pflicht dem ſtändiſchen Aufbau des deutſchen Volkes gegenüber erfüllt und brauchen deshalb auch nur Mit⸗ gliedsbeiträge an dieſe Organiſationen abzuführen. Damit ſind die Verbände der Theaterangeſtellten und andere aufgelöſt. Ihre Mitglieder werden mit allen Rechten und 9 an die Fachverbände der Reichskulturkammer über⸗ wieſen. 15 Jahre Zuchthaus für einen Kommuniſten beſtätigt. Der 27jährige Kommuniſt Fritz Szymanſki iſt vom Reichsgericht in der Reviſionsverhandlung zu 15 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt worden, wie bereits vom Berliner Schwurgericht im Oktober vorigen Jahres erkannt. Der Angeklagte hatte ge⸗ meinſam mit dem Kommuniſten Hartmann und anderen Kom⸗ muniſten im Auguſt 1932 in Berlin einen Trupp von 15 Na- tionalſozialiſten überfallen. Bei dem Aeberfall war der SS. Mann Fritz Schulz erſchoſſen und drei weitere SS.⸗Männer waren verletzt worden. Das Arteil gegen Hartmann ſſt zu noch⸗ maliger Verhandlung und zur Entſcheidung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. 0 amtdeutſchen Entwicklung entziehen konnten, ſo wenig wird das in Oeſterreich der Fall ſein! Da nützen keine Parkeibeſchlüſſe und Parteiproteſte! Auch die ſog. „Vaterländiſche Front“ iſt ein Brei— um ein Wort aus der Europas größtes Kraftwerk. Eine nunmehr in Betrieb genommene Erweiterungsanlage des Londoner Kraftwerkes in Barking hat dieſes zum größ⸗ ten ſeiner Art in Europa gemacht. Die Leiſtung des Kraftwerkes beträgt 390 000 Kilowatt. Unſer Bild geſtattet einen Blick in den rieſigen Feuerungsraum, in dem wöchent⸗ zurückzuführen ſein. DRB. Linz a. D., 12. Febr. In den Morgenſtunden des Montags iſt es hier zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen der Bundespolizei und dem Sozialiſtiſch⸗Republikaniſchen Schutz⸗ bund gekommen. Bei der Linzer Polizei waren bereitg im Laufe des Sonntags Meldungen eingelaufen, daß in das Par⸗ teihaus des Schutzbunde⸗ erhebliche Mengen von Munition und Waffen gebracht worden ſeien. Als die Polizei am Montag früh vom Schutzbund die Räu⸗ mung des Hauſes und die freiwillige Herausgabe ſämtlicher Waffen verlangte, wurde vom Parteihaus aus mit ſcharfen Schüſſen geantwortet Die Polizeibeamten zogen ſich zurück, gingen, nachdem Verſtärkung eingetroffen war, wiederum vor und verlangten erneut die Herausgabe der Waffen und die Räumung. Aus dem Parteihaus wurde abermals als Antwort auf die Polizei gefeuert. Die Polizei ſchritt nun zuſammen mit militäriſcher Verſtärkung zum Sturm auf das Parteihaus. Der Kampf der Polizej und des Militärs gegen die im Parteihaus verſchanzten Sozialdemokraten nahm dann immer ſchärfere Formen an. Von den Sozialdemokraten wurden Handgranaten auf die Polizei geworfen, worauf das Militär Maſchinengewehre in Stellung brachte und die Fenſter⸗ reihen beſtreicht. Ferner hat die Polizei die Fenſter der dem Parteihaus gegenüberliegenden Häuſerreihen beſetzt und von dort aus das Feuer auf das Parteihaus eröffnet. In der Am⸗ gebung von Linz iſt es gleichfalls zu größeren ſozialiſtiſchen Demonſtrationen gekommen. Die Polizei ſah ſich gezwungen, miltäriſche Hilfe anzufordern. In verſchiedenen Stadtteilen ſind heftige Straßen⸗ kämpfe im Gange Eine Polizeiwache im Innern der Stadt wurde von den roten Schutzbündlern mit Maſchinengewehren überfallen, jedoch nach längerem Kampf von Heimwehr und Poliziſten wieder zurückgenommen. DNB. Wien, 12. Febr. Der Sicherheitsdirektor von Oberöſterreich erläßt eine amt— liche Mitteilung, nach der bei dem Sturm auf das Parteihaus in Wien 40 Perſonen gefangengenommen wurden und Ma- ſchinengewehre ſowie Sprengkörper beſchlagnahmt wurden! Die ſozialdemokratiſche Beſatzung des Parkbades ergab ſich auf die Drohung der Einſetzung von Artillerie. Ein raſch aufflackernder Widerſtand an verſchiedenen Stellen wurde mit Gewalt ge⸗ brochen. Gegen eine Schule, die zur Zeit noch von Sozialdemokraten beſetzt iſt, iſt eine größere Aktion im Gange, bei der Artillerie eingeſetzt worden iſt. Am 16 Ahr iſt die Ruhe in Linz im Großen wieder hergeſtellt worden. An einzelnen Punkten ſind jedoch Zuſammen⸗ rottungen noch im Gange. Trotz der ſtarken Ausbreitung der Bewegung iſt das Militär und die Polizei nach wie vor Herr der Lage und konnte bisher den Widerſtand brechen. 4 Eine weitere amtliche Mitteilung aus Linz beſagt, daß der Widerſtand der Sozialdemokraten jetzt im Großen als zuſam- mengebrochen angeſehen werden könne, jedoch wird aus Linz berichtet, daß bewaffnete Sozialdemokraten ſich immer noch an einzelnen Stellen der Stadt, am Gaswerk und an der Neuen Brücke, halten und daß das Feuer auch an den Stellen, wo die Polizei die Ordnung wiederhergeſtellt hat, immer wieder aufflackert. Die Lage in Linz wird daher noch nicht als endgültig geklärt beurteilt. Nähere Angaben über die Verluſte an Toten und Verwundeten auf beiden Seiten liegen bisher nicht vor. Weiter wird von Regierungsſeite erklärt, daß die meiſten in Linz und Oberöſterreich von den Sozialdemokraten beſetzten Plätze jetzt von den Truppen und der Polizei genommen worden ſeien. In Steyr iſt es gleichfalls zu heftigen Zuſam⸗ menſtößen zwiſchen Schutzbündlern und der Polizei gekommen. Die herangezogene militäriſche Verſtärkung iſt im Begriff, die Ruhe wieder herzuſtellen. Weitere Gewalttätigkeiten ſozialdemo⸗ kratiſcher Parteigänger werden aus Bruck an der Mur und Eggenburg gemeldet. Auch hier wurde Militär eingeſetzt. In den übrigen Bundesländern herrſcht Ruhe. Die Regierung erklärt, daß der Bahn- und Telephon⸗ verkehr normal funktioniert und daß die Regierung im geſamten Die Vorgänge in Linz. ſchärfſten Mitteln zunichte zu machen. Fünfzehn Tote in Linz? DNB. Wien, 12. Febr. Nach noch nicht beſtätigten Meldungen aus Linz hat das Militär nach heftigem Kampf das ſozialdemokratiſche Parteihaus, das„Hotel Schiff“, im Sturm genommen. Angeblich ſollen bis⸗ ber 15 Tote feſtgeſtellt worden ſein. Ein Aufruf der Sozialdemokratie. DNB. Wien, 12. Febr. Die ſozialdemokratiſche Partei hat in der Nacht zum Mon⸗ kag einen Aufruf an das öſterreichiſche Volk erlaſſen, det durch Flugzettel in ganz Oeſterreich verbreitet worden iſt. In dieſem Aufruf heißt es, Vizekanzler Fey rede von einer Ver— ſchwörung des Republikaniſchen Schutzbundes gegen die Sicher— heit des Staates, um damit den Vorwand für einen entſcheiden⸗ den Schlag gegen das Wiener Rathaus und gegen die Sozial- demokratiſche Partei zu ſchaffen. Herr Fey, der die Arbeiter- ſchaft bis auf das Blut reize, wage es, von einem verbrecheri— ſchen Anſchlag bolſchewiſtiſch-marxiſtiſcher Elemente gegen die Bevölkerung zu reden. Die Wahrheit ſei, daß die Sozialdemo- kratie niemanden, weder Bürger noch Bauern, angreife. Sie halte ſich aber zum Kampfe mit der Waffe für den Fall bereit, falls Faſchiſten es wagen ſollten, die beſchworene Verfaſſung der Republik vernichten zu wollen. Wenn der Eid und die Verfaſſung gebrochen würden und die Freiheit in Gefahr ge⸗ riete, dann werde die Arbeiterſchaft zu den Waffen greifen. Der Widerſtand in Linz faſt ganz gebrochen. DNB. Wien. 12. Febr. Nach Meldungen aus Linz iſt dort bis auf zwei Punkte des Stadtgebietes, nämlich im Freienberg und den ſogenannten Katzenberg auf der anderen Seite der Donau, der Widerſtand gebrochen. Maſchinengewehre in der Anker Brotfabrik. DNB. Wien, 12. Febr. Haft: Bundesrat General Körner, der militäriſche Sachverſtän⸗ dige des marxiſtiſchen Republikaniſchen Schutzbundes; die Gewerk- ſchaftsführer und Nationalratsabgeordneten Forſtner und Wei⸗ gel, letzterer gleichzeitig Präſident der Wiener Arbeiterkammer; ſer⸗ ner der Präſident des Wiener Landtages und Nationalratsabgeord⸗ nete Dr. Danneberg, der Bundesrat und Sekretär der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion im Nationalrat, Hofrat Schärf. Der Nationalratsabgeordnete Paul Richter, der Landesrat von Niederöſterreich, Schneidmadl, und der Bezirksvorſteher des 7. Gemeindebezirks von Wien, Eiſig Maurer. Der Bürger⸗ ſei durch Polizei zum Verhör gebracht worden, iſt im Rathaus, das er aber nicht verlaſſen darf. geben zwei Tote an. Zum Entſaß einer von Marxiſten deſetzten Polizeiwachtſtube im 19. Bezirk iſt ein Panzerwagen der Polizei herbeigeholt worden. Na chGerüchten, die ſich nicht nachprüfen laſſen, rüſten die Sozialdemokraten im Schutze der Dunkelheit. Im 2. Be⸗ zirk ſollen Waffen an die Marxiſten ausgegeben werden. Aus anderen Bezirken wird wieder gemeldet, daß Laſtkraftwagen mit Waffen unbekannter Herkunft die Absperrungen durchbrochen haben. Im Arbeiterbezirk Simmering ſchätzt man die dort zuſammengezoge⸗ nen Marxiſten auf 3000—4000. Der Hauptpunkt des Widerſtandes ſcheint die ſogenannte Kreta, ein ausgeſprochenes Verbrecherviertel, zu ſein. Nach anderen Gerüchten haben Straßenbahner mit Kraft- omnibuſſen gegen 19 Ahr verſucht, mit Gewalt nach der Stadt durch- zubrechen. In den Geſchäften konnte man kurz vor Schluß Linſen, Reis und Brot nicht mehr erhalten. Letzteres iſt auch kein Wunder, da z. B. in der größten Brotfabrik Wiens, der Anker⸗Brotfabrik, die Arbeiter Maſchinengewehre in Stellung gebracht haben. Auch Zigaretten ſcheinen augenblicklich vergriffen zu ſein. N Viel bemerkt wird, daß trotz Aufgebots aller Kräfte der Exe⸗ kutive die Heimwehrmannſchafken, die in der Stadt kaſer⸗ Bundesgebiet Herr der Lage ſei und feſt entſchloſſen iſt, alle f DNB. Paris, 12. Febr. Der Generalſtreik hat in den Vormittagsſtunden des Mon- tag das Pariſer Straßenbild kaum verändert. Bemerkenswert iſt, daß in den Straßen ſehr wenig Soldaten zu ſehen ſind. Die Mehrzahl der Truppen bleibt offenbar aus beſtimmten Gründen in den Kaſernen. Durch den Generalſtreik iſt Paris gewiſſermaßen von der Außenwelt abgeſchnitten. Das Fernamt ſtellt keine Verbindungen her. Die Telegrammannahme iſt geſchloſſen. Militär mit aufge⸗ pflanztem Seitengewehr bewacht die Poſtämter. Innerhalb von Paris iſt der Telephonverkehr nur zum Teil in Betrieb. Der Verkehr der Autobuſſe und der Antergrundbahnen wird nur in beſchränktem Umfange durchgeführt. Dank der Techniſchen Nothilfe iſt die Verſorgung der Stadt mit Gas, Waſſer und Elektrizität einſtweilen geſichert. Der Eiſenbahnverkehr wickelt ſich normal ab. Es gab am Vormittag nur eine kurze Proteſtpauſe auf den Bahnen. Vor den großen Arbeitsſtätten ſtehen überall Streikpoſten; ſie werden jedoch durch Polizeiſtreifen ſcharf über— wacht. Die Ladengeſchäfte waren am Vormittag zum größten Teil geöffnet. Am Nachmittag werden ſie wegen der zu erwar⸗ tenden Kundgebungen vorausſichtlich ſchließen. Auch rechnet man damit, daß dann der beſchränkte Autobus- und Antergrund⸗ bahnenverkehr ganz eingeſtellt wird.