crit ebm Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mt. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. In ſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 48 und anberer Behörden-Vereins⸗ u. Gejchäftsanzeiger Montag, den 26. Februar 1934 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr. Martin D.⸗A. 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate Der Führer ſpricht zur„alten Garde“ Auftakt zu den Münchener Feſttagen zur Erinnerung an die Gründung der NDO Ap. DNB. München, 24. Febr. Das ganze Reich nimmt an den Münchener Feſttagen teil, an denen vor 14 Jahren die Bewegung geboren wurde, die heute Deutſchland iſt. Während am 24. Februar 1920 nur die 2000 Erſten Adolf Hitler im Hofbräuhausſaal hören und ſeine 25 Programmpunkte mit eigenen Ohren vernehmen konnten, ver— mittelte der Rundfunk am Samstag die Feierſtunde bis in die kleinſte Gemeinde, bis in das abgelegenſte Gehöft— aber auch der ganzen Welt, die wieder einmal— aus berufenſtem Munde hören konnte, was der Nationalſozialismus iſt und was er will: Arbeit, Frieden, Ehre und Gleichberechtigung. Im großen Hofbräuhausſaal hatte ſich am Samstag abend die alte Garde verſammelt, um den Führer zu hören. Der gleiche Saal, bei dem man vor 14 Jahren Bange hatte, ob er auch ge— füllt werden würde, war überfüllt. unter den Klängen des Deutſchlandliedes erſcheint der Führer, er ſchreitet mit einem ſieghaften Lächeln durch die Reihen ſeiner Getreuen; alle Hände ſtrecken ſich ihm entgegen. Anermübdlich ſchüttelt Adolf Hitler die Hände ſeiner Garde. Er kennt ſie alle. Anter den alten Kämpfern ſieht man Oberbürgermeiſter Pg. Fiehler- München, Staats- ſekretär Tauper, Oberſtadtſchulrat Bauer— alles Partei— genoſſen, die bereits in den Jahren vor 1923 in Hunderten von Verſammlungen unter großen perſönlichen Opfern mit unerhörter Bravour die nationalſozialiſtiſche Idee ins Volk trugen. Man ſieht wieder den Frontkameraden des Führers im Felde, Pg. Amann, den erſten Geſchäftsführer der Partei bis zu ihrem Ver— bot im Jahre 1923. Nach einem dreifachen Siegheil der alten Garde auf den Führer ergriff Adolf Hitler unter ſtürmiſchem Jubel das Wort. Immer wieder wurde ſeine Rede von langanhaltendem Beifall und donnernder Zuſtimmung unterbrochen. Die Rede des Führers. In einer mehr als einſtündigen, von Beifallsſtürmen beglei— teten Rede rief der Führer einleitend die Erinnerung zurück an jenen Tag, an dem vor 14 Jahren die verſammelten alten Kämp⸗ ſer als kleine und unbekannte Bewegung zum erſten Male in dieſem Saal vor die Oeffentlichkeit und damit vor das deutſche Volk traten. Vierzehn Jahre, die eine gewaltige Spanne der deutſchen Entwicklung in ſich ſchließen! Damals war das deutſche Volk noch erfüllt von der ganzen Hoffnungsloſigkeit des deutſchen Schicksals, erfüllt von Gleichgültigkeit und tauſend Zweifeln. Heute am Beginn einer neuen deutſchen Zukunft, an die nicht mehr einige wenige Phantaſten glauben, ſondern an die das ganze deutſche Volk glaubt. Wenige konnten in jener Zeit der erſten furchtbaren Auswirkungen des Verſailler Vertrages faſſen, daß wir uns aus den Trümmern jener Zeit nochmals erheben könnten zu einem neuen ſtarken Deutſchen Reich.„Gibt es noch einen Weg, der unſer Volk aus dieſem Tiefpunkt ſeiner natio⸗ nalen Exiſtenz herausführen kann, iſt dieſe Not das Endſchickſal unſeres Volkes, oder iſt es nicht am Ende doch nur eine Prüfung des Herrn, um uns zur Einkehr zu zwingen?“ Das ſei die Frage geweſen, die ſich die erſten Kämpfer der Bewegung damals vor⸗ legten. Sie ſeien aber von vornherein überzeugt geweſen, daß die Freiheit eines Volkes nicht geſchenkt wird, daß man das Schickſal nur wenden kann, wenn man ſelbſt für dieſe Wende kämpft und daß jeder einzelne für ſich den Kampf beginnen muß(ſtürmiſcher Beifall). Vor allem ſei man ſich zu jener Zeit aber auch darüber klar geworden, daß es nicht angehe, zu denken, die Wende des deutſchen Schickſals könne von denen ausgehen, die das deutſche Volk vorher in das Anglück geſtürzt hatten. Daß nicht die Par- teien und nicht die Männer der Vergangenheit die Führer in die Zukunft ſein konnten. Es ſei ihnen klar geweſen: Geſchichte wird nicht dadurch gemacht, daß man Namen ändert, ſondern daß man Prinzipien ändert (langanhaltender Beifall). Neue Prinzipien mußten aufgeſtellt werden und nur neue Männer konnten dieſe Prinzipien vertreten und neue Organiſationen mußten daraus erwachſen. Wir waren überzeugt, daß man neue Kräfte gewinnen müſſe, Kräfte, die in der Tiefe der Nation vorhanden waren, aber bisher nicht zur Wirkſamkeit kommen konnten. Nur ein einziges Mittel gab es: Im ganz Kleinen beginnen, um ſo die Organiſationen, die lang⸗ ſam Staat im Staate wurden, Träger der neuen Zukunft werden zu laſſen. In den Augen des Bürgertums ſchien es unſere allerſchwerſte Belaſtung zu ſein, daß wir nicht einen einzigen großen Namen der früheren Politiker in unſeren Reihen zählten. Wen wundert es daher, daß die Oeffentlichkeit wenig erfuhr von der Gründung einer Bewegung, die keinen Prominenten in ihren Reihen auf⸗ wies?(Lebhafte Zuſtimmung.) Für uns und für die junge Be⸗ wegung aber war gerade das die Ausſicht in eine große Zukunft. Denn die großen Männer der Vergangenheit, ſie hatten ja die geſchichtliche Quittung für ihr Wirken bereits erhalten. Es war notwendig, daß die Führung der deutſchen Geſchicke nunmehr von ganz anderen, jungen und durch garnichts belaſteten Män⸗ nern in die Hand genommen wurde. And es war noch etwas not⸗ wendig: daß dieſe Männer aus der Front kamen, die 4½ Jahre lang am tapferſten das deutſche Leben vertreten hatten. Nicht aus dem faulen Sumpf unſerer alten Parteien konnte die deutſche Rettung kommen, ſie konnte nur kommen aus dem Teil der Na⸗ tion, der anſtändig ſeine Pflicht erfüllte.(Stürmiſcher Beifall.) So ſind wir damals als deutſche Soldaten an dieſes Werk ge⸗ gangen, haben neue Prinzipien aufgeſtellt, haben ſie als neue Männer vertreten und haben für dieſe Prinzipien und ihre Ver⸗ tretung eine durch und durch neuartige Organiſation geſchaffen, die„Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei“. Aber es ſollte nicht eine Partei gebildet werden, um mit anderen Parteien eines Tages Kompromiſſe und Koalitionen zu ſchließen und mit dieſen parlamentariſchen Kuhhandelsgeſchäf— ten die Intereſſen der deutſchen Nation genau ſo ſchlecht wahr— zunehmen, wie in der Vergangenheit Nein! Die neue Partei mußte erfüllt ſein von dem Gedanken ihrer Ausſchließlichkeit. Sie mußte tatſächlich intolerant ſein, ſie mußte vom erſten Tage an ein Glaubensbekenntnis politiſcher Art aufſtellen und ſie mußte erfüllt ſein von dem eiſernen Grundſatz: Wir dulden keine zweite politiſche Erſcheinung neben dieſer in Deutſchland. Wenn die Partei ihr Ziel erreichen wollte, dann mußte ſie ein neues deutſches Volk, eine neue deutſche Volks⸗ gemeinſchaft ſchaffen. Aus dieſem Gedanken mußte die Bewegung einen neuen Zdealis— mus ziehen und mit ihm für dieſe Volksgemeinſchaft kämpfen. Sie mußte dann dem deutſchen Volke auch das beibringen, was es als Soldatenvolk vier Jahre lang der Welt gegenüber bewie— ſen hatte. Denn Heroismus iſt nicht nur auf dem Schlachtfelde notwendig, ſondern auch auf dem Boden der Heimat.“ (Brauſender Beifall.) Der Führer ſchilderte ſodann den Entwicklungspro⸗ zeß, der es der Bewegung möglich machte, die wertvollen Ele— mente zu ſammeln, die allein Träger der Geſchichte des Volkes für die Zukunft ſein konnten. Er führte aus, warum die Bewe— gung ſich mit Recht als eine ebenſo große nationale, wie auf— richtig ſozialiſtiſche bezeichnen könne. Damals gab es viele, die mir ſagten,„wenn Sie nicht das Wort national hätten, würden wir mit Ihnen gehen“ und die anderen meinten,„wenn Sie nicht ſozialiſtiſch wären, würden wir zu Ihnen ſtoßen“. Wir haben beide Worte genommen, um eben zu verhindern, daß dieſe Leute mit uns gehen würden. Wir wollten ſie nicht, dieſe Apoſtel der Vergangenheit. Wir waren überzeugt, daß wir die Bewegung nur dann würden großmsochen können, wenn es uns gelinge, die Fermente der Zerſetzung der Vergangenheit in der Zukunft von uns fernzuhalten. Indem wir Nationalismus und Sozialismus vereinigten, haben wir ſowohl die bürgerlichen Nationalſozia— liſten wie die internationalen Marxiſten fortgeſcheucht, um dafür aber in dem unerſchöpflichen Brunnen unſeres Volkstums un— ermeßlich neue Kräfte zu finden. Wir haben den Zweiflern in wenigen Jahren gezeigt, daß unſer Volk glänzende politiſche Organiſatoren. daß es beſte Redner beſitzt. Denen, die immer ſagten, der Deutſche könne nicht einig ſein, haben wir die einigſte Organiſation der ganzen deutſchen Geſchichte hingeſtellt. Es erſchien uns vom erſten Augenblick an notwendig, uns abzuwenden von den ſogenannten oberſten Zehntauſend und ſtatt deſſen hineinzugehen in das Volk. Wer Treue und Glauben, Zuverſicht, Fanatismus und beharr— liche Hingabe finden will, der muß dorthin gehen, wo dieſe Tugenden noch zu finden ſind. Sie ſind aber nur zu finden in der breiten Maſſe des Volkes.(Begeiſterte Zuſtimmungsrufe.) Nur dort herrſcht dieſes gläubige Vertrauen, dieſe blinde Hin— gabe, dieſe Anhänglichkeit und dieſer heroiſche Mut, für ein Ideal einzutreten. und wenn man uns aus der intellektuellen Oberſchicht ſagte: Ihr habt doch keine Köpfe, wie wollt ihr einſt das deutſche Schickſal meiſtern?, dann konnten wir antworten: Immer noch beſſer, man verzichtet auf die ſcheinbaren Köpfe und hat das Volk, als man beſitzt dieſe„Köpfe“ und verliert das Volk. Wer nur ſolche Köpfe kennt, wird ſich in kurzer Zeit in einem luftleeren Raum ſehen. Wer aber ein Volk ſein eigen nennt, wird es erleben, daß ſich immer wieder neue Köpfe aus ihm erheben.(Lebhafte Beifallskundgebungen.) So hat unſere Be⸗ wegung im Laufe der wenigen Jahre allmählich die Vorkämpfer des neuen Staates aus der Millionenzahl der Menſchen heraus— gezogen, hat Unbekannten einen Namen gegeben und ſie zu Trägern der deutſchen Zukunft heranreifen laſſen, ſo daß die NSDAP. nach kaum 15 Jahren heute in der Lage iſt, tatſächlich das Schickſal des Volkes in ihre ſtarke Fauſt zu nehmen. Der Führer ging im Verlaufe ſeiner Ausführungen auf die beſondere Bedeutung der Erinnerungsfeier ein. Vor 14 Jahren, am 24. Februar 1920, ſeien die alten Kämpfer zum erſten Male in dieſem Saal zuſammengetreten, um in großen Zügen die Theſen eines neuen Programms der deutſchen Welt zu verkünden. Nicht ganz 2000 Menſchen ſeien in dieſem Raum geweſen.„Aus dieſen 2000 ſind die erſten 10 000 geworden und aus dieſen die erſten 100 000 und aus dieſen ſchließlich die 1. Million; und dann wurden es 5 Mil—⸗ lionen, ſpäter 10 Millionen und endlich erwuchſen daraus die 40 Millionen des 12. November vom vorigen Jahr. Hätten ſich damals aber nicht die erſten 2000 eingefunden, hätten dieſe ſich nicht zu mir geſellt und wären ſie nicht mit mir gegangen (jubelnde Zuſtimmung, minutenlanger Beifall): ich ſtünde heute nicht hier und um uns wäre nicht das heutige Reich. Niemand von Ihnen ſage daher:„auf ſie wäre es nicht angekommen.“ Auf dieſe iſt es gerade angekommen(ſtürmiſche Zuſtimmung). Dieſe 2000, die ſich damals gläubig mit der Bewegung ver— bunden haben, ſind Pioniere eines neuen deutſchen Reiches ge— worden. Durch ſie wurde ich der Volksführer und dann der Kanzler der deutſchen Nation(lauter Beifall). Es iſt daher heute nur eine Pflicht aller Nationalſozialiſten, daß ſie in dieſer Stunde allen denen danken, die damals ſchon vor 14 Jahren ſich mutig zu unſerer neuen Bewegung bekannt haben. Wie oft habe ich damals meinen älteſten und treueſten Parteigenoſſen geſagt: Niemand wird euch äußerlich den verdienten Dank abſtatten können. Den Dank erhaltet ihr innerlich, wenn ihr von euch ſagen könnt: In einer Zeit, da die Partei noch ganz unbekannt war, haben wir bereits treu zu ihrem Führer gehalten(lebhafter Beifall). Was ich damals verſicherte, iſt heute Wirklichkeit(leb⸗ hafter Jubel). And Sie, die Sie hier ſind, können ſtolz ſein, mit zu den erſten Gläubigen dieſer Fahne gezählt zu haben, die nun— mehr zum Symbol der deutſchen Auferſtehung geworden iſt. Das iſt der Dank für die Zeiten der Verfolgung, des Hohnes und des Spottes. Wenn wir heute auf das gewaltige Geſchehen der letzten 14 Jahre zurückblicken, ſo glaube ich aber trotzdem, daß dieſes Geſchehen nicht ſo groß geweſen iſt, wie es das Geſchehen ſein wird, das vor uns liegt. Denn die Bewegung hat noch lange nicht ihr Ziel erreicht. Sie befindet ſich erſt im Beginn ihrer Entwicklung. Wohl ſind wir viele Millionen ſtark in der Parteiorganiſation, wohl ſteht die Nation hinter uns, aber wir wiſſen: National⸗ ſozialiſten ſind ſie noch lange nicht alle(ſtürmiſche Zuſtimmungs— rufe). Was in der Zukunft das deutſche Volk zum National⸗ ſozialismus führen muß, kann nur durch eine ewig gleichmäßige Erziehung gelingen. Gewaltig ſind die Aufgaben, die uns bevorſtehen: aus einem Lippenbekenntnis müſſen wir ein Her— zensbekenntnis machen. Wir ſehen vor allem die deutſche Jugend als den kommenden Träger dieſer Entwicklung an. Beute, nach einem 14jährigen Kampf um die Macht, ſehen wir damit vor uns das jahrzehntelange Ringen um den deutſchen Menſchen. Es iſt ein großes Ziel: Bildner ſein zu können eines großen Volkes. Die Kraft eines Volkes iſt aber nichts anderes als die Einmütigkeit und die in ſich geſchloſſene Ver— bundenheit des Volkes. Darin muß die Bewegung auch in der Zukunft ihren wirkſamſten Ausdruck finden. Damit wird ſie der politiſchen Entwicklung Stetigkeit und Sicherheit geben, denn ſie wird dem deutſchen Volke eine politiſche Führungshierarchie ſchenken, ſo daß es für alle Zukunft nicht mehr als Opfer bös⸗ willigen Spekulanten und eigenſüchtigen Intereſſenten verfällt. Sie wird dafür ſorgen, daß das deutſche Volk für alle Zukunft nur noch eine Nation nach außen und ein Volk nach innen iſt. (Stürmiſcher Beifall.) And ſo, wie einſt die Bewegung von dieſem Saale ihren Ausgang nahm in die deutſche Nation, ſo nahm von dieſem Saale aus ein Jahr ſpäter ihren Ausgang auch die SA. Es iſt wirklich ein hiſtoriſcher Saal! Nicht bloß die erſte Verſammlung hat hier ſtattgefunden, auch der erſte Kampf bis aufs Meſſer und mit der Piſtole wurde hier ausgetragen(laute Zuſtimmung). In dieſem Saale waren zum erſtenmal junge Nationalſozialiſten als Parteigenoſſen zu einer Gemeinſchaft vereint, die unmiß— verſtändlich einen Entſchluß proklamiert hat: Mit dem Geiſt wollen wir die Nation erobern, aber mit der Fauſt jeden bändigen, der es wagt, den Geiſt durch Terror zu vergewaltigen(ſtürmiſcher Beifall). Das war die Gründung der SA., des großen Kraftarmes der Partei. Wir haben eine ungeheure Verpflichtung für die Zukunft. Das Vertrauen, das uns das Volk am 12. No⸗ vember geſchenkt hat, verpflichtet uns alle, ſtets an dieſes Volk zu denken und für dieſes Volk einzutreten. Indem wir auch heute nur das ſein wollen, was wir einſt waren, werden wir auch in Zukunft bleiben, was wir heute ſind!(Lebhafte Zuſtimmung.) Aus dem Volke ſind wir gekommen und dem Volk wollen wir für immer gehören. Wenn wir unſerem Volk in der Zukunft ſo 7 K ů* 1 ——— dienen wie in der Vergangenhelt, dann wird uns das deutſche Volk auch in der Zukunft genau ſo gehören, wie es uns in der Vergangenheit gehörte. Wir wollen daher auch in dieſer Erinne— rungsſtunde unſerer Bewegung das Bekenntnis und das Gelöb— nis ablegen: In unſerem ganzen Verhalten, in unſerem ganzen Wirken, in unſerer ganzen Auffaſſung und Aufführung nicht abzu weichen von dem, was wir viele Jahre als nationalſoziali⸗ ſtiſches Ideal gepredigt haben. Wir wollen auch in der Zukunft nichts anderes als Beauftragte des Volkes ſein und unſer Leben auch in der Zukunft ſo ge— ſtalten, daß wir vor den Augen eines jeden Deutſchen anſtändig und in Ehren beſtehen können. Es iſt notwendig, daß die Be— wegung immer wieder, Jahr für Jahr, ſich dieſes Bekenntnis vor Augen hält, denn nur ſo wird die Verbindung der Führung mit dem ganzen deutſchen Volk für immer garantiert ſein. In dieter Verbindung aber liegt die feſteſte Garantie für die Zu⸗ kunft. Auch heute können wir, wie in der Vergangenheit, der deutſchen Nation nichts anderes ſagen als: wir verſprechen dir, deutſches Volk, daß wir in der Zukunft genau ſo weiterkämpfen wollen wie bisher. Wenn wir einſt ſagten: unſere Aufgabe iſt die Erobe⸗ rung der Macht in Deutſchland, ſo ſagen wir heute: Aufgabe der Bewegung iſt die Eroberung des deutſchen Menſchen für die Macht dieſes Staates.(Stürmiſcher Beifall.) Aeberall, von allen Stellen der Partei und ihren Organiſationen muß um dieſes Ziel gekämpft werden. Wir wollen dabei auf allen Seiten unentwegt im Angriff bleiben! Am 12. November v. Z. hat das Volk ein einzigartiges, wunderbares Bekenntnis abgelegt, das größte, das je einer Be⸗ wegung in der Welt gegeben worden iſt. Wir ſind der Aeber⸗ zeugung, daß das uns immer wieder zuteil wird, wenn wir immer wieder für und um dieſes Volk kämpfen und ringen. Wir ſind daher auch der Aeberzeugung, daß wir immer wieder vor dieſes Volk hintreten müſſen. Wir erleben es jetzt in einem anderen Staate, wohin es führt, wenn man nicht mehr den Mut hat, vor die Nation hinzutreten und ſie um ihr Bekenntnis zu bitten.(Stürmiſcher Beifall.) Niemals darf es bei uns ſo weit kommen, daß wir aus Angſt, eine Ablehnung zu erfahren, vielleicht zur Gewalt greifen müſſen! Stets wollen wir deſſen eingedenk ſein, daß die Kräfte des deutſchen Volkes nicht im Innern vergeudet werden dürfen. Wir wollen daher auch in der Zulunft wenigſtens ein⸗ mal in jedem Jahre dem Volk die Möglichleit geben, ſein Urteil über uns zu fällen. So wie wir früher in 10 000, in 100 000 einzelnen Kundgebungen vor das Volk getreten ſind, um immer wieder ſein Votum zu erbitten, ſo müſſen wir auch in Zukunft dieſen Kampf fortführen in 10 000 und 100 000 Kundgebungen und Verſammlungen, um jedes Jahr wenigſtens einmal einen Appell an die ganze Nation zu richten. Geht der Appell ſchlecht aus, dann ſoll keiner ſagen, das Volk iſt ſchuld, ſondern er ſoll wiſſen: die Bewegung iſt träge geworden, die Bewegung kämpft nicht mehr richtig, die Bewegung hat die Fühlung mit dem Volke verloren. And dann wird man daraus erneut lernen können, wieder in das Volk Der Treueſchwur für den Führer Die größte Eidesleiſtung der Geſchichte— Oer feierliche Akt auf dem Königsplatz in München 6 DNB. München, 25. Febr. Während ſchon lange vor Anbruch der Morgendämmerung die Kolonnen der politiſchen Leiter ihren Aufmarſchplätzen zuſtröm⸗ ten, ſammelten ſich um ½7 Ahr die Abordnungen der fünf Ban⸗ ner der Hitlerjugend zum großen Wecken. Punkt 8 Ahr ſetzten ſich von der Kaſerne und von der Eliſenſtraße aus die Formationen der Amtsleiter und der Arbeitsdienſtführer, von der alten Pina⸗ kothek aus die Gruppen der HJ-Führer in Bewegung und glie— derten ſich in muſterhafter Ordnung in den großen Auf marſch am Königsplatz ein. Am 10 Ahr kamen vom Hofe des Braunen Hauſes her die Mitglieder der Reichs- leitung in geſchloſſenem Zuge heran und nahmen vor dem Propyläen Aufſtellung. Kurz darauf nahm im Braunen Hauſe der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, geſondert die Vereidigung der Reichsleiter und Amtsleiter vor. Am 10.20 Ahr trat Gauleiter, Staatsminiſter Wagner, unter lebhaften Heil— rufen an die vor dem Propyläen errichtete Rednertribüne. Kurz darauf fuhren auch die führenden Männer des Stabes vor, voran Reichsſtatthalter General vo n. Epp und Miniſterprä— ſident Siebert. Dem Stabsleiter der PO. Dr. Ley meldete Gauleiter Miniſter Wagner 14200 politiſche Leiter des Gaues München⸗Oberbayern. Anſchließend wurden 215 Stabswalter der Reichsleitung gemeldet. Gebietsführer Klein des Gebietes Hochland meldete dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach 16 600 Führer und Führerinnen der Hitlerjugend, des Jungvol⸗ kes und des BM. Gauarbeitsführer Baumann meldete dem Reichsarbeitsführer Hierl 488 Arbeitsdienſtführer. Punkt 2211 Ahr kam vom Braunen Hauſe her, im Kraftwagen ſtehend, der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. Auch er wurde von Fanfarenklängen und von lebhaften Heil⸗ rufen aus der weiten Runde begrüßt. Als er die Tribüne betre— ten hatte, wurden ihm ſofort die Meldungen aus dem ganzen Reiche erſtattet. Stabsleiter der PO. Dr. Ley meldete 795 000 Amtswalter im Reich zum Appell angetreten. Reichsjugendführer von Schirach meldete 130 477 Führer der H., 43 062 Führerin⸗ nen des BDM. und 990 Führer des Deutſchen NS⸗Studenten— bundes, Reichsarbeitsführer Hierl meldete 18 500 Führer des Arbeitsdienſtes als zur Vereidigung angetreten. Rudolf Heß be⸗ grüßte die einzelnen Gruppen mit einem kräftigen Heil, das tau⸗ ſendfältigen Widerhall fand. Der gemeinſame Geſang des Horſt⸗Weſſel-Liedes leitete die Feier ein. Zuerſt ſprach Innenminiſter Wa gner. Als Gauleiter des Gaues München⸗Oberbayern, des Gründungs- und Traditions⸗ gaues der NSDAP. entbiete ich euch den Gruß des Braunen Hauſes. Dieſe weihevolle Stunde werde eine Erinnerung bleiben für alle Zeiten. Sie möge eine Mahnung bleiben zur Pflicht⸗ erfüllung für alle Zukunft, zur Pflichterfüllung an Deutſchland. Sodann legten der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und der Stabsleiter der PO., Dr. Robert Ley, das Treuebekennt⸗ nis zum Führer Adolf Hitler ab. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach führte u. a. aus: Die Tatſache, daß die Leiter der Politiſchen Organiſation und die Führer der Hitlerjugend gleichzeitig am heutigen Tage dem Führer des neuen Deutſchland Treue geloben, iſt bedeutungsvoll. Gleichzeitg hineinzugehen. Darin liegt unſere Kraft. Kein Politiker kann der Welt gegenüber mit mehr auftreten, als er hinter ſich hat. Wenn uns das Schickſal die Kanonen genommen hat, die Maſchinengewehre, die Flugzeuge und die Tanks, dann ſind wir um ſo mehr verpflichtet, wenigſtens das Volk in ſeiner Geſamtheit um uns zu ſcharen.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Das iſt zugleich auch die größte Friedenspolitik, die denkbar iſt. Wer ein ganzes Volk vertritt, der wird ſich reiflich die Folgen überlegen, die ein leichtſinnig vom Zaun ge— brochener Streit nach ſich ziehen kann! Wer nur einen kleinen Klüngel ſein eigen nennt und fürchten muß, vom Volle beſeitigt zu werden, der mag der Verſuchung verfallen, durch äußere Er— folge die mangelnden inneren auszugleichen. Wir brauchen keine außenpolitiſchen Erfolge, um das Volk zu gewinnen, denn das Volk gehört uns.(Stürmiſcher Beifall und langanhaltende Heil rufe.) Wer ein ganzes Volk in ſeiner Geſamtheit hinter ſich fühlt, der wird beſorgt ſein, daß er dieſes Blut nicht leichtſinnig vergeudet und er wird unentwegt daran denken, die Intereſſen des Volkes wahrzunehmen mit den Mitteln des Friedens, der Arbeit und der Kultur, die der Geiſt dem Menſchen gegeben hat. Er wird nur im äußerſten Notfalle appellieren an die nationale Kraft! Wer aber ſein Volk ſo hinter ſich weiß und hinter ſich hat, der kann dann auch ſchweren Zeiten ruhig entgegenſehen. (Lebhafter Beifall.) Wenn wir eintreten für einen wahrhaften Völkerfrieden, ſo können wir aber auch verlangen, daß dem deutſchen Volke das nicht verweigert wird, was jedes anſtändige Volk zu fordern be— rechtigt iſt. Darum ſind wir ebenſo fanatiſche Verfechter des Frie⸗ dens, wie wir Verfechter der Rechte und damit der Gleichberechtigung und damit der Lebensrechte der deutſchen Nation ſind.(Beifall.) Wir wollen in dieſer Stunde, in der wir uns gemeinſam als erſte Repräſentanten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung fühlen, auch derer gedenken, die aus unſeren Reihen den heutigen Tag nicht mehr erleben konnten(die Verſammlung erhebt ſich). Die Saat, die ſie mit ihrem Opfer persönlich dem deutſchen Volke geſchenkt haben, iſt als Ernte aufgegangen. Ihre Not und ihr Leid iſt zum Anterpfand der deutſchen Zukunft geworden. Ihre Opfer müſſen uns aber lehren, daß keiner auch nur eine Sekunde zögert, wenn das Schickſal von uns dasſelbe Opfer for⸗ dern ſollte. Ein deutſches Volk, ein Deutſches Reich, eine ein— mütige deutſche Nation, ſtark, frei, geachtet, lebensfroh, weil ihr das Leben wieder möglich geworden iſt. So wollen wir in dieſer Stunde wieder unſeren alten Kampfruf erheben: Anſerer Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, unſerem deutſchen Volk und unſerem Deutſchen Reich Sieg ⸗Heil. Mit einem dreifachen Siegheil auf die Nationalſozialiſtiſche Partei, das deutſche Volk und das Deutſche Reich beendete der Führer ſeine mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Rede. Das Horſt-Weſſel-Lied ſchloß die bedeutſame Kundgebung im Hof— bräuhausſaal ab. Noch lange Zeit dauerten die herzlichen Kund⸗ gebungen, die Adolf Hitler von ſeiner treueſten Gefolgſchaft dar— erſtand in der SA. das Inſtrument zur Durchſetzung des politiſchen Willens der Nation. Beide Organiſationen, PO. und SA. ergänzen ſich aus einer einzigen Gemeinſchaft, der Hitlerjugend. Die Hitler— jugend iſt ſich der Verantwortung vor Volk und Geſchichte bewußt. 