fungs⸗ 0 S 1 0 Wo Amtliches Verkündigungsblatt der Hej. Vürgermeijterei Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeter zeile oder deren Raum 2 Pfennig Viernheimer u und anderer Behörden Vereins- u. Geichaftsanzeiger Nr. 49 Dienstag, den 27. Februar 1934 Neue Verfaſſung in Oeſterreich? Inkrafttreten ſchon in 14 Tagen? DNB. Wien, 26. Febr. Man erklärt, daß die Vorarbeiten für die neue Ver- faſſung Oeſterreichs bereits in zehn bis vierzehn Tagen abgeſchloſſen ſein werden. Die Verfaſſung ſoll unmittelbar darauf veröffentlicht werden und in Kraft treten. Obwohl man das Inkrafttreten der neuen Verfaſſung auf der bisherigen Ver— faſſung aufbauen will, iſt man noch keineswegs darüber klar, auf welchem Wege dies erreicht werden kann, da die Einberu— fung des Parlaments, das allein für die Aenderung der Ver— faſſung zuſtändig iſt, unbedingt vermieden werden ſoll. Man ſcheint daher jetzt daran zu denken, die Verfaſſung durch einen einſeitigen Akt des Bundespräſidenten auf Grund des Not— ſtandsrechtes in Kraft zu ſetzen und ſie ſodann nachträg— lich von den vorgeſehenen Körperſchaften beſtätigen zu laſſen. Tritt Miklas zurück? Fürſt Schönburg⸗Hartenſtein oder Erzherzog Eugen Bundespräſident? DNB. Wien, 26. Febr. Die ſeit längerer Zeit bereits umlaufenden Gerüchte über den bevorſtehenden Rücktritt des Bundespräſiden⸗ ten Miklas, der aus grundſätzlichen Erwägungen bereits mehrfach ſeinen Rücktritt angeboten haben ſoll, haben ſich jetzt wieder dahin verdichtet, daß Miklas bereits in der nächſten Zeit ſeinen Poſten aufgeben wird. Es verlautet, daß ſeitens der Regierung ernſthafte Be⸗ mühungen im Gange ſind, um den Bundespräſidenten Miklas vorläufig von den Rücktrittsabſichten abzubringen und die Neu⸗ wahl des Präſidenten erſt im Rahmen der neuen Verfaſſung vorzunehmen. In unterrichteten Kreiſen weiſt man hierzu darauf hin, daß die in den letzten Tagen wieder ſtärker hervortretenden legiti⸗ miſtiſchen Strömungen auf einen baldigen Präſident⸗ ſchaftswechſel, um durch die Wahl einer der legitimiſtiſchen Auf— faſſung naheſtehenden Perſönlichkeit die Aeberleitung zur monar— chiſtiſchen Staatsform vorzubereiten und damit die endgültige Ausſchaltung der Anſchlußfrage zu erreichen. Gerüchtweiſe ver— lautet, daß in legitimiſtiſchen Kreiſen der Staatsſekretär für das Heerweſen, Fürſt Schönburg-Hartenſtein, ſowie der in Baſel lebende Erzherzog Eugen für die Präſident⸗ ſchaft auserleſen ſeien. Nach der geltenden Verfaſſung hat im Falle eines Rücktrittes des Bundespräſidenten der Bundeskanz— ler Dollfuß als ſtellvertretender Bundespräſident die Amts— geſchäfte des Präſidenten weiterzuführen. „Wo iſt die Heimwehr?“ DNB. London, 26. Febr. Die engliſche Tagespreſſe beſchäftigt ſich wieder lebhaft mit der Lage in Oeſterreich und beſonders mit der Heimwehr. All— gemein wird die Frage geſtellt: Wo iſt die Heimwehr? Reuter meldet, es ſei ſicher, daß 4000 Mann Heimwehrtruppen verſchiedene Punkte der oberöſterreichiſchen Grenze erreicht haben. Die Blätter geben vier verſchiedene Gerüchte wieder, wonach die Heimwehr erſtens an der deutſch⸗öſterreichiſchen Grenze zuſammengezogen werde, zweitens ſich zu einem Marſch auf Wien vorbereite, drittens Erzherzog Otto an der ſchweizeriſchen Grenze abholen und nach Wien begleiten wolle und viertens, daß Major Fey ſeine Streikräfte von der Hauptſtadt fernhalte, um einem Verſuche der Regierung, dieſe zu entwaffnen, vorzubeugen. Eden in Nom. Beſuche beim Papſt und bei Muſſolini. DNB. Rom, 26. Febr. Großſiegelbewahrer Eden wurde am Montag vormittag vom Pa pft in Privataudienz empfangen. Er ſtattete auch dem Kardinalſtaatsſekretär Pacelli einen Beſuch ab. DNB. Rom, 26. Febr. Die Unterredung, die Großſiegelbewahrer Eden am Mon— tag nachmittag mit Muſſolini in Gegenwart des Staats- ſekretärs Suvich hatte, dauerte etwa 1½ Stunden. In der amtlichen Mitteilung darüber heißt es, daß Eden den Duce über ſeine Beſprechungen in Paris und Berlin unter- richtet habe. Die Anterredung habe beide Staatsmänner in die Lage verſetzt, das italieniſche und das engliſche Abrüſtungs⸗ memorandum von neuem zu prüfen. Beide ſeien ſich über die zu erreichenden Ziele einig geworden und insbeſondere über die Möglichkeit, eine Grundlage für ein allgemeines Abkommen zu finden. a. Am Montag abend nahm Eden an einem kleinen Eſſen teil, das ihm Staatsſekretär Suvich in einem der römiſchen Clubs in privater Form gab, da amtliche Feiern wegen der Hoftrauer nicht ſtattfinden können. Eden wird wahrſcheinlich am Dienstag Rom wieder verlaſſen. Daily Telegraph zu Edens Abrüſtungsbeſprechungen. DNB. London, 26. Febr. Zu den Beſprechungen Edens ſchreibt der diplomatische Korreſpondent des„Daily Telegraph: 1 Behauptungen, daß Eden durch das Ergebnis ſeiner Ber⸗ liner Beſuches enttäuſcht worden ſei, ſind völlig unbegründet. Eden war in der Lage, feſtzuſtellen, daß Reichskanzler Hitler und die deutſche Regierung bereit ſind, die großen Linien der britiſchen Denkſchrift als Grundlage für die vorgeſchlagene all⸗ gemeine Konvention anzunehmen. Nur zwei wirklich wichtige Abänderungen wurden von Deutſchland angeregt: 1. die Verkürzung der Gültigkeitsdauer der Konvention, die in der britiſchen Denkſchrift auf zehn Jahre bemeſſen war; 2. das Verſchwinden der zweijährigen Friſt, während der Deutſchland noch keine Verteidigungsflugzeuge beſitzen ſoll. Es gab noch kleinere Meinungsverſchiedenheiten über die Geſamtſtärke der neuen Reichswehr und die Zahl der ſchwereren Verteidigungswaffen, die Deutſchland zugeſtanden werden ſollen. Aber dies ſeien mehr franzöſiſch⸗deutſche als engliſch⸗ deutſche Streitfragen. Tatſächlich würde, wenn es ſich bloß um Deutſchland und Großbritannien handelte, eine Vereinbarung ohne große Schwierigkeit oder Verzögerung erreicht werden. Aber es handelt ſich außer dieſen beiden Mächten noch um Frankreich, die Kleine Entente, Sowjetrußland, Italien und Polen. Aeberdies iſt Frankreich nicht geneigt, einer ſofortigen Aufrüſtung Deutſchlands oder einer baldigen und weſentlichen Herabſetzung ſeiner eigenen Mannſchaftsbeſtände und ſeines eigenen Kriegsmaterials zuzuſtimmen. Die weſentlichen Ab⸗ änderungen des britiſchen Planes, die durch dieſe franzöſiſchen Vorbehalte gefordert werden, würden ſeinen Charakter derartig ändern, daß er für Deutſchland unannehmbar würde. Dies iſt die Hauptſchwierigkeit. Es bleibt abzuwarten, ob Eden bei den Beratungen, die jetzt in Rom im Gange ſind, gemeinſam mit Muſſolini einen Ausweg aus der Schwierigkeit finden kann. Muſſolini ſoll der Meinung ſein, daß Großbritannien und Italien, wenn ſie einen gerechten Kompromiß zwiſchen dem franzöſiſchen und dem deut⸗ ſchen Standpunkt ausarbeiten könnten, in einer ſtärkeren, morali“ ſchen und diplomatiſchen Stellung wären, um die Annahme zu erzwingen. Großbritannien und Ztalien ſind durch den Locarno⸗ pakt Bürgen der franzöſiſchen und der deutſchen Sicherheit, und ſie könnten jede der beiden Parteien darauf hinweiſen, daß eine Verwerfung der engliſch⸗italieniſchen Vorſchläge dahin be⸗ antwortet werden müßte, dieſe Verpflichtung neu zu erwägen. 7 Tote bei einem Autorennen in Argentinien. DNB. Paris, 26. Febr. Aus Noſario in Argentinien wird berichtet, daß bei dem Rennen um den Großen Automobilpreis von Argentinien ein Wagen in der Kurve ins Schleudern kam und in die Zuſchauer⸗ menge hineinraſte. Sieben Perſonen wurden getötet und 15 ſchwer verlett. Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. wird keine Verbindlichkeit übernommen. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen Verantw. Schriftleiter ſowie Anzeigenleiter: Friedr. Martin, Druck u. Verlag: Friedr Martin D.⸗A 1200 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Telefon 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Vom Tag des Treueſchwurs Die Eidesleiſtung im Berliner Luſtgarten. 60 000 Leiter der NSDAP. ſprachen hier die Eidesformel, die vom Stellvertreter des Führers in München vorge⸗ ſprochen und durch Rundfunk übermittelt wurde. Auf Für telefoniſch aufgegebene Inſerate 10. Jahrgang Der Eid vom Sonntag. „Die größte Eidesleiſtung der Geſchichte“ iſt der Treu— Eid der Million politiſcher Amtswalter vom vergangenen Sonn tag. Der Nationalſozialismus hat auch für dieſen Zweck den Rundfunk in einer bisher nicht erhörten Weiſe in ſeinen Dienſt genommen, ſo daß der Stellvertreter des Führers, Ru— dolf Heß, die Eidesformel einleiten konnte mit der Forderung: „Sprecht hier und in allen Gauen des deutſchen Vaterlandes mir nach...“ Rudolf Heß hat in einer voraufgegangenen Rede Treue in der Tat, Treue in der Geſinnung verlangt:„Sie be deutet unbedingten Gehorſam um des Gehorſams willen.“ Es leuchtet ohne weiteres ein, wie dieſer eidlich gelobte Gehorſam einer Million Amtsträger eine ungeheure Energie— und Willensſteigerung des Ganzen, der nationalſozialiſtiſchen Partei zur Folge haben muß. In ihr, in ihrer Leiſtung, in ihrem Erfolg— und zwar einem Erfolg um des deutſchen Volkes willen— findet der einzelne dieſer Million Menſchen den Lohn für dieſes Opfer des unbedingten Gehorſams, findetser ſchließlich ſich ſelbſt und ſeinen eigenen Willen wieder. Hier, in dieſem Ereignis wird am deutlichſten die abgrundtiefe Wandlung letzter Haltung heute gegenüber dem 19. Jahrhundert ſpürbar; gegenüber der Aufklärung und ihrer Staatslehre, die nur auf das Individuum ſchaut, auf die Perſönlichkeit, auf deren End— ziel, Wohl und Vervollkommnung; die von dieſem einzelnen aus freiem Willen, durch einen rechtlich geſicherten Vertrag (Staatsvertrag) an das Ganze, den Staat, knauſerig nur ſo viel abgeben läßt, als er unbedingt braucht und als es dem Indi— viduum nötig erſcheint und erträglich iſt. und an den Staat, nicht an das Volksganze, nicht an die Gemeinſchaft des Volkes, weil dem Rationalismus, dem Glauben an die allge— meine Vernunſt, ſchließlich die Tatſache des konkreten lebendigen Volkes entſchwindet. Man muß wohl ein notwendiges Lebens— geſetz in dieſer Entwicklung ſehen, daß die Zerſetzung, die dieſe rationaliſtiſche, aus der Aufklärung heraus wirkſam gewordene Geſellſchaftslehre ſchließlich angerichtet hat, daß dieſe Zerſetzung nur durch dieſe ſtraffe Zuſammenfaſſung, Anterordnung, Diſzi— plin, unbedingten Gehorſam gegen die eine überragende Perſön— lichkeit überwunden werden kann. * Niemals wird der zu einem Verſtändnis und von da aus zu einer Bejahung des Neuen, der neuen politiſchen Haltung, zum Nationalſozialismus als Geſinnung kommen, der nicht dieſe tiefere weltanſchauliche Wandlung ſieht, die der deutſchen Revo— lution zugrunde liegt; wie übrigens in Italien und anderwärts, wo man, wo die Jugend aus den aus dem Rationalismus geborenen ſtaatlichen Formen des 19. Jahrhunderts herausſtrebt — zu neuen Formen, zumindeſt geſagt zu„Autorität“! Ob man das Wort nun in Frankreich hört, oder in England, oder in der Schweiz: etwas von dieſer tieferen Veränderung des gan— zen Menſchen liegt allen dieſen Entwicklungen zugrunde und in— ſofern lebt die ganze europäiſche Menſchheit heute in einer re— volutionären Epoche. Aus ihr heraus werden überall die feſtgefahrenen politiſchen und geſellſchaftlichen Formen auf— gelockert, auch wenn das ſich in England engliſch, in Frankreich franzöſiſch abſpielt und abſpielen wird. Bei uns Deutſchen ſind eben ſeit 1914 ſo viele Momente zuſammengeſtoßen, um uns die Fraglichkeit, die Kraftloſigkeit der alten Formen in beſonderem Mage erleben zu laſſen. Daraus, aus dieſem Erlebnis heraus, kam auch bei uns die ſchärfſte Gegenwirkung, kam dieſe heute zur öffentlichen Körperſchaft gewordene Bewegung des National— ſozialismus, in einer ungeheuren willensmäßigen Zuſammen— faſſung der einzelnen, an ihn gläubig Gewordenen; der nun heute die Miſſion ſich geſetzt hat, das ganze Volk mit ſeiner Ge⸗ ſinnung zu durchdringen. Der Geſinnung, die nicht mehr des Bürgers Wohl und letzte Sicherheit an die Spitze ſtellt, ſondern das Ganze, das Volk, und für dieſes Einſatz und Opfer for⸗ dert, und vom Glück des Ganzen her dann für den einzelnen ſo viel Glück und Wohlergehen erwartet, als das Ganze ver⸗ mitteln kann, ohne daß das Ganze Schaden nimmt. Hier ſind wir wohl am deutlichſten an den Gegenſatz von früher und heute geraten. Es iſt natürlich ein billiger Einwand, auf dieſen oder jenen in der Bewegung zu verweiſen, der dieſem Grundſatz in ſeiner Haltung nicht vollkommen entſpricht, ihm zuwider handelt. Adolf Hitler ſelber hat in München erklärt,„wohl ſigd wir viele Millionen ſtark in der Parteiorganiſation, wohl ſteht die Partei hinter uns, aber wir wiſſen: Nationalſozialiſten ſind ſie noch lange nicht.