And dcin ie du — Den eine ehen lieb. Und ter. 3 ein- bel⸗ ſen, ih iu 1 xR— W 4 zen en. * er und anderer Behörden- Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Pfg. Trägerlohn; Erſcheinungsweiſe: Tä glich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millime terzeile oder deren Raum 2 P Beilagen: „Der Feuerreiter“. Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchſſlüe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim fennig Mittwoch, den 7. März 1934 Richard Wagner⸗Nationaldenkmal Adolf Hitler legt den Grundͤſtein in Leipzig— Ehrenbürgerbrief der Stadt Leipzig für den Kanzler. DNB. Leipzig, 6. März. Heute früh hat ſich der Führer im Flugzeug von Berlin nach Leipzig zur Meſſe und zur Grundſteinlegung des Rich ar d— Wagner⸗ Denkmals begeben. Am 9 Ahr erfolgte die Landung in Mockau. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Reichsſtatthalter Mutſchmann und den Miniſterpräſidenten, Obergruppenführer v. Killinger, ging die Fahrt in die Stadt durch ein kilometerlanges Spalier des Bundes Deutſcher Mädel, die dem Führer begeiſtert zujubelten. In der Stadt waren alle Straßen, durch die die Fahrt gehen ſollte, von SA. abgeſperrt. Obwohl die Ankunft des Führers geheimgehalten worden war, verbreitete ſich die Nachricht von ſeiner Ankunft wie ein Lauffeuer. Aeberall wurde er von der Bevölkerung be— geiſtert gefeiert. Zunächſt ging die Fahrt nach dem Hotel „Hauffe“ und von dort nach kurzer Pauſe zum Städtiſchen Meſſehaus, wo der Führer in Begleitung des Reichsſtatt— halters Mutſchmann und des Oberbürgermeiſters Dr. Gördeler die Ausſtellung„Sachſens Fleiß“ beſichtigte. Von den Aus- ſtellern wurde der Führer mit nicht endenwollenden Heilrufen degrüßt. Bei der Abfahrt, die nach etwa halbſtündigem Auf- enthalt erfolgte, ſäumte eine ungeheure Menſchenmenge die Straßen und jubelte dem Führer zu. Anter den Klängen des Badenweiler⸗Marſches ging die Fahrt zur Techniſchen Meſſe, wo der Führer die große Maſchinenſchau beſichtigte und beſonders der Saarausſtellung ſeine Aufmerkſamkeit wid⸗ mete. Der Führer äußerte ſich über das Geſehene vielfach ſehr anerkennend und zeigte für einzelne Stände und Abteilungen beſonders lebhaftes Intereſſe. Von der Meſſe ging die Fahrt zum Hotel„Hauffe“ zurück, wo der Führer einige Beſprechungen abhielt. Gegen 12 Uhr traf Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Berlin morgens im Wagen verlaſſen hatte, mit ſeinem Adjutanten, dem Prinzen Schaumburg⸗Lippe, im Hotel„Hauffe“ ein, von der Bevölkerung auf das herzlichſte begrüßt. Am 12.20 Ahr ſetzte ſich dann die lange Wagenkolonne, in der ſich auch die Wagen des Vizekanzlers v. Papen, des Reichsverkehrsminiſters v. Eltz-Rübenach und des ſächſiſchen Miniſterpräſidenten Obergruppenführer v. Killinger befanden, zum Denk— malsplatz in Bewegung. Ganz beſonders freudig begrüßte der Führer das Jungvolk und den BD M., die zu beiden Seiten der Straßen Spalier bildeten und aus überſtrömender Freude mit leuchtenden Augen dem Führer ihre Arme zum Gruß ent— gegenſtreckten. Der Platz, an dem der Führer nachmittags den Grundſtein zu dem Richard Wagner⸗ Denkmal feierlich legte, bot ſich in würdigem Gewand. Pünktlich um 12.30 Ahr erſchien der Führer mit großem Gefolge. Oberbürgermeiſter Dr. Gördeler hielt eine Anſprache, in der u. a. ausführte: Herr Reichskanzler! Seit jenem 13. Februar 1933, an dem wir die Ehre hatten, Sie, Herr Reichskanzler, zum erſten Male als des Reiches Führer bei der Feier des fünfzig— jährigen Todestages Richard Wagners im Gewandhausſaal zu begrüßen, iſt das damals gegebene Verſprechen erfüllt und auf freiem Gelände dieſer Platz geſchaffen, der ſich einſt würdig den 2 24 Drei Heiligſprechungen. DNB. Vatikanſtadt, 6. März. Im Konſiſtorienſaal fand ein geheimes Konſiſtorium ſtatt, an dem außer dem Papſt 21 Kardinäle teilnahmen. In einer Abſtimmung wurde die Seiligſprechung der ſeligen Guiſeppe Cottolengo, Konrad von Parzham und Margherita Redi beſchloſſen. Der Papſt verkündete dann, daß er am Endedes Heiligen Jahres das Jubeltor von St. Peter ſelbſt ſchlie⸗ zen werde. Die heiligen Tore der drei Hauptkirchen, nämlich des Lateran, der Kirche Maria Maggiore und der St. Pauls⸗Kirche werden von Kardinallegaten geſchloſſen, und zwar von Kardinal Selvaggiani, Kardinal Dolei und Kardinal Granito Pignatelli. Der Tod unter Tage. ſchönen Plätzen Leipzigs anreihen ſoll. Im Grünen Hain wird er eingebettet ſein. Auf ihm wird ſich erheben acht Meter im Geviert und vier Meter hoch, gefügt, ein Marmorblock, deſſen Flächen des Künſtlers Hand geſtalten ſoll. Eine weite Schale auf dem entgegengeſetzten Teil des Platzes aus gleichem Mar— mor wird den gewaltigen Eindruck jenes monumentalen Blockes in die Stimmung opfervoller Weihe tauchen. Dann ſollen Steinplatten den Boden dieſes Platzes bedecken und ſchließlich die jetzt grünen Hänge umgeſtaltet werden in eine mit reichen Bildwerken verſehene, das Ganze abſchließende Steinwand. So kann dieſes Mal Teil um Teil geſtaltet werden, je nach Kraft und Vermögen. Wir können es, ſo Gott will, in wenigen Jahren vollenden. Es kann aber auch, wenn härtere Aufgaben an uns herantreten, hier ein ziemliches Zeitmaß gewählt werden, wie bei der Schaffung der alten deutſchen Dome. Wir danken das Rednerpult. Er führte aus: Frau Wagner! Herr Oberbürgermeiſter! Deutſche Männer und Frauen! Die Größe der Völker war zu allen Zeiten das Ergebnis der Geſamtwerte ihrer großen Männer. Wir Deutſchen können glücklich ſein, durch viele große Söhne nicht nur den Wert unſeres eigenen Volkes begründet und ge⸗ hoben, ſondern darüber hinaus auch einen unvergänglichen Bei⸗ trag geleiſtet zu haben zu den ewigen Werten des Geiſtes- und Kulturlebens der ganzen Welt. Einer dieſer Männer, die, das beſte Weſen unſeres Volkes in ſich verkörpernd, von nationaler deutſcher Größe zu über— DNB. Brüſſel, 6. März. Im Senat gab der Miniſterpräſident de Broc queville am Dienstag zu Beginn der Ausſprache über die auswärtige Politit eine Erklärung der Regierung zur Ab⸗ rüſtungsfrage ab. Er wandte ſich gegen die Auffaſſung, daß man eine militäriſche Erſtarkung Deutſchlands durch eine Aktion des Völkerbundes oder durch einen Präventivkrieg verhindern könne bzw. ſolle. Eine Völkerbundsinveſtigation auf Grund des Arti- kels 213 des Verſailler Vertrages komme nicht in Frage, da mindeſtens zwei der ſtändigen Ratsmächte, England und Italien, ſich weigern würden, eine ſolche Anterſuchung anzuordnen. Das zweite Mittel, den Präventivkrieg ins Auge zu faſſen, ſei Wahn⸗ ſinn und Verbrechen. Das einzige Mittel, die Wiederaufrüſtung Deutſchlands zu verhindern, ſei gewiß der ſofortige Krieg. Ich weigere mich aber, erklärte der Miniſterpräſident, das Land in ein ſolches Abenteuer zu ſtürzen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen wandte ſich der Miniſterpräſident mit bemerkenswerter Offenheit gegen die Illuſion der Sieger von 1919. Die Worte, die er ſpreche, ſeien hart, aber ſie müſſen ge⸗ ſprochen werden, weil ſie der Ausdruck der Wahrheit ſeien. de Brocqueville fuhr fort:„Ich empfinde die Bitterkeit der Situation. Sie iſt die Folge einer großen Illuſion der Menſchen, die im Verſailler Vertrag die geſchichtliche Lehre und Wahrheit überſehen und geglaubt haben, daß es möglich ſei, eine große Nation dauernd im Zuſtand der Abrüſtung zu halten. Wie konnte man ſich einbilden, daß 27 Nationen, die im Augenblick „alliiert und aſſoziiert“ waren, ſich auch in Zukunft darin einig ſeien, Deutſchland, deſſen Einheit der Verſailler Ver⸗ trag beſiegelt hat, das aufzuerlegen, was Napoleon, der Allein⸗ herrſcher von faſt ganz Europa, Preußen gegenüber nicht vermocht hat? Wo hat man jemals geſehen, daß ſolche Klauſeln Schwerer Grubenunfall in Oſtoberſchleſien.— Ein Toter, drei Schwerverletzte. DNB. Kattowitz, 6. März. Auf der„Lithandra⸗Grube“ bei Friedenshütte ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Aus bisher noch ungeklärter Ar⸗ ache gingen große Kohlenmaſſen zu Bruch und begruben vier Bergleute. Einer von ihnen konnte nur noch als Leiche geborgen werden, die drei anderen wurden mit ſchweren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus gebracht, wo ſie hoffnungslos dar⸗ niederliegen. (des Verſailler Vertrages) die Amſtände überlebten, aus denen ſie geboren wurden? Das heutige Deutſchland iſt nicht mehr das Deutſchland vom 11. November 1918, und was iſt hingegen aus dem gemeinſamen Willen der 27 Alli— ierten geworden, die den Vertrag von 1919 zu verteidigen haben? Es iſt das unabänderliche Geſetz der Geſchichte, daß ein Beſiegter ſich früher oder ſpäter wieder erhebt. Die großen Mächte haben dies ſeit langem begriffen. In Genf und in Be⸗ D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Ihnen, Herr Reichskanzler, daß Sie durch Ihre Anweſenheit in dieſer Weiheſtunde Ihren Namen und Ihre Perſon an dieſes Werk ſetzen. Sie haben die Güte gehabt, Ihren Namen vor dem unſrigen unter folgende Urkunde zu ſetzen, die ich jetzt verleſe: „Ehrt Eure deutſchen Meiſter! Reichskanzler Adolf Hitler legte am 6. März 1934 den Grundſtein zu dieſem Rich ar d⸗ Wagner⸗Nationaldenkmal in des Meiſters Geburts⸗ ſtadt Leipzig. Rat und Stadtverordnete beſtimmten die Grundlagen für die Geſtaltung des Males und ſchufen ſeine Amgebung. Die Ausführung des Denkmals wurde nach einem großen Wettbewerb unter deutſchen Künſtlern des In- und Auslandes dem Bildhauer Emil Hipp aus Stuttgart übertragen. Er will in dem Mal das klünſtleriſche, aus dem muſikaliſchen Geſamtwerk Richard Wagners geborene Erlebnis monumental geſtalten. Der Führer erhob dieſe Ehrung des deutſchen Meiſters der Töne und der Sprache zur Sache des deutſchen Volkes.“ Nach der Anſprache des Oberbürgermeiſters Dr. Gördeler beſtieg der Führer nationaler Wagner. Der größte Sohn dieſer Stadt, der gewaltigſte Meiſter der Töne unſeres Volkes. Indem wir heute verſuchen, dieſem Manne, der ſich aus eigenem Begnadetſein ſelbſt das herrlichſte Denkmal ſchuf, durch Steine ein irdiſches Monument zu ſetzen, ahnen wir alle, daß es nur ein vergängliches Zeichen unſerer Liebe, Verehrung und Dankbarkeit ſein kann und ſein wird. Denn wir alle glauben es beſtimmt zu wiſſen: wenn kein Stein dieſes Denkmals mehr von dem Meiſter reden wird, werden ſeine Töne noch immer weiterklingen. Sie haben mich, Herr Oberbürgermeiſter, gebeten, die feier. Bedeutung emporgeſtiegen ſind, iſt Richard Die Illuſion der Sieger von 1010 Offene Worte des belgiſchen Miniſterpräſidenten. ratungen unter ſich ſind Frankreich, England und Italien Ende 1932 dazu gekommen, Deutſchland das Recht gleicher Behandlung zuzuerkennen. Wir wenden uns alſo von unnützem Bedauern und vergeblichen Hoffnungen ab und ſehen das Problem ſo an, wie es ſich uns heute im März 1934 darſtellt. Man muß den Mut haben, der Wirklichkeit ins Auge zu ſehen. Träume führen zu nichts, manch- mal aber in die Kataſtrophe. Es handelt ſich nicht darum, ob und in welchem Ausmaß man die Aufrüſtung Deutſchlands dul⸗ den wird, ſondern in erſter Linie darum, einen Rüſtungswettlauf zu vermeiden, der zum Kriege führt. Darin liegt die Gefahr, die alle Völler Europas, Deutſchland nicht ausgeſchloſſen, bedroht.