— — — S Amiliches Verkündigungsblatt der Hej. Bürgermeiſterei und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Erſchein ungsweiſe: Nr. 60 Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchſſliie wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Beilagen: Montag, den 12. März 1934 10. Jahrgang ONB. München, 11 März. Trotz des rieſelnden Regens, der am Sonntag früh in München einſetzte, war die Landeshauptſtadt in ihrem Flaggen⸗ ſchmuck in gehobener Stimmung. Am 8.55 Ahr verkündete der Aufmarſch der SA an der Luiſenſtraße die kommenden ein⸗ drucksvollen Kundgebungen anläßlich des großen Staats- aktes in der Ausſtellungshalle. Vor der Feſthalle hatte eine Ehrenkompagnie der Landes⸗ polizei und ein Ehrenſturm der SA Aufſtellung genommen. Punkt 11 Ahr fuhr der Reichskanzler Adolf Hitler mit Stabschef Röhm, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Ober- gruppenführer Brückner und Standartenführer Schaub an der Feſthalle vor, empfangen vom Reichsſtatthalter und den Mitgliedern der Bayeriſchen Staatsregierung. Auf dem Wege war der Führer Gegenſtand begeiſterter Huldigungen der Volks⸗ menge geweſen. Anter den Klängen des Badenweiler Marſches betrat der Führer die Feſthalle, gefolgt von Reichsſtatthalter Ritter von Epp, Miniſterpräſident Siedert und der geſamten Staatsregierung, dem Stabschef Röhm, den bayeriſchen Gau— leitern und zahlreichen weiteren politiſchen Leitern und SA⸗ 0 Führern. 4 Nach Anſprachen des Staatsminiſters Eſſer und Miniſter⸗ präſidenten Stebert, der am Jahrestag des 9. März dem Reich und dem Führer aufs Neue das Treugelöbnis Bayerns darbrachte und mit einem„Sieg⸗Heil“ auf das neue Deutſchland und ſeinem Schöpfer und Führer ſchloß, hielt der Führer, der bei ſeinem Erſcheinen von ſtürmiſchen Heilrufen empfangen wurde, eine kurze Anſprache, in der er ausführte: Der Zwang, heute abend noch in Berlin zu ſein, macht es mir unmöglich, noch länger hier zu verweilen. Ich möchte aber nicht von Ihnen gehen, ohne wenigſtens mit ein paar Wor⸗ 1 ten das auszudrücken, was mich jetzt bewegt. Von hier aus ging einſt der Kampf der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung. Jahrelang habe ich in dieſer Stadt gepredigt, damals beſchränkt auf dieſe Stadt, jahrelang habe ich zugleich aber auch verſichert, daß dieſe Stadt ſich keine größere Ehre N erringen wird und erringen kann, als daß ſie Ausgangspunkt diefer neuen Lehre iſt und bleibt. Sie bleibt Ausgangspunkt dieſer Lehre, indem ſie die Leitung dieſer neuen Bewegung für — immer in ihren Mauern behält. Wir zeigen damit, daß der N Begriff Hauptſtadt nicht nur äußerlich und ſachlich aufzufaſſen iſt. Es gibt in Deutſchland viele Hauptſtädte, Hauptſtädte der Wirtſchaft, Hauptſtädte des Geiſtes, Hauptſtädte der Wiſſen⸗ f ſchaft, es gibt auch eine Hauptſtadt der Kunſt und eine Haupt⸗ ſtadt zugleich der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Die Hauptſtadt der Kunſt und unſerer Bewegung iſt München und wird München bleiben. (Stürmiſcher Beifall.) Ich will aber nicht nur, daß dieſe Stadt, ſondern daß dieſes ganze Land für alle Zukunft mit ein Pfeiler ſei des neuen Reiches. Die Bewegung iſt Deutſchland, die Bewegung iſt das Deutſche Reich. Ein Jahr hat dieſe Be⸗ wegung nun in Deutſchland regiert, auch in dieſem Lande, und — ſie hat ſich bemüht, die Fundamente eines Reiches aufzufuhren, das nicht zehn oder zwanzig oder dreißig Jahre dauern ſoll, ſondern das Jahrhunderte zu beſtehen hat. Auch in dieſem Lande iſt in dieſem Jahre gearbeitet worden entſprechend den Richtlinien, die ich der Bewegung in ganz Deutſchland erteilte. And es iſt erfolgreich gearbeitet worden. Was liegt da näher, als daß wir beim Abſchluß dieſes Jahres uns klar werden darüber, was geſchaffen wurde, und daß wir zurückdenken an die, die es geſchaffen haben. Was geſchaffen wurde, iſt in wenigen Sätzen zuſammenzufaſſen. Nicht das iſt das Weſentliche, daß die deutſche Wirtſchaft wieder der Ge⸗ ſundung entgegengeführt wurde, daß in Deutſchland über 27% Millionen Erwerbsloſe in den Produktionsprozeß zurückgekehrt ſind, daß überall ein neuer Glaube eingezogen iſt, ſondern ent⸗ ſcheidend iſt letzten Endes, daß wir in dieſem Jahre die Vorausſetzung ſchufen für eine deutſche Wiedergeburt, die vielleicht 100 oder 200 oder 300 Jahre ſich auswirken wird. (Stürmiſcher Beifall.) Auch hier hat man lebendigen Anteil genommen, auch hier hat man geholfen, deutſche Geſchichte für die Zukunft zu geſtalten. Wenn wir nun nach einem Jahre zuzückblicken, dann müſſen wir dankerfüllt derer gedenken, die 6 durch ihre Arbeit das ermöglicht haben. Ich mußte ſchon neulich ſagen, daß ich auch nicht hier ſtünde, wenn ich nicht ſo viele Tauſende, Zehntauſende und Hunderttauſende treue und brave, oft ganz kleine Anfänger gehabt hätte, die namenloſen unbekann⸗ ien Treuen. Nirgends kann man ihrer mehr gedenken, als in dieſer Stadt, denn hier hat unſere Bewegung begonnen, damals fein und unbekannt, und doch fanden ſich viele Hunderte, Tau⸗ ſende und Zehntauſende, die ſich dieſem Erlöſungswerk der deut⸗ ſchen Nation verſchrieben hatten. Es wird ein ewiger Ruhmes⸗ titel der Stadt ſein, daß aus der Tiefe ihres Weſens und ihres Fiührerrede in München ö Feierlicher Staatsakt zum Gedächtnis bes 9. März. Gemüts die tiefſten Vorausſetzungen für die Erneuerung des deutſchen Volkes gekommen ſind. Das iſt kein Zufall, ſondern Beſtimmung und Notwendigkeit. Ich will, daß wir in dieſer Stunde all den tapferen, mutigen und opferbereiten Anhängern danken, all den zahlloſen Verteidigern, die hier den Kampf mit aufgenommen haben, dieſen zahlreichen SA- und SS-Männern, die Jahr für Jahr treu zu ihrer Fahne hielten, ganz gleich, ob ſie flatterte oder ob wir ſie einziehen mußten. Ich möchte daher jetzt auch denen danken, die als Führer dieſer treueſten Anhänger heute vor einem Jahre auch hier in München und damit in Bayern die Konſequenz aus der geſchichtlichen Situation zogen und die entſchloſſen und kühn auch hier das Steuer den früheren Männern aus der Hand nahmen und es endgültig der Be⸗— wegung gaben. Sie haben mitgeholfen, in Deutſchland die nationalſozialiſtiſche Revolution zu vollenden, und ſie haben mit⸗ geholfen, die Stärke des neuen Regiments im übrigen Deutſch⸗ land zu feſtigen. Indem ſie den Ausgangspunkt der Bewegung hineinſtellten in das neue Deutſche Reich und damit in die deutſche Zukunft, haben ſie zugleich auch die Bewegung ſelbſt über das ganze deutſche Volk ſiegreich erhoben und haben damit dokumentiert, daß es etwas gibt, das ſich über alle bisherigen Konkurrenzen zu erheben vermag. Sie haben damit das neue Regiment auch in Berlin in ſeiner Poſition weſentlich gefeſtigt. ch habe ſeinerzeit erklärt, daß ich, der Bayer, in meiner Eigenſchaft als Reichskanzler dafür einſtehe, daß gerade dieſes Bayern hier jederzeit zu den Treueſten der Treuen gerechnet werden kann.(Stürmiſcher Beifall.) Ich bin glücklich und ſtolz. in Berlin jederzeit ſagen zu können:„Wenn Sie heute von deutſcher Treue reden, ſo müſſen Sie das ganze deutſche Volk meinen. Vom Süden bis zum Norden, vom Oſten bis zum Weſten gibt es nur einen Glauben und nur ein Bekenntnis: Deutſchland und immer wieder Deutſchland! (Stürmiſcher Beifall.) So wollen wir uns denn in dieſer Stunde derer erinnern, die in dieſer Stadt und in dieſem Lande einſt für die Bewegung das erſte Opfer gebracht haben, der braven Männer, die vor der Feldherrnhalle fielen, der braven SA-Männer, die von Rotfront ermordet worden ſind. und der vielen Tauſende, die verletzt wurden. Sie alle konnten nicht mehr erleben, was wir heute ſehen. Aber wie ſie es vorausahnten, ſind ſie einſt dafür geſtorben. Sie ſollen für uns Blutzeugen und Bekenntnis⸗ zeugen ſein, verpflichtend für uns alle. So bitte ich Sie denn: laſſen wir gemeinſam unſer herrliches Deutſches Reich und unſer liebes deutſches Vaterland leben, auf daß es dereinſt unſeren Nachfahren immer das geben kann, was wir 15 Jahre vermiſſen mußten: Freiheit, Ehre und damit das tägliche Brot. Anſer deutſches Volk und unſer Deutſches Reich„Siegheil“! C ⁵ ccc Horſt Weſſel⸗Platz wird monumentale Gedenkſtätte. Reichsminiſter Dr. Goebbels hält die Feſtrede. DNB. Berlin, 10. März. Am kommenden Montag findet der erſte Spatenſtich für die Ausgeſtaltung des Horſt Weſſel⸗Platzes zu einer monumen- talen Gedenkſtätte ſtatt. Die Feſtrede wird dabei der Reichs⸗ 9 für Propaganda und Volksaufklärung, Dr. Goͤebbels, halten. Pius XI. in einer Don⸗Bosco⸗ Prozeſſion auf dem Petersplatz. (Eigener Bericht aus Turin.) Im Stammhaus der Saleſianer in Turin iſt der Bericht aus Rom eingetroffen, daß wegen der jetzt ſchon zu erwartenden Aeberfüllung des Petersdomes bei der Heiligſprechungsfeier des ſel. Don Bosco, ſo daß Tauſende von Gläubigen auf dem Platze verbleiben müſſen, der Papſt ſich mit der üblichen Prozeſſion ausnahmsweiſe auf den Petersplatz begeben wird. Die Pro— zeſſion würde die Scala Regia hinabgehen und die Baſilika durch das Bronzeportal verlaſſen, dann die Hälfte des Peters⸗ platzes umkreiſen und in die Baſilika wieder durch das Haupt— portal einziehen. Der Papſt hat Weiſung gegeben, daß alle zur Verfügung ſtehenden großen Räume der päpſtlichen Schulen zur Anterbrin⸗ gung der Rompilger an Oſtern als Schlaffäle benützt werden. Auch die religiöſen Orden machen für den gleichen Zweck große Säle frei. Das ſchweizeriſche Ordnungsgeſetz abgelehnt ö a DNB. Bern, 11. März. 5 Die Abſtimmung über das neue Ordnungsgeſetz in der Schweiz am Samstag und Sonntag bildet einen ſchwarzen Tag in der politiſchen Geſchichte der Eidgenoſſen. Bei den großen Kantonen Zürich, Bern, Baſel und Genf war man von vorn herein nicht ſo ſicher über den Ausfall des Ergebniſſes, daß aber auch diejenigen Kantone, die die Regierung ſtützten, mit nur ge⸗ ringen Mehrheiten für das Geſetz ſtimmten, hat allgemein über— raſcht. Zu der Ablehnung hat nicht nur die Nein⸗ Parole der Kommuniſten und Sozialdemokraten, ſowie der verſchiedenen Fronten bewegungen geführt, ſondern auch die Verärgerung weiter Volkskreiſe über die Wirtſchaftskriſe und die der Bauern über die verſchärfte Durchführung des neuen Alkoholgeſetzes. Zwiſchenfälle haben ſich glücklicherweiſe nirgends ereignet. Als Vorſichtsmaßnahme hatten die Kantonsregierungen von Bern, Baſel und Zürich jede öffentliche Demonſtration verboten. Ferner war in ver— 1 anderen Kantonen jegliche aufreizende Agitation unter— agt. Am 19 Ahne g bereits das Geſamtergebnis über die Ab⸗ ſtimmung vor. Zur das Geſetz ſtimmten mit Ja 417 678, dagegen mit Nein 486 185. 