Voll 5 Amtliches Verkünbigungsblatt ber ge. Bürgermeiſterei 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“ Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Milli meterzeile oder deren Raum 2 Pfennig lernhei el m lung und anderer Behörben- Vereins⸗ u. Gejchäflsanzeiger Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 . Nr. 41 Samstag, den 17. Februar 1934 10. Jahrgang Freiheit jür die Saar Ein Problem des europäijchen Friebens. In Genf berät hinter vorerſt noch verſchloſſenen Tü⸗ ren der Dreierausſchuß des Völkerbundes über die Ab⸗ ſtimmungsmodalitäten im Saargebiet und man weiß nicht, wie weit von unterrichteter Seite der Verſuch gemacht wer⸗ den wird, jene Beſtimmung des Verſailler Vertrages, die das Ergebnis der Abſtimmung nicht in ſeiner Ganzheit, ſon⸗ dern die jedes Gemeindeabſtimmm gsergebnis für ſich ge⸗ wertet ſehen will, ſo auszulegen, da dadurch der klare Wille der Abſtimmenden umgefälſcht werden könnte. Herr Knox, der Vorſitzende der Saarregierungskommiſſion, geht indeſ⸗ ſen hauſieren mit der Forderung, eine internationale Poli⸗ Zeitruppe ins Saargebiet zu legen. Die Forderung wird von der Saarbevölkerung glatt zurückgewieſen. So ſchreibt die „Saarfront“ u. a.: „Die Saarbevölkerung ſteyt nach wie vor auf Standpunkt, daß eine ſolche internationale überflüſſig iſt und daß Dank der vorbildlichen Disziplin es auch in der Erregung des Abſtimmungskampfes durchaus möglich iſt, die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung durch die vorhandenen einheimiſchen Polizeikräfte zu ge⸗ währleiſten, die ja in ihrer höchſten Spitze noch nicht einmal einem Saarländer, ſondern einem Franzoſen unterſtehen. Die Saarbevölkerung gibt der Erwartung Ausdruck, daß der Dreierausſchuß nicht etwa ſeine Entſcheidung auf Grund dieſes Vorſchlages der Saarregierung fälle. Es wäre viel⸗ mehr Aufgabe des Ausſchuſſes, an Ort und Stelle unter Fühlungnahme mit den wirklich berufenen Vertretern der Saarbevölkerung ſelber zu prüfen, ob dieſe Forderung der Regierunaskommiſſion berechtigt iſt oder nicht. Kann die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung durch die einheimiſchen Polizeikräfte ſichergeſtellt werden? Dieſe Frage wird unbedingt bejaht werden müſſen. Im Auslande wird allerdings dieſe Frage ſehr oft erwähnt, weil unter dem Einfluß der marxiſtiſchen Greuelpropaganda die Meinung aufgekommen iſt, daß im Saargebiet ſchon jetzt alles drunter und drüber gehe. Es iſt allerdings nicht das erſte Mal, daß ausländiſche Journaliſten in das Saargebiet gekommen ſind, die offen ihrem Erſtaunen darüber Aus⸗ druck geben, daß im Saargebiet eine ſolche muſtergültige Ruhe und Ordnuna herrſcht. Jeder unvoreingenommene Beobachter der vinge im Saargebiet wird zugeben müſſen, daß die Saarbevölkerung in der Vergangenheit trotz aller Bedrückungen und trotz der aufreizenden Hetze der ſeparatiſtiſch⸗marxiſtiſchen Preſſe muſtergültige Diſziplin gezeigt hat. Die Saarbevölkerung iſt gewillt und entſchloſſen, komme was da kommen mag, auch weiter eiſerne Disziplin zu wahren. Sie hat aber dabei den dringenden Wunſch, daß alles vermieden wird, was nicht zu einer Entſpannung, ſondern zu einer Verſchärfung der Lage führen muß. Man wird erwarten dürfen, daß der Dreier⸗ ausſchuß dieſe Frage auch einmal unter dieſem Geſichtspunkt prüft. Das Ergebnis einer ſorgfältigen Prüfung kann nur das ſein, daß unter keinen Umſtänden internationale Poli⸗ zei ins Saarogebiet entſandt werden darf.“ Im gleichen Sinne äußert ſich die katholiſche Preſſe im Saargebiet. Die unbegreifliche Sinnloſigkeit, die darin liegt, daß 16 Jahre nach Beendigung des Krieges ein großes Volk ge⸗ zwungen iſt, für einen Teil ſeiner Bürger feſtſtellen zu laſ⸗ ſen, zu welchem Vaterlande ſie ſich eigentlich bekennen, wurde in einer großen Saarkundgebung der Studen⸗ tenſchaft und der Hitlerjugend in Berlin von dem Vizekanz⸗ ler von Papen eindringlich in einer Rede dargelegt. Es ſind das, ſo führte der Vizekanzler aus, die letzten Zuckun⸗ gen des imperioliſtiſchen Geiſtes, der die Friedensverträge von 1919 ſchuf, dieſes Geiſtes, der ganze Länder aufteilte, verſchacherte, der über ein Volkstum hinwegaing mit einer Handbewegung, der aber an der Saar ein Volk 15 Jahre lang von einer landfremden Regierung verwalten ließ ohne Rückſicht auf ſeine eigenen Intereſſen, nur weil er ein paar Kohlen aus dieſem Lande herausholen wollte. Wenn wir hier für die Zugehörigkeit Deutſchlands und deutſcher Men⸗ ſchen zu ihrem Vaterland kämpfen, dann kämpfen wir zu⸗ gleich gegen dieſen Geiſt der imperialiſtiſchen Politik, die Europa ſeit 15 Jahren verpeſtet hat. Wir kämpfen gegen dieſen Geiſt und deswegen iſt es eine europäiſche Frage, die Adolf Hitler aufgeworfen hat, weil wir dieſen Geiſt für immer aus den Kabinetten der europäiſchen Mächte ver⸗ bannen wollen. Als vor 15 Jahren der blutige Bürgerkrieg durch die Straßen der deutſchen Städte tobte, da hat die Welt ſich we⸗ nig Kopfzerbrechen darüber gemacht, da hat ſie geglaubt, es ſei die Rache der Ueberlegenen an denen, denen ſie die Schuld an dem Kriege zuſchob. Aber wenn heute, 15 Jahre ſpäter, dieſer gleiche Bürgerkrieg in zwei großen europäi⸗ ſchen Hauptſtädten tobt, wenn man mit Maſchinengewehren und Kanonen gegen Barrikaden und Arbeiterviertel feuerte, dann glaube ich, iſt es etwas anderes, was nicht in Ord⸗ nung iſt. Und mir ſcheint, man ſollte über dieſer imperiali⸗ ſtiſchen Politik der Friedensdiktate nicht vergeſſen, daß die eine Frage, die den Frieden der Welt ausmacht, die einzige ſoziale Frage iſt. 5 Aber wir haben auch die Pflicht, darauf hinzuweiſen, daß endlich die Welt befreit wird von den vernichtenden Folgen dieſer Verträge, an denen ſie täglich und ſtündlich leidet und an denen ſie aus den Fugen zu brechen droht. Dbem Polizeitruppe Was die Saarfrage anbetrifft, ſo kann ich nur das eine feſtſtellen: Die deutſche Reichsregierung hat niemals ſelbſt verzichtet oder etwa Frankreich zu einem Verzicht auf die Abſtimmung bringen wollen, die das gute verbriefte Recht der Saarbevölkerung iſt In dieſem Teil iſt die deutſche Reichsregierung der Anſicht, daß wir allen Anlaß haben, der Welt zu beweiſen, daß in dieſer deutſchen Grenzmark des Weſtens das Deutſchtum zu Hauſe iſt. Und gerade des⸗ halb werden wir auf eine ſolche Abſtimmung niemals verzichten und verzichten können. Was wir dagegen wünſchten, ſei ausſchließlich, uns mit Frankreich vor der Abſtimmung zu einigen, damit dieſe Abſtimmung nicht zu einem neuen Kampf zwiſchen den beiden großen Nationen führt, die gerade jetzt eine erneute Anſtrengung zur end⸗ gültigen Herbeiführung des Friedens machen. Was uns anlangt, meine liebe deutſche Jugend, ſo wer⸗ den wir alle unſere Kräfte auf den Sieg des deutſchen Ge⸗ dankens konzentrieren. Unſere Brüder an der Saar wiſſen, daß es heute für ſie keine Parteifrage, keine Frage früherer Angehörigkeit zu irgendeiner politiſchen Gruppe oder Par⸗ tei gibt, ſondern daß alle nur dem einen großen Ziel zu die⸗ nen haben. Deshalb gilt es in dieſen Tagen mehr denn je gerade für die deutſche Jugend, zuſammenzuſtehen in eiſerner Diſziplin und Selbſtüberwindung, in Entſagung und Pflichttreue hinter dem Führer. * Der Rede, die oft durch Beifall unterbrochen war, folgten ein Sieg⸗Heil auf den Führer und das Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Vorher hatten der Führer der Deutſchen Gewerkſchaftsfront an der Saar, Peter Kiefer, und der Leiter der Saarabteilung der NSDAP, Dr. Hein⸗ rich Schneider, geſprochen und ein Treuegelöbnis für die Saar abgelegt. Wichtige Beſchlüſſe DNB. Berlin, 16. Febr. Das Reichskabinett genehmigte in ſeiner heutigen Sitzung ein Geſetz zur Aenderung der Verordnung für die Deviſen⸗ bewirtſchaftung vom 23. Mai 1932, das zur Ausfüllung gewiſſer Lücken des materiellen und pro⸗ zeſſualen Strafrechts füt die Deviſenvergehen notwendig gewor⸗ den war. Durch das Geſetz wird die Verfolgung in Strafſachen wegen Deviſenvergehens vereinfacht und wirkſamer geſtaltet. Ferner verabſchiedete das Reichskabinett ein Geſetz über die Kaſſenvereinigungen in der Kranken⸗ verſicherung, wodurch das Recht der Krankenvereinigungen überſichtlich ge⸗ regelt wird. Die bisher in verſchiedenen Verordnungen erlaſ— ſenen Vorſchriften werden der Reichsverſicherungsordnung ein⸗ gegliedert und hierbei Anſtimmigkeiten beſeitigt, ſowie Mängel, die ſich in der Praxis ergeben haben, behoben. Das vom Reichskabinett genehmigte Geſetz über die Realſteuerſperre 1934 iſt notwendig geworden, weil die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe einen Verzicht auf die Realſteuerſperre nicht zu⸗ laſſen. Durch die Aufgabe der Realſteuerſperre würde die Wirt- ſchaft der Gefahr erhöhter Belaſtung ausgeſetzt werden. Den Gemeinden, die für das Rechnungsjahr 1933 ihre Steuerſätze geſenkt hatten, ſoll die Möglichkeit gegeben werden, im nächſten Rechnungsjahr unter beſtimmten Vorausſetzungen auf den nor⸗ malen Stand zurückzukommen, wenn ſich die Fortſetzung der Senkung als untragbar erweiſen ſollte. Eine beſondere Regelung England und die Abrüſtungsfrage London erwägt eine Neunerkonferenz.— Edens europäiſche Miſſion. Die Abrüſtungsdebalte iſt wieder in Fluß gekommen. Die franzöſiſche Antwort auf die deutſche Abrüſtungsnoke freilich iſt nur ein negativer Beitrag zu dieſer Debatte. Dieſe Ankwork zeigt, daß Frankreich nicht willens iſt, in ſeiner Si⸗ cherheikspſychoſe wahrſcheinlich auch garnicht fähig iſt, Wün⸗ ſche und Tatſachen auseinander zuhalten und diplomatiſch zu werken, daß es auch immer noch nicht in der Lage iſt, die Dinge ſo zu nehmen, wie ſie in den letzten Jahren und vor allem in dem letzten Jahr ſich entwickelt haben und gewor⸗ den ſind. Frankreich iſt auf dem beſten Weg, in der Iſolie· rung, in die es ſich ſelbſt hineinmanövrierk hat, zu vereiſen. Wenn man in Frankreich allerdings geglaubt hat, mit dem Dokument der leeren Worte, das man in Berlin hat überreichen laſſen, die berechligten Wünſche Deutſchland⸗ aus der Welt ſchaffen, mit advokatiſcher Spitzfindigkeit be⸗ rechtigte Forderungen ins Unrecht ſetzen zu können, ſo war das eine Täuſchung. Am gleichen Tag, an dem Frankreich ſeine Antwort an Deutſchland der Oeffentlichkeit bekannt machte, hat England wieder in den Gang der Ereigniſſe ein⸗ gegriffen. England iſt durch den Rüſtungswahnſinn Frank- reichs ſo gul bedroht wie die übrige Welt, weil dieſer Rü⸗ ſtungswahnſinn den Frieden der Welt ſchlechthin bedroht. So ſind Englands Bemühungen um einen Küſtungsaus⸗ und ⸗angleich alles andere als uneigennützig. England wird nichts für Deutſchland kun, wenn es nicht gleichzeitig damit elwas für ſich kun kann. Aber Englands Eingreifen ſorgt immerhin dafür, daß die Dinge um die Abrüſtung im Fluſſe bleiben. Sie in eine beſtimmie Richtung zu bringen, das iſt die Aufgabe der Europareiſe des Lordſiegelbewahrers Eden. des Neichskabinetts. ſieht das Geſetz für den Fall vor, daß ein Land ein anderes Land in ſich aufnimmt, in dieſem Fall tritt eine Vereinheitlichung der Steuerſätze ein. Das Kabinett nahm ferner ein Geſetz über die Hinausſchiebung der Beſleuerung der toten Hand an, die für notwendig gehalten wird, weil ſich Schwierigkeiten hauptſächlich wirtſchaftlicher Art der Erhebung der Steuern ent gegenſtellten. Die Veranlagung und Erhebung dieſer Steuern wird bis auf weiteres ausgeſetzt. Es handelt ſich hierbei um eine Erſatzſteuer zur Grunderwerbsſteuer für Grundſtücke, die ihren Eigentümer nicht oder ſelten wechſeln. Schließlich verabſchiedete das Reichskabinett das vom Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda vor⸗ gelegte Lichtſpielgeſetz, das eine völlig neue Regelung der Filmprüfung und auch neue Beſtimmungen für das Lichtſpielgewerbe enthält. Während bis⸗ her die Wirkung der geſamten Regelung des Lichtſpielweſens insbeſondere auf dem Gebiete der Filmzenſur eine rein negative geweſen iſt, erwächſt dem neuen Staat die Aufgabe und Verant- wortung, poſitiv am Werden des deutſchen Filmes mitzuarbeiten. Dieſer Aufgabe kann der Staat nur gerecht werden, wenn er dem geſamten Herſtellungsvorgang des Filmſchaffens ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit zuwendet. Das neue Geſetz regelt die Aufgaben und Rechte des Reichsfilmdramaturgen, dem die Vorprüfung der Filme obliegt. Die Verantwortung der Reichsregierung wird durch dieſes Geſetz auch auf dem Gebiete des Filmweſens eine größere werden als bisher. FPV Heldengedenktag am 23. Februar. DNB. Berlin, 16. Febr. Der fünfte Sonntag vor Oſtern(25. Februar) wird als Heldengedenktag einheitlich im ganzen Reiche begangen. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat die Landesregierungen erſucht, die zur würdigen Begehung dieſes Tages erforderlichen Maßnahmen unverzüglich zu lreffen und beſonders alle Luſtbarkeiten zu verbieten. Am Sonntag, den 25. Februar, ſindet in der Reichshaupt⸗ ſtadt um 12 Ahr mittags ein Staatsakt in der Staatsoper Anter den Linden mit folgendem Programm ſtatt: Trauermarſch aus der„Eroica“ von Beethoven, Gedenkrede des Reichswehr⸗ miniſters von Blomberg, Lied: Ich halt' einen Kameradenl, Einzug der Götter in Walhall aus der Oper„Rheingold“ von Richard Wagner, Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Der Staatsakt wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Die im ganzen Reiche angetretenen Amtswalter der NS⸗ DA und ihre Anterorganiſationen hören nach der Vereidigung die Uebertragung des Staatsaktes auf den Aufmarſchplätzen. Nach dem Staatsalt findet ein Vorbeſmarſch der Reichswehr und anderer Formationen ſtatt. Berlin: Reichsminiſter Dr. Göbbels empfing die natio⸗ nalſozialiſtiſchen Führer des Arbeitsdienſtes, die von Staats⸗ ſekretär Hrerl vorgeſtellt wurden. Deutſch⸗ſchweizeriſche Transferabkommen. DNB. Berlin, 16. Febr. Am 16. Februar wurde in Bern zwiſchen dem deutſchen Geſchäftsträger, Geſandtſchaftsrat Da nkwort, und dem ſchweizeriſchen Miniſter Stucki ein neues deutſch⸗ſchweizeriſches Transferabkommen unterzeichnet, das beſtimmt iſt, die deutſch⸗ ſchweizeriſchen Transferfragen für das erſte Semeſter 1934 zu regeln. Das Abkommen beruht auf einer ähnlichen Grundlage wie das letzte, d. h. es werden die Zinsguthaben ſchweizeriſcher Gläubiger zu 100 Prozent transferiert, indem gewiſſe Waren- mengen, die die Schweiz aus Deutſchland importiert, in den Dienſt dieſer Regelung geſtellt werden. Vor einem neuen Finanzſkandal in Frankreich. DNB. Paris, 16. Febr. In Saint⸗Tropez(Mittelmeerküſte) ſcheint ein großer Fi⸗ nanzſkandal bevorzuſtehen. Das„Comptoir d'Escompte du Golf“, das vier Filialen unterhielt, war ſeit November v. Js. geſchlof⸗ ſen. Am Donnerstag wurde eine polizeiliche Hausſuchung vor⸗ genommen, bei der umfangreiches Belaſtungsmaterial beſchlag— nahmt worden ſein ſoll. Ein anderes Bankunternehmen iſt in die Angelegenheit verwickelt, die große Ausmaße anzu— nehmen droht. —— Der diplomaliſche Korreſpondenk der„News Chronicle“ ſchreibt u. a., wenn Eden bei ſeiner Rückkehr einen leidlich hoffnungsvollen Bericht erſtatten könne, dann beſtehe gute Ausſichk darauf, daß„die britiſche Regierung vorſchlagen werde, eine Konferenz von acht oder neun Staaken nach einem anderen Ort als Genf einzuberufen“, und dieſe Mel⸗ dung verrät wohl die andere Kichkung, nach der die engli- ſchen Bemühungen zielen. In einem Leitaufſatz macht„Times“ die Andeutung, daß England vielleicht in der Sicherheitsfrage unter gewiſ⸗ ſen Vorausſetzungen ein Angebot machen werde, das über das der letzten Denkſchrift hinausgehe. „Times“ ſagl weiter, in Paris werde Eden die Gründe zu erklären haben, die die britiſche Regierung mit Bedauern zu dem Schluß habe führen müſſen, daß es jetzt unmöglich ſei, eine Vereinbarung zu erwarten, die nicht das Recht Deutſchlands auf den Beſitz gewiſſer Waffen anerkenne, die ihm verſagt ſind. Die neueſte franzöſiſche Note ſcheine dieſes Recht nicht anerkennen zu wollen, obwohl es unmißver⸗ ſtändlich in dem Konvenkionsenkwurf der brikiſchen Regie rung eingeſchloſſen ſei. Auf jeden Fall müſſe es als das un⸗ veräußzerliche Recht jedes ſouveränen Staates betrachtet wer⸗ den, die Mittel zu ſeiner Selbſtverteidigung zu beſitzen. De⸗ fenſive Waffen ſeien in dem Konvenkionsenkwurf bezeichnet. Franzöſiſche amtliche Kreiſe hätten wiſſen laſſen, daß ſie glauben, Deutſchland rüſte ſich milikäriſch auf. Aber es gebe keine Anzeichen dafür, daß irgendſemand Deutſchland im Verdacht habe, ſchwere Angriffswaffen herzuſtellen. Edens eigene Anſicht England will keine Bündnispflichken. Paris, 16. Febr. Der„Intranſigeant“ veröffentlicht eine Unterredung mit Eden, der u. a. ſagte: Nach Anſicht Englands müßten nunmehr die Abrüſtungsbeſprechungen zu Zweien durch ſein Eingreifen erweitert werden. England halte unbedingt an der Völkerbundsidee feſt. Heute gelte es in erſter Linie, die Beſtrebungen auf die Abrüſtung zu richten. Deshalb trete die Aenderung der Völkerbunds⸗ ſatzung in den Hintergrund. Zur Uebernahme von Sanktio⸗ nen ſei England nicht bereit.