dann 011 0 ge: iernhe ung und anderer Behörben- Vereins- u. Geichäftsanzeiger * Erſcheinungsweiſe: Nr. 55 Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Beilagen: Dienstag, den 6. März 1934 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchfſlüe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeig en⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annonecen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Der neue Kurs der ſpaniſchen Regierung. Vor Verhandlungen mit Rom— Schutz für das religiöſe Begräbnis Abrücken vom Linkskurs. (Eigener Bericht.) Madrid, 5. März. Der radikale Deputierte Roig Ibanez, der nach Lerroux die bedeutendſte Rolle in der Regierungspartei der Mitte ſpielt, erklärt in einer Unterredung, er ſei dafür, daß„ſofort mit dem Heiligen Stuhl verhandelt wird“ und zwar zunächſt über alle Angelegenheiten, die verfaſſungsmäßig noch nicht feſtgelegt ſind. Was in die Verfaſſung hereingenommen wurde, aber nicht hineingehört, ſoll durch Beſchlüſſe der Volks- vertretung wieder herausgenommen werden.„Die Anantaſtbar⸗ keit der von den konſtituierenden Cortes angenommenen Geſetze ſei ein Mythus.“ Der neue ſpaniſche Staat ſolle ſich das ſichern, was den ſpaniſchen Monarchen vom Heiligen Stuhl als„rega— lias“ zuerkannt worden waren. Um der durch die marxiſtiſchen Gewalttaten erſchütterten ſozialen Ordnung eine Stütze zu verſchaffen, verlangt Roig Ibanez die ſofortige Einbringung eines Geſetzes, wonach An- griffe auf die bewaffnete Macht des Staates mit Todesſtrafe geahndet werden, ebenſo politiſche Morde. Bezüglich der kirchlichen Beerdigungen auf den ſpaniſchen Friedhöfen veröffentlicht die amtliche„Gacetta“ Ausführungs⸗ beſtimmungen zum Geſetz vom 30. Januar 1932 über die Ver⸗ weltlichung aller ſpaniſchen Friedhöfe, die eine der erſten parla⸗ mentariſchen„Großtaten“ der marxiſtiſchen Cortes geweſen iſt. Die neuen Vorſchriften, die den Zorn des Blattes„Socialiſta“ hervorgerufen haben, beſtimmen, daß ein religis ſes Be⸗ gräbnis auf Wunſch der Hinterbliebenen geſichert und ge⸗ ſchützt werden muß. Bisher hatten marriſche Gemeindever— waltungen, geſtützt auf den ſektiereriſch gehaltenen Text des ge⸗ nannten Geſetzes, die religiöſen Begräbniſſe als„friedenſtörend“ überhaupt verweigert gehabt. Im Zuſammenhang mit dieſer Nachricht iſt intereſſant, zu hören, daß z. B. in Toledo im Januar von 396 Begräbniſſen nur 11 ohne Zuziehung der Geiſtlichkeit erfolgten. In Huelva waren von 119 Begräbniſſen nur 4 religionslos! In vielen Gemein— den iſt überhaupt keine religionsloſe Beſtattung verlangt worden. Wegen einer lächerlich geringen marxiſtiſchen Minderheit ſind alſo ſeinerzeit religionsfeindliche Geſetze geſchaffen worden. In völliger Beſtätigung deſſen, was wir im letzten Bericht ausgeführt, ſind aus dem Miniſterium Lerroux die Vertreter des Linkskurſes, Innenminiſter Barrjos und Finanzminiſter Lara, ausgeſchieden. Die Spaltung im radikalen Lager iſt alſo voll⸗ zogen. Lerroux hat ſich als Anhänger eines gemäßigten Rechts⸗ kurſes erwieſen. Ein kleines Intermezzo hat ſich durch Ein⸗ greifen des Staatspräſidenten Alcala Zamorra abgeſpielt: Lerroux wollte das Ausſcheiden der beiden Miniſter nicht als Anlaß zu einer Vollkriſe gelten laſſen und gedachte. ohne wei⸗ teres ſie durch zwei andere Männer zu erſetzen. Der Staats- präſident ſah aber die Kriſe wegen der Wichtigkeit der beiden Poſten als hochpolitiſch an und befragte die Parteiführer wie den Cortespräſidenten. Da Gil Robles nur den Linkskurs der erſten Regierung Lerroux beanſtandet hatte, aber bereit war, wie wir berichtet, alle wirklichen Möglichkeiten Rechte— Mitte aus⸗ zuſchöpfen, iſt durch das Ausbooten der beiden Linkspolitiker Barrios und Lara zunächſt die Anterſtützung durch die Gruppe Gil Robles', die„Accion Popular“, gegeben. Der balt zwiſchen Rom Wien Budapeſt Das Programm der Dreimächte konferenz in Rom.— Abſchluß eines Konſultativpaktes. DNB. Wien, 5. März. Wie der Budapeſter Berichterſtatter des„Neuen Wiener Tagblattes“ erklärt, umfaſſe das Programm der am 14. März in Rom beginnenden Dreimächtekonferenz Angarn—Oeſter⸗ reich—Italien, wie entgegen allen amtlichen Dementis feſtgeſtellt werden müſſe, neben den wirtſchaftlichen Fragen den Abſchluß eines Konſultativpaktes zwiſchen Italien, Oeſterreich und Ungarn. Der Abſchluß einer Zollunion ſei nicht vorgefehen. Dagegen würde ein Regionalpakt angeſtrebt, der auf franzöſiſcher und tſchechoſlowakiſcher Seite keine Oppoſi⸗ tion finden werde. Man rechne daher damit, daß die Tſchecho⸗ flowakei ſich früher oder ſpäter veranlaßt ſehen würde, den römiſchen Verhandlungen beizutreten. Schwieriger ſei jedoch der Intereſſenausgleich mit Deutſchland, da die vorgeſehene Schaffung der Trieſter Freih afenzone eine empfind- liche Schädigung des Hafenbetriebs von Hamburg und Bremen nach ſich ziehen würde.. f eber den Charakter des geplanten Konſultativpaktes verlautet in hieſigen internationalen Kreiſen, daß nach bisherigen Plänen darin die völlige Aebereinſtimmung der drei Mächte in den ſie gemeinſam berührenden Fragen feſt⸗ geſtellt und darüber hinaus vereinbart werden ſoll, in Zukunft eine gemeinſchaftliche Verſtändigung in allen großen internationalen Fragen herbeizuführen. Der Konſultativpakt ſolle formal für den Beitritt der übrigen Mächte offen gehalten werden. Wieweit jedoch eine direkte Auf⸗ forderung an beſtimmte, an den ſüdoſteuropäiſchen Fragen direkt intereſſierte Mächte erfolgen ſoll, ſcheine noch nicht feſtzuſtehen. Man ſoll, wie behauptet wird, in römiſchen politiſchen Kreiſen gegenwärtig eine Formel ſuchen, die vor allem den Beitritt der Mächte der Kleinen Entente ermöglichen würde. Ueber den praktiſchen Wert eines Konſultativpaktes be⸗ ſtehen jedoch in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen weitgehende Zweifel, da eine Aeberwindung der in den ſüdoſteuropäiſchen Fragen beſtehenden Gegenſätze und Schwierigkeiten durch einen derartigen rein formalen Pakt in keiner Weiſe erwartet wird. KK ˙·Üwm6 7 Das Urteil im Kölner Handwerkskammerprozeß. Gefängnisſtrafen Engels, Welter, peſch und Eſſer DNB. Köln, 5. März. Am Montag nachmittag wurde in dem Kölner Handwerks- kammerprozeß das Arteil verkündet: Der Angeklagte Dr. Engels wurde wegen fortgeſetzter genoſſenſchaftlicher untreue in Tateinheit mit Antreue, wegen Anterſchlagung und Amtsunterſchlagung, wegen Vergehens gegen Paragraph 274 StGB. und wegen Vergehens gegen Paragraph 147 des Genoſſenſchaftsgeſetzes, ſowie wegen Bilanz⸗ verſchleierung zu einer Geſamtſtrafe von fünf Jahren Ge⸗ fängnis, 500 RM. Geldſtrafe und zur Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter verurteilt. Es wurden weiter verurteilt: Der Angeklagte Welter wegen fortgeſetzter genoſſenſchaftlicher Antreue und Antreue, wegen Vergehens gegen§ 147 des Genoſſenſchaftsgeſetzes, ſowie wegen Bilanzverſchleierung zu einer Geſamtſtrafe von zwei Zahren Gefängnis und 200 RM. Geldſtrafe. Der Angeklagte Peſch ebenfalls wegen genoſſenſchaftlicher Antreue und Antreue, wegen Vergehens gegen 8 147 des Ge⸗ noſſenſchaftsgeſetzes, ſowie wegen Bilanzverſchleierung zu einer Gefamtſtrafe von einem Jahreinem Monat Gefäng⸗ nis und 200 Mark Geldſtrafe. Der Angeklagte Thomas Eſſer wegen genoſſenſchaft⸗ licher Antreue und Untreue, wegen Beihilfe zur Untreue und wegen Bilanzverſchleierung zu ſieben Monaten Ge⸗ fängnis und 200 Mark Geldſtrafe. Der Angeklagte Stelzmann wurde freigeſprochen. Aus der Arteilsbegründung: In der Begründung erklärte der Vorſitzende, daß es ſich nicht um einen politiſchen Prozeß gehandelt habe. Wenn die Angeklagten das dennoch behaupten, ſo ſei der Zweck dafür durchſichtig. Gewinnſucht ſei das Motiv ihres Handelns ge- weſen und Gefälligkeit gegenüber ihren Bekannten. Das Gericht habe es mit einem Korruptionsfall traurigſter Art zu tun ge⸗ habt. Das Volksvermögen ſei ſchwer geſchädigt worden. Der Vorſitzende führte u. a. weiter aus: Die Handlungen der Angeklagten müßten aus dem Geiſt der damaligen Zeit verſtanden werden. Männer, die ihr Leben lang immer ehr⸗ ſam geweſen ſeien, hätten auf der Anklagebank geſeſſen; das ſei mit dem allgemeinen Moralverfall der Nachkriegszeit zu er⸗ klären, mit der Herrſchaft des Schiebertums und der Herrſchaft des Geldes. Aus ſolcher Geiſteshaltung heraus hätten Engels, Welter und Peſch gehandelt. Bei Eſſer ſei es Verblen⸗ dung geweſen. Er habe bedenkenlos Menſchen geholfen und ſei dadurch in Schuldverſtrickung geraten. Der Verdacht, ſich perſönlich bereichert zu haben, ſei jedoch bei Eſſer nicht am Platz e. Nur im Falle Lofing habe er ſeine Hände nicht rein gehalten. Man ſei, ſo führte der Vorſitzende aus, es dem Angeklagten Eſſer ſchuldig, daß ſein Bild in der Oeffentlichkeit nicht über Gebühr befleckt werde. Dieſer Mann, der für die Saar, für die nationalen Intereſſen in Eupen⸗Malmedie und im Separatiſtenab- — 1 Die gewonnene Winterſchlacht Und jetzt das zweite Hilfswerk:„Multer und Kind“. In wenigen Wochen iſt die erſte große Schlacht des Win⸗ terhilfswerkes geſchlagen, das Wort des Führers, daß in die⸗ ſem Winter niemand hungern und frieren ſoll, zur Tat ge⸗ worden. Die NS⸗Volkswohlfahrt hat einen von der ganzen Welt bewunderten Sieg davongetragen. Inzwiſchen aber rüſtet ſie zu neuen Taten, die produktiven Kräfte des deut⸗ ſchen Volkes, die das wahre Volksvermögen darſtellen, für die Geſtaltung unſerer Zukunft nutzbar zu machen. Die nächſte Aufgabe der NS⸗Volkswohlfahrt iſt das Hilfswerk „Mutter und Kind“. Der Reichswalter der NS⸗Volkswohl⸗ fahrt, Hilgenfeldt, führte in einer Unterredung über das Ge— leiſtete und die nächſten Aufgaben u. a. aus: Der Nationalſozialismus will und kennt keine Almoſen⸗ empfänger, ſondern nur freie, ſelbſtändige Volksgenoſſen, die ein Recht auf Arbeit und die Erträgniſſe dieſer Arbeit ha⸗ ben. Dieſe Auffaſſung der NS⸗Volkswohlfahrt ſcheidet ſie grunedſätzlich und abgrundtief von der rein karitativen Für⸗ ſorge des Syſtems. An die Stelle des Wohlfahrtsſtaates, der nur materialiſtiſchen Ideen diente und alles Seeliſche unbe⸗ rührt ließ, haben wir den Er zieh ungsſtaat geſetzt und ſo auch in der Wohlſahrtspflege das Leiſt ungs⸗ prinzip zur Geltung gebracht. Für das Winterhilfswerk gelten natürlich die gleichen Grundſätze. Die eineinhalb Millionen Helfer der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt, der größten Wohlfahrtsorganiſation Deutſch⸗ lands, ſind ehrenamtlich tätig. Bargeld wird zur Vermei⸗ dung von Mißbrauch in keinem Falle gegeben, ſondern nur zufſätzliche Sachleiſtungen. Betreut werden alle notleidenden Volksgenoſſen ohne Anſehen der Konfeſ⸗ ſion, der Raſſe oder der früheren Parteizugehörigkeit. Alſo nicht nur Erwerbsloſe, ſondern alle Bedürftigen, Kleinrent⸗ ner, Kurzarbeiter, Kinderreiche, verſchämte Arme. Die Geldrechnung wird bei der Verwendung und Verteilung der Sachgüter und Sachleiſtungen weitgehend ausgeſchaltet. Ein weiterer Grundſatz 1 der der Freiwilligkeit jeder Leiſtung. Dabei darf niemals vergeſſen werden, daß das gewaltige Werk nicht einen roten Heller aus Staatsmitteln beanſprucht hat. Eine ſtatiſtiſche Erfaſſung der Geſamtleiſtung iſt bei dem ungeheuren Umfang dieſer Organiſation und bei der Vielheit der Spenden und Leiſtungen nahezu unmög⸗ lich. Obwohl die Rieſenorganiſation in wenigen Wochen auf⸗ gebaut werden mußte und obwohl ſie einen bisher in der Geſchichte unerreichten Umfang erreichte, liegen die Ver⸗ waltungskoſten ungewöhnlich niedrig. Man darf ſie auf etwa ein pro Mille veranſchlagen! Dadurch, daß als Hel⸗ fer meiſt Arbeitsloſe eingeſtellt wurden, iſt ihre Beſchäſti⸗ gung ein Teil des Winterhilfswerkes ſelbſt geworden. So haben, wie erinnerlich, durch die Straßenbrieflot⸗ terie etwa 15 000 arbeitsloſe Familienväter für ein Vier⸗ telſahr Arbeit erhalten. Hierher gehört auch der Grundſatz, daß beiſpielsweiſe die vom Winterhilfswerk gekaufte Kohle nicht von den Halden geliefert, ſondern neu geför⸗ dert werden mußte, um erwerbsloſe Bergarbeiter wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Hierher gehören auch die von der NS⸗Volkswohlfahrt eingerichteten Nähſtuben. Nicht zuletzt haben die vom Winterhilfswerk vergebenen Aufträge auf Plaketten, Abzeichen, Druckſachen vielen Tauſenden wie⸗ der Arbeit gegeben. Allein für das Abzeichen zum Ernte⸗ dankfeſt ſind 20⸗ bis 25 000 Menſchen zwei Monate lang, durch die Chriſtroſen über 10 000 Menſchen faſt eben⸗ ſolange, durch die Spitzenroſetten über 5000 Menſchen der Vogtländiſchen Spitzeninduſtrie im Arbeit geſetzt worden. Viele Gaue haben durch Sonderaufträge die notleidenden Induſtrien ihrer Bezirke wieder beſchäftigt, und in allen Föllen iſt ſorgfältig auf angemeſſene Bezahlung und beſon⸗ dere Berückſichtigung der Notleidenden geachtet worden. Endlich ſind noch die unentgeltlichen zuſätzlichen Arbeiten zu nennen. Faſt ein