5 Intereſſant iſt das Reſultat des Kantons Teſſin inſofern, als ſich kürzlich in Bellinzona, Lugano und Locarno Zuſammenſtöße mit den dort gebildeten faſchiſtiſchen Gruppen ereignet hatten. Im Kanton Teſſin ſtimmten 18 088 mit ja ab und 7438 mit nein. Die Stimmbeteiligung war allenthalben rege und betrug faſt durchweg zirka 74 Prozent. Das Baſeler Waffenverbotsgeſetz verworfen DNB. Baſel, 11. März. Im Kanton Baſelſtadt fand am Sonntag zuſammen mit der allgemeinen Abſtimmung über das Ordnungsgeſetz auch eine kantonale Volksbefragung über ein Waffenverbot ſtatt, das das Tragen und den Beſitz von Waffen einſchränken ſoll. Das Verbot wurde im Anſchluß an die Baſeler Bank⸗ räuberverfolgung erlaſſen und war nun durch das Volk zu ſanktionieren. Auch dieſes Geſetz wurde mit 14839 Ja gegen 18 451 Nein verworfen. Angenommen wurde dagegen ein neues Hauſiergeſetz, das eine Reihe von Lebelſtänden im Hauſiergewerbe beſeitigt, und zwar mit 18 692 Ja-Stimmen gegen 15 283 Nein-Stimmen. Die Wahlen für einen Appel— lationsgerichts⸗Präſidenten verlief ergebnislos. Es findet eine Stichwahl zwiſchen dem Freiſinnigen Dr. Meyer und dem Sozialdemokraten Dr. Gerwig ſtatt. Miniſterpräſident Göring über die Aufgabe Preußens DNB. Potsdam, 10. März. In ſeiner Anſprache bei der Einführung des neuen Ober⸗ bürgermeiſters von Potsdam führte Miniſterpräſident Göring u. a. noch folgendes aus: * Das Deutſche Reich Bismarcks war nur äußerlich einig. Immer noch tobte im Innern der Kampf verſchiedener Einſtel⸗ lungen. Noch immer ſtritten im Innern Ländergebilde gegen⸗ einander. Vielleicht im letzten geſchichtlichen Augenblick ſandte Gott den Mann, der es vermochte, dieſe Gefahr abzuwenden und im letzten Augenblick nun das Inſtrument ſchuf, mit dem ein Volk allein geeint werden konnte, jene herrliche Bewegung, in der zum erſtenmal in wunderbarer Syntheſe Nationalismus und Sozialismus zuſammengeſchweißt wurden, in unſerer Welt⸗ räger des deutſchen Reichs- und Volksgedankens gemacht werden konnte. Das Reich hatten wir, aber nicht das Volk. Heute ſteht das Volk geſchloſſen, und heute iſt nun dieſer tauſendjährige Wunſch, dieſe tauſendjährige Sehn⸗ EN anſchauung, die nun zum J ſucht dieſer Menſchen Wahrheit, Tat geworden. And ſo, wie es Preußens Aufgabe war, dieſes Reich vor⸗ zubereiten, ſo wie Preußen im 7jährigen Krieg die Voraus- ſetzungen für ein wahres Deutſches Reich geſchaffen hat, ſo wie ee eee 1866 und 1870 durch Preußen ein Deutſches Reich wurde, ſo muß auch diesmal Preußen in erſter Linie wieder das Fundament für das Reich bilden. And wenn der dußere Begriff Preußen als geographiſcher Begriff von der Karte verſchwinden mag, hat das nichts zu ſagen. Das größere, das ſittliche Preußentum, wird nun zum gewaltigen Träger des Reichsgedankens, und das wird ſeine letzte, größte Miſſion ſein: Aus dieſem Preußentum die Zahl der Reichsgaue zu ſchmieden, die in Zukunft, durch eine Reichsgewalt zuſammengehalten, den Stolz, die Größe und die Macht Deutſchlands repräſentieren dürften. Das iſt das große Geſchehen, dieſe Pflichterfüllung, dieſes Eintreten für Volk und für Vaterland. Das muß jetzt im ganzen Reiche feſt gegründet ſein, und dann werden wir endlich immer die geſchloſſene Kraft einſetzen können, dann werden nicht mehr 66 Millionen Energien gegeneinander ſtrahlen, dann werden dieſe 66 Millionen Ener gien in einer Fauſt geſammelt ſein, um dort als Hammerſchlag zu wirken. Deutſchland wird zeigen, daß es nicht länger mehr Ambos iſt, daß es wieder zum Hammer wurde, ſein Schickſal ſelbſt zu ſchmieden. Das wird die Größe der kommenden Ent— wicklung ſein und hier iſt es nötig, daß hier der größte Wert eingeſetzt wird, unſer Preußentum. — ——— Vor der Entſcheidung in Paris. DNB. Paris, 11. März. Am Montag findet ein Kabinettsrat und am Dienstag ein Miniſterrat ſtatt. Es beſtätigt ſich jedoch, daß die vielbeſprochene franzöſiſche Antwort auf die engliſche Denkſchrift jetzt noch nicht angefaßt werden ſoll.„Le Jour“ glaubt, feſtſtellen zu müſſen, daß die Regierung die Wahl haben würde zwiſchen zwei Auf— faſſungen. Die Vertreter der einen weiſen auf die Zweckloſig⸗ keit und Gefährlichkeit hin, ſich einer internationalen Konvention anzuſchließen, die für Frankreich keine weſentlichen Vorteile, ſon— dern nur Nachteile bringen würde. Die Vertreter der anderen Richtung füchten dagegen, daß im Falle eines Scheiterns der Einigung England gegebenenfalls den Locarnobertrag kündigen könnte. Anter dieſen Amſtänden ſei es verſtändlich, daß Dou mergue und Barthou ſich alle notwendigen Anterlagen verſchaffen wollten, ehe ſie ſich zu einer Entſcheidung entſchließen. „Figaro“ berichtet, daß Barthou nach Brüſſel gehen würde, ſobald die belgiſche Kammer die Ausſprache über den Haushalt des Außenminiſteriums abgeſchloſſen hat, alſo etwa in acht Tagen. Die Bedeutung der Beſprechung Barthous mit dem belgiſchen Botſchafter. DNB. Paris, 10. März. Die Beſprechung, die Außenminiſter Barthou am Samstag mit dem belgiſchen Botſchafter hatte, wird in hieſigen politiſchen Kreiſen nach der außenpolitiſchen Aus— ſprache im belgiſchen Senat als beſonders bedeutsam angeſehen. Man gibt öffentlich zu, ſich eines peinlichen Eindruckes nicht habe erwehren zu können, zumal der Wortlaut der Aus- führungen des Brocquevilles die„tendenziöſen Kommen— tare“ zu rechtfertigen ſcheine. Glücklicherweiſe habe man, ſo erklärt man weiter, von, Brüſſel aus die Behauptung dementiert, daß der belgiſche Miniſterpräſident ſeine Ausführungen erſt nach Fühlungnahme mit Paris und London getan habe. Der Beſuch. den der belgiſche Botſchafter dem franzöſiſchen Außenminiſter ab— ſtattete, werde wohl dazu beitragen, die Mißſtimmung am Quai d' Orſay zu beſchwichtigen.„Schon die Erklärung des belgiſchen Außenminiſters Hymans“, ſchreibt der„Petit Pariſien“,„hat die Dinge richtiggeſtellt und die Mißverſtändniſſe beſeitigt.“ Sicher werde der Beſuch Barthous in Brüſſel, der wegen der bevorſtehenden Miniſterberatung um einige Tage verſchoben ſei, dazu beitragen, die Angelegenheit reſtlos beizulegen. Todesurteil in Tilſit Tilſit, 12. März. In dem Prozeß wegen der Ermordung des SA⸗Mannes Stiegel wurde nach zweitägiger Verhand⸗ lung das Urteil gefällt. Der Angeklagte Griſchkas wurde wegen Verbrechens nach Paragraph 1 der Geſetzes zur Ge⸗ währleiſtung des Rechtsfriedens vom 13. Oktober 1933 zum Tode und 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Aberbetriebliche Tarifordnungen unentbehrlich. VꝰDz Berlin, 10. März. Der Vertrauensmann des Stellvertreters des Führers für Wirtſchaftsfragen, Pg. Pietzſ ech, macht, wie das VD3-Büro meldet, bedeutſame Ausführungen über die Regelung der Lohn— und Arbeitsbedingungen im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit. Wenn das Geſetz grundſätzlich davon ausgehe, daß dieſe Dinge betrieblich zu regeln ſind, dann bedeute das doch leine ausſchließliche Beſtimmung. Die einfachſten konkurrenz und ſozialpolitiſchen Erwägungen führten zu der Erkenntnis der Anmöglichkeit, den Lohn lediglich auf der Grundlage einzel— betrieblicher Regelungen zu finden. Deshalb würden wir auch unter dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit eine überbetriebliche Regelung von Lohn- und Arbeitsbedin— gungen auf der Grundlage der im Geſetz zugelaſſenen Tarif- ordnungen ſeitens der Treuhänder der Arbeit nicht ent— dehren können, wenn nicht wirtſchaftlich und ſozial untragbare Verhältniſſe geſchaffen werden ſollten. Daß hierbei mehr als bisher für die betriebliche Regelung das Leiſtungsprinzip im Einzelfall anerkannt werden müſſe, ſei für die nationalſozia— liſtiſche Weltanſchauung unter dem Geſichtspunkt des Perſön— lichkeitswertes ſelbſtwerſtändlich. Der Weg, auf dem die überbetriebliche Regelung zu er— folgen habe, ſei der, daß der Treuhänder der Arbeit ſich von ſeinen Sachverſtändigen-Beiräten entſprechend beraten laſſe. Aufbau und Ausbau dieſer Sachverſtändigen-Ausſchüſſe habe daher für die künftige ſoziale Geſtaltung große Bedeu— tung. Es ſei, damit wir am 1. Mai nicht plötzlich vor kaum zu überwindenden Schwierigkeiten ſtänden, notwendig, beſchleu— nigt mit den hierfür erforderlichen Vorbereitungen zu beginnen. Das Weſentliche dabei ſei, daß die geeigneten Men— 20 von der Anternehmer- und Arbeiterſeite ausgewählt wür— en. Reichs miniſter Heß Sieger des Zugſpitzfluges Berlin, 12. März. Am Samstag konnte endlich der mehrfach verlegte Zugſpitzenflug 1934 durch die Landes⸗ gruppe 10(Bayern) im Deutſchen Luftſportverband ausge⸗ tragen werden. Der Flug wurde mit Start in München⸗ Oberwieſenfeld und Ziel am Schneefernerhaus durchgeführt. Kurz vor 14 Uhr erfolgte der Start von 12 Teilnehmern, darunter auch von Reichsminiſter Rudolf Heß auf ſeiner B WM 33„Stadt Nürnberg“. Als erſter traf der Vorjah⸗ resſieger F. Kirſch⸗Schleißheim auf einer Focke⸗Wulff „Stieglitz“ ein. Als Sieger ging jedoch Reichsminiſter Ru⸗ dolf Heß hervor. Der deutſche Kaufmann in der Welt. Anſprache des Reichswirtſchaſtsminiſters Or. Schmitt in Hamburg.— Die Probleme in Oſtaſien, DNB. Hamburg, 10. März. Auf dem Liebesmahl des Aſiatiſchen Vereins hielt Reichs- wirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt eine Rede, in der er u. a. folgendes ausführte: f Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung hatte es als ihre vordringlichſte Aufgabe angeſehen, an eine organiſche Wieder- belebung der Inlandswirtſchaft heranzugehen und zu— nächſt von dieſer Seite her dem drohenden Zerfall unſerer Wirt⸗ ſchaft ein kategoriſches Halt entgegenzuſetzen. Wir waren uns darüber einig, daß dieſem Zuſtand ein Ende gemacht werden muß, ganz gleich, wie die Weltwirtſchaft ſich entwickelt, bei der die Verhältniſſe ganz anders lagen. Es kann nicht oft genug geſagt werden, daß die Kriſe der übrigen Welt mit der unſrigen überhaupt nicht verglichen werden kann. Kein Land war durch eine vollkommene Inflation ſo ausgeblutet, kein Land hatte ein ſolches Heer von Ar⸗ beitsloſen durch Jahre hindurch und damit die erſchüt⸗ ternden materiellen, vor allem aber moraliſchen und ſeeliſchen Folgen aufzuweiſen wie unſer Deutſchland. Der Führer wird am Jahrestage von Potsdam, am 21. März, erneut das Signal zur Eröffnung der Arbeits⸗ ſchlacht geben und das Zukunftsprogramm der Arbeitsbeſchaf⸗ fung entwickeln. Ein neuer Kampfabſchnitt beginnt. Wenn wir mit demſelben Schwung und mit demſelben Gemeinſchaftsbe⸗ wußtſein an die Löſung der vor uns ſtehenden Aufgabe heran⸗ gehen, dann weiß ich, daß unſer Angriff von Erfolg ſein wird. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung iſt der privaten Wirtſchaft mit gutem Beiſpiel vorangegangen. Sie hat ange⸗ packt! Sie erwartet aber von der privaten Wirtſchaft, daß ſie das gleiche tut. Kleinmut und Zaghaftigkeit hat nie ein Volk aus ſeiner Not geführt. Wenn ein Volk aufbricht, ſo müſſen alle mitmarſchieren, und wenn da Fehler gemacht werden, ſo bleibe keiner ſtehen und klage, ſondern vertrete ſeinen Standpunkt, aber marſchiere weiter. Ihnen, meine Herren, liegt die Geſundung und Behebung des Aeberſeehandels ganz beſonders am Herzen. Sie ſind die Vertreter deutſcher Schaffenskraft in Leberſee. Die Zeit nach dem Weltkriege, die ſo reich war an Demütigungen für unſer deutſches Vaterland, hat vielleicht gerade Ihnen die tiefſten Wunden geſchlagen. Nicht nur materiell, ſondern auch ideell. Aber immer wieder haben Sie den ſtolzen Mut gefunden, die Vorausſetzungen zu ſchaffen, damit die deutſche Flagge weit über die Meere der Welt wieder ihren Weg antreten konnte, um zu werben für deutſchen Fleiß und deutſche Leiſtung. Wir müſſen alles daran ſetzen, daß unſer Export belebt wird. Die günſtige Geſtaltung der inneren Wirtſchaftslage bedingt eine Mehreinfuhr an Rohſtoffen. Anſere ausländiſchen Lieferanten müſſen ſich aber mit uns darüber im klaren ſein, daß dieſer für ſie gerade heute erfreuliche Abſatz nur dann geſund iſt und auf⸗ recht erhalten werden kann, wenn ſie auch von uns Waren abnehmen. Anſer deutſcher Auslandskaufmann und-hhänd— ler iſt weiterhin ganz beſonders dazu berufen, das Ausland darüber aufzuklären, daß wir unſere Schulden nur dann zahlen können, wenn es ſich gegen eine Einfuhr aus Deutſchland nicht ſperrt. Im fernern Oſten harren viele wichtige Probleme poli— tiſcher und wirtſchaftlicher Natur ihrer Löſung. Die allgemeine politiſche Lage iſt, wie Sie wiſſen, in mancher Beziehung noch nicht frei von Spannungen. Deutſchland iſt an dieſen Vor⸗ gängen politiſch nicht unmittelbar intereſſiert, oder jedenfalls nur inſoweit intereſſiert, als wir wünſchen müſſen, daß in Oſtaſien der Friede erhalten bleibt. Die chineſiſche Regierung iſt auch im letzten Jahre bemüht geweſen, im Innern ihres großen Reiches eine gedeih⸗ liche und ruhige Entwicklung ſicherzuſtellen und die Verhältniſſe weiter zu ſtabiliſieren. Wir wünſchen ihr in dieſen Bemühungen allerbeſten Erfolg, denn wir glauben, daß gerade eine Stabili⸗ ſierung der Lage in China die Möglichkeiten weiterer wirtſchaft⸗ licher Verbindungen zwiſchen beiden Völkern zu beiderſeitigem Nutzen fördern wird. Die gleichen freundſchaftlichen Beziehungen beſtehen erfreu⸗ Wanderlager der deulſchen Jugend. Die große Berliner Waſ⸗ ſerſportausſtellung ge⸗ währt auch einen Ein⸗ blick in die Art und Weiſe, wie die Jugend durch Wandern und Zel⸗— ten die deutſche Heimat kennenlernt. licherweiſe auch mit Japan, und wir hoffen aufrichtig, daß dieſe Beziehungen auch in Zukunft unverändert fortbeſtehen und für beide Teile gute Früchte tragen werden Alle, die wir heute eine fuͤhrende