en fn l ie ot en in⸗ ei ihn en aß it be⸗ ein iel. 1 I 7 ler f re. in Amiliches Verkünbigungsblatt der Hej. Bürgermeisterei und anderer Behörden Vereins⸗ u. Gejchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 46 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr, Martin D.⸗A. 1200. Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Beilagen: Freitag, den 23. Februar 1934 Keine Abwertung der Mark. a Reichsbankpräſident Dr. Schacht über Bankweſen und Zinsfragen Die Reichsregierung für Erhaltung der Kaufkraft der Sparer und Arbeiter. DNB. Berlin, 22. Febr. Auf der Tagung des Großen Ausſchuſſes des Zentral— 1 des Deutſchen Bank- und Bankiergewerbes ergriff au Reichsbankpräſident Dr. Schacht das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er u. a. er⸗ lärte: Das Bankweſen iſt leider kein ſehr populäres Ge— werbe und doch iſt es ein ſehr notwendiges und für das Ge— meinwohl nützliches Gewerbe, wenn es richtig geführt wird. Daß das deutſche Bankweſen dieſer Aufgabe nach dem Welt⸗ kriege nicht gerecht geworden iſt, darüber beſteht nirgends Zweifel, und es iſt ein ſchwacher Troſt, daß auch andere Län— ßer ihre Bankenkriſis gehabt haben. Es iſt auch nur recht, wenn eine erhebliche Zahl früherer Größen des deutſchen Bankgewerbes ihren Platz haben verlaſſen müſſen. Wenn aber immer noch generelle Anwürfe gegen das deutſche Bankweſen und ſeine Leiter erfolgen, ſo iſt dies unverantwortlich und gemeinſchädlich. Es iſt die große gemeinnützige Aufgabe der Banken, die Gelder der Sparer, die bei dem einzelnen ungenutzt liegen würden, durch die Zuſammenfaſſung in der Bank der geſam⸗ ten Volkswirtſchaft im Kreditwege zuzuführen. Ein Blick in die Vermögensſteuer⸗Statiſtik zeigt, daß einzelne große Reichtümer in Deutſchland nur noch in ganz verſchwindendem Maße vorhanden ſind. Das deutſche einmal feſtſtelle, Bankweſen wird heute getragen nicht von wenigen reichen geuten, ſondern von einer Anzahl von kleinen und kleinſten Sparern und Geſchäftsleuten. Selbſtverſtändlich haben die Banken auch immer noch anſehnliches eigenes Kapital, aber hier handelt es ſich noch weniger um privaten Reichtum ein— zelner. Es wird die Oeffentlichkeit intereſſieren, wenn ich hier daß von ſämtlichen deutſchen Aktienbanken mit einem Grundkapital von 10 Millionen aufwärts, über 70 Prozent des Kapitals ſich mittelbar oder unmittelbar in den Händen des Reiches uſw. befindet. Der Reichsbankpräſident beſchäftigte ſich dann mit der Zinſenfrage und ſtellte feſt, daß es der Reichsbank gelungen ſei, das Kurs⸗ niveau ſämtlicher feſtverzinslichen Werte an der Berliner Börſe in den erſten zwölf Monaten der nationalſozialiſtiſchen Regierung um 13 Prozent zu heben. Wenn in den letzten Tagen das Intereſſe am Rentenmarkt nachgelaſſen habe, ſo ſei der eine der beiden Gründe hierfür das dauernde Gerede von einer bevorſtehenden, mit mehr oder minder großem Druck verbundenen Rentenkonvertierung auf einen niedrige— ren Wie Die Reichsregierung aber, betonte Dr. Schacht, legt den größten Wert darauf, daß jede Zinskonverſion von der freudigen und freiwilligen Mitarbeit der großen Sparer⸗ maſſen getragen wird und daß ſie davon abſieht, irgendeinen Druck in der Zinsſenkungsfrage auszuüben. Das zweite Moment, das vielleicht die deutſchen Sparer in den letzten Tagen anläßlich der Abwertung der Tſchechen— krone beſchäftigt hat, iſt die Frage nach der Stabilität der Mark. Ich möchte hier ganz ruhig ausſprechen, daß mir die Anſichten gewiſſer Exportkreiſe wohl bekannt ſind, man könne den deut⸗ ſchen Export ohne eine Abwertung der Mark nicht aufrecht⸗ erhalten. Ich bin von der Notwendigkeit, den deutſchen Export im Intereſſe der Arbeitsbeſchaffung nicht nur aufrechtzuerhal⸗ ten, ſondern zu ſteigern, überzeugt. Dennoch kann ich mich nicht dazu verſtehen, eine Abwertung der Mark vorzunehmen. Denn erſtens beruht der deutſche Export zu einem ſehr großen Teil auf der Veredelung ausländiſcher Rohſtoffe, die durch eine Ab⸗ wertung der deutſchen Mark ſofort verteuert würden. Zwei⸗ tens würde das große Opfer einer Markabwertung ſowieſo nur wenig nützen, weil wir die Schrumpfung des geſamten Welthandels, die auf ganz anderen Gründen beruht, dadurch doch nicht beheben würden und unſeren Anteil an dieſem ſchon zuſammengeſchrumpften Welthandel nicht über das normale Maß ſteigern könnten. Drittens gibt es andere Mittel, um dem Valutadumping der anderen Länder auch ohne Abwertung der Mark zu begegnen. Das von uns ausgebaute Syſtem der zuſätzlichen Exporte unter Inzahlungnahme von Sperrmark, billigen deutſchen Auslandsbonds und Scrips erſtattet uns immerhin einen gewiſſen Teil deſſen wieder, was die engliſche und amerikaniſche Valutaentwertung uns wegnimmt. Dieſes Syſtem iſt noch durchaus ausbaufähig und wir werden unſer Mög⸗ lichſtes in dieſer Richtung tun zumal die Auslandsgläubiger die berechtigte Notwendigkeit dieſes Syſtems neuerdings be⸗ griffen haben. Ich möchte deshalb abſchließend mit allem Nachdruck ſeſtſtellen, daß der Wille der Reichsregierung, dem Arbeiter und Sparer ſeine Kaufkraft zu erhalten, nicht im geringſten erſchüttert iſt und daß von einer Abwertung der Mark nicht die Rede ſein kann. Trotz aller Literaten und Projektemacher dürfen Sie ſich dar⸗ auf verlaſſen, daß dieſe Regierung auf dem Gebiete des Geld⸗ weſens keine Experimente machen wird. Gerade dieſe Re⸗ gierung, die durch ihr eigenes Zugreifen auf dem Arbeitsmarkt der Wirtſchaft neues Leben gibt, bedarf des Sparwillens des deutſchen Volkes in höchſtem Maße. Mit der Notenpreſſe kann jeder bürgerliche oder marxiſtiſche Stümper regieren, die nationalſozialiſtiſche Regierung kann und will es nicht. Sie will regieren mit dem Vertrauen des Volkes. 10. Jahrgang 550000 Abertritte zum Katholizismus in China. Rom, 22. Febr.(Eig. Bericht.) Nach amtlichen Angaben aus der Propaganda Fide in Rom ſind in den letzten zehn Jahren in China 550000 er⸗ wachſene Perſonen zum Katholizismus über⸗ getreten. Angeſichts der Unruhen und Kriſen iſt die Ziffer ſtattlich zu nennen. Wieder das bürgerliche Syſtem eingeführt. London, 22. Febr.(Eig. Bericht.) Eine Moskauer Korreſpondenz des Mancheſter Guar⸗ dian ſtellt feſt, daß in den beiden letzten Jahren die Sowjets ihre„Experimentierſchulen“ kommuniſtiſchen Syſtems auf⸗ gegeben und wieder das frühere bürgerliche Syſtem ein⸗ geführt haben.„Zurück zu der Diſziplin“ laute jetzt die Pa⸗ role, die auch in den ruſſiſchen Blättern offen verkündigt werde. Die Zahl der von der„Reform“ betroffenen Volks- ſchüler wird auf 19 671 000 angegeben. Abſchluß der Beſprechungen Edens. Fortſchritte in den Abrüſtungsbeſprechungen DNB. Berlin, 22. Febr. Die Ausſprachen zwiſchen der Reichsregierung und dem Lordſiegelbewahrer, Herrn Eden, über die Abrüſtungsfrage ge⸗ langten heute zum Abſchluß. Herr Eden hatte während ſeines Aufenthaltes in Berlin zwei längere Besprechungen mit dem Reichskanzler ſowie verſchiedene Unterhaltungen mit dem Reichsaußenminiſter. Die Beſprechungen wurden in einem freimütigen und freundſchaftlichen Geiſte geführt und zeigten, daß beide Regierungen den Wunſch haben, ſobald als möglich zu einer allgemeinen Verſtändigung über die Abrüſtungs⸗ frage zu gelangen. Obwohl die Unterhaltungen eine endgültige Vereinbarung über den Inhalt einer Abrüſtungskonvention nicht zum Gegenſtand hatten, führte die gemeinſame eingehende Prü⸗ ſung der Fragen dazu, daß jede der beiden Parteien den Stand⸗ punkt der anderen durchaus verſtehe. Es wurde beiderſeits der Eindruck gewonnen, daß trotz der Schwierigleiten, die ſich dem Abſchluß einer Abrüſtungslonvention noch entgegenſtellen, Fortſchritte gemacht worden ſind. Eden vom Reichspräſidenten empfangen. DNB. Berlin, 22. Febr. Reichspräſident von Hindenburg empfing am heutigen nachmittag den zur Zeit in Berlin weilenden Kgl. britiſchen Ge⸗ heimſiegelbewahrer Eden, der von dem hieſigen britiſchen Bot⸗ ſchafter begleitet war. Eden bei Neurath. DNB. Berlin, 22. Febr. Der Lordſiegelbewahrer Eden beſuchte Donnerstag morgen in Begleitung des britiſchen Botſchafters Sir Erie Philipps den Reichsminiſter des Aeußern Freiherr vdn Neurath, Die geſtrigen Beſprechungen wurden fortgeſetzt und zu Ende geführt. ** 4* 2 Optimismus in der engliſchen Preſſe DNB. London, 22. Febr. Die Meldungen der Berliner Berichterſtatter der engliſchen Preſſe über die Beſprechungen des Lordſiegelbewahrers Eden mit den Mitgliedern der Reichsregierung ſind in einem ziemlich opti— miſtiſchen Ton gehalten. Der Berliner Korreſpondent der Morning Poſt will von einer zuverläſſigen Seite erfahren haben, daß in der Konferenz vom Mittwoch ein ermutigender Fortſchritt in Richtung auf ein engliſch⸗ deutſches Einvernehmen in der Abrüſtungsfrage erzielt worden ſei. Am Abend eines arbeitsreichen Tages ſeien die Ausſichten ſogar noch verheißungsvoller geweſen als am Dienstag, wenn ſich auch die Verhandlungen immer noch in einem heiklen Stadium befänden. Die Verlängerung des Aufenthaltes Edens um 24 Stunden werde als ein Zeichen dafür betrachtet, daß die Verhandlungen Frächte zeitigten. Eden habe in Berlin einen bemerkenswerten perſönlichen Erfolg erzielt. Seine Jugend und der Amſtand, daß er am Kriege teilgenommen habe, ſicherten ihm ganz von ſelbſt Achtung in einem Lande, wo die Kriegsgeneration am Ruder ſei. Auch in dem Bericht des Berliner Korreſpondenten des Daily Telegraph heißt es, daß die Abrüſtungsmiſſion Edens in ſehr befriedigender Weiſe vonſtatten gehe. Es werde nicht als ungün⸗ ſtiges Zeichen angeſehen, daß die Verhandlungen länger dauerten, als urſprünglich erwartet worden ſei. Der heutige Donnerstag werde der entſcheidende Tag ſein. Die Lage könne als heikel, aber ausſichtsvoll bezeichnet werden. „Det Kampf um die Wellanſchauung“ Eine Rede Alfred Roſenbergs. DNB. Berlin, 22. Februar. Im überfüllten Saal der ehemaligen Krolloper ſprach am Donnerstag abend in Anweſenheit des Stellvertreters des Füh⸗ rers Reichsleiter Alfred Roſenberg über das Thema: „Der Kampf um die Weltanſchauung.“ Roſenberg begann mit einer Darſtellung der völligen Wand⸗ lung der äußeren und inneren Welt, die ſich nach dem größten aller Kriege zeigte. Wenn ſie ſich auch zunächſt bei den ſieg⸗ reichen Mächten im Rauſch der errungenen materiellen Macht nicht bemerkbar machte, ſo wuchs die Stärke des inneren Wider⸗ ſtandes gegen die alte Welt doch überall dort beſonders, wo der Ausgang des Krieges ein tiefes Anbefriedigtſein oder gar eine Verzweiflungsſtimmung hervorgebracht hatte. Heute, glaube ich, geht ein immer ſtärker anwachſendes Raunen durch Millionen und Abermillionen Menſchenſeelen als Aeußerung eines tiefen Wiſſens, daß wir in einer größten Zeiten⸗ und Weltenwende leben, in einer Epoche, die einen bis in die Wurzeln gehenden Ambruch nicht nur auf einigen Gebieten des Daſeins, ſondern für unſer ganzes Lebensgefühl bedeutet. Dies iſt das letzte Ge⸗ heimnis des nationalſozialiſtiſchen Erfolges in dieſen 14 Jahren geweſen, daß wir von vornherein nicht eine einzige Gruppe, nicht eine einzige Partei angriffen, ſondern den ganzen Kampf in einem Frontalangriff gegen alle geführt haben. Dieſer Angriff war deshalb nicht nur politiſch und geſellſchaft⸗ lich, ſondern er war vor allen Dingen weltanſch aulich be⸗ gründet. Wir hätten in dieſen 14 Kampfjahren nicht dieſe großen Opfer von allen fordern, hätten nicht dulden dürfen, daß Menſchen für dieſe Bewegung und ihren Führer Blut und tiſche Machtverlagerung herbeizuführen. Leben hingaben, wenn es nur darum gegangen wäre, eine poli— f 0 Wir alle ſtanden in einem Ringen verſchiedenſter geiſtiger Syſteme. Wenn der Marxismus von einer Solidarität aller Proletarier der Welt ſprach, ſo hatte er damit nicht eine arbeiterfreundliche Loſung verkündet, ſondern im Ge— gegenteil die Axt an die Lebenswurzel des deutſchen Arbeiters gelegt. Die zweite Theorie des Marxismus war die Predigt des Klaſſenkampfes. Das war der größte Betrug, der an dem Arbeiter verübt wurde, auch wenn das Arteil der Ge— ſchichte den kapitaliſtiſchen Klaſſenkampf von oben genau ſo ver⸗ urteilen wird, wie den marxiſtiſchen von unten. Beide ſind ſchuld am Elend der deutſchen Nation. Drittens war die Predigt des Pazifismus die notwendige Folge dieſer beiden Begriffs⸗ verwirrungen. Eine beſondere tiefe ſeeliſche Vergiftung war ſchließlich die Leugnung des Eigentumsbegriffes. Vier Jahre Not, die Ausmerzung beſter Kräſte, ſchließlich der politiſche, ge⸗ ſellſchaftliche und kulturelle Zuſammenbruch von 1918 brachten Deutſchland nahe an den Abgrund. Nun erhob ſich als letzte Konſequenz der marxiſtiſchen Idee, aber auch als erſter Vorbote einer furchtbaren Weltkataſtrophe die kommuniſtiſche Revolution. Roſenberg fuhr ſodann fort: Die ſtaatspolitiſche Revolution iſt zwar beendet, die geiſtig-ſeeliſche Amſchmelzung aber ſteht erſt am Anfang. Entſcheidend für dieſe erſten Jahre iſt die Charakter- haltung gegenüber dem Schickſal und den Mächten der Politik und Kultur. Dieſe heroiſche Haltung geht zunächſt von einem einzigen, aber entſcheidenden Bekenntnis aus. Von dem Be⸗ kenntnis nämlich, daß Blut und Charakter, Raſſe und Seele .—»—— ᷣͤ.]qẽͥw! — 8— * nichts als ein ganz weit ausholender Verſuch der deut ſchen Selbſtbeſinnung. Wenn in dieſen vergangenen Jahren erklärt wurde, daß die Raſſenkunde antichriſtlich ſei, ſo können wir heute mit Befriedi— gung feſtſtellen, daß das Hake nkreuz ſowohl von katho— liſchen wie von prote ſtantiſchen Kirchen herabweht, daß ſomit die äußere Anerkennung vollzogen wurde und die Kirchen bereit ſeien, der neuen Wiſſenſchaft ihr Recht zuzu— ſprechen. Roſenberg wandte ſich gegen den früher gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung erhobenen Vorwurf, daß ſie die Freiheit der Wiſſenſchaft knebele und wies nach, daß gerade im ſog. demokratiſchen Syſtem eine wahre Freiheit niemals be— ſtanden hat. Wir glauben, daß es im Sinne der Raſſenſeelenkunde keine Weltgeſchichte gibt, d. h. keine Geſchichte, wonach alle Völker und Raſſen gleichſam zu einer einzigen planvollen Auflöſung hinweggeführt werden. Danach ſollte ein Plan in der Chriſtiani- ſterung aller Raſſen beſtehen, ſpäter ſollte alles dem Zweck der Humaniſierung der ſog. Menſchheit dienen. Wir glauben, daß die Geſchichte der Volker einen Lebenskreis für ſich darſtellt. Wir beſitzen die Freiheit, nicht alles als„griechiſch“ zu be⸗ zeichnen, was ſich auf dieſem Flecken der Erde, der Hellas ge⸗ nannt wird, einſt abſpielte And ſo ſteht auch die deu tſche Geſchichte vor uns in einem anderen Licht als bisher. Der Träger der deutſchen ür uns nicht Karl der Große, ſondern ſein er— bittertſter Gegner, der Sachſenherzog Widukind. Das Heilige Römiſche Reich Deutſcher Nation iſt nicht die Vorſtufe zum Dritten nationalſozialiſtiſchen Reich, ſondern die Vorläufer zu dieſem erblicken wir in allen großen Rebellen gegen das erſte Reich, ob ſie, wie der unbegreiflich große Friedrich II., der Hohenſtaufe, inmitten einer Idee der univerſellen Monarchie wirkten, oder ob ſie dagegen aufſtanden und ſich Heinrich der Löwe, Friedrich von Brandenburg, Luther, Friedrich der Große oder Bismarck nannten. Heute, an einer Jahrtauſendwende, können wir erklären, daß, wenn Herzog Widukind im achten Jahrhundert unterlag, er im 20. Jahrhundert in Adolf Hitler Reichsidee iſt f geſiegt hat! Auf dem Gebiet des engeren Kreiſes der Weltanſchauung, der Philoſophie und des religiöſen Lebens, ſpielen ſich augenblicklich ebenfalls tiefgehende Kämpfe und Erſchütte⸗ rungen ab. Hier iſt die Haltung unſerer Bewegung vom erſten Tage an eindeutig geweſen und die einmal eingenommene Ein— ſtellung wird die NSDAP. als Partei und auch als Staat nicht ändern. Der Nationalſozialismus iſt nicht ſchuld daran, daß es in Deutſchland mehrere religiöſe Be⸗ kenntniſſe gibt. Sein Führer hat deshalb als wahrer Staatsmann und Volksmann den Standpunkt eingenommen, daß die große Kampfbewegung ſich von einzelnen Meinungs⸗ derſchiedenheiten des religibſen Lebens fernzuhalten habe. Die NSDAP. hat immer erklärt, daß ſie jedes echte reli⸗ giöſe Beken ntnis, das nicht