5 gebracht wurden. Sie iſt bereit und entſchloſſen, ſich in harter Zucht für ihre zukünf⸗ tigen Aufgaben einzuſetzen, um ſo das Recht zu erringen, dereinſt das Werk der politiſchen Soldaten Adolf Hitlers fortzuſetzen. Der Kampf der Hitlerjugend iſt nicht zuletzt ein Ausdruck des geſunden Dranges der deutſchen Jugend zur. Diſziplin und zur Anerkennung der echten Autorität. Stellvertreter des Führers! Die in ganz Deutſch⸗ land angetretenen Hitler-Zugend-Führer haben den Kampf der natio— nalſozialiſtiſchen Bewegung mitgeſtritten. Es iſt für jeden einzelnen dieſer alten und doch ſo jungen Kämpfer eine Ehre, heute durch Sie, den vertrauteſten Mitarbeiter Adolf Hitlers, dem Führer das Gelübde ſelbſtloſer Hingabe und Treue ausſprechen zu dürfen. Jeder von ihnen hat eine andere Funktion und ſie unterſcheiden ſich alle unter— einander durch die Verſchiedenheit ihrer Fähigkeiten und ihrer Leiſtungen. In einem aber ſind ſie alle gleich und eines können ſie alle: Alle können für dieſen Adolf Hitler ſchweigend ſterben als Diener ihrer harten Pflicht. Melden Sie dem Führer das als Botſchaft ſeiner treueſten Jugend. Der Stabsleiter der PO., Dr. Robert L ey hielt folgende Rede: Anſerer Generation iſt es vergönnt, die größte Revolution unſeres Volkes miterleben zu dürfen. And wir, die Politiſchen Leiter ſind vom Schickſal berufen, die Träger des poli⸗ tiſchen Willens unſeres Führers zu ſein. Ohne Mittel, ohne Organi— ſation ſtanden wir gegen eine Welt von Feinden. Angeheuerlich waren die Opfer, die jeder einzelne bringen mußte. Wenn wir beute die größte und gewaltigſte Revolution erleben und den Sieg der deutſchen Freiheit in unſerer Hand tragen, ſo wollen wir unſerem Volk und der Welt ſagen, daß das Schickſal noch lange nicht den Wechſel eingelöſt hat, den wir als Politiſche Leiter, SA., SS. und Hitlerjunge ihm durch unſere Opfer gegeben haben. And wenn man ſagt, wir ſollten nun endlich Ruhe geben, wir hätten die Macht, wir hätten den Staat, alle Parteien ſeien zertrümmert, alle Organi⸗ ſationen ſeien in unſerer Hand, ſo antworten wir jenen:„Wir können nicht eher Ruhe geben, bis wir das geſamte Volk von der Richtigkeit und Größe unſerer Idee überzeugt und dafür gewonnen haben.“ Deshalb ſoll auch der heutige Tag verbunden ſein mit dem Schwur: „Wir wollen nicht ruhen und raſten, bis Deutſchland und ſein Volk nationalſozailiſtiſch geworden iſt.“ Wir erheben für unſere Welt- anſchauung den Anſpruch auf die abſolute Totalität. Wir werden in allem und jedem dem Führer blind gehorchen und im Predigen und Werben nie erlahmen. So werden wir den Eid leiſten, der für die alten als die Beſtätigung ihrer Treue, die ſie durch die Opfer bewieſen haben, zu gelten hat und für die neuen Politiſchen Leiter als das Bekenntnis, dieſelben und wenn notwendig noch größere Opfer und Hingabe an den Führer auf ſich zu nehmen, wie es ihnen die alten als Beiſpiel vorgelebt haben. Der Stellvertreter des Führer Rudolf Seß führte anſchließend u. a. folgendes aus: Deutſche Männer, deutſche Frauen, deutſche Jungen, deutſche Mädel, die Ihr zu dieſer Stunde allerorts im ganzen Deutſchen Reich in einer Zahl von weit über einer Million zuſammengekommen ſeid! Ihr ſchwort den Eid an einem Tage, der zugleich erſtmals als Heldengedenktag begangen wird. Wir ſenken die Fahnen zur Weihe dieſes Tages und gedenken derer, die als Helden lebten und ſtarben. Wehe dem Volk, das keine Heldenverehrung mehr kennt! Volk ohne Helden iſt ein Volk ohne Führer. Wir ehren das Helden⸗ tum an ſich und können daher Zenen die Achtung nicht verſagen, die in Oeſterreich für ihre Idee und Pflicht ihr Leben ließen. Wir hegen die Hoffnung, daß im Bruderkrieg in Oeſterreich wieder ein Teil jener Kräfte wirke, die„ſtets das Böſe will und ſtets das Gute ſchafft“. Nicht allein Treue in der Tat, ſondern auch Treue in der Geſinnung wird von Euch gefordert. Hitlerjun gens! Ihr habt Euch dem Führer in jener bedingungsloſen Hingabe an Deutſch⸗ land unterſtellt, die vor 20 Jahren von den Freiwilligen von Lange⸗ nur als Hoſſnung vorſchwebte, einem Reich, das elne untrenndare Einheit bleibt, wenn Ihr Eure Pflicht tut. Für Euch heißt Pflicht tun, des Führers Befehlen wortlos folgen! Für den Hitlerjugend⸗ führer muß Diſziplin um ſo mehr erſtes Gebot ſein, jemehr Diſziplin er von ſeinen Jungen verlangt. Den politiſchen Leitern wiederhole ich, was ich ihren Kameraden vom Gau Thüringen im letzten Jahre zurief: Seid treu im Geiſte Hitlers! Fragt in allem, was Ihr tut: Wie würde der Führer handeln. Treu ſein Hitlers Geiſt heißt, in guten und böſen Tagen Nationalſozialiſt bleiben durch und durch. Schafft nicht einen Standesdünkel in Eurer Bewegung. Dünkt Euch nicht mehr als Eure Brüder. Bleibt immer dem großen Ziele treu, Deutſchland für alle Zukunft mit Hitlers Nationalſozialismus zu erfüllen. Die politiſchen Organiſationen unſerer Bewegung ſchuf den einheitlichen Volks! willen der Deutſchen. Die SA. ſchützt Volk und Staat vor Kräften, die es wagen wollten, dieſen Volkswillen zu unterdrücken. Als Kün⸗ der und Schirmer des Nationalſozialismus ſind beide, SA⸗Mann und der politiſche Leiter, die Arme der Bewegung. Beide ſind nach wie vor unentbehrlich und gleichwertig. Die politiſchen Leiter haben ſo wenig mit dem Begriff des Soldaten zu tun, wie die SA. mit dem Begriff einer militäriſchen Truppe. haben ihre gemeinſame Tradition, die verkörpert iſt in der„Alten Garde“. Rudolf Heß fuhr fort: Wir binden durch den Schwur er⸗ neut unſer Leben an einen Mann, durch den höhere Kräfte ſchickſals⸗ mäßig wirken. Sucht Adolf Hitler nicht mit Kraft Eures Herzens findet Ihr ihn alle. land und Deutſchland iſt Adolf Hitler. ſchwört für Deutſchland. ich Zeden, vor ſeinem Gewiſſen zu prüfen, ob er ſich ſtark genug fühlt, den Eid auf Adolf Hitler in ſeinem Geiſte zu halten. Kein Nachteil ſei dem erwachſen, der nicht mitſchwört und dann offen und ehrlich ſein Amt niederlegt, weil er ſich für zu ſchwach hält. Wehe aber dem, der ſchwört und ſeinen Schwur bricht. j Wir kommen zum Eide! Sprecht hier und in allen Gauen des deutſchen Vaterlandes mir nach: z Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und 15115 den mir von ihm beſtimmten Führern unbedingten Gehorſam.“ Die größte Eidesleiſtung der Geſchichte iſt geſchehen! Dem Führer Sieg⸗Heil! 5 n Anmittelbax, bevor Rudolf Heß den Maſſen den Schwur auf den Führer Adolf Hitler abnahm, erklang weihevoll das Deutſchlandlied, wobei in ſtrahlender Sonne Zehntauſende von Hände zum Himmel ſtrebten. Dann erfolgte der weihevolle Akt der Eidesleiſtung, bei dem der Wortlaut des Treueſchwures von den Schwörenden lang⸗ ſam nachgeſprochen wurde. Aeber eine Million wurden vereidigt Berlin, 24. Febr. Die„Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz“ veröffent- licht eine Aeberſicht über die Zahl der am Sonntag vereidigten politiſchen Leiter und Amtswalter der NSDAP., zu denen auch noch die Führer der Hitlerjugend und die Arbeitsdienſtunterführer kommen. Die Geſamtzahl der Vereidigten dürfte etwa 1017 000 be⸗ tragen. Im einzelnen wurden vereidigt: Leiter der politiſchen Or⸗ ganiſationen(Gauleiter, Kreisleiter, Ortsgruppenleiter uſw.) mit ihren Stäben 373 000, Amtswalter der NSBO(Betriebszellen-Organiſation) 120 000, Amtswalter der NSKOV(Kriegsopfer-Verſorgung) 25 300, Amtswalter der NS-Hago(Handel-, Handwerk-, Gewerbe-Or— ganiſationen) 57 000, Amtswalter des Amtes für Beamte 34 000, Amtswalter der NS-Frauenſchaft 53 000, Amtswalter des Agrarpolitiſchen Apparates 20 000, Amtswalter des NS-Lehrerbundes 12 700, Amtswalter des NS-Aerztebundes 1500, Amtswalter des Bundes nationalſoz. deutſcher Juriſten 1600, Amtswalter der NS-Volkswohlfahrt 68 000, i Amtswalter des Amtes für Kommunalpolitik 3600, Amtswalter der Parteigerichte 2500, Amtswalter der Propaganda 14000, Amtswalter der Preſſe 7400, Führer und Führerinnen der Hitlerjugend und des BDM. 2 7 SA. und politiſche Leiter den Hirnen, mit der Adolf Hitler iſt Deutſch⸗ Wer für Hitler ſchwört, 05 000 Anterführer des Freiwilligen Arbeitsdienſtes 18 500. Die Vereidigung in der Landeshauptſtadbt BD. Karlsruhe, 25. Februar: Die Landeshauptſtadt ſtand am heutigen Sonntag ganz im Zeichen der Vereidigung von 12 000 politiſchen Leitern, SJ. JV.- und F ADD. ⸗Führern. Die Straßen trugen reichen Flaggen⸗ ſchmuck und das Braun der Aniformen herrſchte vor. Zahlreiche Sonderzüge brachten die Teilnehmer aus den benachbarten Be⸗ zirken. Gegen 10 Ahr hatten ſich über 12 000 politiſche Leiter und Jugendführer zur Vereidigung eingefunden. Nach Erſtattung der Meldung durch den Kreisleiter Worch hielt der Reichsſtatt-⸗ halter Gauleiter Robert Wagner eine Anſprache, worin er u. a. ausführte, die PO. habe die Sonderaufgabe übernommen, eine politiſche Führerſchicht heranzubilden. Anfer Volk habe große Geſtalten hervorgebracht. Allein, es ſei die Tragik dieſer Männer und des ganzen Volkes geweſen, daß hinter dieſen i Männern keine politiſchen Reſerven ſtanden. Es würden noch ſchwere Aufgaben zu erfüllen ſein, aber wenn wir hinter unſerem Führer ſtänden, brauche es uns um die Zukunft des deutſchen Volkes nicht bange zu ſein. Der Redner brachte ein Sieg-Heil auf Adolf Hitler und das Vaterland aus, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Dann wurden die Feierlichkeiten in Mün- chen und Berlin durch Lautſprecher übertragen. Nach der Kund⸗ gebung im Hochſchulſtadion erfolgte vor dem Rathaus ein Vor⸗ beimarſch der Formationen, der nahezu eine Stunde währte. 400 Fiſcher und 190 Pferde auf einer Eisſcholle abgetrieben DNB. Moskau, 25. Febr. Wie aus Tiflis gemeldet wird, ſind am Sonntag infolge eines Bruches der Eisdecke 400 Fiſcher mit 190 Pferden auf einer Eisſcholle in das Kaſpiſche Meer hinausgetrieben worden. Der Eisbrecher„Stalin“ iſt ausgelaufen, um den Fiſchern Hilfe zu bringen. Zunächſt muß jedoch der gegenwärtige Standort der Eisſcholle feſtgeſtellt werden. Ein Flugzeug iſt auf die Suche nach den Fiſchern entſandt worden. Das Flugzeug wird ver⸗ ſuchen, Lebensmittel und Arzneimittel abzuwerfen. Ein Rittergutsbeſitzer in Schutzhaft. Die Kreisleitung der Deutſchen Arbeit. ont in Mohrungen (Oſtpreußen) teilt mit: Auf Grund der Ve nung zum Schutze von Volk und Staat wurde in der verge en Woche der Rit⸗ tergutsbeſitzer Amtmann Fähſer(Saſſen in Schutzhaft genom⸗ men. Seit längerer Zeit herrſchten in dem Gutsbezirk Saſſen recht eigenartige Arbeitsverhältniſſo, die die Deutſche Arbeits- front zu wiederholtem Eingreifen v—ſlaßten. Fäbſer hat ſich außerdem zu groben Beſchimpfunge. des Oberpräſidenten Gau⸗ marck das Heldenſterben für Volk und Reich verlangte. Ihr habt das Glück, in einem Reich zu leben, das den beſten Stürmern von 1914 leiter Koch hinreißen laſſen. 371 Bevor ich zur Vereidigung ſchreite, bitte 7 N ö ö ö ö * J„ 1 f 1 1 ö f f 0 f — L — el — u 5 1 * ee Statt besonderer Anzeige Satt dem Allmächtigen hat es in seinem unerforsch- lichen Ratschlusse gefallen, meinen herzensguten Mann, unseren lieben Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Martin Hanf infolge eines schweren tragischen Unglücksfalles am Samstag, den 24. Februar, nachmittags/ 7 Uhr im städtischen Krankenkaus zu Mannheim, versehen mit den Tröstungen der kath. Kirche, zu sich in die Ewig zu nehmen. Viernheim, Dessau, Mannheim, New⸗- Vork, den 26. Februar 1934 1 1 1* Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Martin Hanf nebst Kindern und den übrigen Anverwandten Die Beerdigung findet am Mittwoch, nachmittags halb 5 Uhr vom Trauerhause, Kreuzstraße 13, aus statt. gejj. Bauernſchaft Jeder Landwirt, der bei der Kontingentierung vor Tabak und Zuckerrüben, ſowie bei Zuteilung von Sied lungsgelände berückſichtigt werden will, muß dem Reichs nährſtand bezw. der Landesbauernſchaft angehören und den Beitrag für ſeine berufsſtändiſche Organiſation ent richten. Dies gilt auch für diejenigen, welche dem ehe maligen Landbund und Bauernverein angegliedert waren. Bei jeder Verteilung werden die Liſten der Landesbauern ſchaft zu Grunde gelegt. Die noch nicht erworbenen Mitgliedskarten können beim Diener, Peter Sander, Pandurengaſſe, eingelöſt werden. Tabakabfälle werden am Dienstag nachmittag 1 Uhr in der Heſſ. Mühle verwogen. Gut und ſauber abliefern, da für die Höchſtbonitierung 30 Pfg. pre Pfund bezahlt wird Der Ortsbauernführer: Noos. Nachruf Infolge eines schweren Unfalles wurde am 24. Februar 1934 Herr Matin Hanf 1. FSIU Schütze aus der Reihe unserer Beamten gerissen. Der Verstorbene war ein treuer und gewissenhafter Beamter, der wäh- rend seiner nahezu 13 jährigen Dienst- zeit stets bestrebt war, seine Pflicht zu tun. Wir werden Ehren halten! Viernheim, den 26. Febr. 1934 Dürgermelsterel iernneim echte! Vereins⸗Anzeiger Marianiſche Jünglings⸗Sodalität. Heute sein Andenken in Heute nachm. 5 Uhr ab und morgen früh 8 Uhr hausgemachte urs! Und Flelsch zu haben bei Frz. Lammer l. Moltkeſtraße 95 Tivoli Anbieten wenn andere schweigen S /m ee, Raſſenreiner weiße Leghorn) zu verkaufen. Das Angebot geht der Nach⸗ frage voraus Die Kunden Trauer Hieidung Trauerhüe- Trauerschleler stets in großer Auswahl Flscher-Riegel mannneim Paradsplatz undkünftigen Käufer wollen umworben ſein. Der Zeit⸗ punkt einer Werbung ſoll ſich niemals darnach richten, ob die Konkurrenz anbietet, er muß davon ausgehen, ob man ſelbſt verkaufen will Der beſſere Erfolg liegt ſtets bei jenem Kauf⸗ mann, der beharrlich zu Einige Meter dürres eichenes Hrennnolz zu kaufen geſucht. Zu verkaufen: Ca. 50 gute Bohnenſtangen gebr. weißer Gas⸗ Von wem, ſagt der Verlag ds. Blattes herd ſowiell weiße Mehr Amſatz 2— 1 len, Ranadmarhen 575 lll, rünen empfiehlt die Buchdruckerei der hat abzugeben. N Viernheimer Volkszeitung. d d Upef Worte sr Kinderbett⸗ werben verſteht. ſtelle durch Zeitgs.⸗ Von wem, ſagt der 0 Inſerate 0 192 Verlag em eacmnddandcdtgdanedag ama dangacnd can nennen nnen enaannüdnadan nenen nnnnmandadandaagacaadaaccddaaaaaadcaaaddaa Aut uielseltigen Wunsch u. der großen Nachirage wegen Heute Montag nochmals das entzüchende Tonfümwern Kirchliche Nachrichten. Wie wir erſt nachträglich er⸗ fahren, wird Herr Kaplan Weil bereits morgen Viern⸗ heim verlaſſen, um eine Stelle in Mainz zu übernehmen. Die hieſige Stelle wurde dem Herrn Kaplan Klippe zus Bingen, einem gebürtigen Mainzer, übertragen. Marianiſche Jünglings⸗Sodalität. Die Mitglieder des Vorſtandes der Marian. Jünglingsſodalität wollen den Vereinsanzeiger beachten. Auszahlung der Militärrenten. Die Militärrenten für den Monat März gelangen Dienstag, den 27. ds. Mts. beim Poſtamt zur Auszahlung. Reh zu Tode gehetzt. Hierzu wird uns geſchrieben: Bei dem geſtrigen Maſſen⸗Spaziergängerverkehr in Wald und Feld wurde das vorhandene Wild ſehr verſcheucht und verjagd. In großer Bedrängnis flüchtete 1 Reh in den Obſt⸗ garten gegenüber des Friedhofs. Unvernünftige Paſſanten meiſtens Erwachſene!) jagten in großer Zahl das bedrängte Reh bis es ſchließlich nach mehrmaligem Anprall gegen Draht zu Tode gehetzt liegen blieb. Die Bevölkerung ſollte doch in ſolchen Fällen, abgeſehen von der ſtrafbaren Handlung, mehr Vernunft zeigen und das Wild ruhig ſeine Wege ziehen laſſen, muß es doch Jedem eine große Freude ſein noch Wild in unſerem deutſchen Wald ſehen zu können. Für die Forſtverwaltung und die Jagdpächter iſt es ohnedies ſicher nicht leicht einen leidlichen Wildſtand zu erhalten. sd õʒttt ð V Großfeuer in Kaſſel Kaſſel. In einem Vorratsgebäude der Segeltuchwebe⸗ rei Baumann u. Leder entſtand aus bisher unbekannter Urſache ein Feuer, das ſich infolge der in den Gebäuden lagernden leicht brennbaren Vorräte ſehr ſchnell aus⸗ breitete. Die Feuerwehr rückte mit ſämtlichen verfügbaren Jügen und allen, auch den beurlaubten Mannſchaften zur Bekämpfung des Brandes aus, da die Gefahr beſtand, daß die neben dem brennenden Gebäude liegenden Gebäude, die die Näherei und die Schreinerei enthalten, ebenfalls vom Feuer ergriffen werden, was für das dort befindliche Wohnviertel die größte Gefahr mit ſich hälte bringen können. Es gelang den Anſtrengungen der Wehr, den Brand einzudämmen und auf das Vorratsgebäude zu be⸗ ſchränken, das vollkommen eingeäſchert wurde. Die Flammen ſchlugen hoch aus dem Vorratsgebäude empor und waren weithin ſichtbar. Schließlich ſtürzte der Dachſtuhl des brennenden Gebäudes ein, ohne jedoch Men⸗ ſchen in Gefahr zu bringen.— Der Betrieb der Firma, die zurzeit ſtark beſchäftigt iſt, geht ohne Störung weiter. An der Brandſtätte fanden ſich auch bald der Oberbürgermei⸗ ſter und der Regierungspräſident ein. Die deutſche Auswanderung Das Statiſtiſche Reichsamt hat eine Wanderungsbilanz aufgeſtellt, die ganz nüchtern feſtſtellt, daß der Wanderungs⸗ rerluſt des Deutſchen Reiches ſeit 1871 2,4 Millionen Menſchen betragen hat. Abgeſehen von kurzen Zwiſchenpauſen iſt der Abſtrom von Deutſchen in dieſen zwei Menſchenaltern nie unterbrochen worden. Nur zweimal war die deutſche Wan⸗ derungsbilanz aktiv. Das erſte Mal von 1895 bis 1905, in welcher Zeit ein beträchtlicher Gewinn von 330000 Men⸗ ſchen feſtgeſtellt wurde, und dann noch einmal von 191⁰ bis 1925, als durch die Einflüſſe der Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zeit ein Rückſtrom von Auslandsdeutſchen und ein erheb⸗ licher Zuſtrom der Deutſchen aus den abgetretenen Gebieten einſetzte. Dagegen verzeichnet der letzte Zählungsabſchnitt von 1925 bis 1933 wieder einen Verluſt von 263 961 Men⸗ ſchen. Dieſe Zahl gibt zu den größten Beſorgniſſen Anlaß, wenn man bedenkt, daß unſer oVlk durch Geburtenüberſchuß auch nicht mehr nennenswert wächſt. „Die Sonne gent auf“.-F Schön ist jeder Tag, den du mir schenkst, Marie Luise muss man gesehen haben. N. G.⸗Bekanntmachungen Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und 9 Amt für Beamte. Betr. der Beerdigung unſeres Mitgliedes Martin Hanf bitte ich die Dienstag⸗Bekanntmachung zu beachten. Der Leiter. * Schün it jeder Tag den du mir ſchenlſt Marie Luije Heute Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Auf vielſeitigen Wunſch ſowie der großen Nachfrage wegen, kommt heute, ſtatt„Das letzte Erlebnis“„Die Sonne geht auf“ Freitag, abends 7—9 Uhr d. h.„Schön iſt jeder Tag, den du mir ſchenkſt— Marie Luiſe. Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Allen Beſuchern iſt noch heute Montag ein genußreicher Abend Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr beſchieden. Für alle Filmfreunde geht noch die Sonne auf. f Eport und Spiel Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau 13(Südweſt): . 3 25 1 Kickers Offenbach— FSW Frankfurt 8850 Die je vier SA.⸗ und SS. Leute, die an der Spalier Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen 1:1 bildung morgen Dienstag in Heppenheim— Trauung des Wormatia Worms— AO Worms 5·1 Kreisleiters teilnehmen, melden ſich heute Abend 7 Uhr S Wierbaden—. T. Feen 1 auf der Parteigeſchäftsſtelle. F 03 Pirmasens— FS Mainz 05 4.1 4 Gau 14(Baden): Deutſcher Abend am Sonntag, 4 März abends 8 SV Waldhof— Phönix Karlsruhe 9˙0 Ahr im„Freiſchütz. VfB Mühlburg— Pf Nadarau 3:0 Die Parteimitglieder und Mitglieder aller Unterforma⸗ Freiburger Fc.— Karlsruher FV. 11 . 145 5 4 N.. a 1. FC. Pforzheim— Germania Brötzingen 5˙2 tionen ſeien hierauf beſonders hingewieſen und ſchon jetzt 2 5 vollzählig eingeladen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Gau 15(Württemberg): ö * Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kickers 3:8 VfB Stuttgart— FC Birkenfeld 12¹ Singchor der NS.⸗Frauenſchaft N f Union Böckingen— Sc Stuttgart 120 Am Mittwoch, abends 8 Uhr, pünktlich in der Germania lumer FV 94— 1. SS Ulm 0:2 n Weil damit die 1 e eee Gau 16(Bayern): Abend ſtattfindet, rechne ich mit vo zähligem Eiche Wacker München— Spogg. Fürth 13 . Der Leiter. Bayern München— Fe 05 Schweinfurt 4:0 FC Bayreuth— 1860 München 0:3 NS.⸗Volkswohlfahrt.. 8 Schwaben Augsburg— AS Nürnberg 0:0 Wir ſuchen für einige beſonders dringende Fälle Jahn Regensburg— FV Würzburg 04 471 gebrauchte Bettſtellen und Bettzeug. Auf manchem Speicher 1 FC Nürnberg— FE München 5:0 ſteht wohl noch eine gebrauchte Bettſtelle, die geſpendet wer— 1 5—— 2 den kann. Meldungen am Dienstag, den 27. Februar von Viernheim jällt weiter zurück! 9—11 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes. 2 g 2.. a J. A.: Stockert, Geſchäftsführer. Feudenheim 07 Mannheim 20 1 5 d Käfertal— Wallſtadt 2:0 . Phönix Mannhei Viernhei 32 5 l önix Mannheim— Viernheim 8˙9 NSKOSV., Ortsgruppe Viernheim Altrip— Friedrichsfeld 0˙0 Die Geſchäftsſtunden finden jeweils Montags und Mitt— wochs von 7—8 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSDAP., Tabelle der Bezirksklaſſe. Adolf Hitlerſtraße 19, ſtatt. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte N Friedrichsfeld 15 9 8 713 20 EFPVVCVCVVVVTTTTVTCTCTCTCTCTVTTTTTTTTTT 1e ee eee 10 5 Altrip 15 7% 355, 19 Aus der Welt des Wiſſens Fe 15 6 4. 38 20 8 5 3* S ofe 14 7 1 22 5 Die Erbauung des erſten Dampfſchiffs wird Robert Ful⸗ lern beim*** ton zugeſchrieben. Aber es hat ſchon vor ſeiner Zeit Dampf: Phönix Mannheim 15% 5 5 21:24 15 ſchiffe gegeben, wenn ſie auch keine große Rolle geſpielt J Käfertal 15%% 2a 7 284% haben. Im Jahre 1801 ſchon baute William Symington ein[ Wallſtadt 14 3 i Dampfſchiff, das als Schleppdampfer auf dem Forth⸗Clyde⸗ 07 Mannheim 0 2 1 Kanal benutzt werden ſollte; aber die 2. Handball das Schiff würde das Waſſer in heftige Bewegung ſetzen, Amieit; 8 gen l ſo daß die Ufer des Kanals zerſtört würden. Auf dieſe Be⸗ Amicitia Viernheim 1.— Käfertal 1. 4:4 fürchtung hin wurde das Dampfſchiff zu Brennholz zer⸗ kleinert. In Perſien muß vom Schah bis zum Bettler jedermann ſich an jedem Neujahrstag, der in den Anfang des Frühlings fällt, ein neues Gewand kaufen; ſo beſtimmt es die Religion. Mit dieſer Eincichtung dürfte Perſien in der ganzen Welt einzig dastehen. 3 Die Entfernung zwiſchen Berlin und der öſtlichſten Stadt des Reiches beträgt 660 Kilometer; aber nur 160 Kilometer iſt heute die polniſche Landesgrenze von der Reichshauptſtadt entfernt. . Deutſche Jugendkraft D. J. K. Viernheim 1.— D. J K. Hemsbach 1. 9.1 Handelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 413 Stück, verkauft 295 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 8—17 Mark, Läufer, das Stück von 18—24 Mark.— Marktverlauf mittel. 1 Abiturientinnen in der Reifeprüfung. Von ihnen haben einlöſt. Markenwaren, deren Gutſcheine dieſen Beſtimmun⸗ Or. Wagner vor Bauern und Winzern ſich von vornherein 562 junge Männer und 175 Mädchen en noch nicht entſpreck dü noch bis zum 15. März 5 l a 1* a 10 1 Maädche gen noch nicht entſprechen, dürfen nur noch bis zum 15. März Große Kundgebung in Kheinheſſen. für praktiſche Berufe entſchieden. Der Reſt, nämlich—5⁵⁰ an den Wiederverkäufer gelangen. Es darf alſo kein Fabri⸗ Gau-Algesheim. Aus den Kreiſen Bingen, Mainz und männliche und 62 weibliche Abiturienten, hat die Abſicht kant mehr nach dem 15. März Packungen mit Gutſcheinen Alzey waren rund 3000 Bauern und Winzer zur Begrü⸗ ausgeſprochen, ſtudieren zu wollen. Da aber das auf Heſz abgeben, die er nicht ſelbſt einlöſt ſondern etwa der Einzel⸗ ö ßung des Landesbauernführers Dr. Wagner in zwei gro⸗ ſen entfallende, vom Reich feſtgeſetzte Jahreskontingent der händler oder eine Nabattvereinigung, oder die in Waren ein⸗ en Sälen zuſammengekommen. Kreisbauernführer Atorff zum Hochſchulſtudium Zugelaſſenen(abgeſehen von den gelöſt werden. Dadurch werde erreicht, daß jede Schädigung Sälen zuf 9 füh tor. 5 i 4 5 3 5 r Fee. digen begrüßte die Bauern und entbot dem Landesführer ſowie[ Lehrerſtudenten am Pädagogiſchen Inſtitut) 340 männliche[des Einzelhandels ausgeſchloſſen iſt. Die den neuen Beſtim⸗ ſeinem Adjutanten Stabsleiter Schönheit ein herzliches und 34 weibliche Studenten iſt, werden ſich alſo noch 210[ mungen nicht entſprechenden Gutſcheine müſſen bis zum f Willkomm. Abiturienten und 1 Abiturientinnen nichtakademiſchen Be⸗ 31. Auguſt 1934 vorgelegt, gegebenenfalls nach den neuen 22 2 rufen zuwenden mi 2 Beſti e idie erde Der Landesbauernführer ſchilderte den Aufbau des ſen zuwenden müſſen Beſtimmungen revidiert werden. 5 Reichsnährſtandes, ferner die Maßnahmen zur Geſundung CCCC(C(ãããã/ 00 ã ͤvVpbbobbbPPbPbfPT 0000 p eee auf dem Butter-, Milch-, Fett⸗ und Ge⸗ Hitler ſchafft Arbeit Mütter, die NS.-Volkswohlfahrt kämpft für Euch! hinter idemarkt. 3 5 g f i 5 Weitere bewilligte Maßnahmen des Arbeitsbeſch affungs⸗ Werdet Mitglieder der NS.-Volkswohlfahrt! die de Eingehend erläuterte er das Erbhofgeſetz und legte be- 5 l 5. 33 en N 9 blfah gühte ſonders den Winzern von Rheinheſſen klar, daß es nicht ein N programms it Rhein⸗Mafn⸗Gebiet.