“ Der Grundſatz als ſolcher, die tiefgehende Wand— lung, das Zdeal widerlegen ſie nicht, ſondern ſie beſtätigen es: man mißt ſie ja daran. And die ſtürmiſche Zuſtim— mung, die der Bericht nach dieſen Worten des Kanzlers ver— zeichnet, beweiſt ebenſo den ſtürmiſchen Willen zum Feſthalten und Weiterverbreiten des Willens zu den Zielen der Bewegung. Adolf Hitlers Rede nennt wieder faſt in jedem andern Satz das Volk.„Aus dem Volk ſind wir gekommen und dem Volke wollen wir für immer gehören.“ Er hat in wirkungsvollen Worten das Ganze des Volkes gegen die ſog.„Oberen Zehn— tauſend“ geſtellt.„Beſſer, man verzichtet auf die ſcheinbaren Köpfe“(der intellektuellen Oberſchicht) und hat das Volk, als man beſitzt dieſe Köpfe und verliert das Volk“.„Indem wir Nationalismus und Sozialismus vereinigten, haben wir ſowohl die bürgerlichen Nationaliſten wie die internationalen Marxiſten fortgeſcheucht, um aber dafür in dem unerſchöpflichen Brunnen unſeres Volkstums unermeßlich neue Kräfte zu finden“. And beſonders intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang die Ankün⸗ oigung Hitlers,„wir wollen auch in Zukunft wenigſtens einma! in jedem Jahr dem Volk die Möglichkeit geben, ſein Arteil über uns zu fällen“. And wenn der Appell ſchlecht ausfalle, dann ſolle keiner ſagen, das Volk iſt ſchuld, ſondern der ſoll wiſſen: die Be⸗ wegung iſt träge geworden“. Aktion, Kampf, Wille, Bewegung, Einſatz, das ſind die Elemente, die in den Reden der großen Eidesleiſtung voraus— gegangen ſind. Sie liegen in dem Schwur beſchloſſen. —.—, Auto vom Zuge zertrümmert. 4 Tote. DRB. Paris, 26. Febr. Bei Perigueux im Departement Dordogne, wurde am Sonntag ein Kraftwagen, den der Chauffeur des Präfekten des Departements ſteuerte, vom Zuge erfaßt und zermalmt. Die vier Inſaſſen, der Chauffeur, ſeine Frau und zwei Kinder, kamen ums Leben. Die Bahnſchranke war geſchloſſen. Doch hatte der Chauffeur ſie von der Tochter der Bahnwärterin öffnen laſſen. Im gleichen Moment raſte der Zug heran. 20 Chineſen öffentlich hingerichtet. DNB. Paris, 26. Febr. Nach einer Meldung aus Lachaſuſu wurden geſtern 20 Chineſen angeblich wegen Plünderung der mandſchuriſchen Poſtanſtalt öffentlich hingerichtet. Neun Studenten durch Kohlenoxydgas getötet. DNB. Hanover(Newhamſhire), 26. Febr. Neun Studenten der Darthmouth⸗Univerſität wurden in ihrem Wohnhaus im Schlafe durch Kohlenoxydgaſe getötet. Sie hatten ein Alter von 19 bis 21 Jahren. Der intern. Briefmarkenſammler⸗Verband gegen die geplanten Gottloſen⸗Briefmarken der Sowjetunion. (Eigener Bericht aus Rom.) Der„Oſſervatore Romano“ erfährt, daß der internationale Briefmarkenſammler⸗Verband(Philatelie) an den Weltpoſtverein in Bern zu Händen des in Kairo geplanten Weltpoſtkongreſſes folgende Tagesordnung gerichtet hat:„Wenn die von der Welt⸗— preſſe gemeldete Abſicht der Sowjetunion, demnächſt eine Serie von Briefmarken mit ausgeprägt antireligiöſem Charakter zu drucken, den Tatſachen entſpricht, proteſtiert der internationale Briefmarkenſammler⸗Verband, frei von politiſchen Erwägungen, energiſch gegen dieſen Plan im Namen der Achtung vor den religiböſen Aeberzeugungen. Sollte der Wunſch, daß die Sow⸗ jetunion auf die Verwirklichung der ihr zugeſchriebenen Abſicht verzichtet, nicht erfüllt werden, fordert der Verband, daß der⸗ artige Briefmarken zur Frankatur im internationalen Poſtver⸗ kehr nicht zugelaſſen werden“. Es wird bekannt, daß die Poſtverwaltungen Italiens und Portugals bereits in Bern erklärt haben, daß ſie einer Ver⸗ wendung ſolcher Briefmarken im internationalen Verkehr nicht zuſtimmen würden. Mit„Glück auf“ drückt man ſich um„Heil Hitler“. VD. Berlin, 26. Febr. Die vor einiger Zeit von zuſtändiger Stelle gemachte Mit⸗ teilung, daß der deutſche Bergmannsgruß„Glück auf“ ſeine Lebensberechtigung habe, wurde von allen Bergleuten deshalb begrüßt, weil dieſer Gruß, der beim Ein- und Ausfahren, ſowie unter Tage gewechſelt wird, eine alte Tradition beſitzt. In Krei⸗ ſen der DAF. wird jedoch nun, wie das VD. Büro meldet, hervorgehoben, daß es beſonders im Ruhrgebiet Leute zu geben ſcheine, die dieſe Gelegenheit wahrzunehmen verſuchten, um ſich grundſätzlich vor dem„Heil-Hitler“-Gruß zu drücken. Es gebe ſogar Verwaltungen und Inſtitute, in denen auf An⸗ ordnung der Leitung nur„Glück-auf“ mit erhobenem rechten Arm gegrüßt werde. Das Tollſte ſei aber, daß kürzlich ein kleiner Hitlerjunge, der als Laufburſche„Heil Hitler“ grüßte, von dem Direktor zu hören bekam, er müſſe ſich wohl oder übel daran gewöhnen, nicht„Heil Hitler“, ſondern„Glück auf“ zu grüßen. Soweit iſt es gekommen, ſo ſchreibt der Informations- dienſt der DAF., daß ſich hinter den ſchönen Bergmannsgruß „Glück auf“ reaktionäre Kreiſe verbergen, denen der Gruß „Heil Hitler“ ein Dorn im Auge iſt. Derartige Machenſchaften dienen nicht zur Beruhigung, ſondern tragen Anruhe in die Belegſchaften. Diejenigen aber, die es angeht, mögen bedenken, daß auf die Dauer keiner ungeſtraft den Gruß des deutſchen Volkes verunglimpfen kann. Amerikaniſches Großflugzeug zerſtört Jaltlake City, 26. Febr. Ein mit acht Perſonen beſetz⸗ des Verkehrsflugzeug, das am Freitag in einen Schneeſturm geraten war und ſeitdem vermißt wurde, iſt in den Wa⸗ ſatſch⸗Bergen am Rande einer tiefen und engen Schlucht Von unſerem Ge Genf, im Februar. Der Präſident der Regierungskommiſſion des Saargebie— tes, Herr Knox, iſt bekanntlich in den letzten Tagen aus ſeiner Reſerve herausgegangen und hat offen die Forderung geſtellt, die man bereits ſeit langem, mindeſtens ſeit der Tagung des Völkerbundsrates, von ihm befürchtet hatte. Er hat in einem Bericht an den vom Völkerbundsrat zur Vor— bereitung der Saarabſtimmung eingeſetzten Dreieraus— ſchuß behauptet, daß er mit den gegenwärtig im Saargebiet vorhandenen Polizeikräften(rund 1200 Mann) während der Abſtimmungszeit die Ruhe und Ordnung nicht garantieren könne. Er hat es weiterhin abgelehnt, die vorhandenen Poli— zeikräfte durch Saarländer verſtärken zu laſſen, da er der merkwürdigen Auffaſſung iſt, daß ſämtliche Saardeutſche ſich im Zuſtande hochgradiger politiſcher Erregung befänden und ſich deshalb für den Dienſt in der Polizei nicht eigneten. Des— halb verlangt er eine internationale Polizeimacht im Saargebiet. Würde der Völkerbundsrat ſeiner Forderung ent— ſprechen, ſo hätte das Saargebiet nichts anderes als eine zweite militäriſche Beſatzung zu erwarten, denn Knox verlangt 4000 Mann ausländiſche Poliziſten, alſo das Dreifache der gegen— wärtig beſtehenden Polizeimacht. Herr Knox, von dem man annehmen muß, daß er durch geradezu unverantwortliche Elemente im Saargebiet beraten wird— denn ſonſt könnte man ſich ſolche Forderungen von einem Regierungspräſidenten, der eine derartige Verantwor- tung trägt, nicht vorſtellen— hat ſeine Wünſche nicht nur in der Form eines„aide memoires“, ſondern auch in münd— lichem Vortrag vor dem Genfer Sonderausſchuß dargelegt. Er hat jedoch bisher hier noch niemand zu überzeugen ver— mocht. Dieſe Tatſache wird man immerhin als Anzeichen da— für buchen dürfen, daß man ſich innerhalb des Saarausſchuſſes der großen Verantwortung, welche man mit der Vorbereitung der Volksabſtimmung an der Saar übernommen hat, und des mehr als heiklen Charakters der Knorſchen Forderungen be— wußt iſt. In der Tat haben die Mitglieder des Saaraus— ſchuſſes, der italieniſche Vorſitzende Baron Aloiſi, der Spa- nier Madariaga und der Argentiner Cantilo, während ihrer kürzlich beendigten erſten Arbeitstagung beſchloſſen, die Frage der internationalen Polizeitruppen zurückzuſtellen, bis ſie ihre eigenen ſowie die an der Saarfrage intereſſierten Regierungen um ihre Meinung befragt haben. Im übrigen war dieſe erſte Arbeitstagung des Sagraus— ſchuſſes lediglich vorbereitender Natur. Gewiß ſind alle mit der Abſtimmung zuſammenhängenden juriſtiſchen, tech— niſchen und politiſchen Fragen von den Mitgliedern angeſchnit⸗ ten und geprüft worden, doch wurde der Bericht an den Völ— lerbundsrat noch nicht begonnen und auch ſonſt keine grund— legenden Beſchlüſſe gefaßt. Der Initiative des italieniſchen Vorſitzenden Aloiſi iſt es jedoch zu danken, daß bezüglich der weiteren Arbeit des Ausſchuſſes jetzt ſchon eine gewiſſe Klar⸗ heit geſchaffen worden iſt. Zunächſt waren innerhalb des Aus— ſchuſſes Meinungsverſchiedenheiten über die Geſtaltung der Beratungen aufgetaucht. Der ſpaniſche Vertreter Madariaga, der, wie wir hören, gelegentlich größere Schwierigkeiten ver⸗ Die Gaarabſtimmung. Zurückhaltung des Oreierkomitees gegenüber Knox Vorſchlägen. nfer Mitarbeiter. zöſiſche Saarreferent des Quai d'Orſay ſelber, verſuchte mehrfach die Arbeiten des Ausſchuſſes zu verſchleppen. Es iſt zu befürchten, daß Herr Madariaga der Propaganda der Saarpropagandiſten vom Schlage des Herrn Braun ein allzu oſſenes Ohr leiht und im ſtillen darauf hinarbeitet, die Saar— abſtemmung zu verſchieben. Zedenfalls läßt ſeine Haltung in Genf während der erſten Tagung des Arbeitsausſchuſſes dar— auf ſchlietzen.. Er hatte nichts eiligeres zu tun, als immer wieder neue theoretiſche und politiſche Fragen aufzuwerfen, die ſeiner Mei nung nach geklärt werden müßten, bevor der Ausſchuß prak— tiſche und lonkrete Beſchlüſſe faſſe. Den Italienern, welche ſich dieſen Beſtrebungen tatkräftig widerſetzten, iſt es nunmehr ge⸗ lungen, die Verſchleppungstendenzen Madariagas durch die Einſetzung eines beſonderen Juriſtenkomitees zu neutraliſieren. Die Situation iſt beim Abſchluß dieſer erſten Tagung des Saarausſchuſſes ſo, daß das Juriſtenkomitee, dem mehrere neu trale Rechtsgelehrte angehören werden, alle juriſtiſchen Fragen, die mit der Saarabſtimmung zuſammenhängen, prüfen wird. Dadurch erhält der Saarausſchuß ſelber freie Hand, um prak- tiſche Beſchlüſſe zu faſſen. Einer der erſten Beſchlüſſe, der grundſätzlich jetzt ſchon feſtſtehen dürfte, wird die Einſetzung einer Abſtimmungskommiſſion in Saarbrücken ſein, welche mög⸗ licherweiſe eine Reihe von Kompetenzen, die jetzt der Regie- rungskommiſſion zuſtehen, erhalten wird. Daß die Entwicklung der Ausſchußarbeiten auf dieſen Beſchluß hin orientiert iſt, geht daraus hervor, daß eine der Fragen, welche dem Juriſten. komitee überwieſen worden find, lautet: Welche Befugniſſe ſoll eine etwa einzuſetzende Abſtimmungskommiſſion in Saarbrücken haben und wie ſoll man ihre Befugniſſe gegenüber denen der Regierungskommiſſion abgrenzen? Im übrigen wird das Juriſtenkomitee die wichtige Rechtsfrage zu klären haben, ob nach Gemeinden, Diſtrikten oder für das geſamte Gebiet ab— geſtimmt werden ſoll und wer— in genauer Interpretierung des Begriffs der Anſäſſigkeit— an der Abſtimmung teilneh- men darf.