“ Der Miniſterpräſident ſetzte ſich ſodann für den Abſchluß einer internationalen Konvention, durch die die Rüſtungen begrenzt werden ſollen, ein. Das ſei das einzige Mittel, um einen Rüſtungswettlauf und damit den Krieg zu vermeiden. Die Genfer Beſprechungen hätten zu nichts geführt. Sie ſeien unter einer neuen Form und mit neuen Formeln wieder aufgenommen worden. Die ganze Welt ſei daran intereſſiert, daß ſie zum Erfolge führen. Alle Länder wüßten, was ein Rüſtungswettlauf bedeuten würde. Deutſchland könne ebenſowenig wie die anderen die unglaublichen Laſten auf ſich nehmen, die ein Rüſtungswettlauf in der gegenwärtigen Kriſe mit ſich bringen würde. Zum Schluß erinnerte der Miniſterpräſident an das Ergeb⸗ nis des Weltkrieges und die geographiſche Lage Belgiens, die 85 1 7 675 daß kein Element der Sicherheit vernachläſſigt wer⸗ en dürfe. Belgien wolle den Frieden der Sicherheit! Die Regierung habe den Mut, um der Sicherung des Friedens willen von der Bevölkerung Opfer zu verlangen, die ihre Kräfte beinahe ſchon überſtiegen. Es werde in Europa keinen Frieden geben, ſolange die Sicherheit Belgiens bedroht ſei. Die Regie- rung werde ſich mit allen Mitteln dafür einſetzen, daß eine Kon— vention zuſtande komme, die Belgien ein Minimum von Opfern und ein Maximum von Sicherheit bringe. In diefer Beziehung könne Belgien auf die Mitwirkung Frankreichs, Englands und Italiens zählen. An die Erklärung des Miniſterpräſidenten ſchloß ſich eine Ausſprache an. 90 2 5 liche Grundſteinlegung des Richard-Wagner-⸗Nationaldenkmals zu Leipzig vorzunehmen. Wenn ich Ihrem Wunſche nachkomme, dann will ich es nicht tun als der einzelne, durch dieſen ſeltenen Auftrag vom Schickſal ſo tief beglückten Mann, ſondern namens unzähliger beſter deutſcher Männer und Frauen, die in mir ihren Sprecher und Führer ſehen und deren tiefe Gefühle ich in dieſem Augenblick verſuchen will zum Ausdruck zu bringen. Denn die heutige deutſche Generation ſucht nach jahrzehnte⸗ langem Irren, geläutert und erzogen durch grenzenloſes Leid, wieder den Weg zu ihren eigenen großen Meiſtern. Sie will nichts mehr gemein haben mit jener undankbaren Zeit, da man nicht nur ſymboliſch, ſondern auch tatſächlich über den Wunſch und Willen eines der größten Söhne unſeres Volkes zur Tages- ordnung übergegangen war. Sie ſchöpft aus der ewigen Kraft unſeres Volkes, indem ſie wieder zu unſeren beſten Geiſtern griff. So findet ſie auch ſchon im zweiten Jahre der nationalen Erhebung den Weg hierher in dieſe Stadt, um durch mich, als den Kanzler des Reiches, am Tage der Grundſteinlegung dieſes Denkmals erneut den tiefſten Dank der Nation dem unſterblichen Genius dieſes ihres großen Sohnes zu Füßen zu legen. r .——ß—————— Mit dem wahrhaftigen Gelöbnis, dem Wunſch und Willen des großen Meiſters zu entſprechen, ſeine unvergänglichen Werke in ewig lebendiger Schönheit weiterzupflegen, um ſo auch die kommenden Generationen unſeres Volkes einziehen zu laſſen in die Wunderwelt dieſes gewaltigen Dichters der Töne, lege ich deſſen zum ewigen Zeugnis und zur immerwährenden Mahnung den Grundſtein zum deutſchen Nationaldenkmal Richard Wagners. Der Führer legte ſodann den Grundſtein für das Denk⸗ mal mit folgenden Worten:„Ich lege hiermit den Grundſtein zum Nationaldenkmal Richard Wagners in Leipzig!“ Der Führer war bei dieſen Worten ſichtlich ergriffen. Die Ankunft des Führers und ſeine Rückfahrt zur Stadt wurde von den an den reich geſchmückten Straßen in dichter Menge aufgeſtellten Maſſen mit brauſenden Heil-Rufen be— gleitet. Vom Denkmalsplatz aus ging die Fahrt zum Graſſi— Muſeum, wo ein kleines Frühſtück die Teilnehmer vereinte. Am 15.15 Ahr fuhr der Führer zum Rathaus zur Lebergabe des Ehrenbürgerbriefes der Stadt Leipzig. Die Ehrenbürgerſchaft für den Kanzler Stiftung eines Dorfes Limbach. DNB. Leipzig, 6. März. In feierlicher Sitzung in dem mit den Farben der deutſchen Erhebung feſtlich geſchmückten großen Saal des neuen Rathauſes wurde am Dienstagnachmittag dem Führer der Ehrenbürgerbrief der Stadt Leipzig überreicht. Nach Geſängen des Thomaner⸗Chors hielt Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gördeler eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Sie, Herr Reichskanzler, haben vor mehr als Jah- resfriſt die verantwortliche Geſtaltung des deutſchen Volkes auf Ihre Schultern genommen. Die erſte Sitzung des Rates und der Stadtverordneten im neuen Reich nach dem ſiegreichen Am- bruch galt dem Dank an Sie und krönte ſich in dem Beſchluß, Sie, Herr Reichskanzler, zu bitten, mit dem Herrn Reichspräſi⸗ denten Ehrenbürger unſerer Stadt zu werden. Wir geloben Ihnen, Herr Reichskanzler, mit unſerem Will⸗ kommensgruß treue Gefolgſchaft auf dem Wege zur Freiheit, Ehre und Wohlfahrt unſeres geliebten deutſchen Volkes. Stadtverordnetenvorſteher Wolf ſagte in ſeiner Rede: Mein Führer! Als Nationalſozialiſt und Stadtverordnetenvor— ſteher bringe ich Ihnen die Grüße des Stadtverordnetenkolle⸗ giums. Ich begrüße Sie ferner im Namen der Kreisleitung der NSDAP. Leipzig und im Namen aller Leipziger Parteige⸗ noſſen und Parteigenoſſinnen. So wie wir in der Vergangen- heit gekämpft haben in unerſchütterlichem Glauben an den Na- tionalſozialismus und an unſeren Führer gegen dieſe rote marriſtiſche Hochburg, ſo werden wir auch jetzt und in aller Zu- kunft zu kämpfen wiſſen gegen die Reaktion, woher ſie auch kommen mag. Wir werden nicht ruhen und raſten, bis das letzte Amt innerhalb dieſes Hauſes und der letzte Einwohner unſerer Stadt vom nationalſozialiſtiſchen Geiſt erfüllt ſind. Sodann überreichte Bürgermeiſter Haake dem Führer den Ehrenbürgerbrief mit einer Anſprache, in der er erklärte: Leipzig ift immer ſparſam geweſen mit der Verleihung ſeines Ehren⸗ bürgerrechts, um ſeinen Wert hochzuhalten. Außer Ihnen, mein Führer, ſind jetzt nur noch zwei Männer Ehrenbürger dieſer Stadt, Reichspräſident v. Hindenburg und Geh. Rat Thieme, der Erbauer des Völkerſchlachtdenkmals. Der Bür⸗ germeiſter verlas ſodann N 1 eine Arkunde, in der es heißt: In dem Kamof unſeres Volkes um die Behauptung ſeines Oſtraumes wird die Bevölkerung der Stadt Leipzig und ihrer näheren Umgebung nicht zurückſtehen. Zu dieſem Zweck ſoll eine Stiftung ins Leben gerufen werden, die brachliegende junge Arbeitskraft aus Leipzig oder ſeiner Amgebung in den Stand ſetzt, im deutſchen Oſten dem Element neues Land abzugewinnen. vorhandenes Land in kulturfähigem Zuſtand zu verſetzen. Beruf⸗ lich hierzu geeignete willensſtarke junge Ehepaare ſollen in dem ſo gewonnenen Boden angeſiedelt werden mit dem Ziel, aus dieſer Siedlung ein geſchloſſenes Dorf entſtehen zu laſſen. Dieſes Dorf ſoll zum Gedenken an den erſten im Kampf um die deutſche Wiedergeburt gefallenen Leipziger SA-Mann, Heinrich Lim⸗ bach, deſſen Namen tragen:„Dorf Limba ch“. Die Stadt Leipzig hat ſich bereit erklärt, für dieſes Werk und für das Dorf die Patenſchaft zu übernehmen. Anſchließend nahm Bürgermeiſter Haake den Ehren⸗ bürgerbrief aus den Händen des Künſtlers entgegen und über⸗ reichte ihn zuſammen mit der Stiftungsurkunde dem Führer. Der Ehrenbürgerbrief iſt ein Werk des Leipziger Graphikers Stadtverordneten Alfons Schneider. Der Brief ſelbſt liegt in einer getriebenen Kaſſette aus vergoldeter Bronce, die die ſymboliſche Darſtellung des geiſtigen und wirtſchaftlichen Lebens der Stadt Leipzig zeigt. Die Verleihungsurkunde liegt wiederum in einer Amhüllung aus blauem Saffianleder und iſt auf Pergament in kunſtvoller Schrift aufgezeichnet. Reichskanzler Adolf Hitler antwortete auf die Aeber⸗ reichung der Arkunden mit einer kurzen Anſprache, in der er den Dank für die Ehrungen ausſprach, die die Stadt Leipzig ihm heute bereitet habe. Er verband dieſen Dank mit den beſten Wünſchen für das Wohlergehen der Stadt. Gerade die Stadt Zwei Züge aufeinandergeprallt. 19 Perſonen getötet. DRB. Moskau, 6. März. Zn der Nähe von Moskau ereignete ſich dieſer Tage, wie erſt jetzt bekannt wird, ein ſchweres Ei ſenbahnunglück. Zwei Vorortszüge, die ſtark beſetzt waren, fuhren aufeinander. Dabei wurden 19 Perſonen getötet und 44 ſchwer verletzt. Als Arſache des Anglücks iſt verbrecheriſch⸗fahrläſ⸗ ſige Verletzung der Betriebsvorſchriften“ feſt⸗ geſtellt worden. i Angeſichts der ſich häufenden Anglücksfälle auf den ver⸗ ſchiedenen Eiſenbahnlinien der Sowjetunion in der letzten Zeit, die, wie es in einer amtlichen Veröffentlichung heißt, als ver⸗ brecheriſche Schlamperei und grobe Verletzung der Betriebs⸗ vorſchriften anzuſehen ſind, hat die Generalſtaatsanwaltſchaft umfangreiche Anterſuchungen veranlaßt. Die einzelnen Fälle ſollen in ſogenannten Schauprozeſſen abgeurteilt werden. Leipzig habe ja das wechſelvolle Schickſal des deutſchen Volkes, ſeine Blüte und ſeinen Niedergang, wie kaum eine andere Stadt, miterlebt. Heute, am Ende dieſer Bedrängnis, ſei es ſein ſehn⸗ lichſter Wunſch, daß dieſe große, berühmte deutſche Stadt an dem Wiederaufſtieg Deutſchlands lebendigen Anteil nehme und daß die Maßnahmen der Reichsregierung mithelfen würden, auch die Blüte der Stadt Leipzig wiederherzuſtellen. Der Führer begab ſich dann in den Plenarſaal des Rat- hauſes, wo er ſich in das Goldene Buch der Stadt Leipzig eintrug. Vom Rathaus ging die Fahrt zum Hotel„Hauffe“, von wo ſich der Führer nach kurzer Pauſe in das Opernhaus zur „Meiſterſinger“-Vorſtellung begab. Kurze Tageschronik. Kaſſel: Der 5. Deutſche Reichskriegertag ſindet am 7. und 8. Juli in Kaſſel ſtatt. Berlin: Hans Stuck ſtellte heute auf dem neuen deut- ſchen P.-Wagen drei neue Weltrekorde über 100 Meilen(216,875 Stkm.), 200 Kilometer(217,089 Stkm.) und einen Stundenweltrekord von 217,110 Kilometer auf. Berlin: Reichsluftfahrtminiſter Göring hat in ſeiner Eigenſchaft als Ehrenpräſident des Deutſchen Luftſportverbandes genehmigt, daß Mitglieder des Deutſchen Luftſportverbandes unter beſtimmten Vorausſetzungen zu der ihnen verliehenen Dienſtbekleidung der Deutſchen Luftfahrt einen Fliegerdolch anlegen dürfen. Berlin: Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt gewährte einem Vertreter der Zeitſchrift„Germany and Bau“ eine An- terredung, in der er die Erfolge der Regierung Hitler hervor hob und an Hand von Zahlenmaterial die Wirtſchaftsbelebung ſeit der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung nachwies. Saarbrücken: Der Landesleiter der Deutſchen Front macht in einem Aufruf nochmals darauf aufmerkſam, daß kei⸗ nerlei Druck- oder Werbemittel für den Eintritt in die Deutſche Front angewandt werden dürfen. Wien: Die Regierung hat jetzt zur Vorbereitung des be- rufsſtändiſchen Aufbaues als Einheitsgewerkſchaft den„Ge werkſchaftsbund der öſterreichiſchen Arbeiter und Angeſtellten geſchaffen. Vudapeſt: Nach einem Bericht des Wiener Vertreters des Regierungsblattes„Függetlenſeg“ haben dieſer Tage zwi⸗ ſchen führenden Legitimiſten und dem Flügeladjutanten Otto von Habsburgs Beſprechungen ſtattgefunden. Auch ſoll ein Propagandafond zur Verbreitung legitimiſtiſcher Ideen ge— ſchaffen worden ſein. London: Nach einer Reutermeldung aus Bagdad wurden der amerikaniſche Faltbootfahrer Fiſcher und der deutſche Berichterſtatter Rudolf Map aus Düſſeldorf während 25 55 Faltbootfahrt auf dem Tigris von Arabern erſchoſ⸗ en. Liondon: Wie Reuter aus Lucknau(Indien) meldet, ſind in den Vereinigten Provinzen innerhalb von drei Wochen 2866 Menſchen der Peſt zum Opfer gefallen. Bauerndörfer und Städte. Die Durchführung des neuen Gemeindeverfafſungsgeſetzes. V” Berlin, 6. März. Gleichzeitig mit einer zweiten Durchführungsverordnung hat der preußiſche Innenminiſter eine umfangreiche Ausfüh⸗ rungsanweiſung zum Gemeindeverfaſſungsgeſetz er⸗ laſſen. Danach gliedert ſich das preußiſche Kommunalweſen in Zukunft im weſentlichen in Bauerndörfer, Landgemeinden und Städte. Bauerndörfer ſind diejenigen Gemeinden, in denen der überwiegende Teil der Volksgenoſſen dem Reichsnährſtand angehört. Der preußiſche Innenminiſter wird, wie das VD3⸗ Büro meldet, die Gemeinden, die Bauerndörfer ſind, demnächſt benennen. Zur Vorbereitung ſollen die Regierungs- präſidenten bis zum 1. Juni entſprechende Vorſchläge einrei⸗ chen. Wenn wegen induſtrieller Entwicklung oder ähnlicher Be⸗ ſonderheiten die Erklärung zum Bauerndorf im Einzelfall unan⸗ gebracht erſcheint, ſteht nichts im Wege, ſolchen Gemeinden die Eigenſchaft als Landgemeinden oder Städte zu belaſſen. Auch dieſenigen Gemeinden, die die Bezeichnung Stadt endgültig führen dürfen, werden neu beſtimmt werden. Auch hierüber ſollen die Regierungspräſidenten bis zum 1. Juni Vorſchläge machen. Die Leiter der Landgemeinden heißen vom 1. April ab Gemeindeſchulzen. Für Gemeinden, die vorausſichtlich demnächſt zu Bauerndörfern erklärt werden, wird angeordnet, daß in ihnen die bisherige Bezeichnung für den Leiter der Gemeinde noch über den 1. April hinaus weitergeführt wird, bis die Erklärung zum Bauerndorf erfolgt iſt. Die Ausführungsanweiſung geht weiter auf die Beſtim⸗ mungen über das Bürgerrecht ein, die nur Aebergangs⸗ charakter bis zum Erlaß eines Reichsgeſetzes über das deutſche Staatsbürgerrecht haben. Das Bürgerrecht der Gemeinden be⸗ ſitzen vorläufig alle Männer und Frauen, die