ung Aulliches Verkünbigungsblatt ber geh. Bürgermeiſterei und anderer Vehörben-Vereins⸗ u. Geichäftsanzeiger n Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Willimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchiſlie Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterze ile oder deren Raum 2 Pfennig wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen- leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34.1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 61 10. Jahrgang Bildung der Vertrauensräte Berlin, 13. März. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsarbeitsminiſter hat Bücher, 12 607 a 5 35; unter dem 10. März. die zweite Verordnung zur Durchfüh⸗ 440 Vermutungen in engliſchen Zeitungen. rung des Geſetzes zur Ordnung der nationalen 0 5 la 1 N 9 M z 5 a f 1 ö ſen. Die erſte Ve 1 März dieſes Jahres hat 15 5 DNB. London, 12. März. ſammenkunft herrſcht nach wie vor allgemeine Unklarheit ſen Die erſte Verordnung vom 1. März 3 11 Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele- da ſich die italieniſche Regierung in tieſſtes Schweigen hüllt. die Wirtſchaftsgebiete der Treuhänder der Arbeit abge⸗ cht ra ph“ ſchreibt: Nicht einmal das liche! l„en Tage grenzt und die Sitze der Treuhänder beſtimmt. Die zweite 40 t a p n Nicht einmal das amt iche Programm für die nächſten Tage iſt 8 d trifft insbeſond di forderlichen Durchfüh- 405 Wenn Frankreich gegenwärtig nicht geneigt iſt, einer Ver⸗ bisher feſtgelegt worden. Gömbss wird den Dienstag dazu men riſſt insoe die Veſt. 21. e e ſhollken minderung ſeiner Streitkräfte und ſeines Materials bei gleich- benutzen, um dem Pa pſt ſeine Aufwartung zu machen und den auge 0. 1 0 ae ſthnndigenbeirates 5 zeitiger erheblicher Vermehrung der Mannſchaftsſtärke und der Kardinalſtaatsſekretär, den Kardinal Since ro und den Groß. Ben 14 für 45 8 1 bels 05 1 Sachverſtändi eee Mllar⸗ deſenſiven Waffen Deutſchlands zuzuſtimmen, ſo ſollte nach An- meiſter des Malteſer-Ordens, Fürſten Chigi, zu beſuchen ſchüſſ reuhän el die Bekar 2 ch 80 77 e 3 von 25 icht ſowohl Londons wie Roms ein Verſuch unternommen wer- Am Abend findet ein Eſſen in der ungariſchen Geſandtſchaft beim 5 Fichtl rage Es ſi d ſchli lich 5 Durchführun 5 i den, die Feſtlegungdesfranzöſiſchen Heeres und Vatikan ſtatt, an dem vermutlich auch Pacelli teilnehmen 2 8% 2 5 Pe 15 0 de ee iber die An. fſchland der anderen europäiſchen Heere auf ihrem jetzigen Stande zu er— wird. Die erſte Dreierbeſprechung wird auf den Mittwoch 9 1 7925 ee eder 0 15 Sach e en des Füh⸗ reichen. Eine ſolche Begrenzung würde zwar nicht ſehr befrie- fallen. Ferner ſteht feſt, daß Dollfuß und Gömbss gemein-„ e ee e der Geſtal 99 fl* digend ſein wie ei ielle Verminderung, wäre abe ü einem Frühſtück des Malteſer⸗Ordens teil 0 rers des Betriebes hinſichtlich der Geſta tung der allgemei⸗ on 15 19 ſein wie eine materielle Verminderung, wäre aber doch ſam an einem Frühſtück des Malteſer-Ordens tei nehmen werden nen Arbeitsbedingungen, insbeſondere der Betriebsordnung 5 einem neuen hemmungsloſen Wettrüſten vorzuziehen. Der Korre- und daß Muſſolini im Palazzo Venezia oder im Hotel„Excelſior“ getroffen 5 1 Durchführun sbeſtimmungen für die An⸗ ſpondent fügt hinzu, eine ſolche Begrenzung auf den bisherigen ein amtliches Feſteſſen gibt. zeigepflicht F Entlaf 9 920 des G ſetzes) — Stand würde natürlich für die britiſche Luftſtreitmacht kei zeigepflicht von Entlaſſungen(Paragraph es Geſetzes 0 1 ie britiſch e Luftſtreitmacht leine 1 N und über die Verwendung von Bußen(Paragraph 28 des hund Anwendung finden können; denn die jetzige beträchtliche zahlen. Prag und die Dreierkonferenz? Geſetzes) f g 15 eee der britiſchen Luftwaffe gegenüber der 8 züüc au die int Weg durch rende Bete 1 85 ranzöſiſchen, italieniſchen und der ſowjetruſſiſchen könne nicht für ſterreichiſcher Sonderbeauftragter nach Prag entſandt. Im Hinblick auf die im März durchzuführende Beſtet⸗ brunſt. weitere fünf oder ſechs Jahre aufrecht erhalten bleiben. Hieraus ane an 5 en 7 lung der Vertrauensmänner ſind die Durchführungsbe⸗ 1 8 ö f ODieraus NB 28 N 8 1 1 c reißt erkläre ſich der Beſchluß der britiſchen Regierung, DRB. Wien, 12. März. ſtimmungen zu dieſer Frage von beſonderer Wichtigkeit. Es Ianzer eine beſondere Luftkonferenz der weſteuropäiſchen Mächte einzuberufen, ſobald die Preisgabe ihres umfaſſenderen Ab— rüſtungsplanes ſich als unvermeidlich herausſtelle. Die Erzielung der Gleichheit auf dem niedrigſt möglichen Stande bei gleich— zeitiger Abſchaffung der Verwendung von Luftbomben werde das Hauptziel der britiſchen Politik auf der geplanten Luft— konſerenz ſein. Der Leiter der wirtſchaftspolitiſchen Abteilung des Wiener Außenminiſteriums, Geſandter Dr. Wiesner, iſt am Montag von der Regierung nach Prag entſandt worden, um, wie von den zuſtändigen Stellen erklärt wird, die Handelsvertrags⸗ verhandlungen zwiſchen der öſterreichiſchen und der tſche⸗ choſlowakiſchen Regierung wieder in Fluß zu bringen. Dieſer Entſchluß hat in hieſigen politiſchen Kreiſen erhebliches Auf ſehen erregt, da die Entſendung des Geſandten in engſten Zu⸗ ergibt ſich aus ihnen in Verbindung mit dem Geſetz in den Grundzügen etwa folgende Regelung: Die Aufſtellung der Liſte Die Aufſtellung der Liſte der Vertrauensmänner hat vom Führer des Betriebes im Einvernehmen mit dem Be⸗ triebszellenobmanndes Betriebes, alſo einem Angehörigen der Gefolgſchaft, zu erfolgen. Hat der Betrieb In einem Leitaufſatz ſtimmt„Daily Telegraph“ den ſammenhang mit der Dreierkonferenz in Rom gebracht keinen Betriebszellenobmann, ſo iſt die Aufſtellung einer Ausführungen ſeines diplomatiſchen Mitarbeiters zu und betont wird. Die amtliche Begründung der Reiſe ſcheint jedoch nur zum Liſte nicht möglich. Es tritt nicht etwa an die Stelle des Be⸗ deſonders die Notwendigkeit einer Teilnahme Sowjetrußlands Teil richtig zu ſein, da, wie man annimmt, der Geſandte den rtiebszellenobmannes des Betriebes eine außerbetriebliche an der in Ausſicht genommenen Luftkonvention. Zwar ſei Mos- beſonderen Auftrag haben ſoll, mit der tſchechoſlowakiſchen Re— Stelle der Betriebszellenorganiſation. Eine Einſchaltung laus Hauptſorge gegenwärtig auf den Fernen Oſten gerichtet; gierung über eine Teilnahme der Tſchechoſlowakei und der Kleinen außer betrieblicher, nichtbehördlicher Stellen würde aber Sowjetrußland habe eine ganze Anzahl Fenſter an der Entente an den von der italieniſchen Regierung geplamen wirt⸗ mit dem Grundgedanken des Geſetzes, nach der die Ver⸗ europäiſchen Front. Wenn dieſe Schwierigkeit beſeitigt ſei, dann ſchaftlichen Vereinbarungen zwiſchen Oeſterreich, An- trauensmänner ein Organ der Betriebsgemeinſchaft ſein würde es ein unſchätzbarer Fortſchritt ſein, wenn die Weſtmächte eine Konferenz abhielten mit dem Ziel, die europäiſche Zivili⸗ ſation vor der Zerſtörung durch moderne Bombenflugzeuge zu ſchützen. Am Vorabend der Dreierkonferenz. DNB. Rom, 12. März. Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös iſt am Montag gegen 10 Uhr in Venedig eingetroffen, wohin ihm der neue ungariſche Geſandte beim Quirinal entgegengefahren war. Beide werden mit dem Sonderzug Muſſolinis am Montag gegen 22 Uhr in Rom eintreffen. Der öſterreichiſche Bundeskanzler wird mit dem Flugzeug am Dienstag nachmittag in Rom erwartet. Aeber die politiſche Bedeutung der römiſchen Dreierzu— garn und Italien zu verhandeln. ** Kunſtflieger abgeſtürzt. DNB. Breslau, 12. März. Bei einer Segelflugzeugtaufe in Lüben ereignete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Der Rechtsanwalt und Notar Förſter⸗ Goldberg, der zu einem Kunſtflug geſtartet war, ſtürzte plötzlich aus 80 Meter Höhe ab und war ſofort tot. Der Abſturz ereignete ſich vor den Augen des der Taufe beiwohnen⸗ den Oberpräſidenten und Gauleiters Hellmuth Richter. In einer Anſprache feierte der Oberpräſident das Andenken ſeines alten Mitkämpfers Förſter und taufte das eine Segelflugzeug auf den Namen„Hermann Förſter“. PPP Reichskanzler Adolf Hitler an Or. Frick Gluthitze und Gchneeſturm. und daher aus ihr hervorgehen ſollen, nicht vereinbar ſein. Es kann daher in dieſem Falle lediglich die Berufung der Vertrauensmänner und ihrer Stellvertreter durch den Treuhänder der Arbeit erfolgen. Dieſe Berufung kommt ferner in Frage, wenn eine Einigung zwiſchen dem Füh⸗ rer des Betriebes und dem Betriebszellenobmann des Be⸗ triebes nicht zu erzielen iſt oder aus ſonſtigen Gründen ein Vertrauensrat nicht zuſtande kommt. Die Be⸗ rufung von Vertrauensmännern und Stellvertretern durch den Treuhänder der Arbeit iſt in jedem Fall in ſein Ermeſ⸗ ſen geſtellt. Der Treuhänder der Arbeit kann alſo unter Umſtänden auch von der Berufung abſehen. Der Betrieb bleibt in dieſem Falle ohne Vertrauensrat. Der Führer des Betriebes Die erforderlichen Vorſchriften über den Führer des Be⸗ triebes ſind bereits im Geſetz ſelbſt getroffen. Von der Auf⸗ ſtellung beſonderer Vorausſetzungen iſt dabei auch hinſicht⸗ lich der Staatsangehörigkeit und der Raſſen⸗ zugehörigkeit abgeſehen worden. Auch nicht⸗ Men⸗ 17 5 N 1 ariſche Unternehmer können daher Führer des Be⸗ neh DNB. Berlin, 12. März. Angeheure Temperaturgegenſätze in Amerika. Maat ſein. Das enlricht den ee e i 0 Reichskanzler Adolf Hitler hat am 12. März an Reichs⸗ DNB. Newyork, 12. März. rungen der Reichsregierung, nach denen die Beſtimmungen 1. innenminiſter Or. Frick zu deſſen Geburtstag das folgende Schrei Zu den Vereinigten Staaten konnte man am Sonntag ganz des Geſetzes über das Berufsbeamtentum für das Gebiet der fur 1 ben gerichtet: außerordentlich ſtarle Temperaturgegenſätze ſeſtſtellen. Während Wirtſchaft keine Anwendung finden. 1. Mein lieber Parteigenoſſe Dr. Frick! die Bewohner von Los Angeles bei 33 Grad Celſius„In der vom Führer des Betriebes im Einvernehmen ler 7 1955 5 2 1 1 Wärme und San Francisco bei 38 Grad Celſius Wärme aus mit dem Betriebszellenobmann aufzuſtellenden Liſte ſind i 8 Anläßlich Ihres heutigen Geburtstages rage 5 0 der Gluthitze der Städte ins Freie flüchteten und zahlreiche Per⸗ ſoviel Perſonen als Vertrauensmänner vorzuſehen, wie das 9 Ihnen aus ganzem Herzen für die langiährigen Dienste zu danken, ſonen beim Baden ertranken, herrſcht in den Rordoſtſtaaten Geſetz im Paragraph 7 vorſchreibt, ferner eine gleiche Zahl 70 die Sie der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und damit dem wieder ſtrengſter Winter, ſo in Newport, das wiederum von Stellvertretern. 1 Volke geleiſtet haben. Angefangen von der Zeit, da 1 1770 von einem heftigen Schneeſturm heimgeſucht wurde und wo Die Liſte wird einheitlich für die geſamle Beleg⸗ 3 verſtordenen Polizeipräſidenten Pöhner in München die erſte mehrere Perſonen durch Erfrieren den Tod fanden. In New⸗ ſchaft, Arbeiter und Angeſtellle, aufgestellt. Es gibt alſo in Entwicklung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung begünſtigten und damit die Arbeit ermöglichten, bis heute kommt Ihrer Tätigkeit als Reichstagsabgeordneter, thüringiſcher Innenminiſter und Führer der nat. ⸗ſoz Reichstagsfraktion ein hoher Anteil am Sieg der nat.