(Bekanntlich iſt abſtimmungsberechtigt, wer om 28. Juni 1919 im Saargebiet anſäſſig war und am Abſtim⸗ mungstag 20 Jahre zählt.) Vorläufig alſo hat der Saarausſchuß lediglich den Ver— ſuch des Herrn Knox, ihn von vornherein auf eine Zuſage zur Forderung der internationalen Polizeimacht feſtzulegen, abge⸗ lehnt, ſich durch Einſetzung des Juriſtenausſchuſſes, der wahr⸗ ſcheinlich in der letzten Februarwoche ſeine Arbeiten in Genf aufnehmen wird, freie Hand für die weiteren praktiſchen Ar⸗ beiten geſchaffen, und ſich grundſätzlich für die Einſetzung einer Abſtimmungskommiſſion in Saarbrücken entſchieden. Man wird ſagen, daß das noch nicht viel iſt, aber man darf nicht ver⸗ geſſen, daß der Ausſchuß noch mindeſtens zwei oder drei Ar— beitstagungen bis zum Völkerbundsrat im Mai vor ſich hat. Die Anweſenheit Aloiſis im Ausſchuß gibt uns, zumal ſich der Italiener bereits auf der erſten Tagung mit Erfolg gegen Verſchleppungstendenzen durchzuſetzen vermochte, die Gewiß⸗ heit, daß der Wille zur ſachlichen und objektiven Arbeit auch bei den kommenden Tagungen des Saarausſchuſſes, deren a wahrſcheinlich Mitte März beginnt, ſich behaupten wird. urſachte als der zur Information nach Genf gekommene fran— Anſprachen des deutſchen Geſandten und des polniſchen Miniſterpräſidenten. DNB. Warſchau, 26. Febr. Anläßlich des Austauſches der Ratifikationsurkunden der deutſch-polniſchen Erklärung vom 26. Januar ds. Js. fand bei dem deutſchen Geſandten in Warſchau ein Eſſen ſtatt. In ſeiner Begrüßungsrede unterſtrich der deutſche Geſandte die Verdienſte des Außenminiſters Beck um das Zuſtandekom⸗ men der Erklärung und bedauerte, daß ſeine Erkrankung ihn gehindert habe, zugegen zu ſein. Er betonte, daß dieſes Abkom- men, das eine neue Phaſe in den deutſch-polniſchen Beziehun⸗ gen einleite, dem ſtaatsmänniſchen Weitblick und der persönlichen Initiative der beiden Führer, des Reichskanzlers Adolf Hitler und des Marſchalls Pilſudski, entſprungen ſei. Dieſes Abkommen ſei nicht nur von großer Bedeutung für die freund- nachbarlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen, ſon⸗ dern auch für die Feſtigung des allgemeinen Friedens in Europa. Miniſterpräſident Jendrzejewicz dankte dem deut⸗ ſchen Geſandten für die freundlichen Worte und hob hervor, auch die polniſche Regierung und die polniſche öffentliche Meinung ſeien überzeugt, daß das Inkrafttreten der deutſch-polniſchen Er⸗ klärung eine der wichtigſten poſitiven Etappen der deutſch⸗ polniſchen Beziehungen darſtelle. Das deutſch-polniſche Abkom⸗ men ſei der Ausdruck des grundſätzlichen Fortſchrittes in der Entwicklung des nachbarlichen Verhältniſſes beider Staaten. Gleichzeitig ſei es ein Werkzeug zur Sicherung und Feſtigung der internationalen Beziehungen. Göring Ehrenbürger von Berlin. DNB. Berlin, 26. Febr. Die Stadt Berlin hat dem Miniſterpräſidenten Reichs miniſter General Göring als ihrem väterlichen Fürſorger das Ehrenbürgerrecht verliehen. Gleichzeitig ſoll ſeine Ehrung ein Dank für die endgültige Niederſchlagung des Roten Terrors nach der Reichstagsbrandſtiftung am 27. Februar 1933 ſein. Die Verleihung wurde dem Miniſterpräſidenten am Mon- tag telegraphiſch übermittelt. 8 Reichsminiſter Hermann Göring hat an den Oberbür— germeiſter der Stadt Berlin das nachſtehende Telegramm ge⸗ richtet:. a Ihnen, Herr Oberbürgermeiſter, danke ich aufrichtig für die höchſte Ehre und Auszeichnung, die mir die Stadt Berlin durch ihre Vertreter und durch Sie hat übermitteln laſſen. Dankbar nehme ich dieſe Ehrung an, die für mich eine Ver— pflichtung ſein wird, auch weiterhin meine ganze Kraft der För⸗ derung der Reichs- und Landeshauptſtadt zuzuwenden. gez. Hermann Göring.“ Haſtbefehl gegen bayriſchen 5 Landwirtſchaftsminiſter a. O. DNB. Regensburg, 26. Febr. Die Staatsanwaltſchaft Regensburg hat gegen den ehe⸗ maligen bayeriſchen Landwirtſchaftsminiſter Wutzlhofer Haftbefehl erlaſſen. Es werden Verſtöße gegen das Genoſſen⸗ zerſtört aufgefunden worden. Die acht Inſaſſen find bei dem Unglück ums Leben gekommen. ſchaftsgeſetz und fortgeſetzte Betrügereien ihm zur Laſt gelegt. Die Blätter melden, daß Wutzlhofer nach England geflüchtet Miniſterpräſident dem Intendanten Dr. Albrich Auftrag erteilt, der auf längere Zeit berechnet iſt. vertretung in der künſtleriſchen Leitung des Staatlichen Schauſpiel⸗ hauſes iſt Guſtav Gründgens beauftragt. Der deutſch⸗polniſche Pakt. Deutſch⸗polniſche Zuſammenarbeit in den Fragen öffentlicher Meinungsbildung. DNB. Berlin, 26. Febr. Amtlich wird mitgeteilt:„Im Zuſammenhang mit der in Warſchau ratifizierten deutſch⸗polniſchen Erklärung vom 26. Jan. dieſes Jahres haben zwiſchen den zuſtändigen Berliner Stellen und den zur Zeit hier weilenden Preſſechefs des polniſchen Außenminiſteriums, Herrn Przesmyki und ſeinem Stell- vertreter, Herrn Ruecker, Beſprechungen ſtattgefunden, um eine ſtändige Fühlung zwiſchen den beiderfeitigen amtlichen Stel⸗ len einzuleiten. Am die Auswirkungen der deutſch⸗polniſchen Vereinbarung zu fördern, haben die Vertreter beider Teile ihren übereinſtim⸗ menden Willen dahin feſtgeſtellt, in allen Fragen der öffent⸗ lichen Meinungsbildung in den beiden Ländern in fortlaufender Zuſammenarbeit darauf hinzuwirken, daß das gegenſeitige Ver⸗ ſtändnis immer mehr geweckt und dadurch eine freundſchaftliche Atmoſphäre gewährleiſtet wird. Leber die auf den einzelnen Gebieten der Preſſe, des Schrifttums und des Radio-, Kino⸗ und Theaterweſens einzuleitenden Schritte iſt dabei volles Ein⸗ verſtändnis erzielt worden. Die beiderſeitigen Vertreter ſind darin übereingekommen, die hergeſtellte Verbindung ſtändig zu unterhalten. In dieſem Sinne wurde vereinbart, die nächſte Begegnung in Warſchau ſtattfinden zu laſſen.“ (( TT ſei. Bei den Betrügereien ſoll es ſich um Beträge von zirka 500 000 RM. handeln, die durch Fehlſpekulationen entſtanden ſind. Wutzlhofer gehörte zu den führenden Mitgliedern des früheren Bayeriſchen Bauern- und Mittelſtandes. Kabinettsumbildung in England? DNB. London, 26. Febr. In der heutigen Morgenpreſſe werden die am Samstag aufge⸗ brachten Gerüchte über eine Ambildung des Kabinetts erörtert. Im„Daily Telegraph“ heißt es, es ſei von Regie⸗ rungsmitgliedern erörtert worden und es werde zugegeben, daß früher oder ſpäter eine Ambildung erfolgen müſſe. 7 7 8 geeigneten Augenblick durchgeführt werden, vielleicht während er Ferien. handlungen eine Neubeſetzung wichtiger Miniſterpoſten unerwünſcht. Simon hat zwar die Nachricht, daß er das Miniſterium des In⸗ nern übernehmen werde, für eine Erfindung erklärt. Aber in der „Morning Poſt“ heißt es, in politiſchen Kreiſen werde geglaubt, daß der Verſuch, Simon zur Annahme des Poſtens zu überreden, Erfolg haben werde. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der erſte Ver⸗ ſuchsballon in dieſem Zuſammenhange von derſelben Seite losgelaſſen worden ſei, die ſeiner Zeit die Ernennung Edens zum Lord ⸗Siegel⸗ bewahrer angeregt hatte. Damit iſt die„Times“ gemeint. Dieſe Aenderungen wür⸗ Gegenwärtig mache die heikle Lage der Abrüſtungsver⸗ Guſtav Gründgens— Stellvertretender Intendant des Staatlichen Schauſpielhauſes. DNB. Berlin, 26. Febr. Wie der Amtl. Preuß. Preſſedienſt mitteilt, hat der preußiſche einen beſonderen Mit ſeiner Stell- ö de 1 derkind * reſlos fol l Zukun det bi ganzen ſein, ſel mehr d Stande 8 it vehed an die eh die ur fit Die plaz z ter me poliliſc deutun lobte d Dee d weiter: 1 traut Dam N gem 1 Gefall diger ten ſi dem! tesdie Beibt jende Kranz nen al Ftankf von ei Tramb g die P. 1 entblöſ 1 ſchieden kundge Volksb eine A chenrat N de Ehtenſe Michst ure Ulrtert alle w fteiwil frei Be helfer feier g von 20 N beitsän des U EN gegen! det 60 1 Det dortgeſe Miofur berg Jan. fellen ichen el. IW Stel; nung ſtin⸗ fent⸗ det Ner⸗ liche nen ino N Eir⸗ 1 d N chte itte fen des pe tts gie⸗ het ſür⸗ nd er. ſcht. det bt, , l n N r Die Vereidigung der politiſchen Leiter Die Feier in Frankfurt a. M. f Frankfurt a. M., 27. Februar. Anſchließend an eine Aufführung im Schauſpielhaus zo⸗ gen die alten Kämpfer am Samstag abend zum Schützenhof. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Kreisleiter Dr. Krebs, richtete Gauleiter Sprenger, auf das ſtürmiſchſte be⸗ grüßt, packende und mitreißende Worte an ſeine Kampf⸗ gefährten: „Am Anfang der Bewegung ſtand nichts als der Füh⸗ rer und ſein heiligſtes Wollen. Das, was er dann als Saat im deutſchen Volk ausſtreute, es iſt zuerſt aufgegangen im Herzen des unverdorbenen deutſchen Menſchen. Auf dieſem Fundament baut ſich nun die Treue auf, die keine Stunde kennt und keine Verhinderung, die immer, allgegenwärtig daſteht. Und dieſes Unterpfand der Treue, es ſoll uns blei⸗ ben und unvergänglich ſein.“ Die Verſammlung hörte dann die Rundfunkrede des Führers. Im Hippodrom Am Sonntag Leiter und Amtswalter zum Marſch nach dem Hippodrom an. Nach⸗ dem der Gauleiter eingetroffen war, machte Kreisleiter Dr. Krebs die Meldung:„5475 politiſche Leiter und Amtswalter im Hippodrom und Saxophonſaal zur Vereidigung ange⸗ treten!“ 9.45 Uhr begann der Gebietsführer der Hitler⸗ jugend, Pg. Kramer, ſeine Anſprache an die Jugendführer. Dann ſprach Gauleiter Sprenger: „Ganz Deutſchland iſt jetzt zur Stunde zur Vereidigung an⸗ getreten, um auf Adolf Hitler zu ſchwören. Sorgen wir da⸗ für, daß jeder einzelne verſucht, den Nationalſozialismus reſtlos zur Tat werden zu laſſen. Aus dem deutſchen Volke ſoll nun ein Führerkorps hervorgehen, beſtimmt, uns eine Zukunft zu erhalten, wie ſie uns der Führer geſtaltet. Wenn der Einzelne ſeine Ehre hochhält, wird auch die Ehre des ganzen Volkes erhalten bleiben. Der Deutſche muß gewillt ſein, ſeine Ehre über alles zu ſetzen. Dieſe Ehre iſt nicht mehr die Ehre eines Einzelnen, nicht mehr die Ehre eines Standes, ſondern die Ehre des ganzen Volkes geworden. So iſt unſer Braunhemd zum Ehrenkleid geworden und wehe dem, der dieſe Uniform angreift. Der greift nicht nur an die Ehre des Mannes. die Ehre der Partei, ſondern die Ehre Deutſchlands. Dieſe Ehre wird gewährleiſtet durch die Treue, die nicht nur für Tage gilt, ſondern für Zeit und Ewigkeit.“ In Darmſtadt Die Aufſtellung der politiſchen Leiter erfolgte am Merck⸗ platz zum Marſch nach dem Saalbau. Die Organiſationslei⸗ ter meldeten zuſammen 1475 Amtswalter, darunter 659 politiſche Leiter. Kreisleiter Wamboldt ſprach über die Be⸗ deutung der Stunde. Im Namen der politiſchen Leiter ge⸗ lobte der Kreisleiter, den Kampf für den Führer und die Idee des Nationalſozialismus in unwandelbarer Treue weiterzuführen. Nach dem Kreisleiter ergriff Pg. Eiſen⸗ traut das Wort, worauf die 1475 Amtswalter des Kreiſes Darmſtadt ihren Treueſchwur auf den Führer mit würdi⸗ gem Ernſt leiſteten. Der Heldengedenktag in Frankfurt ** Frankfurt a. M. Der Tag des Gedenkens an unſere Gefallenen des Weltkrieges iſt auch in Frankfurt in wür⸗ diger Form begangen worden. Am Vormittag verſammel⸗ ten ſich die Vereine, Verbände uſw. mit ihren Fahnen auf dem Ehrenfeld des Hauptfriedhofes zu einem Feldgot⸗ tesdienſt, bei dem für die evangeliſche Kirche Profeſſor Karl Beidt und für die katholiſche Kirche Kaplan Keuyk ergrei⸗ fende Worte des Gedenkens ſprachen. Es folgten faſt 40 Kranzniederlegungen. Um 12 Uhr wurden ſämtliche Fah⸗ nen auf Halbmaſt geſetzt und um 13 Uhr veranſtalteten die Frankfurter Kirchen ein Trauergeläute. Die Verkehrsſtille von einer Minute Dauer war beſonders eindrucksvoll. Die Trambahn, die Autos und die Fußgänger blieben ſtehen, die Paſſagiere entſtiegen den Fahrzeugen und verharrten entblöſten Hauptes in andächtigem Schweigen. Auf ver⸗ ſchiedenen Frankfurter Plätzen fanden muſikaliſche Trauer⸗ kundgebungen ſtatt. Am Nachmittag veranſtaltete der Volksbund Deutſche Kriegergräberfürſorge im Opernhaus eine Weiheſtunde, in deren Mittelpunkt die Rede von Kir⸗ chenrat Erich Meyer ſtand. Näumt Arbeitsplätze für Familienväter! Darmſtadt, 26. Febr. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Ehrenſache der Jugend muß es ſein, die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit zu unterſtützen. Familienväter mit großer Kinderzahl ſtehen in Unterſtützung bei den Arbeitsämtern und Gemeinden. Sie alle warten auf einen Arbeitsplatz. Jeder Jugendliche ſollte freiwillig ſeinen Arbeitsplatz räumen und eine Arbeitsſtelle freimachen für einen Familienvater. Bei den Arbeitsämtern ſind ſtändig Stellen als Land⸗ helfer gemeldet und können ſofort beſetzt werden. Neben freier Koſt und Wohnung erhält der Landhelfer einen Lohn von 20 bis 25 Mark freies Geld. Auskünfte erteilen die Fachvermittlungsſtellen der Ar⸗ beitsämter. Die Veruntreuungen auf Grube Meſſel Das Urteil im Prozeß gegen die früheren Leiter der Grube Meſſel. Darmſtadt, 26. Febr. Nach mehrtägiger Verhandlung verkündete die große Strafkammer das Urteil im Prozeß gegen den früheren Direktor und den früheren Prokuriſten der Gewerkſchaft Grube Meſſel. Die beiden Hauptangeklagten, Direktor Weißkopf und der Prokuriſt Drude, wurden wegen fortgeſetzter Untreue, der Direktor zu einem Jahre und der Prokuriſt zu einem Jahre und ſechs Monaten Gefängnis veruricilt. Wegen Beihilfe zur Untreue erhielt der Münchener Kauſmenn Röhrl vier Monate Gefängnis, während der Frankfurter Kaufmann G. mangels Beweiſes freigeſprochen werden mußte. Neue Bürgermeiſter Darmſtadt, 26. Febr. Wie das Perſonalamt mitteilt, wurden zu Bürgermeiſtern ernannt: Kreis Darmſtadt: Anton Ernſt Jörgeling in Ober⸗Ramſtadt; Kreis Friedberg: Wil⸗ helm Seipel in Fauerbach v. d. Höhe; Kreis Bingen: Erich Auguſt Beſt in Gau⸗Algesheim; Kreis Mainz: Georg Oskar Grabfelder in Finthen; Kreis Worms: Georg Rißberger 2. in Weinsheim. 3 Beſtellt wurden Adam von Stein in Klein⸗Humpen zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter der Gemeinde Gumpen. Hitler jchaßft Arbeit Maßnahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms des Rhein-Main-Gebieks: Dränierung von Grundſtücken in Flur 3—9 durch Ge⸗ meinde Obereſchbach mit 1250 Tagewerke: Ausführung von Dränagearbeiten durch die Gemeinde Roßdorf mit 1700 Tagewerke; Inſtandſetzung des Mühlbaches, Herſtellung eines Grundablaſſes, Inſtandſetzung des Stadtmühlwehrs und Urbarmachung von Oedland durch die Gemeinde Pfef⸗ fersheim mit 3000 Tagewerke; Regulierung der Pfrimm in der Gemarkung Wachenheim mit 3800 Tagewerke; Erd— arbeiten in der e Mainflingen im Rahmen des Uferausbaues vor Mainflingen mit 1000 Tagewerke; Aus⸗ bau einer gemeinſchaftlichen Dränage in der Gemarkung Mardorf, 2. B. A. mit 4700 Tagewerke; Ausführung einer Entwäſſerungsanlage durch Dränage durch die Gemeinde Albig mit 250 Tagewerke; Herſtellung des Seegrabens durch die Gemeinde Wolfsheim mit 700 Tagewerke; Regu⸗ lierung der Selz in der Gemarkung Hahnheim mit 6700 Tagewerke; Aufforſtung von Oedland durch die Rotenburg mit 1545 Tagewerke. Stadt N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Achtung! Blockwarte! Block 1, 2, 10 und 12 haben noch abzurechnen. Ich er⸗ warte unbedingt bis 28. Februar Abrechnung! Heil Hitler! gez: Schweigert, Kaſſenwart. * Amt für Beamte. Die Beamtenſchaft Viernheims tritt am Mittwoch nach— mittag vollzählig um ¼4 Uhr am Rathaus an, um unſerem verſtorbenen Mitglied die letzte Ehre zu erweiſen. Der Leiter. * Deutſcher Abend am Sonntag, 4. März abends 8 Ahr im„Freiſchütz. Die Parteimitglieder und Mitglieder aller Unterforma⸗ tionen ſeien hierauf beſonders hingewieſen und ſchon jetzt vollzählig eingeladen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. * NS.⸗Volkswohlfahrt. Bei der letzten Brotausgabe haben ſich einige Empfänger erlaubt, den Namen des zugewieſenen Bäckers zu ändern. Da die Brotkarte eine Urkunde iſt, ſeien die Betreffenden für die Zukunft gewarnt. Bei der nächſten Ausgabe werden wir dieſen Fälſchern einen Riegel vorſchieben. Die Bäckereien liefern die Gutſcheine am Mittwoch 9—11 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes ab. Stockert, Geſchäftsführer. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 27. Februar 1934. Denkſpruch. Wer nur zu tun gewöhnt wird, wie er muß, Lernt leicht zu tun vergeſſen, wie er ſoll; Anſtatt der Freude nährt er den Verdruß, Und den Verdruß erzieht er ſich zum Groll, Zum allgemeinen Haſſe und Mißgönnen Jedwedem Schickſal, das im freier ſcheint, Als eins er fühlt; ſo wird er ſelbſt ſich feind Und Feinde ſind ihm, die gebieten können. J. Hammer. Altveteran Ftierich Weibner f. Nach kurzer Krankheit ſtarb unſer älteſter Bürger, Herr Friedrich Weidner, Adolf Hitlerſtraße. Er wurde 1844 geboren, war Altveteran von 1866, 70/71 und erreichte ein Alter von bald 90 Jahren. 9 Jahrzehnte Erdenpilger, welch gottbegnadetes Erdenwallen, welch menſchliches Erleben in dieſer großen Zeitſpanne. Er erlebte Deutſchlands Aufſtieg und Niedergang in politiſcher und wirtſchaftlicher Weiſe. 1870 kämpfte er für Deutſchlands Aufſtieg und große erhebende Zeit. Im Herbſt des Lebens zog dann das blutigſte Ringen der Völker an ihm vorüber mit dem Niedergang des Vater⸗ landes, dem er ſtets treu ergeben war. Doch durfte er die Wiedererhebung des Volkes im verfloſſenen Jahre miterleben, bis ihn der Herr jetzt zur großen Armee abrief. Möge er ruhen in Frieden. Marian Jünglngsssallat und 2.3 K. verabſchieben ſich von ihrem Präjes. Geſtern abend fand durch die Vorſtandſchaft der Sodalität und der Deutſchen Jugendkraft eine kleine Abſchiedsfeier ſtatt zu Ehren ihres beliebten Präſes hochw. Herrn Kaplan Weil. Ungern ſehen wir unſeren Herrn Präſes, der über 3 Jahre in mühevoller und uneigennütziger Weiſe die Geſchicke der Sodalität und ihrer Sportabteilung geleitet hat, von hier ſcheiden. Mitglieder beider Vorſtände brachten dies in ihren Abſchiedsworten zum Ausdruck. Auch wird die Viernheimer Jugend ſtets gerne zurückdenken an die Zeit des Arbeitsdienſtes in der Schlothlache, Sellſchneiſe und Büchelſpitze, den Herrn Kaplan Weil über 1 Jahr lang muſtergültig geführt hat. Es hatten damals 180 junge Leute Arbeit und Verdienſt ge⸗ funden und ungefähr 40000 RM. kamen in dieſer Zeit in unſerer Gemeinde zur Auszahlung. Deshalb werden die Mit⸗ glieder der Sodalität und DK. ſich ſtets mit Dankbarkeit ihres Präſes erinnern und wünſchen ihm auch in ſeinem neuen Wirkungskreis alles Gute und Gottes reichen Segen. Auch Verujung des Landesbauernjührers Dr. Wagner in den Aeichsbauernrat Die Preſſeſtelle der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau teilt mit: Der Landesbauernführer für den Gau Heſſen-Naſſau, Pg. Dr. Wagner, wurde auf Grund ſeiner Tätigkeit als landwirtſchaftlicher Gaufachberater(LGGF.) der NS DAP. des Gaues Heſſen-Darmſtadt vom 18. April 1931 bis heute durch den Reichsbauernführer R. Walther Darrse als ordent⸗ liches, d. h. lebenslängliches Mitglied in den Reichsbauern⸗ rat berufen. Mit Landesbauernführer Dr. Wagner tritt ein Mann in den Reichsbauernrat, deſſen Energie und Tatkraft in Ver⸗ bindung mit großem organiſatoriſchem Können die heſſen⸗ naſſauiſche Landwirtſchaft von Erfolg zu Erfolg geführt hat. Dr. Wagner hat ſowohl als Landesbauernführer wie als Landesbauernpräſident im Heſſiſchen Staatsminiſterium inner⸗ halb eines Jahres durch eine planmäßige und zielbewußte Anfaſſung der für das Bauerntum wichtigen Förderungs⸗ maßnahmen Aufgaben gelöſt, die im verfloſſenen Syſtem über verſtaubte Aktenbündel in Regierung und Behörden nicht hinaus⸗ kamen. Das rhein-mainiſche Bauerntum beglückwünſcht ihn darum zu ſeiner Berufung von ganzem Herzen. Es weiß, daß es in ihm einen Vertreter im Reichsbauernrat beſitzt, der es mit Nachdruck und Erfolg zu vertreten weiß. Hochw. Herr Kaplan Weil richtete noch einige Worte an die Vorſtandsmitglieder mit der Mahnung, auch weiterhin treu zur kath. Sache und zur Kirche zu ſtehen und weiter zu arbeiten zum Wohle Aller.— Dem ſcheidenden Herrn Kaplan Weil ein herzliches„Vergelts Gott“ für ſeine aufopfernde Tätigkeit im Weinberg des Herrn. Mögen ihn unſere und der Gemeinde beſten Wünſche auf ſeiner weiteren Prieſter⸗ laufbahn begleiten. 3—. Hoferſpiel. Die Mitwirkenden beim Hoferſpiel wollen die Anzeige im Vereins⸗Anzeiger beachten. „Weiße Woche.“ Unſere Hausfrauen werden in dieſer Woche plötzlich ent- decken und die Anſicht verbreiten, daß ihr Wäſcheſchrank noch verſchiedene Lücken aufweiſt. Denn überall kündet es der In⸗ ſeratenteil der Tageszeitungen und die auffallende Schaufenſter⸗ Reklame, daß die„Weiße Woche“ ihren Einzug gehalten hat. Und dieſe günſtige Gelegenheit will keine Hausfrau ungenützt vorbeigehen laſſen. Sie findet die Geſchäftswelt gut vorbereitet mit Qualitätsware. Denn die deutſche Hausfrau will und ſoll die Auffriſchung ihrer Wäſchegarnitur in gediegener Weiſe vornehmen. Sie lehnt es ab, ſich durch„billige Sonderange— bote“ Schundware anbieten zu laſſen. Sie will, wenn ſie ihren Wäſchevorrat ergänzt, nicht ein Hemdentuch haben, das mehr Stärke enthält als Baumwolle. Man hat ſich in letzter Zeit verſchiedentlich darüber unterhalten, ob die„Weiße Woche“ überhaupt noch ſtattfinden ſollte. Die maßgebenden Stellen ſind jedoch nach eingehenden Beratungen zu der Entſcheidung gekommen, die Weiße Woche auch 1934 ſtattfinden zu laſſen, denn ſie iſt ein wichtiges Mittel, um der Induſtrie größere Aufträge zu verſchaffen. Und jede Möglichkeit, Arbeit zu ſchaffen, muß wahrgenommen werden. In dieſem Jahre ſoll die Weiße Woche in erſter Linie dem Abſatz deutſcher Qualitätsware dienen. Der Käuferſchaft ſollen durch die Bemühungen der Induſtrie und des Handels in dieſer Sonderveranſtaltung beſonders vorteilhafte Angebote in Wäſche und weißen Waren aller Art gemacht werden. Wenn diesmal aller Orten eine große Werbung für den Kauf weißer Waren einſetzt, ſoll die Hausfrau die Gewähr haben, daß ſie ihrem Wäſcheſchrank freudig und beruhigt die nötigen Ergänzungen zuteil werden laſſen kann. Die Getränleſteuer wird jorljallen In Hannover, auf dem erſten Gaugaſtſtättentag des niederſächſiſchen Gaſtwirtsgewerbes, der mit einer Reichsta⸗ gung der Gauverwalter des Reichseinheitsverbandes des deut⸗ ſchen Gaſtſtättengewerbes verbunden war, führte der Präſident des Reichseinheitsverbandes, Goer ke Berlin(nach der Frankf. Ztg.) aus, die Haupturſache der Verelendung des Gaſtſtätten⸗ gewerbes ſei in deſſen geradezu wahnſinniger Ueberſetzung zu ſuchen. Auf 265 Einwohner kommt heute eine Gaſtſtätte. Die Zahl der Gaſtſtätten müſſe deshalb auf ein normales Maß herabgeſetzt werden. Das könne freilich nicht dadurch geſchehen, daß man dieſen oder jenen Betrieb ſchließe. Es müſſe vielmehr verhindert werden, daß neue Betriebe ent⸗ ſtänden und Betriebe, die bereits mehrmals ihren Beſitzer gewechſelt hätten, weil ſie lebensunfähig ſeien, wieder eröffnet würden. Notwendig ſei außerdem eine gründliche Reform des äußerſt lückenhaften Gaſtſtättengeſetzes. Bei den Verhandlungen über die bevorſtehende Steuerreform habe man im Finanzminiſterium ein offenes Ohr gefunden. Natürlich können nicht alle Wünſche gleich zu 100 Prozent erfüllt werden, aber jeder könne überzeugt ſein, daß das Gaſt⸗ ſtättengewerbe künftig nicht mehr Steuern zu zahlen brauche als andere Wirtſchaftskreiſe. Vorweg könne er verraten, daß es 9 neuen Steuergeſetz eine Getränkeſteuer nicht mehr geben werde. Schweinezählung am 5. Alärz Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat angeordnet, daß am 5. März wiederum eine Zählung der Schweine und in Verbindung damit eine Ermittlung der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schwei⸗ nen in den 3 Monaten vom 1. Dezember 1933 bis 28. Fe⸗ bruar 1934 durchgeführt wird. Die Geheimhaltung der ſtatiſtiſchen Angaben durch alle Stellen und Organe iſt ſichergeſtellt. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat ausdrücklich darauf hin⸗ gewieſen, daß die Angaben auf keinen Fall für Steuer⸗ zwecke, Umlagen und Beitragserhebung der Verſicherungen, Berufsgenoſſenſchaften, des Viehſeuchenfonds uſw. Verwen⸗ dung finden dürfen. Die ſo zuverläſſig geſtaltete Statiſtik wird die geeignete Grundlage abgeben, um jede Wiederkehr des Schweinezyklus unmöglich zu machen. ee — —————— — nnöüüã( ĩ.A. — . Bekanntmachungen Todes- Anzeige Infolge eines Unglück Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. b 1 50 falles verſtarb unſer Mitglied 9 2 Bott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſch⸗ 1 Am Mittwoch, den 28. Februar 1934, lichen Ratſchluſſe gefallen, meinen lieben, unvergeßlichen feluschute vormittags 11 Ahr werden im Sitzungsſaale Gatten, unſeren treuſorgenden Vater, Großbater, Schwieger Marlin Hanf des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke vater, Schwager und Onkel 5 N ee Brand: e 5 2 2* Wir werden ihm ſtets ein 1 verſteigert:. G 7 1 e Fredrich Weidner ehrendes Andenken bewahren. Oberlü 6. Gew. Nr. 34 1 Nsbar See 15 l 1 1 eee 2 18. 3 5 95 Landwirt Ortsgruppe Viernheim Vroßer neuer Garten„ 21 nach kurzer, ſchwerer Krankheit, verſehen mit den hl. Amt für Beamte: Albert. Mittelgarten, Kurzgewann 1 3 Sterbeſakramenten, im 90. Lebensjahre, heute Nacht 1 Uhr Brunnenacker 9 7 4 zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Kleine Striethen e Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu gedenken. Kleinbruchfeld 9 7563 Viernheim, den 27. Februar 1934 Kl. Neuenacker i. Gr.„5 9 Die trauernden Hinterbllebenen. Allmen 5 Die Beerdigung findet am Donnerstag nachm. 4 Uhr Allmen 143 vom Trauerhauſe, Adolf Hitlerſtraße 55, aus ſtatt. Dreiruthen„ Mittl. lange Theilung. Krottenwieſe(Acker) 52517 550 i i. Oberbruchweide 5 Gemeindekaſſe. Fa e Kleinbruchfeld 3 1 8 E. e W Oberlück 10. Gew. Nr. 37, ſofort anzutr. Wegen des Monatsabſchluſſes fällt der anne e e Vierruthen a 5 Zahltag am Mittwoch⸗Nachmittag aus.. e möbl. ene 2 oder Schloth Nr. 134 Donnerstag Vormittag Sozial⸗ und Klein⸗ ee ne ee Schl gſrentner.— Die Auszahlung der Allmend— Geda ae Wenn man Schloth 1 8. 2 Geſchäftsſt. ds. Bl. l a S und Schlotherträgniſſe findet nächſte Woche Unterricht ſucht oder ertei⸗ Schloth„ 1071 05 uh een d TD ien win 2 5* e 2 Schloth 230ſtatt. Genauer Termin wird noch bekannt ge 3 Feuerdorn Oberlück 9. Gew. 49ſmacht. Zöller. bee Wenn man Unterbruchweide 1„ 8„ etwas verloren oder ge— 2 8 5 ein 2 8 9. D Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung eee e funden hat 5 werden die Weiden an den gemeinheitlichen eke Ns⸗ nze ger ſchäftsſtelle ds. Bl. Wenn man 6 1 Gräben gegen Barzahlung verſteigert. 2 etwas kaufen oder ver⸗ 5 — Turnverein v. 1893.— Hoferſpiel. Proben: Zimmer kaufen will. J Betr.: Schweinezwiſchenzählung am 5. Heute abend 1. Teil, Freitag abend 2. Teil Ind Küche Wenn man 1 4 1 1934. 5 in der Schule. Morgen abend Singſtunde im zu mieten geſucht eine Stelle ſucht oder zu V 1 Am 5. März 1934 findet eine Schweine⸗ Karpfen. Schüler um halb 8 Uhr, Geſamt⸗ Von wem, ſagt die vergeben hat. Ne 5 zwiſchenzählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. chor um 8 Uhr. Vollzähliges Erſcheinen iſt Geſchäftsſt bs, B. W 6** Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermitte⸗ Pflicht. Die Leitung. 3 3 0 5 0 lung der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlach⸗ 25 ina eld leihen oder verleihen 1 5 für di ö 1 933 bis D. J. K. Heute Dienstag und morgen Mittwoch will 4 tungen für die Zeit vom 1. Dezember 1933 bis 5„ Alunmnnmnummmnnmmumm 1 5 10 0 Fußball⸗Hallentraining in W ein heim. An⸗ b 1 28. Februar 1934. Dieſe Ermittelung ſoll dazuf Nuß 8 Uhr in d 85 lle Stadtmühlaaſſe 2 Man m I 1 dienen, einen Ueberblick über den ſaiſonmäßigen Ua 1— 45 Fe 5 Abf. Irduer- 1 N Verlauf der Geſamtſchlachtungen an Schweinen Lei Na 5 5 12 90* fahrt 7. lei hr 8 1 1 zu erhalten. per Rad ab Drehſcheibe. Der Sportleiter. IN Srleren 1 Die Zählung wird von ausgeſteuerten Kauf-⸗[Geſangverein„Sängertreue“. Heute Diens⸗ Haren f 1 leuten vorgenommen und empfehlen wir deshalb tag 8,30 Uhr Singſtunde: 1. Tenor und 2. N in der f dieſen richtige Angaben zu machen. Baß. Vollzähliges Erſcheinen erwartet 7 5 0 Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei der Vorſtand. und Ulernheimer 9 dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, in ener Probeheſt auch vom verlag Herder, Freiburg l. Br. 4 oder wer wiſſentlich unvollſtändige Angaben Firmen- Ausführung— macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis ſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen, erklärt werden. Viernheim, den 26. Februar 1934 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim zu 10000 RM. be⸗⸗ liefert die liefert schnell ab ſtehen bei Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 der Bechtel und billig Nernneimer ein Transport Ferkel und Läufer⸗ Olk Zellun ſchweine zu bedeutend herabgeſetzten Fr Holmann 8 10 reis 5 Weeiſen zum Verkauf. 2 fuuummmnmnumnnunmum Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg a. d. Drehscheibe Neue Schneeſtürme in A. S. A. DNB. New Bork, 26. Febr. ſchwerer Schneeſturm hat Neu⸗England heim⸗ bei dem Sturm am letzten Dienstag niedergegan⸗ genen Schneemaſſen noch hoch aufgeſchichtet liegen. Ein neuer, geſucht, wo die tag mittag iſt in New York bei ſtarlem Wind S ch und hat die Straßen in eine dichte, weiße Decke Flugverkehr iſt eingeſtellt worden. In Northport land ſind viele Familien, die noch geſchneit ſind, von Mangel an Lebensmitteln und bedroht. In Philadelphia iſt eine Frau er froren. Teile der Staaten Miſſiſſippi, Alabama und Georgia wur⸗ von ſchweren Wirbelſtürmen heimgeſucht. 17 Per⸗ den vom letzten Sturm her ein⸗ Zahlreiche Todesfälle. ſonen wurden getötet und mindeſtens 40 verletzt. hat Alabama gelitten, wo 10 Seit Sonn⸗ hauſes ums Leben. nee gefallen gehüllt. Der Die Inſaſſen tot. auf Long Is⸗ Brennſtoffen eee eee, Flugzeugunfall bei Mannheim Ein Toker, ein Verletzter. Mannheim, 26. Feb. Mannheim ereignete ſich ein flugzeuges, das gerade im Gleitflug niedergehen ſtieß mit ſeiner Tragfläche an hauſes und ſtürzte aus etwa zehn Meter Höhe rend der Führer der Maſchine, Fliegerlandesgru Schlerf, mit leichteren glückte der zweite Inſaſſe, aus Mannheim, tödlich. Tragödie eines Junglehrers Neuwied, 26. Febr. aus Quirnbach (Unterweſterwaldkreis) auf, in Staatsanwaltſchaft die Einziehung des Gegenwertes von 2000 Mark Aktien der JG. Farbeninduſtrie und 6000 Mark Reichsbahnanteilſcheinen betrieb. Gegen den Junglehrer war Anfang 1932 ein Verfahren wegen Verſtoßes gegen die De⸗ viſenverordnung eingeleitet worden, weil gegen ihn der ſche Wertpapiere in der Schweiz auf⸗ gekauft, ohne Genehmigung nach Deutſchland eingeführt und zu haben. Der Lehrer die Vorwürfe wider⸗ Verdacht beſtand, deut ſie dort mit Gewinn weiterveräußert hatte in ſeinen erſten Vernehmungen legen können. Einige Zeit ſpäter war Frankfurt erſchienen und nis abgelegt, dreimal nach dann der Baſel gefahren zu ſein die Wertpapiere gekauft zu haben. Dabei machte er ſo ver⸗ gungen unter Verwendung eines dem amtlichen Vordruck ent⸗ worrene Angaben, daß die Unterſuchungsbehörde einen An⸗ f Geiſteszuſtandes des Lehrers trag auf Unterſuchung des ſtellte. Ende April 1933 traten dann deutliche auf, daß der Lehrer geiſtig zuſammengebrochen bald darauf machte er in ſeiner Wohnung in Frankfurt ſei⸗ nem Leben durch einen Sprung aus dem Fenſter Nach eingehender Verhandlung gelangte das Schöffengericht zu der Ueberzeugung, daß der Nachweis für einen Verſtoß des Verſtorbenen nicht gegeben ſei. In der Nähe des Flughafens Unfall eines Klemm⸗Sport⸗ den Schornſtein eines Wohn⸗ Verletzungen davonkam, verun⸗ der 46jährige Kaufmann Mees Eine Schöffengerichtsperhandlung in Neuwied rollte das traurige Schickſal eines Junglehrers hatte hier freiwillig das Geſtänd⸗ Broldorf(Saar), 26. Her Handelslehrer aus wollte. Es Dabei bemerkte er ab. Wäh⸗ ppenführer Entfernung noch ein zweiter Beamter, eit Jahren in Bachem und Merzig als Verbeſſerung im Mahnverfahren. Darmſtadt, 26. Febr. Am 1. März tritt in Kraft. Der Gläubiger, der die hat, erklärt künftig, wenn der Schuldner keinen Gerichtsakten. biger bei Bedarf eine er ſeither in ſolchen Fällen einen neuen antragen mußte. Lehrer in dem Intereſſe der Gläubiger, wenn dieſe den und dort prechenden Entwurfs einreichen. Anzeichen aris: Im„Echo de Paris“ war, und 5 5 Kerntruppe zu„die ü ein Ende. ppe zu ſchaffen, die überall Paris: In Oran iſt es zu ſchweren kommen; 150 Perſonen wurden verhaftet. Buchdruckerei Todesfälle berichtet werden. Eine Familie von 6Perſonen kam bei Zerſtörung eines Land⸗ Ein Großflugzeug im Schneeſturm abgeſtürzt. DNB. Saltlake City, 26. Febr. Das mit 8 Perſonen beſetzte Verkehrsflugzeug, das am Freitag in einen Schneeſturm geraten war und ſeitdem vermißt wurde, iſt in den Waſatſch⸗Bergen am Rande einer tiefen und engen Schlucht zerſtört aufgefunden worden. Die In⸗ ſaſſen ſind bei dem Anglück ums Leben gekommen. Franzöſiſcher Zollbeamter tödlich getroffen Febr. Ein auf der Jagd befindli⸗ . Fürſtenhauſen glaubte, einem franzöſiſchen Zollbeamten unmittelbar an der Grenze befindliche Schäferhund ſei ein Fuchs und ſchoß auf dieſen. a 5 4 Beamten nicht, der auf dem Boden ſaß, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt war und dabei erſchoſſen wurde. Bei dem Getöteten befand ſich in kurzer N der ebenfalls auf dem Boden ſaß, aber nicht verletzt wurde. Der Tote war Zollbeamter tätig. ſiſchen Gerichte im Mahnverfahren eine wichtige Aenderung der einen Zahlungsbefehl erwirkt erhoben hat, den vollſtreckbaren Zahlungsbefehl nicht in Arſchrift, ſondern er erhält eine vollſtreckbare Ausferti⸗ gung. Die Arſchrift des Zahlungsbefehls verbleibt bei Dadurch wird erreicht, daß künftig der In⸗ halt des Zahlungsbefehls und Vollſtreckungsbefehls ſtets aus den Gerichtsakten hervorgeht; vor allem aber kann der Gläu⸗ zweite Ausfertigung erhalten, während Zahlungsbefehl be⸗ Es dient der Beſchleunigung des Verfahrens und damit Erlaß eines Zahlungsbefehls in drei gleichlautenden Ausferti⸗ ris: Im g wird für den Plan franzöſi⸗ ſcher Militärkreiſe geworben, eine aus Berufsſoldaten beſtehende 0 1 im Ausland eingeſetzt werden kann, wo Frankreichs Politik ſich mit Gewalt durchſetzen müßte. Zuſammenſtößen ge⸗ Volks zeilung überbrückt. Nachrichtenübermittlung Am ſchwerſten der bei für die heſ⸗ Widerſpruch mehr den Antrag auf Wer nieht inseriert gerät in bergessenheit geschehen, den Bezug auf die Viernheimer Volkszeitung ————[nien heute ebenſo Zeitung. die Treue und erneuern Sie, wenn 22 n iſchbrüh-Suppe ae billig aus Dorzügliche? bereitet man Die techniſche Entwicklung hat Raum un Erfolg im Leben! — Sie vielleicht denken. gepflegt ausſehen, machen immer gepflegte Zähne werden Ihnen helſen, ſchneller Sympathien zu gewinnen. Das iſt ein Grund mehr, Morgen mit Chlorodont zu pflegen. der Chlorodont⸗Zahnpaſte erzeugt angenehmen Mundgeruch und gibt Ihnen das Gefühl von Friſche und Sauberkeit. Tube 50 und 80 Pfg. Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) 5. Getreidegroßmarkt vom notierten: Weizen, inl. 19.85 bis 19.90, Ne reis Bezirk 9 19.35, Bezirk 10 19.55, Bezirk 11 19.85,. int. 16.90 bis 17, Feſtpreis Bezirk 8 16.30, Bezirk 9 16.60; Hafer, inl. 15.50 bis 15.75; Sommergerſte(Ausſtich über Notiz) 18 bis 18.50; dto. pfälz. 