den germaniſchen Werten widerſpricht, anerkennt und zu ſchützen gewillt ſei. Aber ebenſo müſſen wir feſtſtellen, daß die nationalſozialiſtiſche Be— wegung nicht Handlanger ſein kann irgendeiner Konfefſion. Mit dem Nationalſozialismus bricht auch die Anſchauung zu— ſammen als könne die Geſamtheit des Volkes gleichſam den weltlichen Arm eines religibſen Bekenntniſſes bilden. Wenn ein Nationalſozialiſt das Braunhemd anzieht, hört er auf, Katholik, Proteſtant, Deutſchkirchler uſw. zu ſein, er iſt dann ausschließlich ein kämpfendes Glied der geſamten deutſchen Nation. Umgekehrt müſſen wir jedem Nationalſozialiſten als Perſönlichkeit das Recht zuſprechen, zu den einzelnen religiöſen Fragen unſerer Zeit ſo Stellung zu nehmen, wie es ihm ſein Gewiſſen gebietet. Die wirkliche innere Achtung vor jeder tieferen religiöſen Aeberzeugung iſt nicht etwa„Rückkehr zum Liberalismus“, ſon⸗ dern weiter nichts als die neue Anerkennung einer altgermani— ſchen Charakterhaltung, wonach um eines religiöſen Bekenntniſſes willen Menſchen nicht in Zwietracht und blutige Kämpfe geſtürzt werden dürfen. Dieſe alte Seelenbereitſchaft der Weſtgoten und zugleich eines Friedrich des Großen iſt mit ein Gebot auch für unſere Zeit. Wir achten den Glauben der ſtaatlich aner⸗ kannten Kirchen, aber auch jenes Streben, das nach neuen reli— giöſen Formen ſucht. Wir wiſſen nicht, ob die Beſtrebungen zu einer deutſchen Nationalkirche Erfolg haben werden oder nicht, wir begreifen und achten es, wenn die Ablehnung dieſer Reformverſuche deutlich ausgeſprochen wird von den anderen Konfeſſionen, aber ſprechen uns nicht das Recht zu, weder als „Bewegung, noch als Staat, Führer dieſer Beſtrebungen als unreife Heißſporne hinzuſtellen. Deshalb werden wir, falls jemand von uns ſich mit religiöſen Fragen oder De⸗ batten befaßt, dieſem das Braunhemd verbieten. Keinem Nationalſozialiſten iſt es geſtattet, öffentliche religiöſe Diskus- ſionen in der Aniform ſeiner Bewegung zu führen. Die Natio- nalſozialiſtiſche Partei hat nicht um religiöſe Dogmen gekämpft und wird auch nicht um dieſe kämpfen. Der Streit um Dogmen iſt für uns zu Ende, das große Ringen der Werte aber hat ſeinen Anfang genommen. Wir werden auf jenem Gebiete fechten, welches die Vorausſetzung des nationalſozialiſtiſchen Sieges ge⸗ weſen iſt. Hatte die alte Zeit mit der Furcht gearbeitet und Angſtgefühle als Mittel für ihre Herrſchaft gebraucht, ſo hat die nationalſozialiſtiſche Bewegung an den Mut appelliert und iſt wie ein ſtarker Magnet immer wieder über das deutſche Volks- tum hinweggeſtrichen. Sie hat nicht die Selbſtverachtung ge⸗ predigt und eine unterwürfige Geſinnung als Vorausſetzung eines guten Menſchen gelehrt, ſondern den Stolz auf deutſches Weſen wieder lebendiges Bewußtſein werden laſſen und damit an jene tiefe Lehre Goethes angeknüpft, der die Ehrfurcht vor ſich ſelbſt als die tiefſte Religion hingeſtellt hat. Das iſt nicht Leberheblichkeit, ſondern nur die Vorausſetzung, um die Krank— heit einer überlebten Epoche zu überwinden. So ſehr deshalb die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſich von allen Dogmen ⸗Streiten fernhält, ſo iſt doch empfindlich, wenn auf der anderen Seite deutſche Geſchichte und große Deutſche der Mißachtung preisgegeben werden follen. Wenn in dieſen Tagen eine hohe kirchliche Perſönlichkeit Reden verbreiten läßt, ſo wird niemand von uns Aeußerungen ſeiner Dogmaten als amtlicher Perſönlichkeit der RS DAP. kritiſieren. Wenn jedoch der Kirchenfürſt ſich auf das Gebiet der deutſchen Ge— ſchichte und Vorgeſchichte begibt, ſo iſt er hier genau ſo zu beur- teilen, wie jeder andere Deutſche, ſei er Gelehrter oder Laie. Wir empfinden es mit der deutſchen Geſchichtsauffaſſung als un⸗ verträglich, wenn von dieſer Stelle faſt unverblümt den Ger— manen ein Vorwurf daraus gemacht wird, daß ſie die Römer aus dem Teutoburger Wald geſchlagen hätten. Wir finden es nicht tragbar, wenn die Führer des neuen Deutſchland als „kriegsluſtige Altgermanet! hingeſtellt werden, womit gleichſam die Denunziationen aus dem Ausland von hoher kirchlicher Seite unterſtrichen werden. And wenn es ſchließlich am Ende derartiger Erklärungen heißt, daß uns Gottes Hand nicht vor dem ruſſi⸗ ſchen Heidentum bewahrt hätte, um uns jetzt in einem germaniſchen Heidentum verſinken zu laſſen, ſo ent⸗ ſteht durch derartige, aus autoritativem kirchlichem Munde kom— menden Aeußerungen die Gefahr, daß die Dinge dieſer Zeit in einer falſchen Perſpektive geſehen werden. Denn vor dem Kom⸗ nur verſchiedene Bezeichnungen für das gleiche Weſen ſind. Die J munismus bewa Raſſenkunde iſt, von anz oben betrachtet, in ihrer Tiefe weiter 0 Deutſchlands. DNB. Wien, 22. Febr. rungskurs in Verhandlungen zu treten. weſentlichen beim alten blieben. des Staates darin in aller Schroffheit zum Ausdruck kommen. Es bleibt abzuwarten, welche Stellungnahme der bekannt⸗ kanzler Dollfuß in dieſer ſich täglich zuſpitzenden Ausein- anderſetzung um die entſcheidende Machtpoſition im Staate ein. nehmen wird. Drei Schutzbündler zum Tode durch den Strang verurteilt. Zwei Begnadigungen. DNB. Linz, 22. Februar. Das Linzer Standgericht hat Donnerstag abend drei Schutzbündler, die während des Aufſtandes am 12. ds. Mts. Die Beſprechungen Gömbös—Guvich DNB. Budapeſt, 22. Februar. Die Beſprechungen zwiſchen dem italieniſchen Staatsſekretär Sup ich, dem Miniſterpräſidenten Gömbß's und dem ungari⸗ ſchen Außenminiſter Kanya ſind am Donnerstag vormittag fortgeſetzt worden. Eine amtliche Mitteilung wurde nicht aus- gegeben. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, ſollen die Be⸗ ſprechungen die Grundlagen für die bevorſtehenden Verhand- lungen in Rom reſtlos geklärt haben. Am 1 Ahr mittags empfing der Reichsverweſer den italieni— ſchen Staatsmann in feierlicher Audienz. Nach der Audienz gab der Reichsverweſer zu Ehren Suvichs ein Frühſtück. Nach— mittags um 5 Ahr hat der Präſident des ungariſchen Abgeord— netenhauſes zu einem Empfangstee in das Reichstagsgebäude geladen. Freitag mittag wird Suvich die Preſſe empfangen. Schon am Mittwoch, dem erſten Tage des Aufenthaltes des italieniſchen Anterſtaatsſekretärs Suvich in Budapeſt, wurden die politiſchen und wirtſchaftlichen Hauptfragen mit dem Mi⸗ niſterpräſidenten Gömbös und ſeinen Mitarbeitern durchge⸗ ſprochen. Vor allem ſind die wirtſchaftlichen Produktionsgebiete der Staaten Italien, Oeſterreich und Angarn genau zu unterſuchen, um auf den allgemeinen Bedarf abgeſtimmt zu werden, ſo daß die ſpäterhin in einer„Zollunion vereinigten Staaten ſich reſtlos ergänzen können. Auch die politiſchen Fra⸗ gen, die Frage Oeſterreich und die Haltung der Kleinen Entente gegenüber dem in Schwebe befindlichen Plan der drei Staaten waren Gegenſtand der Beratungen. Die endgültige Beſchluß⸗ faſſung hierüber ſoll möglichſt bald in Ro m erfolgen. Berliner Blätter zum Beſuch Edens. DNB. Berlin, 22. Febr. Der Abſchluß Berliner Abrüſtungsbeſprechungen des eng⸗ liſchen Großſiegell Eden gibt der Berliner Preſſe Ver⸗ anlaſſung, ſich mit der lauf und dem Ergebnis der Verhand- lungen zu beſchäftigen, wobei ſie allgemein zu einer günſtigen Be⸗ urteilung gelangt. So ſchreibt„Der Deutſche“, die Tageszeitung der Deut- ſchen Arbeitsfront, daß die Beſprechungen bei allen Bekeiligten einen befriedigenden Eindruck hinterlaſſen hätten und ihren weck erfüllt haben dürfteg, eige klare Kenntnis der beiderſeitigen An⸗ ſchauungen zu vermfffeln. n Die„Berliner Börſeffeitung“ ſtellt eindrucksgemäß eſt, daß die Berliner Besprechungen zur deiderſeitigen Zufrleden⸗ heit verlaufen ſind. Die Verhandlungen dürften als zum mindeſten hrt hat die deutſche Nation und alle Kirchen ein⸗ zig und allein die nationalſozialiſtiſche Bewegung, die in dieſen angeführten Worten gleichſam als ein Meer oder Sumpf hin⸗ geſtellt wird, in dem die Kirchen zu verſinken drohen. Wir find vielmehr der Aeberzeugung, daß die geſchichtliche Wahr- beit die ſein wird: Adolf Hitler hat mit ſeinem Siege ganz Deutſchland vor dem Kommunismus und die ganze abend⸗ ländiſche Welt vor dem Verſinken in ein blutiges Chaos gerettet. Wir glauben, daß die Kirchen und alle anderen geiſtig⸗kulturellen Inſtitutionen, ſelbſt wenn ſie in dem einen oder anderen Punkte an unſerer Bewegung Kritik glauben üben zu müſſen, doch alle Arſache hätten, dem Führer dieſes Staates angeſichts der in anderen Staaten immer wieder aufflackernden kommuniſtiſchen Bewegungen ihren tiefſten Dank dafür auszuſprechen, daß es ihnen möglich iſt, ungehindert in ihren Kirchen zu predigen. Wir hoffen, daß dieſe zu fordernde innere Dankbarkeit ſich nach und nach bei allen Pfarrern und Prieſtern einſtellen wird als Vorausſetzung für eine wirkliche von allen Gutwilligen ange— ſtrebte Befriedung des ganzen politiſchen und geiſtigen Lebens Es iſt für eine große Bewegung nicht notwendig, täglich ſcharf umriſſene Formeln für das geiſtig⸗weltanſchauliche Leben Die Bundesratsfraktion der Chriſtlichſozialen Partei war heute zu einer Beſprechung der durch die Auflöſung der Sozial- demokratiſchen Partei geſchaffenen innerpolitiſchen Lage zu⸗ lammengetreten, in deren Verlauf eine Abordnung, der der Verfaſſungsminiſter Dr. Ender angehört, beauftragt wurde, mit dem Bundeskanzler Dollfuß über den weiteren Regie⸗ Aus maßgebenden chriſtlichſozialen Kreiſen erfährt man zu den ſchwebenden Verhandlungen über die Beſeitigung der politiſchen Parteien und die Neuordnung des Staates, daß die Chriſtlichſoziale Partei eine Auflöſung nur unter der Bedingung annehmen könnte, daß gleichzeitig die automatiſche Auflöſung der Heimwehren erfolge. Die Heim⸗ wehren ſeien als eine politiſch-militäriſche Organiſation glei⸗ cherweiſe eine politiſche Partei wie die Chriſtlichſozialen. Sonſt werde nur eine einzige politiſche Partei, und zwar die Heim⸗ wehren, beſtehen bleiben und dieſe die alleinige Macht im Staate ausüben. Die Neuordnung in den Bundesländern, ins⸗ beſondere die Neuwahl der Landeshauptleute, die gegenwärtig faſt ausſchließlich der Chriſtlichſozialen Partei angehören, könne nur auf dem verfaſſungsmäßigen Wege durch Mehr- heitsbeſchluß der Landtage erfolgen.(Bekanntlich hat die Chriſtlichſoziale Partei in den meiſten Landtagen die abſolute Mehrheit.) Man betont ferner auf chriſtlichſozialer Seite, daß bisher noch in keinem Falle die Regierung den Heimwehr— forderungen auf Ernennung von Regierungskommiſſaren in den Bundesländern entſprochen habe und daher anzunehmen ſei, daß bei der Neuregelung der Bundesländer die Dinge im Dieſe eindeutige Stellungnahme maßgebender chriſtlich⸗ ſozialer Kreiſe verdient in dem gegenwärtigen Stadium ernſter innerpolitiſcher Auseinanderſetzungen beſonderes Intereſſe, da die grundſätzlichen, offenbar unüberbrückbaren Gegenſätze zwi⸗ ſchen den politiſchen Forderungen der Heimwehren und der Einſtellung der Chriſtlichſozialen Partei zu der Neuregelung lich der Chriſtlichſozialen Partei eng verbundene Bundes- notwendige Entwicklung bringen. Deutſchland. Chriſtlich⸗ſoziale gegen Heimwehr. mordeten, zum Tode durch den Stra ng verurteilt. Nach der inzwiſchen erfolgten Aufhebung des Standgerichts iſt das Arteil auf Grund der Regierungsverordnung erfolgt, nach der Mord, Brandſtiftung und offene Gewalttätigkeit mit dem Tode beſtraft werden können. Das Arteil iſt bereits an einem der Schutzbündler vollzogen worden; die beiden anderen ſind zu lebenslänglichem Kerker verurteilt worden. 1 England und das problem Oſterreich Simon lehnt eine Stellungnahme zur öſterreichiſch⸗deutſchen Angelegenheit ab. DNB. London, 21. Febr. Im Anterhaus ſtand am Mittwoch erneut das Problem Oeſterreich zur Debatte. In Beantwortung einiger Anfragen über die Haltung der britiſchen Regierung verwies Sir John Simon zunächſt auf die Verleſung des britiſchen aide memoire am 13. d. M. Die Haltung der britiſchen Regierung zu dem Schritt der öſter⸗ reichiſchen Regierung ſei nach wie vor dahin zu charakteriſieren, daß die britiſche Regierung davon abſehe, im voraus irgend eine Erklärung abzugeben. Um jedoch die Sachlage klar zu ſtellen, wolle er mitteilen, daß die öſterreichiſche Regierung da— mals zum Ausdruck gebracht habe, ſie rufe den Völkerbund unter Anführung des Artikels 11 der Völkerbundsſatzung an. Die Mit⸗ glieder des Völkerbundsrates hätten alſo darüber zu berichten, wie ſie den Schritt der öſterreichiſchen Regierung beurteilten. Die bri— tiſche Regierung vertrete die Anſchauung, daß ſie bei Anrufung des Völkerbundsrates durch eine ſtreitende Partei nicht das Recht habe, Stellung zu nehmen, bevor die Gegenpartei Gelegenheit ge⸗ ſcheidungen zu treffen habe, werde am angemeſſenſten verfahren, wenn jedes ſeiner Mitglieder ſo lange mit ſeinem Arteil zuxrück⸗ halte, bis beide ſtreitenden Parteien gehört worden ſeien. Im wei⸗ teren Verlauf der Debatte fragte ein Mitglied der Labour⸗Party, ob Simon der öſterreichiſchen Regierung mitteilen werde, daß die Verwendung der ſeinerzeit Oeſterreich„zur Begegnung der natio- nalſozialiſtiſchen Bewegung in Oeſterreich zugeſtandenen weiteren 8000 Mann für die Zerſtörung der Demokratie ein Vertrauensbruch ſei“. Sir John Simon lehnte es ab, dieſe Frage zu beantworten. Als an Sir John Simon noch weitere einſchlägige Fragen geſtellt wurden, ſah ſich der Sprecher des Anterhauſes veranlaßt, einzu- greifen und weitere Fragen zu unkerbinden. Der ſchweizeriſche Bundesrat ohne Logenkonner. In Beantwortung einer Anfrage Burky gibt der ſchwei⸗ zeriſche Bundesrat bekannt, daß keines ſeiner Mitglieder zu Freimaurerlogen gehöre oder ihnen angehört habe. Das gleiche gelte von den Mitgliedern des höchſten Gerichts⸗ hofes der Eidgenoſſenſchaft, dem Bundesgericht. r ſehr weſentliches Ergebnis die reſtloſe Aufklärung des britiſchen Vertreters über die Haltung der Reichsregierung erbracht haben. Eden werde die Aeberzeugung mit fortnehmen können, daß das neue Deutſchland lediglich ſeine Gleichberechtigung und Sichecheit in maßvollſten Formen zum Ziele habe. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſagt: Nach deut⸗ ſcher Auffaſſung muß der Zweck des engliſchen Beſuchs als erfüllt bezeichnet werden. Es kommt nunmehr darauf an, die Auffaſſung der Mächte untereinander ins Gleichgewicht zu bringen, wobei Deutſchlands Friedenswille und ſein Wunſch, zu greiſbaren Abrü— ſtungsmaßregeln zu gelangen, außer allem Zweifel ſteht. Für Kon⸗ ferenzen erſcheint Deutſchland die Zeit noch nicht gekommen. Deutſch⸗ land wird abwarten, was die anderen hochgerüſteten Staaten an- zubieten haben. Auch die übrigen Blätter ſprechen von einem harmoniſchen Verlauf der Beſprechungen und äußern ſich in poſitivem Sinne üder das Ergebnis der Verhandlungen. Alle Zeitungen ſtellen ſchließlich Vermutungen über die Ergeb- niſſe des bevorſtehenden römiſchen Beſuches des engliſchen Großſiegelbewahrers an und erwarten von dem ſich hieran on- ſchließenden Pariſer Beſuch eine Entſcheidung, die zwar vicht Deutſchlands Wehrgeſtaltung berühren, aber das Schickſal der all- gemeinen Abrüſtung und der Genfer Abfüſtungskonferenz beſiegeln werde. Deviſenbeſchränkung für Paläſtina⸗ auswanderung. VDZ. Berlin, 22. Febr. Die Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung betont, wie das V'DD3.