— t blen born let mied „. Amiliches Verkündigungsblatt der Heß. Bürgermeiſterei und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Nr. 66 Eerſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Beilagen: Montag, den 19. März 1934 N Das Italien—Donau⸗Abkommen In den Protokollen ſind politiſche und wirtſchaſtliche Abmachungen niedergelegt. F. Die drei Staatsmänner haben in Rom länger gebraucht als urſprünglich vorgeſehen, um zu einem gemeinſamen Beſchluß zu kommen. Nun liegt er vor in Form von drei Protokollen. Das erſte iſt politiſcher Art, die beiden andern haben die Regelung von wirtſchaftlichen Abmachungen zum Gegen— ſtand. Solche Protokolle pflegen ſich an allgemeine Redewen— dungen zu halten, ohne über die wichtigen Einzelheiten Auf— ſchluß zu geben. Das trifft auch— trotz der Ausführlichkeit— auf dieſe drei Protokolle zu. Der Kern des erſten, des poli- tiſchen, iſt: wenn einer von den dreien es für notwendig hält, dann treten ſie alle drei zu gemeinſamen Beratungen zuſammen. Der deutſche Text ſetzt zu den Beratungen das Wort„Kon— ſultationen“, das aus dem internationalen Sprachgebrauch bekannter iſt, und aus dem die techniſche Bezeichnung Konſul— tatippakt ſich herleitet. Darum handelt es ſich hier alſo. Muſ⸗ ſolinis Herzenswunſch nach der Anabhängigkeit Oeſterreichs iſt ſelbſtverſtändlich berückſichtigt in dem Protokoll. Auf ſeiten Oeſterreichs entſpricht das bekanntlich auch dem Wunſche Doll⸗ fuß'. Dagegen iſt der Dritte, Ungarn, in dem politiſchen Pro⸗ tokoll ſchlechter weggekommen. Angarns leidenſchaftliches Sehnen geht nach Reviſion der Friedensverträge, die das Land in ſo grauſamer Weiſe zerſtückelt haben. Von Reviſion iſt jedoch nicht ausdrücklich die Rede. Nur allgemein von den„Rechten“ jedes Landes! Nicht weil Muſſolini das nicht will. Er iſt ja der Künder des Reviſionsgedankens in den letzten Jahren ge— weſen, um der italieniſchen Reviſionsintereſſen willen. Sondern weil er es im Augenblick nicht kann— ob der gereizten und unruhigen Atmosphäre in der Kleinen Entente. Auch über Fra⸗ gen allgemeiner Ordnung wollen die drei jeweils gemeinſam be⸗ raten. Alſo z. B. wohl über die Abrüſtung oder ähnliche. Man ſieht, es iſt da eine doch ſehr enge politiſche Gemeinſchaft ge⸗ ſchloſſen worden. Oeſterreich, das geſchichtliche deutſche Land, hat ſich unter italieniſches Protektorat begeben. Da will es nichts beſagen, wenn eine Stelle über tatſächliche Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den europäiſchen Staaten eingeſchoben iſt. Geſchichtlich beſehen, kann das nicht die Löſung der großen Fragen der mitteleuropäſſchen Raum⸗Frage bleiben. Schon weil es dem allgemeinen Volksempfinden in Oeſterreich immer wider⸗ ſprechen wird und weil es dem geſamtdeutſchen Gedanken wider— ſpricht, wie er ſich ſeit 1918, ſeit der Auflöſung der alten Habs⸗ burgermonarchie unweigerlich darſtellt. g Die beiden andern Protokolle haben, wie geſagt, den Aus- bau der wirtſchaftlichen Beziehungen zum Inhalt. Da iſt die Rede von der Ergänzungsfähigkeit der gegenſeitigen natio— nalen Wirtſchaften der drei Länder. Hier kriegt Ungarn den Troſt fürs politiſche Geſchäft; es wird eigens genannt, und zwar um ſeiner tiefen Weizenpreiſe willen. Das iſt die Wirtſchafts⸗ und Schickſalsfrage der ungariſchen Tiefebene! Zur Verbeſſe⸗ rung dieſer Getreidepreiſe ſollen Abmachungen getroffen wer⸗ den; in welcher Richtung, iſt nicht geſagt. Man muß doch irgendein Pfläſterchen bereit haben, wenn man ſchon nicht an— PCC d VdVTbdbbPbTbbTTbTTfTfTT(((( 68 Häuſer eingeſtürzt. DNB. Bukareſt, 18. März. 1 Von einer eigenartigen Naturkataſtrophe wurde das ru⸗ mäniſche Dorf JIgoreni heimgeſucht, wo plötzlich 48 Häu⸗ ſer einſtürzten und zahlreiche andere Gebäude ſo ſchwer beſchädigt wurden, daß die von Panik ergriffene Bevölkerung die ganze Ortſchaft räumte. Es handelt ſich um Bodenver⸗ ſchiebungen durch zahlreiche unterirdiſche Quellen, die weithin den Boden unterwaſchen hätten. Dieſe Verſchie⸗ bungen ſind ſo beträchtlich, daß ſich das ganze Landſchaftsbild geändert hat. Ein gemauerler Ziehbrunnen wanderte über 100 Meter weit, ohne zuſammenzufallen. Von hohen Bäumen ra⸗ gen ſtellenweiſe nur noch die Wipfel aus der Erde. Ganze Straßen ſind verſchwunden und ſogar Weingärten ſind über Land gewandert. Aehnliche Meldungen kommen aus den Nachbardörfern, wo ſich der Boden ebenfalls in Bewegung geſetzt hat und wo einige 20 Häuſer bisher eingeſtürzt ſind oder ſchwer beſchädigt wurden. Menſchenleben ſind nirgends zu beklagen, obwohl zum Beiſpiel das Dorf Olteneſchti nur noch ein Trümmer⸗ haufen iſt. Feuer in einem Krankenhaus. 