„Die öffentliche Meinung mei⸗ nes Landes iſt nicht bereit, neue militäriſche Blankover⸗ pflichtungen zu übernehmen. Sie will ſich nicht automatiſch in einen Krieg, deſſen Urſachen ſie nicht kennt, hineinzie⸗ hen laſſen.“ England ſuche ſich aber keineswegs zu iſolieren. Locarno und der neue Sinn, der der Konſultationsklauſel ge⸗ geben werde, bildeten zuſammen mit der Kontrolle der Rü⸗ ſtungen genügende Abſchreckungsmittel für einen etwaigen Angreifer. Frankreichs verpaßte Chance Die ungenügende Ankwork aus Paris. Zur franzöſiſchen Antwort ſchreibt der„Völkiſche Beob⸗ achter“, Frankreich habe die Chance, zu einer wirkſamen Abrüſtung zu kommen, verpaßt. Wo wird denn überhaupt von der franzöſiſchen Abrüſtung geſprochen? In der neuen Note ſteht davon kein Wort. Das, was als Abrüſtung von Frankreich bezeichnet worden iſt, iſt abſolut unzulänglich. Dazu kommt noch, daß die damalige franzöſiſche Denkſchrift, die in der neuen Note angezogen worden iſt, die unzuläng⸗ lichen Vorſchläge noch mit Verklauſulierungen und Bedin⸗ gungen verſah, die die beſtehende Unklarheit noch vermehrt hat. Auch der Vorwurf, die Reichswehr habe die Beſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages nicht eingehalten, kann niemanden in der Welt mehr überzeugen. Seit 15 Jahren pflegt Frankreich mit derartigen Behauptungen zu kommen. die, wenn man ihnen nachgeht, nicht zu beweiſen ſind. Das Blatt ſtellt insbeſondere die Tatſache heraus, daß Paris in der Note die engliſchen und italieniſchen Abrüſtungsvor⸗ ſchläge mit Stillſchweigen übergeht. Das ſelbſtverſtändliche Echo aus Paris Die franzöſiſche Preſſe billigt die Ankwork. Paris, 16. Febr. Die franzöſiſche Preſſe billigt den Inhalt der franzöſiſchen Note in der Abrüſtungsfrage. Das „Echo de Paris“ begrüßt es, daß durch die Note Deutſch⸗ land über den wirklichen Stand ſeiner Streitkräfte befragt werde. Die Stunde ſei gekommen, die Debatte wieder nach Genf zu leiten und ſie dort zum Abſchluß zu bringen. Das Blatt hofft, man werde franzöſiſcherſeits dem engliſchen Ab⸗ geſandten Eden am Samstag in Paris klarmachen, daß Frankreich angeſichts des militäriſchen Erſtarkens Deutſch⸗ lands und des offenkundigen Niederganges der internatio⸗ nalen Organiſation nicht auf die Freiheit ſeiner Vorberei⸗ rungsmaßnahmen verzichten könne. Beſonders ſcharf nimmt der„Figaro“ Stellung. Barthou müſſe, ſo ſchreibt das Blatt, gelobt werden, daß er ſich mit einer wünſchenswerten Klarheit ausgedrückt habe. Da es wenig wahrſcheinlich ſei, daß Hitler ſeine Anſprüche her⸗ unterſchraube, bleibe Frankreich nur noch die Möglichkeit, die Mächte„auf die Verletzungen aufmerkſam zu machen, die Deutſchland ſich in ſeinen militäriſchen Vorbereitungen hat zuſchulden kommen laſſen.“ Jetzt habe Deutſchland das Wort; Deutſchland müſſe mit Ja oder Nein ſagen, ob es das Wettrüſten wolle und ob es bereit ſei, auch die Verant⸗ wortung dafür zu übernehmen. Aber Deutſchland müſſe wiſ⸗ ſen, daß Frankreich nicht mehr warten werde, um zu han⸗ deln. Hitler jchaßt Arbeit Bewilligte Maßnahmen im Reinhardt⸗Programm zur Ar⸗ beitsbeſchaffung im Gebiet des Landesarbeitsamtes Heſſen: Herſtellung von Waſſerleitungen zur Verbeſſerung der Waſſerverſorgungsverhältniſſe in Wiesbaden⸗Biebrich mit 3300 Tagewerken; Aufforſtung von Oedlandflächen, Somborn mit 628 Tagewerken; Verbeſſerung der Waſſerleitung Kreis Bens⸗ heim mit 1400 Tagewerken; Amwandlung ertragsloſen Nie⸗ derwaldes in Hochwald Gemeinde Langenhain mit 564 Tage- werken; Dränage von 8.7 Hektar Ackerland mit 840 Tage⸗ werken; Aufforſtung von 7 Hektar ertragsloſen Niederwald in Hochwald Gemeinde Röhrda mit 240 Tagewerken; Auf⸗ forſtung von Oedlandflächen im Umfang von 155 Hektar, Ge⸗ meindezweckverband Waldeck mit 7750 Tagewerken; Klein⸗ pflaſterherſtellung auf den Straßen Dorn⸗Aſſenheim⸗Reichels⸗ heim⸗Bingenheim, Provinzialdirektion Oberheſſen mit 1800 Tagewerken; Kleinpflaſterherſtellung auf der Durchgangsſtraße Nr. 5 Gießen⸗Gelnhauſen mit 2500 Tagewerken; Herſtellung einer Zementſchotterdecke auf der B2⸗Straße Nr. 63 Butzbach Griedel⸗Steinfurth⸗Bad Nauheim mit 4000 Tagewerken; Her⸗ ſtellung von Mittel⸗ und Kleinpflaſterſteinen ſowie Rand⸗ ſteinen für ſpäter auszuführende Pflaſterarbeſten auf den Provinzialſtraßen mit 3500 Tagewerken. Der Auß tano in Oejterreich erlebigt. Der Bundespreſſechef vor der Auslandspreſſe DNB. Wien, 16. Febr. Der Bundespreſſechef, Geſandter Ludwig, gab am Frei— tag vor zahlreichen ausländiſchen Preſſevertretern eine Erklä— rung ab. Nach Auffaſſung der Regierung ſei die Beſchie⸗ zung der Linzer Polizei als Ausgangspunkt der Aufſtandsbewegung anzuſehen. Da die Sozialiſten offen gegen die Regierung vorgegangen ſei, habe dieſe ſich gezwungen ge— ſehen, die Machtmittel zur Anterdrückung des Aufſtandes ein— zuſetzen. Der Aufſtand ſei jetzt eine endgültig abgetane Angelegenheit. Ludwig ſagte ferner, offenbar, um der vielfach kritiſchen Stellungnahme der ausländiſchen Preſſe zu der Haltung der Regierung entgegenzutreten, die Niederwerfung des Putſches habe zu einer außerordentlichen Stärkung der Stellung der öſterreichiſchen Regierung geführt. Zu der viel erörterten Frage, was die Regierung nun tun werde, erklärte Geſandter Ludwig, der bisherige Regierungskuts werde beibehalten. Die Arbeiterſchaft werde nicht in ihren Rechten gekürzt werden. Die Regierung wolle die Anſprüche der Arbeiterſchaft voll berückſichtigen und nehme keineswegs gegenüber der Arbeiterſchaft eine feindſelige Haltung ein. *** Wien nach 4 Tagen Bürgerkrieg. DNB. Wien, 18. Febr. Nur langſam findet Wien nach vier Tagen blutigen Bür⸗ gerkrieges von unerhörtem Ausmaß wieder das Gleichgewicht des Alltags zurück. Die Abſperrungsmaßnahmen ſind im Innern der Stadt im weſentlichen beſeitigt worden, d. h. Drahtverhaue und Polizeiſtreifen ſind aus dem Straßenbild verſchwunden. Die Straßenbahnen verkehren wieder in vollem Umfange. Theater und Kinos öffnen am Samstag wieder. Die öffentlichen Ge⸗ bäude werden nach wie vor von Truppen und Polizei bewacht. Durch die Straßen ziehen größere Truppen- und Heimwehr⸗ abteilungen. Die Polizei und das Sicherheitskorps, die in den letzten Tagen ununterbrochen in die Kämpfe eingeſetzt waren, ſind heute zur Erholung in die Kaſernen zurückgezogen worden. In den Außen bezirken und in den großen Kampf⸗ abſchnitten wird die militäriſche Ueberwachung voll auf⸗ recht erhalten. Der allgemeine Bereitſchaftszuſtand bleibt be⸗ ſtehen. Die Entwaffnungsaktion und Waffenſuche in dem ganz Wien umgebenden Gürtel der Gemeindebauten, die in den Kämpfen die ſtrategiſchen Stützpunkte des Aufſtandes bildeten, werden ſyſtematiſch fortgeſetzt. Neue umfang⸗ reiche Waffenlager ſind in den Nachtſtunden entdeckt worden. Es erfolgten weiter zahlreiche Verhaftungen. Die Suche nach Aufdeckung des Organiſationsnetzes des Aufſtandes wird fortgeführt. Die Ergebniſſe werden allerdings noch nicht bekannt gegeben. Die Schutzbündler wollen nach der tſchecho⸗ ſlovakiſchen Grenze hin flüchten, werden jedoch von der Gen⸗ darmerie verfolgt. Das alte Wappen der Stadt Wien, der Doppeladler, iſt von heute ab wieder eingeführt worden. Aus den Amts⸗ räumen des Rathauſes verſchwindet der ſozialdemokratiſche Bil⸗ derſchmuck. In den Schulen und in der Schulverwaltung ſind ſämtliche ſozialdemokratiſchen Perſönlichkeiten von ihren Poſten enthoben worden. Die zahlreichen Standrechtsverhandlungen in Wien, St. Pölten und Steyr gehen weiter. Mit der Rückkehr ruhigerer Zuſtände entſteht für die Re⸗ gierung die ernſte Frage, was nun geſchehen ſoll. Das Kriegsmaterial der Aufſtändiſchen Gewaltige Waffenmengen bei den Schutzbündlern Von langer Hand vorbereitet ie Verluſtliſte der Regie rungsſeite. DNB. Wien, 16. Febr. Die Waffenſuche der Truppen und der Polizei in den roten Gemeindehäuſern in 12 Bezirken hat nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen, jedoch ohne Bezirk Floridsdorf und Otakring, zu der Beſchlagnahme von nachſtehendem Kriegsmaterial geführt: 73 Maſchinengewehre, 3276 Gewehre, 3700 Revolverpiſtolen und 228 Kiſten Patronen. Die meiſten Maſchinengewehre ſind nach dieſen Feſtſtellungen in dem Arbeiterviertel Favoriten gefunden worden, und zwar 28 Maſchinengewehre und 520 Gewehre. Das Viertel Schmelz zeichnete ſich durch 3000 Revolverpiſtolen und 19 000 Schuß Infanteriemunition aus. Da jedoch das Er— gebnis der Waffenſuche der Hauptkampfabſchnitte in Florids⸗ dorf und Otakring fehlt, muß für das Endergebnis mit weit höheren Ziffern gerechnet werden. In der letzten Nacht ſind allein in einem Bezirk 80 000 Schuß Infanteriemunition, ſowie ein großer Poſten ſogenannter„Schmiervaſen“, die als Wurf⸗ granaten dienten, beſchlagnahmt worden, ferner eine große An⸗ zahl von Sprengkörpern und vollkommen verwendungsfähigen Minen. Weiter iſt jetzt feſtgeſtellt worden, daß in den lebens wichtigen Betrieben, den Lebensmittellagern, Konſumvereinen und ſtädtiſchen Betrieben ein großes Netz von Feldtelephonen und Telegraphen angelegt waren. Die verhafteten Schutz- bündler haben erklärt, daß dieſe Anlagen ſchon vor länge⸗ rer Zeit in die Betriebe geſchafft worden ſeien. Ferner wird mitgeteilt, daß insgeſamt bis jetzt in Wien 2500 Angehörige des ehemaligen republikaniſchen Schutzbundes verhaftet worden ſind. Nach offiziellen Angaben betragen die Verluſte auf der Regierungsſeite in Wien 133 Tote und 375 Schwerverletzte. Von den Toten gehörten 24 der Polizei an, 6 dem Bundesheer, 8 dem Freiwilligen Schutzkorps und 95 Tote ſind Zivilperſonen. Anter den Schwerverletzten befinden ſich 255 Zivilperſonen. Die Wiener Feuerwehrhauptwache wurde von Heimwehr beſetzt, weil über die Feuerwehrdienſtſtellen Weiſun— gen an die fozialiſtiſchen Kampfgruppen geleitet worden ſein ſollen. Wien: Das Standgericht fällte das vierte Todes- urteil an dem Arbeiter Swobota, Gruppenführer des republikaniſchen Schutzbundes. Die Sicherheitsdirektion Graz hat den Preis für die Er⸗ greifung des Schutzbundführers Walliſch auf 5000 Schilling erhöht. Budapeſt: Wie aus Oedenburg gemeldet wird, hat die öſterreichiſche Regierung das Leberſchreiten der öſterreichiſch— ungariſchen Grenze bis auf weiteres verboten.—„Peſti Hir⸗ lap“ veröffentlicht einen Bericht aus Wien, wonach der Plan beſtanden haben ſoll, daß 30 000 tſchechiſche Sozialiſten aus der Preßburger Gegend nach Oeſterreich einfallen wollten. In letzter Stunde ſei die Aktion von der Prager ſozialdemokratiſchen Parteileitung abgeblaſen worden. Warſchau: Nach der Meldung eines regierungsfreundlichen Blattes ſind in Lodz und Amgebung bereits 500 jüdiſche Flücht⸗ linge gemeldet. In der polniſchen Preſſe wird faſt allgemein die Meinung vertreten, daß die Tage der Regierung Dollfuß gezählt ſeien. Die Tſchechoſlovakei und Oeſterreich. Eine Erklärung Dr. Kroftas. 3 l DNB. Prag, 15. Febr. Bei Beratung des Handels- und Schiffahrtsvertrages mit Bulgarien im Außenausſchuß des Abgeordnetenhauſes wurden in der Ausſprache auch die letzten Ereigniſſe in Oeſterreich von den einzelnen Rednern berührt. Zu den Ereigniſſen in Oeſterreich nahm der bevollmächtigte Miniſter Dr. Krofta in einer Erklärung Stellung, wobei er ſeſtſtellte, daß er als Vertreter des Außenminiſters keinen Be— richt über innere Verhältniſſe irgendeines Landes erſtatten könne. Die Tſchechoſlovakei könne nicht in die Ereigniſſe eingreifen. Dr. Krofta bezeichnete die Nachrichten und Gerüchte, als ob die Tſchechoſlovakei in Oeſterreich einmarſchieren würde, um dort Ordnung zu machen, als Phantaſie und Unmöglichkeit. Dr. Krofta fügte hinzu:„Wenn irgendein Staat die Grenze überſchreiten oder in die öſterreichiſchen Verhältniſſe ein⸗ greifen würde, würden wir nicht ſchweigen. Das bedeutet aller— dings nicht, daß wir ſelbſt in Oeſterreich einfallen würden. Wir müßten nur proteſtieren und die entſprechende Stelle anrufen. So würde es auch in dem Falle ſein, wenn die öſterreichiſche Regierung irgendjemanden zu Hilfe riefe. Wir müſſen aber die öſterreichiſchen Verhältniſſe mit der größten Aufmerkſamkeit ver— folgen, um für alle Fälle vorbereitet zu ſein, daß die öſterreichi⸗ ſchen Ereigniſſe vielleicht irgendwie auch uns unmittelbar be— rühren könnten. So viel kann man vielleicht ſchon ſagen, daß ſich die Verhältniſſe in Oeſterreich, ohne daß berufene auslän- diſche Faktoren eingreifen, kaum beruhigen werden, da die ſtän— dige Gefahr beſteht, daß es zu etwas kommt, was die An— abhängigkeit Oeſterreichs bedrohen könnte. Oeſterreich iſt nach dem Genfer Protokoll vom Jahre 1922, das auch die Tſchecho- ſlovakei unterzeichnet hat, gehalten, ſeine Anabhängigkeit zu wahren. Wenn von irgendeiner Seite der Verſuch unternommen würde, dieſe Anabhängigkeit zu verletzen, dann hätten alle, die dieſes Protokoll unterzeichnet haben, die Möglichkeit, einzuſchrei⸗ ten. Ich zweifle nicht, daß dies durch die Vermittlung des Völ⸗ kerbundes oder wenigſtens durch ein Einvernehmen aller Sig- natare des Genfer Protokolls erfolgen würde. Die zweite Mög⸗ lichkeit wäre, wenn Oeſterreich den Schutz dieſer Staaten an- rufen würde. In dieſem Falle könnte es aber nur das Einſchrei⸗ ten aller Staaten anrufen, die ſeine Anabhängigkeit garantieren und nicht nur den Schutz eines von ihnen. Dann wäre es Auf⸗ gabe dieſer Staaten, ſich über das Vorgehen ins Einvernehmen zu ſetzen, da wir weder vorſchreiben noch beſtimmen können. Bauer und Deutſch in Preßburg. DNB. Prag, 16. Febr. Wie die Blätter melden, ſind die beiden öſterreichiſchen ſozialdemokratiſchen Führer, Dr. Dtto Bauer und Dr. Julius Deutſch, letzterer am linken Auge verwundet, in Preßburg eingetroffen. In der Nähe von Preßburg haben auch mehrere GGuppen von Arbeitern, unter ihnen 47 Floridsdorfer Schutz⸗ bündler die tſchechoſlowakiſche Grenze überſchritten. Sie wurden entwaffnet. Dimitroff, Popoff und Taneff erwerben die Sowjet⸗Staatsangehörigkeit. DRB. Moskau, 16. Febr. Da die bulgariſche Regierung ſich geweigert hat, die in Deutſchland in Haft gehaltenen bulgariſchen Kommuniſten Di- mitroff, Popoff und Taneff, als bulgariſche Staatsangehörige zu betrachten, haben ſich Verwandte der drei Kommuniſten durch Vermittlung der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Berlin an die Sowjetregierung gewandt, mit der Bitte, den Gefangenen das Bürgerrecht der Sowjetunion zu verleihen. Die Sowjetregierung hat das Geſuch genehmigt. Berliner Preſſekommentare zur franzöſiſchen Antwortnote. DNB. Berlin, 15. Febr. Die Blätter veröffentlichen den Wortlaut der franzöſiſchen Ant- wort und verſehen ihn faſt alle mit einem ausführlichen Kommentar. Der Völkiſche Beobachter ſchreibt u. a.: Frankreich macht weiter Schwierigkeiten dort, wo keine vorhanden ſind. Das geht aus jedem Abſchnitt dieſer Note deutlich hervor. Kann nur betonen, daß Frankreich jede Chance zu einer wirk⸗ ſamen Abrüſtung zu kommen, verpaßt hat. Wo wird denn überhaupt von der franzöſiſchen Abrüſtung geſprochen? In der neuen Note ſteht davon kein Wort. Das, was als Abrüſtung von Frankreich be⸗ zeichnet worden iſt, iſt abſolut unzulänglich. Dazu kommt noch, daß die damalige franzöſiſche Denkſchrift, die in der neuen Note erwähnt worden iſt, die unzulänglichen Vorſchläge noch mit Verklauſulierungen und Bedingungen verſah, die die Anbeſtimmtheit vergrößert hat. Auch der Vorwurf, die Reichswehr habe die Beſtimmungen des Ver— ſailler Vertrages nicht eingehalten, kann niemand mehr in der Welt überzeugen. Seit 15 Jahren pflegt Frankreich mit derartigen Be- hauptungen zu kommen, die, wenn man ihnen nachgeht, nicht zu de⸗ weiſen ſind. Das Blatt ſtellt insbeſondere die Tatſache heraus, daß Paris in der Note die engliſchen und italieniſchen Abrüſtungsdor⸗ ſchläge mit Stillſchweigen übergeht. Die Kreuzzeitung macht die Feſtſtellung, daß das fran⸗ zöſiſche Dokument für jeden eine Enttäuſchung bedeutet, der gehofft hatte, daß der realiſtiſche Geiſt der italieniſchen Stellungnahme zum Abrüſtungsproblem nunmehr auch auf die franzöſiſche Haltung Ein- fluß gewinnen würde. Die neue franzöſiſche Stellungnahme ſei da⸗ hin zu kennzeichnen, daß die franzöſiſche Regierung wieder einmal ihren mangelnden Abrüſtungswillen durch Ausflüchte zu verdecken ſuche.