die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzen, ſeit dem 1. Juli 1933 oder bei ſpäterer Wohnſitzbegründung ein Jahr lang ununterbrochen in der Gemeinde wohnen und über 25 Jahre alt ſind. Weſentlicher Inhalt des Bürgerrechts iſt, daß nur der Bürger in ein gemeindliches Ehrenamt berufen werden kann und daß er ver⸗ pflichtet iſt, ein derartiges Amt anzunehmen. Der grundlegende Wandel des Gemeindeverfaſſungsrechts tritt beſonders in der reſtloſen Durchführung der Führerverantwortlich⸗ keit hervor. Neben der Perſönlichkeit des Leiters der Ge⸗ meinde iſt die richtige Ausleſe der Gemeinderäte von entſcheidender Bedeutung. Sie führen in Bauerndörfern die Bezeichnung Dorfälteſte, in Landgemeinden Gemein deälteſte und in Städten Ratsherren. Die Art der zu berufenden Gemeinderäte wird auch im Stadtbrief bzw. Gemeindebrief feſtgelegt, der das Verfaſſungsrecht der Ge⸗ meinde enthält. Stadt- und Gemeindebrief können entzogen werden, wenn eine Gemeinde ihre Pflichten nicht erfüllt oder wenn Mißſtände zutage treten. Mit der Entziehung des Stadt- briefes wird in geeigneten Fällen zugleich die Amwandlung der Stadt in eine Landgemeinde verfügt werden. Nach den Anord- nungen des Miniſters iſt entſcheidender Wert darauf zu legen, daß die Stadtbriefe den tatſächlichen beſonderen Verhältniſſen jeder Stadt gerecht werden. Jede Schematiſierung ſoll vermie⸗ den werden. Vorſchläge für die Stadtbriefe ſollen bis zum 1. Auguſt dem Miniſter vorgelegt werden. Anträge auf Ver⸗ — 4 5 von Gemeindebriefen ſollen dagegen noch zurückgeſtellt werden. In weiteren Beſtimmungen wird die Staats aufſicht behandelt. Die Aufſichtsbehörden ſollen keineswegs in alle Einzelheiten der Gemeinden hineinregieren. Die Erledigung der Selbſtverwaltungsangelegenheiten ſoll nach wie vor bei der Gemeinde liegen, jeder Eingriff muß durch ein beſonderes Staatsintereſſe gerechtfertigt ſein. Schließlich wird angekündigt, daß über die Regelung der verfaſſungsrechtlichen Verhältniſſe der Hauptſtadt Berlin noch beſondere Beſtimmungen er⸗ gehen werden. Italieniſcher Dampfer geſtrandet Die Hälfte der Beſatzung umgekommen. DNB. Bulareſt, 6. März. In der Nähe von Conſtanza ſtrandete der von Iſtanbul kommende italieniſche Petroleumdampfer„Santoni“, deſſen Maſchinenanlage zerſtört worden war. Als Rettungsboote in der Nähe des geſtrandeten Schiffes eintrafen, brach der Schiffs⸗ körper unter dem ſtarken Anprall der Wogen mitten auseinan⸗ der. Die eine Hälfte ſank ſofort. 17 Mann der Beſatzung, darunter einige Offiziere, konnten ſich in ein Rettungsboot flüchten, das jedoch kurz darauf umgeworfen wurde. 14 Mann gelang es, nach übermenſchlichen Anſtrengungen, das Afer zu er⸗ reichen. Neun von ihnen ſtarben, bevor ſie in ein Krankenhaus überführt werden konnten. Die übrigen fünf liegen in hoffnungsloſem Zuſtand darnieder. Weitere drei Ma⸗ troſen wurden als Leichen an das Afer geſchwemmt. Auf der zweiten Hälfte des Schiffsrumpfes, die augenblicklich noch in den Felſen hängt, befinden ſich der Kapitän und die reſtlichen elf Mann der Beſatzung. Alle Rettungsverſuche ſind bis jetzt infolge des ſtürmiſchen Welters und der unglücklichen Lage des Wracks ſehlgeſchlagen. Alle Verſuche, ſich dem Wrack zu nähern, ſcheiterten an dem hohen Wellengang. Man befürchtet, daß auch die letzten 12 Mann der Beſatzung der„Santoni“ dem Tode geweiht ſind. 2 Fiſcher im Eis eingeſchloſſen. Flugzeuge und Eisbrecher bringen Hilfe. DNB. Königsberg, 6. März. Auf dem Kuriſchen Haff treibt ſeit einigen Tagen ein Fiſcherboot, das durch Eisgang ſchwere Havarie erlitten hat. Da es nicht gelang, mit Booten zu den Verunglückten vor— zudringen, wurden zwei Sportflugzeuge aus Königsberg eingeſetzt, um den Fiſchern Hilfe zu bringen. Nach längerem Suchen entdeckten die Flieger das Boot mit den beiden Fiſchern, denen Lebensmittel zugeworfen wurden. Auch Gauleiter Erich Koch ſtartete zuſammen mit dem Fliegerkommandanten Ip⸗ permann und warf über dem Boot einen Zettel ab mit dem Inhalt, auszuharren, bis der aus Ruß angeforderte Eisbrecher eintrifft. Inzwiſchen iſt ein zweiter Eisbrecher aus Labiau an⸗ 8 worden. Man hofft, beide Fiſcher bald befreien zu önnen. 300 Perſonen im Hafen von Kanton ertrunken. DNB. London, 6. März. Wie Reuter aus Kontan meldet, iſt bei der Einfahrt in den Hafen ein Dampfer geſunken. Man befürchtet, daß 500 Paſſagiere ertrunken ſind. 350 Leichen ſind bereits auf dem Hafenplatz aufgebahrt und zahlreiche Frauen und Kin⸗ der irren durch die Reihen der Aufgebahrten, um ihre vermißten Angehörigen wiederzufinden. Erdbeben auf Neuſeeland. DNB. Wellington(Neuſeeland), 6. März. Im Süden der Nord-Inſel wurde am Montag abend ein Erdſtoß verſpürt, durch den auch einiger Schaden angerich⸗ tet wurde. Einzelheiten über den Amfang des Schadens fehlen noch. 2 en letz ben che tend os. uo chen 88 u N. Belaminadüngen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗Einteilu 7 N S B O. u. Deutſche Arbeitsfront; jeden Montag, MWiunoch 1 Freitag, abends 7—9 Uhr f. Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim. Heute Mittwoch, den 7. 3. 1934, abends 8.15 Uhr findet im Freiſchützſaale die Generalverſammlung der „Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim ſtatt. Als Redner haben wir den Landesobmann der N. S. K.O. V. Pg. Ziegler gewonnen. Da die Tagesord⸗ nung außerordentlich wichtig, iſt das Erſcheinen aller Kame⸗ reden und Kameradenfrauen unbedingte Ehrenpflicht. Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertretung Seelinger. Wegen der am Mittwoch, den 7. März 1934 ſtattfinden⸗ den Generalverſammlung im, Freiſchütz“ fallen unſere Sprech⸗ ſtunden abends von 7— 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NSDAP. aus. Nächſte Sprechſtunde Montag, den 12. März 1934, abends 7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. i gez. Seelinger. Der Heimabend der NS.⸗Frauenſchaft heute Mitt⸗ woch abend fällt aus. Heil Hitler! Die Leiterin. Die Zuſammenkunft der Handwerksmeiſter findet erſt am Freitag abend 8.15 Uhr im„Kaiſerhof“ ſtatt. Pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. * NS.⸗Volkswohlfahrt Die Zellen⸗ und Blockwalter der N. S. V. rechnen die Mitgliederbeiträge pro Februar am Donnerstag, den 8. d. Mts. abends 8 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ab. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter. * Betr.: Ausgabe von Kohlen- und Brotgutſcheinen. Die Ausgabe der Kohlenbezugs- und Brotgutſcheine erfolgt morgen Donnerstag im Sitzungsſaale des Rat⸗ hauſes in nachſtehender Reihenfolge: A3 vorm. 8— 9 Uhr M- nachm. 2—3 Uhr CG„ 9—10„ SV„ 3—4„ . ̃. .„ 11 12 1 Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Die Winterhilfs⸗ ausweiſe und Stempelkarten ſind vorzulegen. N. S.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. * Deutſche Arbeitsfront. Die rückſtändigen Februar⸗Beiträge müſſen unbedingt heute Mittwoch abend in der Geſchäftsſtelle von 7—9 Uhr eingezahlt werden. NSBO. und Deutſche Arbeitsfront Der Kaſſenwart. E „Rundfunk“ Geeſchäftsſtelle im Gaſthaus zum Freiſchütz. Beratungen in allen Angelegenheiten des Rundfunks, unentgeltlich für jeden Volksgenoſſen. Geräte und Röhrenprüfen. Geſchäftszeit jeden Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr. Daſelbſt ſind auch Abzeichen für den R. D. R. erhältlich. N. B. Am 7. 3. 34 um 20 Uhr Verſammlung für alle Sektions⸗ und Betriebsfunkwarte.(Pflichtverſammlung). Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkwart. * Der deutſche Jugend⸗Kampffilm „Hitlerjunge Quer“ läuft vom 13.—15. März im Central⸗Film⸗Palaſt, worauf wir die hieſige Einwohnerſchaft heute ſchon hinweiſen. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 7. März 1934. Denkſpruch Leicht iſt's, Ehr' und Wohlſtand erben, Aber ſchwer, ſie zu erwerben, Ein behagliches Genießen Mag ererbtem Gut entſprießen, Und der Ahnen lange Reihe Stolz die Bruſt der Enkel heben, Doch dem Leben rechte Weihe Kann nur eignes Schaffen geben. Fr. v. Bodenſtedt. ** Der Patron der Schulen und der katholiſchen Theologie ist der hl. Thomas von Aquin, deſſen Feſt die hl. Kirche heute begeht. St. Thomas gehört wohl zu den größten Geiſtes⸗ männern und Theologen aller Zeiten. Trotz aller Weisheit und Wiſſenſchaft, die ſich in ſeiner Perſon vereinigte, zeichnete er ſich aus durch tiefe, ja kindliche Frömmigkeit. Sein ſteter Begleiter und Beichtvater bezeugte nach Thomas Tode:„Ich habe ihn immer ſo rein gekannt wie ein fünfjähriges Kind. Nie hat eine fleiſchliche Regung ihn befleckt, und nie hat er in eine Todſünde eingewilligt“. St. Thomas iſt ein leuchtendes Beiſpiel dafür, daß ſich hohe Weisheit und Gelehrſamkeit recht wohl mit großer Frömmigkeit verträgt, ja, daß echte Wiſſenſchaft zu Gott führt.„Nur der Tor ſpricht in ſeinem Herzen: es gibt keinen Gott“. g Deutſcher Arbeiterverband des Nahrungsmittel gewerbes. Im Gaſthaus zum Löwen findet morgen Donners⸗ tag, 8 Uhr abends eine Pflichtverſammlung aller dem Nah- Haft Du jchon dem Kandwerker Deinen Aujflrag erteilt? Gehe heute hin-jchaße Arbeit rungsmittelgewerbe angehörenden Mitglieder ſtatt. Verbands⸗ leiter Groh wird über das Thema:„Kraft durch Freude“ und über das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ſprechen. Alle Angehörigen des deutſchen Arbeiterverbandes des Nah⸗ rungsmittelgewerbes haben zu erſcheinen, ebenſo wird auch die Anweſenheit ſämtlicher Bäcker und Metzgermeiſter be⸗ grüßt.(Siehe Inſerat in heutiger Nummer.) Das Handwerk will mitkämpfen. In der Schlacht gegen die Arbeitsloſigkeit will das Hand⸗ werk nicht an letzter Stelle ſtehen, ſondern ſo aktiv wie mög⸗ lich mit eingreifen. Das iſt auch der Zweck des Hilfswerks für das deutſche Handwerk. Nicht allein, daß durch das Hilfs⸗ werk manche faſt zerſtörte, kleine Exiſtenz wieder aufgerichtet und zu neuem Lebensmut angefeuert wird, ſondern es ſoll den vielen arbeitsloſen Gehilfen und Facharbeitern, die ge⸗ zwungenermaßen feiern müſſen, wieder Arbeit und Brot ge⸗ ſchaffen werden. Die Werbung des Handwerks iſt alſo eine Maßnahme, die ſich in den Plan der Reichsregierung zur Behebung der Arbeitsloſigkeit organiſch einreiht. Sie ſtellt ſich bewußt hinein in das Volksganze, ſie hat nichts mit Intereſſenpolitik zu tun, ſondern ſie hat das Ziel, das Wohl des ganzen Volkes im Auge und dieſem Ziel ordnet ſich alles gern und willig unter. Das Handwerk will tat⸗ kräftig mithelfen, Not und Elend zu beſeitigen. Bei dieſem großen Werk ſteht das ganze Handwerk ſelbſt auch einig und geſchloſſen da. Eigenbrödelei und Eigennutz müſſen verſchwinden und jeder ſtellt ſich freudigen Herzens zur poſitiven Mitar⸗ beit zur Verfügung. Wohl, ſo muß das Werk gelingen. Milglieber⸗Verjammlung und & Sgqhulungsabenb bet A. S. O. A. B. Orisgruppe Viernheim Dieſe erſte Mitgliederverſammlung unter Teilnahme aller Formationen und Untergliederungen am vergangenen Montag im Gaſthaus„Gold. Engel“ war überaus ſtark beſucht. Nach kurzer Begrüßung des Ortsgruppenleiters Pg. Franzke ſprach der Schulungsobmann Pg. Schweigert über Sinn und Zweck dieſer Schulungsabende, die notwendig ſind, damit jeder Volksgenoſſe weiß, was der Nationalſozialismus von ihm als Menſchen verlangt. Was unſer Führer will und was er nicht will, das kann nur durch ſtete Schulung erreicht werden. Es iſt noch ſo viel liberaliſtiſches Denken vorhanden, das ausgelöſcht und an deſſen Stelle der deutſche Sozialis— mus, das Gedankengut der deutſchen Volksgemeinſchaft ein⸗ treten muß. Wir beurteilen den Wert eines Menſchen zuerſt nach ſeiner Leiſtung und ſeiner Hingabe für die Bewegung, wir unterſcheiden nach ſeiner Opferwilligkeit und wenden uns von denen ab, die ein nationalſozialiſtiſches Lippenbekenntnis ablegen, dabei die chriſtliche Nächſtenliebe vollkommen ver⸗ geſſen. Wer, wie bei der Brotſammlung des Jungvolks, noch nicht einmal einige Groſchen für ſeinen hungernden Volks- genoſſen übrig hatte, dabei ſogar Geſchäftsleute, ſcheidet von ſelbſt aus unſerer Volksgemeinſchaft aus. Es nützt nichts, wenn man nur in die Kirche läuft und draußen die Liebe zum Nächſten vergeſſen hat. Dieſe Leute vergeſſen und haben ſchon vergeſſen, wo ſie und ihre Geſchäfte wären, wenn ein Adolf Hitler und ein 5. März 1933 aicht geweſen wären. Dagegen iſt es leichter, Schwätzereien in der Oeffentlichkeit zu machen, die Ortsgruppenleitung verſuchen herabzuwürdigen, die Mitarbeiter der Bewegung zu verleumden und die Schlamm⸗ kübel über ſie auszugießen. Was man damit erreichen will, wird nicht eintreten, wir werden immer nur das eine Ziel für unſere Arbeit vor uns haben: Für unſeren Führer und die deutſche Volksgemeinſchaft, unſer deutſches Vaterland bis zum Letzten zu arbeiten. Die Schwätzer und Denunzianten werden letztmalig gewarnt und die Mitglieder der PO., der Formationen und Untergliederungen erſucht, was ihnen zu Ohr kommt, ſofort ſchriftlich dem Ortsgruppenleiter zu melden. Wir werden auch in Viernheim nicht eher ruhen, bis alle das nationalſozialiſtiſche Gedankengut in ſich aufgenommen haben. Seitens kinderreicher Familien wird Klage darüber ge⸗ führt, daß Hausbeſitzer dieſe Familien, auch wenn ſie als gute Mietzahler bekannt ſind, nicht aufnehmen wollen. Wir richten daher den Appell an das moraliſche Empfinden der Hausbeſitzer, ſolchen Familien ebenfalls Wohnungen zu ver⸗ mieten und damit auch ſeinem Nächſten zu helfen. Es beſteht nunmehr die Möglichkeit, als Mitglied dem Opferring der Partei beizutreten, worauf beſonders hinge⸗ wieſen wird. Die Mitgliedſchaft im Reichsluftſchutzbund ſollte von allen Volksgenoſſen erworben werden. Bezüglich der ſchriftlichen Eingaben nach Darmſtadt und Berlin, ebenſo um Rechtsauskunft an den Kreis-Rechtsberater iſt der Weg über die Ortsgruppenleitung vorgeſchrieben.