— 17 neues Geſetz ſei, ſondern ein allgermaniſches, das jetzt nur Ausbau der Landſtra⸗ Weilburg— Wetzlar(Fernver⸗ Gewinnauszug 3 an die Stelle der liberaliſtiſchen Erbfolgerung krete, deren kehrsſtraße 49) und der Landwegdurchgangsſtraße Saalburg⸗ 5. Klaſſe 42. Preußiſch⸗Süddeuiſche Staats-Lotterie, an die Stelle der liberaliſtiſchen Erbſolgeordnung krele, Anſpach⸗Weiltal zwiſchen Saalburg⸗Anſpach und Weiltal und Ohne Gewähr Nachd A les deren Urheber hier am Rhein beſonders Napoleon geweſen Anſpach durch Verkehrsverband Wiesbaden mit 11900 Tage⸗ tachdruck verboket ben, 2 8—„* 3 3 1„ 2* ſei. werken; Ausbau der D⸗Straße Oppenheim⸗Undenheim⸗Wörr⸗ Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne nut fl 9 0— g.*— 2 2 2 2 1 8 3 J i 10 e ſtadt und Ausbau der B⸗Straße Niederſolm⸗Stadecken⸗Kreuz⸗ gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer füllunt er Bauer möge nicht mißtrauiſch dem neuen Geſetz ge 8 e 1 4 i l füll genüberſtehen, ſondern voll Vertrauen auf die Regierung[ nach durch Provinzialdirektion Rheinheſſen mit 5200 Tage⸗ in den beiden Abteilungen I und II che ſein Gutes erkennen. Den Winzern teilte der Landesbau. werken; Ausbau der Bezirksſtraße Nr. 190 Lehnheim-⸗Hom⸗ 14. Ziehungstag 23. Februar 1934 Henke ernführer mit, daß auch ſie als wichtiges Glied des Reichs⸗ berg⸗Lehrbach durch Provinzialdirektion Oberheſſen mit 1750 3 080. 8 98 3 5 rufü mit, g 8 tiges 5 Tagewerken; Herſtellung eines Not- nd R Flaffes In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. bönne nährſtandes anerkannt ſind und daß ihnen durch beſondere Tag e, nung eme Rot- un egenauslaſſes am gezogen 11 Maßnahmen auf dem Weinmarkt Sandhof für die Iinksmainiſche Bergzone durch Stadt Frank⸗ f t ganz . a s 8. zurt a. M. mit 3500 Tagewerken; Aufforſtung von Oedland 1888— 3600. 2 80 70 un w ein Aufbau ihrer Betriebe ermöglicht werden ſoll. Es durch Gemeinde Preßberg mit 1505 Tagewerken. 210 Sewinne zu 3000 M. 5238 59453 248218 259871 330850 nber würde auch ferner ein gangbarer Weg zur Beſeitigung der 3 2 zu 2000 M. 15715 59626 109323 245432 308354 346633 0 für un Winzerkredite gefunden. Den vielen R e ch te n aber, die Vorfrühlingstage 18 Hewinne zu 1000 m. 19030 58424 98552 135306 252825 257958 jährige der Bauer durch den nationalſozialiſtiſchen Staat erhalte, Ge. a U N 16820 49002 48842 G90 n J 1 müſſe er Pflichten entgegenſetzen. So ſei das Ziel, daß„Sie haben einen ganz eigenartigen Reiz, leſe Tage 528245 149882 143841 156489 161113187269 180835 197023 198068 0 der deutſche Bauer die Ernährung des deutſchen Volkes zwiſchen Winter und Frühling, die keiner von beiden Jahres⸗ 395824 2717820 227857 228888 245301 254550 264913 276104 277239 heit un 2* 8 e n eiten voll angehören, die nicht mehr Wint d nicht 288981 300801 314116 338339 366371 393915 ſicherſtelle.Anſchließend ſprach Stabsleiter Schönheit aus- zeiten voll angehören, die nicht mehr Winter un noch nich 402 Gewinne zu 300 M. 448 784 068 2299 3819 5663 8173 10499 und führlich über das Erbhofgeſetz. Er ging beſonders auf die Frühling ſind, ſondern an denen beide zugleich Anteil 11252 12274 29881 23924 27881 28295 28878 30738 31378 31613 ühter Eigenheiten in der Erbfolge in Rheinheſſen ein, die durch haben und ihnen durch dieſe Miſchung und das Nebeneinan⸗ 90218 87814 82344 58808 87575 92082 33864 83798 84388 875935 5 9 das neue Geſetz eine Verjüngung erfahren und für den der ſchärfſter Kontraſte ein ganz beſonderes Gepräge ver⸗ 58883 723885 76686 79733 86412 90302 90780 81438 83851 97087 3 Mee 8 f leihen. Noch wehrt ſich der Winter, ſeinem Nachfolger das 197358 195488 105285 157408 ſogss879 ſoso81 110359 119887 111106 der Sl deutſchen Bauern weſensnah gemacht werden ſollen. 5 85 5 r 1 n 8 114399 114888 112887 114483 116586 116979 1171583 117483 117642 Feld zu räumen, aber ſeine eigentliche Kraft iſt gebrochen, 144784 118859 118539 120821 128710 124585 124647 130088 131242 Demon 1 i i deen dem er iich auch oft recht grimmig gebärdet mit plötz⸗ 4787 8218 4886 50570 5749 189998 185748 18598) 188% d Die kirchliche Neuorònung in Heſſen lichen Schneefällen und harter Kälte, es ſind das doch alles 1804%8 180884 181554 188700 184771 187798 188828 1728386177780 aun? Die Gliederung der neuen Kirchenbehörde.— der Arier⸗ ſchon Rückzugsgefechte, und der Widerſtand iſt nie mehr von 192067 192745 193077 184232 188834 198840 188887 198724 200305 I chwan eee n paragraph eingeführt. langſam zurück, und der junge Frühling, der ihn bedrängt[ 224832 256892 250820 251742 282638 283980 284943 286290 268080 0 f Darmſtadt, 24. Februar und ihm Schritt für Schritt folgt, gewinnt an Boden. Ueber⸗ 239878 233858 272478 252878 276177 277089 278283 283723 282375 del „24. a Ü in der N; 5 d di interi 294838 299828 300298 30838 304583 307207 308434 319648 37234 bent Das Geſetz⸗ und Verordnungsblatt der nenen Linde all in der Natur regt ſich neues Wer en, die winter iche 311828 312888 318878 3138879 316104 318180 320434 323786 32848 far kirche Naſſau⸗h eſſe öff flick die Beſti di Starrheit iſt gebrochen, das Leben triumphiert über den Tod. 345875 331389 3323853 332529 334152 339319 339589 344555 349140 mer K V e füſtem Och id r elbe rühlingbuen wagen ſich ann 7177 873620878320 887276 35338 35126 35570 56570 380% f 30 g 5 g 5 5 l n n Grü sblume a ich an 0 ö 8. 2 9 a gliedert ſich die neue Kirchenbehörde in den Landesbiſchof Licht. 2 1 5 3 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 1 deer t un die 9 Licht. Die noch kahlen Zweige von Baum und Strauch haben 5 121 1 9 deskirchenrat und die Landeskirchenkanzlei. Die ihr lebloſes Ausſehen derloren, nachdem der Saft in ihnen gezog 1 b andeskirchenämter in Darmſtadt und Wiesbaden arbeiten ied tei beginnt d 0 + klingt 2 Gewinne zu 10000 an. 310249 dezente vorläufig als Verwaltungsſtellen weiter. Die Verwaltungs- plöglich 0 5 8 e ee Von Pen Feldern 15 10 Satan n 2000 L. 48803 80245057770 7237007840 0 Heppen 5 8 3 e 0 7 wi 2. 7614.118870 119404 3 geſchäfte des Landeskirchenrats von Frankfurt werden von weht der herbe Geruch der erwachenden Frühlin 1 00 Eine 10 Keuiane zu 1900 M. 58849 188270 S2 84g 270822 7846 lungend dem Landestirchenamt in Wiesbaden wahrgenommen 8 1 Bede 28, Bede zu 500 n. 28s 4888 0882 34758 128888 130268 1 Der Amtsſitz des Landesbi 5 d. d 8 1.. erwartungsvolle, hoffnungsfreudige Stimmung liegt über 148858 198212 200747 231140 289309 256635 258091 283589 308024 wo um 1 le iſt 55 fie 58 9 1 5 it lied P bed Lichen. der Welt, wie Kinder ſte empfinden vor einem Feſt die an! en 0 949 8079, 8809 22886 2845 81294 88925 J begann. kn es iſt„ Jarmſtadt. ie Mitglieder des Landes⸗ alle Menſchenherzen mit ſeltſamem Zauber rührt. Warten! 34977 37828 41382 45238 47971 51880 52830 87049 61690 84986 Mond“ ö 1 FFF Hoffen das it es, was uns bewegt, eine Stimmung, die[88288 882 86814 5687 1888 409580445778588 18893 Saal e N Sbt anzlei heißen Landeskirchenrat, ein Gedicht von Owlglaß wiedergibt: 1169323 120889 124414 126518 128294 128309 129488 129561 131042 1 das rechtskundige Mitglied des Landeskirchenrats hat die 75 91 5 9 0 131285 132847 132816 134489 138466 140870 141835 141889 142813 ſolgte. Amtsbezeichnung Landeskirchenpräſident Geſtern noch ein fahles Sterbekiſſen——— 165378 185457 89584 184487 158849 157375 188214 180172 188428 1 9. W 5 158 Bae eb i de allen Jahn offen ee bend denen ger Ha cgeceihen neren anche. ige en ei e f njenigen der aatsbeamten geregelt. Danach kön⸗ ine Hand wird kommen und wird ſäen 2 4 ſchen 2 5 g a 0 a 2: 1 9 8 2 288287 288172 285856 271328 271820 278977 277835 279402 283584 dle zule Geuahe zafte been, beg ſe dee el e 5707 e 25 ie volle Gewähr dafür bieten, daß ſie jederzeit rückhalt⸗ nd ein Vogel zwitſchert: Warten! Hoffen! 5 27 1 necher los für die Deutſche Evangeliſche Kirche und den nationalen 361249 383258 355250 388897 368336 376180 380885 353325 385087 1 5 1 Staat eintreten, in den Ruheſtand verſetzt werden.“ Geiſt⸗ 391228 398957 399516 899923 f 1 ie ve 110 liche, die nichtariſcher Abſtammung ſind oder mit einer Ausbau des Rabattſchutzes 20 Tagesprämien. N 7 1 den gau muschlaiſcher Abftammang rerheiratet sind ſind in Jem Nabaftgeſetz hat der Reichswirtſchaftsminiſter nun. Auf Jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu e 1000 N. u 10 10 zen Ruheſtand zu verſetzen. Es gelten hier nur die ſtaat⸗ mehr eine Durchführungsverordnung erlaſſen, die zahlreiche gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den don 1 4 lichen Ausnahmen. Der Landesbiſchof kann im Intereſſe weitere Maßnahmen gegen den Mißbrauch des Rabattweſens beiden Abteilungen J und II: vit den des Dienſtes Geiſtliche verſetzen, beurlauben oder in den enthält. Der Referent der Verordnung, de Hans 2828, 61463 164889 180634 204977 247888 338468 368191 Smaatge einſtweiligen Ruheſtand verſetzen. Geiſtliche können ferner W. Weber, erklärt in einer Erläuterung, daß die Durchfüh⸗ 382477 389643 National nach Vollendung des 65. Lebensjahres in den Ruheftand rungsverordnung nochmals klarſtelle, daß der Barzahlungs⸗ 15. Ziehungstag 24. Februar 1934 und wi verſetzt werden. nachlaß im Wege des Gutſcheins nur durch eigene, vom Ge⸗ In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 1 politſche An die Stelle der bisherigen Superintendenten ſind werbetreibenden ſelbſt einzulöſende Gutſcheine oder durch gezogen bes war Pröpſte getreten. Der Propſt iſt in ſeinem Sprengel der Gutſcheine von Vereinigungen im Sinne des§ 4 des Rabatt⸗ 8 Herne iu 3900 m. 19518 278877 801498 1 ind E ſtändige Vertreter des Landesbiſchofs in geiſtlichen Ange. geſetzee gegeben werden dürfe und daß dann der betreffende 13 Sevim zu 2000 M. 23088(30229 168080 75088 2814 J nd En legenheiten. Er hat insbeſondere die Geiſtlicen amtsbrü⸗ Gewerbetreibende Mitglied der Vereinigung ſein müſſe. Es 564% ee e ee 1 poltiſch derlich zu beraten und wiſſenſchaftlich zu fördern, die Kan⸗ ſeien alſo Erwerbsrabatt- und Werbegeſellſchaften oder ähn-[ 506789 306156 32076 348887 391882 309288884 29105 atio didaten auf Anordnung des Landesbiſchofs zu ordinieren liche Unternehmungen als Träger des Preisnachlaſſes aus⸗ 48389 84635/78859 1070 dog 13580 54289684335 188393 us nic und ihre Fortbildung zu betreuen, Er hat Viſitationen in geſchloſſen.„Vereinigungen nachlaßgewährender Gewerbe⸗ 94843 187242 205812208831 272178 286253 334316 387424 342436 n fiß den Gemeinden und Detanaten abzuhalten, die Aufgaben treibender im Sinne des Rabattgeſetzes müßten nach der r eee n e nd dan der Kirche gegenüber der Jugend, beſonders in der Schule, aceſahng an. Sie mf 373 0 Pere e 53233 58625 17795 18889 2844 21824 26183 28319 29484 24571 rät. wahrzunehmen und die frei kirchliche Arbeit zu pflegen und J rechtsfähig ſein. Sie müſſen die aus dem Verkauf der Gut⸗ 6825 76813 79098 30777 35808 8488) 84535 88881 81229 87857 e 5; a 5 9088 80771 83836 84562 86584 90054 83872 88030 g 1 nn, 12 iti f j änden anvertrautes Ver en verwalten. Durch die. 255 2 i Die Anſtellung von Geiſtlichen regelt ein Kirchengeſetz, d Weg e ah leiſt 0 führ 15 Mee— 500 f de 184085 141248 141878 142082 143211 145575 147878 148382152274 15 1 das begründet iſt mit der Sicherung der Finanzierung der ingungen gewährleiſte die Durchführungs* g den 153544 155782 188305 161288 181438 162087 164209 167158 1749 gelben! Pfarrverſorgun Danach kö Geiſtli die di 5 Schutzzweck für die Rabattſparer. Von großer Bedeutung iſt 124459 125249 189178 181532 182838 184698 188557 190343 183928 II vier. Jah erſorgung. önnen Geiſtliche, die die zweite die d die Verord sgeſ Ergä 384188 388199 297239 212712 213248 213284 213407 216326 220352 e theologiſche Prüfung nach dem erſten Oktober 1931 b tan⸗ noch die durch die erordnung ausgeſprochene rganzung 220858 822887 228888 224051 228420 227587 230843 233778 236260 I iein Polt ebe ung nac ober 18 eltar des Rabattgeſetzes dahin, daß bei Markenwaren, die in ver⸗ 287529 247527 242808 243849 243881 244756 244298 24846 257536. 0 den haben, vorläufig nicht als Pfarrer in ein Pfarramt ö 9 act b b d die 13. 287747 289151 281113 284201 264874 285188 266959 268572 269740 J Heute ze gerufen werden. Das Recht der Bewerbung um eine ſchloſſenen Packungen abgegeben werden, die„Treuvergü 2588588 8784J4 877775 277308 272831 278722 274051 274767 274808 0 N 5 5 5 0 e tung“ nur zuläſſig iſt, wenn der Herſteller die Gutſcheine bar 235188 225894 277714 279130 282978 284885 290252 291598 24587 4„. Pfarrſtelle bleibt dieſen Geiſtlichen erhalten. Sie können b 7 295499 297715 297787 300988 301306 302654 308246 308 786 309232 eures g f f j 318825 351788 318189 314393 318244 318705 320058 320081 33240 n auf ihre Bewerbung hin nur als Pfarrverwalter mit der SSBB S S S 358051 388420 335892 338814 336088 336907 338638 339396 34877 ihre Ter Verſehung der Pfarrſtelle betreut werden. 338906 359848 350872 353728 354690 354941 357005 388542 359284. 359891 380108 364818 365087 368490 373623 375005 375479 378468 1 Ein 339576 339853 383788 383437 384684 388288 387805 386179 396698 welche Welchen Beruf ergreife ich? 1 in 0 3 1 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 8 ft Abiturienten und Hochſchulreife. gezogen möglichen Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland veranſtaltet 8 Hewinne zu 5000 n. 7708 257189 370887 Lens im Rundfunk verſchiedene Vorträge über die Berufswahl der 388 2 2000 A. 2450 22781824 518003893385 ſcwonn N l 5. 225 Ab enten und Abiturientinnen. U. a. wird ein führender 803 0 23632 32335 159750 295660 296643 343978 dieſe pol 8 1 1 2 Rare g 2 5 1— Ver(ter des württembergiſchen Handwerks Berufswege für 8 Hewinne zu 500 M. 13190 67156 86110 118628 121004 183180 hie Schr falten en enn Handurk und were außzengen. Ebene 22700 e e e 88 8 285 5 dan; 32 5 2975„ ſollen Ausführungen aus der Feder eines führenden Fach⸗ mannes der ſüdweſtdeutſchen Großinduſtrie über Berufsmög⸗ lichkeiten für Abiturienten in der Induſtrie zum Vortrag kommen. Auch die Frage:„Soll ich Landwirt werden?“ findet in der Rundfunkreihe Beantwortung. Ebenſo werden Berufs- 333486 338181 353556 375825 379905 3 Gewinne zu 300 M. 227 836 1712 4583 8/43 9945 9982 10073 17791 18866 29731 21209 21839 25506 30416 3604 32026 34719 40429 42540 46070 49551 83697 55089 56146 61192 65255 68589 21884 72574 75179 78455 77478 79520 80779 81145 8151 85288 8534586226 89042 92115 92632 93927 98572 98621 98632 102012 195981 112587 118973 117499 118682 122416 124846 125062 125176 maghteen ede Abieuerkemres behandelt weden. e e VVV ee 1 Di Ne. f 1 8 8 2 Rundfunks. Am Dienstag, den 27. Februar, von 18 bis 214304 2784178 220112 220242 220346 22141 221363 22200 228145 1 18.25 Uhr: Berufswege für Abiturienten in Handwerk und 226358 228978 2289213 263777 288555 287888 504359 208538 28584 3 Gewebe, Syndikus Metzger, Handwerkskammer Stuttgart., eee e e e 1584 8554 057 05 Abiturienten in Induſtrie und Technik, Regierungsrat Stäb⸗ 373 55 98. 1 0 0 5 924 380502 380575 386008 388068 388550 390881 381684 396484 I d ler, Berufsberater.— Am 6. März von 17.50 bis 18.15 Uhr: 399255 5 33 Joni „Soll ich Landwirt werden?“, Berufsberater Dr. Widmaier 20 Ca 135 anworkun 5 2 2 2 gesprämien. 1 vom Arbeitsamt Reutlingen.— Am 7. März von 18.20 bis N 4. o es deut 18.40 Uhr: Möglichkeiten für Abiturienten in kaufmänniſchen Auf ede gezogene Nummer. Prämien zu ſe 1000 R 1 obl 0 4 75 3 N g gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den 32 eſſe Berufen, Berufsberater Werner vom Arbeitsamt Stuttgart. beiden Abteilungen 1 und II: Augte e Am 10. März von 18.30 bis 18.50 Uhr: Frauengemäße löst. 8 e f 9 a f*; j 1 182778 820 300603 306884 90 3 g öhte 5 Berufswege für Abiturientinnen, Berufsberaterin Koob vom Der Reichsſportführer beglückwünſcht Sonja genie. 392564 586483 e e een 3 e Arbeitsamt Heidelberg. Di 0 N Ei f. f iſterin Sonja Heni fal H 9 2 80 ber vorragende Eiskunſtlauf Weltmeiſterin Sonja Henie, Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 10 0000, 2 zu je euſche 10 4 5. 8 5 ie erſt kürzlich zum 8. Male ihren Titel errungen hat, trat 300000, 2 zu je 75000, 6 zu je 30000, 2 zu je 0000, 14 zu je 1 fe 1 as wird mit den Abiturienten in Heſſen? nach langer Zeit wieder einmal im Berliner Sportpalaſt auf 10000, 98 zu je 5000, 168 zu je 3000, 264 zu ſe 2000, 462 zu J erde Darmſtadt. In Heſſen ſtehen gegenwärtig nach einer und wurde bei dieſer Gelegenheit auch vom Reichsſport⸗ ie 1000, 1454 zu je 500, 9380 zu je 300 und 300 Tages⸗ Rem amtlich betätigten Mitteiluna 1112 Abiturienken und 237 führer von Tſchammer und Oſten begrüßt. vrämien zu je 1000 Mark. me al die U 5——— n A 3 r l Nr. 48— Montag, den 26. Februar Vier nheimer Volkszeitung Jahrga ng 1934 Die Vereidigung ber politijchen Leiter des Kreijes Heppenheim a. h. V. — 1 PO. Der Gautag heiliger Verpflichtung liegt hinter uns! Unvergeßlich wird er bleiben für alle diejenigen, die das heilige Gelöbnis unverbrüchlicher Treue gegenüber Führer, Partei, Staat und Volk auf unſere junge ruhm⸗ reiche Fahne ablegten und in glühender Begeiſterung bereit find, ſich ſelbſt, ihr Leben, ihre ganze Kraft und ihr ſtar⸗ kes Wollen unermüdlich einzuſetzen in dem Ehrenamt, das — ihnen anvertraut worden iſt.„Nichts für uns ſelbſt, alles 90 nur für Deulſchland.“ Heroismus gehört zur reſtloſen Er⸗ füllung dieſer großen und herrlichen Aufgabe und ein a 10 Zlichſelbſt beſiegen können;“ ſich ſelbſt, das egoiſtiſche 10 J. Denken und Wünſchen in der eigenen Bruſt zurückſtellen können, es erdroſſeln können zum Segen der Anderen, des ganzen Volkes, zum totalen Siege unſeres heiligen Kampfes, zum weltumſpannenden Endſiege des Nationalſozialismus! Anvergeßlich wird dieſer dezentraliſierte Gautag bleiben 055 für unſeren ganzen Kreis und beſonders für unſere tauſend⸗ 1885 jährige Stadt, dieſer Tag, der in der Geſchichte derſelben 2220 fortleben wird als leuchtender Beweis höchſter Geſchloſſen⸗ dae heit und arbeitsfreudiger Bereitſchaft, ſtärkſter„Disziplin 408 und hingobebereiter Gefolgſchaftstreue gegenüber dem 950 Führer und dem deutſchen Volk! 110 Wie kaum je vorher wogte ein Fahnenmeer über 11 0 der Stadt und kündigte in ſeiner Rieſenzahl eine wuchtige 1890 Demonſtration an. Das Hakenkreuz, das Wahrzeichen 10 des 3. Reiches, wetteiferte mit dem ſchwarz⸗weiß⸗rot der 109 alten Reichsfahne, und das rot⸗weiß der Heſſenfarben ver⸗ 200 ſchwand in demſelben Maße, in welchem ſich die Be⸗ 2 0 wohner der beflaggten Häuſer allmählich nur noch als 11234 Deutſche zu fühlen beginnen! Tannengrün unterſtrich das 00 farbenfrohe Bild, und leuchtender Sonnenſchein übergoldete 228 unſer Heppenheim, den Schauplatz politiſcher und völkiſcher 5 Verſchmelzung. Mit dem großen Wecken durch den Spielmannszug 1/221 begann um 7 Uhr die gewaltige Handlung des dezentraliſierten Gautages der Verpflichtung für den Kreis Heppenheim. Um 8 Uhr nahmen die zur Vereidigung ge— 8 00 langenden Amtswalter uſw. Aufſtellung am Bahnhof, von 2 wo um 8.30 Uhr der Abmarſch durch die Hauptſtraßen 5 begann. um 9.15 Uhr war alles im Parkhotel„Halber Mond“ angetreten und 9.30 Uhr zogen 17 Fahnen in den Saal ein, denen Kreisleiter Dr. Hildebrandt auf dem Fuße 29 folgte. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Adjutanten 1 Pg. Warnecke ſprach Pg. Kraft. 8475 Er blickte zurück auf den Trümmerhaufen des deut⸗ ſchen Volkes, das ein Volk war ohne Vaterland, während der 14 Jahre des Bruderkampfes aller gegen alle. Ver⸗ brecher unternahmen es die deutſche Volnksſeele zu ver⸗ giften und die Deutſchen von ihrem Vaterlande zu trennen. Sie verſtanden es die Nacht über Deutſchland zu erhalten, 90 die ſie brauchten, zu ihrem dunklen Tun. Die Revolution * von 1918 war keine Revolution. Eine ſolche haben erſt wir dem Volk gebracht und ſie hat den nationalſozialiſtiſchen 8191 Staat geformt, weilſie das Volk an der Seele gefaßt hat. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt nun Staat geworden und wir ſind die Säulen dieſes Staates. Was wir politiſchen Leiter damals und heute getan haben und tun, das war und iſt nur Dienſt am Volk. Wir waren und 1 ſind Soldat und politiſche Leiter zu gleicher Zeit, ſind 0 politiſche Soldaten. Daß heute 95 Prozent Deutſche den * 15¹ N. 185 Nationalſozialismus anerkennen genügt a0 uns nicht, wir wollen das Volk umformen, daß es den⸗ 20 zen fühlen und handeln lernt im Sinne Adolf Hitlers und dann erſt iſt die Bedeutung des Nationalſozialismus erfüllt. Nie geſchieht in der Geſchichte etwas ohne einen großen Einſatz. Wir geloben heute, alles auf national⸗ ſozialiſtiſche Grundlage einzuſtellen. Der Opfertod unſerer Helden legt uns Verpflichtungen auf. Geſtern waren es vier Jahre, daß Horſt Weſſel ſtarb. Er ſtarb, weil er ſein Volk liebte, und damit Oeutſchland freimachen wollte: Heute können wir unſeren Toten zurufen: „Deutſchland erſtrahlt neu im Glanze [Eures Blutes!“ Wir wollen den toten Kameraden ihre Treue danken, indem wir ihnen unſere Treue geloben. Ein vaterländiſches Potpourri folgte dieſer Rede, nach welchem Kreisleiter Dr. Hildebrandt das Wort ergriff. Er ſtreifte die mannigfachen Eide auf die Fahnen aller N möglichen Parteien und Verbände des vergangenen Syſtems, jener Anhänger, die verwirrt von unklaren, ver⸗ ſchwommenen Begriffen und Vorſtellungen waren. Alle dieſe politiſchen Gruppen ſind heute verſchwunden und ihre Schwüre ſind verweht. Das, was wir heute hier erleben, iſt etwas ganz anderes! 5 Wir geloben Treue gegen unſeren Führer 5 Adolf Hitler, was auch immer kommen mag. 10 Wer heute dieſen Eid ablegt, der gehört nicht mehr ſich ſelbſt und ſeiner Familie, ſon⸗ dern Adolf Hitler, dem deutſchen Volk und dem deutſchen Vaterland. Wenn wir alle in Zukunft darnach handeln, dann muß es vorwärts gehen! Auf unſeren Schultern ruht das nationalſozialiſtiſche (Staatsgebäude. In Ihnen ruht ein Stück des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates und ein gerütteltes Maß von Ver⸗ antwortung liegt auf jedem Einzelnen. Es war der Fehler des deutſchen Adels, daß er ſeinen Wahlſpruch vergaß „nobleſſe oblige!“ Man kann nur eine bevor⸗ lzugte Stellung einnehmen, wenn man er⸗ höhte Pflichten erfüllt. Man muß von uns 5 Amtswaltern die überzeugende Gewißheit erlangen, dieſe Menſchen tragen den Nationalſozialismus im Herzen und a ſſie handeln darnach! An uns ſelbſt müſſen wir anfangen e zu reformieren und zu verbeſſern. Wir haben unſeren [flichtenkreis aus dem Grunde übertragen bekommen, weil die nationalſozialiſtiſche Bewegung in uns das Ver⸗ trauen ſetzt. An uns perſönlich liegt gar nichts. Wir ſind nur dafür verantwortlich, daß der Nationalſozialis⸗ mus marſchiert. Ebenſo wenig wie es den Mond be— kümmert, wenn ihn der Mops anbellt, ebenſo wenig darf und kann es uns kümmern, wenn Verleumder oder Neider uns begeifern, wenn wir unſere Pflichten reſtlos erfüllen. Wir ſtehen im Brennpunkt der Kritik. Wenn wir treu und ehrlich als Kameraden unſere Pflicht tun, dann werden wir das ſein, was Adolf Hitler, unſer großer Führer von uns erwartet, treue Amtswalter der na— tionalſo zialiſtiſchen Bewegung. Heil Ji Anſchließend hörten die zu vereidigenden politiſchen Leiter die Rundfunkübertragung aus München und in uns fortleben werden die Worte Baldur von Schirachs„Wir gingen zu Hitler, weil der Weg zu ihm, der Weg zu Deutſchland iſt!“„In unſerer Gemeinſchaft hat nur der Platz, der dem ewigen Deutſchland dient!“ Nach ſeinen Worten an Rudolf Heß:„Die Tat iſt ſtumm, wie unſere Toten es ſind, die mit dem Namen Adolf Hitlers auf den Lippen, in den Tod gingen, in ſelbſtverſtändlicher Pflicht. Schweigen und Sterben für ihren großen Führer! Rudolf Heß, melden Sie das dem Führer als Botſchaft ſeiner treuſten Jugend!,— Lautloſe Stille— In das Senken der Fahnen hinein erklingt macht⸗ voll die Stimme des Vertreters des Führers:„Wehe dem Volk, das keine Helden mehr kennt, denn es iſt ein Volk ohne Führer!“ In dem Deutſchland von morgen werden Euch Altäre der Dankbarkeit erbaut werden. Während der beſinnlichen Minuten vor der Vereidi⸗ gung ertönte wie eine Mahnung an unſere Seele das Deutſchlandlied. Um 11.40 Uhr vereidigte Rudolf Heß alle im Saal 7 Amtswalter und Jugendführer mit der Eides⸗ ormel: „Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den mir von ihm beſtimmten Führern unbedingten Gehorſam“. Feierliche Stimmung lag über den Verſammelten und die Worte von Rudolf Heß: „Die größte Eidesleiſtung der Ge⸗ ſchichte iſt geſchehen.“ brachen den Bann, unter dem alle ſtanden. Ein kurzer Feldgottesdienſt für die beiden chriſtlichen Konfeſſionen mit dem Rückblick auf unſere gefallenen Helden ſchloß ſich an. Es ſprach der katholiſche Stadt⸗ pfarrer Eckſtein von Heppenheim und dann der evange⸗ liſche Stadtpfarrer Hechler, Heppenheim. Mit dem Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗ liedes, fand die gewaltige Feier ihren weihevollen Abſchluß. Vereidigt wurden etwa 100 Jugendführer und 543 politiſche Leiter. der Führer riej v. E. Gayot, Heppenheim. Von nah und ferne kamen heran Parteigenoſſen, Mann für Mann, Dem Führer zu zeigen, arb eitsbereit, Im Bürgergewand und im braunen Kleid. Deutſche Frauen, im ſilbernen Schein Bleichender Haare ſtellten ſich ein, Opferbereit und arbeitsgewillt, Ernſter Geſchloſſenheit leuchtendes Bild, Jungfrau und Jungmann vom 3. Reich Führer beide, die Ziele gleich. Bildner der Jugend in großer Zeit, Heiligen Willens, die Seele weit. So ſtanden ſie alle in Reih und Glied, — Kein Standesdünkel mehr Deutſche ſchied.