— Die Deutſche Zeitung bezeichnet die Note als ein „wertloſes Dokument“, das offenbar keinen anderen Zweck verfolge, als den, der Beantwortung der 13 Fragen der Reichsregierung an die franzöſiſche Regierung auszuweichen. Bei aller Geſchliffenheit diplomatiſcher Ausdrucksweiſe, ſo er- klärt die„D A.“, ſei die franzöſiſche Note in einer Schroffheit ab- gefaßt, die ſchulmeiſterlich wirke und die deutſche Regierung mit un- berechtigten Vorwürfen überhäufe. Das Berliner Tageblatt ſagt, die Note ſei ſtellenweiſe in einem für ein diplomatiſches Schriftſtück auffällig gereiztem Tone abgefaßt. Doch entſpreche dieſer Schärfe des Tones nicht die Schärfe der Beweisführung.— Das Hauptkennzeichen der Note, ſo ſchreibt die Voſſiſch e Zeitung, ſei die Aufrollung unwichtiger Streit- fragen und Aebergehung konkreter deutſcher Vorſchläge. Prag: In ſeiner Regierungserklärung ſtellte Miniſterpräſi⸗ dent Malypetr ausdrücklich feſt, daß die Regierung keine In⸗ flation zulaſſen werde und konſequent gegen jene vorgehen werde, die ihre Beſtrebungen in der Währungsfrage zunichte machen wollten. Moskau: Wegen Sabotage ſind vier deutſche Koloniſten in Engelsk zu 5 Jahren Verbannung noch Oſtſibirien verurteilt worden. London: Der engliſch⸗ruſſiſche Handelsvertrag iſt heute unterzeichnet worden. 9 2 96 10 0 90 — 1 füt Bab hl 9 wur Bt Bit vor nei pro if ſteu ind el Mi n ſeis ſaß alle und B. w für He vol die bol al It 00 gb fei ſie 90. zu fill hei tag bet ſin Julius dbutg here chtz ütden ie in di ötige urch die das erung Nr. 41— Samstag, den 17. Februar Viern heimer Volkszeitung Jahrgang 1934 N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 1250 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Abfahrt zum Vorappell der Amtswalter in Birkenau für die Radfahrer um 5¼ Uhr am Kapellchen. Die mit der Bahn fahren wollen, haben ſo rechtzeitig zu fahren, daß ich 10 Minuten vor halb 7 Uhr ſämtliche Viernheimer Teil- nehmer antreten laſſen kann. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. NS.⸗Frauenſchaft— Singchor. Heute abend punkt 8 Uhr im„Löwen“ Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend nötig. Der Leiter. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 17. Februar 1934. Denkſpruch. Genieße, was dir Gott beſchieden, Entbehre gern, was du nicht haſt; Ein jeder Stand hat ſeinen Frieden, Ein jeder Stand hat ſeine Laſt. * Gellert. Kommijarijcher Bürgermeißter Kerr Bechtel zum Bürgermeißter unjerer Gemeinde ernannt. Laut einer Bekanntmachung des Perſonalamtes Darmſtadt wurde durch die Regierung unſer ſeitheriger kommiſſariſcher Bürgermeiſter Herr Bechtel unterm 7. Februar 1934 zum Bürgermeiſter der Gemeinde Viernheim ernannt. Seit April vorigen Jahres leitet Herr Bechtel das Steuer unſerer Ge⸗ meinde. Sein Tun und Handeln entſprach als hundert— prozentigem Parteigenoſſen dem Nationalſozialismus und wiſſen wir, daß mit Herrn Bechtel ein Mann das Gemeinde⸗ ſteuer in Händen hat, deſſen Gerechtigkeitsſinn unabänderlich und tatkräftig iſt. Was er bis jetzt für unſere Gemeinde geleiſtet hat, braucht wohl nicht beſonders erwähnt zu werden. Möge er weiterhin ſein Amt mit derſelben Liebe und Auf⸗ opferung begleiten und mit derſelben Strenge und Gerechtigkeit ſeinen vorgeſchriebenen Weg beſchreiten, getreu dem Grund⸗ ſatz:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“,„Nichts für mich, alles für Alle“, für das Wohl der Gemeinde. Wir gratulieren und überbringen unſerem nunmehrigen Bürgermeiſter, Herrn Bechtel, unſere und der Gemeinde Glück- und Segens⸗ wünſche zu ſeinem verantwortungsvollen Amt. * Deutjche Volksgenojjen! Kauft die Spitzenrojette für das Winterhiljswerk! Am morgigen Sonntag gelangt die Februar-Plakette für das Winterhilfswerk zum Verkauf. Es iſt eine von der Heiminduſtrie der Weber im Rieſengebirge hergeſtellte, kunſt⸗ voll ausgearbeitete Spitzen roſette. Durch die Herſtellung dieſer Roſetten— ſie mußten auf Anweiſung des Führers von Hand gemacht werden— wurde vielen Hunderten von arbeitsloſen Webern Beſchäftigung auf mehrere Wochen ge⸗ geben. Es liegt nun an jedem Deutſchen, durch den Kauf dieſer Roſetten erneut in der bisher erwieſenen Opferfreudigkeit dem Winterhilfswerk und damit ſeinen deutſchen Brüdern und Schweſtern, von denen noch viele in Not ſind, zu helfen. Der Preis für dieſe kunſtvolle Handarbeit iſt 20 Pfg., ge⸗ wiß nicht viel, wenn man bedenkt, daß dadurch wieder Arbeit und Brot geſchaffen wird. Wenn nun morgen Sonntag die Sammler von Haus zu Haus gehen, ſo denkt daran: ſie ſammeln durch den Verkauf der Spitzenroſette auch für eure Brüder und Schweſtern, für eure Anverwandten, die mit ihren Kindern noch in Not ſind! Es iſt daher am Sonntag eine Ehrenpflicht für einen Jeden, dieſes kleine Kunſtwerk deutſcher Arbeit zu kaufen und zu tragen. Wer in Arbeit ſteht, für den muß das Tragen der Roſette eine Ehrenpflicht ſein. Nicht allein der Vater ſoll eine kaufen, auch der Sohn und die Tochter, die in Arbeit ſtehen, ſolche tragen und dadurch ihre Verbundenheit mit dem Schickſal des deutſchen Volkes zeigen. Auch du L andwirt darfſt nicht zurückſtehen! Die Türen alſo auf und die Herzen dazu: als deutſche Volksgenoſſen, die das Schickſal gemein⸗ ſam tragen! Feierlicher Dankgottesdienſt. Morgen Sonntag 8 Uhr abends, findet anläßlich des Jahrestages der feierlichen Krönung unſeres hl. Vaters Papſt Pius XI. ein Dankgottes⸗ dienſt mit Predigt ſtatt, wozu die Gläubigen recht zahlreich erſcheinen wollen. Silberne Hochzeit. Am morgigen Tage feiert Herr Bahnhofsmeiſter Friedrich Rohn und ſeine Gattin Eva geb. Weidmann, beide aus Heidesheim a. Rh. gebürtig, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Herr Rohn, der ſeit 9 Jahren Vorſteherdienſte an unſerer Rb.⸗Station ver⸗ ſieht und ſich des beſten Anſehens erfreut, kann zugleich ſein 50. Wiegenfeſt begehen. Den Glückwünſchen, die dem 50 er zu ſeinem Geburtstag und dem Jubelpaar aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit zuteil werden, ſchließt ſich auch die Viern⸗ heimer Volkszeitung an. Glückauf zur goldenen! Aerztlicher Sonntagsdienſt. Den ärztlichen Sonn⸗ tagsdienſt verſieht am morgigen Sonntag Herr Dr. Bläß * Geſangverein„Liederkranz“. Auch an dieſer Stelle ſei auf die morgen Sonntag 1 Uhr ſtattfindende General—⸗ verſammlung hingewieſen. Alle Mitglieder, auch der Frauenchor, ſind herzlich eingeladen. g — Erleichterung jür Hausbeſitzer in bejonderer Notlage. Von zuſtändiger Seite verlautet, daß das Reich dem Lande Heſſen einmalig Mittel zur Verfügung geſtellt hat, mit deren Hilfe es möglich iſt, ſolchen Hausbeſitzern, die ſich in ganz beſonderer Notlage befinden, eine vorübergehende Entlaſtung zuteil werden zu laſſen. Da die Mittel ſehr be⸗ ſchränkt ſind, können aber grundſätzlich nur ſolche Schuldner berückſichtigt werden, deren Einkommen nachweislich nicht höher iſt als der gehobene Fürſorgerichtſatz. Bei Berechnung des Einkommens können die Ausgaben abgezogen werden, die durch den Beſitz des Hauſes entſtehen, wie Steuern, Zins⸗ und Tilgungsbeträge und Hausunterhaltungskoſten. Die Erleichterung, die in begründeten Fällen den be— treffenden Neuhausbeſitzern gewährt werden kann, beſteht darin, daß die Zins⸗ und Tilgungsbeträge für die ſtaatlichen Bau⸗ darlehen für eine gewiſſe Zeit ausgeſetzt bezw. erlaſſen werden. Etwaige Geſuche ſind in den Landgemeinden durch Vermittlung der zuſtändigen Bürgermeiſtereien an die Miniſte- rialabteilung 3(Arbeit und Wirtſchaft), in den Städten an die Bürgermeiſtereien ſelbſt zu richten. * 2 2 2 4 Kinder gehören nicht auj den Fahrdamm. Die Zahl der Verkehrsunfälle, deren Opfer Kinder werden, zu vermindern, iſt eine dringende Aufgabe. Sie kann aber nicht vom Kraftfahrer allein gelöſt werden, obgleich er durch⸗ weg allein zur Verantwortung gezogen wird. Es wird leider noch immer nicht berückſichtigt, daß die Hauptſchuld auf Seiten der Erzieher liegt, die verſäumt haben, den Kindern die Gefahren der Straße vorzuzeichnen und eindringlich klar zu machen. Hier muß die ſyſtematiſche Verkehrsſchulung der Kinder einſetzen, eine Schulung, für die ſowohl das Eltern⸗ haus als auch die Lehrerſchaft verantwortlich ſind. Notwendig iſt, daß in alle Arbeit am Verkehr die Jugend mit eingegliedert wird. Die Verkehrserziehungswochen, die, örtlich verſchieden, von der Verkehrswacht oder der Polizei durchgeführt werden, ſind gerade auch für die Schuljugend, wenn ſie mitwirken darf, guter Anſchauungsunterricht. Schon mit dem Spielzeug kann beim Kind das Intereſſe am Ver⸗ kehr geweckt werden. Lange bevor das Kind zum erſten Male ſelbſtändig ohne Aufſicht die Straße betritt, muß immer wieder der Erziehungsruf ertönen:„Haltet Euch vom Fahr⸗ damm fern!“ In dieſem Satz liegen faſt alle Erziehungs⸗ aufgaben umriſſen. Je frühzeitiger die Erziehungsarbeit ein⸗ ſetzt, deſtomehr kann namenloſes Leid vermieden werden. Der Endzweck iſt die Heranbildung einer Jugend, die die natürlichen Geſetze der Straße und des Verkehrs vollkommen beherrſcht, die nach dieſen Geſetzen lebt und ſchließlich dem Alter, den Verkehrsunſicheren, vorbildlich vorangeht. Selbverſtändlich hat der Kraftfahrer allen Anlaß, be⸗ ſonders aufzupaſſen, wenn er ſich auf der Fahrſtraße ſpielen⸗ den Kindern nähert. Es iſt eine Erfahrungstatſache, daß ſpielende Kinder unvermutet achtlos über den Fahrdamm laufen, um zu den auf der anderen Seite der Straße be⸗ findlichen Kindern zu gelangen. Sehr beachtenswert iſt in dieſem Zuſammenhange das Urteil eines Landgerichts, wo⸗ nach bei Straßenunfällen ein Mitverſchulden bei Kindern unter 7 Jahren nicht in Frage kommt. Die Bedeutung der Kunincherzucht für die Frau. Der Nutzen des Kaninchens beſteht in der Verwertung von Fleiſch und Fell. Die Nutzbarmachung dieſer Erzeugniſſe aus der Kaninchenzucht im Hauſe des Züchters iſt Frauen⸗ arbeit. Deshalb iſt es notwendig, daß die Frauen zur Mit⸗ arbeit herangezogen werden, um mitzuhelfen, die Kaninchen- zucht und die beſſere Verwertung der Erzeugniſſe aus derſelben zu fördern. Heute in unſerer Notzeit, wo das Geld beſonders bei uns Kaninchenzüchtern knapp und der Erlös für die Rohfelle gering iſt, iſt es von großem Vorteil, wenn die Züchterfrau die anfallenden Felle für den eigenen Haushalt verarbeiten kann. Gerade hierdurch kann die Zucht lohnender geſtaltet werden. Nach den Richtligien des Reichsverbandes deutſcher Kaninchenzüchter ſoll dieſes erreicht werden durch den Zuſammenſchluß der Züchterfrauen zu Frauengruppen innerhalb der Vereine. In vielen Vereinen iſt dies früher ſchon geſchehen. Hier in unſerem großen Orte hat man leider gerade dieſen Punkt ſehr vernachläſſigt. Dieſes Verſäumte ſoll von dem Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916 nach⸗ geholt werden.(Siehe Vereinsanzeiger). * Von Raſt und Anraſt Es gibt Wanderer, die das beſte an ihrem Sonntags⸗ ausflug darin ſehen, möglichſt weit gegangen zu ſein und viel geſehen zu haben. Es duldet ſie nicht lange im freundlichen Wirtsgarten unter ſchattiger Linde; ſie haben keine Zeit, auf einſamer Höhe zu verweilen und ſich ſatt zu ſehen am lieb⸗ lichen Landſchaftsbild. Sie nehmen Kilometer über Kilometer unter die Füße und haben damit ihren Wandertrieb geſtillt. Was wiſſen ſie davon, wie ſchön die Raſt auf waldiger Höhe ſein kann, wie herrlich es ſich auf einer ſonnigen Wieſe ruhen läßt! Sie nehmen ſich nicht Zeit, das innerlich zu verarbeiten, was ihnen die Landſchaft an Schönheiten bietet. Raſt zur rechten Zeit iſt das Schönſte für den echten Wan⸗ derer. Er lächelt über die, die eiligen Schrittes im Tale gehen, wenn er auf ſtolzer Höhe ein Stück Heimat überſchaut. Er wird auch über die lächeln, die im Leben nie Zeit haben. Nicht Zeit zu einer ideellen Arbeit, die kein Müßiggang iſt, ſondern Freude macht; nicht Zeit dazu, um in kurzer Nuhepauſe das Getane zu überſchauen und auch einen Blick nach vorwärts zu werfen, um zu ſehen, wohin der Weg geht. Wir wollen, wo immer es ſei, ganze Arbeit tun, die den Lohn für die aufgewendete Mühe in ſich ſelbſt trägt. Wir wollen aber auch— wie auf unſerer Sonntags⸗ wanderung— ab und zu von höherer Warte aus nach rückwärts und vorwärts ſchauen und uns nicht mitreißen laſſen von einer Unraſt, die unſerer Tatkraft nicht zuträglich iſt, die uns nur müde macht, ohne Erfolge zu bringen. — Eine Bekanntmachung des Reichsarbeitsminiſters. Der Reichsarbeitsminiſter gibt folgendes bekannt: Durch die Reichs⸗ zuſchüſſe für Inſtandſetzungs⸗ und Umbauarbeiten ſoll in den Wintermonaten Arbeit geſchaffen werden. Es iſt daher erneut eine Nachprüfung dahin angeordnet, ob die Arbeiten auch tatſächlich ausgeführt werden. Wird feſtgeſtellt, daß mit den Arbeiten nicht ſofort oder innerhalb der von der örtlichen Stelle geſtellten Friſt begonnen iſt, ſo wird der Vorbeſcheid zurückgezogen. Eine Zurückziehung muß auch dann eintreten, wenn die Arbeiten etwa deshalb nicht durchgeführt werden, weil die Finanzierung noch nicht ſichergeſtellt iſt. Wetterbericht Fortdauer der beſtehenden, im allgemeinen aufheiternden Witterung. Die Preisträger im Journaliſten⸗Weitbewerb Nachdem der Leſer⸗Wettbewerb ſeinen Abſchluß gefun⸗ den hat, gibt das Preisgericht die Reihenfolge der Prämie⸗ rung der Preisarbeiten des Deutſchen Journaliſten⸗Wettbe⸗ werbes„Mit Hitler an die Macht“ bekannt. Es erhielten: Den erſten Preis im Betrage von 1000 Mark Or. Emil Strodthoff-⸗Bochum in Weſtfalen für die Arbeit„Hände und Herzen“, den zweiten Preis im Betrage von 500 Mart Theo Benkert⸗Hagen i. W. für die Arbeit„Die ſchluch⸗ zende Schweſter“, den dritten Preis im Betrage von 250 Mark Werner Hecht⸗Frankfurt a. M. für die Arbeit „Fanget an“, den vierten Preis im Betrage von 150 Mark Franz Lehnhoff ⸗Verlin⸗Wilmersdorf für die Arbeit„Im Kleinkampf der Winterhilfe“, den fünften Preis im Betrage von 100 Mark Dr. A. Pfaff ⸗Bayreuth für die Arbeit „Reichsautobahnen als Wirtſchafts⸗ und Friedenswege“. Außerdem hat Dr. Dietrich eine Reihe von weiteren Einſendungen mit Troſtpreiſen ausgezeichnet. Gottesbienſtorönung der katholiſchen Gemeinde Viernheim 1. Faſtenſonntag. Apoſtel⸗Kirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe, 8 Uhr: hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt. %j2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr: Andacht, darauf Versammlung für den chriſtl. Mütterverein. 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jung⸗ frauen⸗Kongregation bei den Engl. Frl. Abends 8 Uhr: Feierlicher Dankgottesdienſt anläßlich der feierlichen Krönung unſeres hl. Vaters Papſt Pius XI., nebſt Predigt, wozu alle Gläubigen eingeladen werden. Marien⸗Kirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe. 11 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Anna Maria Rhein geb. Weidner und Angehörige. f 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Knapp, Ehe⸗ frau Thereſe geb. Bugert und Matth. Beyer. 8 Uhr Requiem für Katharina Niebler geb. Heckmann. Dienstag: /7 Uhr beſt. Amt für Martin und Franz Brönner, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. 8 Uhr beſt. Amt für Eliſ. Thomas geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern und Geſchwiſter. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für ledig F Heinrich Schmitt, deſſen Mutter Eliſ. Schmitt. ½8 Uhr beſt. Amt für Joh. Pfenning 6. Sohn Hans, Mütter Margareta und Juliana, Schwiegereltern Anton Hanf, Ehefrau Joſefine geb. Winkenbach, Schwager Hans Heckmann. Donnerstag: /7 Uhr beſt. Jahres⸗Gedächtnis für Jakob Hook 3. ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig F Eliſabeth Wunder, Bruder Adam, Großeltern Wunder und Bauer und Angehörige Freitag: 7 Uhr beſt. Amt für Sabina Lamberth, Tochter Margareta, deren Vater und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Adam Weidner 3, Ehefrau Kath. geb. Neuhäuſer, Kinder und Angehörige. ½8 Uhr beſt. Amt für Valentin Adler 1., Eltern Georg Adler, Ehefrau Anna Maria geb. Bläß, Schwiegereltern Joh. Wilh. Winkler, Ehefrau Kath. geb. Barth. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt anſtelle eines Jahres⸗Ge⸗ dächtniſſes für Maria Haas geb. Jochim, Mutter Maria geb. Reinhardt. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien Phil. Winkler, Pfaff, Valentin und Adam Martin. ½8 Uhr beſt. E-A. für Gg. Knapp, Ehefrau Margareta geb. Kalt, Sohn Matthäus und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um ¼7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Nächſten Sonntag erfüllen die chriſtenlehrpflichtigen Jung⸗ frauen ihre Oſterpflicht. Beichtgelegenheit iſt ab nächſten Samstag um 4 Uhr.— Am nächſten Sonntag empfangen die Oſter⸗ kommunion die Schüler der Herren Lehrer Klee und Kumpa, Herren Rektoren Gillig und Beller, Frl. Huſſler. Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag iſt der Klingelbeutel-Ertrag für bedürftige Erſtkommunikanten. Die Gläubigen werden herz⸗ lich um eine kleine Gabe gebeten. CCCCCCCͥͤ ⁵² PVC Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 18. Februar Invokavit Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 19. und Donnerstag, den 22. Februar Abends 8 ¼ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Mittwoch, den 21. Februar Abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Rednerin: Die blinde Miſſionsſchweſter über den Leidensweg der Blinden im Orient Donnerstag, den 22. Februar. Abends 8 Uhr: Spielabend. —— ä— bj—j—fj 5 N Nr — —.. 8 *— 2 ——ʃ ——— Aus Nah unh Fern Als 2. Kapellmeiſter ans Heſſiſche Landestheater berufen. Darmſtadt, 16. Febr. Stadttheater, Hans Blümer, berufen worden. Vorſicht beim Aeberſchreiten verkehrsreicher Straßen! Auf der Landſtraße Darmſtadt—Eberſtadt, Cafes Henn fuhr ein Perſonenkraftwagen auf der rechten Seite der Fahrbahn in Richtung Eberſtadt, als ein Fußgänger, der Verwaltungsinſpektor Döring aus Darmſtadt. in der Nähe des Darmſtadt, verſuchte, noch überqueren. Nach Zeugenausſagen und wurde ſo von dem verletzt in das Verſuch des vor dem Auto die Straße Auto angefahren. Stadtkrankenhaus eingeliefert. Bei Fahrers, das Auto Mitfahrer wurden unerheblich verletzt. Jalſchmeldung über den Schulbeginn in heſſen. Darmſtadt. Bet einer von einem Nachrichtenbüro aus— gegebenen Meldung über die Feſtſetzung des Schulbeginns 8 Uhr handelt es ſich, wie das lediglich um eine für die Volks- der heſſiſchen Schulen auf Staatspreſſeamt mitteilt, 3 ige 80 1. K. Chriſtan 8 bei Hausangeſtellte Karolina Mayer aus . 55 1115 Ar, tauheim anſäſſige Lehrer i. R. Chriſtian Bommersheim ge⸗ Nürnberg. und Berufsſchulen gültige Anordnung des Stadtſchulamtes torbe ehrer 2 ersheim hat den jetzigen amerikaniſchen 5 Darmſtadt. Im übrigen unterliegt in Heſſen die Feſt⸗ brchene Lehre, Bomme 1 ee. 8 ſetzung des Schulgebinns örtlicher Regelung. * Darmſtadt.(Neuer Kreisleiter der N S D A P. in Darmſtadt.) Schotten ernannten wurde der Oberbürgermeiſter der Stadt Anſtelle des zum Kreisdirektor ernannt. Die Amtsübergabe Gauleiter Sprenger dem ſcheidenden Kreisleiter kennenden Worten für ſeine Dienſte dankte. 21 Oſthofen.(Rechtsberatung für Unbemittelte. Auf Anordnung der Oſthofen aller unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen zu übernehmen. Roßdorf.(Sein eigenes Kind ermordet.) Auf Feilenhauer Friedrich altes Kind ſei ge⸗ ſcorben. Nachforſchungen ergaben jedoch, daß Geiß ſein Kind als dieſe um Hilfe ſchrie, Anterſuchungsgefängnis eingeliefert. dem Standesamt erſchien der 27jährige Geiß und meldete, ſein ſieben Monate erwürgt hat und auch ſeine Frau, würgte. Geiß wurde ins Er leugnet die Tat hartnäckig. O Straßburg on tt de en „Kinda, wir müſſen Schwefel! Jawoll! klimpern!“ So war raſch ein Kameradſchaftsbund geſchloſſen, der ſehr lange anhalten ſollte. zuſammenhalten wie Pech und Denn kann uns keena an die Wimpa * Um fünf Uhr war Befehlsausgabe. Damit wurde gewiſſermaßen das Tagesprogramm be— kanntgegeben und für die Rekruten der 4. Korporalſchaft der 5. Kompagnie bedeutete es nichts mehr und weniger, daß morgen früh punkt ſieben Uhr auf dem Kaſernenhofe angetreten wurde. Die Rekruten ſtrömten auf ihre Stuben zurück. Das Abendbrot wurde dann geholt und ein ganz ge⸗ mütliches Treiben entwickelte ſich. Es wurde viel geſchwatzt, ſogar geſungen. Emil Rabaunke meinte, daß man mal in die Kantine gehen und ein Glas ſchweppern ſollte. Er fragte den Gefreiten, ob dem etwas im Wege ſtünde. „Das iſt nicht verboten. Ihr könnt in die Kantine. Aber... nehmt euch vor den alten Leuten in acht. Die könnens nicht leiden, wenn Rekruten ſchon am dritten Tage in der Kantine ſind. „Wir ſind ja boch nicht von Pappe, Herr Gefreiter!“ ſagte Rabaunke.„Alſo jehen wir!“ Spielmann, Kilian und Schnittchen ſchloſſen ſich mit an. Die Kantine war übervoll. Es war kaum ein Plätzchen zu kriegen. Ein Soldat raunzte Rabaunke an.„Was wollt ihr Rekrutengeſichter unter den alten Leuten?“ „Was wir wollen, Kamerad? Irad det Ileiche wie du! Eens ſchweppern!“ Seine energiſche Redeweiſe wirkte doch, daß die alten Leute die Rekruten in Ruhe ließen. Aber nicht lange. Als ſich Rabaunke an die Theke drängte, um ein paar Glas Bier zu holen, da ließen ihn die alten Leute nicht heran. Aber Rabaunke gab nicht nach. Er drängte ſich durch. Das war das Signal für alle. Ein gutes Dutzend„alte Leute“ ſchickten ſich an, die „Milchgeſichter“ zu verprügeln. Es gab ein tolles Durcheinander. Tiſche und Stühle wurden hin⸗ und hergeſchoben, Bier⸗ gläſer kippten um. Der Kantinier brüllte, verwarnte ſie. Das Kommando des an raſenden Unteroffiziers Schützenhof. Aber es nützte nichts. Die ſchönſte Schlägerei war im Gange. Aber die„alten Leute“ hatten ſich nicht nur in Ra⸗ Der Kapellmeiſter am Baſler iſt für die Spielzeit 1934⸗35 als 2. Kapellmeiſter ans Heſſiſche Landestheater in Darmſtadt war Döring unſicher Er wurde ſchwer dem 8 ſcharf zu bremſen, über⸗ ſchlug ſich der Wagen und blieb mit den Rädern nach oben auf dem Fahrkörper der Straßenbahn liegen. Fahrer und von ſeitherigen Kreisleiters Alfred Zürzt, Darmſtadt, MWam⸗ boldt, zum Kreisleiter der NSDAP des Kreiſes Darmſtadt 6 ö fand bei einem Amtswalterappell im Städtiſchen Saalbau ſtatt, bei dem Reichsſtatthalter und mit aner- q Gericht in Lauterbach gegen den Gauleitung iſt für den Amtsgerichtsbezirk eine Rechtsberatungsſtelle der NSDAP errichtet worden, die den Zweck hat, unentgeltlich die Rechtsberatung 5„„ Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit S ch w a b fine Mainz.(Statt neun Monate 6 Jahre Zuchthaus.) Der von Geheimverträgen mit der neun Monaten Gefängnis. Aber anwalt. Die zwei Jahre Strafkammer diktierte, Betrugs bereits Jahre Gefängnis abgeſeſſen hat. Mainz.(Drei Kinder an Diphtheritis Zuchthaus, die ihm die treffen einen Schwindler, Kinder zum Opfer gefallen. wurde die Schule bis auf weiteres geſchloſſen. ſonen beſetztes Auto ins Schleudern. Dabei zog der Fa rer ſo heftig die Bremſen, daß ſich das einen auf dem ſchwer verletzte, daß er kurz nach der Krankenhaus ſtarb. Einlieferung rers.) Im 71. Lebensjahr iſt Präſidenten Rooſevelt während in Bad Nauheim unterrichtet. Gießen.(Gefängnis ſeines Jugendaufenthalte für einen Staats feind. wie wegen Beleidigung von Beamten des ſtädtiſchen Wohl fahrtsamtes in Gießen verurteilte nis. in unberechtigter Weiſe das Abzeichen der NSDAP. leiter.) Unter und erkannte wegen Notzucht an auf ein Jahr Gefängnis. zucht an Arbeiterinnen ſeines zur Verurteilung wegen in den übrigen Punkten auf Freiſprechung erkannte. Gießen.(Ein unverbeſſerlicher Einbrecher.) Wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfalle hat das Schöffen⸗ gericht Gießen den Dienſtknecht Litzenberger, der bei einem Landwirt eingebrochen hatte und Geld und eine Taſchenuhr eines Notzuchtfalles, efängnis zwei 45jährige Reiſende Johann Winkelmeier aus Nürnberg hatte eine Wormſer Kohlenfirma hineingelegt dadurch, daß er vorſpiegelte, er könne auf Grund Reichsbahn größere Fracht⸗ koſten ſparen. Auch ließ ſich der Schwindler 50 Mark Vor⸗ ſchuß geben. Das Wormſer Amtsgericht verurteilte ihn Winkelmeier fühlte ſich ſchlecht behandelt und legte Berufung ein. Ebenſo der Staats- Mainzer der wegen 16 Vorſtrafen uns insgeſamt ſiebenemhalb ge⸗ zu ſtorben.) Seit Herbſt v. J. herrſcht unter den Kindern in Stadecken die Diphtherie. Der Krankheit ſind bisher drei Von der zuſtändigen Behörde Geiſenheim.(Auto überſchlägt ſich und tötet Paſſanten.) In einer Kurve geriet ein mit vier Per⸗ Auto überſchlug und Bürgerſteig gehenden jungen Mann ſo ins Bad Nauheim.(Todeines verdienſtvollenLeh⸗ der ſeit 50 Jahren in Bad 5 Wegen ſchwerer Beleidigungen der nationalen Regierung, ſo das Schöffengericht den Kellner Walter Fritz aus Gießen zu ſieben Monaten Gefäng⸗ Bei ſeinen Beſchimpfungen trug der Angeklagte auch Gießen.(Gefängnis für einen üblen Arbeits⸗ Ausſchluß der Oeffentlichkeit verhandelte das Werkmeiſter Friedrich Kuhne einer unterſtellten Arbeiterin Der Angeklagte war der Not⸗ Betriebes in zwei Fällen und tätlicher Beleidigung von Arbeiterinnen in vier Fällen be⸗ ſchuldigt. Das Gericht vernahm über 30 Zeugen und kam während es entwendete zu eineinhalb Staatsanwalt hatte ein Jahr aber das Gericht eine höhere Strafe für angebracht Bebra.(Das Urteil im Brandſtifterprozeß.) Im zu Gilfershauſen wurde am des Urteil gefällt: ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Angeklagte Friedrich Mock zu acht zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. Mock wird freigeſprochen. Frankfurt a. M.(Fe Mietbetrügern.) Im gebliches Ehepaar Dennert auf. hieſigen Gaſthaus ein und gaben ſernzuges zu ſein. Angeblich Reparatur. Am Ehemann ein Kleidungsſtück, da er gemeinſam Frau einen Einkauf in der ſem Einkauf kehrten beide Gaſtwirt hatte das Nachſehen für die Zech⸗ und Es ſtellte ſich heraus, daß beide Brandſtifterprozeß Der Angeklagte mehr feſtgenommen werden konnten, und die Zajährige Frankfurt a. M., Roßmarkt wurde nachts ein modengeſchäft verübt. Die * in die Geſchäftsräume ein. 5 Geſellſchaftskleider und durchweg teure Stücke, Geſamtwert der Sachdienliche Mitteilungen erbittet das Zimmer 414 des Polizeipräſidiums. * Frankfurt a. M. geraubt.) geſtohlen, Weckuhren, Uhrenarmbänder, berne Ringe, ſilberne Hakenkreuze, aus Silber, Armkettchen und Krawattennadeln. der geſtohlenen Sachen iſt nicht bekannt. Wiesbaden.(Von einem Laſtauto drückt.) Auf der ſteilen Bremthaler Straße blieb ein Laſtwagenzug ſtecken. Bei dem Verſuch der Mitfahrer. die ſchweren Wagen wieder in Fahrt zu bringen, wurde eine zu dem Laſtzug gehörende Frau zwiſchen Motorwagen und Anhänger totgequetſcht. Die Fahrer und Wagen ſtammten aus Jülich. fielen den Dieben in die „Da ſchlage doch der Teufel drein! Kerls, was unter⸗ ſteht ihr euch! In der Kantine prügeln! Ich ſoll euch wohl acht Tage Strengen geben, was? Was war los, Gefreiter?“ Prügelei zwiſchen alten Leuten und Rekruten!“ „So? Wer hat angefangen?“ Der Kantinenverwalter zögerte. „Raus mit der Wahrheit? Wer ſind denn die Re⸗ kruten? Dieſe vier? Dann haben die alten Leute ange⸗ fangen, nicht wahr, Unteroffizier!“ „Jawohl, Herr Major!“ „Schreiben Sie die Leute auf! So, Kerls, Rekruten! was?“ „Befehl, Herr Major!“ kräht Rabaunke mit heller Stimme.„Zwölfe gegen viere! Aber wir hätten ſie ge⸗ kloppt!“ Der Major mußte unwillkürlich lachen. „Was macht ihr denn hier in der Kantine?“ „Ein Glas Bier in Ruhe trinken, Herr Major!“ „Ihr fangt ſchon früh an. Naja, das kann euch keiner verbieten! Zum Teufel nochmal... ſchämt ihr alten Sol⸗ daten euch nicht, die Rekruten zu überfallen. Zwölfe gegen viere! Eine Schande iſt das! Und ihr ihr trinkt euer Bier aus und ſchert euch auf die Stube.“ „Befehl, Herr Major!“ Des Majors Blick fällt auf Spielmann. Burſche. Ein kühnes, ſchönes die anderen. „Sie ſind Rekrut?“ „Jawohl, Herr Major! geſtellt.“ „Wie heißen Sie?“ „Maximilian Spielmann!“ Der Major denkt daran, daß er in Kürze eine kleine Geſellſchaft gibt und er denkt, daß der Rekrut Spielmann da beim Bedienen eine gute Figur machen wird. nun zu euch, Hm, hm... habt euch wacker gewehrt, Ein hübſcher Geſicht, gereifter, älter wie Ich war drei Jahre zurück⸗ Spielmann weiß nicht, wo es hinaus ſoll, aber ſeine Antwort kommt wie aus der Piſtole geſchoſſen:„Jawohl, Herr Major!“ „Sagen Sie dem Feldwebel, daß Sie für den 30. Okto⸗ ber mir zur perſönlichen Dienſtleiſtung für den Abend befohlen werden.“ „Jawohl, Herr Major!“ „30. Oktober! Sechs Uhr antreten. Melden Sie es in der Kammer!“ „Jawohl, Herr Major!“ Der Major ſieht, daß Rabaunke etwas „Was haſt du noch auf dem Herzen?“ Ordonnanzanzug. ſagen will. baunke verrechnet, ſondern auch in Spielmann und Kilian, die dem Kameraden zu Hilfe eilten. Wo die drei hinhauten, da wuchs kein Gras mehr und die Reihe der Angreifer begann ſich zu lichten. Da plötzlich... mitten in der Schlägerei... erſcheint der Major Knorr, ein ſtarker, korpulenter Herr mit einem ſtrengen Geſicht, das aber viel Gutmütigkeit verbirgt. „Kotzdonnerwetter!“ brüllt er in die Kantine. Mit einem Schlage fallen alle Arme herunter und derangiert wie ſie ſind, nehmen die Soldaten Stellung. Der Major tritt langſam näher. „Herr Major, ich kann auch bedienen!“ 1„ du kannſt auch kommen! Melde es dem Feld⸗ webel.“ 5 ae Major, ich kann auch bedienen!“ ſagte Kilian friſch. „Schon gut. Mein Bedarf iſt gedeckt. Weitermachen, Leute. Ruhe halten. Der Deibel ſoll euch frikaſſieren, wenn mir das noch einmal vorkommt. Donnerwetter noch⸗ mal, ihr habt wohl vergeſſen, daß ihr vergangenes Jahr auch Rekruten ward!“ „Können Sie bedienen, Spielmann?“ f aber auch der Major dazwiſchen kommen mußte!“ Soldat Schopf knurrt Rabaunke zu:„Junge, dir werde ich's heimzahlen!“ Da greift Spielmann ein. „Kameraden, wollen wir uns nicht lieber vertragen und in Ruhe ein Glas Bier trinken?“ Sofort werden die Geſichter heller. „Famoſer Kerl, der Spielmann“, ſagt einer zum an⸗ deren, und tatſächlich, die 25 Biere, die Spielmann jetzt bezahlt, die tun ein Wunder. Sie beſänftigen die erhitzten Gemüter und es herrſcht Frieden zwiſchen den„alten Leuten“ und den Rekruten. * Am anderen Morgen. Der Himmel iſt grau und dieſig. Der Herbſt macht ein unfreundliches Geſicht. Spielmann liegt im ſchönſten Schlaf, als Stimme des Unteroffiziers weckt. Aber ſo ſauer es ihm fällt, er iſt ſofort heraus, ſich an und dann wäſcht er ſich über dem Eimer. Ah... das tut gut, das muntert auf. Kaffee wird getrunken und ein paar Scheiben Kommiß⸗ brot dazu gegeſſen. i Dann iſt die Zeit um und es heißt auf dem Kaſernen⸗ hof antreten. Der Dienſt beginnt. Sergeant Rumbuſch hat die 4. Korporalſchaft. Er verlieſt die Namen, alle antworten. Manchmal kommt es nicht ſchnell genug, dann iſt Rumbuſch wie eine fauchende Katze. Spielmann weiß ganz genau, daß ihn Rumbuſch nicht leiden kann. Aber er nimmt ſich zuſammen und iſt willens, ſich nicht das Geringſte zuſchulden kommen zu laſſen. Rumbuſch geht die Front ab und fragt jeden nach Be⸗ ruf und Stellung. Er kommt auch zu Spielmann. „Beruf?“ „Schauſpieler, Herr Sergeant!“ „Schauspieler?“ grinſt Rumbuſch hohnvoll.„Das iſt ja auch ein Beruf!“ „Jawohl, Herr Sergeant!“ „Maulhalten! Schauſpieler, na wir werden ſchon einen vernünftigen Menſchen aus Ihnen machen. Wie gefällt es Ihnen denn bei uns, Herr Schauſpieler? Etwas ein⸗ ach, was?“ „Nicht gerade komfortabel das Hotel, Herr Sergeant!“ Im nächſten Augenblick ärgert er ſich, daß es ihm ſo herausgeplatzt iſt. Sergeant Rumbuſch kriegt beinahe einen Wutanfall. „Was? Wohl verrückt geworden! Die verfluchten Zivilanwandlungen werden wir Ihnen ſchon austreiben!“ Er ſieht den Feldwebel kommen und geht auf ihn zu. „Was gibts, Sergeant Rumbuſch?“ a „Herr Feldwebel, ein nettes Früchtchen habe ich da unter meinen Leuten. Dieſer Schauſpieler.. unverſchämter Kerl! Gibt Antworten! In die Lade müßte er eigentlich.“ „Der Herr Schauſpieler!“ nickte der Feldwebel, und tritt vor Spielmann hin.„Alſo ſchon wieder die große Lippe riskiert! Werdens Ihnen ſchon austreiben, mein Söhnchen! Den nehmen Sie mir ſcharf ran, Sergeant f. Ihnen ja Mühe koſten, aus ihm einen die laute zieht Rumbuſch. Wird vernünftigen Soldaten zu machen!“ Er wirft wieder einen Blick auf Spielmann. „Menſch, ſind Sie verrückt geworden? Sie lachen?“ „Nein, Herr Feldwebel, das iſt mein gewohnter Ge— ſichtsausdruck!