Viertel des deutſchen Volkes hat das Winterhilfswerk der NS⸗Volkswohlfahrt erfaßt. Die Geſamtzahl der bedürftigen Unterſtützungsempfän⸗ ger beträgt rund 7 Millionen, aber dabei iſt zu bedenken, daß es ſich zumeiſt nicht um Einzelempfänger, ſondern um Familienernährer handelt, ſo daß die Geſamtzahl aller der⸗ jenigen Volksgenoſſen, die mittelbar oder unmittelbar am Winterhilfswerk Anteil haben, rund 17 bis 18 Millionen be⸗ tragen dürfte, wobei auch gering verdienende und kinder⸗ reiche Familien einbezogen wurden. Bei dieſen rieſenhaften Zahlen entfällt trotz der Höhe der Spendeneingänge auf ( ͤ ddddddddGddGGGTdTdTddTddbTdTTbTdTTT wehrkampf alles getan habe, verdiene dieſe Feſtſtellung des Gerichts. Allerdings habe Eſſer in der Verhandlung nicht immer gerade geſtanden, kleinliche Einwände vorgebracht. Eſſer habe aber Ehrenämter im wahrſten Sinne des Wortes bekleidet, während Welter und Peſch ſich für ihre Ehrenämter hätten bezahlen laſſen. Zu dem Antrag der Staatsanwaltſchaft, den Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte abzuerkennen, betonte der Vor⸗ ſitzende, daß das Gericht dieſem Antrage nicht ſtattgegeben habe, weil das heutige Strafrecht mit ſeinen verſchärfenden Tendenzen damals noch nicht Geltung gehabt habe. Weiter hätten auch die Verhältniſſe den Angeklagten ihre Verfehlungen geradezu er⸗ leichtert. Die Verhängung des Ehrverluſtes bei Eſſer hätte auch deſſen Perſönlichkeit nicht zugelaſſen. ——— 1 3 2— Fö——(—P—⅛ͥ jeden Kopf eine verhältnismäßig beſcheidene Unterſtützung, die aber in der Regel doch ausreichte, um die ſchlimmſten Auswirkungen des Hungers und der Kälte zu verhindern. Bei dieſen Leiſtungen ſind die durch das Winterhilfswerk angeregten Leiſtungen privater Seite, von Menſch zu Menſch, nicht erfaßt. Die bisherigen Leiſtun gen des Winterhilfs⸗ hilfswerkes ſind: Kohlen rund 26 Millionen Tonnen im Geſamtwert von rund 50 Millionen Mark Kartoffeln 6,5 Millionen Zentner geſpendet, über 6 Millionen Zentner zum Preiſe von 8,2 Millionen Mark gekauft. Getreide einſchließlich Mehl 1,1 Millionen Zentner geſpendet, 70 000 Zentner zum Preiſe von 1050 000 Mark gekauft. Le⸗ bensmittel. 60 000 Zentner Brot, 22 000 Zentner Hül⸗ ſenfrüchte, 40 000 Zentner Gemüſe, 70 000 Zentner Feld⸗ früchte, 30 000 Zentner Obſt, 7000 Zentner Zucker, 40000 Zentner Kolonialwaren, 300 000 Stück Konſerven, 120 000 Stück Eier, 1 Million Liter Milch, 3200 Zentner Butter, 2500 Zentner Schmalz, 12 000 Zentner Fleiſchwaren, 2100 000 Freieſſen. Sach ſpenden: 180 060 Paar Schuhe, 250 000 Meter Stoff, 1100 000 Stück Bekleidungs⸗ gegenſtände, darunter 430 000 Stück Wäſche, 300 000 Zent⸗ ner Holz, für 400 000 Mark Gutſcheine. Wir haben erhalten an Geld ſpenden insgeſami rund 75 000 000 Mark. Davon erbrachte das Eintopfgericht insgeſamt 19 563 000 Mark, die Poſtſcheckabbuchungen über 2000 000 Mark, die Bankkontenabbuchungen rund 500 000 Mark, die Neujahrsplaketten rund 982 000 Mark, die Chriſt⸗ roſen rund 2 865 000 Mark, die Hitler-Jugend⸗Spende rund 285 000 Mark, der Winterpfennig rund 503 000 Mark. Bei der Arbeit der NS⸗Volkswohlfahrt ſteht die Keim⸗ zelle des Staatsweſens, die Familie, im Vordergrund. Das nächſte Hilfswerk heißt„Mutter und Kind“. Für dieſe neue Sonderaufgabe hat Reichsminiſter Dr. Goebbels den Leitſpruch gegeben:„Mutter und Kind ſind das Unter⸗ pfand für die Unſterblichkeit eines Volkes.“ In dieſem Worte liegt das ganze Ethos des neuen Hilfswerkes. Es geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die Geſunderhaltung der Mütter entſcheidend für die Geſunderhaltung der deut⸗ ſchen Jugend und damit des ganzen Volkes iſt. Leitender Grundſatz wird auch hier die Erziehung zur Selbſt⸗ hilfe der deutſchen Mutter und der Familie und die Ab⸗ löſung von der Fremdhilfe ſein. Dabei kommt es nicht auf eine ſchematiſche Maſſenfürſorge, ſondern auf eine indivi⸗ duelle Hilfe von Menſch zu Menſch an. Das Hilfswerk wird die werdende Mutter, die kinderreiche Mutter, die verwitwete und geſchiedene Mutter und die le⸗ dige Mutter und deren Kinder erfaſſen. Zum Aufgabenkreis gehört die wirtſchaftliche Hilfe, die vornehmlich aus Sachleiſtungen, z. B. Ernäh⸗ rungsbeihilfe für Mutter und Kind, insbeſondere Milchliefe⸗ rung, Zuſatznahrung, Kleiderbeihilfe, Säuglingsausſteuer, Heizbeihilfe, Bettenbeſchaffung beſteht. Kinderreichen Müt⸗ tern werden Haushalts⸗ und Wirtſchaftsbeihilfen geſtellt. Die Arbeitsplatzhilfe ſoll dem Vater, aber auch den er⸗ werbsfähigen Kindern einen Arbeitsplatz vermitteln. Ver⸗ heiratete, erwerbstätige Mütter, grundſätzlich Mütter mit drei und mehr Kindern, ſollen aus dem Erwerbsle⸗ ben herausgezo gen werden. Sie gehören ganz in die Familie. Geſetzlich geregelt muß der Urlaubsan⸗ pruch der Mutter(mindeſtens 14 Tage im Jahr) werden. Die Müttererholung ſoll in erſter Linie Müttern mit mehr als zwei Kindern zugute kommen. Sie beſteht aus örtlicher Erholung und Unterbringung in Heimen. Dabei ſollen er⸗ holungsbedürftige Kinder tunlichſt zur gleichen Zeit in Er⸗ holung gebracht werden. Während der Abweſenheit der Mutter wird für Vertretung im Haushalt und die Unter⸗ bringung der zurückbleibenden Kinder in Krippen, Kinder⸗ gärten und Horten Sorge getragen. Die Mütterſchulung dient der geiſtigen und ſeeliſchen Ertüchtigung und Bildung und wird auch auf die Pflegemütter ausgedeht. Ausgangs⸗ punkt der Hilfe für die werdende Mutter iſt der Kampf gegen die Abtreibungsſeuche. Beſonderes Augen⸗ merk ſoll auf den Ausbau der Hilfsbereitſchaft von Menſch zu Menſch gelegt, durch perſönliche Anteil⸗ nahme eine Beziehung zwiſchen dem Geber und den Hilfs⸗ bedürftigen, etwa in der Form der Patenſchaften, herbeige⸗ führt werden. Dieſes Hilfswerk iſt nach Aufbau und Um⸗ fang durchaus einmalig in der Sozialge⸗ ſchichte. Evang. Jugend und Hitlerjugend. Der Jugendpfarrer der Deutſchen Evangeliſchen Kirche gibt folgendes bekannt:„In Ausführung des zwiſchen dem Reichs- biſchof und dem Reichsjugendführer geſchloſſenen Abkommens wurde entſprechend Ziffer 4 des Abkommens der Montag nach— mittag und der Freitag nachmittag einer jeden Woche dem Evangeliſchen Jugendwerk zur Betätigung in er⸗ zieheriſcher und kirchlicher Hinſicht zur Verfügung geſtellt. An dieſen Tagen iſt für die Betätigung des Evangeliſchen Jugend- werkes alſo notwendig, vom Dienſt der Hitlerjugend bzw. im Bund Deutſcher Mädel Arlaub zu gewähren. Für das Jung⸗ volk und die Jungmädchengruppen gilt das gleiche entſprechend für den Montag nachmittag.“ Gerichtsrat Prince vergiftet! DNB. Paris, 5. März. Am Montag morgen wurde ein ſeit kurzem in Paris lebender ruſſiſcher Schriftſteller namens Pückler verhört, der aus Deutſchland nach Frankreich ausgewandert iſt und der in einem anonymen Briefe als Mittäter bei der Ermordung Prince' bezeichnet worden war. Es war dem Ruſſen aber ein Leichtes, ſich von jedem Verdacht rein zu waſchen. Der Polizei⸗ kommiſſar Bonny, der nach ſeiner Rehabiliterung mit der Leitung der Ermittlungen in Sachen Prince beauftragt iſt, iſt wider Erwarten noch nicht nach Dijon abgereiſt. Bonny iſt vielmehr der Auffaſſung, daß der Schwerpunkt der Ermitt— lungen in Paris ſelbſt liegt und ſeine Anweſenheit deshalb notwendig ſei. Eine ſenſationelle Nachricht traf in den Abendſtunden aus Dijon ein. Ein mediziniſcher Sachverſtändiger, der mit der ge⸗ nauen Anterſuchung der Lungen, der Nieren und der Leber Prince beauftragt war, hat einwandfrei feſtgeſtellt, daß ſich in dieſen Organen ein Giftſtoff befindet, deſſen genaue Zu⸗ ſammenſetzung infolge der geringen zur Verfügung ſtehenden organiſchen Stoffe noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Der Sachverſtändige iſt jedoch der Anſicht, daß es ſich um eine Art Chloroform handele. Dieſes Ergebnis würde die erſten Ver⸗ mutungen beſtätigen, wonach Prince vor ſeiner Ermordung betäubt worden ſei. Leipzig: Auch am zweiten Meſſetag war kaum ein Nach⸗ laſſen des Zuſtroms der Käufer zu bemerken. Auf ſämtlichen Gebieten wurden gute Abſchlüſſe getätigt und teilweiſe ſind jetzt ſchon die Abſchlüſſe höher als bei anderen Meſſen. Eine Anterredung des Berliner„Matin“ Vertreters mit Or. Goebbels. DNB. Paris, 5. März. Reichspropagandaminiſter Dr. Goebb els hat dem Ber⸗ liner Vertreter des„Matin“, Boſſan, in einer Anter— redung die Ziele der nationalſozialiſtiſchen Politik im allgemeinen und gegenüber Frankreich im beſonderen auseinandergeſetzt. Dr. Goebbels führte aus: Ich halte die meiſten Handlungen unſerer geeignet, dem franzöſiſchen Volke zu zeigen, daß wir endgültig unter der mehrhundertjährigen blutigen Vergangenheit der Be— ziehungen der beiden Nationen ein Ende zu ſetzen wünſchen. Anſer Führer Adolf Hitler hat— nicht nur in Reden— eindringlich betont, daß nach endgültiger Regelung der Saar- frage, bei der es ſich um rein deutſches Gebiet handelt, keine Gebietsfrage mehr trennend zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſtehen wird. Eine Regelung der zwiſchen beiden Ländern ſchwebenden Fragen wird um ſo leichter zu erzielen ſein, als keine wirtſchaft— lichen Meinungsverſchiedenheiten ſie verhindern könnten. Da es nun feſtſteht, daß die Lebensintereſſen nicht aufeinanderprallen, iſt es daher zuläſſig, daß ein Mißverſtändnis verewigt wird, ganz einfach deswegen, weil das zu einer ſchlechten Angewohn— heit geworden iſt? Der Berichterſtatter des„Matin“ wirft ein, daß der offenkundige Aufrüſtun gswunſch Deutſchlands Frank— reich beunruhige, das durch dieſe Tendenzen bedroht werde. Reichsminiſter Dr. Goebbels erwiderte: Ich bin im Zweifel, ob das franzöſiſche Volk ſich auch hinreichend unſere Lage klar zu machen ſucht. Wenn wir unſere geographiſche Lage betrachten, finden wir wenige natürliche Grenzen im Norden und Süden. Ganz Deutſchland iſt von ſtarken, ſelbſtbewußten und im vollen Aufſtieg begriffenen Nationen umgeben. Dieſen Auf- ſtieg begrüßen wir übrigens, denn er kann nur in einer Ent⸗ faltung der europäiſchen Ziviliſation zum Ausdruck kommen. Es iſt jedoch klar, daß wir, im Mittelpunkt des Kontinents gelegen, im gleichen Schritt mit dieſen Nationen marſchieren müſſen. So wird man zweifellos leichter begreifen, warum wir die Gleichberechtigung fordern, die für uns eine Frage auf Leben und Tod iſt. Wir hatten gehofft, daß unſere Ab⸗ rüſtung von den übrigen Mächten befolgt werden würde, wie es im Verſailler Vertrag vorgeſchrieben iſt. Muß man Deutſch— land die Schuld zuſchreiben, wenn dies nicht geſchehen iſt? Sind Regierung für Gefahr vorgeſehen worden? ich will nicht näher darauf eingehen, aber kein verantwortlicher Staatsmann könnte zulaſſen, daß ſein Volk für immer ohne jede Verteidigung, ſowohl theoretiſch wie praktisch, irgend welchen Angriffen ausgeſetzt bleibt. Um ſo mehr, als die durch das Flugweſen erzielten Fortſchritte in nahe Zukunft mit un- geahnten Vernichtungsmöglichkeiten rechnen laſſen. Es handelt ſich nicht darum, und ich möchte dieſen nach unſerer Auffaſſung dogmatiſchen Standpunkt betonen, unſeren Willen anderen Na— tionen aufzuzwingen, denn der Nationalſozialismus bekennt ſich zum abſoluten Reſpekt der Rechte anderer, ſondern darum, die elementarſten Möglichkeiten zu erhalten, um uns zu ſchützen, wie wir auch dem franzöſiſchen Volk es nicht verargen, wenn es beſtimmte Maßnahmen im Hinblick auf ſeine Sicherheit ergreift. Es handelt ſich alſo nicht etwa um eine Aufrüſtung, ſondern eher darum, die Geiſter wieder zu beruhigen. Auf die Frage, ob das deutſche Volk mit der Politik der Reichsregierung auch einverſtanden ſei, erwiderte Dr. Goeb⸗ bels, die Volksbefragung vom 12. November beweiſt hin- reichend, daß die drückende Mehrheit ſich für das Friedenspro— gramm des Kanzlers ausgeſprochen hat. Dieſes Programm iſt nicht ein leeres Wort geweſen. Die Beilegun g des deutſch-polniſchen Streitfalles beweiſt, daß Deutſchland als Beiſpiel auf dem Gebiet der moraliſchen Ab- rüſtung dienen kann. Wir wünſchen dieſen Frieden mit allen Völkern, die uns die Gleichberechtigung gönnen wollen und wir glauben auch nicht, daß die innerpolitiſchen Schwierigkeiten, mit denen andere Länder zu kämpfen haben, unſerem Volke dienen könnten. Ich zweifle nicht daran, daß man ſich während der jüngſten Ereigniſſe in Frankreich davon überzeugen konnte, daß die deutſche Preſſe niemals den Rahmen der reinen Bericht— erſtattung übertreten hat und daß irgend ein deutſches Blatt ſeiner Schadenfreude über dieſe Ereigniſſe Ausdruck gab. Wir glauben ganz im Gegenteil, daß die Stabilität und das Wohl- ergehen eines Landes die politiſchen Beziehungen mit ſeinen Nachbarn erleichtern. Wir können alſo nur hoffen, daß Frank- reich ebenfalls ſeine innerpolitiſchen Schwierigkeiten überwindet. Zum Schluß dementierte Dr. Goebbels ſämtliche Ge⸗ rüchte über Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Reichsre— gierung und erklärte, in der Reichsregierung