⸗Bürd meldet, in einem Runderlaß, daß wie für die Aus- wanderung im allgemeinen die angeſpannte Deviſenlage im beſon⸗ deren auch für die Auswanderung nach Paläſtina gewiſſe Be⸗ ſchränkungen erforderlich macht. Da die Bereitſtellung der Vor- zeigegelder von 1000 Paläſtina-Pfund für jeden Auswanderer er- hebliche Deviſenbeträge erfordert, foll in Zukunft bei der Auswan⸗ derung einer mehrköpfigen Familie das Vorzeigegeld möglichſt nur einmal in Anſpruch genommen werden. Die Genehmigung zum Erwerb von 1000 Paläſtina-⸗Pfund in bar ſoll verſagt werden, wenn der Deviſenſtelle bekannt iſt, daß die auswandernde Perſon in auf- oder abſteigender Linie mit jemandem verwandt iſt, der ſelbſt oder deſſen Ehegatte unter Mitnahme des Vorzeigegeldes nach Paläſtina auswandert oder ſeit dem 1. Auguſt 1931 ausge⸗ wandert iſt. In dieſen Fällen iſt auf Antrag anſtelle des Erwerbs und der Ausfuhr von 1000 Paläſtina-Pfund die Einzahlung von 15000 RM. auf das Sonderkonto J bei der Reichshauptbank au genehmigen. Schließlich wird mitgeteilt, daß Verhandlungen mit den an dem Paläſtingabkommen beteiligten j der Vereinbarung geführt haben, daß die für das Sonderkonto 1 getroffene Regelung für weitere 3,5 Millionen Mark beibehalten diſchen Stellen zu wird. zu zeichnen, ſondern ſie hat nur die Aufgabe, die Richtu ng anzugeben. Der Rhythmus der Zeit wird dann die organiſch Am die Neuordnung der Werte wird heute geſtritten. Nach dem Stillſtand der germaniſchen Völkerwanderung wurde ein religiöſes Prinzip Herr über alle, abwechſelnd in Form des Cäſaro-Papismus oder als Papo-Cäſarismus. Die Kämpfe ſchon während und nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden ausgefochten für Dyna ſtien. Der republikaniſche Gedanke wurde dann durch Re⸗ volutionen lebendig, bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts der Begriff der Klaſſſe immer ſtärker wurde. Alle dieſe Kämpfe um die genannten Höchſtwerte ſind in der Seele unſeres Ge— ſchlechts zweit- und drittrangig geworden. Der höchſte Wert, um den heute gekämpft wird und der die geheimnisvolle Kraft der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ausmacht, iſt die natio- nale Ehre. Dieſer geheimnisvolle Kern wird der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltauffaſſung auch als Staat weiter die auf⸗ bauende Kraft ſchenken. Wir glauben, daß kein Gott von uns mehr verlangen kann, als auf allen Gebieten des Lebens in dieſem Sinne zu wirken, als Vermächtnis für alle, die noch kommen werden, im Dienſte für die einzige Idee: das ewige einen Oberleutnant des Bundesheeres und zwei Alpenjäger er⸗ — habt habe, gehört zu werden.— Ein Gerichtshof, der faire Ent⸗ 3 trete al um Es eidi lat Bet Hey erfol haus Anh Teil. wird Jah Befl Tag Vin NS Ape Mela Aus walt N. Jui 5 Oeitr Bett finde Mol bon bedi dei. z abe. 915 1 1 — 1 n 1 964 J ö 1 J ö 11 N 4 . . f 5 1 1 — 4 1 5 1 f 1 ö 4 1 1 19 1 Nr. 46— Freitag, den 23. Februar Rangun Biernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 N.G.⸗Behanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: 5 7 1185 1 35 NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch— Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Totengedenkfeier am Sonntag, 25. Februar, vorm. 11 Ahr auf dem Ehrenfriedhof. Die Parteimitglieder, die Mitglieder aller Unterformationen haben ſich an dieſer Feier zu beteiligen. An die geſamte Bevölkerung ergeht in gleicher Weiſe die Aufforderung, ſich vollzählig hierbei einzufinden. gez. Fra nz ke, Ortsgruppenleiter. Betr. Beteiligung am Heldengedenktag am Sonntag, 25. Februar, morgens 11 Ahr auf dem Ehrenfriedhof. An die Vereinsführer aller hieſigen Vereine ergeht die Aufforderung, ihre Vereine zur vollzähligen Teilnahme an dieſer Feier zu veranlaſſen. Heute Freitag abend ½7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle wollen ſich einfinden: Die Führer aller Unterformationen, die Vereinsführer von Sänger⸗Einheit und Männergeſang⸗ verein, der Kapellmeiſter der Vereinigten Feuerwehrkapelle. Der Propagandaleiter. NS. ⸗Frauenſchaft Heute Abend die Singſtunde nicht vergeſſen. Um 8 Uhr pünktlich. vollzählig im Freiſchütz erſcheinen. Der Leiter. Achtung 1 Alle Amtswalter, die vereidigt werden, treten zu einem letzten Appell in vorgeſchriebenem Anzug am heutigen Freitag, den 23. Februar abends pünktlich um ½9 Uhr im„Freiſchütz“ an. Es muß zu dieſem Abend abgeliefert werden: Perſonalbogen in doppelter Ausfertigung, Anterſchriebene Beſcheinigung der vollzogenen Ver⸗ eidigung(einfach). Alle anderen Papiere(Leumundszeugnis, Stamm⸗ baum u. ſ. w.) haben noch einige Tage Zeit, müſſen aber auch beſchleunigt vervollſtändigt werden, damit ſie zum noch zu nennenden Termin abgegeben werden können. Per⸗ ſonalbogen ſind beim zuſtändigen Amtsleiter zu erhalten. Für Blockwarte beim Kaſſenwart Schweigert. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Der Gauparteitag 1934.— Vereidigung der geſamten Führer⸗ und Amtswalterſchaft aller Formationen. Der 24/25. Februar 1934 wird ein neuer Markſtein der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der National- ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei werden! Die Verbunden⸗ heit des ganzen deutſchen Volkes iſt dazu notwendig. Sie ſoll ſich nach außen hin ausdrücken durch feierlichſte Beflaggung der Häuſer und Fenſter. Der nähere Zeitpunkt hierfür betr. Aushängen und Einholen der Fahnen wird noch bekannt gegeben.— Am Samstag abend wird in dem„Freiſchütz“-Saal die Rede des Führers übertragen. Am Sonntag von morgens 8 Uhr bis Schluß der Ver— eidigung findet Uebertragung der Feier am Rathaus, Markt⸗ platz und Lorſcherſtraße(am Waldſchlößchen) ſtatt. PO. * Betr.: Vereidigung am Sonntag, 25. Februar in Heppenheim. Die Abfahrt für alle Teilnehmer an der Vereidigung erfolgt mit Omnibus am Sonntag morgen 7 Uhr vom Rat⸗ haus ab. Die verſchiedenen Formationen ſorgen für pünktlichſtes Antreten. Der Fahrpreis beträgt etwa 70—80 Pfg. je nach Teilnehmerzahl. Die Beteiligung an der Fahrt per Omnibus wird zur Pflicht gemacht. PO. Fahnen heraus am Samstag und Sonntag! Einwohnerſchaft von Viernheim! Zeige durch zahlreiche Beflaggung deine Verbundenheit mit dieſen denkwürdigen Tagen! Laſſet die Kampffahne des jungen Deutſchlands im Winde flattern! NSV.⸗Amtswalter. Am Freitag abend findet für alle Amtswalter ein Appell im vorgeſchriebenen Anzug ſtatt. Zeit und Ort ſiehe Bekanntmachung der Parteileitung. Im Anſchluß hieran Ausgabe der Beitragsmarken und Karten für NSW. Block⸗ walter. Heil Hitler! Zöller, Ogruw. * N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront! Die Kaſſierer der Deutſchen Arbeitsfront rechnen heute Freitag abend zwiſchen 7 und 9 Uhr die bis jetzt kaſſierten Beiträge mit dem Kaſſenwart ab. Heil Hitler! * Betr. Brotausgabe. Am Samstag, den 24. Februar vormittags 9—11 Uhr findet im Wiegehäuschen im Rathaushof eine nochmalige Brotausgabe an diejenigen Hilfsbedürftigen mit 2 Kindern von Gruppe M Nr. 44 bis Gruppe 2 ſtatt. Andere Hilfs⸗ bedürftige werden an dieſem Tage nicht abgefertigt. NS.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. Fahnen heraus! An die Einwohnerſchaft er⸗ geht der Ruf, zum Zeichen der Verbundenheit mit der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbei⸗ ter partei, deren Gründungstag gefeiert wird uad aus Anlaß der Amtswaltervereidigung am Sams⸗ tag und Sonntag die Flaggen zu hiſſen Kein Haus ohne Flaggenſchmuck!(Siehe Bekanntmachung.) Lokale Nachrichten. * Viernheim, den 23. Februar 1934. Worte in die Zeit. Wer leben will, der kämpfe alſo, und wer nicht ſtreiten will in dieſer Welt des ewigen Ringens, verdient das Leben nicht Adolf Hitler. Schajjet Arbeit! Gebt dem Handwerk Aufträge! Der Führer hat die zweite Arbeitsſchlacht begonnen! Es gilt für Jeden mitzuhelfen, daß ſolche gewonnen wird. Es kann jeder Volksgenoſſe daran mithelfen, wenn er ſich mit dem Schickſal aller Volksgenoſſen in innigſter Verbundenheit fühlt. Es gilt Arbeit zu ſchaffen für die noch außer Arbeit ſtehenden Volksgenoſſen durch Aufträge an das Hand— werk! Wie vieles mußte doch in den letzten Jahren zurück— geſtellt werden, die Hausreparatur, die Neuanſchaffung wurde immer wieder hinaus gezögert. So manches Haus braucht ein friſches Gewand, dort iſt eine Mauer auszubeſſern, da wieder hängt das Hoftor am morſchen Balken, die Angel iſt verroſtet, ſie iſt abgebrochen. Die Stube braucht neues Licht, der Hausgang neuen Anſtrich, der Garten eine neue Um⸗ zäunung, friſche Bretter und Pfoſten ſind einzuziehen. Die Aufgangstreppe iſt ausgetreten, ſie bedeutet eine Gefahr, alſo neue Treppenſteine einſetzen. In der Küche und in der Stube fehlen Tiſche und Stühle, dort ein Hocker für in den Stall, neue Geräte für das Frühjahr, neues Geſchirr für die Pferde. Die Dachrinne iſt durchgeroſtet, ſie muß er⸗ ſetzt, friſch geſtrichen werden. Eine Waſſerleitung, elektriſches Licht muß ins Haus gelegt werden. Iſt nicht auch die Stallung zu verbeſſern, ein neues Rad in den Wagen zu machen? Du ſiehſt Volksgenoſſe, überall iſt etwas, was gemacht werden muß, überall bietet ſich Dir Gelegenheit, dem Hand— werker Arbeit zu geben. Die zweite Arbeitsſchlacht hat be— gonnen, reiht Euch ein und Schaffet Arbeit! Gebt dem Handwerk Aufträge! * Der landwirtſchaftliche Schulungs lehrgang, welcher von der Heſſiſchen Bauernſchaft veranſtaltet wird und heute vormittag im Gaſthaus zum Engel ſeinen Anfang nahm, er⸗ freut ſich einer ſtattlichen Teilnehmerzahl. Nicht nur Bauern und deren Frauen und Töchter ſind die Teilnehmenden, ſondern auch ein ſehr großer Prozentſatz von tabakanbauenden Volksgenoſſen, die ſich für das zweite Thema„Pflege und Behandlung der Saatbeete und Düngung des Tabaks“ be⸗ ſonders intereſſierten. Herr Julius Blaeß begrüßte in Ver⸗ hinderung des Ortsbauernführers die Erſchienenen, insbeſondere die Herren Landwirtſchaftsrat Dr. Keil, Vet.⸗Rat Dr. Schmidt und den Geſchäftsführer des Heſſ. Tabaksbauverbandes Dr. Schmidt. Es ſei dies der erſte nationalſozialiſtiſche Bauern⸗ Schulungstag, der hier in Viernheim abgehalten werde, und ſprach Herr Blaeß den Wunſch aus, daß die einzelnen Vor⸗ träge für die Teilnehmer von nachhaltiger Wirkung ſein mögen. Ebenſso richtete Landwirtſchaftsrat Dr. Keil einige Worte an die Verſammelten und ſprach namens des Landwirtſchafts— amtes Heppenheim den Dank für den guten Beſuch aus. Der nationalſozialiſtiſche Staat habe zunächſt einen Grundgedanken: ein geſundes Bauerntum als Grundlage zu ſchaffen, auf dem ſich dann alles Weitere aufbauen kann. Gerade der Vortrag über das Reichserbhof- und Entſchuldungsgeſetz ſei in dieſer Beziehung von größter Wichtigkeit. Es müſſe außerdem für unſere Bauern wieder die Zeit kommen, da neben der Arbeit auch wieder ein gewiſſer Familienſinn gepflegt werden könnte. Alle ſeien wir verpflichtet, im Sinne der Verbundenheit von Blut und Boden nach dem einen Ziel zu ſtreben: Alles für das Wohl unſeres Volkes und unſerer Heimat. Alsdann begannen die einzelnen Vorträge, denen ſich immer eine rege Diskuſſion anſchloß. Möge der heute ſtattfindende Schulungs- lehrgang dazu beitragen, das Wiſſen unſerer landwirtſchaft⸗ treibenden Bevölkerung zu vervollſtändigen, zum Nutzen ihres Berufes und des deutſchen Volkes. 83. Geburtstag. Frau Adam Hofmann 2. Witwe, Anna geb. Kühlwein, Neubauſtraße 9 begeht am heutigen Tage ihren 83. Geburtstag. Wenn auch etwas körperlich behindert, verfolgt das greiſe, gottbegnadete Geburtstagskind mit regem Intereſſe die Geſchehniſſe des Tages. Mit ihren Kindern(2 Söhne ſtarben für das Vaterland) Enkeln und Urenkeln beglückwünſchen ſie Freunde und Bekannte zu ihrem Wiegenfeſte und wünſchen ihr noch viele Jahre bei beſter Geſundheit. Auch unſere Glückwünſche. 70 Jahre alt. Am morgigen Tage feiert Frau Abraham Kaufmann 2. Witwe, Waſſerſtraße 30 in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren 70. Geburtstag. Ihr blieb neben frohen Tagen auch das Leid nicht erſpart. So hat die Jubilarin während des Krieges einen ihrer Söhne dem Vaterlande geopfert. Zum Geburtstage die beſten Wünſche. Helden⸗Gedenktag. An den Feier auf dem Ehren⸗ friedhof am Sonntag vormittag 11 Uhr beteiligen ſich alle hieſigen Vereine. An die Vereinsführer ergeht die Auffor⸗ derung, die Mitglieder ihrer Vereine zur Teilnahme zu ver⸗ anlaſſen.(Näheres ſiehe unter den N. S.⸗Bekanntmachungen.) Helbengebenktag im Sübweſtjunk Der Volkstrauertag 1934 am 25. Februar findet natür⸗ lich auch im Rundfunk ſeine beſondere Berückſichtigung. Der Südweſtfunk wird in mehreren Darbietungen ganz be— ſonders auf die Bedeutung dieſes Tages hinweiſen, der dem Gedanken an die Gefallenen des Weltkrieges und der Kämpfer um Deutſchlands Freiheit und Einheit gewidmet iſt. Schon mit der Standmuſik von der Feldherrnhalle in München, mit der das Tagesprogramm eingeleitet wird, iſt ja aufs engſte die Erinnerung verknüpft an die erſten Blutopfer des Dritten Reiches. Um 9 Uhr wird unſer Intendant Walter Beumelburg, der als Frontſoldat das Sterben ſo vieler Kameraden miterlebte, und den der Tod gar oftmals ſtreifte, Deutſcher du mußt wiſſen, daß der Neichsluft⸗ ſchutzbund eine vaterländiſche Bewegung iſt, deſſen Mitglied zu ſein, Dir eine Ehrenpflicht ſein muß. Derr. kurze Worte zum Trauertag ſprechen. Von 10.20—11.30 Uhr wird dann das Volkstrauertag-Programm unterbrochen durch einen Hörbericht und die„Feierliche Vereidi— gung aller Amtswalter in Deutſchland“ durch den Führer auf dem Königsplatz in München. Die anſchließende Bach-Kantate und das beſinnliche Konzert aus Stuttgart ſind natürlich ganz und gar auf dieſen Trauer— tag des deutſchen Volkes abgeſtimmt.„Feierliche Sendung“ nennt ſich ſodann eine Darbietung um 19.45 Uhr, in deren Mittelpunkt eine Dichtung Rudolf G. Bindings ſteht, die die Stimmen der unſichtbaren Gewalten des Krieges hörbar macht. In die Erlebniswelt des großen Krieges mitten hinein führt ein Hörſpiel von Werner W. Knoeckel und 19.05 Uhr, das unter dem Titel„Vom Stürmen und Sterben deutſcher Soldaten“ Ausſchnitte aus Kriegserlebniſſen bringt, die das hohe Lied der Kameradſchaft erklingen laſſen. Den Abſchluß des Abends bildet eine Uebertragung aus Stuttgart, wo in einer Funkbearbeitung Schillers„Wallenſtein“-Tragödie zur Aufführung gelangt. Am eine Woche verlegt. Der Matheiſenmarkt in Schriesheim, das gern beſuchte Traditions-Volksfeſt Nord⸗ badens, wurde auf Grund der Verordnung des Reichsminiſters für Propaganda um eine Woche verſchoben. Der Matheiſen⸗ markt findet alſo vom 4. bis 6. März ſtatt. — Schweinezählung am 5. März. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat angeordnet, daß am 5. März 1934 wiederum eine Zählung der Schweine und in Verbindung damit eine Ermittlung der nicht beſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen in den drei Monaten vom 1. Dezember 1933 bis 28. Februar 1934 durch⸗ geführt wird. Die Geheimhaltung der ſtatiſtiſchen Angaben durch alle Stellen und Organe iſt ſichergeſtellt. Der Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Angaben auf keinen Fall für Steuerzwecke, Umlagen und Beitragserhebung der Verſiche⸗ cungen, Berufsgenoſſenſchaften, des Viehſeuchenfonds uſw. Verwenduna finden dürfen. — Auslandsſchulden anmelden! Die Anmeldeſtelle für Auslandsſchulden fordert erneut Perſonen, Firmen und Kör⸗ perſchaften auf, ihre Auslandsſchulden anzumelden. Als Stich⸗ tag gilt der 28. Februar 1934. Die an dieſem Tage beſtehen⸗ den Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland(oder dem Saargebiet) ſind bis zum 7. März anzumelden. An⸗ meldepflichtig iſt ohne Rückſicht auf die Höhe des Schuld⸗ betrages jeder Schuldner, der von der Anmeldeſtelle für Auslandsſchulden unmittelbar durch Zuſendung von Vor⸗ drucken zur Anmeldung aufgefordert wird, im übrigen jeder Schuldner, deſſen Geſamtverpflichtungen gegenüber dem Aus⸗ land im Nennwert oder Gegenwert 5000 Mark oder mehr betragen. — Geldaufbewahrung für Auslandsreiſende. Wie die Reichsbahngeſellſchaft mitteilt, wird die ihr gehörende Deut⸗ ſche Verkehrskreditbank AG. von Inländern, die ins Aus⸗ land reiſen, auch nach den neuen Beſtimmungen über die De⸗ viſenbewirtſchaftung noch Gelder zur Aufbewahrung entgegen- nehmen. Wollen jedoch Ausländer Zahlungsmittel hinter⸗ legen, ſo können dieſe nur zur Gutſchrift auf ein Sperrkonto entgegengenommen werden. Ueber dieſe Beträge kann der ausländiſche Reiſende in Zukunft nur durch Beibringung einer ſchriftlichen Genehmigung des Landesfinanzamtes verfügen; in Zweifelsfällen iſt das Landesfinanzamt Berlin zuſtändig. — Auch zu Oſtern Feſttags⸗Rückfahrkarten. Die Deutſche Reichsbahn gibt, wie bereits ſeit zwei Jahren, zu den gro⸗ ßen Feſten, auch zu Oſtern wieder Feſttags⸗Rückfahrkarten mit verlängerter Geltungsdauer aus. Die Fahrpreisermäßi⸗ gung beträgt 33.33 v. H. Die Karten gelten vom 28. März, 0 Uhr(Mittwoch vor Oſtern) bis 4. April, 24 Uhr(Mitt⸗ woch nach Oſtern), insgeſamt acht Tage.