“ Damit verſchwindet der Major. (Fortſetzung folgt). Jahren Gefängnis verurteilt. Der zwei Monate Gefängnis be⸗ antragt. Im Hinblick auf die Vorſtrafen des Angeklagten hielt Gilfershäuſer zweiten Verhandlungstag folgen⸗ Adam Hönig wird zu Jahren Ehrverluſt, der Jahren Zuchthaus und Die Angeklagte Maria ſtnahme von Zech⸗ und Dezember 1933 trat hier ein an⸗ Sie logierten ſich in einem an, Beſitzer eines Laſtwagen⸗ war dieſer einige Tage zur dritten Tage ihres Hierſeins lieh ſich der mit ſeiner Stadt beſorgen wollte. Von die⸗ jedoch nicht mehr zurück und der Mietſchuld. Perſonen gleiche Betrüge⸗ reien in Berlin, Mannheim, Rhens und Köln, wo ſie nun⸗ verübt haben. Es han⸗ delt ſich um den 30 jährigen Packer Albert Pütz aus Ohligs (Schwerer Einbruch.) Am ſchwerer Einbruch in ein Damen⸗ Täter erbrachen die Eingangstür ö der im erſten Stock gelegenen Geſchäftsräume und drangen ſo Eine größere Anzahl Abendkleider, Modelle in den verſchiedenſten Farben, Hände. Der geſtohlenen Sachen iſt noch nicht feſtgeſtellt. Einbruchskommiſſariat (Ein Schmuckſchaukaſten In der Bleidenſtraße wurde ein Schaukaſten goldene und ſil⸗ Hakenkreuzanhänger Der Wert tofge⸗ Die alten Leute ſtehen mit roten Köpfen da.“„Daß ein 3 n —.* 15— 1 8 Aus Mannheim Mannheim, 16. Februar. U Oberführer Ziegler ſcheidet von Mannheim. Oberfüh⸗ rer Willi Ziegler, der Führer der Standarte 171 in Mann⸗ heim, wird, wie das„Hakenkreuzbanner“ meldet, ab 15. Februar 1934 mit der Führung der Brigade 155 in Heil— bronn betraut. Am 15. November 1933 als Führer der Standarte 171 nach Mannheim berufen, hat ſich Oberführer Ziegler in der kurzen Zeit ſeines hieſigen Wirkens die Achtung und Zuneigung der geſamten Mannheimer SA. erworben. U Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungs- und Ergänzungs⸗ arbeiten. Von der Stadtverwaltung wird mitgeteilt: Die An- träge auf Gewährung von Reichszuſchüſſen ſind in den letzten Tagen ſo zahlreich eingegangen, daß die der Stadt zugeteilten Mittel erſchöpft ſind. Ob die Stadt neue Reichsmittel erhält, iſt zurzeit noch nicht beſtimmt. Mit einem Reichszuſchuß kann daher nur derjenige rechnen, der einen ſchriftlichen Vorbeſcheid erhält. Wer vorher mit den Arbeiten beginnt und den Be— ſcheid nicht abwartet, kann daraus keinen Anſpruch auf einen Zuſchuß ableiten. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die im Vorbeſcheid genannten Friſten für den Arbeitsbeginn eingehalten werden müſſen. Wer auf die Ausführung von bezuſchußten Arbeiten verzichten muß, wird gebeten, dies dem Städtiſchen Hochbauamt, Abt. Wohnungsfürſorge, im Pfälzer Hof umgehend mitzuteilen. a g Rückgang der Kirchenaustritte. Im Vergleich zum vorigen Jahre(1932) ergibt ſich im Jahre 1933 ein Rück⸗ gang der Kirchenaustritte in unſerer Stadt um rund 30 Prozent. 1932 wurden 1687 Abmeldungen vorgenommen, 1933 waren es nur 1192 Perſonen, die die Kirche verließen. Unter dieſen 1192 Austritten ſind jedoch 499 Uebertritte zu anderen Bekenntniſſen, von denen 341 auf die evangeliſche und 81 auf die katholiſche Kirche entfallen. Insgeſamt entfallen 362 Abmeldungen auf die evangeliſche und 665 Austritte auf die katholiſche Kirche, die alſo den größten Verluſt zu verzeichnen hat. N U Falſche Anſchuldigung. Die große Strafkammer be— ſchäftigte ſich mit der Anklage gegen die 43jährige geſchiedene Ehefrau Luiſe Kolb, den 40jährigen Akquiſiteur Philipp Bek⸗ kenbach und deſſen Ehefrau wegen falſcher Anſchuldigung. Die Angeklagte Kolb wohnte in dem Hauſe des Kriminalkom— miſſars Witte in Käfertal, Beckenbach in einem Hauſe gegen— über. Frau Kolb lebte mit acht bis zwölf Mietsparteien im Hauſe in Streit, beſonders aber mit dem Hausbeſitzer, der gegen ſie eine Räumungsklage anſtrengte. um Witte von ſeinem Poſten zu bringen, beſchuldigte ſie ihn dem Mitange⸗ klagten Beckenbach gegenüber der gröbſten Beſchimpfungen des Reichskanzlers und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Beckenbach teilte dieſe Aeußerungen einem Kriminalſekretär mit, worauf vom Miniſterium des Innern eine Unterſuchung angeordnet wurde, die aber die völlige Haltloſigkeit der Be⸗ ſchuldigungen ergab. In der Verhandlung hatte ſich Becken- bach außerdem wegen unberechtigten Tragens des Hoheits— abzeichens zu verantworten. Das Gericht verurteilte die Kolb zu 10, Beckenbach zu 6 Monaten Gefängnis, während die Ehefrau B. freigeſprochen wurde. a Waffe in Kindeshand. Ein zehnjähriger Volksſchüler, der auf der Augartenſtraße mit einem Terzerol hantierte, ſchoß ſich hierbei in die linke Hand. Er wurde zu einem Arzt gebracht, der ihm einen Notverband anlegte. Zu ſchnell gefahren. Zur Anzeige gelangten zehn Führer von Laſtkraftwagen, die auf dem Parkring und der Neckarauerſtraße mit ihren Fahrzeugen Geſchwindigkeiten bis zu 42 Kilometer fuhren. Aus der Legende Der chriſtliche Sternenhimmel. von A. Stolz 17. Februar. Der heilige Silvinus. + 718. Dieſer lebte 700 Jahre nach Chriſtus und war gebürtig aus einem vornehmen Geſchlecht zu Toulouſe in Frankreich. Er hatte ſich ſchon verſprochen mit einem Mädchen, um ſie zur Frau zu nehmen, faßte aber ſpäter den Entſchluß, auf die Ehe zu verzich— ten, um dem Heiland nachzufolgen, eingedenk der Worte des Er angeliums:„Jeder, der Haus oder Brüder oder Schweſtern oder Vater oder Mutter oder Weib um meines Namens willen aufgibt, wird es hundertfach empfangen und das ewige Leben beſitzen.“ Silvinus begab ſich dann in die Niederlande(Belgien), wo er viel Volk zu Gott führte. Denn die Leute daſelbſt waren zum Teil ohne Chriſtentum; er predigte ihnen aber den lebendigen Gott, teils durch das Wort der Lehre, teils durch das Beiſpiel eines erbaulichen Wandels. Da nun der Glaube in dieſem Lande zunahm, wurde Silvinus von allen wie ein Vater geliebt und wie ein Fürſt verehrt; und zwar mit Recht, denn er übertraf faſt alle Zeitgenoſſen an Demut und Heiligkeit und guten Werken. Er war freigebig gegen jedermann, einſichtsvoll in der Lehre, demütig im Gottesdienſt, angenehm im Ausſehen, heiter im Ge— ſicht, arm in der Kleidung, reich im Herrn. Zuerſt ſchaute er auf ſich ſelbſt und wies ſich zurecht, wenn er etwas zu tadeln fand; dann wurde er aber auch nicht müde, täglich andere durch Lehre und Ermahnung auf den guten Weg zu führen. Beſonders aber nahm er Fremde und Reiſende gleichſam wie den Herrn ſelbſt in ſeiner kleinen Wohnung auf, wuſch ihnen die Füße(welcher Liebesdienſt damals noch gebräuchlich war), gab ihnen zu eſſen ſo gut er es aufbringen konnte, und ſchenkte ihnen bisweilen noch einen Teil ſeiner Kleider. Er glaubte an die Worte des Herrn:„Was ihr dem Geringſten getan habt, das habt ihr mir getan“; und folgte auch darin dem Heiland nach, welcher, ſelbſt reich, für uns arm werden wollte. Was er im Vermögen hatte, gab er ohne Verzug den Armen und machte ſich nicht die geringſte Sorge für ſein eigenes Auskommen. Er hielt ſich genau an das Wort Gottes, wo es heißt(Matth. 6, 34): „Sorget nicht für den folgenden Tag; der folgende Tag wird ſchon für ſich ſeine Sorge haben. Genug, daß jeder Tag ſeine eigene Plage hat.“ Er verachtete die Welt und ſah alles für hin— fällig und vergänglich an; dafür liebte er Gott von ganzem Her— zen und trachtete aus allen Kräften das ewige Leben zu gewinnen. In ſeiner frommen Demut machte er Wallfahrten an ver⸗ ſchiedene Orte, wo Heilige verehrt wurden, um ihre Fürbitten anzurufen, indem er der Anſicht war, daß er durch ſich allein die Seligkeit nicht erringen könne, ſondern auch die Gebetshilfe der Heiligen brauche. Er machte ſelbſt die große und beſchwerliche Reiſe in das Heilige Land und beſuchte die Orte, wo unſer Hei— land gelebt und gelitten hat, und kehrte dann, als er auf dieſe Weiſe ſeinen größten Herzenswunſch auf Erden erlangt hatte, wieder zurück. Der das Leben des hl. Silvinus geſchrieben hat, fährt fort und ſagt:„Es war aber dieſer Mann ein Vater der Waiſen, ein Beiſtand der Witwen, ein Schützer der Jungfrauen, die Zierde der Mönche, ein Friedensſtifter, klug in der Rede, heilig im Werke: denn was er mit dem Munde predigte, zeigte er vorerſt durch ſein Beiſpiel. Alles, was er hatte, weihte er dem Herrn, und was er Gutes tat, ſchrieb er nicht ſeinen Verdienſten zu, ſondern der Barmherzigkeit Gottes. Er erbaute auch zur Ehre Vor einer großen Reform der Warenverteilung. Grundſätze zur Reform des Einzelhandels. Berlin, 16. Febr. Die in Deutſchland durch über 750 000 Stellen des Einzel— handels mit etwa ebenſoviel Beſchäftigten vollzogene Waren— verteilung wird weſentliche Merkmale ihres durch den National— ſozialismus bedingten neuen Gepräges noch in dieſem Sommer erhalten. Zwiſchen den berufenen Vertretern des Handels, der Unternehmer wie der Kaufmannsgehilfen ſind, wie das VD. Büro meldet, die entſprechenden Erörterungen im Sinne und Geiſte berufsſtändiſcher Gemeinſchaftsarbeit zum Segen des deutſchen Volkes und des Handels ſchon weitgehend gediehen. Wenn am 30. Juni 1934 die Sperre für die Errichtung neuer Einzelhandelsgeſchäfte verſchwindet, dann wird bereits die Baſis geſchaffen ſein für die geſunde Fortentwicklung eines ethiſch und moraliſch hochſtehenden deutſchen Kaufmannsſtandes, für den die deutſche Produktion ſich nicht mehr in eine Preisſkala verwandeln läßt, ſondern für den ſie eine Qualitätsſkala dar— ſtellen wird. Zwei große Grundſätze ſollen dabei im Vordergrund ſtehen: 1. Die Warenverteilung aus letzter Hand darf in Zukunft nur noch von Perſonen durchgeführt werden, die nicht nur in moraliſcher Beziehung einwandfrei ſind, ſondern die nachweislich als geſchulte Sachkenner die Gewähr für verantwortungsbewuß⸗ ten Dienſt am Kunden und an der deutſchen Qualitätserzeugung bieten. Es darf alſo nicht mehr ohne weiteres jedermann Waren— verteiler im Sinne des Einzelhandels werden, der lediglich über genügend Kapital zur Eröffnung eines Ladens verfügt. 2. Dem fachkundigen, gelernten, angeſtellten deutſchen Kauf⸗ mannsgehilfen wird der Weg zum Selbſtändigwerden geebnet. Der Gehilfe wird, wenn er auch ſelbſt ſehr oft nur über beſchei— denen Erſparniſſe verfügen dürfte, um ſo eher Kredithilfe für die Selbſtändigmachung erlangen, als das für die Warenverteilung immer ausreichend zur Verfügung ſtehende Kapital dann keinen Anterſchlupf mehr bei Warenhäuſern, Großfilialbetrieben, Ein⸗ heitspreisgeſchäften uſw. findet, für die die Sperre kaum ver⸗ ſchwinden wird. Andererſeits geht der Geldgeber kein ausſchließ⸗ liches Riſiko ein gegenüber dem berufsſtändiſch Betreuten, nach dem Begriff der Kaufmannsehre arbeitenden kleinen oder mitt⸗ leren Einzelhändler, deſſen Abſatz und damit Rückzahlungsfähig⸗ keit durch ſeine Qualitätsarbeit und ſeine ſachkundige Anſetzung gewährleiſtet erſcheint, Gegebenenfalls könnte für die Erleich⸗ terung der Zulaſſung befähigter Gehilfen zum ſelbſtändigen Kaufmannsgewerbe auch eine berufsſtändiſche Kreditorganiſation eingeſchaltet werden. Von dieſen beiden großen Grundbegriffen ausgehend, wer⸗ den bei den zuſtändigen berufsſtändiſchen Körperſchaften in die⸗ ſen Wochen und Monaten die weiteren Einzelheiten der Reform des deutſchen Einzelhandels beraten, wobei neben der Frage der Erziehung und Ausbildung natürlich auch die der Sonntagsruhe, Verkaufszeiten uſw. zur Debatte ſtehen. rr Wiederauffindung verſchollener Papſtgräber? Rom, im Februar. Im Gebiet des Lateran-Palaſtes und der Lateran-Baſilika (St. Giovanni) werden zur Zeit umfangreiche Arbeiten und Reſtaurierungen durchgeführt. Man rechnet mit der Möglich⸗ leit, bei dieſer Gelegenheit die Grabſtätten oder Leberreſte der vielen Päpſte aufzufinden, die im Laterangebiet begraben und deren Gebeine nach der Leberlieferung in einem einzigen Sektor zusammengelegt ſein ſollen. Mit dieſen Papſtgräbern hat es folgende Bewandtnis: Man kennt die Ruheſtätten der Päpſte aus der erſten Zeit der Chriſtenheit. So ruhten auf dem rechten Tiberufer in einer von Papſt Anaclet erbauten Memoria der hl. Petrus und ſeine erſten Nachfolger. An der Appia um⸗ ſchließen die Katakomben des hl. Calliſtus in der Papſtgruft die Ruheſtätten der Päpſte des 3. Jahrhunderts. Auch die Grabſtätten der ſpäteren Päpſte ſind bekannt. Dazwiſchen hinein aber klafft eine Lücke in unſerer Kenntnis. Sie liegt in jener Zeit, in der der Lateran-Palaſt auf dem Monte Celio— der 311 durch Geſchenk Konſtantin des Großen in den Beſitz der Päpſte übergegangen— im Lauf von mehr als einem Jahr- taufend von dieſen bewohnt war. Genauer noch in der Zeit zwiſchen dem zu Anfang des 8. Jahrhunderts begonnenen Am- und Ausbau zu einem rieſenhaften Gebäudekomplex und den dieſe großartige Anlage in den Jahren 1308 und 1361 ver⸗ beerenden Bränden. Dieſen Bränden war auch die Lateran⸗ Baſilika, die urſprüngliche„Baſilika Conſtantianina“— die erſte Patriarchal⸗Baſilika der Chriſtenheit— zum Opfer ge— fallen, nachdem ſie einmal 896 durch Erdbeben wieder vernichtet und unter Sergius III. wieder aufgebaut worden war. Sie wurde nach dem Brand 1361 durch Arban V. und Gregor XI. wieder aufgebaut. In dieſer Zeit vom 10. bis zum 14. Jahrhundert regierte die Reihe jener Päpſte, deren Grabſtätten verſchollen ſind: Leo V.(903), Sergius III.(904—911), Agapet II.(946955), die Päpſte Johannes X., XI., XII., XIII. und XVII.(zwiſchen 914 und 1003), Alexander II.(1061-1073), Paſchalis II. (10991118), Calixt II.(1119—1124), Honorius II.(1124 bis 1130), Cöleſtin II.(1143—1144), Anaſtaſius IV.(1153—1154), Clemens III.(11871191), Cöleſtin III.(1191-1198), In⸗ nocenz V.(1276), Bonifatius VIII.(1294— 1303). Es beſteht nun ſeit langem die Annahme, daß dieſe Grab— ſtätten oder die zuſammengelegten Leberreſte der Päpſte ir⸗ gendwo im Gebiet der Lateran-Baſilika oder in ihrer nächſten Amgebung verborgen liegen,— vielleicht unter dem prächtigen Fußboden, den Martin V.(14171431) legen ließ. Man hofft im Laufe der nun in Gang befindlichen Erneuerungsarbeiten das Rätſel der verſchollenen Papſtgrabſtätten löſen zu können. „Anfänge chriſtlicher Sozialpolitik“— eine Kritik im Faſten⸗ hirtenbrief des Erzbiſchofs von Philadelphia Im Faſtenhirtenbrief des Erzbiſchofs von Philadelphia (Ver. Staaten) wird eine volkstümliche Erklärung der Sozial⸗ enzyklika„Quadragesimo anno“ gegeben, deren Leitſätze auch in ASA verwirklicht werden müßten. Leider ſeien auch jetzt noch erſt die„Anfänge chriſtlicher Sozialpolitik“ wahrzunehmen. 1 des allmächtigen Gottes und ſeines heiligen Namens zwei Kir⸗ chen, entweder aus ſeinem angeerbten Vermögen oder durch Bei— träge frommer Leute.“ Er war aber zugleich ein Mann von gro- ßer Enthaltſamkeit. Statt in einem Bette ſchlief er auf bloßer Erde oder auf einem Brett. Als Silvinus nach einem ſo heiligen Leben krank wurde, ließ er keineswegs nach im Lobe ſeines Schöpfers und ermahnte unermüdlich alle, die zu ihm kamen, ſie möchten immer eingedenk ſein des Tages ihres Todes, jede Sünde fliehen und den Weg, der zum Leben führt, wandeln. Am Karſamstagabend ſah er die Engel des Herrn herankommen; und indem er einige Zeit dieſe herrliche Erſcheinung betrachtete, rief er laut zu den Amſtehenden: „Sehet die Engel Gottes bei uns! Sehet die Engel Gottes bei uns!“ And da er ſo geſprochen hatte, gab er den Geiſt auf. Der Tod des hl. Silvinus erinnert mich durch den Gegenſatz an den Tod eines Mannes, den ich gekannt habe. Dieſer hatte auch vor ſeinem Sterben, und zwar auch in der Nacht vom Kar— ſamstag auf den Oſtertag, eine Erſcheinung; es kam ihm vor, der Teufel ſtehe vor ſeinem Bett, und er ſagte zu ſeiner Tochter: „Der Schwarze ſteht vor mir!“ Statt Gott zu loben in ſeiner Krankheit, wie der hl. Silvinus, war ſein tägliches Gebet das Fluchen; und ſtatt von religibſen Dingen zu ſprechen, waren ihm dieſe langweilig, und er redete nur von Angelegenheiten des Er— werbes, obſchon er den Tod vor Augen hatte. Der Grund ſeines unglückſeligen Seelenzuſtandes und böſen Todes war faſt ganz allein eine feſtgeſeſſene Habſucht. Die Habſucht wird aber in der Heiligen Schrift dem Götzen— dienſt gleichgeſtellt, weil der Habſüchtige das Geld oder das zeit— liche Gut zu ſeinem Gott gemacht hat, den er anbetet, an den er am meiſten denkt, den er um keinen Preis verlieren will, und den er liebt von ganzem Herzen und ganzer Seele und aus allen Kräften. Im Leben des hl. Silvinus findet man die wahrhaft beſten Mittel gegen die allgemeine Weltkrankheit der Habſucht. Die Habſucht kommt nämlich daher, weil der Menſch ein ſinnliches Wohlleben führen, daher mehr haben will, als not— wendig iſt, und weil der Menſch ſelbſt im Notwendigen kein Ver— trauen auf Gott hat. Bei einer Lebensweiſe, wie ſie der hl. Sil— vinus geführt hat, mag man ſich wohl denken, daß keiner in Ver— ſuchung kommen wird, habſüchtig zu ſein. Nun wird zwar von dir nicht verlangt, du ſolleſt wie jener kein Brot eſſen, auf dem Boden ſchlafen und ganz ſchlechte Kleider tragen; aber viele tau— ſend Menſchen hätten nicht notwendig, ſo ſehr nach Erwerb zu laufen und zu rennen. Der Gott, welcher die Menſchen erſchaffen hat, hat auch Sorge und Veranſtaltung getroffen, daß ſie ihr tägliches Brot bekommen. Aber die Menſchen ſollen nur auf Gott vertrauen und nicht meinen, ſie ſelber und ihre Sorgen müßten alles allein tun. Manchen Menſchen läßt Gott nur deswegen in Bedrängnis und Elend kommen, weil er überall um Hilfe ſucht, nur bei Gott nicht. Gchweres Lawinenunglück in Steiermark. Fünf Tote. DNB. Wien, 16. Febr. Auf der Mühlbach-Alpe bei Judenburg in Steiermark wurde eine Skiabteilung des Wiener Aniverſitätsinſtituts für Turnlehrerausbildung von einer Lawine überraſcht. Von 15 Teilnehmern des Lehrganges wurden fünf Teilnehmerinnen von der Lawine verſchüttet. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. Die Verunglückten ſind Wienerinnen. Von 7 auf 702 Sto.⸗Klm.! Verkehrsrekorde aus drei Jahrhunderten. Eine intereſſante Zuſammenſtellung über die Reiſege⸗ ſchwindigkeiten verſchiedener Verkehrsmittel während der letzten drei Jahrhunderte hat kürzlich der„Verein Deutſcher Loko⸗ motivführer“ gemacht. Dieſer lehrreiche Bericht beginnt mit dem Jahre 1650, in dem eine Churbrandenburgiſche Poſt⸗ kutſche 7 Klm.⸗Std. zurücklegte. Achtzig Jahre ſpäter(1730) erzielte die tägliche Poſt zwiſchen Berlin und Potsdam eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 12 Klm.⸗Std., 1819 die Schnellpoſt 14 Klm.⸗Std. Während ſchon 16 Jahre ſpäter, 1835, die erſte Eiſenbahn Deutſchlands Nürnberg— Fürth mit 30 Klm.⸗Std. dieſen letzten„Rekord“ um mehr als 100 Pro⸗ zent ſchlagen konnte, knüpfte weitere 13 Jahre ſpäter die Schiffahrt wieder ungefähr bei der 200 Jahre älteren Chur⸗ brandenburgiſchen Poſtkutſche an: 1848 erreichte der Hapag⸗ Segler„Deutſchland“ auf der Fahrt von Hamburg nach Newyork eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 5 Seemeilen, was etwa 9.4 Klm.⸗Std. entſpricht. Mit dem damals ein⸗ ſetzenden Zeitalter der Maſchine überſtürzen ſich gewiſſermaßen die Rekorde, bis wieder ein neuartiges Verkehrsmittel auf⸗ taucht. 1857 erzielte der Lloyd⸗Dampfer„Adler“ zwiſchen Bremen und Newyork 11.5 Seemeilen oder 20.7 Klm.-Std. 1852 die Eiſenbahn Berlin—Danzig 40 Klm.⸗Std., 1872 die Berliner Stadtbahn 45 Klm.⸗Std. und 1882 der Blitzzug Paris— Wien 63 Klm.⸗Std. Dann beginnt mit dem Auftreten des Luftfahrzeuges ein neuer Abſchnitt, der, ebenſo wie ſeiner⸗ zeit die Schiffahrt, zunächſt bei längſt überbotenen Zahlen an⸗ knüpft. Im Jahre 1900 eröffnet das Zeppelin⸗Luftſchiff „LZ. 1“ dieſe Reihe mit 28 Klm.⸗Std., dem 1906„LZ. 3“ mit 45 Klm.⸗Std., 1919 das Verkehrsflugzeug Berlin— Weimar mit 119 Klm.⸗Std., 1924„LZ. 126“(„Los Ange⸗ les“) mit 126 und 1929„LZ. 127“(„Graf Zeppelin“) mit 128 Klm.⸗Std. folgen. In der Schiffahrt konnte 1929 der Lloyd⸗Dampfer „Bremen“ mit 28 Seemeilen oder 55 Klm.⸗Std. das„Blaue Band“ erringen. Die Reichsbahn ſchließlich ſtellte 1933 mit dem„Fliegenden Hamburger“(140 Klm.⸗Std.) und den Verſuchsfahrten eines elektriſchen Zuges Augsburg— Stuttgart (151 Klm.⸗Std.) neue Rekorde im Eiſenbahnverkehr auf.— Bereits um die Jahrhundertwende, als der erſte„Zeppelin“ mit 28 Klm.⸗Std. durch die Lüfte zog, erreichten auf der Verſuchsſtrecke Berlin—Zoſſen elektriſche Triebwagen Ge⸗ ſchwindigkeiten über 200 Klm.⸗Std.; heute gehören im regu⸗ lären Luftverkehr Reiſegeſchwindigkeiten bis zu 250 Klm.⸗ Std. nicht mehr zu den Seltenheiten, während der abſolute Flugrekord bereits 702 Klm.⸗Std. erreicht hat. Wo mag wohl die Grenze liegen, die vom Menſchen nicht mehr über⸗ ſchritten werden kann? Es ſei nur daran erinnert, daß 1835 Aerzte die Benutzung der neuen Eiſenbahn Nürnberg—Fürth der„großen Geſchwindigkeiten“ wegen für geſundheitsſchädi⸗ gend erklärten! Nach zehn Jahren Ein Tünchermeiſter von Hollfeld verlor vor etwa zehn Jahren einen Zehnmarkſchein. Jetzt erhielt er durch Poſtſcheck den gleichen Betrag überwieſen, und zwar von der Witwe des inzwiſchen verſtorbenen Finders des Scheines. Die Frau ließ die zehn Mark durch ihren Seelſorger überweiſen und dazu bemerken, ſie möchte das ſeinerzeit durch ihren Mann begangene Unrecht wieder gutmachen. Morgen Sonntag nachmittag ½3 Uhr Waldsporiplatz! Organiſierung von „Aach ber Arbeit“ Aus der Rede Dr. Leys vom 27. November 1933 Die Organiſation. Gemeinſchaften. Wie werden wir dieſe Ziele organiſation Kraft durch Freude im Lande, wo wir früher im Kampf um die Partei waren, werden Gemeinſchaften gebildet werden, aus allen Schichten und Klaſſen des Volkes, da die Arbeitsfront, im großen ge⸗ ſehen, die Zuſammenfaſſung aller ſchaffenden deutſchen Menſchen iſt. Gemeinſchaften des Dorfes, Gemeinſchaften der Straßen oder Stadtteile, Gemeinſchaften der Betriebe, Gemeinſchaften, die beſondere Zweige der Kultur pflegen wollen, wie Geſang⸗ vereine, Theatervereine, Vergnügungsvereine. Dieſe Vereine werden wir zur größeren Aktionsfähigkeit zuſammenfaſſen. Und in jeder größeren Stadt oder in einem Diſtrikt wird der Mittelpunkt dieſes geſelligen Lebens das„Haus der Deutſchen Arbeit“ bilden. Dieſes Haus der Arbeit ſoll und muß das Zentrum des geſelligen und kulturellen Lebens werden. Es muß äußerlich architektoniſch das Schönſte ſein, was die Stadt zu bieten hat. Und im Innern vornehm und zweck— mäßig, vor allem alle Einrichtungen erhalten, die zur Freude und zur Ausſpannung der Menſchen dienen ſollen. Spiel⸗ zimmer, Klubzimmer, Sportſäle, Bäder, Theater, auch Schlaf⸗ und Heimſtätten für durchwandernde Volksgenoſſen und in der Mitte ein großes Forum, wo 10 000 und 15 000 Menſchen zuſammengerufen werden können, wo eine Freilichtbühne vor⸗ handen iſt, die im Winter nach dem Saal geöffnet werden kann, mit einem Wort, dieſe Art der Häuſer muß ſich grund⸗ ſätzlich von dem Kitſch der Gewerkſchafts⸗ und Volkshäuſer unterſcheiden. Unſere Häuſer müſſen das Würdigſte und Schönſte ſein, was dem Volke geboten werden kann. Organiſation von unten nach oben. Leitung von oben nach unten. Von oben nach unten kennt die Organiſation nur rich⸗ tunggebende Inſtitutionen. Die Leitung der Organiſation Kraft durch Freude innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront unterhält folgende Aemter: Kulturamt Ein Amt für Kultur, unterteilt in die verſchiedenen Sparten: Muſik, Theater, Film, Rundfunk, Literatur. Dieſes Amt wird von der Reichskulturkammer betreut und mit dem Geiſt nationalſozialiſtiſchen Kulturlebens erfüllt. Sportamt Zweitens iſt ein Amt geſehen. Dieſes treut werden. Neiſen und Wandern Ein drittes Amt für Reiſen und Wandern. für Ertüchtigung des Volkes vor⸗ Amt wird von dem Reichsſportkommiſſar be⸗ erreichen? Die Freizeit⸗ wird ganz analog dem Aufbau der Partei von unten nach oben vor ſich gehen. Ueberall ones Uerhandssniel gegen Sandhofen ——— —— Das Beſte vom Wie arbeitet die Organiſation? Beſten! bieten. Es darf in Deutſchland dieſer Organiſation nichts geben, ſei, da es ja doch nichts davon verſtehe, brechen. erſt in zweiter und dritter Hinſicht eine Sache des Verſtandes aufſtellen, daß die Schulen Summe des und verflachen können. Vollwertigkeit und Sonderveranſtaltungen. Wir dürfen auch möglichſt keine Sondervorſtellungen geben, ſondern wir müſſen es dem Mitglied ermöglichen, an den gemeinſamen Vorſtellungen teilzunehmen. gehört das Gefühl der Vollwertigkeit. Gerade das iſt es ja was dieſe Organiſation erreichen will, die Minderwertigkeit bannen, dem Arbeiter das Gefühl der Vollwertigkeit geben. Aus dieſem Grunde haben wir bereits jetzt ſchon für die Deutſche Arbeitsfront den dunkelblauen Feſtanzug verordnet, den alle tragen ſollen. Materielle Erleichterungen Wir müſſen weiter dafür ſorgen, daß dieſe Güter der Kultur, der Ermächtigung uſw. dem Volke materiell ermöglicht werden. Jeder Künſtler in Deutſchland muß einſehen, daß er einen Teil ſeiner Kraft wie jeder andere Deutſche auch dem Feierabendwerk ſchenken ſoll. In Italien ſind alle Sänger und Schauſpieler und Muſiker verpflichtet, vier Wochen im Jahre der Dopolavoro zur Ver⸗ fügung zu ſtehen. Der Herr Reichspropagandaminiſter hat mir auch für Deutſchland ähnliche Vorteile in Ausſicht geſtellt. Dem Volk die Kunſt. Kunſt an das Volk herantragen, damit das Volk zur Kunſt kommt. Wir müſſen das Wort des Herrn Reichspropagandaminiſters hier in die Tat umſetzen. Eigenart der Stämme und ihrer Gebräuche. Liebhabertheater. Wir dürfen dieſe Veranſtaltungen nicht ſchematiſieren, ſondern müſſen ſie weitgehendſt der Eigenart der einzelnen Volksſtämme und Volksarten unterwerfen; Volkstage, Volks⸗ gebräuche müſſen in weitem Maße berückſichtigt werden. (Schluß folgt) Ihr dürſt Euch nicht verlaſſen fühlen Zum Sammelſonnkag am 18. Jebruar. g. Unſer Führer bezeichnet die Achtung vor der Perſon als einen Grundſtein des nationalſozialiſtiſchen Staates. Er ſchreibt in ſeinem Buch„Mein Kampf“:„Die Bewegung 7 Selbſthilfe Ein viertes Amt für gegenſeitige Selbſthilfe und Unter⸗ ſtützung. Schönheit der Arbeit Ein fünftes Amt für die Würde und Schönheit der Arbeit. Ar laub Alsdann haben wir ein ſechſtes Amt für Urlaub und Unterbringung im Urlaub. Ausbildung Und als ſiebentes und letztes ein Amt für Unterricht und Ausbildung. Dieſe Aemter geben ihre Ziele die Organiſation im Lande, Richtung marſchiert. Vereine Auch die unzähligen Vereine im Lande werden in den Dienſt dieſer Organiſation geſtellt werden und mit den privaten Vergnügungs⸗ und geſelligen Stätten müſſen Abkommen ge⸗ troffen werden. Dieſe müſſen ihnen einerſeits die Möglich⸗ keit des Eintritts und damit beſtimmte Vorteile geben und uns die Möglichkeit, unſeren Mitgliedern Vorteile daraus zu verſchaffen. In den vielen Vereinen ſind geſelligen Stätten in unſerem Volk liegt ſo viel Energie und Kraft, daß ein Staat an ihr nicht vorübergehen kann und darf und alle bekannt und überwachen damit alles nach einer beſtimmten hat die Achtung vor der Perſon mit allen Mitteln zu för⸗ dern, hat nie zu vergeſſen, daß jede Idee und ſede Leiſtung das Ergebnis der ſchöpferiſchen Kraft eines Menſchen iſt.“ Der Kampf gegen Hunger und Kälte, den das Winter⸗ hilfswerk im Herbſt des vergangenen Jahres eröffnet hat, hat mit Fürſorge und Wohltätigkeit im alten Sinne nicht das geringſte zu tun. Es iſt zwar in das Belieben der Spender geſtellt, ob ſie ſich auch durch Gaben an dem Hilfswerk für die Bedürftigen beteiligen, aber es iſt zugleich ſoziale Pflicht, den Notleidenden um des Volkes willen beizuſtehen— auch wenn die Spenden ein Opfer be⸗ deuten. Im nationalſozialiſtiſchen Staate haben die e Verſchulden in Not geratenen Volksgenoſſen ein heiliges Recht auf die Unterſtützung der Nation. Sie nehmen dieſe Hilfe nicht als untätige Almoſenempfänger entgegen, ſon⸗ dern fühlen ſich zur Mitarbeit am Aufbau des Staates ver⸗ pflichtet. Sie nehmen nicht nur, ſondern wollen auch ge⸗ ben. Dieſe tätige Mitarbeit des Bedürftigen iſt erforderlich, um ihnen das Gefühl zu nehmen, daß ſie Bettler oder Al⸗ moſenempfänger ſind. Milde Gaben kränken. Nicht Ge⸗ ſchenke gibt derjenige, der opfert, er bezahlt eine Schuld. Es darf niemanden in Deutſchland geben, der das Gefühl hat, gering geſchätzt zu werden, weil er ärmer iſt als andere. Am 18. Februar findet eine Straßenſammlung für die bedürftigen Plauener Spitzenarbeiter und Spitzenarbeite⸗ rinnen ſtatt. Eine Spitzenroſette wird zum Preiſe von 20 Pfennig verkauft werden. Gerade die Plauener Heimar⸗ beiter ſind durch die Not der Zeit beſonders hart getroffen. ohne ihr auf ein beſtimmtes Ziel hinrichten muß. 0 1 0 . c, . 31900% ub I 0 ö 0 ö Wes Wird nun die Organiſation arbeiten? Grundſatz muß ſein: Man muß dem Volke das Be ſte vom Beſten außerhalb das beſſere Kräfte oder beſſere Kunſt⸗ und Sportgenüſſe bieten könnte. Wir müſſen grundſätzlich mit der bürger⸗ lichen Auffaſſung, daß für das gemeine Volk alles gut genug ſei Kunſt iſt in erſter Linie iſt ſie eine Frage des Inſtinks und der Raſſe und damit des Gefühls. Ja, ich möchte ſogar folgenden Satz und Hochſchulen, das heißt die Wiſſens den künſtleriſchen Inſtinkt abſtumpfen Zum Genuß arbeitern ſoll durch die Sammelaktion des gegeben werden. Jeder, der am 18. roſette erwirbt, gibt den Plauener Kraft und Mut zu neuer Arbeit. Die Gauführung des Winterhilfswerkes. Erſte Viernheimer Tonfilmichau Samstag, Sonntag und Montag Eines der ſchönſten Afa⸗Tonfilmwerke Februar eine Spitzen⸗ Spitzenarbeitern wieder dieje Woche im Central⸗Film⸗Palaſt ein köſtliches Spiel voll Liebe und Laune. Roſe Barſony, ihr ſchönſtes Tonfilmwerk, noch nie hat man ſie ſo bezaubernd in einem Film geſehen. Außerdem wirken noch mit: Georg Alexander, Käthe Haag, Wolf Albach, Betty Hildebrand, Oskar Sima u. ſ. w. Ueberall Tonfilmwerk ein großer Erfolg. freunden gefällt, beſonders der Damenwelt. Viernheim dieſem Ufa⸗Tonfilm ein ganz großer Beſuch be ſchieden ſein, den er verdient. Filmfreunde und alle, die es werden wollen, werden zu dieſem köſtlichen Ufa-Programm beſonders eingeladen. Die ſchönſten und billigſten Abend⸗ unterhaltungen findet man ſtets im Central-Film⸗Palaſt. Sport und Spiel Eport⸗Vorſchau Sandhofen auf dem Waldjportplatz. Morgen Sonntag nachmittag halb 3 Uhr ſteigt auf dem Waldſportplatz ein hochintereſſantes Verbandstreffen gegen Sandhofen. Das Vorſpiel in Sandhofen endete Unentſchieden und war ein harter intereſſanter Kampf. Auch das morgige Spiel verſpricht wieder ſehr hochſtehend zu werden, weshalb kein Sportfreund es verſäumen darf, morgen auf dem Wald⸗ ſportplatz zu ſein. Ein Verbandsſpiel wird kein Fußball⸗ freund verſäumen. Die Grünen treten in veränderter Auf⸗ ſtellung an und ſo wird ein ſeltener Sportgenuß zu erwarten ſein. * iſt dieſes entzückende Ufa⸗ Möge auch in Großer Lokal⸗Kampf auf dem Turnerwaldſportplatz. Morgen Sonntag Vormittag ſtehen ſich auf dem Waldſportplatz des Turnvereins von 1893 e. V. die beiden erſten Handballmannſchaften der D. J. K. und des Turnvereins zum fälligen Verbandsrückſpiel gegen⸗ über. Die D. J. K., die in den letzten Kämpfen ihre Spielſtärke bewieſen hat und ſogar gegen den Tabellenerſten ein 5175 erzwingen konnte, wird ſich morgen die größte Mühe geben, um den Sieg an ſich zu reißen. Die Turner, die in den letzten Spielen von unglaublichem Pech ver folgt waren, werden alles daran ſetzen, um ſich für die im Vorſpiel erlittene knappe Niederlage zu revanchieren, und um ihren Tabellen⸗ ſtand zu verbeſſern. Jedenfalls wird am Sonntag früh ein überaus ſpannender Kampf zu erwarten ſein, da ja die D. J. Kler ſowie die Turner in beſter Aufſtellung antreten werden. Darum Ihr Handball⸗ freunde heißt am Sonntag Vormittag die Parole:„Auf zum Wald⸗ ſportplatz des Turnvereins!“ ſehen die Hände älter Altern Hände schneller? . aus als das Geſicht. Warum eigentlich? Altern die Hände etwa ſchneller? Ja— aber nur dann, wenn ihre Pflege vernachläſſigt wird. Dabei koſtet es doch wirklich wenig Mühe, die Hände nach der Hausarbeit und nach dem Waſchen jedesmal mit Leokrem einzureiben. Das tut Wunder für die Haut! Die Hände bleiben ſammetweich und zart: man kann ihr wahres Alter nicht erraten. Leokrem mit Sonnen⸗Vitamin iſt ſchon von 22 Pfg. ab erhältlich. — Die Spitzenrojette die morgen Sonntag den Spendern angeboten wird, koſtet zwanzig Pfennige. Sie iſt teurer als die ſonſt üblichen Pla⸗ ketten, weil ihre Herſtellung mehr koſtet und der Ertrag aus der Sammlung einen doppelten Zweck erfüllen ſoll. Erſtens wird der Betrag wie üblich verwendet für die Bedürftigen des Winterhilfswerkes, und zweitens hat die Herſtellung der Spitzenroſette im Notgebiet der Plauener Spitzeninduſtrie vielen Arbeitern und Arbeiterinnen bereits Arbeit und Brot verſchafft. Wenn du deshalb am Sonntag doppelt helfen Bei manchen Frauen Es gilt am 18. Februar zu zeigen, daß im neuen Deutſch⸗ 0 wo ſau der —— Nicht nur in der Küche, beim Geſchirrauf⸗ waſchen und Reinigen, auch in Speiſe⸗ kammer, Baderaum, Tollette, kurz: überall, willſt, dann gebe doppelt freudig zur Straßenſammlung für die Spitzenroſette am Sonntag, den 18. Februar 1934. es gilt, ſchnell und gründlich alles ber und ſchön zu machen, iſt treue Wächter der Reinlichkeit! Vorher untere Mannſch. Es ladet frdl. ein Sp.-Ugg. amleitia 09 U neim land jede Arbeit reſpektiert wird. Den Plauener Spitzen⸗ Winterhilfswer⸗ kes nach dem Befehl des Führers wieder Arbeit und Brot Hebe muß verſtanden fein Mit dieſem Ufa⸗Tonfilm wird allen Beſuchern des Central⸗Film⸗Palaſtes eine große Freude bereitet. Es iſt Ein Film, der allen Film⸗ —.