— Das Werk ihres Führers zu fördern bereit, Schwuren ſie ihm den Gefolgſchaftseid. C ðͤ v ĩðͤ v Der kampf um die Weltanſchauung. Zum Thema„Der Kampf um die Weltanſchauung“ machte Reichsleiter Alfred Roſenberg in einer großen Verſamm⸗ lung in der ehemaligen Kroll-Oper in Berlin in Anweſen⸗ heit führender Perſönlichkeiten der NSDAP. grundſätzliche Ausführungen. In Mannheim Mannheim, 26. Februar. Der Vereidigung der politiſchen Leiter in Mannheim gingen am Samstag abend zwei Saalveranſtaltungen voraus. Die alten Parteigenoſſen, Inhaber der ſilberen und golde— nen Ehrenabzeichen, traſen ſich im Friedrichspark, wo nach einer Rundfunkübertragung der Feierlichkeiten aus München der ſtellvertretende badiſche Gauleiter, Mintſterpräſi⸗ dent Köhler. über die Bedeutung des Tages ſprach. Es iſt keine überflüſſige Angelegenheit, wenn ſich die alte Garde zuſammenfindet, denn ſie war nicht nur der Träger der Be— wegung, ſondern ſie muß auch morgen noch der Träger der Bewegung ſein. Wir beſtreiten niemand, daß der Nachgekom⸗ mene auch ein guter Nationalſozialiſt ſein kann, aber unſer Erlebnis, weil er uns auch für die Zukunft zuſammenbindet, iſt unſer ureigenſtes Erlebnis. Es darf dadurch keine Kluft zwiſchen den Alten und den Neuen entſtehen. Wir alten Na⸗ tionalſozialiſten haben ein Treue verhältnis zu unſerem Führer. Die Treue der Menſchen, die den Führer heute hoch— halten, iſt noch nicht erprobt. Ueber 6000 Perſonen hatten ſich zur gleichen Stunde zu einer öffentlichen Feier im Nibelungenſaal einge⸗ funden. Kreisleiter Dr. Roth wies in einer zündenden Anſprache darauf hin, daß es heute leicht ſei, hinter dem Führer zu ſtehen, daß wir aber nicht wüßten, ob wir auch wieder ſchwere Stunden des Kampfes durchmachen müßten. Dann erſt werde ſich die Treue des Volkes zu ſeinem Führer beweiſen.„Wir haben nur den einen Wunſch: Gott er⸗ halte uns Adolf Hitler!“ Die Idee des Nationalſozialismus müſſe im ganzen Volk verwurzelt werden. Adolf Hitler ſei nicht Reichskanzler geworden, um Millionen zu verdienen, ſondern um Millionen glücklich zu machen. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſellied leiteten über zur Aufführung der Szene aus Wilhelm Tell, in der dro⸗ ben auf dem Rütli Stauffacher, Walter Fürſt und der junge Melchtal mit ihren Getreuen in dunkler Nacht beim Namen Gottes ſchworen, ihre Rechte und Freiheit zu verteidigen „Wir wollen ſein ein einzig Volk von Brüdern...“ Der Sonntag In der ſechſten Morgenſtunde des Sonntag zogen die Spielmannſcharen der Hitlerjugend mit Trommeln und Pfei⸗ fen zum großen Wecken durch die Straßen der Stadt. Eine halbe Stunde ſpäter war auf den Anmarſchſtraßen zum Sam⸗ melpunkt regſter Betrieb. Auf der Rennwieſe traf um 10 Uhr Miniſterpräſident Köhler ein. Und dann waren ſie alle aufmarſchiert auf dem grünen Raſen, die Leiter der Politiſchen Organiſation, der NSBO, des Arbeitsdienſtes, der Hitlerſugendd, und des BdM aus den Kreiſen Adels⸗ heim, Buchen, Heidelberg, Mannheim, Mos⸗ bach, Sinsheim, Tauberbiſchofsheim, Wert⸗ heim und Wiesloch. Zehntauſend an der Zahl. Aber nicht geringer war auch die Zahl der Beſucher, die die großen Tribünen bis auf das letzte Plätzchen füllten. Als dann die 1 vor der Haupttribüne Aufſtellung genommen hatten, pra Miniſterpräſident Köhler zu den politiſchen Leitern. Wir haben, ſo betonte er, eigent⸗ lich nicht notwendig, dem Manne, dem wir durch all die Jahre hindurch verbunden waren, erneut Treue zu ſchwören. Aber die neue Zeit fordert von uns neue Aufgaben. Wir Ba dener haben eine ſtolze Tradition; unſere Regimenter haben niemals verſagt. Auch Albert Leo Schlageter war ein Mann aus unſerem badiſchen Volke. Die badiſchen Nationalſozialiſten laſſen ſich in Zukunft durch nichts in der Treue und Liebe zum deutſchen Vaterland übertreffen.“ Während der Toten des Weltkriegs und der Bewegung gedacht wurden, zog hoch droben in den Lüften ein Flug⸗ zeuggeſchwader ſeine Kreiſe. Die Vereidigung Dann kam der große hiſtoriſche Moment: die Ver⸗ eidigung durch den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, die durch Rundfunk im ganzen Reichsgebiet vorge⸗ nommen wurde. „Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbtüchliche Treue, ihm und den mir von ihm beſtimmten Führern unbedingten Gehorſam. Es war kein leeres Lippenbekenntnis, das die Tauſende mit erhobenser Schwurhand ablegten: Wie viele von ihnen während des großen Völkerringens dem Vaterland die Treue ſchworen und dieſen Eid in der Hölle feindlicher Granaten durch tapferes Aushalten erhärteten, ſo werden die Tauſende auch ihren Eid dem Führer gegenüber halten: ihm nacheifern in Beſcheidenheit, ſein großes Werk mit allen Mitteln, jeder an ſeinem Platze, fördern, kämpfen und wieder kämp⸗ fen, bis auch der letzte deutſche Volksgenoſſe vom Weſen des Nationalſozialismus erfaßt iſt,, wie es der Führer will. In geſchloſſenen Formationen zogen dann die unifor⸗ mierten politiſchen Leiter am Roſengarten vor Miniſterprä⸗ ſident Köhler vorbei, der nicht müde wurde, die heranziehen⸗ den Scharen mit erhobener Hand zu grüßen. —*— — Die Aufrechterhaltung der Anwartſcaft Arbeitsloſer in der Invalidenverſicherung. Die Landesverſicherungsanſtalt Heſſen ſchreibt: Nach Paragraph 14 des Geſetzes zur Er⸗ haltung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden⸗, der Ange⸗ ſtellten⸗ und der knappſchaftlichen Verſicherung vom 7. De⸗ zember 1933 wird ab 1. April 1933 auch die Zeit, während der ein Arbeitsloſer verſicherungsmäßige Arbeitsloſen⸗ oder Kriſenunterſtützung erhält, oder aus der öffentlichen Für⸗ ſorge unterſtützt wird, als Erſatzzeit für die Aufrechterhaltung für die Anwartſchaft in der Inpalidenverſicherung angerechnet. Dieſe Erſatzzeit iſt von den Umtauſchſtellen der Quittungs⸗ karten der Invalidenverſicherung(Bürgermeiſtereien und Ver⸗ ſicherungsämtern der Städte) auf Grund amtlicher Unterlagen in die Quittungskarten einzutragen. Weiterhin können nach Paragraph 25 des Geſetzes Perſonen, die ihre Verficherung vernachläſſigt haben, freiwillige Beiträge für die Zeit vom 31. Dezember 1930 ab noch bis zum 31. März 1934 nach⸗ bringen. Entſprechende Anträge ſind mit Rückſicht auf die Ende März 1934 ablaufende Friſt entweder unmittelbar bei der Landesverſicherungsanſtalt in Darmſtadt oder bei den eee bezw. ſtädtiſchen Verſicherungsämtern zu tellen. Der Heldengedenktag in Berlin Der große Staatsakt in der Staatsoper 257 DNB. Berlin, Aus Anlaß des Heldengedenktages hatten am Sonntag alle Dienſtgebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden und ſonſtiger Körperſchaften ſowie die Kirchen und die Privathäuſer die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt. In den Kirchen, ſowohl in den evangeliſchen als auch in den katholiſchen, wurde in den Gottesdienſten der toten Helden beſonders gedacht. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand der feierliche Staatsakt in der Staatsoper Anter den Linden, der am Mittag ſtattfand. Punkt 12 Ahr erſchien in der Staatsloge der Reichspräſident, Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, gefolgt von Reichs— kanzler Adolf Hitler, der am frühen Morgen aus München wieder in der Reichshauptſtadt eingetroffen war. Alle An— weſenden erhoben ſich von den Plätzen und grüßten mit erhobenem Arm. Der Reichspräſident nahm in der Mitte der erſten Logen— reihe Platz. Rechts von ihm Reichskanzler Adolf Hitler, Vize— kanzler v. Papen, Reichsminiſter Dr. Göbbels, zu ſeiner Linken Reichswehrminiſter v. Blomberg, Reichsminiſter Miniſterpräſi— dent Göring, Reichsminiſter Seldte. Als der Reichspräſident und der Reichskanzler Platz ge— nommen hatten, ertönten die Klänge von Beethovens„Corio— lan“-Ouvertüre. Der Vorhang der Bühne öffnete ſich und man ſah im Hintergrund auf ſchwarzem Samt drei große ſilberne Kränze. Der mittlere von ihnen war auf ſchwarz-weiß-rokem Tuch, das das Eiſerne Kreuz zeigte und von Hakenkreuzflaggen flankiert wurde, angebracht. Vorn auf der Bühne ſtand die Fahnenabordnung der Reichswehr mit den Fahnen der alten Garderegimenter. Nachdem die„Coriolan“-Ouvertüre verklun— gen war, hielt Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg Febr. die Gedenkrede, in der er u. a. ausführte: In dieſer Weiheſtunde des deutſchen Heldengedenktages, die der Erinnerung an die Toten des Weltkrieges gilt, vereinigt: ſich das ganze deutſche Volk in ſtolzer Trauer. Wir gedenken in Ehrfurcht und Dankbarkeit der zwei Millionen Toten, die ſtarben, damit Deutſchland lebe. Nicht kalter Stein, nicht totes Holz iſt letzte Ehrung dieſer Helden. Ihr Ehrenmal ſoll weiter, größer ſein. In unſerem Herzen ſoll ein Opferfeuer brennen, das nie erlöſcht. In unſerem Blute ſoll ein Tatenfeuer brennen, das unſer Wollen nie erlahmen läßt. Nicht Worte dienen ſolchem Dank, nur Taten können Dankesſchuld begleichen. Das deutſche Volk weiß wieder, was es ſeinen toten Helden ſchuldig iſt. Durch lange Jahre war dieſer Tag der Trauer und des Gedenkens umkämpft. Er fand nicht immer die Billigung und Förderung, nein oft den Widerſtand der ſtaatlichen Gewalten. Der heutige Tag iſt ſtaatlicher Feiertag geworden, an dem die Ge— meinſchaft des ganzen deutſchen Volkes teilnimmt, und wir gaben ihm die rechte Prägung, indem er Heldengedenktag ge⸗ nannt wurde. Der heldiſche Gedanke, der die deutſche Front im Kampfe gegen eine Welt beſtehen ließ, iſt wieder wach. Hel⸗ dentum prahlt nicht mit Worten; es wird gelebt und mit dem Tode beſiegelt. So war es an der Front. Wir beugen uns aber auch vor dem ſtillen Heldentum der Heimat, wo Mütter und Witwen das Schwere trugen und doch ihren Kindern und ihrem ſonſtigen Menſchenkreis ein zuverſichtliches Herz und einen ſtolzen Sinn zeigten. Vom Heldentum ſprechen heißt, zum Nacheifern mah⸗ nen, heißt zu neuen Opfern rufen, ohne die Großes nicht erſteht und nicht erhalten werden kann. Dieſer Opfergeiſt ſoll in den Reihen unſerer Wehrmacht, die das heilige Erbe unſerer gefallenen Brüder zu wahren berufen iſt, aber darüber hinaus in allen Bünden und Gemeinſchaften der deutſchen Männer und der deutſchen Jugend niemals verlöſchen. Ein neues Reich iſt auferſtanden, erſtritten von jungen Kämpfern. Auch in dieſem Streite haben viele unſcheinbare Helden gekämpft und geopfert. Ihre Todesopfer ſchließen wir in unſer heutiges Gedenken ein. Wenn wir heute im Geiſt vor die heiligen Gräber des Krieges treten, dann ſind wir ſtolz und glücklich bei allem Schmerz, weil wir bekennen können: Das Deutſchland, für das Ihr Euer Höch— ſtes gabt, iſt wieder neu erſtanden. Ein Land, um deſſen Gren— zen Millionen von Kreuzen an den Krieg erinnern, ein Volk, das faſt eine Generation ſeiner Beſten hingab, das die Schrecken des Krieges und einer endloſen langen Nachlriegszeit verſpürte, wünſcht keinen Krieg. Ein ſolches Volk will nur den Frieden, den es braucht, um die Wunden zu heilen und auf den Trüm— mern wieder aufzubauen. Aber ein Volk, das ſoviel Heldenſinn geboren hat, kann nicht verzichten auf das freie Recht der Völler, den Schutz der Heimat. Aus allen Heldengräbern raunt der Ruf zur Waffenpflicht, wenn wieder einmal Deutſchlands Gren— zen in Gefahr ſind. Den Ruf wird niemand überhören. And keine Macht kann uns den Glauben aus dem Herzen reißen, mit dem die Beſten unſeres Volkes fielen, den Glauben an ein freies deutſches Vaterland. Wir grüßen unſere toten Helden in Ehrfurcht und in Dankbarkeit, mit Stolz und mit dem heiligen Eide: Wir wollen im Leben ihres Todes würdig ſein! Bei den letzten Worten des Miniſters ſenkten ſich die Fahnen und die Verſammlung erhob ſich von den Plätzen. Das Lied vom guten Kameraden und Wagners Trauermarſch aus der„Götterdämmerung“, geſpielt von der Staatskapelle Berlin, ertönten. Sodann nahm der Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, Er ſagte: „Soldaten, Männer und Frauen! Anſer ewig deutſches Volk, ſein Führer im großen Kriege, der Präſident des Deut— ſchen Reiches, Generalfeldmarſchall v. Hindenburg, hoch! hoch! hoch!“ Begeiſtert ſtimmte die Menge in den Hochruf ein. Mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt Weſſel-Lied ſchloß die Feier. Anſchließend begaben ſich der Reichspräſident und der Reichskanzler, gefolgt von den Reichsminiſtern und den Ehren— gäſten zum Ehrenmal, wo der Reichspräſident einen Kranz niederlegte und einige Augenblicke ſchweigend verharrte. Darauf nahm er, umgeben von den Miniſtern und der Generalität, die Parade der Fahnenkompagnie, drei weiterer Reichswehrkom— pagnien ſowie dreier Hundertſchaften der preußiſchen Landes- polizei und der Polizeigruppe„General Göring“ ab. Bei der Abfahrt wurden der Reichspräſident, der Reichs- kanzler, die Reichsminiſter und die Generäle, ebenſo wie bei ihrer Anfahrt, von den gewaltigen Menſchenmengen, die von langen Abſperrungsketten nur mühſam zurückgehalten werden konnten, ſtürmiſch gefeiert. e Im Ehrenmal wurden während des ganzen Sonntag von Abordnungen der verſchiedenſten Organiſationen und von Privat- perſonen Kränze und Blumen niedergelegt. Das Ehrenmal trug als ſchlichten Schmuck an der Vorderfront zwei rieſige grüne Kränze. Die Feier in der Staatsoper war durch Lautſprecher auf den Opernplatz übertragen worden. Von den übrigen Feiern am Heldengedenktag ſeien noch die des Volksbundes der Kriegs⸗ gräberfürſorge, der Techniſchen Nothilfe und des Kyffhäuſer⸗ bundes erwähnt. Heldengedenken auch im Ausland. Berlin, 25. Febr. Der Heldengedenktag wurde in aller Welt, überall, wo Deutſche wohnen, ebenfalls feſtlich begangen. In den meiſten Fällen fanden zunächſt Gottesdienſte der beiden chriſtlichen Kon⸗ feſſionen oder Gedenkfeiern in den Geſandtſchafts- und Kon- ſulatsgebäuden ſtatt. Danach begaben ſich die Angehörigen der deutſchen Kolonie in den Ländern, in denen Gefallene des Welt— krieges ruhen, auf die deutſchen Kriegerfriedhöfe, um das An— denken der gefallenen Helden zu ehren und Kränze niederzu⸗ legen. Auf dieſe Weiſe wurde der Heldengedenktag in Paris, London, Brüſſel, Moskau, Kowno, Bern, Kopenhagen, Mai⸗ land, Oslo und Amſterdam ſowie vielen anderen Städten des Auslandes gefeiert. von der Loge aus das Wort. Dr. Göbbels ſpricht im Berliner Sportpalaſt Die Charakter⸗Merkmale des Nationalſozialismus. DNB. Berlin, 24. Febr. Reichsminiſter Dr. Göbbels ſprach am Samstagabend im Sportpalaſt vor 20 000 Hörern. Er führte u. a. aus: In Deutſchland iſt das Problem des Nationalſozialismus das Zentralproblem geworden. Je mehr unſere Bewegung ſich verbreitert hat, entſtand die Gefahr, daß dies auf Koſten der Vertiefung unſerer Weltanſchauung vor ſich gehen würde. Darum tun wir gut, uns immer wieder auf das ſtille Heldentum der Parteigenoſſen zu beſinnen, um darin die Kraft unſerer Be⸗ wegung wiederzufinden. Es iſt eine zwangsläufige Folge, daß aus der Partei heraus ſich nun allmählich jener Führungs⸗ orden entwickelte, der in ſich die Garantie birgt, daß die nationalſozialiſtiſche Idee und die nationalſozialiſtiſche Welt— anſchauung nicht nur zeitlichen, ſondern überzeitlichen Charakter gewinnt. Wir haben in der Bewegung ſchon eine eigene Führungs— hierarchie herausgearbeitet. Anſere Gedanken müſſen die Ge— danken des Staates, unſere Ideen die Ideen des Regimes, unſere Autorität die Autorität eines neu entſtandenen Deutſchen Reiches werden. Es iſt dabei ganz natürlich, daß nicht jedermann Mit— glied dieſer Führungshierarchie ſein kann, daß dieſer Titel er— worben werden muß und daß dieſe Zugehörigkeit zur Führungs- hierarchie der Bewegung nicht durch Namen, Rang oder Beſitz bedingt ſein kann, ſondern lediglich auf der Leiſtung beruht. (Stürmiſcher Beifall.) Es iſt Aufgabe der Staatsführung, eine Organiſation des Regimes zu finden, der zufolge immer die Beſten an die höchſten Stellen geſtellt werden. Gewiſſermaßen erfüllt ſich auch an uns das Wort, daß jeder den Marſchallſtab im Torniſter hat, das Wort freie Bahn dem Tüchtigen iſt Wahr— heit geworden. Die Tatſache, daß wir nicht mehr von Parteien oder vom Parlament kontrolliert werden, darf uns niemals ver— führen, uns überhaupt einer Kontrolle zu entziehen; denn die Kontrolle des Parlaments muß erſetzt werden durch die Kon— trolle des eigenen Gewiſſens, der Verantwortung vor der Ge— ſchichte und dem Volk. Es gibt ganz beſtimmte charakteriſtiſche Merk⸗ male, die wir mit dem Begriff Nationalſozialismus zu ver— binden pflegen. Eine Vorausſetzung iſt, daß der National- ſozialiſt gegen ſich ſelbſt immer härter iſt als gegen ſein Volk. Er wird immer größere Anſprüche an ſich ſtellen als an die anderen. Wer bei uns befehlen will, muß zuerſt gehorchen ge— lernt haben. Er muß auch den Mut haben, ſich unter die ihm — 2 —— vorgeſtellte Führung zu beugen, nicht zuletzt und erſt recht dann, wenn er etwa einmal die Führung und ihre Maßnahmen nicht verſteht. Schließlich muß die nationalſozialiſtiſche Bewegung Männer erziehen, die nicht im Verdienſt, ſondern im Dienſt die Hauptſache erkennen. preußiſch. So ſtur, eigenwillig und kompromißlos der Nationalſozialiſt in der Verfechtung ſeiner großen Ziele iſt, ſo biegſam und elaſtiſch muß er ſein in der Anwendung der Mittel und Metho— den. Darin unterſcheiden wir uns auch von den bürgerlichen Parteien, die ſtur in den Methoden und elaſtiſch im Ziel waren, während wir ſtur im Ziel und elaſtiſch in den Methoden ſind! (Lebhafter Beifall.) Wir haben in dieſem Kampfe die ewigen Werte ſo ein— ſchätzen gelernt, daß wir mit ſtolzer-Aeberheblichkeit Verzicht leiſten können auf die kleineren Werte des Lebens. Es paßt nicht zum nationalſozialiſtiſchen Charakter, daß der Amtswalter ſich mit äußerem Pomp, mit Firlefanz umgibt, mit Dingen, die mehr vortäuſchen möchten als da iſt. Der große Geiſt hat es nicht nötig, ſo betonte Dr. Göbbels unter ſtürmiſchem Beifall, durch äußere Embleme zu zeigen, daß er groß iſt. Es wird unſere Bewegung immer rein und unverſehrt erhalten, wenn wir mehr ſind als was wir ſcheinen. Dann werden wir auch immer die innere Verbindung zum Volke aufrecht erhalten können. Das Volk will nicht, daß ſeine Führer ſich nur durch äußere Zeichen bemerkbar machen, es hat einen Anſpruch darauf, ſeine Führer an den Leiſtungen erkennen zu können. Wir können nur wünſchen, daß unſere Amtswalter und alten Parteigardiſten immer ſo bleiben, wie ſie geweſen ſind. Warum ſollten wir uns auch gegen früher ändern? Es müßte ja unſer höchſter Stolz ſein, dieſelben geblieben zu ſein. Wir müßten unſere Befriedigung darin finden, daß wir die Welt geändert haben, aber nicht uns ſelbſt.(Stürmiſcher Beifall.) Daß Sie, meine Parteigenoſſen und Amtswalter, ſich nicht geändert haben, dafür weiß ich Ihnen Dank und ich kann Ihnen verſprechen, daß ich mich nicht geändert habe und mich auch niemals ändern werde.(Stürmiſcher Beifall.) Wenn wir auf uns ſelbſt vertrauen, uns auf unſere eigene Kraft beſinnen und nie⸗ mals auf die Hilfe anderer hoffen, ruht unſer Regime in ſicherer Hut, und dann, meine Parteigenoſſen und Amtswalter, werden wir bis zum letzten Atemzuge die getreuen Wächter des Dritten Reiches ſein und bleiben! Das iſt in beſtem Sinne des Wortes, I gelandet iſt.“ Kurze Tageschronik. 0 München: Am Samstag abend fanden noch einige Son— dertagungen von Parteiorganiſationen ſtatt. Eſſen: Durch Erlaß des Landesbiſchofs iſt der rheiniſche Generalſuperintendent D. Stoltz enhoff zum 1. April 1934 in den Ruheſtand verſetzt worden. Berlin: Von zuſtändiger Seite wird die von einem ame— rikaniſchen Nachrichtendienſt verbreitete Nachricht, daß die ſoge⸗ nannte öſterreichiſche Legion an der bayeriſch⸗öſterreichiſchen Grenze zuſammengezogen werde, um in Oeſterreich mit Waffen⸗ gewalt die Herrſchaft zu ergreifen, als eine Lügennachricht und üble Verleumdung des Deutſchen Reiches bezeichnet. Berlin: Die Sammlung der SA-Führer erbrachte am Sams— tag rund 40 000 RM. Wien: Die„Kaiſertreue Volkspartei“ veranſtaltete am Sonntag eine Kundgebung, auf der der Parteiobmann Oberſt Wolf eine Anſprache hielt. In einer Entſchließung wurde erklärt, daß die„Kaiſertreue Volkspartei“ reſtlos hinter der Regierung Dollfuß-Fey ſtehe. Wien: Staatsminiſter Suvich hatte Samstag nachmittag mit Bundeskanzler Dollfuß eine längere Anterredung. Suvich iſt am Samstag abend nach Rom zurückgefahren. Paris: Außenminiſter Bart ho u empfing am Samstag den deutſchen, den ſpaniſchen und den Sowjetbotſchafter, ſowie den Geſandten der Niederlande. Paris: Der Finanzausſchuß des Senats hat mit 19 gegen eine Stimme den Artikel des Finanzgeſetzes gebilligt, der der Re— gierung beſondere Vollmachten für weitere Einſparungen zum Ausgleich des Haushaltes einräumt. Die Vollſitzung des Senats wird ſich am Montag mit dem Haushalt befaſſen. Paris: Der Anterſuchungsausſchuß für den Staviſky-Skan— dal hat in ſeiner erſten Sitzung beſchloſſen, die Ergebniſſe der in den einzelnen Miniſterien angeſtellten Anterſuchungen nebſt Anterlagen einzufordern, um ſich auf Grund einer Prüfung dieſes Materials über die weitere Verhandlungsmethode ſchlüſſig zu werden. London: Die Kundgebung der kommuniſtiſchen Hunger— märſchler am Sonntag im Hydepark, an der etwa 2000 Perſonen teilnahmen, iſt ohne jeden Zwiſchenfall verlaufen. London: Der derzeitige britiſche Botſchafter in Brüſſel, Sir George Clerk, iſt zum Nachfolger des in Kürze in den Ruheſtand tretenden Pariſer Botſchafters Lord Tyrrell beſtimmt worden. Abſturz zweier franzöſiſcher Militärflugzeuge.— Zwei Tote. DNB. Paris, 25. Febr. Zwei Militärflugzeuge ſind am Sonntag bei der Aus— führung von Kunſtflügen über dem Militärflugplatz von Orly zuſammengeſtoßen und abgeſtürzt. Beide Flugzeugführer, zwei Offiziere, wurden getötet. Schnellzug fährt bei Neapel auf einen Güterzug auf.— Zehn Verletzte. DNB. Neapel, 25. Febr. Ein von Brindiſſi kommender Schnellzug iſt in der Nähe des Bahnhofes von Neapel auf den Schlußwagen eines von Salerno kommenden Güterzuges aufgefahren. Zehn Reiſende wurden verletzt. Heiligſprechungen in Rom Ausführungen des Papſtes. Rom, 24. Febr. Am Samstag fand im Konſiſtorienſaal des Vatikans in An— weſenheit des Papſtes, hoher Kardinäle, zahlreicher Prälaten und etwa 500 Pilgern aus Spanien, Deutſchland und Süd— amerika die Verleſung der Dekrete der Heiligſprechung des ſeligen Cottolengo und die Heiligſprechung des Antonio Claret, ſowie des Dekretes ſtatt, das die Wunder beſtätigt, auf Grund deren die Heiligſprechung des Bruder Konrad Parzham erfolgte. Nach der Verleſung hielt der Papſt eine Anſprache, in der er des Lebens und der Werke der ſeligen Cottolengo und Claret gedachte. Anſchließend ſprach er über Konrad von Parzham. Der Papſt beglückwünſchte darauf die drei Nationen, denen die Män⸗ ner angehörten. Was„unſer geliebtes Italien“, betreffe, ſo könne man ſagen, daß Gott durch die Erhöhung ſo vieler heiliger Per— ſönlichkeiten dieſes Landes im Heiligen Jahre, durch ſoviel Gnade und Wunder, beſonders zu ihm habe ſprechen wollen. Einerſeits ſcheine es, als wolle Gott damit zu einem lebhaften Erwachen des chriſtlichen Lebens aufrufen, damit ſich immer mehr Seelen ihm zuwenden, andererſeits ſcheine es, als habe er den Wunſch, daß die Wachſamkeit und die Gegenwehr immer wirkſamer werde gegen jene Strömungen, die dieſe höchſten Güter bedrohen. Cottolengo lehre uns die wohltätige Liebe zu den Kleinen, Armen und Geſchwächten. Das ſei eine Mahnung an jene Strö⸗ mungen, die alle zu einem heidniſchen Leben zurückführen möch⸗ ten, dahin, wo das Licht mit den katholiſchen Miſſionaren noch nicht hingedrungen ſei. Das heidniſche Leben habe der Erlöſer vertrieben, um das chriſtliche Leben dafür einzuſetzen. And nun ſtelle die Vorſehung die Figur des Konrad von Parzham ins Licht, eben in dieſen ſo tragiſchen geſchichtlichen Augenblicken; weil immer ſtark und ſchrecklich die Bedrohung durch große Lebel vorhanden ſei, beſonders für die jugendlichen Seelen, die uns beſonders am Herzen liegen in einem Augenblick, in dem die Verherrlichung von weder chriſtlichen noch menſchlichen Hand— lungen in der Verherrlichung der Raſſe gipfele. Zum Schluß ſegnete der Papſt Italien, Spanien und Deutſchland. „Katholiſche Front“ im Saargebiet? Wir leſen im„Neuen Mannheimer Volksblatt“: „Die ehemalige Chriſtlich-ſoziale Partei des Saargebiets und ehemalige ſaarländiſche Vitus-Heller-Bewegung hat ſich das Organ der Sozialdemokratiſchen Partei für das Saargebiet her⸗ ausgeſucht, um einen„flammenden Aufruf von Saarkatholiken an ihre Glaubensgenoſſen“ unter die Leute zu bringen. Wieder einmal unterfängt ſich ein kleines Grüppchen, im Namen der Katholiken des Saargebiets zu ſprechen und eine„Katholiſche Front“ aufzurichten. Es iſt inzwiſchen ſchon einmal von einer „Katholiſchen Arbeitsgemeinſchaft an der Saar“ mit aller Ent⸗ ſchiedenheit abgerückt worden. Immerhin wird im Zuſammen⸗ hang mit Vitus-Heller-Leuten, die dieſe Katholiſche Front for⸗ mieren wollen, nicht viel werbende Kraft zu entfalten ſein. Wenn dieſe Schwarmgeiſterei, obwohl ihr das Reſultat des 12. No- vember 1933 bekannt ſein muß, Deutſchland gewiſſermaßen den Kampf anſagt, ſo iſt dazu zu ſagen, daß ſie ſich auf landesver⸗ räteriſchen Wegen befindet. Nicht ausgeſchloſſen iſt es, daß den paar Leuten, die da für ein Ganzes ſprechen wollen, die zu- reichende Erkenntnis für ihre Handlungsweiſe bt. Um ſo mehr iſt es vonnöten, von dieſem im einzelnen un iifizierbaren Auf⸗ ruf mit aller geziemenden Entſchiedenheit ak ücken. Die Saar ⸗ katholiken werden ſich gewiß ihre eigen Gedanken darüber machen, wenn ſie ſehen, wo die Vitus-Heller⸗Bewegung jetzt dees bg lane. pee dſcen affen dich g W Samstag, den 24. Februar Viernheimer Volkszeitung ig 1934 5* * * — W 41 00 4 607, . 