en Ch. m einer licher häm⸗ Daz boller r zum vie die Fteie dee, N Vol⸗ Amen, wur deſtim⸗ in ein n Mainz wieder erhält s den Frage . Die ie dem a Und einan⸗ h eine anzu⸗ 1 dutch inden. Ver ⸗ Die heiden 9 für ck der leiſen gel. Mit über ber⸗ teſtlos h den N ö . . ö N 1 Amiliches Verkündigungsblatt der Hej. Bürgermeisterei Viernheim 1 iu und anderer Behörben- Vereins⸗ u. Geichäßtsanzeiger bezüglich des Völkerbundes habe Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 63 Beilagen: Donnerstag, den 15. März 1934 Kein Donaublock. Die Beſprechung in Rom. DNB. Rom, 14. März. Bundeskanzler Dollfuß iſt am Dienstag um 21.45 Ahr mit dem Sonderzug Muſſolinis in Rom eingetroffen. Zum Empfang hatten ſich der Du ce, die Staatsſekretäre Roſ⸗ ſini und Suvich, ferner der Sekretär der faſchiſtiſchen Partei, Starace, der Präfekt von Rom, der Gouverneur von Rom, ſowie zahlreiche hohe Beamte des Außenminiſteriums eingefunden. Bei der Abfahrt dankten Dollfuß und Muſ⸗ ſolini der grüßenden Menge mit dem Faſchiſtengruß. Dollſuß bei Mufſolini. DNB. Rom, 14. März. Bundeskanzler Dollfuß legte am Mittwoch vormittag an den Königsgräbern im Pantheon und am Grabmal des An— bekannten Soldaten Kränze nieder. Am 12 Ahr wurde er vom Duce in Privataudienz empfangen, die eine Stunde dauerte. Die Mittagsausgabe des halbamtlichen„Giornale d'Jtalia“ schreibt, die italieniſche Donaupolitik wolle keineswegs auf einem italieniſch⸗öſterreichiſch-ungariſchen Block nach Art der Kleinen Entente zuſteuern, ſondern ä ein Syſtem zweiſei⸗ tiger miteinander verketteter Abkommen schaffen. Erſte Dreierbeſprechung am Donnerstag. DNB. Rom, 14. März. Am Mittwoch gegen Abend machte Muſſolini bei Dollfuß einen Gegenbeſuch. Die erſten Dreierbeſprechungen zwiſchen Muſſolini, Dollfuß und Gömbös wird am Donnerstag ſtatt⸗ finden. Eine Anterredung mit Dollfuß. DNB. Wien, 14. März. Bundeskanzler Dollfuß gewährte am Dienstag abend nach ſeiner Ankunft in Rom einem Vertreter der„Agenzia Stefani“ eine Unterredung. Er erklärte, Italien handle in der Frage der Geſundung der wirtſchaftlichen und politiſchen Ver— hältniſſe im Donauraum naturgemäß auch in ſeinem Zntereſſe allein die Bedeutung des italieniſchen Planes liege eben darin, daß es mit den eigenen Intereſſen Italiens auch die Lebensnot— wendigkeiten der anderen Staaten berückſichtige. Er freue ſich, daß in dieſer Beziehung zwiſchen Italien und Oeſterreich volle Lebereinſtimmung beſtehe. Italien, Oeſterreich und Angarn, fuhr Dr. Dollfuß fort, haben ja ein gleich ſtarkes Intereſſe daran, an der Donau einen Zuſtand herſtellen zu helfen in dem ſich die wert⸗ vollen Kräfte in dieſem für das ganze europäiſche Leben ſo wichtigen Gebiet nicht im Kampf miteinander aufreiben, ſon⸗ dern der die Zuſammenfaſſung dieſer Kräfte in neuer ent⸗ ſprechender Form zum Zwecke der Wiedergeſundung des Wirt⸗ ſchaftslebens und der gemeinſamen Kulturarbeit ermöglicht, ein Ziel, das niemanden von der Mitarbeit ausſchließen wird, weil ſeine Erreichung im Intereſſe aller liegt. Gömbös beim deutſchen Botſchaſter. DNB. Rom, 14. März. Gömbös unterrichtete ſich am Mittwoch vormittag in der ungariſchen Geſandtſchaft über den bisherigen Verlauf der Beſprechungen zwiſchen den ungariſchen und italieniſchen Wirt⸗ ſchaftsſachverſtändigen und dem öſterreichiſchen Geſandten. Am 11 Ahr wurde er von Dollfuß beſucht. Bald darauf hatte er eine Anterredung mit dem deutſchen Botſchafter von Haſſel. Wetlrüſten allein iſt keine Sicherheit! Eden ſpricht im Anterhaus über die Abrüſtungsfrage. f DNB. London, 14. März. Zm Verlauf einer Abrüſtungsdebatte im engliſchen Unterhaus nahm auch Großſiegelbewahrer Eden zur Ab⸗ züſtungsfrage das Wort. Er erklärte im Namen der Regierung, es ſei im gegenwärtigen Augenblick ſehr unerwünſcht, über die Antworten Bericht zu erſtatten, die er don den Regie⸗ rungen Frankreichs, Deutſchlands und Italiens während ſeiner europäiſchen Rundreiſe erhalten habe. Er wolle jedoch über gewiſſe Eindrücke berichten, die er während ſeiner Reiſe erhalten habe, jedoch trügen dieſe Mitteilungen keineswegs amt⸗ lichen Charakter. Die lange Verzögerung der Abrüſtungskon⸗ ferenz ſei nicht darauf zurückzuführen, daß ſich die Sachverſtän⸗ digen nicht über die Zahl der Tanks, des Geſchützkalibers uſw. einigen könnten, ſondern vielmehr darauf, daß die Staaten der Welt kein genügendes Vertrauen und nicht den genügenden Mut aufbrächten. Wenn man die Beweggründe hierfür verſtehen wolle, ſo müſſe man ſich bemühen, die Ge⸗ ſichtspunkte der Einwohner von Paris, ebenſo wie die der Einwohner von Berlin zu verſtehen. Frankreich ſei immer noch ſeit Ende des Krieges um ſeine Sicherheit beſorgt. Man müſſe aber auch in Rechnung ziehen, daß Deutſchland die⸗ ſelben Gefühle in anderer Geſtalt ausgedrückt, haben könne. Frankreich ſei ſo überzeugt, keine Angriffsabſichten gegen irgend⸗ einen anderen Staat zu haben, daß es kaum glauben könne, daß ein anderes Land, dem keine entſprechenden RNüſtungen erlaubt ſind, ſich nicht vollkommen ſicher in der Nachbarſchaft Frank⸗ reichs fühle. Das Bevölkerungsproblem, ebenſo wie die halb- militäriſche Ausbildung in Deutſchland erhöhten die Befürch⸗ tungen Frankreichs. 1 i Von Zeit zu Zeit kämen Exeigniſſe vor und würden Re⸗ den gehalten, die dieſe Befürchtungen erhöhten. Eine ſolche Rede wurde in den letzten Tagen von General Göring ge⸗ halten(22). Dabei dürfe man den Anterſchied einer militäri⸗ ſchen und einer militariſtiſchen Nation nicht vergeſſen und der Ton der erwähnten Rede gehöre im Arteil des engliſchen Vol⸗ kes vielmehr der zweiten Gattung, als der erſten an.(Beifall.) Infolge des gegenſeitigen Mißtrauens ſeien ſolche, an ſich gerin⸗ gen Dinge, ſehr bedeutend.. 5 Eden fuhr fort: Wenn man verſucht, durch die deut che Brille zu ſehen, dann iſt es ohne Zweifel eine deutſche Auf⸗ ſaſſung, daß Deutſchlands Sicherheit ebenſo ein lebenswichtiges Intereſſe für die Deutſchen ſein kann, wie die franzöſiſche Sicher- heit für Frankreich. Deutſchland würde ohne Zweifel erklären, daß es lange auf die Gleichberechtigung gewartet hat und die Deutſchen kaum glauben können, daß Frankreich immer noch mehr Sicherheit wünſcht. Bezüglich dieſer Fragen und auch England große Inter eſſen. Wenn die Abrüſtungskonferenz fehlſchlage, dann müſſe ohne Zweifel jedes Land daran gehen, ſeine Rüſtungen zu revi⸗ dieren, und zwar England vielleicht dringender als alle anderen. Er, Eden, glaube nicht daran, Wettrüſten allein ſei leine Sicher⸗ heit. Man bürfe ſich nicht einfach einbilden, daß England ſich jemals den Luxus der Zſolierung leiſten könne. Die Lage ſei zwar beſorgniserregend, aber nicht verzweifelt. Als die beiden wichtigſten Ziele bezeichnete Eden den Ab⸗ ſchluß einer Konvention auf Grundlage der neuer⸗ lichen engliſchen Denkſchrift und die Wiederherſtellung des An⸗ ſehens des Völkerbundes. Eden ſetzte ſich dann ſtark für den Völkerbund ein. Eine möglichſt alle in Frage kommenden Staaten umfaſſende Mitgliedſchaft des Völkerbundes ſei ein un⸗ erläßliches Element im internationalen Leben geworden. Eine deutſche Antwort in Paris. DNB. Paris, 14. März. Die deutſche Antwort auf die franzöſiſche Denkſchrift vom 14. Februar, die am Dienstag vom Reichsaußenminiſter dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin überreicht worden iſt, iſt am Mittwoch beim Quai d' Orſay eingegangen. Botſchafter von Hoeſch beim Reichspräſidenten. DNB. Berlin, 14. März. Der Herr Reichspräſident empfing heute den deutſchen Bot⸗ ſchafter in London, von Ho eſch. Orei Todesopfer eines Lawinenunglücks. DNB. Oberſtdorf, 14. März. Am Mittwoch mittag unternahmen 13 Herren und Damen im Kleinen Walſertal eine Slipartie auf die etwa 1700 Meter hohe Kugelſpitze. Etwa 100 Meter unter dem Gipfel brach eine Lawine los, die drei der Teilnehmer, zwei Herren und eine Dame, etwa 400 Meter in die Tiefe riß. Bis zur 6. Nachmittagsſtunde gelang es, die zwei Herren zu bergen. Sie waren bereits tot. Die verunglückte Dame konnte noch nicht ge⸗ funden werden, jedoch beſteht kein Zweifel, daß auch ſie getötet wurde. Die Namen der Verunglückten ſind noch nicht bekannt. prinz Sixtus von Bourbon⸗Parma geſtorben DNB. Paris, 14. März. Prinz Sixtus von Bourbon-Parma iſt am Mittwoch kurz nach 15 Ahr in Paris geſtorben. Er ſtand im 48. Lebensjahr. Die frühere-Kaiſerin Zita, deren Bruder er war, und andere Mitglieder der Familie, weilten am Sterbebett. Aeber 100 Tote bei einer Dynamitexploſion DRB. Newyork, 14. März. Das Newyorker Büro der Allamerican Cable Co. erhielt eine Meldung aus Salvador, nach der bei einer Dynamit⸗ exploſion unweit von La Libertad in Salvador über 100 Per⸗ ſonen ums Leben gelommen ſind. Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Willimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchiſlüe wird Nachlaß gewährt. leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. D.⸗A. Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk. Ludwigshafen 15101 Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeig en⸗ Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim 10. Jahrgang Wiriſchaftliche Amſchau Die neuorganiſierte Wirkſchaft.— Gruppen und ſtändiſcher Aufbau.— Der neue Sieg in der Arbeitsſchlacht.— Beſſere Ausſichkten am hypothekenmarkt.— 294 Millionen Bau- ſparſummen. Die deutſche Wirtſchaft hat durch Geſetz und die Erklä⸗ rungen des Reichswirtſchaftsminiſters Schmitt eine Art neuer Verfaſſung erhalten. Es iſt nicht eine endgültige Ver⸗ faſſung, es iſt nicht jener ſtändiſſche A uf ba u, von dem als ein künftiges Ziel die Rede war, es iſt eine Organiſa⸗ tionsform, die in der nächſten Zeit ein glattes, reibungs⸗ loſes Arbeiten der Wirtſchaft ermöglichen, alle ſchädlichen Hemmungen ausſchalten ſoll. Man wird an manche Maß⸗ nahmen der ſtaatsrechtlichen Praxis des letzten Jahres er⸗ innert, wenn man den wirtſchaftlichen Aufbau betrachtet, den Miniſter Schmitt bekanntgegeben hat. Genau wie auf ſtaatspolitiſchem Gebiet wird auch hier nicht ſofort eine Ver⸗ faſſung gegeben, die alle Einzelheiten regelt und die bis in die feinſten Verzweigungen des Rechts⸗ oder Wirtſchafts⸗ lebens hinunterreichen will. Es wird vielmehr nur ein Rahmen abgeſteckt, innerhalb deſſen die Praxis ſelbſt entwickeln ſoll, was man dann in künftiger Zeit vielleicht einmal in Geſetze gießen wird. Das iſt ja wohl auch einer der Gründe, warum dieſer organiſatoriſche Aufbau dem als ſpäteres Ziel proklamierten ſtändiſchen Aufbau vorangeht. Es handelt ſich jetzt um eine Zuſammenfaſſung der Unter⸗ nehmer in der Wirtſchaft zu feſten Verbänden, zu beſtimm⸗ ten Wirtſchaftszweigen, während der ſtändiſche Aufbau ja viel tiefer greifen, nicht nur Unternehmer und nicht nur ein⸗ zelne Wirtſchaftsgruppen erfaſſen und voneinander trennen, ſondern alle Angehörigen eines Standes, gleichviel, ob ſie als Unternehmer oder Arbeiter tätig ſind, eingliedern würde. Mit den Grundſätzen, die Miniſter Schmitt für den orga⸗ niſatoriſchen Aufbau der Wirtſchaft verkündet hat, wird be⸗ reits eine grundſätzliche Umgeſtaltung des Wirtſchaftslebens eingeleitet. Der Miniſter hat wiederholt betont, daß die Frei⸗ heit des Wirtſchaftslebens durch die Neuorganiſation nicht berührt wird. Eine freie Wirtſchaft bleibt alſo beſtehen, aber doch eine freie Wirtſchaft, die ſich, nach einzelnen Gewerbe⸗ zweigen geordnet, ſelbſt kontrollieren muß. Die Einrich⸗ tung von 12 Wirtſchaftsgruppen, die Vorſchrift, daß künf⸗ tig jeder Unternehmer einer dieſer Wirtſchaftsgruppen an⸗ gehören muß, die Einſetzung von Führern der Wirtſchafts⸗ gruppen, die Beſeitigung des Prinzips, daß Mitgliederver⸗ ſammlungen ſtatt einzelne Perſönlichkeiten entſcheiden— alles das trägt den Grundſatz der Kontrolle in ſich, einer Kontrolle, die wohl dann einzugreifen hat, wenn die Frei⸗ heit der Wirtſchaft ſich zum Schaden der Geſamtheit oder eines geſamten Wirtſchaftszweiges zu entwickeln droht. Die Außenſeiter, die es bisher in den meiſten Induſtrie⸗, Handels⸗ und Gewerbezweigen gab, jene Außenſeiter, die ſich nicht Verbänden anſchließen wollten, ſondern ihre eigene Geſchäftspolitik ausſchließlich unter eigenem Geſichtspunkt trieben, werden beſeitigt. Es iſt im Laufe der Erklärungen zu Miniſter Schmitts neuem Organiſationsplan einmal das Wort vom berufsſtändiſchen Staat gefallen. Daß es ſich bei den jetzigen Maßnahmen nicht um den ſtändiſchen Aufbau handelt, war geſagt. Aber es entſpricht zweifellos einem ſtändiſchen Prinzip, wenn die Kontrolle, wenn die Ausarbeitung jener Grundſätze für jeden Wirtſchaftszweig den Berufs⸗ und Standesgenoſſen obliegt, die an der Spitze ſtehen. * Die Entwicklung der Beſchäftigung und der Arbeitslo⸗ ſigkeit war in dieſem Winter günſtiger als jemals in den letzten zehn Jahren. Steigerungen der Arbeitsloſigkeit um 7 bis 1,5 Millionen von Oktober bis Februar waren in den letzten Jahren keine Seltenheit. In dieſem Jahre dagegen iſt es gelungen, das ſaiſonmäßige Anſteigen der Arbeitsloſigkeit auf ein Minimum zu beſchränken. Der Zugang im Dezem⸗ ber iſt wieder ausgeglichen, und jetzt iſt die Arbeitsloſenzif⸗ fer um 341 000 niedriger als Ende November. Damit iſt jetzt ſchon der bisher günſtigſte Stand dieſer Arbeitsſchlacht erreicht, und ein Sieg errungen, der weit größer iſt, als man noch im Herbſt erwarten konnte. Vier Punkte haben außer dem allgemeinen Vertrauen dieſen Erfolg beſtimmt: 1. die Arbeitsbeſchaffung der Neid ee rung hat ihre Mittel gerade an den Stellen der Wirtſchaft beſonders ſtark eingeſetzt, die normalerweiſe am ſtärkſten von der Witterung abhängig ſind, und zwar zu einer Zeit, in der der Druck der Witterung auf die Beſchäftigung am größten iſt. Das gilt für das Baugewerbe in allen ſeinen Teilen, ſodann für die Landwirtſchaft. 