⸗ſoz Revolution zu. Ihr Wirken als Reichsinnenminiſter wird für immer verbunden bleiben mit der Liquidation der politi⸗ ſchen Zerſplitterung unſeres Voltes in der Vergangenheit und dem Neuaufbau eines ſtarken und einigen Reiches. Indem ich Ihnen zu dem heutigen Tage meine aufrichtigen Glückwünſche ausſpreche, verbleibe ich in treuer Verbundenheit und licher Freundſchaft Ihr 8 gez. Adolf Hitler. Ab 1. April kein Abzug mehr für die nationale Arbeitsſpende. DNB. Berlin, 12. März. Der Reichsfinanzminiſter hat verfügt, daß die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit vom 1. April 1934 ab von den Gehalts- und Lohnbezügen nicht mehr einzubehalten iſt. Dies ſoll auch dann gelten, wenn Beamte uſw. die Kaſſe angewieſen haben, einen gewiſſen Betrag laufend bis auf Wider- ruf einzubehalten, dieſe Erklärung aber bisher nicht widerrufen haben. Eines beſonderen Widerrufes ſoll es hiernach nicht mehr dedürfen. haven(Konnekticut) verſagte infolge des Schneeſturmes die elektriſche Beleuchtung, ſo daß die ganze Stadt für längere Zeit in Dunkel gehüllt war. Die Dunkelheit wurde von 200 Inſaſſen des dortigen Gefängniſſes zu einer Meuterei benutzt. Die Gefangenen ſteckten einen Teil ihrer Zellen in Brand, konnten aber von ihren Wärtern bald überwältigt werden. Ein Angeklagter ſtürzt ſich aus dem Fenſter. DRB. Dresden, 12. März. Ein aufregender Vorgang ſpielte ſich am Montag vor⸗ mittag während einer Verhandlung vor dem Dresdener Schöf⸗ fengericht ab. In einem im vierten Stock gelegenen Ver⸗ handlungsſaal wurde gegen den Arbeiter Alfred Beck aus Dresden wegen Diebſtahls. Nötigung uſw. verhandelt. Wäh⸗ rend der Verhandlung benahm ſich der Angeklagte durchaus ruhig, ſprang aber, nachdem ſich das Gericht zur Arteilsberatung zurückgezogen hatte, plötzlich aus der Anklagebank über mehrere Tiſche hinweg, eilte ans Fenſter und ſtürzte ſich hinunter. Er fiel auf ein unter dem Fenſter befindliches Gartenbeet, wo er mit inneren Verletzungen liegen blies. Er mußte dem Friedrichs⸗ ſtädter Krankenhaus zugeführt werden. Jukunft keine beſonderen Vertrauensmänner für Angeſtellte und für Arbeiter, ſondern nur noch gemeinſame Ver- krauensmänner der Geſolgſchaft. Angeſtellte und Arbeiter ſind daher in der Liſte ange⸗ meſſen zu berückſichtigen. Neben ihrer zahlenmäßigen Ver⸗ tretung in der Gefolgſchaft wird dabei entſcheidend ſein, daß durch die Zuſammenſetzung des Vertrauensrates eine mög⸗ lichſt umfaſſende Beratung aller dem Vertrauensrat zuge⸗ wieſenen Aufgaben möglich iſt. Die Vorausſetzungen, denen dieſe Perſonen entſprechen müſſen, hat das Geſetz im Para⸗ graph 8 beſtimmt. Es iſt dabei u. a. vorgeſehen, daß ſie der Deutſchen Ar⸗ beitsfront angehören müſſen. Frauen ſind unter der glei⸗ chen Vorausſetzung zugelaſſen wie Männer. Die Abſtimmung Ueber die Liſte hat die Gefolgſchaft des Betriebes abzu⸗ ſtimmen. An der Abſtimmung kann jedes Mitglied der Ge⸗ folgſchaft teilnehmen, das mindeſtens 21 Jahre alt und im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte iſt, einſchließlich der Lehrlinge. Die Abſtimmung hat der Führer des Be⸗ triebes zu leiten, der damit lediglich ſeinen Stellver⸗ treter, alſo eine an der Betriebsleitung verantwortlich be⸗ teiligte Perſon, betrauen kann. Zu ſeiner Unterſtützung be⸗ 2—**— ruft der Abſtimmungsleiter die beiden Mitglieder der Gefolgſchaft, die am längſten im Betriebe ſind. Ihnen iſt Einblick in alle die Abſtimmung betreffenden Vorgänge zu geben. Der Abſtimmungsleiter ſtellt eine Liſte der Ab⸗ ſtimmungsberechtigten(Abſtimmungsliſte) auf und gibt durch Aushang ſpäteſtens drei Wochen vor dem erſten Abſtim⸗ mungstage, die Liſte der Vertrauensmänner und Stellver⸗ treter bekannt. In dem Aushang iſt ferner anzugeben, wo die Abſtimmungsliſte zur Einſicht ausliegt, wo die Ab⸗ ſtimmungsberechtigten den Stimmzettel abgeben können. Gegen Einſprüche über die Liſte der Abſtimmungs⸗ berechtigten entſcheidet der Abſtimmungasleiter. Ein beſonderer Einſpruch gegen dieſe Enkſcheidung des Abſtimmungsleiters iſt nicht vorgeſehen; ſie kann nur in Zuſammenhang mit einer Nachprüfung des geſamten Ver- fahrens nach Durchführung der Abſtimmungen unter den weiter unten beſprochenen Vorausſetzungen erfolg en. Die Abſtimmung iſt geheim nud erfolgt durch Abgabe eines Stimmzettels. Der Stimmzettel hat uner forlaufen⸗ der Nummer die Namen der als Vertrauensmänner und als Stellvertreter vorgeſchlagenen Perſonen zu enthalten. Die Abgabe des unveränderten Stimmzettels gilt als Zuſtimmung, die Abgabe des durchſtriche nen Stimmzettels als Ablehnung. Die Abſtimmungsberech⸗ tigten können auch einzelne 1 als Vertrauensmänner und als Stellvertreter vorgeſchlagenen Perſonen durch Strei⸗ chung der Namen auf dem Stimmzettel ablehnen. Die Jeſtſtellung des Ergebniſſes der Abſtimmung hat der Abſtimmungsleiter in Gegenwart der von ihm nach dem Obengeſagten zu ſeiner Unterſtüt⸗ zung berufenen beiden Mitglieder der Gefolgſchaft vorzu⸗ nehmen. Sie erfolgt in der Weiſe, daß zunächſt ermittelt wird, auf welche der aufgeſtellten Perſonen eine Mehr⸗ heit der abgegebenen Stimmen entfallen iſt. Haben ſich alſo bei einer Gefolgſchaft von 90 Arbeitern und Angeſtellten nur 60 Arbeiter und Angeſtellte an der Abſtimmung betei⸗ ligt, ſo iſt zu ermitteln, welche von den als Vertrauensmän⸗ ner oder Stellvertreter aufgeſtellten Perſonen bei der Ab⸗ ſtimmung wenigſtens 31 Stimmen erhalten haben. Es zählt dabei für ſie jeder Stimmzettel, auf dem ihr Namen nicht durchgeſtrichen iſt. Ohne Bedeutung iſt es, wie groß die Zahl der Stimmen iſt, die der Einzelne erhalten hat, ſofern nur eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen vorliegt. Es iſt alſo in dem vorhergehenden Beiſpiel gleichgültig, ob auf eine der als Vertrauensmänner oder als Stellvertreter auf⸗ geſtellten Perſonen nur 31 oder etwa 60 Stimmen fallen. Diejenigen Perſonen, die kein e Mehrheit erhalten ha⸗ ben, ſcheiden bei der Feſtſtellung der Liſte der Vertrauens⸗ männer und Stellvertreter aus. Aus den übrigen Perſonen werden, und zwar in der Reihenfolge der Liſte, alſo, wie nochmals betont ſei, ohne Rückſicht auf die Zahl der Stim⸗ men, die auf die einzelne Perſon entfallen ſind, zunächſt die Vertrauensmänner und ſodann die Stellvertreter entnom⸗ men. Haben alſo von den als Vertrauensmänner aufgeſtell⸗ ten Perſonen bei der Abſtimmung nicht ſoviel Per ⸗ lonen eine Mehrheit erhalten, daß aus ihnen die erfor⸗ derliche Zahl der Vertrauensmänner entnommen werden kann, ſo ſind die übrigen Vertrauensmänner aus den als Stellvertreter aufgeſtellten Perſonen, auf die eine Mehr⸗ heit entfallen iſt, zu entnehmen. Berufung durch den Treuhänder Ergibt ſich bei der Abſtimmung für keine der als Ver⸗ trauensmänner und Stellvertreter aufgeſtellten Perſonen eine Mehrheit, ſo kann der Treuhänder der Arbeit die Ver⸗ trauensmänner und Stellvertreter in der erforderlichen Zahl berufen. Ergibt ſich bei der Abſtimmung eine Mehrheit nur für eine kleinere Zahl von Perſonen als nach dem Geſetz Vertrauensmänner zu beſtellen ſind, erhalten alſo 3. B. von fünf als Vertrauensmänner und fünf als Stellver⸗ treter aufgeſtellten Peronen nur zwei eine Mehrheit, ſo kann der Treuhänder der Arbeit die übrigen Vertrauensmänner und die Stellvertreter berufen, wie zum Veiſpiel alſo drei Vertrauensmänner und fünf Stellvertreter. Erhalten dage⸗ gen von den aufgeſtellten Perſonen ſoviele eine Mehrheit, daß wenigſtens die erforderlichen Vertrauensmänner beſtellt werden können, ſo hat es dabei zunächſt ſein Bewenden. Der Treuhänder kann in ſolchem Falle erſt dann ein⸗ greifen, wenn durch Ausſcheiden oder zeitweilige Berhinde⸗ rung von Vertrauensmännern der Vertrauensrat nicht mehr vorſchriftsmäßig beſetzt iſt. Angeſtellte und Arbeiter Die den Abſtimmungsberechtigten gegebene Möglichkeit, einzelne Perſonen von der Liſte der Vertrauensmänner und der Stellvertreter zu ſtreichen, kann dazu führen, daß die Berückſichtigung der An geſtellten oder die Berückſichti⸗ ung der Arbeiter im Vertrauensrat in einem offenen Mißverhältnis zur Zuſammenſetzung der Gefolgſchaft ſtehen würde. Das gleiche Mißverhältnis in der Zuſammen⸗ ſetzung des Verrauensrates kann ſich dadurch ergeben, daß bei Ausſcheiden eines Angeſtellten aus dem Vertrauensrat der in der Reihenfolge der Liſte an ſeine Stelle tretende Er⸗ ſatzmann nicht gleichfalls Angeſtellter, ſondern Arbeiter iſt, oder daß bei Ausſcheiden eines Arbeiters als Erſatzmann ein Angeſtellter einrückt. Das Geſetz ſieht daher vor, daß der Treuhänder der Ar- beit zur Beſeitigung eines offenbaren derartigen Mißver⸗ hältniſſes in der Juſammenſetzung des Verkrauensrales auf Ankrag des Führers des Betriebes einzelne Vertrauens- männer abberufen und durch andere Verkrauensmänner er⸗ ſetzen kann. Anrufung des Treuhänders Das Geſetz ſieht ſchließlich eine Anrufung des Treuhän⸗ ders der Arbeit für den Fall vor, daß bei dem Abſtim⸗ mungsverfahren Vorſchriften des Geſetzes oder der Durch⸗ führungsverordnung derart verletzt worden ſind, daß das Abſtimmungsergebnis dadurch beeinträchtigt werden konnte. In dieſem Falle kann der Treuhänder die Wiederholung der Abſtimmung anordnen oder die aufgeſtellkten Ver⸗ krauensmänner beſtäligen oder an ihrer Stelle andere Ver⸗ krauensmänner berufen. Hinſichtlich weiterer wichtiger Vorſchriften der Durchfüh⸗ rungsverordnung, insbeſondere über die Bildung der Sach⸗ verſtändigenbeiräte und Ausſchüſſe wird noch eine beſondere Mitteilung ergehen. „Hohe“ amerikaniſche Skeuerhinkerzieher. Nach einer Reutermeldung aus Waſhington wird das Juſtizminiſterium demnächſt Steuerhinterziehungsprozeſſe gegen den früheren Schatzſekretär Andrew Mellon, den früheren Newyorker Bürgermeiſter Walker und den Teilha⸗ ber des Bankhauſes Morgan, Thomas Lamont, einleiten. Mellon erklärte, der Vorwurf der Steuerhinterziehung ge⸗ gen ihn ſei„Politik übelſter Sorte“ Er habe immer ſeine Einkommenſteuer pünktlich bezahlt, und zwar habe er in den letzten 20 Jahren ratenweiſe mehr als 20 Millionen Dol⸗ lar aufgebracht. i 2 3 — ——— Feſtakt auf dem Horſt⸗Weſſelplatz in Berlin. Reichsminiſter Or. Goebbels ſpricht. „Für das Volk, nicht für die Reichen!“ Berlin, 13. März. Unter ſtärkſter Anteilnahme der Berliner Bevölkerung wurde am Montag nachmittag, dem Jahrestag der entſchei⸗ denden Berliner Stadtverordnetenwahlen, auf dem Horſt⸗ Weſſel⸗Platz in Anweſenheit der Mutter und der Schweſter Horſt Weſſels ſowie zahlreicher Abordnungen in feierlichem Rahmen der erſte Spatenſtich für die Umgeſtaltung dieſes großen Platzes vollzogen. Um 16 Uhr fuhr Reichsminiſter Dr. Goebbels, begeiſtert begrüßt, vor, um zunächſt die Nüßen und die Schweſter Horſt Weſſels herzlichſt zu be⸗ grüßen. Die Feier wurde von Fanfarenbläſern des Jungvolks er⸗ öffnet. Anſchließend nahm Oberbürgermeiſter Dr. Sahm das Wort. Er begrüßte zunächſt den unermüdlichen Kämpfer um die Eroberung des„roten Berlins“, den Ehrenbürger der Reichshauptſtadt, Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſowie die ehrwürdige Mutter Horſt Weſſels und ihre Tochter und dankte dann der getreuen alten Garde des Berliner Gau⸗ leiters, die den Geiſt Horſt Weſſels zu dem ihrigen gemacht und unter Einſatz jeden Opfers bis zum Siege weiter ge⸗ kämpft habe. Staatskommiſſar Dr. Lippert wies in ſeiner Rede darauf hin, daß an der Berliner Bevölkerung, zumal an ihren handarbeitenden Schichten, nicht nur ideell, ſondern auch materiell ſeit den ſogenannten„Gründerjahren“ nach 1872 bis in die Nachkriegszeit hinein ſchwer geſün⸗ digt worden ſei. Wenn man die Umgebung dieſes Plat⸗ zes oder benachbarte Viertel der Berliner Innenſtadt ab⸗ ſchreite, ſo finde man überall„Wohnquartiere“, die dieſen Namen überhaupt nicht verdienten, Schandmale einer ver⸗ gangenen liberaliſtiſchen Epoche. Die Neöe Dr. Goebbels' Nachdem der Badenweiler Marſch verklungen war, hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels die Feſtrede. Dr. Goebbels führte u. a. aus: Dieſer Platz iſt für uns in der Vergangenheit der In⸗ begriff der kommuniſtiſchen Gegnerſchaft geweſen. Es war in der erſten Hälfte des Januar im Vo rjahre, da mar⸗ ſchierten wir zum erſten Male in breiter Angriffsfront auf dieſem Platze auf. Noch einmal behauptete ſich damals das rote Untermenſchentum. Niemand von uns konnte damals ahnen, daß 14 Tage ſpäter ſchon das Reich in unſerem Be⸗ ſitz ſein würde. Unterdes ſind 13 Monate ins Land gegangen. Im Verlaufe dieſer 13 Monate hat Deutſchland ein anderes Ge⸗ ſicht bekommen. In dieſen 13 Monaten haben wir die Macht auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens gebraucht. Wir haben umwälzende Reformen auf den Gebieten der Politik und Wirtſchaft vorgenommen und ſind dabei vor keiner harten Maßnahme zurückgeſcheut. Allerdings waren wir der Meinung, daß man das Volk nicht dadurch erobert, daß man ſeine Häuſer und Mietskaſernen mit Kanonen und Maſchi⸗ nengewehren niederlegt. Wir waren der Ueberzeugung, daß das Volk im Grunde genommen das Beſte will und daß, wenn eine Staatsführung ſich der Hilfe und Gefolgſchaft des Volkes verſichert, ſie dann in beſten Händen und in beſter Hut iſt. Wir hatten es nicht nötig, mit Gewalt das Volk zum Schweigen zu bringen, ſondern wir haben das Volk durch beſſere Leiſtungen überzeugt. Wie anders ſieht das Reich heuke aus als damals, kurz vor dem Juſammenbruch. Kaum lockt die Sonne wieder neues Leben aus der ſprießenden Erde heraus, ſchon ſtehen wir wieder vor dem Volk mit einem fertigen Programm und mit dem unerſchükterlichen