18 AM ERADENCRAB AUF DER DEUTSCHEN K AUSCESTALTET VOM VOI eee eee Ein Mahnwort der Unsterblichkeit „Mögen Jahrtauſende vergehen, ſo wird man nie vom Heldentum reden und ſagen dürfen, ohne des deutſchen Heeres des Weltkrieges zu gedenken. Dann wird aus dem Schleier der Vergangenheit heraus die eiſerne Front des grauen Stahlhelm ſichtbar werden— ein Mahnmal der Unſterblichkeit.“ Adolf Hitler. Unſer Volkskanzler iſt es, ein Frontkämpfer, der dieſe Mahnworte aufrichtet zum Gedenken unſerer Helden. Es bedurfte erſt der nationalen Erneuerung des deutſchen Vol— kes, ehe es ſich ſeiner Heldenſöhne des Weltkrieges ſo er⸗ innerte, wie ſie es verdienen. Gewiß, auch in dem vergan⸗ genen Jahrzehnt ließ die Mehrzahl des deutſchen Volkes den Volkstrauertag und den Totenſonntag nicht vorübergehen, ohne in Trauer, in Liebe, in Dankbarkeit der deutſchen Söhne zu gedenken, die draußen an der Front zur Ehre Deutſchlands im Kampf um ſeine Freiheit ihr Leben ließen. Die Tatſache aber allein, daß keine Regierung ſich dazu ent⸗ ſchließen konnte, einen offiziellen Gedenktag für die gefal⸗ lenen deutſchen Helden einzuſetzen, daß man es vielmehr privater Initiative überließ, das deutſche Volk an einem Tag im Jahr zu nationaler Trauer zu veranlaſſen, das beweiſt uns, wie wenig Sinn, wie wenig Verſtändnis, wie wenig Würdigung die führenden Menſchen des vergangenen Jahr- zehnts für deutſches Heldentum, für deutſchen Heldenkampf, für deutſchen Heldentod aufzubringen vermochten. In dieſem Jahre begehen wir nicht einen Volkstrauer⸗ tag, ſondern einen Heldengedenktag. Nicht die Trauer um die Toten, ſondern das Gedenken ihres Heldentums tritt in den Vordergrund dieſes Tages. Aus ihrem Heldentum, das unſere gefallenen und überlebenden Frontkämpfer, das aber auch die Mütter und Väter dieſer Gefallenen bewieſen ha⸗ ben, iſt das nationale neue Deutſchland herausgewachſen. Dieſes Heldentum, das wir auch in dem nachfolgenden Rin⸗ gen um dieſes neue Deutſchland immer wieder erlebt haben, kann ſich nur entwickeln, wo die Einſatzbereitſchaft um Vater⸗ land, um Volk, Heimat und nationale Ehre vorhanden iſt. Nur nationale Menſchen, ſolche, die ihr Vaterland lieben, für ſeine Ehre und ſeine Freiheit ihre ganze Perſon ein⸗ ſetzen, können Helden ſein. Und nur aus deutſchem Helden⸗ geiſt kann deutſche Freiheit und deutſche Zukunft erwachſen. Hindenburg, ſelbſt ein Held des Weltkrieges, hat nie aufgehört, den Heldengeiſt des feidgrauen Kämpfers des Weltkrieges zu betonen.„Das Blut aller derer, die im 208 SOS 9000000 3 ah J 0 N Ai f w anti Mumm— 4111155 5 5 8 9 7 27 Ein vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge er- richletes Denkmal auf der deutſchen Kriegsgräberſtätte Peuvillers. Dép. Meuſe. Frankreich. Zum Helden-Ge 5 K. e 14 Dee 2 W 8 n l 1ůůʃ 0 U 1 10 U 8. VERWEIL EE? N ANIOAAHFE N NDEE HAUSE 22 8 2 N —— 7* N 159 0 0 enktag 0 5 —— Hua ——— .——. Glauben an Deutſchlands Größe gefallen ſind, iſt nicht ver⸗ geblich gefloſſen.“ Darauf baut er ſeine Zuverſicht für die Zukunft Deutſchlands, da er in ſeinem Glauben an die deut⸗ ſche Jugend unerſchütterlich iſt. Denn die deutſche Jugend iſt es geweſen, die dieſen Glauben an Deutſchlands Größe aus dem Heldentum der deutſchen Frontkämpfer gewonnen hat. Es war ihnen Vorbild für ihren nationalen, für ihren Freiheitskampf. Deshalb gehören die Helden des Weltkrie⸗ ges und die Helden des nationalen Freiheitskampfes zuſam⸗ men, weil ſie eines Glaubens, eines Willens, und eines Zieles waren: Deu tſchland! Das ſagt uns der deutſche Heldengedenktag, der uns Mahnmal der Unſterblichkeit deutſchen Heldentums ſein ſoll. Fc 5 Nh 0 0000 0 05000 11 Deutſche Grüber in aller Welt (Zum Heldengedenktage am Sonntag„Reminiſzere“, 25. 2.) Von Werner Lenz. Tief verborgen im ruſſiſchen Walde, Hangend an ſteiniger Alpenhalde Sprechen unzählige Kreuze von Leid. An der Meere umbrandetem Strande, Sonnendurchglüht im Wüſtenſande Reden ſie leiſe zur Ewigkeit. Ueber den Erdball verſtreut— ſo liegt, Einſam und aneinandergeſchmiegt, Deutſchlands Jugend allüberall! Tot, die unſere Hoffnung einſt waren, Hingemäht, einzelweis und in Scharen, Sahen ſie nicht mehr des Reiches Jall. Ans aber gaben ſie mit ihrem Werke Lebende Hoffnung und Glauben und Stärke: Denn wie ſie einſtmals mit flammendem Geiſt Rein erhalten die deutſchen Waffen And für die Heimat Mauern geſchaffen — Das iſt's, was heute die Wege uns weiſt!— 22 2 22 222 0080 cd 0055 Joes Goto Anm U Amun nee II i IMmmmmu su Drei Stunden Gloria. Von Mario Heil de Brentani. Mütter ſind Himmelsvolk. Man ſollte ſie ſchon auf Erden ſelig ſprechen, denn ſie vermögen tau⸗ ſendmal mehr als die größten Geiſter dieſer Welt. Sie können wirkliches Leben geben! Gottes ſechſter Schöpfungstag lebt in ihnen fort bis ans Ende der Welt. Im Oſten Berlins,— da wo das glänzende Berlin ſei⸗ nen prächtigen Mantel an den Nagel hängt und im Baum⸗ wollkittel einhergeht, hat Mutter Roſel ihren Kohlenladen. Eigentlich iſt es gar kein richtiger Laden— nur ein alter Keller, zu dem man vier lebensgefährliche verwitterte Stufen hinabſteigen muß. Draußen ſteht ein klappriger Kohlenwa⸗ gen mit einem uralten Rößlein davor. Ein junger Kerl lädt gerade Briketts ab. Zentner für Zentner, ſchichtet ſie aufs Tragbrett, ſpringt herunter, wenn es bis obenan voll iſt und ſchleppt es in den Kohlenkeller. Immer wieder und wieder, bis der Karren leer iſt, und wird nicht müde dabei, obwohl ihm keiner hilft. Das iſt Mutter Roſels treuer Trabant, der Heiner, der gar kein Berliner Jung iſt, ſondern ein Süddeutſcher, und dem Roſel ſeit vielen Jahren die Mutter erſetzt und den Vater dazu. Den hat Heiner übrigens nie gekannt, nur eine zerknit⸗ terte Photographie auf ſeinem Spind erinnert ihn von Zeit zu Zeit daran, daß er auch einmal einen Vater, einen richti⸗ gen Vater wie die anderen Jungens hatte. Morgen iſt Heldengedenktag. Der Heiner denkt daran und fragt die alte Roſel, dieweil er die Brikettreihen mit feſten Fäuſten packt— gleich zehn, zwölf auf einmal— und ſie zu trutzigen, ſchwarzen Burgwällen auftürmt: f 5 0 1 Mui N 8 5 ee pp pvr 1——— ᷣ ᷣ——— N——— ——————————— ä—— e —— ——— ——— H& EIECSCRABERSTATTE MONTDIDIER/ FRANKRECN KSBUND DEUTSCHE KRECSGRABERFEURSORCE EV „Sag mal, Mütterchen, haſt du den Vadder eigentlich ſo'n bißchen näher gekannt? Ich denk manchmal an ihn, und ich weiß doch net, wie er ausgeſehn hat...“ „Ich habe ihn nur ein einzigesmal geſehen, Heinerken“, ſagt die alte Frau und guckt ihn gütig an,„ſo ungefähr wie du, nur noch größer und immer luſtig und gutmütig, aber ſonſt...“ Er ſtreckt der Alten die rußigen Fäuſte hin, rieſige Fäuſte, auf denen ſchwarze Kohlenruͤnen wie zerſpritzte Ara⸗ beſken durcheinanderlaufen. „Ja“, ſagt Mutter Roſel,„Du biſt ein großer Kerl ge⸗ worden, Heinerken, das ſind ſeine Hände, nur war kein Brikettſtaub daran, ſondern Erde. Dein Vater war ein Bauer drunten im Naſſauiſchen.“ „Und dein Sohn, der Leo, iſt alſo mit dem Vadder zu⸗ W im Regiment geweſen.“ „Ja“. 5 „Und der Leo hat dir geſchrieben, du ſollteſt mich zu dir heimnehmen, weil der Vadder gefalle war, und die Mutter kurz drauf geſtorben.“ „Na, Mutterchen, jetzt erzähl' doch was von Leo, er hat doch den Vadder gekannt.“ Er lächelt täppiſch, der Heiner, und nimmt ſich dabei ernſtlich vor, Mutter Roſel nie wieder zu ärgern und tüchtig Gelb zu verdienen mit ſeinen jungen Armen, damit ſie ſich endlich einen Gehilfen halten könne, der der alten Frau die gröbſte Arbeit im Kohlenkeller abnimmt. „Dein Truppführer hat recht, Heinerken,“ ſagt die Frau mit leiſer Stimme.„Ich habe dem Leo unrecht getan mit dem vielen Weinen. Er hat ja— der Boenicke hat das ſo ſchön geſagt— er hat ja im Schützengraben mitgeholfen, unſer Volk an Geiſt und Seele zu erneuern.“ Und ſie wie⸗ derholt andächtig:„An Geiſt und Seele zu erneuern...“ Der Boenicke ſagt, unſer Hitlerdeutſchland iſt im Schützengra⸗ ben geboren worden. Und mein Leo und dein Vater haben es mitgeſchafft, das neue Deutſchland. Aber damals, im Juni 1916, habe ich nichts gewußt davon. Ich habe daheim geſeſſen und mir gerade überlegt, wie ich ohne den Leo, der nun ſchon ſo lange draußen war, das Transportgeſchäft weiterführen könnte... aber ich bin zu keinem Ziel gekommen und habe allen Mut verloren. Da klingelts, zwei⸗, dreimal, ganz fix, und drei junge Mädchen kommen rein. Bekannte vom Leo, und haken ſich rechts und links ein und lachen und ſind rein verdreht und ſagen: „Mutter Reetz, Sie müſſen mit uns kommen. Wir haben eine große Seeſchlacht gewonnen, in der Nordſee, am Ska⸗ gerrak, jetzt hat England bald überhaupt keine Schiffe mehr, und die ganze Stadt hat geflaggt, und Sie müſſen wieder froh werden. Ja, und der Leo hat die Verwundung ſchon längſt überſtanden und iſt gewiß ſchon Leutnant und kommt in drei Monaten heim, die Leute ſagen ja, der Krieg muß bald zu Ende ſein. Alſo los, Mutter Reetz, der Leo hat uns extra geſchrieben, wir ſollen Sie wieder luſtig machen wie früher!“ „Na, und da biſt du doch mitgegangen, net?“ „Ja, Heini, ich bin mitgegangen,“ ſagt die Mutter Roſel, und ihr noch ſtraffes Geſicht iſt einen Augenblick lang ſtein⸗ alt und müde, und die großen grauen Augen darin ſind klein und fahl, als wollten ſie ſterben.. „Ich habe mir meinen Hut aufſetzen müſſen, und die Lotti hat mir den Mantel gehalten, und die Elſe hat mich mitgezogen, und dann ſind wir alle die Friedrichſtraße run⸗ tergegangen und haben lauter hoffnungsfrohe Menſchen ge⸗ ſehen und Fahnen und viel Gloria. Und in einem Garten⸗ reſtaurant hat eine Militärkapelle Soldatenlieder geſpielt, ich weiß es noch wie heute: In der Heimat, in der Heimat und Gloria, Viktoria, da gibt's ein Wiederſehen. Und ich habe ganz laut mitgeſungen, und die Mädels auch, und wir haben plötzlich alle gewußt, daß der Leo wiederkommen muß.“ „Mutterchen“, ſagt da der Heiner, und tappt ihr mit der breiten kohligen Hand ganz behutſam auf das weiße Haar, „du erzählſt das ſo ſchön wie der Beumelburg, der ſchreibt genau ſo. Auf dem Truppabend leſen wir grad ein Buch von ihm. Mutterchen, du biſt ſowas wie'ne Dichterin, bei mir kommt's nie ſo fein raus.“ Mutter Roſel ſteht raſch auf und bedient einen ſpäten Kunden. Ein halber Zentner Briketts wandert auf die Waage, raſſelt in einen Sack, ein Bündel Brennholz de dann iſt es wieder ganz ſtill im Kohlenkeller. Der Heiner macht ſich wieder an der ſchwarzen Mauer zu ſchaffen, ſtößt ſcheinbar unabſichtlich mit dem Ellenbogen einen ganzen Quader um, daß es hohl zu Boden holpert und der Staub in die rußigen Winkel zieht. Er kniet ſich hin und packt wieder Breitſeite auf Breitſeite, mit kräftigen Ar⸗ men und eiſernen Fäuſten, und ſchichtet die Burg geduldig von neuem auf. Mutter Roſel ſitzt ioieder im Korbſtuhl und ſchaut ver⸗ loren in die Dämmerung, die vom ſchmalen Fenſter her in den Raum weht, und ſchweigt. Der Heiner hat unter dem groben Kittel ein feines Herz. Er poltert mit den Kohlen herum und will doch nur nicht, daß die Pflegemutter die Geſchichte zu Ende erzählt. Er weiß ja, wie der Tag mit dem frohen Mädchenlachen und dem Jubel damals zu Ende ging. Als die Frau nach drei Stunden, die erſten Stunden, die ſie nach langen Wochen wieder aus ihren vier Wänden herausgegangen war, nach Hauſe kam, lag ein dicker Brief von Leos Regiment auf dem Fußboden. Der Hauptmann teilte Frau Reetz mit, daß ihr Sohn, der Gefreite Leo Reetz, bei einem Infanterieangriff den Heldentod gefun⸗ den habe. Draußen läuten die Glocken ernſt und ſchwer den Hel— dengedenktag ein. Mutter Roſel hat wieder ihr ſtraffes Greiſenantlitz und große, klare Augen. Sie lauſcht den reinen, tiefen Klängen, die den Kohlenkeller mit eitel Gold füllen und hört eine feine Weiſe heraus, die ſich jubelnd und dankbar zum Him⸗ mel ſchwingt. Drittel Hippel-Urteil aufgehoben. Leipzig, 24. Febr. Auf die Reviſion des Generalland⸗ ſchaftsdirektors Walter von Hippel und ſeiner Mitange⸗ klagten Graf zu Eulenburg und Rohde ſowie des Syndi⸗ kus Hinz hat das Reichsgericht das Urteil aufgehoben, durch das ſie wegen Untreue bzw. Beihilfe zu Gefängnisſtrafen von drei bis neun Monaten verurteilt worden waren. Die Angelegenheit iſt an das Landgericht Königsberg zu neuer Nachprüfung des Schuldſpruches zurückverwieſen worden. Don toten Kameraden Die letzten Einjährig⸗Freiwilligen der 6. Kompagnie Von Hans Wirtz. Wir waren unſerer acht. And bildeten die rechte Flügel⸗ gruppe der 6. Kompagnie eines alten braunſchweigiſchen In⸗ fanterieregiments. Anſer Feldwebel wurde der Schellfiſch genannt. Er hatte immer die Augen voll Waſſer und den Mund voll Gebrüll, war aber gar kein übler Kerl. Nur, daß er— wie faſt alle Anteroffiziere— die Einjährigen nicht gerade überſchwenglich liebte. Er nannte uns gerne„die krummen Zipiliſten“, mit denen in den Krieg zu ziehen er ſich heftig bedanken würde. Die meiſten von uns waren im Laufe des erſten Halbjahres ſchon bei„Vater Philipp“ geweſen; ſogar mehrere Male. Zwei hatten auch ſchon ſtrengen Arreſt gehabt: weil ſie dem Leutnant vor dem Fenſter ſeiner Wohnung Katzenmuſik gemacht und dabei auch noch Zivilkleider getragen hatten. Andere waren wieder— holt ohne Arlaub nach Berlin gefahren und erwiſcht worden. Einer kam regelmäßig zum Dienſt fünf Minuten zu ſpät. And unſer Flügelmann— ein Münchener Student aus Braunſchweig — vergaß entweder ſein Seitengewehr oder er ſtreckte beim Griffeklopfen ganz mechaniſch die Zunge heraus, was unſeren Hauptmann raſend machen konnte. Der Hauptmann hatte an keinem von uns ſeine ungetrübte Freude. Er behauptete, noch niemals ſo unſoldatiſche Einjäh— rige gehabt zu haben wie uns und bedauerte— ähnlich wie der Schellfiſch— Deutſchland und ſeine ſämtlichen Verbün— ndeten, wenn ſie mit derart ſchlappen Kerls an den Feind müß— ten. Aber auch dieſe Feſtſtellung machte leider auf uns keinen Eindruck: wir exerzierten weiter„ſaumäßig“, fielen bei jeder Beſichtigung ſehr unangenehm auf, wir ſchoſſen wie die Sonn— tagsjäger, waren ſelbſt im Offiziersunterricht„ungenügend“ und machten— wie alle unſere Vorgeſetzten in fataler Einſtim— migkeit bis zum Gefreiten behaupteten— einen„äußerſt ſchlap— pen Eindruck. Eines Nachmittags ſaßen wir ſchon um 4 Ahr alle acht in unſerer Kneipe. Auf dem kleinen Marktplatz und in den anliegenden Straßen war ein wildes Gerede und Getue; man ſah die Menſchen immer nur in loſen Gruppen; manche ſangen, und zuweilen wurde auch geweint. Wir aber trugen„Feldgrau“ und hatten geſchliffene Säbel. And unſer Arlaub war um 5 Ahr vorbei; weil die 6. Kompagnie um 7 Ahr— verladen werden ſollte. Denn es war der 2. Auguſt 1914——— Wir ſaßen zuerſt etwas bedrückt vor unſeren Gläſern. Einige ſchrieben noch ein paar Poſtkarten. Alle aber hatten ſo eine merkwürdige Trockenheit im Hals. Krieg... Was iſt das, Krieg? Anſer Schellfiſch hatte doch recht: wir waren immer noch mehr Ziviliſten als Soldaten! And ſo dachten wir in dieſer Stunde an— daheim Da ſteht einer von uns auf. Der Flügelmann(mit der un⸗ militäriſchen Zunge), ein luſtiger Kerl, der ſo übermütig wie lang war:„Wir werden jetzt ausknobeln, wer als erſter von uns acht fällt!“ Alle anderen ſind ſprachlos. Sie haben ein Gefühl im Mund, als ob das Schickſal ſie an der Gurgel hätte! Aber dann fallen ſie alle überlaut und trocken lachend ein?„Ausgemacht, wir knobelnn Die Gläſer werden gefüllt. And dann wird geknobelt. And nach jedem Würfelwurf wird haſtig getrunken und laut gelacht. And am Schluß wird einer ganz bleich: unſer Jüngſter, einer von den zwei Wandervögeln, hat die wenigſten Augen. Die anderen ſind alle froh, daß ſie es nicht ſind und trinken ihm polternd zu... Der aber verſucht ein heiſeres Lächeln! Im Nu iſt er mitten auf den Tiſch gehoben, ein Kreis iſt darum gebildet, und dann gröhlt es ausgelaſſen laut durch den Raum: „Morgenro—ot, Morgenro— ot...“ * Am Abend nachher waren wir in Aachen. And am Abend darauf lagen wir ſchon in einem Vorpoſtengefecht vor— Lüttich. And dann ſtürmten wir unter der Parole:„Der Kaiſer!“ die Zitadelle dieſer belgiſchen Feſtung. Das alſo war der Krieg?——— Der Brigadekomman- deur tot; der Oberſt tot; alle Kompagnieoffiziere tot; die Kom⸗ pagnie über 60 Tote... Wir fingen langſam an zu begreifen. Oder glaubten es wenigſtens.. Die Kompagnie ſteht zum Appell in Zugfront. Aber es ſind keine Züge mehr da. Noch einzelne Gruppen! Der Feld⸗ webel ruft die Namen. And manchmal antwortet noch einer.. Von den Einjährigen melden ſich alle. Als er aber den Namen unſeres Jüngſten ruft, bleibt es ſtill... Keiner weiß etwas von ihm.(Wir Einjährigen waren als Anteroffiziere auf die Kom⸗ pagnie verteilt.) Jetzt ſällt einem von uns ein, daß er ihn zuletzt geſehen hat, wie er als Gruppenführer mit ſeinen Leuten aus dem Hohlweg herausſprang, in das Kartätſchenfeuer der Belgier hinein. And dann: mehr wußte keiner. Ans ſchlug das Herz: — das Knobelſpiel in der Kneipe... Vielleicht war er nur ver⸗ wundet? Sonſt... waren wir nicht alle an ſeinem Tod ſchuldig?——— Die Forts von Lüttich ergaben ſich. And wir marſchierten weiter. Durch Belgien. Nach Frankreich hinein. Direkt auf Paris. Eines Tages kommt eine Karte von unſerem totgeglaub⸗ ten Kameraden! Aus dem Lazarett: Bruſtſchuß, belgiſche Ziviliſten haben ihn damals in ein Haus gebracht und gepflegt. Darum hat ihn auch keiner geſehen. Gott ſei Dank! Alſo nicht der erſte von uns! Trotz des Knobelns Die Marneſchlacht tobt hin und her. Daß man nur ſo müde, ſo unendlich müde ſein kann! Einmal ſchlafen können! Nicht immer marſchieren, marſchieren, kämpfen und marſchieren und kämpfen! Wir haben längſt wieder andere Kompagnieoffiziere. Sie wiſſen nicht, daß wir Einjährigen— jetzt ſchon zuweilen Zug⸗ führer— vor einigen Monaten noch„krumme Ziviliſten“ ge⸗ weſen ſind,„die Schande der Kompagnie“, alles„ ſchlappe — 1 71 Kerls“, mit denen in den Krieg ziehen...“ Nur der Schell— fiſch weiß es. Aber der ſtaunt und— ſtaunt:„Dieſe Einjäh⸗ rigen! Wenn das der Hauptmann noch ſehen könnte! Soldaten bis auf die Knochen! Geſtern zum Beiſpiel! Jeder von ihnen ein... aber— drei ſind auch gefallen—, darunter der lange Flügelmann mit ſeiner zappeligen Zunge. And der mit dem ſtrengen Arreſt. And der andere Wandervogel aus Hamburg. Die vier übrigen werden bald Offiziere werden!“ * Der Krieg ſcheint nie mehr zu Ende zu gehen! Von den aktiven Soldaten iſt kaum noch einer bei der Kompagnie. Auch die vier Einjährigen nicht. Irgendwo in der Champagne, vor Verdun, in Flandern, an den Rokitnoſümpfen, in den Karpathen kämpfen ſie als Kompagnieführer. Das luſtige Leben in der kleinen Garniſon im Harz? Der Abendbummel über den Markt? And wie der Schellfiſch wütend war, wenn wieder einer über den Arlaub ausblieb? And wie einmal drei gleichzeitig zu„Vater Philipp“ abgeführt wurden? Schande der Kompagnie!— Ob noch einer von den vier daran denkt? An den Lebermut ſolcher Jugendzeit! Wenn die Kom— pagnie vom Marſch heimkam, müde und verhungert und der Schloßberg ſchon von weitem winkte und dann die Flügelgruppe der Einjährigen anfing:„Wir lugen hinaus in die ſonnige Die evangeliſchen Kirchen am Heldengedenktag Berlin, 24. Febr. Gemäß einer Anordnung des Reichs⸗ biſchofs werden die evangeliſchen Kirchen und kirchlichen Gebäude am Heldengedenktag Halbmaſt flaggen. In beſonders ausgeſtatteten Gottesdienſten werden die evange⸗ liſchen Gemeinden der Toten unſeres Volkes gedenken. Für die Mittagsſtunden iſt eine Viertelſtunde großes Geläut an⸗ geordnet. Im Anſchluß an die Gottesdienſte wird eine Sammlung veranſtaltet, deren Ertrag der kirchlichen Ju⸗ genderholungsfürſorge, den Kriegerwaiſen ſowie der Natio⸗ nalen Stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge⸗ fallenen und dem Volksbund Deutſche Kriegergräberfürſorge zugute kommen ſoll. Berlin, 24. Febr. Reichsarbeitsführer Konſtantin Hierl feiert am 24. Februar ſeinen 59. Geburtstag. Das Dritte Reich ſieht in ihm einen der tatkräftigſten Mitkämpfer des Führers, der ſeine ganze Kraft dafür einſetzt, die durch den Arbeitsdienſt gehende deutſche Jugend nach dem Willen Adolf Hitlers zu bewußten Trägern der nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsauffaſſung zu formen. Welt... Denn noch ein paar Monate, und dann.. Ob noch einer daran denkt? Wo die Jugend dahin iſt! Verkommen und begraben in den Granattrichtern des Trommelfeuers, im Nahkampf, in den vergaſten Gräben, in Schlamm und Blut, und in der unendlichen Einſamkeit der nächtlichen Wachen! 5 Ob noch einer an damals denkt? Zwei von den letzten Vie⸗ ren beſtimmt nicht mehr. Einer iſt vor Soiſſons gefallen (der auf dem Kaſernenhof immer fünf Minuten zu ſpät kam). And der andere vor Verdun.(Er war der luſtige Sänger der Kompagnie). Zwei ſind noch übrig geblieben. Darunter der Jüngſte, der vor Lüttich ſchwer verwundet wurde. Er kämpft jetzt irgendwo in einer fliegenden Diviſion. Iſt ſchon lange wieder ganz heil. And ein ſehr beliebter Kompagnieführer. * Ende September 1918 bekommt eine ängſtliche Mutter in Hamburg endlich einen Brief von ihrem Jungen im Weſten: „.. doch diesmal ſcheint es Wirklichkeit zu werden. Es ſind keine Gerüchte mehr... wie ſo oft—; es wird tatſächlich Friede. Alſo, liebe Mutter, vielleicht nur noch ein paar Wochen...“ And nach ein paar Wochen bekommt dieſelbe Mutter wieder einen Brief. Vom Bataillonsführer:„... daß Ihr lieber Sohn, unſer braver Kamerad, mein beſter Kompagnieführer, ge⸗ fallen iſt...“ Gefallen! Eine halbe Stunde vor dem Waffenſtill⸗ ſtand. Wir hatten damals ausgeknobelt, daß er als erſter ſterben werde. And nun fiel er faſt durch die letzte Kugel! Als letzter von den acht Einjährig-Freiwilligen der 6. Kompagnie eines alten braunſchweigiſchen Infanterieregiments im Harz. Einer von den acht iſt noch übrig geblieben. Sonſt hätts ja keiner dieſe traurige Geſchichte ſchreiben können... Siegesläuten um UDerdun Von Werner Oellers. Im Frühjahr 1917 erklärten die Vereinigten Staaten von Nordamerika dem deutſchen Kaiſerreiche den Krieg. Die großen Worte waren uns allmählich vergangen, und keinem fiel es mehr ein, dieſe neuerliche und, wie ſich ſpäter herausſtellen ſollte, entſcheidende Kampfanſage mit dem breitſpurigen, ge— dankenlos unbekümmerten„Viel Feind, viel Ehr“ zu kommen— tieren, mit dem etliche zwanzig vorangegangene Kriegserklä— rungen kommentiert worden waren. Wir, die wir nun auf die dreißig zugehen, waren damals noch jung, Knaben waren wir zwiſchen zwölf und ſechzehn Jah— ren. Anſere Väter waren draußen, um uns zu verteidigen, und unſere Mütter ſchindeten ſich ab, um uns ſatt zu kriegen. Ihre Augen waren immerzu rot vom Weinen, und oft ſahen ſie uns mit großen, ängſtlichen, ganz ſeltſamen Blicken an. Wir wuß— flame Der Tod für's Vaterland Du kömmst, o Schlacht! Schon wogen die Jünglinge Hinab von ihren Hügeln, hinab ins Tal, Wo keck herauf die Würger dringen, Sicher der Kunst und des Arms; doch sichrer Kömmt über sie die Seele der Jünglinge, Denn die Gerechten schlagen wie Zauberer, Und ihre Vaterlandsgesänge Lähmen die Knie der Ehrlosen. O nehmt mich, nehmt mich mit in die Reihen auf, Damit ich einst nicht sterbe gemeinen Tods! Umsonst zu sterben, lieb ich nicht; doch Lieb ich zu fallen am Opferhügel Fürs Vaterland, zu bluten des Herzens Blut, Fürs Vaterland— und bald ist's geschehn! Zu euch Ihr Teuren]! komm ich, die mich leben Lehrten und sterben, zu euch hinunter! Wie oft im Lichte dürstet' ich euch zu sehn, Ihr Helden und ihr Dichter aus alter Zeit! Nun grüßt ihr freundlich den geringen Fremdling, und brüderlich ist's hier unten; Und Siegesboten kommen herab: die Schlacht Ist unser. Lebe droben, o Vaterland, Und zähle nicht die Toten! Dir ist, 0 Liebes! nicht einer zuviel gefallen. Friedrich Hölderlin. ſſſſeſſeſcſeſiſſſſeſſſſcſſſſoſſſſſſſſſſſſeſſſſcſeeſſſſſſſſſſſſſſſſſſſoſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſſ ten, was dieſe Blicke beſagten. Wenn der Krieg noch lange dauert, dann nehmen ſie mir auch dich noch weg, das beſagten ſie. Wenn ſie uns trafen, machten wir uns etwas zu ſchaffen und liefen fort. Wir vom Dorfe waren nicht ſo bleich und nicht ſo hager wie die Jungen aus der Stadt und auch gar nicht ſo hungrig. Aber auch wir hatten große, fragende Augen gekriegt, ganz ſtill und ergeben, und wenn das Leuchten der Blicke erloſch, wenn Falten ſich waagerecht und ſenkrecht über die Stirn zogen, konn- ten Geſichter von Knaben ausſehen wie Geſichter von Greiſen, müde und welk. Wir ſprachen nicht mehr vom Kriege, es hatte ja doch keinen Sinn. Manchmal liefen die Gedanken zurück nach 1914, zu dem Taumel frenetiſcher Begeiſterung, aber auch zu den Stunden des Abſchieds vom Vater, den weder das Bewußtſein des weltgeſchichtlichen Erlebens noch das Pathos der nationalen Reden hatte erträglicher machen können. Sie liefen zurück zu dem großen Vormarſch der Deutſchen im Weſten, zu all den ſtrahlenden Siegen, die Tag für Tag die Heimat voll ſein ließen von Fahnen und Muſik, von Liedern und Glockenläuten. Der Krieg, den wir Jungen im Auguſt 1914 in der Heimat erlebt hatten, hatte unſeren Erwartungen entſprochen, er hatte ungefähr dem entſprochen, was man uns in der Schule von Kriegen er— zählt und gelehrt hatte. Nun aber war alles anders gekommen wir ſprachen nicht mehr davon. Viele, die uns nahegeſtanden hatten, waren ſchon tot oder verſtümmelt, und zu den Vielen kamen immer neue.