herrſche volles Einvernehmen. Hitler brauche keine Befehle zu- die Flugzeugmutterſchiffe und die Flottenſtützpunkte, die man ſo zahlreich überall in der Welt antrifft, nur gegen die deutſche teilen; der geringſte Hinweis ſeinerſeits genüge, ſeine Wünſche werden ohne weiteres ausgeführt. ö Pläne der Reichsbahn. DNB. Berlin, 5. März. Im Feſtſaal des Hauptverwaltungsgebäudes der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft trat am Montagvormittag die 5. Studien— konferenz mit Profeſſoren der deutſchen Aniverſitäten und Hoch- Wache zuſammen. Die Konferenz erſtreckt ſich auf die ganze oche. Zu der Eröffnung der Konferenz waren Reichsverkehrs⸗ miniſter von Eltz-Rübenach, Vertreter verſchiedener Reichs- und Staatsminiſterien ſowie eine große Anzahl von Rektoren und Profeſſoren der Aniverſitäten, der techniſchen Hoch- ſchulen und der Handelshochſchulen erſchienen. Generaldirektor Dr. Dorpmüller führte in ſeiner Begrüßungsanſprache aus: Zum erſten Male könne man in dieſem Jahre auch Vertreter befreundeter Nationen, nämlich ungarn und Griechenland, be⸗ grüßen. Der Nationalſozialismus ſei beſonders von der Reichs- bahn freudig begrüßt worden, die immer ſchon das Führerprinzip habe gelten laſſen. Die Tradition der Reichsbahn, in der viele Beamte und Arbeiter ſeien, deren Väter und Großväter ſchon bei der Reichsbahn tätig ſeien, haben es erleichtert, den national- ſozialiſtiſchen Ideen Eingang zu verſchaffen und mit dem Natio⸗ nalſozialismus Arm in Arm zu gehen. Generaldirektor Dr. Dorpmüller führte weiter aus: Die Tendenz bei der Reichsbahn gehe dahin, die Geſchwindigkeit weiter zu ſteigern. Wir müßten dahin gelangen, daß von Berlin aus in einem Tage alle großen Städte des Reiches angefahren werden könnten, ſo daß man am gleichen Tage nachmittags oder abends nach Berlin zurückkehren und inzwiſchen ſeine Geſchäfte erledigen könne. Er machte weiter davon Mitteilung, daß die Reichs⸗ bahnhauptverwaltung am Samstag Auftrag gegeben habe, fünf verſchiedene Arten von Triebwagen durchzukonſtruieren. Der Kampf zwiſchen Reichsbahn und Kraftwagen ſolle begraben und der Wille des Führers nach Zuſammenarbeit beider Verkehrs weſen verwirklicht werden. Die außerordentlich einfachen und genialen Jedeen des Führers ſeien im Begriff, in die Tat um- geſetzt zu werden. Anſtatt auf die Gleiſe, werde ein Teil des Verkehrs auf die Autoſtraßen gelegt und der Kraftwagen als Zubringer für die Eiſenbahn benutzt werden. Der Staatsſekretär im preußiſchen Kultusminiſterium, Stuckart, überbrachte die Grüße der deutſchen Hochſchulen. Der enge Standpunkt: hier Praxis, hier Wiſſenſchaft, müſſe über wunden werden. Er begrüßte beſonders, daß hier eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen der Reichsbahn und den deutſchen Ani⸗ verſttäten und Hochſchulen Wirklichkeit geworden ſei. g Der Rektor der Techniſchen Hochſchule Danzig, Prof. Pohlhauſen, dankte dafür, daß die Reichsbahngeſellſchaft für ihre tatkräftigen vorbildlichen Maßnahmen die Erfahrungen des praktiſchen Lebens mit den theoretiſchen, wiſſenſchaftlichen For- ſchungen der Hochſchulen verſchweiße. Den Aufenthalt der Kon- l ferenz in Marienburg ſehe die Stadt Danzig als ue f Ausdruck eines Beſuches Danzigs an. Prof. Pohlhauſen r- brachte dem Leiter der Konferenz, Geheimrat Dr. Bruno Schwarze, die Ehrenbürgerurkunde der Techniſchen Hochſchule und die Goldene Kette. An Stelle des verhinderten Reichsminiſters des Innern, Dr. Frick, hielt darauf Miniſterialrat Dr. Sehlen einen Vortrag N über Stellung und Erziehung der Beamtenſchaft im neuen Staat. F.C.. ͤ ˙ Dſer Raſſenſtandpunkt des neuen Deutſchland. Keine Minderbewertung anderer Raſſen, keine Ziviliſierung fremdraſſiger Völker. VoD. Berlin, 5. März. Die Behandlung der Raſſenfrage im neuen Deutſchland hat in der internationalen Oeffentlichkeit viele Mißverſtändniſſe ge⸗ zeitigt, die klarzuſtellen kürzlich bereits Reichsinnenminiſter Dr. Frick Veranlaſſung genommen hat. Angeſichts dieſer Erörte— rungen dürfte auch eine neuerliche Stellungnahme des Leiters des Aufklärungsamtes zur Bevölkerungspolitik und Raſſenpflege, Dr. Groß, größte Beachtung verdienen. Dr. Groß betont, wie das V'Ds⸗Büro meldet, daß der Raſſenſtandpunkt des Nationalſozialismus nie und nimmer zu einer Verurteilung oder auch nur Minderbewertung irgend einer anderen Raſſengruppe führe, ſondern lediglich zur ſachlichen Feſtſtellung ihrer tatſäch⸗ lichen inneren und äußeren Verſchiedenheiten. Der Menſch einer fremden Raſſe iſt anders, wie wir— dieſe wiſſenſchaftliche Feſt— ſtellung ſei die Grundlage, die Rechtfertigung und zugleich die Verpflichtung für jede Raſſenpolitik, ohne die eine Wiederauf⸗ richtung Europas heute nicht mehr möglich ſei. Ob der anders⸗ raſſige Menſch beſſer oder ſchlechter iſt, als wir, darüber iſt, wie Dr. Groß weiter ausführt, ein Arteil im Grunde niemals möglich. Gerade wir ſind uns der abſoluten Bindung an unſer eigenes Blut und unſere eigene Raſſe zu ſehr bewußt, als daß wir einen ſolchen überraſſigen Standpunkt auch nur in der Theorie erſtreben könnten. Menſchen und Völker könnten ihre Aufgaben im Geiſte der Schöpfung nur erfüllen, wenn ſie ganz nach dem eigenen Geſetz leben, das durch das Blutserbe der Ahnen in ſie hineingelegt iſt. Wir müſſen uns alſo vor jedem Eingriff in die Lebensſtruktur fremder Raſſen hüten. Deshalb hat der Nationalſozialismus auch die gewaltſame Ziviliſierung außereuropäiſcher fremdraſſiger Völker, die der liberale und an⸗ dee e E eee geblich ſo tolerante Menſch als ſchönen Fortſchritt pries, von jeher mit anderen Augen angeſehen. Was aber nach unſerer einzig richtigen Auffaſſung dem Neger, dem Mongolen und dem Eskimo recht iſt, daß er nämlich ſeine Welt nach den Geſetzen ſeines Blutes geſtalten darf, das iſt dem deutſchen Menſchen ebenfalls billig. In dieſer Auffaſſung liegt ebenſowenig eine Leberheblichkeit nach der eigenen wie eine Verletzung oder Be⸗ leidigung nach der Seite anderer Völker zu. Das Auftreten von Nichtar. auf deutſchen Bühnen. DNB. Berlin, 5. März. Amtlich wird verlautbart, der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat an die Landes- regierungen folgendes Erſuchen gerichtet: In zunehmendem Maße wird beobachtet, deß Nichtarier, die bereits verſchwunden und größtenteils offenbar ins Ausland ge · flüchtet waren, in Theatern, Varietés, Kabaretts uſw. wieder auf- treten. Ich weiſe darauf hin, daß das Auftreten auf deutſchen Büh⸗ nen von der Zugehörigkeit zu einem der Fachverbände der Reichs- theaterkammer abhängig iſt(§ 4 der Erſten Durchführungsverord⸗ nung zum Reichskulturkammergeſetz, RG Bl. 1 S. 797) und daß Nichtariern die Aufnahme in dieſe Verbände gem.§ 10 der be⸗ zeichneten Verordnung regelmäßig verweigert wird. Ich bitte des— halb, die Polizeibehörden anzuweiſen, in allen in Frage kommen- den Fällen den Nachweis der Verbandszugehörigkeit zu verlangen, und wenn er nicht erbracht werden kann, das Auftreten zu ver⸗ hindern. Ich ſtelle weiter anheim, Fälle, in denen eine Verbands- zugehörigkeit nachgewieſen wird, zur Kenntnis des Präſidenten der Reichstheaterkammer zu bringen, damit der Fall einer Nachprüfung unterzogen wird. Ich bitte um nachdrückliche Durchführung meines Es darf nicht dahin kommen, daß ſich das Publikum gegen das Auftreten von Elementen, von denen es bereits befreit zu ſein glaubte, mit Selbſthilſe zur Wehr ſetzt. Erſuchens. Welches auch der Grund ſein mag. —————.——* 1—.—— Fcher⸗ 11 d Fiete Darm inge 9 g Daft nichts binduf ville gebrif ſir nuf Das ker, g. tir G doch Zeit den tat 0 Fut muſſe Genen miſie enim auch For He alabe Preite Mittl. führt len. damit und Uhne Uebel mu] Det der! dei ke kiefun Lreitu U und Saat haltet Main der n gebun der e Herbf ſches ländiſ in ei Verſa Led. D Turn Dart K Deulſ gaſtli tonte, Süätt 0 ſchl . Jihr Vater uns auf! 1 Dale hund 7 „Vom Parteiſtaat zum Volksſtaat“ Eine Rede des Reichs ſtatthalters Sprenger. 4» herborn. In einer von der NSDAP. des Dillkreiſes arm Sonntag veranſtalteten Kundgebung ſprach Reichs- ſtatthalter und Gauleiter Sprenger über das Thema„Vom 1 00 Parteienſtaat zum Volksſtaat“. Nach Begrüßungsworten olige 1 des Leiters der Ortsgruppe Herborn der NSDAP. Pg. de he Kullmann, ſowie des Kreisleiters Thiele, ſchildert Reichs⸗ delce ſtatthalter Sprenger kurz die Sünden der früheren Partei⸗ ch dez wirtſchaft und leitete ſeine Ausführungen über in das bis⸗ mit* ö ber von der Regierung Adolf Hitler geleiſtete Wirken. Ins⸗ Wendel 9 beſondere erinnerte er an die großen Arbeitsbeſchaffungs— fen, maßnahmen der Reichsregierung und an die Hilfsmaßnah⸗ en 30 men für das notleidende deutſche Volk. Denen, die da mit⸗ fit J Wnter glaubten Kritik üben zu können, weil dies und jenes im, noch nicht geſchaffen ſei, müſſe mit aller Deutlichkeit erwi⸗ hien dert werden, daß nicht all das an einem Tag geändert wer⸗ eng 0 den könne, was ein liberaliſtiſch⸗marxiſtiſches Gebilde in — den letzten Jahrzehnten verludert habe. . cher In aller Deutlichkeit wolle er aber heute erklären, daß gegenwärtig verſucht werde, einen Riß ins Volk zu kragen und dies ſeien die Störungsverſuche des konfeſſionellen Friedens. Dieſen dunklen Hintermännern und Reaklonä⸗ ten ſei geſagt, daß die Vorgänge bis in die kleinſte Zelle bekannt ſeien und daß gründlich ausgeräuchert werde, wenn der Augenblick gekommen ſei. Dies ſolle den reaktionären Gruppen, die die evangeliſche und katholiſche Konfeſſion zu ducchſichtigen Iwecken gegeneinander auszuſpielen ver⸗ Ydeh. f hn dopo. um it 4 dez 4 190„ jucchten, als Warnung geſagt ſein. 5 alen 1 b Volkstum und Heimat 10 izauſterialrat Ningshauſen über Volk und Wiſſenſchaft. ier Frankfurt a. M., 5. März. Hier fand eine Tagung „W der Führer der Altertumsvereine der Landſchaft Rheinfranken⸗ l. Deſſen⸗Naſſau ſtatt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Aan den Leiter des Fachamts Heimatgeſchichte und Denkmals⸗ ur pflege, Pg. Dr. Adolf Müller, Direktor der Stadtbücherei Bl. Darmſtadt, ergriff der Landſchaftsführer, Miniſterialrat Pg. m ingshauſen, das Wort zu folgenden richtigweiſenden Aus- tagt. 1 7 rungen: 5 be- Es ſei unſere Aufgabe, dem Leben Sinn und Inhalt 6 zu geben. Nicht das Wiſſen, die Tat wandle die Welt. 60.[Dazu gehöre ein klares Ziel und ein feſter Wille. Man dürfe „ michts dem Zufall überlaſſen. Der Wiſſenſchaft habe die Ver⸗ s Windung mit dem Volk gefehlt. Die Pflege der Geſchichts⸗ 1 wiſſenſchaft ſei beſonders notwendig. Nach ihren Er- gebniſſen verlange das Volk Heimatliebe, vaterländiſche Ge⸗ innung, ſtaatspolitiſche Einſicht müßten verbreitet werden. Das ganze neue Gebiet ſei zu erfaſſen. Es dürfe keine Lük⸗ ken geben, daher ſei eine 1 Zuſammenfaſſung der Altertumsvereine ein Gebot der Stunde. Er wolle nichts Wertvolles zerſchlagen, doch Fehler und Mängel ſeien auszumerzen. Vereine und Zeitſchriften ſollten nicht zerſchlagen, ſondern gefördert wer⸗ den zu gemeinſamer planvoller Arbeit. Man dürfe die Kul- tutarbeit nicht in ein Schema einſpannen. Miniſterialrat Ringshauſen verglich die Kultur mit einem bunten Blumenſtrauß, an deſſen Vielfarbigkeit man ſich freuen lenüſſe. Die fähigſten Köpfe ſollten zu einem wiſſenſchaftlichen Generalſtab vereinigt werden. Aus den hiſtoriſchen Kom- miſſionen ſollte ein wiſſenſchaftlicher Landesausſchuß entwickelt werden, der außer Geſchichte im weiteſten Sinne f auch die Naturwiſſenſchaft bearbeiten müſſe. Dieſem Aus⸗ W Fur läge in Zukunft die Führung der wiſſenſchaftlichen en. Boe chung ob, natürlich im Einvernehmen mit dem Staate. . die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe könnten durch eine Heimat- 1 akademie, die an keinen Ort gebunden ſei, in Vorträgen ver⸗ 15 breitet werden; vor allem ſei der Lehrerſtand zu einem Mittler zwiſchen Wiſſenſchaft und Volk berufen. i In jeder Gemeinde werde in Zukunft eine Chronik ge- führt werden; jede Gemeinde werde eine Ortsgeſchichte erhal⸗ ten. Ueberall müßten die Kirchenbücher verzettelt werden, damit jeder Volksgenoſſe ſeine Ahnen kennen lernen könne und durch das Wiſſen um Ahnenſchickſal, Ahnenleid und Ahnenfreude, ſich eingeſpannt fühle in das ewige Volkstum. Ueberall, mindeſtens in jedem Kreiſe, werde ein Heimat- muſeum entſtehen, doch ſei Zerſplitterung zu vermeiden. Der Staat werde reichere Mittel als die Vergangenheit der Wiſſenſchaft zur Verfügung ſtellen. Der heutige Staat dei kein Hemmnis, ſondern die ſtärkſte Triebkraft zur Ver⸗ tiefung der wiſſenſchaftlichen Arbeit und zu ihrer Ver⸗ breitung. ib und un. — 1* 2 8 it 35 r · n i 10 le l. 0 .— * Die SGaarturner in Mainz Mainz. Anläßlich des Beſuchs von 3600 Saar-Turnern und Turnerinnen fand in der Stadthalle eine machtvolle Saarkundgebung ſtatt, zu der als Vertreter des Reichsſtatt⸗ halters Sprenger, Kreisleiter Oberbürgermeiſter Dr. Barth⸗ Mainz, ſowie Provinzialdirektor Wehner und Abordnungen der nationalen Verbände erſchienen waren. Die Kund⸗ gebung wurde mit dem Einzug der Fahnengruppen und der Saar⸗Turner eröffnet. Sodann hieß DT.