2. Die allgemeine konjunkturelle Belebung der Wirtſchaft hat auch in den Teilen der Wirtſchaft, die von der Arbeitsbeſchaffung nur mittelbar betroffen werden, weitere Fortſchritte ge⸗ macht, ſo in der Metallwirtſchaft, in der Textilinduſtrie uſw. 3. Der Appell der Regierung, die Wirtſchaft möge. ſoweit es geht, die üblichen Entlaſſungen in dieſem Winter durch geſchickte Verteilung der Arbeit vermeiden, hat in vie⸗ len Fällen guten Erfolg gehabt. 4. Die ſonſtigen Maß⸗ nahmen, die zur Entlaſtung des Arbeitsmarktes getroffen worden waren, hatten auch im Winter Erfolg. f *. 3233— 0 PPPPcCCCCCCCCTTTTTTTTCCTTCT0T0T0T0T0TbT—T—T— re — 9 Der bevorſtehende Quartalstermin des 1. April wird ſich aller Vorausſicht nach am Hypothekenmarkt durch ein fühl⸗ bar verſtärktes Angebot von Darlehnsmitteln bemerkbar ma⸗ chen. Zwar ſind die Pfandbriefbanken und öffentlich- rechtli⸗ chen Realkreditinſtitute noch immer nicht in der Lage, dem Hypothekenmarkt Bargeld zur Verfügung zu ſtellen, aber der erfreuliche Zuwachs von Spareinlagen bei den Spar⸗ kaſſen und die, wie man hört, gebeſſerten Prämieneingänge und ſteigen Neugeſchäftsabſchlüſſe bei den Lebensverſiche⸗ rungsgeſellſchaften laſſen die Erwartung begründet erſchei⸗ nen, daß nach dem großen Zinstermin des 1. April bei den Sparkaſſen und Verſicherungsgeſellſchaften ein geſteigertes Anlagebedürfnis hervortreten wird. Dieſes wird vorausſicht⸗ lich zu einem großen Teil dem Hypothekenmarkt zugute kom⸗ men. Die erwartete Verflüſſigung des Hypothekenmarktes liegt im Rahmen der angeſtrebten Verbeſſerung des Kapital⸗ marktes und iſt nicht nur wegen der Auswirkungen auf den Hypothekenbedarf des Hausbeſitzes und der Bauwirtſchaft, ſondern aus allgemeinwirtſchaftlichen Gründen zu begrüßen. 0 Der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband veröffentlicht eine Bilanz der öffentlichen Bauſparkaſſen für das Jahr 1933, aus der ſich eine Steigerung des Bauſparerbeſtandes gegenüber dem Vorjahre um 16,4 Prozent und der Geſamt⸗ vertragsſumme um 14 Prozent ergibt. Am 31. Dezember 1933 waren bei den 15 öffentlichen Bauſparkaſſen 38 435 Bauſparer vorhanden, deren Bauſparverträge eine Geſamt⸗ ſumme von 294,1 Millionen Mark ausmachten. Am 31. De⸗ 3 1932 waren 50 211 Bauſparer mit einer Geſamt⸗ umme von 257,9 Millionen Mark ermittelt worden. Die Geſamtzuteilung konnten die öffentlichen Bauſparkaſſen im Jahre 1933 vollſtändig aus eigenen Mitteln um 21,4 Millio⸗ nen ſteigern, ſo daß vom Jahre 1929 bis zum Stichtag des Berichtsſahres insgeſamt 66 476 Millionen Mark zugeteilt werden konnten, und zwar an 10 744 Bauſparer. Der Sitz des Reichserbhofgerichts. DNB. Berlin, 14. März. Von zuſtändiger Seite wird darauf hingewieſen, daß ſich das Reichserbhofgericht nicht in Celle, ſondern in Berlin W. 8, Wilhelmſtraße 72, befindet. Eelle iſt Sitz des dreußiſchen Landeserbhofgerichts. Winterurlaubskarten bis 30. April. Vergünſtigungen bei Geſellſchaftsfahrten bleiben. DNB. Berlin, 14. März. Die Deutſche Reichsbahn hat die Ausgabezeit der Win- terurlaubskarten bis zum 30. April verlängert. Winterurlaubskarten werden alſo bis zum 30. April ausgegeben und gelten wie ſeither zwei Monate lang. Wird z. B. die Hinreiſe am 30. April angetreten, dann muß die Rückreiſe ſpäteſtens am 29. Juni, 24 Ahr, beendet ſein. In gleicher Weiſe werden die beſonderen Vergünſtigungen don Geſellſchaftsfahrten während der Winterszeit, die in unentgeltlicher Beförderung eines weiteren Teilnehmers beſtand, ebenfalls bis zum 30. April verlängert. Es werden alſo bis zum 30. April bei Bezahlung für 12 bis 19 Erwachſene eine Freikarte, bei Bezahlung für 20 bis 39 Perſonen zwei Freikarten, bei Bezahlung für 40 bis 99 Perſonen drei Frei⸗ karten gewährt. Einheitliche Prüfungsordnung für das ganze Reich. Vd. Berlin, 14. März. Zu den neuen Prüfungsvorſchriften für die Krankenkaſſen, die jede Anſtellung und Beförderung von einer Prüfung ab⸗ hängig machen, hat der Reichsarbeitsminiſter an die Kranken- kaſſenſpitzenverbände einen Erlaß gerichtet. Der Miniſter ſtellt darin, wie das VD. ⸗Büro meldet, feſt, daß mit der Vereinheitlichung des Prüfungsweſens in der Krankenver— ſicherung zugleich eine Vorarbeit für die Schaffung einer ein; heitlichen Prüfungsordnung für das ganze Reich geleiſtet ſei. Ob und in welchem Amfange bei der endgültigen Regelung des Prüfungsweſens gewiſſe ſtaatliche oder gemeindliche Prüfungen den Krankenkaſſenprüfungen gleichgeſtellt werden können, werde noch erwogen. Bei der Durchführung der neuen Prüfungsbe— ſtimmungen ſollen die Krankenkaſſenſpitzenverbände darauf hin— wirken, daß die Prüfungen im ganzen Reich gegenſeitig aner— kannt werden. Deutſch⸗polniſche Vereinbarung* über Zeitungsverbote. In Auswirkung der in Berlin geführten deutſch⸗polniſchen Beſprechungen über die Frage der öffentlichen Meinungsbil⸗ dung in beiden Ländern, iſt beiderſeitig beſchloſſen worden, die gegen polniſche Zeitungen in Deutſchland ſowie gegen deutſche Zeitungen in Polen beſtehenden Verbote aufzuheben und die betreffenden Zeitungen zum Poſtvertrieb wieder zuzu— laſſen. Dieſe Regelung tritt am 15. März dieſes Jahres in Kraft. Dr. Goebbels über die Pflichten des Arbeitsdienſtführers. DNB. Berlin, 14. März. Zu dem neu erſchienenen Heft„Der Führer im Arbeits- dienſt“, das in der Schriftenſerie„Der nationale Aufbau“ er⸗ ſcheint, hat Reichsminiſter Dr. Göbbels folgenden Vorſpruch geſchrieben: 5 5 „Der Arbeitsdienſt ſoll die große Schule für Disziplin, Ein⸗ ordnung, Fleiß und Hingabebereitſchaft in unſerer ganzen Jugend werden. Er trägt damit eine hervorragende ſtaatspolitiſche Ver⸗ antwortung. Jeder junge deutſche Menſch, der durch dieſe Schule hindurchgegangen iſt, muß aus ihr geſtählt und geformt an Körper, Seele und Geiſt hervorgehen. Dieſem Ziel zu dienen, it vor allem Pflicht der Führer des Arbeitsdienſtes. Sie ſind die Vordermänner eines zu ſeinem wahren Selbſt erwachten Volkes. Sie ſollen ſich immerdar dieſer großen Berufung würdig erweiſen.“ Prince lebend vom Zuge überfahren. DNB. Paris, 14. März. Der gerichtsmediziniſche Experte Dr. Paul erklärte nach einer neuerlichen Atopſie der Leiche des Gerichtsrates Prince, daß nun unzweifelhaft feſtſtehe, daß Prince lebte„als er von einem Eiſenbahnzug überfahren wurde. Der Tod des Gerichts- rates ſei ausſchließlich auf das Leberfahren durch den Eiſen— bahnzug zurückzuführen. Dem Gerichtsrat wurde vorher ein Betäubungsmittel zum Einatmen hingehalten, durch das er narkotiſiert wurde. Berlin: Am Mittwoch früh wurde das große Los gezogen, das auf die Nummer 197 054 traf. Warſchau: Der Sejm hat das Ermächtigungsgeſetz für den Staatspräſidenten in der vom Senat erledigten Faſſung verab— ſchiedet. * Reichsbahn und Motoriſierung. Eine Rede Dorpmülters. DNB. Berlin, 14. März. Auf einem Preſſeempfang ſprach Dr. ing. h. c. Dorp⸗ müller, Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, über das Thema:„Reichsbahn und Motoriſierung“. Er führte u. a. aus: Die Reichsbahn iſt diesmal mit einer größeren Anzahl von Kraftwagen auf der Ausſtellung erſchienen, um zu zeigen, daß der Vorwurf wegen ihrer angeblichen Autofeindlichkeit keine Be— rechtigung hat. Nicht gegen den Kraftwagen, ſondern mit dem Kraftwagen zu arbeiten, iſt unſere Aufgabe. Der Arkern jeder Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Reichsbahn, Kraftverkehrs— unternehmern, Spediteuren und der Autoinduſtrie iſt nichts an— deres geweſen, ais die Sorge der Reichsbahn für die Erhaltung ihres auf gemeinwirtſchaftlicher Grundlage aufgebauten Tarif— gebäudes. Die für die Bevölkerung ſo wichtigen Maſſengüter können wir nur deshalb zu ſo niedrigen Frachtſätzen fahren, weil wir aus den hochwertigen Gütern ungefähr 30 v. H. unſerer ge⸗ ſamten Gütereinnahmen herausholen. Dieſer Grundſatz wurde von den Kraftwagenbeſitzern aber nicht beachtet. Nachdem aber jetzt ein autoritärer Staat einen ganz anderen Druck im Sinne des Allgemeinnutzes ausüben kann, haben wir die Ausſicht, daß Kraftwagen und Reichsbahn das gleiche gemeinwirtſchaftliche Tarifſyſtem annehmen. Es iſt klar, daß ein neues Verkehrsmittel, wie der Kraft— wagen, dem alten Verkehrsmittel, der Reichsbahn Abbruch tun muß. Allein wir müſſen anerkennen, daß die Bevölkerung ein Anrecht hat, ſich derjenigen Verkehrsmittel zu bedienen, die imſtande ſind, der Oeffentlichkeit am beſten zu dienen. Die Eiſenbahnen werden nach wie vor ihre großen Vor— züge behalten. Aber derjenige Verkehr, den der Kraftwagen im Sinne des Gemeinwohles bedienen kann, muß auch auf den Kraftwagen übergehen. Die Schiene wird alſo einen nicht un— bedeutenden Teil ihres Verkehrs an den Kraftwagen und an die neuen Autobahnen abgeben müſſen. Die Hauptſache iſt aber dabei, daß dieſer Lebergang nicht plötzlich geſchieht und zu einer Zerſtörung von Werten führt, die noch nicht aus⸗ genutzt ſind. Deshalb iſt es auch von großer Wichtigkeit, daß dieſe beiden Verkehre in einer Hand bleiben. Von dem Geſichtspunkt aus aber betrachtet, daß ein all— mählicher Ausgleich zwiſchen den beiden Verkehrsmitteln ſtatt⸗ findet, iſt es Pflicht der Reichsbahn, dafür zu ſorgen, daß beide Verkehrsmittel ſich naturgemäß weiter entwickeln. Der Dieſel⸗ elektriſch betriebene Hamburger Schnelltriebwagen iſt Ihnen be- kannt und ich ſage Ihnen nichts neues, wenn ich Ihnen mit— teile, daß wir bereits eine Reihe von weiteren Schnelltrieb— wagen in Beſtellung gegeben haben, die etwa 23 Hauptſtrecken der Deutſchen Reichsbahn von zuſammen faſt 9000 Kilometer Länge bedienen ſollen. Ich gab ja ſchon vor einigen Tagen bekannt, daß es unſere Abſicht iſt, die Geſchwin digkeit auf unſeren Eiſenbahnen derartig zu ſteigern, daß es möglich ſein wird, von Berlin aus die Hauptſtädte in Deutſchland in einem Tage zu erreichen und von dort wieder nach Berlin zurückkehren, wobei noch ge— nügend Aufenthaltszeit in der fremden Stadt übrig bleibt, um geſchäftliche Angelegenheiten zu ordnen. So ſoll alſo die Fort— entwicklung beider Verkehrsmittel, nämlich Kraftwagen auf den Landſtraßen und Autobahnen einerſeits und Triebwagen und andere Motorfahrzeuge auf den Gleiſen andererſeits weiter ge⸗ fördert werden. Aus dieſem edlen Wettſtreit wird ſich das Beſte für den Verkehr in Deutſchland entwickeln. Die Motoriſierung der Landſtraßen durch die Reichsbahn mögen ſie daraus erkennen, daß die Reichsbahn ſich entſchloſſen hat, im großen Amfange die Laſtkraftwagen in ihr Verkehrsprogramm einzuſetzen. Im Herbſt hat z. B. die Reichsbahn 1140 Laſtkraftwagen in Auftrag gegeben und die Beſchaffung von weiteren 720 Wagen eingeleitet. 19 Reichs- bahnausbeſſerungswerke haben Inſtandſetzungsabteilungen für dieſe Laſtkraftwagen erhalten und ſind mit beſonderen Kraft- wagenwerkſtätten ausgerüſtet worden. Für die Ausbeſſerung der kleinen Schäden ſtehen 34 Kraftwagenbetriebswerke zur Ver— fügung und zur Anterbringung der Wagen werden zunächſt 230 Kraftwagenſtationen eingerichtet. In 17 Fahrſchulen werden Tauſende von Fahrern nach einheitlichen Richtlinien ausgebildet. Der Aufbau der Wirtſchaft. Der Wortlaut des Geſetzes zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaus der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Februar 1934. DNB. Berlin, 14. März. Das Reichsgeſetzblatt Teil 1 vom 13. 3. 1934 veröffentlicht das Geſetz zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft vom 27. Februar 1934. Das Geſetz hat folgenden Wortlaut: Die Reichsregierung hat das folgende Geſetz beſchloſſen, das hiermit verkündet wird: 1 Der Reichs wirtſchaftsminiſter wird zur Vorbereitung des organiſchen Aufbaues der deutſchen Wirtſchaft ermächtigt, 1. Wirtſchaftsverbände als alleinige Vertretung ihres Wirt- ſchaftszweiges anzuerkennen 5 2. Wirtſchaftsverbände zu erri chten, aufzulöſen oder miteinander zu vereinigen; 3. Satzungen und Geſellſchaftsverträge von Wirtſchaftsverbän⸗ den zu ändern und zu ergänzen, insbeſondere den Fuhrergrund⸗ ſatz einzuführen; 4. die Führer von Wirtſchaftsverbänden zu beſtellen und ab— zuberufen; 5. Anternehmer und Anzernehmungen an Wirtſchaftsverbände anzuſchließen. Wirtſchaftsverbände ſind ſolche Verbände und Vereinigungen von Verbänden, denen die Wahrnehmung wirtſchaftlicher Belange von Unternehmern und Anternehmungen obliegt. § 2. Der Reichswirtſchaftsminiſter kann im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern zur Durchführung dieſes Geſetzes Rechts- verordnungen und allgemeine Verwaltungsvorſchriften erlaſſen; auch kann er im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern Vor- ſchriften ergänzenden Inhalts erlaſſen. 