— Auch die Ar⸗ beiter⸗Rückfahrkarten können während dieſer Zeit wieder an allen Tagen zur Hin- und Rückfahrt benutzt werden. — Ab 1. April nur noch geeichte Schnapsgläſer. Vom 1. April 1934 an darf Trinkbranntwein in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften nur noch in geeichten Gläſern verabreicht werden. Nach dem Geſetz zur Aenderung des Schankgefäß⸗ geſetzes vom 14. Auguſt 1933 ſind vom 1. April 1934 ab für Spirituoſen nämlich nur noch Schankgefäße mit einem Soll⸗ inhalt von 2 Zentilitern, 2.5, 4, 5 und 10 Zentilitern zu⸗ gelaſſen. Die Bezeichnung geſchieht durch die Abkürzung „cl.“. Andere Glasgrößen ſind vom 1. April an verboten; die bisherigen Größen von einem dreißigſtel und einem fünfzigſtel Liter fallen ſomit fort. Branntweingläſer, deren Inhalt die nachträgliche Anbringung von Füllſtrich und In⸗ haltsbezeichnung nach den Beſtimmungen vom 14. Auguſt nicht geſtattet, können noch bis zum 1. April 1935 weiter verwendet werden, ſofern der Sollinhalt der randvoll ge⸗ füllten Gläſer 2, 2.5, 4, 5 oder 10 cl. beträgt. Wetterbericht Wolkig, gelegentlich Regenfälle, bei kräftigen weſtlichen Winden. Erſte Viernheimer Tonfilmichau Achtung! Ab heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt Der allerneueſte und entzückendſte Tonfilmſchlager Schön ijt jeder Tag. den du mir jchenkit— Nlarie Luije. „Die Sonne geht auf“ ab heute im Central. Hab' Sonne im Herzen, heißt die Parole! Dieſes Filmwerk— feſſelnd, humorvoll, melodienerfüllt— erzählt von der großen Liebe eines kleinen Mädchens und von einem unbekannten Mechaniker, der ein weltberühmter Tenor wird, und auf der Höhe des Erfolges ſich zu dem Menſchen zurückfindet, dem ſein Herz immer gehört hat. Charles Kullmann, der zur Zeit im Rund⸗ funk der beſte Tenor abgibt, iſt in dieſem Filmwerk zum erſtenmal zu bewundern. Außer ihm ſehen wir als Marie Luiſe Reva Holſey als ſeine Partnerin, Fritz Kampers und Teſſie Vilvog ebenfalls in den Hauptrollen. Jedenfalls handelt es ſich hier um einen prächtigen und erſtklaſſigen Schlager⸗ Tonfilm, der aber auch überall den größten Erfolg hat. Der Beſuch dieſes Films iſt heute und morgen ganz beſonders zu empfehlen.— Wegen dem Volkstrauertag am Sonntag kommt ein Extra⸗Programm:„Das letzte Erlebnis“. Ein Großtonfilmwerk erſten Ranges nebſt Beiprogramm. Aus Nah und Fern Unzuläſſige Werbung für Erſatzkaſſen. * Frankfurt a. M. Die Bezirksleitung der Deutſchen Arbeitsfront macht darauf aufmerkſam, daß es unzuläſſig iſt, wenn zum Zwecke der Werbung für Erſatzkaſſen Be⸗ triebsverſammlungen einberufen werden, in denen Werber derartiger Kaſſen ſprechen. Die Kreisbetriebszellenleiter ſind angewieſen, derartigen Mißbräuchen entgegenzutreten. Rieſige Kapitalverſchiebung rechtzeitig verhindert. ** Frankfurt a. M. Wie aus Neuſtadt a. S. gemeldet wird, iſt es der Düſſeldorfer Zollfahndungsſtelle gelungen, eine rieſige Kapitalverſchiebung rechtzeitig zu unterbinden. Der ins Ausland geflüchtete Bankier und Warenhausbeſitzer Luſtig aus Neuſtadt a. S. hatte in geriſſener Weiſe ver— ſucht, einige Hunderttauſend Mark für verkaufte Effekten und Immobilien aus Deutſchland über die Grenze zu brin⸗ gen. Nach mühevoller Arbeit konnte die Düſſeldorfer Zoll⸗ fahndungsſtelle die Einzelheiten der geplanten Kapitalver⸗ ſchiebung aufdecken und die Ausführung der Tat verhin⸗ dern. Leider konnten die Mithelfer des Luſtig, die Pferde⸗ händler Grünbaum⸗Frankfurt am Main und Bongartz⸗We⸗ ſel über die holländiſche Grenze entkommen. Amtswalterbezeichnungen im Heſſiſchen Sängerbund. Darmſtadt. Der Heſſiſche Sängerbund hat in ſeinem Bezirk nachſtehende Amtswalterbezeichnungen eingeführt: a) Bundesführer im Heſſiſchen Sängerbund und Gauführer im Kreiſe 12 des HSB., b) Provinzwalter, c) Kreiswalter und d) Vorſitzendec. Der Hauptvorſtand des Heſſiſchen Sängerbundes hat den Kapellmeiſter und Chorleiter Auguſt König in Mainz in den Muſikausſchuß berufen. Ausfall der Sprechſtunde des Heſſiſchen Staatsminiſters. Darmſtadt. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Die Sprech⸗ ſtunde des Heſſiſchen Staatsminiſters fällt am Samstag, den 24. Februar aus. Neues Rathaus. Klein-Hauſen. Die Gemeinde hat die frühere Zigarren⸗ fabrik„Haſſia“ für 17000 Mark gekauft zur Unterbringung der Geſchäftszimmer der Bürgermeiſterei. Das alte Rat⸗ haus, ein Verkehrshindernis, ſoll abgebrochen und dadurch ein Marktplatz geſchaffen werden. * * Frankfurt a. Mm.(Von der A nklage fahrläſſigen Tötung freigeſprochen.) der Straße von Seulbera nach Gonzenheim wurde vor einiger Zeit eine 80jährige Frau von einem Auto erfaßt und getötet. Die gegen den Kraftfahrer geführte Schöffen⸗ gerichtsperhandlung ergab, daß ihn keine Schuld an dem Unfall traf, denn Augenzeugen berichteten, daß die alte Frau in das Auto hineingerannt ſei. Der Angeklagte wurde freigeſprochen. der Auf 12000 Mann erhöht.) ** Hanau.(Die Weihnachtskaſſe unterſchla⸗ gen.) Der eine Kohlen⸗ und Weihnachtskaſſe verwaltende 58 Jahre alte, in einer Fabrik tätige Drahtzieher Karl Sogriſt in Hanau hatte die Einlagen der Weihnachtskaſſe für die Lieferungen von Kohlen an die Mitglieder der Koh⸗ lenkaſſe verwendet und die Einlagen der Kohlentaſſe für ſich verbraucht, ſo daß, als vor Weihnachten die Auszahlung der Weihnachtskaſſe vor ſich gehen ſollte, die Sparer das Nachſehen hatten, aber auch der Kohlenhändler nicht voll befriedigt war. Insgeſamt fehlten über 2000 Mark. Dieſe Untreue wurde vom Schöffengericht mit neun Monaten Ge⸗ fängnis bedacht. Biedenkopf.(Kreis leiter Thiele Bürger⸗ meiſter.) Der Regierungspräſident in Wiesbaden hat den Kreisleiter und Gauinſpekteur Thiele mit Wirkung vom 1. März dieſes Jahres ab zum Bürgermeiſter der Stadt Biedenkopf ernannt. Dieburg.(Hohes Alter eines Zwillings⸗ paares.) Die Zwillingsgeſchwiſter Sebaſtian und Katha⸗ rina Sterkel feierten hier ihren 83. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Friſche. Darmſtadt.(Pfarrer Verck in den Ruheſtand verſetzt.) Durch den Landesbiſchof wurde Pfarrer D. Berck zu Roßdorf unter Anerkennung ſeines langjährigen Wirkens für die Kirche mit Wirkung vom 1. April dieſes Jahres in den Ruheſtand verſetzt. Groß-Gerau.(Das Arbeitsamt baut a b.) Mit dem Rückgang der Arbeitsloſigkeit iſt der Aufgabenkreis der Arbeitsämter weſentlich verringert worden. Die bisherige Nebenſtelle des Arbeitsamts Mainz in Groß-Gerau wurde aus dieſem Grunde mit ſofortiger Wirkung in eine Hilfs⸗ ſtelle der Nebenſtelle Rüſſelsheim umgewandelt. In Groß⸗ Gerau finden die Sprechſtunden nur noch Montags und Donnerstags ſtatt. Offenbach.(Wenn Stammgäſte einſchlafen.) Den Falſchen verhauen haben in Offenbach Leute, die abends an einer Wirtſchaft vorübergingen und darin in— folge eines Geräuſchs einen Einbrecher vermuteten. Mit dem Wirtsſohn drangen ſie in die Gaſtſtube und fanden wirklich einen Mann unter dem Tiſch liegen, dem ſie eine gehörige Tracht Prügel verabreichten. Bald aber ſtellte ſich heraus, daß es ein Stammgaſt der Wirtſchaft war, der eingeſchlafen, unter den Tiſch gerollt und dort vergeſſen worden war. Rüſſelsheim.(Die Opel⸗Belegſchaft auf Die Werksleitung der Adam Opel AG. hat im Jahre 1933 ihre Belegſchaft von 6000 auf 10 000 Mann erhöht und dieſen Stand den Winter über durchgehalten. Daröber hinaus hat die Opel AG. allein in ihrem Rüſſelsheimer Werk ſeit Anfang Januar noch wei⸗ tere 2000 Arbeitnehmer eingeſtellt und damit ihre Beleg⸗ ſchaft auf insgeſamt 12000 Arbeitnehmer erhöht. Wäh⸗ rend im Januar 1933 etwa 6000 Menſchen im Rüſſelshei⸗ mer Werk verkürzt arbeiteten, iſt heute die doppelte Anzahl O Straßburg„ Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit Dr dt en Such wa b Annen Auch Hella hilft er in den Mantel. Art tut ihr wohl. Sie wirft ihm einen dankbaren Blick zu. „Haben Sie Dank.. für den ſchönen Abend, Herr Reiſekamerad!“ ſagt ſie leiſe und eine kleine Zärtlichkeit ſchwingt in den Worten. Keiner hat's gehört, aber Spielmann fühlt ſich be⸗ glückt. Er dankt ihr mit einem Blick. Leutnant Rocca nimmt ihn beiſeite. „Spielmann, wollen Sie bei mir Burſche werden?“ „Sehr gern, Herr Leutnant, wenn es geht!“ „Es wird gehend gemacht, Spielmann, verlaſſen Sie ſich drauf! Ein Trinkgeld getraue ich mir einem Manne wie Ihnen, nicht anzubieten.“ „Ich danke Ihnen, Herr Leutnant. Meine Kamera⸗ den ſind arme Teufel.“ „Schön, mein Lieber!“ Emil Rabaunke erntet an dieſem Abend allerhand Trinkgelder. Als die Gäſte das Haus verlaſſen haben, ruft der Major die beiden Soldaten zu ſich herein. „So, Soldaten, der Abend iſt vorbei. Setzt euch! Ihr habt eure Pflicht wacker getan! Die Frau Major iſt auch zufrieden. Und jetzt ſollt ihr mir noch zu einem Glaſe Wein Beſcheid tun.“ „Zu Befehl, Herr Major!“ Der Major winkt ab. „Schon gut! Jetzt mal nicht„Befehl“. Der Major gibt ſich ganz als Privatmann. Er kann's um ſo leichter, da die beiden Soldaten von ſich aus die Grenze als gegeben reſpektieren. Sie tun dem Major Beſcheid. Der Major erkundigt ſich nach den Einzelheiten ihres zivilen Lebens. Spielmann plaudert von ſeiner Zeit als Hofſchauſpieler. Rabaunke hat weniger zu ſagen. Sein Leben iſt in einfachen Bahnen dahingefloſſen. 0 „Was mich wundert, Spielmann!“ ſagt der Major. „Wie wars möglich, daß Sie mit ſo jungen Jahren ſchon Hofſchauſpieler wurden?“ „Durch einen Zufall, Herr Major. Bei einer Vor⸗ ſtellung von„Maria Stuart“, der Se. Majeſtät bei⸗ wohnte, erkrankte der Darſteller des Mortimers plötzlich. Da kein Erſatz da war, ſprang ich, der bisher nur mit kleinſten Rollen beſchäftigt war, ein.“ „Und Sie hatten Erfolg?“ „Ja, Majeſtät war begeiſtert und ließ mich in ſeine Loge bitten und nach wenigen Tagen hatte ich meinen Kontrakt, allem zum Trotz.“ „Wie alt waren Sie da?“ „Neunzehn Jahre!“ „Eine glückliche Karriere!“ „Jawohl, Herr Major!“ „Ich habe ja nun von der ganzen Schauſpielerei keine Ahnung. Dreimal war ich im Schauſpielhaus in Dres⸗ den, hier in Straßburg habe ich noch kein Theater beſucht. Alſo.. kompetent bin ich nicht. Aber Ihre Lieder. wahrlich, die haben mir Freude gemacht. Sie haben nicht nur eine ſchöne Stimme, ſondern man ſpürt das Herz.“ „Das iſt das ſchönſte Lob, das mir Herr Major ſagen können!“ „Glauben Sie denn, daß wir alten Soldaten kein Herz mebr haben? Da kenn' Sie den Major Knorr ſchlecht! Seine behutſame — C— — 3——— Verlange was von den Leuten, aber ſchlecht hat's bei mir keiner, wenn er ſeipen Dienſt macht. Ihr kennt mich ja noch nicht richtig, ſeid erſt ein paar Wochen dabei. Ich denke aber, daß ich von euch nie was ſchlechtes hören werde.“ „Nein, Herr Major!“ ſagt Emil raſch. Er mag den Major gut leiden, mit dem ſicheren Inſtinkt des natür⸗ A Menſchen ſpürt er, daß ein warmes Herz in ihm ſchlägt. Sie unterhalten ſich noch eine Weile, dann erhebt ſich der Major und die Soldaten folgen ſeinem Beiſpiele. „So, Soldaten! Jetzt geht! Die Nacht wird kurz, aber das wird euch jungen Leuten nichts ausmachen. Und hier... die Kiſte Zigarren nehmt mit. Geld gebe ich euch nicht. Bin ſelber kein Kröſus, aber die Kiſte, die geb ich euch gern! Laßt ſie euch ſchmecken, die Zigarren.“ Mit Handſchlag entließ er die beiden Soldaten. Es war früh um 3 Uhr, als ſie in der Kaſerne ein⸗ trafen. Der Poſten war unterrichtet und ließ ſie ohne weiteres paſſieren. Todmüde ſanken ſie auf ihre Lager und ſchliefen ſehr ſchnell ein. * Major von Knorr hatte am nächſten Morgen doch einen etwas ſchweren Kopf und es fiel ihm ſchwer, auf⸗ zuſtehen. Aber Dienſt war Dienſt. Pünktlich wie immer war er im Bataillonsgeſchäfts⸗ zimmer und zerſtörte die Hoffnungen der Schreibſtube, daß der Major heute morgen nicht kommen würde. Aber am Nachmittag ließ er ſich nicht ſehen, da war er zu Hauſe und ſprach ſich mit ſeiner Frau aus. Leutnant Buſch bemüht ſich ſehr um Kati!“ ſagte die Frau Major zu ihrem Gatten.„Wie gefällt er dir?“ „Buſch? Ein ausgezeichneter Offizier. aber na, du weißt es ja ſelber... er hat einen Nachteil. Er iſt ſo'n armes Luder wie wir ſelber. Dem gebe ich die Kati gern, wenn... ja, wenn ich die Heiratskaution auf⸗ bringen könnte.“ Frau Marianne nickte nachdenklich. „Meinſt du nicht, daß Tante Eliſe...“ „Um Gotteswillen... höre mir mit meiner Schweſter auf. Die denkt nicht dran. Die ſitzt auf dem Geldſack, den ihr der ſelige Kommerzienrat hinterlaſſen hat. Nee, da iſt nichts zu erwarten. Und dann mag ich ihr auch nicht kommen.“ „Schade, daß ihr euch nicht verſteht! ganz gut mit ihr aus.“ „Und ich zanke mich immer mit ihr! Vielleicht bin ich auch ſchuld dran. Mir paßt ſie eben nicht mit... mit ihren freien Anſichten. Zanken kann man ſich dauernd mit ihr.“ „Schade!“ „Freilich ſchade! Buſch hat ja ſchließlich auch einmal eine Erbſchaft zu erwarten.“ „Das Majorat?“ „Ja.. vielleicht. Sein Bruder, der das Majorat hat, iſt Junggeſelle. Aber der kann 80 Jahre alt werden. Soll Kati warten, bis ins hohe Alter? Und Buſchs Bruder.. der ſtellt die Kaution nicht zur Verfügung, er hat ſie auch aar nicht. Im Grunde genommen iſt er mit Ich komme doch Weiß ich! in der Sechstagewoche voll beſchäftigt. In allen Abteilun⸗ gen der Fabrik wird gegenwärtig mit Rückſicht auf die be⸗ vorſtehende Automobilausſtellung fieberhaft gearbeitet. Roßdorf.(Selbſtmord.) In der Nähe des Diebes⸗ brunnens wurde heute nachmittag der 62 Jahre alte frü⸗ here Gemeinderat Gunkel aus Oberramſtadt an einem Baume hängend tot aufgefunden. Nach den Ermittelungen der Polizei liegt Selbſtmord vor, deſſen Gründe in einem in Ausſicht ſtehenden Strafverfahren gegen Gunkel zu ſuchen ſein ſollen. Worms.(3000 Falſchſtücke in Briefmarken⸗ automaten.) Ein öſterreichiſcher Handwerksburſche wurde hier zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte im Saargebiet gelernt, wie man franzöſiſche 10-Cen⸗ timesſtücke ſo zurecht macht, daß ſie für die deutſchen Auto⸗ maten verwendbar ſind. In Frankfurt allein fand man in Briefmarkenautomaten über 3000 ſolcher, Falſchſtücke. Bingen.(Neuer kommiſſariſcher Beigeord⸗ neter.) Herr Regierungsrat Bracht vom Kreisamt Bin⸗ gen erhielt durch die Heſſiſche Regierung eine Berufung zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Stadt Offenbach am Main. Der Amtsantritt wird in aller Kürze erfolgen. Gießen.(Wegen Beleidigung der Reichs ⸗ regierung ins Gefängnis.) Der Kaufmann Fried⸗ rich Kuhl aus Hagen hatte ſich wegen ſchwerer Beleidigung der Reichsregierung und unbefugten Tragens eines Stahl⸗ helmabzeichens vor der Großen Strafkammer in Gießen zu verantworten. Der Angeklagte ſtellte in einer Gaſtwirt⸗ ſchaft in einem Ort des Vogelsberges unwahre Behauptun⸗ gen über die Stellung des Stahlhelms zur Reichsregierung auf. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen ſchwe⸗ rer Beleidigung der Reichsregierung zu drei Monaten Ge⸗ fängnis. ) Pforzheim.(Hilflos aufgefunden.) Nachdem erſt vor einigen Tagen ein alleinſtehender alter Mann in ſeiner Wohnung tot aufgefunden worden war, wurde jetzt der 56 Jahre alte verheiratete Lumpenſammler Oskar Sahm in der Kloſtermühlgaſſe von Mitbewohnern des Hauſes ſeit einiger Zeit vermißt. Man brach die Tür zu ſeinem Wohn⸗ raum auf und fand den Mann hilflos, aber noch lebend auf. Es ſcheint, daß er einen leichten Schlaganfall erlitten hat. Anſcheinend war er auch gegen den brennenden Ofen geſtürzt, denn auf der rechten Körperſeite hat er Brandwunden davongetragen; außerdem hat er einen Arm gebrochen. Er wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. () Pforzheim.(Beim Bürgerkrieg in Oeſter⸗ reich ſchwer verwundet.) Ein junger Pforzheimer, der 20 Jahre alte Blechner Hans Schädler, der vor ein⸗ einhalb Jahren nach Oeſterreich verzog, iſt jetzt als Frei⸗ williger im öſterreichiſchen Bundesheer bei den Bürgerkriegs⸗ kämpfen ſchwer verwundet worden. ſeinem Maſorat ſchlecht dran. a Wirft auch nicht die Wekt ab. Boden iſt ſchlecht. Und dann kann der Majoratsherr auch nicht wirtſchaften. Da hat alſo von Buſch nichts zu erwarten. Er hat ja noch eine vermögende Tante. Aber darauf zu rechnen, daß die ihm im nächſten Jahr⸗ zehnt den Gefallen tut. zu ſterben, das kann man kaum annehmen. Zudem ſteht er mit ihr nicht gut und es iſt tauſend gegen eins zu wetten, daß der Herr Majoratzs⸗ herr einmal das Vermögen dazuerbt.