⸗Kreisführer Herbft die Gäſte willkommen. Auf den Sprechchor„Deut⸗ ſches Turnen— deutſches Volk“, der vom kraftvollen vater⸗ b ländiſchen Willen der Deutſchen Turnerſchaft kündete und J N in einem Treuegelöbnis zum Führer ausklang, ſang die Verſammlung begeiſtert das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. Die Grüße des Reichsſtatthalters Sprenger an die Saar⸗ Turner überbrachte der Mainzer Oberbürgermeiſter Dr. Barth. Kreisführer Rüſſel, in Vertretung des Führers der Deutſchen Front im Reich Staatsrat Spaniol, dankte für die gaſtliche Aufnahme. Er gab ein Bild von der Saar und be⸗ tonte, daß die Saar⸗Turnerſchaft den Kampf mit größter Stärke durchführen werde. In Erinnerung an die Worte, ſo ſchloß der Redner, die unſer Führer Adolf Hitler am Nie⸗ derwald geſprochen hat, und an die Bemühungen unſeres Führers um die Rückkehr des Saargebietes zum deutſchen Vaterland hoffen wir zuverſichtlich, daß alles geſchieht, um uns den Weg zu erleichtern, trotzdem wir heute nicht mehr auf die Abſtimmung verzichten möchten. * Wir möchten heute nicht mehr ſang⸗ und klanglos in das Vaterland zurückkehren. Wir wollen beweiſen, daß wir hundertprozentig zum deulſchen Vaterland gehören wollen. A N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr NSDAP. aus. Nächſte Sprechſtunde Montag, den 12. März Die Herren Obermeiſter aller hieſigen Handwerker⸗Innungen wollen ſich heute Dienstag Abend 6.30 Uhr auf der Partei⸗ Geſchäftsſtelle einfinden. Die Mitgliederliſten ſind mitzubringen. Dabei werden ſchon jetzt die Handwerksmeiſter auf die Verſammlung am Donnerstag Abend im„Kaiſerhof“ hingewieſen. Der deutſche Jugend-Kampffilm „Hitlerjunge Quer“ läuft vom 13.—15. März im Central⸗Film⸗Palaſt, worauf wir die hieſige Einwohnerſchaft heute ſchon hinweiſen. ** NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim. Am kommenden Mittwoch, den 7. 3. 1934, abends 8.15 Uhr findet im Freiſchützſaale die Generalverſammlung der „Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim ſtatt. Als Redner haben wir den Landesobmann der N. S. K. O. V. Pg. Ziegler gewonnen. Da die Tagesord⸗ nung außerordentlich wichtig, iſt das Erſchelnen aller Kame⸗ reden und Kameradenfrauen unbedingte Ehrenpflicht. Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertretung Seelinger. Wegen der am Mittwoch, den 7. März 1934 ſtattfinden⸗ den Generalverſammlung im„Freiſchütz“ fallen unſere Sprech⸗ ſtunden abends von 7— 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der 1934, abends 7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. gez. Seelinger. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 6. März 1934. Denkſpruch Menſch, überheb' dich nicht, die Demut iſt dir not; ein Turm ohn' rechten Grund fällt von ſich ſelbſt in Kot. Verſammlung der NS.⸗Bauernſchaft im„Frei⸗ ſchütz“. Viele Bauern und zahlreiche ſonſtige Volksgenoſſen bekundeten geſtern abend ihr großes Intereſſe an dem Vor⸗ trag des Herrn Landesgeſchäftsführers Dr. Dümas über das Reichserbhofgeſetz. Der große Saal war vollſtändig beſetzt. Nach der Begrüßung durch den Ortsbauernführer ergriff der Redner das Wort und ſchilderte in einem ausgedehnten Re⸗ ferat das Reichserbhofgeſetz. Nach der ſich an das Referat anſchließenden regen Ausſprache gab Dr. Dümas nach kurze Ausführungen über das Entſchuldungsgeſetz und erntete eben⸗ ſo wie bei dem erſten Vortrag reichen Beifall. Dienſtjubiläum. Am 5. März waren es 25 Jahre, daß Herr Lorenz Ringhof den Faſelwärterdienſt am hieſigen Gemeindefaſelſtall antrat. Herr Ringhof hat in dieſer Zeitſpanne ſeinen gefahrvollen Dienſt ſtets gewiſſenhaft ver⸗ richtet und wurden bei den alljährlich im Kreiſe Heppenheim ſtattfindenden Hauptkörungen die von ihm gepflegten Zucht⸗ tiere des hieſigen Faſelſtalles höchſt bewertet. Es iſt dies ein Verdienſt des Faſelwärters und dürfte ſeine Arbeit allſeits auch Anerkennung finden. Wir gratulieren Herrn Ringhof zu ſeinem Dienſtjubiläum. Aus dem Geſchäftsleben. Im Hauſe des Herrn Weißenberger(Ecke Schul- und Waſſerſtraße) hat Fräulein Hedwig Dewald ein Spezialgeſchäft für Damen- und Kinderkleidung, Schürzen und Wäſche eröffnet. Es kommen nur Waren aus eigener Werkſtätte zum Verkauf. Die In⸗ haberin bittet um gefl. Unterſtützung.(Siehe Inſerat). Eine Holzverſteigerung des hieſigen Forſtamtes findet morgen Mittwoch, 8,30 Uhr im„Deutſchen Kaiſer“ ſtatt. Es kommen verſchiedene Arten Holz zum Ausgebot. Das Sammel⸗Ergebnis des Eintopf⸗Sonntages erhöht ſich mit den Beträgen, die in den Gaſtſtätten gezeich⸗ net wurden, zuſammen 37,47 RM., auf 589.17 RM. Hitlerjunge Quex im Central⸗Film⸗Palaſt. Am 13. März kommt im Central-Film⸗Palaſt der bekannte Film „Hitlerjunge Quex“, ein Film vom Opfergeiſt der deutſchen Jugend zur Aufführung. Wir machen heute ſchon auf den Film aufmerkſam. N Zeilgemaße und unzeitigemäße Antugenden. Um es vorauszuſchicken: Untugenden ſind naturgemäß niemals zeitgemäß. Sie ſind nur, wie alle irdiſchen Dinge, an eine beſtimmte zeitliche Erſcheinung gebunden, wachſen in beſtimmten Epochen und gehen mit ihnen dahin. Untugenden ſind meiſtens Unbeherrſchtheiten oder Mode⸗ torheiten. Sie ſind nicht groß genug, um dem lieben Mit⸗ menſchen läſtig zu fallen; aber ſie ſind groß genug, um den Träger derſelben auffallen zu laſſen. Die Zahl der Untugenden iſt Legion. Manchen ſind alle Menſchen, die mir näher bekannt ſind, verfallen. So zum Beiſpiel dem„Männchen Malen“ während des Telephonierens. Man kontrolliere ſich dahingehend einmal ſelbſt, wenn man, die Hörmuſchel am Ohr, etwa zuhören muß, was irgendein Gegenüber an der anderen, fernen Seite über das Papier. Der eine ſchreibt immerfort Zahlen, immer die gleichen. Der andere malt einen Buchſtaben, immer den gleichen—— oder er ſchreibt ein Wort, immer das gleiche. Oder er malt ein Männchen, mit plumpen, ungefügten Strichen, wie Kinder malen. Von der Unraſt des heutigen Zeitmenſchen wird etwas in den Fluß der wirren Striche abgelenkt, nervöſe Spannungen ſtrahlen alſo aus. Warum ſoll man dieſe kleine Untugend alſo dem geplagten Mitbürger nicht gönnen. i Mit der Erwähnung dieſen Falles mag es genug ſein. Jeder von uns kennt Dutzende anderer Untugenden. Sie grüßen uns auch aus der Vergangenheit und muten uns gelegentlich ſogar überaus lächerlich an. Da war es zum Beiſpiel in Paris des Jahres 1730 und darum herum ſehr komiſch anzuſehen, wenn gewichtige, erwachſene Damen und Herrn einen— Hampelmann mit ſich führten; richtige Hampelmänner mit beweglichen Gliedern und Zugfäden, um derartige Spielzeuge zappeln und tanzen zu laſſen. Ueberall, wo ſich Menſchen trafen, zog man ſeinen Hampelmann her⸗ vor und ſpielte gedankenlos mit ihm: in den Cafes ebenſo wie in den adligen Salons. Aus der Memoirenliteratur aus jenen Jahren geht hervor, welch komiſchen Anblick es bot, wenn bei geſelligen Anläſſen in vornehmen Häuſern Kavaliere, hohe Beamte, Marſchälle, Geſandte ihren Harlekin in der Hand hielten und ihn zu klugen und geiſtvollen Reden über Finan⸗ zen, Kunſtdinge, Politik oder Schlachten lächerlich und ge⸗ dankenlos mit ſeinen hölzernen Aermchen und Beinchen ge⸗ ſtikulieren ließen. Wenn man ſich die Ohren zuhielt, habe man geglaubt, in einer Kinderſtube zu ſein. Ueber ſolch läppiſchen Zeitvertreib ſind wir nun heute freilich hinaus. Wir begnügen uns ebenfalls aus abergläu⸗ biſcher Verſpieltheit damit, in unſerem Auto ein Püppchen aufzuhängen. Als eine Art Talisman. Man weiß doch, was man dem 20. Jahrhundert und ſeinem Fortſchritt b 1 c= ht: Valernregeln vom Alärz Ein grüner März, erfreut kein Bauernherz.— Lieber mag es noch ein paar Wochen kalt ſein, als die Kälte im April und Mai nachhinkt. Dieſe Meinung kommt auch in folgenden Bauernregeln zum Ausdruck:„Was der März nicht will; holt ſich der April; was der April nicht mag, ſteckt der Mai in den Sack“.—„Märzenblüte iſt ohne Güte.“—„Im Märzen kalt und Sonnenſchein, wird eine gute Ernte ſein.“ Vor allem ſoll der März trocken ſein, denn„Märzen⸗ ſchnee tut Wieſen und Feldern weh“.—„Trockner März und feuchter April, tuts dem Landmann nach ſeinem Will“. —„Auf Märzenregen folgt kein Sommerſegen“.—„Märzen trocken, April naß, Mai luftig und von beiden was“.— —„Ein feuchter fauler März iſt des Bauern Schmerz.“— „Iſt Marien ſchön und rein, wird das Jahr ſehr fruchtbar ſein.“—„Joſef klar, gibts ein gutes Honigjahr.“„If Kunigunde kränenſchwer, dann bleibt gar oft die Scheune leer“.—„Märzenſtaub bringt Gras und Laub.“ Andere Bauernregeln vom März ſind noch:„Gewitter im Märzen, gehn dem Landmann zu Herzen.“—„Wenns donnert in den März hinein, wirds eine gute Ernte ſein.“— „Märzengewitter zeigen an, daß große Winde ziehn heran.“ — Aus dieſen uralten Bauernbeobachtungen erſieht man, daß die beſte Märzwitterung in nicht allzu großer Kälte beſteht, die nicht raſch in warme Frühlingstemperaturen umſchlägt. 0 — RNaubt den Bienlein die Nahrung nicht! Namentlich an Sonntagen kann man vielen aus dem Walde zurück⸗ lehrenden Spaziergängern begegnen, die große Sträuße von Weidenkätzchen in der Hand tragen. Abgeſehen davon, daß die Weidenkätzchen und die blühenden Haſelnußſträucher ſtaatlichen Schutz genießen, raubt man den ſo überaus nützlichen Bienen hiermit ihre erſte Nahrung und raubt Na⸗ turfreunden, namentlich mit dem rückſichtsloſen Abreißen ſolcher Zweige, eine Freude. Wird den Bienen ihre erſte Nahrung genommen, ſo iſt eine ſchwere Schädigung der Bienenzucht unvermeidlich, Ein jeder ſollte wiſſen, daß wir die Bienen nicht nur zur Gewinnung des Honigs brauchen, ſondern auch zur Befruchtung der Blüten nötig haben. Man achte auch in dieſer Beziehung die Geſetze. * Eingliederung der Landhelfer in die Hitlerjugend. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Im Zuge der Vereinheit⸗ lichung der geſamten deutſchen Jugend und um insbeſon⸗ dere iſolierten Gemeinſchaftsbildungen unter den durchweg ſtädtiſchen Landhelfern vorzubeugen, ſind der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung und der Jugendführer des deutſchen Reiches über⸗ eingekommen, die Landhelfer und Landhelſerinnen in die Hitlerjugend einzugliedern. Damit iſt die weltanſchaulich⸗ politiſche Erziehung und die körperlich⸗ſportliche Ertüchti⸗ gung derjenigen Landhelfer und Landhelferinnen, die in den Altersgrenzen der Hitlerjugend und des Bundes deut⸗ ſcher Mädel ſteben. gemährleiſtet. Bürgermeiſterwechſel in Bensheim. Kreisleiter Pg. Brückmann⸗Auerbach wurde zum Bürgermeiſter der Kreis⸗ ſtadt Bensheim ernannt. Der ſeitherige Bürgermeiſter von Bensheim, Pg. Nachtigall wurde zum Bürgermeiſter der Stadt Bingen ernannt. Er Y Ge. A UUUrrreree—.— Waſhington: Rooſevelt eröffnete heute die Konferenz der Direktoren der Nira-Codes, die bis jetzt bereits 600 Wirtſchafts⸗ zweige und 90 Prozent der induſtriellen Betriebe der Staaten umfaßt, mit einer Anſprache über die nationale Wiederaufbau der Strippe ſagt. Dann gleitet der Stift in der Hand nervös Haft Du ſchon Deiner vaterlänbijchen Pilicht genügt. indem Du Dich als Mitglied des Aeichslujljchutzbundes angemelbet haft? 9 n 5 2 politik in den Vereinigten Staaten. ——* 2 ——A— ———ů—ů—— e e Ein tollkühner Ausbruch Bekanntmachung Berüchtigter Bankräuber entflohen. Zu verkaueg“ Eröllne heute im Hause Wasserstraße 6 1 5 9 Betr.: Maßnahmen der Reichsregierung 8 e e 5 l ſp. Bordwagen 1 1 N 5. März. Der berüchtigte Bankräuber Dillin⸗ zur Verbilligung von Speiſefetten(Weißenberger) ein Spezial⸗Geſchäft für Pfuhlfaß, Pf g ger iſt jetzt zum dritten Male unter ſenſationellen Umſtänden ür die hilfsbedürfti e Bevölkerun d. aus dem Gefängnis entflohen. Dillinger, der im Staatsge⸗ i 9015 fis 1 ed l 0. Die nächſte Aus der S ſchnitte fängnis von Indiana in Crownpoint untergebracht war, 75 3 M. 5 N 5 gabe 1 e . a 25 25 für die Monate März und April 1934 erfolgt zwang den Gefängniswärter, ſeine Zelle zu öffnen, indem er D 8t den 8. März 1934 8 ihn mit einer heimlich geſchnitzten Holzpiſtole bedrohte. am eunerstag, den 8. man 1, Er veranlaßte die anderen vier Zelleninſaſſen, darunter einen[a) an Wohlfahrtserwerbsloſe bei der Kontrolle Neger, ihn zu begleiten. Alle fünf begaben ſich dann in beim Arbeitsamt; das. Büro des Gefängnisdirektors. Zteil Saategge. ö Hackp 1 Doppelwage 2 Kuhgeſchirre gut erhalten Dalmen- U. Mnder-Aeldung Schürzen. wäsche Meine Ware wird nur in eigener Werkſtätte . zu erfragen Fonaures. 9 B. b) für Ortsarme, Sozial⸗ und Kleinrentner a——— g gasse an 8 esche ein W ee 5 85 1 nachm. von 1—2 Uhr; angefertigt. Bitte daher die hieſige Einwohnerſchaft, eee nung mit fich wnede, ſchleppte einen Gefängnisbeamten als Geiſe) für Unfall- Invaliden, Angeſtellten- und ˖. en güti erſtützen z e en 9 05 mit ſich. ſtahl in der Wage Garage ein Aalst und caſte 0 Aneppſchaftztentner⸗Enh fager 4 0 0 1 mein Unternehmen gütigſt ten en wollen. Wohnung 1 an m e Zellengenoſſen und dem Garagenwärker in Rich. 8 4 ſihrz. 