18 bis 18.50, Futtergerſte, inl. 17, La Platamais mit Sack 19.25 bis 19.50; Erdnußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15 bis 15.25; Rapskuchen 14.50; Palm⸗ kuchen 15.25; Kokoskuchen 17.25 Seſamkuchen 17; Lein⸗ kuchen 17.25 bis 17.50; Biertreber, getrocknet, inl. mit Sack 16.75; Malzkeime 14 bis 14.50; Trockenſchnitzel, loſe ab Fabrik 9.75 bis 10; Rohmelaſſe 8.50, Steffenſchnitzel 11.25: Wieſenheu, loſe 6 bis 6.40; Rotkleeheu 6.40 bis 6.60; Lu⸗ zernekleeheu 7.60 bis 7.80; Rauhfuttermittel ruhig; Preßſtroh (Roggen und Weizen) 2.20 bis 2.40, dto.(Safer und Gerſte) 1.80 bis 2: Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen 1.40 Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 26. Februar.(Amt⸗ lich). Zufuhr: 1287 Rinder, davon 424 Ochſen, 128 Bullen. 431 Kühe, 304 Färſen, 442 Kälber, 152 Schafe, darunter 116 Hammel, 3728 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 32, b) 30 bis 3¹, c) 27 bis 29, d) 24 bis 26; Bullen a) 29, b) 27 bis 28, ) 25 bis 26, d) 23 bis 24; Kühe a) 27 bis 28, b) 24 bis 26, c) 18 bis 23, d) 12 bis 17 Färſen a) 32 bis 33, b) 30 bis 31, c) 27 bis 29, d) 23 bis 26, Freſſer geſtrichen; Kälber a) 44 bis 45, b) 39 bis 42, c) 33 bis 38, d) 27 bis 32 Lämmer b) 33 bis 34, c) 31 bis 32, Schafe e) 30, f) 27 bis 29, g) 23 bis 25; Schweine a) 47 bis 50, b) 46 bis 49, 0) 45 bis 49, d) 42 bis 48, e) 39 bis 45, f)— g) 40 bis 48. — Marktverlauf: Rinder ſchleppend, Ueberſtand; Kälber 26. Februar. Es 9 Schafe ruhig, geräumt; Schweine ſchleppend, Ueber⸗ and. Im Beruf und in der Geſellſchaft ſpielt Ihr Aeußeres eine größere Rolle als Menſchen, die einen guten Eindruck. Schöne, gut Ihre Zähne regelmäßig jeden Abend und Der köſtliche Pfefferminzgeſchmack .. n w d Zeiß iſt daß Werk von Sekunden. Die Heimat⸗Zeitung ist ſchnell wie jede Groß ſta Halten Sie darum Ihrem Heimatblatſ noch nichl im und z ng it h eitung; offt Heimathle noch ni einn % 5.00 fer iz 1 4 Nr. 49— Dienstag, den 27. Februar Biernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Aus der Legende Der chriſtliche Sternenhimmel. Bon A. Steh 27. Februar. Der heilige Handwerksmann Baldomer. + 660. Ich habe unter den Heiligen, welche auf den heutigen Tag fallen, den Handwerksmann Baldomer herausge- wählt, obſchon ſich nur eine kurze Nachricht über ſein Leben vorfindet. Allein das wenige, was von ihm erzählt iſt, kann gleichſam als ein kurzes Evangelium für den Handwerkerſtand und überhaupt für alle Leute dienen, die mit Arbeit ſich ihr Brot verdienen müſſen. Baldomer lebte vor 120 Jahren in Frankreich bei Lyon und ernährte ſich als Schmied. Der ſein Leben beſchrieben hat, ſagt nun folgendes von ihm: 8„Baldomer bewahrte von Jugend auf ſtets ſeine Keuſch⸗ heit.“ Der Schmied Baldomer mit ſeinem geſchwärzten Geſicht und ſeinen rußigen rauhen Händen iſt unendlich ſchöner vor Gott und ſeinen heiligen Engeln, weil er eine reine Seele hat, als der Fürſt auf goldenem Thron und das ſchönſte Herren⸗ weib, das auf dem Ball in Seide und Edelſtein glänzt, wenn ſie ihre Anſchuld verloren haben. „Er betete täglich viel und war emſig in der Leſung.“ Man kann gar oft bei Handwerksleuten das Geſtändnis hören, ſie könnten nicht viel beten, ſie hätten keine Zeit dazu; ja manche verrichten zuweilen nicht einmal ein kurzes Morgen- und Abend. gebet. Allein das iſt nur eine Lüge, wenn du ſagtſt, du habeſt keine Zeit zum Gebet. Du magſt noch ſo viel zu arbeiten haben, ſo haſt und nimmſt du doch täglich Zeit zum Eſſen; es fällt dir nie ein, das Eſſen einige Tage zu unterlaſſen wegen Menge der Arbeit. Aber gerade ſo notwendig wie das Eſſen täglich für Erhaltung und Stärkung deines Leibes iſt, ſo notwendig iſt das Beten täglich, um deine Seele im Guten zu erhalten und zu ſtärken. Wenn du arbeiteſt und iſſeſt, hingegen nicht beteſt, ſo zeigſt du dadurch, daß dir dein Leib und zeitlicher Gewinn mehr gilt als Gott und deine unſterbliche Seele. Zudem iſt auch bei den meiſten Handwerkern die Arbeit von der Art, daß man auch während derſelben ſein Gemüt oft zu Gott richten kann, wenn man nur will. Zum Leſen in religiöſen Schriften haſt du aber auf jeden Fall an Sonntagen Zeit und wohl auch oft an Feierabenden. Es wäre dieſe Unterhaltung durch ein 8 Buch in allen Beziehungen beſſer als das Wirtshaus— ſitzen. „Sein gewöhnlicher Spruch bei all ſeinem Tun und Laſſen war: Im Namen des Herrn, Gott ſei Dank allezeit.“ Was iſt aber der gewöhnliche Spruch bei vielen tauſend Meiſtern und Geſellen? Es ſind Fluchworte aller Art, grobe Verſündigungen gegen das zweite Gebot. Wenn du deine Arbeit mit Gott be⸗ ginnſt und verrichteſt, wenn du ſie tuſt, weil Gott ſie dir auf— erlegt, und das Beſchwerliche dabei geduldig trägſt und wäh⸗ rend deine Hand bei der Arbeit iſt, dein Geiſt mit Gott ſpricht, wenn du alſo, wie Baldomer, alles im Namen des Herrn tueſt: ſieh, dann iſt deine Arbeit ſelbſt vor Gott gut und ſchön, und ſie iſt geweiht. Bei allem ſage wie Baldomer mit Herz und Mund:„Im Namen des Herrn, Gott ſei Dank allezeit!“ „Baldomer ermahnte wie ein Seelſorger auch ſeine Haus- genoſſen fortwärend, Gott zu loben und ihm zu danken; und wo es nötig war, ſtrafte er auch, nicht aus Zorn, ſondern um zu beſſern.“ Wenn ein junger Menſch oder ein Mädchen aus der Schule entlaſſen wird und etwa auch aus dem elterlichen Hauſe kommt, da beginnt die wichtigſte Zeit des Lebens. Die Geſin⸗ nungen und Gewohnheiten, welche man im Jünglingsalter an⸗ nimmt, geben meiſtens dem ganzen Leben ſeine Richtung zum Guten oder Böſen. Deshalb iſt ſo außerordentlich viel daran gelegen, wie ſich Hausväter und Meiſter in betreff ihrer Lehr⸗ linge, Geſellen und Dienſtboten benehmen. Wenn du dich wei— ter nicht um ſie kümmerſt, als daß ſie dir die Arbeit recht ver⸗ richten, ſonſt aber treiben laſſeſt, was ſie wollen, ſo ladeſt du dir die nämliche Verantwortung auf, wie wenn die Obrigkeit im Land das Anrecht nicht hindert und der Seelſorger in der Gemeinde die Sünde nicht rügt. Du biſt geſetzt von Gott zur Obrigkeit und zum Seelſorger in deinem Haus. Darum übe auch, wie der hl. Baldomer, dein Amt als Obrigkeit und Seel⸗ ſorger. Halte deine Angehörigen dazu an, daß ſie ihr tägliches Gebet verrichten, ſchicke ſie jeden Sonn- und Feiertag in den Gottesdienſt, beſtehe darauf, daß ſie wenigſtens alle Vierteljahr die heiligen Sakramente empfangen; dulde in der Werkſtatt kein Fluchen, kein Herabſetzen der Religion, kein Schimpfen, keine unzüchtigen Geſpäſſe oder Lieder. Beſtehe darauf, daß deine Leute zur gehörigen Zeit nach Hauſe kommen, nicht in Trunk und Spiel das Geld verſchwenden, nicht durch ſchlechte Bekannt⸗ ſchaften ihre Anſchuld verlieren. And wenn ein Menſch in dei— nem Haus iſt, der ſchlechte Grundſätze und Sitten hat, und du haſt ihn vergebens zu beſſern geſucht, einen ſolchen ſchicke fort, wenn er auch noch ſo gut arbeitet, damit nicht die andern jungen Leute durch ihn verdorben werden. „Man fand an ihm niemals Eitelkeit, Lüge oder Betrug.“ Es gibt kein anderes Mittel gegen alle dieſe Sünden und Anfechtungen, als wenn du Gott mehr liebſt und ſucheſt alles. Wenn du Freude an Gott haſt und viel an ihn denkſt, daan wirſt du nicht eitel darauf ſein, wenn deine Arbeit gerühmt wird, wenn du ein hübſches Haus haſt, wenn du zum Ge⸗ meinderat gewählt wirſt. Dieſe Dinge kommen dir als Arm- ſeligkeiten gegen die Werke und gegen die Herrlichkeit Goltes vor. „Baldomer trug ſich in der Kleidung gering, hingegen war er ſo ausgezeichnet wohltätig gegen die Armen, daß er ſelbſt von ſeinem Handwerksgeſchirr herſchenkte, wenn er gerade nichls anderes hatte.“ Wie es ein ſchlechtes, verächtliches Leben iſt, ein reicher Müßiggänger zu ſein, der nichts arbeitet und nie⸗ mand etwas gibt, ſo iſt es ein ſchönes, würdiges Leben, durch Arbeit der Welt nützen und mit dem Verdienen zugleich Arme unterſtützen. i 1 a „In der Freundſchaft war er, aufrichtig, im Geſpräch mit ven Nebenmenſchen heiter und einſichtsvoll.“ Der Heilige Geiſt iſt ein Geiſt der Liebe, des Friedens und der Freude. Des⸗ wegen ſind Menſchen, in welchen der Heilige Geiſt wohnt und regiert, freundlich und angenehm im Amgang. Es iſt immer eine verdächtige Frömmigkeit, wenn ein Menſch meiſtens ein ſaueres Geſicht macht, zurückhaltend und abſtoßend gegen den Nebenmenſchen ſich zeigt und mit niemanden Freundſchaft hat. Das iſt ein Zeichen, 5 macht trüb und finſter. Wenn hingegen Seele belebt und gefund macht, ſo iſt es iſt ſie auch wohlwollend und freundlich Dadurch wird man auch viel eher im Amgang mit andern. migkeit durch ſcheues, abſtoßendes glaubt. Der hl. Franziskus von Sales, welche gut und freundlich im Amgang war, ſagt in dieſer „Mit einem Tropfen bezieht ſich zwar nicht mehr auf den Handwerksſtand; ich will es aber zur Vollſtändigkeit noch anführen, zumal bisher nur in wenigen Worten ſeine Lebensweiſe erzählt iſt. Es kam einmal ein Abt aus Lyon, namens Viventius, in das Dorf, wo ſich der hl. Baldomer aufhielt. Der Abt ſah ihn gerade im Gebet und muß durch den ungewöhnlichen Ausdruck von Frömmigkeit aufmerkſam gemacht worden ſein, weshalb er ſich nachher mit ihm in ein Geſpräch einließ. Der geiſtliche Vorſteher bemerkte daraus wohl, daß Baldomer ein ausgezeich⸗ neter Diener Gottes ſei, und beredete ihn deshalb, daß er in ſein Kloſter zu Lyon ſich aufnehmen laſſe. Dort zeigte nun der hl. Baldomer in gleicher Weiſe ſeine Liebe zu Gott und den Menſchen. Wenn er von frommen Menſchen etwas geſchenk! bekam, verwendete er alles zu Almoſen, gab ſich fortwährend mit dem Leſen in der Heiligen Schrift ab, und ſein ſtetes Wor 5 wie früher:„Im Namen des Herrn, Gott ſei Dank alle zeit.“ Da der Ruf von der Heiligkeit des Baldomer ſich immer nehr verbreitete, ſo beſchloß der hl. Geodrich, welcher damals Biſchof von Lyon war, ihm eine geiſtliche Weihe zu erteilen. Der hl. Baldomer wollte dieſelbe durchaus nicht, er küßte wei— nend dem Biſchof die Hände und bat ihn, dieſes nicht zu tun; denn er ſei nicht würdig dazu. Baldomer hatte im Kloſter nur eine ganz geringe Zelle ur ſich ausgeſucht. Wie wenn ſelbſt die unvernünftigen Tiere gefühlt hätten, wie freundlich und gut dieſer Mann war, ſo ge⸗ ſchah es hier, daß täglich zur Stunde, wo er ſeine Mahlzeit hielt, die Vögel herbeiflogen und ohne Scheu aus ſeinen Hän— den die Speiſe nahmen. In ſeiner kindlichen Frömmigkeit er⸗ mahnte dann Baldomer dieſelben und ſprach:„Sättigt euch und ſinget dem Herrn des Himmels euern Lobgeſang immerdar.“ Täglich betete er auch für die Stadt Lyon und ihre Einwohner und für den Abt des Kloſters, damit ihnen allen der Herr die Pforten des Himmels öffnen möge. Als der erfolgreichſte Autogrammſammler der Welt darf wohl der zwanzigjährige Amerikaner Seymour Halpar gel⸗ ten, deſſen Sammlung bereits 14000 Autogramme von berühm⸗ ten Leuten aus aller Welt umfaßt, Namen von Schauſpielern, Staatsmännern, Dichtern, Malern, Bildhauern, weltbekannten Sportlern uſw. Dieſer tüchtige junge Mann, der von weniger erfolgreichen Autogrammjägern glühend beneidet wird, verfügt allerdings über ein ſtattliches Vermögen, das es ihm ermöglicht, ſeine ſelbſt ausgedachte Methode der Namenseinholung wirkſam zu befolgen. Halpar hat natürlich genau wie jeder gewöhnliche Auto— grammſammler die Erfahrung machen müſſen, daß die um ihren Namenszug gebetenen Größen den erſten Bittbrief unbeachtet zu laſſen pflegen, meiſt auch den zweiten und dritten. Nur Be— barrlichkeit kann zum Ziele führen, auf dieſer richtigen Erkennt— nis baut ſich Halpars Methode auf. Er hat ſich eine umfang— reiche Regiſtratur angelegt, in die der Name eines jeden Be— rühmten, an den er ſich mit einer Autogrammbitte wendet, ein— getragen wird. Alle 14 Tage erhält das„Opfer“ einen Mahn— brief, manchmal dauert es viele Monate, bis die Bitte endlich erfüllt wird. Natürlich kann der Sammler die umfangreiche Korreſpondenz nicht ſelbſt erledigen; er beſchäftigt nicht weniger als zehn Stenotypiſtinnen, die nichts weiter zu tun haben, als Autogramm⸗Mahnbriefe zu ſchreiben. brief wird, ebenſo wie es bei den vorangegangenen Wiſſenswertes für alle Kein Verbot der Dynamobeleuchtung für Fahrräder. f Verſchiedene Polizeiverwaltungen haben in letzter Zeit elek— triſche Fahrradlampen, die den Strom nur von einer Dynamo⸗ ſie nur während der Fahrt leuchten. Jedem Mahn— Briefen maſchine erhalten, als unvorſchriftsmäßig beanſtandet, weil Nach dem Tode des hl. Baldomer aber geſchah manche Heilung von verſchiedenen Krankheiten, wenn die Behafteten an deſſen Grabe um ſeine Fürbitte ihn anflehten. Gott wollte auf dieſe Weiſe den verherrlichen nach dem Tode, welcher Gott im Leben verherrlicht hatte. — Aus Nah und Jern * Hausbeſitzer und Arbeitsſchlacht. Darmſtadt, 26. Febr. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Die Reichsregierung hat durch Geſetz vom 21. September 1933 allen Hausbeſitzern die Möglichkeit gegeben, mit Reichs⸗ zuſchüſſen Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten ausführen zu laſſen. Dieſe Reichszuſchüſſe erfolgen zur Entlastung des Arbeitsmarktes. Bis zum 31. März 1934 müſſen die Ar⸗ beiten beendet ſein. Es iſt daher notwendig, daß mit allen noch rückſtändigen Arbeiten ſofort begonnen wird. Jeder Hausbeſitzer wird dringend erſucht, bei ſeinem Handwerks⸗ meiſter ſich ausdrücklich zu erkundigen, ob er für die Durch⸗ führung ſeiner Arbeiten zuſätzliche Arbeitskräfte eingeſtellt hat und ob bei der Durchführung dieſer Arbeiten Ueberſtun⸗ den vermieden werden. Bei jeder Gelegenheit iſt das Arbeits⸗ beſchaffungswerk der Regierung zu ſtützen. Alle Saboteure der Wirtſchaft, die Schwarzarbeit, Ueberſtundenarbeit uſw. verrichten, ſind den zuſtändigen Stellen(Poltzeibehörde, Ar⸗ beitsamt) zu melden.: Neichshilfe für Hausbeſitzer in beſonderer Notlage. Darmſtadt, 26. Febr. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Zur Beſeitigung von Zweifeln wird darauf hingewieſen, daß die in Ausſicht geſtellte Erleichterung nur ſolchen Neuhaus⸗ beſitzern zugute kommen kann. die in den Jahren 1924⸗31 mit 2 14000 Autogramme Arbeitsmethode des erfolgreichſten Autogrammſammlers der Welt geſchehen iſt, eine Photographie des Auserwählten beigelegt, die mit dem Namenszug verſehen werden ſoll. Der Amerikaner betrieb dieſes Geſchäft ſchon als halb⸗ wüchſiger Junge. Seine Eltern zeigten volles Verſtändnis für die einzige Paſſion ihres Sohnes und ſtellten ihm die dazu nötigen, nicht unbeträchtlichen Geldmittel zur Verfügung. Zum größten Bedauern Halpars iſt es ihm bis heute noch nicht ge— lungen, ein Autogramm vom engliſchen König und eines von Stalin zu erhalten. Hier haben alle Mahnbriefe nichts genutzt. Der leidenſchaftliche Autogrammjägec hat aber trotz— dem die Hoffnung auf die Erfüllung ſeines Wunſches noch nicht aufgegeben. Er ſieht es als gewiſſen Troſt an, daß der in Amerika ſo beliebte Oberſt Lindbergh ſein Autogramm auch erſt nach dem 17. Mahnbrief ſchickte. Es war auch keine ganz einfache Sache, den Namenszug des Duce zu erhalten. Hal par hatte an Muſſolini bereits achtmal einen überaus höflichen Mahnbrief geſchrieben, doch ohne Erfolg. Da kam er auf einen Gedanken, den Duce doch endlich zur Anterzeichnung der ihm zugeſandten Photographie zu bewegen. Er ſchickte einen Brief an Muſſolini und behauptete, daß ſich in ſeiner Sammlung ſo gar das Autogramm des Heiligen Vaters befinde. Jetzt ſchien der Duce Intereſſe zu zeigen. In der Newyorker Woh— nung Halpars erſchien ein italieniſcher Botſchaftsattachee und ließ ſich die Sammlung zeigen. Nach 14 Tagen traf zu Hal⸗ pars Freude das gewünſchte Autogramm von Muſſolini ein. .——ßꝑC Offizielle Förderung der Kochlunſt in Deutſchland. Mit Anterſtützung der 20-Millionen-Organiſation der DAð wurde die„Geſellſchaft zur Förderung der Koch kunſt in Frankfurt a. M.“ mit der Aufgabe gegründet, die Kochkunſt in Deutſchland zu fördern, und zwar insbeſondere in den Gaſtſtätten und Großbetrieben, aber auch durch die Wei— terführung der bereits beſtehenden fachkulturellen Einrichtungen wie des Kochkunſtmuſeums und dre ſeit 1900 in Frankfurt a. M. veranſtalteten großen internationalen Kochkunſtausſtellung uſw. Der Reichsverkehrsminiſter hat ſich in einem Erlaß vom 10. Februar 1934 an die Länderregierung nahmen gewandt und dabei u. g. ausge der gegenwärtigen Amgeſtaltung des nicht damit zu rechnen, daß in Zukunft Dynamobeleuchtung ſchlechthin unzuläſſig ſolche Maßnahme würde ſich im Hinblick auf ih Auswirkung verbieten, die gerade die weniger bemittelten Schich⸗ en gegen ſolche Maß⸗ führt, es ſei auch bei Straßenverkehrsrechles Fahrradſcheinwerfer mit ſein werden. Eine re wirtſchaftliche Ferner ſollen u. a. auch die Fach- und Fortbildungsſchulen mit Aufklärungs- und Anſchauungsmaterial uſw. verſehen werden. Mitglied der Geſellſchaft ſind, wie das VꝰDDg⸗Büro meldet, ohne weiteres alle Mitglieder der Fachſchaftsköche in der DAß. Darüber hinaus wird jetzt ein Appell an die Hotel- und Gaſt⸗ ſtättenbeſitzer, die leitenden Angeſtellten ſolcher Betriebe, ſowie an alle übrigen an der Kochkunſt intereſſierten Perſonen und daß die Seele krank iſt; die Krankheit der Heilige Geiſt die der Seele wohl: darum bei andern etwas wirken und ſie auch für Gott gewinnen können, als wenn man ſeine Fröm. Weſen zeigen zu müſſen welcher auch überaus Beziehung: Honig zieht man mehr Fliegen an, als ten treffen würde. Neue Beſtimmungen für Eheſtandsdarlehen. Aus der Praxis iſt angeregt worden, den für Eheſtandsdarlehen noch dahin zu ergänzen, gaben über den zu gewährenden 2 halt über die Höhe des ergänzen. mit einem ganzen Faß voll Eſſig.“ Was nun ſonſt noch vom hl. Baldomer aufgeſchrieben iſt . Antragsvordruck daß auch An⸗ Stand oder Beruf des künftigen Ehemannes ſowie über die Größe der Wohnung und über etwa ſchon in ihrem Beſitz befindliche Einrichtungsgegenſtände gefordert werden. Dieſe Erklärungen ſollen dazu dienen, der Behörde einen An- Darlehens zu geben. Der Reichsfinanzminiſter hält, wie das BD 3⸗Büro meldet, dieſe Anregung für zweckmäßig und hat die Landesfinanzämter er⸗ ſucht, bei Neudruck der Antragsvordrucke dieſe entſprechend zu Vereinigungen, auch an alle Berufsſchulen, Verpflegungsanſtal⸗ ten uſw. gerichtet, gegen Zahlung eines jährlichen Beitrages die fördernde Mitgliedſchaft zu erwerben und an den Zielen der 5 mitzuarbeiten. Anfragen ſind an die Geſellſchaft zu richten. Weinernte 1933. Nach den Feſtſtellungen der zuständigen Stellen ſind im Weinjahr 1933 insgeſamt 1798 538 hl Wein geerntet worden gegen 1721702 hl im Vorjahre, ſo daß alſo eine Steigerung der Weinobſternte um 76834 hl zu verzeichnen war. Der Wert der Ernte ſtellte ſich, wie das VD3-Büro meldet, 1933 auf 102 784847 RM. gegenüber 84 415987 RM. im Jahre 1932. Der Wert der Weinobſternte war alſo 1933 geenüber dem Vor⸗ Millionen größer. Der neue König der Belgier leiſtet den Eid auf die Ver⸗ ſaſſung 5 Hilfe eines ſtaatlichen Baudarlehens ihr Wohnhaus errichten[Stadt. Zunächſt kommen die Hauptſtraßen der Stadt fur gen ſchimpflicher Herabwürdigung der Toten des Weltkriegs haben. dieſe wichtige und umfangreiche Bauarbeit in Frage.—[ die Lehrbefugnis entzogen würde und der ſich jetzt im Aus⸗ 0 Die Steuer ätze ſind dieſelben geblieben wie im Vorjahr lande aufhält. 9 Frankfurt a. Mm.(Ein lan ggeſuchter Betrü⸗ 51 war: b für neren ſcguer für bebaute eren fte ke e* 5 ger feſtgenommen.) Der 29 jährige Vertreter Otto 0 Prozent, für unbebaute Grandſtücke 00 Prozent. Ge. J Heidelberg.(Wieder in Arbe it!) Von der Stem Keller verübte ſeit dem Jahre 1931 Betrügereien. Wurden Hr dem. Ertrag 1 nach dem Kapi⸗ pelſtelle des Arbeitsamtes Heidelberg wurden erneut hundert Vertreter geſucht, ſo meldete er ſich und ließ ſich anſtellen. 8 2 0 tavzent, Bürgerſteuer 500 Prozent. 1 Volksgenoſſen entlaſſen, um nach längerer Arbeitsloſigkeit Hatte er dann einen Vorſchuß erhalten, ſo war für ihn die[ Darmſtadt.(Schwerer VBerkehrsu unfall.) In der wieder einer geregelten Tätigkeit zugeführt zu werden. Be⸗ Tätigkeit beendet. In einem Falle verſprach er einem Man— Nacht ereignete ſich an der Straßenkreuzung Heidelberger⸗ reits vor acht Tagen wurden 150 Erwerbslose wieder in den ne eine Stellung, falls er ihm ein Darlehen von 2000 Mack und Riedeſelſtraße ein Verkehrsunfall, bei dem zwei Straßen⸗ A 5 zur Anſchaffung eines Autos geben würde. Er wollte dann paſſanten erheblich verletzt wurden. Ein Perſonenkraftwagen Urbeitsprozeß eingegliedert. Die Arbeiter zogen mit Muſik 2 1 7 orfits Splaß 5. 4 er For 14 55 mittels Auto die Kundſchaft beſuchen, während der Darle⸗ fuhr in erheblicher. Geſchtindigkeit ſried Heidelbergerſtraße ent⸗] zum e ee 10 1 0 8. hensgeber ein Auslieferungslage„welches die Firma un⸗ lang. Um einen Zuſammenſtoß mit dem Wagen eines Arz⸗ Sein e Heidelberg.(Bei der Arbeit veru* glüht.) terhalten würde, führen ſollte Als Sicherheit für das Dar⸗ tes, der aus der Riedeſelſtraße herauskam, zu ermeiden, Beim Feansport eines ſchweren Heizkörpers verunglückte hier lehen trat Keller ſeine Proviſion ab. Nach Erhalt des Dar⸗ bog der Fahrer des Perſonenkraftwagens plötzlich in die 95 bei einer Mannheimer md beſchäftigte„Monteur Jeſef lehens war es mit dem Geſchäft vorbei und der Darlehens Riedeſelſtraße ein und uberrannte zwei die Straße über⸗ Senden 727 4 Kalſch. In beweugtlofem Juſtand wurde er geber mußte bei der Firma feſtſtellen, daß ihr weder etwas ſchreitende Männer, den Poſtſchaffner Alois Bremberger und ins Akademiſche Krankenhaus Heidelberg eingeliefert. von einem Auslieferungslager, noch von der Abtretung den Kaufmann Adam Bender, beide aus Darmſtadt, Beide Weinheim.(Die Sa mmelbüchſe erbrochen.) n einer Proviſion bekannt war. Bis jetzt ſteht ein Schaden wurden ſchwer verletzt. 0 a 125 In Lützelſachſen ſtieg ein bis jetzt noch nicht bekannter Täter 4 4 von etwa 25 000 Mark feſt N a Darmſtadt.(Vermißte 6 reiſin tot aufge⸗ nachts in das Schulhaus ein und erbrach die Sammelbüchſe 10 „ eimburg.(Sühne für ein en Raubüber⸗ 4 nden.) Seit W Tagen war em einem Hauſe am des Winterhilfswerks. Dem Dieb dürften etwa 8 Mark in 4 f D 3 a 0 87 78 athildenplatz eine 71-jährige Hausbewohnerin vermißt die Hände gefallen ſein. 5 fall) Die Große Strafkammer in Limburg berurkeilte worden. Als die Polizei jezt die Wohnung öffnete, fand 8 gef 30 5 Freitag die Melker Henſel und Brungs zu je vier Jah⸗ man die alte Frau tot in ihrem Bett liegend auf. Der Gas⸗ 2 Offenburg.(Schwerer Verkehrsunfall.) Eine 16 2 en Gefängnis, den Melker Rodekirchen zu ſechs Jahren 1 der 00 öffnet. die Ermittlungen 26 Jahre alte Kauß seheft di 3 50 1 70. Zuchthaus und den Melker Ahlsdorf zu fünf Jahren Zucht⸗ hahn der Zimmerlampe 2 geöffnet. Die ermit ungen, die Str, 3 ee ie mit ihrem Fahrrad Juſe haus wegen ſchweren Raubüberfalls, den die drei erſtge⸗ 95 die Tote, die Witwe Sophie Wolf, freiwillig aus dem ie S aße überqueren wollte, ſtieß mit einem Perſonenkraft⸗ 12 nannten Angeklagten im April 1933 im Hauſe des Land- Leben geſchieden iſt oder ob ein Unglücksfall vorliegt, ſind 8 anſammen. Die Frau erlitt, einen ſchweren Schädel-⸗ 2 wirts Mäncher in Altendiez verübt hatten. Bei dem mit woc fe agg 0 ene mſten der armen Volks e wurde in bedenklchem Juſtande ins Krankenhaus 2 8 2 falt 11618 1* 80 1 1 Ahls⸗ 0. 