— Zum Vertrauens- mann für die Reichsſtelle für deutſches Schrifttum wird Herr Lehrer Mohr beſtimmt. Im Anſchluß an dieſe Bekanntgaben ſprach Pg. Rein⸗ hardt über„Innenpolitik der letzten 14 Tage“ und Pg. Kirchner über„Außenpolitik der letzten 14 Tage“. Pg. Reiß ſprach über das Thema„Volks- und ſozialwirtſchaftliche Gedanken im alten und neuen Reich“. Schulungsobmann Pg. Schweigert behandelte in einem längeren Referat das Thema„Staatsbürger, Staats angehörigkeit und Untertan“ ſowie„Warum Disziplin, Unter⸗ ordnung und Gefolgſchaft“. Die 4 Vorträge hatten ſo lebendigen Inhalt, daß man erwarten kann, durch ſolche Schulungsabende immer mehr die Idee unſeres Führers und ſeiner Bewegung in das Volk zu pflanzen und dadurch die wahre Volksgemeinſchaft und Verbundenheit zu fördern und zu ſtärken. Im Gedenken an unſeren Führer und ſeine Mitarbeiter ſchloß Pg. Franzke die Verſammlung. ö J Volksgenoje! Es war einmal eine Zeit, da bot, auch im Kriegs⸗ falle Deine deutſche Heimat Dir Schutz und Sicherheit. Heute wärſt Du in der ungeſicherten Heimat größeren Gefahren ausgeſetzt, als der Soldat in Graben und Unterſtand. Das große Geſetz der Kriegskunſt heißt aber: Der Er- folg beruht immer wieder auf der Aeberraſchung! Für den Verteidiger hat daher nur das eine Geſetz Gültigkeit:„Sich geiſtig und praktiſch auf alle Schutzmög⸗ lichkeiten beizeiten einzuſtellen“. Deutſcher Mann! Deutſche Frau! Wir ſind in der Luft völlig wehrlos, dabei aber durch die Luftwaffe ſtärker bedroht als irgend ein anderes Land. Der Luftſchutz iſt zu einer Lebensfrage geworden Die Mithilfe der geſamten Bevölkerung iſt nötig für den Erfolg des Selbſtſchutzes. Anterſtützt den Neichsluftſchutzbund! Werdet Aliglied des A. L. B. Der Vortrag des Herrn Dr. Dümas über das Aeichserbhojgejetz. Am Montag abend ſprach bei der Bauernverſamm⸗ lung im„Freiſchütz“ Landesgeſchäftsführer Dr. Dümas über das Reichserbhofgeſetz. Er gab einleitend ſeiner Freude ob des großen Beſuches Ausdruck und bemerkte, obwohl in Viernheim gegenwärtig nur ein Erbhofbauer in Frage komme, daß dieſes Geſetz doch von unüberſehbarer Wichtigkeit ſei. Das Reichserbhofgeſetz ſei eines der größten auf agrarpoliti⸗ ſchem Gebiete. Wer nationalſozialiſtiſche Bauernpolitik ver⸗ ſtehen will, muß deſſen Zielſetzung kennen. So gehe das Be⸗ ſtreben des Reichserbhofgeſetzes dahin, daß auf freier Scholle wieder ein freier Bauer ſchaffen könne. Altes deutſches Bauern⸗ recht ſei durch dieſes Geſetz wieder zur Geltung gekommen, das zwar in manchen Gebieten ſchon immer beſtanden habe. Bei uns habe freilich bisher das Realteilungsrecht gegolten. Gerade durch dieſes Realteilungsrecht ſeien durch die ewige Teilung bei Erbauseinanderſetzungen und dergleichen Bauern⸗ höfe zuletzt ſo klein geworden, daß ſich eine Familie darauf nicht mehr ernähren konnte. Grundſätzlich dürfe ein Erbhof nach dem Geſetz nicht mehr geteilt werden, es ſei denn, daß in beſonders gearteten Fällen das Anerbengericht ſeine Ge⸗ nehmigung gibt. Ein Bauernhof könne nur dann in die Erb⸗ hofrolle eingetragen werden, wenn eine Ackernahrung vor⸗ handen ſei, d. h. daß ſich eine Familie ohne ſonſtigen Neben⸗ erwerb auf dem Hofe ernähren kann. Als untere Grenze ſei ſo z. B. 30 Morgen, als obere 500 Morgen angenommen. Alles Land, das außerhalb dieſer Grenze ſtehe, ſei freies Land und könne nach wie vor nach eigenem Gutdünken ge⸗ teilt werden. Wenn jemand nun einen Betrieb habe, der an und für ſich Erbhofgröße hat, das Land aber verpachtet iſt, ſo könne dieſer Hof niemals ein Erbhof werden. Wenn ein Hof unter 30 Morgen die Ackernahrung ergibt und ſein Be⸗ ſitzer dies nachweiſt, ſo kann er ebenfalls zum Erbhof erklärt werden. Umgekehrt kann eine Streichung von der Liſte der Erbhöfe erfolgen, wenn der Beſitzer den Beweis erbringt, daß ſein Beſitztum nicht die Ackernahrung bietet. Auch ſei vorgeſehen, daß Bauern auf dem Wege der Anliegerſiedlung zu Erbhofbauern gemacht werden konnen. Bei dem erſten Uebergang des Hofes könne auch die Tochter, falls kein Sohn vorhanden iſt, Erbhofbauer werden. Für ſpäter ſieht das Erbhofgeſetz eine andere Beſtimmung vor: Falls kein Sohn da ſein ſollte, ſo geht der Erbhof an den Vater des Erbhof⸗ bauern, oder an den Bruder des Erbhofbauern, bezw. deſſen Neffen. Erbhofbauer und Bäuerin können ſich teſtamentariſch gegenſeitig zum Erben einſetzen. Der Redner zeigte an einer Reihe von Beiſpielen die Auswirkungen der Geſ etzesparagraphen und kam zu der Ueberzeugung, daß, je mehr wir das Reichs⸗ erbhofgeſetz ſtudieren, zu der Erkenntnis gelangen: Das Erb—⸗ hofgeſetz gereicht nicht nur dem Bauern, ſondern der ganzen deutſchen Nation zum Segen. Noch kurz ſtreifte der Redner das Entſchuldungsgeſetz, das die Landwirtſchaft von den Schuldenfeſſeln löſen ſoll, die ſeit Jahren um ſie gelegt ſind. Gleichzeitig ſoll die Wieder⸗ herſtellung eines Reinertrages der landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe erreicht werden. Die in dem Geſetz vorgeſehene Ent⸗ ſchuldung ſoll eine allmähliche Zurückführung der Verſchul⸗ dung bis auf die Grenze der Mündelſicherheit ſchaffen, das heißt, die Grundſtücke ſollen nicht höher als mit 60 bis 66 Prozent des derzeitigen Steuerwerts belaſtet ſein. Die Ent⸗ ſchuldung müſſe im Wege des Zwangsvergleichs durch Kapi⸗ talkürzung herbeigeführt werden. Für die Dauer des Zwangs⸗ vergleichs beſtehe ein beſonderer Vollſtreckungsſchutz. Leider habe ſich bei der Einrichtung der Entſchuldungsſtelle, die eine öffentliche oder unter Staatsaufſicht ſtehende Kredit⸗ anſtalt ſeine könne, eine Verzögerung vollzogen. Doch ſteht zu hoffen, daß nach Bereitſtellung des Reichskredites die Banken die Entſchuldungsverfahren aufnehmen. Herr Dr. Dümas erntete für ſeine vortrefflichen, leicht verſtändlichen Ausführungen reichen Beifall und gingen die Zuhörer vollauf befriedigt nach Hauſe. * L Gehalts- und Lohnzahlung vor Oſtern. Die Dienſt⸗ und ſonſtigen Bezüge für die erſte Hälfte des Monats April 1934 würden nach den allgemeinen Beſtimmungen am Sams⸗ tag, den 31. März, auszuzahlen ſein. Da aber an dieſem Tage als dem Oſterſamstag die Banken geſchloſſen ſind, hat ſich der Reichsfinanzminiſter damit einverſtanden erklärt, daß die Bezüge für die erſte Hälfte des Monats April bereits am Donnerstag, den 29. März, gezahlt würden. Der am Freitag, den 30. März, fällige Lohn der Arbeiter des Reiches darf gleichfalls bereits am Donnerstag, den 29. März, aus⸗ gezahlt werden. ——— 2 e —— —— — —— — Bejucht bie große Veranjtaltung bes Aeichslujftichutzbunde am Alontag abend im Freijchütz Betr.: Maßnahmen der Reichsregierung für die Monate März und April 1934 erfolgt am Donnerstag, den 8. März 1934. ) e) den Perſonenkreis b—e erfolgt im Wiegehäus— chen des Rathauſes. Familienſtammbücher ſind vorzulegen. Vekanntmachung zur Verbilligung von Speiſefetten für die hilfsbedürftige Bevölkerung Die nächſte Ausgabe der Stammabſchnitte an Wohlfahrtserwerbsloſe bei der Kontrolle beim Arbeitsamt; für Ortsarme, Sozial- und Kleinrentner nachm. von 1—2 Uhr; für Unfall-, Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und Knappſchaftsrentner-Empfänger nachm. von 2—4 Uhr; 8 ſtatt. he; für die Empfänger von Vorzugsrenten, für Perſonen, deren Lohn- und ſonſtiges Ein— kommen den Richtſatz der öffentlichen Für⸗ Deutſche Arbeitsfront Deuticher Arbeiterverband bes Nahrungsmittelgewerbe Am Donnerstag, den 8. März ds. Is., abends 8 Ahr findet in Viernheim im Lokal„Zum Pjlichtverjammlung aller dem Nahrungsmittel⸗ gewerbe angehörenden Mitglieder Verbandskreisleiter Pg. Groh wird über das Thema: „Kraft durch Freude“ und über das„Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ ſprechen. Alle Angehörigen des mittelgewerbes, die der Verſammli für Empfänger von Zuſatzrente nachm. vonſaus der Deutſchen Arbeitsfront zu ö pfäng Zuſatz 0 Ich würde es begr Bäcker⸗ und Metzgermeiſter anweſend wären. Deutſcher Arbeiterverband des Nahrungs⸗ mittelgewerbes, Verbandskreis Mannheim 2 Groh, Verbandskreisleiter. Rinder- Wagen wenig gebraucht zu verkaufen. Kirſchenſtr. 9 Verb.⸗Kreis Mannheim roten Löwen“ eine 2 Zimmer mit Zubehör bis 15. März zu vermieten Hansſtraße 21 Deutſchen Arbeiterverbandes des Nahrungs-. nicht beiwohnen, haben den Ausſchluß gewärtigen. zen, wenn auch in dieſer Verſammlung ſämtliche ſorge nicht weſentlich überſteigt, für kinder— reiche Familien mit 3— bei Witwen mit 2 Hain. Hirchenchor Cäcilia oder mehr unterhaltsberechtigten minder— jährigen Kindern nachmittags von 5—6 Uhr. Die Ausgabe der Verbilligungsſcheine für Rentenbeſcheide, Rentenſtammkarten und ſtattfinden. Die Singſtunde muß 1 umſtändehalber Sand- Wer eine heute abend im bücher Wonaung .. 44 „Swen ſucht oder ver jn reicher Auswahl zu billigen Preisen mieten will, kommt am ſchnellſten zum Der Dirigent. 15 5 Ziel durch Aufgabe Viernheim, den 5. März 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Vereins⸗Anzeiger Teutonia Viernheim. Donnerstag abend 8.30 Uhr Uebungsſtunde für Schützenabtei⸗ lung. Baucksacſien in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Der Vereinsführer. Uiernneimerbolkszeftung empfiehl j 1 J empfiehlt einer Anzeige in der Fam hoimann Sar. Buchbinderei Volkszeitung Ennnten von zucnern J fezaage S und Biderranmungen ſchnellſtens Verſuch. 8 3 132000 Brote geſammelt Das Siegesfeſt des Winterhilfswerks. Darmſtadt. In den Provinzen Starkenburg und Rhein- heſſen allein haben etwa 18 000 Jungvolkpimpfe mit ihren Führern geſammelt. 132 081 Laib Brote(102 824 große und 29 257 kleine) waren auf dem Meſſeplatz aufgefahren, die vor einer rieſigen Zuſchauermenge von Oberjungbann⸗ führer Franz Schubert dem Gauführer des Winterhilfs⸗ werkes, Bürgermeier Haug⸗Darmſtadt übergeben wurden. Nach der Dankanſprache des WHW.