— Immerhin bemühte ſich auch in dieſem Kriegsfrühjahr 1917 die Sonne wie alljährlich, der Erde nach einem überaus ſtrenger Winter etwas mehr Wärme, Licht und Freundlichkeit zu geben Alles fing auf einmal zu grünen und zu blühen an, die Vöge kamen aus dem Süden zurück und begannen zu ſingen, und auch die Menſchen lebten wieder auf. Oft konnte man meinen, e ſei alles wie im Frieden. In dieſem Frühjahr 1917, an einem Tage, an dem wede 3 ein Sieg noch eine Niederlage noch ſonſt etwas von Bedeutung zu verzeichnen geweſen wäre, fiel der Vater meines Freundes Emil. Er fiel wie Millionen andere. Emil weinte nicht Schweigend und nachdenklich lief er herum, und auch wir ſagter nichts. Man konnte nur bemerken, wie alle Jungen dem Emi zu Gefallen waren in dieſen Tagen, wie ſie ganz und gar vor ihm zurücktreten wollten, wie ſie ihm, wie man ſo ſagt, jeder Wunſch von den Augen ableſen wollten. Aber Emil hatte keine Wünſche, Emil ſchien das nicht einmal zu bemerken, ſo weit weg war er mit ſeinen Gedanken. Deutlich erinnere ich mich, wie er mich damals einmal verwirrte. Da ſagte er, ganz plötzlich und unmotiviert aus ſeinem Schweigen heraus, und er ſah mich dabei aus ganz fernen Augen an:„Du, warum ſagen die eigent⸗ lich, daß mein Vater gefallen“ iſt? Warum ſagen die nicht, daß er totgeſchoſſen worden iſt? Ich bin doch ſchon ſo oft ge— fallen.“ Ich war ſehr überraſcht und ganz durcheinander und murmelte, glaube ich, etwas vom„Felde der Ehre“. So hatte denn dieſe Todesnachricht unſere ſpärliche Früh⸗ jahrsfreude raſch wieder ein gut Stück verſcheucht, und beſonders wenn Emil bei uns war, waren wir ſehr bedrückt und ohne Initiative. Wir waren traurig, weil Emil traurig war, und eine ganz ſeltſame, geheime, unerklärliche Angſt war inwendig in uns. Eines Tages aber war Emil bei Verwandten in der Stadt, und mit ihm war dort die lähmende Nähe ſeiner ſtummen Traurig⸗ keit. In einem nahen Wäldchen, voll mannigfacher Bäume, Sträucher und Gewächſe, von einem munteren Bächlein durch⸗ quert und von zahlreichen Vögeln der verſchiedenſten Nationalitä⸗ ten einträchtig bewohnt, vergaßen wir für einige Stunden, was rundum an Not und Elend die Schlechtigkeit und die Anvoll⸗ kommenheit der Menſchen erzeugt hatten. Hier, in dieſem ur⸗ waldlichen Gottespark, war alles wie früher, kein Krümchen Erde, kein Grashalm, kleine Buche und keine Eiche, nicht die Amſel und nicht der Sperber noch das plätſchernde Bächlein kümmerten ſich im mindeſten um das, was rundum jene veran⸗ ſtalteten, die ſich die Krone der Schöpfung nennen. Nichts erinnerte daran. And ſo kamen wir in eine ganz frohe, ganz heiter beſchwingte Stimmung, wir wir ſie lange nicht mehr ge⸗ kannt hatten. 2 Mitten in unſere Betriebſamkeit kam unſer Briefträger, der Karle Dahmen, vorbei. Er war ſchon ein alter Knabe, Veteran von 70 und 71, der von rechts- und geſetzeswegen längſt in Ruhe und fern den Geſchäften den Abend ſeines Lebens hätte ver⸗ bringen dürfen. Nun war er wie ſo viele und ſo vieles, wie Schrott aus dem Alteiſen, noch einmal hervorgeholt worden, um Briefe und Karten herumzubringen, die nur ſelten etwas Gutes zu vermelden hatten. Zeiten, nicht einmal für einen jungen Menſchen. Es war kein erfreuliches Amt in dieſen Aber Karle Dahmen war immer guter Dinge, er war immer dabei zu tröſten und aufzumuntern, zuzureden und zu helfen. 0 allen möglichen Schnurren und Geſchichten und viel Allotria ſeine Witze waren weithin bekannt, und ſeine Schlagfertigkeit war berühmt. Jetzt alſo kam er, die Brieftaſche auf dem Bauch, am Wäldchen vorbei und pfiff, von dem guten Wetter und den „He, Karle“, rief Becker Vögeln angeſteckt, eins vor ſich hin. a l Beine geſpreizt, Maxe zu ihm hinüber,„was gibt es Neues?“ Er war voll von — — — 1 — 1 25 22 — 2 Hauptmann rangenommen, wegen ihm. was los iſtꝰ vielleicht!“ es! Grunde genommen zur feinen Geſellſchaft.“ zwei Monaten zum Schießen habe ich ihn ja wieder.“ ſo wenig leiden. Aber.. laß die Hände weg. Haſt nur Aerger! und wenn keiner ein offenes Ohr findet beſtimmt. ſprochen, vom Major meine ich... der hat erzählt, daß der Spielmann geiſtert geweſen. wie mit einem Offizier. Ganz geſellſchaftlich. Laß ihn in Ruhe, es iſt zum beſten.“ diert. als Burſche zu Leutnant Rocca. lich. Er bat ihn. Platz zu nehmen und begann:„Wiſſen Sie, wem Sie es verdanken, ſind?“ blieb Karle ſtehen, und vor blankem Erſtaunen ſam Worte:„Wat, dat wißt ihr noch nich? A dier herum?! Kinners, Ferduhn jefallen, Starr ſtanden wir da und ſperrten die Mäuler auf. gefallen? Verdun——— 2„Janz überraſchend haben die dat jemacht“, redete Karle weiter,„nix hatten die Franzoſen jemerkt keen Trommelfeuer und jarnix, einfach ſo erin in den Laden, jenau wie 701“ Da ſtanden wir nun und rührten uns nicht. Keiner rief Hurra, keiner Bravo, keiner ſchlug einen Purzelbaum. Das Feuer war erloſchen, nichts regte ſich in uns, alles blieb froſtig und kühl.„Nun ſteht nicht da herum wie Dösköppe“ rief Karle,„macht, dat ihr nach Hauſe kommt und nix wie die Fahnen rausjehängt!“ Er nahm die unterbrochene Melodie wieder auf und ſchob pfeifend ſeinen Weg. In einer Gruppe ſtanden wir, unſer ſieben, zuſammen, und langſam kriegten wir Feuer in die Augen.„Menſchenskinder wat ſtehen wir noch hier“, ſagte der Müller Hein,„wir müſſen läuten!“ Mein Gott, gewiß, läuten mußten wir! Vielleicht batte der Pfarrer uns ſchon geſucht, uns, ſeine Meſſejungen. And keiner war da, den großen Sieg, den Frieden ſozuſagen, ein⸗ zuläuten. Wie konnte man das nur vergeſſen! Ach zu lange war es ſchon her, daß wir taumelnd von Siegestrunkenheit an den Seilen gehangen hatten.„Wir laufen ſofort in die Kirche“, ſagte Mane eifrig,„und fangen ſofort zu läuten an.“ Ich erinnere mich, daß mich in dieſem Augenblick deutlich das Gefühl überkam, daß etwas nicht in Ordnung ſei und daß auch Max gerade aus demſelben Gefühl heraus zu einer Sofortaktion drängte, ohne die Erlaubnis oder den Auftrag des Pfarrers einzuholen oder abzuwarten. Ich erinnere mich, daß ich mir plötzlich ganz klar darüber war, daß unſere Informationen aus einer recht frag⸗ würdigen Quelle ſtammten und daß vielleicht alles purer Schwin⸗ del ſei. Trotzdem ſagte ich nichts von dieſen Ahnungen, ſondern pflichtete ganz im Gegenteil der Meinung Magens auf das ent⸗ ſchiedenſte und nachdrücklichſte bei. Mit einem Male hatte ich ein unheimlich brennendes unwiderſtehliches Verlangen nach Sie gesgeläute, nach dem Rauſch der Auguſttage von 1914. Wenn die Siegesnachricht ſchon nicht wahr ſei, nun, ſo wollten wir uns wenigſtens einmal einbilden, ſie ſei wahr. And dann fühlte ich auf einmal eine große Geſpanntheit und Leidenſchaft: Etwas mußte doch endlich einmal geſchehen! Nicht in dieſer Formulie— rung, nicht als gedachter Gedanke, kam mir das. Sondern als ein ganz plötzlicher, inwendiger Drang, viel mächtiger als ein Gedanke drängen kann. Es mußte endlich einmal etwas geſchehen, ganz egal was!! Etwas mußte geſchehen!! And ſei es dies, daß wir läuteten, bis die Stricke riſſen und die Glocken barſten— —— Wie ein Sturmwind fegten wir in das Dorf——— fand er nur lang⸗ nd ihr treibt euch 67 000 Zefangene!“ f. Verdun Was war denn nur los auf einmal? Was wurde denn da geläutet? Mitten im Nachmittag eines einfachen Werkeltages? Die Leute ſahen ſich an und rannten auf die Straße. Bum— dum— bum— alle drei Glocken, ſchwer und feierlich. And da auf einmal, heiliger Gott, bimmelte auch noch das Totenglöcklein dazwiſchen— bam— bam— bam. Was war doch nur? Seit Wienſchengedenten waren unſere Loten vormittags veſtgttet wor ⸗ d Straßburg. dun Rumbuſch iſt mit dem Feldwebel befreundet. Sie ſind Spiel⸗ und Zechkumpane. Rumbuſch hat immer Geld, der Feldwebel nie welches. Rumbuſch hat dem Feldwebel ſchon rund 500 Mark geborgt. Teilwoiſe hat es der Feldwebel im Spiel an ihn verloren. Rumbuſch iſt 32 Jahre alt, noch Junggeſelle, er hat ſein Auge auf Guſtel, die friſche lebensluſtige Tochter des Feldwebels geworfen. Freilich nicht mit viel Glück, denn Guſtel kann den„Leuteſchinder“ nicht riechen. Rumbuſch iſt ſchlechter Laune, als er den Feldwebel Oskar Knebelbach beſucht. „Was haſt du denn heute, Erwin?“ Feldwebel. „Nicht viel! Dieſer Spielmann. diefer Kerl wegen dem Kerl hat mich heute der Leutnant angepfiffen!“ Knebelbach nickt bedächtig. „Spielmann! Hm! Der die große Nummer bei den Offizieren hat!“ „Weil er ſo'n feines Aas iſt, was?“ „Wahrſcheinlich! Weil er Hofſchauſpieler war! Be⸗ kannt, wahrſcheinlich ſogar befreundet mit Majeſtät mit unſerem König. Du... Erwin, wenn ich dir einen guten Rat geben darf, dann ſieh dich vor. Ganz ver⸗ teufelter Junge, der Spielmann! Hat mich heute der Was denkſt du, Spielmann ſoll Burſche bei Rocca werden!“ Bei Leutnant Rocca? Nächſtes Jahr Der Herr Oberſt genehmigt ſo entziehen ſie ihn uns! Er gehört im fragt ihn der „Burſche? „Nein, jetzt, mein Lieber. Siehſte, „Teufel nochmal! Das iſt ſtark!'nen Rekruten von als Burſchen abkommandieren! Na, „Laß die Hände von Spielmann! Kann ihn genau Wenn du den ſchindeſt, der meldet dich glatt der ganz Ich habe mit dem Burſchen vom Oberſten ge⸗ geſungen hat und alle wären ganz be⸗ Der Oberſt hat mit ihm geſprochen, Rumbuſch ſagt nichts mehr, aber der Haß in ihm blieb. * Rumbuſch hielt ſich zurück. 1 So klug war er. daß er ſeinem Haß Zügel anlegte. Acht Tage ſpäter wurde Soldat Spielmann abkomman⸗ Er trat am gleichen Tage ſeine Stellung an. Leutnant Rocca empfing ihn beinahe kameradſchaft⸗ daß Sie bei mir Burſche „Ich weiß es nicht, Herr Leutnant!“ „Fräulein Hella von Kalemberge, der Tochter unſeres rſten.“ „Ah... das ahnte ich nicht!“ f „Sie haben Fräulein Hella bis Straßburg begleitet?“ „Wir waren Reiſekameraden, Herr Leutnant.“ den, ſeit Menſchengedenten hatte keiner des Nachmütags die Totenglocke gehört. And nun auf einmal. Das hörte ſich ja ſchaurig an, man konnte das Gruſeln kriegen. Sie ſchüttelten die Köpfe, ganz bleich und ängſtlich. Eine ſagte:„Der Papſt iſt tot“. Eine andere:„Der Kaiſer iſt gefallen“. Eine dritte:„Wir haben den Krieg verloren“. Einige machten ſich auf und gingen zur Kirche. Ehe ſie anlangten, war die Lage ſchon einigermaßen berei— nigt. Wie der leibhaftige Gottſeibeiuns war unſer alter Küſter in die Kirche und über uns hergefahren. Wen immer er errei— chen konnte, nahm er ſich beim Wickel und haute ihm einige hinter die„Horchlöffel“. Die Aufklärung, die er uns zu dieſer ſeiner Aktion gab, beſtand aus nichts als aus Anreden im Vokativ, die geeignet waren, unſere Perſönlichkeiten in wenig gutem Lichte erſcheinen zu laſſen. Noch an demſelben Tage ging uns eine an unſere Mütter gerichtete dringliche Einladung zu, um? Ahr beim Herrn Pfarrer vorſtellig zu werden. Nur Maxe bekam dieſe Einladung nicht. Ihm war die Erſcheinung des Küſters in der Kirche hinreichender Anlaß geweſen, wie ein Wieſel unter einer Bank zu verſchwinden und dort das Ende des Spektakels abzuwarten. Nachher war er, die Hände auf dem Rücken, aufrecht und ſtark, aus der Kirche nach Hauſe geſchritten. Am 7 Ahr in der Paſtorat ließ uns der alte Pfarrer in einer Reihe vor ſich Aufſtellung nehmen und forderte uns auf, ihm einmal zu erzählen, warum und wieſo. Während Hannes Scherr eingehend darüber referierte, gab der Pfarrer ſich keine Mühe, ein gelegentlich aufkommendes Lächeln zu unterdrücken. Er ſetzte uns dann mit klugen und weiſen Worten auseinander, warum wir uns ins Anrecht geſetzt hätten und warum er zu „unangenehmen Maßnahmen“ würde ſchreiten müſſen, wenn ſo etwas noch einmal vorkommen ſollte. Für diesmal aber möge es bei einem Verweis bleiben.— Wir hatten dieſe Anſprache in ſtrammer Haltung angehört, einige ein wenig blaß, andere ein wenig rot, alle mit einer Miene: In ausgezeichneter Hochachtung und ganz ergebenſt. Nun machten wir einen Diener und wandten uns zur Tür. Da rief uns der Pfarrer noch einmal an:„Halt, Jungens, noch etwas. Wenn ihr ſchon Sieg habt läuten wollen, warum läutet ihr die Totenglocke?“ Alle blieben ſtehen, alle wurden ganz ſtill, und alle guckten auf den kleinen Otto. Der war auf einmal ſehr rot und verlegen geworden und drehte an den Knöpfen ſeiner Jacke herum.„Nun, Otto, warſt du's?“ ſagte der Pfarrer, und in ſeiner Stimme ſchwang nichts als Freundlichkeit und Güte. Da hob Otto ein bißchen den Kopf und ſah von unten her zum Pfarrer auf:„Herr Paſtor“, ſagte er leiſe,„die Totenglocke die war für den Vater vom Emil“. Seltſam, wie der Pfarrer da den kleinen Otto anguckte. Selt⸗ ſam, was für Augen der auf einmal hatte, und das Geſicht wurde ganz ernſt und doch ſo mild, faſt rührend. And dann ſah er mit dieſem merkwürdigen Geſicht langſam an unſerer Reihe vorbei, von einem zum andern. And dann kam er auf uns zu und gab jedem von uns die Hand.„Macht es gut, Jungens, macht es gut“, ſagte er leiſe, und mir war faſt, als müſſe der alte Pfarrer Such wa b enen eingelegt. Immer ſiegt das Aeußere!“ ihrem Lauf. große Güter, und jede Summe ſtand dem Sohne zur Ver⸗ fügung. denſchaften zu fröhnen. leidlich glücklich. klug, um ſich ausnützen zu laſſen. weinen. Ein jröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit „Fräulein Hella hat mir davon erzählt. Sie hat ſehr gut von Ihnen geſprochen. Sie ſind ein Mann von Bil⸗ dung, haben eine gute Erziehung, das ſpürt man, und. wenn Sie auch nur Burſche bei mir ſind. ich will Ihnen die groben Arbeiten nicht zumuten. Dazu iſt der Pferde⸗ pfleger da. Den können Sie zu allen groben Arbeiten heranziehen.“ „Vielen Dank, Herr Leutnant. Aber es macht mir Vergnügen zu arbeiten und es ſchändet ja keine Arbeit.“ Der Leutnant lächelte. „Gewiß. mein Lieber! Alſo... ich ſetze Sie ge⸗ wiſſermaßen als Majordomus über meinen kleinen Haus⸗ halt. Ich bewohne hier die erſte Etage. Sechszimmer⸗ wohnung mit reichlich Nebengelaß. Zur Verfügung ſteht ein Dienſtmädchen, ein Pferdepfleger. Ich überlaſſe Ihnen alles.“ „Ich werde mich bemühen, das Heim ſo ſchön und an⸗ genehm wie nur möglich zu machen. Eſſen Herr Leut⸗ nant im Kaſino oder.. 2“ g „Ich eſſe meiſt zu Hauſe. Die Lina kocht ausgezeichnet, meine Mutter hat ſie angelernt. So gut bekomme ich's im Kaſino nicht. Ich bin gewöhnt, um 3 Uhr zu ſpeiſen. Lina weiß das alles.“ „Gewiß. Herr Leutnant!“ „Alſo auf gutes Verſtehen, Herr Spielmann. Privat ſind Sie mir immer Herr Spielmann. Dienſtlich bin ich gezwungen, das Herr wegzulaſſen.“ „Herr Leutnant ſind ſehr liebenswürdig!“ Leutnant Rocca ſtellte dann Spielmann der Lina vor. Das war ſchon ein altes Mädchen, mit gutmütigen, mütterlichen Augen. Spielmann wußte, daß er ſich ſehr gut mit ihr verſtehen würde. Der Pferdepfleger war ein waſchechter Sachſe aus Meißen, der das zweite Jahr diente, auch er war ſehr freundlich, obgleich es ihn wurmte, daß künftig ein Rekrut über einen„alten Mann“ beſtimmen ſollte. Aber es ge⸗ lang Spielmanns nobler, vornehmer Art bald, ſich aufs beſte mit Fritze Schober zu verſtändigen. * Spielmann ſteht vor dem Spiegel und ſieht ſich an. „Biſt ein hübſcher Kerl!“ ſagt er zu ſich.„Haſt Glück gehabt, daß es die Natur gut mit dir meinte. Und wieder zeigt ſichs... deinem hübſchen Geſicht iſt man gefällig. Wärſt du häßlich, dann würde ſich kein Luder um dich kümmern. Du würdeſt im Gliede nicht auffallen. Wärſt du häßlich, keine Oberſtentochter hätte Fürſprache für dich So ſprach der Mann zu ſich. Und er war nicht ganz zufrieden mit der Welt und * Er nahm die Zügel des Junggeſellenhaushalts in die nd. Rocca war ſehr vermögend. Seine Eltern beſaßen So lebte er auf großem Fuße, ohne allzu teueren Lei⸗ Er ſpielte wenig und noch dazu Muttergottes im Unterstand Muttergottes, du hast nun all das Bittre gesehn— Und ich kann nicht mehr zu meiner Mutter gehn Und legen meinen Kopf in ihren Schoß Und werde mein Leid und das des Krieges los. Ich ging ja von meiner Mutter weg in den Krieg hinein. Nun ist keine mehr, die noch kann bei mir sein, Als du, wie uns dein sterbender Sohn am Kreuze ver- sprach: „Sieh da, deine Mutter, Johannes!“ Und sie folgte ihm nach! O Mutter, wenn ich nun ganz verlassen und einsam bin, Sprich:„Du mein Kind!“ und neige dich zu mir hin— Und wenn mich die Granate verschlingt— dann sprich zu deinem Sohn: „Er starb für sein Land, wie du für die Menschen. Gib ihm seinen Lohn!“ Heinrich Lersch. Humor. Der junge Schröder kam zum Friſeur und wollte ſich raſieren laſſen. Er ſetzte ſich in einem Seſſel, wartete ein Weilchen und fragte dann:„Wie lange dauert es hier eigentlich, bis man be⸗ dient wird?“— Der Friſeur ſah ſich den jungen Schröder genau an und meinte:„Na, bei Ihnen ungefähr noch drei Jahre.“ Autounfall.„Sie hatten aber auch ein furchtbares Tempo! haben Sie nicht das geſehen:„Achtung, gefährliche Ecke! „Doch, natürlich.., die wollte ich eben ſo ſchnell wie möglich hinter mir haben!“ 1 An der falſchen Stelle.„Herr Lehrer, Sie haben ſicher auch ſchon bemerkt, daß mein kleiner Guſtav eine ſehr lebhafte Phan⸗ taſie hat!“—„Ja. leider— beſonders in Geſchichte und Geographie!“ In der Schule.„Erich, du haſt ja wieder deine Schularbei— ten nicht ordentlich gemacht! Zur Strafe wirſt du heute zwiſchen 3 und 4 Ahr nachſitzen.“—„Da bin ich aber leider beſetzt!“— „Beſetzt? Was ſoll denn das heißen?“—„Von 3—4 Ahr muß ich doch ſchon für den Geſchichtslehrer nachſitzen!“ * Erklärung. Lehrer: Könnt ihr mir etwas über den wun— derbaren Inſtinkt der Tiere ſagen?— Max: Die Hühner legen die Eier immer ſo, daß ſie in unſere Eierbecher paſſen! 5 Was iſt ein Traum?„Mutti, ich habe heute einen ſchönen Traum gehabt!“—„Weißt du denn überhaupt, was ein Traum iſt?— 2 doch— Kino im Schlafen.“ Rocca überließ Spielmann ſämtliche Zahlungen für den Haushalt. Er übergab ihm den Betrag von 500 Mark mit der Anweiſung, davon alles zu bezahlen, und ſobald der Betrag zur Neige ginge, von ihm entſprechend anzu⸗ fordern. Spielmann legte ſich eine kleine Buchführung an. Er nahm die Beſtände des Weinkellers auf, ferkigte eine Liſte an, beſtellte entſprechend nach. Rocca überließ ihm die Sortenauswahl, denn es ſtellte ſich heraus, daß Spielmann da beſſer Beſcheid wußte als er. f Es kam ein ſtraffer Zug in den Haushalt. Alles war immer in Ordnung, es gab kein Nachhinken. Nie fehlte es an was. Er behelligte Rocca nicht mit Kleinigkeiten, verfügte ſelbſtändig. War einmal eine kleine Geſellſchaft, dann beſtimmte er das Menu und die Weine und Rocca war zufrieden. Ihm gefiels, daß er ſich um den ganzen Haushaltskram nicht zu kümmern brauchte, und wenn Spielmann ſeine Abrechnung vorlegte, dann ſagte er nur:„Danke! Ich weiß, daß ich mich abſolut auf Sie verlaſſen kann.“ Er warf keinen Blick auf die Abrechnung. Auch in den amouröſen Angelegenheiten machte er Spielmann zu ſeinem Vertrauten. Augenblicklich galt Roccas Intereſſe der ſchönen elſäſſi⸗ ſchen Schauſpielerin Adrienne Courbonnet. Sie war Mitglied des Straßburger Stadttheaters und ein Liebling der Offiziere der Regimenter Straßburgs. In ihrem Salon verkehrten die Offiziere der verſchieden⸗ ſten Formationen. Die Regimentskommandeure ſahen es nicht gerade gern, aber da Adrienne Courbonnet— ſie ſprach das Deutſche akzentfrei und gab ſich reſtlos als Deutſche— peinlich genau auf ihren Ruf bedacht war und ſich durch⸗ aus als Dame gab, duldete man es. Es war Dezember geworden, Weihnachten ſtand vor der Tür. Leutnant Rocca verreiſte die Feiertage heim zu den Eltern. Spielmann war einige Tage ſein eigener Herr. Weihnachten beſuchten ihn die Freunde, die zum erſten⸗ mal Erlaubnis erhielten, die Kaſerne zu verlaſſen. Es war ein fröhliches Wiederſehen, und die Lina nahm ſie herzlich auf. Spielmann hatte den Leutnant vorher um Erlaubnis gebeten, daß er ſeine Freunde die Feiertage über empfan⸗ gen durfte, und Rocca hatte geſagt:„Sie können ganz nach Belieben ſchalten! Ich weiß ja doch, daß alles in Ordnung iſt, wenn ich zurückkomme. Setzen Sie getroſt Ihren Kameraden von meinen Weinen und Zigarren vor. Lina ſoll was anſtändiges zu eſſen machen. Das iſt ja ſelbſtverſtändlich.“ Selbſtverſtändlich war es nicht. Spielmann fand es ſehr nobel. Emil Rabaunke und Kilian waren die Luſtigſten, Schnittchen taute erſt langſam auf. Spielmann hatte einen Weihnachtsbaum angeputzt, er hatte auch allerhand nette Kleinigkeiten für die Freunde gekauft und um ſechs Uhr wollte man den Weihnachts⸗ baum anbrennen. Die allgemeine Weihnachtsfeier der Soldaten war ſchon vorüber. Heute hatten die drei Freunde Urlaub bis nachts zwölf Uhr erhalten. 1 Leider mußte die Weihnachtsfeier aber verſchoben werden. (Fortſetzung folgt). Seine Leidenſchaft waren die Frauen, aber er war zu e — e ——— Durch Aufträge und Arbeit- zufriedene menjchen! Das ſäglicke Kapiiel aus der Legende: Der chrisfliche Sternenhimmel. Von Alban Stolz. Der heilige peter Damiani. 1 1072. Derſelbe übte zu Parma in Ztalien das Lehramt mit ſol— chem Geſchick aus, daß ihm großer Zulauf, Ehren und Ein— künfte zuteil wurden. Allein er wurde allmählich unruhig über ſein Wohlergehen und dachte, dieſes werde eben doch der Weg in den Himmel nicht ſein. Zuerſt änderte er zwar äußerlich vor den Menſchen nichts in ſeinen Lebensverhältniſſen, trug aber unter den Kleidern einen Bußgürtel, faſtete viel, brachte viel Zeit in den Kirchen zu vor dem heiligſten Sakrament und gab nicht nur reichlich Almoſen, ſondern bediente bei dem Eſſen ſelbſt die Armen. Endlich aber genügte ihm auch dieſes nicht mehr, er wollte gänzlich der Welt entſagen. Er ging in eine Einſiedelei, wo die Einſiedler je zwei und zwei in Höhlen wohnten. Es war aber daſelbſt eine ſehr ſtrenge Lebensweiſe. Dabei ſtudierte Petrus mit unaufhörlichem Fleiße die Heilige Schrift. Nach einiger Zeit befahl ihm der Vorſteher, den Brüdern Predigten zu halten; die Zahl ſeiner Zuhörer war aber klein, kaum 35; dennoch verbreitete ſich ſein Ruf. Schließlich wurde er Abt. Er begnügte ſich aber nicht, das eigene Kloſter mit Heiligkeit und Weisheit zu verwalten, ſondern ſtiftete in ver— ſchiedenen Gegenden noch fünf andere Einſiedeleien, ſetzte Vor— ſteher darüber und gab ihnen Lebensregeln. Er gab ſich be— ſonders Mühe, den Geiſt der Liebe, der Demut und Weltver— achtung durch Lehre, Beiſpiel und Anordnung den Seinigen einzupflanzen. Der Ruf von der außerordentlichen Vortrefflichkeit des Kloſterabtes Peter verbreitete ſich auch bald nach Rom. Pa pſt Stephan wollte einen ſolchen vom Heiligen Geiſt erfüllten Mann zu einem hohen wichtigen Amt verwenden, nämlich zum Biſchof von Oſtia ernennen. Peter ſträubte ſich auf das äußerſte, ſein von der Welt abgezogenes Leben zu verlaſſen. Alles Bitten und Zureden, das Bistum zu übernehmen, wa— ren vergebens, dis ihm mit der Kirchenſtrafe der Exkommuni— kation oder dem Banne gedroht wurde, worauf er ſich fügte. Als er ſein hohes Amt übernommen hatte, führte er es aber auch mit großem Eifer und Hingabe. Wo er wußte, daß an einem Feſte viele Leute zuſammenkamen, ging er hin, um dem Volke ſelbſt das Wort Gottes zu predigen. Manchmal eilte er lange vor Tag in ſolche Kirchen, und wenn er oft die Nacht hindurch vom Fieber geplagt war, ſtand er doch am Morgen wieder auf der Kanzel und predigte mit ſolcher Kraft und Friſche, daß, wenn es noch ſo lange währte, das Volk nie ge— nug bekam, ihn zu hören. In der großen Stadt und dem Bistum Mailand herrſchten dazumal ſchwere ſündhafte Mißbräuche unter der Geiſtlichkeit, namentlich wurden die geiſtlichen Aemter ums Geld gekauft. Der Papſt wußte niemanden, den er zur Ab- ſtellung dieſes Aebels beſſer nach Mailand abſenden könnte, als den Petrus. And wirklich hat Peter dem allgemeinen Ver— derbnis und dem Aergernis unter der Geiſtlichkeit gründlich geſteuert und wieder Zucht und Ordnung eingeführt.