Stellung in der Wirt— ſchaft einnehmen, haben unſerem Volk gegenüber größte Ver⸗ antwortung. Wir müſſen zu dem Erfolg kommen, daß die deutſche Wirtſchaft wieder tragfähig wird, daß ſie wieder aus eigener Kraft ohne Zutun des Staates marſchiert und daß die Laſten, die der Staat auf ſie legen muß, von ihr getragen wer— den können. England und die Nürnberger Puppenfabrikation Nürnberger Puppen findet man in der ganzen Welt, und es iſt noch nicht lange her, daß italieniſche Zeitungen die An— paſſung der Nürnberger Puppenfabrikation an den italieniſchen Markt durch das Herausbringen einer ſchönen Serie von Puppen in der Tracht der faſchiſtiſchen Jugend Italiens feſtſtellten. Es zeigte ſich immer mehr, daß Verſuche, die Nürnberger Puppe durch Eigenfabrikation zu erſetzen, zum Fehlſchlag verurteilt find. Beweis dafür war die Senkung der Zölle auf fertige Puppen im deutſch-engliſchen Handelsvertrag, indem nur noch 15 Prozent Wertzoll zu entrichten ſind. Offen⸗ ſichtlich war die Nachfrage nach Puppen engliſcher Fabrikation trotz eifriger Propaganda hinter den Erwartungen zurückge⸗ blieben, denn die Importeure ſtellten geſteigerte Nachfrage nach billigen Nürnberger Puppen feſt, die durch hohe Zölle unnötig verteuert würden. Zetzt kommt aus London aber auch noch die Nachricht, daß auch Puppenteile, Köpfe ausgenommen, auf die Initiative der engliſchen Regierung ſelber im Zoll von 25 auf 15 Prozent des Wertes herabgeſetzt werden. Zur Begrün⸗ dung wird diesmal ausdrücklich im„Daily Telegraph“ ange⸗ geben, daß„die Nachfrage nach britiſchen Puppen nicht groß genug iſt, um die Beſchaffung von Maſchinen zur Herſtellung der Puppenteile zu rechtfertigen“. Bemerkt wird weiter, daß beſonders die billigen Puppen aus Nürnberg in En gland in der deutſchen Preislage nicht hergeſtellt werden können. Aenderungen in der Rundfunk⸗Wellenlängentafel. Anderungen in der RNundfunk⸗Wellenlängentafel Die am Wochenende in Genf abgeſchloſſene Konferenz der internationalen Rundfunk-Union hat eine vollſtändig neue Tafel für Langwellen-Längen aufgeſtellt, was die Hörer in mehrfacher Hinſicht intereſſiert. Das Luzerner Abkommen aus dem Vot— jahre war von 8 Ländern nicht unterzeichnet worden. Rußland weigerte ſich, an der Genfer Konferenz teilzunehmen. Oeſterreich, Angarn, Holland und Rumänien brachten Klagen vor. Der neue Plan nimmt draſtiſche Aenderungen am Luzerner Abkom— men zugunſten dieſer Länder vor. Da Rußland am Luzerner Abkommen hartnäckig feſthält, beſtehen daher faſt unüberſteig⸗ bare Schwierigkeiten für einen geordneten Langwellen-Plan. In London wird ab 12. Juni eine neue Konferenz der Anion ſtatt⸗ finden. Ein Pfennig, der 286 Mark wert iſt. Dem Muſeum in Oberlahnſtein wurde von Herrn Joſeph Hagen in Bonn ein„Weißpfennig“ aus dem 14. Jahrhundert geſchenkt. Ein zweites Stück dieſer überaus ſeltenen Oberlahn⸗ ſteiner Münze aus der Zeit Kaiſer Ludwigs von Bayern, den im Jahre 1324 Oberlahnſtein Stadtrechte verlieh, iſt im ver. floſſenen Jahre vom Mainzer Muſeum für den Preis von 286 Mark erworben worden. CCC ²³˙ A Kurze Tageschronik. Alm: Das Schwurgericht verurteilte den 21 Jahre alten Otto Straub aus Holzheim, Oberamt Göppingen, der im Som- mer v. Z. ſeinen Vater erſchlagen und den Leichnam in grau⸗ ſamer Weiſe zerſtückelt hatte, zu lebenslänglichem Zuchthaus. Berlin: Die im Sachverſtändigenbeirat für Volksgeſund— heit der RSA zuſammengeſchloſſenen Berufsverbände der Aerzte, Apotheker, Dentiſten uſw. haben ihren Beitritt zur Deutſchen Arbeitsfront erklärt. Berlin: Auf dem Begrüßungsabend des Reichsverbandes der Deutſchen Automobilinduftrie hielt Reichsverkehrsminiſter Freiherr v. Eltz-Rübenach eine Rede, in der er an Hand von Zahlenmaterial nachwies, daß nach der Reichsbahn, deren rollendes Material einen Wert von 7,3 Milliarden RM. dar- ſtelle das Kraftfahrzeug mit 42 Milliarden an zweiter Stelle der deutſchen Verkehrsmittel ſtehe und ſich weiter ausführlich über die Förderung des Kraftfahrzeugbaues äußerte. Verlin: Der am 20. Dezember v. 3. auf den 20. März gekündigte deutſch-franzöſiſche Handelsvertrag wurde bis zum 20. April verlängert. Berlin: Geſtern fand hier der Austauſch der Ratifikations⸗ urkunden über die Zuſatzvereinbarung zum deutſch⸗ſüdafrikank⸗ ſchen Handels- und Schiffahrtsvertrag vom 1. September 1928 ſtatt. Berlin: Am Samstag wurde in Berlin der„Reichs— verband für Sippenforſchung und Wappen⸗ kunde“ e. V.“ gegründet, als deſſen Vorſtand der Sachver⸗ ſtändige für Raſſenforſchung beim Reichsinnenminiſterium, Dr. Achim Gercke, von Reichsinnenminiſter Dr. Frick eingeſetzt wurde. Berlin: Gegenwärtig ſind im Zuge der allgemeinen Ver— handlungen auch ſolche über das deutſch-polniſche Filmweſen im Gange. Tilſit: Im Prozeß wegen Ermordung des SA-Mannes Stiegel wurde heute nach zweitägiger Verhandlung der Ange⸗ llagte Grickſchas zum Tode verurteilt. Warſchau: Auf einer großen Wirtſchaftskonferenz in Ge— genwart des Handelsminiſters wurde über die Notwendigkeit eines weiteren Ausbaues des Hafens Gdingen und des polni- ſchen Seehandels beraten. Paris: Von halbamtlicher Stelle wird erklärt, daß die franzöſiſche Antwort auf die engliſche Abrüſtungsdenkſchrift nicht in den nächſten Tagen zu erwarten ſei. Paris: Der Boxer Niemen, der als Chauffeur bei Stavisky tätig war, wurde verhaftet. Er iſt der Mittäterſchaft angeklagt. Paris:„Matin“ berichtet über Anregelmäßigkeiten im Haushalt des franzöſiſchen Kolonialminiſteriums und kündigt einen neuen Skandal an. Moskau: Das Lager der Beſatzung des Eisbrechers Tſchelljuskin iſt weiter weſtwärts abgetrieben worden. Ein Flieger der es auſſuchen wollte, mußte auf halbem Wege wegen Motorſtörung zurückkehren. Budapeſt: Miniſterpräſident Gömbös iſt am Sonntag⸗ mittag nach Rom abgereiſt. Gömbös erklärte vor der Abreiſe, 15 er große Hoffnungen auf die römiſchen Beſprechungen etze. 1 3 5 5 1 5 2 5 f f 4 Mett. 5 Den. . be gebe U 3 2 2 U 73 1 1 f 1 . 1 1 5 Nel Di gechloſ ei f zu den ind be “FHDateſte 100 Frühe 2 turbür. 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Unſere Parteimitglieder, die Angehörigen aller Unter— formationen und der Untergliederungen ſind verpflichtet, zur Unterſtützung der HJ. ſich dieſes grandioſe Filmwerk anzuſehen. Es zeigt den Kampf, den auch die Jugend Adolf Hitlers für die Idee ihrers Führers miterlebt und mitgekämpft hat. Die HJ. hat den Vertrieb der Karten zu ermäßigten Preiſen Abernommen. Solche werden an die ganze Einwohnerſchaft durch die HJ. in gleicher Weiſe zum Verkauf gebracht. Der Beſuch dieſes Films wird der geſamten Bevölkerung beſonders anheim geſtellt. Heil Hitler! Preſſeamt—Propagandaleitung * Betr.: Karten zum Film„Hitlerjunge Quex“ ſind in beſchränktem Umfange an die Untergliederungen aus⸗ gegeben. Es gelten: braune Karten für Dienstag weiße.„ Mittwoch rote 5„ Donnerstag Eingeteilt werden für die Aufführung am Dienstag zum Beſuch: PO., NSKOV., RDB., NS B., Amt für Beamte, HJ., BDM., NS.⸗Frauenſchaft. Für Mittwoch: NSBO. und Gewerkſchaften, SA., SAR., SS., SS., SA M., NSKͤ., SA.⸗Spielmannszug. Für Donnerstag: Deutſche Arbeitsfront, NS.⸗Bauernſchaft. Kartenverkauf für Dienstag⸗Aufführung: Montag Abend 7—8 Uhr in der Partei⸗Geſchäftsſtelle. Kartenabgabe an die Führer der Unterformationen für Mittwoch- und Donnerstag⸗ Aufführung: Montag abend 8—9 Uhr ebenfalls in der Partei— Geſchäftsſtelle. Der Eintrittspreis beträgt 40 Pfg. Der HJ.⸗Gefolgſchaftsführer Froſchauer meldet am Mon- tag abend 7 Uhr den Stand des Kartenverkaufs und veranlaßt die Kartenbeſchaffung. Heil Hitler! Preſſeamt— Propagandaleitung * NSBdo. und Deutſche Arbeitsfront Die NS. und die Deutſche Arbeitsfront beteiligt ſich geſchloſſen an der Filmvorführung„Hitlerjunge Quex“. Eintrittskarten werden von der Dienſtſtelle der NSB0O. zu dem ermäßigten Preis von RM.—.40 abgegeben und ind bei den Amtswaltern erhältlich. Die Karten müſſen bis ſpäteſtens Montag abend abgeholt ſein. Für die NSBO.⸗Mitglieder wird der Film am Mitt⸗ woch, den 14. März, für die Mitglieder der Arbeitsfront am Donnerstag, den 15. März ds. Is. vorgeführt. Ich erwarte von allen NSBO. und Arbeitsfrontmit⸗ gliedern, daß ſie ſich dieſen Film anſehen. Heil Hitler! Preſſe⸗ und Propagandawart der NSBDO. Anjere Fahne jjt die neue Zeit! Der Film von„Hitlerjunge Quex“ im Central⸗ Film⸗Palaſt am 13., 14. und 15. März der ganzen Einwohnerſchaft empfohlen! Früher Was ſahen wir früher für Filme? Eine ſkrupelloſe Kul- turbürokratie mißbrauchte Bühne und Film. Man ſetzte dem Volk Bilder vor, denen der übelſte Straßencharakter anhaftete, die nichts waren als ein Animiermittel für„Bourgeois“ und „Prolet“, es waren Gewerbefilme, die nur das Geld aus der Taſche ſtahlen. Man führte ſie bewußt in ein ſolch niedriges Milieu durch kitſchige, ſchlüpfrige Aufmachung und vergiftete damit das Seelenleben eines ehrlichen, anſtändigen Volkes und ſeines Charakters. Kein Inhalt von völkiſch-ethiſcher Kultur ward den Aufführungen beigegeben. Geiſt und Seele wurden unterjocht, brutaler Geſchäftsgeiſt ſpiegelte ſich auf der Lein⸗ wand, ein Aufpeitſchen von Sinnen und Trieben erfolgte, während ein Volk in bitterſter Not ſo dringend Ruhe brauchte. Jetztt Ausgelöſcht! Der neue Geiſt hat damit aufgeräumt, der Film und die Bühne wurden der Kultur zurückgegeben! Er wird von völkiſchem, revolutionärem Geiſt getragen, er erhält deutſches Weſen und deutſches Denken. Und dieſe neue künſtleriſche Kraft ſpielt in gitlerjunge Quer! Herrliche Bilder ſind es aus dem Leben der Hitlerjugend, ein grandioſes Werk iſt geſtaltet worden. Das Schickſal der revolutionären, kämpferiſchen Jugend entſteht vor unſeren Augen, der Geiſt einer Kameradſchaft.„Hitlerjunge Quer“ iſt kein Film, der nach bürgerlichem Schema zu kritiſieren wäre. Von ihm geht geiſtige Kraft aus durch die Jugend, die heilige Idee unſeres Kampfes, mitgekämpft durch die Jugend Adolf Hitlers. J Aufmachung, Darſtellung und Wirkung ſtempeln den Film zu einem wahren Volksfilm. Deutſchlands Jugend ge⸗ ſtaltet vor der Kamera ihr Schickſal! Hinreißend bis zum letzten Augenblick, ein Stückchen Wirklichkeit, ergreifend der Tod einer Mutter. 5 55 „Hitlerjunge Quex“ ſoll durch ſeine Aufführung den tieferen Sinn deuten: dem Guten den Weg bereiten, das Schlechte zu ſtürzen! 5 Bei den bisherigen Aufführungen in allen Städten hatte „Hitlerjunge Ouex“ den größten Erfolg. Auch für uns iſt es höchſte Pflicht, dafür zu ſorgen: der Jugend unſeres Führers Adolf Hitler die Ehre des Erfolges zu geben! PO. ꝶ!w.— T—?•![?.—— Mit jedem Kauf dient ihr der Arbeitsbeſchaffung! Nachrichten. Viernheim, den 12. März 1934. Lokale Erfüllen muß die Menſchheit ihre Sendung Zum ruheloſen Streben nach Vollendung; Du aber ſiehſt, anſtatt ihr Vorwärtswallen, Oft nur der Menſchheit Schatten rückwärts fallen. Viernheimer vergeßt nicht die Veranſtaltung des Reichsluftſchutzbundes heute abend um 8.30 Uhr im Freiſchütz. Beweiſt Euere vaterländiſche Ge— ſinnung und erſcheint in Maſſen. 1300 Teilnehmer waren es in Heppenheim. Will Viernheim zurückſtehen, wenn es den Schutz von Familie und Vaterland gilt? * * Vereinigte Feuerwehrkapelle. Die Mitglieder der Feuerwehrkapelle treten heute abend 7,15 Uhr zu einem kurzen Werbekonzert anläßlich der im„Freiſchütz“ ſtattfindenden großen Kundgebung des Reichsluftſchutzbundes am Rathaus an. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen wird erwartet. * DK. Viernheim e. V. Auf die heute abend ſtatt⸗ findende Kundgebung mit Lichtbildervortrag des Luftſchutz⸗ bundes machen wir unſere Mitglieder aufmerkſam und bitten, der Einladung reſtlos Folge zu leiſten. Näheres im Vereins- Anzeiger. Der Sonntag. Im Gegenſatz zu dem ſtrahlenden Vor— ſonntag ſtand der geſtrige im Zeichen des Kampfes zwiſchen Frühling und Winter. Nach dem Regen am Freitag und Samstag und nachdem auch am Vorabend zum Sonntag nochmals Regen mit ſtarkem Wind einſetzte, war man doppelt erfreut, als am Sonntag früh die Sonne vom Himmel herab— ſchaute. Der Wettergott hielt die Himmelsſchleuſen geſchloſſen bis zum Spätnachmittag. Die Wolken zogen und immer wieder blickte die Sonne vom blauen Aether hervor. Um die Mittags- ſtunde und am Nachmittag zogen HJ., Jungvolk, BDM. und BDM. unter den Klängen des jugendlichen Spielmanns⸗ zuges, voran die flatternden Wimpel, in einem impoſanten Werbemarſch durch Viernheims Straßen. Um 2 Uhr nahm man Aufſtellung am Rathaus, um die Rede des Reichsjugend⸗ führers aus der Induſtrieſtadt Eſſen mitanzuhören, die aber nicht gut verſtändlich war. Es erfolgte ſodann eine Anſprache und das Abſingen des Fahnenliedes ſowie der 1. Strophe des Horſt Weſſel-Liedes. In dieſer Stunde hat die Jugend ihren einheitlichen Willen bekundet, nicht mehr für Klaſſen, Stände und Parteien zu kämpfen, ſondern für Volk und Führer. Die Hitlerjugend, als die gewaltigſte Jugendorganiſation Deutſchlands und der ganzen Welt, will mit in der Front derer ſtehen, die ſich die Befreiung der ſchaffenden deutſchen Menſchen zum Ziele geſetzt haben. Es werden dieſe geſtrigen Jugend⸗Kundgebungen an Rhein und Ruhr für das geſamte ſchaffende Deutſchland ihre Bedeutung beſitzen; ſie werden der machtvolle Ausdruck der geeinten deutſchen Jugend werden, die ſich rückhaltlos für den Wiederaufbau unſeres deutſchen Vaterlandes einſetzt.— Die Sportvereinigung Amicitia hatte ASV. Ludwigshafen zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet, das 2:2 endete. Die 1. DI K.⸗Fußballelf hat mit ihrem in Weinheim errungenen 5:1-Sieg die Meiſterſchaft endgültig ſichergeſtellt. Sie konnte ſämtliche Spiele in ihrer Klaſſe für ſich entſcheiden, und iſt die Erringung der Meiſterſchaft als ein ſehr beachtlicher Erfolg zu betrachten, zu dem wir ihr und mit uns die hieſige Sportgemeinde die beſten Wünſche entgegenbringen. Das ſportliche Hauptereignis, das Fußball⸗ treffen der Mannheimer Favoriten VfR. und Waldhof, das ſich 2:2 entſchied, war von hieſigen Sportbegeiſterten ſehr zahlreich beſucht, wie auch der alljährlich am Sonntag Lätare ſtattfindende Weinheimer Sommertagszug ſeine Anziehungs— kraft nicht verfehlte.— Ueber Nacht hat ſich wiederum ziemlich heftiger Regen eingeſtellt, der in den heutigen Vormittags⸗ ſtunden noch andauerte. Sehr beinträchtigt ſind durch den Regen die verſchiedenen Inſtandſetzungsarbeiten an den Wohn⸗ häuſern, wie auch die Frühjahrsbeſtellungen der Landwirte ſich immer mehr verzögern. 86 Jahre alt. Am heutigen Tage kann Herr Sattler⸗ meiſter Frz. Wilh. Kempf ſeinen 86. Geburtstag feiern. Der Jubilar erfreut ſich immer noch einer vorzüglichen geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit. Der verdiente Altveteran von 1870/71 weilt abwechſelnd bei ſeinem geiſtlichen Sohne, Hochw. Herrn Pfarrer Kempf in Eich oder, wie gegenwärtig, hier in der Familie ſeines Sohnes und kann noch täglich ſeine ge⸗ wohnten Spaziergänge unternehmen, die ihm Gelegenheit geben, ſich in leutſeliger Weiſe mit ſeinen Landsleuten zu unter⸗ halten. Namentlich Kriegserinnerungen und Geſchehniſſe aus alter Zeit, mit gutem Humor gewürzt, kann er immer wieder zum Beſten geben. Wir wünſchen dem Jubilar im Kreiſe von Kindern und Enkeln noch viele Jahre eines gemütlichen Lebendsabends. Der Verkauf der Winterhilfsplakette, der ſchmucken Plakette vom Ritter St. Georg war ein ſehr erfreulicher. Gern und freudig wurde im letzten Monat des Winterhilfs— werkes das Opfer gebracht, denn für viele der bedürftigen Volksgenoſſen muß noch geſorgt werden. Die hieſigen Amts⸗ walter nahmen den Verkauf der Plakette am Samstag vor. Polizeibericht. Es wurden in der Berichtswoche fol⸗ gende Anzeigen erſtattet: 2 wegen Tierquälerei und 3 wegen Uebertretung der Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe(Ueber⸗ arbeit). Sommertagszug in Weinheim Traditionsgemäß fand auch dieſes Jahr wieder der berühmte Weinheimer Sommer- tagszug ſtatt. Glücklicherweiſe hatte der Wettergott ein Ein⸗ ſehen und ließ die Sonne ſcheinen. Der Sommertagszug ſelbſt ſtand ſeinen würdigen Vorgängern auch dieſes Jahr in nichts nach. Unter den Feſtwagen fielen u. a. beſonders „Germaniſcher Frühlingseinzug“ und„Deutſcher Frühling“ auf.— Am Marktplatz angelangt, ergriff Gewerbeſchuldirektor Haible zu einer kurzen Anſprache das Wort, die er aus⸗ klingen ließ mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer. Die Kinderballons, die anſchließend losgelaſſen wurden, ſollten Kenntnis geben, daß man in Weinheim an der Bergſtraße Aufruj! Die Oſterfeiertage ſtehen vor der Tür, das Feſt der Auf⸗ erſtehung des Herrn, wo auch die Natur zu neuem Leben erwacht. Erwacht iſt auch unſer deutſches Volk aus der Teil- nahmsloſigkeit. Oſtern naht, der Tag der Oſterfreude, der Oſtereier. In vielen deutſchen Landen beſteht noch der Brauch, auf der Wieſe die Oſtereier zu werfen. Wahrlich, eine hohe Freude für Jung und Alt. Aber wie manches Kind wird dabeiſtehen, das nicht im Beſitze eines Oſtereies iſt. Wenn ſchon einmal das deutſche Volk erwacht iſt, dann müſſen aber alle einſehen, daß jedes deutſche Kind ein Recht auf dieſe Oſterfreude hat. Um nun wirklich allen Kindern eine ſolche Freude be— reiten zu können, ruft das Winterhilfswerk zu einer Eier⸗ ſammlung auf, die im Laufe der nächſten Woche durch⸗ geführt wird. Spende jeder Volksgenoſſe nach ſeinen Kräften. Dem Geldwerte nach iſt die Spende ſehr niedrig und wird deshalb auch von keinem Volksgenoſſen als Opfer empfunden werden. Wer ſchnell und freudig gibt, gibt doppelt. Wie manches Kinderherz wird dann freudig ſchlagen und die Augen froh aufleuchten. Heil Hitler! Kreisführung des Winterhilfswerks J. V.: Wolf: das Frühlingsfeſt feiert und daß jetzt bald die Zeit kommt, wo hier die Blütezeit beginnt.— Zum Schluß kam der von den Kindern längſt erwartete Augenblick, wo der Winters⸗ mann verbrannt wird. Im Nu ſtand der Rieſe in hellen Flammen und es blieb nichts übrig als ein dürres Gerippe— das Gerippe des zu Ende gegangenen Winters. Die gefahrbringenden langen Zöpfe. Die Geiſtes⸗ gegenwart eines Arbeiters hat bei der Salamander A.-G., wie aus Kornweſtheim gemeldet wird, ein junges Mäd⸗ chen vor ſchwerem Schaden, vielleicht ſogar vor dem Tode bewahrt. Das Mädchen, das beſonders ſchöne lange Zöpfe hat, ging an einer Glättmaſchine vorbei, die beſonders nieder und von einem an der Maſchine ſelbſt angebrachten Motor angetrieben iſt. Motor- und Maſchinenwelle wie Treibriemen ſind zwar mit einem ſtarken Schutzblech eingekapſelt, doch erfaßte der durch die Umlaufgeſchwindigkeit erzeugte Wind das Ende des einen Zopfes und wickelte ihn um die Welle, ſodaß das Mädchen mit dem Kopf auf das Schutzblech auf ſchlug. Der die Maſchine bedienende Arbeiter Eugen Aigner bemerkte ſofort den Unfall und war ſo geiſtesgegenwärtig, die Maſchine im Bruchteil einer Sekunde abzuſtellen und zum Stehen zu bringen, ſodaß das Mädchen mit leichteren Wunden davonkam. Um die Verunglückte ſo ſchnell wie möglich aus ihrer Lage zu befreien, mußte der eine Zopf abgeſchnitten werden.— Der Unfall gibt nicht nur Anlaß, das Verhalten des Arbeiters rühmend zu erwähnen, ſondern auch den Mädchen, die ja neuerdings wieder mehr und mehr mit Stolz ihre Zöpfe tragen, dringend zu empfehlen, in den Betrieben die Zöpfe aufzuſtecken und möglichſt mit einer Schutzhaube zu bedecken, was ſich auch aus hogieniſchen Gründen empfiehlt. DK. Viernheim Meiſter ber Kreisklajje? Mit dem geſtrigen Sieg über TG. Weinheim hat nun die DK. endgültig die Meiſterſchaft der Kreisklaſſe 2, Ab⸗ teilung Bergſtraße, errungen. Es ift ſo auch der befähigtſten und techniſch beſten Mannſchaft in dieſer Abteilung der Titel des Meiſters zugefallen. Bekanntlich hatte die DJK. nur einen Rivalen der bis zuletzt mit um den Meiſtertitel kämpfte, und das war der FV. Hemsbach. Doch nach dem wunder⸗ baren 4:1⸗Sieg in Hemsbach war die Meiſterſchaftsſchlacht geſchlagen. Die DJK. wird nun auch noch in Laudenbach die Punkte holen, um ſo ohne Punktverluſt durchs Ziel zu laufen. Die Mannſchaft wird auch in den jetzt kommenden Spielen ihr Können unter Beweis ſtellen. Wir beglückwünſchen die Mann⸗ ſchaft zu dieſem ſchönen Erfolg, den ſie nach hartem Kampfe errungen hat.— Das Spiel geſtern in Weinheim war eine Sache der DK. und mit nicht weniger als 5:1 mußten ſich die Weinheimer geſchlagen geben. hn. Erſte Viernheimer Tonfilmjchau Henny Porten ſchönſter und ergreifendſter Tonfilm Mutter und Kind im Central⸗Film⸗Palaſt Heute Montag letzter Tag. Mutter und Kind ſind das Unterpfand für die Unſterb— lichkeit eines Volkes. Dieſer Ewigkeitswert einer Hebbel'ſchen Dichtung iſt in die Form unſeres heutigen Denkens gegoſſen. Das hohe Lied der Mutterliebe wurde in einem Filmwerk feſt verankert, das ab heute bis Montag im Central-Film⸗ Palaſt zur Erſtaufführung kommt.„Mutter und Kind“. Das Tonfilmwerk iſt ganz ungewollt und unbeabſichtigt der wirk— ſamſte Hinweis, für die höhere Achtung der Ehre und für die Liebe zur Familie. Alles Geſchehen dreht ſich um die Liebe der Mutter zu ihrem Kinde, die dann übergreift auf den Mann und ſich ſieghaft durchſetzt. Das Naturrecht behält die Herrſchaft über das Menſchenrecht und damit wird das Spiel zur höchſten Sittlichkeit erhoben. Ein Tonfilmwerk für das ganze deutſche Volk, beſonders für alle Mütter und Frauen. Dieſes Tonfilmwerk muß man unbedingt geſehen haben. Heute Mos tag letzter Tag. Handelsteil. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 356 Stück, verkauft 230 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 10—15 Mark, Läufer, das Stück von 19—25 Mark.— Marktverlauf mittel. Anion⸗Film⸗Palaſt. Der Bombentonfilm„Rin⸗tin⸗tins größte Heldentat“ hatte einen großen Erfolg in Viernheim. Eine Meiſterleiſtung des deutſchen Schäferhundes; einfach unglaublich, was hier gezeigt wird. Der Film verdient von allen beſucht zu werden. Deshalb heute: auf zum Bombentonfilmwerk! m Aeichsluftjchutzbund San Bekanntmachungen Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Mittwoch, den 14. März 1934, N Vereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Montag abend 7.45 Uhr Zuſammenkunft im Lokal, 7 0 4 4 2 4 lle ak d 9 2 e, wozu alle aktiven und paſſiven Mitglieder 5 0 472 5 2 unun aninnnnunmnmmanmmnmunnnmnmnmmmmmmmmmummunmmmmnmmmnmuum 5** ö 8. vormittags 11 Ahr werden im Sitzungsſaaleſ⸗ g eingeladen ſind. Um 8 Uhr Abmarſch zum des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke 2 Einladung Luftſchutz'ortrag. Der Vorſitzende. öffentlich verſteigert: 7 i 1 l 5. Geſangverein Sängertreue. Heute Montag Oberlück 1. Gew. Nr 220% an die gejamte Bevölkerung von Viernheim! abend 7,30 Uhr treffen ſich ſämtliche Mit Oberlück 8. 5 14 7 Zu der heute Montag, 12. ds. Mts., abends 8,30 Uhr in glieder ee zwecks Beteiligung an 5 Kleiner neuer Garten f 120% den. Freiſchüt“⸗Sälen ſtattfindenden LuftſchuzVeranſtaltung 3 Veiſchnt. Kleine Striethen 29 2 Der Vorſitzende. Kleinbruchfeld 4 5090 Nadfahrer⸗Verein„Eintracht“. Heute abend Kl. Neuenacker i. Kl 5 1 73% 8 30 Uhr beteiligt ſich unſer Verein vollzählig Großbruchfeld 8. 1. 10 4. an der Kundgebung des Reichsluftſchutzbundes Allmen 1. 5 141% im Freiſchütz. Da Anweſenheitsliſten offen Allmenfeld 1 1 15 2 liegen und ſomit eine genaue Kontrolle be Rothfeld 8 1 35 ſteht, liegt es im Intereſſe eines jeden Mit⸗ e date Tb n 5———. ·˙Dür¹ ͥ r Mittl. lange Theilung„57 ſich um obige Zeit im Freiſchütz. Mittl lange Theilunt 5 0 2 2 N Dr. Ing. Sei del tadt Der Vereinsführer. Krottenwieſe(Acker 2 1 L üb 0 1 9 von Dr. Ing. Seidel, Darmſ N e eee Oberbruchweide 0 5 5 8 mi 1 U erbor ra laden wir die Einwohnerſchaft von Sportvereinigung Amicitia. Wir beteiligen Schlot 51255 9 Viernheim herzlich ein uns heute Abend geſchloſſen an der Luft— Schloth„ 107 3 a 8 Nan Schloth 99 ſchutzkundgebung im Freiſchütz. Zuſammen⸗ Viernheim, den 12. März 1934 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Bechtel. Landwirte! Morgen Dienstag, 13. März, abends 8.30 Uhr findet im Gaſthaus„zum Löwen“ betrachten, an dieſer Veranſtaltung teilzunehmen. Heil Hitler! Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Franzke Reichs luftſchutzbund, Stützpunkt Viernheim Stützpunktleitung Eintritt frei! NN N 2 ſtatt, in welcher ein Vertreter der Hauptabtei⸗ Freiwillige Feuerwehr lung III d. Reichsnährſtandes über Genoſſen⸗ iernheim. ſchaftsweſen ſprechen wird. Tagesordnung: Einlad 1 Amſchaltung der Warengenoſſenſchaft u. 8 desang- bücher Neuaufnahme.— Es iſt dringen dſte Zu der heute Montag abend 8.30 Uhr Pflicht jedes Landwirtes, an dieſer äußerſt in den Freiſchüg. Sälen ſtattfindenden in reicher Auswahl wichtigen Verſammlung teilzunehmen. KHunugenhung zu billigen Preisen Der Ortsbauernführer: Noos. mit Lichtbildervortrag laden wir unſere Mit⸗ empfiehlt glieder herzlich ein.— Antreten der aktiven CECE Mannſchaft nebſt Muſik und Spielleute punkt Franz Hollmann 7.30 Uhr am Hauſe des 1. Komm. Kempf. Buchbinderei Anzug 1. Garnitur. Heil Hitler! 4 Get Ante ae kilbinuen von güchern 182 re und Bilderranmungen 1 füldaduddaamunnunnnnnunnmmmmmmmmmnmnnnmmmmmnmnnnmmumummmmuum ſchnellſtens Aünauuddaddaunaunaumaandauaumnumnnennmnmnnnannunnuunnmnmm Dee techniſche Entwicklung hat Raum und Zeit ist stumm Werk von Sekunden. Die Heimat⸗Zeitung iſt Aunanunmmnauunuaunnnnmmnnummmunnumnuaunnnnmummmummnnum heute ebenſo ſchnell wie jede Großſtadt⸗ Wer kaufen kann. Zeitung. Halten Sie darum Ihrem Heimatblatt 5 er kauje die Treue und erneuern Sie, wenn noch nicht Wer jetzt kaujt, geſchehen, den Bezug auf die der mindert Die laufende Insertion in unserer Zeitung muß für Sie sprechen. In Anbetracht der volkswichtigen Sache muß es Jeder als ſeine Ehrenpflicht Nat. Soz. Deutſche Arb. Partei Muſik: Feuerwehrkapelle Viernheim kunft und gemeinſamer Abmarſch um 8 Uhr im Lokal zum Stern. Unſere Mitglieder, be⸗ ſonders alle aktiven Fußballer und Handballer haben hierzu zu erſcheinen. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Alle Vereins- mitglieder, ob paſſiv oder aktiv, beteiligen ſich geſchloſſen an der heute Abend 8.80 im Freiſchützſaale ſtattfindenden Veranſtaltung „Reichsluftſchutzbund“. Erſcheinen iſt Pflicht. Kontrolle wird durchgeführt. Ammer Lamberth, Vorſitzender. DK. Viernheim e. V. Heute Montag 2 und Hüche abend beteiligen ſich unſere Mitglieder ge⸗ zu vermieten. ſchloſſen an der Veran ſtaltung des Von wem, ſagt die Luftſchutzbundes im„Freiſchütz“. Zu⸗ Geſchäftsſt. ds. Bl. ſa mmenkunft aller Mitglieder zwecksEintragung 34 in die Anweſenheitsliſte punkt 8 Uhr im 2 Zimmer Gaſthaus zum„Ochſen“. Ich erwarte, daß und Küche alle Mitglieder und Schutzmitglieder diefer mit Zubehör zu vermieten Von wem, ſagt die g Maut. 2570 a 8. Geſchäftsſt. ds. Bl. S Uhr, Vorſtandsſitzung im Löwen. Erſcheinen Aufforderung Folge leiſten und reſtlos er⸗ ſcheinen. Eintritt frei! Der Vereinsleiter. Odenwaldklub. Mittwoch, den 14. März, abends iſt Pflicht. Mittwoch abend 8,30 Uhr Klub⸗ Zimmer abend im Löwen. Sonntag, den 18. März. 10 5. Programmwanderung. gez. Dr. Blaeß. und Küche utar⸗Kriegerverein„Haſſia“. Zu der überbrückt. Nachrichtenübermittlung iſt 1 Montag, den 12. d. Mts. abends Goetheſtr. 21 8.30 Uhr im Saale z. Freiſchütz ſtatt⸗ findenden Kundgebung mit Lichtbilder⸗ aue, vortrag werden ſämtliche Kameraden. höfl. eingeladen. Zuſammenkunft ſämtlicher Erjolg Kameraden um 7.30 Uhr im Vereinslokal 3. Sonne. Ich verlange unbedingtes Erſcheinen durch und Pünktlichkeit, weil jeder ſeine Anweſen⸗ N 2. 5 ba K 4 heit beglaubigen muß und beiwohnen ſoll. Viernheimer Volkszeitung die Ardeitslenatel! injerieren dei Silers n wee benennen CCC audadadaadtuunnanamandunnnnnmmmmmummmnunnunnnmmmmmunnummn —. Z⁵einrrtt frei! Kein Trinkzwang! ————— Achtung! Das wunderbare dentſche Tonfilmwerk 1 Heute Montag letzmals im Central⸗Film⸗Palaſt Mutter, Frauen und Töchter laßt euch dieses nicht entgehen Mutter und Kind Dazu ein reichhaltiges und schönes Veiprograum —. ͤ— õ•4m ne ee——..—̃.— Landesgrenzſteine dürfen nicht entfernt werden 5. Klaſſe 42. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Darmſtadt, 10. März. Der Reichsminiſter des Innern 26. Ziehungstag 1 9. Matz 1984 hat den Länderregierungen mitgeteilt: In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. Nach mir vorliegenden Meldungen ſind an einigen Stel⸗ gezogen 2 Gewinne zu 5000 m. 148137 4 Gewinne zu 3000 M. 45542 295659 8 Sewinne zu 2000 M. 57268 128017 355096 len der Landesgrenzen Grenzſteine unbefugt entfernt worden. Wenn auch nach dem Geſetz über den Neuaufbau des Reiches on N f Gewi 5 43 269990 298471 vom 30. Januar 1934 die Hoheitsrechte der Länder auf das[ 33284 362851 30804 58216 118688 16805 a Reich u ſi i i esgrenzen ihre 58 Sewinne zu 500 M. 3154 5906 19170 26115 33653 60777 8 Reich übergegangen ſind und damit die Land 79 15 1 108228 103728 106838 115872 119245 147359 157881 208132 210074 Bedeutung als Hoheitsgrenze verloren haben, ſo ſind dieſe 520928 318550 3665855 368656 28868 265816 270181 270742 278067 g f 9 altungs⸗ i sgrenzen ge⸗ 8 6536 jedoch nach wie vor Vertanungs und Eigentumsgrenz ng 408 Gewinne zu 300 m, 1787 4651 7891 7940 8827 10582 13882 blieben, auf deren Kenntlechmachung durch die dort befind⸗ 15034 16372 12330 18841 25045 28238 88270 50685 57835 88004 ich f i eite i ich ann 38390 38838 43337 43477 48610 50986 53745 lichen Grenzſteine bis auf weiteres nicht verzichtet werden kann. 89273 81878 83189 88841 70482 71431 73269 74253 78703 82684 Da die Wiederherſtellung abhanden gekommener Grenzſteine 192810 702705464202 10450157088085997210 9975787900855 175655 ft ſchwieri i blich L i e 10 102709 04 1 oft ſchwierig und mit erhebt hen Koſten verbunden iſt, erſuche 132849 113821 113425 115484 116862 117903 118487 120814 121185 ich ergebenſt mit Nachdrꝛeck darauf hinzuwirken, daß ihre 127648 131482 1358859 134228 139465 139870 141040 143512 144349 142030 148989 150391 153902 154490 154698 161788 163418 164450 188987 187587 168808 173238 175397 178456 178747 179188 179479 128888 182720 183879 184234 184317 188019 189383 190469 192056 3. 198375 292981 205880 207471 207586 207805 211930 214386 214744 St ts kr tar reisler* 212844 227799 222638 224190 224520 232634 234661 235185 235698 aa ekre* 288811 288827 239468 239851 242267 242604 242843 247295 247351 enter. e a 1 5 15. 2 „Der Richter iſt lein politischer Zenf 284779 297845 298423 301332 304711 304984 305023 305464 306478 unbefugte Beſeitigung unterbleibt. 2 Berlin, 10. März. 398827 312911 312835 313754 318441 316748 319682 320378 325766 951 5 1 1 5 7 17 328854 329089 335587 335907 338357 337102 338600 339509 339584 gener un inn fired genoene Aer. Lane d. 782 870 88808 3580 569559 38 505 7 Juſtizminiſteri i ürzli e rteilsſprü ö. 1192 3647177 364881 9 Juſtizminiſterium nimmt kürzlich ergangene Urteilsſprüche(ohne da 22527 552006 bei den Namen des früheren Reichstagsvizepräſidenten Eſſer zu 322802 325788 383384 388523 389422 3911586 391525 3 394814 394823 397943 399303 2 Gewinne zu 5000 M. 394871 8 Gewinne zu 3000 M. 77254 115326 180197 341636 6 Sewinne zu 2900 M. 63226 182664 247760 nennen) zum Anlaß, ſich grundſätzlich über die Stellung des Rich- ters„zur kriminellen Erbſchaft der Novemberrepublik“ zu äußern. Ein Gericht, ſo heißt es dabei, wie das VD3-Büro meldet, dürfe ſich nicht zum Richter über die Geſchichte aufwerfen. Nichts anderes 19 8 4. 8 18888 21706. 28040 338158 1 85 aber bedeute es, effenllicher 2295 5 b aden ae 259007 305598 25550557587 188026 150805 231257 233226 276783 ſönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die aus er Oeffentlichkeit ab⸗ 2 ö Suche cer peiſenſg blen zac den fd eh de der lde. 12 8 e e eg g 8 80 dae ,!!ß)ß!ß!ßß... begründung dem bereits geſprochenen Arteil der Geſchichte entgegen— 6571 5 9. F 8 3 9008181720, 82793 98873 93765 98039 98231 95437 101332 101552 zuſtellen. Bom nationalſozialiſtiſchen Standpunkt aus der im Staat 194548 198183 193828 198828 197401 112973 114175 114259 114667 allein maßgebend ſein könne, bedeute es einen Rückfall in die Me⸗ 1297528 129138 120838 128382 130152 130329 133200 134739 138383 59 e 1 g 2797. thoden des neutralen Staates und ſomit eine Sünde wider den Geiſt, 1888 128780 188885 13888 189148 188575 171520 171895 194206 wenn etwa ein Gericht einen Angeklagten wegen Antreue verurteilt, 128204 178888 189819.185014 188878 187815 188810 188328 184048 aber, gewiſſermaßen entſchuldigend, glaubt hinzufügen zu müſſen, 225434 555809 358276 188558 294183 208884 210888 275083 218661 n ⁵, liſchen, Willens in anderen Angelegenheiten das deutſche Volk die. 224835 272488 277205 279501 288788 284088 287193 288280 289755 ſen Mann nicht ſo ſcharf verurteilen dürfe. Das Volk kenne keinen 294892 2953898 298294 304009 304983 305912 306464 308384 371683 e lleinlichen Partejanſchauungen der Männer von ehedem auf dem 354457 380888 387471 381878 361725 362769 364920 370264 370848 Amweg über die Arteilsbegründung wieder zu Anſehen zu bringen. 373885 874890 375389 385061 386112 394743 396985 London: Der Kapitän der„Mauretania“ will in der Nähe 20 Tagesprämien. der Baham⸗Inſeln ein Seeungeheuer geſehen haben, das aller Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM Wahrſcheinlichkeit nach mit der Seeſchlange identiſch ſein dürfte, gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den die er am 11. Februar in den gleichen Gewäſſern geſehen haben beiden Abteilungen 1 und II: will. 813 22008 39601 54939 70899 76830 169976 178445 228213 338471 . hhphddßGã d Des großen Erfolges wegen müſſen wir auf heute 5 3 4 Neue Monte 5 0 g 0 55 U. lin f Ins 70 1 0 Ulhlal Das Bombentonfil mwerk erſten Ranges: 27. Ziehungstag 10. März 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 8 Gewinne zu 5000 m. 214147 217905 248876 2 Gewinne zu 3000 Al. 85025 238849 40 Gewinne zu 2000 M. 63809 51595 209983 363373 393914 24 Gewinne zu 1000 M. 6563 25791 49668 84666 85978 95108 171256 182921 191989 307357 343370 372940 66 Sewinne zu 500 M. 22979 4456 87926 90215 93104 110032 145306 125541 136333 158044 192482 201342 213753 217777 230134 232790 242009 244989 255641 255890 271833 282898 288193 288932 291427 292866 313772 322253 364765 365901 381762 392760 3947389 358 Gewinne zu 300 M. 14 3019 3487 5626 10201 11944 12804 19379 19353 20970 23561 23756 24096 24284 24405 24816 27285 27292 28067 307133 30888 34115 34870 38180 37555 37639 39492 23584 50444 50757 55580 568628 57755 58512 82192 63057 63808 84727 68151 70589 71685 72506 74026 76305 78149 86056 86504 88029 90803 92285 96989 105515 107758 108443 119127 120348 127738 128599 127907 128308 131613 132189 145327 146837 147938 148199 148872 151028 153552 155508 156219 163257 182183 1878415 179825 171973 171401 171811 171863 173446 173466 173583 1745888 175888 176843 180807 181293 183087 183263 187129 191492 192028 194918 198053 197828 200376 203078 203320 204383 205412 206910 297308 297854 218888 218035 224789 227120 230498 231067 232240 238485 239985 248747 253126 256617 257788 259155 260193 281385 262982 284951 270269 272051 273941 276266 281808 284745 288192 288784 294742 298233 298863 302982 307330 310594 310930 318438 315886 316585 317387 317722 322540 323928 324344 324997 327232 339104 333535 337363 342123 342126 343533 343597 344112 345815 347988 352588 352585 353280 354623 358473 356928 361680 385284 365825 373970 383253 385581 3868930 387336 388888 390016 3916085 392912 396204 388291 398674 398712 399113 2 Gewinne zu 30000 m. 163840 8 Sewinne zu 5000 M. 23787 269650 380573 8 Gewinne zu 3000 M. 178509 205818 211921 348479 10 Gewinne zu 2000 M. 180855 307346 333278 338109 351470 22 Sewinne zu 1000 M. 3883 20919 85116 107807 129481 175207 216455 233495 313341 326102 371474 9 Gewinne zu 500 M. 4028 10277 14626 19063 351049 58896 83581 113957 117871 181814 153846 195019 197957 204067 20666 8 265406 265943 281996 287892 308888 372290 388439 384305 322 Gewinne zu 300 M. 452 7489 7822 8014 8398 9386 18163 19124 23981 25215 27272 32058 33355 35394 39088 42981 43148 43476 44496 54261 81027 61484 68692 71082 73491 73570 76382 77458 79972 80649 81598 83678 87728 88501 88884 91834 97170 100574 192319 194307 195849 108767 117177 1228599 123639 124440 128806 321782 321788 321862 324727 325950 327099 333455 335046 339725 345058 345383 348343 350720 353348 353883 358770 360082 361083 361591 388539 369964 372340 373248 377263 379034 380708 381062 388811 394250 394444 394998 386149 397348 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II: 192512 175518 189647 192645 262650 270604 291054 334487 340027 354514 Jeder muß ele eee g ff Uidlon-Palas geſehen haben — c 88 2 2 8* 2 8 — 4 ͤ wf; ̃˙ ↄ u...3ů—ß⁊.44—NnQ.333—33³—³—3—— ee 45 and A. e rie, de Deutſchl 6 bis! lern lüb den, als Geſunde genomm nicht die nach zul Nach Zunahlt ſtammen Kassel,! Mun ha eich. d geiſtig a 308, 19 die Bel Zunahm ſind gut waſchend Zahlen Man ſchuld,! alles tu werden, rung d für die iſt richt der Arb das Ml erſchüt Uns b! und N aus zurückb Armen blind,! oft von und zer Nenſchh töten, u Aerzte! er würd und als anſehen ſtätsrech Lebens hat eine heiligen Löſung wird. Vir Lebens; unglückli beſten 2 Eltern n Mitleid cher ung freuen Führers Nachwut Vir bew Geſez kei religiösen haben bol iam Ufzeichn ſchwachfn Hopathis dieſe Jah Irrenanſ lem Irre lind, dan der Nur; begnügen de 8 ſudem! ſch doch Keindrih ſondern l träge 0 Undheite 1 0 i5 91 —* e . 