2 8.3. b Wer vorſätzlich oder fahrläſſig einer Anordnung zuwiderhandelt, die der Reichswirtſchaftsminiſter aufgrund dieſes Geſetzes oder ſeiner Durchführungsvorſchriften getroffen hat, wird mit Geldſtrafe oder Gefängnis bis zu einem Jahr beſtraft. Die Strafverfol⸗ gung tritt nur auf Antrag des Reichswirtſchaftsminiſters ein. Der Antrag kann zurückgenommen werden. § 4. Wegen eines Schadens, der durch eine Maßnahme auf— grund dieſes Geſetzes entſteht, findet eine Entſchädigung nicht ſtatt. g§ 5. Verbände von Angehörigen des Reichsnährſtandes mit Aus— nahme der Angehörigen gemäߧ 1 Ziff. 1—10 unter b der dritten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes vom 16. Februar 1934(RGB. 1, S. 100) und Verbände von An⸗ gehörigen der Reichskulturkammer fallen nicht unter dieſes Geſetz. Soweit es ſich um Verbände von Angehörigen des Reichsnähr⸗ ſtandes gemäß 8 1 Ziff. 110 unter b der dritten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes und um Verbände des Verkehrs handelt, übt der Reichswirtſchaftsminiſter die Befug · niſſe der 88 1-3 im Einvernehmen mit dem zuſtändigen Fachminiſter 9 70 er kann die Befugniſſe an den zuſtändigen Fachminiſter über⸗ ragen. Berlin, den 27. Februar 1934. Der Reichskanzler Adolf Hitler, Der Reichswirtſchaftsminiſter, zugl. für den Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. Schmitt, Der Reichsminiſter des Innern Frick, Der Reichsverkehrsminiſter Frhr. von Eltz. Starhemberg wird nicht Miniſter. Tagung der Heimwehrführer in Wien. DNB. Wien, 14. März. Die Heimwehrführung trat am Mittwoch unter dem Vor⸗ ſitz des Bundesführers Star hemberg zu einer Tagung zu— ſammen, an der der Vizekanzler Fey, der Bundeskommiſſar Steidle und ſämtliche Landesführer teilnahmen. Im Mittel- punkt der Verhandlungen ſtehen die grundſätzlichen Forderungen des Heimatſchutzes auf maßgebende Beteili gung am Re⸗ gierungsſyſtem, Durchführung des autoritären Regie⸗ rungskurſes in den Ländern und Aeberlaſſung maßgebender Mi- nuſterpoſten. Im weſentlichen ſoll es ſich bei den Forde- rungen der Heimatbundesführung um die Einräumung beſtimmter einflußreicher Poſten handeln. Durch die vom Bundeskanzler Dollfuß vollzogene Ernennung des Fürſten Schönbur g⸗ Hartenſtein zum Heeresminiſter iſt die Forderung der Heim- wehren auf Einräumung dieſes Poſten gefallen. Dagegen wind don Heimwehrſeite verlangt, daß neben dem chriſtlichſozialen Bundeskommiſſar für Wien, S ch mitz, der künftig erſter Bür⸗ germeiſter von Wien werden wird, der Vi zebürger⸗ meiſter aus Heimwehrkreiſen ernannt wird. Die Forderung auf Einräumung eines Miniſterpoſten ohne Geſchäfts⸗ bereich für den Bundesführer Starhemberg iſt in den letzten Tagen wieder aufgegeben worden, da der Bundesführer ſich ſeine Handlungsfreiheit wahren will und in Heimwehrkreiſen die Befürchtung beſtehen ſoll, daß der Eintritt des Bundesführers in das Kabinett zu beſtimmten Bindun gen der Heimwehr— führung gegenüber der Regierung führen würde. Dagegen ſoll der ſtellbertretende Bundesführer Steidle jetzt verlangen, daß das von ihm geleitete Bundeskommiſſariat für Propaganda zu einem Miniſterium erhoben und er als Propagandamini⸗ ſter in das Kabinett aufgenommen wird. Einen weiteren Ver— handlungspunkt ſoll die Aufrechterhaltung des freiwilligen Schutz— korps bilden, dem die Heimwehren angehören und das gegen⸗ wärtig 50 000 Mann umfaßt. In leitenden Heimwehrkreiſen ſoll ernſte Beſorgnis über die weitere Finanzierung dieſes ſehr koſt⸗ ſpieligen privaten Schutzkorps beſtehen. Man will daher jetzt die Frage erörtern, wieweit die Aufrechterhaltung des Schutzkorps mit öffentlichen Mitteln möglich iſt, ohne daß das freiwillige Schutzkorps ſeine angebliche Anabhängigkeit gegenüber der Re— gierung aufzugeben gezwungen wird. Die Verordnung über die Entlaſſung wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung. DNB. Wien, 14. März. Das Bundesgeſetzblatt vom 14. März veröffentlicht die Verordnung über die Entlaſſun g. von privaten Arbeit- nehmern wegen ſtgats- oder regierungsfeindlicher Betätigung.— deach dem Text dieſer Verordnung hat eine ſolche Entlaſſung die rechtskräftige Verurteilung eines Arbeitnehmers wegen ſtaats⸗ oder regierungsfeindlicher Betätigung zur Vor⸗ ausſetzung. Das Verbot der reichsdeutſchen Zeitungen. DNB. Wien, 14. März. Das Bundeskanzleramt hat das gegen reichsdeutſche Zei⸗ tungen am 17. Februar 1934 erlaſſene allgemeine Verbreitungs⸗ verbot wie folgt eingeſchränkt: a Die Verbreitung aller im Deutſchen Reich erſcheinenden Tageszeitungen, ferner aller anderen dort erſcheinenden Zeitungen und Zeitſchriften(Wochen-, Monats-, Vierteljahreszeitſchriften uſw.) wird mit Ausnahme jener, die ausſchließlich wiſſen⸗ ſchaftlichen oder fach li chen Zwecken, der Aebermittlung von Sportnachrichten oder zur Unterhaltung dienen (worunter auch die ſchon bisher zugelaſſenen illustrierten Zeit- ſchriften und Modezeitungen fallen) für die Zeit vom 17. März 1934 bis einſchließlich 16. Juni 1934 verboten. Die gegen beſtimmte Zeitungen für längere Zeitdauer verfügten Verbrei⸗ tungsverbote werden hierdurch nicht berührt. Aebertretungen werden mit Verwaltungsſtrafen bis zu 2000 Schilling oder drei Monaten Arreſt geahndet. Aufhebung der Sperre im Arbeits dienſt g. Seit dem 26. Februar iſt die Sperre im Freiwilligen Arbeitsdienſt aufgehoben. Jungen Leuten im Alter vom vollendeten 17. bis 25. Lebensjahr iſt ſomit Gelegenheit ge⸗ boten, in die zahlreichen Lager des Arbeitsgaues 25(Wies⸗ baden) einzutreten. Die Bewerber melden ſich auf dem ih⸗ nen zunächſt liegenden Meldeamt des Freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes unter Vorlage einwandfreier Perſonalpapiere an. Meldeämter ſind eingerichtet in: Wiesbaden, de Laspeeſtraße 4; Mainz: Walpodenſtraße 21: Darm- ſtadt, Moosbergerſtraße 2; Frankfurt a. M., Hoch⸗ ſtraße 44; Limburg, Am Kiſſel. Es wird daran erin⸗ nert, daß die Bewerber nach Ableiſtung einer ſechsmonati⸗ gen Dienſtzeit einen Arbeitspaß erhalten, auf Grund deſ⸗ ſen ſie bevorzugt in der Wirtſchaft Verwendung finden. Ferner ſind Einrichtungen getroffen worden, daß den Aus⸗ ſcheidenden Arbeitsſtellen vermittelt werden. AF 100 Jahre alt. Die Seilermeiſterswitwe Roſina Reh⸗ len in Nördlingen beging ihren 100. Geburtstag. Die Grei⸗ ſin iſt körperlich und geiſtig noch ſo rüſtig, daß ſie tägli aufſtehen und an den Ereigniſſen in der Heimat regen An⸗ teil nehmen kann. —— oe —— ftlaſung tehmets ur vor⸗ gen. Minz. he Zei⸗ ditungs⸗ nenden Reh⸗ Grei⸗ äh J An; des Grafen Solms⸗Laubach im vorigen Jahr unternom⸗ mene Verſuch der Wiedereinbürgerung des Uhus in den oberheſſiſchen Waldungen als geglückt angeſehen werden. Obwohl die im vorigen Sommer aus dem deutſchen Oſten eingeführten Uhu⸗Paare nicht gehorſtet haben und damit brut⸗ und revierſtändig geworden ſind, haben ſie von der Möglichkeit der Abwanderung keinen Gebrauch gemacht, ſondern ſind in den Vogelsberg-Waldrevieren geblieben. Um die Reviere der Gräflich Solms-Laubach'ſchen Wal⸗ dungen zur Urzelle für die Wiedereinbürgerung des Uhus in den geſamten deutſchen Mittelgebirgen zu machen, wird der Einbürgerungsverſuch weitere 15 Jahre lang fortgeſetzt mit der Maßgabe, daß in jedem Jahr eine Reihe von Uhus un⸗ ter ſorgfältiger Geſchlechterauswahl in dem Großflugkäfig im Laubacher Wald eingewöhnt und eingepaart und dann nach entſprechender Behandlung der Freiheit übergeben werden. Der Transport für 1934, der diesmal wegen der ſchlechten Brutergebniſſe und Beſtandsverringerung im deutſchen Oſten aus Karpathen⸗Rußland beſorgt werden mußte, iſt bereits gemeldet und vor einigen Tagen abgerufen worden. Die Arbeiten für den Verſuch für 1934 können demnächſt beginnen. a Frankfurt a. m.(Ein Prominenter aus dem Hotelgewerbe.) Am 15. März feiert der Be⸗ ſitzer des unter Denkmalsſchutz ſtehenden„Marlepartus“ in der Großen Bockenheimer Straße ſeinen 75. Geburtstag. Förſter iſt ein Weitgereiſter, der im Hotelfach groß gewor— den iſt. Nach längerem Aufenthalt im Ausland war er Hoteldirektor in Aachen, Königswinter, Baden-Baden, San Remo und in Bad Homburg. Dann betrieb er 10 Jahre in Baden-Baden des„Goldene Kreuz“, ſpäter das Hotel „Minerva“. 1909 ſiedelte er nach Frankfurt über, um aus dem Malepartus ein anerkannt gutes Weinreſtaurant zu geſtalten. In ſeiner langjährigen Laufbahn kam der Jubi⸗ lar mit vielen hochſtehenden Perſönlichkeiten in Berüh⸗ rung. Zu ſeinen Gäſten zählten der Großherzog von Ba— den, der Erbgroßherzog Friedrich von Baden, der Herzog von Anhalt, der Herzog Adolf von Naſſau, König Eduard von England, der Kaiſer Don Pedro von Braſilien, der ruſſiſche Botſchafter Gortſchakoff, ferner der bekannte Graf Schuwaloff. ** Frankfurt a. m.(Seit zwei Monaten ver⸗ mißt.) Seit dem 13. Januar wird die 52 Jahre alte Stundenfrau Frieda Henninger vermißt. Sie hat ſich an dieſem Tage abends von ihrer Arbeitsſtelle entfernt und iſt bisher nicht zurückgekehrt. Sie wird wie folgt beſchrieben: Größe 1,40 Meter, ſchwarzes dichtes langes Haar, rotes rundes, ſehr volles Geſicht, hohe Stirn, große Hände, kurze Beine, große Ohren, großen Mund, weiße Zähne, ſpitzes Kinn, lange Arme. Perſonen, die über den derzeitigen Auf⸗ enthalt Angaben machen können, werden gebeten, dieſe bei der Vermißtenſtelle des Frankfurter Polizeipräſidiums zu machen. * Frankfurt a. m.(Tödlicher Sturz aus 20 Meter Höhe.) In dem Werk Höchſt der JG⸗Farben⸗ induſtrie ſtürzte der Arbeiter Schneller aus Frankfurt a. M.⸗Nied aus bisher noch nicht geklärter Urſache von einem 20 Meter hohen Gerüſt herunter. Schneller wurde mit ſchweren Verletzungen in das Höchſter Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er geſtorben iſt. * Bad Homburg.(In Bad Homburg keine Kurtaxe zu Oſtern.) Bad Homburg gewährt eine Woche Kurtax⸗Freiheit an Oſtern, und zwar vom 29. März bis 4. April einſchließlich. Hiermit beginnt gleichzeitig die Kurſaiſon. * Wiesbaden.(Zentrale für Stenographen⸗ prüfungen.) Der Hauptausſchuß für Berufserziehung beim Rhein⸗Mainiſchen Induſtrie- und Handelstag in Frankfurt hat jetzt einen Prüfungsausſchuß für die Durch⸗ führung von Stenographenprüfungen errichtet. Die Feder⸗ führung iſt der Bezirksſtelle Wiesbaden der Induſtrie⸗ und Handelskammer übertrogen worden. Den Vorſitz des Aus⸗ ſchuſſes, der die Aufgabe hat, durch Abhaltung von Prü⸗ fungen die Kenntnis der Reichskurzſchrift zu fördern, wird der Präſident der Wiesbadener Geſchäftsſtelle, Bankdirektor Hermann Schulze, die Geſchäftsführung Syndikus Dr. Meu⸗ ſer übernehmen. Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden iſt Oberſtudiendirektor Dr. Schad(Frankfurt⸗Eſchersheim) in Ausſicht genommen. » Bad Ems.(Oſter⸗ Schachturnier.) Am Grün⸗ donnerstag beginnen die alljährlich ſtattfindenden Oſtertur⸗ niere in Bad Ems, während deſſen der Landesleiter die über den ganzen Landesverband Mittelrhein ſich erſtreckende Neuorganiſation verkünden wird. Mitglieder des Landesver⸗ bandes Mittelrhein und alle deutſchen Schachfreunde treffen ſich an Oſtern in Bad Ems. * Naſſau.(300 Morgen Weinbergneuan⸗ lage an der Lahn.) In den Gemarkungen von Naſſau, Weinähr, Obernhof und Kalkofen ſollen 300 Morgen Land dem Weinbau erſchloſſen werden. Zu dieſem Zweck hat ſich eine Winzergenoſſenſchaft mit dem Sitz in Naſſau ge⸗ bildet. Die 300 Morgen ſollen mit der Müller-Thurgau⸗ rebe beſtockt werden. * Marburg.(Verhängnisvolles Kinder ⸗ ſpiel mit einer Schußwaffe.) Der Landwirt Hein⸗ rich Siegfried aus Langenſtein bei Kirchhain ließ vor eini⸗ ger Zeit den Schlüſſel einer in ſeinem Schlafzimmer ſtehen⸗ den Kommode ſtecken, in deren Schublade er eine geladene 6⸗Millimeterpiſtole liegen hatte. In ſeiner Abweſenheit machten ſich Kinder in der Schlafſtube zu ſchaffen, öffneten die Schublade und ſpielten mit der Piſtole. Plötzlich krachte ein Schuß und traf das vierjährige Töchterchen des Nach⸗ bars Schneider in den Kopf. Das Kind hat die Sehkraſt eines Auges eingebüßt. Die Kugel konnte noch nicht aus O Straßburg 227 Ein fröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit Kann „Nur für ein Stündchen!“ ſagt er.„Sonſt können wir unſer Stück nicht ſpielen. Das Fräulein Schützenhof ſpielt doch die weibliche Hauptrolle.“ Schließlich kommt es zu einem Kompromiß. Die Unteroffiziere kommen geſchloſſen mit, 14 Mann an der Zahl. und wollen der Aufführung beiwohnen. Das paßt den Soldaten gar nicht. Sie wollen unter ſich ſein. Dann haben ſie auch Sorge, daß das Faß vor⸗ zeitig alle wird, denn man muß die Unteroffiziere ſelbſt— verſtändlich einladen. Spielmann merkt die Verſtimmung und ſagt leiſe zu Kilian:„Paß mal auf, wie raſch ich die wegbekomme!“ Er verläßt unbemerkt die Mannſchaftsſtube, ſtellt ſich draußen auf. Rumbuſch iſt nicht unter den Unteroffi— zieren. Ergo muß er jetzt herhalten. Er markiert Oberſt und Rumbuſch. Die Unteroffiziere ſchrecken plötzlich zuſammen, denn ganz deutlich hören Sie draußen den Oberſten ſprechen. und jetzt antwortet Rumbuſch. „Unteroffizier Rumbuſch!“ „Befehl, Herr Oberſt!“ „Sagen Sie, was iſt los! Kein Menſch im Unteroffi⸗ zierskaſino! Haben denn alle Unteroffiziere Urlaub? Oder ſind die gar ſchon in die Federn gekrochen? Das kommt mir ſonderbar vor!“ „Herr Oberſt.. vor wenigen Minuten waren noch mindeſtens zwölf Unteroffiziere im Kaſino anweſend!“ „Wo ſind ſie denn dann? In den Mannſchaftsſtuben bei den Soldaten! Sollen die doch lieber die Faſtnacht ihren Kram alleine machen laſſen!“ „Befehl, Herr Oberſt!“ Feldwebel Knebelbach hört noch, wie ſich der Oberſt mit Rumbuſch in eine der nebenanliegenden Mannſchafts⸗ ſtuben begibt. Er winkt den Unteroffizieren. Leiſe öffnet man die Türe. Der Korridor iſt leer, und dann gehts wie eine wilde Jagd hinunter, zurück ins Kaſino. Keiner hat dran gedacht, das„Mädchen“ wieder mitzunehmen. Nach einer Weile tritt Spielmann ein, alles denkt, es iſt der Oberſt, und ſteht ſtramm, dann drängt man auf ihn zu:„Iſt der Oberſt nicht draußen?“ „Bewahre!“ ſagt Spielmann ruhig.„Der iſt ſchon wieder fort!“ Der Budenzauber geht luſtig weiter und das Faſt⸗ nachtsſpiel ſoll ſteigen. Die Unteroffiziere warten etwas nervös auf das Er⸗ ſcheinen des Oberſten. Der ſtellt ſich auch ein. Plötzlich tritt er mit ſeiner Tochter über die Schwelle. Alles ſteht ſtramm. Aber der Oberſt iſt ſehr liebens⸗ würdig. „Rühren! Gute Stimmung, meine Herren?“ „Jawohl, Herr Oberſt!“ ſagt der Dienſtälteſte, Feld⸗ webel Krauſe von der 7. Kompagnie. „Dann will ich nicht ſtören. Viel Vergnügen, meine Herren!“ Er geht weiter, verläßt das Kaſino mit ſeiner Tochter. „Komm, Mädel!“ ſagt er gut gelaunt.„In den Mann⸗ ſchaftsſtuben iſt es ſicher luſtiger.