“ „Es ſieht recht troſtlos aus.“ g „Leider, liebe Marianne. Kati wird vernünftig fein. du wirſt mit ihr reden.“ „Ich muß wohl, lieber Mann.“ * Spielmann ſteht wieder im Glied und gibt das letzte her, um jedem Kommando aufs exakteſte zu entſprechen. Dauernd fühlt er, wie ihn die Augen des Sergeanten fuchen. Rumbuſch wartet förmlich darauf, etwas auszuſetzen. ihn. „Wieder verſucht er es mit ſeiner alten Methode, er vrüft den Anzug des Rekruten. Hm... die Halsbinde ſitzt richtig. Die Knöpfe ſind blank. Die Stiefel ſehen nicht anders aus, wie bei den anderen. Es iſt einfach nichts auszuſetzen. Das bringt ihn förmlich in Wut. Weiter geht das Exerzieren. Da. endlich... jetzt hat er eine Gelegenheit, ſich an dem Rekruten Spiel⸗ mann zu reiben. Die Kehrtwendung war ſchlapp. „Aha... der Kerl will ſchlapp machen! Werde dir ſchon die Flötentöne beibringen! Stehen Sie ſtramm! Ja, mit Ihnen rede ich. Sowas ſchlappes will Soldat werden! Wie ſteh'n Sie denn da! Was ſind Sie, heh! Natürlich Schauſpieler! Weiß ſchon! Haben wohl ge⸗ dacht, ſo wie das auf der Schmiere zugeht,'n bißchen Soldaten mimen, das langt aus! Heh... mit Ihnen rede ich!“ „Ich möchte den Herrn Sergeanten bitten, mich nicht Schwein zu titulieren!“ ſagt Spielmann ruhig. „Was... was!“ brüllt der Sergeant.„Vorſchriften machen! Melden werde ich Siel Unverſchämtheit! Wie ich tituliere, das iſt meine Sache, verſtanden!“ Spielmann antwortet nicht. „Können Sie nicht reden?“ „Befehl. Herr Sergeant“ Plötzlich fährt Rumbuſch zuſammen. Eine Stimme dringt zu ihm. „Sergeant Rumbuſch?“ Der Sergeant wendet ſich blitzſchnell und ſieht den Leutnant, der ihm winkt, näher zu kommen. Leutnant Rocca blickt ſtreng auf Sergeant Rumbuſch. „Was machen Sie für Geſchichten! Titulieren den Rekruten Spielmann Schwein! Nehmen Sie ſich in acht, daß ich Sie nicht melde. Ich habe die ganze Zeit beob⸗ achtet. Dieſer Spielmann gibt ſich alle Mühe. Warum hacken Sie auf ihn ein? Ich verbitte mir das! Sie ſollen die Rekruten ausbilden, ihnen nicht aber den Dienſt ver⸗ ekeln! Verſtanden?“ „Abtreten!“ In Sergeant Rumbuſchs Bruſt wühlt es. Eine Wut hat er im Leibe, daß er den Rekruten Spielmann zer⸗ reißen könnte. Aber er beherrſcht ſich. Er wird ihn ſich noch kaufen. * an Spielmann Aber er findet nichts und das ärgert ſcharfe (Fortſetzung folgt). f 1 Feiſe 1 b 5 Leg bag Achte he die 2 Ene Nes ſtund John ch mite 11 77 9 50 doe pol bruch del gelle Roh, feln Nabil deten Nat ſodal galt an d pach oli Es Heel Kalb Tel Gal met 1 Die Beiſetzung des Königs von Belgien. DNB. Brüſſel, 22. Febr. Die Trauerfeierlichkeiten zu Ehren des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen dritten Königs der Belgier fan den heute ihren Höhepunkt und Abſchluß. Trauerzuge wurde König Albert J. vom Schloß in Brüſſel nach der Reſidenz in Laeken überführt und dort in der Gruft der belgiſchen Könige beigeſetzt. Die Beteilgung war gewaltig. Zahlreiche Fürſtlichkeiten, mehrere Staatschefs, hohe Abgeſandte vieler Staatsoberhäupter, die Diplomaten und Militärattachées faſt aller Länder nahmen teil. Die Bevölkerung umdrängte in dichten Maſſen die Straßen, durch die ver Zug ſeinen Weg nahm. Fenſter und Balkone waren ſeit den früheſten Morgenſtunden dicht beſetzt. Bis zum Beginn des Trauerzuges, der ſich kurz vor 12 Uhr MeEz. in Bewegung ſetzte, defilierten ſeit den frühen Morgen⸗ ſtunden zirka 40000 ehemalige Kriegsteilnehmer mit ihren Fahnen vor dem auf der offenen Freitreppe des Schloſſes aufge— bahrten einfachen Sarg, der nur mit einer großen Fahne bedeckt, mitten in einem Meer von Blumen und Kränzen aufgeſtellt war und an dem Generale der Armee die Ehrenwache hielten. Inzwiſchen verſammelten ſich auf der Freitreppe des Schloſ— ſes der Hof und die amtlichen Perſönlichkeiten. Dann trat die hohe Geiſtlichkeit, an ihrer Spitze der Kardinalerzbiſchof von Mecheln, aus dem Schloß. Auf das Zeichen zum Auf— bruch klang von der nahegelegenen Kirche das Totengeläut. Es verkündete weit und breit, daß der König ſeine letzte Fahrt an— getreten hatte. 18 Militär eröffnete den Zug, an deſſen Spitze ſich, hoch zu Roß, der Oberſtkommandierende der belgiſchen Armee, General— leutnant van Emelen, mit ſeinem Stabe ſetzte. Anmittelbar dahinter kamen kleinere Abteilungen der im Weltkrieg verbün— deten Heere: italieniſche Fußtruppen; engliſche Dragoner und Matroſen; Infanteriſten und Flieger der franzöſiſchen Armee, ſodann größere belgiſche Truppenabteilungen aller Waffen- gattungen in feldmarſchmäßiger Ausrüſtung. Die Erinnerung an den Krieg wurde noch ſtärker durch die folgende Gruppe wachgerufen, in der Kriegsveteranen, Kriegshinterbliebene, politiſche Gefangene aus der Zeit der Beſetzung uſw. marſchierten. Es folgten Abordnungen ſämtlicher Dienſtgrade des belgiſchen Heeres, der Generalſtab und die Fahnen ſämtlicher Regimenter. Es kam nunmehr die Lafette mit dem Sarg, vor dem der Kardinalerzbiſchof von Mecheln, umgeben von zahlreichen höhe— ren und niederen Geiſtlichen, ſchritt. Rechts und links vom Sarge gingen der Miniſterpräſident, die Präſidenten der Kam⸗ mer und des Senates, der Juſtizminiſter, der Innenminiſter Aus der Legende Der chriſtliche Sternenhimmel. Von A. Stolz 24. Februar. Der heilige Johannes Theriſta. 55 + 1129. Zu jener Zeit, da die Sarazenen Meiſter in Sizilien waren, ungefähr vor achthundert Jahren, rüſteten ſie ihre Kriegsſchiffe aus, um längs der Küſte von Italien in das Land einzubrechen. Solches geſchah auch in Kalabrien, wo die Mauren viele Städte und Dörfer plünderten und verwüſteten. Bei dieſem Leberfall wurde auch ein Graf getötet, deſſen Frau aber gefangen fort. geführt. Weil ſie ſehr ſchön war, nahm ſie ein mauriſcher Fürſt zu ſeiner eigenen Ehefrau, ungeachtet ſie aus ihrer vorigen Ehe ein Kind zu erwarten hatte. Gott ſchenkte ihr einen Knaben, welchen ſie mit allem Eifer in der chriſtlichen Religion erziehen und unterrichten wollte, während der Sarazene, welcher ihn wie ſein eigenes Kind hielt, ſich bemühte, ihm die Lehren des falſchen mohammedaniſchen Glaubens beizubringen. Da der Knabe allmählich zum Jüngling heranreifte, ſprach die Mutter zu ihm:„Sohn, ich bin als eine Gefangene hierher gebracht worden, und dieſes Land iſt meine Heimat nicht; des; gleichen iſt dieſer dein Vater nicht, den du bisher dafür gehalten daſt. Dein Vater iſt ein Graf in Kalabrien geweſen und von dieſen Sarazenen grauſam getötet worden. Du biſt deshalb der rechtmäßige Erbe von ſeiner Grafſchaft, auch wirſt du in un⸗ ſerem Schloß einen großen Schatz finden, den dein Vater und ich verborgen haben und wovon ich dir den Ort anzeige.“ Dann warnte ſie ihn aber aufs neue vor den mohammedaniſchen Irr- tümern und redete ihm zu, wie er vor allem für ſein Seelenheil ſorgen müſſe; er könne nur Gottes Hilfe und die einſtige Selig⸗ teit erlangen durch den chriſtlichen Glauben. Durch dieſe oftmaligen Ermahnungen ſeiner Mutter an⸗ geregt, entſchloß ſich The ri ſt a, ſo hieß der Jüngling, ſelbſt mit Gefahr des Lebens nach Kalabrien zu fliehen. Der Jüng⸗ ling beſtieg heimlich ein kleines Schiff, um über das Meer nach Kalabrien überzuſetzen. Er wurde aber n deit vom Afer von den ſarazeniſchen Wächtern bemerkt, die mit Pfeilen auf ihn ſchoſſen. Der Mönch, welcher die Lebensgeſchichte des hl. Jo⸗ hannes Theriſta ſchrieb, ſagte, er habe in dieſer Gefahr ein von feiner Mutter geſchenktes Kreuzchen in die Hände genommen ſowie zwei Generäle. Dem Sarge folgte, von einem Kammer- diener geführt, das Lieblingspferd des Königs. Geſenkten Hauptes ſchritt Kronprinz Leopold in In einem impoſanten Generalleutnantsuniform daher, begleitet von ſeinem Bruder. Nunmehr ſchloß ſich das offizielle Trauergefolge, ſehr viele, namentlich die fremden Prinzen und Fürſtlichkeiten, in Aniform an. Man ſah den König von Bulgarien, den Prinzen von Wales, den italieniſchen Thronfolger, den Kronprinzen von Schweden, den Prinzen Axel von Dänemark, den Prinzen Nikolaus von Rumänien, einen Prinzen von Sia m und den Prinzgemahl der Nied erlande. In ihren Reihen ſchritt auch der Präſident der franzöſiſchen Republik Lebrun. Als Vertreter des Reichspräſidenten und der Reichsregie- rung bemerkte man den Botſchafter von Keller. Es folgten die Mitglieder des diplomatiſchen Korps, darunter der deutſche Militärattachée in London, Oberſt Freiherr Geyr von Schwep— penburg, in Reichswehruniform. Eine Gruppe franzöſiſcher Generäle in Aniform, geführt von General Weygand und vom franzöſiſchen Kriegsminiſter. Marſchall Pétain war gleichfalls zu ſehen. Von der engliſchen Admiralität und Gene⸗ ralität waren Sir Roger Keye und Sir Allenby erſchienen. Weiter kamen das ganze Kabinett, ſämtliche ehemaligen Staats- miniſter, die Abgeordneten der Kammer und des Senates, der Oberſte Gerichtshof und die Spitzen aller Militär- und Zivil⸗ behörden. Der Trauerzug führte zunächſt zur Kathedrale St. Gudule. Hier las der Kardinal ein feierliches Seelenamt und erteilte die Abſolution. Nach dem Requiem erfolgte die Aeberführung nach Laeken. Der Hof und die Trauergäſte folgten in ihren Wagen dem Sarge. In Laeken erfolgte der Vorbeimarſch der Truppen, die vom Schloß in Brüſſel bis nach Laeken Spalier gebildet hatten, ſowie der Abordnungen der fremden Truppenteile. Als⸗ dann wurde der Sarg von dem Kardinal in die Krypta geleitet und nach kurzem Gebet dort neben den Gräbern Leopolds J. und Leopolds II. beigeſetzt. Eine Salve von 21 Kanonenſchüſſen ſchloß die Feier. Pontififalrequiem in der Heoͤwigskathedrale 4 Berlin: In der St, Hedwigs-Kathedrale zelebrierte am Donnerstag mittag der päpſtliche Nuntius für König Albert ein Pontifikal⸗ Requiem. An der Feier nahmen Staats- ſekretär Me ißner, Vizekanzler v. Papen, die Reichs- miniſter Göring v. Neurath, Eltz-Rübenach ſowie Staatsſekretär v. Bülow teil. Aufbahrung König Alberts von Belgien und ſeinen Verfolgern vorgehalten, worauf dieſe, wie erſtarrt, nicht das geringſte mehr gegen ihn tun konnten. Ohne weiteres Mißgeſchick landete Johannes Theriſta glück⸗ lich am Geſtade von Kalabrien. Nach einer ſchweren Probe gab ihm der Biſchof einen vollſtändigen Anterricht in der chriſt⸗ lichen Religion. Als der Jüngling ſorgfältig unterrichtet war, taufte ihn der Biſchof im Tempel mit vieler Feierlichkeit und gab ihm den Namen Johannes. Der Jüngling beſuchte häufig die Kirche und betrachtete einmal die Bildniſſe der verſchiedenen Heiligen daſelbſt. Er fragte auch die Anweſenden, wen dieſes und jenes Bildnis be⸗ deute. Als er zu dem Bild von Johannes dem Täufer kam, der in ſeinem kamelhaarenen Kleid dargeſtellt war, erzählten die Leute dem Jüngling, wie Johannes ein ſo rauhes Büßerleben geführt habe, und wie er jenen nachahmen ſolle, da er deſſen Namen trage. Das Bild vor Augen, die Worte zu ſeinem Ohr und die Gnade Gottes in der Seele des Jünglings bewirkten, daß er zu dem Biſchof ging und ihm den Entſchluß ſagte, er wolle auch die Welt verlaſſen und in der Einöde ernſtlich Gott dienen. Der Biſchof willigte ein und bezeichnete ihm eine kleine Hütte im Wald, einige Stunden von der Stadt entfernt, wo auch noch andere Einſiedler ein ſtrenges Leben führten. Die Einſiedler ſprachen:„Kehre zurück, Knabe, denn unſere Lebensweiſe iſt ſo hart, daß wir ſelber kaum imſtande ſind, ſie auszuhalten.“— Dann wendeten ſie ſich ab und verrichteten ihr gemeinſchaftliches Gebet. Allein der Jüngling ließ ſich nicht abſchrecken, ſondern hielt einige Tage lang mit ſeinen flehent⸗ lichen Bitten an. Als ihm ſeine Jugend vorgehalten wurde und daß das Joch ihrer Lebensregel für ihn zu ſchwer ſei, gab er zur Antwort:„Durch Gottes Hilfe, und wenn ihr mich unterſtützt. hoffe ich, wird mir das Joch ſüß werden.“ Einer ſolchen Standhaftigkeit mußten die Einſiedler endlich nachgeben; ſie nahmen den Jüngling zu ſeiner höchſten Freude in ihre Gemeinſchaft auf.— Nach einiger Zeit dachte er wieder an den verborgenen Schatz, von welchem ſeine Mutter in Sizi⸗ lien ihm geſprochen hatte. Er zeigte es den Einſiedlern an und wurde dann von dem Vorſtand abgeſchickt, um das Geld an dem Orte, welchen die Mutter ihm bezeichnet hatte, aufzuſuchen. Er fand daſelbſt alles unverſehrt und teilte dann den ganzen Schatz unter die Armen, ohne das geringſte für ſich zu behalten. So war nun Johannes Theriſta auf dem guten feſten Weg, der von Tag zu Tag näher zu Gott führt. Was beſonders in dem Leben des hl. Johannes Theriſta ſich auszeichnet, iſt die Ausdauer und Standhaftigkeit bei ſeinen guten Vorſätzen. Dieſe Standhaftigkeit iſt um ſo mehr zu be⸗ wundern, da Johannes Theriſta noch ſehr jung war; denn be⸗ kanntlich iſt die Jugend ſehr veränderlich. Aber die Ausdauer bei einem guten Vorſatz iſt überhaupt ſehr ſelten. Daher ſagt ein großer Heiliger:„Der Weg in die Hölle iſt mit guten Vor⸗ ſätzen gepflaſtert.“ Bemüh dich darum, ſtark und treu zu bleiben wie Johan- nes Theriſta, ſo oft du dir einen guten Vorſatz gefaßt haſt. Halte dich beſonders an folgende Regeln: 1. Faſſe nicht viele Vorſätze auf einmal und meſſe zuerſt ab oder verſuch vorerſt, ob du es durchſühren kannſt, bevor du einen Vorſatz beſtimmt und ernſtlich macheſt. 2. Jeden Morgen erneuere deinen Vor- ſatz und bitte Gott inſtändig, er möge dir helfen, daß du ihn durchführeſt. Abends aber halte Rechnung, wie es gegangen iſt; oft iſt es gut, wenn du dir täglich aufzeichneſt, ob du den Vor- ſatz gehalten oder gebrochen haſt. Bemühe dich ſtill und demütig, das Gute zu tun; die Blüte gedeiht eher auf einſamem Feld als an der volkreichen Landſtraße. Weil aber ein guter Vorſatz, den man treu durchführt, ein großer Gewinn iſt, mehr als viel Geld und Gut und Geſundheit und Ehre: ſo ſolle kein Leſer dieſe Erinnerung vorbeigehen laſſen, ohne wenigſtens jetzt gleich einen guten Vorſatz zu faſſen und mit Ernſt und Kraft ihn durchzuführen. Ich will daher einige zur Auswahl vorlegen: Aeber niemanden mehr etwas Böſes reden, wo es nicht notwendig oder offenbar nützlich iſt. Von ſich ſelbſt nichts Gutes oder Rühmendes ſagen. So oft du Neid oder Schadenfreude gegen jemanden fühlſt, ſogleich für ihn beten. Jede Gelegenheit benutzen, Frieden zu ſtiften. Jeden Sonntag auch dadurch feiern, daß nach Vermögen etwas für die Armen zur Seite gelegt wird. Alle Jahre einmal ein armes Kind ganz oder teilweise kleiden. In der Kirche niemals mehr andere Leute aus Neugierde anſehen. Auch unter der Woche ein- oder mehreremal die heilige Meſſe beſuchen. An Sonn- und Feiertagen wenigſtens eine halbe Stunde in einem Erbauungsbuch leſen. Nie länger als ein halb Vierteljahr Beicht und Kommunion verſchieben. Anfrieden zu verhüten und Weiter vorwärts im Kampf gegen Not und Elend! Ein neuer Aufruf der wirtſchaftlichen Spitzenverbände zur Förderung des Winterhilfswerkes. Auf dem Wege zum Ziele, allen deutſchen Volksgenoſſen Brot und Arbeit zu verſchaffen, ſind im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regierung gewaltige Erfolge erzielt worden. Aber noch iſt das Heer der Arbeitsloſen groß und die Not ihrer Familien würde noch größer ſein, wenn nicht unter Anſpannung aller Kräfte des geſamten Volkes das gewaltige Werk der Winterhilfe jene hilfsbedürftigen Volks⸗ genoſſen vor den ſchlimmſten Auswirkungen des Hungers und der Kälte bewahrt hätte. Die gewerbliche Wirtſchaft iſt dem Rufe des Führers freudig gefolgt und hat fühlbare Opfer auf ſich genommen. Aber noch iſt der Winter nicht zu Ende und die Not dauert unvermindert an. Darum muß die gewerbliche Wirt⸗ ſchaft nicht nur ihre bisherige Opferbereitſchaft weiter be⸗ zeugen, ſondern ſie nach Kräften verſtärken. Während der Eindruck vorherrſcht, daß viele große wie auch insbeſondere mittlere und kleine Unternehmungen bis zur Grenze des Möglichen geholfen haben, ſind die unterzeichneten Spitzen⸗ verbände der Meinung, daß noch an vielen Stellen dies nicht in gleichem Maße der Fall war und hier noch eine Steigerung der bisherigen Leiſtungen erwartet werden muß. Dies gilt insbeſondere für ſolche Unternehmungen, die aus den bisherigen Maßnahmen der Reichsregierung, aus den Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen und aus dem Konjunktur⸗ anſtieg beſondere Vorteile gezogen haben. Daher rufen die unterzeichneten Spitzenverbände alle von ihnen betreuten Kreiſe auf, zu prüfen, ob ſie den bisher bereits geleiſteten Opfern für die kommenden Monate ein beſonderes Opfer folgen laſſen können. Einzelne Wirtſchaftsgebiete ſind in dieſer Beziehung mit beſonders gutem Beiſpiel vorangegangen. So hat die In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Bochum in ihrer Vollverſamm⸗ lung am 29. Januar 1934 beſchloſſen, den bisher geleiſteten Mindeſtrichtſatz von 0.5 vom Tauſend des gewerblichen Ka⸗ pitals für den Reſt des Winters zu verdoppeln. Es wäre ſehr zu begrüßen, wenn die übrigen Wirt⸗ ſchaftskreiſe, ſoweit ſie entſprechende Beſchlüſſe noch nicht ge⸗ faßt haben, dieſem Vorbild folgend, ſich für die Monate Februar und März zu ähnlichen Maßnahmen entſchließen könnten, um dadurch dem gewaltigen Winterhilfswerk zu einem vollen Erfolg zu verhelfen. Deutſcher Induſtrie⸗ und Handelstag: (gez.): Dr. v. Renteln. Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie: (gez.): Dr. Her le. (gez.): Dr. Hilland. Reichsſtand des Deutſchen Handels: (gez.): Dr. v. Renteln. Centralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes E. V. (gez.): Fiſcher.(gez.): Tewaag. (gez.): v. Dewitz. Reichsverband der Privatverſicherung: (gez.): Dr. Lippert. Reichsſtand des Deutſchen Handwerks: (gez.): Schmidt.(gez.): Zeleny. Kampf den Nagern Jetzt iſt die beſte Zeit für die Bekämpfung der Nage⸗ tiere, beſonders der Rakten, Kaninchen und Mäuſe. Gegen die Feldmäuſeplage, die in dieſem Jahre faſt überall groß iſt, wird mit großem Erfolg Giftgetreide angewendet. Dabei muß aber ſo verfahren werden, daß keine Vögel Schaden nehmen. Die Giftkörner müſſen deshalb möglichſt tief in die Mäuſelöcher gebracht werden. Dies iſt mit den Legeröhren oder ſogenannten Lege⸗Flinten leicht möglich. Die mit Gift belegten Löcher müſſen offen bleiben und ſind keinesfalls zuzu⸗ treten. Zugetretene Löcher werden nämlich von den Mäuſen wieder aufgegraben, die dabei die Giftkörner mit heraus⸗ wühlen, ſo daß ſie dann für die Vögel zugänglich herumliegen. Völlig unzuläſſig iſt es, das Gift breitwürfig auszuſtreuen. Will man für die Mäuſe Futterplätze mit Giftgetreide anlegen, ſo muß dafür geſorgt werden, daß die Giftkörner gut verdeckt und für die Vögel unzugänglich bleiben. Der Treueſchwur der PO. ſie in die Wohnung. Sämkliche Behältniſſe 9 Die feierliche Verpflichtung der Politiſchen Leiter und Darunker befinden ſich 14 Hunderkmarkſcheit Amtswalter in den 32 Gauen des Reiches wird in ihrer[markſcheine, eine Anzahl Zwanzigmarkſcheine und Geſamtheit eine bisher unerreicht gewaltige Demonſtration Silbergeld. des Führerprinzips werden. Sind es doch allein im Gau Heſſen⸗Naſſau über 33 000, die durch Ableiſtung des Eides Adolf Hitler und den von ihm beſtimmten Unterführern[in Wiesbaden eine Belohnung von 1000 Mark au unverbrüchliche Treue zuſichern. In dieſer gewaltigen Zahl,[Die Verteilung erfolgt unter die zur Ermittlung führen, hat dium Frankfurt am Main, Zimmer 408, zu richten.“ Mit dem Vollzug dieſes ſymboliſchen Aktes wird das Primat der politiſchen Führung eindeutig und klar auf die Politiſche Leitung und Führerſchaft der 1 Aber ebenſo deutlich geht aus dem Wortlaut der Eidesfor⸗„„Jrankfurt a. M. mel das hohe Maß diſziplinierter Verantwortung hervor, den Aufruf: das der Führer damit auch dem letzten Blockwart vertrau⸗ dung unbedingten Gehorſams mit den jedem Politiſchen Leiter und Amtswalter von Adolf Hitler beſtimmten Un⸗ und der Sicherung des Nachwuchſes durch Mitverpflichtung 9 enge. legt die Bürgſchaft für eine Stetigkeit der grad. unserer Worte; linigen politiſchen Führung des Reiches auf Generatio⸗ der 25. Februar 1934 einen ehernen Markſtein in der Ge⸗ ir find zu T ir ſchichte der Bewegung und des Volkes, der noch in Jahr⸗ bloß eure Klage. Wir ſind in Frieden. Wir ſind au hunderten richtunggebend für die geiſtige Haltung des deutſchen Menſchen ſein wird. für Ergreifung des Täters. Bockenheim wurde an einer Greiſin ein Raub⸗ feſſion, des Standes, des Beru mord verübt. Die Polizei gibt über de * des amtlich bekannt! Jahre alte Ehefrau Annemarie Eller, geborene Nickenig, in liegend tot aufgefunden. Durch den Mund der Getöteten führte ein Knebelband, das über den Hinterkopf verlief und vorn am Hals geknotet war. An der linken Stirnſeite und am Mittelfinger der linken Hand befanden ſich blutige Ver⸗ letzungen. Die Tat muß in der Zeit vom 20. Februar 1934 ihr in eu Bruſt? von halb 28 Uhr bis 21. Februar 1934 halb 10 Uhr verübt e ee e und zur deutſchen Heimat; da wurden en Stock geklettert und haben den Balkon überſtiegen. Durch Eindrücken einer Scheibe der Balkontür gelangten Achtung! 1 aus an der vorderen häuſerwand bis zum er- alle. Das Sportprogramm des letzten Februarſonntags zeigt Mannheim, 22. Februar. das aus den letzten Wochen gewohnte Bild. Es bringt neben 1 ̃; 1 55 e 3 1 0„Die Heimkehr des Matthias Bruck. Das Schau⸗ zahlreichen Ereigniſſen im Winterſport den gewohnten Fort⸗ ſpiel„Die 5 des Matthias Bruck“ von Sigmund Nase ee e pi Fußball 2— A Graff, dem Mitautor der„Endloſen Straße“, wurde von aſenſportarten und darüber hinaus einige ranſtaltunge 0* 1 r Auffl im Nat 45 in den Sporthallen des Ine und Auslandes Hervorzuheben Intendant Brandenburg zur lufführung im Nationaltheater 5 3 5 l 5 0e angenommen und wird als nächſte Inſzenierung des Schau⸗ ſind die FIS-Rennen in Solleftea, die mit dem Spezial ſpiels am 10. März zur Erſtaufführung kommen. Sprunglauf ihren Abſchluß finden und den Höhepunkt im 1 2 5 505 Revier.“ K i 5 Skiſport des Winters 1933-34 darſtellen. Das„Winterſport⸗ 1 Araufführung„Das grüne Revier.“ Vor gut be⸗ feſt des deutſchen Oſtens“ in Schleſien vereint nochmals die ſetztem Hauſe gelangte im Mannheimer Nationaltheater beſten deutſchen Winterſportler aller Gattungen am Start.] Friedrich Kalbfuß' Komödie„Das grüne Revier“ zur Arauf⸗ 3 führung. Der junge Autor, der nach Abſchluß ſeiner Studien Fußball. zunächſt mit guten Erfolgen als Maler hervortrat, um In den ſüdweſtdeutſchen Gauligen geht der Punkte⸗ dann als Innenbildner an einer Reihe von Bühnen, zuletzt kampf auf der ganzen Linie weiter. Faſt überall ſtehen ſämt⸗[am Neuen Schauſpielhaus Königsberg, tätig zu ſein, hat liche Mannſchaften im Kampf und die Ergebniſſe des Sonn⸗ in ſeinem Erſtlingswerk geſunden Humor mit ſeeliſcher Stim⸗ tags werden weitere Klärungen der Lage bringen, wenn auch mung glückhaf“ vermiſcht. Das Stück behandelt in vier direkte Entſcheidungen diesmal noch nicht zu erwarten ſind. Akten den Streit in einer Hühnerfarm, deren junge Beſitzerin⸗ Im Gau Südweſt haben die Meiſterſchaftsanwärter, Kik⸗ nen mit der Pacht in Rückſtand kommen, ſo daß der Wirt lers Offenbach und FK. Pirmaſens, ſchwere Spiele zu be⸗ der Bauernſch ſtehen, während der Dritte im Bunde, Wormatia Worms, enke„Zum Waldfrieden“, der mit ſeinem Grund⸗ beſitz ſpekulieren will, mit der Kündigung droht, und, nach⸗ zwei weitere Punkte erringen dürfte. Die Spiele des Sonn⸗ dem ſich inzwiſchen drei Paare gefunden haben, am Ende tags ſind: Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt, FK. Pir⸗ vom Landjäger verhaftet wird. Erwin Dreſſel hat eine die maſens— FSV. Mainz 05, Wormatia Worms— Ale⸗ betonte Landſchaftsſtimmung gut untermalende Muſik ge⸗ mannia⸗Olympia Worms, Eintracht Frankfurt— Phönix ſchrieben. Die Träger der Rollen verhalfen unter der Regie Ludwigshafen und SV. Wiesbaden— FC. Kaiſerslautern. von H. C. Müller dem Werk zu einem guten Erfolg. Der In Baden ſollten der SV. Waldhof und der Freiburger anweſende Autor fand mit ihnen freundlichen Beifall. FC. durch ſichere Siege ihre Ausſichten verbeſſern können. e l 5 3 2 A Betrügeriſche Reiſende. In letzter Zeit ſind hier Ce ſpielen. SV. Waldhof Phönir Karlsruhe, Freiburger[Werber für die Zeitſchrift„Deutſche Wehr“ aufgetreten, die FC.— Karlsruher F V., Bf. Mühlburg— VfL. Nek⸗ 5 5. 1 N 8 fälſchlicher Weiſe angaben, von der Kreisleitung der NSDAP karau, 1. FC. Pforzheim— Germania Brötzingen. In hier die Werbeerlaubnis zu haben. Geſchädigte wollen ſich bei Württemberg wird nach der durch de, Bußtag beding⸗ der Kriminalpolizei melden. f ten Pauſe wieder weitergeſpielt. den 26, februar beginnt unsere Weiße Wehe. Gute deutsche Ware und wWohlfelle Preise l Dos ist der leitgedenke für unsere Weiße Woche, über deren leistungs- Srad wir in einer illustrierten Preisliste i Beweis föhren. FF ss achten 810 unsere festwurfsenduns N 4 2 der Wohnung N g* ſind durchwühlt worden. Die bisherigen Jeſtſtellungen ha⸗ 33 o00 politiſche Leiter werden vereidigt. ben ergeben, daß ein Geldbetrag von etwa 2100 Mark fehlt. ie, 8 Fünfzig⸗ etwas Für Ergreifung des oder der Täter, oder für Angaben, der Regierungspräſident Sgeſetzt. Ausſchluß des Rechtsweges die allein ſchon einen Begriff von der trotz ihrer Größe nur an Privatperſonen. 5 8 5 feinen und genauen Organiſation der Partei gibt, ſind noch Es wird gebeten, Mitteilungen, die vertraulich behandelt nicht enthalten die Führerſchaft der HJ. und des Arbeits- werden, unverzüglich an die Mordkommiſſion, Polizeipräſi⸗ dienſtes. Bartel fefa. Der Landesbiſchof zum Volkstrauertag Der Landesbiſchof erläßt folgen⸗ Fed Hande en den ee Volkstrauertag. ensvoll in die Hände legt. Das Fü hrerprinzip kommt darin 3 S3 5* i 11 Le; in ſeiner ganzen Wucht und Stärke zum Ausdruck, daß das Ungezählte Höhne unſeres Volkes haben ſich mit Leib 13 l 1. Treuegelöbnis zum Führer gleichzeitig eine eidliche Bin⸗ 155 Arnd a dee u Nieren bende u San 7. Unſagbar ſchwer ſind die Opfer, die in Kriegs⸗ und terführern darſtellt. In dieſer zuſammengeballten Kraft der Größe dier Open die All„ 0 Die Augen eines Heeres von Toten ſind auf uns gerich⸗ 5 5 1 tet. Sie haben eine Frage an uns. Sie fragen nicht bloß: nen hinaus, Von dieſem Blickfeld aus betrachtet, bedeutet Wieviel habt ihr um uns gekämpft? Wir Toten wollen nicht dem Platze geblieben, an dem wir unſeren Mann geſtanden haben, in feſter Zuverſicht an Deutſchlands Zukunft. Aber 8 ſteht ihr, ihr Lebenden, euren Mann an eurem Platz? 5 Lebt ihr unſer würdig? Beweiſt ihr Haltung und Willens⸗ Der Naubmord in Frankfurt kraft in Stunden, die vielleicht lang nicht ſo furchtbar ſind, 4 5 wie es die unſrigen waren? Wißt ihr recht zu leben, wo Die Tat eines Faſſadenkletterers.— 1000 mark Belohnung wir zu ſterben wußten? Vor allem, wie ſteht ihr einer zum anderen, einer für alle? Seht unſere Gräber: Da liegen Frankfurt a. M. In der Ginnheimerſtraße im wir nebeneinander ohne Unterſchied der Partei, der Kon⸗ Stadtteil 5 fes: der Arbeiter neben dem n Vorgang folgen⸗ Fabrikanten, der Angeſtellte neben dem Kaufmann, der gang folg Auen neben dem Städter, die Jungen neben den N 45 0 g NN lten, die Reichen neben den Armen. Aber unſere Gemein⸗ „Am 21. Februar 1934 gegen halb 10 Uhr wurde die 74 ſchaft begann nicht etwa erſt im Grabe, ſie war ſchon unter ihrer Wohnung Ginnheimerſtraße 18a, 1. Stock, im Bett ie ide Nagenllr mner ven Einen der dean. keit all der Güter, um die ſich ſonſt Menſchen ſtreiten, und hatten nichts mehr als unſere Liebe zur deutſchen Erde wir ein Herz und eine Seele. Wo aber ſteht ihr, und welche Art Liebe habt worden ſein; wa inlich jedoch in den? 0 Volkstrauertag!„Es muß ein Volk ſein, wenn ſich liegt. en e eee ee Diesſeits und Jenſeits einander begegnen, wenn Tote und Nach den Spuren ſind der oder die Täter von der Ginn- Lebende miteinander vor Gott treten; denn Ihm leben ſie Das Heer der Gefallenen der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zeit, das heute an uns vorübergeht, bildet keinen unter⸗ ſchiedsloſen, einförmigen Zug. Denn in dieſem Heere be⸗ findet ſich auch dein Toter, dein Gefallener. Darum iſt der heutige Tag dein perſönliches Anliegen. Deutſcher, es geht um einen, der dich lieb hatte bis in den Tod. vielleicht ohne dich mit Namen zu kennen. Deutſcher, es geht zuſam⸗ men mit dieſem deinem gefallenen Bruder um unſer aller Gut, die deutſche Erde, das deutſche Land. Deutſcher, es geht ſchließlich darum, daß Jeſus Chriſtus Recht behält, der da ſpricht:„Niemand hat größere Liebe, denn die, daß er ſein Leben läßt für ſeine Freunde“. Der Landesbiſchof: Lic. Dr. Dietrich. Winterhilſe iſt Sozialismus der Tak. Wer mitarbeiten will, wird Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt. Maus und Stocky erneut verurteilt. Köln, 22. Febr. Vor dem Schöffengericht wurde am Donnerstag gegen die früheren Geſchäftsführer der Görreshaus-A.⸗G., Generalkonſul Maus und Konſul Stock p, wegen Nichtabführung von Ver— ſicherungsbeiträgen verhandelt. Maus und Stocky wurden aus der Haſt vorgeführt. Vom 1. Januar bis April 1933 wurden 24000 RM. an Beiträgen zu den Krankenkaſſen, zur Arbeits- loſenverſicherung, Arbeitsloſenhilfe und Invalidenverſicherung bei der Görreshaus-A.-G. von den Angeſtellten und Arbeitern einbehalten, aber an die Kaſſen nicht abgeführt, außerdem vom 1. Mai 1932 bis April 1933 9000 RM. Angeſtelltenverſiche⸗ rungsbeiträge. Das Arteil lautete gegen Maus auf ſieben und gegen Stocky auf fünf Monate Gefängnis. 12 Todesopfer des Schneeſturms in New⸗Jork. DRB. Newyork, 22. Febr. Bei dem ſchweren Schneeſturm lamen in Newyork und Amgebung 12 Perſonen ums Leben, unter ihnen ein Auto⸗ mobiliſt, deſſen Auto vollſtändig unter der Schneedecke begraben wurde. Von Indianern überfallen. DRB. London, 22. Februar. Wie die„Times“ aus Port of Spain(Trinidad) meldet, wurde die Kommiſſion zur Regelung der Grenze zwiſchen Venezuela und Columbien des Nachts von Moti⸗ lone⸗-Indianern überfallen. Die Wilden, die mit Gift⸗ pfeilen ſchoßen, töteten drei Beamte und verwundeten neun Arbeiter. Der columbianiſche Kommiſſar Don Juan Arbelatz berichtet, daß die Motilones gelobt hätten, ſich dem Eindringen der Weißen auf ihr Gebiet bis zum Tode zu widerſetzen. In den letzten Jahren hätten ſie zahlreiche Angriffe auf Lager von Weißen unternommen, die gekommen waren, um die Boden chätze des Landes zu unterſuchen. Auf freundſchaftliche Aner! Ohne Gewähr bieten der Weißen wollten ſie ſich nicht einlaſſen. Aur 2 Tage Die Sonne ent III.* e iſt jeder Tag den du Der neueſte und entzückendſte Tonfilmſchlager im Cenir al A e ee eee Volkstrauertag am Sonntag Extra⸗Programm Gport⸗Vorſchau Aus Mannheim Gewinnauszug 5. Klaſſe 42. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 12. In 839 3861 12. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 157943 166972 176465 181657 188 210824 226815 244875 249789 250623 2526897 264238 266115 266507 9 319542 335132 351002 374583 387932 396112 21. Februar 1934 gezogen 2 Gewinne zu 10000 am. 282548 8 Gewinne zu 5000 M. 511 45201 154227 392476 2 Gewinne zu 3000 M. 21261 157667 S Gewinne zu 2000 M. 41132 170484 300723 391158 36 Gewinne zu 1000 M. 19587 30127 41893 80363 98645 145709 148985 189629 170438 226113 238484 250773 256476 277145 335799 352788 364439 366933 2 Hewinne zu 500 M. 2575 4681. 