⸗Gauführers Haug ſetzte ſich ein Zug in Bewegung. Auf 225 Laſtkraftwagen wurden die Brotſpenden, die zum Teil nach anderen Gebie⸗ ten des Gaues abgegeben werden konnten, unter dem Glok— kengeläut der Kirchen nach der Feſthalle gefahren. Nach der Verpflegung des auswärtigen Jungvolkes fand nachmittags in der Feſthalle eine feierliche Kundgebung ſtatt. Bürgermeiſter Haug erinnerte daran, wie heute nach einem Jahr der Regierung Adolf Hitlers aus einem zerriſſenen Volk ein Staat, ein Reich und eine Nation ge⸗ ſchweißt ſei. Jungbannführer H. Siebert⸗Darmſtadt dankte ſeinen Kameraden vom Jungvolk für ihre Arbeit. Reichsſtalthalter und Gauleiter Sprenger erklärte u. a., das Winterhilfswerk ſoll ſein und bleiben ein Werk für die allerdringendſte Not. Wenn das WHW. jetzt am 31. März zu Ende geht, ſo beginnt praktiſch die in der Zwiſchenzeit aufgebaute Volkswohlfahrt ihre Arbeit. Eine feſte Organiſation iſt geſchaffen im Rahmen der NSDAP., die, total wie die Partei die Politik, total der Not immer wieder aufs neue an den Kragen geht. Die Organiſation ſteht ſo feſt, daß wir alles erfaſſen können. Ihr Hauptaugenmerk hat ſie zu richten auf die Kranken, die Siechen, die überhaupt nicht mehr in den Arbeitskampf eingeſpannt werden können, wenn im nächſten Winter es erneut erforderlich ſein ſollte, wenn der Grad der Arbeits⸗ beſchaffung noch nicht ſoweit vorangeſchritten iſt, dann wird ein neues Winterhilfswerk auf die Beine geſtellt wer⸗ den und aufs neue werden wir dann dieſe kurze Notzeit überbrücken können. Aber in der Zwiſchenzeit hat das WH W. voll und ganz ſeinen Dienſt getan. Nach Dankesworten an Pg. Haug fuhr der Reichsſtatt⸗ halter fort: Am 21. März wird der Führer in ganz Deutſchland die neue Arbeitsſchlacht eröffnen. Er wird bekanntgeben, welche Pläne beſtimmt ſind, die brach liegenden Kräfte wieder in den Dienſt einzuſpannen. Nicht weniger als zwei Millio- nen kommen in Deutſchland neu in Arbeit; das iſt unſer feſter Vorſatz. Ich richte aber den Appell an alle, die es in unſerm Gau möglich machen können: Dieſer Plan der Re- gierung muß übertroffen werden, weil er übertroffen wer⸗ den kann. Es braucht nur jeder ſeine Pflicht zu kun. Nie⸗ mand hat als einzelner Unternehmer, als Induſtrieller die Verpflichtung, in dieſer Notzeit Profit zu machen. Wenn jeder ſich den erſten Grundſatz der nakionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ zu eigen macht und durchführt, dann werden wir die Pläne der Regierung bei weitem überkreffen. Der Reichsſtatthalter dankte den Jungens für ihre fleißige Sammeltätigkeit, durch die ſie ihre Verbundenheit zur Volksgemeinſchaft bekundet hätten. Der Gauführer des WHW., Bürgermeiſter Haug, ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Sieg-Heil auf den Mann, der allein den Umbruch zur Volkswerdung, zur deutſchen Nationwerdung ermöglichte, den Volkskanz⸗ ler Adolf Hitler. Begeiſtert ſtimmten die Tauſende in das Gelöbnis ein, dem das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗-Weſſel⸗ Lied folgte. Nach der Winterhilfe die neue Arbeitsſchlacht! g Kämpfer der Nation! Die ihr in jahrelangem Kampf um das tägliche Brot an Erfahrungen reich geworden ſeid, ſtellt euch in den Kampf um Arbeit für unſere arbeitsloſen Volksgenoſſen. N Arbeiter der Stirn und der Fauſt! Ihr habt euch ganz gewiß ſchon ſehr oft Gedanken darüber gemacht, wie der Arbeitsloſenpeſt zu Leibe gerückt werden kann. Jeder gute Gedanke, der ſich in die Tat umſetzen läßt, muß verwirklicht werden, das Letztmögliche muß geſchehen. Macht brauch⸗ bare Vorſchläge und gebt ſie umgehend an das in unſerem Gau beſtehende Kontrollamt für Arbeitsbeſchaffung, das alle Vorſchläge prüft, um ſie einzureihen in das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm. Der Vorſchlag muß enthalten: Stichwort über den In⸗ halt; 50 Zeilen Schreibmaſchinentext; Genaue Anſchrift des Einſenders. Kontrollamt für Arbeitsbeſchaffung. Einſtellung von Beamtenanwärtern ** Frankfurt a. M. Die Preſſeſtelle des Landesarbeits⸗ amts Heſſen teilt mit: In erheblichem Umfang wird von den jugendlichen Schulentlaſſenen, insbeſondere aus den höheren Lehranſtalten, noch immer die Einſtellung in eine Beamtenſtelle erſtrebt. Die Hauptveranlaſſung hierzu iſt in den ſeltenſten Fällen die Neigung zu der in einer Be⸗ hörde geforderten Arbeit oder eine beſonders hervortre⸗ tende Eignung zu den hier zu erledigenden Aufgaben. Meiſt ſteht hinter dieſen Bewerbungen als einzige Trieb⸗ kraft der Wunſch, bereits mit 18 oder 19 Jahren eine Le⸗ bensſtellung zu bekommen, die von den Wirtſchaftsſchwan⸗ kungen unabhängig macht und eine gewiſſe Sicherheit der Exiſtenz gewährleiſtet. Dieſe Einſtellung berührt durchaus unjugendlich, da das ſchöne Vorrecht der Jugend Hoffnung und Wagemut iſt. Was hilft es überdies demjenigen, der ganz ausnahmsweiſe vielleicht wirklich in eine Beamten⸗ ſtelle hineinkommt, wenn ihm die von ihm geforderte Ar⸗ beit gar nicht liegt und er infolgedeſſen ſeinen Beruf als ſtändige neue Fron empfinden muß? Ein ſolcher Menſch wäre wahrſcheinlich an einem anderen Platze ſehr viel glücklicher geworden, der ihm ſeinen Anlagen gemäß Aus⸗ wirkungsmöglichkeiten geboten hätte. Die Tatſache einer feſten Anſtellung oder die Ausſicht auf eine vielleicht ſpä⸗ ter einmal zu erwartende Penſion kann dieſe tägliche in⸗ nere Belaſtung durch eine nicht zuſagende Tätigkeit nicht ausgleichen. Die Zahl der Bewerbungen bei den einzelnen Behörden iſt ins Ungemeſſene gewachſen, ſo daß nur im Ausnahme⸗ fall ein Jugendlicher tatſächlich auf ſeine Einberufung rechnen kann Die Belaſtung, die den Behörden dadurch er⸗ wächſt, wäre vermeidbar, wenn die jungen Leute ſich über die tatſächliche Lage non vornherein klar wären. So betrug die Zahl der für das Jahr 1933 im Oberpoſtdirektionsbezirk Darmſtadt benötigten Zahl der Poſtſupernumerare 3, dem ſtanden aber 287 Bewerbungen gegenüber. Aehnlich, meiſt noch ungünſtiger liegen die Zahlen im Bereich der Ober⸗ poſtdirektion Kaſſel und bei den Reichsbahndirektionen. Für das Jahr 1934 liegen für 42 Stellen bei der Oberpoſtdirek⸗ tion Darmſtadt bereits 2000 Bewerbungen vor. Täglich melden ſich 2 bis 3 Bewerber. Bei den anderen Behörden iſt das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen Bewerbung und Einſtellung nicht minder groß, das heißt alſo: Zurück von dieſem falſchen Weg! Die Jugendlichen müſſen ſich auf ſich ſelbſt und ihre Kraft beſinnen. Es kann nicht angenommen werden, daß gerade die Jugend, die jetzt die Zeiten des Aufbruchs für die Neu⸗ geſtaltung des Reiches und den Beginn wirtſchaftlichen Auf⸗ ſtiegs miterleben darf, ſo wenig Selbſtvertrauen beſitzt, daß ſie nicht bereit und in der Lage iſt, ihr Berufsſchickſal auch ohne die von vornherein gegebene vermeintliche Sicherheit in der Beamtenlaufbahn zu geſtalten. Es gilt für ſie das Wort:„Und ſetzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen ſein!“ Sportflugzeug ins Waſſer geſtürzt Berlin, 7. März. Das Sportflugzeug D 2486 des Reichsverbandes der Deutſchen Luftfahrtinduſtrie iſt Diens⸗ tag nachmittag bei einem Erprobungsflug in der Nähe von Dahme(Lübecker Bucht) verunglückt. Die Urſache des Un⸗ falls iſt auf einen Propellerſchaden zurückzuführen. Der Führer des Flugzeuges, Johannſen, wurde leicht verletzt, ſein Begleiter, Ingenieur Hermann, kam bei dem Unfall durch Ertrinken ums Leben. Schont Hecken und Gehölz! „Wenn der Vorfrühling lockt, geht das große Hecken⸗ ſterben an“, klagt der Kalendermann. Rainhecken und Ge⸗ hölze werden geplündert. Es ſieht aus, als ob der Unhold Menſch das Knoſpen und Blühen jungen Holzes fürchten müſſe. um Dorf und Weiler und Hof wird rückſichtslos geſtutzt, gelichtet, ausgehauen und vernichtet. Man könnte meinen, es ſei jetzt gerade in, der Welt und in der Zeit nichts notwendiger als Heckenroden und Waldreuten.„Ach, ſo eine Hecke, ſo ein Butzenwald— zu was ſind ſie auch ſonſt nutz?— gibt doch nur Büſchel zum Feuern und ent paar armſelige Bohnenſtangen.“ Der Unvernünftige ſpricht ſo. Der Kurzſichtige aber fügt bei:„Was Hecken und Stek⸗ ken, ſind nichts als häßliche Schattenwerfer und Samen⸗ freſſer für meinen Acker und die Wieſen. Aushauen oder anzünden muß man das Glumpzeug; dann wärmts wenig- ſtens den Ofen oder düngt das Land.“ Deutſcher Bauer! Schone Deine Hecken und Gehölze, lichte ſie aus nach Verſtand und Vernunft. Eine gute Hek⸗ kenwirtſchaft vermehrt die deutſche Bienenweide, ſichert Dur reichlichen Honigertrag und gibt der Raupen⸗ und Mücken ⸗ polizei aus der Vogelwelt gute Niſtgelegenheit. Auch beleben blühende Hecken und weichſelduftende Wäldchen die Schön⸗ heit der heimiſchen Flur im Frühling und verſorgen durch herbſtlichen Beerenertrag die hungernden Vöglein im Win- ter mit Nahrung. Wetterbericht Unter der Wirkung des Zbwiſchenhochs iſt es zu eiter Beſſerung der Witterung gekommen. Von den britiſchen In⸗ ſeln bereitet ſich der Uebergang eines Ausläufers des isländi⸗ ſchen Tiefs vor, der den Witterungscharakter umkehren wird. — Vorherſage: Von Weſten her neuer Tiefdruckausläufer, milder, wieder ſtärker bewölkt, leichte Regenfälle. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 6. März. Auftrieb: 150 Ochſen, 109 Bullen, 366 Kühe, 269 Färſen, 816 K- ber, 50 Schafe, 1903 Schweine. Preiſe pro 50 Kilo Le⸗ bendgewicht in Reichsmark: Ochſen: a) 29 bis 32, b) 23 bis 26, c) 25 bis 29, Bullen: a) 28 bis 30, b) 25 bis 27, c) 23 bis 24, Kühe: a) 25 bis 27, b) 21 bis 24, c) 17 bis 20, d) 12 bis 15, Färſen: a) 30 bis 33, b) 26 bis 29 c) 23 bis 25, Kälber: a) 43 bis 46, b) 38 bis 42, c) 35 bis 37, d) 30 bis 34; Schafe: e) 29 bis 35; Schweine: a)—, b) 49 bis 52, c) 48 bis 52, d) 46 bis 50, e) und f)—, g) 42 bis 45. Marktverlauf: Großvieh: gute Tiere lebhaft, ſonſt mittel geräumt; Kälber lebhaft geräumt; Schweine mittel, geräumt. Berliner Deviſenkurſe vom 6. Mätz. 1 Pfund Sterling 12.70, 1 Dollar 2.51, 100 hall. Gulden 168.88, 100 Lite 21.55, 100 franz. Francs 16.50, 100 Schweizer Franken 80.92, 100 öſterr. Schilling 47.20. Gewinnauszug 5. Klaſſe 42. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II ö 22. Ziehungstag 5. März 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5 5 5 belle, 2 Gewinne zu 3000 M. 24 Gewinne zu 2000 M. 44448 96065 109821 115937 137694 156888 158723 192236 232335 246131 274564 325409 7 22 Gewinne zu 1000 M. 6696 75043 81484 182205 221472 259383 318358 382158 387365 388207 388495 4 58 Gewinne zu 500 M. 2048 28636 29207 33186 33573 397 1 65936 85203 110429 122064 151201 164464 165864 166316 191883 192988 214796 221650 236946 5 155 264208 281394 284164 314983 335522 372800 382369 385603 399 356 Gewinne zu 300 Mm. 5549 9225 10993 11358 14028 14648 18023 20055 30195 31042 31586 32037 32999 33470 35871 39178 39288 41778 42541 43938 49464 52582 53231 55972 58882 81909 88539 64895 68761 69567 71958 75257 78085 79558 79847 82775 87826 88070 93884 94755 96201 98907 88092 101688 1902894 193802 107351 108365 111124 112643 114428 115873 118431 118788 128877 125148 126815 132158 134524 135023 135391 138971 140221 14927 142112 146967 147221 147979 149055 151429 154879 155785188189 158205 158597 160604 161509 162119 164241 168289 185584 188832 176034 177910 178657 180413 182671 184004 185873 187373 189398 191114 193904 199828 200457 201157 201484 208647 210788 211974 212737 213643 214046 223240 224887 228088 232482 232897 233780 237743 238467 240580 242163 244319 245178 245584 248536 249994 251772 256488 257927 260248 265632 275253 278871 282924 283222 284130 286501 286521 289206 288486 290471 283380 293458 296716 300670 301241 302035 303388 305470 306465 308184 811149 311228 312182 313260 318342 321217 321458 326269 328887 327983 332287 332981 334710 335451 338346 338072 339598 3409718 341804 348344 355046 359087 359851 362789 365848 370453 372487 377723 382278 382977 385815 390282 390422 384834 398027 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 352891 2 Gewinne zu 5000 M. 141927 12 Gewiave zu 3000 M. 80053 229776 320574 K 108011 142010 14 1 2000 M. 309585 3460 18 Gewinne zu 1000 m. 1120 87624 90217 107420 143367 25547 372350 387984 388822 38 Cewirne zu 500 M. 9 169199 193884 ee 3(1520 237669 242713 262915 297786 298260 08057 832886 34259 5 l 318 Cewinse zu 300 M. 4151 8976 9421 11230 13950 14629 18582 29675 30274 3520 32292 35318 35358 36112 41798 46922 47784 49987 50349 33105 54810 60989 67286 72063 73642 74406 78904 82391 36828 87115 87231 88649 93166 93191 93743 96900 103761 104552 163129 106841 109743 121324 122366 123863 127152 127843 131585 132031 134775 136089 138725 139814 139982 144395 144936 145610 147187 149118 150706 156278 160385 180518 161952163259 168398 171070 173134 174238 176059 176517 176982 177011 178973 178550 182385 186712 189143 190450 193098 193485 197428 189749 202380 207463 207935 211169 212850 220239 224186 224386 225827 228739 231482 234437 248297 255385 261858 284778 264804 265818 285929 266454 368704 269142 269483 273111 278635 278774 279218 27955 282690 283901 285690 286442 287525 291218 294912 298139 29905 36552 308804 314386 314857 316631 316774 31 7720 329893 321680 32785 327886 329724 332586 334681 338488 3439581 347287 347839 349182 351740 351835 352817 353941 385111 355558 357919 369576 370792 371485 372122 377434 881941 384678 385141 389527 390368 391595 396832 397150 398361 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 8537 79336 105438 105505 172152 228680 244593 251527 289742 391985 4 9 8 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 30000, 4 zu je 10000, 53 zu je 5000, 74 zu je 3000, 118 zu je 2000, 230 zu je 1000, 726 zu je 500, 4530 zu je 300 und 160 Tagesprämien zu je 1000 M. 251236 294592 312946 143125 287152 309444 66577 74318 91761 109992 130045 141892 eee eee e N 14 90 0 el Erb Al tal Fel Jer Gau N lob eing. Sch ſeſ, lei tin! N Ne fab Dal chu voll Milte vil! ini Rint Nacht lihts fol denut gewef Ottes mit e fur betich Juſti die! fei. leich wei ſch! es ei Wg dus Dien insbe Es ſe die 9 und d neuen nele! aufge behau Beſch 2 in Je ſticen bet 8 worber gericht der in 1 — ane eltezetturz W Jahrgang 1934 Aus der Legende Der chrülliche Sternenhimmel. Von A Stolz perpetua und Felicitas + 203. Der große Kirchenvater Auguſtinus zählt dieſe zwei Frauen zu den größten Heiligen, die je für den Glauben ihr Blut ver- goſſen baben; auch werden ſie in jeder heiligen Meſſe mit Na⸗ men erwähnt; und die Geſchichte ihres Martprertums wurde zur Erbauung in den Kirchen öffentlich vorgeleſen. 