1 ö 60— Montag, den 12. Mürz — ö o lk R r V * Vier u h ei me s s zeitung Jahrgang 1934 erſchütternder Weiſe zurückgegangen iſt. Warum SGteriliſations⸗Geſetz? Dr. Wittneben, leitender Arzt an den Anſtalten Hephata-Treyſa. Am 12. November 1925 ſprach ich auf Veranlaſſung des Landesvereins für Innere Miſſion in Kaſſel in einem öffent⸗ lichen Vortragsabend über das Elend der Haltloſen, der gei⸗ ſtig Minderwertigen. Es hatte ſich nur eine kleine Schar im großen Saale des Vereinshauſes eingeſtellt. Wer kümmerte ſich damals um ſolche Fragen? Ich führte aus, welch unendliche Gefahr der Allgemeinheit, dem Staate, durch dieſe geiſtig Anormalen erwächſt, wie ihre Zahl im Zunehmen begriffen, wie nach Stoddard die damalige um⸗ ſtürzleriſche Unruhe der ganzen Welt ein Vorgang artlicher Schöpfung iſt, der die großen Kulturen der Vergangenheit vernichtet, und der auch heute unſere eigene zu vernichten droht, wie ſchwachgeiſtige Einzelweſen ſich zu ganzen Stäm⸗ men zuſammenſchließen, krebsartig weiter wuchern und das Blut ganzer Gemeinſchaften vergiften. Da wurden die An⸗ weſenden hellhörig, es ging wohl gar ein Schauer durch ſie hin, als ich aber ſagte, daß Vorbeugen leichter als Heilen ſei, und daß man deswegen durch Unfruchtbarmachung dieſe Menſchen vom Erbgang ausſchließen müſſe, da ſchüttelten viele den Kopf und meinten, das ſei doch ein Verbrechen! Ungehört verhallten die Rufe wiſſender Warner im Winde! So ſtanden wir nicht nur politiſch und wirtſchaftlich, ſon⸗ dern auch raſſiſch vor dem Untergang! Während Ziehen, der Altmeiſter der deutſchen Pſycha⸗ trie, die Zahl der geiſtig Anormalen vor dem Krieg in Deutſchland noch auf 300—500 000 ſchätzte, muß man nach den neueſten Statiſtiken, die von wirklich Sachkundigen auf⸗ geſtellt ſind, mit einer Zahl von nahezu einer Million rech⸗ nen. Stadtſchulrat Henze in Frankfurt gibt an, daß auf 450 Einwohner 1 Hilfsſchulkind kommt. Man braucht ſich auch garnicht darüber zu wundern, wenn man weiß, daß die Ehen zwiſchen geiſtig Minderwertigen im Durchſchnitt 6 bis 7 Kinder hervorbringen. Ein Kind anormaler El— tern läuft ocht Mal mehr Gefahr, ſelbſt anormal zu wer⸗ den, als ein Kind geſunder Eltern! Und in den Ehen unter Geſunden hat die Fruchtbarkeit in kataſtrophaler Weiſe ab⸗ genommen. Auf eine Ehe kommen da nur 2,2 Kinder, alſo nicht die Hälfte. Die guten deutſchen Familien wären dem⸗ nach zum Untergang verdammt. Nach unſeren Erfahrungen in Hephata können wir dieſe Zunahme durchaus beſtätigen. Die Pfleglinge Hephatas ſtammen ja faſt ausſchließlich aus dem Regierungsbezirk Kaſſel, der rund von 1 Million Menſchen bewohnt wird. Man hat dadurch ſehr gute Vergleichszahlen für das ganze Reich. Im Jahre 1911 wurden in unſerer Abteilung für geiſtig anormale Kinder 341 Pfleglinge verſorgt, 1914 gleich 368, 1927 gleich 484, 1929 gleich 551. Auf dieſer Höhe iſt die Belegungsziffer ſtehen geblieben. Es betrug alſo die Zunahme der Pfleglinge 1911 bis 1929 gleich 210, das ſind gut 61 Prozent mehr als 1911. Man ſieht eine über⸗ raſchende Uebereinſtimmung mit den vorhin gegebenen Zahlen für das Reich. Man hat nun geſagt, daran ſeien die„Fürſorgerinnen“ ſchuld, die die kranken Kinder in den Familien finden und alles tun, daß ſie in der geeigneten Anſtalt untergebracht werden, man hat die Wohnungsnot der Eltern, die Einfüh⸗ rung der Fürſorgepflichtverordnung vom Februar 1924 für dieſe Zunahme verantwortlich gemacht. Nichts davon iſt richtig. Im Gegenteil! Ich ſtehe jetzt ſeit 24 Jahren in der Arbeit Hephatas und kann daher wohl beurteilen, daß das Niveau unſerer Pfleglinge ſeit dem Kriege in geradezu Früher wurden uns viele Pfleglinge überwieſen, um in unſeren Schulen und Werkſtätten ausgebildet zu werden. Dieſe werden heute aus Sparſamkeitsrückſichten von den Gemeinden zu Hauſe zurückbehalten. Was wir bekommen, ſind die Aermſten der Armen: völlig hilfloſe, armſelige Lebeweſen, oft gelähmt, blind, taub, ſtumm. Nicht genug damit, der Körper wird oft von den ſchwerſten epileptiſchen Anfällen durchſchüttelt und zerrüttet, manchmal 30—40 mal an einem Tage! Der Menſchheit ganzer Jammer packt einen dabei an. Sie zu töten, wie auch vorgeſchlagen iſt, kommt für uns chriſtliche Aerzte natürlich nicht in Frage. Der Arzt darf nicht töten, er würde ſonſt ſich und ſeinen Beruf ad abſurdum führen, und als Chriſten müſſen wir jeden Verſuch einer Euthanaſie anſehen als einen„Angriff gegen das unverrückbare Maje⸗ ſtätsrecht Gottes, der allein nach ſeinem Ermeſſen unſeres Lebens Uhr ſtellt“. Auch der tiefſtehende Schwachſinnige hat eine unſterbliche Seele, die, wie ich des öfteren unter heiligen Schauern erlebt habe, in der Todesſtunde, bei der Löſung aus der Erdgebundenheit des kranken Körpers frei wird. Wir würden durch die Vernichtung des lebensunwerten Lebens ja nur die Minderwertigen ermutigen, weiter ſolche unglücklichen Kinder zu zeugen, die dann in der nächſten beſten Anſtalt umgebracht und den verantwortungsloſen Eltern nicht weiter zur Laſt fallen würden! Wir ſind durch Mitleid wiſſend und wollen vermeiden, daß noch mehr ſol— cher unglückſeliger Geſchöpfe geboren werden. Darum freuen wir uns, daß wir das der direkten Initiative des Führers entſprungene Geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes und damit die eugeniſche Steriliſation haben. Wir bewußt chriſtlich⸗-proteſtantiſchen Aerzte können in dem Geſetz keine inneren Konflikte erblicken, die ſich aus unſerer religiöſen und ärztlichen Einſtellung ergeben können. Wir haben von Gott den Beruf, dem Menſchen im einzelnen und unſerem Volk im ganzen zu helfen. Aus meinen genauen Aufzeichnungen ſeit 24 Jahren erſehe ich, daß von unſeren ſchwachſinnigen Pfleglingen 65 Prozent, von unſeren pſy⸗ chopathiſchen gar 80 Prozent erblich belaſtet ſind. Wenn dieſe Zahlen erfahrungsgemäß ebenſo hoch bei den in den Irrenanſtalten untergebrachten an Schizophrenie, zirkulä— rem Irreſein und erblicher Fallſucht leidenden Erbkranken ſind, dann iſt meine heilige Pflicht als Arzt, das Uebel an der Wurzel anzugreifen und mich nicht mit Halbheiten zu begnügen.. 5 Die Steriliſation darf natürlich nicht als Strafe, ſondern muß als Wohltat angeſehen werden. Es handelt ſich doch nicht um eine Kaſtration, d. h. Entfernung der Keimdrüſen, wie in Laienkreiſen oft angenommen wird, ſondern lediglich um die Unterbindung der Samen- ſtränge reſp. Eileiter; beides ſind in der Hand eines tüchtigen Chirurgen harmloſe Eingriffe, die keinerlei Ge⸗ ſundheitsſchädigungen für den Operierten mit ſich bringen. Auch muß man ſich vor dem Irrtum hüten, als ob nun alle Anſtaltsinſaſſen ſofort ſteriliſiert würden. Daran denkt nie⸗ mand. Im Artikel 1 der Durchführungs-Verordnung des Geſetzes heißt es ausdrücklich:„Der Antrag auf Unfrucht— barmachung ſoll nicht geſtellt werden, wenn der Erbkranke wegen Anſtaltsbedürftigkeit in einer geſchloſſenen Anſtalt dauernd verwahrt wird. Ein fortpflanzungsfähiger Erb— kranker darf aus der Anſtalt nicht entlaſſen oder beurlaubt werden, bevor der Antrag geſtellt und über ihn entſchieden iſt.“ Man wird einen tobenden Schizophrenen, einen ſchwe— ren Epileptiter, einen hilfloſen Schwachſinnigen durch die Steriliſation nie entlaſſungsfähig machen können. Die An⸗ ſtalten werden alſo immer noch bleiben müſſen als Zu⸗ fluchtsſtätte für die Unglücklichen, als Schutz der Allgemein⸗ heit vor geiſteskranken Schädlingen. Auch bleibt neben den 10 bis 15 Prozent, die durch Trunkſucht der Eltern und die 3 Prozent, die durch Erbſyphilis krankſinnig ſind, noch ein großer Prozentſatz, bei denen wir mit Goethe ſagen müſſen: Geheimnisvoll am lichten Tag, läßt ſich Natur des Schleiers nicht berauben, und was ſie dir nicht offenbaren mag, das zwingſt du ihr nicht ab mit Hebeln Schrauben. Bei zweidrittel aller Erbkranken aber haben wir durch das Geſetz die Möglichkeit, einen Hebel anzuſetzen, um die Zahl der Minderwertigen herabzuſetzen und die großen Koſten für die Allgemeinheit in abſehbarer Zeit zu vermin— dern. Dieſe ſind aber klein gegenüber der Gefahr, die dem Beſtand unſeres Volkes durch Entartung droht. Darum hinweg mit allen kleinlichen Bedenken. Wir müſſen dem Führer helfen, an der ſittlichen Erneuerung mitzuarbeiten, daß die durch Alkoholismus und Syphilis erwachſenen Schädigungen ſchwinden. daß die Ehe rein gehalten und daß der Gebärwille wieder gehoben wird, ſonſt gehen wir trotz allem einer Vergreiſung unſeres Volkes entgegen. und mit Ein Schloß aus der Karolingerzeit ** Biedenkopf, 10. März. Hoch über unſerm Städtchen erhebt ſich auf einem Berg⸗ kegel das 1293 von Landgraf Otto erbaute und noch gut er⸗ haltene Biedenkopfer Schloß, deſſen Räume ein reichhaltiges Heimatmuſeum bergen. Niemand wußte bisher davon, daß auf dem Gelände dicht hinter dem Schloß bereits lange Zeit vor deſſen Erbauung eine mächtige Burganlage be⸗ ſtanden hat. Dem Konſervator des Biedenkopfer Heimat⸗ muſeums, Karl Pfeil jr., fiel bei der Lektüre einer alten heſſiſchen Reimchronik ein auf Biedenkopf bezüglicher Reim auf, in welchem gezeigt wird, daß hinter dem jetzigen Schloß bereits ein anderes Haus geſtanden hat.. Herr Pfeil ging im vorigen Jahr innerhalb des Ring⸗ walles mit Hacke und Spaten an die Arbeit und fand tat⸗ ſächlich eine 160 Meter lange und 1,60 Meter ſtarke Ring⸗ mauer, welche ein Fläche von rechteckiger Form von 38 Meter Breite umfaßt. Innerhalb der Ringmauer wurden Fundamente von mehreren Gebäuden and zwei mächtigen, nach dem Burghof zu offenen Mauer⸗ türmen, ein eingebrochener Keller, eine zum nördlichen Turm führende Treppe, ein großes, anſcheinend ſpäter ver⸗ mauertes Tor an der Nordſeite und ein 18 Meter tiefer Rekorchieg über Luxemburg Luxemburg- Deuljchland 1:9(1:5). Deutjchlands Länderjpiel— Torbilanz aktiv! Von Koblenz aus reiſte am Samstag nachmittag die deutſche Expedition geſchloſſen über Trier nach Luxemburg. In Trier ſollte einem Wunſch des DFB entſprechend kein Empfang ſtattfinden; es ſtanden aber dennoch tauſend und mehr Menſchen am Bahnhof. In Luxemburg⸗Stadt fand ein Empfang auf der deutſchen Geſandtſchaft ſtatt. Der Sonntag ließ ſich ſehr unfreundlich an. Dicke Re⸗ genmaſſen zogen über das Großherzogtum und ein unauf⸗ haltſamer Bindfagen⸗Regen ſtrömte nieder. Dennoch ent⸗ wickelte ſich in der Stadt bald ein ungewohntes Treiben. 