37489 81478 95896 140093 283 205052 206298 207733 208030 8 Gewinne zu 300 M. 1971 4250 4902 7184 8186 9197 10033 * * 1 Ziehungstag 21. Februar 1934 der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Sewinne zu 5000 m. 199963 214680 10 Gewinne zu 3000 M. 11957 81464 102190 114277 117467 8 Sewinne zu 2000 M. 4999 332356 332413 390712 1. Gewinne zu 1000 M. 3635 48088 102874 218131 226255 390603 393860 40 Gewinne zu 500 an. 29587 41770 100023 119799 148866 183032 189174 207085 208003 210440 218462 234328 262481 267284 271577 292455 312122 353417 364801 389918 282 Gewinne zu 300 M. 274 3267 4795 7124 8348 11984 18979 24788 25965 30198 30484 35229 36354 36386 39180 40012 41392 41875 49049 55822 63115 85956 67057 70724 71445 75852 79198 10, 85400 90029 96153 98692 100188 101568 1023857 104876 105855 197201 108675 111191 114718 118098 118148 125292 130144 130575 136928 138302 141210 149082 150883 151125 153585 157480 158782 165983 167020 167411 167528 177722 180140 180420 182794 183463 183568 190354 190919 191729 192038 193768 183967 203976 204748 207086 208075 212073 217408 220173 224203 236384 240130 241098 244271 252368 255620 259645 280317 281212 262059 2651 33 279829 279835 280682 284552 288209 287885 287874 288478 288592 283793 304283 315650 316225 318138 318820 320498 323184 324078 325994 330728 332800 333453 334217 334228 336582 340523 3427242 342898 344981 347017 347897 348121 350845 354247 35444 355299 358138 359891 360387 367925 3681 14 372574 373295 375575 376558 97 886207 386422 389873 390135 398597 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 100 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II: 89332 68294 188423 196815 233931 274472 284106 350184 377742 385088 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 100000, 2 zu je 300000, 2 zu je 75000, 6 zu je 30000, 8 zu je 000, 22 zu je 1000 0, 120 zu je 5000, 222 zu je 3000, 380 zu je 2000, 558 zu ie 1000, 1786 zu je 500, 11486 zu je 300 und 360 Tages- prämien zu je 1000 Mark. 2 2 ä——̃— — Gen geſetes gung de vor Bet jedoch b folgend S0 noch im ſie zur hiermit am M zwiſche Verwie wiegun — — 22—— Kleinbru Oberlück Vierruth Schloth 9 Hor Fehr ork und n Auo⸗ graben tua. Heldet wischen q oti⸗ l Gift i heun lbelag ringen q. den it bon dober⸗ Meer. 9095 9050 507 2 5 4 0 5 0 5 3 N 1 noch vor Ablauf des 1 „ fähigkeit für einen zurückliegenden Zeitraum nachentrichtet Invalidenverſicherung nachentrichtet werden, ſo⸗ willige Beiträge noch vom 1. Januar 1931 ab nachverwendet werden. ſſind, Betr. — jedoch bis zum 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres ſtattzufinden. noch im Beſitze von Tabak ſein, ſo werden hiermit aufgefordert, denſelben ſpäteſtens zwiſchen 8 und 10 Ahr an der amtlichen Verwiegungsſtelle(Rathaus) zur Ver⸗ Betr.: eigße Woche SZitte beachten Sie meine Schaufenster Sie ernauten bel mir dualnatsware zu h 11119 s bei Robert Steiert, banhemmerstr. ö Niemand versäume diese günstige Einkaufsgelegenheit denn ich biete Ihnen grosse Vorteile! ten Prelsen! V5 Amtliche Bekanntmachungen Betr. Die Invalidenverſicherung. Nach dem Geſetz zur Erhaltung der Leiſtungs— der Invaliden⸗ und Angeſtelltenver⸗ Dezember 1933 dürfen frei⸗ die am 31. Dezember 1931 ſicherung vom 7. willige Beiträge, werden durften, bis zum 31. März 1934 zur lange der Verſicherungsfall nicht eingetreten iſt. Auf Grund dieſer Beſtimmungen können ſomit von, Verſicherten, deren Anwartſchaft erloſchen iſt, ſpäteſtens bis zum 31. März 1934 frei⸗ Wir weiſen die Verſicherten auf dieſe günſtige Gelegenheit beſonders hin und empfehlen allen den jenigen, deren Verſicherungsverhältnis lücken⸗E haft iſt, ihre s Quittungskarten nachprüfen zu laſſen, damit die noch eventl. fehlenden Marken . werden können. Wer dieſe Friſt verſäumt, hat ſpäter die Folgen 5 zu tragen. N e ee Betr. Nattenplage. 1 Hausbeſitzer, welche an einer Bekämpfung Alle der überhandnehmenden wollen ſich bis 21— melden. Rattenplage intereſſiert uns— Zimmer Die durch eine Bekämpfung entſtehenden Koſten müſſen durch die Hausbeſitzer getragen werden. Viernheim, den 23. Februar 1934 Verwiegung des Tabaks 1933er Ernte. zum 28. Februar 1934 bei März 1934 geklebt lichen nach kurzer der in beſſeres Wir bitten Viernheim, 30 N vom heiligen Die Beerdigung findet morgen Sams Trauerl Allmaä iſſe gefa allen, geſtern„Abend Krankheit, wohlvorbereitet Sterbe ſakr amente, im 7 Jenſeits abzurufen. ſeiner im Ge den 22. Februar In ti N Margareta Winkler auguste Gumbel jauſe, Adolf Hitlerſtraße 18, tag nad aus Jodes- 1 e Ratſch Bruder und Onk Nepn feu unn! f 1 Rollmons-, Bismarch-, Brat- und Geleeneringe 60. 1 Liter⸗Doſe. nur [Salzheringe 10 Stück v. 40 3 an Pflaumen„Pfd. v. 32 an Miſchobſt aus calif. 35.5 Früchten Pfd. von an Gries Pfund 18, 22 und 26 Weizenmehl Pfund von 15 an Linſen Pfund von 16 4 an Bohnen, bunt und weiß Schnittnudel und Maccaroni Pfund von 30.3 an Tafelreis Pfund von 15 5 an Cocosfett Pfund 503 3% Ranat! falols Walter Wer nicht injeriert, pflegt keinen Kundendienst! m. 4 Uhr ist stumm dnadaddaddadaddddadeddadaddd Die laufende Insertion unserer Zeitung muß für Sie sprechen. Ware Adenau in Freiwillige Feuerwehr + in Kenntnis Muſik und S Anzug: 1. Wir erfüllen Pflicht, die Kameraden von dem Ab leben unſeres langjährigen Mitgliedes Herrn Hab Winkler 7. findet morgen Samstag nachmittag 4 Uhr ſtatt. Wir erwarten vollzählige Beteiligung. Sämtliche aktiven Mannſch Aten, ſowie am Spritzenhaus an. Garnitur u. weiße Handſchuhe hiermit die trar zu ſetzen. Die Beerdigung Spielleute trete n punkt 1/4 Uhr Das Kon mando. Gemäß 8 24 Abſ. 1 des Tabakſteuer⸗ geſetzes vom 12. 9. 1919 hat die Verwie⸗ gung des im Inlande geernteten Tabaks vor Beginn der Vergärung, ſpäteſtens Sollten einzelne Tabakpflanzer jetzt ſie zur Vermeidung von Weiterungen am Mittwoch, den 28. Februar 1934, wiegung zu ſtellen. Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 24. Februar 1934, vormittags 9 Ahr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentlich verſteigert: Oberlück 6. Gew. Nr. 34 Oberlück 18 5 861 Großer neuer Garten 5 21 Mittelgarten, Kurzgewann 93 Brunnenacker 8 5 4 Kleine Striethen 1 8 Kleinbruchfeld 2 4 65 Kl. Neuenacker i. Gr. 5 55 Allmen 4 Allmen„ 143 Dreiruthen„ 92 Mittl. lange Theilung 7 Krottenwieſe(Acker) 7 5 05 Oberbruchweide 1 5 7 28 Kleinbruchfeld 1. 21 Oberlück 10. Gew. Nr. 37, ſofort anzutr. Vierruthen 5 15 Schloth Nr. 134 Schloth i 5 9 Betr.: Verſteigerung der Weiden und Brennholz ann an die Grundſtücksverſteigerung werden die Weiden an den gemeinheitlichen Gräben ſowie ca. 150 Rm. Kiefern Scheit und Knüppel gegen Barzahlung 1 8 Viernheim, den 21. Februar 1934 Heſſiſche e Viernheim Bechtel Freiwillige Feuerwehr Am Freitag, 23. Februar 1934, abends 8 Uhr findet in der Schillerſchule (Gasra umhein weiterer Vortrag über Luftſchutz ſtait Alle Mitglieder, auchd i Muſik⸗ und Spielleute, wollen ſich reſt⸗ los betelligen. Das Kommando. Trauer Hieluung Trauerhüle- Trauerschleler stets in grober Auswahl fischer-Riegel mannheim Faradsplatz ben nun in meſſen. m ler ubertd. ſagen wir all denen, die uns Zurückgekehrt vom Grabe unſeres lie⸗ Gott ruhenden Verſtorbenen s bei dem ſo herben Verluſte ihre Anteil bewieſen haben, unſeren herzlichſten Dank. Beſon ders danken wir dem Kath. Kirchenchor Cäcilia, ſowie dem Männergeſangverein für ihre erhebenden Grabgeſänge, auch für die ehrenden Nachrufe am Grabe und nicht zuletzt den Stiftern von Seelen⸗ ſowie Viernheim, Wenings, 22. Febr. 1934 Die netrauernden Hinterbliebenen Mit ihm, gaben berufen, unseren Reihen abberufen worden. Seine Ehre hieß Treue! Ernst Röhm Stabschef der SA. Ehre seinem Andenken! In der Nacht vom 20. zum 21. Februar 1934 verstarb SS.-Gruppenführer Sfegtried Seldel-Dlitmarsch Inspekteur ſflitte der Obersten 8d.-Fünrung, fntglied des Reichstages Fyeußß. Staatsrat, Major a. D. des ehem. preuß. Intanterieregiments 48 Rliter hoher Kriegsauszeicnnungen nach kurzem, schwerem Leiden im 48. Lebensjahre. einem hervorragenden Soldaten und einem Mann von lauterstem Charakter verliere ich und mit mir die SA. einen der Besten. Nach langjähriger Bewährung im Kampf zu neuen großen Auf- ist ein treuer Kamerad aus schaffensreichem Leben aus 1 1 ö ſchäfts ste Bekanntmachung Anläßlich der Gründungsfeier der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiterpartei bitten wir unſere Orts⸗ einwohner, am Samstag, den 24. und Sonntag, den 25. Februar 1934, ihre 2 Häuſer zu beflaggen. Für Sonntag, 25. Febr., ſind die Flaggen aus Anlaß des Heldengedenk⸗ tages auf Halbmaſt zu hiſſen. Viernheim, den Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. 22 20. Februar 1934 Bechtel. M. G. V.⸗ Harmonie. Samstag, 24. Februar, abends halb 9 Uhr im Lokal Jahresverſamm lung. Die geſamte Mitgliedſchaft iſt herzlich eingeladen. Der Vorſitzende: Gärtner. Männergeſang⸗Verein 1846. Am Samstag nachmittag 4 Uhr Beerdigung unſeres ver— ſtorbenen Mitgliedes Herrn Gg. Winkler. Abends 8 Uhr Singſtunde für 1. Tenor, 8.30 Uhr alle Stimmen. Pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Turnverein v. 1893 e. V. Heute Freitag Abend 8.30 Uhr Spielerverſamml ung. Reſt⸗ loſes Erſcheinen der 1., 2. und Jugendmann⸗ ſchaft ift unbedingt erforderlich. Spiele und Aufſtellungen für Sonntag, den 25. Februar werden in der Verſammlung bekanntgegeben. Der Spielwart. Da Viernheim e. V. 0 25. Febr., Fußball-Verbandstreffen DK. 1.— Dog. Hemsbach 1. um 2.30 Uhr auf Dem Sd Mannſchaftsaufſtellung und Spiele der übrigen Mannſchaften im Schaukaſten. Die Fußballſchüler ſpielen am Samstag in Friedrichsfeld. Der Sportleiter. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“. Sonntag den 25. Februar, nachmittags 3 Uhr findet im Vereinslokal zur Sonne bei Kamerad Peter Buſalt eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt, wozu jeder Kamerad höflichſt eingeladen wird. Guterhaltener RHuecnen- Schrank zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Zu verkaufen: 6teiliger Hasenstall ſowie IZuchthale Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Aadltaalnunnaunktnt Tauer. 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L D. Dioben,ſollten gie Hes auch erproben! hergestel in den persilwerken. Land wirtjchaftliches Die Aufgabe des deutſchen Bauern Die Gliederung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe.— Was heißt Bodenſtändigkeit? Hofgemeinſchaft zwiſchen Bauern und Geſinde⸗ Siedlung. Auf dem„Erſten Sächſiſchen Landesbauerntag“, der die Führer der deutſchen Landwirtſchaft unter Anteilnahme von 10000 Bauern Mitteldeutſchlands nach Dresden geladen hat, ſind wichtige Erklärungen über die zukünftige Agrarpolitik und über das Weſen der Boden- ſtändigkeit des deutſchen Bauern gemacht worden Alle künftigen Maß— nahmen in der Landwirtſchaft bauen ſich auf dem Gedanken auf, daß mit Hilfe der Bedarfsdeckun gswirtſchaft die eine 100proz. Ernährung der deutſchen Bevölkerung aus eigener Scholle ermöglichen will, nicht nur die reine Nahrungsmittelerzeugung ſicher geſtellt werde, ſondern auch die geſamte Veredelungswirtſchaft. Das iſt zunächſt ſo gedacht, daß nicht jeder Verkehr mit dem Ausland unterbunden werden ſoll, daß aber wohl erſt Deutſchland einmal mit den Mitteln, die ihm zur Verfügung ſtehen, eine vollkommen rationelle Bewirtſchaftung durchführen muß. Je mehr es gelingt, das geſamte Reich bis zu einem beſtimmten Lebensſtandard, bei dem keiner mehr zu hungern braucht, zu ſichern, um ſo mehr wird dann ein ſo geſunder Staat auch im Warenverkehr mit dem Ausland, ſei es zuſätzlicher Nahrungsmittel oder Induſtriewaren, ein guter Käufer ſein. Bis jetzt wurden zwar ſchon 87 Prozent aller Nahrungsmittel im Inland erzeugt, ja die Broternährung iſt für das kommende Jahr bereits bis zu vollen 100 Prozent geſichert, aber die Erzeugung eines großen Teiles der ſogenannten hochwertigen (veredelten) Lebensmittel, wie Milch, Fleiſch, Eier, wurde erſt mit Hilfe von ausländiſchen Futtermitteln ermöglicht. Auf dieſe Weiſe ver— minderte ſich der wirkliche Anteil der im Inland erzeugten Nahrungs— mittel auf 79 Prozent. Ein volles Fünftel aller Nahrungsmittel ſtammt alſo aus dem Auslande. Es kommt hinzu, daß der Verbrauch der hochwertigen Nahrungsmittel in der Kriſe der letzten Jahre erheb- lich zurückging, alſo bei einem normalen Verbrauch auch die aus— ländiſche Futtereinfuhr, mit deren Hilfe dieſe hochwertigen Mittel erzeugt werden, noch weit höher iſt. Dieſer große Mangel in der Selbſtverſorgung mit den wertvollſten Nahrungsmitteln ſoll im gleichen Zuge mit der Bedarfsregelung der übrigen Ernährung beſeitigt wer— den. Erzeugung und Verbrauch ſollen künftig übereinſtimmen; d. h. die Nachfrage und das Angebot werden nach reinen Zweck⸗ mäßigkeitsgründen organiſiert. Es ſind weitgehende Amſtellungen in der Landwirtſchaft in Ausſicht genommen. Ein willkürlicher Anbau von Nahrungsmitteln, der dem Geſamtbedürfnis der Nation nicht mehr gerecht wird, iſt in Zukunft unterſagt. Durch die Einteilung Deutſchlands in ſogenannte Getreide— länder und Provinzen mit Veredelungswirtſchaft und durch die ſtraffe Organiſation aller für den Nährſtand tätigen Faktoren wird ein all— ſeitiges Anpaſſen an die nationalen Bedürfniſſe leicht erreicht werden. Der einzelne Bauer wird alſo nach den für das Reich berechneten Bedürfniſſen ſeine Anbaufläche für dieſe oder jene Getreideart, für dieſes oder jenes Nahrungs- oder Futtermittel, beſtmöglichſt ausnutzen, ſo daß nach der Ernte weder ein Aeber— noch ein Anterangebot in einzelnen Produkten mehr möglich iſt, und daher auch der Bauer viel leichter rechnen und in die Zukunft ſehen kann. Die Beſchaffenheit und Geeignetheit des Bodens muß berückſichtigt werden. Die geſamten Verarbeitungsinduſtrien unterliegen den gleichen Bedürfnismaßſtäben des Reiches und ebenſo die Marktwirtſchaft. Die Bodenſtändigkeit des deutſchen Bauern ſoll beſonders folgende Eigenheiten aufweiſen. Wenn ſeither die Bauernwirtſchaft durch die kapitaliſtiſche„Weltordnung“ in eine Marktgebundenheit mit all ihren Gefahren der Konjunkturſchwankungen geriet, und ſchließlich häufig genug ein Bauerngut nur noch als Kapitalertragsobjekt bewertet wurde, deſſen Zweck in der Aufbringung einer möglichſt hohen Rente des im Gute angelegten Kapitals lag, ſo ſoll der höchſte Wert eines deutſchen Bauernhofes künflig in dem bodenſtändigen Beſitz geſehen werden. Dieſer Beſitz, der die ganze Familie ein für allemal ſichert, iſt mehr wert als jährliche Renten, die der Spekulation unterliegen. Darüber hinaus ſoll die Bodenſtändigkeit des Bauernhofes in dem obenge⸗ nannten Bedarfsdeckungsſinne ſowohl in der Erzeugung wie im Auf- wand zum Ausdruck kommen. Alle Betriebszweige müſſen ſo aufein⸗ ander abgeſtimmt ſein, daß nur das erzeugt wird, was zweckmäßig iſt. And zwar zweckmäßig für den Bauern und für das Volk. Gerade dadurch— ſo wird verſichert— werde ſich eine große Vielſeitigkeit in der Art und Menge der Erzeugniſſe ergeben und das Intereſſe und die Liebe des Bauern zu ſeinem Hof weſentlich geſteigert werden können. Die Einſchränkung des Getreidebaues z. B. zu Gunſten der eigenen Eiweißerzeugung durch Sl- und Hülſenfruchtanbau oder durch Feldfutteranbau ſei eine überaus leichte und doch ſehr lohnende Auf- gabe. Ja, der ganze Viehbeſtand möge der eigenen Futtererzeugung ſoweit wie möglich angeglichen werden. Was die Mittel und die Kräfte in einem landwirtſchaftlichen Betriebe anbelange, ſo ſeien die ſogenannten wirtſcha ftseigenen Hilfsmittel und Erzeugungs- kräfte unbedingt allen anderen vorzuziehen. Das Geſind eweſen, das mit dem Hof verwächſt und alle Bedürfniſſe des Hofes kennt, muß ganz neu erſtehen und zum Nutzen des Bauern und des Geſindes ſelbſt beſonders betreut werden. Bauern und Geſinde ſollen wieder eine dauernde, feſte Hofgemeinſchaft bilden. An Maſchinen ſoll eine Bauernwirtſchaft nur ſoviel anſchaffen, wie ſie unbedingt zur Erleichterung gewiſſer ſchwerer, körperlicher Arbeiten notwendig ſind und damit eine gütemäßige Steigerung des Ertrages erzielt werden kann. Menſchliche Arbeitskräfte dürfen auf keinen Fall durch Maſchinen verdrängt werden. Bei der Durchführung der Bauernſiedlung ſollen die geologiſchen Verhältniſſe ver Länder beſonders in Rechnung geſtellt werden. Länder mit dichter Bevölkerung, wo die Induſtrie ſehr tief in die landwirtſchaftlichen Gebiete vorgedrungen iſt, ſollen vor allem die Landzuteilung am Kleinlandwirte betreiben, wobei die Neben⸗ erwerbsſiedlung für Induſtriearbeiter, ſoweit dieſe auf dem Lande leben, nicht vernachläſſigt werden darf. Aeber das Verhältnis vom Großgrundbeſitz zur Bauernſiedlung wurde der Kernſatz geprägt: „Geweſenes Bauernland wird wieder Bauernland.