“ Im Kaſino iſt man entſchieden froh, daß der Oberſt nichts geſagt hat. 5 Such wa b kuunumumnnmumummumunmmunnunnnnnnmmunmnunnmmunmmununmmmnmmummmunmnunununununuuuudauduunun In der großen Mannſchaftsſtube der 4. Korporalſchaft ſteigt eben die große Faſtnachtskomödie, als plötzlich der Oberſt mit ſeiner Tochter eintritt. Große Aufregung. Der Stubengefreite ſtottert beim Melden. Der Oberſt winkt ab. „Schon gur! dicht ſtoren laſſen, Soldaten! Will mau ein paar Minuten mit meiner Tochter eurem Rummel zu⸗ ſchauen! Aah. ſteigt wohl eben das Faſtnachtsſpiel?“ „Jawohl, Herr Oberſt!“ kräht Rabaunke von der Bühne, die durch ein Podium markiert iſt. „Wie heißt es denn?“ „Onkel Mars auf der Faſtnacht“ oder„Das blutige Seitengewehr im Küchenſchrank!“ Der Oberſt lacht hell auf und nickt ſeiner Tochter lächelnd zu. „Kannſt du mal einen derben Humor vertragen, Mädel?“ AAber ja, Papa! Das iſt ja ſo ſchon ſo luſtig! Alle im Koſtüm! Nirgends eine Spur von Waffenrock.“ Ihre Augen ſuchen Spielmann, den die Kameraden vordrängen. Er iſt der„Kavalier“ und ſoll mit dem Herrn Oberſten reden. Der verſtehts, und er tuts auch. Spielmann tritt vor den Oberſten und nimmt in ſeinem Pierrotkoſtüm Stellung.„Wir ſind glücklich, daß Herr Oberſt der Korporalſchaft die große Ehre erweiſen, der beſcheidenen ſoldatiſchen Kunſt zu lau⸗ ſchen. Darf ich Herrn Oberſt und Fräulein Tochter bitten, Platz zu nehmen? Unſere Schemel ſind allerdings nicht ganz ſalonfähig.“ „Was wollen Sie, Spielmann, habe früher auch mal die Schemel gedrückt.“ Sie nehmen beide Platz. „Darf ich mir noch erlauben, Herrn Oberſt und Fräu⸗ lein Tochter zu einem guten Glaſe Bayriſch Bier einzu⸗ laden? Es wäre eine Ehre für die Korporalſchaft!“ Der Oberſt nickt gut gelaunt. „Danke, das verſchmähen wir nicht!“ Das gute bayriſche Bier mit der Blume wie Schlag⸗ ſahne ſchmeckt ausgezeichnet, ſogar Hella, die ſonſt kaum einmal Bier trinkt, mundet es vorzüglich. Dann beginnt das Spiel. Es iſt derb, geradezu, aber ſo luſtig, daß der Oberſt Tränen lacht und Hella geht es nicht viel anders. Rabaunke, als Kriegsgott Mars auf Liebespfaden, iſt überaus köſtlich, Kilian ſteht ihm nicht zurück. Die größte Ueberraſchung iſt Schnittchen, der„eine Dame hinlegt, die ſich gewaſchen hat“. Man hat es nicht geglaubt, denwer war auf den Proben reichlich hölzern. Aber Rabaunke hat ihm drei Glas „Bayriſch“ einfiltriert, und das hat ihm die Hemmungen genommen. Er iſt von einer tollen, bei ihm noch nie gekannten Luſtigkeit und er entwickelt einen ſo drolligen Humor, daß er viel Beifall findet. Das Spiel geht aus. Der Oberſt kann kaum noch lachen. Die Tränen laufen ihm über die Backen. Er applaudiert kräftig mit und läßt dann die Spieler vortreten. „Jungs!“ ſagt er.„Das habt ihr großartig gemacht! Ganz großartig! Mit einem ſolchen Humor werdet ihr eure zwei Jahre ſpielend abmachen!“ „Jawohl. Herr Oberſt!“ ſaat Rahaunke.„Darf ich einem Kopf entfernt werden und verurſfacht zeitweiſe hef⸗ tige Schmerzen. Das Schöffengericht, das ſich nunmehr mit der Angelegenheit zu befaſſen hatte, bezeichnete die un⸗ geſicherte Aufbewahrung der geladenen Piſtole als grobe Fahrläſſigkeit und verurteilte Siegfried wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 100 Mark Geldſtrafe oder 20 Tagen Gefängnis. f Saarbrücken. kHroße Diebesaffäre aufgedeckt.) Durch fortgeſetzte Diebereien wurde eine Großhandelsfirma ſchwer geſchädigt. Ein 17 Jahre alter Laufburſche entwendete ſeinem Arbeitgeber fortgeſetzt Felle und Stoffe, deren Wert ſich auf mehrere tauſend Franken beläuft. Abnehmer des Diebesgutes waren ein Althändler und ein Kaufmann. Alle drei wurden feſtgenommen. Aus Mannheim Mannheim, 14. März. i Die Gefahren der Straße. Ein 14 Jahre alter Volks⸗ ſchüler geriet beim Ueberqueren der Kirchenſtraße in die Fahrbahn eines Laſtkraftwagens, von dem er angefahren und zu Boden geworfen wurde. Er erlitt eine Gehirn⸗ erſchütterung und wurde in bewußtloſem Zustande in die in der Nähe gelegene Wohnung ſeiner Eltern gebracht. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht.— Auf der Straße R 3 bis 4 lief eine 10 Jahre alte Volksſchülerin ebenfalls beim Ueber⸗ queren der Straße einem Radfahrer gegen das Fahrrad. Sie wurde zu Boden geworfen und erlitt eine ſtark blutende Wunde über dem rechten Auge. Der Radfahrer brachte das Mädchen zu einem Arzt, der die Wunde nähte. i Gauausſtellung für Naſſehunde. Am 22. April wird in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen eine Gauausſtellung für Raſſehunde eröffnet, die der Gau Südweſt im Reichsver⸗ band für Deutſches Hundeweſen veranſtaltet. Es wird mit einer ſtarken Beſchickung aus den 24 Kreiſen des Gaues Südweſt, der die Gebiete von Stutt art bis Frankfurt und der Weſtmark umfaßt, gerechnet. Unter den zahlreichen Ehrenpreiſen befindet ſich auch ein ſolcher des Reichspräſiden⸗ ten von Hindenburg. Der Gau ſelbſt wird ſilberne und bronzene Gaumünzen verleihen. i Kampf um die Schachweltmeiſterſchaft. Unter den zehn Plätzen, an denen die Schachweltmeiſterſchaft zum Austrag gelangt, befindet ſich neben anderen badiſchen Städten auch Mannheim. Die auf Mannheim entfallenden drei Partien werden in der Zeit vom 31. Mai bis 8. Juni geſpielt. Der Titelverteidiger Aljechin wurde von dem deutſchen Schach⸗ meiſter Bogoljubow zu dieſer Begegnung herausgefordert. 8 N i Heidelberg.( Lebensmüde.) Ein junges Mäd⸗ chen ſtürzte ſich aus einem unbekannten Grunde bei der Friedrichsbrücke in den Neckar. Es konnte jedoch noch recht⸗ zeitig von Paſſanten herausgezogen und ſeiner Mutter über⸗ geben werden. Herrn Oberſt noch ein Glas Bier.. „Ja, ja... das dürfen Sie! Spielmann. „Herr Oberſt!“ „Stehen Sie nicht immer ſo ſtramm. Heute iſt Faſtnacht. Da gibts das nicht. Spielmann. wiſſen Sie noch.. der Südſeepunſch, der nach Hering ſchmeckte!“ „Jawoll, Herr Oberſt!“ lachte Spielmann. Mit dem Bier iſt es ſcheinbar genau ſo! Da ſich aber ein Vorgeſetzter nichts von ſeinen Soldaten ſchenken laſſen darf, ſpende ich der Korporalſchaft eine halbe Tonne Bier!“ Alles ſtrahlt und lärmt. „Schicken Sie nur zum„Lahmen Jakob!“ Da iſt doch das Bayeriſche her, was? Sagen Sie ihm, er ſoll den Betrag bei mir einkaſſieren!“ 5 „Herr Oberſt, den herzlichſten Dank der Kameraden ſpreche ich aus!“ „Schon gut, Spielmann! Mädel, trinkſt du auch noch ein Glas?“. „Darf ich einſchenken, gnadiges Fräulein?“ frag: Spielmann. „Bitte ſehr“, ſagt Hella, und reicht ihm ihr Glas.“ „Spielmann!“ „Herr Oberſt!“ „Was ich noch ſagen wollte.. aber was ſingen müſſen Sie heute noch!“ „Mit Vergnügen, Herr Oberſt! Eine Laute iſt da!“ Der Oberſt bleibt mit ſeiner Tochter noch gut eine halbe Stunde, die Spielmann mit ſeinen Liedern, die begeiſtert aufgenommen werden, ausfüllt. Dann erhebt ſich der Oberſt, ſchüttelt Spielmann, Nabaunke und mehreren anderen noch die Hand. 7 175 mich gefreut, Soldaten! Deutſche Soldaten ſollen tig ſein.“ Begeiſtert dankt man dem Oberſten. Als Oberſt von Kalemberge mit ſeiner Tochter wieder die Kaſerne verläßt, da ſagt er zu Hella:„Na, Mädel konnte es luſtiger auf der Redoute ſein?“ „Nein, Papa, ſo herzlich lachen. Prachtvolle Kerls, deine Soldaten! Dieſer Humor, dieſe Komik... um die Leute braucht man keine Bange zu haben.“ „Gottſeidank nicht!“ f 7 du öfter ſchon deine Soldaten zu Faſtnacht be⸗ 11 2“ „In meinem erſten Oberſtenjahr in Straßburg, da habe ich mir mal den Spaß gemacht, aber ich bin nur durchgegangen. Es iſt das erſte Mal, daß ich eine volle Stunde in einer Stube geweſen bin. Ich bereue ſie nicht! So lachen.. werden beim„Lahmen Jakob“ anhalten. Ich will ihm 2255 ſelber Beſcheid ſagen, daß er die halbe Tonne herein⸗ i 55 „Sie werden ſich ſchön betrinken!“ „Ja, wenn die 5. Korporalſchaft das Faß allein aus⸗ trinkt. Aber das befürchte nicht. Da trinkt die ganze Kompagnie mit und da verteilt ſichs. Iſt es nicht ſo viel beſſer, Mädel? Auf einer Redoute da macht man ſchnell mal'ne Zeche von 50 Mark. Die halbe Tonne koſtet auch nicht mehr und eine große Schar hat den Spaß dran!“ „Du haſt recht, Papa!“ * 17 Spielmann iſt bis gegen 1 Uhr in der Kaſerne ge⸗ blieben, dann hat er zu aller Bedauern ade geſagt und iſt zurück in Leutnant Roccas Wohnung gegangen. Lina, das gute alte Mädchen, kam in der Nachtjacke in die Küche und ſchien erfreut, daß Maximilian wieder da war. (Fortſetzung folgt). das hält vor für eine ganze Weile! Wir i 1 * 1 1 1 — ↄ—— ———— Nr. 63— Donnerstag, den 15. März Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Ole Eunętige odutolialn- Otation Die Reichseiſenbahn als Bauherrin unſerer Reichsauto⸗ bahnen, auf denen ſie für ihren Perſonen⸗ und Güterver⸗ kehr in Zukunft auch eigene Kraftwagen einſetzen wird, iſt ſelbſtverſtändlich bemüht, ihre langjährigen Erfahrungen im ſchienengebundenen Bahnverkehr ſinngemäß auch bei der Organiſierung und Durchführung des ſchienenloſen motori⸗ ſierten Verkehrsbetriebes zu verwerten. So wird ſie ſich auch bei der Anlage und Einrichtung der neuen Autobahn⸗ höfe in vielen Dingen an das Vorbild der Eiſenbahn⸗Sta⸗ tionen anlehnen, denn hier wie dort müſſen ja zur Be⸗ förderung beſtimmte Perſonen und Güter„abgefertigt“, Fahrzeuge bereitgehalten, repariert, mit neuen Triebſtoffen verſehen werden uſw. Die Autobahnhöfe werden daher vor allem verſehen ſein mit Tankſtellen, Werkſtätten und Material⸗ und Er⸗ ſatzteillagern, ferner mit Unterkunfts⸗, Aufenthalts- und Sa⸗ nitätsräumen. Selbſtverſtändlich werden auch Sanitäts⸗ fahrzeuge, Abſchlepp⸗ und ſonſtige Hilfswagen bereitgehalten werden. Zur tadelloſen Inſtandhaltung der Autobahn ſind weiter Kehrmaſchinen ſowie Sand- und Sprengwagen uner⸗ läßlich. Auch für die Winterzeit wird durch bereitgehaltene Schneepflüge und Salzſtreuwagen zur Verhinderung und Beſeitigung von Glatteis vorgeſorgt werden. Da die Reichs⸗ autobahnen alle Städte und Ortſchaften nur an ihren Gren⸗ zen berühren werden, iſt es notwendig, daß die je nach der Bedeutung des betreffenden Ortes großen oder kleineren Bahnhöfe an dieſen Berührungspunkten errichtet werden, die den Benutzern der Autobahnen den ungehinderten und leichten Zu- und Abgang erlauben. Als Muſter einer ſolchen„Autobahn⸗Station“ hat der Stadtbauführer Karl Jünger(Frankfurt a. M.) einen Plan entworfen. Der Bahnhof iſt als„Kopfbahnhof“ ausgebildet, damit ſich der Verkehr an einer Stelle reibungslos nach und aus der Stadt ergießen kann. Die Autobahn ſelbſt führt in gerader Linie vorüber und erlaubt das Durchfah⸗ ren des Bahnhofs ohne irgendwelche Behinderung oder Ge⸗ ſchwindigkeitsbeſchränkung. Der Zu- und Abgang von der Bahn kann reibungslos erfolgen und leicht kontrolliert wer⸗ den. Links und rechts der Autobahn, an den Stellen, wo die Wagen zu⸗ und abfahren, ſind die Querhecken durch Längshecken erſetzt, damit die Blendgefahr auch hier voll⸗ tommen ausgeſchloſſen iſt, wenn Kraftfahrzeuge von der Seite her einlaufen. Will ein Kraftfahrzeug ohne Aufent⸗ halt von der Autobahn aus in die Stadt hineinfahren, ſo kann es, wenn es beiſpielsweiſe von rechts(von der Stadt aus geſehen) kommt, am Eingang des Bahnhofs abbiegen und in bequemer, leicht anſteigender Schleife die Ueberfüh⸗ rung paſſieren, die die Autobahn im rechten Winkel über⸗ kreuzt. Ungefähr 150 Meter weiter muß dann eine Sperre durchfahren werden, wo der Benutzungsfahrſchein von einem Beamten kontrolliert oder abgenommen wird. Rund 19500 Innungsverſammlungen am 21. März. DNB. Berlin, 14. März. Die„Fleiſcherverbandszeitung“ veröffentlicht eine Anord— nung des Reichshandwerksführers W. G. Schmidt, wonach ſämtliche deutſchen Handwerkerinnungen am 21. März 1934 aus Anlaß der Eröffnung der Arbeitsſchlacht 1934 Innungs— verſammlungen abzuhalten haben. In den Städten bis zu 10 000 Einwohnern und in ländlichen Gegenden können die Innungsverſammlungen gleichzeitig mit den Veranſtaltungen, die zu derſelben Zeit von der NS-Hago durchgeführt werden, zu— ſammen abgehalten werden. In Mittel- und Großſtädten halten die einzelnen Innungen beſondere Innungsverſammlungen, und zwar jede Innung für ſich. Insgeſamt werden auf dieſe Weiſe rund 19 500 Innungsverſammlungen abgehalten, an denen bei voller Beteiligung aller Standesgenoſſen mindeſtens 3 Milli— onen Handwerker teilnehmen werden. Einheitliche Richtlinien für die Losſprechung der Lehrlinge.— Anordnungen des Reichshandwerksſührers. DNB. Berlin, 14. März. Der Reichshandwerksführer hat eine Reihe von Anord⸗ gungen getroffen, aus denen hervorzuheben iſt, daß vom 1. Oktober ds. Js. ab die Losſprechung der Lehrlinge aus An⸗ laß der beſtandenen Geſellenprüfung und der Geſellen anläß— lich der beſtandenen Meiſterprüfung nur noch nach ein heit⸗ lichen Richtlinien und in feierliche m Rahmen erfolgen ſoll. Sippenämter ſtatt Standesämter Verkürzung der Schulzeit? Bod. Berlin, 14. März. Auf der Münchener Arbeitstagung des Sachverſtändigen⸗ beirates für Volksgeſundheit bei der Reichsleitung der NS DA. über die die Oeffentlichkeit erſt kurz unterrichtet worden iſt, hat, wie das VDD3.