200 Jahre n. Chr. war in dem Teil von Afrika, wo jetzt Algier liegt, und das damals unter römiſcher Herrſchaft ſtand, eine ſchwere Chriſtenverfolgung. Auch Perpetua und Felicitas wurden wegen ihres chriſtlichen Glaubens eingezogen. Perpetua war eine junge Frau von 22 Jahren und hatte einen Säugling; Felicitas war ebenfalls verheiratet. Perpetua hatte einen alten Vater, den ſie ſehr lieb hatte, der aber das Chriſtentum nicht angenommen hatte: Dieſer kam alsbald herbeigelaufen, als er hörte, daß ſeine Tochter gefänglich eingezogen ſei, und fragte, warum ſeiner Familie eine ſolche Schande widerfahre. Perpetua antwortete beſcheiden, aber auch feſt, daß ſie eine Chriſtin ſei und entſchloſſen ſei, es immer zu bleiben. Sie ſagte:„Vater, iſt das Gefäß, was du hier ſiehſt, ein Krug oder etwas anderes?“ Er ſagte:„Ich ſehe einen Krug.“ Da fragte ſie:„Kann man es auch anders nennen?“ Er ſprach: „Nein.“— Da erwiderte ſie:„Nun, ebenſowenig kann ich mich ſelbſt anders benennen, als was ich bin, eine Chriſtin.“— Darüber wurde der Vater wie wütend, ſtürzte ſich auf ſie, ſchlug ſie mit Fäuſten und trat ſie mit Füßen; dann ging er fort voll Beſtürzung und Zorn. der mich zur Herrlichkeit des Martyrertums ruft, aus Rückſicht Die Dame mit dem weißen Hund Prince im Wagen des Sekretärs von Stavisky entführt? DNB. Paris, 6. März. „Echo de Paris“ bringt heute neue Aufſehen erregende Mitteilungen zum Fall Prince. Ein Mitarbeiter des Blattes will bei dem Wagenpfleger der Garage, in der der Wagen des inzwiſchen verhafteten Privatſekretärs Staviſtoas, Romag⸗ nino untergeſtellt iſt, erfahren haben, daß der Wagen in der Nacht zum 21. Februar, alſo in der Nacht des Todes des Ge⸗ richtsrates Prince, nicht in der Garage war. Der Wagenpfleger ſoll ſich erinnern, daß Frau Romagnino, wenn ſie den Wagen benutzte, ſtets von einem großen, weiß⸗ſchwarzen Hunde begleitet geweſen ſei. Nach Zeitungsberichten habe man nun unweit des Ortes, wo die Leiche Princes gefunden worden ſei, eine Frau mit einem weißen Hund einem Kraftwagen entſteigen ſehen, der kurz darauf in Richtung Paris zurückgefahren ſei. Wie Havas berichtet, hat der Staatsanwalt in Dijon, der am Sonntag bei Juſtigminiſter Chéron war, Dijoner Preſſevertretern geſagt, daß die Regierung den Fall Prince reſtlos aufzuklären entſchloſſen ſei. Zur Deckung der dazu notwendigen hohen Koſten ſeien aus⸗ reichende Beträge vorgeſehen. Die Ermittlungen gingen von zwei Annahmen aus: die eine komme zu dem Schluß, daß es ſich um ein politiſches Verbrechen handle, nach der anderen iſt es ein Racheakt. Letzteres könne z. B. der Fall ſein, wenn ein Angeklagter, deſſen Beſtrafung Prince während ſeiner Berufs- ausübung verlangt habe, die Tat ausgeübt hätte. Fälſchungen an den Scheckabſchnitten. DNB. Paris, 6. März. Der Staviſky-Anterſuchungsausſchuß der Kammer hat am Dienstag vormittag eine Reihe von Schriftſtücken geprüft und insbeſondere die Photos der Schecks und der Scheckabſchnitte. Es ſcheint ſich herausgeſtellt zu haben, daß in mehreren Fällen die Namen, auf die die Schecks ausgeſtellt waren, ausgekratzt und durch andere Namen erſetzt worden ſind. Daher werden die neuen Namen mit einigem Vorbehalt genannt. Der Abgeord⸗ nete Louis Prouſt, deſſen Name in dieſem Zuſammenhang aufgetaucht iſt, hat ſofort ein Dementi veröffentlicht, in dem er behauptet, daß es ſich um eine Fälſchung handle. Beſchlagnahme von Gepäckſtücken der Schauſpielerin Rita Georg 5 angeordnet. DNB. Paris, 6. März. Der Anterſuchungsrichter von Bayonne hat telegraphiſch die in Paris vorzunehmende Beſchlagnahme von ſieden Gepäck⸗ ſtücken der Schauspielerin Rita Georg verfügt. Die Leiche des Ermordeten wird ausgegraben. DNB. Paris, 6. März. Zum Fall Prince wird bekannt, daß die Leiche, nachdem der Sachverſtändige feſtgeſtellt hat, Prince ſei offenbar betäubt worden, bevor man ihn auf die Schienen warf, zur nochmaligen gerichtsärztlichen Anterſuchung ausgegraben werden wird. Mit der Anterſuchung ſind ſieben Aerzte beauftragt worden. Täglich 350000 Briefe an Nooſevelt. Neben Ratſchlägen in intimſten Liebes- und Eheangelegenheiten Es gibt immer Amerikaner, die nichts zu tun haben. And dann kommen ſie auf den Gedanken, wieder einmal eine Run d⸗ frage zu veranſtalten, um mehr oder minder wichtige„Pro⸗ bleme“ zu ergründen. Meiſt dreht es ſich um die Frage, welcher Filmſtar ſich bei der Bevölkerung der größten Beliebtheit er⸗ freut, was der einzelne Staatsbürger vom Whisky hält oder wie oft er bereits verliebt war. Diesmal wollte man durch eine Rundfrage feſtſtellen, welcher Amerikaner am populär ſt en iſt, und zwar ſollte die Frage auf ganz einfache Weiſe gelöſt werden, indem man nämlich einfach die Briefe zählte, die den berühmten Mitbürgern täglich ins Haus flattern. And dabei ergab es ſich, daß alle die, die etwa auf einen Filmſtar getippt hatten, gründlich daneben geraten haben, denn an erſter Stelle marſchierte kein anderer als der Präſident der AS A., F rank⸗ lin Rooſevelt. Er muß demnach als der populärſte Mann der Vereinigten Staaten angeſehen werden, und zwar ſcheint ſeine Beliebtheit dauernd im Wachſen begriffen zu ſein. Im März vergangenen Jahres erhielt Rooſevelt täglich 180 000 Briefe, im Auguſt waren es bereits 450 000, und im Dezember hatte ſich die Zahl auf 550 000 erhöht. Der Inhalt dieſer Schreiben iſt ganz verſchieden, neben ernſt zu nehmenden poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Vorſchlägen enthalten ſie perſönliche Lobeshymnen oder Kritiken; aber auch mit ganz nebenſächlichen Dingen wollen die guten amerikaniſchen Staatsbürger die koſt⸗ (bare Zeit idres Präſidenten für ſich in Anſpruch nehmen. „Vor den Richter gebracht, beharrte Perpetua mit den übrigen Chriſten darauf, daß ſie den Götzen nicht opfern, ſon⸗ dern bei ihrem Glauben beharren. Sie wurde nun in einen finſtern Kerker geführt. Perpetua geſteht ſelbſt in der Schrift, welche noch von ihr übrig iſt, daß ihr der erſte Tag ſehr ſchwer gefallen ſei wegen der erſtickenden Hitze, der vielen Gefangenen, der Mißhandlungen, welche ſie von den Soldaten zu dulden hatten, und wegen der bangen Sorge für ihr Kind. Dennoch tröſtete Perpetua ſelbſt noch ihre Mutter und ihren Bruder, welche gekommen waren, ſie im Kerker zu beſuchen. Nach einigen Tagen kam auch ihr Vater wieder und ſuchte ſie nun durch Bitten abwendig zu machen; er ſprach:„Meine Tochter! habe doch Mitleiden mit meinen weißen Haaren, habe Mitleiden mit deinem Vater und tue mir vor der Welt keine ſo große Schande an. Denke doch auch an deine Mutter, an deine Brüder und an dein Kind, das ohne dich nicht am Leben bleibt.“ Er ergriff die Hände ſeiner Tochter, küßte ſie, nannte ſie ſeine Gebieterin, fiel ihr zu Füßen, zerfloß in Tränen. Per⸗ petua tröſtete ihn ſo gut ſie konnte und hatte herzliches Mit⸗ leiden mit ihm, aber blieb ſtandhaft auf ihrem Entſchluß. Den andern Tag wurden die Gefangenen aufs neue vor den Richter geführt, um noch einmal zu erklären, ob ſie lieber den Götzen opfern oder ſterben wollten. Der Richter äußerte Mitleid und redete der Felicitas zu, ſie ſolle ihr Leben ſchonen. Felicitas antwortete:„Ich bin Chriſtin; du magſt ſagen, was du willſt, du wirſt mich nicht bereden, den Götzen zu opfern.“ In ähnlicher Weiſe ſuchte der Richter die hl. Perpe⸗ tua zu überreden, aber ebenſo vergeblich. Ihr Vater war gleichfalls vor Gericht erſchienen und hatte das kleine Kind mitgebracht und beſchwor ſie aufs neue, ſie möge doch Mitleid mit ihrem Kinde und mit ihm haben. Er gab ihr das Kind auf die Arme und ſagte weinend zu ihr:„Erbarme dich doch unſer und erhalte uns das Leben, indem du das deinige erhältſt.“ — ſo ſagte neulich der Prinz von Wales, als er von einer Reiſe nach Birmingham zurückkehrte, wo er eine Verſammlung britiſcher Induſtrieller beſuchte. Schneeſtürme brauſten über das Das bereitete aber offenbar dem Prinzen von Wales ſo großes Vergnügen, daß er auch die Rückfahrt im Flugzeug zurücklegte. Wie Daily Mail zu berichten weiß, hat der Prinz von Wales von Birmingham aus auch eine telefoniſche Unterhaltung mit Bloemfontain— immerhin 60 000 Meilen von der Sprechzelle des Prinzen von Wales entfernt— aufhielt. Prinz von Wales ſo ſelbſtverſtändlich aller techniſchen Errungen ſchaften bedient und furchtlos allen Gefahren ins Auge ſieht, das rechnen ihm natürlich die Engländer ganz beſonders hoch an. Ein Thronfolger nach dem Herzen des Volkes! Perpetua erwiderte:„Ich werde nicht Chriſtus, meinen Herrn, Eine neue Anklage und ein Selbſtmordverſuch. DNB. Paris, 6. März. Der frühere Abgeordnete Boyer iſt vom Pariſer Anter⸗ ſuchungsrichter in Sachen Staviſky verhört und der Hehlerei angeklagt worden. Boyer hat von Staviſky Schecks in Höhe von 800 000 Franken erhalten. Der ſeines Amtes entſetzte Staatsanwalt Hurleaux hat einen Selbſtmord⸗ verſuch unternommen. —— Gtützungsmaßnahmen für Butter. Erhöhung der Abgabe für Auslandsbutter. Berlin, 6. März. Die Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe hat ab 1. März die Differenz zwiſchen dem Aebernahme⸗(Weltmarkt-) und deutſchem Abgabepreis bei der Einfuhr von Butter von 62 auf 82 N. erhöht. Dieſe Erhöhung, ſo wird hierzu mitgeteilt, war not⸗ wendig, da die ausländiſche Butter in letzter Zeit zu außer- ordentlich niedrigen Preiſen angeboten wurde, ſo daß bei einer Differenz von 62. pro Doppelzentner die Gefahr beſtand, den deutſchen Butteranfall nicht abſetzen zu können. Dieſe Regelung gilt zunächſt nur bis Mitte März und die Lebernahme— ſcheine werden daher vorläufig nur für einen halben Monat ausgeſtellt.(Die Ausgleichsabgabe wird bekanntlich ſeit dem 1. Februar erhoben; daneben ſind die ſeitherigen Zölle beſtehen geblieben.) Bluttat in einem Bankhaus. In einem Pariſer Bank⸗ us wollte ein Bankkunde ſein Restguthaben abheben, gegen eſſen Auszahlung ſeine Ehefrau Einſpruch erhoben hatte. Als ſich hierdurch die Auszahlung verzögerte, geriet der Mann in eine heftige Auseinanderſetzung mit dem Bankier, in deren Verlauf er dieſen erſchoß. Der Täter konnte in der allgemeinen Verwirrung entkommen. a Iwanzig Perſonen durch Pferdefleiſch vergiftet. In den Ortſchaften Arrou und St. Pellerin bei Chateaudun Here ſind über 20 Perſonen nach dem Genuß von ferdefleiſch unter ſchweren ergiftungserſcheinungen er⸗ krankt. Einer der Erkrankten iſt bereits geſtorben. Das Fleiſch iſt von einem fahrenden Händler verkauft worden. * Blutiger Grenzzwiſchenfall. An der ſüdflawiſch⸗bul⸗ zariſchen Grenze ereignete ſich bei Prezimowatz ein Grenz⸗ eise laß Vier unbekannte Männer überſchritten die renze und wurden von einer ſüdflawiſchen Patrouille an⸗ * Auf die Aufforderung, ſtehen zu bleiben, eröffne⸗ en ſie das Feuer. Im Kampfe wurden zwei der Männer erſchoſſen. A Ueber 2800 Todesopfer der Peſt in Indien. Wie Reu⸗ ler aus Lucknau(Indien) meldet, wurden nach einer amt⸗ lichen Statiſtik in den Vereinigten Provinzen innerhalb von drei Wochen 2866 Todesopfer der Peſt gezählt. ſoll Rooſevelt auch Auskünfte über die beſte Zigarettenmarke, über Modefarben und ſogar über Kochrezepte geben. Der Prä- ſident bemüht ſich, täglich 200 Briefe ſelbſt zu be⸗ antworten, der Reſt wird in ſeinem Sekretariat erledigt. Natürlich gibt es dort jeden Tag überfüllte Papierkörbe Der Prinz von Wales fürchtet ſich nicht. „Eine der ſchlimmſten Luftreiſen, die ich je gemacht habe“ Land und warfen das Flugzeug des Thronfolgers hin und her. ſeinem Bruder Prinz Georg gehabt, der ſich augenblicklich in Daß ſich der auf Menſchen zurückſetzen.