(Am Montag iſt nur eine einzige Pariſer Zeitung, die royaliſtiſche„Action Francaiſe“ er⸗ ſchienen. Die Generalſtreikparole iſt in der franzöſiſchen Provinz zu etwa 60 Prozent befolgt worden. Für den Nachmittag werden auch in der Provinz überall Kundgebungen erwartet. In dem Pariſer Vorort Chaville iſt in der vergangenen Nacht bei Zu⸗ ſammenſtößen mit der Polizei ein Mann auf den Barrikaden gefallen. Maſſenkundgebungen in Marſeille und Bordeaux ſind ruhig verlaufen. In der Marſeiller Schwefelraffinerie iſt ein Großfeuer ausgebrochen, das wegen Waſſermangels ſchwer zu bekämpfen iſt. Der Schaden beläuft ſich auf drei Millionen Franken. Seine Entſtehung dürfte auf einen Bombenanſchlag DNB. Marſeille, 12. Febr. Vor dem Eingang einer Kirche innerhalb des Banngebiets explodierte am Montagvormittag eine Dynamitbombe. Die umliegenden Häuſer wurden beſchädigt, die Glasfenſter der lich 12 000 Tonnen Kohlen verbraucht werden. 15 Kirche zertrümmert. niert ſind, noch nicht eingeſetzt wurden. Der Generalſtreik in Frankreich. Paris: Im ganzen wurden 400 Perſonen wegen Arbeits- behinderung verhaftet. Am ſpäten Nachmittag waren alle Ver⸗ kehrsmittel ſtillgelegt. Die Kundgebungen verliefen ruhig.— Dagegen werden blutige Zwiſchenfälle aus Dünkirchen und Roubaixr gemeldet. Arbeitsloſenkundgebung in Saint Etienne. DNB. Saint Etienne, 12. Febr. Hier fand geſtern eine Kundgebung von 3000 Arbeitsloſen ſtatt, die ohne Zwiſchenfälle verlief. Eine Abordnung von Ar⸗ beitsloſen überreichte dem Präfekten des Loire-Departements eine Liſte ihrer Forderungen. Alles ſpielte ſich ſo ruhig ab, daß die Polizei nicht einzugreifen brauchte. „Daily Telegraph“ zur Politik Barthous. DNB. London, 12. Febr. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ bezeichnet die Ausſichten der letzten britiſchen Abrüſtungsvor⸗ ſchläge angeſichts der Zuſammenſetzung des neuen franzöſiſchen Kabinetts als ziemlich ungünſtig. Die neue franzöſiſche Regie- rung dürfte, ſo ſagt der Korreſpondent, nicht bereit ſein, einer baldigen und weſentlichen Verminderung der Mannſchaftsſtärke oder des Materials der franzöſiſchen Armee zuzustimmen. Aeberdies habe Außenminiſter Barthou bereits angedeutet, Frankreich werde darauf beſtehen, daß„Hilfsſtreitkräfte“ wie die nationalſozialiſtiſchen Verbände zur deutſchen Heeresſtärke hinzugerechnet werden müßten. Barthou werde ſich nicht zu⸗ frieden damit geben, ſolche Verbände entſprechend dem britiſchen Vorſchlag lediglich einer internationalen Aufſicht zu unter⸗ werfen. 30 000 Bauarbeiter ſtreiken in Madrid. DNB. Madrid, 12. Febr. Die etwa 30 000 Mann umfaſſenden Madrider Bauarbeiter— verbände der Sozialiſten und Syndikaliſten ſind am Montag in den Streik getreten, da die Arbeitsſtreitigkeiten nicht bei⸗ gelegt werden konnten. Auch der Teilſtreik in Bilbao droht größeren Amfang anzunehmen. Paris: Die franzöſiſche Regierung hat Gegenmaßnahmen gegen die engliſchen Zollerhöhungen auf franzöſiſche Waren ins Auge gefaßt. verbrecheriſchen Anſchläge auf die Ruhe und Ordnung mit den 0 Die verhafteten ſozialdemokratiſchen Führer. Von den bekannten ſozialdemokratiſchen Führern ſind u. a. in meiſter von Wien, Seitz, ſelbſt, von dem Gerüchte umgingen, er Die erſten vorliegenden Meldungen über Verluſte der Arbeiter und G Win dinen ei Nenſch ren ind bei Nennig den f inen g. ei Pf erden — N Jubt we alt pit Halb beh dchſen: A — e eee Jortgang. In den letzten Tagen wurden für die jetzt be⸗ Stunden währt der Mummenſchanz. Der geſtrige Abend brachte ſchon Hochbetrieb und überall ſchwirrte es die ſchon Abend der eigentliche Schnorrabend iſt. So kommt nun heute Abend der Kehraus! Nochmals Prinz Karneval ſeine Getreuen für die in teil bekannt Dilletanten⸗ Und dann heißt's: und Gaſtſtätten die Sammelbüchſen für den Zwillingspfennig desWinterhilfswerks einen einzigen Pfennig hineinwerfen. Vielleicht glauben dieſe Menſchen, daß ſie zu wenig ſpenden würden, wenn ſie bei ihren Einkäufen für jede Mark nur einen Pfennig geben und bei Einkäufen unter einer Mark nur einen einzigen Pfennig. Wenn ſie einen Pfennig, den einen anderen hinzulegt und dann aus dem Betrag von zwei Pfennigen einem Bedürftigen ein Stück Brot geſchenkt werden kann, dann wird es nicht mehr vorkommen, daß ein falſches Gefühl einer Hilfeleiſtung Aus Pfennigen werden Markbeträge und aus einem Stück Brot werden Hunderte von Laiben Brot und ungeheuere Not wird mit dieſen Pfenniggaben gemildert werden. Des⸗ halb beherzigt die Inſchrift der Plakate neben den Sammel- büchſen: heit wäre. Un blühenden Blume achtlos vorübergehen: 5 ſuchend nach verborgener Schönheit ausſchaut, wird ſie dop⸗ pelt erfreuen. Viele gehen über die Höhe, zu ſpüren, den ein maleriſches Dörfchen im den Heimat- und Naturfreund ausübt. N. G.⸗Bekunntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 4 Geſchäftsſtunden⸗Einteilun 2 N S B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch 115 Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Sämtliche Amtswalter der P. O. einſchl. Blockwarte, Führer bezw. Führerin der NS.⸗Frauenſchaft, B. d. M., H. J., Jungvolk, B. d. M.⸗Jungmädchen, N. S. B. O., Betriebszellen⸗ wart, Stabsleiter der N. S. B. O., NS.⸗Bauernſchaft, NS. Bolkswohlfahrt haben heute Abend 7.30 Uhr auf der Partei⸗Geſchäftsſtelle pün ktlich zu erſcheinen. Betr. Beſprechung wegen der Vereidigung. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter * NSBO.⸗Amtswalter Abrechnung der Februar⸗Beiträge mit dem Kaſſenwart am Freitag, den 16. 2. 1934, von 7—9 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. * Arbeitsfront ⸗Kaſſierer Ausgabe der Quittungsblocks für den Monat Februar am Freitag, den 16. ds. Mts., abends 8 Uhr. Zwecks kurzer Beſprechung bitte ich die Kaſſierer, pünktlich in der Geſchäfts⸗ ſtelle zu erſcheinen. NSBO.⸗Kaſſenwart. * Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront! Wir machen nochmals ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß zu niedere Beitragszahlung gegenüber dem tatſächlichen Einkommen den ſofortigen Ausſchluß aus der Deutſchen Ar⸗ beitsfront nach ſich zieht. Pe Lokale Aachrichten. Viernheim, den 13. Februar 1984. Iſt groß der Brunnen oder klein, Denkſpruch. Das laß dir keine Sorge ſein! Aus beiden trinkſt du friſchen Mut, Iſt nur das Waſſer rein und gut. R. Reinick. * St. Valentin, Biſchof und Martyrer zu Terni in Umbrien lebte er. Etwa um das Jahr 273 ſtarb er um des Glaubens willen den Martertod. Sein Haupt wird in Biebrich dei Wiesbaden aufbewahrt. Zu St. Chriſtoph in Mainz und in Liebfrauen zu Worms wird er ebenfalls ſehr verehrt. Er gilt als Patron gegen die Fallſucht. Sein Feſt iſt morgen. Flehen wir zu ihm, daß Gott uns auf ſeine Fürbitte heile von der geiſtigen Fallſucht, dem Rückfall in die Sünde. Die Autobahn⸗Arbeiten nehmen, nachdem der Wald gefällt iſt und das Holz im Abfahren begriffen iſt, ihren ginnenden Rodarbeiten eine Anzahl Leute eingeſtellt. Damit das Gelände völlig frei wird, gibt die Gemeindekaſſe lt. heutiger Bekanntmachung Wellen ab. Den Empfängern wird zur Aufgabe gemacht, dieſelben baldigſt abfahren zu laſſen. Hoffen wir, daß bald noch einer größeren Anzahl unſerer hief igen Erwerbsloſen und bedürftigen Volksgenoſſen Arbeit an der Autobahn ge⸗ geben wird. Prinz Karneval verzieht ſich. Nur noch wenige von Masken, ſchnorren gingen, während erſt der heutige ruft der ſchon arg zerſauſte unſerem Inſeraten⸗ gegebenen närriſchen Treffen, Tanz⸗ Kappen⸗ Lumpen⸗ und Bunte Abende ſowie Konzerte. „Auf Wiederſehen im nächſten Jahre!“ Filſche Scham Es gibt viele Menſchen, die, obwohl ſie in den Geſchäften ſehen, aus falſcher Scham heraus nicht ſich aber richtig überlegen, daß zu dem der Käufer gibt, ja auch der Verkäufer hindernd im Wege ſteht. Ein Pfennig von Dir, ein Pfennig von mir, Gibt zwei Pfennige für das Winterhilfswer kl und ſomit ein Stück Brot für einen Armen! * Schönheit am Wege Kein Weg führt durch das Land, der ganz ohne Schön⸗ 5 wenn Tauſende an einer beſcheiden am Wege Den, deſſen Auge ohne den Liebreiz große Saal war voll die Verſammlung eröffnete. der PO. und ein Tag, an welchem der ſammlung in München bekanntgegeben hat. Mitgliedernummern unter 100000 und Zugehörigkeit zur Partei, die in Frankfurt vereidigt werden, findet im Gau Heſſen⸗Naſſau die Vereidigung in den einzelnen Kreisſtädten ſtatt. Heppenheim werde an dieſem Tage be⸗ ſonders feſtlich geſchmückt erſcheinen und ſo den würdigen Rahmen zu der ernſten Feier bilden. Aber auch alle anderen Orte des Kreiſes ſollen durch reichlichen Flaggenſchmuck ihre Verbundenheit mit dieſem großen Geſchehen bekunden. Die PO. ift das Rückgrat der Partei, und die Amtswalter als die politiſchen Leiter müſſen ſich ſtets ihrer Stellung bewußt ſein. Nur wer durch Charakterfeſtigkeit ſich auszeichnet, wer durch ſein Verhalten in der Oeffentlichkeit inner und außer⸗ dienſtlich vorbildlich daſteht, kann würdig ſein, als Amtswalter der PO. dem deutſchen Führerorden anzu gehören. Daher iſt es Pflicht der Ortsgruppenleiter, durch eine ſorgfältige Ausleſe hier die richtige Wahl zu treffen.