Willen, in dieſem Sommer wiederum mindeſtens zwei Millionen Menſchen in die Kon⸗ kore und Jabrikräume zurückzuführen. Das wußten wir von allem Anfang an: Die Menſchen, die verhungernd und verzweifelnd durch die troſtloſen Stra⸗ ßen der Großſtadt gehen, ſind der Programme müde gewor⸗ den. Dieſe Menſchen wollen Arbeit, wollen Brot, wollen einen neuen Sinn und einen anderen Inhalt ihres Lebens. Und das, meine Kameraden, haben wir ihnen gegeben. Keine andere Regierung in Deutſchland wäre in der Lage geweſen, der deutſchen Not ſo wirkſam zu Leibe zu rücken, wie die unſere. Wir können der Not entgegentreten, ohne beſchämt die Augen niederſchlagen zu müſſen, denn was menſchenmöglich war, das haben wir getan, und was unge⸗ löſt blieb, das iſt dann ſchließlich und endlich über die menſchliche Kraft hinausgegangen. Und wenn wir Fehler machten, dann deshalb, weil wir der Ueberzeugung waren, es ſei immer beſſer, einen Fehler zu machen, als garnichts zu tun. Wir haben eine Revolution für das Volk und nicht für die Begüterten und Reichen gemacht und ſind deshalb auch Diener des Volkes geblieben. Wir können uns heule ſicher fühlen in der Liebe und in der Sympathie gerade des ärm⸗ ſten Teiles unſeres Volkes, weil wir uns dieſem immer wie⸗ der aufs Neue verpflichtet fühlen. Man mag dem Proletarier nachſagen was man will, man wird nicht zu behaupten wagen, daß er kein Ver⸗ ſtändnis für Opferſinn und für Idealismus hätte. Dieſen Kampf hat auch der geführt, in deſſen Namen wir den Umbau dieſes Platzes beginnen wollen. Es iſt kein Zu⸗ fall, daß dieſer junge, etwas über 20 Jahre alte Student dann am Ende für die neue Lehre auch ſein Leben hingeben mußte. Und deshalb, meine Kameraden, tun wir gut daran, in Erinnerung an den ſchweren Kampf, der hinter uns liegt und im Gedenken des ſchweren Kampfes, der vor uns liegt, uns das Bild dieſes Mannes, der gewiſſermaßen der Prototyp aller nationalſozialiſtiſchen Märtyrer wurde, im⸗ mer vor Augen zu halten, in ſeinem Geiſte mit dem Werk zu beginnen und in ſeinem Geiſt das Werk zu vollenden. Niemals die lebendige Brücke zum Volk abreißen laſſen. immer wieder zum Volk zurückkehren und immer wieder aus dem Volk Kraft ſchöpfen zur Tal und zu ſeiner Arbeit und immer wieder mit dem Volk verbunden bleiben. Ich glaube, ſo werden wir dann am beſten dem Vermächtnis ge⸗ recht, das Horſt Weſſel und ſeine Standarte gefallener Kämpfer uns übergeben haben. Heute morgen bin ich mit dem Führer durch den Ber⸗ liner Oſten gefahren und habe mit eigenen Augen wieder einmal ſehen können, was ich Hunderte und Hunderte Male ſah, wieviel Not, wieviel Elend und wieviel Verzweiflung hier noch zu Hauſe iſt. Und ich habe zugleich auch wieder eine grenzenloſe Hochachtung vor den Menſchen bekommen, die ſich hier täglich mit Not, Elend und Verzweiflung ausein⸗ anderſetzen müſſen. Sollten wir die Liebe, die uns aus dieſem ärmſten Deutſchland entgegengebracht wird, nicht mit der aleichen Liebe beantworten müſſen? Wäre einer bei uns skrupellos genug, das Vertrauen, das ihm da auf offenen Händen entgegengebracht wird, zu mißbrauchen? Nein! Jür das Volk ſind wir gekommen und für das Volk werden wir ſtehen und fechten. Die Männer. die durch dieſe Revolution in die Macht gehoben worden ſind, ſind zu ſtolz dazu, auf den Spitzen der Bafonette zu ſitzen. Sie ſitzen auf den Herzen des Vol⸗ kes. Das Heer, das aufgeſtanden iſt, um dem Volk ſein Recht zurückzugeben, es war ein Heer der nationalen Ehre, aber es war auch ein Heer des ſozialen Rechtes. Im Anſchluß an die Rede des Reichsminiſters vollzog der Biſrgermeiſter des Bezirks Mitte, Lach, den erſten Spa⸗ tenſtich.— In Mabrid ſtreiken 100 000 Arbeiter. DNB. Madrid, 12. März. Obwohl ſich der Innenminiſter bis in die Morgenſtunden des Montag bemüht hatte, den Ausbruch des Druckerſtreiks zu vermeiden, haben ſämtliche Arbeiter des graphiſchen Gewerbes heute morgen die Arbeit in Madrid niedergelegt. Lediglich die katholiſche„El Debate“, deren Perſonal nicht im Volkshaus organiſiert iſt, und der„Socialiſta“, das Marxiſtenblatt, werden vorausſichtlich erſcheinen. Die Regierung hat umfan greiche Vorſichtsmaßnahmen getroffen. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß die innerpolitiſche Lage ſehr geſpannt iſt. Es befinden ſich nunmehr in der Hauptſtadt allein drei große Berufs- zweige, die Metallarbeiter, die Bauarbeiter und die Drucker mit den übrigen Angehörigen der graphiſchen Gewerkſchaft in Streik, insgeſamt weit über 100 000 Mann. Es iſt dabei nicht zu ver⸗ geſſen, daß die Motive dieſes Streiks ausgeſprochen politiſche ſind. Vom ſozialen Standpunkt aus laſſen ſie ſich in keiner Weiſe begründen. Eſſen: Auf einer Tagung der deutſchen Jungarbeiter in Eſſen wandte ſich Reichsjugendführer Baldur von S chi ra ch gegen den Vorwurf, als ob die Hitlerjugend unchriſtlich ſei und das Ziel habe, die Jugend der Kirche und dem chriſtlichen Be⸗ kenntnis zu entfremden. Die Reichsbahn ſetzt 40 Schnelltriebwagen ein. Starke Verlehrsbeſchleunigung auf 22 Strecken. DNB. Berlin, 12. März. Die Deutſche Reichsbahn hat mit dem„Fliegenden Hem⸗ burger“, der jetzt bald ein Jahr im regelmäßigen Betrieb iſt, ſo gute Erfahrungen gemacht, daß ſie ſich zu einem großzügigen Bauprogramm für neue Schnelltriebwagen ent— ſchloſſen hat. Leber dieſes Programm macht der Direktor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Dr. Leibbrand, im amtlichen Nachrichtenblatt„Reichsbahn“ nähere Mitteilungen. Darnach ſieht das vorliegende Programm den Einſatz von Schnelltrieb⸗ wagen auf insgeſamt 22 Strecken des deutſchen Eiſenbahnnetzes vor und zwar auf einer Geſamtlänge von 9271 Klm. Die durchſchnittliche Reiſezeit der ſchnellſten Züge, die heute 69,5 Klm. in der Stunde beträgt, ſoll dadurch auf 102,5 Klm. erhöht wer⸗ den. Man will von vornherein für jede der Strecken zwei Wagen, alſo einen in Betrieb befindlichen und einen Reſerve⸗ wagen zur Verfügung haben, ſo daß für die 22 Strecken mehr als 40 Schnelltriebwaden gebaut werden müſſen. Es kommen für die Schnelltriebwagen neben der Strecke Berlin Hamburg, die bereits befahren wird, folgende andere Linien in Frage: Berlin Leipzig, Berlin— Dresden, Berlin Köln, Köln— Hamburg, Frankfurt Main— Nürnberg, Berlin— Bremen, Frankfurt Freiburg— Baſel„Berlin Breslau, Berlin-München, Berlin— Frankfurt/ Main, Hamburg Frankfurt/ Main, Berlin Erfurt— Stuttgart, Hamburg— Magdeburg. Leipzig, Bremen- Hamburg Leipzig, Breslau Dresden Leipzig, Dresden Nürnberg—Berlin— Königsberg, Berlin— Stettin, Köln—Kaſſel Leipzig, Köln Stuttgart und ſchließlich Stuttgart München, Salzburg— Berchtesgaden. Die Geſamtreiſezeit auf allen dieſen für Schnell— triebwagen in Ausſicht genommenen Strecken einſchließlich der Linie Berlin Hamburg beträgt zur Zeit 7998 Minuten. Nach der Vollendung des Schnelltriebwagenprogramms wird die Ge⸗ ſamtreiſezeit auf dieſen Strecken aber auf 5426 Minuten her⸗ untergedrückt werden können, was eine außerordentliche Verkehrs⸗ beſchleunigung bedeutet. Der Tag des Jungarbeiters Der Reichs jugendführer gegen konfeſſionelle Gruppen. Eſſen, 12. März. Eſſen, ja ganz Weſtdeutſchland ſtanden im Zeichen der Hitlerjugend, die im Kerngebiet deutſchen induſtriellen Schaf⸗ fens in einer gewaltigen Kundgebung den deutſchen Jung⸗ arbeiter ehrte. Sinnvoll war in den Mittelpunkt dieſer ge⸗ waltigſten aller Jugendkundgebungen die Feierſtunde auf dem Kokereiplatz der Zeche„Friedrich Erneſtine“ in Eſſen⸗ Stoppenberg geſtellt. Reichsjugendführer Baldur von Schirach hielt eine Rede, in der er u. a. erklärte: Unſer Anſpruch auf die Führung der Jugend iſt ein Anſpruch, den wir uns ſelbſt erkämpft haben, und wir ſind unerbittlich bereit, in Verfolgung und Verwirk⸗ lichung dieſes Anſpruches die geſamte junge Generation Deutſchlands nach dem Bilde der Hitlerjugend zu formen und zu geſtalten. Wir machen nicht Halt vor der Gruppe der katholiſchen Jugendorganiſationen. Wir erklären feierlichſt, daß konfeſ⸗ ſionelle Gruppen kein Zonderrecht beſitzen. Ich muß es ab⸗ lehnen, mich über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit einer ka⸗ tholiſchen Jugenderziehung in beſonderen Organiſationen zu unkerhalten. Während auf der einen Seite die konfeſſionelle Belätigung allen Mitgliedern freigeſtellt wird, laſſen wir uns in der Frage der Jugenderziehung nicht hereinreden von Naben die von einer ſolchen Jugenderziehung nichks ver⸗ ehen. Der Reichsjugendführer wandte ſich gegen den Vor⸗ wurf, als ob die Hitlerjugend un chriſtlich ſei, als ob ſie das Ziel habe, die Jugend der Kirche und dem chriſtlichen Bekenntnis zu entfremden. Das iſt nicht wahr, er⸗ klärte er. Wir Nationalſozialiſten haben immer betont, daß wir jeden nach ſeiner Faſſon ſelig werden laſſen, daß wir aber alle Kräfte bekämpfen werden, die der Eini⸗ gung des deutſchen Volkes entgegenſtehen. Es iſt nicht unſere Aufgabe, die Inkereſſen der Kirche zu vertreten. Wir vertreken die Inkereſſen des Staates und der ſtaatlichen Jugenderziehung. Wenn man aber ſagt, wir ſeien keine Chriſten, dann lügt man. 222 c n ö den bes die aus N.G.⸗Behanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geschäfts ſtunden⸗ Einteilung: N S BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr 5 Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaffenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz 5 Zeſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr Der deutſche Jugend⸗Kampffilm„Hitlerjun ge Duex“ am 13., 14. und 15. März im Central⸗Film⸗ Palaſt, Schulſtraße. Anſere Parteimitglieder, die Angehörigen aller Unter⸗ formationen und der Untergliederungen ſind verpflichtet, zur Unterſtützung der HJ. ſich dieſes grandioſe Filmwerk anzuſehen. * Es zeigt den Kampf, den auch die Jugend Adolf Hitlers für die Idee ihrers Führers miterlebt und mitgekämpft hat. Die H. hat den Vertrieb der Karten zu ermäßigten Preiſen übernommen. Solche werden an die ganze Einwohnerſchaft durch die HJ. in gleicher Weiſe zum Verkauf gebracht. Der Beſuch dieſes Films wird der geſamten Bevölkerung beſonders anheim geſtellt. Heil Hitler! Preſſeamt—Propagandaleitung Achtung! Amtswalter! Am kommenden Mittwoch, den 14. März abends 8.30 findet im Nebenzimmer des Gaſthaus„zum Storchen“ ein Schulungsabend für alle Amtswalter ſtatt. Es haben teilzunehmen alle vereidigten Amtswalter der Partei und ihrer Unterformationen. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. * 9 Betr. Ablieferung der Formulare— Stammbaum uſw. Alle vereidigten Amtswalter ſorgen dafür, daß die For⸗ mulare in doppelter Ausfertigung(Stammbaum, Lebenslauf, 5 Bilder, Leumundszeugnis und Ehrenerklärung— 1 fach— in den nächſten Tagen fertig ſind. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. * 1 Achtung! HJ. und BDM. beſuchen den„Hitlerjungen Quer! erſt am Mittwoch. Für alle Veranſtaltungen ſind noch genügend Karten an der Kaſſe des Central⸗Film⸗Palaſtes erhältlich. Von allen Formationen wird vollzählige Beteiligung Erwartet. Heil Hitler! N Preſſeamt— Propagandaleiter. * Achtung! Eintrittskarten für den Film„Hitlerjunge Quex“ können heute Abend von 7—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSBO. abgeholt werden. Jedes NSBO.- und Arbeitsfrontmitglied muß ſich dieſen Film anſehen. Heil Hitler! Preſſe⸗ und Propagandawart der NSBO. Rundfunk, Ortsgruppenberatungsſtelle. Daſelbſt koſtenloſe Beratung in allen Funkangelegenheiten, koſtenloſe Röhren⸗ und Geräteprüfung und Anmeldung neuer Rundfunkteilnehmer für den R. D. R. Zur Beachtung. Der N. S.⸗Funk und der Deutſche Sender ſind die einzigen parteiamtlichen Rundfunkzeitſchriften und können bei jedem Funkwart beſtellt werden. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkwart. Fltlerſunge Quer im Central⸗Film⸗Palaſt vom 13. bis 15. März In einer Reihe erſchütternder Bilder erzählt uns dieſer Film von dem Kampf und der zähen Opferbereitſchaft der Hitlerjugend in den Tagen vor der Machtergreifung durch unſeren Führer. Ein Kampf war es, wie er ſich hundertfach in den Arbeitervierteln unſerer Großſtädte abſpielte, und den unſere begeiſterte Jugend ſo oft mit ihrem Leben und ihrem Blute weihte.