— In ähnlicher Weiſe wirkte er gegen die Sittenloſigkeit des geiſt— lichen Standes durch ſeine Schriften, die mit vieler Gelehr— ſamkeit und Kraft geſchrieben ſind. Johannes von Lo di, ſelbſt ein Biſchof und Heiliger und Schüler des ſeligen Peter, hat das Leben desſelben beſchrie— ben und ſagt überhaupt von ſeinem raſtloſen Wirken:„Er widerlegte die Irrtümer, ſtärkte die Wankenden, befeſtigte das Anſichere, bezähmte den Mund der Streitenden, beugte den Nacken der Aebermütigen, ermutigte das Herz der Demüligen. Angeachtet ſeiner vielen Geſchäfte hielt in in ſeiner biſchöf— lichen Wohnung gleichſam ein öffentliches Gaſthaus, wo alle Armen, welche kamen, geſpeiſt und verpflegt wurden, und wo er ihnen ſelbſt die Füße wuſch. So guttätig er aber gegen andere war, ſo ſtreng hielt er ſeinen eigenen Leib, was ich hier nicht umſtändlich erzählen will. Der Biſchof von Oſtia war zugleich Kardinal und zwar der erſte unter den Kardinälen. Nun ereignete ſich zu ſeiner Zeit zweimal nacheinander eine große Anordnung und großes Anglück in der katholiſchen Kirche. Es wurde nämlich neben dem rechtmäßigen Papſt durch eine mächtige Partei ein ande— rer Papſt gewählt, der durch weltliche Gewalt unterſtützt wurde. Der hl. Damiani forderte die Kardinäle zum Widerand auf, ging ſelbſt in die Verbannung, hielt kräftige Reden bei den Kirchenverſammlungen, ſchrieb Briefe an den kaiſerlichen Hof, machte große Reiſen in verſchiedene Länder und zu verſchie— denen Landesherren, alles nur in der Abſicht, um zu bewirken, daß überall der rechtmäßig gewählte Papſt anerkannt und der verderbliche Zwieſpalt in der katholiſchen Kirche gehoben werde. Dieſes tatenreiche, wirkſame Leben ſagte aber dem from— men Geiſt des Damiani nicht zu, er bekam ein großes Heim— weh nach ſeiner ſtillen Einſiedelei. Schon unter Papſt Niko⸗ laus II. hatte er mehrmals begehrt, ſeines Bistums enthoben zu werden und in ſein Kloſter zurückkehren zu dürfen; es wurde ihm jedoch nicht bewilligt. Erſt unter Papſt Alexander II. konnte er ſolches durch ſeine wiederholten Bitten erlangen. In ſein Kloſter zurückgekehrt, wollte aber Damiani keineswegs wieder die Oberaufſicht führen, ſondern trat als gemeiner Bru⸗ der und Antergebener wieder ein. Aber auch hier konnte Damiani nicht ſeinem Wunſche ge— mäß ruhig leben und ſterben. Im Jahre 1063 ſendete ihn der Papſt nach Frankreich, un die Zwiſtigkeiten einiger Bi- ſchöfe dort beizulegen, welches ſchwierige Geſchäft auch durch Klugheit und liebevolles Benehmen des heiligen Mannes ge⸗ lang. Einige Jahre ſpäter wollte der leichtſinnige Kaiſer Hein— rich IV. von ſeiner Gemahlin Bertha ſich ſcheiden laſſen und eine andere heiraten. Es war dem Papſt alles daran gelegen, ſolches Aergernis vor der Chriſtenheit zu verhüten; er glaubte dazu keinen tauglicheren Mann wählen zu können als Damjani. Dieſer reiſte nun nach Frankfurt, wo der Kaiſer mit den Biſchöfen ſich befand, welche ſeine Ehe für ungültig erklären ſollten. Damiani ſtellte in ihrer Anweſenheit dem Kaiſer vor, wie Gottes Geſetz, ſein Seelenheil und ſeine Ehre verbieten, die Gemahlin zu entlaſſen. Die Zurede des heiligen Mannes war ſo kräftig und geſegnet, daß der Kaiſer auf die verlangte Eheſcheidung verzichtete. Alsbald kehrte Damiani wieder in 5— Einöde zurück und führte daſelbſt das ſtrengſte Buß⸗ leben. Als er von einem ähnlichen Auftrag aus Ravenna zurück reiſte, befiel den 83jährigen Greis bei der Einkehr in einem ———ͤ— 2 Kloſter zu Faenza ein heftiges Fieber, welches ſeinem heiligen tatenreichen Leben auf Erden im Jahre 1072 ein Ende machte. * Petrus hatte eine harte Jugend. Die Eltern ſtarben bald und der Knabe wurde einem Bruder übergeben, der verehe licht war. Hier ging es ihm nun ſehr ſchlimm. Sein Bruder und deſſen Frau waren harte, böſe Menſchen, Pflegekind nur mit finſterem Geſicht anſahen, ihm ſchlechtes Eſſen, das mehr für die Schweine gehörte, gaben. Er mußte barfuß und elend gekleidet umhergehen, wurde viel geſchlagen, ja manchmal mit Füßen getreten. Als der Knabe heranwuchs mußte er die Schweine hüten und die niederſten Knechtsdienſte tun, obſchon er von einer angeſehenen Familie abſtammte. Eines Tages, da Petrus in ſolcher Dürftigkeit zubrachte, fand er zufällig ein Geldſtück. Voll Freude, wie wenn er jetzt auf einmal reich geworden wäre, dachte er lange hin und her, was er alles mit dieſem Gelde kaufen könnte. Da ihm eben auch alles, ſelbſt das Geringſte fehlte, was ein Kind freuen kann, ſo dachte er eben an Vielerlei, ob er lieber das oder welche das Winter lieber jenes ſich anſchaffen wolle. And da er lange im Zweife war, ſo fiel ihm etwas ein, das ſei das Beſte und Lieb und dazu verwendete er dann das Geld. Was glaubſt du wohl, was dieſes geweſen ſei? Das gute Kind faßte nämlich den Entſchluß, das gefundene Geld einem Prieſter zu bringen, damit dieſer für ſeinen verſtorbenen Vater eine heilige Meſſe leſe. Sieh, du Leſer, wenn du meinſt, der berühmte Biſchof und Kardinal Peter Damiani ſtehe dir zu hoch, als daß 8 viel von ihm annehmen könnteſt, ſo nimm etwas Schönes und Leichtes aus ſeiner Kindheit an: nämlich laß dein Herz nicht verbittern gegen die Menſchen, wenn es dir übel und wide: wärtig geht, und wenn andere dir lieblos begegnen. Gerade dann iſt die Liebe und das Gute, was aus einem Menſchen herzen ſprießt, beſonders ſchön, wenn es mitten in Leid Anbilden hervorſprießt. Wie anmutig und faſt rührend iſt de; Anblick, wenn der Wanderer im rauhen Wetter ein Schnee glöckchen an der winterlichen Halde oder das liebliche Grün von Brunnenkreſſen am halbgefrorenen Bach ſieht: noch ſchönet iſt aber ein gutes Herz und ein barmherziges Werk mitten im und Schnee der Verfolgung und der Liebloſigkeit. Nimm dir jetzt vor, wenn es dir in Zukunft übel geht und du recht traurig geſtimmt biſt, du wolleſt gerade jemand etwas Gutes tun, einem Armen etwas ſchenken, einen Kranken de— ſuchen, einen noch Betrübteren tröſten. Es iſt dann, wie wenn in wilder, finſterer Sturm- und Regennacht die ſchwarzen Wolken ſich teilen und ein Stern mit einem ſilbernen Strahl aus dem Riß herunterleuchtet. Horſt Weſſels Vater. Anterm 22. Februar leſen wir in der„Germania“: Ein längſt vergeſſenes Kriegsbuch„Von der Maas bis an die Memel“, das zuerſt im Jahre 1918 erſchienen iſt, lenkt jetzt die Aufmerkſamkeit auf ſich, weil es ſich im Neudruck nennen kann:„Kriegserinnerungen von Horſt Weſſels Vater.“(Ver— lag Velhagen u. Klaſing, Bielefeld und Leipzig.) Der junge S A⸗Führer, den das Lied der deutſchen Revolution unſterblich gemacht hat, entſtammte dem Pfarrhauſe von St. Nicolai in Berlin. Pfarrer Dr. Ludwig Weſſel, den bereits die Erde des Nicolaifriedhofs deckte, als der ältere ſeiner beiden Söhne für das Bekenntnis zu Adolf Hitler ſein Leben hin— geben mußte(am 23. Februar 1930), war zunächſt ein Jahr als Kaiſerlicher Gouvernementspfarrer in Namur, im Septem— ber 1915 wurde er dann dem Hauptquartier Oberoſt zugeteilt, als Feldpfarrer Hindenburgs. Außerordentliche Kriegserlebniſſe hat er nicht zu berichten, in Garniſon- und Lazarettdienſt hat er ſeine Pflicht erfüllt. Dennoch iſt das von ihm hinterlaſſene Buch ſehr beachtenswert, wegen des Charakterbildes, das es von ſeinem Verfaſſer vermittelt und das wichtige Schlüſſe auf den Geiſt zuläßt, der in Horſt Weſſels Vaterhaus lebendig war. Neben leidenſchaftlicher Vaterlandsliebe leuchtet aus den Blättern ein tiefer und ſtarker Chriſtenglaube. Bezeich- nend dafür ſind unter anderem die erſten Sätze der Richtlinien für die evangeliſche Feldpredigt, die Pfarrer Weſſel formuliert: „Wir predigen Jeſum Chriſtum als den Gekreuzigten und Auf— erſtandenen, den ewig lebendigen, einzigen Mittler unſeres Heils und Bringer aller Kraft und alles Troſtes, kein Surro— gat einer chriſtusloſen„Schützengrabenreligion“. Das Ziel der Predigt iſt nicht nur das Troſtgefühl paſſiven Geborgenſeins in Gott, ſondern noch mehr Erkenntnisweckung aktiver Hin⸗ wendung zu ihm und Antrieb zu ſittlichem Tatwillen.“ Leber- aus ſympathiſch berührt ferner, wie Pfarrer Weſſel dem chriſt— lichen Glauben katholiſchen Bekenntniſſes gegen⸗ überſteht. Er rühmt das hilfreiche Entgegenkommen der flandri— ſchen Geiſtlichen, vermerkt dankbar, daß ihm die Kanzel für den improviſierten gottesdienſtlichen Raum von niemand anders als— dem Biſchof von Namur zur Verfügung geſtellt worden iſt. Ohne Mißtrauen und Vorurteil iſt er öfters zu Gaſt in einem Trappiſtenkloſter.„Hier an der Stätte des ewi— gen Schweigens bin ich Menſchen begegnet, die ich liebgewann. Etwas unſagbar kindlich Reines und innig Friedvolles ſtrahl⸗ ten ſie aus.... In dem chriſtlich-echten, feinſinnigen und für ſeine Amtswürde noch ſelten jungen Abt, dem rundlichen, be— haglich-fröhlichen Prior, der zu Kriegsanfang unſeren dort in der Nähe liegenden Soldaten, auch den Verwundeten, ſehr wacker in deutſcher Predigt und Lazarettſeelſorge gedient hat, und dem ſtillen, prächtigen Bruder Alberius fand ich nicht nur aufrichtig gottesfrohe Menſchen, die in ihrer Sonnigkeit rein menſchlich von Herz zu Herz bezwingen, ſondern auch Kloſter— geiſtliche, die bei aller Lebensabgeſchiedenheit weltoffen, vor⸗ urteilsfrei und gerechtdenkend dem zeitigen Kriegsgeſchehen be⸗ gegnen.“ Mit dem katholiſchen Amtsbruder in Namur, einem Kölner Kaplan, wirkt Pfarrer Weſſel„brüderlich⸗kamerad⸗ ſchaftlich“ zuſammen, ſie helfen ſich in Notfällen gegenſeitig aus. Einmal ſteht Weſſel am Bett eines gehirnverwundeten katholiſchen Soldaten, mit dem er beten möchte.„So war die⸗ ſes Einſamen Vaterunſer auch unſer Gebet, und als die ſchwa— chen Gedanken hernach ihn beim Ave Maria im Stiche ließen, da ſtand es auch dem evangeliſchen Geiſtlichen wohl an, dem wunden Gedächtnis des mit ihm betenden Kameraden im Wortlaut dieſes jedem katholiſchen Chriſten ſo vertrauten Ge— betes zu Hilfe zu kommen.“ Das iſt nicht froſtige„Toleranz“, ſondern die brüderliche Achtung, die das Verhältnis der beiden chriſtlichen Bekenntniſſe beſtimmen muß. Um dieſer vorbild⸗ lichen Geſinnung und Haltung willen, ſoll am Grabe Horſt Weſſels, deſſen Denkſtein zugleich dem Vater und dem fjünge⸗ ren Bruder gilt, dem Pfarrer Ludwig Weſſel ein ſtilles Ge— denken geweiht ſein. Gedenken am Grabe Horſt Weſſels. DNB. Berlin, 23. Febr. Zum vierten Male jährte ſich am Freitag der Tag, an dem Horſt Weſſel im damaligen Krankenhaus in Fried- richsheim an den Folgen der Schüſſe, die der Staffelführer des Rotfrontbundes Ali Höhler auf Befehl der KPD auf ihn abgegeben hatte, ſtarb. Berlin hat ſeinen Arbeiterſtudenten und Sturmführer des Sturmes V nicht vergeſſen. Seit den frühen Morgenſtunden war ein wahrer Pilgerzug zu dieſem Heiligtum des Dritten Reiches unterwegs. Vor dem mit zahlloſen Kränzen geſchmück⸗ ten Grabmal hielten acht Mann des Sturmes V mit der Fahne, die Horſt Weſſel ſelbſt getragen hat, die Ehrenwache. In den frühen Morgenſtunden erſchienen die Mutter des Ge⸗ fallenen und ſeine Schweſter Inge, die lange Zeit am Grabe ihres Sohnes und Bruders verweilten. Am 10 Ahr leiſtete eine Abordnung der zur beſonderen Verwendung Wache Gö— ring ihre Ehrenbezeugung vor dem Grab und legte einen Kranz nieder. Später erſchienen Gruppenführer Karl Ernſt und Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm, die eben⸗ falls Kränze auf das Grab niederlegten. Inmitten der zahlloſen Menſchen, die die blumenüber⸗ ſchüttete letzte Ruheſtätte Horſt Weſſels förmlich umlagerte, erſchien am Nachmittag der Gauleiter von Berlin, Reichs⸗ miniſter Dr. Göbbels, und legte am Grabe ſeines jungen Mitſtreiters aus den Tagen der Kämpfe um die Befreiung des roten Berlin einen Kranz nieder, deſſen Schleife die Inſchrift trug: Gauleitung Gau Groß-Berlin.— Anſerem Kameraden Horſt Weſſel. Der U. Die Leitung des Anitas-Verbandes teilt mit: f Der Anitas-Verband wird mit Rückſicht auf das Verbot kon⸗ feſſioneller Korporationen im neuen Studentenrecht in Zukunft auch Studierende evangeliſchen Bekenntniſſes aufnehmen. Da⸗ bei wird er neben der Kameradſchaftserziehung im Geiſte des deutſchen nationalen Sozialismus auch weiterhin die religiöſe Schulung und Erziehung der Mitglieder als eine ſeiner vor⸗ nehmſten Aufgaben anſehen und nur ſolche Studierende auf⸗ nehmen, die bereit ſind, nach den religiöſen und ſittlichen Vor- ſchriften ihrer Kirche zu leben. Die gemeinſame reli⸗ giöſe Betätigung der katholiſchen Mitglieder wird auch weiterhin ſtattfinden. Der Verbandsführer des AV. wird einen angeſehenen evangeliſchen Theologen erſuchen, ihn wegen der Feſtlegung der religibſen Betätigung und gemeinſamen reli giöſen Feiern für die evangeliſchen Mitglieder des Verbandes ſtändig zu beraten. Der Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft und Füb⸗ rer des NSDStB., Standartenführer Dr. Stäbel, begrüßte dieſe Löſung und beſtätigte Dr. phil. Dr. jur. Karl Erb- prinz zu Löwenſtein als Verbandsführer des Anitas⸗ Verbandes. Gründung der Tübinger Dozentenſchaft. Am Mittwoch fand in einer Vollverſammlung der Privat- dozenten und Dozenten der Tübinger Hochſchule die Grün⸗ dung der Dozentenſchaft als einer Untergruppe der Fachſchaft! des NS.-Lehrerverbandes ſtatt. Zu dieſem Vorgang war der Rektor der Aniverſität, Prof. D. Fezer, erſchienen, der Gau⸗ obmann der Fachſchaft 1(SHochſchullehrer) im RSL B., Prof. Dr. Bebermeyer, ſowie der Führer der Fachſchaft, Zahn. Der vom Reichsführer der Dozentenſchaft beauftragte Prof Matthae machte kurze Ausführungen über die Ziele der Dozentenſchaft. Der Deutſche Akademiſche Aſſiſtentenverband und die Nichtordinarienvereinigung haben ſich in Tübingen organiſch in ihrer hochſchulpolitiſchen Arbeit auf die Dozenten⸗ ſchaft hin entwickelt. Darauf erfolgte die ſatzungsgemäße Auf⸗ löſung der beiden Verbände und deren Leberführung in die Dozentenſchaft. Die Gründung der Landesgruppe der württembergiſchen Dozentenſchaft wird in der nächſten Woche in Stuttgart erfolgen. Das„Du“ in der franz. Kammer Die Mitglieder der franzöſiſchen Kammer pflegen ſich, entgegen den ſonſt in Frankreich üblichen Sitten, zu duzen. Nur wenigen Parlamentariern iſt es gegeben, ſich von ihren Kollegen ſo zu diſtanzieren, daß ſie von dieſer Sitte. die nach franzöſiſcher Auffaſſung eine Anſitte iſt, verſchont bleiben. Neuerdings macht auch das„Journal“ gegen das „Du“ in der Kammer Front:„Die Kammer iſt keine„Kam mer“— warum alſo duzen ſich die Deputierten ohne Rückſicht auf Alter und Partei?“ Die Sitte des„Du“ wurde im Palals Bourbon vor einigen Jahrzehnten eingeführt, als bei einer Wahl eine Flut von„Neuen“ mit dem gleichen demokratiſche Programm in die Kammer einzog; im Leberſchwang ihres Sieges beſchloſſen dieſe„Neuen“, ſich zu duzen, und es dauert nicht lange, bis dieſe Sitte ganz allgemein wurde. Wie das „Journal“ mitteilt, hat das„Du“ ſogar in den offiziellen Briefwechſel von Miniſtern Einzug gehalten. Das„Journal meint, eine Reformierung der parlamentariſchen Sitten müßte auch mit dem„Du“ aufräumen und zwiſchen den einzelnen Parlamentariern mehr Würde und Diſtanz ſchaffen.„Das Du in der Kammer erklärt vielleicht manches“, meint das Blatt unter deutlicher Anſpielung auf die vielen Skandale, in die franzöſiſche Parlamentarier verwickelt ſind. — 9 Gegen das Denunziantentum. In einer Bekanntmachung beklagt Gauleiter Buerckel in Neuſtadt a. H., daß einzelne Denunzianten ſo weit gingen dieſen oder jenen harmloſen Witz Zur Ken tnis von Be⸗ hörden zu bringen, um auf dieſe Weiſe zu vorſuchen, ibnen unliebſamen Perſonen Schwierigkeiten zu bereiten. Es werde — ſo heißt es in der Bekanntmachung u. a.— keinen Füge von Format geben, der ſich darum kümmert, wonn das Volk auf anſtändige Weiſe ſchließlich einmal ſeine Tätigkeit in ſchrez⸗ hafter Form kritiſiert. 1 9 ** und k. könne dot 2 gehen! 1 1 0 1 Ugt,d einma De 1 de gut 3 umme KN Ver der S0 gehen.“ 65 Spi ut z dor ihn * 2 N 2 n . N Kein Arlaub für Amkswalter des NSeB. während der Schulzeit. Darmſtadt. An die Direktionen der und die Kreis⸗ und Stadtſchulämter richtet ſich Verfügung von Miniſterialrat Ringshauſen: Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, Amtswalter des NSOB. tätig ſind, während der nehmen dürfen. Da dem iſt es unbedingt erforderlich, in die ſchulfreie Zeit verlegt werden. 60jähriges Ver bandsjubiläum Haſſia. Darmſtadt, 24. Febr. Vom 9. bis 11. das 60jährige Verbandsjubiläum der „Haſſia“ in Verbindung mit dem ſtatt. Dieſe Veranſtaltung iſt eine Angehörigen der früheren heſſiſchen Regimenter. Von Hafſia⸗Vereinen haben ſich gemeldet. der Kriegerkameradſchaft ** Frankfurt a. M. Dienſttour verunglü gemeldet wird, wurde Weil am Rhein der Oberpoſtſekretär Hermann Belloff aus Frankfurt am Main von einem Auto angefahren. dem Sturz erlitt er außer einem empfindliche Kopfverletzungen; er fand Aufnahme im Lör⸗ racher Krankenhaus. Der Verunglückte, der den Poſtdienſt auf der Strecke Frankfurt am Main Baſel verſieht, wollte ſich mit einem Kollegen in das in Weil am Rhein befind⸗ liche Heim begeben, das den unterwegs befindlichen Poſt⸗ beamten als Unterkunftsſtelle dient Montabaur.(Belebung der Weſterwälder Steinindu ſtrie.) Im Laufe des Winters war es den meiſten Betrieben der Weſterwälder Steininduſtrie möglich, ihre Belegſchaften hauptſächlich mit der Herſtellung von Handkleinſchlag zu beſchäftigen, um die Steinmengen auf Lager zu legen. Die Firmen ſind durch das große An⸗ häufen der Steinmaſſen in der Lage, im kommenden Früh⸗ jahr größere Lieferungsverträge durchzuführen. Die erſten Kleinſchlaglieferungen ſind bereits abgerufen, und es ſteht zu erwarten, daß nach den Lieferungen der vorhandenen Vorräte neue Arbeitskräfte eingeſtellt werden können, ſo daß die Notlage der Weſterwälder Steininduſtrie behoben werden kann. (Poſtbeamter 5 auf ck t.) Wie aus Weil 6 Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit S ch w a b eee nn t o n Denn Oberſt von Kalemberge hatte plötzlich Beſuch er— halten. Sein Onkel, der penſionierte General von Brock, war mit ſeinen Söhnen, dem Oberleutnant Erhart und dem Leutnant Willy, ganz plötzlich am Heiligabend zu Be⸗ ſuch eingetroffen. Ausgerechnet hatte diesmal der Oberſt ſeinen Burſchen für Weihnachten beurlaubt. Er war augenblicklich ſehr in Verlegenheit. Plötzlich ſagte Hella:„Papa, ich habe einen Gedanken. Leutnant Rocca iſt doch verreiſt. Da iſt doch Spielmann, ſein Burſche, frei!“ „Der wird wohl auch nach Dresden gefahren ſein.“ „Nein, Leutnant Rocca ſagte, daß er da bleibt!“ Der Oberſt überlegte.„Hm.. der General iſt ſehr für Muſik! Das wäre ja fein!“ Die Frau Oberſt kommt plötzlich erregt ins Sie hat ein Telegramm in der Hand. „Tante Ulrike kommt!“ „Was? Ulrike! Du ſcherzeſt, Bettina?“ „Tatſache, Lieber. Sie will nach Stuttgart mit ihren beiden kleinen Neffen und fragt an, ob es uns angenehm wäre. Das heißt.. Sie fragt zwar, aber in einer Stunde trifft ſie ein.“ „Das iſt ja'ne ſchöne Beſcherung! Hella, da ſei ſo gut und kümmere dich einmal um dieſen Spielmann, den können wir gut gebrauchen! Bei ſo einer großen Geſell⸗ ſchaft— wir ſind ja dann neun zu Tiſch— es muß eben gehen!“ „Gut, Papa, ich kümmere mich! Liesbeth iſt beſchäf⸗ tigt, die hat in der Küche zu tun! Ich gehe gleich ſelbſt einmal die paar Schritte. Der Oberſt runzelt die Stirn, aber Hella lacht. „Iſt das ein faux pas, Papa? Ein Vergehen wider die guten Sitten, wenn ich mich um einen... Diener kümmere?“ Der Oberſt lacht verſöhnt. Nein Leutnant Rocca. der Schwerenöter, iſt ja verreiſt. Da darfſt du getroſt gehen.“* Es klingelt. Spielmann geht ſelber öffnen. Er wagt ſeinen Augen nicht zu trauen. Hella... die Tochter des Oberſten ſteht vor ihm. „Gnädiges Fräulein...!“ legen. Aber ſie findet, daß gut ſteht. „Wollen Sie Herrn Leutnant...!“ „Nein, Herr Spielmann, wenn er da wäre, würde ich einzelne Dame nicht zu ihm kommen!“ „Verzeihung.. bitte, treten Sie doch näher!“ Er führt ſie in den Salon. Zimmer. Spielmann iſt ſehr ver⸗ ihm die Verlegenheit ſehr höheren Schulen folgende Wir haben daß Lehrkräfte, die als 0 Schulzeit an Sitzungen, Beſprechungen uſw. des NSL. nicht teil⸗ Schulweſen Ruhe dringend nottut, daß derartige Veranſtaltungen Juni findet hier Kriegerkameradſchaft Heſſiſchen Soldatentag Wiederſehensfeier der den bis jetzt über 15 000 Teilnehmer der ü am Rhein auf der Landſtraße Haltungen— Bei Unterſchenkelbruch auch Weilburg. ſchaft ohne letzter Zeit im ſamten der Kreis Feuerlöſchweſens, vom 15. Dezember bührt Kreisbrandn Idſtein.(E ir Staatsanwalt hat ſtein eingeſtellt, Unkorrektes und 1 Darmſtadt. gedrückt.) Auf Altheim bei Diebu Maſchine zu repar dieſe Die Ermittlungen Gange. Darmſtadt. dem Strafſenat verantworten. Der der Zimmermann Adolf Bickelhaupt 3 Darmſtadt.(F a Auto des Krell die dabei getöte — nicht beſtraft iſt, zu angeklagte Autobeſi geborenen.) De ſind beengt wie ich. ziehung mit ſich.“ „Ich habe eine Bitte an Sie, Herr Spielmann.“ Sie Sac ſie aus und ſieht eine leiſe Enttäuſchung auf ſeinem eſicht. „Sie mögen wohl nicht gern kommen?“ „Doch... von Herzen gern! Ich habe immer ge⸗ wünſcht, Sie einmal wiederzuſehen. Nur zu ſehen, denn einen anderen Wunſch darf ja der Soldat Spielmann nicht haben. Aber.. heute.. meine Kameraden ſind bei mir. Wir wollten Weihnachten feiern!“ „Ach ſo... das begreife ich! Dann iſt es ſchade, das möchte ich Ihnen nicht nehmen.“ dieſelben Men und er ſelber hat Sie der König Straße geht Major dankt. „Doch. es auch.“ Hellas Geſicht rötet ſich vor Freude. „Oh, das wäre „Es iſt ſehr freundlich von Ihnen, daß Sie mich gedacht haben. „Oh, ich ſehe den Reiſekameraden au ern einmal ) 0 f wieder.“ „Ich... ich danke Ihnen!“ ſpricht der Mann warm. Er faßt ihre Rechte und küßt ſie, daß ſie rot vor Ver⸗ legenheit wird. „Verzeihen Sie, Soldat iſt es eine Vermeſſenheit. einmal, daß ich nur Soldat bin.“ „Ich bin Ihnen 2 Tage. Maximilian Spielmann kleidete mit Hella zuſammen das Haus. „Es war netter. „Ja, gnädiges Fräulein! Als Soldat eben außen ſtehen und dran denken, in knapp zwei Jahren .. da gehört „Macht es Ihnen keine Mühe, mir einherzugehen?“ dir d „Große Mühe! dauert... bei der Geſellſchaft beim Herrn Major.. ich ſah Sie tanzen Und mußte zuſchauen. Das Geſicht immer ganz Reſpekt. Das war ſchwer.“ Hella ſeufzte auf. „Ach ja, das glaube ich! Mir ſo wie Ihnen. Ich eines Oberſten ſind mal wünſchte ich mir, kleines Mädel ſein und ſo auf wie irgend ein anderes Mädel, nicht immer ängſtlich auf Reputation bedacht ſein. Offiziere, die ſo ſchöne Worte brauchen und ſich bemühen, recht galant und geiſtreich zu ſein, herzlich zuwider. Sie Das bringt der Stand, die ganze Er⸗ „Ganz gewiß!“ „Mal das alles a Herzen lachen und fröhlich ſein. Ach... das fehlt mir! Ich habe mal in Dresden eine Redoute war köſtlich.“ „Es kommt ja baid die tolle Karnevalszeit, die hier unten im Elſaß auch lebhaft gefeiert wird.“ Hella ſeufzte auf. „Ach, Papa iſt da ſein. „Das kann Majeſtät leider eben auch nicht. dick war auch unſe Spornhauer von der Heile (Auf der Grube Meſſel zu Tode Jahre alte verheiratete Funk damit beſchäftigt, eine betriebsunfähig ſcheinend durch falſche Weichenſtellung andere Wagen auf Maſchine aufgefahren und haben die aufgebockte Ma⸗ ſchine weggeſchoben. (Kommuniſten vor Gericht.) Vor des Oberlandesgerichts hatte ſich der kom⸗ muniſtiſche Funktionär Willi Main⸗Griesheim wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu kommuniſtiſchen Partei noch wurde zu zwei Jahren Zuchthaus Herſtellung und Verheimlichung von Sprengſtoff erhielten Monate Gefängnis. zirksſchöffengericht hatte ſich der helm Krell wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Bei einem Zuſammenſtoß im Juni vergangenen Jahres war ein Radfahrer, der mit einem Freund noch vor dem Straße paſſieren wollte, angefahren und t worden. ten bei fünfjähriger Bewährungsfriſt verurteilt. Der mit⸗ Wörrſtadt.(Drei Dutzend Eier für jeden Neu⸗ ich komme, ſehr gern! Kameraden Beſcheid. Wir feiern dann morgen. So geht Es gab eine Enttäuſchung, mitteilte, daß er zum Oberſt befohlen ſei. Aber ſie fügten ſich und man beſprach eine Weihnachtsfeier am nächſten ſchen, keiner kann ſich richtig frei Ich glaube, Sie könnten es! nicht zum Leutnant gemacht.“ Spielmann muß ein Lachen verbeißen, denn über die von Knorr. Er grüßt und der Major re Freundſchaft nicht. daß er ſich dazu (Im Oberlahnkreis keine Ort⸗ Freiwillige Feuerwehr.) Nachdem in Oberlahnkreis nicht weniger als 33 Frei⸗ willige Feuerwehren neu gegründet wurden, Kreisgebiet keine eine freiwillige Feuerwehr beſteht. Insgeſamt das teiſter Moſer(Weilburg). Verfahren.) gegen den igeſtelltes das Verfahren mehrenhaftes gefunden hatte. der Grube Meſſel verunglückte der 26 Maſchiniſt Peter Georg Funk aus rg tödlich. Mit anderen Arbeitern war gewordene ieren. Während dieſer Arbeiten ſind an⸗ Hierbei wurde Funk zu Tode gedrückt. wegen der Schuldfrage ſind noch im Michel aus Frankfurt am Angeklagte hatte nach dem Verbot der Beitragsmarken verkauft. Er derurteilt.