— Die feierliche Vereidigung findet für Heppenheim im„Halben Mond“ ſtatt. Zu derſelben haben nur die Amtswalter der PO. Zutritt, die im Beſitze eines Ausweiſes ſind. 6 Führer in jener denkwürdigen Ver⸗ Noch gibt es auf unſerem Lebensweg Abſchnitte voll Ein⸗ tönigkeit und voll Kummer. Aber auch in dieſe Tage hinein wuchs uns gar oft ein Schimmer von Hoffnung und Glück und Glauben. And gar manmal entdeckten unſere ſchmerz⸗ getrübten Augen im tiefſten Dunkel einen ſchmalen Weg, der uns dann wieder hinausführte aus Jammer und Not. Jeder unter uns wird, ſei er noch ſo arm und unſchein⸗ bar, in dem Maße geadelt an Geſinnung und Geiſt, in dem er jene Schönheiten zu erkennen und in ſich aufzunehmen vermag. Welche Erhabenheit liegt in der Erkenntnis des Un- rechts, in der Reue über ein hartes Wort: welche Schönheit in der Vergebung einer Schuld oder in der jäh aufquellen⸗ den Liebe und Hilfsbereitſchaft für einen im Anglück ſtehen⸗ den Mitmenſchen. f Schönheit am Wege! Es gibt Menſchen, denen die Sehn⸗ ſucht nach Schönheit im Blute liegt. Das ſind Wanderer, die von jedem Weg als Beſchenkte zurückkehren. — Eine Schule für Kaſſenärzte. Am 10. und 11. Marz findet in Hagen 1. W. gemäß den Beſtimmungen der kaſſen⸗ ärztlichen Vereinigung Deutſchlands em Vorbereitungskurſus für die Kaſſenpraxis ſtatt. Jeder Arzt, der beabſichtigt, Kaſ⸗ ſenpraxis auszuüben, muß einen ſolchen Kurſus beſucht ha⸗ ben, da anderenfalls die Zulaſſung erliſcht. An dem Kurſus in Hagen können auch Aerzte teilnehmen, die außerhalb Weſtfalens wohnen. —. Kündigungsfrift bei Krankheit. Nach dem bisherigen Recht kann Krankheit ein Grund zur Löſung des Arbeits⸗ verhältniſſes ſein. Das entſpricht der liberaliſtiſchen Auf⸗ faſſung, nach der die Arbeit„Ware“ darſtellt. Wird die Arbeit— aus welchem Grunde immer— nicht mehr zur Verfügung geſtellt, ſo braucht auch der„Käufer“ den Ver⸗ trag nicht mehr zu erfüllen. Der nationalſozialiſtiſche Unter⸗ nehmer wird ſich dem vom Unglück Betroffenen ſtärker ver⸗ pflichtet fühlen als dem Geſunden, denn er iſt mit ihm nicht durch einen kaufvertragsähnlichen Dienſtvertrag gebun⸗ den, ſondern in einem gegenſeitigen Treueverhältnis. Krank⸗ heit darf darum, wie„Indie“ betont, im Regelfall nicht zur Löſung des Dienſtverhältniſſes berechtigen. — Arbeitsloſenverſicherung für Heimarbeiter. Da den meiſten Heimarbeitern die Beſtimmungen für Arbeitsloſen⸗ verſicherung noch unklar ſind, macht der Deutſche Heimarbei⸗ ter⸗ und Hausgehilfenverband darauf aufmerkſam, daß auch die Heimarbeiter den Beſtimmungen des Geſetzes über Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung unterliegen und demgemäß die Beiträge von ihren Löhnen abzuziehen ſind. Nur in den Fällen, in denen ein Heimarbeiter wöchentlich weniger als 10 Mark oder monatlich weniger als 45 Mark verdient, iſt er verſicherungsfrei. Ehefrauen ſind bereits ver⸗ ſicherungsfrei, wenn ſie weniger als 12 Mark in der Woche erhalten. — Die Erſatzpflicht der Hausgehilfin für zerbrochenes Geſchirr. Die„Deutſche Hausgehilfin“, das Mitteilungsblatt des Deutſchen Heimarbeiter⸗ und Hausgehilfenverbandes, teilt mit, daß der Hausgehilfin der Wert eines zerbrochenen Ge⸗ genſtandes nicht ohne weiteres vom Lohn abgezogen werden darf. Die Hausfrau ſollte Schadenserſatz nur verlangen, wenn der Gegenſtand mutwillig zerſtört worden iſt. Geſetzlich iſt der Arbeitgeber verpflichtet, den Schaden einzuklagen. Prak⸗ tiſch wird eine ſolche Klage kaum Zweck haben, da der Lohn der Hausgehilfin meiſt ſo gering iſt, daß er unter der Pfän⸗ dungsgrenze liegt. Wird der Lohn trotzdem gekürzt, dann kann die Hausgehilfin den Betrag wieder einklagen. — Kennzeichen aus Aluminium. Der Reichsverkehrsmini⸗ ſter hat zur Behebung von Zueifeln feſtgeſtellt, daß keine Bedenken dagegen beſtänden, Kennzeichen aus Aluminium für Kraftfahrzeuge zuzulaſſen, ſofern im übrigen die Vor⸗ ſchriften der Kraftverkehrsordnung beachtet werden. Der⸗ artige Kennzeichen ſejen im Auslande vielfach in Gebrauch, ohne daß von dort Klagen darüber bekannt geworden wären. Wieviel Tierarten gibt es? Auf unſerer Erde, dem größ⸗ ten und ſchönſten Tiergarten, freuen ſich etwa 420 000 Tier⸗ arten des Lebens. Von ihnen können 260 000 Arten, alſo mehr als die Hälfte, fliegen. Wenn wir von den Waſſertieren abſehen und nur die Landtiere ins Auge faſſen, ſo kommen wir zu dem auffallenden Ergebnis, daß drei Viertel der Landtiere fliegen können. Dieſe Flieger werden von den Gliedertieren und den Wirbeltieren geſtellt. Wir zählen: zirka Wieſengrund auf 250 000 fliegende Inſektenarten, 13 000 Vogelarten, 600 flie⸗ vor 14 Jahren das Parteiprogramm Mit Ausnahme der Amtswalter mit ununterbrochener Appell der Amtswalter bes Kreijes Heppenheim Zwei Tage nach der großen Kreisleitertagung in Frank⸗ furt verſammelte Kreisleiter Dr. Hildebrandt ſeine Amts⸗ walter am Samstag in Weinheim im Gaſthaus„Eintracht“. Der beſetzt, als Adjutant Pg. Warnecke Da in letzter Zeit Zweifel auf⸗ tauchten darüber, wer am 25. Februar vereidigt werde, zählte Pg. Warnecke alle Dienſtgrade der NSDAP. und ihrer Unter⸗ organiſationen auf, die hier in Frage kommen. Darauf gab Kreisleiter Hildebrandt in längeren Ausführungen die wichtigſten Punkte bekannt, die auf der Kreisleitertagung be⸗ ſprochen worden waren. Der 25. Februar ſoll der Ehrentag Feſttag in ganz Deutſchland ſein, als der U J t 0 k * U Viernheim ſpricht. Wer alſo für will einen Bubikopf“ zweite Teil brachte einen ſäbelfechtenden Schneider in dem Schwank„Ein echter Bretter, bis Schluß bildete. lagerte eine rieſige Volksmenge die Straßen, große Roſenmontagszug ſeinen vielen Jahren war keine derartige Begeiſterung und Span⸗ nung in den Zuſchauermaſſen zu beobachten. In allen Stra⸗ ßen war alsbald der engſte Kontakt zwiſchen den Teilneh⸗ mern des Zuges und den zuſchauenden Maſſen hergeſtellt, die zu den Klängen der vorbeimarſchierenden Muſikkapellen letzter Zeit ſind dem Reichsſtand des D mehrfach Anträge 1 es DPeutſchen Handwerks Ein organiſationen direkte Eingaben an Der Kreisleiter machte hierauf grundſätzliche Bemerkungen über das Verhältnis der Parteigenoſſen zur Bevölkerung, ſo⸗ wie der alten zu den neuen Pgg. die erſt nach dem 30. Januar zur Partei gekommen ſind. Alle Pgg. müſſen den anderen Volksgenoſſen gegenüber ſich als rechte National⸗ ſozialiſten erweiſen und unter ſich den echten kameradſchaft⸗ lichen Geiſt pflegen. Beſonders gelte das für die Amtswalter. Um das gegenſeitige Sichkennenlernen zu fördern, werden künftig öfter Zuſammenkünfte der Amtswalter des Kreiſes ſtattfinden. Durch eifrige Schulung müſſe ferner die Schlagkraft der Partei erhalten bleiben; denn nachdem wir nun an der Macht ſeien, gelte es, die Stellung auszu⸗ bauen. Daher ſei jeder Amtsleiter zur Teilnahme an den Schulungskurſen verpflichtet. Ebenſo werde von jedem Pg. die Beteiligung an denſelben erwartet. Der Kreispreſſewart, Pg. Falter, gab anſchließend noch Richtlinien für die Preſſe⸗ und Propagandawarte be⸗ kannt und forderte von den einzelnen Ortsgruppen Berichte über ihre Geſchichte, damit er in der Lage ſei, bis zum 24. Februar einen Ueberblick über die Entwicklung der Partei im Kreiſe Heppenheim zuſammenzuſtellen. Auch der Kreis⸗ ſchulungsleiter, Pg. Glaßer, machte noch einige Ausführungen. In einem Schlußwort ſchilderte der Kreisleiter den tiefen Eindruck, den der Film„Hans Weſtmar“ mit der Schilderung des heroiſchen Kampfes in den Hochburgen des Kommunismus gemacht habe. Er empfehle jedem Pg. den Beſuch dieſes ergreifenden Filmwerkes, das für jeden ein Anſporn werde, es dieſen Kämpfern, von denen Hans Weſt⸗ mar einer war, nachzutun. Darauf fand die Tagung im Gedenken an den Führer ihr Ende. Kreisappelle ſind immer Höhepunkte im Leben der Amts⸗ walter. Von den Gauleiterverſammlungen über die Kreis⸗ leitertagungen fließt die lebendige Kraft der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Idee immer wieder in die Unterführer der Partei und bildet ſo für jeden den ſtets neuen Impuls, die welt⸗ anſchaulichen Gedanken der Bewegung hineinzutragen in den kleinſten Block, in das fernſte Gehöft des Vaterlandes. Faſflnachts⸗Veranſtaltungen * Die Kapelle Schwarz⸗Weiß veranſtaltet heute Faſt⸗ nacht⸗Dienstag einen großen Tanzrummel. Die Saiſon⸗Schluß⸗ tanzabende obiger Kapelle ſind ja weit und breit als erſt⸗ klaſſig bekannt. Was aber heute im„Freiſchütz“ vor ſich geht, überſteigt alles bisher dageweſene. Mehr wollen wir nicht verraten, aber es iſt gewiß, daß von dieſem Abend ganz wenig Geld ſich gut amüſieren und zerſtreuen will, für den kann es heute nur eines geben: In den Freiſchütz!