1 Fachmänniſche Bedienung mit billigen Preiſen iſt 2 Zimmer fab. ung Chicago davon. N 2 Ih zugeſichert Bitte Schaufenſter beachten! Küche zu mien. dber g N 5. 7 5 Ihnen zugeſichert. Bitte S zaufenſter beachten! Küche zu mieten u de 0 915 Polizei nahm ſofort die Verfolgung auf und es ge⸗ d 2 1 von Zuſatzrente nachm. von te e be geſucht 1 dach ang ihr auch, trotz der wilden Schüſſe, die Dillinger auf t„ Uhr: 5. 1 5 0 4 11 ik. Haas eine Verfolger abgab, drei Sträflinge wieder einzufangen. e) für die Empfänger von Vorzugsrenten, für Hedi Dewald Schneiderin e 19 75 N Sanee ſelbſt und der Neger ſind entkommen. Ein Polizei⸗ 5 1 e und ſonſtiges Ein— 2—. 60 eamter wurde von einer Kugel tödlich verletzt.— Dillin⸗ ommen den Richtſatz der öffentlichen Für⸗, ger iſt ſorge nicht weſentlich überſteigt, für kinder⸗ rr 1 mmer 8. 6 einer der gefürchtelſten Verbrecher reiche Familien mit 3— bei Witwen mit 2 1 2 Zimmer und Rüche 5 5 U der Union. Er war erſt vor kurzer Zeit wieder verhaftet eder mehr unterhaltsberechtigten minder⸗ erein 1 nzeige g 37.be herpertchtet m dee 11 worden, nachdem er im vorigen Sommer unter ähnlichen jährigen Kindern nachmittags von 5—6 Uhr. i 4 1 0* Zubehör 1 W w Er 5 Uunſtänden aus einem Gefängnis ausgebro⸗ Die Ausgabe der Verbilligungsſcheine für ae h le Sage in K 1 ee 5 in Wee 9 b,! en war. Mit Hilfe der von ihm ſelbſt angefertigten Pi ſt o⸗ en Perſonenkreis b. erf im Wiegehäns: abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Tenor, halb 3 Nu erkenn, e lenattrappe hat Dillinger die zahlrechien Wärter einzu⸗ 55 1, folgt im Wiegehäus Uhr alle Stimmen. Vollzähliges Erſcheinen Hansſtraße 21 Sac ee n ö ſchüchtern verſtanden. Der Ausbruch aus der Strafanſtalt ge⸗ chen Ren 55 hauses. R 8 iſt Pflicht. Der Vorſitzende. 5 3 155— 9 hingen lang, obwohl dieſe von einer 50 Mann ſtarken Poſtenkette„ NMentenbeſcheide, Rentenſtammkarten und Sar Heute Diens bend 7,45 Ul Wer nient inserlert 90 4. 0 zule angertreue. Heute Dienstag abend„45 Uhr 5 5 umgeben war. Montag früh waren ein halbes Armeekorps.] Familienſtammbücher ſind vorzulegen. ee 28. 5 1 1 n de Polizeie und Miliztruppen auf den Beinen, um den Ausbre⸗ Viernheim, den 5. März 1934. für den de Es iſt Pflicht gopal in vergessenhben 55 5 cher wieder einzufangen. Es iſt nun bekannt geworden, daß Bürgermeiſterei Viernheim eines jeden Sängers zu erſcheinen.— lech 751 0 0 f N Der Vorſitzende. 4— ee 5 g Hauer i aus einem Raſierapparat, e Turnverein von 1893 Hoferspiel.—. f* er 1 10 zwei Raſierklingen und einem ſelbſtgeſchnitzten Holzſtück her⸗ Gemeindenaſſe. Proben wie in vergangener Wache e 9; eſtellt hatte. Dillinger hatte es vor feiner Flucht auch fer⸗ 1 5 Die Leitung. de lggebrach, alle Gefängniskraftwagen, die für Mittwoch ⸗Nachmittag Auszahlung der ans Beyer, Adolf Hitierſtraße 88 3 1 ſeine Verfolgung in Frage kamen, unbra uchbar zu ma⸗Netto⸗Erlöſe, aus den in Gemeinde-Regie be⸗ 1 1 l T r 1 bea 85 e 0 chen. Die Polizei vermutet, daß Dillinger Helfershelfer unter findlichen Groß⸗Allmenden und Schloth⸗* ee N ee wen, e 1 den jüngſt Freigelaſſenen hatte. ſtücken. Vorſprachen am Vormittag zwecklos! 1 FiiLFF ALLEN Preisen zum Verkauf. 55 1 10 4 4 Zöller. 1 Schmitt, Schweinehlg. Zwingenberg 7 * 1 970 3 gel ii Zehn Militärflugzeuge zerſtört 5b beenden, derer aug dende une pere Ae 1 Geheimnisvolle Vorgänge auf amerikani em Flugplatz. oder Birnen keinen Marktwert beſitzen. Das Holz der Birn⸗ 71 1 4 9 0 Fort eee eee 5 1 75 80 däume kann vielleicht noch vom Schreiner verarbeitet werden. 5 D pi. 19 0 1 obern 1„ 9.. 2 1 7 1 1 l 1 1 g N 3 a Jetzt iſt es auch Zeit, an das Ausſchneiden der ben 1 nis va dem bieſigen Flugplatz ereignete ſich eine geheim[Kronen zu denken, wobei zuerſt das trockene, abgeſtorbene gut ſchmecken 2 4 de 1. 2 N I Holz zu entfernen iſt; es folgen all die Zweige, die von 5 gel. 1 s wurden zehn ärflugzeuge ſowie eine Flugzeughalle 8 5 5. 1 8 1 n befallen ſind. Meiſt müſſen dann auch noch einige von den Bon 15 Schaden wird auf eine halbe Mil⸗ gefunden Aeſten entfernt werden, damit auch im belaubten f . Dan geſchätzt. 8 5 Zuſtand die Sonne tief in die Krone des Baumes eindringen ure Melden Ne een Vorgänge werden auf die fann. Nie ſollten jedoch aus einer Krone alle Waſſerreiſer rer O le von Präſident Rooſevelt erlaſſene Anordnung zurückgeführt, 1 1 7 e g— 8 1 3 bac 5 und umfangreiches wiſſenſchaftliches Malerial[Krebs, Gummifluß, Hexenbeſen oder anderen Krankheiten N deshalb Sind MAG6!1 Suppen a Nan Ess . 1 bei groß und klein sd beliebt kkrhling wieder 1 Mehr als 30 Sorten- bl. di 8 t. 0 5 entfernt werden, weil man ſonſt den Baum zwingen würde, wande 14 daß eine W über die ae n im nächſten Jahr die gleiche Anzahl neu zu bilden. Schneidet in b 1 age von Militärflugzeugen vorgenommen werden a man jedoch nur einen Teil weg, dann werden 5„Sum Feſtanzug der Deutſchen Arbeitsfront ein ein. neh 3 gebliebenen Reiſer bald Fruchtholz tragen. Sitzen die Waſſer⸗ heitlicher Binder. Zum Feſtanzug der Deutſchen Arbeits⸗ 110 Mord im Ziegenſtall reiſer nur an den ſtärkeren Aeſten unten in der Krone, ſo iſt 67 . l 5 10. 1 1 t, der übrigens nicht, wie verſchiedentlich verlautete, bis f 0 dies ein Zeichen dafür, daß die Triebkraft des Baumes er- fron A eee„ Herkunene f „ Oberſtein(Nahe), 5. März. In einem Ziegenſtall im heblich 3 hat. e 050 50 Verjüngung des 9 1. 8 jedes Mitglied zwangsmäßig eingeführt 1 5 nahen Bundenbach fand man den 31 Jahre alken Alois Gräf Baumes durch Zurückſchneiden vorgenommen werden unter[ werden ſoll, iſt von der Reichszeugmeiſterei der NSA P. 1 ö tot auf. Gräf lag in einer Blutlache, die Schädeldecke war Ger 1 5 4 K neben der Feſtmütze auch die Feſtkrawatte feſtgelegt wor⸗ 55 leichzeitiger Anwendung einer kr ftigen Düngung. Alle 8 1 abgetrennt. Neben dem Toten lagen ein Jagdgewehr und Neichzeitig 8 5 hb N 1 5 den! g 5 22 den. Die Feſtkrawatte, die in fünf Ausführungen heraus⸗ 1 0 weige, die entfernt werden, müſſen rf an der Anſatzſtelle f; 8 5 1 auf eine mit Blut getränkte Axt. Nach dem Befund am Tatort e e e die Wundſtellen find 0 7 3 11 bes ee wird, ſoll eine beſonders glatte Webart des Stoffes 1 lich dürfte Selbſtmord völlig ausgeſchloſſen und Gräf auf beſtia⸗ ſtreichen a aufweiſen. Von der Reichszeugmeiſterei werden für Stoffe 000 406 liſche Weiſe ermordet worden ſein. Die Ehefrau des Toten Nach Beendigung des Ausscheidens folgt die vorſittige 12 80 eric dung de zaheloſeren ere derte 1 h g 0 gt die 9 0. en. 9 277 4 iſt verhaftet worden. Reinigung der älteren Aeſte und des Stammes von Mooſen 1 11 5 0 0 0 und Flechten und abgeſtorbener Rinde. 5 4* 410 Exploſion auf einem Dampfer— 32 Tote Iſt froſtfreies Wetter, ſo beginnt man mit dem U m⸗ Handel und Wirtſchaſt 4 8 1 35 1 1 85 2 Ache c N graben der Baumſcheiben, die bei jungen Bäumen(Ohne Gewähr.)* 1 un ereignete ſich auf der Fahrt zwiſchen Uſu un ing: einen Durchmeſſer von zirka einem halben Meter haben g 0 g 5 1 1 N 0 f 1 ſchädeine Ceſlelexploion. Das Schiff wurde ſo ſchwer de. ſollen. An dere gute Bobdengare herbeßzuführen, bat ig. die 11. 19 Fee end r 15 ſchädigt, daß es innerhalb weniger Minuten zu ſinken be⸗ Bedeckung der umgegrabenen Fläche mit kurzem, verrotteten—5 15 2 5„Feſtp. Bezirk a 9 1 8505 bchen ö gann. An Bord entſtand eine Panik. Da die Rettungsboote Stallmiſt oder mit Laub ſehr bewährt. ezirk Fettommerweizen nicht notiert; Roggen ſüdd. ein. 10 in der Eile nicht klargemacht werden konnten, ſprangen die———ů— 7 5 5. 55 515 50, Pferde 13 b. 450 7 1 j 1 5 5 P 5 2 5 2 2 7 Sommergerſte in!. 1s 18.50, älzerger is 18.50 und 15 9 e e 14 ſund gabel er. Reichs bürgſchaft nur für ſolide Dauerwohnungen] Futtergeſſte 16.50 pis 17, Hafer: in. 15.75 bis 16, Mais mit nge 1 trunken. Die neuen Ausführungsbeſtimmungen für die Ueber-“ Faß 19.25 bis 19.50, Weizenmehl Spezial Null 9 ber g 1 5 8 nahme von Reichsbürgſchaften zugunſten des Kleinwoh⸗ Aprit 0, Spezial Null aus Inlandeweizen 28.20, Aprif gen u O a. a nungsbaues, die auch die Richtung der vom Reich befolgten[ 28.50, Roggenmehl nerdd. 22.28 bis 23.50, pfälz. und ſüdd. daß er Schriesheimer Matheiſemarkt Wohnungspolitik anzeigen, machen die Uebernahme einer[23.25 bis 24.25, Weizenkleie feine dit. Sac 10.25, grohe ran 1 U Schriesheim, 5. März. Von der ganzen Bergstraße,[ Reichsbürgſchaft u. a. von folgenden Vorausſetzungen hin⸗ 5 8 e ee 10.25 abis 11, Weizenfuttermehl 2 Nah deus dem Odenwald und aus Mannheim ſtrömten am Sonn ſichtlich der Art der Bauvorhaben abhängig: Es muß für 15 11550, ee, bis 12, Weſpennachmen wurde 5 bent leder bucher dach Schriesheim zum Matheiſemart, mit die Woßnungen nach Lage. Artern kaſtene wie nach den face 167 bbeizennachmehi 17 B 16 bis 18.28 Erdnuß⸗ dem wieder eine Ausſtellung von Höchſtleiſtungen der Land-[ Mieten, bei Eigenheimen nach den L wirtſchaft und des Gewerbes verbunden iſt. Am frühen Nach⸗ ausſicht nach dauernder örtlicher Be aſten, ein aller Vor⸗ kuchen 16.75 bis 17, Soyaſchrot 15 bis 15.25, Rapskuchen 1 3 mittag traf Miniſtetpräſident Köhler zur Ausſtellungseröff: Das Bauvorhaben muß den An darf vorhanden ein. 14.50, Palmtuchen 18.28, Koloskuchen 17,25, Seſantuchen 7 5 5 5 2 a ſich ih foderungen entſprechen, die 17, Leinkuchen 17.25 bis 17.50, Biertreber mit Sack 16, Malz⸗ nleg nung ein. Die Austellung bietet einen ausgezeichneten Ueber⸗ an geſunde, zweckmäßig eingeteilte und ſolide gebaute Dauer⸗ 5 0 8 bis 14.50, Trockenſchnigen ab 1 9255 Noeems⸗ 1 15 büc über das bäuerliche und gewerbliche Schaffen in Scheier ſebb nungen zu ſtellen ind. Die Koſten müſſen angemeſſen Af 6 40 pl 180, wieſenben loſe s dis 640, us 0 heim und ſeiner Umgebung. Es werden alle Erzeugniſſe der[ ſein. Bei Mietwohnungen düſſen die Mieten, bei Eigen⸗ Sen ab e 25 uri 1 Landwirtſchaft gezeigt, beſonders Obſt in Kiſten und loſe,[ heimen die Laſten für den Eigentümer als auf die Dauer Stroh Preßſtroh, Roggen und Weizen 2.20 bis 2.40, dito we einheimiſcher Trauben⸗, Obſt⸗ und Branntwein, Tabalproben] wirtſchaftlich tragbar erſcheinen. Es dürfen nur deutſche] Hater und Gerſte 1.80 ee eee 9 gen 7 5 nung 4 ö aus dem nordbadiſchen Anbaugebiet, Geflügel und Kaninchen. Bauſtofſe verwendet werden:; Ausnahmen ſind lediglich zu.] Weißen 1.40 bis 1.60, 2 nd Seine been 1 0 115 Hahlreiche Preiſe zeichneten beſonders hervorragende Qua- läſſig, wenn geeignete inländiſche Bauſtoffe nicht vorhanden Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 5. März. Auftrieb: beet 1 litäten aus. Hervorzuheben iſt die Saatgutausſtellung, in ſind oder ihre Verwendung zu einer unverhältnismäßigen 1161 Rinder, darunter 370 Ochſen, 104 Bullen, 380 Kühe, 15 ſie be 10 der verſchiedene Saatzuchtwirtſchaften und das Tabaffor⸗ Verteuerung führen würde. Die Bauarbeiten cen nach[dd Farſen 44e Kälber, 13 Schafe, 3009 Schweine. Preife! Allee 1 ſchungsinſtitut Forchheim Ehrenpreiſe und erſte Preiſe erhiel⸗ der Verdingungsordnung für Bauleiſtungen auf Grund öf-[ Ochſen a) 1. 33, b) 30 bis 32, c) 27 bis 29, d) 24 bis 26, 9 ab 140 ten. Sämtliche Teile der Ausſtellung waren während des fentlicher oder beſchränkter Ausſchreibung vergeben werden. Bullen a) 30 bis 31, b) 28 bis 29, c) 26 bis 27, d) 24 bis 255 1 bt 1 Sonntags ſehr gut beſucht. Bei größeren Bauvorhaben ſoll in der Regel eine Ver⸗ Kühe a) 28 bis 29, b) 25 bis 27, c) 20 bis 24, d) 13 8 e I Am Sonntag vormittag fand in Schriesheim die 4 gebung der Bauarbeiten an einen Generalunternehmer aus⸗ bis 19; Färſen a) 32 bis 33, b) 30 bis 31, c) 27 bis 29, ö 2 11 ordentliche Generalverſammlung des Badiſchen Pflanzenzucht geſchloſſen lein Für Notwohnungen. Dienſt und Gewerbe. 1 4 is 20, 3 Sonderllaſſe eſtricen Kälber az geh f N und Saatbauvereins unter 0 70 Vorſitz von Saatzuchtdirektor räume wird keine Bürgſchaft übernommen. Gefördert wer⸗ 44 bis 46, b) 38 bis 43, c) 32 bis 37, d) 25 bis 31; Lämmer, 900 Hohenſtatt⸗Straſſenheim ſtatt. Am Nachmittag fand nach den Einfamilienhäufer und Kleinwohnungen. Hammel, Schafe geſtrichen: Schweine a) 46 bis 49, b) ah der Ausſtellungseröffnung eine große öffentliche Bauernver⸗ e 18 1 e 175 N 1 545 00 860 bin g ſammlung ſtatt, an der u. a. Landrat Dr. Veſenbeckh, Re⸗— Der Arbeitsdienſt der Abiturienten. Meldungen von 85 10 1 1 ribig. e A ber 9 g gierungsrat Dr. Compter, ſowie die Kreisbauernführer Trei⸗ Abiturienten und Abiturientinnen, die Oſtern 1934 ihr Abi⸗ 1. afe ruhig, ausverkauft, Schweine haßtg, Rahezn Ech ber⸗Plankſtadt und Bechtold⸗Weinheim teilnahmen. tur machen und ſtudieren wollen, für den deutſchen Arbeits⸗. aut. 0 555 0 e ne 2 705 5 wie das Amt für Arbeitsdienſt der Deutſchen 1 45 14.80 b. 176 er 120 175% 127. 