— Volksgenoſſen, ſchaut euch dieſen Film an! Laßt euch mitreißen von dem Opfergeiſt unſerer Jugend, auf daß auch ihr lernt, freudig die Opfer zu tragen, die die Not der Zeit noch von uns verlangen wird. Damit tragt ihr auch einen Teil der Dankesſchuld ab gegen dieſe jugendlichen Mitſtreiter Adolf Hitlers, deren Parole nur immer lautet:„Kampf für das Volk!“ wenn auch heute in der Form:„Kampf gegen Hunger und Kälte“. Gebt auch euren Kindern Gelegenheit, ſich dieſen Film unzuſehen, euren Kindern, die nach dem Willen unſeres Führers mithelfen ſollen an dem Neubau unſeres Vaterlandes. Sie werden an dem Schickſal unſeres Hitlerjungen Quex die Wahr⸗ heit des Wortes erkennen: „Leben heißt dienen und opfern für unſer geliebtes deut- ſches Volk“. Der Ortsgruppenfilmwart. A Verkehrspoſten mit weißen Mänteln. Einzelne Ver · kehrspoſten in München wurden verſuchsweiſe mit wei⸗ ßem Mantel und weißem Stabe für die Nacht ausgerüſtet, da die Poſten im ſchwarzen Mantel oder in blauer Uniform bei Nacht nicht immer genügend ſichtbar waren. A Aus der Fremdenlegion entflohen. Dem Sohn des Metzgers Strebel von Tann(Bayern) gelang es, aus der franzöſiſchen Fremdenlegion zu entfliehen. Er wird in die⸗ ſen Tagen in ſeinem Heimatort eintreffen. 80 Mann ertrunken? London, 12. März. Wie Reuter aus Tokio meldet, iſt das Torpedoboot„Tomokſuru“, das mit ſeiner Flottille zu- ſammen aus dem Kriegshafen Saſebo zu Manövern ausge laufen war, nicht zurückgekehrt. Es ſoll infolge des ſtürmi⸗ ſchen Wetters gekentert ſein. Die Beſatzung zählte 80 Mann. Das Torpedoboot iſt Montag nachmittag in hilfloſem Zuſtande in der Nähe der Inſel Shijukiſchima aufgefunden worden. Der Marineminiſter hat es abgelehnt, vor der amt⸗ lichen Unterſuchung Einzelheiten über die Verluſte an Men⸗ ſchenleben bekanntzugeben. Die„Tomotſuru“ gehörte zum modernſten Schiffstyp und wurde im vergangenen Monat während eines Schneeſturmes vom Stapel gelaſſen. Referat und führte u. a. aus: Luftichutz tut Not! Gewaltige Werbeveranſtaltung des Aeichslujftjchutzbundes, Stützvunkt Viernheim im„Freijchütz“ Mußte das alte Wahrheitswort„Seefahrt tut Not“ ſeine überragende Bedeutung im Laufe der letzten Jahre zum Teil dem nahen Verwandten„Luftfahrt tut Not“ abgeben, ſo kam in jüngſter Zeit noch eine dritte, zum mindeſten ihnen gleichwertige Forderung„Luftſchutz tut Not!“ Was eigentlich ziviler Luftſchutz iſt und was der Reichsluftſchutz— bund will, dieſe Fragen wurden geſtern abend der Maſſen⸗ verſammlung in den Freiſchützſälen in anſchaulicher Weiſe erklärt. Wenn geſagt wird, daß die Verſammlungsſäle über⸗ füllt waren und viele Volksgenoſſen wieder umkehren mußten, ſo kann man ſich einen Begriff machen von der Zahl der Beſucher und dem Intereſſe, das dieſer Veranſtaltung ent⸗ gegengebracht wurde. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle ver⸗ anſtaltete vor Beginn der Kundgebung am Rathaus ein Werbekonzert und nahm auch geſchloſſen an der Veranſtaltung teil. Die verſchiedenſten Formationen der NSDAP., Frei⸗ willige Feuerwehr, die Sanitäts-Kolonne vom Roten Kreuz und die Mitglieder der hieſigen Vereine haben zahlreich der Einladung Folge geleiſtet. Nach einigen Muſikvorträgen und dem Einmarſch der SA. und Sa. begrüßte Ortsgruppen⸗ leiter Pg. Franz ke die ſo zahlreich Erſchienenen, insbeſondere den Herrn Referenten, Pg. Dr. Ing. Seidel und deſſen Ge⸗ mahlin. Er führte weiter aus, daß diejenigen, die den letzten Krieg miterlebt haben wohl wiſſen, was ein Gaskrieg für Folgen mit ſich bringt. Es ſei deshalb nationale Pflicht, insbeſondere auch für die Frauen, ſich in der Gas- und Luft⸗ ſchutzkunde ausbilden zu laſſen, um im Ernſtfalle Vorkehrungen treffen zu können. Empfehlenswert ſei auch die Beſichtigung des Gas⸗ und Luftſchutzraumes in der Schillerſchule, da in allen Häuſern ſolche Schutzräume eingerichtet werden ſollen. Stützpunktleiter Peter Moskopp eröffnete die Kund⸗ gebung, welche den Zweck erfüllen ſoll, den Anweſenden aus berufenem Munde die Gefahren eines modernen Gaskrieges vor Augen zu führen. Deutſchland will in Frieden Arbeit und Brot ſchaffen und alle arbeitsloſen Volksgenoſſen wieder in den Arbeitsprozeß eingliedern. Wir ſind außerdem ein wehrloſes Volk, rings umgeben von Mächten, die mit un⸗ geheuren Luftwaffen ausgerüſtet ſind. Deutſchland kann ſeinen Gegnern nur den zivilen Luftſchutz entgegenſtellen, und daraus ergibt ſich auch die Wichtigkeit des Reichsluftſchutzbundes. Vergeſſen wir nicht die Gefahr, die Deutſchland von ſeinen Gegnern droht, unterſtützen wir die Beſtrebungen des Reichs⸗ luftſchutzbundes, indem wir deſſen Mitglied werden. Nur eine Reichsmark koſtet jährlich die Mitgliedſchaft und werden dieſe Gelder wieder reſtlos für den weiteren Ausbau verwendet. Es liegt nicht im Intereſſe eines Einzelnen, Mitglied des Reichsluftſchutzbundes zu ſein, ſondern im Intereſſe des ganzen deutſchen Volkes. Alsdann ergriff Pg. Dr. Seidel das Wort zu ſeinem Unſer großer Führer Adolf Hitler hat dem deutſchen Volke das dritte Reich beſcheert. Von dieſem dritten Reich leuchtet uns ein Wort beſonders entgegen: Volksgemeinſchaft. Dieſes Wort iſt etwas, was uns die ganze Welt nicht nach⸗ ahmen kann, das das deutſche Volk zu einem Stahlblock zuſammengeſchweißt hat, um allen noch kommenden Gefahren zu trotzen. Die Uebernahme des Staates 1933 war ſeit langen Jahren die erſte ſiegreiche Schlacht, die wir nach 1914 zu verzeichnen haben. Eine kleine Klike von Menſchen ließ 1914 die einzelnen Regierungen gegeneinander hetzen, man wollte das deutſche Volk, das mitten in Europa ſaß, vernichten und ſo entbrannte der Krieg. Aber unſere Truppen zogen 1918 wieder mit den Waffen zurück, ſie ließen ſich nicht unter⸗ kriegen. Doch der Kampf auf den Schlachtfeldern ſetzte ſich im zivilen Leben fort. Der Verſailler„Friedensvertrag“ trug dazu ſein Weſentliches bei. Endlich ſandte uns Gott einen Führer, der dieſer Klike entgegentrat und die ſiegreichſte Schlacht für Deutſchland gewann. Der Sieger des Weltkrieges iſt Deutſchland, wenn wir nun eine Volksge⸗ meinſchaft ſind. Doch genügt nicht äußere Volksgemein⸗ ſchaft, ſondern ſie muß von Herzen kommen; dieſe Volksge⸗ meinſchaft heißt Opfer bringen, erfüllen, was die Regierung von uns verlangt. Nicht wir ſind Nationalſozialiſten im wahrſten Sinne des Wortes, wie es unſerer Führer von uns verlangt; erſt unſere Kinder und Kindeskinder werden einmal den nationalſozialiſtiſchen Geiſt richtig erkennen. Der Garant des neuen deutſchen Reiches iſt die SA. und SS. An ihre Seite muß als 2. Garant der deutſchen Heimat der Reichsluftſchutzbund treten. Was will nun der Reichsluftſchutzbund? Wir wollen den Frieden haben, wir wollen keinen Krieg. Die draußen im Felde waren, wiſſen, wie ſchrecklich die Wirkungen eines Krieges ſind und was ſeine Folgen bedeuten. Doch merken wir uns das Sprich⸗ wort:„Es kann der Beſte nicht im Frieden leben, wenn es dem böſen Nachbar nicht gefällt!“ Wir ſind nicht allein auf der Welt und müſſen uns eben nach den andern richten, uns mit dem Gedanken vertraut machen, was vielleicht einmal kommen könnte. Es iſt deshalb unſere Pflicht, daß wir Vor⸗ kehr treffen. Es geht um die Zukunft unſerer Kinder und wir wollen ſpäter nicht den Vorwurf hören: Unſere Eltern haben gefehlt, ſie haben keine Vorſorge für uns getroffen— nun iſt es zu ſpät. Der evtl. kommende Krieg wird auch die Zivilbevölkerung ſehr in Mitleidenſchaft ziehen und ſo die ſtreitenden Kämpfer rückhaltlos machen. Wie war es doch 1918 Die Front ſtand und hielt aus, aber in der Heimat waren die Nerven zerrüttet und die Heimat machte ſo die Front mutlos. Wenn es je wieder geſchehen ſollte, daß ein Krieg uns trifft, dann iſt das deut⸗ ſche Volk ſo zuſammengeſchweißt, daß ein Sieg nicht in Frage ſteht. Jeder hat dann ſeine Pflicht für das eine Grundziel: den Sieg zu wollen. Nun einige kurze Begriffe über die Organiſation des Reichsluftſchutzbundes: An der Spitze als Führer ſteht der Luftfahrtminiſter Hermann Göring, dann folgt das Präſidium, die Landesgruppen, die Bezirksgruppen und ſchließlich die Ortsgruppen und Stützpunkte. In einigen Wochen kann der Luftſchutzbund auf ſein einjähriges Beſtehen zurückblicken mit einem Mitgliederbeſtand von über 1,5 Millionen. Auch wir in Viernheim dürfen nicht abſeits ſtehen, denn unſere Lage iſt, kriegspolitiſch geſehen, eine nicht gerade ſehr glückliche. Wir haben in unſerem Gebiete eine große Induſtrie, und unſere Gegner werden dieſe Induſtriegebiete beſonders ausſuchen und vernichten wollen. Wir wollen deshalb das einzige elementare Recht, das uns zuſteht, ausnutzen und wollen Vorſorge treffen, damit wir im Falle der Gefahr uns in die Schutzräume flüchten können. Deutſches Volk, im Falle der Not ſchütze dich, und wie du dich ſchützeſt, lernſt du beim Reichs luftſchutzbund kennen! Unſere Gegner werden die Bomben, mit denen ſie uns zu vernichten glauben, in den neueſten und modernſten Flug⸗ zeugen befördern. Die jetzigen Flugzeuge, die wir nur von Abbildungen kennen, ſind ſog. Fliegerfeſtungen geworden. Wir machen uns erſt einen Begriff über die Stärke unſerer feindlichen Flugflotte, wenn wir hören, daß die Flugzeuge eine Geſchwindigkeit bis zu 500 km. entwickeln, zum Teil 50 Mann mit ſich führen und Bomben von 1000 und mehr Kilogramm abwerfen können. Von der furchtbaren Wirkung dieſer Bomben kann ſich nur der ehemalige Frontſoldat eine Vorſtellung machen; es genügt aber der Hinweis, daß neben der eigentlichen Sprengwirkung auch der auf Hunderte von Metern wirkende Luftdruck großen Schaden anrichten kann. Von den Bomben kennen wir drei Gruppen: Die Spreng⸗ bomben, die Gasbomben und die Brandbomben, eine ſchreck⸗ licher als die andere. Der Chemiker kennt 3000 Gifte, davon ſind 300 zur Kriegsverwendung fähig. In der Regel dürfen aber nur 12 Verwendung finden. f f Der Reichsluftſchutzbund iſt ein Verein, dem jeder Deutſche angehören muß, weil er doch jeden Volksgenoſſen über die Wichtigkeit des Luftſchutzes aufklärt und Mittel und Wege zeigt, wie man die Gefahr aus der Luft, wenn auch nicht hundertprozentig, bekämpfen kann. Da gibt es zunächſt Allerlei zu beachten. Vor allem müſſen alle Speicher aufgeräumt werden— man verſchenke überflüſſige alte Möbel und ſonſtige Einrichtungsgegenſtände, dann bringen ſie Freude, während ſie auf dem Speicher nureinen Gefahrenherd bilden. Ein jeder Volksgenoſſe muß ſein eigener Feuerwehrmann werden, er muß wiſſen, daß im Ernſtfalle derartige Brandbomben, die eine Hitze von 2— 3000 Grad entwickeln, nicht mit Waſſer, ſondern nur mit Sand zu bekämpfen ſind. 1. Der Redner beſprach noch die Schutzmittel gegen die Gaſe, das Verhalten bei Luftangriffen und ließ einen Mahn⸗ ruf an die deutſchen Frauen ergehen, daß auch ſie ſich in den Reichsluftſchutzbund, ebenſo wie die Männer, eingliedern. Er appellierte an das Gewiſſen aller deutſchen Volksgenoſſen, daß wir nicht für uns, ſondern für unſere Kinder einſtehen, und ſchloß mit den Worten des Führers: Von Norden bis Süden, von Oſten bis Weſten, Deutſchland und immer wieder Deutſchland! 20 8 In dem ſich anſchließenden Lichtbildervortrag zeigte Frau Dr. Seidel die Gefährlichkeit der Luftwaffe und die Wehr⸗ loſigkeit Deutſchlands, das rings von waffenſtarrenden Mächten umgeben— kein einziges Kampfflugzeug ſein eigen nennen darf und dem bis 1926 auch jeglicher Luftſchutz. die geringſte Gegenmaßnahme für einen etwaigen Luftangriff verboten war. Einen flammenden Appell richtete die Rednerin nochmals an die deutſchen Frauen, die ihrer Kinder gedenken ſollen, die ſie unter Entbehrungen erzogen haben und für die ſie verpflichtet ſeien, ſie vor aller Not zu bewahren. Es gelte, den Luftſchutzgedanken in alle Volksgenoſſen zu tragen, zum Wohle Aller. f Reicher Beifall war der Dank der Anweſenden für die verſtändsvollen Ausführungen der beiden Referenten, denen Alle mit großer Aufmerkſamkeit gefolgt waren. Ortsgruppenleiter Pg. Franzke ſchloß im Gedenken unſeres Führers und unſeres Reichspräſidenten v. Hindenburg, nach dem Abſingen der erſten Strophe des Deutſchlandliedes die machtvolle Kundgebung. Lokale Aachrichten. Viernheim, den 13. März 1934. Worte in die Zeit. Wer ſein Volk liebt, beweiſt es einzig durch ſein Opfer. 