(Siehe Inſerat) f * Der Bunte Abend im Schützenhof Ein gewaltiger Zuſtrom belohnte die große Mühe, die ſich Veranſtalter und Mitwirkende um das gute Gelingen des Abends gemacht Schauluſtigen nicht mußte wieder umkehren. Als ein Chor des Geſangvereins hatten. Der Schützenhofſgal konnte die faſſen und eine große Zahl derſelben „Sängertreue“ den Abend eingeleitet hatte, begrüßte der Vor⸗ ſitzende Herr Kempf die Anweſenden mit kurzen, herzlichen Worten. Dann gab es eine große Ueberraſchung. Sechs Groß⸗ mütter wackelten in den ſich— man hätte es nicht für möglich gehalten— in reizende jugendliche Ballettänzerinnen und einen Clown verwandelten. Für die graziöſen Tänzerinnen wurde ſo reicher Beifall ge⸗ ſpendet, daß ſie ſich nochmals produzieren mußten. Schlager auf Schlager. militäriſche Duettſcene, dann ein Schwank Saal und auf die Bühne, wo ſie Dann folgte „Der ſpäte Urlauber“ eine erheiternde „Rickchen Blau⸗ ſtrumpf“ in welchem ein leidenſchaftlicher Araber dem Rickchen heilloſe Angſt einjagte; nachdem beſchloß das Luſtſpiel„Sie den erſten Teil der Veranſtaltung. Der Schneider forcht ſich nicht“ auf die „Prinz Guttalin“, der Clou des Abends, den Oft wurden die meiſterhaft geſpielten Hand⸗ ungen von Lachſalven und Beifallsſtürmen unterbrochen. Es war wohl nicht ein Zuſchauer im Saal, der ernſt bleiben konnte, die meiſten haben ſich tatſächlich Tränen gelacht. Die Spieler und Spielerinnen, die alle vom Geſangverein Sänger⸗ treue ſind, friedenes Publikum verließ den„Schützenhof.“(Laut geſtrigem Inſerat findet heute abend die haben wirklich Erſtklaſſiges geleiſtet und ein zu⸗ Wiederholung ſtatt.) Der Noſenmontagszug in Mainz Mainz, 13. Febr. Schon in den Siegen, 8 5 urch die der Weg nehmen ſollte. Seit angen und ſchunkelten. Selten auch hatte ein Roſenmon⸗ agszug eine derartige Fülle von treffenden Schlagern auf⸗ zuweiſen, wie der diesjährige. Der ganze Zug legte ein aus gezeichnetes Beiſpiel des urwüchſigen und unverwüſtlichen Mainzer Humors ab und die Garden, die mit dem närri⸗ chen Miniſterium dem Zuge ſeine höhere Weihe gaben, onnten den Jubel der Tauſenden und Abertauſenden als Dank für ihre ſelbſtloſe Arbeit um das Zuſtandekommen des Zuges entgegennehmen. ktein Reichs zuſchuß für gewerbliche Bauten. In 1 ügegangen, die auf erweiterte Gewäh⸗ b von Reichszuſchlſſen abzielen; insbeſondere wird 5 eziehung von Arbeiten an gewerblichen Räumen, Laden⸗ mbauten ufw. beantragt. Teilweiſe haben ſogar Unter⸗ Reichszuſchüſſe nur gegeben werden dürfen für Arbeiten Räumen, die Wohnzwecken dienen. Man rechnet damit, gende Säugetierarden und 6⁰ fliegende Fiſcharten. in 1 die zur Verfügung ſtehenden 1 ittel bis März voll auf — Gemeindekaſſe. 1 Morgen Mittwoch werden für 1934 weiter abgegeben: Kiefern Wellen: von Mich. Koob 1., geb. 27. 11. 61 bis Jakob Fettel 1., geb. 18. 8. 65 1.— Dieſe Wellen ſitzen ſämtlich auf der Auto⸗ ſtraße und ſind ſchnellſtens abzufahren. 28 a* Zöller. Vereins⸗Anzeiger Teutonia Viernheim. Uebungsſtunde u. Ge⸗ wehrreinigen finden nicht am Mittwoch, ſon⸗ dern erſt am Donnerstag abend halb 9 Uhr ſtatt. Der Vereinsführer. Tabakbauverein 3. Mittwoch abend halb 9 Uhr Generalverſammlung im Gaſthaus zur Sonne. Der Führer: Franz Lahres 1. Geſangverein Liederkranz. Heute abend ge- mütliches Beiſammenſein der Liederkranz— Familie im Vereinslokal. Der Vorſitzende. H. 105% BK b Tum Freischütz eute Dienstag abend 25 Nur großer närriſcher Tanz wozu freundlichſt einladet Kapelle: Schwarz⸗Weiß Der Wirt: P. Jochim Morgen „ Mitt Jauchgaclæn eh in einfacher bis feinster a bſtehen Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert ei i ans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 die Buchdruckerei der ein Transport Ferkel und Läufer⸗ bee e Aerhelmer olsszaung Burn Windeck Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg Heute Faſtnacht⸗ zum„Löwen“ ** Dienstag großer Heute Dienstag abend im kleinen Saal 1 Happenabeng Buntes Allerlei wozu wir Nach- wozu wir beſ. die Mitglieder des barn, Freunde u. O. W. K. mit Familienangehörigen, Gönner recht ſowie alle unſere lieben Gäſte närriſch einladen aufs herzlichſte einladen. Die Kapelle Gute Muſik— prima Wein u. Welde⸗Bräu Bernh. Brückmann u. Frau „um deutschen fiche“ Faſtnacht⸗Dienstag 5 t 7 Konrad Brechtel u. Frau „um kane“ Heute fastnacnt- dllenstag ab 5,11 Uhr großer närriſcher Tumpenba Eintritt: Damen 20 Pfg., Herren 50 Pfg. einſchließ⸗ großes Konzert. Es ladet freundl. ein Zum Beſuche laden närriſchſt ein Frau Bugert die Wirun die bianue Hanie ö Da heißt es beſonders auf die achten, damit nicht ihr weißes Ausſehen verlieren. 1 Sie es, wie ſo viele andere Raucher auch: Pflegen Sie Ihre Zähne regelmäßig abends und morgens mit Chlorodont— dann kann der Tabak Ihren Zähnen nichts anhaben. Mit Chlorodont läßt ſich leicht der gelbe Belag beſeitigen, der ſich durch ſtarkes Rauchen auf den Zähnen bildet. Vor allem aber erfriſcht Chlorodont den Mund durch ſeinen kräftigen Pfefferminzgeſchmack. Stets bleibt Ihr Atem friſch und rein! Ndbadharten Rabalmaren empfiehlt die Buchdruckerei der 7 Sie rauchen viel? FEC ²˙v&!n Faſtnacht in Mainz Mainz, 12. Febr. Seit Samstag ſteht die ganze Stadt im Zeichen des Prinzen Karnevals. Samstag nachmittag zo⸗ gen mit klingendem Spiel die„Rekruten“ in die Stadt ein und wurden vor dem närriſchen Hoftheater feierlich vereidigt. Die Mainzer Bevölkerung bereitete den Ankömmlingen einen herzlichen Empfang. In den Abendſtunden entwickelte ſich alsbald auf den Straßen und in den Lokalen ein fröhliches Maskentreiben; am Sonntag war die ganze Stadt ein großes Feldlager des närriſchen Prinzen. Prinzengarde, Ranzengarde und Garde der Prinzeſſin haben auf den Plätzen ihre Lager aufgeſchlagen, durch Poſten gegen jeden Ueberfall trefflich geſichert, und in den Wirtſchaften Quartier bezogen. Schreib⸗ ſtuben, Revier⸗Krankenſtuben und Feldapotheken ſind über die Stadt verteilt, und alle wichtigen Punkte ſind gut beſetzt. Der Prinz kann ſich in voller Sicherheit ſeiner närriſchen Auf⸗ gabe widmen und die Philiſter mit Stumpf und Stiel aus⸗ rotten. Außer einer Reihe von Maskenbällen fand auch im närriſchen Hoftheater in Anweſenheit eines hohen Mini⸗ ſteriums die Aufführung der Mainzer Lokalpoſſe„Das große Los“ ſtatt und weckte unauslöſchliches Gelächter. In der großen Prunk⸗ und Fremdenſitzung blitzte das Feuerwerk des Mainzer Humors in allen Farben auf. So ging es weiter in ſtetiger Aufwärtsentwicklung zum großen Umzug des Prin⸗ zen und ſeiner Gefolgſchaft am Roſenmontag, der noch lange nicht das Ende der Fröhlichkeit bedeutet. Der Flörsheimer Faſtnachtszug Die Flörsheimer haben zweifellos eine gute Portion der Faſchingslaune, die in den Mainzern ſteckt. An Volks⸗ tümlichkeit tritt der Flörsheimer Faſtnachtszug zweifellos 5—— en 5 Lenbeiner Bells um Darmstädter nal Heute, am Faſtnachts⸗Di tag findet bei mir großes Honzert ſtatt, wozu Nachbarn, Fr Gönner recht herzlich eingela Fürst Hekander Heule abend donlug Tuſamel N Achtung! j A ing een e a eant Schiusrummel Heute Faſtnachtdiens⸗ wozu wir recht närriſch einladen. Haltevunkt ite großer zum R. Kühner und Frau 1 Eintritt bis zur Kas 5 15 frei, ab dort 25 und 8 111 3 30 Pfg. für weitere 2 aden* Behandlung zu zahlen. Tanzen frei) neute au a unr grosser /, 7 Fastuabnts-Aummel Es ladet freundlichſt ein CAA Der Wirt Kapelle Blau-Weiß been 9 00 direkt hinter den Mainzer Roſenmontagszug. Der Flörs⸗ heimer ging ihm am Faſtnachtsſonntag voran. In dieſem Jahr iſt er ſeiner Deviſe„Mer könne uns widder freie!“ vollauf gerecht geworden. Die zahlreichen Beſucher, die aus Frankfurt, aus Mainz und der näheren Nachbarſchaft am Sonntag nach Flörsheim kamen, ſind durchaus auf ihre Rech⸗ nung gekommen. Der Faſtnachtszug war über einen Kilometer lang und ſetzte ſich aus 35 Gruppen zuſammen. Von aktuellen Dingen ſind beſonders zu erwähnen die Wagen„Alles unter einen Hut“, der„Eintopf“, die Seeſchlange, Deutſchlands Rei⸗ nigung. Daß Gruppen, wie der Schrecken der Gänſezüchter, Gänſediebſtahls Schickſal u. ä. nicht fehlen durften, iſt für Flörsheim ſelbſtverſtändlich. Nach dem Zug entwickelte ſich in allen Lokalen luſtiges Faſtnachtstreiben mit Maskenball. Mannheim im Zeichen des Prinzen Karneval. Mannheim, 12. Febr. Zahlreiche Maskenbälle und karnevaliſtiſche Veranſtaltungen leiteten am Samstag abend den Höhepunkt der diesjährigen Faſtnachtszeit ein. Um 7.11 Uhr abends erfolgte mit einem Fackelzug die feierliche Ein⸗ holung der Rekruten für die Prinzengarde des „Feuerio“ und die Ranzengarde der„Fröhlichen Pfalz“. Am Sonntag nachmittag ging zum erſten Mal ſeit Jah⸗ ren wieder ein großer Karnevalszug durch die Straßen der Stadt, ein Ereignis, das nicht nur ganz Mannheim auf die Beine brachte, ſondern auch zahlreiche Beſucher aus Nah und Fern nach Mannheim führte. Nicht weniger als 2.5 Kilo⸗ meter lang war der Zug, der ſich durch die dichten Mauern der Zuſchauer bewegte. Fanfarenbläſer und Kindermasken machten den Anfang, dann folgten Gruppen mit Vagabunden⸗ muſik. das Eheſtandsdarlehen kam in allen möalichen Varia⸗ Sokorliger Seuinnentscheie — nonen zur Darſtellung, wobei ſich der Storch beſonderer Be⸗ liebtheit erfreute.„Freie Bahn dem Tüchtigen“ war eine Schubkarrengruppe überſchrieben, für die ein Wegweiſer nach Kislau zeigte. In ähnlicher Weiſe ſah man die Fahrt nach Paläſtina. Gandhi mit dem Salzfaß, das Ungeheuer von Loch Neß und andere Gegenwartsgrößen waren vertreten, Pat und Patachon hatten ſogar Doppelgänger. Großer Beliebtheit erfreuten ſich auch zoologiſche Dar⸗ ſtellungen, vor allem ſolche mit exotiſchen Tieren. Daß der Völkerbund beſonders herhalten mußte, iſt begreiflich, gibt er doch Stoff genug für die humoriſtiſche Parodie. Eine der beſten Gruppen ſtellten die Straßenbahner, die ſogar eine eigene, ſchmucke Muſikkapelle dabei hatten; ein Pferdebahn⸗ wagen mit allen Errungenſchaften des 20. Jahrhunderts gab Gelegenheit zu luſtiger Ausgeſtaltung. Die bekannte Familie Knorzebach, verſchiedene Sänger⸗- und Zupfgeigengruppen, ſowie zahlreiche Muſikkapellen waren durch den ganzen Zug verteilt. Den Schluß⸗ und Höhepunkt bildete der Wagen des Prinzen und der Prinzeſſin Karneval, umgeben von den Elferräten der Mannheimer Karnevalgeſellſchaften und deren Garden in farbenprächtigen Uniformen. Der Zug, der noch Anlaß zu einer Preisverteilung für die ſchönſten Masken und Gruppen geben wird, wurde von den Zuſchauern mit großem Beifall aufgenommen. Die Pfäl⸗ zer, die ſeit Jahrzehnten in herkömmlicher Weiſe zum Mann⸗ heimer Faſtnachtszug kommen, waren des Lobes voll über die würdige Fortſetzung der Vorkriegstradition im Mann⸗ heimer Karneval. Bis zum ſpäten Abend herrſchte noch reges Leben und Treiben in den Straßen: wenn auch keine Masken⸗ freiheit beſtand, ſo drückte die Polizei doch manchmal beide Augen zu, wenn der Unfug nicht allzu groß wurde. Zum Treuhänder bei der Staatsbank beſtellt. Darmſtadt. Wie das Perſonalamt mitteilt, wurde Ge⸗ neralſtaatsanwalt Dr. Echert beim Oberlandesgericht Darmſtadt zum Treuhänder bei der Heſſiſchen Landesbank, Staatsbank und bei der Heſſiſchen Landeshypothekenbank AG und der Oberſtaatsanwalt Dr. Volk in Darmſtadt zu ſeinem Stellvertreter beſtellt. Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Produktenbörſe vom 12. Februar: Es no⸗ tierten: Weizen, inl. 19.85 bis 19.90, Feſtpreis Bezirk 9 19.35, Bezirk 10 19.55, Bezirk 11 19.85; Sommerweizen— Roggen, inl. 16.90 bis 17, Feſtpreis Bezirk 8 16.30, Bezirk 9 16.60; Hafer, inl. 15.75 bis 16; Sommergerſte 18 bis 19; Pfälzer Gerſte 18 bis 19; Futtergerſte 17; Mais mit Sack 19.50; Erdnußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15 bis 15.25; Rapskuchen 14.50; Palmkuchen 15.25 bis 15.50; Kokoskuchen 17.25; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17.25 bis 17.50; Bier⸗ treber 16.75 bis 17; Malzkeime 14 bis 14.50; Trockenſchnitzel 10; Rohmelaſſe 8.50; Steffenſchnitzel 11.25; Wieſenheu 6.40 bis 6.80; Rotkleeheu 6.80 bis 7; Luzernekleeheu 8 bis 8.20; Roggen⸗ und Weizenſtroh, gepreßt 2.20 bis 2.40, dto. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 1.80 bis 2; Roggen- und Weizenſtroh, ge⸗ bündelt 1.40 bis 1.60, dto. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 1.20 bis 1.40; Weizenmehl, Spezial Null, ſüdd. mit Austauſchweizen 29.70, März 30; dto. mit Inlandsweizen 28.20, März 28.507 Roggenmehl, 60—70prozentig 22.50 bis 24, dto. ſüdd. und pfälz. 23.25 bis 24.25; Weizenkleie, feine 10.50, grobe 11; Roggenkleie 10.50 bis 11.25; Weizenfuttermehl 11.75; Rog⸗ genfuttermeht 11.50 bis 12.50; Weizennachmehl 15.30 bis 15.50, dto. 4b 16.50 Mark. Allgemeintendenz: ruhig. Frankfurter Produktenbörſe vom 12. Februar: Amtlich notierten: Weizen 195 bis 196; Roggen 172.50 bis 173; Sommergerſte 175 bis 177.50; Hafer, inl. 146 bis 148, alles je Tonne; Weizenmehl, Spezial Null 29.40 bis 29.95, ohne Austauſſſchmehl 27.90 bis 28.45; Roggenmehl 23.50 bis 24, dto. Spezial Null, ſüdd. 24; Weizenkleie, fein 10.35; Weizenfuttermehl 11.45; Roggenkleie 10.50 bis 10.60; Soja⸗ ſchrot 14.90 bis 15.15; Palmkuchen 15 bis 15.15; Erdnuß⸗ kuchen 16 bis 17.20; Treber 16.50; Trockenſchnitzel 9.80; Heu 6.50 bis 6.75; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt 1.90 bis 2, dto. gebündelt 1.90 bis 2 Mark, alles per 100 Kilogramm.— Tendenz: ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 12. Februar: Auf⸗ trieb: 1402 Rinder, darunter 410 Ochſen, 116 Bullen, 494 Kühe, 382 Färſen, ferner 499 Kälber, 70 Schafe und 3845 Schweine, unter Schafen waren 63 Hämmel. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 32 bis 33, 29 bis 31, 26 bis 28, 22 bis 25; Bullen 29, 27 bis 28, 25 bis 26, 22 bis 24; Kühe 28, 24 bis 27, 18 bis 23, 12 bis 17; Färſen 32, 30 bis 31, 27 bis 29, 23 bis 26; Kälber Doppelender—, a) 43 bis 45, 36 bis 42, 30 bis 35, 23 bis 29; Lämmer 33 bis 34, 31 bis 32, 28 bis 30, Schafe—; Schweine 46 bis 50, 46 bis 49, 45 bis 49, 43 bis 48, 36 bis 45, 38 bis 44.— Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueber⸗ ſtand; Kälber, Hämmel und Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine ruhig, geringer Ueberſtand. Berliner Deviſenkurſe vom 12. Februar: 1 Pfund Ster⸗ ling 12.745, 1 Dollar 2.532, 100 holl. Gulden 167.93, 100 Lire 21.93, 100 franz. Franken 16.44, 100 Schw. zer Franken 80.72. 100 öſterr. Schilling 47.20. 2 . aus. dom f ** 2 2 8 7 1—.* 2. 2 S 2——** r. 9 — Jahrgang 1934 Gemeinſcha Berlin, 13. Februar. In den Räumen des Induſtrie⸗ und Handelstages hat die Reichstagung der NS⸗Hago ſtattgefunden, zu der ſämt⸗ liche Gauamksleiter mit ihren en erſchienen wa⸗ ren. Außerdem nahmen an dieſer Tagung prominente Ver⸗ treter der Reichsſtände des Handels und des Handwerks teil, ſo u. a. der Reichshandwerkerführer Schmidt⸗Wiesba⸗ den und ſein Stellvertreter Zeleny, der Geſchäftsführer im Reichsſtand des Handels, Dr. Teſchemacher Pg. Dr. von Renteln eröffnete die Tagung und gab das Programm bekannt. Als Hauptpunkt der agesordnung war die Aufteilung des Geſamtverbandes Deutſcher Hand⸗ werker, Kaufleute und Gewerbetreibenden(GG) in der Deutſchen Arbeitsfront in die drei Reichsbetriehsgruppen Handel, Handwerk und Gewerbe vorgeſehen. Der Vormittag war ausgefüllt worden von den Referaten Dr. Leys und Dr. von Rentelns, während der Nachmittag für die Sonder⸗ beſprechungen der einzelnen Schulungsleiter, der Referen⸗ ten für Selbſthilfe, Kaſſe und Partei ſowie der Preſſerefe⸗ renten vorgeſehen war. In ſeiner etwa einſtündigen, oft von lautem Beifall unterbrochenen Rede führte Dr. Ley u. a. folgendes aus: Vor einigen Monaten iſt in den höchſten Parteikreiſen der Gedanke erwogen worden, alle Parteidienſtſtellen abzu⸗ ſchaffen und alle Aufgaben dem Staate zu übergeben. Die⸗ ſer Gedanke wurde nur theoretiſch erhoben, aber man bat ihn dann doch aufgegeben in der Erkenntnis, daß die Par⸗ tej nicht nur für die Revolutionszeiten, ſondern auch künftig ihre Bedeutung erhalten würde. Es kommt uns niemals ſo ſehr darauf an, Organiſa⸗ tionsſchemen auszudenken, als vielmehr die einfachſte und klare Form zu finden, wie wir die Kraft der Bewegung und des Volkes ausnutzen und verwerten können. Die Gewerk⸗ ſchaften konnten wir nicht ohne weiteres verbieten. Das hätte uns das Mißtrauen von Millionen und Abermillio⸗ nen Menſchen eingebracht. Es iſt auch gefährlich, wenn man Menſchen in einem Staat und vor allem in unſerem Reich führerlos läßt. Die Führung des Volkes iſt Sache der Par⸗ tei, und die Führung des Staates iſt Angelegenheit des Staates. Zum Aufbau des Volkes gehören zwei Dinge, zwei grundſätzliche Dinge, die wir erkennen müſſen: das iſt der Gedanke der Gemeinſchaft und der Gedanke der Füh⸗ rung. Gemeinſchaft und Führung, das müſſen wir errei⸗ chen. Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit würde ein Verbrechen geweſen ſein, wenn wir nicht gleichzeitig die Erziehung und Schulung des Volkes in die Hand genommen bätten. Tatſache iſt, daß dieſes Volk ſeit 2000 Jahren zum erſten Male in dem politiſchen Leiter der NSDAqp eine politiſche Führung erhalten hat. Das iſt vielleicht eine der grundlegenden Erkenntniſſe, die die Partei uns gibt und die auch Hitler immer wieder betont hat. Der Politiker muß aber Soldat und Prediger zugleich ſein. Der Beamte kann es nicht. Er ſoll Beamter ſein und verwalten, und der Sol⸗ dat kann es auch nicht ſein, denn er muß— das iſt das Weſen des Soldaten— gebunden ſein an Befehle. Der Politiker aber muß mitſchaffen und ſchöpferiſch arbeiten, auch wenn es ſein muß ohne Befehle, und muß dann auch dafür die Verantwortung tragen. Das iſt das Weſen der Politik. Die Schaffung der politiſchen Führung muß uns ge⸗ lingen und ich kann heute ſager, daß ſie mir gelungen iſt. Aber in der Erkenntnis, daß dieſe politiſchen Leiter und die Partei nicht für ſich da zu ſein haben, nicht ein klöſterlicher Orden ſein ſoll, ſondern daß alle dieſe Menſchen nur des⸗ halb politiſche Leiter geworden ſind und nur deshalb eine Partei gegründet und organiſiert wurde, damit dermaleinſt dieſe Partei und dieſe Menſchen und dieſe Männer das ganze Volk führen ſollten. Das allein rettete uns und gab uns heute den Sieg. Dieſer Durchbruch der politiſchen Füh⸗ rung war nur möglich in der Erkenntnis, daß dieſe Organi⸗ ſation des Volkes nicht Sache des Staates, ſondern allein Sache der Partei ſein kann. Die Führung des Mittelſtandes und aller ſeiner Verbände und Organiſationen gehört der NS⸗Hago. Dr. von Renteln führte auf der Gauamtsleitertagung u. a, aus: Die NS⸗Hago iſt der Trehänder und der Mittler der Bewegung, der von ihr betreuten Schichten. Ueber die Frage der Abgrenzung zwiſchen den 20 Reichsbetriebsgrup⸗ pen ſteht eine endgültige Klärung bevor. Eines iſt klar: Sämtliche Betriebe, ſämtliche Volksgenoſſen, die in einem Handelsbetrieb ſind, gehören zur Betriebsgruppe. Ebenſo iſt es in Bezug auf das Handwerk. Wir haben dieſe Rege⸗ lung ja ſchon ſeit Alters her, daß diejenigen Betriebe als Handwerksbetriebe anzuſprechen ſind, die in die Handwerks⸗ rolle eingetragen ſind, und damit haben wir beim Hand⸗ werk ein ſehr deutliches und gut feſtſtellbares Kriterium ge⸗ funden. Schwieriger liegen die Dinge jedoch beim Gewerbe. Hier wird eine Entſcheidung noch getroffen. Das Gaſtſtät⸗ tengewerbe geört zur Betriebsgruppe Handel, und zwar des⸗ halb, weil 80 v. H. der Betriebe Gaſtſtätten ſind, d. h. Be⸗ triebe, die in ihrer Art einen Handel betreiben. Dr Renteln ging ſodann auf organiſatoriſche Einzelhei⸗ ten ein. Die Vormittagsſitzung wurde gegen 14 Uhr mit einem Siegheil auf den Führer geſchloſſen. Raubüberfall auf Bauerngehöft M.