⸗Büro meldet, Miniſterialdirektor Dr. Gütt vom Reichsinnenminiſterium bedeutſame Ausführungen über eine Reihe von Plänen gemacht, die auf dem Gebiet der Erb⸗ und Raſſenpflege in Vorbereitung ſind. Er bezeichnete es als notwendig, eine erbbiologiſche Beſtandsaufnahme des deutſchen Erbgutes durchzuführen, um Geſundheitsämter und Eheberater in die Lage zu verſetzen, die Eheſchließenden vor der Ehe auch wirklich einwandfrei beraten zu können. Bei den Geſundheitsämtern werden Abteilungen für Erb- und Raſſen⸗ pflege eingerichtet werden müſſen, um dieſe große, gewaltige Aufgabe leiſten zu können. Erſt dann habe es einen Zweck, an die Reform der Ehegeſetzgebung heranzugehen und Ehezeug⸗ niſſe vor der Eheſchließung zu verlangen. Dr. Gütt teilte mit, daß die Standesämter zu Sippenämtern umgebildet werden ſollen, um in ihnen langſam Familienchroniken entſtehen zu laſſen. Es gelte, Familienchroniken zu ſchaffen, in denen alles zuſammengetragen iſt, was geeignet iſt, Eheſchließende wirklich beraten zu können. Dr. Gütt verwies dann auf die Aufgaben, die notwendig ſind, um unſer deutſches Volk vor dem Erbe- und Raſſentod zu retten. Nur wenn es gelinge, den Laſtenausgleich für die kinderreiche Familie zu erreichen, wenn es nicht mehr lohne, kinderarm oder unverheiratet zu bleiben, werde unſer Volk einen biologiſchen und wirtſchaftlichen Auf— ſtieg erleben. Darüber hinaus müſſe es gelingen, die Seele unſeres Volkes für Erb- und Raſſenpflege und für die Er— kenntnis der biologiſchen Lebensnotwendigkeiten des Geſamt— volkes zu gewinnen. Es gelte namentlich, dem deutſchen Volke und der Jugend klar zu machen, daß nicht Bildung, Aeberheb— lichkeit und gutes Leben des einzelnen den Wert des Lebens ausmachen, ſondern, daß es darauf ankommt, eine geſunde Familie zu begründen und der eigenen Familie und dem Volke den Beſtand zu ermöglichen. Es müſſe eine Schul- und Hochſchulreform angeſtrebt werden, wobei SA und Arbeitsdienſt eingeführt und dieſe Zeit durch Verkürzung der Schulzeit wieder eingeholt wird. So erſtrebe das Reichsinnenminiſterium eine Verkür⸗ zung der Schulzeit. Es müſſe wieder möglich gemacht werden, daß begabte Kinder nach drei Jahren Volksſchulbildung zur höheren Schule gelangen könnnen und es müſſe gelingen, das neunte Jahr der höheren Schule zu einem Jahr der nationalpolitiſchen Erziehung umzuwandeln, um Zeit zu ge— winnen. Dann werde auch die Hochſchulreform leichter zu ge— ſtalten ſein. EU Rücktritt des Abts von Neuburg. Heidelberg, 14. März. Der Abt von Neipperg hat beim Papſt um die Löſung von ſeinem Amt als Abt von Neuburg nachgeſucht. Die wie— derholt längeren Kuren haben ſeinen angegriffenen Geſund— heitszuſtand nicht ſo zu heben vermocht, daß er imſtande ge— weſen wäre, bei den vielfachen Arbeiten, die er im ganzen Lande zu leiſten hat, auch noch die Abtei zu leiten. Der Oberammergauer Petrus⸗Darſteller Peter Rendl geſtorben. DNB. München, 14. März. Der Petrus-Darſteller der Oberammergauer Paſſionsſpiele don 1930, der Bildhauer Peter Rendl, der auch für die Jubiläumsſpiele als Petrus gewählt war, iſt nach kurzer Krank- heit geſtorben. Er verkörperte in den Paſſionsſpielen 1890 und 1900 den Jünger Johannes. Verheiratet war er mit einer Tochter des früheren Ehriſtus-Darſtellers Joſeph Mayr. Kein Familienrat im Haus Doorn. DNB. Berlin, 14. März. Von der Generalverwaltung des preußiſchen Königshauſes wird mitgeteilt:„Aus dem holländiſchen„Algemeen Handels— blad“ und dem„Vaz Dias Persbureau“ iſt in einem Teil der deutſchen Preſſe eine Senſationsmeldun g übernommen worden, die ſich mit leinem im Hauſe Doorn angeblich ſtatt⸗ gefundenen Familienrat befaßt. Am die Leichtfertigkeit derartiger Lügennachrichten darzutun, genügt wohl der Hinweis, daß ſeit dem Geburtstage des Kaiſers keine der als Teilnehmer am Familienrat aufgeführten Perſönlichkeiten in Doorn ge— weſen iſt. Die ganze Meldung iſt völlig aus der Luft gegriffen. Krankenflugtransport Nantes— Baſel. Die„Aviatik beider Baſel“ führte einen Schnellflug Nan⸗ tes— Baſel aus mit einem ſchwer erkrankten Schwei zer, der die 16ſtündige Bahn- oder Autoreiſe nicht hätte er⸗ tragen können. Das Kabinenflugzeug legte die 700 Kilometer lange Strecke in der reinen Rekordflugzeit von 3 Stunden 45 Minuten zurück. Vorarbeit für die Welt- ausſtellung in Brüſſel. Unſer Bild zeigt den Eingangsbogen für die Brüſſeler Weltausſtel⸗ lung 1935 und(rechts) den im Bau befindlichen Feſtpalaſt. eee eee Vom Erdrutſch beoͤroht. Südfranzöſiſches Dorf geräumt. DNB. Paris, 16. März. Das ſüdfranzöſiſche Dorf Roquebilleèere in den See⸗ alpen, das erſt im Jahre 1926 durch einen Erdrutſch teilweiſe zerſtört worden war, ſteht erneut vor der ernſten Gefahr, durch einen Erdrutſch verſchüttet zu werden. Im Anſchluß an die letzten ſchweren Regenfälle wurden an den Bergen, die das Dorf umgeben, mehrere tiefe Riſſe feſtgeſtellt. Am Dienstag ereignete ſich bereits ein erſter Erdrutſch, der aber keinen Scha— den anrichtete. Die Behörden haben ſich am Dienstag aus Sicherheitsgründen genötigt geſehen, die Räumung des Dorfes anzuordnen. Gtürmiſche Aeberfahrt der„Berengaria.“ Elf Verletzte. DNB. London, 14. März. Der Cunard-Dampfer„Berengaria“ traf Dienstag abend nach einer ſtürmiſchen Aeberfahrt mit ſtarker Verſpätung aus Newyork in Southampton ein. Am Sonntag wurde das große Schiff von rieſigen Wellen dermaßen hin und hergewor— fen, daß zwei im Kaſſenraum eingebaute Stahlſchränke von drei Meter Höhe und einem Gewicht von je 2 Tonnen losgeriſſen und umgeſtürzt wurden. Zahlreiche Möbelſtücke und viel Ge⸗ ſchirr wurde zerbrochen. Zehn Fahrgäſte und ein Mann der Beſatzung erlitten leichte Verletzungen. Mittwoch vormit— tag muß das Schiff bereits wieder die Fahrt nach Newyork an⸗ treten. Es wird 150 Kiſten Gold im Werte von 175 Millionen Pfund Sterling, 2000 Barren Silber und 6000 Kiſten Likör mitnehmen. Verſuche mit einem automatiſchen Gtratoſphärenballon DNB. Moskau, 14. März. Wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion berichtet, haben in der Nähe von Leningrad Verſuche mit einem neuen automatiſchen Stratoſphärenballon ſtatt⸗ gefunden. Ein in der Gondel angebrachter drahtloſer Sender funkte vom Augenblick des Starts an die Meßergebniſſe von Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit. Der Ballon er— reichte als größte Höhe 18 600 Meter, wo eine Temperatur von minus 55 Grad Celſius herrſchte. Bei Erreichung der Maximal- höhe barſt, wie erwartet, die Ballonhülle und die an einem Fallſchirm befeſtigten Apparate begannen niederzugehen. Ver⸗ mutlich ſind ſie in der Gegend des Ladogaſees gelandet. Graf Eſterhazy zahlungsunfähig Einer der bekannteſten Großgrundbeſitzer Angarns, Graf Thomas Eſterhazy, der über ein Latifundium von 50 000 Kataſtraljoch und einen freien Beſitz von über 16 000 Kataſtral- joch verfügt, iſt zahlungsunfähig geworden. Sein Grundbeſitz, der zu den größten in Angarn gehört, wurde ausgezeichnet ver⸗ waltet und galt als einer der beſtgeführten landwirtſchaftlichen Großbetriebe. Graf Thomas Eſterhazy aber, der den Typus des leichtlebigen ungariſchen Ariſtokraten vertritt, belaſtete ſei⸗ nen Beſitz innerhalb einiger Jahre mit nicht weniger als 8 Millionen Pengö. Den größten Teil dieſer Summe ver— jubelte der junge Graf in den prominenten Vergnügungslokalen Europas, wobei auch gute Freunde tatkräftig mithalfen. Heute haben ihn angeſichts feiner Geldloſigkeit alle ſeine geweſenen Freunde verlaſſen und jetzt muß der junge Graf wohl oder übel ſelbſt zuſehen, wie er ſich aus ſeiner bedrängten Lage heraushilft. Die Tragödie in Nierſtein Der Hergang der Tat. Nierſtein, 14. März. Ueber den Hergang der Tat wird noch folgendes berichtet: Der Täter, Georg Itzſtein, hatte ſchon ſeit längerer Zeit mit der Getöteten ein Verhältnis, dem ſich die Eltern des Mädchens aus religiöſen Gründen widerſetzten. Itzſtein ſcheint ſich ſchon lange mit der Ab⸗, ſicht getragen zu haben, dieſem Verhältnis durch eine Ge⸗ walttat ein Ende zu machen. Bereits ſeit mehreren Tagen fiel es den Nachbarn auf, daß ſich in den Morgenſtunden Itzſtein in verdächtiger Weiſe um die Wohnung des Mäd⸗ chens herumtrieb. Am morgen, als der Vater nach ſeiner Arbeitsſtätte gegangen war, drang Itzſtein, mit zwei Re; volver bewaffnet, in das Anweſen ein. Das Mädchen flüch⸗ tete, wurde aber von dem Mörder im Hofe eingeholt, wo er es durch einen Herzſchuß ſofort tötete. Darauf begab ſich Itzhtein in das Haus und ſuchte die Mutter, die er in der Küche fand. Nachdem er auch die Frau niedergeſchoſſen hatte, brachte er ſich einen Schuß in den Kopf bei. Der Arzt, Dr. Zimmer, und ein Polizeiwachtmeiſter fanden die Mut⸗ ter und Itzſtein in hoffnungsloſem Zuſtande auf. Ein Re⸗ volver wurde im Hofe, der andere in der Küche aufgefun⸗ den. Nierſtein.(Ein drittes Todesopfer der Lie⸗ bestragödie.) Die Liebestragödie in Nierſtein hat ein drittes Todesopfer gefordert. Georg Itzſtein, der ſeine Ge⸗ liebte und deren Mutter erſchoſſen und ſich ſelbſt einen Schuß in den Kopf beigebracht hatte, iſt im Krankenhaus zu Mainz ſeinen Verletzungen erlegen. Darmstadt. Dar mſtädter Stadtrat.) In der Stadtratsſitzung am kommenden Donnerstag wird der kom⸗ miſſariſche Oberbürgermeiſter Wamboldt in ſein Amt einge⸗ führt. Der Stadtrat wird ſich darauf mit den Steueranſchlaͤg⸗ ſätzen für 1934 befaſſen, wobei Bier⸗ und Getränkeſteuer zu den gleichen Sätzen wie bisher erhoben werden ſollen. Zur Reinigung des Steinbrückerteichs von der Waſſerpeſt ſind 30 000 Mark erforderlich, von denen das Arbeitsamt 17000 Mark zuſchießt. Mainz.(Kommuniſtenprozeß in Mainz.) Neun frühere kommuniſtiſche Funktionäre aus Mainz hat⸗ ten nach dem 15. Juli 1933, dem Tage des offiziellen Par⸗ teiverbots, den organiſatoriſchen Zuſammenhalt ihrer Par⸗ tei durch Verkauf von Beitragsmarken und Vertrieb von Zeitungen aufrechterhalten. Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den Hauptkaſſierer, Schloſſer Otto Prieckle, zu an⸗ derthalb Jahren, vier weitere Angeklagte zu je 1 Jahr 4 Monaten, einen Angeklagten zu 1 Jahr 3 Monaten Ge⸗ fängnis, die übrigen Angeklagten zu 7 bis 9 Monaten Ge⸗ fängnis. Zwei Angeklagte, die kommuniſtiſche Zeitungen an Bekannte weitergegeben haben, wurden zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Gießen.(Die Einbürgerung des Uhus im Vogelsberg.) Wie der oberheſſiſche Vogelforſcher Dr. Karl Rudolf Fiſcher mitteilt, kann der in den Waldungen uf 0⁰ l. i en 5 5 K e er ge SB. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr 1 Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag und Freita von 18—20 Uhr N. G.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: Freitag, abends 7—9 Uhr Heil Hitler! Kinderreichen ſind vorzulegen. NSW. und Deutſche Arbeitsfront Sonntag, 18. März findet in Birkenau eine wichtige Amts- walterſitzung der NSBO. und der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt, an der alle NSBO.⸗Amtswalter ſowie die Kaſſier der Deutſchen Arbeitsfront teilzunehmen haben. Zu dieſer Sitzung ſind auch die Mitglieder der NSBO. und der deutſchen Arbeitsfront eingeladen und erwarte ich von dieſen eine gute Beteiligung. i Preſſe⸗ und Propagandawart der NSBO. und der DAF. * N. S.⸗Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. Betr. Lebensmittelausgabe. Morgen Freitag findet in der üblichen Reihen⸗ folge eine Lebensmittelausgabe für alle diejenigen ſtatt, welche noch nicht in Arbeit ſtehen. WHW.⸗Ausweis, Stempelkarte, Wohlfahrtsausweis und evtl. Mitgliedskarte des Bundes der Die Ausgabe findet in der Mühle zum Heſſiſchen Haus ſtatt. — Steigerung der Reichsbahn-Einnahmen. Aus dem Bericht der Deutſchen Reichsbahn geht hervor, daß die Ent⸗ wicklung im Januar eine Steigerung der Betriebseinnahmen um rund 29 Millionen gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres gebracht hat. Allerdings ergab ſich gegenüber den Betriebseinnahmen noch eine Mehrausgabe von 21,9 Mil⸗ lionen RM. Der Perſonenverkehr war recht lebhaft, auch der Güterverkehr brachte gegenüber dem gleichen Monat der letzten Jahre eine Zunahme. Lolale Nachrichten. Viernheim, den 15. März 1934. Worte in die Zeit. Die Geſinnung jedes Nationalſozialiſten beweiſt ſich zuerſt in ſeiner Bereitwilligkeit, in ſeinem Fleiß und Können zur Leiſtung der ihm von der Volksgemeinſchaft übectragenen Arbeit. 1 Adolf Hitler. Todesfall. Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden ſchloß heute Vormittag Frau Anna Maria Roos geb. Hanf, die Gattin des 7 Franz Adam Roos 1. See⸗ gartenſtraße 18 ihre Augen zum ewigen Schlummer. Die Ver⸗ ſtorbene war ſeit mehreren Jahren krank und erreichte ein Alter von 70 Jahren. Möge ihr zum Lohne für ihr opfer⸗ volles Leiden von unſerem Herrgott die ewige Ruhe beſchieden ſein. Jubilare des Alters. Am morgigen Freitag feiert Frau Margareta Bugert geb. Helfrich, die Witwe des verſtorbenen Altveteranen Nik. Bugert 4., Eulerſtraße 1 wohnhaft, ihren 85. Geburtstag.— Am gleichen Tage be⸗ geht unſer Mitbürger, Herr Johann Kühl wein 6., Bertholdus⸗Pfenninghſtraße ſeinen 80. Geburtstag. Beide Jubilare erfreuen ſich noch geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit. Den vielen Gratulanten, die den Jubilaren zum morgigen Wiegenfeſte ihre Glückwünſche darbringen, ſchließen auch wir uns an, mit dem beſonderen Wunſche, daß ihnen auch ferner⸗ hin ein geruhſamer Lebensabend beſchieden ſein möge. Gemeinderatsſitzung. Die für heute Donnerstag an⸗ geſetzte Sitzung des Gemeinderats findet nicht um 6 Uhr, ſondern um 8 Uhr ſtatt. Sie find da, die Störche nämlich. Vorerſt allerdings nur in einem Exemplar ihrer Gattung. Droben auf dem höchſten Punkt unſeres Dorfes, dem Schornſtein der Heſſiſchen Mühle traf er geſtern Nachmittag ein. Von Klein und Groß wurde er mit Freude geſichtet, wie er von ſeinem Neſt Beſitz nahm. Mit ihrer Ankunft dürfen wir hoffentlich alsbald mit dem ſehn⸗ lichſt erwarteten Frühling rechnen. a * Piarrer Senn jpricht in Viernheim! Die Parteileitung der NSDAP. hat den katholiſchen Pfarrer Wilhelm Senn, Sickingen(Baden) als Redner gewonnen. Der bekannte Volksredner und Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung wird am Dienstag, den 20. März, in den Freiſchütz⸗Sälen ſprechen. Die Veranſtal⸗ tung dürfte ein Ereignis für unſere Gemeinde bedeuten. 