“— Da nun ihr Vater in ſeinem Schmerz ganz verwirrt wurde und ſeine Tochter mit Gewalt fortführen wollte, ſo ließ ihn der Richter wegtreiben, wobei er mit einem Stock geſchlagen wurde. Hierüber empfand Perpetua einen ſolchen Schmerz nach ihrem Geſtändnis, wie wenn ſie ſelbſt geſchlagen worden wäre: ein Zeichen, daß ſie nicht aus Anempfindlichkeit den Bitten ihres Vaters kein Gehör gab, ſon⸗ dern nur aus Liebe und Treue zu Chriſtus. Voll Zorn ließ nun der Richter die beiden Frauen Felici⸗ tas und Perpetua ins Geſicht ſchlagen und verurteilte ſie, bei dem nächſten Feſt den wilden Tieren vorgeworfen zu werden. Am 7. März ſollte das große Schauspiel vor den Menſchen und dem Himmel ſtattfinden; Felicitas und Perpetua ſollten einer wilden Kuh vorgeworfen und von ihr getötet werden. Ich habe ſchon ein ſog. Stiergefecht geſehen, wie ſie in Spanien jetzt noch üblich ſind. Menſchen kamen dabei nicht ums Leben, weil die Einrichtung von der Art iſt, daß, wenn die Kämpfer vom Stier verfolgt werden, ſie über die Schranken ſpringen und ſich retten können, und weil die Reiter ſtark ge⸗ panzert ſind mit dickem Leder. Hingegen wurden gegen 14 Pferde von den Stieren um das Leben gebracht, und es war ein ſchrecklicher Anblick, wenn der Stier einem Pferd ſeine Hörner in den Leib bohrte oder es in die Höhe hob, und wenn das Pferd noch umherlief, während ihm das Gedärm und Einge⸗ weide ellenlang zum Leib heraushing und der Sand am Boden weithin mit Blut benetzt wurde. Du magſt aus dem Geſagten abnehmen, was es auf ſich habe, wenn Menſchen, Frauen, Mütter ganz dasſelbe zu dulden hatten, was ich von den Pfer⸗ den erzählt habe. Als Perpetua von der Kuh niedergeſtoßen wurde, dachte ſie mehr an die Ehrbarkeit als an den Schmerz der Wunde und uchte ihr zerriſſenes Kleid in Ordnung zu bringen. Dann ſtand ſie auf und gab der hl. Felicitas, welche ſchon am Boden lag, die Hand, um ſie aufzurichten. Obſchon das Heidenvolk an die grauſamſten Schauſpiele gewöhnt war, fühlte es ſich durch dieſen Anblick doch erweicht, ſo daß verlangt wurde, man ſolle nicht noch andere Tiere auf die Frauen loslaſſen, ſondern ſie mit dem Schwert hinrichten. Als der Scharfrichter kam, küßten dieſe heiligen Martyrer einander noch einmal und empfingen dann den Todesſtreich, ohne ein Wort zu ſagen. Nur Perpe⸗ tua ließ einen Schrei hören, als ſie durch einen Fehlſtreich des Scharfrichters in den Nacken getroffen wurde. * Statt einer Belehrung erzählt Alban Stolz von Geſichten, die die Heiligen im Gefängnis hatten: N Mit den beiden heiligen Frauen waren noch einige andere Chriſten verhaftet, die auch den Martertod ſtarben. Einer dere ſelben, Saturus, hatte im Kerker auch eine Erſcheinung, die von ihm ſelbſt aufgeſchrieben iſt:„Wir hatten ſchon ausgelitten und waren von dem Körper abgeſchieden und wurden von vier Engeln gegen Sonnenaufgang geleitet. Es war, wie wenn wir eine ſanfte Anhöhe hinaufgingen; und da wir den erſten Welt- kreis überſtiegen hatten, ſahen wir ein unermeßliches Licht, und ich ſprach zu Perpetua, die mir zur Seite ging:„Das iſt es, was uns der Herr verſprochen hat, jetzt haben wir die Ver⸗ heißung erlangt.“ And indem wir von den vier Engeln ge— lragen wurden, kamen wir an einen weiten Platz, der ausſah wie ein Luſtgarten und Roſenbäume hatte und alle Arten Blu⸗ men. Die Höhe der Bäume war wie die der Cypreſſen; ihre Blätter waren, als brennten ſie ohne Aufhör. In dieſem Luſt⸗ garten waren vier andere Engel, noch ſtrahlender als die vori— gen; da dieſe uns ſahen, erwieſen ſie uns Ehre und ſprachen mit Erſtaunen zueinander:„Seht, das ſind ſie, das ſind ſie.“ Die vier Engel, welche uns bisher trugen, ließen uns mit Ehrerbie— tung nieder, und wir gingen nun eine Strecke zu Fuß auf einem breiten Weg. Hier trafen wir den Jucundus, Saturnius und Artaxius, welche bei derſelben Verfolgung lebendig verbrannt worden waren, und den Quintus, welcher im Kerker geſtorben war. Wir fragten, wo die andern ſeien; die Engel aber ſprachen zu uns:„Kommet vorerſt, tretet hinein und grüßet den Herrn.“ „Nun kamen wir an einen Ort, deſſen Wände wie von lauter Licht erbaut waren; und vor dem Eingang dieſes Ortes ſtanden vier Engel, welche die Eintretenden mit weißen Ge— wändern bekleideten. Wir traten hinein und hörten unaufhör⸗ lich einſtimmig rufen:„Heilig, heilig, heilig!“ And wir ſahen in dieſem Orte jemanden ſitzen wie einen weißen Menſchen, mit Haaren dem Schnee gleich und einem jugendlichen Antlitz; ſeine Füße ſahen wir nicht; und zu ſeiner Rechten und zu ſeiner Linken ſtanden vier Aelteſte und noch mehrere hinter ihnen. And indem wir uns mit Erſtaunen nahten, ſtanden wir vor dem Throne, und die Engel hoben uns aufwärts; und wir haben ihn geküßt, und er winkte uns mit der Hand ſeinen Gruß zu. And es ſagten die Aelteſten zu uns:„Gehet und erfreuet euch.“ And ich ſprach zu Perpetua:„Nun haſt du, was du wünſcheſt.“ And ſie antwortete mir:„Gott ſei Dank, wie ich im Leibesleben fröhlich geweſen bin, ſo bin ich jetzt noch fröhlicher!“ „Nun gingen wir heraus und fanden noch viele Brüder, die auch Martyrer waren. Wir alle wurden von einem unbe⸗ ſchreiblichen Wohlgeruch beſeligt und ganz geſättigt.“ * Ich habe einmal in der Schule eines abgelegenen Gebirges dieſes den Kindern vorgeleſen, da ſtand ſchüchtern und errötend ein Mädchen auf und bat mich, es ihm mit nach Hauſe zu geben, ſie wollte das vom Himmel ihrem Vater vorleſen.— And in den früheſten Zeiten wurde manchmal die Martergeſchichte der hl. Felicitas und der hl. Perpetua in den Kirchen vorgeleſen. Wäre es nicht wahre Anregung und Erbauung, wenn man auch jetzt z. B. im Nachmittagsgottesdienſt das Leben und Sterben ſolcher Heiligen vorleſen würde? Faltbootfahrer von Arabern erſchoſſen Ein Deutſcher und ein Amerikaner. London, 6. März. Nach einer Reutermeldung aus Bag dad wurden der amerikaniſche Jaltboolfahrer Fiſcher und der deutſche Berichterſtatter Rudolf May aus Düſſeldorf, die ſich auf einer Jaltbootfahrt auf dem Tigris in Rich⸗ kung nach Indien befanden, von Arabern 100 Meilen ſüd⸗ lich von Bagdad erſchoſſen. Der Amerikaner erhielt einen Kopfſchuß und ſtürzte aus dem Boot. Der Deutſche konnte ſchwerverletzt geborgen und in ein benachbartes Dorf gebracht werden. Kurz vor ſeinem Tode konnte er noch einige Angaben über den Zwiſchenfall machen. Darnach wollte er mit ſeinem Kameraden das Boot über Nacht am Ufer feſtmachen, als eine Gruppe von Arabern erſchien, von denen einer um Feuer bat. Gleich darauf hätten die Araber mehrere Schüſſe auf Fiſcher und ihn abgegeben. Zwei Gegner in der Notwehr erſchoſſen Kakkowitz, 6. März. Vor einem Gaſthaus in Schwien⸗ tochlowitz erſchoß der 33jährige Franz Nawrat in einem Streit die Arbeiter Wilhelm Malaika und Joſeph Burda. Nach den bisherigen Feſtſtellungen hatten die beiden Er⸗ ſchoſſenen, die betrunken waren, in der Gaſtwirtſchaft einen Streit heraufbeſchworen, der auf der Straße fortgeſetzt wurde, Als Nawrgt, um Ungnnehmlichkejten aus dem Wege ——— 3 ——— . — ——— * gehen, ſeine Schritte beſchleunigte, wurde er von Ma⸗ aika und Burda verfolgt, die mit Meſſern auf ihn ein⸗ drangen. Nawrat zog eine Piſtole und gab zunächſt meh⸗ rere Schreckſchüſſe ab. Als dieſe nicht halfen, feuerte er noch zweimal und ſtreckte ſeine Gegner nieder. Beſuchsſtunden im Miniſterium einhalten. Darmſtadk. Das Staatspreſſeamt weiſt nachdrücklich auf folgende Anordnung des Herrn Staatsminiſters hin: Die Beſuchsſtunden des Herrn Staatsminiſters und der Miniſte⸗ rialabteilungen ſind auf Samstag von 8.30 bis 1 Uhr feſt⸗ Gli Trotzdem ſprechen an anderen Wochentagen viele eſuchſteller in dem Miniſterium vor. Sie müſſen vielfach unverrichteter Dinge wieder nach Hauſe fahren. Wer nicht Gefahr laufen will, unnötige Reiſekoſten aufzuwenden, muß Samstags vorſprechen. An anderen Tagen iſt der Beſuch nur nach beſonderer Anmeldung und Einladung möglich. * * Jrankfurt a. Mm.(Der geſtohlene Geld⸗ ſchatz.) Ein Kaufmann hatte 2400 Mark Erſparniſſe, die er hinter ſeinem Büfett aufbewahrte. Als hier ſeine Haus⸗ angeſtellte und die Putzfrau ſäuberten, entdeckten ſie den Geldſchatz, beide waren aber ehrlich genug, den Schatz nicht anzutaſten. Sie hüteten ſich aber auch, dem Kaufmann etwas zu ſagen, denn ſie hielten es für logiſch, daß dieſer ihnen dann 2. könnte„Die Frauenzimmer müſſen aber auch alles ſehen“, ſo nämlich drückte ſich die Hausangeſtellte vor dem Schöffengericht aus. Die Hausangeſtellte erzählte auf einem Spaziergang ihrem Liebſten, dem Inſtallateur Karl Buhmann, von der Entdeckung. Am Pfingſtſamstag wurde ſie von Buhmann antelefoniert, der ſich beiläufig auch erkundigte, wo die Schlüſſel hinkämen, wenn die Putz⸗ frau das Haus verlaſſe. Er bekam zur Antwort, daß die Schlüſſel dann in den Briefkaſten geworfen würden. Er traf ſich mit dem Mädchen, das nach der Heimkehr den Briefkaſten offen fand. Als einige Zeit ſpäter der Kauf⸗ mann einen Betrag aus ſeinem Verſteck nehmen wollte, war kein Pfennig mehr vorhanden. Während Buhmann den Sachverhalt zugab und den mitbeſchuldigten Neubauer belaſtete, beſtritt dieſer jegliche A N Buhmann aber erklärte, daß ihm Neubauer von den 2400 Mark die Hälfte gegeben habe. Das Schöffengericht verurteilte die rückfälli⸗ gen Diebe, Buhmann zu zwei Jahren, Neubauer zu drei Jahren Zuchthaus. Frankfurt a. Mm.(Eine Schwarzbrenner⸗ geſchichte.) Im April 1932 war in Frankfurt⸗Süd in einem Hinterhaus eine Werkſtatt zu vermieten. Der Ver⸗ mieter verhandelte mit einem Intereſſenten, mußte aber bald in Erfahrung bringen, daß, ohne daß ein Mietvertraa zuſtandegekommen war, die Werkſtatt in Betrieb genom⸗ men wurde. Reklamationen, Miete zu zahlen, blieben er⸗ folglos, aber eines Tages las der Vermieter in der Zei⸗ tung, daß in einer Deviſenſache der„Mieter“, der Kauf⸗ mann Jakob Bauer, verhaftet worden ſei. Dieſer hatte in der Werkſtatt mit einem anderen zuſammen eine Schwarz⸗ brennerei betrieben, in der in drei eiſernen Blechgefäßen Branntwein aus Zucker hergeſtellt worden war. Die Fen⸗ ſterſcheiben waren durch Anſtrich undurchſichtig gemacht worden. Bauer, gegen den die Zollbehörde einſchritt, wurde vom Schöffengericht zu zwei Monaten Gefängnis, 600 Mark Geldſtrafe und zum Werterſatz verurteilt. * Frankfurt a. M.-Höchſt.(In Schutzhaft ge ⸗ nommen.) Der frühere ſozialdemokratiſche Gewerk⸗ ſchaftsſekretär Nida aus Hattersheim wurde in Schutzhaft genommen. Er hatte in einer hieſigen Gaſtwirtſchaft be⸗ leidigende Bemerkungen gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung, bzw. deren Angehörige gemacht. Infolgedeſſen wurden er und ein hieſiger Einwohner, der ſich in Beglei— tung des Nida befand, in Schutzhaft genommen. Darmſtadt.(Ein 80jähriger Rauſchgift⸗ ſchmuggler feſtgenommen.) Seit einigen Tagen wurde beobachtet, daß ſich in der Nähe der Chemiſchen Fabrik E. Merck in Darmſtadt ein auffallend alter Herr zeigte, der wiederholt zu erkennen gab, daß er einen Ange⸗ ſtellten der Firma ſuche. Namen und ſonſtige Umſtände, die der Unbekannte in dieſem Zuſammenhang in gebroche⸗ nem Deutſch erwähnte, ließen darauf ſchließen, daß es ſich in Wirklichkeit um etwas anderes handelte. Einem bei der Firma Merck bedienſteten Mann, den er ins Vertrauen ge⸗ zogen hatte, offenbarte er, daß er Liebhaber für Rauſchgifte ſei und ſolches von ihm beſchafft haben möchte. Die Lan⸗ deskriminalpolizei mchte perſönliche Bekanntſchaft mit ihm und ſtellte feſt, daß es ſich um einen 80jährigen Karl Jür⸗ gens aus Reval in Eſtland handelt, der ſich in Darmſtadt eingemietet hatte. Es ſteht feſt, daß er bereits mit verſchie⸗ denen Perſonen Verbindungen aufgenommen hatte, die ihm auf Schleichwegen Kokain beſchaffen ſollten. Jürgens befindet ſich in Haft. Seine eſtländiſchen Kronenſcheine, ſeine finniſchen Markſcheine und ſein deutſches Geld, das er in ſeinem Beſitz hatte, wird den Weg zu einer deutſchen Staatskaſſe nehmen. * Riederfiſchbach(Weſterwald).