-Gladbach, 12. Febr. Zwei Männer drangen in das etwas von dem Orte Korſchenbroich gelegene Gehöft eines Bauern und ſchlugen den betagten Mann nieder. Die Frau wurde in ähnlicher Weiſe mißhandelt, worauf die Banditen, die die Lichtleitung vorher durchſchnitten hatten, das Haus durchwühlten. Hierbei ſind ihnen einige Sparkaſſenbücher in die Hände gefallen. Der ſchwerverletzte Bauer wurde dem Krankenhaus zugeführt. Da er noch nicht vernehmungsfähig iſt und auch die alte Frau, die ſich noch nicht von ihrem Schreck erholt hat, noch keine näheren Angaben machen kann, herrſcht über die Perſon der Täter noch Dunkel. A Drei ftinder aus dem dritten Stock geſtürzt. In einem Hauſe in Köln⸗Sülz traten drei Kinder einer im dritten Stock wohnenden Familie auf das Blumenbrett eines Fen⸗ ſters. Das Brett brach ab und alle drei Kinder ſtürzten in die Tiefe. Ein Junge von ſechs Jahren blieb tot liegen, ſeine beiden Geſchwiſter wurden ſchwer verletzt. Ab Vom Schwungrad geköpft. In Leutenbach(Ober⸗ pfalz) verſuchte ein 15jähriger Bauernſohn den Benzinmo⸗ tor der Futterſchneidmaſchine in Gang zu ſetzen. Als man ſpäter nach ihm ſah, fand man den Jungen tot im Motor⸗ haus. Das Schwungrad des Motors hatte ihm den Kopf vom Leibe geſchlagen. ſchenswert, wenn unter dem Motto Veranſtaltungen ſtattfänden, erkennung der Leitung der O rabendgemeinſchaft muͤſ lche Vereine und Verb „Kraft durch Freude“ die Billigung oder An tion fänden. Die Feie bitten, wenn irgendwe zelperſonen ſich anmaßten, in ihre Be und den großen erhabenen Gedanken geſtaltung der Freizeit zu verflachen. Der Reichsſchulungsleiter Go ſchaft als Leiter des Amtes für meinſchaft„Kraft durch Freude“ Richtlinien herausgegeben f ausbildung und all Die Richtlinien ſehe ſozialiſtiſcher pädagogiſ lung vor und die von den Städten ko Räumlichkeiten der It und die Gauamtsleitertagung der NS. Führung ago in Berlin. Opfer der Motorradraſerei Ein Toter, zwei Verletzte. 13. Februar. Der 25 hlbach fuhr gegen ahlbach in die Sta n Tempo. Am paſſierenden 24 ja er Zuſammenſt ch und der auf ſch Karl Trapp au wurden. Paſſan ſe es ſich ver⸗ ände oder Ein⸗ fugniſſe einzugreifen der ſinnvollen Aus⸗ hdes hat in ſeiner Eigen⸗ Ausbildung der NS⸗Ge⸗ an alle Gauſchulungsleiter ür die Verbeſſerun gemeinen Bildung aller chaltung wertvoller national⸗ e neuartige Schu⸗ ungskurſen in den jährige Gärtner Jak. Orth Mitternacht mit ſeinem Mo⸗ dt. O. fuhr in einem zie m⸗ Binger Schlag erfaßte er den hrigen Schreiner Gg. Lorch oß erfolgte mit ſolcher Wucht, ziusſitz befindliche 24⸗ die Straße geſchleu⸗ glückten durch das Sanitäts⸗ torrad von 3 olksgenoſſen. lichſtarke cher Kräfte in dieſ Einrichtung von Ausbild ſtenfrei zur Verfügu Tages⸗ bzw. Beruf Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft der Frankfurter Ge⸗ birgs⸗ und Wandervereine. Frankfurt a. M. Die birgs⸗ und Wanderver löſten Bundes eine Arbe fort bei: Taunusbund, von Käſtrich. daß Orth, Lor bebrige Metzge Ueberführun auto ins Städtiſche Dort wurden bei Ort rer Schãdelbruch und ſchwere Gehirnerſchülte und bei Trapp eine G verletzung feſtgeſtellt. Di b ſchwer, daß er ſtarb lich, während Tr h außer Knochenbrüchen ein ſchwe· innere Verletzungen, bei Lorch eine rung, Kopfverletzung und Kniebruch ſchütterung und ſchwere Kopf- ungen des Ocih waren der⸗ „ Der Juſtand Lorchs iſt lebens- app anſcheinend leichter verletzt iſt. Verfälſchunz der Freizeitgeſtaltung ſt nicht„Kraft durch Jreude“ ſchen Arbeiter im Rahmen et ſich dagegen, daß überall uchten, den großen Gedanken der ft durch Freude“ für ihre ſelbſtſüchti⸗ n plötzlich alle möglichen Ver en mit dem Frankfurter uſtelle des aufge⸗ ſer traten ſo⸗ eine gründeten a itsgemeinſchaft. Odenwaldklub, Speſſ Frankfurter eſterwaldverein. cher Wanderverei en. Die Arbeitsgemein Eingaben an Behörden u Belangen der Frankfu Federführung wurde dem orausſichtlich findet am 15. d Naturſchutztag ſtatt. Als ein Feſtzug vorgeſehen, in mat⸗ und Tierſ Stadtwaldverein, Es ſoll verſucht zur Arbeits⸗ ſchaft ſoll bei ſw. ſowie bei al⸗ Pfälzerwald werden, auch die Offenba chaft hinzuzuzieh a 1 erein und W̃ Vereinsmeierei i amtverband der deut chen Arbeitsfront wend e Unberufene vers meinſchaft„Kra gen Zwecke auszunutze len gemeinſamen wirkſam werden. bund übertragen. V Frankfurter Tier- un der Veranſtaltung iſt tur-, Landſchafts⸗, Hei —— —ůů nügungen und „Kraft durch e ſich hinter anderes als ſtalter. Aber auch, wo ſolche an vorſichtig ſein, unker Veranſtaltungen Veranſtaltung Freude“ verſehen dieſer ſcheinbar g ſchnöde Gewinnſuch Aushängeſchi min vielen Jällen verber tigen Parole nichts der Veran chutz gezeigt werden. Abſichten nicht beſtehen, müſſe M Jeierabendgemei Frankfurt a. M. nationalſozialiſtiſche Organi veranſtaltet vom 11. tate arren ſchheitsgeſchichte, auf ſtets kluge Anzulänglichkeit geflüchtet find. päteren Karne⸗ he von Tagen oder Wochen Narrenfreiheit s man ſonſt dulden (Kunſtausſtellung.) ſation„Kraft is 11. März durch Freude“ aufzuziehen. in den Räumen reich vereinigend, in dem Lanturlus hatten Ja gemacht, von der ni als ein luſtiges W̃ Dieſes alte Werbeli Anfangs betätigte n in Chanſons und zum guten Ton in hofe eine Charge z hofes iſt zu leſ um die Mitgliedſch Doria Pamphili, Nachbruck verboten. „sublime ordre des Lanturlus“, hrhunderte vorher irgendeine Revolu f die Nachwelt gekommen war erbelied mit dem Kehrreim„Lanturlus“. ed wurde der Hymnus des neuen Ordens. ſtiſch-literariſch, um alle Welt Bald gehörte es n dieſem Narren⸗ chichte dieſes Narren⸗ n Rang und Stellung ſo der päpſtliche Nuntius ſandte in Paris, die deutſchen Wie weit der ches über die Grenzen Frank⸗ rd aus folgender Begebenheit on Grimm am Petersburger e und bei einem Hoffeſte ſagte, zu ſein, ſprang die zugleich auf un für Sie und für mich.“ dens ſchrieben jedem Mitgliede frohen Herzens zu ſein. ſich aber nicht der beißende Witz der L et. Erſt recht am Hofe von Ver- utig parodierte. Aber die Gefah- r mit der Waffe der Lächerlichkeit iſchen Ereigniſſen ſollte das letzte ſchlugen ſich in ionären, ſehr zum Leid⸗ té, der Ordensgründerin. itz die Herrin der Lanturlus rkaſtiſch riet:„de se mettre Republik zu ſchicken. Die kluge Frau or ihrem Tode erlebte ſie den Aus- mwendung der Geſe de von der unerbitt hinweggefegt. Der Schalk hat Feierta Von Paul E. Riedel. mit dem weißen Augen dort auf der Bank in Die Kinder k des Alltags in die B i Schon bei de val liebte ma dem Narrenz das anzugreifen u oder gar fürchten ezirke des Narrentums n Saturnalien der Alt n es, ſich für eine Rei epter zu unterſtellen u nan ſich parodi Madrigalen zi der Pariſer Geſellſchaft, a u bekleiden. In der Gef 5 ſich auch Fremde vo aft bemühten, der däniſche Ge Heinrich von Gleichen m des originellen Narrenrei gedrungen war, wi der erwähnte B Katharina weilt hre, ein Chevali geiſtert und geſchmeichelt Glück, Baron Grimm, Die Statuten des Narrenor vor, gerecht, gütig, mildtäti Dieſe Pflichten des Zunge! Denn die Kritik und waren in ganz 1 ü nd unter der nd lächerlich zu machen, wa Schon im Mittelalter gab es ſolche Narrenreiche; im Zeitalte rankreich und Italien jene G n und der Weisheit im tzte große Narrenreich berühmte Narrenfeſte und Barock erſtanden be— chaften, die ſich Narrengewande „Akademien“ zum Siege zu verhelf und Grimm. reichs hinaus erſichtlich: Al Hofe der Zarin er genieße die E Salon führte, in dem die der Aufklärungszeit aus- und eingi quiſe de la Ferté wa berühmte Haus ihr Bildung genoſſe it ausgeſtattet viel Wichtigtuerei und Aufklärerei und Schöngeiſterei überhaupt im Geiſtesleben breit fer Zunge und keckem Spott all Geſellſchaftsordnung ebenſ wühlt und zerſtört, ohne ſo recht klar wurde, die aus d udwig XV. und ſeines Die Marquiſe de la Fe geiſtig ſelbſtändig genug, Verhängniſſe zu erkennen ſichtig eine Schar ihr Geiſt einen eigenen Salon, ihre r früh Witwe geworden und er Mutter zurückgekehrt. Da n hatte und von Natur aus war, erkannte ſie nur allzu Modeſnobismus ſich hinter der im Salon ihrer Mutter wie machte. Man ſuchte mit ſchar⸗ etzen: die beſtehende on. Es wurde unter— ſich über die furchtbare Ge— er ſtaatspolitiſchen Mißwirt⸗ Miniſters Maupou erwuchſen. rté jedoch war ernſt um doch die in der ſie eine gründli mit großer Klughe Paris gefürcht „den man dreiſt und m ren der Zeit waren zu bekämpfen. Narrenreich zerfallen, denn immer größerer en der Marquis So legte mit einen ihre Herrſchaft nie en république“ hatte recht geurteilt. Kurz v bruch der Revolution, die l Das letzte Narrenreich wur politiſchen Tages An den polit auch Lanturlus Zahl zu den Revolut e Théreſe de la Fer n grimmigen W̃ der, indem ſie ſa o wie die Religi Zukunft lauernden zu erfühlen. Sie ſammelte vor— esverwandter um ſich und ers Freunde in einer lſchaftsordnung. lichen Härte des Art Narrenorden Ja, dies kleine, ſpindeldürre Männlein Haar und den liſtig blicken der Anlage heißt der— Schalk herangeſprungen:„Schalk erzähl uns Geſchichter fängt er an mit ſeinen witzigen Sächel lachen müſſen. Der Schalk hat die Lach einen“, noch viel mehr bei den ſeine Anekdoten e And wenn d lachen, blitzen di Abendbrot aus muß auch ſo gehen, man dar muß vergeſſen. And mei Hu Alle ſind mit einem Der Schalk hat ſchwer zu nach Humor, um einen and Da drängt ſich von Sie, Herr 5 habe mir erl zu verarbeiten u 25 Mark, die 1 f nur net grübeln, net dran denken, mor hilft mir dazu. Male verſtummt. Alle fühlen ſie: tragen— der Schalk hat Hunger eren Hunger zu vergeſſen. hinten ein Mann vor. err Schalk, ich muß Ihnen etwas aubt, verſchiedene Ihrer nd an einige Zeitun man mir als Honorar Ihnen gehören. Verdienſt heute endlich üb vergeblich hier auf Sie And er drückte ihr Der Schalk reißt den freien Hand die Augen. „Ja— das ſoll alles ch, das iſt Ihr zie erzählten un ommen zu ihm n!