1 Die Gleichjchallung der Landw. Gelb⸗ und Warengenojenjchaft Der Ortsbauernführer, Herr Joh. Roos hatte für Diens⸗ tag abend in den Löwen eine Verſammlung einberufen, die ſich mit der Gleichſchaltung der hieſigen Geld⸗ und Waren- genoſſenſchaft, des früheren Bauernvereins, ſowie dem Zu⸗ ſammenſchluß ſämtlicher Landwirte in derſelben zu befaſſen hatte. Der Einladung wurde zahlreich Folge geleiſtet. Nach der Begrüßung übergab Herr Roos dem Vertreter der Haupt⸗ abteilung 3 des Reichsnährſtandes, Herrn Linke, Darmſtadt das Wort zu ſeinem Vortrag, der ſich mit dem Genoſſen⸗ ſchaftsweſen befaßte. Der Redner gab den Verſammlungsteil⸗ nehmern Zweck und Ziele der Genoſſenſchaften bekannt. Sie ſtellen Selbſthilfeorganiſationen und Notgemeinſchaften dar, deren Hauptzweck iſt: Vorteil hafter und billiger Wareneinkauf, ſowie auch Abſatzmöglichkeiten für die zu verkaufenden Produkte zu ſchaffen. Nachdem ſich alle Genoſſenſchaften in dem Ländlichen Ge⸗ noſſenſchaftsverband haben, iſt der Wunſch des Führers, eine Volksgemeinſchaft zu 2 An alle Handwerker und Gewerbetreibende! Ich habe feſtgeſtellt, daß die Arbeitsbeſchaffungsmaß— nahmen unſeres Führers auf das Schändlichſte mißbraucht werden. Anſtatt bei größeren Aufträgen durch Neueinſtellung von Arbeitskräften an der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mitzuhelfen, geht man zum großen Teil dazu über, durch Ueberſtundenarbeit(teilweiſe bis zu 14 Stunden) die Arbeit zu erledigen. Ganz abgeſehen von der großen Gemeinheit, be— deutet dies eine Sabotage gegen die Regierung. Künftighin werde ich gegen dieſe Handwerker und Ge— werbetreibende mit den ſchärfſten Mitteln vorgehen und Straf— anzeige, ſowie Antrag auf Entzug derjenigen Aufträge, die mit Staatshilfe durchgeführt werden, ſtellen. Heil Hitler! Steffan, Kreisbetriebszellenobmann und Obmann der Deutſchen Arbeitsfront. bilden, erfüllt. Der Redner richtete einen warmen Appell an die Genoſſen, daß auch alle zur Genoſſenſchaft ſtehen, nur Qualitätsware beziehen unter Ausſchaltung des jüdiſchen Handels. Wenn hier jetzt die Landwirtſchaftliche Genoſſen⸗ ſchaft beſteht, die als einzige Vereinigung Daſeinsberechtigung hat, dann haben ſich alle Landwirte ihr anzuſchließen um ſo eine große und ſtarke Genoſſenſchaft zu ſchaffen. Herr Ge⸗ meinderat Julius Blaeß forderte anſchließend an die Worte des Redners auf, ſich der Genoſſenſchaft anzuſchließen. Wenn die mit der Führung Beauftragten ſich ihrer Auf— gabe bewußt, für das Wohl und Wehe der Genoſſen tätig ſind, dann haben auch alle Genoſſen in Treue für die Genoſſen— ſchaft einzutreten. Es wird nach den Worten des Herrn Roos die Aufgabe der Genoſſenſchaft ſein, ſo billig wie möglich ein⸗ zukaufen und an die Mitglieder abzuſetzen. Der Geſchäfts⸗ anteil für jeden Genoſſen beträgt vorausſichtlich 20.— RM. und die Haftſumme 150.— RM. Die Geld- und Warenge⸗ noſſenſchaft wird mit dem hieſigen Kreditverein, der durch ſeinen Direktor und dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Herrn Lehrer Schmuck vertreten war, ein Intereſſengemeinſchaft bilden, um ſo die wahre Volksgemeinſchaft herzuſtellen. Ferner wird auch die Angliederung der Spargelbauern an die Genoſſenſchaft, ſowie die Gründung einer Viehver⸗ wertungsgenoſſenſchaft erfolgen. Die Mitgliederzahl der Ge— noſſenſchaft iſt durch die Eintragungen am Verſammlungs⸗ abend von 61 auf 126 geſtiegen. Anmeldungen können jeder⸗ zeit beim Rechner Brechtel getätigt werden. Der Vorſtand iſt nach der vorgenommenen Gleichſchaltung mit folgenden Herren beſetzt: Vorſitzender: Jean Roos; Beiſitzer: Ernſt Blaeß, Philipp Haas, Julius Blaſeß und Adam Schneider; Rechner und Lagerhalter: Adam Brechtel. Zu Auf⸗ ſichtsratsmitgliedern wurden ernannt die Herren: Adam Helfrich, Emil Ruland, Peter Schloſſer, Matth. Heckmann, Hans Martin, Georg Hoock und Gg. Haas. Nach Worten des Dankes konnte der Ortsbauernführer, Pg. Roos, die anregend verlaufene Verſammlung ſchließen. Möge der Zuſammenſchluß aller hieſigen Landwirte in der Geld⸗ und Warengenoſſenſchaft und die erſprießliche, uneigennützige Tätigkeit des neuen Vorſtandes und Aufſichtsrates für unſere Gemeinde nur Segen bringen. * Eingliederung der Landheljer in die Kitler⸗Jugenb. Durch die in den Händen der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung liegende Landhilfe ſind bisher rund 200 000 arbeitsloſe Jugendliche, beſonders aus den Großſtädten, auf das Land in bäuerliche Arbeit ge⸗ bracht worden. Die Landhilfe will dieſe Jugendlichen mög⸗ lichſt dauernd mit der ländlichen Wirtſchaft verbinden. Um dies Ziel zu erreichen, werden die Landhelfer in die Familien⸗ und Hausgemeinſchaft des Bauern aufgenommen. Darüber hinaus iſt es notwendig, die Landhelfer auch mit der bäuer⸗ lichen Jugend der Dörfer, in denen ſie ihre Arbeitsſtellen haben, in möglichſt engen kameradſchaftlichen Zuſammenhang zu bringen. Nach einer kürzlich getroffenen Vereinbarung zwiſchen dem Reichsbauernführer und dem Jugendführer des Deutſchen Reiches ſind die noch beſtehenden landſtändiſchen Jugendorganiſationen in die Hitler-Jugend überführt worden. Damit iſt die Hitler⸗Jugend auch auf dem Lande die einzige Jugendbewegung. Im Zuge der Vereinheitlichung der geſamten deutſchen Jugend und um insbeſondere iſolierten Gemein⸗ ſchaftsbildungen unter den durchweg ſtädtiſchen Landhelfern vorzubeugen, ſind der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung und der Jugend- führer des Deutſchen Reiches übereingekommen, die Landhelfer und Landhelferinnen in die Hitler-Jugend einzugliedern. Damit iſt die weltanſchauliche Erziehung und die körperlich-ſportliche Ertüchtigung derjenigen Landhelfer und Landhelferinnen, die in den Altersgrenzen der Hitler-Jugend und des Bundes Deutſcher Mädel ſtehen, gewährleiſtet. Die Regelung gilt ſo⸗ wohl für die in bäuerlichen Betrieben angeſetzten Landhelfer als auch für Landhelfergruppen auf Siedlungsgütern. Der Anſchluß der Landhelfer an die Gemeinſchaft der deutſchen Jugend wird ihre Umſtellung zu bäuerlicher Arbeit und land— verbundenem Denken fördern. Wegen der Betreuung derjenigen Landhelfer, die nicht unter die Altersgrenze der Hitler-Jugend fallen, wird die Reichsanſtalt mit den entſprechenden Organi⸗ ſationen der Bewegung demnächſt Fühlung nehmen. * Oſtergrußtelegramme. In der Zeit vom 24. März bis 2. April ſind wie in den Vorjahren im Verkehr mit Nordamerika, Mexiko und mit Schiffen in See über die Küſtenfunkſtellen der Vereinigten Staaten von Amerika Oſter⸗ grußtelegramme zugelaſſen. Die Telegramme erhaſten wieder einen feſtſtehenden Text, der nach einem bei den Telegramm⸗ annahmeſtellen ausliegenden Verzeichnis gewählt werden kann. Bei der Auflieferung eines Oſtergrußtelegramms, deſſen Rhein⸗Main⸗Neckar zuſammengeſchloſſen J Unterſchrift höchſtens aus drei Wörtern beſtehen darf, iſt demnach als Text nur die Nummer der gewählten Faſſung anzugeben. Gebühr von 4,25 RM. nach den Vereinigten Staaten von Amerika und nach Kanada, zur Gebühr von 7,10 RM. nach Mexiko und von 10,10 RM. an Schiffe in See befördert. Das Oſtergrußtelegramm wird zu der niedrigen 15 Opfert am 18. März WH W. hilft den Heimarbeitern von Lauſcha. Am 18. März wird in ganz Deutſchland eine Sammel⸗ plakette des Winterhilfswerke aus Lauſchaer Glas verkauft werden. Glasſtäbe ſind das Rohmaterial. Der Arbeiter er⸗ hitzt ſein Glas mit einer Gasſtichflamme und preßt es in die Meſſingform, die in einer kleinen Handpreſſe neben ihm ſteht. Frauen und Mädchen kitten die Anſtecknadeln auf. Den feinen Perlmutterglanz bekommt die Plakette durch Perlglanz, der aus einer Zerſtäuberpiſtole Jeſpritzt wird. Dieſer Stoff wird aus den Schuppen eines Fiſches gewon⸗ nen, der nur in einigen pommerſchen Seen vorkommt; mit Hilfe des gleichen Stoffes erhalten auch künſtliche Perlen ihren Glanz. In flachen Kartons zu je. 25 Stück werden die Plaketten verpackt, nachdem ſie ſorgföltig geprüft worden ſind. Dann werden ſie von der Gemeinnützigen Werkgemein⸗ ſchaft Lauſcha, die auch die Aufträge gerecht verteilt hat, in großen Kiſten verſandt. Faſt 3000 Menſchen allein in Lauſcha und in 15 Orten der Umgebung arbeiten an der Herſtellung dieſer Glaspla⸗ ketten. Nadelfabriken aus allen Teilen Deutſchlands liefern die Nadeln, aus den Braunkohlengebieten Mitteldeutſch⸗ lands kommen die Kohlen zum Schmelzen des Glaſes, aus Thüringen ſtammen auch Sand und Soda für das Glas. Lackfabriken ſtellen den Lack her und Hunderte von Fiſchern liefern den Perlglanz. Sie alle haben Arbeit durch das Winterhilfswerk, in ihnen allen lebt das Gefühl, etwas ge⸗ leiſtet zu haben, wenn ſie die ſauber geprägten Glasplaket⸗ ten für das WHW. herſtellen... An Euch, deutſche Volksgenoſſen, liegt es, ſie nicht zu ent⸗ täuſchen. Sieben und eine halbe Million Plaketten ſollen am 18. März verkauft werden. Die Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes wird dafür ſorgen, daß ſie reſtlos Abſatz finden. Helft am 18. März! Der Neuaufbau des Handwerks Diſziplinarausſchüſſe.— Einſchränkung der Ehrungen.— Feierliche Losſprechung der Lehrlinge. Der Reichshandwerksführer hat bedeutſame Anordnun⸗ gen erlaſſen, die im Rahmen des Neuaufbaues des Hand⸗ werksſtandes liegen. Darnach haben die Handwerkskammer⸗ präſidenten zu ihrer Unterſtützung und Beratung in allen Perſonalfragen einen Diſziplinarausſchuß zu bilden, der gleichzeitig die Aufgaben des vorläufigen Ehrengerichts zu erfüllen hat. Die Kammerpräſidenten haben perſönlich für die Sicherſtellung des Vermögens aus den Handwerks⸗ organiſationen zu garantieren, die infolge der Neuorgani⸗ ſation aufgelöſt werden. Sie haben darüber zu wachen, daß nur eine Verwendung im Geſamtintereſſe des Handwerks ſtatt⸗ findet. Sobald das Pflichtinnungsgeſetz vorliegt, wird eine große Tagung des geſamten deutſchen Hand⸗ werks ſtattfinden, in der die Durchführung des Geſetzes behandelt wird. Sämtliche Handwerkskorporationen, welche Ehrenmeiſter oder Ehrenobermeiſter ernennen wol⸗ len, bedürfen dazu der Zuſtimmung des Kammerpräſidenten. Beabſichtigen die Kammerpräſidenten, Landesfachverbands⸗ vorſitzenden oder Reichsfachverbandsvorſitzenden eine Ehrung vorzunehmen, ſo bedarf ſie der Zuſtimmung des Reichshand⸗ werksführers. Ausgenommen iſt die Ehrung von Altmeiſtern über 65 Jahren. Die Kammerpräſidenten ſollen darüber wa⸗ chen, daß die Zahl der Ehrungen eingeſchränkt wird. Ehrun⸗ gen des Reichshandwerksführers ſollen auf abſehbare Zeit nicht erfolgen. Die Losſprechung der Lehrlinge aus Anlaß der Geſellenprüfung und der Geſellen aus Anlaß der Meiſter⸗ prüfung darf ab 1. Oktober nur noch nach einheitlichen Richt⸗ linien in einem feierlichen Rahmen erfolgen. Nähere Beſtim⸗ mungen darüber werden in Kürze erlaſſen. Schließlich hat der Reichshandwerksführer die Auflöſung der regionalen Kammertage und des Preußiſchen Handwerkskammertages an⸗ geordnet. Wetterbericht Das Tief über der Nordſee liegt feſt, geht aber ſeiner Auffüllung entgegen. Wir erwarten daher zwar noch weitere, aber wenig ergiebige Niederſchläge.— Vorherſage: Kühle Witterung. wolkig. ſtellenweiſe Nie derſchläge. ö Aufruj! An die Bevölkerung Viernheims! Der Tonfilm vom Opfergeiſt der deutſchen Jugend Hitlerjunge Quer nur noch heute Donnerstag im Central⸗Film⸗Palaſt! „Hitlerjunge Quex“, ein Kampffilm von der Wieder- geburt der deutſchen Jugend.— Im roten Berlin vor der großen Wahlſchlacht!— Die Kommuniſtenzentrale ſpeiſt das Volk mit hohlen Reden, die nicht ſatt machen, nur das Herz vergiften! So auch das gute Herz eines alten Frontſoldaten, eines Vaters, während das junge Herz des Sohnes bereits im Rhytmus des neuen Geiſtes ſchlägt und das treuſorgende Herz der Mutter, das die vielen Sorgen des Alltags nicht mehr tragen kann, für immer ſtill ſteht. Ein Film, in dem innerhalb einer zeitnahen ſpannenden Handlung die Menſchen⸗ ſchickſale ergreifend geſchildert werden uſw. Erzählt der Film auch von unſerer Hitlerjugend, ſo iſt es dennoch ein Bild— ſtreifen, der gerade auch für die Erwachſenen ein wunderbares, tiefgehendes Erlebnis bedeutet. Denn dieſer Quex hat ſeine Gegner nicht allein bei ſeinen Altersgefährten im roten Lager, ſondern auch bei den Großen— bei ſeinen eigenen Eltern. Damit rollt der Film das uralte Zerwürfnis zwiſchen den Alten und der heranwachſenden Jugend auf, das überzeugend geſtaltet wird.— So iſt trotz der politiſchen Hintergruͤnde der Charakter des hundertprozentigen Spielfilms gewahrt, der infolge ſeiner zeitgeſchichtlichen Handlung, dank ſeiner hervorragenden Beſetzung und der ausgezeichneten Milieu⸗ ſchilderung von Anfang bis Ende feſſelt.— Wer ein Herz für unſere Jugend hat, für Deutſchlands Zukunft, der be⸗ ſucht den Kampffilm der deutſchen Jugend Für alle wird er ein unvergeßliches Erlebnis werden. An allen Tagen wird unſere Feuerwehrkapelle konzertieren. Auf zum„Hitlerjunge Quex“! 2 2 5 Au also eine ganze Wohnung han) können Sie mit einer Pfund- l Dose KINESSA-Bohnerwachs liebe spiegelnd glänzen. Außerdem wird Ihr Parkett oder Lino- leum unempfindlich gegen Wasser und Fußabdrücke. 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Brat⸗ 1 e— Hoſen, Schuhe, 1 3 J 5 i Klein-Anzeigen Lederjacke 5 e ve Innerhalb dieſer Zeit haben alle Pflanzer ſchellfiſche Klein⸗Anzeigen ere. üge 2 5 1 Wk 5 5 e, Nfi N 9* Hochzeits 3 N 9 von der ihnen zugeteilten Fläche diejenige Fläche Pfund 25 Pfg. in der g auch leihw.) Cleverstolz dem Pflanzerausſchuß zur weiteren Verteilung ſowie Filet Viernheimer Feidſtecher Uhr. Qualitäts⸗Margarine ſtets wieder zur Verfügung zu ſtellen, welche ſie aus bei Muſikinſtrum. 8 55. betriebswirtſchaftlichen Gründen nicht mit Tabak Volkszeitung An-U. Verkauf 3 1 bebauen können. Kempf, Hügelſtr.] ſind billig und Mannh. J 1. 20 Mandeln— Haſelnußkerne Viernheim, den 14. März 1934— wirkſam! Roſinen— Sultaninen Corinthen, Hefe, Backpulver Citronen Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke ½1 Flaſche o/ Glas—.85,Oberlück 4. —. 90, 1.10 und höher Oberlück 8. Großbruchfeld 2. Allmen Allmenfeld 10 Rothfeld 2. 1„ 9 Oberbruchweide 55 Viernheim, den 12. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Frisch von der Ste: Habliau Pfund 20. Tem Nudeln 8, Hakkaront 32. lang gef. Pfund arama Pfund Großmutter, ete zu gedenken. Sauerhraul 42 Durrileisch. 1.20 30% Rabatt! Nachf. Max Schaul Mannheim⸗Wall⸗ März 1934 tiefer Trauer: fun Alöblierie [Prima gelbe Speise- Rartoffeln zu vermieten. Repsgaſſe 15 ſind nicht immer 8 Hilf Aus⸗ Hilfe einer kleinen 5 Anzeige findet man ſchneiden! in den meiſten Gut. Anzüge Fällen den paſſen⸗Jerh. den Mieter. Mäntel, Kittel, Kabliau Wohnung 1 Zimmer u. Küche v. heute auf morgen l lie Finwonner blernnelms Achtung! Nur noch heute Donnerstag im Central-Film-Palast Das Ffimwerk v. Optergelst der deutschen qugeng Protektorat: Reichsjugendführer Baldur von Schirrach. Dieſes Tonfilmwerk iſt ein Zeitdokument von erſchüttern⸗ der Tragik, das Herz und Sinne des Publikums ganz und gar gefangen nimmt.— Deutſche Jungen u. Mädels kämpfen in treuer Kameradſchaft für einander und für die große Idee.— Man wird mitgeriſſen von dem Schwung und von der Begeiſterung die in den Bildern lebt. Man iſt erſchüttert von der Tragik, von der Gefühls⸗ eee e ö 2 Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Vereins⸗An ei ex Am Freitag, den 16. März 1934, N vormittags 11 Ahr werden im Sitzungsſaale gruppe Viernheim. Heute Gew. Nr. 22 hauptverſammlung. Außerdem Bekanntgabe 1„ 44 der Wettſchreibergebniſſe von dem Schön- und „ 12 Richtigſchreiben unter Anweſenheit des Herrn „ 29 Kreisleiters Sauer-Worms. Alle Mitglieder 8 8 772 5 5. 1„ 39] Ehrenmitglieder ſowie die Eltern unſerer Schüler 1 73 ſind erg. eingeladen. Der Vorſitzende. „ 10ſ/Verein der Hundefreunde. Freitag, den 16. „1410 März, abends 8.30 Uhr Monatsverſammlun 4 0 19] im Vereinslokal. Der Vereinsführer. 35 Milchabſatzgenoſſenſchaft Viernheim. 27 Morgen Freitag nachmittag von 2 Uhr ab ſind die Ausgleichsbeiträge vom Hausverkauf 57% abzuliefern. Der Rechner. — 420 5 3 5 107 M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde: 99 Gärtner, Vorſitzender. Irauer Hieidung Trauernüle Trauerschleler stets in großer Auswahl Anfertigung von Druckjachen für Handel, Gewerbe, Buch⸗ und Induſtrie, Behörden, FI. 1 f 4 4 Vereine und den 180 r lege Privatbedarf mannheim Paradeplatz Die Ware Alladannanunaadanmnnmnunnnmeaunnnmmmamnnmunnmnnnn ist stumm Addadunnaunudaannnannuanninnnnunnunmninnmumaummmumun Die laufende Insertion in unserer Zeitung muß für Sie sprechen. Kunſtoͤruckerei Velkszeiluns Ein Toter bei Verkehrsunglück Q Lörrach, 14. März. Am Bahnübergang an der Wall⸗ brunnſtraße bei der Hauptpoſt ereignete ſich ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück. Der Laſtwagen der Kalkwerke Inzlingen, der auf der Heimfahrt begriffen war, hatte gerade den Bahn⸗ übergang paſſiert, als von der Belchenſtraße der 23 Jahre alte Karl Keller aus Lörrach mit dem Rade daherkam. Keller wollte noch vor dem Laſtauto die Straßen⸗ kreuzung paſſieren, wurde aber vom rechten Kotflügel er⸗ faßt und zu Boden geriſſen, wobei dem Anglücklichen das Vorderrad des ſchweren Wagens über den Kopf ging, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Den Kraftwagenführer trifft an dem Unglück keine Schuld. Keller iſt wahrſcheinlich durch die Scheinwerfer des Wagens geblendet worden, und dabei in die Fahrbahn des Wagens geraten. 4 Die Reltungsaktion fur die„Tſchehhuſtin“-Beſatzung. Die Regierungskommiſſion für die Rettung der„Tſchelju⸗ ſtin“⸗Beſatzung teilt mit, daß die Flugzeugbaſis nunmehr von Kap Wellen nach Kap Wankarem verlegt worden iſt, wo beſſere meteorologiſche Verhältniſſe herrſchen. Der Flieger Ljapidewſki hat drei Flüge unternommen, um das Lager Profeſſor Schmidts zu erreichen; er mußte jedoch immer wegen Verſagens des Motors wieder umkehren. Im Lager Profeſſor Schmidts iſt alles wohlbehalten. Die Drift hat faſt aufgehört. Verner Durch Aufträge und Arbeit Deutſche Stenografenſchaft e. V., Orts⸗ N Donnerstag abend 8.15 Uhr in der„Germania“ Jahres- tiefe, von der großen Menſchlichkeit.— Ein Beſuch heißt: Mit der Jugend für Oeutſchlands Zukunft. Geſchloſſene Vorſtellungen, Anfang präzis 8.30 Uhr Heute Donnerstag haben nur rote Karten Gültigkeit. Auch ſind an der Kaſſe zu jeder Vor⸗ ſtellung noch Karten erhältlich.— Anſere Feuer- wehrkapelle wird an jedem Abend konzertieren Die Eier⸗Sammlung der NS. Von heute ab wird in jedem Hauſe geſammelt werden für das bevorſtehende Oſterfeſt. Diesmal iſt es kein Geld das wir von unſeren deutſchen Volksgenoſſen erbitten, ſondern das Symbol dieſes Feſtes ſelber ſoll es ſein— das Oſterei Wir alle wiſſen von unſeren Kindern, welche Freude ihnen die bunten Eier bereiten, die von der Mutter gefärbt und verſteckt, nun einmal zum Oſterfeſt gehören, wie der Tannen baum zum Weihnachtsfeſt. In vielen deutſchen Familien iſt die Not auch heute noch zu groß, um die Eier kaufen zu können, und manche Kinder würden leer ausgehen, wenn wir ihnen nicht zu ihrem Recht verhelfen würden, dadurch, daß wir eine Oſtereierſammlung von Haus zu Haus vor nehmen. Wir verlangen kein großes Opfer von Euch, deutſch Volksgenoſſen, wir appellieren nur an Euer Verbundenheits⸗ gefühl mit jenen, die weniger haben als Ihr, die ihre Kinder aber ebenſo innig lieben, wie Ihr die Euren liebt. Macht dieſen eine Oſterfreude und ſeid eingedenkt des Wortes:„Denn die Freude, die wir geben, kehrt in's eigne Herz zurück!“ Vergleicht die kleine Ausgabe, die Euch entſteht, mit der großen Dankbarkeit, die Ihr ernten werdet, und Euer Opfer wird Euch zur Freude werden. Es dürfte ſich empfehlen, die Eier einzeln in Papier zu wickeln, damit ſie in tadelloſem Zuſtande ihrem Beſtim⸗ mungsort zugeführt werden können. Heil Hitler! Guyot, Kreispropagandawalter der NSV. Die Sammlung in Viernheim wird am Freita g und Samstag durch den BOM. durchgeführt. Gebt reichlich, denn die Eier bleiben reſtlos im Ort. Heil Hitler! zujriebene Aienſchen Gewinnauszug 5. Klaſſe 42. Preußiſch⸗Süddeulſche Staats⸗Lotterie. 29. Ziehungstag 13. März 1934 In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 133985 4 Gewinne zu 3000 M. 182048 191644 2 Gewinne zu 2000 M. 235372 28 Gewinne zu 1000 M. 53356 97741 100784 115807 145533 169429 182521 188949 317727 323797 324974 361439 365467 375371 52 Oewinne zu 500 M. 10811 11620 32978 45344 58393 77229 89972 88454 104728 116950 130492 142148 157400 203035 213309 2297904 228214 234659 275503 286883 302861 305175 327591 334264 383823 397677 306 Gewinne zu 300 m. 597 3416 4908 6197 18081 17087 18424 18898 34344 35284 38366 41671 42844 45316 47541 48962 50806 54888 64748 88384 69600 72144 72650 72889 72787 74065 74787 75925 75580 80818 81197 81840 81847 82470 88914 90881 915968 91288, 918954 94143 94629 103089 103578 106188 108505 109322 115789 122035 124457 138450 136988 137492 139509 142183 147447 158887 183001 188840 167438 172317 173885 179880 180509 185793 188354 188809 187999 184677 195826 197090 203437 203697 204125 297889 210758 211647 213900 215825 217215 225120 234131 234390 237702 289483 241451 241806 242054 245437 251099 254599 255516 258841 280594 280888 262057 262211 262620 263467 263802 265496 286474 271774 278075 281146 285318 289766 294609 300917 301476 304816 397745 310163 310188 312232 315628 322081 323965 325356 328884 326844 337413 338567 338774 345134 248034 347637 349084 349897 351834 352253 353203 353614 385090 35757 358837 359131 384992 364153 384581 372223 372895 373633 376607 377955 379735 379978 380305 384990 385873 388703 389369 386475 397336 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 468.„34798 35036 54900 69878 91326 95915 96618 371681 395276 Zöller, Ogruw. der NS. Das große Los gezogen Berlin, 14. März. Die 42. Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſ⸗ ſenlotterie kam am Mittwoch mit der Ausſpielung der fünf⸗ ten Klaſſe zum Abſchluß. Mittwoch früh wurde das große Los gezogen und traf auf die Nummer 197 054. Dieſe Glücksnummer wird in der erſten Abteilung in Achtelloſen in Berlin und in der zweiten Abteilung ebenfalls ir Ach⸗ teln in Sachſen geſpielt. Auf jede Abteilung wird eine Mil⸗ lion Reichsmark ausgeſchüttet. Ar Bei der Heimkehr erkrunken. Bei der kleinen Schleuſe am Mühlkanal hinter der Schneidſäge in Emmering (Bayern) wurde die Leiche des Wagnermeiſters Alois Ro⸗ ſenlöhner aus den Fluten der Amper geborgen. Roſenlöh⸗ ner hatte ſich abends gegen 9 Uhr nach Beteiligung an einer Beerdigung auf den Heimweg gemacht und dabei ſein Fahr⸗ rad neben ſich hergeſchoben. Als die Leiche aufgefunden wurde, war lediglich der Kopf vom Waſſer umſpült, wäh⸗ rend der Körper außerhalb des Waſſers auf dem Fahrrad lag. Gebetszeiten der jüdiſchen Gemeinde Viernheim. 17. März Sabbatt⸗Anfang 6.05 Uhr Sabbatt⸗Nachm. 3.30 Uhr Wochentag⸗Abend 6.30 Uhr Wajikro 1. Nißan Sabbatt⸗Morgen 8.30 Uhr Sabbatt⸗Abend 7.20 Uhr Wochentag⸗Morg. 7.00 Uhr t werder in Geld, onder e Kinder „Macht Papier Neſtim⸗ 59 . eitag „ Gebt t. 5 8. 3 i fl der fü 65 Koh Dieſe chlelloſen * Ah⸗ ine Ni Ghleuſe mering hi5 le koſenloh⸗ an 7 i Fahr 5 rhein. . Mal 0 l. 20 ll 40 Ae eingeführt worden. Jiarrer Senn. Siangen jpricht am Dienstag, 20. März abends 8.30 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ Die Anterhausdebaite am Donnerstag. nkoſtenbeitrag 20 Pfg. Kartenvorverkauf bei: Eine Rede Simons— Die Ausſprache ohne Abſtimmung geſchloſſen. a g g DNB. London, 15. März. Im weiteren Verlauf der Anterhausdebatte über die Ab— rüſtung führte der Konſervative Evans Klage darüber, daß die öffentliche Meinung Englands in außenpolitiſchen Fragen führerlos ſei. Deutſchland ſei einig und werde durch Ideen vorwärts getrieben, die eine dynamiſche Kraft darſtellten. Deutſchland erringe daher einen diplomatiſchen Sieg nach dem andern. Zum Schluß der Debatte ſprach Außzenminiſter Sir John Simon und ſagte zur Rundreiſe Edens, angeſichts des begrenzten Zweckes ſei es ganz unangebracht, von einem Erfolg oder Fehl⸗ ſchlag zu ſprechen. Die erzielten Ergebniſſe ſeien von allererſter Bedeutung für die unmittelbaren weiteren Beſprechungen. Anter Bezugnahme auf Baldwins Andeutung, daß Eng- land im Falle eines Scheiterns des Konventionsentwurfes eine begrenzte Konvention, z. B. eine Luftkonvention, an- ſtreben könne, ſagte der Außenminiſter, wenn eine ſolche Lage eintreten würde, dann habe die engliſche Regierung nicht die leiſeſte Abſicht, eine langfriſtige Ausdehnung ſolcher Verhand— lungen zuzulaſſen. Es ſei wichtig, dieſe Sache ſchnell zu erledigen.„Wenn unſere Hoffnungen auf etwas Beſſeres dahin— ſchwinden, müſſen wir den Folgen in unſerem eigenen Lande ins Geſicht ſehen und vorbereiten, was hier ſofort getan wer— den muß.“ Simon kam dann auf die Rede Churchills zu ſprechen, der ſich jeder Abrüſtung heftig widerſetzt habe. Churchill und andere, die denſelben Standpunkt verträten, ſähen ſich aber vor die einzige Möglichkeit geſtellt, einem ungeregelten Rüſtungs— wettbewerb der ganzen Welt zuzuſtimmen. Dies wäre eine ſchreckliche Ausſicht. Zu der Anregung einer Luftkonvention ſagte Simon noch, man müſſe beachten, daß ein Luftabkommen nur eine einzige Waffe behandeln und nur einige wenig Länder umfaſſen würde, da nur die Länder mit großen Luftſtreitkräften von Wichtigkeit ſeien. Schnelle Entſcheidungen ſeien daher notwendig. Der Außenminiſter behandelte dann den Gedanken der Regulierung und Beſchränkung des Luftkrieges nicht durch Abſchaffung oder Herabſetzung der Luftſtreitkräfte, ſondern dadurch, daß gewiſſe Gebiete verſchont werden, und daß die Luftwaffe nur gegenüber militäriſchen Objekten benutzt würde. Es beſtehen ſehr beträchtliche Schwierigkeiten, ſo erklärte Simon, in der praktiſchen Anwendung dieſes Gedankens.„Was iſt ein militäriſches Objekt? Iſt die Hauptſtadt eines Landes, in der ſich die Regierungsgebäude befinden, ein militäriſches Objekt oder ſtellt man ſich vor, daß durch geographiſche Experimente beſon⸗ dere Gebiete feſtgeſtellt werden, die verſchont werden ſollen? Wenn man dutch ein internationales Abkommen die Abſchaffung beſtimmter Arten von Luftwaffen und gleichzeitig eine Nachprü⸗ fung und Leberwachung erzielen könnte, dann würden dieſe in FP Wiſſenswertes für alle Die Miniſterialabteilung für Bildungsweſen in Darm⸗ ſtadt bringt ein Schreiben des Reichsinnenminiſters zur Kennt- nis, das erſucht, folgende einheitliche Regelung durchzuführen: „Die jfüdiſchen Schüler können am Neujahr zwei Tage, am Verſöhnungsfeſt ein Tag, am Laubhüttenfeſt zwei Tage, am Beſchlußfeſt zwei Tage, am Paſſahfeſt die zwei erſten und die zwei letzten Tage und am Pfingſtfeſt zwei Tage dem An⸗ terricht fernbleiden. An den gewöhnlichen Samstagen können die jüdiſchen und adventiſtiſchen Schüler auf An⸗ ſuchen der Erziehungsberechtigten ganz oder für die Stunde des Gottesdienſtes vom Schulbeſuch befreit werden. Wer hier⸗ von keinen Gebrauch macht, muß am geſamten lehrplanmäßigen Anterricht, auch im Zeichnen, Schreiben, Handarbeit und Werk— unterricht teilnehmen. Für die aus derartigen Verſäumniſſen entſtehenden Folgen kann die Schule keine Verantwortung übernehmen.