— ich d petit Ctfind ſund, elde me We * — Größeres Wonnnaus mit gutgehendem Kolonial⸗ warengeſchäft unt. günſtigen Be dingungen zu ver kaufen. Daſelbſt iſt ein Schaufenſter Rolladen abzugeb. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Central Fllm-Palasi SS N NN lhre Vermählung beehren sich anzuzeigen Bekanntmachungen Betr.: Schnakenbekämpfung. Valentin ein anclt N 0 N* 5 5 g. Auf Grund der Polizei⸗Verordnung für e I 1—*— e 1 N* ca ö den Kreis Heppenheim vom 11. Oktober 1911 855 muß auch in unſerem Orte eine Schnakenbe— CRœlotte elnanclt kämpfung durchgeführt werden. Um in dieſer Angelegenheit wirklich Erfolge erzielen zu können, geb. Scherer bitten wir die Hausbeſitzer, dadurch mitzuhelfen, daß ſie den mit der Bekämpfung Beauftragten keinerlei Schwierigkeiten bereiten.. Wir hoffen, daß die Maßnahme zur Be— kämpfung der ſo überaus läſtigen Schnakenplage rechte Anerkennung findet. ö Amiliche G Aufgepaßt! Samstag. Sonntag und Montag Eines der ſchönſten Ufa-Tonfilmwerke d. J. Liebe miss verstanden Sein e eee Y Achtung! Sofort oder bis 1. April von kleiner Familie zu mieten geſucht: 1 2 Zimmer und Küche nebſt Zu behör möglichſt Einfamilienhaus. Heppenheim a./B., 17. Februar 1934 e— ür die uns anläßlich unſerer 4 + Betr: Das Faſelweſen in der Gemeinde Dermählung überreichten Slüch⸗ 7 5— 1 Gefl. Angebotesmit Viernheim. ünſck 1 4 a 5 wünſche und Geſchenke Preis an die Ge⸗ 9 5 g A g: . Wir haben zwei zur Zucht untaugliche h 5 1 J 6 ds. Bl. Mit Roſe Barſony, Georg Alexander, Hilde Hildebrand, bz Ziegenböcke abzugeben. Die Tiere können im danken herzlichſt erbeten. Wolf Albach, Betty, Käthe Haag, Oskar Sima, u. ſ. w. Faſelſtall eingeſehen werden. Angebote ſind bis zum 20. Februar 1934, nachmittags 5 Uhr, bei uns Ein Tonfilm der wirklich wunderſchön iſt und der ſicher jedem Mit einem Wort: Jabob Niebler u. Frau wegen Verleumdung gerichtlich belangen. Dr. meb. F. Günther TTCPTTTPTTTCCTTToTTTTTTTTTbTbTbTbTbbbebee Holzverjteigerung Freitag, den 23. Februar 1934, 8½ Uhr werden im Gaſthaus„Zum Deutſchen Kaiſer“ zu Viernheim aus dem Staatswald verſteigert: 1 vorm. Sängertreue. Samstag abend 8 Uhr Sing⸗— M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde: Gärtner, Vorſitzender. Geſang⸗Verein Liederkranz. Am kommenden Sonntag nachm. 1 Uhr findet im Lokal unſere Generalverſammlung ſtatt. Ehrenmitglieder und Mitglieder ſind dringend wie höflichſt eingeladen. Erſcheinen aller iſt Pflicht. Sing⸗ am OeEG.⸗Bahnhof Morgen Sonntag KONZERT wozu Freunde u. Gönner höfl. einladen Kapelle Hanf⸗Knauber Der Wirt ſtunde am Samstag, pünktlich erſcheinen. Der Vorſtand. ſtunde. Sonntag, 18. Febr. 1934, mittags 1 Uhr, Jahresverſammlung. Aktive und paſſive Mitglieder ſind hierzu herzlich eee Sonntag, den 18. Februar 275. 257 2 8 2 Sep 1 fällt, beſonders der Damenwelt.— Zimmer 5— abzugeben. Zuſchlags— Cäcili Wer eine von Selbſtgeber gefällt, be. Fri 8 2 05 1 g äcilia geb. Gutperle ielfac 1 FN friſt 8 Tage. 1 gegen vielfache 1 9 mn 1 1 18 Viernheim, den 16. Februar 1934.——— Wohnung 0e de e ebe l vers an 815 86 n. 1 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim 2 1 lache aer ber l 5 Ueberall großer Andrang und ausverkaufte Häuſer.— Alle N 1 5 2 3. Filmfreunde beſuchen dieſe Woche das wunderbare und aus⸗ 1 1 Bechtel— mieten will, kommtſunter Nr. 38 an 15 13 1 1 2 Bechte am ſchnellſten zum] den Verlag der gezeichnete Ufa⸗Tonfilm⸗Programm im Central. * PPC 5 5 2 5 Ziel durch Aufgabe Volkszeitg. erbeten 5 0 9 Männergeſang⸗Verein 1846. Samsta gleinerAngeiget der ec Dazu das relcnhaltige Belnrogramm ieee j N 1 bend 8,15 Uhr Singſtunde. Pünktliches Er- enz 1 R a immer wieder Gerüchte auftauchen, abend 8,. Singltunde. hünktliches Er⸗Viernheimer 5 2 1 ö beiten i Pie e en Same. Erjol mit der nauesten UF A-Tonwoche ich dürfte aus Krankheitsgründen nicht mehr e 9 605 1 1 Wlan Volkszeitung r 0 9 0 2 72 1 22 2 2 2—* 7 0 1 Wert! 8 L 12 1 2 2 7 operieren, erkläre ich dies für eine böswillige nicht teilnehmen. Der Vorſitzende. iberzeugen Sie durch e e Wels a 21 10 n Erfindung, um mir zu ſcha. 1 1 N 2 i 1 ſich durch einen, 7 Tagen ab 9,15 0 das Ganze zu ſehen. 5 5 5 4 i ö ſch den Ich bin ge Sänger⸗Einheit. Sonntag mittag punkt 1 Uhr Verſuch. injerieren ſun 5. 4 920 80050 zu 1 und] Singſtunde. Ich bitte rechtzeitig und vollzählig ss. Sonntag nachmittag werde Jeden, der das Gegenteil behauptet, zu erſcheinen. Der Vorſitzende. f g 9 nee In ere AAlbenbe Zannhols- Restaurant große dugend- u. Hinder-vorstellung In wirtſchaftlich ſchwierigen Zeiten muß vorſichtiger geworben werden. Man kann dann nicht ſo einfach aus dem Vollen wirtſchaften.— Es iſt aber falſch, die Werbung überhaupt abzuſtoppen.— Richtig iſt: Auf Experimente zu verzichten und die erprobten Werbe⸗ mittel ſtärker heranzuziehen. Das erprobte Werbemittel: Derbſtangen, Kiefer 300 St.(z. T. eingeladen. Der Vorſtand. verkauft die 77 Tabakſtangen) Nr. 5586—97 von Autoſtraße Odenwald⸗Klub. Sonntag, den 18. Februar,// Rauſchenſchlag 20). Nutzknüppel, Eiche, 30 Rm. 2,5[g. Gartenpfoſten(Nr. 4501—4 522 Kirſchen⸗ gart. 6). Scheiter, Nm.: 263 Buche, 214 Eiche, 4. Programm⸗Wanderung. Abmarſch 10 Uhr bei Schrimpf. Wanderwart: Stockert. 140 Kiefer, 2,4 Fichte; Knüppel, Nm.: 105 Buche, 91 Eiche, 8 Kiefer, 0,8 Fichte; Knüppel⸗ reiſig, Nm.: 43 Buche, 4 Eiche; Aſtreiſig, Wellen: 1560 Buche(Hint. Stall 4) 3290 Eiche(Nr. 6354—6 661 aus Kirſchengarten 6/16) 1090 Kiefern; Stöcke, Nm.: 20,7 Kiefer. Das Buchen⸗ und Eichenholz aus Seeſchlag!, Einzug der Ausgleichsbeiträge. Milchabjatzgenojienſchaft Montag von 1—4 Ahr Roos Hofmann Kirſchengarten 6, 16 und 17, Kiefernholz aus Freie Heide 46. Sonntag, den 18. 2., nachmittags 3 Uhr im Winterhilje Auſtechroſette jür Monat Februar Kaninchen⸗ u. Geflügel⸗Zuchtverein 1916. Volksgenoſſen! Durch den Kauf Die Zenungsanzeige Gewinnauszug 5. Klaſſe 42. Preußiſch-Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 15. Februar 1934 7. Ziehungstag 2 2 2 5 2 f 3 jeſer Ros 7 Ihr ni 2 j Vorm i l 50 M. * Steigerer, die mit Holzgeld aus 1932„Kaiſerhof“ Verſammlung, zwecks Gründung dieſer Roſette ſpendet Ihr nicht In der heutigen ene e Gewinne über 150 M 22* 2—— 7 8. Na: 4727. und früher noch im Rückſtand find, ſind der Frauengruppe. Die Züchterfrauen und nur zur Winterhilfe, Ihr gebt„ 3 5 * 2 2 72 5„er 5„ 3 5 N— ewinne zu M. 0 vom Mitbieten ausgeſchloſſen. Töchter ſind höfl. eingeladen. Züchter könnenſauch dem Leinenweber im Erz⸗ 7 Gewinne 8 5000. 180885265830 471 * 2 2 genf, 8 5 4 2 Gewinne zu M. 9 5 1 Hej Forjtamt Viernheim 50 e„3a gebirge Arbeit und Brot. 338077 une zu 2000 M. 32288 137788 176164 28621 843642 ö e Geflüg ei ittags 2.30 0 1*. Für die zeflügelabteilung nachmittags 2.30 20 Gewinne zu 1000 M. 1088 35644 99210 152706 160993 272890 10 Uhr Jahreshauptverſammlung im„Heſſiſchen 264% Hein 300. 4055 e Hof“ in Heppenheim. Der Vereinsführer. 289483 56850 3567 295985 323595 35880 5 247658 266392 285016 f 1 297468 303902 307510 3239 e . Turnverein v. 1893 e. V.— Hoferſpiel 370 Gewinne zu 300 M. 834 3817 8141 9884 11848 11378 13279 5 2 d e eee 5 16481 18942 18898 21948 28899 27080 30286 38208 39758 40024 Sonntag, den 18. Februar, vorm. 10 Uhr, 77954 72840 59955 53219 74607 78470 78440 788850 1 5 55 5 3 Ge 3 im FTreiſchſtz 1784 72549 72871 73219 5 Singſtunde des Geſamtchors im Freiſchütz. 81892 83127 85247 86600 88270 92551 98499 97807 98681 193613 1 Sämtliche Spielteilnehmer haben zu erſcheinen. Die Leitung. Sonntag, den 18. Februar 1934, vorm. 10,30 Uhr, großes Lokal⸗Handballſpiel: Turnverein Viernheim 1.— DJK. Viernh. 1. Tv. Jug. 1.—Spv. Waldhof Jug., 1,45 Uhr. Wir laden hierzu alle Handballfreunde frdl. ein.— Heute Freitag abend 8 Uhr Spieler⸗ verſammlung. Alles hat zu erſcheinen. Wenn man ein Familienereignis be⸗ kanntzugeben hat Wenn man möbl. Zimmer ſucht oder Was mug man tun? 109838 111655 111885 113483 113689 117208 120012 120496 121416 122091 122958 125458 130036 131470 131931 140876 141058 141370 141898 143052 145130 147053 149792 151235 153150 160145 160576 182123 163242 163465 166135 176420 178033 178676 182645 183049 183120 187489 193228 198021 198917 199728 201196 201702 2904385 294921 208774 210313 210808 211691 214976 215746 222087 222283 222540 223558 228184 229743 232379 232929 233993 241595 241929 243793 248928 247478 248295 250638 250939 255813 257977 259827 2690931 281872 283511 266003 271493 273256 274706 275058 277256 79944 281829 284377 288027 288719 289273 290904 291713 294194 294902 295184 295720 299676 311736 312376 312938 315503 317551 317724 319836 323939 324102 324601 325188 325832 333297 333493 384268 335395 340203 341591 342430 344016 344360 348235 350284 352935 358974 356388 380351 361991 362023 362778 364487 370175 371218 373288 374127 378724 381842 382242 383658 386797 388717 a Die Leitung zu vermieten hat. 390592 394778 399772 f Sportvereinigung„Amieitia“ 09 Viern⸗ Wenn man 7. Ziehungstag 15. Februar 1934 heim. Heute Samstag 4.15 Uhr Schüler⸗ Unterricht ſucht oder ertei⸗ In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 0 verbandsſpiel gegen Weinheim auf dem Wald⸗ len will gezogen 8 ſportplatz. 5 Sonntagsſpiele auf dem Wald- Wenn man 2 Sertine dn 20000 le. Ri 7 5 228 0* 5 2 5 1 ewinne zu 5 5 ſportplatz: Vorm. 9 Uhr 4. M. gegen Wald- etwas verloren oder ge⸗ 6 Gewinne zu 3000 A. 29963 218721 238188 Was du bist, das hilft er dir entfalten Ein Weltbild gibt er dir in 20 000 Spalten Lehrt, in der Wirklichkeit dich praktisch zu verhalten Auskunft vom Buchhandler oder durch Herder/ Freiburg i. B. DI K.⸗Viernheim e. V. Aut nicht verlieren, inſerieren! hof, 11 Uhr 3. M., halb 1 Uhr 2. M. und halb 3 Uhr 1. Mannſch. gegen Sandhofen. Jugend vorm. 9 Uhr auf dem VfR.⸗Platz. Dreſchhalle Sandhöferweg. Die Mannſchafts⸗ aufſtellungen ſind in dem Schaukaſten zu er⸗ ſehen. Zu dieſen Spielen laden wir unſere geſchätzten Sportfreunde herzlich ein. Der Vorſtand. Morgen Sonntag: Großes Handballtreffen auf dem DT.-Platz vorm. 10,30 Uhr: Tv. Viernheim 1.— DiK.⸗Viernheim 1. 2 uhr:. Tv. Käfertal 2. Betr. Bluhma⸗Kurs: Von vorm. 10 Uhr ab Kurs für Turnen, Leicht⸗ athletik und Gymnaſtik. Alle Mannſchafts⸗ funden hat Wenn man etwas kaufen oder ver⸗ vergeben hat. Wenn man Geld leihen oder verleihen will man mun Interieren in der Hlernneimer 8 zu 2000 M. 33958 41887 57511 93640 157463 184038 10 Sewinne zu 1000 M. 134911 279971 335550 364614 390187 40 Gewinne zu 500 M. 1556 14434 38787 70847 110433 150371 159848 173937 186143 197005 199350 226279 230813 261283 271297 7 4 N 4 9 7 6 1 2 Abfahrt 8 Uhr per Rad wie bekannt. Die 1.] kaufen will VVVFVVVCCCCC 9913 10020 ahr dn ile e ache dene ne, 150 1 M 5 f 8 4528 24973 28630 30682 6 2 5 2 3 Uhr. Abfahrt 1,45 Uhr per Rad an der eine Stelle ſucht oder zu 38903 42438 43932 47912 47918 48419 49483 50897 51468 54331 8 54545 86182 57083 59800 70887 79046 79342 79833 80939 83899 99388 94281 97383 107312 110460 111478 115850 123589 124346 128253 128891 129004 130301 131525 132613 133991 784123 137420 148188 149089 153871 188737 159846 158690 162158 174153 174587 178882 178578 177372 180338 180999 181105 181370 188667 191650 188879 298905 213812 223759 223950 226772 227465 232060 234888 235514 238114 243066 246235 246354 246603 253382 253915 257431 289391 264380 264549 270334 272557 273083 274513 275489 277113 277544 283708 288030 285117 285193 280190 301431 302850 312405 319763 329811 320835 324383 326939 327723 330453 331581 332736 334511 338275 336351 338842 341375 347348 351855 351922 355509 357387 360731 384442 367448 370461 371232 371850 374182 374204 379598 379756 380881 381950 382368 382778 387304 389157 390404 393038 393852 395268 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: führer und Warte, ſowie 5—6 Mann aller 250828 293060 500 s 8140 88884 188470 188871 267662 1 17 0 l 8 8 Mannſchaften müſſen vertreten ſein. Beginn punkt 10 Uhr. Der Sportleiter. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je Volga zen 300000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 6 zu je 30000, 10 zu je 20000, 34 zu je 10000, 156 zu je 5000, 294 zu je 3000, 416 zu je 2000, 758 zu je 1000, 2814 zu je 500, 14984 zu je 300 und 460 Tagesprämien zu je 1000 Mark. 3 Sigrid Peterſen und Gerhard Frobenius kannten ſich ſeit früher Kindheit. Achtjährig zog Gerhard mit ſeinen Eltern ins Haus der Familie Helmberg, die ihr Großnichtchen Sigrid zu ſich genommen hatten. Sigrid hatte Vater und Mutter an einer epidemiſchen Krankheit verloren, als ſie ſelbſt erſt einige Monate alt war. Sieben unvergeßliche Jugendjahre lang waren die beiden Kinder unzertrennliche Spielkameraden. Dann wurde Gerhards Vater verſetzt, und ſie verloren ſich aus den Augen. Als Stu— dent kehrte Gerhard in die alte Heimat zurück und bezog die dortige Hochſchule. Sigrid wohnte nicht in der Stadt ſelbſt. Das Haus ihrer Verwandten ſtand in einer Villenkolonie jenſeits des Fluſſes. Gerhard kam in den Jahren ſeines Studiums wöchentlich ein— bis zweimal hinüber. Die alte Freundſchaft zwiſchen Sigrid und ihm war neu geknüpft und wurde immer feſter... wurde beider— ſeits zur Liebe. Als Sigrid 19 Jahre alt war und Gerhard ſein Staats— examen gemacht hatte, hoffte er, ſich bald mit ihr verloben zu können. Ein endgültig bindendes Wort war jedoch noch nicht zwiſchen ihnen gefallen. Gerhard wollte als Architekt ſich erſt in ſeiner Stellung einarbeiten, die ihm zum Frühjahr angeboten war, ehe er die inzwiſchen verwitwete Frau Helmberg um die Hand ihrer Großnichte bitten würde. Auf dieſe Weiſe handelte er auch im ſtillen Einverſtändnis mit Sigrid. Sie hatte ihn herzlich lieb, obwohl ſein Weſen noch aller— hand Ecken und Kanten hatte, an denen ſich ihre feine Art oft wund und weh ſtieß. And dabei beherrſchte er ſich ihr gegen— über weit mehr als ſonſt. Er war mit ſeinen 25 Jahren noch ein rechter Trotzkopf, dazu launiſch und über die Maßen emp— findlich. Als einziger Sohn war er daheim gründlich verwöhnt worden, es war ihm immer alles geglückt, und er meinte, es müſſe ſich all und jedes nach ſeinem Willen geſtalten. Jede andere Meinung erſchien ihm als Eingriff in ſeine Rechte. Er wußte nicht, daß Charakter— Schickſal iſt. Zu einem ernſten Zerwürfnis war es zwiſchen Sigrid und ihm noch nicht gekommen. Aber in dieſem Winter entſtand der erſte Streit zwiſchen ihnen— aus einer geringfügigen Arſache. Gerhard war herübergekommen und mit Sigrid zum Schlittſchuhlaufen gegangen. Sie pflegte dieſen Sport mit großer Hingabe, während Gerhard— als paſſionierter Skiläufer — den Eislauf für„ein im Grunde kindiſches Vergnügen“ hielt. Er lief zwar nicht ſchlecht, aber Sigrid lief beſſer. i Als ſie nun an dieſem Nachmittag in hellem Entzücken einem bekannten Kunſtläufer zuſah und nicht ſogleich mit Gerhard weiterlief, ſondern ihn veranlaſſen wollte, doch ein wenig länger zu verweilen, wurde er unwirſch und ſchalt über den Kunſt⸗ läufer, nannte ihn einen„läppiſchen Affen“ und ſeine Darbie— tungen„Zirkusmätzchen“. Sigrid nannte ihn ungerecht. Er gab ihr eine ſcharfe Ant⸗ wort, ſie verſuchte zu begütigen und lief mit ihm weiter; aber er ſteigerte ſich in immer größeren Zorn hinein. Er wog ſeine Worte überhaupt nicht mehr und behauptete ſchließlich, ſie habe ſich in den„tanzenden Affen“ verſchaut. „Wahrſcheinlich liegt dir weniger an ſeinem Sport, als an dem Laffen ſelber!“ ſchimpfte er. „Aber Gerhard,“ ſagte ſie,„wie häßlich von dir!