(Bäuerliches Anweſen eingeäſchert.) In der Nacht brach in dem Anweſen des Gaſtwirts Heinrich Brenner Feuer aus. Ehe die Wehr in Tätigkeit treten konnte, ſtand das große Anweſen in hellen Flammen. Das Feuer griff mit raſen⸗ der Schnelligkeit um ſich und machte jede wirkſame Be⸗ kämpfung des Brandes unmöglich. Während mit dem vollſtändig niedergebrannten Anweſen faſt die geſamte Habe, Möbel und Vorräte vernichtet wurden, konnte das Vieh noch gerettet werden. Die Entſtehung des Brandes iſt noch nicht geklärt. — u Weinheim.(Im Bezirksamt eingebrochen.) Ein bis jetzt noch unbekannter Täter brach während der Nacht in das hieſige Bezirksamt ein und ſtahl eine Geldkaſſette, die außer Bargeld Dienſtmarken uſw. enthielt. Zuſammen dürften dem Täter 1000 Mark in die Hände gefallen ſein. Die Anter⸗ ſuchung verlief bisher erfolglos. Unbekannt iſt weiter, wie der Dieb in das Bezirksamt kam. CI Adelsheim.(Gründung einer Flieger⸗Orts⸗ gruppe.) Hier wurde eine Ortsgruppe des Deutſchen Luft⸗ ſport⸗Verbandes gegründet, der ſofort 40 Mitglieder beitraten. Mit der Führung der Ortsgruppe wurde Landrat Englert beauftragt. i Wertheim.(Reue Brücke über die Tauber.) Einem längſt notwendigen Verkehrsbedürfnis wird durch den Bau einer neuen Tauberbrücke demnächſt entſprochen. Die neue Brücke wird weſentlich breiter ſein als die alte. Eine völlige Neukonſtruktion iſt jedoch nicht vorgeſehen, vielmehr will man unter Ausnutzung des bereits en Pfeilers die Neukonſtruktion in Form einer niedrigen Schweißſtahl⸗ konſtruktion moderner Art über die Tauber legen. Die für den Umbau notwendige Hilfsbrücke wird neben die jetzige Brücke geſtellt, ſo daß eine Unterbrechung des Verkehrs nicht eintritt. () Bühl.(Kind ertrunken.) In Oberbruch fiel das dreijährige Töchterchen des Landwirts Johann Ehinger beim Spielen in den Laufbach und ertrank, ehe Hilfe zur' Stelle war. Aus Maunhe im Mannheim, 6. März. UI 47 neue Wohnungen. Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Februar 47, davon durch Neubau 23, durch Um⸗ bau 24. Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 15 Woh⸗ nungen mit 1—2 Zimmern, 32 Wohnungen mit 4—6 Zim⸗ mern. Es wurden 19 neue Wohngebäude bezw. 19 Klein⸗ häuſer mit 1—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens vier Woh⸗ nungen von privaten Bauherrn erſtellt. Für vier Neubauten, die zuſammen fünf Wohnungen ergaben, wurde eine Bau⸗ koſtenhilfe bewilligt. Neichszuſchuß wurde bewilligt für den Einbau von 22 Wohnungen. i Frecher Ueberfall. In der Schwanenſtraße im Vor⸗ drt Feudenheim wurde eine Frau mit ihrer 15jährigen Tochter im Hof ihres Hauses von einem Unbekannten über⸗ fallen. Der Mann, wahrſcheinlich ein Einbrecher, der bei der Arbeit geſtört wurde, würgte das Mädchen am Halſe. Auf die Hilferufe der beiden Frauen flüchtete der Täter über die Gärten und entkam unerkannt. 0 Dem Ruf nach Heidelberg gefolgt. Heidelberg, 6. März. Wie Profeſſor Ernſt Krieck, der Rektor der Univerſität Frankfurt, mitteilt, iſt er dem Rufe der Univerſität Heidelberg gefolgt und übernimmt dort einen Lehrſtuhl der Pädagogik und Philoſophie. O Straßburg 122 Ein jröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit von Anton Spielmann iſt allein. Er ſitzt über einem Buche und lieft. Er hat abgeſagt und Adrienne hat getobt. Es iſt abends 9 Uhr, da klingelt es. Spielmann geht öffnen und... ſieht Adrienne Cour⸗ bonnet draußen ſtehen. „Fräulein Courbonnet..! „Ich bins! Nun, wollen Sie mich nicht eintreten laſſen? Keine Umſtände. Der Herr Leutnant iſt nicht da! J weiß es!“ Da geleitet er ſie ins Zimmer. Als ſie einander gegenüber ſitzen, ſagt Adrienne heftig: „Sie wollten nicht kommen! Sie haben ja Zeit! Was tun Sie hier? Geleſen haben Sie!“ „Ich bin im Dienſt. Leutnant Rocca erwartet ſeinen Onkel und ich habe Auftrag, ihn zu empfangen.“ „So... alſo auf ſeinen Onkel warten Sie! Schöne Beſchäftigung. Nein, mein Lieber... Sie wollen nicht kommen! Es paßt Ihnen nicht, daß Sie Adrienne Cour⸗ bonnet einladet! Stimmts?“ „Ja und nein!“ „Sie haben wohl Angſt, daß Ihnen eine Adrienne Courbonnet an den Hals fliegt?“ „Nein! Ich laſſe mir ja nur an den Hals fliegen, was ich will. Ich will nicht, daß ich aus meiner Zurückhaltung heraus muß, daß ich in die Oeffentlichkeit geſtellt werde als der einfache Soldat, der ich bin. Ich habe als Soldat in der Oeffentlichkeit nichts zu ſuchen. Das iſt die Wahr⸗ heit. Man iſt mir ſehr anſtändig entgegen gekommen, man hat mich nach zwei Monaten zum Burſchen gemacht. Das kommt ſonſt nie vor. Soll ich mir die Stellung verſcher⸗ zen? Straßburg wimmelt von Offizieren. Wo die Sol⸗ daten verkehren, ſind ſie nicht, ich kann nicht unter den Offizieren verkehren. Das müſſen Sie einſehen!“ „Es iſt mir verſtändlich.“ „So werden Sie alſo kommen! Morgen.. oder über⸗ morgen?“ „Ich werde mit dem Herrn Leutnant ſprechen, wann ich Urlaub bekommen kann.“ 5 3 Sie ihm, daß ich Sie als Kollegin gebeten abe.“ „Ich glaube nicht, daß es ihn gerade freuen wird, denn jedenfalls verehrt er Sie auch!“ „Er verehrt mich, wie er ſchon manche andere verehrt hat. Ich habe aber keine Luſt, ein Leutnantsliebchen zu werden, da muß man dümmer ſein, mein Lieber. Mich blen⸗ det die Uniform nicht, ich denke nur daran, daß es nie für eine Künſtlerin Sinn hat, mit einem Offizier ein Verhältnis anzufangen.“ „Wenn es nicht zufällig die große Liebe iſt?“ „Wie bei dem Pionierhauptmann, der mich heiraten würde! Ah... ich denke nicht daran. Die große Liebe ... klingt nett, nicht wahr, lieber Kollege? So was gibt es noch? Bezüglich Ihres Herrn Leutnants machen Sie ſich keine Skrupel, er iſt ſehr nett, ein Kavalier, hoch⸗ anſtändige Geſinnung, aber doch ſo kühl, daß er und die große Liebe beſtimmt nicht zuſammenpaſſen. Sie.. Sie .. gefallen mir ſehr, mein Freund. Das gebe ich zu. Wären Sie ein Offizier... vielleicht.. könnte es ſür mich eine Gefahr ſein.“ Spielmann lacht halblaut. 4 Such wa b Aüuuunumuanunmuumunmmnmmmmnnunumuamunmnmnumuumnunnnnlannuanunuunmanulunnanunadnnnunmdnuadnaddaaa „Ich ſehe einigermaßen gut aus!“ „Sehr gut, mein Lieber! Wenn Sie noch etwas länger in der Garniſon ſind, wird man Sie den ſchönſten Sol⸗ daten von Straßburg nennen... und es gibt wirklich hübſche Bengels hier.“ „Liebe Kollegin... hübſch ſein iſt fade! Das ſpürt man gerade, wenn man... eben hübſch iſt. Mir liegt verteufelt wenig daran. Das habe ich jedenfalls erkannt ... zum Glück gehört es gerade nicht.“ „Es iſt ein Göttergeſchenk, ſchön zu ſein!“ „Es kann ein Teufelsgeſchenk ſein Aber warum ſtrei⸗ ten wir uns darum? Ich bild' mir nichts drauf ein und fühle mich ſo am wohlſten.“ „Wie alt ſind Sie, Spielmann?“ „23 Jahre!“ „Sie ſehen wie 25 Jahre aus. 23 Jahre und Hof⸗ ſchauſpieler... das begreift nur der, der Ihre künſtleriſche Leiſtung kennt.“ d Es klingelt. Spielmann erhebt ſich.„Einen Augenblick Als er draußen öffnet, ſteht ein älterer Herr draußen. „Iſt der Herr Leutnant da... Ich bin ſein Onkel!“ Spielmann atmet auf und ſtrahlt vor Freude über das ganze Geſicht. Den Onkel hat der Himmel geſchickt. „Nein... aber er wird in einer Stunde kommen! Wollen Sie nicht näher treten und den Herrn Leutnant erwarten?“ Der alte Herr betritt die Wohnung und Spielmann führt ihn in den Salon. Der iſt aber ungeheizt heute. „Haben Sie einen Augenblick Geduld! Ich will nur im Wohnzimmer etwas aufräumen!“ „Tun Sie's nur! Ich werde hier nicht gleich anfrieren.“ Spielmann geht hinüber ins Wohnzimmer und ſagt: „Sie müſſen jetzt gehen, liebe Kollegin! Der Onkel iſt ein⸗ getroffen!“ „Wirklich? Dann haben Sie mich alſo nicht beſchwin⸗ delt! Auf Wiederſehn, in Verlegenheit bringen möchte ich Sie nicht.“ Er geleitet ſie hinaus, dann öffnet er die beiden Fen⸗ ſter weit, damit das ſtarke, aufdringliche Parfüm ent⸗ wei 17 * che. Dann bittet er erſt den Gaſt, einzutreten und unterhält ſich ſehr angereat mit ihm, bis Leutnant Rocca kommt. 5. Ein Sonntag, Anfang Februar, ſehr hell und licht, die Sonne meint es gut und die Rekruten ſind beſonders glücklich in der Kaſerne, denn heute iſt der erſte Ausgang. Wenn ſie hin und wieder auch ſchon die Kaſerne ver⸗ laſſen hatten, um ſich das und jenes zu kaufen, das war doch nicht das Richtige. Heute hatte man einmal von mittag bis nachts um 12 Uhr frei— nicht alle, nur einige Glückliche hatten Nachturlaub, konnten wieder einmal unter den anderen ſein, waren einmal dem Kaſernenexil entzogen. Kilian Wederkomm, Emil Rabaunke und Willy Schnittchen hatten Urlaub. Kilian hatte das geſchaukelt. Er hatte den Gefreiten aus der Schreibſtube vorher bearbeitet, hatte in der Kan⸗ tine etwas ordentliches ausgegeben und ſo kamen die drei zum Urlaub. Spielmann hatte ſich von ſeinem Leutnant auch Ur⸗ laub geben laſſen. Punkt 2 Uhr holten ihn die Kameraden ab. Der Leutnant hörte ſie auf der Straße pfeifen. „Ihre Freunde kommen Sie holen, Spielmann!“ Spielmann trat ans Fenſter und winkte hinunter. „Jawohl, Herr Leutnant, ſie ſind's! Ganz glücklich ſchauen ſie aus, daß ſie wieder einmal— wenn auch be⸗ dingt— ihre eigenen Herren ſind.“ „Alſo viel Vergnügen, Spielmann! heute tanzen?“ „Im Tivoli wahrſcheinlich!“ „Da iſt ein toller Betrieb! Kenne ihn! Ich bin manch⸗ mal mit ein paar Kameraden dort geweſen, nicht lange, es tat uns leid, daß ſich die Soldaten Zwang anlegen mußten. Wir wollten ihnen ſchließlich das Sonntags vergnügen nicht nehmen. Alſo viel Vergnügen!“ „Vielen Dank, Herr Leutnant!“ Wo werden Sie * Die Freunde empfingen Spielmann mit lautem Hallo Sie waren ganz aus dem Häuschen, ſogar Schnittchen, der Friſeur, fühlte ſich, als könne er die Welt einreißen. Zu zweien marſchierten ſie auf dem Bürgerſteig. „Ordentlich grüßen!“ mahnte Spielmann.„Ihr wißt's, Kameraden, darauf wird geſehen. Gut gegrüßt iſt halb gewonnen! Ich habe mir erzählen laſſen, daß hier ſehr drauf geſehen wird.“ „Wird jemacht, Maxe, wenn een Offizier kommt.. ſofort erſtarren in Ehrfurcht!“ So hielten ſie es auch. Kam ein Offizier vorbei, dann flogen die Glieder und ſie gingen mit wichtigen, ſtarren Geſichtszügen vorbei. Jetzt kam ein Hauptmann von den Pionieren auf der anderen Seite. Spielmann kannte ihn, Leutnant Rocca hatte ihn auf den Offizier aufmerkſam gemacht. Es war Hauptmann Langwitz, deſſen Steckenpferd das Grüßen war. Wehe, wenn das einer nicht richtig tat! Bei anderen Dingen war er gar nicht ſo ſtreng, war ſonſt ein netter, loyaler Offizier, aber das Grüßen war ſeine Marotte. Alſo der Hauptmann kommt. „Achtung, Jungens!“ flüſtert Spielmann.„Jetzt kommt der Grüßonkel!“ Es iſt, als wenn einer auf den Knopf gedrückt hätte. Die Hände flitzen hoch und die Körper nehmen die ſtarre Grußhaltung an. Die Augen des Hauptmanns prüfen. Iſt er zufrieden? Nein, er iſt nicht zufrieden. Er winkt, kommt über die Straße. Die vier ſtehen ſtramm. „Aha... 105er!“ ſagt der Hauptmann.„Sachen! Donner und Doria! Das nennt ihr grüßen?“ „Befehl, Herr Hauptmann!“ antwortet Spielmann ruhig. „Das nennt ihr grüßen? Dieſes unvorſchriftsmäßige Anlegen der Hand! Wißt ihr es nicht? Die Hand ſoll ganz leicht am Mützenrand liegen, eure Hände kleben ja an der Mütze! Grüßen... euch würde ich das Grüßen lernen!“ Er winkt ab und geht weiter. „Alſo.. elegant ſollen wir grüßen!“ ſagt Kilian.„Mit Gott, Maximilian!“ Alſo ſchritten ſie weiter. Das Tivoli lag im Innern der Stadt, der Tag war ſonnig, ſo lief man eben. Das tat wohl, einmal ſo ganz ſachte, gemütlich, nicht getrieben zu laufen. (Fortſetzung folgt). ö *— ———— 1 und ö 1. des! Prop maß And Or. übet Ric f N und weitg runge Heter Kru Dr.! lung füht bei bei Zulu Jaht Kta niſe beit beits mini 1 2 dutch fande durch hobe beider Form nöglic unabhe lone 8 Nenben menart ſchaftli 50. 90 legende wechſel Deer Seiten Vabote Swische bennac da es eathält.