55 1 170 ö 8 5 f tudentenſchaft mitteilt, nicht an die Arbeitsämter oder oggen 1/2.50 bis Sommergerſte is 50, Hafer f 1 An den Obſtbaͤumen arbeiten! Meldeämter zu richten. Bebe erfolgte Meldungen müſſen[152.50 bis 158, per Tonne; Wei f N Gerade in dieſen Monaten haben wir Zeit, uns der zenmeht 29.40 bis 29.95, 5 4 rückgängig gemacht werden. Alle dieſe Abiturienten und] Weizenmehl ohne Austauſchweizen 27.90 bis 28.45, Roggen⸗ 85 5 N Pflege der Obſtbäume zu widmen. Zunächſt ſind alle Baum- Abiturientinnen werden automatiſch ab 5. Mai in den Ar⸗ mehl 23.50 bis 24, Roggenmehl ſüdd. 24, Weizenkleie 10, 4 1 krüppel und nicht lebensfähigen Bäume zu entfernen. Das ö 0 U 5 beitsdienſt eingezogen und erhalten dann das Pflichtenheft[ Weizenfuttermeh! 11 bis 11.25, Ro 1 Holz braucht nicht nutzlos zu verfaulen, ſondern wird zu ggenkleie 10.60 bis 10.70, 9 eine! für das Dienſthalbjahr. Wer außerhalb dieſes Dienſthalb.] Soyaſchrot 15.35 bis 15.40, Palmkuchen 15.05 bis 15.15, an ö Brennholz verarbeitet. Mit den alten Stämmen werden jahres von ihnen in den Arbeitsdienſt geht, kann das Pflich-[ Erdnußkuchen 16.30 bis 17.20, Treber 15.50 bis 15.60, bei 14 gleichzeitig die Seuchenherde für alle möglichen Schädlinge tenheft nicht erhalten und ſpäter das Studium auch nicht Trockenſchnitzel 9.70 bis 9.80, Heu 6 bis 6.40, Weizen⸗ daz! 0 und Krankheitserreger entfernt. Eine weitere Arbeit iſt das beginnen. und Roggenſtroh drahtgepreßt 1.90 bis 2, dito gebündelt Vor 17 Ausheben der Pflanzgruben für die jungen Wetterbericht 1.90 bis 2. Tendenz: freundlicher. In Handelsklaſſenware böte 4 Bäume. Der Boden muß tief rigolt und neue, fruchtbare a Benn* i fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. a0 1 Erde herangebracht werden. Bei der Auswahl der Se iſt 4. e. 2 Auen aeg. 1 15 10 Wert darauf zu legen, daß man eine marktfähige Sorte er⸗ Aufhei erung gebracht hat. Es iſt jedoch wieder mit al mäh⸗ 8 5 N bee 10 hält, die et bhenſichtlch des Bodens als u det Kumas ficher Verſchlechterung zu rechnen, da von den britischen Inſeln„ Berliner Deviſenkutſe ne 5 in die Gegend paßt. In dieſer Beziehung können die heute her Tiefausläufer heranziehen.— Wettervorherſage: Zu⸗ 1 Pfund Sterling 12.74, 1 Dollar 2.54, 100 holl. 0 von jedem Kreis herausgegebenen Obſtſortimente gute Dienſte nächſt noch vorwiegend heiter, ſehr mild, ſpäter Bewölkungs⸗ Gulden 168.88, 100 Lire 21.56, 100 franz. Francs 16.50, N leiſten. Aber nicht nur die alten und kranken Stämme ſollen zunahme. 100 Schweizer Franken 81.04, 100 öſterr. Schilling 47.20. —... 1—— Nr. 55— Dienstag, den 6. Mürz 9 VBiernheimer Volkszeitung * Jahrgang 1934 Aus der Legende N Der chrijtliche Sternenhimmel. Von A Stolz 6. März. Der heilige Fridolin 2 Der hl. Fridolin war der erſte, welcher den chriſtli Glauben in das Land bra i dre—— 5 chte, dem ich ſelbſt angehöre(Ale⸗ Angefähr 500 Jahre nach Chriſti Geburt lebte Fridolin in Irland; er war von einem reichen adeligen Geſchlecht und wurde früh in den Wiſſenſchaften gründlich unterrichtet. Gottes Gnade aber weckte in ihm das Verlangen, ſich im geiſtlichen Stande der Verbreitung des Reiches Gottes zu widmen. Er zog in den verſchiedenen Teilen ſeines Vaterlandes umher und predigte das Wort Gottes, um allenthalben das Chriſtentum, welches damals ſchon in Irland gegründet war, bei Vornehm und Ge⸗ ring zu beleben, zu beſtärken und zu erweitern. Sein Eifer und ſeine Kraft im Predigtamte, ſein heiliger Wandel und ſeine vornehme Abſtammung bewirkten, daß er überall mit vie- ler Liebe und Achtung aufgenommen wurde. Fridolin aber wollte noch Größeres unternehmen für Gottes Sache. Er faßte den Entſchluß, auch in fremden Ländern, namentlich im Heiden land, das Chriſtentum zu verbreiten. Er verteilte ſein ganzes Vermögen unter die Armen und verließ Verwandte, Freunde und Vaterland, obſchon man ihm von allen Seiten mit den e 4872 er möge doch bleiben. will übergehen, was die Legende umſtändlich erzä von der Fahrt des hl. Fridolin über das Mert,— 15—— nach Frankreich kam und daſelbſt auch zu Fuß herumzog und allenthalben das Wort Gottes predigte, wie der Biſchof in Poi⸗ bes Hochachtung und große Liebe für ihn zeigte und ihn zum Abt eines Kloſters ernannte, wie er mit dem Biſchof zum König Chlodwig ging, damit dieſer behilflich ſei zum Bau einer Kirche des 5. wie alle ſeine Unternehmungen hier glückten. achdem der hl. Fridolin eine geraume Zeit i oitier als Abt dem Kloſter und Münſter des hl. Hügi 19155 den, erſchien ihm dieſer Heilige im Traum und forderte ihn auf. andern die Leitung des Kloſters zu überlaſſen und nach . 1150 Schein. 1 eee zu wandern; dort ſei eine In⸗ 5„von wo er für den übrigen Teil ſeines 8 das Reich Gottes befördern müſſe. 5. Da Fridolin vorderhand nicht wußte, ob die Inſel am obern oder untern Rhein gelegen ſei, ſo wanderte er Aang obern oder untern Rhein gelegen ſei, ſo wanderte er zuerſt an den Moſelfluß, welcher bei Koblenz in den Rhein ſich er⸗ gießt. An der Moſel hielt er ſich ſo lange auf, bis er es dahin gebracht hatte, daß ein Kloſter und eine Kirche zur Ehre des Hilarius erbaut wurde. Dann zog er nach Waslen im Elſaß und nach Straß b urg, an welchen beiden Orten gleichfalls wieder durch Bemühung des hl. Fridolin Kirchen zu Ehren des hl. Hilarius gebaut wurden. Nach langem mühſeligen Amher— wandern in der Schweiz und nach vielem Fragen und Suchen um die Inſel zu finden, welche ihm durch den Traum ange— wieſen war, lam er in die Gegend, wo jetzt Säckingen liegt. Er erkannte, daß dieſes die Zuſel ſei, wo er ſein übriges Leben zubringen ſollte. Sie war eine wilde Einöde und wurde nur als Weideplatz von den Leuten, die am Rhein wohnten, benutzt. Fridolin ging nun auf der Inſel umher und ſuchte einen Platz, wo man am ſchick⸗ lichſten eine Kirche bauen könnte. Aber er wurde von den Be⸗ wohnern der Gegend lange angefeindet, bis der König Chlod⸗ wig, deſſen Herrſchaft ſich damals auch über die Gegend von Säckingen erſtreckte und welcher viel Ehrfurcht und Liebe für den hl. Fridolin hatte, ihm die Inſel ſchenkte und ihm eine Arkunde aufſetzen ließ, wonach Todesſtrafe jedem angedroht wurde, der Fridolin im Beſitz der Inſel ſtören würde. Die Inſel war aber noch ganz wild und unbewohnbar; daher kehrte Fridolin mit ſeinen Gefährten bei einem wohl- babenden Manne, Namens Wacher, in der Nähe der Inſel ein. Das Weib desſelben fuhr den hl. Fridolin mit böſen Reden an, er ſehe doch, daß ſie wenig Platz im Hauſe hätten, und wie er bei dieſer teuern Zeit andern noch überläſtig ſein möge. Während Fridolin gelaſſen dieſe Zankrede anhörte, kam der Hausherr ſelbſt herbei. Er brachte ſein Weib zum Schwei⸗ gen und nahm den hl. Fridolin liebreich auf, weil er wohl ſah, daß der Fridolin ein ſehr heiliger Mann ſei. Da ganz kurz darauf ein Mädchen in der Familie geboren wurde, ſo bat Wacher ſeinen Gaſt, er möge Taufpate ſein. Die Frau aber wurde dadurch noch erbitterter, daß ihr Mann einen fremden armen Menſchen zum Taufpaten ihrer Tochter nehme. Allein je mehr ſie den Fridolin kennen lernte, deſto mehr verwandelte ſich ihr Widerwille in Hochachtung und Vertrauen, ſo daß ſie zuletzt ſelbſt ihn bat, er möge ihre Tochter unterrichten und erziehen. Dieſe Tochter wurde dann auch die erſte, welche in das Frauenkloſter eintrat, das Fridolin ſpäter auf der Inſel errichtete; und ihre Eltern gaben einen großen Teil ihres Ver⸗ mögens dazu her, um den heiligen Mann in ſeinen Anterneh⸗ mungen zu unterſtützen. Fridolin unternahm eine doppelte mühevolle Arbeit. Er reutete die Waldung und das Dorngeſtrüpp der Inſel aus, um ſie bewohnbar zu machen, und ſuchte das Wort Gottes in der Amgegend zu verbreiten. Anterdeſſen ſtarb aber der König, und diejenigen, welche ſchon früher den hl. Fridolin vertrieben hatten, machten aufs neue Anruhe und wollten ihm die Inſel wieder nehmen. Fridolin war über dieſe neue Störung ſeines Vorhabens ſehr betrübt und betete deshalb mit großer Inbrunſt Tag und Nacht, daß ihm doch Gott in dieſer Bedrängnis helfen möge. Das geſchah denn auch. Er bat Gott, ein Zeichen zu tun, damit ſeine Feinde zur Erkenntnis kämen; da änderte ſich über Nacht der Lauf des Rheinſtromes gänzlich; er wandte ſich auf die Schweizer Seite, wo er vorher ganz dürftig war, und die rechte Seite der Inſel wurde vom Waſſer frei. Da nun die Wider- ſacher und das Volk dieſes Wunder ſahen, erkannten ſie, daß Fridolin von Gott geſandt ſein müſſe, baten ihn um Verzeihung und behandelten ihn von nun an mit aller Hochachtung. Da nun die Hinderniſſe überwunden waren, baute Fridolin eine Kirche und errichtete ein Stift, in welches ſolche Perſonen eintraten, welche ein gottſeliges Leben führen und für Aus⸗ breitung der Religion wirken wollten. Fridolin war gleichſam das Herz und die Seele dieſer Genoſſenſchaft; er ſuchte durch Wort und Beiſpiel und Zucht in allen, welche zum Kloſter ge⸗ hörten, den Geiſt der Frömmigkeit und Tugend immer mehr anzufachen und ſie dann ſelbſt wieder zur Verbreitung des Chriſtentums auszuſenden. And weil ſo viele Erbauung im Kloſter und in der Kirche des hl. Fridolin zu finden war, wall fahrtete nicht nur viel Volk dahin, ſondern es ließen ſich manche auch häuslich dabei nieder; und ſo entſtand allmählich der Ort Säckingen, welcher jetzt noch ſteht und wo vorzugsweiſe der hl. Fridolin verehrt wird. Das Kloſter, welches der hl. Fridolin hier ſtiftete, iſt das erſte, von welchem man im Schwabenlande weiß. Es wurde gleichſam eine Pflanzſchule, von wo aus das Chriſten⸗ tum über den Schwarzwald und über andere Teile von Baden und Württemberg ſich verbreitete, indem die Mönche vom Kloſter auch als Prediger und Seelſorger weithin ſich verbreiteten und das Chriſtentum gründeten und beförderten. Fridolin bat Großes und Anvergängliches geſtiftet: weite Gegenden und zahlloſe Menſchen haben es ihm zu verdanken, daß ſie das höchſte Gut auf Erden, den Schatz im Acker, das Chriſtentum, gefunden haben. And heute noch, alſo nach bald 1400 Jahren, wird er vom Volk des badiſchen Oberlandes geliebt und verehrt. Du ſiehſt aber aus dem, was ich vom Leben des bl. Fridolin erzählt habe, daß er ſolches nur zu ſtande gebracht hat durch viele Opfer, Widerwärtigkeit, Arbeit und Ausdauer. Sie es auch, daß es deine Beſtimmung nicht iſt, als Miſſionär oder ſonſt in einer wichtigen Stellung Großes in der Welt zu wirken, ſo iſt das auch ewas Großes, deine Seele zu heiligen und die ewige Seligkeit zu erlangen. Dieſes kommt aber keines- wegs von ſelbſt, ſondern kann nur durch Mühe und Opfer und Ausdauer errungen werden. Darum heißt man auch die an— geſtrengte Arbeit, ſeine Seele zu vervollkommnen, Tugend; man muß twas taugen, wenn man ein hohes Ziel erreichen will. Es hat allerdings nicht jeder Menſch gleichviel zu überwinden, um ein wahrhafter Chriſt zu werden; aber ohne alle Anſtren⸗ gung und Widerwärtigkeit kann es keiner erreichen. Du darfſt daher ſicher glauben, wenn du nicht ſchon mannigfach dich an⸗ geſtrengt haſt und Mannigfaches gelitten haſt, um dein Seelen⸗ heil zu ſchaffen, ſo haſt du noch keine Tugend, und was du Gutes an dir zu haben ſcheinſt, iſt Temperament, Gewohnheit, Men⸗ ſchenrückſicht, eigener Vorteil, was vor Gott keinen Wert hat. Nur durch Arbeit erringt man das Heil ſeiner Seele; denn auch von den Güten der Seele gilt das Wort des Allmächtigen:„Im Schweiße deines Angeſichtes ſollſt du dein Brot verdienen.“ Aus Nah und Fern Dankſagung des Landesbiſchofs. * Frankfurt d. M. Landesbiſchof Dr. Lic. Dr. Dietrich 2 folgendes bekannt:„Zu meiner Berufung zum Lan⸗ esbiſchof der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau⸗Heſſen ſind mir freundliche Glückwünſche aller Art in großer Zahl zugegangen. Es iſt mir unmöglich, jedem Einzelnen perſön⸗ lich zu antworten. Ich darf daher auf dieſem Wege meinen herzlichen Dank ſagen.