“ In dieſem Augenblick geſellten ſich Bekannte ihrer Groß⸗ tante zu ihnen. And obwohl ihr die Tränen im Halſe ſaßen, beherrſchte ſich Sigrid und begrüßte die Bekannten freundlich. Das war für Gerhard ein neuer Grund zum Zorn. Ehe ſie ihn mit den Hinzugekommenen bekannt machen konnte, hatte er ſich ſchon entfernt, lief weiter ohne ſie— immer weiter— und ver ſchwand um eine Kurve des Fluſſes. Außer Sehweite ſchnallte er die Schlittſchuhe ab und ſtapfte davon; in Groll verbiſſen. Er wußte gar nicht, wie kindiſch und arrogant er in dieſem Augenblick war. Wußte nicht, daß dieſer, gerade dieſer Augen— blick über ſein Schicksal entſchied. Sigrid brauchte alle Selbſtbeherrſchung und Kraft, um ihren Bekannten zu antworten, nachdem Gerhard fortgelaufen war. Sie fand jedoch alsbald einen ſchicklichen Grund, ſich von ihnen zu verabſchieden. Eilig fuhr ſie Gerhard nach, gelangte um die Flußkurve und ſah ſich ſuchend um. Gerhard war nirgends zu entdecken. Voller Schmerz, die Augen blind vor Tränen, lief ſie dem Afer zu. Es war das erſte Mal, daß Gerhard ſie in ſeiner Anbeherrſchtheit allein gelaſſen hatte. Traurig ſchnallte ſie die Schlittſchuhe ab. Dabei rutſchte ſie aus und fiel nach vorn— mit dem Geſicht auf die Aferböſchung. Einige Eisläufer eilten ihr zu Hilfe, aber ehe ſie bei ihr waren, ſtand Sigrid ſchon wieder aufrecht. Sie hatte ſich nicht weh getan. Sie ſäuberte ihr Geſicht, das bei dem Sturz ein wenig von Erde beſchmutzt worden war— und ging, an Gerhard denkend, langſam heim— wärts. Eine leiſe Hoffnung ließ ſie vermuten, daß er bei ihrer Großtante auf ſie warte. Aber auch dort war er nicht. Er war längſt über die Brücke gegangen. In ſeiner Woh— nung packte er haſtig ſeinen Ruckſack, zog ſeinen Skianzug an, riß ein Kursbuch aus einem Schubfach und ſaß kurze Zeit darauf ſchon in der Bahn. Als letzter Gaſt trug ſich Gerhard Fro— benius am Spätabend des gleichen Tages ins Fremdenbuch des großen Winterſporthotels auf dem Schuchberg ein. Schon im Morgengrauen ſauſte er über die verſchneiten Hänge in grim— miger Freude über ſeinen gelungenen Streich. Er blieb beim Skilaufen immer allein— die Abende aber verbrachte er in ausgelaſſener Geſellſchaft in der Halle des Hotels: der Luſtigſten einer. Es war wie eine Tollheit über ihn gekommen. Aber allmählich verebbte ſein Trotz. And wenn er ſo einſam durch die ſchweigenden Wälder fuhr, ſehnte er ſich immer ſpürbarex, immer ſchmerzhafter nach Sigrid. Aber dann kam wieder der Trotz. Bisher hatte er ihr noch nicht geſchrieben, am dritten Tage ſeines Aufenthaltes jedoch nahm er ſich vor, ihr am folgenden Morgen eine Karte zu ſenden. Als er aber an dieſem Abend, mude vom Stilauf und nachfolgendem Tanz, die Weppe 95 ſeinem Zimmer hinaufſtieg, war es ihm, als ob irgendwo Sigrid leiſe bittend ſeinen Namen rufe. Er ſah ſich um. Niemand war zu ſehen. Zufällig traf ſein Blick die große Ahr über der Treppe. Sie zeigte 20 Minuten nach Mitternacht. In ſeinem Zimmer ſetzte er ſich trotz ſeiner Müdigkeit hin und ſchrieb einen langen Brief an Sigrid. Am nächſten Morgen gab er das Schreiben dem Poſtboten mit. An dieſem Tage ſuchte Gerhard noch mehr die Einſamkeit, und am Abend war er verſchloſſen und wortkarg in der luſtigen Geſellſchaft. Der ganze Trubel kam ihm plötzlich ſo ſchal und öde vor, und er beſchloß, ſeinen Aufenthalt abzubrechen. Aber noch einmal meldete ſich der Trotz und hielt ihn zwei weitere Tage zurück. Dann packte er doch ſeine Sachen und fuhr zum allgemeinen Erſtaunen ab. Je näher er ſeinem Wohnort kam, deſto unbegreiflicher er— ſchien es ihm, daß er ſo ohne Abſchied von Sigrid in die Berge gezogen war— daß er überhaupt den Streit mit ihr gehabt hatte. Ein Glück, daß Sigrid ſo verſöhnlich geartet war und ihm nichts nachtragen würde! Denn daß er in Zukunft nun mit einem Male alle Dickköpfigkeit ablegen könnte, das glaubte er ſelbſt nicht. Unwiederbringlich. Erzählung von B. North. „Ich werde ſofort zu ihr hingehen,“ nahm er ſich vor.„Es iſt noch früh genug. Ich komme dann gerade zur Teeſtunde. Sie wird ſich gewiß freuen, trotz des Vorgefallenen. And dann iſt alles wieder gut!“ Es ſchlug vier Ahr, als er auf dem Hauptbahnhof ankam. Seine Wohnung lag weitab— er hatte keine Zeit mehr, ſich umzuziehen. So gab er denn ſeine Skier als Handgepäck auf und machte ſich auf den Weg. Erhitzt und fröhlich kam er vor dem großen Garten an, in deſſen Tiefe des Haus lag. Gerhard klinkte das Tor auf, lief über den breiten Kiesweg, ſchellte. Zum erſtenmal empfand er den ſchrillen Glockenton ſtörend und unangenehm. Er war wie ein greller Riß, der durch die Stille ging. Ein Dienſtmädchen öffnete ihm, ſah ihn beſtürzt an und ließ ihn ſchweigend ein. And da war auch ſchon Sigrids Großtante. Sie hatte die wachſende Neigung zwiſchen ihrer Großnichte und Gerhard längſt erfühlt und hatte ihn ſtets mit großer Herz— lichkeit begrüßt. Diesmal aber empfing ſie ihn ſeltſam ſtill, ſah ihn lange an und ihre Augen füllten ſich mit Tränen. Be— klommen folgte er ihr ins Wohnzimmer. And da ſagte Frau Helmberg: „Sigrid iſt nicht mehr bei uns, Herr Frobenius. Sie hat uns verlaſſen— für immer.— Geſtern haben wir ſie beerdigt.“ Verſtändnislos ſtarrte Gerhard die alte Dame an. Er ſah erſt jetzt, daß ſie tieſſchwarz gekleidet war. Da verſank er vernichtet in einen Seſſel. Sigrid tot? Sie, die am vergangenen Samstag noch in blühender Geſundheit mit ihm auf dem Eiſe war? Es war und war nicht möglich— nein! Er mußte irrſinnig geworden ſein, — oder die alte Frau vor ihm. Viele, viele Minuten verrannen. Es war Grabesſtille im Raum. Erſt nach langer, langer Zeit quälte ſich die Frage nach der Todesurſache über ſeine weißen Lippen. „Blutvergiftung!“ ſagte Frau Helmberg.„Oder richtiger geſagt: Wundſtarrkrampf! Sigrid iſt vergangenen Samstag am Afer der Eisbahn gefallen, als ſie nach Hauſe gehen wollte. Es war ein ganz harmloſer Sturz, und ſie war ſofort wieder auf den Füßen. Aber ſie hatte wohl einen winzigen Hautriß in der Oberlippe, und da iſt Erde hineingekommen. Schon nachts hatte ſie hohes Fieber. Wir haben ſofort Medizinalrat Fecht kommen laſſen. Aber die Hilfe kam zu ſpät. Der Wundſtarrkrampf war ſchon zu weit vorangeſchritten. Ach— es ging ja ſo wahnſinnig ſchnell! Ihr Brief hat ſie nicht mehr lebend angetroffen. Ich gab ihn ihr mit in den Sarg. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch iſt ſie nach einem ganz furchtbaren Kampf geſtorben. Das letzte Wort war: Gerhard.— Da war es 20 Minuten nach Mitternacht.“ In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch? Hatte er da nicht geglaubt, ſie rufen zu hören? Zwanzig Minuten nach Mitternacht? „Sie hat überhaupt in ihren Fieberphantaſien nur von Ihnen geſprochen, Herr Frobenius,“ fuhr Frau Helmberg fort. „Sie hat Sie ſehr lieb gehabt. Vielleicht kann Ihnen das ein kleiner Troſt ſein!“ Ein Troſt? Ach nein, ein Troſt war das nicht für ihn. Es war eine Anklage, und er empfand ſie mit zerſchmetternder Wucht. Mit einem lauten Schrei ſchlug er vornüber auf den Fußboden. Man mußte ihn eine Zeitlang in ein Nerven-Sanatorium tun. Aber ſein geſunder Körper ſiegte, als ſein Wille zum Leben wieder erwachte. Er wußte, daß er leben mußte, um zu ſühnen, daß er nicht ſterben konnte, bevor ſich ſein Schickſal nicht ganz erfüllt hatte und ihm letzten Ende zum Segen würde. Er brauchte jahrelang, um aus der Erſchütterung ſeines Ichs den klaren Weg zu finden. Aber er ging aus dieſem Kampf als ein Neuer, als ein Anderer hervor, ging tapfer und unbeirrbar den ſchweren Weg zu Ende: ein Menſch, dem die Gnade der Demut geworden war. EFFECT ²˙·T RNundfunk⸗ Programme Frankfurt a. M., Kaſſel, Trier, Freiburg und Kaiſerslautern. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Choral, Zeit; 6.05 Gymnaſtik J; 6.30 Gymnaſtik II; 6.55 Zeit, Frühmeldungen; 7.05 Wetter; 7.10 Frühkonzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 10 Nach⸗ richten; 11 Werbekonzert; 11.40 Wetter; 12 Mittagskonzert; 13.15 Zeit, Nachrichten; 13.25 Lokale Nachrichten, Wetter; 13.35 Mittagskonzert; 14.30(nur für Kaſſel) Lokale Nach⸗ richten; 15.30 Gießener Wetterbericht; 15.40 Zeit, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen; 16 Nachmittagskonzert; 18.45 Wetter, Nach⸗ richten, Wirtſchaftsmeldungen, Zeit; 19 Stunde der Nation; 20 Griff ins Heute; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Du mußt wiſſen...; 22.25 Lokale Nachrichten, Wetter; 23 Nachtmuſik; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 18. Februar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten; 8.20 Wetter, Bericht über die Schneeſportver⸗ hältniſſe; 8.25 Morgengymnaſtik, 8.45 Evang. Morgenfeier; 9.30 Feierſtunde der Schaffenden; 10 Kath. Morgenfeier; 10.45 Stunde des Chorgeſangs; 11.30 Bachkantate; 12 Promenadekonzert; 13 Internationale Skimeiſterſchaften, Hör⸗ bericht vom Sprunglauf; 13.30 Mittagskonzert; 14.20 Zehn Minuten für die Landwirtſchaft; 14.30 Stunde des Landes; 15 Konzert; 16 Kaſperlſtunde; 17 Nachmittagskonzert; 18 Die Seele des Bauern, Vortrag; 18.20 Meier Helmbrecht, Sittenbild bayeriſchen Lebens; 19 Fröhliches Zwiſchenſpiel; 19.30 Vortrag; 19.45 Sport; 20 Konzert; 22 Zeit, Nach⸗ richten; 22.15 Du mußt wiſſen...; 22.25 Lokale Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.45 Das hohe C, heitere Hörfolge; 24 Nachtmuſik. Montag, 19. Februar: 14.40 Stunde des Liedes; 18 Jugendſtunde; 18.25 Franzöſiſch; 20.10 Zweites muſikaliſches Romanrätſel; 21.10 Tankſtelle bei Nacht, Hörfolge; 21.35 Unbekannte Kammermuſik von Joſef Haydn; 22.40 Kleine Unterhaltung; 23 Das ſchwatzende Herz; 23.25 Tanzmuſtk. Dienstag, 20. Februar: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Stunde der Frau; 17.30 Tacitus, Vortrag; 17.45 Eine Viertelſtunde Klaviermuſik; 18 Pyra⸗ mide und Sphinx, Vortrag; 18.15 Aus Wirtſchaft und Ar⸗ beit, Kurzberichte; 18.25 Italieniſch; 20 Vortrag des Reichs⸗ bundes für deutſche Sicherheit; 20.10 Griff ins Heute; 20.20 Don Carlos, Oper von Verdi; 22.45 Kleine Unterhaltung; 23 Allerlei Volksmuſik; 24 Kammermuſik. Mittwoch, 21. Februar: 10.10 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.30 Dreimal 15 Minuten, aus dem Sendebezirk; 17.30 Aus Zeit und Leben; 17.45 Stunde der Jugend; 18.20 Von den Sorgen und Nöten der Proviſionsvertreter, Geſpräche; 18.35 Deutſch für Deutſche; 20.10 Bunter Abend; 22.40 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 23 Aeltere Tanzmuſik; 23.30 Kleine Stücke für Klavier. Donnerstag, 22. Februar: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Kinderſtunde; 17.30 Märchen und Legenden; 17.45 Eine Viertelſtunde volkstümlicher Lieder; 18 Oeffentliche Arbeitsbeſchaffung für das kommende Früh⸗ jahr, Zwiegeſpräch; 18.15 Familie und Raſſe; 18.25 Spaniſch; 20.15 Konzert; 20.55 Operettenmuſik; 22.35 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport. Freitag, 23. Februar: 14.40 Stunde der Frau; 17.30 Was iſt Gemeinnutz, was iſt Eigennutz, Vortrag; 17.45 Eine Viertelſtunde Tanzmuſik; 18 Tanzmuſik; 18.25 Engliſch; 19.30 Anſprache von Dr. Ley; 19.55 Mandolinenkonzert; 20.25 Uebertragung der Sportpalaſtkundgebung; 21.45 Kla⸗ viermuſik zu vier Händen; 22.45 Kleine Unterhaltung; 23 Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Samstag, 24. Februar: 10.10 Schulfunk; 14.30 Fröh⸗ liches Wochenende; 15.10 Lernt morſen; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Wochenſchau; 18.35 Stegreifſendung; 19.45 Anſprache des Pg. Alfred Roſenberg; 20.05 Konzert des Reichsſinfonie-Orcheſters; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport: 22.30 AUnterhaltungskonzert. Stuttgart- Mühlacker(Südfunk). Jeden Werltag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Wetter; 6.05 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.55 Zeit, Nachrichten; 7.05 Wetter, 7.10 Konzert; 8.15 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Landwirt⸗ ſchaftsfunk; 10 Nachrichten; 11.55 Wetter; 12 Mittagskonzert; 13.15 Nachrichten; 13.25 Lokale Nachrichten, Wetter; 13.35 Mittagskonzert; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 18.45 Zeit, Wetter, Landwirtſchaft; 19 Stunde der Nation; 20 Griff ins Heute; 22 Nachrichten; 22.15 Du mußt wiſſen; 22.25 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Schall⸗ platten. Sonntag, 18. Februar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten; 8.20 Wetter; 8.25 Leibesübungen; 8.45 Evang., Morgenfeier; 9.30 Feierſtunde der Schaffenden; 10 Kath. Morgenfeier; 10.45 Funkſtille; 11 Klavierſonate As⸗Dur op. 39 von C. M. von Weber; 11.30 Bachkantate; 12 Pro⸗ menadekonzert; 13 Internationale Stimeiſterſchaften, Hörbe⸗ richt vom großen Sprunglauf; 13.30 Kleines Kapitel der Zeit; 13.45 Beſinnliche Volksweiſen; 14.45 Stunde des Land⸗ wirts; 15 Konzert; 16 Kaſperlſtunde; 17 Nachmittagskonzert; 18 Die Seele des Bauern, Vortrag; 18.20 Dichter aus Schwaben: Ludwig Uhland; 19.15 Walter von Molo: Aus eigenen Werken; 19.40 Sport; 20 Konzert; 22 Zeit, Nach⸗ richten; 22.15 Du mußt wiſſen....; anſchl. Lokale Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.45 Das hohe C, heitere Hörfolge; 24 Nachtmuſik. Montag, 19. Februar: 10.10 Was ihr gerne hört; 10.30 Schulfunk; 10.45 Muſizierſtunde; 15 Kammermuſik; 17.30 Inſelſchickſale, Vortrag; 17.45 Allerlei Luſtiges auf Schall⸗ platten; 18 Lieder; 18.25 Franzöſiſch; 20.10 Zweites muſi⸗ kaliſches Romanrätſel; 21.10 Tankſtelle bei Nacht; 21.35 Unbekannte Kammermuſik; 23 Das ſchwatzende Herz; 23.25 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Dienstag, 20. Februar: 10.10 Sonate für Violincello und Klavier; 10.40 Melodie um die Roſe; 14.30 Blumenſtunde; 15.20 Ein Siebenbürger Komponiſt: Paul Richter; 17.30 Herzhaftes Chriſtentum; 18 Menſchen weitab von Europa, Vortrag; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit, Kurzbericht; 18.25 Italieniſch; 20 Vortrag des Reichsbundes für deutſche Si⸗ cherheit; 20.10 Griff ins Heute; 20.25 Don Carlos, Oper von Verdi; 23 Allerlei Volksmuſik; 24 Kammermuſik. Mittwoch, 21. Februar: 10.10 Frauenſtunde; 10.40 Schulfunk; 11.05 Balladen; 14.30 Schule und Schulfunk, Unterhaltung; 15 Lieder; 15.30 Aus dem wohltemperierten Klavier; 17.30 Tanzmuſik; 18 Jugendſtunde; 18.20 Der juriſtiſche Ratgeber; 18.35 Zehn Minuten Deutſch; 20.10 Bunter Südweſtabend; 22.40 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 23 Aeltere Tanzmuſik; 23.30 Kleine Stücke für Klavier von Schumann; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 22. Februar: 10.10 Süddeutſche Volks⸗ muſik; 10.50 Orgelmuſik; 14.40 Arien und Lieder; 15 Kinder⸗ ſtunde; 17.30 Wie München Kunſtſtadt wurde, Vortrag; 17.45 Schallplatten; 18 Albrecht von Wallenſtein, Vortrag; 18.15 Familie und Raſſe; 18.25 Spaniſch; 20.15 Konzert; 20.55 Operettenmuſik; 23 Kompoſitionen ſaarländiſcher Kom⸗ poniſten; 24 Nachtmuſik. 0 Freitag, 23. Februar: 10.10 Klänge aus dem Süden 10.30 Symphonie in Es⸗Dur von Mozart; 11 Lieder; 14.30 Schulfunk; 15.30 Neue italieniſche Klaviermuſik; 17.30 Aerzte⸗ vortrag; 17.45 Die Harmonika ſpielt; 18 Jugendſtunde; 18.25 Engliſch; 19.30 Anſprache von Dr. Ley; 19.55 Marſch⸗ muſik; 20.25 Uebertragung der Sportpalaſtkundgebung; 21.45 Viertelſtunde des Frontſoldaten; 23 Vom Schickſal des deut⸗ ſchen Geiſtes; 24 Nachtmuſik. Samstag, 24. Februar: 10.10 Klaviermuſik; 10.40 Schwobemädle, luſtige Lieder; 11 Heinz Bollmann ſingt; 14.30 Jugendſtunde; 15.10 Lernt morſen; 15.30 Polka und Schlei⸗ zer; 18 Zum 65. Geburtstag von Karl Schönherr; 18.20 Wochenſchau; 18.35 Bodenbearbeitung und Düngung im Hausgarten, Vortrag; 19.45 Anſprache des Reichsleiters Alfred Roſenberg; 20.05 Konzert; 21.30 Vereidigung der politiſchen Amtsleiter, Hörbericht; 22.30 Unterhaltungskon⸗ zert; 24 Nachtmuſik. Anekdoten. Ein Dichterling ſagte eines Tages zu Balzac„Ich ſchmeichle mir, nichts durch meine Geburt erlangt zu haben. Ich bin der Sohn meiner Werke und habe alles aus mir ſelbſt geſchaffen.“ „Darf ich Sie bitten, Ihrem Herrn Vater meinen Glück⸗ wunſch zu übermitteln. Sie haben ihn da von einer ſchweren Verantwortung befreit.“ a Der Oxforder Profeſſor der Mathematik, Wodgeword, der ausreiten wollte, war damit beſchäftigt, ſein Pferd zu ſatteln. Er beobachtete aber dabei nicht die nötige Sorgfalt, da ihm offenbar ein verwickeltes Problem in den Sinn gekommen war das ihn geiſtig völlig in Anſpruch nahm. Ein paar Studenten, die dabeiſtanden, ſahen mit Erſtaunen, daß der Profeſſor den Sattel verkehrt aufgelegt hatte,„Herr Profeſſor“, bemerkte der eine, geſtatten Sie, daß wir Sie aufmerkſam machen, daß Sie das Sattelende nach vorn gelegt haben“.„Junger Mann, er- widerte Profeſſor Wodgeword ſtreng und ärgerlich,„Sie ſind reichlich vorlaut. Wie können Sie ſagen, daß ich den Sattel falſch aufgelegt habe! Ich habe Ihnen ja noch gar nicht erklärt, nach welcher Richtung ich zu reiten gedenke“. 1 2 1 E 8 9 U Denkt an den Zwillingspfennig! Von jeder Mark gibt Käufer und Verkäufer mindeſtens einen Pfennig. Wenn jeder auf die Durchführung achtet, dann kann wieder viel Not gelindert werden. halte nur 9 Namu erklüt Felen zurück Al zurück ſelefol 0 Ortel Albert Nacken ſellun ein d Laeken ſchonen litten! heit ge rung d Pri der S den un ben fit lot, die Nona Kabine des ne rungeg leb noch fo