“ Das bayeriſche Staatsminiſterium für Wirtſchaft, Zen⸗ lralſtelle, als die zuſtändige Behörde für den Vollzug des Ge⸗ ſetzes zum Schutze der nationalen Symbole, hat entſchieden, daß Frack und Smoking in brauner Farbe ent⸗ ſprechend den Entwürfen der„Rundſchau, deutſches Schneider— fachblatt“ in München, nicht dem erwähnten Geſetz wider⸗ ſprechen. Der braune Smoking iſt z. B. parteiamtlich als Kon⸗ zertkleidung des nationalſozialiſtiſchen Reichsſymphonieorcheſters Ein Verſtoß gegen das Geſetz zum Schutz der nationalen Symbole iſt daher im Herſtellen und Tragen nicht zu erblicken. Der„Mainzer Anzeiger“ berichtet, daß ſich Ende ver— gangener Woche vor dem Standesamt in Mainz eine erregte Menſchenmenge geſammelt habe, als ein Nichtarier Alfred S. aus Kaſtel und die Arbeiterin Eliſabeth D. aus Mainz ſich trauen laſſen wollten. Die Demonſtration gegen dieſe Heirat habe ſo bedrohliche Formen angenommen, daß das Leberfall— kommando beide habe in Schutzhaft nehmen müſſen. Anterbringung von Kriegsbeſchädigten Die Arbeitsämter haben es als eine ihrer vornehm⸗ ſten Aufgaben angeſehen, allen Unterbringungsmöglichkeiten für Kriegsbeſchädigte ſorgſam nachzugehen und bei den Arbeitgebern nachdrücklich auf die Einſtellung von Kriegs⸗ beſchädigten hinzuwirken. Im Zuge dieſer Beſtrebungen iſt zwiſchen dem Reichsleiter der NS⸗Kriegsopferverſorgung und dem Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung eine Vereinbarung getroffen worden. In gemeinſamer Arbeit ſoll eine einheikliche Werbe ⸗ aktion im Rahmen der Frühjahrsſchlacht gegen die Arbeits⸗ loſigkeit durchgeführt werden. Kein Weg ſoll unbeſchritlen bleiben, um Kriegsbeſchädigten im Rahmen des Möglichen Arbeik und Brok zu geben. Damit wird eine Dankespflicht gegenüber den Männern erfüllt, die in den ſchweren Jahren des Weltkrieges Leben und Blut für ihr Vaterland einge ⸗ ſetzt haben. Gebrüder Saß feſtgenommen. N DNB. Berlin, 15 März. Wie der Berliner Kriminalpolizei von der däniſchen Kri⸗ minalpolizei in Kopenhagen mitgeteilt wird, ſind dort vor einigen Tagen die berüchtigten Verbrecher, die Gebrüder Erich und Franz Saß, unter dem Verdacht eines ſchweren Einbruchsdiebſtahls und wegen unerlaubten Grenzübertritts feſtgenommen worden. Frage kommenden Waffen wirklich abgeſchafft werden. Wenn man jedoch unter der anderen Methode dieſe Waffen bei- behält, aber die Bedingung ſtellt, daß ſie in beſtimmten Ge⸗ bieten nicht benutzt werden ſollen, dann wäre es immer möglich, ein ſolches Abkommen zu brechen, weil nämlich die Waffen vorhanden ſind.“ Es ſei daher ſehr notwendig, die Vorſchläge der verſchiedenen Begrenzungsmethoden zu prüfen. Zur Sicherheitsfrage, glaube er, die Zeit werde kommen, wo das ganze engliſche Volk die Sicherheitsfrage in viel größeren Einzelheiten erwägen müſſe. Die Politik der engliſchen Regie⸗ rung ziele in erſters Linie auf die Aufrechterhaltung und För⸗ derung des Friedens hin. An zweiter Stelle ſei die Politik der Regierung auf die Erzielung einer Abrüſtungskon⸗ vention gerichtet, und zwar einer ſolchen Konvention auf dem niedrigſten Rüſtungsſtande, der vereinbart werden könne. Darauf wurde die Ausſprache ohne Abſtimmung geſchloſſen. Die Londoner Preſſe zur Anterhausausſprache. DNB. Lodnon, 15. März. In Beſprechung der Parlamentausſprache über die Abrüſtungs⸗ frage heben die Londoner Blätter hervor, daß ſich nichts Abſchließen⸗ des über die Ausſichten ſagen laſſe, ſolange die Welt noch auf die franzöſiſche Antwort warten muß. Allgemein wird auf die Bemer⸗ kung Edens hingewieſen, daß es keinen anderen Weg gebe als die Richtlinien der britiſchen Denkſchrift und daß die Aufgabe de: Ver- ſöhnung der Gegenſätze„nicht hoffnungslos“ ſei.„Times“ ſchließt ſich den abfälligen Bemerkungen ausdrücklich an, die in der Anter⸗ hausſitzung über die letzte Rede des Reichsminiſters Göring ge⸗ fallen ſind und behauptet ebenfalls, es handle ſich um eine„Heraus- forderung“, die das gegenſeitige Vertrauen zerſtören müſſe. Wenn dauerndes Vertrauen zwiſchen den einzelnen Nationen hergeſtellt werden könnte, dann würde die Rüſtungsverminderung beinahe auto; matiſch folgen. Das Blatt wendet ſich aber auch gegen Churchill, dem es vorwirft, er habe es verſäumt, ſeine Ausführungen über Ab⸗ rüſtungsbereitſchaft und Sicherheit bis zu ihrem logiſchen Ende fort⸗ zufetzen, während es in England mehr und mehr Leute gäbe, die es täten. Der logiſche Schluß laute, daß alle Länder eine gemeinſchaftliche Verantwortung übernehmen müßten, daß ſie alle bereit ſein müßten, gemeinſam gegen jede Verletzung einer Konvention einzutreten, die die Fähigkeit des einzelnen zu Vergeltungsmaßnahmen geſchwächt habe. Die britiſche Regierung ſei nicht gerade bereit, jedem Lande, das in Schwieriakeiten gerate, zu Hilfe zu eilen, wohl aber mit an- deren über die Schritte zu beraten, die gegen ein Land zu unterneh- men wären, das die Konvention verletzt und dadurch das ganze Syſtem der Rüſtungsbegrenzung gefährdet. Die rechstkonſervative„Morning Poſt“ widmet ihren Leit⸗ aufſatz bezeichnenderweiſe nicht der Ankerhaus-, ſondern der Ober- hausausſprache über die Frage, ob es ſich empfehle, eine Verſchmel⸗ zung der drei Miniſterien für Armee, Marine und Luft in ein ein; ziges Verteidigungsminiſterium herbeizufühten. Polniſche Einfuhrverbote aufgehoben Warſchau, 15. März. Im polniſchen Verordnungsblatt Nummer 21 iſt auf Grund des deutſch-polniſchen Wirtſchaftsabkommens eine Verfügung des Miniſteramts erſchienen, derzufolge die ge⸗ gen Deutſchland gerichtete Einfuhrverboksliſte mit Wirkung vom 15. März aufgehoben wird. Vereinbarung über Zeitungs verboke. In Auswirkung der in Berlin geführten deutſch⸗polni⸗ ſchen Beſprechungen über die Frage der öffentlichen Mei⸗ nungsbildung in beiden Ländern iſt beiderſeitig beſchloſſen worden, die gegen polniſche Zeitungen in Deutſchland ſo⸗ mie gegen deutſche Zeitungen in Polen beſtehenden Verbote aufzuheben und die betreffenden Zeitungen zum Poſtbetrieb wieder zuzulaſſen. Dieſe Regelung tritt ſofort in Kraft. Prälat Kaas apoſtoliſcher Protonotar. DNB. Rom, 15. März. Der„Oſſervatore Rowano“ gibt bekannt, daß Prälat Kaas von Papſt Pius XI. zum wirkl. apoſtoliſchen Proto⸗ notar ernannt worden ſei Kaas, der bisher den Titel eines Ehrenprotonotars führte, weilt bekanntlich ſeit faſt einem Jahr in Rom. Seine Berufung in das Kollegium der neun Proto- notare, deren Vorſitz der deutſche Prälat Wilpert führt, läßt darauf ſchließen, daß Prälat Kaas endgültig in Rom ver⸗ bleiben wird. Beſtellung der Vertrauensräte. Nachdem die Ausführungsbeſtimmungen für die Beſtellung der Vertrauensräte nunmehr erlaſſen ſind, werden die Liſten der Vertrauensmänner entſprechend den geſetz lichen Vorſchriften unverzüglich aufzuſtellen und das Abſtim— mungsverfahren einzuleiten ſein. Das Ergebnis der Abſtim— mung wird darnach bis etwa 7. April vorliegen können. Wie wir erfahren, genügt die Zugehörigkeit, auch die korporative, zur Arbeitsfront. Wenn alſo alle ſonſtigen Vorausſetzungen zutreffen, ſind auch diejenigen wählbar, die korporativ der Ar⸗ beitsfront angeſchloſſen ſind. Hauseinſturz in Beirut— 27 Tote Paris, 15. März. Wie aus Beirut berichtet wird, iſt dort auf dem Kanonenplatz ein alles Haus eingeſtürzt, in dem ſich ein Hotel und ein Kaffeehaus befanden. Die Jahl der dabei ums Leben gekommenen Perſonen beläuft ſich auf 27. 12 Schwerverletzte wurden dem Krankenhaus zugeführt. Man rechnet nicht mehr damit, weitere Opfer unter den Trümmern zu finden. Hinrichtung eines Mörders Berlin, 15. März. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: In Stade iſt der Mörder der 64jährigen Witwe Völke aus Harburg⸗ Wilhelmsburg, Walter Schulze, der durch das Schwurgericht in Stade am 15. September 1933 zum Tode verurteilt worden war, hingerichtet worden. Der preußiſche Miniſterpräſident hat von dem Begnadigungs⸗ recht keinen Gebrauch gemacht, weil der Verurteilte, den ſeine 12 zum Teil erheblichen Vorſtrafen als Gewohnheits⸗ verbrecher kennzeichnen, bedenkenlos ein Menſchenleben vernichtete, um Geld zu erlangen. „Wir ringen um die beutjche Seele je Perſon Die hieſige Einwohnerſchaft wird zu dieſer öffentlichen Volksverſammlung herzlichſt eingeladen. Franz Hofmann, Drehſcheibe. NSDAP., Ortsgr. Viernheim— gez. Franzke, Ortsgr.-Ltr. Stuhlveranſtaltung—— Rauchen verboten. Heil Hitler! Die Mitgliederſperre bleibt München, 15. März. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP erläßt folgende Bekanntgabe:„Aus gegebener Veranlaſſung wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß die derzeitige Mit gliederſperre in abſehbarer Zeit nicht aufgehoben wird. Ge⸗ ſuche von Volksgenoſſen um Aufnahme in die Parkei ſind daher zwecklos.“ Die Prämienziehung der Winterhilfslotterie Unter Leitung des Notariats München 18 fand in den Räumen der Reichsleitung, Abteilung Lotterie, die Zie⸗ hung der Prämien in den 30 Serien der Winterhilfslotte⸗ rie, welche von der NSDAP veranſtaltet war, ſtatt. Es fie⸗ len die nachſtehend aufgeführten Prämiengewinne in Höhe von 5000 Mark auf folgende Nummern in der Reihenfolge der Serien 1 bis 30(ohne Gewähr): 783 694, 931 459, 514 134, 164 476, 745 274, 270 127, 704 267, 180 489, 371 285, 104 869, 634 056, 280 745, 206 861, 707 741, 276 329, 287 814, 225 657, 391 513, 136 584, 782 231, 553 613, 834 186, 734 414, 13 865, 172 616, 395.745, 113 673, 652 669, 675 621, 966 583. Zyklon an der Küſte von Queensland Brisbane, 16. März. An der Nordküſte von Queens land hal am Donnerstag ein Inklon gewükel. Nach den bis⸗ her eingegangenen Meldungen ſind 75 Perſonen, meiſt Far⸗ bige, ertrunken oder werden vermißt. Zahlreiche Booke ſind gekentert. Mehrere kleine Siedlungen ſind einfach hinweg · gefegt worden. Der Schaden iſt belrächtlich. Oer Knabenmord von Mitterteich Wegen 51 Mark.— Aus Habgier zum Mörder geworden. Weiden, 15. März. Ungeheure Erregung in der nördlichen Oberpfalz löſte in den Auguſttagen des vergangenen Jahres die Aufdek⸗ kung des beſtialiſchen Mordes an dem 12jährigen Bauern⸗ jungen Joſeph Fiſcher von Großenſterz aus. Der Knabe war am 27. Juli von ſeinem Vater zur Abholung der Rente von 51 Mark nach Mitterteich geſchickt worden. Von dieſem Gang kam er nicht mehr zurück. Der Platzmeiſter Schik⸗ ker der Mitterteicher Glasfabrik hatte nach der Anklage den Knaben zu ſich gelockt, um ihn zu berauben. Während ſich Schicker den Anſchein eines fleißigen und auf das Wohl des Betriebs bedachten Arbeiters gab, nützte er ſeine Ver⸗ trauensſtellung dazu aus, ſeine Firma, wo er nur konnte, zu beſtehlen. So wurde bei einer eingehenden Hausſuchung bei ihm ein großer Poſten Waren gefunden, die er der Fabrik geſtohlen hatte. Dieſe Habgier hal ihn auch zu dem furchtbaren Verbre⸗ chen getrieben. Er ſoll den Knaben in der ſogenannten Scherbenkammer mit einem Stein niedergeſchlagen und dann erwürgt haben. Die Leiche ſchleppte er ſpäter in ein Korn ⸗ feld, wo ſie acht Tage ſpäter gefunden wurde. 1 Unter ſtarkem Andrang der Bevölkerung begann vor dem Schwurgericht die Verhandlung, zu der vier Sachver⸗ ſtändige und 44 Zeugen geladen ſind. Es wird mit einer Prozeßdauer von mehreren Tagen gerechnet. 1 Nach der Verleſung der Anklageſchrift wurde in das Verhör des Angeklagten eingetreten. Obwohl der Angeklagte, der übrigens während ſeiner Beobachtung in der Pſychiatriſchen Abteilung in Nürnberg den ſtummen Mann geſpielt hatte, eingangs verſichert hatte, den Sach⸗ verhalt wahrheitsgetreu und genau ſchildern zu wollen, ver⸗ wickelte er ſich des öfteren in Widerſprüche und gab falſche Darſtellungen, um ſich zu entlaſten. g An dem fraglichen Nachmittag habe er in einem Laden Zigaretten gekauft. Er ſei dann in die Polierwerkſtätte der Fabrik gegangen. Während er dort arbeitete, habe ein Knabe durch das Fenſter hereingeſehen. Da er glaubte, daß ſich der Knabe für die Fabrik intereſſierte, habe er ihn her⸗ eingerufen. Er will dem Knaben Glasſcherben gezeigt haben. Plötzlich ſei mit großem Krachen ein Stoß Gläſer umgeſtürzt. In ſeiner Wut habe er einen Stein nach dem Knaben geworfen, der die Gläſer umgeworfen hatte. Als der Knabe nun mit blutendem Kopf am Boden lag, habe er Waſſer über die Wunde gegoſſen. Aber als ſich der Knabe nicht mehr gerührt habe, habe er die Leiche in einen Sack geſteckt. Die Blutſpuren habe er mit Waſſer beſeitigt und Staub darüber gewiſcht. Hierauf habe er ein Glas Bier ge⸗ trunken und dann ſeine Frau und ſeinen Sohn von der Bahn abgeholt. Abends ſei er um 9 Uhr zu Bett gegangen, eine Stunde ſpäter jedoch wieder aufgeſtanden, um die Leiche zu beſeitigen. Mit dem Fahrrad habe er den toten Knaben in ein benachbartes Kornfeld transportiert und ihn dort verſteckt. Am dorauffolgenden Tag habe er dann die Taſche, den Schirm und das Kuvert im Hochofen verbrannt. Die Teilnahmepflicht am Religionsunterricht. In der vergangenen Woche wurde vor dem Einzelrichter in Buer gegen einen Bergmann aus Buer-Erle verhandelt, der ſeinen Sohn dem Religions unterricht in der epvange⸗ liſchen Schule ferngehalten hatte mit der Begründung, daß er ſich zum Deutſchen Gottglauben bekenne. Dieſer Glaube werde von Dr. Mathilde Ludendorff gelehrt und laſſe ſich mit der chriſtlichen Weltanſchauung nicht vereinbaren. Der Regie- rungspräſident von Münſter hatte in einem ähnlich gelagerten Fall in Hüls entſchieden, daß eine Befreiung vom Religions- unterricht nicht möglich ſei, da zu den Grundlagen des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates die ſittlichen Wahrheiten des Chriſten⸗ tums gehörten. Der Einzelrichter ſprach geſtern den Angeklag⸗ ten auf Koſten der Staatskaſſe frei. In der Arteilsbegründung führte der Richter u. a. aus, daß die früheren Verordnu durch die neue nicht aufgehoben wurden. Der Angeklagte habe ſeinen-Sohn vorher abgemeldet. Er galt daher als entſchuldigt und konnte dem Religionsunterricht fernbleiben. Im übrigen werde im Punkt 24 des Nationalſozialiſtiſchen Parteiprogramms die Freiheit aller religiöſen Bekenntniſſe garantiert. Dem Vater könne daher nicht verwehrt werden ſeinen Sohn in ſeinem Glauben zu erziehen. Der Fall iſt mit dieſem Arteil des Einzelrichters in Buer noch nicht erledigt. Die Amtsanwaltſchaft wird, wie wir hören, gegen das Arteil, das für die Zukunft von grundſätzlicher Be- deutung iſt, Reviſion anmelden. Es bleibt abzuwarten, ob die 985 Inſtanz das Urteil des Buerſchen Richters beſtätigen wird.