“ Von der Landeskirche Naſſau- Heſſen. Darmſiadt. Das Geſetz⸗ und Verordnungsblatt der Evangeliſchen Landeskirche Naſſau⸗Heſſen beſtimmt in einem Geſetz, daß die Hilfsgeiſtlichen(Pfarrverwalter, Pfarraſſiſtenten, Hilfsprediger, Vikare) eine Vergütung von monatlich 160 Mark erhalten und freie Wohnung oder einen Wohnungsgeldzuſchuß von monatlich 25 Mark. Die bereits beſchäftigten Hilfsgeiſtlichen behalten ihre bis⸗ herige Vergütung. Eine Verordnung ſieht vor, daß die Einnahmen und Ausgaben für den Landesbiſchof, den Landeskirchenrat und die Synode der evangeliſchen Landes⸗ kirche Naſſau⸗Heſſen bis zur endgültigen Regelung in einer beſonderen Kaſſe verrechnet werden, die von der Landes⸗ Wer tötete Raſputin? Genſationelle Ausſagen in einem Prozeß In einem Prozeß, der vor dem Londoner Zivilgericht ſchwebt, wurden ſenſationelle Ausſagen über den Tod Raſpu⸗ tins gemacht, die das tragiſche Ende des Günſtlings der letzten Zarin in ganz neuem Licht erſcheinen laſſen. Klägerin iſt in dem Prozeß die ruſſiſche Fürſtin Juſſupoff und Be⸗ klagte die Metro-Goldwyn⸗Filmgeſellſchaft. Die Filmgeſellſchaft hatte vor einiger Zeit einen großen Film herausgebracht, der das Leben und das tragiſche Ende Raſputins zum Gegenſtand hat. Fürſtin Juſſupoff, eine Nichte des letzten Zaren, behauptete nun, daß die in dem Film vorkommende Prinzeſſin Nataſcha in Wirklichkeit ſie darſtelle, und daß ſie in der Art der Dar— ſtellung eine Verdrehung der Tatſachen und ihrer Perſon be— trachte. Von beſonderem Intereſſe war die Vernehmung des Gatten der Klägerin, der in dem Prozeß als Zeuge auftrat. Der Fürſt gab eine eingehende Schilderung der Ermordung des angeblichen Wundermönches. Am 16. Dezember 1916 habe er Raſputin in ſeinen Palaſt gelockt unter dem Vorwand, ihn der Fürſtin vorſtellen zu wollen. Er habe an dem Abend ein Feſt⸗ gelage veranſtaltet, bei dem unter den Klängen der Balalaika— muſik ungeheure Mengen von Alkohol vertilgt worden ſeien. Fürſt Juſſupoff ſei dann mit Raſputin in den Keller gegangen, wo er Raſputin mit vergiftetem Wein und Kuchen bewirtet —— Die geplanten Geſundheitsgeſetze Tagung des Sachverſtändigenbeirates für Volksgeſundheit. Die geplanten Geſundheitsgeſetze. DNB. München, 4. März. Wie die RS K. meldet, tagte am Samstag vormittag in München der Sachverſtändigenbeirat für Volksgeſundheit bei der Reichsleitung der NS DA. An der Sitzung nahmen auch die Gau— obmänner des NS.⸗Aerztebundes, deſſen Beauftragte bei den Landes- und Provinzialverbänden und die Leiter der Sachverſtändigenbeiräte bei den Gauleitungen teil. Dem Sachverſtändigenbeirat bei der Reichsleitung gehören an die Vertreter der neuen Berufsverbände, die Vertreter der Laienbünde und eine Reihe hervorragender Sach— verſtändiger für die verſchiedenen Gebiete der Volksgeſundheit, Raſ⸗ ſenhygiene und Bevölkerungspolitik, darunter Dr. Groß-Berlin, Hilgenfeldt⸗Berlin und Staatsminiſter a. D. Dr. Müller⸗ Darmſtadt. Der Vorſitzende des NS.-Aerztebundes, Dr. Gerhard Wagner, gab einen Leberblick über die bisherige Tätigkeit und die organiſa⸗ koriſche Entwicklung auf dem Gebiete der Volksgeſundheit. In, ſei⸗ nem Ausblick auf die Zukunft teilte er mit, daß der NS.⸗Aerztebund nun reſtlos in die PO eingegliedert und infolgedeſſen neue Satzungen erhalten werde, wobei er aufhören werde, ein eigener eingetragener Verein zu ſein. Weiter konnte Dr. Wagner ſchon für die nächſten Wochen die Errichtung einer Reichsärztekammer in Ausſicht ſtellen, der dann zunächſt einmal die Anerkennung der Dentiſten und Heilpraktiker als geſetzlichen Stand folgen werde. Nach dem Eintreffen des Stellvertreters des Führers, Reichs- miniſter Rudolf Heß, begann die Reihe der Referate. Miniſterial⸗ direktor Dr. Gütt, der Leiter der Abteilung für Volksgeſundheit im Reichsinnenminiſterium, betonte vor allem, daß eine Vereinheit⸗ lichung des öffentlichen Geſundheitsweſens zu erfolgen habe, die ſchon in Bälde im Reichskabinett zur Entſcheidung vorgelegt werde. Dabei ſoll die Zuſammenfaſſung unten in amtsärztlich geleiteten Geſundheits— ämtern beginnen und von hier aus ſoll nach oben weitergebaut wer⸗ den. Selbſtverſtändlich bleibt die Aufgabe der Geſundheitspflege unverändert auch gegenüber Erbkranken, aber neben und vor die Perſonenhygiene muß die Raſſenhygiene treten. Die Verhin⸗ derung erbkranken Nachwuchſes, die Förderung erbgeſunden Nach- wuchſes, das iſt Nächstenliebe, die nicht nur auf die jetzige, ſondern auch auf die kommende Generation ſich erſtreckt. Ganz beſondere Bedeutung mißt der Redner in Zukunft den Ehezeugniſſen bei, die eine Vorausſetzung für die Eheſchließung ſein müſſen. Zu den Geſetzentwürfen, die in abſehbarer Zeit zu er⸗ warten ſind, gehören u. a. ein Feuerbeſtattungsgeſetz, ein Geſetz über die Regelung der Schwangerſchaftsunterbrechung, ein Heilpraktiker⸗ geſetz, ein Dentiſtengeſetz, ein Arzneimittelgeſetz. Lebhaften Beifall fand ſeine Anregung, für die Heranbildung unſerer Jugend in den entſcheidenden volksgeſundheitlichen und raſſekundlichen Fragen durch Entlaſtung von anderem ſchuliſchem Ballaſt evtl. auch durch Ambau der neunten Klaſſe Raum zu ſchaffen. Der Präſident des Reichsgeſundheitsamtes Dr. Reiter gab einen Einblick in die von nationalſozialiſtiſchem Geiſt geleiſtete Arbeit dieſer wiſſenſchaftlichen Zentralſtelle des Reiches. Da ſteht an der Spitze die Mitarbeit am Reichstierſchutzgeſetz, an einem Schularzt⸗ geſetz, an einem neuen Impfgeſetz das auch die Gewiſſensklauſel ent⸗ hält, an einem Krebsgeſetz, das jedenfalls das beſte derzeit mögliche Geſetz dieſer Art ſein wird, an einem Krüppelgeſetz, Hebammengeſetz, Arzneimittelgeſetz uſw. Daß das Reichsgeſundheitsamt bei aller Strenge wiſſenſchaftlicher Grundſätze unvoreingenommen und aufge⸗ ſchloſſen neuen Problemen der Zeit gegenübertritt, zeigt ſeine Mit⸗ arbeit an der Klärung des Wünſchelrutenproblems, des Problems der Erdſtrahlen, an den Fragen der Hombopathie, der Heilmittelpropa⸗ ganda, aber auch an wichtigen Fragen der Ernährung, kurz an allen 9 5 80 die irgendwie im Zuſammenhang mit der Volksgeſundheit ſtehen. ö Staatsminiſter a. D. Dr. Müller ⸗Darmſtadt, ſprach als ſach⸗ kundiger, ideenreicher Bevölkerungspolifiker. In einem erſchöpfenden Vortrag würdigte er die vielſeitigen Möglichkeiten, die ſich auf dieſem Gebiete ergeben, auf daß unſer Volk den Sieg der Siege, nämlich (den Geburkenſtea erringen kann. Er behandelte dabei nicht nur die habe. Sonderbarerweiſe habe aber das Giſt nicht gewirkt, offenbar habe ſich die Wirkung der verſchiedenen Gifte aufge⸗ hoben. Der Fürſt habe ſich darauf in den Salon zurück⸗ begeben und ſich bei dem Großfürſten Dimitri einen Revolver geholt, aus dem er dann im Keller einige Schüſſe auf Raſputin abgegeben habe. Aber auch dieſe Schüſſe hätten ihn noch nicht getötet, worauf Juſſupoffs Freund Purikiewitſch noch drei weitere Schüſſe abgegeben habe, worauf Raſputin zuſammen⸗ gebrochen ſei. Schließlich habe Juſſupoff den Sterbenden mit einem ſchweren Stock erledigt. Die Leiche ſei dann in die Newa geworfen worden. Der Vertreter der Filmgeſellſchaft behauptet nun im Ge- genſatz dazu, daß Juſſupoff lediglich den erſten Schuß abgegeben habe, und daß Purikiewitſch Raſputin dann beim Verlaſſen des Moika⸗Palaſtes durch vier Schüſſe niedergeſtreckt habe. Die Ar⸗ heberin des Attentats ſei jedoch die Fürſtin Juſſupoff geweſen. Die Klägerin wirft der Filmgeſellſchaft vor, daß ſie die hiſto⸗ riſche Wahrheit in gröblichſter Weiſe entſtellt habe, daß weder ihr Mann die Rolle des Fürſten in dem Film noch ſie die der Prinzeſſin Nataſcha geſpielt habe. Man ſieht in London der Entſcheidung des Gerichts über die von der Klägerin geforderte hohe Schadenserſatzſumme mit großem Intereſſe entgegen. Steuer- und Beſoldungsprobleme, wobei daran zu denken wäre, daß innerhalb beſtimmter Einkommensgrenzen die Familie mit vier Kin⸗ dern einkommensſteuerfrei zu ſtellen iſt und daß der Beamte mit drei Kindern das Normalgehalt bezieht, zudem je nach Kinderzahl Zu- ſchläge oder Abzüge kommen. Er ſchloß ſeine eindrucksvollen Aus- führungen mit dem Mahnruf: Der Nationalſozialismus iſt abſolut richtig. Laßt uns richtige Nationalſozialiſten ſein! Flieger Coſtes landete in Münſter DNB. Münſter, 5. März. Der franzöſiſche Flieger Coſtes, der ſich auf einem Fluge von Paris nach Kopenhagen befand und ſeit Samstag nacht vermißt war, iſt in der Nacht zum Sonntag auf dem Flugplatz von Münſter wohlbehalten gelandet. Heute mittag 12 Ahr iſt er auf dem Flugplatz Loddenheide zum Weiterfluge nach Kopenhagen geſtartet. Coſtes erklärte einem franzöſiſchen Preſſevertreter über ſeine Zwiſchenlandung auf dem Flugplatz Münſter, er habe ſeine urſprüngliche Abſicht, nach Kopenhagen zu fliegen, wegen des ſchlechten Wetters und insbeſondere wegen des dichten Nebels, den er auf ſeinem Fluge angetroffen habe, aufgeben müſſen. Als er ſich etwa 30—40 Kilometer vor Bremen be⸗ funden habe, ſei der Nebel ſo dicht geworden, daß er den Wei⸗ terflug für unzweckmäßig gehalten habe und deshalb umgekehrt und in Münſter gelandet ſei, um hier beſſeres Wetter abzu⸗ . Die Tatſache, daß er vermißt ſei, habe ihn ſehr über⸗ raſcht. In Münſter wurde er, wie er erzählte, durch die Polizei⸗ flugwache ſehr herzlich aufgenommen. Es wurden ihm keinerlei Schwierigkeiten gemacht und man kümmerte ſich zu ſeinem Er⸗ ſtaunen um ihn wie in keinem anderen Lande. Es wurde ihm ein Kraftwagen beſorgt, mit dem er zum Hotel gebracht wurde. Auch hier wurde er ſehr zuvorkommend behandelt. Er ſei außer ordentlich überraſcht geweſen, mit welcher Höflichkeit und Lie⸗ benswürdigkeit man ihm überall entgegenkam. Während des Sonntags unternahm Coſtes Spaziergänge durch die Stadt. Der Flieger äußerte ſich rühmend über die ſchönen alten Kirchen und Gebäude, an denen man ſofort erkennen könne, daß Münſter eine Stadt mit großer Tradition ſei. Anzutreffende Darſtellungen. DNB. Berlin, 5. März. In der Oeffentlichkeit iſt verſchiedentlich behauptet worden, daß für die Durchführung des Hilfswerkes„Mutter und Kind“ eine Lotterie eingerichtet werden würde. Das iſt nicht der Fall; genau ſo wenig, wie die Darſtellung richtig iſt, der Eintopfſonntag würde nach Beendigung des Winterhilfswerkes weitergeführt. Weitergeltung des Geſetzes über Gehaltskürzung. VD. Berlin, 5. März. Im Rahmen eines Geſetzes, das ſich mit Angelegenheiten des Haushalts und der Wirtſchaft befaßt, wird, wie der Reichs⸗ finanzminiſter mitteilt, auch die Geltungsdauer der drei Gehalts⸗ kürzungsverordnungen über den 31. März 1934 hinaus ver⸗ längert werden. Bei der Berechnung der im Monat April 1934 auszuzahlenden Dienſtbezüge uſw. hat, wie das VDZ.⸗Büro meldet, der Miniſter darum gebeten, davon auszugehen, daß die z. Zt. geltenden Gehaltskürzungen auch für den Monat April 1934 in Kraft bleiben. — — 5 . bee ä kirchenkaſſe in Darmſtadt verwaltet wird. faſſung der Landeskirche wird der desbiſchof in ſein Amt berufen. ſtehenden Beſtimmungen der ehemaligen Landeskirchen in Heſſen, Naſſau und Frankfurt aufgehoben, insbeſondere die Kirchengeſetze betr. das den. Unſitte, ſich auswärts trauen zu laſſen, immer mehr über⸗ hand nimmt, es aber im Intereſſe der Gemeinden liegt, dieſe Unſitte zu beſeitigen, erſucht der Landesbiſchof die De⸗ kanate erneut, jeden einzelnen Fall genau zu prüfen und die Genehmigung zur auswärtigen Trauung nur bei den dringendſten Fällen zu erteilen. Die zweite Arbeilsſchlachkt in Obetheſſen. Gießen. Eine Beratung zwiſchen dem Leiter des Ar- beitsamtes Gießen und zahlreichen Vertretern der PO., der SA., der NSBDO. uſw. galt der organiſatoriſchen Vorberei⸗ tung der zweiten Arbeitsſchlacht in Oberheſſen. Dabei er⸗ gab ſich volle Uebereinſtimmung darüber, daß alle Maß⸗ nahmen angewendet werden müßten, um die weitere Er— ſchließung von Arbeitsplätzen mit aller Beſchleunigung her⸗ beizufübren. Von beſonderer Bedeutung war dabei die Mit⸗ teilung, daß in Oberheſſen am 1. März 7061 männliche und 390 weibliche Arbeitsloſe gezählt wurden und dieſer Stand unter der Ziffer liege, die bisher überhaupt in Ober⸗ heſſen erreicht wurde. Gegenüber dem Höchſtſtand vom Januar 1932 mit 17 200 Arbeitsloſen ſeien jetzt noch etwa 43 Prozent ohne Arbeit. Dieſes Ergebnis liegt weit über dem Reichsdurchſchnitt. Der Syndikus der Gießener Han⸗ delskammer, Dr. Keim, hob hervor, daß die Wirtſchaft in Oberheſſen zwar in langſamer aber ſtetiger Aufwärtsent⸗ wicklung begriffen ſei. Frankfurt a. M.(Der erſte Urlaubszug des Gaues Heſſen⸗Naſſa u.) Vom Frankfurter Haupt⸗ bahnhof iſt der erſte Urlaubszug des Gaues Heſſen⸗Naſſau mit 1200 Arbeitern der Stirn und der Fauſt nach dem Erz⸗ gebirge abgefahren. Dort werden die Urlauber eine zehn⸗ tägige Freizeit verleben, die ihnen durch die NS.⸗Gemein⸗ ſchaftſchaft„Kraft durch Freude“ Gau Heſſen-Naſſau er⸗ möglicht worden iſt. Die Teilnehmer aus den Kreiſen Frankfurt am Main, Mainz, Wiesbaden, Darmſtadt, Groß⸗ Gerau und Worms verſammelten ſich vor dem Hauſe der Arbeit und zogen dann mit Muſik zum Hauptbahnhof. Zu der Kundgebung hatten ſich u. a. Reichsſtatthalter Gaulei⸗ ter Sprenger, der Landesobmann der NSBO. und Bezirks⸗ leiter der Deutſchen Arbeitsfront Willi Becker und Regie⸗ rungspräſident Zſchintzſch eingefunden. Reichsſtatthalter Sprenger richtete herzliche Worte des Abſchieds an die Ur⸗ lauber. Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Willi Becker gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es gelungen iſt, in einem 80 großen Maße deutſche Arbeiter mit deutſchem Land bekannt zu machen. in An et den „Herrlich, Mamachen, einzig ſchön. Spielmann iſt ein großer Künſtler!“ „So, hat er gefallen?“ „Das Publikum war entzückt, begeiſtert! Unzählige 5 Eine ſolche Aufführung habe ich hier noch nicht erlebt.“ Die Frau Oberſt nickt und lächelt. „Ich bin geſpannt, was Papa ſagen wird. Ich glaube, Leutnant Rocca wird ein tüchtiges Donnerwetter be⸗ kommen.