16 000 Karten waren ſchon am Samstag verkauft. Außer⸗ ordentlich zahlreich waren wieder die Deutſchen, vornehm⸗ lich die rheiniſchen Schlachtenbummler. Bereits um 15 Uhr alſo eine Stunde vor Beginn des Spieles, konnte im Sta⸗ dion der berühmte Apfel nicht mehr zur Erde fallen. Da der Bindfadenregen nicht ausſetzte, bot ſich das eigenartige Bild eines einzigen großen Walles von Regenſchirmen. Aber die Stimmung der Maſſen war doch die denkbar beſte. Sehr betrüblich war aber der Anblick des Spielfeldes. Ueberall ſah man tief aufgeweichte Stellen und ſogar Waſ⸗ ſerlachen. Kurz vor 4 Uhr betraten dann unter ſtürmiſcher Begrüßung die beiden Mannſchaften das Feld. Große erſte Halbzeit der Deutſchen. Faſt mit dem Pfiff zum Spielbeginn ſetzte der Regen aus. Luxemburg hatte Anſtoß, aber der Ball blieb gleich im Dreck ſtecken und um ein Haar wäre ſchon in der erſten Minute das deutſche Führungstor gefallen. Die deutſche Elf zeigte ſchon gleich, daß ſie aufs Ganze gehen wollte. Trotz der ſchlechten Bodenverhältniſſe rollten zügige An⸗ griffe nach vorn und bereits in der 4. Minute fiel der er⸗ ſte Treffer. Albrecht ſauſte mit dem Ball ab, flankte etwas zurück und der anbrauſende Raſſelnberg ſetzte einen Pracht⸗ ſchuß in die Maſchen. Angriff auf Angriff rollte weiter vor, die luxemburgiſche Verteidigung wurde überlaſtet, be⸗ kam aber plötzlich Luft, als mit einem überraſchenden Vor⸗ ſtoß der Linksaußen Speicher das deutſche Tor gefährdete. Der Schuß ging allerdings neben die Latte. In der 13. Minute fiel bei einem ſchönen Angriff Deutſchlands zweiter Treffer. Die deutſche Elf blieb weiterhin im Angriff. Sie fand ſich mit den Bodenverhältniſſen ſchon deshalb weit beſſer ab, weil ſie exakter zuſammenſpielte und die beſſere Ballbehandlung hatte. In der 20. Minute kam der erſte wirklich gute Schuß auf das deutſche Tor, und das war auch nur deshalb ſehr gefährlich, weil bei einer Ballrückgabe das Leder im Dreck ſteckengeblieben war. Die deutſche Abwehr hatte im übrigen kaum Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Ausgezeichnet arbeiteten die beiden Außenläufer, während Czepan nur langſam in Fahrt kam. Ein ſchöner Alleingang von Hohmann endete mit einem Lattenſchuß, dann brachte aber ſchon die 25. Minute den dritten Treffer. Schon jetzt zeigte es ſich, daß der Sieg der deutſchen Mannſchaft nicht mehr genommen werden konnte. Sehr überraſchend kam dann zwei Minuten ſpäter der Gegner zu einem Gegentor, das allerdings der einzige Treffer der Luxemburger bleiben ſollte. Bei einem Vorſtoß des rechten Flügels tauchte urplötzlich der flinke Mittelſtürmer Mengel 2 vor dem Tore auf und unhaltbar für Buchholz flitzte ein ſchöner Schuß ins Tor. Die Luxemburger wurden durch die⸗ ſen Erfolg mächtig angeſpornt. Sie riſſen alle Kräfte zu⸗ ſammen und riefen mit wuchtigen Vorſtößen brenzliche Si⸗ tuationen vor dem deutſchen Tor hervor. Aber dieſer Zwi⸗ ſchenakt dauerte nur vier Minuten, dann beherrſchten die Deutſchen wieder die Lage. Als der Pauſenpfiff kam, lag Deutſchland 5:1 in Front und ſchon jetzt wurde unſere Elf fete den Tauſenden von Schlachtenbummlern ſtürmiſch ge⸗ eiert. Nach der Pauſe noch vier Tore! Die deutſche Mannſchaft ſpielte nach dem Wechſel dann wieder ſtark überlegen. Für eine Viertelſtunde lang kam ſie in Höchſtform und ſpielte den Gegner glatt an die Wand. Den verwirrenden Kombinationszügen des deutſchen An⸗ griffs war der Gegner in keiner Weiſe gewachſen und es war kein Zufall, daß innerhalb 12 Minuten die Luxembur⸗ ger drei weitere Treffer der Deutſchen quittieren mußten. Der Torſegen ebbte jetzt faſt bis zum Spielſchluß ab, obwohl die Deutſchen weiter unangefochten im Angriff lagen und zahlreiche Schüſſe aufs Luxemburg⸗-Tor abgaben. Aber ſchweres Schußpech verhinderte, daß das Ergebnis zweiſtel⸗ lig wurde. Hohmann ſchied vorübergehend verletzt aus, aber faſt in der letzten Spielminute fiel doch noch ein Tref⸗ fer für die Deutſchen. Raſſelnberg war nach blendender Kombination der Schütze dieſes 9. Treffers. Die Bewertung der Leiſtung Das Spiel der deutſchen Mannſchaften war in allen Reihen reif und abgerundet. Aber da die Luxemburger kein Prüfſtein für das wirkliche Können unſerer Elf ſein konn⸗ ten, iſt die abſolute Leiſtungsfähigkeit der Adlerträger eben⸗ ſowenig einzuſchätzen wie beiſpielsweiſe nach dem hohen 8:1⸗Sieg jener weſtdeutſchen Mannſchaft über Belgien, die dann wenig ſpäter gegen Norwegen nur ein ſpärliches 2:2 erzielte. Allerdings hatte man den Eindruck, als ob dieſe deutſche Mannſchaft gegen Luxembura doch ſtärker und zu⸗ verläſſiger geweſen ſei, als jene, die das 871 gegen Belgfen erzielte. Tormann und Verteidigung wurden allerdin 8 kaum auf eine ernſtliche Probe geſtellt. In der Läuferreihe überragten die beiden gleich vorzüglichen Außenläufer Ja⸗ nes und Oehm, gegen die der Schalker Mittelläufer Czepan doch etwas abfiel. Während die beiden Außenläufer in meiſterhafter Weiſe den Angriffswillen der Luxemburger abtöteten und den eigenen Sturm dauernd mit Prachtvor⸗ lagen fütterten, konnte Czepan nicht den Eindruck erwecken, als ob er der gegebene Mittelläufer für unſere National⸗ mannſchaft ſei. Ein Paradeſtück war das deutſche Innentrio Wigold—Hohmann—Raſſelnberg, das in verwirrenden. Zickzack immer wieder die luxemburgiſche Tordeckung nach Belieben durchbrach und auch in punkto Schußkraft kaum Wünſche offen ließen. Ihnen paßten ſich die beiden Außen⸗ ſtürmer ſehr gut an, wobei Albrecht durch ſein uneigen⸗ nützigeres Spiel ſeinen Klubkameraden Kobierſki überragte. Erfreulich war die Feſtſtellung, daß ſich an den ſtür miſchen Ovationen für die gute Leiſtung der deutſchen Mannſchaft auch die luxemburgiſchen Zuſchauer recht leb ⸗ haft beteiligten. N Jußball in Süddeutſchland.* Gau 13(Südweſt): A.⸗Olympia Worms— 1. FC Kaiſerslautern FSW Frankfurt— Wormatia Worms FK 03 Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach SV Wiesbaden— FSV Mainz 05 Gau 14(Baden): 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe 221 VfB Mühlburg— Freiburger FC 13 VfR Mannheim— SV Waldhof 222 Gau 15(Württemberg): Stuttgarter Kickers— Union Böckingen 4:2 Ulmer FV 94— Stuttgarter SC 2:4 VfB Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart(Sa) 2:4 Gau 16(Bayern): Wacker München— Jahn Regensburg 14 FC München— ASW Nürnberg 12 SpVg. 1— 1860 München 11 1. FC Nürnberg— Schwaben Augsburg(Sa) 6:1 Geſellſchaftsſpiele: Germania Brötzingen— FC Birkenfeld 2˙3 Auf Reiſen: Wacker Leipzig— Bayern München 03 1. SV Jena— Bayern München 2712 SB Wiesbaden— 38 Mainz 05 2:0(0:0). Vor der Pauſe waren ſich in dieſem Treffen beide Mannſchaften gleichwertig. Man ſah auf keiner Seite be⸗ ſondere Leiſtungen. Nach dem Wechſel wurden die Leiſtun⸗ gen der beiden Parteien noch dadurch beeinträchtigt, daß Regen einſetzte und immer ſtärker wurde. Die Wiesbadener fanden ſich mit den Verhältniſſen beſſer ab als ihr Gegner. In der 12. Minute erzielte der Linksaußen Klein den er⸗ ſten Treffer. In der 25. Minute folgte durch Kraus, der einen Handelfmeter verwandeln konnte, das zweite und letz⸗ te Tor. Der Sieg der Wiesbadener iſt verdient, da die Mannſchaft die beſſere Geſamtleiſtung zeigte. fk Mannheim— S Waldhof 2:2(1:1). Großkampftag in Mannheim! 12 000 Zuſchauer auf dem VfR⸗Platz(unter den Ehrengäſten ſah man Innen⸗ miniſter Pflaumer und Gauführer Linnebach) und ein von Anfang bis Schluß ſpannendes und temperament⸗ volles Spiel. Auf Grund feiner letzten Ergebniſſe galt der VfR als Favorit, aber der SV Waldhof ſtellte ſich über⸗ raſchend in einer Form vor, wie man ſie nicht für möglich gehalten hätte. Insgeſamt war die Waldhof⸗Elf zweifellos dem Gegner überlegen. Alle Spieler waren vorzüglich in Kondition, wunderbar lief zeitweiſe das Zuſammenſpiel, ſo wie man es von Waldhof ſchon lange nicht mehr geſehen hatte. In dieſer Form müßte der SV Waldhof die Meiſter⸗ ſchaft machen. Der VfR war ebenſo wie Waldhof in beſter Beſetzung zur Stelle und lieferte eine große Partie. Im Feldſpiel war zwar Waldhof mehr oder weniger tonange⸗ bend, aber die Angriffe der Raſenſpieler waren jedesmal ſehr gefährlich, wenn ſie ſich auch nur auf die beiden Flü⸗ gel beſchränkten. Zeitweiſe wurde unſauber geſpielt, was zahlreiche Freiſtöße zur Folge hatte(90 Prozent aller Frei⸗ ſtöße gegen den VfR). Nach 20 Minuten ſchoß der VfR durch Berk den Führungstreffer. Auf etwas unbefriedigen⸗ de Weiſe kam Waldhof zum Ausgleich, als Schiedsrichter Paulus(Saarbrücken) einen unberechtigten Elf⸗Meter dik⸗ tierte. Nach der Pauſe kam der VfR im Anſchluß an die 7. Ecke durch Theobald durch Kopfball erneut zur Führung, aber ſchon wenig ſpäter köpfte Kiefer eine Flanke von Wei⸗ dinger zum Ausgleich ein.. 8 FFC ieee Schloßbrunnen freigelegt, der nach Ausräumung der darin enthaltenen Schuttmaſſen etwa 3 Meter Waſſerſtand hat. In dem Ausgrabungsſchutt wurden viele Topfſcher⸗ ben, Wildknochen, Hufeiſen und einige kleine Metallgegen⸗ ſtände gefunden. Alter und Entſtehungszeit der ausgegrabenen Burgreſte ſtehen noch nicht feſt. Man nimmt an, daß der Wall ur⸗ ſprünglich eine uralte Wallburg umſchloß, wie ſie vor Entſtehung der Steinburgen zur Aufnahme von Flüchtlin⸗ gen dienten. Später— etwa zur Zeit Karls des Großen— iſt dann die Steinburg, deren Fundamente jetzt freigelegt ſind, in die Wallburg hineingebaut worden. Wahrſcheinlich bildete ſie ein mächtiges Verleidigungswerk des oberen Lahn gaues. zum Schutze gegen die aus Richtung des nahen Edertales einfallenden Sachſen. Karl der Große hat die Sachſen be⸗ kanntlich im Jahre 776 in der Nähe von Laiſa(zwiſchen Biedenkopf und Frankenberg) vernichtend geſchlagen. Nach ſpäterer Zerſtörung der mächtigen Burganlage hat dann Landgraf Otto aus den Trümmern das heutige Schloß Bie— denkonf erbaut. . 0 Befrage in der Stille dein Gewiſſen, ob dein Opfer deiner Kraft enkſpricht. —— n Die Ferienordnung für Heſſen Darmſtadk. Die Miniſterialabteilung für Bildungsweſen gibt bekannt: Die Oſter⸗, Pfingſt⸗ und Weihnachtsferien ſind für alle Schulen des Landes die gleichen. Die Oſterferien beginnen mit Sonntag vor Oſtern und dauern drei Wochen. Wiederbeginn des Unterrichts am Dienstag nach Miſerikordias Domini. Der Montag iſt für Konferenzen und etwaige Aufnahmeprüfungen freizuhalten. Die Pfingſtferien dauern eine Woche, beginnend mit dem erſten Pfingſttag. Die Weihnachtsferien dauern zwei Wochen, anfangend mit Sonntag vor Weihnachten. Die Sommerferien beginnen für alle Schulen in den Städten Darmſtadt, Mainz, Gießen, Offenbach, Worms, Friedberg, Bad Nauheim und Bensheim mit dem Sams⸗ tag, der dem 15. Juli am nächſten liegt, und dauern vier Wochen. Wiederbeginn des Unterrichts am Montag. Die herbſtferien für alle Schulen der genannten Städte beginnen mit dem Sonntag, der dem 25. September am nächſten liegt, und dauern zwei Wochen. Für alle übrigen Orte des Landes ſind die Sommer- und Herbſtferien nach dem Stand der Erntearbeiten im Einvernehmen mit den Schulämtern feſtzulegen. Sie dürfen die Zeitdauer von ſechs Wochen insgeſamt nicht überſchreiten. d in n „Nein, die bekommt Buſch! Du tuſt Dienſt in der Kaſerne, Aufſichtsdienſt! Mit der Korporalſchaft kommſt du nicht in Berührung! In deinem Intereſſe iſt das, ſonſt geht dir das Temperament wieder einmal durch.“ Rumbuſch knirſchte mit den Zähnen, ſeine Hände ball— ten ſich zu Fäuſten. .„Wenn ich denke, wie ſich die Kerle eins lachen wer⸗ en!“ „Erwin, nimm dich doch zuſammen! In einem Viertel— jahr biſt du wieder Sergeant! Unſer Hauptmann hats mir geſagt, bei guter Führung macht er dich vor dem Manöver wieder zum Sergeanten.“ „Zum Manöver wollte ich Vize ſein!“ „Das kommt auch dann bald!“ 1 Zur fünften Kompagnie gehört auch der Tambour— gefreite Paul Winkler, ein kleiner beweglicher Soldat, herzensgut, ein Kamerad wie er im Buche ſteht, ein Sachſe von Geblüt, immer ruhig und beſonnen. Aber doch, wenns drauf ankam, ein verwegener Burſche, der Nacht⸗ urlaub und andere kleine militäriſche Vorſchriften nicht gerade gern beachtet. Schon als Rekrut iſt er nachts, ohne Urlaub zu haben, nach Kehl zum Tanz gegangen und in die anderen umliegenden Ortſchaften, zu den Kirchweihen und anderen kleinen Feſtlichkeiten und iſt friſchfröhlich über die Mauer geſtiegen. Vermöge ſeines glücklichen Naturells hat er ſich mit Kameraden und Vorgeſetzten immer gut verſtanden, ſo⸗ gar beim Feldwebel Knebelbach hat er eine gute Nummer. Zwei kleine Fehler hat er, er nimmt fix was übel, aber er vergißts ſchnell wieder und er... lieſt für ſein Leben gern Romane, möglichſt abenteuerlicher Natur. Da hat er in einem Trödlerladen billig die hundert Hefte von dem Schauerroman„Die blutrote Gräfin“ oder „Das Geheimnis der Streichholzſchachtel“ erſtanden und lieſt und lieſt. Sein Dienſt als alter Mann iſt bequem, läßt ihm viel Zeit und ſo lieſt er. Und über dem Leſen vergißt er die Befehlsausgabe. Er ſchreckt erſt auf, als von unten die Kommandos erſchallen. Er tritt ans Fenſter: Au backe. getreten! Wird man ſein Fehlen merken? Da ſieht er, wie Unteroffizier Richter, der ihn nicht allzu gut leiden kann, eben die Reihe abzählt. Da weiß er, daß er geliefert iſt. Sieht aber auch, wie der Unteroffizier eben einen Mann beauftragt, ihn zu ſuchen. Da heißts verduften! Er verſteckt ſich in den Schrank. Richtig, die Türe geht auf und ein Kamerad ruft: Winkler⸗Paul! Er meldet ſich nicht und wartet. Endlich klappt die Tür wieder, da wirds ihm zu brenzlich und er geht in eine andere Mannſchaftsſtube und verſteckt ſich unter einem Bett. Nach einer ganzen Weile kommen die Kameraden zu⸗ Halles ſchon an⸗ Aus Nah unt Fern Frankfurt a. Mm.