“ And dann chen, daß die Kinder er ſtets auf ſeiner Seite, nicht nur „Großen“, wenn er rzählt, von denen er immer neue wußte. ann die Amſitzenden und Amſtehenden hellauf e Schalksaugen, dann zieht er jedesmal ſein der Bruſttaſche, das in einer kl Brot und einem Stückchen Wurſt beſteht. aber net viell“ meinte einmal einer. wenn ich dreimal ſoviel eſſen tät, dann wär ich und die Leute würden dann ſagen: Das Schalk, das iſt doch eine lebendig geworde Keiner fragte ihn me Abendportionen. Dann blieb er plötzlich aus. Anekdoten aufzunotieren, gen zu ſenden. Hier bitte ſandte und die ſelbſtver⸗ Ich freue mich, daß ich Ihnen Ihren ergeben kann, nachdem ich acht Tage gewartet habe.“ en Betrag in die zitternde Hand. Er reibt ſich mit der einen Schnitte „Na, Schalk, das is „Ja, das is' nämlich ſo dick wie du iſt doch nicht der ne Heringstonne!“ N— mir gehören?“ hr nach dem Grund, der Kleinheit ſeiner Verdienſt, Ihr Honorar füt die Anekdoten, die nd die von jenen Zeitungen ab⸗ gedruckt wurden.“ un ich mir ja heute noch ganzes Pfund g— und dann Alles fragte:„Wo bleibt der Er iſt doch nicht etwa krank?“ Bei jung und alt wurde er vermißt. Nach vierzehn Tagen kam er wieder. iſt wieder dal“ ertönte es freudig. die Geſtalt, noch ſchmäler das „Muß mich erſt etwas ſtärken“ ſchon jetzt am Nachmittage 0 Schalk kann f einen— ganzen Laib Wurſt kaufen, ja— da hab ich hab ich immer noch 24 Markl Er den immerzu und immerzu die r nichts mehr. Er will da mit zuſam⸗ n Gefühl zurückdämmen, das er in doch etwas ſagen, will endmal Dankl Tauſend⸗ Mund nicht auf. Es geht nicht Brot und ein ja heut Feierta ſteht auf. Drückt dem Fren Hand. Sprechen kann e mengebiſſenen Zähnen ſeinem Leben nie kannte. aus ſeinem Inner Noch dürrer als ſonſt war Er ſetzte ſich auf meint er und zieht ein Abendbrot hervor. Immer winzigere Por— aub, der lebt vom Humor?“ kräftigen„Schalkwitzes“. Doch hr ſchalkhaft. Ein faſt trauriger „Ja, ja, mein Humor, wenn n ſchon lang net mehr. ſo könnt ich freilich dreimal wenn ich's mir leiſten könnt. Aber es blaſſe Geſicht. chon gar nichts mehr eſſen. tionen nimmt er ſich mit. Ich gl Alles iſt jetzt in Erwartung eines die Schalkaugen blicken nicht me Schein ſenkt ſich darauf nieder ich nett hätt, dann gefiel mir da And was die Portion da betrifft, ſolch große vertragen, Aber er will ſten heraufrufen: Tauf ank! Doch, er bringt den Da ſpringt ein kleines ein zitterndes Stimmchen, in Anfaßbarem ſowie tiefer tille:„Mutti! Muttil De Mädchen zur nächſten Bank und welchem der Anterton von etwas ſchwingt, durchdringt die r Schalk weint—1“ Beſorgnis mit des Frankfurter Kunſtvereins, Junghofſtraße 8, eine Kunſt⸗ ausſtellung. Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Willi Becker, wies bei der Eröffnung darauf hin, daß es dem Willen des Führers entſpreche, auch die Kunſt dem Volke näherzubringen. Auch der Primitivſte müſſe in der Lage ſein zu erkennen, was in der Kunſt artrecht und artfremd ſei. Dieſem Zweck diene die von der Organiſation„Kraft durch Freude“ veranſtaltete Ausſtellung. Im Gegenſatz zu früheren Zeiten gehe die heutige Regierung dieſen Weg, damit auch der arbeitende Menſch Verſtändnis für wahre Kunſt empfindet. Für die zuſtändige Fachſchaft ſprach Ar⸗ chitekt Plattner. Die Kunſt ſei im Wirtſchaftsleben weder überflüſſig noch entbehrlich, vielmehr bei allen Leiſtungen der Gradmeſſer der kulturellen Reife eines Volkes. Volk und Kunſt hätten ſich zum beiderſeitigen Schaden vonein⸗ ander entfremdet; dieſen Zuſtand gelte es zu beſeitigen. Frankfurt a. M.(Haftbefehl gegen einen früheren Bankdirektor.) Gegen den früheren Bankdirektor Ernſt Berliner iſt auf Antrag der Staatsan⸗ waltſchaft in Frankfurt a. M. Haftbefehl erlaſſen wegen des dringenden Verdachts, daß Berliner 50 000 Mark verbots⸗ widrig in das Ausland verbracht, ſich alſo des Deviſenverge— hens ſchuldig gemacht hat. Sein geſamtes inländiſches Ver⸗ mögen iſt beſchlagnahmt. Gegen Berliner, der ins Ausland . iſt, beſteht neben dem Haftbefehl auch ein Steck⸗ rief. Einweihung der Führerſchule der oberheſſiſchen Hitler⸗ jugend. Münzenberg. In Gegenwart des Reichsſtatthalters in Heſſen, Gauleiter Sprenger, des Gebietsführers der Hitler— jugend Kramer M. d. R., des Gebiets-Jungvolkführers Jung, des Bannführers Blumenröder, Abordnungen der HI., des Jungvolks, der SA., SS., der Kreisleitungen, der Po., der Behörden uſw., wurde auf Schloß Münzenberg die Führerſchule der Hitlerjugend in Oberheſſen feierlich eingeweiht. Nach Begrüßungsworten des Führers des Oberbannes Oberheſſen der HI., Bannführer Blumenröder, der dabei nach einem beſonderen Gruß an den Herrn Reichsſtatthalter dieſem für die Ueberlaſſung des vom Gra⸗ fen Solms-Laubach geſchenkten Hauſes an die HJ. herzlich dankte, hielt Reichsſtatthalter Sprenger eine Anſprache, in der er zunächſt die Bedeutung der Heranbildung eines mit der Idee des Führers ganz verwachſenen Nachwuchſes be— tonte und ſodann erklärte, daß er ſich gern entſchloſſen habe, der Hitlerjugend in Oberheſſen das von dem Grafen Solms-Laubach geſchenkte Beſitztum zu überlaſſen, damit in dieſem Hauſe eine Führerſchule errichtet werden könne. Anſchließend ſprach der Gebietsführer der Hitlerjugend Kramer, M. d. R., der gleichfalls dem Grafen Solms-Lau⸗ bach und dem Herrn Reichsſtatthalter Sprenger Dank aus— ſprach und betonte, daß es allezeit ſein Beſtreben ſein werde, in dieſer Führerſchule gute Führer des Nationalſo⸗ zialismus heranzubilden. Der Redner hob dabei hervor. daß Oberheſſen jetzt ſchon zu den beſten Oberbannen der Hitlerjugend gehöre, und er verſicherte, daß die oberheſſiſche Jugend ſich immer bemühen werde, voll und ganz im Sinne des Führers zu arbeiten und für ſein Werk alles ein⸗ zuſetzen. Hierauf fand die feierliche Hiſſung der Fahne ſtatt. Mit einer Beſichtigung des Gebäudes durch die Gäſte und die Bevölkerung fand die Feier ihren Abſchluß. Tagung der Induſtrie- und Handelskammer Gießen. Gießen. Die Induſtrie- und Handelskammer Gießen hielt ihre erſte Jahrestagung ab. Der Vorſitzende ſtellte in einem Rückblick auf das Jahr 1933 feſt, daß die Induſtrie- und Handelskammer Gießen durch intenſive Zuſammenarbeit mit den maßgebenden Behörden auch ihrerſeits zur Minde⸗ rung der Arbeitsloſigkeit beitragen konnte. Die unter Füh⸗ rung der Kammer erfolgte Errichtung einer Fachgruppe für die oberheſſiſche Baſaltinduſtrie hatte eine ausreichende Beſchäftigung dieſes Wirtſchaftszweiges geſichert. Weiter wurde mitgeteilt, daß der bisherige Syndikus der Kammer, Dr. Zeidler, nach 28 jähriger Tätigkeit zum 1. Januar 1934 in den Ruheſtand trat. Sein Nachfolger iſt der frühere Syndikus der Handelskammer Frankfurt, Dr. Keim. Syn⸗ dikus Keim ſprach dann über die Aufgaben der Handelskam— mer im nationalſozialiſtiſchen Staat und kam dabei auch auf die preußiſche Geſetzesnovelle vom 28. 1. 1934, die eine Einbeziehung auch der nicht im Handelsregiſter und in der Handwerksrolle eingetragenen ſogenannten Kleingewerbe— treibenden in die Handelskammer vorſieht. Spori vom Sonntag Am Sonntag des Faſchings wandte man dem Fußball bei weitem nicht ſo großes Intereſſe zu, als dies ſonſt der Fall iſt. Zahlreiche Spiele wurden abgeſetzt bezw. erſt gar nicht im Programm vorgeſehen, ſo daß im Fußball-Lager alſo recht flauer Betrieb war. Dagegen konzentrierte ſich das Intereſſe in erſter Linie auf zahlreiche Ereigniſſe des Winterſports, in erſter Linie die Deutſchen Skimeiſterſchaften. Die weiteſten Sprünge zeigte Alfred Stoll mit 56 und 56 Metern, während in weit beſſerer Ausführung der junge Münchener Karl Dietl 51 und 83 Meter vorlegte und vor Stoll Sieger im Sprunglauf wurde. Sieger in der Kombination und damit Deutſcher Meiſter ſowie Gewinner des Goldenen Skis wurde Adolf Stoll-Berch— tesgaden mit der Note 415.3. Bei den Weltmeiſterſchaften der Damen im Eiskunſt⸗ laufen ſicherte ſich die deutſche Meiſterin Maxie Herber den ſiebenten Platz unter 17 Teilnehmerinnen von Klaſſe. Sonja Henie war der Sieg wieder nicht zu nehmen. Vorbildlicher Kampfgeiſt und richtige Taktik verhalfen der deutſchen Eishockey⸗Mannſchaft in Mailand zu einem ſchönen 2:1⸗Siege über die ſchweizeriſche Nationalelf. Der Fußball 8 hatte einen ruhigen Tag. In der Gruppe Südweſt erzielten die Tabellenführer Kickers Offenbach und Wormatia Worms mit 2:2 gegen die Eintracht bezw. 1:1 gegen den SV. Wies⸗ baden nur magere Unentſchieden, die den Offenbachern wei⸗ terhin die Spitze ſichern, FK. Pirmaſens, das Alemannia⸗ Olympia Worms ſchlug, aber vor den Wormaten den zwei⸗ ten Platz eintrug. Im Gau Baden waren die Tabellen⸗ führer diesmal nicht im Kampf; in Karlsruhe mußte ſich aber der Vfe. Neckarau durch Phönix eine ſaftige Abfuhr mit 7:1 gefallen laſſen, während der KFV. in Brötzingen mit 1:1 unentſchieden ſpielte. Die Union Böckingen ſetzte im Gau Württemberg mit einem 1:0⸗Sieg über den Ta⸗ bellendrittletzten FC. Birkenfeld ihren Siegeszug fort, wäh⸗ rend ſich die Kickers im Kampf gegen den SC. Stuttgart mit einer Punkteteilung begnügen mußten. Der VfB. Stutt⸗ gart hatte mehr Erfolg und fertigte den SSV. Ulm ſicher mit 3:1 ab, ſo daß er nach wie vor ſeinen dritten Tabellen⸗ platz behauptet. Von Intereſſe iſt noch das Länderſpiel Italien— Oeſter⸗ reich in Turin, das vor 60000 Zuſchauern von Oeſterreich mit 4:2 gewonnen wurde, nachdem es in der erſten Halbzeit noch das Spiel mit 3:0 in der Hand hatte. 6 Chriſtl Cranz Skimeiſterin Neuer Erfolg der Kampfſpielſiegerin. Am Start zum Slalomlauf der Damen, bei dem 150 Meter Höhenunterſchied zu überwinden waren, hatten ſich 15 Bewerberin⸗ nen eingefunden. Die Kampfſpielſiegerin Chriſtl Cranz⸗Freiburg holte ſich mit der Geſamtzeit von 2: 30,9 den 80 vor Graſegger⸗ Partenkirchen, Liſa Reſch-Partenkirchen und Rösli Streiff(Schweiz). Mit ihrem Sieg ſowohl im Abfahrts- als auch im Slalomlauf holte ſich Frl. Cranz mit 200 Punkten ganz überlegen die Meiſter⸗ ſchaft und damit zugleich die Ehrenpreiſe des Reichsarbeitsminiſters und des bulgariſchen Geſandten vor Liſa Reſch und Käthe Graſeg⸗ 3(beide Partenkirchen), Rösli Streiff und Lisl Schwarz-Berchtes⸗ gaden. Heeresmeiſter der Flachlandtruppen in der Kombination(Pa⸗ trouillen⸗ und Langlauf) wurde nach dem Ergebnis des 12⸗Kilo⸗ meter⸗Langlaufes das 2. Batl. Inf.