1 Adolf Hitler. Naſch tritt der Tod den Menſchen an es iſt ihm keine Friſt gegeben. Von ſchwerem Leid wurde die Fuͤmilie des Gaſtwirtes Jean Haas 12. betroffen. Erſt 52 jqährig, hat der Allmächtige die Gattin und Mutter, Frau Magdalena Haas geb. Kühner in die Ewigkeit abgerufen. Ein Herz⸗ ſchlag hat ihrem Leben geſtern abend 7 Uhr ein jähes Ende geſetzt. Die Verſtorbene war ſeit längerer Zeit krant, doch hat ſie der Tod ahnungslos ereilt; beim Geſpräch mit ihren Gäſten ſank ſie in ſich zuſammen und war tot. Der Familie wendet ſich herzliche Teilnahme zu. Möge die Heimgegangene ruhen in Frieden! Landwirte. Heute Dienstag, 8.30 Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum Löwen eine Verſammlung der hieſigen Landwirte ſtatt. Die Tagesordnung: Umſchaltung der Warengenoſſen⸗ ſchaft und Neuaufnahmen dürfte zum Erſcheinen aller Land⸗ wirte verpflichten.(Siehe Inſerat). Die neue deutſche„Stunde der Nation.“ Vom 1. April ab wird die bisher tägliche Reichsſendung der Stunde der Nation in neuer Weiſe in das deutſche Rundfunkprogramm eingebaut. Die„Stunde der Nation“ wird von dieſem Zeitpunkt ab nur noch viermal in der Woche erſcheinen und zwar Montags, Dienstags, Donners⸗ tags und Freitags. Vorausſichtlich werden die Montag- und Freitag⸗Sendungen„Wort“-Darbietungen und die Diens⸗ tag⸗ und Donnerstag⸗Sendungen Muſikprogramme bringen. Der Beginn dieſer Sendungen iſt von bisher 19 Uhr auf künftig 20.15 Uhr verlegt worden. Die Länge der Sendungen wird wenigſtens 30 Minuten und höchſtens 80 Minuten betragen, ſo daß ſich die Ausdehnung einer Sen⸗ dung dem erwähnten Programmſtoff lebendig anpaſſen kann. 5 rr 1 — h — — ——— F 8[Montag Vormit ir el tag wurde im lur⸗ ſtänder des Rai Heute Dienstag, 13. März, abends 8.30 hauſes Ihr F 0 1 Has 8 2 2 8 5 1. 8 1 uhr findet im Gaſthaus„z um Löwen ein Schirm eine große Verjammlung + 2 1 2 datt, in welcher ein Vertreter der Hauptabtei- ung III d. Reichsnährſtandes über Genoſſen— rückgängig zu ſchaftsweſen ſprechen wird. Ta gesordnungtiſmachen. Amſchaltung der Warengenoſſenſchaft u. M. Hechmann 1. Neuaufnahme.— Es iſt drin gen d ſteſügelſtraße 14 Pflicht jedes Landwirtes, an dieſer äußerſt e wichtigen Verſammlung teilzunehmen. Der Ortsbauernführer: Noos. Möblierte Vereins⸗Anzeiger Zimmer ſind nicht immer v. heute auf morgen zu vermieten. Mit Hilfe einer kleinen Anzeige findet man Turnverein v. 1893— Hoferſpiel Proben. Heute abend 1. Teil, Freitag abend 2. Teil Die Leitung. Morgen Mittwoch früh von Ai 8.30 Uhr bis 12 Uhr lade ich am Alalöchen 2 3 g f nicht unter 18 Staatsbahnhof Jahren für vor konlensauren mittags geſucht] Klein-Anzeigen DU IR Von wem, ſagt die in der eee Viernheiner (Markenkalk) aus. Erjolg Volkszeitung Christ. Adler, berbiang bllbch in den meiſten Fällen den paſſen den Mieter. wirkſam! Lehrerin ſucht ſonnige injerieren ustmmeruonnug N mit kleiner kucne fäheres ſagt der Verlag ds. Blatts?—. ab ſtehen bei AI Mitt⸗ woch 8 Uhr — Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel und Läufer⸗ ſchweine zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen zum Verkauf. Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg kaennmpgnagnggagduunauen ttt Saucksacſien desang- bucher in reicher Auswahl zu billigen Preisen empfiehlt 13 g 6 in einfacher bis feinster Fran: Hollmann Ausführung bei dillig- Buchbinderei ster Berechnung liefert Einbinden von gucnern die Buchdruckerei der und, dae anmunden f fernneimerbölhs zeln cg N Malin, M Il ai! umgetauſcht Es wird gebeten, die Verwechslung dm ſind billig und Jodes- 7 Anzeige Schmerzgebeugt übermitteln wir Freunden, Verwandten und Bekannten die traurige Nach⸗ richt, daß geſtern Abend um 7 Uhr, meine liebe Frau, unſere gute, treuſorgende Mutter, Schwieger⸗ mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante Frau Alagbalena Haas geb. Kühner nach längerem, ſchweren Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, infolge eines Herzſchlages, im Alter von 52 Jahren, von Gott in ſein Reich hinweg⸗ genommen wurde. Wir bitten umein ſtilles Gebet für unſere liebe Verſtorbene Viernheim, Lorſch, den 13. März 1934. In tiefem Schmerze: Familie Jean Haas 12. nebſt Angehörigen Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Adolf Hitlerſtraße 84, Tann⸗ ſpätere Generationen danken es! Heil Hitler! häuſer) aus ſtatt. Oſtereier! des WHW., die NSV., durch NS.⸗Formationen eine Eier ſammlung durchführen laſſen. Es ſollen in der Woche vor Oſtern alle Volksgenoſſen, beſonders ſolche mit mehreren Kindern eine Sonderzuwendung von friſchen Eiern erhalten. Volksgenoſſen, wenn die Sammler an Eure Türe pochen und Dich um eine Oſtergabe bitten, ſo denke Baldur von Schira ch ſpräche zu Dir: „Sei ein Träger dieſer deutſchen Tat, die größer iſt, als alles, was da war! Sei dieſer Sache, die ſo wunderbar, wie wir Soldat! Auch Deine Hand iſt Heiligem geweiht! Töte in Dir den Toren und den Tand und ſage dann zu Volk und Vaterland: „Ich bin bereit!“ Ja ſei bereit zu opfern. Dein Führer fordert es und An die Fnwonner Uiernneims Das Fmuwerk v. Oplergeist der ueulscnen dugend Oftereier! In der Woche vom 11.—17. März wird die Trägerin rstektorat: NS.⸗Volkswohlfahrt Kreiswaltung Heppenheim J. V.: Wolf Das Handwerk wirbt um Dich- gebe ihm Deine Aufruf! An die Bevölkerung Viernheims! Der Tonfilm vom Opfergeiſt der deutſchen Jugend gillerjunge Quer Dienstag, Mittwoch und Donnerstag im Central⸗Film⸗Palaſt! 8 N „Hitlerjunge Quex“, ein Kampffilm von der Wieder⸗ geburt der deutſchen Jugend.— Im roten Berlin vor der großen Wahlſchlacht!— Die Kommuniſtenzentrale ſpeiſt das Volk mit hohlen Reden, die nicht ſatt machen, nur das Herz vergiften! So auch das gute Herz eines alten Frontſoldaten, eines Vaters, während das junge Herz des Sohnes bereits im Rhytmus des neuen Geiſtes ſchlägt und das treuſorgende Herz der Mutter, das die vielen Sorgen des Alltags nicht mehr tragen kann, für immer ſtill ſteht. Ein Film, in dem innerhalb einer zeitnahen ſpannenden Handlung die Menſchen⸗ ſchickſale ergreifend geſchildert werden uſw. Erzählt der Film auch von unſerer Hitlerjugend, ſo iſt es dennoch ein Bild⸗ ſtreifen, der gerade auch für die Erwachſenen ein wunderbares, tiefgehendes Erlebnis bedeutet. Denn dieſer Quex hat ſeine Gegner nicht allein bei ſeinen Altersgefährten im roten Lager, ſondern auch bei den Großen— bei ſeinen eigenen Eltern. Damit rollt der Film das uralte Zerwürfnis zwiſchen den Alten und der heranwachſenden Jugend auf, das überzeugend geſtaltet wird.— So iſt trotz der politiſchen Hintergründe der Charakter des hundertprozentigen Spielfilms gewahrt, der infolge ſeiner zeitgeſchichtlichen Handlung, dank ſeiner hervorragenden Beſetzung und der ausgezeichneten Milieu⸗ ſchilderung von Anfang bis Ende feſſelt.— Wer ein Herz für unſere Jugend hat, für Deutſchlands Zukunft, der be⸗ ſucht den Kampffilm der deutſchen Jugend Für alle wird er ein unvergeßliches Erlebnis werden. An allen Tagen wird unſere Feuerwehrkapelle konzertieren. Auf zum„Hitlerjunge Quex“! . ² A Ausſchreiben der hejſijchen Schulbehörde Miniſterialrat Ringshauſen erläßt vier Ausſchreiben, denen wir folgendes entnehmen: Berufsberatung und Lehrſtellenvermitt⸗ lung. Nach den Richtlinien haben ſich alle Schulen Lehr⸗ ſtellenvermittlungen irgendwelcher Art zu enthalten. Lehrmeiſter, die ſich an die Schulen wenden, ebenſo Lehrſtellenſuchende, müſſen an die Berufsberatung verwieſen werden. * Länger werden die Tage. Nun ſpüren wir ganz merklich, wie die Tage länger werden. Schon am Morgen verbreitet ſich bald nach 7 Uhr Tageshelle und ſie dauert bis in den ſpäten Nachmittag hinein. Erſt gegen 6 Uhr — Achtung! Dienstag, Mittwoch, Donnerstag im Central-Flim-Palast Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Dieſes Tonfilmwerk iſt ein Zeitdokument von erſchüttern⸗ der Tragik, das Herz und Sinne des Publikums ganz und gar gefangen nimmt.— Deutſche Jungen u. Mädels kämpfen in treuer Kameradſchaft für einander und für die große Idee.— Man wird mitgeriſſen von dem Schwung und von der Begeiſterung die in den Bildern lebt. Man iſt erſchüttert von der Tragik, von der Gefühls tiefe, von der großen Menſchlichkeit.— Ein Beſuch heißt: Mit der Jugend für Deutſchlands Zukunft. Geſchloſſene Vorſtellungen, Anfang präzis 8.30 Uhr Heute Dienstag haben nur braune Karten Gültigteit. Auch ſind an der Kaſſe zu jeder Vor⸗ ſtellung noch Karten erhältlich.— Anſere Feuer- wehrkapelle wird an jedem Abend konzertieren Von jeber Familie muß eine Perjon abends müſſen die künſtlichen Lichter die Dämmerung und die niederſinkende Nacht erhellen.— Je weiter das Jahr auf ſeiner Bahn vorwärtsſchreitet, umſo mehr wachſen die Tage an. Dieſes ewig ſich wiederholende ſelbſtverſtändliche Naturſchauſpiel wird jedes Jahr neu, und alljährlich iſt es ein froher Beweis dafür, daß die Zeit der Nebel, der grauen Himmel und der kalten und friſchen Winde einer lieblicheren und angenehmeren Zeit Platz macht. Nie kommt uns die Abhängigkeit von der Natur drückender zum Bewußtſein, als im Winter. Jetzt, wo ſich deſſen Feſſeln ſichtlich lockern, ſtrömt das Gefühl der Befreiung beglückend in Herz und Seele. Bluttat in Gaarlouis Rache eines enklaſſenen Geſellen. Saarlouis, 12. März. Das hochbetagte Ehepaar Wil⸗ helm Hotopp, Inhaber einer Möbelſchreinerei, wurde mit⸗ ten in der Nacht durch mehrere Schüſſe aus dem Schlaf ge⸗ weckt. Der in der Mitte der 70er Jahre ſtehende Mann durchſuchte ſämtliche Räume des Hauſes und fand ſchließlich ſeinen Sohn Erwin im Vorzimmer ſeines Schlafzimmers neben der Tür in ſeinem Blute auf dem Boden liegend. Er hatte einen Bruſtſchuß und einen Schuß in den Kopf erhal⸗ ten. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf den früheren Schrei— nergeſellen Hotopps, einen gewiſſen Eugen Junk aus Jet⸗ tenbach in der Pfalz, der ſeit einem Jahre, ſeit er bei Ho⸗ topp entlaſſen worden war, die Familie unausgeſetzt be— droht hatte. Die Polizei konnte Junk noch in der Nacht feſt⸗ ſtellen. Er leugnete, konnte aber an Hand des erdrückenden Beweismaterial der Tat überführt werden. Feuerwehrauto umgeſtürzt. DNB. Stettin, 12. März. Ein folgenſchweres Anglück ereignete ſich am Sonntag vor⸗ nittag auf der Strecke Pölnitz—Frauendorf. Der mit neun frei⸗ willigen Feuerwehrleuten beſetzte neue Mannſchaftswagen der Kratzwicker Freiwilligen Feuerwehr erlitt eine Reifenpanne, wo⸗ durch ſich der Wagen überſchlug und vollkommen zertrümmert wurde. Sämtliche Inſaſſen wurden unter den Trümmern be— graben und mußten nach Anlegung von Notverbänden dem Frauendorfer Krankenhaus zugeführt werden, wo ſie mit erheb⸗ lichen, doch nicht lebensgefährlichen Verletzungen darniederliegen. Weintrinken iſt kein Luxus 0 Ein Aufruf an das deutſche Volk. Der Landesobmann der NSBO und Treuhänder der Arbeit für den Bezirk Rheinland, Staatsrat Willi Börger, veröffentlicht einen Aufruf an die geſamte deutſche ſchaffende Bevölkerung, der das Ziel verfolg!', mit den weitverbreiteten Vorurteilen über das Weintrinken aufzuräumen. Marxiſtiſche Gleichmacherei habe das Weintrinlen als kapitaliſtiſche Ge⸗ nußſucht hingeſtellt. Die ſich aus dieſer Einſtellung er⸗ gebende Abneigung weiter Kreiſe gegen das Weintrinken führte zur Abſatzſtockung und zu dem großen Sinken der Wein⸗ preiſe. Dem Winzerbetrieb wurde die wirtſchaftliche Grund⸗ lage genommen. Schuld an den unwürdigen Löhnen der Winzerarbeiter ſei nicht ſchlechter Wille der Winzer, ſondern Milglieb des Neichsluftjchutzbundes werben 1 Auftrag, schaffe Arbeit! einzig und allein die Tatſache, daß Millionen Menſchen der Anſicht ſind, Weintrinken ſei Luxus. Es ſolle nun nicht etwa der Völlerei und Trinkerei das Wort geredet werden, ſondern man wende ſich nur gegen eine verderbliche, wahn⸗ ſinnige Auffaſſung über vernünftige Dinge des Lebens. In Deutſchland ſei der Alkoholverbrauch am niedrigſten vom allen europäiſchen Ländern. Beſonders kraß ſei der Unter⸗ ſchied beim Weinverbrauch. Schweden und Norwegen, zwei Staaten ohne jeglichen Weinbau, hätten mehr Weinverbrauch pro Kopf der Bevölkerung als das weinbautreibende Deutſch⸗ land. Der deutſche Weinbergarbeiter, ſo heißt es am Schluß des Aufrufs, der deutſche Winzer, dem es weiß Gott nicht beſſer geht als ſeinen Arbeitskameraden, er ſtreckt die Hand aus nach dem deutſchen Arbeiter, wo er auch wohnt und wirkt, und bittet ihn um Verſtändnis für den deutſchen Weinbau. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 12. März: Es notierten: Weizen, inl. 19.85 bis 20, Feſtpreis Bezirk 9 19.50, Bezirk 10 19.70, Bezirk 11 20; Roggen 16.90 bis 17, Feſtpreis Bezirk 8 16.50, Bezirk 9 16.80; Sommergerſte, inl. 18 bis 18.50, Pfälzer Gerſte 18 bis 18.50; Futtergerſte 16.50 bis 17; Hafer, inl. 16; Mais mit Sack 19.25 bis 19.50; Weizenmehl, Spezial Null mit Austauſchware 29.70, April 30, dto. aus Inlandsweizen 28.20, April 28.50; Roggen⸗ mehl, nordd. 22.25 bis 23.50; pfälz. und ſüdd. 23.25 bis 24.25; Weizenkleie, feine, mit Sack 10 bis 10.25, dto. grobe 10.50 bis 10.75; Roggenkleie 10.25 bis 11; Weizenfutter⸗ mehl 11.25 bis 11.50; Roggenfuttermehl 11.50 bis 12; Weizennachmehl 15 bis 15.25; Weizennachmehl, 44b 16 bis 16.25; Erdnußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15 bis 15.25; Rapskuchen 14.50; Palmkuchen 15.25; Kokoskuchen 17.25; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17.25 bis 17.50; Biertreber mit Sack 15.25 bis 15.50; Malzkeime 13 bis 13.50; Trocken⸗ ſchnitzel 9.75; Rohmelaſſe 8.50; Steffenſchnitzel 11; Wieſen⸗ heu, loſe 6 bis 6.40; Rotkleehen 6.40 bis 6.60; Luzerneklee⸗ heu 7.60 bis 7.80; Preßſtroh(Roggen und Weizen) 2.20 bis 2.40, dto.(Hafer und Gerſte) 1.80 bis 2, gebundenes Stroh (Roggen und Weizen) 1.40 bis 1.60, dto.(Hafer und Gerſte) 1.20 bis 1.60 Mark. Berliner Deviſenkurſe vom 12. März: 1 Pfund Sterling 12.74, 1 Dollar 3.51, 100 holl. Gulden 168.78; 100 Lire 21.52, 100 franz. Franken 16.50, 100 Schweizer Franken 80.92, 100 öſterr. Schilling 47.20. Aus der Welt des Wiſſens Nur 1,4 Prozent der Geſamtfläche Deutſchlands ſind als Wohn⸗ und Hofräume benutzt; alle in Deutſchland ſtehenden Gebäude und Baulichkeiten könnten in einem Lande wie Heſſen gut untergebracht werden. Trotzdem iſt die bebaute Fläche ſeit 1913 um 1200 qłm angewachſen, um ein Gebiet, das größer iſt als die Geſamtfläche der drei Hanſeſtädte zu⸗ ſammengenommen. l —— — 1 7 nile Bett erlaſſe U 3 iche geglen iaſtetl. meinef heilen in die heiten Vel 1 lachen N 50 ange trials für d. angle 9 des 6 Kirche 0 A0 meld Die dient Fabt folgt ſag die die Her ſtärh ſamn heran a im vt werke 1000 Gegel 0 braud der 2 tür 5 — 103401 1927 20. A Grund Vetha Pitts dem A durch wiſche batt, bis zun dum 00 1 Reichs n A 1933 Ir Offer M Wehr 1 80 5 zum J 5 hal 4 er her als her gen. werfun mung. 3 — Dienstag, den 13. Marz Vier nheimer Volkszeitung — c Jahrgang 1934 N VD. Berlin, 12. März. Leber die Neuregelung des Filmweſens äußert 1 Reichsverwaltungsblatt der Leiter der Filmoberprüfſtelle Mini⸗ ſterialrat Dr. S eeger. Nachdem die Maßnahmen zum wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau des deutſchen Filmweſens mit der Schaffung der Reichsfilmkammer abgeſchloſſen worden waren erwuchs der Regierung die Aufgabe, dem Film als Kultur⸗ und Propagandainſtrument die ihm gebührende Stellung im neuen Staat einzuräumen und zu ſichern. Dieſem Zwecke dient das neue Lichtſpielgeſetz, durch das das Filmweſen auf eine völlig neue Grundlage geſtellt wird. Vor die Zenfur des ferti⸗ gen Films ſetzt das neue Lichtſpielgeſetz die Vo rprüfung des Filmmanuſkriptes durch den Reichsfilmoͤrama⸗ turgen. Durch dieſe Vorprüfung wird wirkſam verhindert, daß künftig Filme in Deutſchland hergeſtellt werden, die dem Geiſte der Zeit zuwiderlaufen Die Zulaſſung eines Films kann nur beim Vorliegen beſtimmter Verbotstatbeſtände unterſagt wer⸗ den. Neu ſind die abſoluten Verb otsgründe der Verletzung des nationalſozialiſtiſchen und des künſtleriſchen Empfindens. Neuordnung der kirchlichen Verwaltung. Eine Verordnung des evangeliſchen Reichs biſchofs. 1 DNB. Berlin, 12. März. Der Reichsbiſchof hat, wie der Evangeliſche Preſſedienſt mitteilt, auf Grund des Kirchengeſetzes vom 2. März eine Verordnung zur Neuregelung der kirchlichen Verwaltung erlaſſen. An der Spitze der Verwaltung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſteht der Reichsbiſchof. Die in der Verfaſſung feſtge⸗ legten Befugniſſe der theologiſchen Mitglieder des geiſtlichen Mi— inſteriums bleiben unberührt. Der Reichsbiſchof beruft als allge⸗ meinen Gehilfen und Vertreter in kirchenpolitiſchen Angelegen— heiten einen Biſchof zum Chef ſeines Stabes. Der Biſchof iſt in dieſer Eigenſchaft ermächtigt, in kirchenpolitiſchen Angelegen— heiten allen Stellen und Beamten der allgemeinen kirchlichen Verwaltung Weiſungen zu erteilen. Die Verwaltungsſtellen der Deutſchen Evange— liſchen Kirche ſind gem.§ 3 der Verordnung: das Sekretariat —Reichsbiſchofs, das kirchliche Außenamt, die Deutſche Evan— geliſche Kirchenkanzlei. Die Vertretung des Reichsbiſchofs in Verwaltungs— angelegenheiten liegt für den Geſchäftskreis des Sekre— tariats und des kirchlichen Außenamtes beim Chef des Stabes, für den Geſchäftskreis der Deutſchen Evangeliſchen Kirchen— kanzlei bei dem leitenden Beamten dieſer Behörde. Mit der Ausführung des 8 3 der Verordnung wird der Chef des Stabes im Benehmen mit dem leitenden Beamten der Kirchenkanzlei beauftragt. Einheitstracht des Arbeitsdienſtes. 200 Fabriken beſchäftigt.—„Garnitur⸗Wirtſchaft“ beim FA D. Berlin, 12. März. Die Reichsleitung des FA betreibt, wie das VDg.-Büro meldet, die Beſchaffung der Einheitstracht mit aller Energie. Die Tuche werden von der Beſchaffungsſtelle für den Arbeits- dienſt zentral vergeben. Mit ihrer Anfertigung ſind rund 200 Fabriken beſchäftigt worden. Die Anfertigung der Anzüge er⸗ folgt— abgeſehen von der bereits vorgenommenen erſten Auf⸗ tragsvergebung, die zentral gehandhabt wurde— nunmehr due die Arbeitsgaue, wobei die Reichsleitung nur Richtlinien für die Auswahl der Herſteller und die Höhe der Preiſe gibt. Als Herſteller find dabei nicht nur Aniformfabrikanten, ſondern im ſtärkſten Maße die inzwiſchen zu Lieferungsgeſellſchaften zu⸗ ſammengeſchloſſenen Angehörigen des Schneiderhandwerks mit herangezogen worden. Zu der Beſchaffung der Einheitstracht, die ſeit Ende 1933 im vollſten Gange iſt und Hunderte von Arbeitern und Hand- werkern beſchäftigt, trat noch die Beſchaffung von zunächſt 100 000 Einheitsmänteln, die insbeſondere in kalten Gegenden dringend benötigt werden. Die alte Bekleidung muß natürlich, ſoweit ſie noch irgend brauchbar iſt, aufgetragen werden. Damit kommt dann auch der Arbeitsdienſt ganz von ſelbſt zu einer planmäßigen„Gar— niturwirtſchaft“. Verlängerung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkommens. DNB. Berlin, 12. März. Die franzöſiſche Regierung hat bekanntlich am 19. Januar 1934 das deutſch-franzöſiſche Handelsabkommen vom 17. Auguſt 1927 gekündigt. Das Handelsabkommen wäre demnach am 20. April 1934 außer Kraft getreten. Da es aus techniſchen Gründen nicht möglich geweſen iſt, die in Ausſicht genommenen Verhandlungen über eine Neuregelung der deutſch-franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen ſo rechtzeitig aufzunehmen, daß ſie vor dem 20. April abgeſchloſſen werden können, wurde am 10. März durch einen im Auswärtigen Amt ausgetauſchten Notenwechſel zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung verein bart, die Geltungsdauer des Abkommens um einen Monat, alſo bis zum 20. Mai 1934 zu verlängern. Anwendung des Arierparagraphen in der Wehrmacht. DNB. Berlin, 12. März. Nach Vortrag beim Herrn Reichspräſidenten hat der er verfügt, daß die Beſtimmungen des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933§ 3(Arierparagraph) ſinngemäß Anwendung auf die Offiziere, Deckoffiziere, Anteroffiziere und Mannſchaften der Wehrmacht finden. Die Durchführung der Verfügung wird bis zum 31. Mai 1934 beendet ſein. Rücktritt des Bundesrates Häberlin. DNB. Baſel, 12. März. Der Bundesrat Häberlin, der Leiter des Juſtizdepartements, hat am Montag dem Bundesrat die Erklärung abgegeben, daß er der am Montag zuſammentretenden Bundesratsverſammlung als der zuſtändigen Wahlbehörde ſeinen Rücktritt ankündi⸗ gen werde. Dieſer Schritt erfolgte als Konſequenz der Ver⸗ werfung des Staatsſchutzgeſetzes in der geſtrigen Volksabſtim mung. ö Dein Kauf ſchafft anderen Arbeit, dadurch dienft Du auch Dir ſelbſt. Der Film im nationalen Staat. Durch ihre Einbeziehung iſt Gewähr gegeben, daß künftig die Wahrung der nationalen Würde auch im Film durchgeſetzt und Kitſch und Schund dem deutſchen Volk ferngehalten werden. Es iſt, wie Dr. Seeger betont, wohl das erſtemal, daß in ein Zenſurgeſetz künſtleriſche Geſichtspunkte als maßgebend einge— fügt werden. Es entſpricht das der Auffaſſung des neuen Staa— tes von der hohen Verantwortung, die ſeine Regierung gegen— über dem geſchloſſen hinter ihr ſtehenden Volk trägt. Die Prüf⸗ ſtelle des neuen Staates wird daher die ihr zur Anerkennung vorgelegten Filme auch daraufhin zu überprüfen haben, ob ſie dem Kunſtempfinden der Gegenwart entſprechen. a Nach den neuen Beſtimmungen können in Zukunft auch Kleinki nder die Kinovorſtellungen beſuchen, während früher Kindern unter ſechs Jahren der Beſuch überhaupt ge— ſchloſſen war. Allerdings müſſen dabei die zum Schutze ihrer Geſundheit und Moral erlaſſenen Schutzbeſtimmungen beachtet werden. Dr. Seeger betont in dieſem Zuſammenhange, daß ee 5 ſei, auf die Schaffung wirklicher Kinderfilme hinzu irken. FF Der Berufswettkampf der Jugend Aus den Durchführungsbeſtimmungen. Zum erſtenmal in Deutſchland werden in der Woche vom 9. bis 15. April die Jugendlichen aller Berufe zum Wettkampf antreten. An jedem Tag werden in ganz Deutſchland die Jungarbeiter beſtimmter Verufszweige ihr Können zeigen. Das vor aller Oeffentlichkeit zu tun, iſt in⸗ nere Verpflichtung für jeden jungen deutſchen Arbeiter in allen Berufen. Es muß deshalb darauf hingewieſen wer⸗ den, daß nicht die Jugend beſtimmter Organiſa⸗ tionen, ſondern der geſamte Nachwuchs aller Be⸗ rufsgruppen an dieſem Wettkampf teilnehmen kann. Selbſt⸗ verſtändlich iſt, daß nur ariſche Jugendliche als Teilneh⸗ mer zugelaſſen werden. Die Altersgrenzen ſind bei den männlichen Angeſtellten 14 bis 21 Jahre. Er werbs⸗ loſe Jugendliche, welche ſchon beruflich tätig waren, kön⸗ nen ebenſo teilnehmen, wie in der Fachausbildung ſtehende Jugendliche. Die Teilnahme iſt ſelbſtverſtändlich koſtenlos. Nur derjenige kann zum Reichsberufswettkampf zuge⸗ laſſen werden, der ſich bisſpäteſtens 2 4. März ſchrift⸗ lich dazu angemeldet hat. Anmeldeſcheine hierzu ſind zu haben bei der Hitler-Jugend, den Amtswaltern, den Ar⸗ beitsfrontverbänden, in den Betrieben und bei den Wett— kampfleitern. Die Richtlinien für die einheitliche Durchfüh⸗ rung des Berufswettkampfes, die Schaffung der allgemei⸗ nen Vorausſetzungen hierzu und die Durchführung der Propaganda liegt bei der Hitler-Jugend, während die tech⸗ niſche Leitung auf ſeiten der Arbeitsfront liegt. Für den Reichsberufswettkampf ſind 15 Berufsgruppen vorgeſehen, die in folgender Anordnung am Wettkampf teilnehmen: Montag, 9. April: Gruppe Graphiſches Gewerbe, Gruppe öffentliche Betriebe(einſchließlich Verkehr), Gruppe Holz. Dienstag, 10. April: Gruppe Nahrungsmittel, Gruppe Tabak. Mittwoch, 11. April: Gruppe Textil und Bekleidung, Gruppe Baugewerbe. Donnerstag, 12. April: Gruppe Eiſen und Metall, Gruppe Chemie, Papier und allgemeine Fabrikation. Freitag, 13. April: Gruppe Berg⸗ bau, Gruppe Leder, Gruppe Heimarbeit. Samstag, 14. April: Gruppe Land- und Forſtwirtſchaft. Sonntag, 15. April: Gruppe Deutſche Angeſtelltenſchaft. Die 15. Gruppe iſt diejenige der weiblichen Ju⸗ gend, welche ſich entſprechend ihrer Verufszugehörigkeit am gleichen Tage wie ihre obengenannte Gruppe, aber doch getrennt von der männlichen Jugend, zum Berufs— wettkampf einfindet. Folgende Anforderungen an die Teilneh⸗ mer am Berufswettkampf ſind vorgeſehen: 1. Praktiſche berufliche Aufgaben, gearbeitet an der Be⸗ triebsſtätte oder unter betriebsähnlichen Vorausſetzungen (örtlich jeweils alle Jugendlichen in einem oder mehreren Betrieben zuſammengefaßt, mit einer Ausnahme, daß Spe⸗ zialberufe bei genaueſter Prüfung ihre Aufgabe in ihrem Lehrbetrieb durchführen). Dauer für dieſe berufliche Arbeit 1—4 Stunden, je nach Beruf. 2. Schriftliche Elementaraufgaben, Rechnen, deutſcher Aufſatz, Fragen aus der Berufspraxis(ſchriftlich geſtellt, schriftlich beantwortet). Dauer: rund eine Stunde. 3. Für ausgelernte Arbeiter(Hilfsarbeiter) vor allem im Hinblick auf die praktiſche Seite abgewandelte Aufgaben. 