(zum Fall Konſul Oppen⸗ heimer.) Zum Fall Oppenheimer teilt die Juſtizpreſſe⸗ ſtelle Frankfurt am Main folgendes mit: Entgegen anders! lautenden Zeitungsnachrichten befindet ſich der frühere Rennſtallbeſitzer und Konſul M. J. Oppenheimer nach wie vor als Unterſuchungsgefangener im Gefängnis. Er iſt wegen einer Erkrankung, die ſeine Haftfähigkeit nicht beein⸗ trächtigt, aus dem Gerichtsgefängnis in der Hammelsgaſſe nach der Strafanſtalt Frankfurt am Main⸗Preungesheim 1 und dort in das Anſtaltslazarett eingeliefert wor⸗ en. * Frankfurt a. M.(Scheunen ſind keine Ga- ragen.) In Griesheim a. Main trug ſich am Abend des 6. Dezember ein Scheunenbrand zu, der die B- itzerin und den Mieter vor Gericht brachte. Die Scheune, ein Backſtein⸗ bau mit Ziegeldach und Betonfußboden, gehörte einer Witwe, die ſie einem Kaufmann vermietet hatte, der dort ſein Laſt⸗ auto unterſtellte. Das Auto war an jenem Tag gegen 3 Uhr mittags in die Scheune gefahren worden; etwa zwei Stunden ſpäter brannte es in der Scheune. Der Brandherd befand ſich im Führerhäuschen des Wagens, das vollkommen aus⸗ gebrannt war. Sowohl der Kaufmann als auch die Ver⸗ mieterin mußten ſich jetzt vor dem Schöffengericht wegen fahrläſſiger Brandſtiftung einfinden. Aeber die Entſtehung des Feuers ſind nur Vermutungen möglich. Wahrſcheinlich lag irgend ein Kabeldefekt vor. Das Gericht verurteilte die Vermieterin zu 30 Mark, den Kaufmann zu 20 Mark Geld⸗ ſtrafe. Wenn die Scheune als Garage benutzt werden ſollte, ſo hätte erſt die Genehmigung dazu eingeholt werden müſſen; und dieſe wäre nur erteilt worden, wenn zuvor feuerbe⸗ ſtändige Wände und Decken eingefügt worden wären. Hanau.(Auto in ein Schau fenſter ge⸗ ſchleudert.) An der Straßenkreuzung Varbaroſſa— und Freigerichtsſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem ſchweren Laſtzug mit Anhänger und einem Perſonenwagen. Der Laſtzug faßte den Per⸗ ſonenwagen bei deſſen Einbiegen in die Freigerichtsſtraße und ſchleuderte ihn bei dem heftigen Anprall in die Schau⸗ fenſterſcheibe einer Metzgerei. Der Perſonenwagen wurde völlig zertrümmert. Sein Fahrer mußte mit erheblichen Hautabſchürfungen und vermutlich auch inneren Verletzun⸗ gen in das Krankenhaus verbracht werden. ** Weilburg.(Amtseinführung des Bürger⸗ meiſters.) Im feſtlich geſchmückten Rathaus⸗Sitzungs⸗ ſaal fand in Anweſenheit der Mitglieder der ſtädtiſchen Körperſchaften ſowie der Beamten, Angeſtellten und Arbei⸗ ter der Stadtverwaltung die Amtseinführung des von der Regierung beſtätigten bisherigen kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſters Schubert ſtatt. Landrat Lange begrüßte mit herz⸗ Straßburg. Such wa b kuaküüdddaantaamnanndunannentananunnmnnmununmimumnmmnummmnnmnnummmumnmmmmnmammnmnnnnmmuunmummnnnnn rück, da kriecht er zu aller Erſtaunen hervor. lichen Worten den neuen Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit „Der Richter hat dich geſucht!“ ſagen ihm die Kame— raden.„Du, der ſchmunzelt ſchon, daß er dir drei Tage verſchaffen kann. Winkler⸗Paul iſt niedergedrückt. Er geht in ſeine Stube zurück, wo ihn abermals die Kameraden überfallen und ihm Bange machen. Trübſelig ſteht er nun vor ſeinem Schrank und be⸗ trachtet das letzte Freßpaket, das geſtern eingetroffen iſt. Sieht dabei auch ein Paket mit Schweineſchmalz. Da kommt ihm eine Erleuchtung. Er zieht den Waf⸗ fenrock an, ſchnallt um und geht zum Feldwebel. Knebelbach empfängt ihn mit einem Grinſen. „Na, Winkler, wo haben Sie denn geſteckt? Drei Tage wirds Ihnen einbringen!“ „Herr Feldwebel, ich war beim Schlächter und habe mir Schweineſchmalz eingekauft und da mußte ich ein bißchen warten... und da kam ich zu ſpät zur Befehls⸗ dusgabe!“ „So, Schweineſchmalz eingekauft! Kaſerne verlaſſen! Haben Sie ſich beim Unteroffizier vom Dienſt ab⸗ gemeldet?“ „Nein, Herr Feldwebel, ich glaubte bis zur Befehls⸗ ausgabe zurück zu ſein.“ „Hm... da bringen Sie mal das Schweineſchmalz!“ Das tut Winkler⸗Paul ſofort und zeigt das, fix in eine Straßburger Zeitung eingewickelte Schweineſchmalz, vor. „Wegtreten! Wir werden ſehen!“ Winkler hat etwas Hoffnung. . Aber dieſe Hoffnung wird ihm zu Waſſer, denn am nächſten Tage muß er mit der Unterſchriftsmappe zum Mainz. aus an der wegen Gleisarbeiten die Fahrbahn nur etwa ſechs Meter breit iſt. Ein von der Rheinſtraße kommender Per⸗ ſonenwagen wollte einem entgegenkommenden Laſtkraft⸗ Koſtheim, die eine mit einem Kinderwagen befanden. Die eine Frau wurde ſofort überfahren, findliche neun Monate alte Kind kam wie durch ein Wun⸗ der unverletzt davon. Die Mutter erlitt leichte Verletzungen und konnte ſpäter den Heimweg allein antreten. Die zweite Frau erlitt ſchwere Rippenbrüche und mußte ins Kranken— haus gebracht werden. Gießen.(aꝛtrafmilderung.) Die hieſige Große Strafkammer verurteilte den früheren Privatdozenten an der Univerſität Gießen Dr. Georg Mayer, der vom Schöf⸗ fengericht kürzlich wegen Beleidigung der Reichsregierung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden war, in Ver⸗ folg ſeiner Berufung zu 200 Mark Geldſtrafe anſtelle jener Gefängnisſtrafe. Das Gericht war dabei der Meinung, daß der Angeklagte die Reichsregierung nicht habe beleidigen wollen. ſondern ihm nur Fahrläſſigkeit zur Laſt zu legen ſei. 5 Aus der Welt des Wiſſens Die Bevölkerung des britiſchen Geſamtreiches wurde für 1931 auf 450 Millionen Menſchen berechnet. Bürgermeiſter und pexeidigte, ihn. 28 Hauptmann von Schlüchtern in die Privatwohnung. Er iſt reſtlos überzeugt, daß in der Mappe auch ſeine drei Tage Mittelarreſt ſind. Was tun? Am beſten dem Hauptmann gleich beichten, das macht einen guten Ein⸗ druck. Er fragt den Burſchen, wie der Alte geſtimmt ſei. „Gut!“ ſagt der Burſche.„Die Senta, ſeine Schäfer⸗ hündin, hat heute geworfen! Sechs ſtattliche Kerle, da iſt er gut bei Laune!“ „Dann melde mich mal zum Rapport.“ Tambourgefreiter Winkler ſteht vor dem Hauptmann und beichtet ſich ſein Vergehen von der Seele herunter, daß er in der Stadt war, ſich Schweineſchmalz eingekauft hat und deshalb die Befehlsausgabe verſäumte. Der Hauptmann hört ihn ruhig an, dann nickt er und wendet ſich der Mappe zu. „Das war recht von Ihnen, Gefreiter Winkler, daß Sie ſich von ſelbſt melden. Mal ſehen, was der Feldwebel chreibt.“ Und ſiehe da... der Feldwebel ſchreibt gar nichts. „Sind keine drei Tage für Sie dabei, Gefreiter Wink⸗ ler! Sicher will der Feldwebel mit mir erſt einmal reden!“ Dann hält er ihm über ſein mannhaftes ehrliches Weſen einen Vortrag, der ein großes Lob darſtellt, daß der Tambourgefreite ſich innerlich beinahe ſchämt. Am liebſten möchte er jetzt ganz offen die Wahrheit ſagen, aber er weiß, dann iſt er die Knöppe los und es geht wieder ins Glied. Im Jahre 1929 wurden auf der ganzen Welt 6,3 Mil⸗ lionen Kraftwagen produziert gegenüber 1,97 Millionen im Jahre 1932. Im letzten Jahre ſind in Deutſchland 21 452 Bücher, Broſchüren und Flugſchriften erſchienen, davon 20 607 in deutſcher Sprache, der Reſt fremdſprachig. Dieſe 21 452 Bücher repräſentieren einen Wert von 103 451 Mark. Im Jahre 100 n. Chr. gab es in der ganzen Welt ſchät⸗ zungsweiſe rund 500 000 Chriſten, im Jahre 1000 etwa 30 Millionen, im Jahre 1880 rund 149 Millionen Katholiken und im Jahre 1933 335,5 Millionen Katholiken. Die Deutſche Reichsbahn befördert jährlich 1,5 Milliar⸗ den Menſchen und repräſentiert einen Anlagewert von 25 Milliarden Mark. Wir haben nach der letzten Zählung 156 834 Poſtbriefkäſten. Ein Blitz bewegt ſich mit einer Geſchwindigkeit von 180 Kilometer in der Sekunde. Feldwebel zurück. Der lacht, ſieht ihn fragend an und ſagt nur:„Nun?“ „Ich habe dem Herrn Hauptmann alles geſagt!“ „Du Rindvieh!“ ſagt der Feldwebel mit Inbrunſt. „Da baut man euch nun mal eine Brücke und ihr reißt ſie ſelber ein. Am Ende kriege ich noch'nen Anranzer f vom Hauptmann! Was hat er denn geſagt?“ „Er hat mich gelobt, daß ich ſo offen war!“ Gut! Wegtreten!“ * Am nächſten Tage wurde Tambourgefreiter Winkler zum Feldwebel befohlen, bei dem er den Hauptmann vor⸗ fand. Der Hauptman ſagte ihm, daß er von einer Beſtrafung abſehe, weil er ſich ſelbſt gemeldet und damit der Mann- ſchaft ein Beiſpiel gegeben habe, daß der Soldat Ver⸗ trauen zu ſeinem Vorgeſetzten haben ſolle, ein Beiſpiel von Offenheit und Ehrlichkeit, das mit hundert anderen entgegengeſetzten Erlebniſſen verſöhne. Er dankte ihm und ſagte zu dem Feldwebel:„Halten Sie mir den Mann gut! Alle Soldaten müßten ſein wie er, dann ſtehts immer gut um unſer Heer!“ In Gnaden war der Tambourgefreite Winkler ent— laſſen, innerlich ganz ſchamviolett. Er denkt heute noch manchmal an das Erlebnis und wird dabei verlegen. Nie im Leben iſt er wieder zu einem ſo großen und unverdienten Lob gekommen. * Spielmann verlebte ruhige Tage. Er hatte viel Zeit und Gelegenheit, Straßburg, die alte mittelalterliche deutſche Stadt nach allen Richtungen zu durchſtreifen. Er ſuchte die Menſchen, die hier lebten und ſchafften, auf, nahm Fühlung mit ihnen, ſprach ſich mit ihnen aus. Er wollte die Wahrheit wiſſen. Waren dieſe Men⸗ ſchen, die ein Krieg wieder an Deutſchland brachte, mehr Deutſche als Franzoſen oder umgekehrt? Er fand, daß ſie in erſter Linie im ganzen Denken. Elſäſſer waren, daß ihr Volkstum als Elſäſſer am ſtärk⸗ ſten in ihrem Innern war. Dabei fand er aber, daß der Elſäſſer in ſeinem Fühlen, ſeinem Denken und Tun durchaus deutſch war, nur die manchmal falſche Behandlung und das ſtrenge Regiment Spielmann fühlte ſich oft bedrückt, wenn bedrückten ſie. er auf ſolche Menſchen ſtieß, aber auch ſie konnten nicht hinwegleugnen: Elſaß war deutſches Land und der Elſäſſer im Herzen ein viel beſſerer Deutſcher, als die deutſche Reichsregierung annahm. Straßburg war eine alte Stadt, die Altſtadt mit lichen Bauten. Der Ill floß durch die Stadt und verteilte ſich in viele Kanäle. Wenn der Sommer kam, dann wurden ſie grün an den Seiten und belebt von den Booten, mit denen ſich fröhliche Menſchen auf ihnen tummelten. Jetzt zogen nur Boote mit Lebensmitteln, mit den Handelserzeugniſſen des Elſaß, die hier in Straßburg zu⸗ ſammenkamen, träge durch die Kanäle. Eins der ſchönſten Erlebniſſe war ihm der Blick vom Münſter auf die Rheinaue, auf den Rhein, der 3 Kilo⸗ meter von Straßburg entfernt lag. An einem ſonnigen Februartage tat er den Blick auf altes deutſches Land. Wie ein Silberſtreifen zog ſich der Rhein durch die Landſchaft, belebt von mächtigen Schlep⸗ vern. Dampfern und Booten. Alſo geht er lobbeladen mit der Mappe wieder zum (Fortſetzung folgt) (Ein aufregender Verkehrsunfall in Mainz.) Durch einen Verkehrsunfall wurde eine Frau Koſtheim ſchwer verletzt. Der Unfall ereignete ſich an der Kreuzung Rheinſtraße— Große Bleiche an einer Stelle, wagen ausweichen und geriet dabei mit dem rechten Vor⸗ derrad auf die Schutzinſel, auf der ſich zwei Frauen aus die andere mit dem Kinderwagen etwa 18 Meter weit geſchleift, wobei der Kin⸗ 1 derwagen vollſtändig zertrümmert wurde. Das darin be⸗ in Deutſchland „Hat er das? Dann ſiehts ja nicht ſo ſchlimm aus! ſchmalen winkeligen Gaſſen und vielen ſchönen mittelalter geg ung wer in; dem inne ben