⸗Reg. 11 Freiberg⸗Sachſen. Die deulſche Skiſtaffelmeiſterſchaft endete mit einem 1 ſüddeutſchen Erfolg. Bayern J gewann in 304: 30 vor Bayern II(3:08:37) den vom Reichskanzler Adolf Hitler geſtifteten Po⸗ kal. Das Allgäu belegte den dritten Platz. Die Schneeverhältniſſe waren gut. Die Akademiſchen Skiwellbewerbe aller Länder begannen in Wengen. Eine Rieſenüberraſchung gab es durch den Sieg des ja— paniſchen Studenten Kigoſhi im 18-Kilometer-Langlauf, der in 1: 15: 47,2 ſo bekannte Leute wie Ganſſer-Schweiz, Guttormſen⸗Nor⸗ wegen hinter ſich ließ. Auch auf dem vierten, ſechſten und zehnten Platz endeten unter den 30 Teilnehmern Vertreter Nippons. Deutſche Siege gab es dagegen beim Abfahrtslauf. Xaver Kraiſy⸗ München fuhr mit 5: 28,4 die beſte Zeit vor ſeinem Landsmann Dr. Vetter⸗Freiburg heraus. O Straßburg 212 2*„ Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit p n A nm t o n „Holen Sie es nach!“ ſpricht ſie lachend. „Maximilian Spielmann, Schauſpieler, bis jetzt am Kgl. Schauſpielhaus in Dresden. „Ah.. Sie ſind der Herr Spielmann! Schade.. ich habe Sie nicht geſehen.“ „Ich hoffe, gnädiges Fräulein, daß es Ihnen bei dem Worte Schauſpieler nicht gruſelt. Wir Schauſpieler ſtehen manchmal zu Unrecht in einem ſchlechten Ruf. Wir ſind genau ſo wie alle anderen Menſchen im Privatleben gute, einfache Bürger!“ „Warum ſollten Sie es nicht ſein, Herr Spielmann? Aber ganz Dresden ſchwärmt von Ihnen!“ Er winkte ab.„Um Gotteswillen! Halbwüchſige Mä⸗ dels, ja, die ſchicken hin und wieder einen Liebesbrief ins Haus, ſchreiben dummes Zeug. Das iſt langweilig. Unſere Kunſt ſoll erfreuen, den Privatmann, den ſoll man in Ruhe laſſen.“ „Sehr vernünftig gedacht! Aber.. iſt da nicht oft die liebe Eitelkeit im Wege?“ „Ich gebe es zu! Menſchen geringen Charakters fühlen ſich durch dieſe Art Gunſtbeweiſe hochgehoben. Ich für meine Perſon, ich danke. Ich will mein Leben leben, wie es mir gefällt. als anſtändiger Menſch, ich will mich nicht in irgendwelche Bahnen zwingen laſſen. Das heißt.. jetzt kann ich's freilich nicht ändern, denn das Schickſal ſchreibt mir für die nächſten zwei Jahre die Bahnen vor.“ „Ich verſtehe Sie nicht recht!“ „Ich rücke ein, zu dem 105. Regiment, dem vorzuſtehen Ihr Herr Vater die Ehre hat!“ Jähe Freude zuckt in dem jungen Mädchengeſicht auf. „Aha.. da werden wir bald einen Einjährigen und bald einen ſchmucken Leutnant mehr haben!“ „Nichts zu machen, mein gnädiges Fräulein. Ich glaube, ich werde mich wohl hier zurückziehen müſſen, wenn Sie wiſſen, daß ich als.. einfacher Rekrut einrücken muß!“ „Nicht möglich!“ Ehrliches Bedauern war in ihren Worten. „Ja, leider! Meine Eltern waren nicht ſo glänzend ſituiert, um ihren Sohn das Einjährige machen zu laſſen. Ich habe nur Volksſchulbildung genoſſen, und im Ver⸗ trauen, ich war da nicht einmal Primus. Alſo habe ich nun das Vergnügen, dem Staat zwei Jahre zu dienen.“ „Sie ſind aber doch ſchon älter!“ „Ich bin 23 Jahre alt, gnädiges Fräulein. Ich bin auf Veranlaſſung des Königs zurückgeſtellt worden. Jetzt muß ich aber dienen, warum es nun nicht mehr geht, das wiſſen die Götter, ob Majeſtät ſich ſagt, daß es nichts ſchadet, wenn in den reſpektloſen Geſellen ein anderer Zuck hineinkommt, oder was ſonſt, ich weiß es nicht.“ „Das iſt wirklich ſchade! Ich werde aber Papa auf Sie aufmerkſam machen!“ „Nein!“ bat Spielmann, mit einem Male ganz ernſt. „Ich bitte Sie, es nicht zu tun. Wenn ich nun ſchon einmal als einfacher Soldat einrücke, dann will ich keine Bevor⸗ zugung genießen.“ „Das iſt ſehr anſtändig gedacht!“ „Iſt Ihnen meine Geſellſchaft bis Straßburg noch an⸗ genehm?“ „Sie iſt mir angenehm!“ lächelte Hella von Kalem⸗ berge. * Sch w 4a b aulanmuanunmmmmmmmmmunmnunummmummummmmunnmmmmmmmnunnmnmnnumummmmnnnmnmmummmnunmmmmmmmmn Es wird eine fröhliche Fahrt bis Straßburg. Die Fürſorge und Unterſtützung, die ihr Spielmann angedeihen läßt, in feiner, unaufdringlicher Weiſe, tut wohl. Beſſer wie er, kann ſich kein Ariſtokrat bewegen. Das geſteht ſie ſich. Er erzählt, plaudert amüſant, ſie hört ihm gern zu. Seine Sprechweiſe iſt kultiviert, wird nie trivial und er hat Geiſt und Witz. Sie bedauert es, als Straßburg erreicht iſt. Spielmann ſeufzt. „Das war eine wunderſchöne Fahrt, die ich gern in der Erinnerung behalten werde. Jetzt trennen ſich freilich unſere Wege. Die Tochter des Oberſten und der Soldat Spielmann, da iſt freilich keine Brücke da.“ Sie bedauert es in dem Augenblicke. „Aber ich werde Sie ſicher ſchon einmal wiederſehen!“ „Ich ſchaue einmal dem Exerzieren zu!“ „Nein, nein, das lieber nicht! Dann hören Sie wie der Feldwebel dem ungeſchickten Rekruten alles mögliche an den Kopf wirft. Das geht nicht gut. Aber ich werde den Feldwebel beſtechen, daß er mich als dienſtbaren Geiſt abkommandiert, wenn einmal der Herr Oberſt eine Ge— ſellſchaft hat.“ Hella lacht auf.„Ein glänzender Gedanke, Herr Spiel— mann! Ich bin Ihnen ſehr dankbar, daß Sie ſich meiner auf der Fahrt ſo angenommen haben.“ „Sie werden abgeholt, gnädiges Fräulein?“ „Ja, meine Mutter wird an der Bahn ſein.“ „Dann möchte ich jetzt ſchon Abſchied von Ihnen neh— men. Aber die Koffer...!“ „Das haben Sie hier nicht nötig! Papa hat ſicher ſeinen Burſchen abkommandiert, der mich auf dem Bahn⸗ ſteig erwartet. Sie ſchüttelten ſich herzlich die Hände. Der Zug hielt. Sie trennten ſich. Spielmann gab ihr die Koffer noch heraus, der Burſche nahm ſie in Empfang. Noch einmal nickte ihm Hella mit einem freundlichen beinahe herzlichen Lächeln zu. Und dann folgte ſie dem Burſchen. Von weitem ſah Spielmann, wie eine elegante Dame in den Vierzigern, die einen ſehr ſympathiſchen Eindruck machte, Hella umarmte und mit ihr, gefolgt von dem Burſchen, den Bahnſteig verließ. Spielmann ſeufzte auf. „Schade... ſchade!“ * „Haſt du eine gute Reiſe gehabt?“ fragte die Frau Oberſt ihre Tochter im Wagen. „Danke, Mama! Wunderſchön war's. Herrenbekanntſchaft gemacht!“ Die Frau Oberſt, eine freimütige Frau, lachte und meinte:„Das laſſe nur Papa nicht hören. Du weißt, wie ängſtlich er in dem Punkte iſt. Immer hat er Sorge an— zuſtoßen. Das macht ihn ſo unſicher.“ „Von dieſer Unſicherheit haſt du gottlob gar nichts, Mama!“ „Nein, Hella, ich habe mir den Kopf noch klar und das Herz noch friſch erhalten. Und das wird ſo bleiben. Wenn Papa auch manchmal entſetzt iſt. Aber jetzt erzähle, was war das für eine Herrenbekanntſchaft?“ „Der Dresdener Schauſpieler Maximilian Spiel⸗ mann!“ Ich habe eine „Spielmann! Ah... den kenne ich. Das iſt ein großer Künſtler trotz ſeiner ſehr großen Jugend. Der wird alſo demnächſt unſer ſchneidigſter Leutnant werden.“ „Nein, Mama..., das iſt eben das Tragiſche..., als Rekrut tritt er ein. Er hat nicht das Einjährige. Iſt das nicht ſehr bedauerlich.“ „Allerdings! War er nett zu dir?“ „Reizend. Mama... ſo fein, ſo hochanſtändig, voll- endet im Benehmen. Dabei friſch und frei von der Leber weg.“ „Und ſo ein Mann wird jetzt nun den Unteroffizieren überantwortet. Und man kann gar nichts tun!“ Nein, nicht das geringſte. Er bat auch drum, ihm keine Protektion angedeihen zu laſſen. Wenn er nun ſchon einmal Rekrut iſt, dann will er es auch nicht beſſer wie die anderen haben.“ „Das ehrt ihn! Schade mein Kind! Unſere Geſellſchaft könnte es brauchen, daß wir neue Geſtalten einführen. Sie erſtarrt zu ſehr. Aber hier ſind wieder einmal die Schran⸗ ken unüberwindlich. Herr Spielmann... der Rekrut, das geht eben nicht.“ „Ich weiß, Mama! Iſt Papa zu Hauſe?“ „Ja, Leutnant Rocca iſt bei ihm. Sie rauchen eine Zigarre und erwarten dich. Leutnant Rocca verehrt dick immer noch wie früher. Wie ſteht es um dein Herz?“ „Leutnant Rocca iſt ein netter Kerl, guter Geſellſchaf⸗ ter, er hat Humor. Aber zum Heiraten.. da langt es eben nicht.“ „Dann Hände weg!“ * Der Oberſt begrüßte ſeine Tochter mit der ganzen bär⸗ beißigen Zärtlichkeit, der er fähig war. Leutnant Rocca, ein ſchlanker eleganter Junge, Lebe⸗ mann, mit kecken wiſſenden Augen küßte Hella galant die Hand. „Straßburg hat ſie ſehr vermißt, gnädiges Fräulein!“ Ich weniger, Herr Leutnant! Es war wunderſchön in Dresden! Alle laſſen herzlich grüßen. Tante Ulrike ganz beſonders. Sie wollte wiſſen, ob es euch recht iſt, wenn ſie euch Weihnachten einmal beſucht?“ Der Oberſt und ſeine Frau ſahen ſich lachend an. Sie wußten, daß Tante Ulrike jedes Jahr den Wunſch äußerte— und doch nicht kam. Das würde jetzt genau nicht anders werden. „Sehr willkommen!“ lachte der Oberſt ſchallend.„Sie kommt ja doch nicht!“ „Diesmal ſcheint ſie ernſtliche Abſichten zu haben.“ Hella wandte ſich dem Leutnant wieder zu. „Haben Sie ſich ein wenig um meinen„Robert“ ge⸗ kümmert?“ „Habe ich! Aber ſo lammfromm, wie Sie ſagen, iſt der Goldfuchs denn doch nicht. Das letzte Mal hat er mich bald abgeworfen und ich bin nicht der ſchlechteſte Reiter.“ „Er kennt die Sporen nicht. Wahrſcheinlich haben Sie ihn ein wenig gekitzelt.“ „Iſt möglich! Obwohl es ſicher nicht mit Willen ge— dc. Wann darf ich Sie zu einem friſchfröhlichen Ausritt abhole.?“ „Ich weiß noch nicht, Herr Leutnant! Erſt will ich ein— mal ein paar Tage ausruhen und das ſchlechte Wetter vorbeilaſſen. Dann reden wir noch einmal drüber.“ Es herrſchte ein netter kameradſchaftlicher Ton zwi⸗ ſchen den beiden jungen Menſchen. (Fortſetzung folgt). 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