“ „Er wird ſchon damit fertig werden! * Adrienne iſt in Aerger, daß ſich Spielmann beharr⸗ lich weigert, der Geburtstagsfeier beizuwohnen. Aber Spielmann bleibt feſt. „Es geht nicht, liebe Kollegin, mit dem beſten Willen nicht. Ich bin Soldat, nur Soldat, und kann nicht bei Ihnen Gaſt ſein, wenn die Offiziere da ſind. Sie dürfen Ihre Verehrer nicht erzürnen.“ „Ach was! Ich mache mir nichts aus ihnen!“ „Das nützt alles nichts! Sie haben ſie zu Gaſte ge⸗ beten und müſſen ſich mit ihnen abfinden. Oder wollen Sie mich in die Verlegenheit bringen, daß mich der erſte beſte Offizier einfach wegſchickt?“ Das wirkte. Adrienne gab nach. „Gut!“ ſagte ſie.„Aber Sie beſuchen mich am Frei⸗ tag, da bin ich ſpielfrei, und wir ſpeiſen zuſammen.“ „Ich werde mir Urlaub erbitten“, ſagte Spielmann knapp. In ihm iſt ein Widerſtreben, er ſieht, daß Adrienne Courbonnet eine ſchöne, begehrenswerte Frau iſt, aber es iſt etwas an ihr, das ihn ſtört, das ihn ahſtößt, etwas Gewaltſames, Wildes, Hemmungsloſes. Nach raſchem Abſchied geht er. Der Intendant hält ihn unterwegs an und fragt, welche Gage er fordere. „Beſtimmen Sie ſelbſt, Herr Intendant!“ Sind Sie mit 100 Mark für den Abend einver⸗ ſtanden?“ „Sehr gern! Den Betrag verteilen Sie an die Stati⸗ ſterie, die Leute ſollen ſich einmal einen fröhlichen Abend machen! Guten Abend Herr Intendant, es war mir ein Vergnügen!“ Verblüfft ſieht der Theatergewaltige dem Davon⸗ Nach der Ver⸗ Pfarrer durch den Lan⸗ Damit ſind alle entgegen⸗ Pfarrwahlrecht der Kirchengemein⸗ Das Patronatsrecht bleibt davon unberührt. Da die Darmſtadt.(Wegen feſtgenommen.) Wie aus Darmſtadt wegen Beleidigung des WH W. haft genommen. Er hatte ſich anläßlich der durch das Jungvolk bzw. beim Einſammeln der 1. äußert. Lorſch. Verbrecher.) wichener und ſteckbrieflich verfolgter ſam gebracht worden. Als er am ßen abtransportiert werden ſollte, Die Gendarmerie ſetzte dem ſeine Verfolger erblickte, die ſteilen mannshauſen hinaufkletterte. zuliefern. ſtellung.) Aus Anlaß des anſtalten eine Ausſtellung:„Geſchichte Reichsſtatthalter und Gauleiter daß die Offenbacher Induſtrie, gewerbeſchule habe dazu beigetragen, Arbeiten in die Welt zu tragen. vorliegt. Aus Mannheim Mannheim, 5. März. bis jetzt ſchon 27 200 Mark. Bei Eingang aller wird mit einem Geſamtergebnis von 28 000 ſammlung. Such wa b dummen „War nicht ſchlimm, Spielmann! Bei der Kritik wer⸗ den wir auch nicht mit Seidenhandſchuhen angefaßt. Uebrigens, die Courbonnet hatte geſtern ſchlechte Laune. Vermutlich weil Sie fehlten!“ „Es ging doch nicht, Herr Leutnant.“ „Es ging nicht! Es war auch ein Hauptmann von den Pionieren da! Junggeſelle, der ſo verliebt in die Cour⸗ bonnet iſt, daß er am liebſten ihr zuliebe den Waffenrock ausziehen möchte.“ „Die Courbonnet hat mich für heute Abend ein⸗ geladen.“ „Da ſeien Sie glücklich! Ich gebe Ihnen Urlaub! Ich bin ſowieſo bei Leutnant von Söllern eingeladen.“ „Ich möchte Herrn Leutnant bitten, mir keinen He⸗ laub zu geben!“ bat Spielmann. Erſtaunt ſah ihn Rocca an. „Sie wollen ſich der Geſellſchaft der ſchönen Adrienne entgiehen?“ „Ja!“ „Das verſtehe ein anderer! Erſcheint Ihnen die Frau nicht begehrenswert?“ »Ich möchte während meiner Dienſtzeit alle Abenteuer vermeiden, Herr Leutnant. Und. ich mag Frauen, wie Adrienne Courbonnet, nicht. Ich ſchätze ſie als Künſtlerin, 1 Menſch liebe ich Frauen dieſes Temperaments nicht!“ „Aha.. Sie vermiſſen an dieſer Frau die Nobleſſe, lieber Spielmann?“ „Ja, Sie gefällt mir nicht. Sie hat über der Schau⸗ ſpielerin den Menſchen vergeſſen. Sie iſt auch im Leben nur Schauſpielerin, ganz ihrem Impuls unterworfen, ſie ſpielt jeweils die Rolle, die ihr als die gegebene erſcheint. Ihr wahres Geſicht.. wenn ſie noch eins hat.., das ſieht keiner, und ich habe das Gefühl, daß dieſes wahre Geſicht.. nicht gut ausſieht!“ Leutnant Rocca ſchüttelt den Kopf. Das iſt ihm denn doch noch nicht vorgekommen. Er beneidet ihn faſt über ſeine innere Freiheit, daß er ſie halten will und ſich nicht vor einer Frau beugt. Sein Reſpekt vor dem Menſchen Spielmann wächſt. „Gut! Ich gebe Ihnen alſo keinen Urlaub.“ * Rumbuſch iſt zu Feldwebel Knebelbach gekommen und ſchreitenden nach. Er hat ſeinen 1 Wunſch erfüllt und 22 Statiſten waren glücklich. N 5* Der Oberſt war am anderen Tage ſehr unwillig, als er von Spielmanns Auftreten erfuhr und er nahm Leut⸗ nant Rocca erſt etwas unfreundlich an. Aber das klärte ſich bald, denn der kommandierende General, Herr von der Berghe, rief ihn an und ſagte ihm Glückwünſche über das Auftreten Spielmanns. Da war der Oberſt mit einem Male wie ausgewech⸗ ſelt. Wenn es Exzellenz ſanktioniert, dann hatte er auch keinen Grund mehr zum Schelten. Warum päpſtlicher ſein als der Papſt! 1 e Rocca unterrichtete Spielmann ſchleunigſt davon. Herr Leutnant haben für mich Vorwürfe einſtecken hat um die Hand ſeiner Tochter angehalten. Das hat den Feldwebel in Verlegenheit gebracht. Im Grunde genommen mag er Rumbuſch nicht leiden, aber er iſt ihm verpflichtet und läßt darum die Tochter rufen. Guſtel iſt keinen Augenblick verlegen. Mit ihren hellen Augen ſieht ſie den Vater, dann den Sergeanten an und dann ſchüttelt ſie den Kopf. „Nein, Vater! Der Herr Sergeant und ich paſſen nicht zuſammen! Ich bin erſt 19 Jahre und der Herr Sergeant könnte doch bald mein Vater ſein!“ „Aber Fräulein Guſtel!“ ſagt Rumbuſch gekränkt, „ich bin doch'n Mann im beſten Alter! Wollen ſich wohl ſo einen Jungen nehmen, der von einer zur anderen läuft? Ein Jahr mache ich noch weg, dann kaufe ich mir ein kleines Gut und Sie werden Gutsfrau!“ Aber Guſtel bleibt bei ihrer Ablehnung, ſo daß der Bater wütend wird.. en! „Verrückt biſt du, weißt nicht, was du willſt! Haſt DDr Beleidigung des WH W. die Kreisführung des Winter⸗ hilfswerks Darmſtadt mitteilt, wurde ein Diplomingenieur W. in Schutz⸗ Brotſammlung Spende zum Eintopfgericht verächtlich über das Winterhilfswerk ge⸗ (Jagd hinter einem entflohenen Ein aus der Strafanſtalt in Gießen ent⸗ 23jähriger Burſche war bei einer nächtlichen Reviſion des Obdachloſenaſyls von der Gendarmerie aufgeſtöbert und in Polizeigewahr— andern Tag nach Gie⸗ gelang ihm die Flucht. Verbrecher nach, der, als er Weinberge bei Aß⸗ Schneeſpuren, die er hinter⸗ ließ, verrieten ihn, ſo daß es nach langer Jagd gelang, den Ausreißer wieder feſtzunehmen und in das Gefängnis ein⸗ Offenbach.(Eröffnung der Senefelder⸗Aus⸗ 100 jährigen Todestages Senefelders wurde in den Räumen der Techniſchen Lehr⸗ der Lithographie, von Senefelders Tätigkeit in Offenbach bis heute“ durch Sprenger eröffnet. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Schranz gab der Hoffnung Ausdruck, die nicht nur die Leder⸗ wareninduſtrie, ſondern auch das graphiſche Gewerbe um⸗ faſſe, neuen Auftrieb erhalten möge. Die Offenbacher Kunſt⸗ um die graphiſchen Freiburg.(Tot aufgefu nden.) Eine 64 Jahre alte Ehefrau wurde in ihrer Wohnung tot aufgefunden Der Gashahn an der Schlafzimmerlampe war offen. Es ließ ſich bis jetzt nicht feſtſtellen, ob Selbſtmord oder Anfall 28 000 Mark Eintopfſpende. Auch der letzte Eintopf⸗ ſonntag brachte eine Erhöhung des Sammelergebniſſes. Wäh⸗ rend bei der Februar⸗Sammlung 26 888.73 Mark im Be⸗ zirk Mannheim aufgebracht wurden, beträgt das Ergebnis Meldungen Mark ge⸗ rechnet. Dazu kommen noch 5000 Mark aus der Straßen⸗ Ein Fund aus der Vergangenheit. Ein Mannheimer Kleingärtner fand beim Brunnengraben in ſeinem Garten hinter dem Schlachthof in 45 Meter Tiefe einen Knochen. ———........— O Straßburg 12 72„ Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit den Kopf voller Hirngeſpinſte! Ex trug ſeinen Fund ins Schloßmuſeum, Strigel vom Naturkunde-Muſeum feſtſtellte, daß es um den Rückenwirbel eines eiszeitlichen Rindes, vermutlich eines Wiſents, handelt, dem ein Alter von etwa 20000 Jahren zugeſchrieben wird. Der Knochen, der noch gut erhalten iſt, lag in einer Sandſchicht, wurde alſo vermut⸗ lich angeſchwemmt. Betrunkener Kraftfahrer. Ein betrunkener Kraftwa⸗ genführer, der mit einem Perſonenkraftwagen durch die Hei⸗ delbergerſtraße fuhr und durch ſeinen Juſtund den Verkehr gefährdete, wurde in polizeiliche Verwahrung genommen. J Erſte Braune Meſſe in Mannheim. Bereits jetzt lie⸗ gen ſchon zahlreiche Anmeldungen zur Erſten Braunen Meſſe in Mannheim vor, deren Vorarbeiten vor kurzer Zeit erſt aufgenommen wurden. Die Teilnahme aller Wirtſchaftszweige überſteigt alle Erwartungen. Die Rhein⸗Neckar⸗Hallen rechen bei weitem nicht aus für die Unterbringung aller Intereſſen⸗ ten, ſo daß im Vorhof der Hallen große Ausſtellungszelte auf⸗ geſchlagen werden müſſen. Die Meſſe in Mannheim, für die mit einer großzügigen Propaganda gearbeitet wird, wird ſich würdig an die bisherigen Meſſen in Karlsruhe und Stuttgart anreihen. 6 J Heidelberg.(Ein Schießwütiger.) Ein lediger Koch im Stadtteil Pfaffengrund gab nach einem Wortwechſel aus einer Piſtole vier Schüſſe auf einen ledigen Maurer aus Eppelheim ab, wodurch dieſer eine ſchwere Bauchver⸗ letzung exlitt. 1 Lachende Welt Der verſchlafene Stift. „Der neue Laufburſche iſt wie meine Uhr!“ „So pünktlich?“ „Nein! Man muß ihn erſt rütteln, wenn er gehen ſoll!“ (Fliegende Blätter.) Zerſtreut. „Was macht eigentlich Ihr Aelteſter, der als Kind das Goldſtück verſchluckte, das nicht wieder zum Vorſchein gekommen iſt?“ „Den habe ich auf der Sparkaſſe untergebracht.“ „Trägt er da Zinſen?“ (Fliegende Blätter.) Begegnung. „Na, Krauſe, trifft man dich auch mal wieder? Wie du dich aber verändert haſt!“ „Was wollen Sie— ich heiße gar nicht Krauſe!“ „Wie— dein Name hat ſich auch verändert?“ (Söndagsniſſe). Warteſt wohl auf den Prinzen, der kommen ſoll? Keine andere würde eine ſolche Partie ausſchlagen!“ „Das verſtehſt du nicht, Vater! Ich habe nichts gegen den Herrn Sergeanten, ich mag ihn nur nicht. Und lieb⸗ haben möchte ich ſchon den Mann, den ich heirate! Und dann bin ich noch ſo jung, ich habe noch lange Zeit, Vater.“ Es nützt nichts, ſo ſehr auch der Vater auf ſie ein⸗ redet, ſie bleibt dabei. Rumbuſch iſt ſchwer verſtimmt, aber es gelingt Knebel⸗ bach, ihn zu beſänftigen. „Du mußt ſie erſt mal zur Vernunft kommen laſſen, Rumbuſch! Die wird deine Frau! Das ſage ich, und ich ſetze es durch!“ Rumbuſch wird nach der zweiten Flaſche nachgiebiger und verſpricht. zu warten. Als Guſtel über den Kaſernenhof geht, um einzu⸗ kaufen, da trifft ſie auf Kilian, der ſie grüßt. Sie bleibt ſtehen und fragt ganz unvermittelt:„Wen mag man am wenigſten im Bataillon?“ Kilian iſt baß erſtaunt, aber wie aus der Piſtole ge⸗ ſchoſſen kommt die Antwort:„Sergeant Rumbuſch!“ „Das wollte ich nur wiſſen! Danke, Lanzer!“ „Was iſt denn mit dem Rumbuſch los?“ „Ach, weiter nichts!“ Sie will weitergehen, aber Kilian bleibt an Seite. 15„Fraulein Knevelbach.. wie wars denn.. Sonntag kriege ich zum erſtenmal Nachturlaub! Will mal tanzen gehen mit meinen Kameraden. Darf ich Sie mit allem Reſpekt einladen?“ Guſtels Augen leuchten. „Tanzen? Ja, gerne. gerne nicht dulden!“ „Da muß ſich ein Weg finden! Können Sie nicht'ne alte Tante beſuchen?“ Guſtel lacht hell auf.„Sie ſind drollig! Aber ich habe einen anderen Gedanken! Nein, das geht auch nicht.“ „Was denn?“ „Ich dachte. ich müßte meine beiden Brüder bitten, mich auszuführen, aber.. die haben kein Geld. Der Guſtav will heiraten und ſpart jeden Groſchen auf die Heirat. Der iſt Schloſſer, wiſſen Sie! Und der Franz, der jüngſte, der lernt das vierte Jahr, der hat nur ein ganz kleines Taſchengeld!“ „Aber Fräulein Knebelbach, das iſt doch großartig! Ich lade Ihre Brüder mit ein. Geld.. da machen Sie ſich keine Sorgen... ich bin in der Wahl meiner Eltern vorſichtig geweſen. Am Gelde fehlts nicht. Mein Vater iſt zwar kein Rothſchild, aber immer noch Meiſter Jörge, Beſitzer einer gutgehenden Metzgerei, einer ebenſo gut⸗ gehenden Gaſtwirtſchaft und hat dreißig Acker Land, prima, prima Boden. Und dazu bin ich der einzige! Alſo... wenn ich einen Lappen brauche, den macht mein alter Herr immer locker für den Kilian. Alſo, ſagen Sie nur ja! Wohin? Ins Tivoli! Da ſolls ſo nett ſein!“ „Gut, ich komme mit meinen Brüdern.“ „Sollen leben wie die Fürſten! Und wir tanzen!“ „Können Sie denn gut tanzen?“ „Und ob! Einen Walzer lege ich hin, der hat ſich ge⸗ waſchen, und einen Rheinländer und was es ſo noch gibt . alles wird getanzt.“ „Gut, Lanzer! Wir kommen!“ Sie nickte ihm freundlich zu und enteilte. Kilian ſah ihr ſchmunzelnd nach. „Das iſt ein Mädel für mich“, dachte er. mir und wenn ſie zehn Feldwebels ihrer aber Vater wirds „Die hole ich als Väter hätte!“ Fortſetzung folgt). wo Proſeſſor f ſich 9 8 1 4 1 e 1 e d e ae e F e nach! Wa! Land Reit Obel Stad Mid wake abgeſ word wie e geſſt Hau Ne. halle die delle beg eth Stte Bab Me . met aner bes + an de erſten jährige degrüß ſttiem