4. Für die weibliche Jugend hauptſächlich Aufgaben hauswirtſchaftlicher Art mit entſprechender Berückſichtigung beſonderer beruflicher Aufgaben bei den Frauenberufen oder hauptſächlich von Frauen ausgeübten Berufen. Die Aufgaben ſind in dieſem Jahre beſonders einfach, ſo daß in der Regel der überwiegende Großteil der Ju⸗ gendlichen die Arbeiten bewältigen kann und Güte und Genauigkeit die Beſten herausheben. Es gibt vier Aufgabengruppen von verſchie⸗ dener Schwierigkeit: eine leichte, eine mittelſchmere, eine ſchwere und eine ſehr ſchwere, die ähnlich vier entſprechen⸗ den Lehrjahren geſtellt werden. Es wird jedem Teilneh⸗ mer anheimgeſtellt, ſich in einer dieſer Stufen zu beteiligen. Es wird alſo an jedem Ort, in dem eine beſtimmte Anzahl Jugendlicher einer Berufsgruppe zuſammenkommt, für jede der 15 Berufsgruppen eine Wettkampfleitung ge⸗ bildet. Zu dieſer Wettkampfleitung werden ſowohl HJ⸗ Führer und Ortsjugendleiter der betreffenden Berufsgrup⸗ pe ſowie Ortsleiter der entſprechenden Arbeitsfrontver⸗ bände als auch Praktiker aus Induſtrie, Handel, Handwerk, Gewerbe, Lehrer aus Fach⸗ und Berufsſchulen und ein größerer Stab von Mitarbeitern gehören. Die örtlichen Spitzen der Bewegung, der Behörden und der Wirtſchaft werden den Ehrenausſchuß bilden. Die örtlichen Wett- kampfleitungen übernehmen dann die Durchführung des Wettkampfes ſowie die Prüfung und Bewertung der Wettkampfarbeiten. Zum innerkirchlichen Meinungskampf Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters an die Länderregierungen. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat an die Lan— desregierungen folgenden Erlaß gerichtet: „Innerhalb der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ſind zur Zeit Auseinanderſetzungen im Gange, die auf eine Klärung der kirch— lichen Geſamtlage hinzielen. Der Herr Reichskanzler hat die ausdrückliche Entſcheidung getroffen, daß, da es ſich um eine rein kirchliche Angelegenheit handelt, von außen her in dieſen Mei⸗ nungsſtreit nicht eingegriffen werden ſoll. Insbeſondere ſoll jedes polizeiliche Eingreifen wie Schutzhaft, Poſtbeſchlagnahme u. a. unterbleiben. Ich bitte daher ergebenſt, die nachgeordneten Dienſt⸗ ſtellen unverzüglich mit entſprechender Weiſung zu verſehen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die zur Wahrung der äußeren Ordnung etwa notwendigen Maßnahmen inſoweit zuläſſig ſind, als ſie nicht den Charakter eines Eingriffs in den innerkirchlichen Meinungs- kampf haben. Aus gegebenem Anlaß weiſe ich darauf hin, daß auch kirchliche Stellen nicht befugt ſind, ein Einſchreiten ſtaat⸗ licher Organe im kirchlichen Meinungskampf herbeizuführen.“ Die Reichsſtatthalter haben einen Abdruck dieſes Erlaſſes erhalten. Lotterieausgabe in Neuvyork zugunſten der Arbeitsloſen. DNB. Neuyork, 12. März. Der Bürgermeiſter von Neuyork, La Guardia, beab⸗ ſichtigt zugunſten der Arbeitsloſenhilfe die Durchführung einer Lotterie mit Gewinnen im Werte von 260 000 Dollar, die der Stadt 20 bis 30 Millionen Dollar einbringen ſoll. Die Ziehung wird zweimal jährlich ſtattfinden. Er will die Seeſchlange geſehen haben. London, 12. März. Wie Reuter aus Newyork meldet, will der Kapitän der„Mauretania“, die von einer Kreuz⸗ fahrt nach den Antillen zurückgekehrt iſt, in der Nähe der Bahama ⸗Inſeln ein Seeungeheuer geſichtet haben. Er er⸗ klärte in Newyork, daß das Ungeheuer„ſicherlich“ 20 Meter lang geweſen ſei. Es habe vier Höcker gehabt, außerdem noch andere unförmliche Auswüchſe, die nach Floſſen aus⸗ eſehen hätten.„Ich habe es drei Minuten lang beobach⸗ et,“ fügt er hinzu,„und halte es ſogar für möglich, daß es dieſelbe Schlange war, die wir am 11. Februar in den glei⸗ chen Gewäſſern geſehen haben.“ Ein kalholiſcher prieſter befällt ſſch in Nußſand Die erſte ſeelſorgerliche Tätigkeit eines katholiſchen Auslandsgeiſtlichen in der Sowjetunion. London, 12. März(Eig. Bericht.) Engliſche Berichte aus Moskau vom 6. März, die zum Teil in der Londoner Preſſe unter dem Titel„Leichte Aenderung des ſowjetruſſiſchen Verhaltens gegenüber der Kirche und Religion“ oder„Was Rooſevelt auf kulturellem Gebiet durchzuſetzen wußte“ erſcheinen, machen die bedeutſame Feſtſtellung, daß jetzt „zum erſten Male ſeit der bolſchewiſtiſchen Revolution“ ein nichtruſſiſcher Geiſtlicher, der amerikaniſche Pater Leopold l zerorden, die erſte ſeelſorgerliche Tä— tigkeit in der Sowjetu. m aufgenommen hat. Der Pater, der deutſcher Abſtammung iſt(ſeine Eltern wanderten aus Rhein- heſſen ein), kam mit dem Perſonal der amerikaniſchen Geſandt— ſchaft in Moskau an und hat am vergangenen Sonntag die amerikaniſchen Katholiken in der„Franzöſiſchen Kirche“(römiſch— katholiſch) mit anderen Gläubigen verſammelt gehabt. Es iſt von Bedeutung, daß der Pater dem römiſch-katholiſchen Admini— ſtrator Muſgr. Pius Nevew unterſtellt iſt, der kein Aus— Braun aus dem Au länder iſt. Zur Erläuterung dieſes Falles muß bemerkt werden, daß Präſident Rooſevelt, der ſelbſt kein Katholik iſt, von der Freiheit der Religionsausübung für die amerikaniſchen Katholiken in der Sowjetunion und die unter amerikaniſchem Schutze ſtehenden Nichtamerikaner die Anerkennung der Sowjetunion durch das Weiße Haus abhängig machte. Pater Braun iſt der amerika— niſchen Geſandtſchaft attachiert. Kurz darauf hat Muſſolini, wie die nächſten Begebenheiten beſtätigen werden, unter durchaus gleichen Bedingungen die Ausübung der religiöſen Praxis für die katholiſchen Italiener und ihrer Seelſorger in der Sowjetunion geſichert. Der Papſt als Souverän (Eigener Bericht aus London.) Im Amtsblatt der engliſchen Kriegsmarine, den„Fleet Orders“, erſcheint eine Abänderung der bisher gültigen Salutvorſchriften, die durch Feſtſetzung des Saluts für den Papfſt und ſeine diplomatiſchen Vertreter eine Ergänzung er— fahren. Die Abänderung lautet: „Der Pa pft iſt als ein ausländiſcher Souverän zu be— trachten und iſt nach Art. 43 zu ſalutieren. Nuntien und Inter- nuntien, die diplomatiſche Agenten des Papſtes ſind und im Range von Botſchaftern und Geſandten ſtehen, haben Anſpruch auf Salut nach den Angaben der Tafel. Legaten, die diplo⸗ matiſchen Status beſitzen, haben den Salut nach ihrem diplo⸗ matiſchen Rang zu beanſpruchen.“ Durch dieſe Vorſchrift würde der Papſt einen könig— lichen Salut von 21 Schüſſen erhalten, wenn er an irgend einem Platze im britiſchen Reiche, wo ſich ein Fort oder eine Batterie befindet, ankommt oder ihn verläßt. Die während des Aufenthaltes ankommenden oder abfahrenden Kriegsſchiffe feuern auch den Königsſalut. Das Gleiche gilt für die evtl. Ankunft oder Abreiſe des Papſtes auf einem britiſchen Kriegs ſchiff. Die Nuntien und Internuntien erhalten unter gewiſſen Bedingungen einen Salut von 19 bzw. 17 Schüſſen. Die hiſtoriſche Kirche von Rouen eingeäſchert. Rouen, 12. März. Die Kirche Saint⸗Nicaiſe von Rouen, ein bekannter aus dem 12. und dem 14. Jahrhundert ſtammender Kirchenbau, iſt in der Nacht zum Samstag eingeäſchert worden. Man vermutet, daß der Brand durch Kurzſchluß in der Orgel ausgebrochen iſt. In der Orgel wurde bis 11 Ahr nachts gearbeitet. Vermutlich war in der Orgel bereits um dieſe Zeit ein Feuer ausgebrochen, das jedoch nicht geſehen wurde. Das Feuer verbreitete ſich mit großer Schnelligkeit. Ge— gen 2 Ahr früh ſtand der ganze Kirchturm in Flammen. Die Feuerwehr, die um dieſe Stunde alarmiert wurde, mußte ſich darauf beſchränken, die umliegenden Häuſer zu beſchützen. Der Kirchturm und Glocken ſtürzten mit furchtbarem Getöſe ein. Die ganze Kirche ich eingeäſchert worden. Die Kirche hatte beſonders wertvolle Kirchenfenſter, die zu den ſchönſten von Rouen gehörten. Gewiſſe dieſer Kirchenfenſter ſtammten aus dem 16. Jahrhundert und hatten großen Wert. Sie ſind alle zerſtört worden. 0 —̃ ̃ͤ— Aus Nah und Fern Gauleiter Sprenger in der Rhein-Cahnecke. ** Frankfurt a. M. Am Sonntag fand ſich Gauleiter Sprenger zunächſt mit ſeinen politiſchen Leitern des Unter⸗ weſterwaldkreiſes in dem ſchönen Kreisamtſtädtchen Mon⸗ tabaur zuſammen. Der junge, aber kampferfahrene Kreisleiter C. W. Koch hatte den Kreis verſammelt zur Ein⸗ zührung ſeines Nachfolgers, des Pg. Hinterwälder aus Kaub a. Rh., ſeither Kreisleiter von St. Goarshauſen. Der Gauleiter gab einen Ueberblick über die Entwicklung des Unterweſterwaldkreiſes, der als letzter von der Bewegung in Angriff genommener Kreis einen glänzenden Auf⸗ ſchwung fand. Der Gauleiter übergab dem Kreisleiter Hin— zerwälder, der Bürgermeiſter von Montabaur wurde, den Kreis. Pg. Koch iſt in die Gauleitung berufen worden. Die SA des Kreiſes war inzwiſchen zum Vorbeimarſch angetre⸗ ten und zeigte dem Gauleiter neben einer zahlreich verſam⸗ melten Menſchenmenge ein vorzüglich diſzipliniertes Men⸗ ſchenmaterial.— In Naſtätten im Kreis St. Goars⸗ hauſen erwartete eine unzählbare Menge den Gauleiter, welcher eine Gedenktafel für den gefallenen SA-Mann Wil⸗ helmi enthüllte, der an dieſer Stelle im März 1927 als er⸗ ſter Nationalſozialiſt des Gaues Heſſen⸗Naſſau erſchoſſen wurde.— Anſchließend begab ſich der Gauleiter nach St. Goarshauſen. Dort war das Jungvolk der Hitler— jugend aus dem Kreis zuſammengezogen und bot eine prächtige Ueberraſchung. Der Gauleiter ſchritt die Reihen der Jungens und Mädels ab und richtete herzliche Worte der Anerkennung und des Anſporns an dieſen prächtigen Nachwuchs der Bewegung. Hierauf übergab der Gauleiter vor über 200 verſammelten politiſchen Leitern des Ahein⸗ Lahneck⸗Kreiſes dem Landrat Dr. Brunnträger die Kreis— leitung. Tagung der heſſen-naſſauiſchen Kinderreichen. * Frankfurt a. m. Im Hotel Kyffhäuſer fand eine ſtark beſuchte Tagung des Landesverbandes Heſſen-Naſſau im Reichsbund der Kinderreichen unter Leitung des Lan⸗ desleiters Pg. Müller⸗Frankfurt a. M. ſtatt. Den Haupt⸗ vortrag hielt der Reichsbundleiter Pg. Stüwe⸗Berlin, der eindringlich die Gefahren des Geburtenrückganges ſchil⸗ derte, nachdem er zuvor einen kurzen Ueberblick über die politiſchen Ereigniſſe des letzten Jahres gegeben hatte. Auf das bevölkerungspolitiſche Problem eingehend, wies er da— rauf hin, daß 40 Prozent aller Ehen im Durchſchnitt der letzten fünf Jahre kinderlos ſind, daß 13 Prozent nur ein Kind aufzuweiſen haben. Im Jahre 1932 hatten wir nur noch 975 000 Geburten in Deutſchland. Wenn das ſo wei— tergehe, werde in 50 Jahren die oſtdeutſche Frage gelöſt ſein. Die Polen werden einfach in den von den Deutſchen entvölkerten Raum drängen. Der Bund der Kinderreichen ſei heute ein nationalſozialiſtiſcher Kampfbund zur bevöl⸗ 7 n kerungspolitiſchen Aufklärung geworden, deſſen Aufgabe es ſei, die völkiſchen Ziele der Reichsregierung in zähem Kampf zu verbreiten. Stadtarzt Dr. Gerum⸗Frankfurt a. M. überbrachte die Grüße des Stadtgeſundheitsamtes und ſprach über die erbgeſundheitliche Bedeutung des Reichs⸗ bundes der Kinderreichen für die Verwirklichung des völki— ſchen Aufbauprogramms. Er forderte dabei nachdrücklichſte Förderung der Maßnahmen der Regierung(Eheſtandsdar— lehen uſw.). Oſſenvach.(Gahrhundertfeter der Ober⸗ realſchulen.) In den Tagen vom 21. bis 23. Septem⸗ ber 1934 gedenken die beiden Oberrealſchulen in Offenbach a. M. das Feſt ihres hundertjährigen Beſtehens zu feiern. An alle ehemaligen Schüler und Abiturienten nah und fern ergeht hierdurch die Bitte, ihre eigene Anſchrift und die et— waiger Bekannter, die gleichfalls ehemalige Schüler der beiden Anſtalten waren, möglichſt umgehend an Studienrat Guſtav Storck, Offenbach a. M., Oberrealſchule am Stadt⸗ haus, gelangen zu laſſen; es wird ihnen daraufhin dem— nächſt eine Einladung zu der Feier zugehen, der hoffentlich ein ſchönes Gelingen beſchieden ſein wird. Offenbach.(Eine Fabrikhalle niederge⸗ brannt.) In der Halle der Rodgau Gummi-Werke in Heuſenſtamm entſtand aus bisher noch nicht geklärter Ur— ſache ein größerer Brand. Das Feuer ergriff innerhalb kurzer Zeit die 50 bis 60 Meter breite und etwa 100 Meter lange Halle und hüllte ſie in ein einziges Flammenmeer. Sie brannte vollſtändig nieder. Ein Opfer der Flammen wurden auch einige in der Halle untergebrachte Maſchinen. In dort lagernden Rohmaterialien fand das Feuer reiche Nahrung. Die Offenbacher Feuerwehr bekämpfte gemein— ſchaftlich mit den Feuerwehren aus der Umgebung das Feuer erfolgreich. Durch das geiſtesgegenwärtige Eingrei⸗ fen eines Schutzmanns, der die Ventile des Keſſels öffnete, wurde eine Exploſion verhindert. Pfungſtadt.