— Wegen Georg Heckmann und der Weißbinder aus Reichelsheim i. O. je ein Jahr ſechs hrläſſige Tötung.) Vor dem Be⸗ 25jährige Chauffeur Wil⸗ Der Angeklagte wurde, g da er noch einer Gefängnisſtrafe von drei Mona⸗ ter wurde freigeſprochen. r Geflügel⸗ und Vogelſchutzverein will iſt jetzt im ge⸗ Ortſchaft vorhanden, in der nicht beſitzt jetzt Oberlahn 65 Wehren mit 2145 aktiven Wehr⸗ leuten. Der Hauptanteil an dieſem vorbildlichen Ausbau des zudem noch durch das neue Geſetz 1933 an Schlagkraft gewinnen wird, ge⸗ Der Direktor rziehungsanſtalt Calmenhof Id⸗ weil er in ſeiner Geſchäftsführung nichts deutſchen Volke beitragen. Mitgliederverſammlung, Kindes ein Geſchenk zu Er beſchloß in ſeiner machen, und Dutzend. am Fiſchtorplatz verſuchte ſeine Braut, ein Dienſtmädchen, auf deren Verlangen durch einen Schuß zu töten. Er traf das Mädchen am linken Oberkiefer; die Kugel blieb in der Wirbelſäule ſtecken. Darauf brachte ſich der junge Mann ſelbſt einen Schuß in den Mund bei. Beide wurden lebensgefährlich verletzt nach dem Krankenhaus verbracht. Mainz.(Beginn des Rebenſchnitts.) heſſen und im i 1 begonnen. Das Rebholz iſt gut ausgereift und hat gut über⸗ wintert, die erſte Vorbedingung für ein gutes Weinjahr. Auch die Neuordnungen von Weinbergen, die im Januar durch das Wetter gehemmt waren, nehmen einen rüſtigen In Rhein⸗ Fortgang.— Der zweite Abſtich des 1933er-Jungweins iſt im Gange. Gimbsheim.(Die Rohrernte im Altrheinge⸗ biet.) Durch die Kälteperiode begünſtigt, iſt die Rohr⸗ ernte im Altrheingebiet ziemlich beendet. Zurzeit iſt man mit der Sortierung des Schilfrohrs beſchäftigt. Der Ertrag der diesjährigen Ernte iſt in Qualität ſehr gut, die Menge läßt zu wünſchen übrig. Beſondere Nachfrage herrſcht nach der billigen dritten Sorte, die für Glashausdecken Ver⸗ wendung findet. Durch die Belebung des Baugeſchäfts dürfte auch die Nachfrage nach den beſſeren Sorten ſich mehren. A Seidelberg.(4000 jährige Funde.) Bei Grab⸗ arbeiten auf Handſchuhsheimer Gemarkung zwiſchen Hand⸗ ſchuhsheim und dem Neckar ſtieß man in etwa 12 Meter Tiefe auf eine ſteinzeitliche Abfallgrube mit vier Knochen und Knochengeräten ſowie dazu gehörigen Wohngruben, die der ſogen. Mickelsberger Kultur, einem Volk weſteuropäiſcher Herkunft, angehören. Eine weitere Abfallgrube mit zahl⸗ reichen Scherben und Sie dlungsreſten deutete auf die ſogen. Bandkeramiker hin, ein Volk, das ungefähr 2000 Jahre vor Chriſti aus Kleinaſien her in unſere Gegend wanderte. Die Funde beweiſen alſo, daß die aus Oſten und Weſten kommenden Völker an dieſer Stelle in einem Dorfe neben⸗ einander wohnten, wobei jedes ſeine volkliche Eigenart be⸗ hielt. Eine Breite von ſechs Metern war in einer Tiefe von 95 Zentimetern mit roten Sandſteinplatten bedeckt, auf denen erſt die 80 Zentimeter ſtarke Schotterſchicht lagerte. Krautheim bei Adelsheim.(Jugendherberge.) Unſer Städtchen erhält auf perſönliche Veranlaſſung des Reichsſtatthalters Wagner eine Jugendherberge, die am 15. —̃˙ müä—ñ—ꝛ—ꝛ—ñ ͤ ͤ—œk—— 7§«— ͤiB, ¶ Ich ſage meinen ſchön!“ e 4¹ eine... eine Zivilanwandlung. Als . aber ich vergaß jetzt nicht böſe!“ ſagt Hella leiſe. als er den Kameraden ſich um und verließ als wir zuſammen reiſten!“ muß man as Leben wieder.“ ſo reſpektvoll neben Oh... am meiſten habe ich es be⸗ ich tanze ſelbſt leidenſchaftlich gern. geht es manchmal auch bin gern luſtig... aber als Tochter da Grenzen geſetzt, leider! Manch⸗ ich könnte einmal ein ganz einfaches einem Tanzſaal tanzen, Manchmal ſind mir die Herren bſtreifen können.. mal richtig von mitgemacht, das ſo ſtreng und es ſind immer wieder machen Warum Und ſo Winterhilfe iſt Sozialismus der Tak. Wer mitarbeiten will, wird Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt. April feierli 5 8 ird. auch ſeinerſeits zur Behebung des Geburtenrückaanas im Aprit feierlich gugewfaht ird 5 verpflichtet gefühlt hätte. mir tanzen?“ „Ja! Sehr gern ſogar! Der würde entſetzt ſein.“ Sie lachte hell auf und Spielmann ſtimmte ein. „Ja, mit dem Soldaten Spielmann können Sie nicht tanzen.“ „Ich kann es nicht. ich darf es nicht. . oh. ſehr gern.“ Das Wort macht ihm eine große Freude. „Ich danke Ihnen, gnädiges Fräulein.“ .* Der Oberſt empfängt Spielmann ſehr freundlich und inſtruiert ihn. Spielmann tritt ſeinen Dienſt an. Fürs erſte muß er in der Küche helfen. Es geht ihm nicht ſo recht von der Hand, aber er gibt ſich alle Mühe. Dann bittet ihn die Frau Oberſt, daß er Hella beim Chriſtbaumſchmücken unterſtütze. Das tut er weit lieber, denn Hella iſt dabei und ſetzt die Lichter auf. „Ich habe mich ſchon gewundert, als Leutnant Rocca mir ſagte, daß Sie nicht nach Hauſe führen.“ aximilian blickt verſonnen auf den Stern, den er gerade in der Hand hält. „Meine Eltern ſind tot. Ich habe niemanden. Freunde na ja, was man ſo Freunde am Theater nennt. Mich trieb's nirgends hin.“ „Haben Sie keine Braut?“ ſie die Frage tut. Spielmann lacht verhalten.„Braut? Nein, in punkto Frauen war ich ſehr zurückhaltend.“ „Immer?“ „Ja, immer!“ „Das habe ich gedacht. Sicher hat legenheit geboten.“ „Ich weiß nicht. Ich habe nichts davon gemerkt.“ „Aber, Herr Spielmann..!“ „Ach ſo, Sie meinen, wenn ein Mann eine leidlich nette Faſſade hat, dann muß er partout amouröſe „So meinte ich's. benteuer erleben.“ Aber klang abſcheulich!“ „Ja!“ geſtand ſie ehrlich. das mit der Faſſade, das „Verzeihung! Sagen wir bildſchön wie ein Gott!“ Dabei lachte er ſo herzlich und frei weg, daß ihr nichts anderes übrig blieb als mit einzuſtimmen. „So ſind Sie als ſo eine Art Parſival durchs Leben geſtiegen?“ „So ungefähr!“ „War das nicht manchmal xecht ſchwer?“ Spielmann lacht wieder, dann beſinnt er ſich und macht ein ernſtes Geſicht. „Um Gotteswillen..“ „Was haben Sie denn?“ „Ich ſtelle eben feſt, daß der Infanteriſt Maximilian Spielmann unvorſchriftsmäßig lacht.“ „Aber gehn Sie!“ „Ich möchte mich bei dem beliebt machen.“ Papa frißt Sie nicht!“ Aber dann würden Sie mit Papa ſollte mich jetzt hören! t Wan: un Sie wird leicht rot, als mir bei einem Schauſpieler anders Ihnen das Leben doch genug Ge⸗ Herrn Oberſten nicht un⸗ Fortſetzung folgt). letzten den Mitgliedern bei Geburt eines zwar in Form von Eiern, bei einem Sohn drei Dutzend, bei einer Tochter zwei Mainz.(Tötung auf Wunſch.) Ein junger Mann Rheingau hat man mit dem Schnitt der Reben 1 Der Heloͤengedenktag in Viernheim Gebüchtnisjeiern am Kriegerdenkmal von 1870-71 und am Ehrenmal des Kriegerjriebhojes. Volkstrauertag— Heldengedenktag! Ein Tag des Ernſtes, ſchmerzlichen Erinnerns, ein Tag aber auch, von dem neue Kraft ausgehen ſoll, ein Tag, der um's deutſche Volk ein neues Band ſchlingt. Wie allerwärts zeigten die auf Halbmaſt geſenkten Flaggen die Anteilnahme der Viernheimer Bevöl⸗ kerung auch nach außen hin. In erheblich größerem Umfange als bei den bisherigen Gedenkfeiern nahm die Bevölkerung geſtern teil, um das Gedächtnis all derer zu feiern, die in den letzten 19 Jahren Blut und Leben für ihr Vaterland hingegeben haben. Der Heldengedenktag erinnerte uns an die Taten unſerer Väter, die 1870/71 ausgezogen und ſiegge⸗ krönt heimkehrten, und Trauergeläute mahnte an die zwei Millionen Toten des großen Weltkrieges, an die größten Opfer der Weltgeſchichte. Wir gedachten ihrer, die dahinſanken in fremder Erde, in Oſt und Weſt, wir gedachten der toten Helden der See und der Luft, ja aller jener grauen Soldaten, die ſelbſt ihr Leben zum Opfer darboten, weil ihr Herz heiß für die Heimaterde ſchlug. Sie opferten ſich, damit wir als freie Menſchen und in einem freien Deutſchland leben ſollten. So gedachten wir an dieſem Tage vor allem an die Söhne unſerer Gemeinde, die aus Liebe zu ihrer ſchönen Heimat ihr Leben in die Schanze ſchlugen, damit ſie uns erhalten bleibe. Ihnen galt daher unſere tiefſte Dankbarkeit. Es wurden aber auch jene nicht vergeſſen, die in ihrem unerſchütterlichen Glauben an ein beſſeres Deutſchland ihr Leben dahingaben in dem Kampf um die Erhebung unſeres Volkes, und zwar in einer Zeit, in der man dieſe Opfer nicht würdigte, ſondern dafür nur Haß und Spott fand. Hell klingt der Name Horſt Weſſel, deſſen 4. Todestag in dieſen Tagen begangen wurde, und aller SA.-⸗ und SS.⸗Kameraden, die in ihrem Glauben an das kommende Reich ihr Leben mit ihrem Herzblut be⸗ ſiegelt haben, weil ſie der Stimme ihres Gewiſſens folgten und erkannten, daß unſer Volk und die Freiheitsidee dieſes Opfer wert ſind. Ein überaus feierlich⸗feſtlicher Anblick war es, als nach den Gottesdienſten die nationalſozialiſtiſchen Formationen Kriegsopfer, Feuerwehr, Krieger⸗ und Geſangvereine, der Marineverein, Sanitätskolonne mit ihren umflorten Fahnen in der Adolf Hitlerſtraße Aufſtellung nahmen, die Bevöl⸗ kerung in unüberſehbarer Menge Spalier bildend. Pünktlich 11,05 Uhr ſetzte ſich der Zug in Bewegung und dürfte er in ſeiner Ausdehnung die größte Trauerkundgebung geweſen ſein, die jemals durch Viernheims Straßen zog. Unter den Trauerklängen der Feuerwehrkapelle, der Spielmannszüge der SA. und„Teutonia“ bewegte ſich der Zug durch Adolf— Hitler⸗, Bismarck⸗ und Weinheimerſtraße zum Kriegerdenkmal von 1870/71, wo eine Heldenehrung ſtattfand. Nach einem von der Sänger⸗Einheit unter Leitung ihres Dirigenten vor⸗ getragenen Chors ſprach Kamerad Klee, der Führer des Krieger⸗ und Soldatenvereins„Teutonia“ zu den vor dem Denkmal Aufſtellung nehmenden Zugteilnehmern, während die Fahnen am Denkmal ſelbſt Aufſtellung nahmen. Er führte aus: „Deutſche Volksgenoſſen! Liebwerte Kameraden! Wir ſtehen am Ehrenmal der Kameraden, die genau wie wir, mit der Waffe in der Hand, das Vaterland in ſchwerbedrängter Stunde verteidigen mußten. Kriegeriſch geeint zogen die deutſchen Stämme 1870 hinaus zum Kampfe, politiſch geeint fanden ſie das Vaterland wieder. Uns war es in dem harten Ringen 1914 bis 18 nur gelungen, jeden Feind vom Heimat⸗ boden fernzuhalten, ſie brachten greifbare Früchte ihres Sieges mit nach Hauſe, das langerſehnte Reich war erſtanden, war erkämpft. Raſch ging es im neuen Reich vorwärts, ſie ſahen das Reich auf ſeiner höchſten Blüte. Sie erlebten die wunder⸗ bare Erhebung des Volkes 1914 und die folgenden Siege. Leider ließen Parteihader und Zank die Früchte unſerer —.— zähen, faſt unmöglichen Arbeit nicht reifen. Was die äußeren Feinde nicht vermochten, unſere inneren Feinde zerſchlugen das ſtolze Reich. Einen Trümmerhaufen fanden wir 1918 vor, der ſich täglich vergrößerte. Aber die durcheinander ge⸗ worfenen Bauſteine waren nicht ſchlecht. Der alte Soldaten⸗ geiſt war in dem deutſchen Volke geblieben, er harrte nur des Erweckers und Führers. Und dieſer Erwecker und Führer wurde zur rechten Zeit dem deutſchen Volke wieder geſchenkt. Heute iſt das Reich wieder erneuert, innerlich feſter denn je. Dank euerer Taten konnte dies geſchehen. Deshalb gedenken“ wir heute mit Dank all der Not und Entbehrungen die ihr alten Kameraden in den Kriegsjahren 1870/1 auf den Schlachtfeldern Frankreichs erduldet. Sie waren nicht um⸗ ſonſt. Ihr ſeid geſtorben, daß wir leben können. Mit unſerem Danke verbinden wir das Gelöbnis, gedenket Eurer Väter, gedenkt der großen Zeit„Das neue Reich zu ſchützen, es weiter auszubauen unter ſtarker Führung unſeres Volks- kanzlers Adolf Hitler unter der Schirmherrſchaft unſeres oberſten Kriegsherrn des greiſen Feldmarſchalls von Hinden— burg. Sieg Heil!“ Einen Kranz der NSDAP. legte ſodann im Namen der Parteileitung Pg. Herr Lehrer Baldauf nieder, und Herr Gemeinderat Joſef Kempf in Vertretung des Herrn Bürger⸗ meiſters für die Gemeinde. Auch ſie gedachten in ihren Ge⸗ denkworten der Beſten aller Deutſchen, die 1870 hinausge⸗ zogen ſind und nach ſiegreichem Kampf ein in ſeinen Stämmen geeintes Deutſches Reich ſchufen. Die Fahnen ſenkten ſich und das Lied vom guten Kameraden leitete über zur Trauerminute für Deutſchlands größte Helden und dann krachte eine drei⸗ malige Ehrenſalve der jungen Teutonia⸗-Schützen gegen den blauen Frühlingshimmel, den auf dem Krieger⸗Ehrenfriedhof Verſammelten verkündend, daß die Zugteilnehmer auf dem An— marſch ſind. Gegen ¼1 Uhr gelangte der Zug auf dem Ehrenfriedhof an, woſelbſt Polizeibeamte und SAR.⸗Männer den Ordnungdienſt verſahen. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle eröffnete die Helden⸗ gedenkfeier mit einem Trauerchoral, dem der Chor„Still ruht dein Herz“, von dem Männergeſangverein 1846 weihe⸗ voll vorgetragen, ſich anſchloß. Es folgten dann die Anſprachen und Kranzniederlegungen. * Herr Gemeinderat Valentin Neff legte im Auf- trag des Herrn Bürgermeiſters für die Gemeinde mit ent⸗ ſprechender Widmung einen Kranz nieder. Er gedachte all der tapferen Kämpfer für das deutſche Vaterland, die teils im Feindesland, teils in der Heimat ihr junges Leben aus⸗ gehaucht haben. Von den Helden, die zerſtreut in allen Erd⸗ teilen liegen, ergehe an uns der Mahnruf: Deutſches Volk, vergeſſe deine Toten nicht! Wir alle wollen dieſen Ruf be⸗ herzigen und wollen geloben, unſer ganzes Tun und Handeln ſo einzurichten zum Wohle unſeres Volkes und Vaterlandes, daß wir jederzeit vor unſeren Toten in Ehren beſtehen können. Für die NS.⸗Kriegsopferverſorgung ſprach Herr Lehrer Heim. Er führte u. a. aus: Ein ganzes Volk trauert um ſeine Väter, Söhne und Enkel, die in der Blüte der Jugend auf der Höhe tatkräftigen Schaffens dahingerafft wurden. Auch am heutigen Tage empfinden wir die ganze Furchtbar— keit des faſt übermenſchlichen Opfers, und doch erfüllt auch tiefe Dankbarkeit unſer Herz, wir fühlen uns ſeelig erhoben durch den Stolz auf ihre Opfertat. Totengedenktag! Voll tiefer Trauer neigen wir uns über die Gräber daheim— unſere Gedanken ſchweifen nach den Heldenfriedhöfen im Weſten, über die weiten Ebenen des Oſtens, die kaum mehr verraten, daß ſie die Gebeine deutſcher Krieger decken, nach den fernen Geſtaden, wo die ruheloſe Woge dahinrollt über die Stätten, da deutſcher Seemannsgeiſt im heldenmütigen Ringen ver⸗ hauchte. Kameraden, wir ſind von demſelben Willen und von derſelben Art. Im Ringen um Deutſchlands Sein oder Nicht⸗ ſein haben auch wir unſer Blut geopfert und deshalb iſt der tiefe Urgrund das unerſchütterliche Fundament zu einer echten Kameradſchaft, das Fronterlebnis. Kameradſchaftlichkeit, Helden⸗ tum und Aushalten an der Front ſind nicht durch Befehl geworden, ſondern allein nur durch die tiefe Blutsverpflich⸗ tung. Und dieſer, durch Millionen Toter geheiligter Wille iſt die Saat des Krieges geblieben, die immer wieder in uns aufging, die uns in jedem Sturm und Wetter nur noch feſter wurzelte. Wenn wir ſolche Kameradſchaft uns heute zu pflegen bemühen, ſo tun wir nichts anderes, als daß wir dieſen Front geiſt von einſt fortpflanzen in die junge Generation hinein. Wir alte Frontſoldaten haben die tiefe Blutsverpflichtung, daß wir den jungen Kameraden etwas fühlen laſſen von echtem Kameradſchaftsgeiſt, der einſt unſere toten Kameraden beſeelte, als ſie mit brennender Vaterlandsliebe im Herzen Schulter an Schulter mit uns vorſtürmten und durch ihren Mut und Opferwillen diejenigen mitriſſen, die noch zaghaft geweſen ſind. Man muß es draußen erlebt haben, mit welch' rührender Kameradſchaftstreue da Mann zu Mann ſtand. Dort im Schützengraben begann unſere deutſche, herzechte Volksgemeinſchaft, auf die wir heute mit Stolz blicken dürfen. Und nun ihr toten Helden, euere zerſchoſſenen verwundeten Kameraden, die Ueberlebenden aus den Trichterfeldern Flan— derns, aus der Hölle von Verdun, den zertrommelten Gräben der Somme, die feldgrauen Kämpfer von Tannenberg, den zerklüfteten Bergen der Karpathen, die Soldaten zu Lande, zur See und in der Luft, rufen euch zu. Ihr ſeid nicht um- ſonſt geſtorben, nicht umſonſt war euer letztes Wort Heimat, Weib und Kind, Deutſchland.— Das Beiſpiel, welches ihr uns gegeben habt, iſt über alle Unterſchiede hinweg unſer Vorbild geworden. Getreu dem Opferſinn unſerer Gefallenen, unſerem Vaterlande zu dienen, bis auch wir zur großen Armee einziehen, geloben wir hier an ihren Gräbern, und im Geiſte an den Millionen von Kreuzen fern der Heimat. Die Kamerad⸗ ſchaft bleibt das Gebot der Stunde. Wir waren Soldaten und haben unſere Pflicht erfüllt, die Beſiegelung mit dem eigenen Blute redet eine zu deutliche Sprache und wir hoffen, daß wir, die wir mit der Landesvereidigung unſere Ehren- pflicht bewieſen, jetzt wieder die Achtung und Ehre verlangen, die noch von keinem Volk zu keiner Zeit verſagt worden iſt. Als Zeichen unſerer tiefſten Verbundenheit mit dem Helden— geiſt unſerer Toten lege ich im Namen der Nat. Soz. Kriegs⸗ opferverſorgung einen Kranz als äußeres Zeichen der Ehre und des Gedenkens der in fremder Erde ruhenden Tapferen nieder. Im Namen des Militär- und Kriegervereins„Haſſia“ gedachte Herr Jean Knapp der auf dem Ehrenfriedhof und in fernen Landen ruhenden Kameraden und derjenigen, die im Kampfe um Deutſchlands Wiedereinigung in den 14 Jahren ihr Leben hingaben. Mit Ehrfurcht ſollen wir der großen Opfer gedenken, die ſie in treuer Pflichterfüllung und Liebe zum Vaterland gebracht haben. Die Helden des Weltkrieges ſchützten die Heimat, ebenſo die jungen Helden, die den Idealen des Führers gefolgt ſind. Sie richten an uns die Bitte: Erhaltet was wir erkämpft haben, damit wir nicht umſonſt unſer Leben dahingaben. Geloben wir deshalb unſerem Führer Treue für ein einiges deutſches Volk und Vaterland. Als äußeres Zeichen der Dankbarkeit legte Herr Knapp einen Kranz nieder. Als letzter Redner ſprach Pg. Baldauf im Auftrage der Ortsgruppe der NSDAP. Wenn in einem Volke die Grundlagen, auf die ſich dasſelbe im chriſtlichen und kulturellen Sinne aufbaue, verloren gingen, dann müſſe die Zuchtrute deſſen, der über ihm wohnt, mit unerbittlicher Strenge auf dieſes Volk hineinfahren. So ſei es auch 1914 geweſen, als die Gottloſigkeit immer mehr zunahm und der Weltkrieg ent⸗ brannte, bei dem die Beſten unſeres Volkes die Grenzen verteidigten und vier Jahre lang aushielten, was wir heute als unmöglich betrachten; 2 Millionen gaben dabei ihr Leben dahin. Während den Kämpfern von 1870 ein äußerer Erfolg beſchieden war, zogen unſere Feldgrauen 1918 entmutigt und entwaffnet in die Heimat ein und ernteten nichts als Spott und Hohn. Und da lag in einem Pommer'ſchen Lazarett einer der unſrigen, ein getreuer Kamerad der Frontſoldaten. Dieſer Gefreite des Deutſchen Reiches ſchwang dann zum zweitenmale die Zuchtrute und impfte dem Volke wieder den Glauben an eine Zukunft ein. Was in den Novembertagen 1918 niemand von uns für möglich gehalten hatte, hat nun dieſer von Gott geſandte Führer wieder hergeſtellt. Und wenn wir am Totenehrentag den gefallenen Helden gedenken, ſo wollen wir nicht vergeſſen diejenigen, die im Kampfe um Deutſchlands Wiedereinigung und dem Ideal des Führers und Kanzlers nachgefolgt und gefallen ſind. An die SA. gewandt, fuhr der Redner fort: Wir wollen dieſen Kampf weiterführen und uns ein Beiſpiel nehmen, wie treue Kameradſchaft eine gung hochbringen und hochhalten können. Wenn wir uns überlegen, daß das deutſche Volk unter unſerer jetzigen ziel⸗ ſicheren Führung wieder Achtung und Ehre genießt, daß der deutſche Michel nach Jahren der Verachtung jetzt wieder ein Wort in der Welt mitzureden hat, dann kommt in uns Gedanke, daß wir das alles nur erreichen konnten durch die Opfer, die gebracht wurden. Und an die Hitlerjugend gewandt, ſchloß Pg. Baldauf: Seht euch das Ehrenmal euerer gefallenen Väter auf dem Ehrenfriedhof an, haltet ihnen die Treue und leiſtet ihnen Gefolgſchaft. Im Namen der hieſigen Ortsgruppe legte Pg. Baldauf einen Kranz nieder. Der Männergeſangverein ſang noch das Trauerkied „Es geht bei gedämpfter Trommelklang“, die Schützen ſchickten drei Salven empor und auf das Kommando des SA.-Führers Becker ſenkten ſich die Fahnen am Ehrenmal, Tauſend Hände erhoben ſich zum Gedenken, während die Muſik das Lied vom guten Kameraden ſpielte, ſodaß tiefe Ergriffenheit auf allen Geſichtern lag. Es waren Trauerminuten für Deutſchlands koſtbarſtes Gut, unſere toten Helden. a Dann war die erſte große Heldengedenkfeier im neuen Deutſchland beendet und zurück ging es mit klingendem Spiel bis zum Rathaus wo um 1 Uhr die Auflöſung erfolgte. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 26. Februar 1934. Merkſpruch. Von höchſter Wichtigkeit iſt die Ausbildung der Willens und Entſchlußkraft, ſowie die Pflege der Verantwortungs freudigkeit. Adolf Hitler. Vom Sonntag. Die feierlichen Veranſtaltungen des Sonntags wurden von dem warmen Schein der von allen ſo ſehnſüchtig er⸗ warteten Frühlingsſonne ſehr begünſtigt. In feſtlichem Schmuck prangte der Ort. Es grüßten die Hakenkreuzfahnen, Schwarz⸗ Weiß⸗Rot und die Landesflaggen von allen Häuſern. In der Frühe des Morgens fuhren die Amtswalter der NSDelP. mit 2 Omnibuſſen nach der Kreisſtadt Heppenheim, die ganz im Zeichen der großen Vereidigung der Politiſchen Leiter ſtand. Es wurden dort geſtern etwa 100 Jugendführer und 543 Politiſche Leiter vereidigt. Gegen 11 Uhr nahmen die Parteiformationen und Vereine Aufſtellung zu den aus An⸗ laß des Heldengedenktages zu veranſtaltenden Gedächtnisfeiern. Eine Beteiligung, wie wir ſie noch nicht erlebt haben. Tauſende der hieſigen Einwohner nahmen daran teil. Leider war der Bevölkerung nicht bekannt, daß zuerſt eine Gedächtnisfeier am Kriegerdenkmal in der Weinheimerſtraße ſtattfand, ſodaß daſelbſt wenig Zuſchauer Zeuge der Kundgebung waren, während Tauſende am Friedhof auf die Zugteilnehmer warteten. Es waren erhebende Feiern, die an beiden Ehrenmalen ſtattfanden. Wenn wir geſtern unſerer toten Helden gedachten, dann wiſſen wir, daß dies nicht mit einer wehmütigen Erinnerung abgetan werden darf. Die Welle der Begeiſterung, die im Jahre 1933 das deutſche Volk erfaßt hat, darf nicht wieder verſiegen. Die NSDAP. und ihre Politiſchen Leiter, die am Heldengedenk— tag einen feierlichen Eid auf den Führer ablegten, werden dafür ſorgen, daß der Geiſt der einmütigen Zuſammenge⸗ hörigkeit, der ſoldatiſche Geiſt des Nationalſozialismus, der auf den Schlachtfeldern des Weltkrieges geboren wurde, nicht wieder vergeht. Die Kameradſchaft müſſen wir pflegen zur Wiedergewinnung der deutſchen Soldatenehre. In den jungen Kinderſeelen iſt das Andenken an unſere Helden wachzuhalten, dann wird auch die Jugend ihre Pflicht erfüllen. Im Uebrigen verlief der Tag ruhig, man ſtand unte dem Eindruck der Vormittagsfeiern. Auch ein ſchweres Un glück hielt die Gemüter in Bewegung. Nach dem Hocham verkündete Sterbegeläute den Tod des am Samstag nach⸗ mittag durch Autounfall verunglückten im beſten Mannes⸗ alter ſtehenden Feldſchützen Martin Hanf. Den Angehörigen wendet ſich ob des ſchmerzlichen Verluſtes herzliche Teilnahme zu.— Die geſtrige erſte Faſtenpredigt in der Zwölfapoſtel⸗ kirche war ſehr zahlreich beſucht. In Andacht lauſchten die Gläubigen den inhaltvollen Worten des Herrn Kaplan Schmitt. Felbjchütz Martin ganj tödlich verunglüch Am Samstag nachmittag kurz vor 2 Uhr wurde der ſich hier allgemeiner Beliebtheit erfreuende Feldſchütze Martin Hanf das Opfer eines Autozuſammenſtoßes, an deſſen Folgen Hanf noch am gleichen Abend im ſtädtiſchen Krankenhauſe Mannheim ſtarb. Der Verunglückte wollte mit ſeinem Fahrrad durch die Luiſenſtraße fahrend, die Lorſcherſtraße überqueren, bemerkte aber zu ſpät das von der Adolf Hitlerſtraße herkommende Perſonenauto. Im letzten Moment wollte Hanf noch links in die Lorſcherſtraße einbiegen, fuhr jedoch zu weit auf die rechte Straßenſeite und wurde von dem rechten Vorderrad des Autos erfaßt, wodurch er unter dasſelbe zu liegen kam. Mit ſchweren inneren Verletzungen zog man den Bedauernswerten unter dem tiefgebauten Wagen hervor. Leider hat ſich der Abtransport des Verunglückten, der auf eine Tragbare lag, verzögert. Das Krankenauto der N. we⸗ Oe der 9er 7 „ 3 faff 0e Natal 965 0 faſſun af v ng faſſun ſcheilt einfeit tat! lich be 75 3 33 5 Freiwilligen Sanitätskolonne brachte Hanf in das Allgem. 9 Krankenhaus Mannheim. Der Perſonenwagen wurde von einem Herrn namens Levaſier deſſen Führerſchein in Ordnung befunden wurde. Feldſchütz Martin Hanf war ein gewiſſenhafter ſtets freundlicher Ge⸗ meindebeamter und guter Familienvater. * Polizeibericht. Es wurde folgende Anzeigen regiſtrierk; 1 wegen Betrug und 1 wegen Diebſtahl. 3 9 52 1 aus Mannheim geſteuert. 6 dom J Kardin * tag na ſekretär 95 den Du richtet! Lage v membre zu erte Möglic zu find 2 das ih in pid nicht fe Nun n Dall * U 903 Uner B Cben w ind bie dritſche gemeine Wände J. die in 2. Dusch bs ant Wet 9