“ D h. es ſoll eine in der Vergangenheit anormale Zuſammenfaſſung von Land durch eine geſunde Aufgliederung gutgemacht werden. Als eine der dor— nehmſten Aufgaben wird die Anſiedlung der Landarbeiter bezeichnet; jedoch ſollen nur ſolche Arbeiter ſiedlungsfähig werden, die auch wirk⸗ lich bauernfähig ſind. A. Inſtandſetzung landw. Geräte und Maſchinen. Jeder Bauer, der weiß, was ihm ſeine gut gepflegten Geräte und Maſchinen wert ſind, der auch bedenkt, wieviel Geld er für die An— ſchaffung ausgegeben hat, wird bereits ſchon im Spätherbſt oder auch im Vorwinter, wenn die Arbeiten in Feld und Wieſe meiſt erledigt ſind, alles genau nachgeſehen und ausgebeſſert haben. Leider aber gibt es noch Bauern genug, die im Spätherbſt die Geräte und Maſchinen einfach irgendwohin untergeſtellt und ſich im Laufe des Winters recht wenig oder gar nicht darum bekümmert haben. Denen kommt das Frühjahr dann gar oft ſo überraſchend ſchnell, daß ſie kaum mehr Zeit haben, alles rec! ehen und auszubeſſern. Es handelt ſich be⸗ jonders um die Bodenbearbeitungsgeräte, um die Saat-, Ernte- und ſonſtige Maſchinen. Man kümmere ſich alſo wenigſtens jetzt, wo es die höchſte Zeit iſt, um die Geräte und Maſchinen! Die Maſchinen ſind auseinanderzunehmen mit Petroleum zu reinigen, ſchadhafte Stellen ſind auszubeſſern oder irgendwie zu erſetzen. Herausgenommene Teile ſind erſt wieder einzubauen, wenn ſie gut gereinigt, eingeölt oder eingefettet ſind. In den Lagerſtellen darf natürlich kein Petroleum zurückbleiben. Bei empfindlichen Maſchinenteilen ſpüle man mit Benzin nach. Wer zu Reparaturen den Handwerker oder Mechaniker braucht, tue es möglichſt bald, weil die Feldarbeiten in der Regel auf einmal einſetzen und dann in wenigen Tagen manchmal zahlreiche und nicht geringe Reparaturen vorzunehmen ſind, die nicht zeitig genug fertig ſein können. Man laſſe es alſo nicht, wie man zu ſagen pflegt, auf die letzte Minute ankommen! Jetzt bereits iſt die höchſte Zeit, ſofern dies nicht ſchon längſt geſchehen iſt, ſich um alle eine Geräte und Maſchinen recht eingehend zu kümmern, damit wenn ſie gebraucht werden, alles in Ordnung iſt und keine Verzögerungen in den Be⸗ ſtellungsarbeiten entſtehen. Das Rapsfeld im Frühjahr. KP.„Mehr Fett, mehr Eiweiß“ lautete der Appell, den die Regierung im vergangenen Frühjahr an das deutſche Baueratum richtete. And der Erfolg? Am rund 600 Prozent hat die Anbau- fläche für Winterraps zugenommen. Das iſt ein ſchöner Beweis für das gläubige Vertrauen, das der deutſche Bauer ſeinen Führern ent— gegenbringt. Durch dieſe Steigerung der Anbaufläche kommt nicht nur unſere Fetterzeugung im eigenen Lande einen guten Schritt vor- wärts, ſondern die bei der Oelgewinnung anfallenden Kuchen be- deuten gleichzeitig eine wertvolle Bereicherun ſeres Eiweißhaus⸗ haltes. Iſt nun die vorgenommene Erwe nbaufläche ein ſchöner Erfolg, ſo muß der Bauer andererſeits auch bemüht ſein, von den neuen Rapsfeldern auch mengenmäßig eine entſprechende Ernte herunterzuholen; denn dadurch wird ſeine Arbeit erſt von rechtem Erfolge gekrönt. Der Raps gehört bekanntlich zu den landwirtſchaft⸗ lichen Kulturpflanzen, deren Anbau beſonders viel Aeberlegung und Sorgfalt verlangt. Der Rapsandau will gelernt ſein und daher ſoll der Bauer ſich nach Möglichkeit alle Erfahrungen der Gegend zunutze machen. Wenn auch die Hauptbeſtellungs- und Pflegearbeiten des Rapſes in den Herbſt und— wenn man ganz gründlich ſein will— eigentlich ſogar ſchon auf die Vorfrucht entfallen, ſo heizt es dennoch im Frühjahr das Rapsfeld einer ſorgfältigen Betrachtung zu unter⸗ ziehen. Der Raps erfordert im Frühjahr in der Regel keine größeren mechaniſchen Pflegearbeiten mit Egge und Hacke. Es kommt aber ſehr darauf an, möglichſt bald einen geſchloſſenen B and zu erzielen. Dadurch wird das Ankraut gleich von vornherein unterdrückt; außer- dem kommen dichte und frohwüchſige Beſtände weniger in Gefahr von Angeziefer geſchädigt zu werden. Zu den Hauptmaßnahmen der Frühjahrsarbeiten auf dem Rapsfeld gehört daher die Kopfdün⸗ gung, die der Rapspflanze die zum Wachstum erforderlichen Nähr— ſtoffe in aufnehmbarer Form zuführen ſoll. Bekanntlich hat der Raps trotz ſeines Wurzeltlefgangs ein ſehr großes Nährſtoffbedürfnis. Er iſt aber kaum imſtande, die ſchwerlöslichen Bodennährſtoffe auf⸗ zunehmen. Am größten iſt ſein Bedarf an Stickſtoff, dann folgen Kali und Phosphorfäure. Nun verabfolgt man in der Regel den Hauptteil der Düngung bereits im Herbſt vor der Einſaat. Auch wenn der Raps— wie meiſt üblich— in Stallmiſt geſtellt wird, iſt es erforderlich, noch weitere zuſätzliche Nährſtoff zuzuführen, um eine volle Ernte zu erzielen. Da wegen der A 1 die Stickſtoffdüngung im Herbſt meiſt nur zur Hälfte heißt es jetzt den richtigen Zeitpunkt für die F zu treffen. Man verabfolgt im Frühjahr je Herbſtgabe etwa 1 bis 2 Doppelzentner Stickſtoff 2 düngung Höhe der ger je Hektar. Da es ſich darum handelt, den jungen Rapspflar aufnehmbaren Stickſtoff zuzuführen, wird man mögli wählen, die den Stickſtoff entweder ganz oder zum in der leicht aufnehmbaren und ſchnell löslichen Form enthalten. Die Kopf⸗ düngung hat dann zu erfolgen, wenn die Vegetation erwacht, alſo der Froſt aus dem Boden heraus iſt. Wenn der Raps ſonſt gut beſtellt war, ſetzt nach der Kopfdüngung das Frühjahrswachstum ſofort ener- giſch ein, und es bildet ſich bald ein dichter, geſchloſſener Beſtand. Kleinere Winterſchäden werden durch die Kopfdünger ſehr gut ge; heilt. Schlimmer iſt es, wenn das Rapsfeld größere Lücken auſweiſt. Solche Schäden laſſen ſich ſelbſt durch Nachſaat häufig nicht völlig wieder gut machen. Die junge Nachſaat wird nämlich oft durch Erd⸗ flohfraß wieder vernichtet. Es ſoll empfehlenswert ſein, in die Aus⸗ winterungslücken ſtatt Sommerraps, der durch den Erdfloh beſonders gefährdet iſt, weißen Senf einzuſäen. Deutſches Böttcherhandwerk und Landwirtſchaft. Wenn auf der kürzlich in Berlin ſtattgefundenen Ausſtellung „Der grünen Woche“ das deutſche Böttcherhandwerk ſeine enge Ver⸗ bundenheit mit der Landwirtſchaft durch eine Schau zum Ausdruck brachte, ſo bedingt dies doch, ſich mit der Frage dieſes Gewerbe- zweiges etwas eingehend auseinanderzuſetzen. Das deutſche Bött- cherhandwerk verſchwindet eigentlich immer mehr; man hört kaum mehr von ſeiner Exiſtenz Trotzdem iſt es aber ein Berufsſtand, der unter den ſchwerſten Bedingungen mutig und entſchloſſen um ſeine Daſeinsberechtigung kämpft und mit dem Fortſchritt der Zeit mit- gegangen iſt. Das Böttcherhandwerk iſt ein Handwerk, das meiſtens in der Familie ruht, ſo daß wir hier traditionelle Vertreter finden, welche ihr Handwerk ſeit undenklich langer Zeit von Generation zu Generation ausüben. Dieſem Böttcherhandwerk ſtehen heute große Schwierigkeiten gegenüber. Durch die Induſtrialiſierung, durch Ein- führung der Metalle in Induſtrie, Landwirtſchaft und Haushalt, ſowie durch geſetzliche Maßnahmen früherer Regierungen(Milch- geſetz z. B.), wurde dem Böttcherhandwerk und unſerem Werkſtoff Holz, den es zu veredeln hat vielfach zu Anrecht nach und nach der Lebensraum entzogen. Das Böttcherhandwerk wäre beſtimmt zum Erliegen gekommen, hätten hier nicht die Maßnahmen der neuen Regierung tatkräftig eingeſetzt. In Verbindung mit der Hebung der deutſchen Forſt- und Landwirtſchaft und durch die raſtloſe Tätigkeit der wiſſenſchaftlichen Inſtitute für unſeren heimiſchen Werkſtoff Holz, wird dem Böttcherhandwerk neue Hoffnung zum Wiederaufſtieg ge⸗ geben. Die jahrhundertelange enge Verbindung des Böttcherhand— werks mit der Landwirtſchaft wird einer neuen Aera entgegengehen, welche für den Erhalt und die Bedeutung des alten Handwerkszweiges ſich einſetzt. Zwei große Gebiete ſind dem deutſchen Böttcherhandwerk durch die Maßnahmen der Reichsregierung neu erſchloſſen: 1. Der Bau von Grünſutterſilos und 2. die Herſtellung von Milch- fäſſern. Beim Grünfutterſilobau kann der Böttchermeiſter mit ganzer Kraft und ſeinem kaufmänniſchen Können und ſeinen lang⸗ jährigen Erfahrungen im Bottichbau Großes leiſten, beſonders, wenn er ſein Werk nach den Reichsrichtlinien für Silobau durchführt. Auch das Milchfaß, das den höchſten Anforderungen der Hygiene ent⸗ ſpricht, ſoll immer mehr Verwenduag finden in der deutſchen Land- wirtſchaft. n zunächſt raſch ſolche Sorten Die Tabakanbaufläche für 1934. Erhöhung um 3 Prozent. KP. Die Beſtrebungen, den inländiſchen Tabakbau, insbeſondere nach der Güte hin zu verbeſſern und zu heben, waren im Jahre —— — 1933 von fortſchreitendem Erfolg begleitet, ſo daß die Wünſche der Anbauer nach ſtärkerer Vergrößung der Anbaufläche verſtändlich ſind. Nationalwirtſchaftliche Gründe ſowie landwirtſchaftliche, be⸗ triebs⸗ und arbeitswirtſchaftliche Geſichtspunkte würden ebenfalls da⸗ für ſprechen. Auf der anderen Seite macht es aber die unſichtbare Abſatzlage notwendig, die Ausdehnung der Anbaufläche in engen Grenzen zu halten. Nach Vorſchlägen des Reichsnährſtandes und auf Grund eingehender Prüfung der Sachlage iſt deshalb vom Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen für das Jahr 1934 eine geringe Er⸗ höhung der Anbaufläche um insgeſamt 3 Prozent feſtgeſetzt worden. Das iſt das äußerſte, was im Hinblick auf einen einigermaßen ſiche⸗ ren Abſatz der Ernte gegenwärtig vertreten werden kann. Die zu⸗ ſätzliche Anbaufläche ſoll, ſelbſtverſtändlich unter Wahrung der Quali- tätserforderniſſe, dazu dienen, die aus den bisherigen Flächenfeſt⸗ ſetzungen noch herrührenden Härten auszugleichen und geeigneten Jungbauern Gelegenheit zu geben, ſich dem Tabakbau zu wid⸗ men. Die Verteilung diefer Erhöhung ſoll von den Landesregie⸗ rungen nicht ſchematiſch vorgenommen werden, ſondern unter Berück⸗ ſichtigung genannter Geſichtspunkte. Cͤ ³˙Ü1w̃ Marineflugzeug an einem Felſen zerſchellt. Fünf Tote, ein Schwerverletzter. DRB. Tokio, 22. Febr. Wie aus Spbul Gorea) gemeldet wird, kam es bei dem Fluge eines aus 17 Flugzeugen beſtehenden japaniſchen Marine⸗ flugzeuggeſchwaders, das von Omura(Kiuſchu) nach Heijo unterwegs war, zu einem ſchweren Anglücks fall. Ein Flugzeug raſte infolge des Nebels gegen einen Felſen und zerſchellte. Von der aus ſechs Marineoffizieren beſtehenden Beſatzung wur⸗ den fünf getötet und einer ſchwer verletzt. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 22. Februar: Es notierten: Weizen, inl. 19.85 bis 19.90, Feſtpreis Bezirk 9 19.35, Bezirk 10 19.55, Bezirk 11 19.85; Roggen, inl. 16.90 bis 17, Feſtpreis Bezirk 8 16.30, Bezirk 9 16.60; Hafer, ink. 15.50 bis 15.75; Sommergerſte 18 bis 18.50, dto. pfälziſche 18 bis 18.50; Futtergerſte, inl. 17; La Platamais mit Sack 19.25 bis 19.50; Erdnußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15 bis 15.25; Rapskuchen 14.50; Palmkuchen 15.25; Kokos⸗ kuchen 17.25; Seſamkuchen 17; Leinku. 7.5 bis 17.50; Biertreber, getrocknet mit Sack 16.75; Malzleime 14 bis 14.50; Trockenſchnitzel ab Fabrik 9.75 bis 10; Rohmelaſſe 8.50; Steffenſchnitzel 11.25; Wieſenheu, loſe 6.20 bis 6.50; Rotkleeheu 6.60 bis 6.80; Luzernekleeheu 7.80 bis 8; Rauh⸗ futtermittel ruhig; Roggen⸗ und Weizenſtroh, drahtgepreßt 2.20 bis 2.40, dto. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 1.80 bis 25 Weizen⸗ und Roggenſtroh, gebündelt 1.40 bis 1.60, dto. Hafer⸗ und Gerſtenſtroh 1.30 bis 1.40; Weizenmehl, Spezial Null, ſüdd. mit Austauſchweizen 29.70, März 30, dto. mit Inlandsweizen 28.20, März 28.50; Roggenmehl, 60—70. prozentiges, nordd. 22.50 bis 25, dto. ſüdd. und pfälz. 23.25 bis 24.25, Mehl ohne Skonto, ruhig; Weizenkleie, feine 10.25, dto. grobe 10.75; Roggenkleie 10.50 bis 11.25; Wei⸗ zenfuttermehl 11.50; Roggenfuttermehl 11.50 bis 12; Weizen⸗ nachmehl 15 bis 15.25, dio. 4b 16 bis 16.25 Mark, Mühlen⸗ nachprodukte ruhig. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 22. Februar: Auf⸗ trieb: 14 Kälber, 2 Schafe, 47 Schweine, 300 Ferkel, 373 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 11 bis 13, Ferkel über ſechs Wochen 18 bis 24, Läufer 24 bis 26 Mark.— Marktverlauf: Ferkel und Läufer mittel. Mannheimer Wochenmarkt vom 22. Februar: Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kar⸗ toffeln 4 bis 4.5; Salatkartoffeln 9 bis 10; Wirſing 16 bis 25; Weißkraut 10 bis 12; Rotkraut 10 bis 12; Blumen- kohl, Stück 30 bis 60, Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 20 bis 35; Zwiebeln 7 bis 10; Feld⸗ ſalat 120 bis 140; Grünkohl 12 bis 15; Kopfſalat, Stüch 25 bis 30; Endivienſalat, Stück 10 bis 35; Oberkohlraben, Stück 7 bis 8; Roſenkohl 25 bis 30; Tomaten 45 bis 607 Radieschen, Büſchel 15 bis 25; Rettich, Stück 5 bis 205 Meerrettich, Stück 15 bis 35; Schwarzwurzeln 18 bis 30; Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10; Peterſilie, Büſchel 8 bis, 10; Schnittlauch, Büſchel 6 bis 8; Lauch, Stück 5 bis 12; Aepfel 12 bis 38; Birnen 12 bis 25; Hagebuttenmark 45; Zitronen, Stück 3 bis 5; Orangen 12 bis 30; Bananen, Stück 5 bis 10; Süßrahmbutter 140 bis 160; Landbutter 120 bis 130; Weißer Käſe 30; Eier, Stück 9 bis 13. Berliner Deviſenkurſe vom 22. Februar: 1 Pfund Ster⸗ Jing 12.825, 1 Dollar 2.522, 100 holl. Gulden 168.55, 100 Lire 22.90, 100 franz. Franken 16.49, 100 Schweizer Franken 80.88, 100 öſterr. Schilling 47.20. ö Jeder Mitarbeiter des Winkerhilfswerks gehört in die NS. Volkswohlfahrt. Ne fländig fließende, billige Slickſtoff quelle. Es iſt der Wunſch eines jeden Landwirtes, die Früh⸗ jahrsbeſtellung ſo einzurichten, daß mit möglichſt wenig Arbeit und auch ſonſt mit möglichſt wenig Koſten eine koffentlich recht gute Ernte gewährleiſtet iſt. Wind und Wetter, Regen und Sonnenſchein laſſer ſich nicht machen. Für Bodengare und unkrautfreie Beſtäude aber läßt ſich orgen und natürlich auch für Fruchtbarkeit der Böden. Für Gare und eine gewiſſe Fruchtbarkeit haben wir den Stall⸗ miſt. Gegen Unkraut aber verwenden wir außer der Egge auch verſchiedene Ankrautbekämpfungsmittel. Was der Boden an Nährſtoffen zur Erzielung einer ausreichenden Ernte, die allen Aufwand auch wirklich lohnt, ſelber nicht hat, und was im Stallmiſt an nicht ausreichenden Mengen enthalten iſt, Stickſtoff, Phosphorſäure und Kali, wird nach langjähriger Erfahrung in Form der Handelsdünger gegeben. Kali iſt ein Dünger, den die Pflanzen zum Aufbau ihres Gerüſtes ſowie zur Bildung von Zucker und Stärke nötig haben. Phosphorſäure für die Blütenbildung iſt im Thomas⸗ mehl und in den anderen Phosphorſäuredüngern vorhanden. Stickſtoff aber, der hauptſächliche Eiweißbildner, ſteht in der langſam und nachhaltig wirkenden Ammoniakform wie auch als raſch wirkender Salpeter zur Verfügung. Beide Stick⸗ ſtoffarten werden neuerdings in gebundener Form geliefert, das ſind Ammonſalpeterdünger. Es gibt außerdem eine ganze Reihe von Miſchdüngern, die außer verſchiedenen Stickſtofformen auch noch andere Nährſtoffe enthalten. Der Landwirt hat ſich in der Auswahl lediglich nach der Jahreszeit und nach den Anſprüchen der verſchiedenen Kul⸗ turen zu richten. Er wird im Mai oder Juni kaum noch Ammoniak verwenden, obwohl der billige Preis dazu ver⸗ leiten könnte, und er wird ſich hüten, jetzt im Frühjahr etwa Salpeter auszuſtreuen, weil ja der Salpeterſtickſtoff zu raſch von den Pflanzen aufgenommen wird und auch der Aus⸗ waſchung unterliegt. Das ſchw. Ammoniak iſt ein Dünger, der nach und nach erſt von den Bodenbakterien in Salpeter⸗ ſtickſtoff umgewandelt wird. Außer der n die eine beſondere Vorliebe für das ſchw. Ammoniak zu haben ſcheint, nimmt die Pflanze den Stickſtoff nur in Salpeterform auf. Dieſe Aufnahme iſt natürlich von den einzelnen Wachstums⸗ fortſchritten abhängig, ebenſo aber auch von der gleich⸗ zeitigen Aufnahme der anderen Nährſtoffe. Wenn ſich die Pflanze an dem einen oder anderen überfrißt, ſo wird ſie unharmoniſch aufgebaut. Die einfachſten Schäden kennt der Bauer: Geilwuchs und Lagergetreide! Eine weſentliche Ver⸗ ſicherung gegen ſolche Schädigungen iſt die naturgemäße Er⸗ nährung, die dem Wachstumsverlauf entſpricht. Daher wird der Landwirt ſich die ſtändig fließende, billige Stickſtoffquelle im ſchw. Ammoniak ſichern, um dieſes im Gebrauch ſo an⸗ genehme Betriebsmittel, wie es ſeine Natur verlangt, bei⸗ zeiten anwenden zu können. Es heißt auch hier: Je eher, je beſſer. denn die Wirkung iſt— je länger. je lieber. unſchadli 9 Nebig. ſparſam im Gebrauch S Pöche 77 50. el ,