(Schilfernte.) Die Schilfrohrernte im Pfungſtädter Moor war in den letzten trockenen Tagen in vollem Gang, ſo daß große Flächen des in dieſem Jahr hochgewachſenen Rohres bereits abgeerntet ſind. Oſthofen.(Ins Konzentrationslager ge⸗ bracht.) Der Geſchäftsführer der Bensheimer Filiale des Konſumvereins Weinheim, Hermann Konzack, wurde we— gen Verächtlichmachung der Reichsregierung und einer von ihr geförderten Organiſation ins hieſige Konzentrationsla⸗ ger gebracht. Mainz.(Evangeliſche Pfarr nachricht.) Pfar⸗ rer Schilling in Neu-Yenburg wurde als erſter Pfarrer der Johanniskirche nach Mainz verſetzt. Gleichzeitig wurde er zum erſten Pfarrer der Stadt Mainz ernannt. In Neu⸗ Yſnburg, wo Pfarrer Schilling nahezu 5 Jahre wirkte, ſieht ihn die evangeliſche Gemeinde ungern ſcheiden. In Mainz wird Pfarrer Schilling ſein Amt am 15. April an- treten. ö 1 N Frankfurt a. M.(Dreiköpfige Einbrecher⸗ bande feſtgenommen.) In einer der letzten Nächte wurden von einem Schutzpolizeibeamten in Frankfurt a. M.⸗Zeilsheim drei verdächtige Männer beobachtet. Er hielt ſie an und bei den Feſtſtellungen ergab ſich, daß man einen guten Fang gemacht hatte. Es handelte ſich um drei Ein⸗ brecher, die in der letzten Zeit Wohnungseinbrüche in Zeils⸗ heim, Sindlingen und Höchſt ausgeführt hatten. Der An⸗ führer davon, der 28 jährige Arbeiter Friedrich Mack, iſt be⸗ reits wegen Einbruchs vorbeſtraft. Er war im Jahre 1926 der Anführer einer Einbrecherbande, die in Offenbach und Umgebung Einbrüche in Wirtſchaften und Keller ausführte. Ein 22 jähriger Arbeiter und ein 21 jähriger Schriftſetzer waren jetzt ſeine Komplizen. Bis jetzt konnten ihnen ſieben Wohnungseinbrüche und Einbruchsverſuche nachgewieſen werden. In der Beute ſelbſt waren ſie keine Spezialiſten, ſondern ſie nahmen wahllos mit was ſie fanden. Frankfurt a. Mm.(Ein rabiater Burſche.) En⸗ de Dezember hielt im Nordend ein Reklameauto, das durch einen Lautſprecher die Aufmerkſamkeit des Publikums auf ſich lenkte. Ein zehnjähriger Schüler wollte durch ein Fen⸗ ſter in das Innere des Wagens, der mit bemalter Lein⸗ wand beſpannt war, ſehen, als plötzlich der Kraftwagenfüh⸗ rer herausſprang und dem Jungen einen Stoß gab, daß er hinfiel. Außerdem trat er ihm in die Kniekehle. Einem Paſ⸗ ſanten, der den Namen des Kraftfahrers feſtſtellen wollte, ſchlug der rabiate Burſche ins Geſicht und verletzte das Au⸗ ge. Wegen der Mißhandlung des Schülers mußte ſich der Kraftfahrer vor dem Schöffengericht einfinden, das die rohe Tat mit einem Monat Gefängnis ahndete. Frankfurt a. M.(Zweijähriger Junge töd⸗ lich verbrannt.) Das zweijährige Söhnchen der Familie Wimmers, Laubeſtraße 2, ſchläft in der Küche. Sonntag früh ſpielte der Junge am Feuer. Er kam dem Herd zu nahe und ſeine Kleider gerieten in Brand. Ehe Hilfe herbei⸗ kam, hatte das Kind ſchwere Brandwunden erlitten. Die Rettungswache ſorgte für ſchnellſte Ueberführung ins Kran— kenbaus. Aber das Kind war nicht mehr zu retten. * Aus Mannheim Mannheim, 12. März. Q Gefährliches Spiel mit dem Luftdruckgewehr. Als ein 14 Jahre alter Volksſchüler am Fenſter der elterlichen Woh⸗ nung in der Augartenſtraße an einem Luftdruckgewehr han⸗ tierte, löſte ſich ein Schuß. Das Geſchoß drang einer Volks⸗ ſchülerin in die linke Schläfe. Senkung der Hypothekenzinſen. Der Verwaltungsrat der Städtiſchen Sparkaſſe hat beſchloſſen, den Zinsſatz für Hypotheken ab 1. April dieſes Jahres von 5 auf 4,5 Prozent und für Kredite in laufender Rechnung, Schuldſchein⸗ darlehen uſw. von 5.5 auf 5 Prozent zu ſenken. O Straßburg 2 76 Ein jröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit n A nt den Noch lag die Erde kahl und nackt, aber ein grüner Schein ging ſchon von ihr aus und verriet, daß ſie bald grünen und blühen werde. Er ſah auf die Weinberge, die köſtliche Trauben tragen würden, ſah die Hopfenfelder, die viel Fleiß verlangen. Er freute ſich auf den Sommer, da alles in lichter Schönheit erſtrahlte. Das Bild der altertümlichen Stadt. aus der ſich das Münſter hoch, gewaltig emporreckte, wie ein Finger Gottes, zwang ihn, an die alten ſchönen Städte Sachſens, an Meißen mit dem Dom, der Albrechtsburg, an das mittelalterliche Bautzen zu denken. Das Land iſt deutſch! ſo ſprach eine Stimme in ſeinem Herzen. Herrgott, erhalte es Deutſchland! Er lernte die Stadt lieben. Es war eine zurückhaltende Stadt, die dem Fremden erſt mit Mißtrauen entgegen— kommt, die ihn nicht gleich warm werden läßt, aber je inniger er die Verbindung mit ihr ſucht, um ſo ſtärker fängt ſie ihn mit ihrem Zauber und ihrer Schönheit, die Jahrhunderte ſchufen, ein. Spielmann hatte lange mit dem Turmwächter, einem alten Manne, geſprochen, dem es Freude machte, einmal aus der Vergangenheit zu plaudern, der ihm durch ſeine Schilderungen die Landſchaft, die ſich ihm offenbarte, leb— haft geſtaltete. Dann hat er ihm ein gutes Trinkgeld gegeben und iſt die vielen Stufen langſam hinabgeſtiegen. Als er aus dem Münſter tritt iſts ihm, als drängten die alten Häuſer des Münſterplatzes förmlich auf ihn ein. Er hat noch eine Stunde Urlaub und beſchließt, in einer der zahlreichen Obſtweinſchenken ein gutes Glas Apfelwein zu trinken. Aber er kommt nicht dazu, denn Hella begegnet ihm und ſieht ihn überraſcht und erfreut an. „Guten Tag, gnädiges Fräulein!“ „Guten Tag, Herr Spielmann, wo kommen Sie denn her? Sie wollen wohl gar ſtramm ſtehen?“ Spielmann macht eine wichtige Miene. i „Dort drüben geht ein Leutnant unſeres Regiments! Der muß ſehen, daß ich der Tochter meines Oberſten Reſpekt entgegen bringe.“ „Du lieber Gott... kann man denn in ganz Straß burg nicht ein paar vernünftige Worte zuſammen ſprechen! Der Leutnant iſt vorbei. Begleiten Sie mich ein Stück, Herr Spielmann! Sie können das Paket tragen! Nicht wahr, ſo geht es?“ „Jawohl! Aber recht hoheitsvoll, gnädiges Fräulein, wenn ich bitten darf.“ Sie lächeln beide und dann geht Spielmann mit ge⸗ ſpielt reſpektvoller Miene neben Hella her. „Es iſt bald Faſching, Herr Spielmann!“ „Ja, der ſoll ja hier ſehr lebhaft ſein!“ „Oh ja, der Elſäſſer iſt lebensfroh, da merkt man es! Haben Sie keine Luſt, ſich einmal im Faſching zu tum⸗ meln?“ „Luſt ſchon!“ „So bequem bekommen Sie es nie wieder! Sie müſ— ſen zur Redoute ins Deutſche Haus gehen. Dort gehen alle Offiziere hin.“ „Sie meinen, die Maske verbirgt mich?“ „Ja!“ „Dann müßte ich mich aber nach der Demaskierung oder noch vorher drücken. Da macht es auch keinen rich— tigen Spaß.“ Such w ua b aunuunaunmmunmmmmmmumnnnnummummnnnunmumnmmmnmmnunmumnmmmmnmnnmnmmnmmnnummnmmummn „Aber Herr Spielmann, um 12 Uhr iſt doch niemand mehr nüchtern.“ „Darauf kann ich mich nicht verlaſſen! Nein, ich werds doch lieber bleiben laſſen! Jetzt kommt bald Frühiahr. dann Sommer, da hoffe ich Gelegenheit zu haben, einmal auszufliegen, oft auszufliegen. Ich möchte das ganze ſchöne Land kennen lernen. Da gibts traumverlorene Schenken, in denen man tanzt und luſtigz iſt.“ Hellas Augen ſtrahlten. re müſſen Sie mich einmal mitnehmen, Herr Spiel⸗ mann!“ „Das iſt unmöglich!“ ſagt Spielmann erſchrocken. „Bedenken Sie, was Sie aufs Spiel ſetzen!“ „Nichts... denn dort wird mich keiner kennen! Ich kleide mich wie ein Bauernmädel... mal ganz einfach im Mieder und weiten Rock, daß er nur ſo im Tanze wirbelt. Ach, das muß ſchön ſein!“ „Wunderſchön, aber.. verkneifen müſſen wir es uns! Leider!“ Sie ſchritten eine enge Gaſſe entlang, weit und breit kein Offizier, kein Soldat zu ſehen. Da beugte ſich Spielmann näher zu Hella und ſagte leiſe:„Wenn Sie wüßten... was das für mich bedeutet, einmal mit Ihnen zu tanzen und zu lachen... Sie könn⸗ ten ermeſſen, wie ſauer es mir oft fällt... nur der Sol⸗ dat zu ſein, immer abſeits von Ihnen ſtehen zu müſſen.“ Ihr Herz ſchlug ſchneller bei ſeinen Worten. „Warum hat Ihnen der König nicht geholfen! Warum müſſen Sie dienen!“ „Warum der König nicht half? Weils das Schickſal nicht wollte, denn ſonſt hätte ich nie die Tochter meines Oberſten kennen gelernt... nie! Das war Schickſal! Und dienen muß ich, weil ich ein Deutſcher bin.“ Schweigend gehen ſie ihren Weg weiter. In beiden Herzen pulſiert das Blut raſcher, erwacht die Sehnſucht ſtärker. Zwei ſchöne Menſchen ſind es, zwei Menſchen, die das Leben lieben und die ſich an ihm erfreuen möchten. Und... es geht nicht. Er begleitet ſie nicht bis nach Hauſe, eine Straße vor⸗ her gibt er ihr das Paket zurück, markiert den Reſpekt⸗ vollen, ſteht ſtramm und Hella geht allein, ſehr traurig im Herzen, nach Hauſe. Die Tage vergehen. Der Faſching iſt gekommen. Und auch in den Kaſernen der verſchiedenſten Garni⸗ ſonen will ſich der Faſching austoben. Die Soldaten ſind angeſteckt von der tollen Fröhlichkeit der Bevölkerung. Auch in der Mannſchaftsſtube der vierten Koxporal⸗ ſchaft hat man viel vor. Spielmann hat zugeſagt, zu kommen, Spielmann, den ſie alle verehren und lieben. Emil Rabaunke hält mit Kilian, Schnittchen- und den anderen Kameraden Kriegsrat ab. „Alſo, Jungens. wie ick det ſchon vor eenne Woche jeſagt habe.. alle in Koſtüm! Un wenn es in eenne Bade⸗ hoſe iſt! Unſere Faſtnachtskomödie wird der Clou von dem janzen Abend werden. Die Kamevaden von die 2., 3., 5. und 6. Korporalſchaft haben ihr Erſcheinen zuje⸗ ſagt und ick denke, det es ſehr luſtig wird. Habt ihr man alle Koſtüme?“ „Jawoll Alles in Ordnung!“ ſcholls aus vielen Sol⸗ datenkehlen. „Na, Baumert, als was jehſt du denne?“ „Als wie ich? Nu ich gehe als Klapperſtorch!“ „Klapperſtorch! Knorke! Reeneweg wie e Symbol! Alſo, denn hört man zu. Nach die Befehlsausgabe jehts los! Abendbrot faſſen! Denn noch'ne Probe von unſere Faſtnachtskomödie! Und denn koſtümieren, verſtanden! Kilian.. ſage, mein Junge, wat haſte denn an Reich⸗ tümern injeſammelt?“ „35 Mark und 70 Pfennige“ „Hm.. een janzer Batzen Jeld! Kinda, iſt noch een Kröſus unter uns, der noch wat für die Korporalſchaft ſtiftet? Er kriejt dafür den Hoſenbandorden der 105er! Na.. keener da?!“ „Ich ſtifte 10 Mark!“ machte Kilian den Anfang. „Bravo!“ ſagte Rabaunke.„Unſerem Kameraden Kilian ein kräftiges Wau.. wau“ „Wau. wau!“ brüllte die Kolonne. „Ick jebe den letzten Reſt von meine Löhnung noch dazu!“ fuhr Rabaunke fort.„Eine halbe Dekade, 1 Mark und 10 Pfennige in juter Münze!“ „Wau. wau..!“ brüllt die Kolonne. Es kommen noch weitere Spenden dazu und die Summe wächſt auf 60 Mark an. „Jut!“ ſagt Rabaunke.„Alſo 60 Mark und 25 Pfen⸗ nige! Dafür jibts was janz beſonderes! Der„Lahme Ja⸗ kob“ ſchickt uns 18 Portionen Rehbraten!“ „Rehbraten? Donnerwetter! So was Feines! Wie kommen wir denn zu dem Rehbraten? Koſtet ja zu viel! Lieber was ordentliches zu ſchwebbern!“ ſcholl es bunt durcheinander. Mit dem Rehbraten em „Bſcht! Stille, Kameraden! macht euch man keene Sorjen! Den hat nämlich unſa lieber Kamerad Kilian geſchoſſen.“ Alle hörens erſtaunt und ſchütteln die Köpfe. „Alle Mann herhören.. aba Schnauze halten! Ver⸗ ſtanden! Jeſtern haben wir man doch wieda uffn Schieß⸗ platz Ochſenwörts jeſchoſſen. Spät am Nachmittag! War ſchon janz duſemang, als der Kilian den letzten Schuß tat! Stimmts, Kilian?“ „Jawoll, es ſtimmt! Ich konnte die Scheibe kaum noch ſehen. Sags auch dem Unteroffizier, aber der komman⸗ diert, ich muß abdrücken. Die Scheibe habe ich ja nicht getroffen.. aber den Rehbock, der von hinten über den Wall kam, und gut getroffen habe ich ihn. Mein Vater hat ja ne Jagd! Da weiß man Beſcheid!“ Alle lauſchen geſpannt zu. „Hat das denn keiner gemerkt?“ fragt Müller⸗Arthur. „Bei unſerer Korporalſchaft. nee! Das war ja mein letzter Schuß. Die hinten in den Unterſtänden, die habens ja gemerkt, aber die hielten dicht. Ich habe dann mit einem vom Scheibenkommando geſprochen und die haben den Rehbock.. ein ſtrammer Burſche wars.. heimlich auf ihrem Wagen untergebracht und zum„Lahmen Jakob“ geſchafft. Die Hälfte haben ſie behalten, die andere Hälfte bekommt die Korporalſchaft. Wir bezahlen dem„Lahmen Jakob“ nich mal was für die Zubereitung, weil wir das Faß Bier von ihm nehmen. Alſo.. Rehbraten! Den haben wir billig! Aber wehe dem, der quattert!“ Rabaunke nahm wieder das Wort und entwickelte ſein weiteres Programm, das allgemeine Billigung fand. * Unteroffizier Buſch kommt in die Schreibſtube, um ſich ſeinen Nachturlaub zu holen. Er iſt unverheiratet und wohnt daher in der Kaſerne. (Fortſetzung folgt). ehe Jh e ti din Fein U 0 b 5 mn 0 n lige bet der de he