5„ 1 l 2 8 9 1 f hort angeſifeten mögen wurde der 90 hide Landwirt. gen offer ſſer von hie? der el, Jahre alte Kohlenhandler Aus Mannheim 5 der auf ein Geräuſch hin aus dem Schlaf erwachte und der Johann Kaiſer von hier mußte ſchon des öfteren von der 5; 0 Urſache nachgehen wollte, von den Angeklagten Brungs und Polizei 8 90 5 8. b enen 3 Mannheim, 20. Februar. Rodekirchen niedergeſchlagen, gefeſſelt und geknebelt und ee 8e Mindergewichte Stein Auch ließ ſich 1 570. An Unfallfolgen geſtorben. Im ſtädtiſchen Kranken⸗ dann beraubt.. 8 3 5. r, baz hier verſtarb ein 30 Jahre alter, hier wohnhafter Ge⸗ Weſterburg.(Schär fſtes Vorgehen gegen 888—— 3 eee ſifen 5 werbeſchulaſſeſſor, der in der Nacht vom 24. auf 25. Februar f Oe 4 1 6 2 In einer an die e Wilen. ſchmutziger Bereicherungsabſicht die Aermſten der 8 bei al 1 e eee eee ein eil gerichteten Bekanntmachung wendet ſich der kommiſſa⸗ e F ee e, derung. eiche Landal des Seerweſterwaldtrelſes gegen dae ge b 0 A VVT vermißt. Seit 21. 2. 1934 wirb eine nunziantentum. Es heißt in dieſer Bekanntmachung, daß in[ Vehi N ee n 2 9 0 N er⸗ in der Langſtraße 78 wohnhafte Ehefrau vermißt. Die Frau letzter Zeit in einer Unmenge von Schreiben maßgebende e 4 fünf Jahre Der 20 jährt 5 hat an dieſem Tage morgens 8 Ahr die Wohnung verlaſſen, 95 Perſönlichkeiten der Bewegung und auch der Verwaltung Ludwi eigens e.. 55 N 8 Mo⸗ um Einkäufe zu machen und iſt ſeither nicht mehr zurückgekehrt. 5 unehrenhafter Handlungen beſchuldigt wurden, daß aber Naben e verurteilt en Begünstigung zu z 90 Beſchreibung: Etwa 1.70 Meter groß, kräftige Statur, blon⸗ 9 ie Ermittlungen bisher immer noch ergeben 7 daß 0 s 8 e* 3 3 8 8 8 W f die vorgebrachten Beſchuldigungen nicht beweisfähig waren.. 88 G 1 rägt hellbraunen Mante bläuliches Samtklei hellbraune N Um dieſem Treiben 1 09 50 künftig 1 jeden Das Vermögen des Volksſchädlings Gumbel eingezogen. Strümpfe, Spangenſchuhe, keine Kopfbedeckung. Wer ſach?:? Hel Briefſchreiber, der haltloſe Beſchuldigungen vorbringt, mit Seidelberg, 26. Febr. Nach einer Bekanntmachung dienliche Angaben über den Aufenthalt der Vermißten zu den ſchärfſten Maßnahmen vorgegangen. im Reichsanzeiger wird das mit Bekanntmachung vom 23. 8. machen vermag, wird gebeten, die nächſte Polizeiſtelle oder Herborn.(Ganaliſierung der Stadt.) In 1933 beſchlagnahmte Vermögen des ehemaligen Reichsange⸗ die Kriminalpolizei Mannheim(L 6, 1) zu verſtändigen. Em den Haushaltsplan der Stadt Herborn, der diesmal um hörigen Emil Julius Gumbel, gemäß Paragraph 2, Abſatz 1 i Lebensmüdes Mädchen. Ein in der Innenſtadt woh⸗ ſte 40 000 Mark niedriger gehalten werden konnte, weil u. a. des Geſetzes über den Widerruf von Einbürgerungen und nendes Fräulein verſuchte ſich durch Einnehmen von Tablet⸗ 1 100 auch die Wohlfahrtslaſten eine beträchtliche Senkung erfah⸗ die Aberkennung der deutſchen Staatsangehörigkeit vom 14. 7. ten das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde mit dem 9 10 ren haben, ſind rund 300 000 Mark eingeſetzt als erſte Teil⸗ 1933 als dem Reiche verfallen erklärt. Es handelt ſich dabei Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. 1 ſumme für die in zene Kanaliſierung der um den früheren Heidelberger Profeſſor Gumbel, dem we⸗ Es beſteht Lebensgefahr. 1 Je a——— ane ü i 1 70 die zum Herzen ſprechen... die haben mir ge— 9 0 allen.“ 1 f 9 4 Ein jröhlicher Alilitärroman aus der Vorlriegszeit„Die verſchmähe ich auch nicht!“ 9 10 „Uebrigens der Burſche, der uns bedient. das iſt N 85 S ch wa b eee, der Spielmann!“ 1 5 Fi* N 0 75 1 4 5 Spielmann ſieht mit einem ſehr ernſten nachdenk⸗. abladen dase an... würden Sie ſich 1 be e e e ee 36 fen lichen Ausdruck im Geſicht das Mädchen an. Bildſchör amit auch ſo abfinden?“ 1 Für f 8 9.9 N ſchaut es aus. So munter und lebhaft ſind die aus. Er ſieht ihr offen in die Augen und fragt leiſe: habe ein Auge. dafür, Alſo der ſoll uns dann auch Weih⸗ drucksvollen Augen, faſt ſehnſüchtig ſtrahlen ſie. Die„Warum fragen Sie das, gnädiges Fräulein?“ Hechte Verſchönern. 5 f c 8 8 augen leicht gerötet und das Haar ſtrebt eigenwillig Sie hält ſeinem Blick ſtand und ſagt einfach:„Das das wird er gern zun! Er iſt ſonſt Burſche bei Leut⸗ 95 auseinander. hat ſeinen guten Grund!“ nant Rocca. Man tuts nicht gern, einen Rekruten von ö 8 Spielmann ſchüttelt langſam den Kopf.„Darf ich den wiſſen?⸗ zwei Monaten als Burſchen abkommandieren, aber hier 1 0 „Nein, ich... glaube, der Herr Oberſt iſt ein ſehr„Ja, Sie dürfen es. Herr Spielmann, Sie waren mußte ich einmal eine Ausnahme machen. Hofſchauſpiele, gerechter und verehrenswürdiger Mann aber ich darf[ mein Reiſekamerad. Und... Sie dürfen ſich nichts drauf er war mit dem König gut bekannt, vielleicht gar be⸗ 6 5 nie vergeſſen, daß ich hier nur der Soldat bin, der ganz einbilden„ur ts, war meine ſchönſte Reiſe. Ich bin die ſteundet, geſellſchaftlich iſt er jedem überlegen, er hält, ſich 0 einfache Soldat... der weit, geſellſchaftlich weit von Strecke ſchon ſieben Mal gefahren, aber mir war es, als bent ben Vaſieſtät wird hn ſicher eher oder ſpäter 0 de Ihnen ſteht.“ wurden mir das letzte Mal erſt richtig die Augen geöffnet. deu auben. Davon bin ich überzeugt. 1 hein „Warum ſprechen Sie das ſo ernſt? Was mache ich[Sie lernten mich ſehen, wie ſchön das deutſche Land iſt. Der General nickt dem Oberſten. 1 4 ch mir aus dem ganzen geſellſchaftlichen Kram! Sie waren[ Das taten Sie der Künſtler.. und der Menſch. Ich 1 haſt du recht gemacht. Mir gefällt er. f mir ein lieber Reiſekamerad und daran denke ich. Ich] muß es Ihnen einmal ſagen.“ zeichnet! ö 0 denke daran, daß Sie der Hofſchauſpieler Maximilian Spielmanns Augen glänzen. Das heißt einem Men— 1 5. f in debiehnann ſind, der einen König zum Freunde hatte, ſchen ein Weihnachten bereiten! Ich danke Ihnen! Und][ 7. Tante Ulrike iſt mit ihren beiden Neffen Georg und der in Dresden in der vornehmſten Geſellſchaft...!“ ſprechen Sie weiter.“ 1 Armin eingetroffen, zwei munteren Wildlingen, denen es 1 55 „Geduldet wurde.. So müſſen Sie ſagen! Gewiß, Hella kämpft eine Befangenheit nieder und ſpricht[ ſchwer fällt, wie es ihnen befohlen iſt, eine Verbeugung 4 05 ich hatte eine Poſition mit meinen jungen Jahren, auf weiter. f f zu machen. 8 i f J nal die ich ſtolz ſein kann. Aber vergeſſen Sie nie, daß ein„Ich habe oft an die Fahrt gedacht und auch an Sie Die Begrüßung iſt ſehr herzlich.„Tante Ulrike, eine Aan Schanſpieler in der ſogenannten beſſeren Geſellſchaft. mit. Und habe verſucht, das Bild von dem Menſchen, nette alte Dame, wird von allen geſchätzt und verehrt. f tumer nur.. geduldet iſt. Man bewundert ihn, man der von der Höhe in eine dienende Stellung geriſſen wird Spielmann nimmt ihr den Mantel ab. er zieht auch f Pa, ſchätzt ihn und begeiſtert ſich für ihn. daber man nimmt zu ſchließen. Wird er ſtark genug ſein, um ſtandzuhalten, J den kleinen eps die Mäntel aus, und zwiſchen ihm ü ihn nicht poll geſellſchaftsſähig. Es war bor Jahrhun. allem was jetzt auf ihn einſtürne Drum kak sch die Bund den Jungens ift gleich Kontakt ö 11 derten noch ſchlimmer.“ Frage. i 5 Eine Viertelſtunde nach der Begrüßung hängen ſie Jie „Sie ſprechen recht bitter!“ 5„„Und ich will Ihnen gern die Antwort geben: Wiſſen ſchon 1 ihm wie die Hletten und plappern auf ihn ein. 1 0 „Ich ſpreche die Wahrheit, gnädiges Fräulein! Hin[ Sie, was ich tun würde, wenn die Liebe einmal an meinem Georg iſt 1 Jahre, Armin 5 Jahre alt. a 1 und wieder kommt es vor, daß ſich einem Künſtler die Herzen anpocht? Ich würde mir die geliebte Frau holen,,„Jungens!“ ſagt Spielmann zu ihnen, zietzt muß ich 1 liche Freundſchaft eines Monarchen bietet. Aber das waren trotz Hölle und Teufel! Wer es auch ſei.. Fürſtin oder[ in der Küche mithelfen. Da müßt ihr euch ſchon mal 4 auf ſehr wenige. Die Frau Kommerzienrat X. in Dresden Bettlerin. ich würde ſie mir erringen!“ alleine beſchäftigen, a 5 5 1 macht es ſich zum Vergnügen und ladet die prominenten Eine Weile ſchweigt das Mädchen, dann atmet ſie tief„Ooch, ſchade! ſagt Georg.„Onkel Spielmann. 1 iber Schauſpieler zu ihren Geſellſchaftsabenden ein. Das tut auf und ſagte feſt:„Das das habe ich mir gedacht!“] wir helfen mit! 8„ a Ste ſie, um denen ein prunkvolles Gepräge zu geben. Geſell⸗ Dann lächelt ſie heiter und ſie weiß nicht, wie ſchön„Ihr zwei Schrappen! Na, das wird eine ſchöne Hilfe 1 b 6 ſchaftlich voll... wird der Schauſpieler deswegen noch ſie in dem Augenblicke ausſieht, als ſie ſagt:„So. werden. N 5 1 ö lach lange nicht genommen. Ich ſetze den Fall.. es iſt ein jetzt wollen wir noch die letzten Lichter aufſetzen!“„„Wir haben unſerer Marie manchmal in der Küche 5 ſul. ganz törichter Fall.. ader angenommen, ich würde als* mitgeholfen! a. 5 b Schauſpieler berühmt in allen deutſchen Gauen, ver⸗ Der Oberſt ſitzt mit dem General und deſſen beiden„„Ich hab ſchon mal den Fleiſchwolf gedreht!“ ſagt Ar— mögend ſein, mein Ruf wäre untadelig.. und ich ver⸗[ Söhnen im Rauchzimmer zuſammen und ſie unterhalten] min mit ſeinem feinen Stimmchen. liebte mich.. ſagen wir einmal.. in die Tochter des[ ſich über militäriſche Dinge.„Dann will ich's mal mit euch probieren! Aber Jun⸗ kommandierenden Generals von Dresden. Was glauben Bis der General das Thema wechſelt und ſagt:[gens.. parieren! Wenn ich auch bloß der Soldat Spiel Sie, was ich mir für eine Abfuhr holen würde? Selbſt„Robert. weißt du, auf was ich mich beſonders freue?[ mann bin, für euch bin ich der General!“. a er dann vielleicht, wenn ich von Adel wäre.“ Auf eure Oper! Wie iſt die jetzt? Gute Kräfte?“„Jawohl, Herr General!“ krähten die beiden luſtig 1 He Hella ſieht ihn erſchrocken an.„So ſchlimm iſt das?„Keine Ahnung!“ N und marſchierten mit ihm in die Küche. ug Das habe ich noch nie gewußt.“„Du beſuchſt ſie nicht?“ 0 Die Köchin Liesbeth guckt verwundert. 0 1 dan „Ich glaube es Ihnen, aber machen Sie ſich keine een nein, Onkel! Einmal war ich drin. Da ſpiel⸗ 1 1 Federn Bataillon angetreten zur Dienſt⸗ ib ſcorgen, gnädiges Fräulein. Das Leben iſt auch ſo ganz ten ſie. wie hieß denn das Ding... da kam eine ge⸗ eiſtung in der Küche! g den ſchön.“ panzerte Jungfrau vor.. von Wagner war es!“. e 1 1 05 e Es trat Stille zwiſchen ihnen ein.„Du meinſt die Walküre!“„Alſo, da wollen e mal losgehen. Was gibt's zu afl Sie ſchmückten den Tannenbaum zuſammen weiter.„Ganz recht! Als da der Wotan anfängt, mit der[tun, Fräulein Liesbeth?„ 1 5* Plötzlich fragte Hella:„Lieben Sie Kinder, Herr[ Frigga zu ſtreiten und ſie ſingen ſich an, da bin ich ein⸗„Eine ganze Menge! ene n 1 U 2 Spielmann?“ i geſchlafen.“ fertigmachen. Weihnachten gibts bei uns immer Herings— 1. „Ja! Sehr!“„Na. na aber!“ ö e 1 Geben 1 ene Wir bekommen zwei Kinder mit zu Beſuch. Sie Jawoll, richtiggehend eingeſchlafen und als ich auf⸗ Hälſo gut! Geben Sie 1 die, Zutaten her! Ich N detez müſſen jede Minute kommen. Es ſind ſicher zwei Wild⸗ 2 97 55 da 170 ſie ſich immer noch. Seitdem habe ich e groß, recht klein? 1057 linge.“ er Oper abgeſchworen.“„Nec ein, e!. 4 a 0 „Dann ſind ſie mir am liebſten. Die laſſen ſich„Du biſt ein Muſikbanauſe!“ Zzund was mae 5 f fleinen Sareppe g 80 formen.“„Bin ich, Onkel, das gebe ich zu. Das heißt.. eigent⸗. Das Mädchen betrachtete die Jungens mit luſtigen Hella nickt ihm verſonnen zu. Plötzlich ſagt ſie, und lich liebe ich ſie, aber nicht ſo ſchwere Sachen. Bei der Augen.. f 1„ f ihre Stimme klingt, als käme ſie von weit her:„Wenn letzten Geſellſchaft bei Major Knorr ſang ein Rekrut, ein ee wenn ihr wollt, ihr könnt Kartoffeln ſchälen. dan aber... einmal die Frau in Ihr Leben träte, die Sie J Schauſpieler namens Spielmann, Lieder zur Laute!(Gdortſetzung folgt) tei lieben... was wirklich lieben heißt... und ſie gehörte Siehſt du, Onkel, das war was für mich. So einfache nette 1 1 Ve