5 41 Tote. DRB. Peking, 18. März. Nach einer Meldung aus Tſchifu iſt in Chailin, in der Nähe von Tſchifu, ein Groß euer in einem Krankenhaus ausgebrochen. Nach den bisherigen polizeilichen Mitteilungen ſollen 41 Menſchen ums Leben ge kommen ſein. Das zweiſtöcige Gebäude beſtand ganz aus Holz. Der Brand ſoll auf Anvorſichtigkeit zurückzuführen ſein. nehmen kann, daß in der Heimat der Makkaroni noch Auf— nahmefähigkeit für ungariſches Mais- oder Weizenmehl vorhan— den iſt. Hierüber ſoll bis 15. Mai ein Abkommen fertig ſein. Es wird auch eine dauernde, ſtändige Kommiſſion von Sach⸗ verſtändigen aufgeſtellt. Die drei Regierungen verpflichten ſich, den Durchgangsverkehr in den adriatiſchen Häfen zu erleichtern. Man iſt davon abgegangen, Trieſt oder Fiume zu einem Freihafen für Oeſterreich oder ungarn zu machen. Das Weſentliche iſt der Plan eines Zoll-Präferenz-, eines Vor— zugsſyſtems:„zu Gunſten einer möglichſt großen Zahl von Originalprodukten, die aus Oeſterreich kommen und nach Italien importiert werden. Auf zweierlei Weiſe ſoll das ein⸗ gerichtet werden: erſtens durch ein Aebereinkommen der Pro— duzenten der beiden Länder, was dann nachher durch ſtaatliche Abſchlüſſe bindend gemacht wird: und zweitens werden Vor⸗ zugszölle für öſterreichiſche Produkte zwiſchen den beiden Län⸗ dern vereinbart, unabhängig von den Produzenten ſelber. Man kann ja annehmen, daß in großen Zügen darüber ſchon geſprochen worden iſt, welches dieſe Produkte ſein werden. Die Grundfrage iſt, ob Italien überhaupt imſtande iſt, Oeſterreich nennenswert unter die Arme zu greifen. Bislang konnte man auch kaum ein ausländiſches Blatt von ſachlicher Haltung entdecken, das die Frage bejaht hätte. Die Möglich— keiten für das nicht gerade mit Reichtum geſegnete italieniſche Volk ſind verhältnismäßig gering. Es iſt ein Wirtſchaftsabkom⸗ men zwiſchen drei Armen-Ländern. Als eine Löſung der Donauraumfrage iſt darum dieſes Ab⸗ kommen ſicherlich nicht anzusprechen. Der Wortlaut der Protokolle. DNB. Rom, 17. März. Die am Samstag abend in Rom als Ergebnis der Be⸗ ſprechungen zwiſchen Muſſolini, Gömbös und Dollfuß unter- zeichneten Protokolle haben folgenden Wortlaut: Protokoll Nr. 1 Der Chef der italieniſchen Regierung, der öſterreichiſche Bundeskanzler, der ungariſche Miniſterpräſident, beſeelt von der Abſicht, zur Aufrechterhaltung des Friedens und zum wirtſchaft⸗ Reklamezeile 12 Pfg. di wird Nachlaß gewährt. Für telef Hauptſchriftleiter: Friedr D. ⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: lichen Wiederaufbau in Europa auf der Grundlage der Ach⸗ beizutragen und überzeugt, daß die Zuſammenarbeit zwiſchen DRB. Rom, 18. März. In der zweiten Fünfjahresverſammlung des faſchiſtiſchen Regimes, die in der königlichen Oper zu Rom die ſämtlichen Führer und höheren Anterführer der Partei, den Senat und die höchſten Dienſtgrade des Heeres und der Marine vereinigte, hielt Muſſolini eine ſtürmiſch begrüßte dreiviertelſtündige Rede, in der einen kurzen Rückblick auf die letzten fünf Jahre, eine knappe außen⸗ politiſche Aeberſicht und dann in großen Zügen die Richtlinien gab, die für die zukünftige Politik des Faſchismus maßgebend ſind. Außenpolitiſch betonte er die herzlichen Beziehungen zur Schweiz, mit der der abgelaufene Freundſchaftsvertrag im September erneuert werde, die Freundſchaft zu Angarn und zum ſelbſtändigen Oeſterreich.„Oeſterreich weiß, daß es auf uns rechnen kann.“ Mit Südſlavien ſeien die Be⸗ ziehungen normal, ſie könnten verbeſſert werden, wenn ſich die Bedingungen dazu ergeben. Zwiſchen Italien und Frank- reich habe ſich die Lage im allgemeinen ſehr gebeſſert. Auf Deutſchland kam Muſſolini auf dem Amwege über Völker⸗ bund und Abrüſtung zu ſprechen. Er betonte zum erſtenmal wieder ſeit einiger Zeit in ſcharfer Form die Notwendigkeit der Gleichberechtigung für die im Weltkrieg unterlegenen Staaten. Zu glauben, daß ein großes und ſtarkes Volk wie das deutſche in einer bewaffneten Welt auf die Dauer ent⸗ waffnet gehalten werden kann, iſt eine Illuſion, die— fügte er mit einem Lächeln hinzu— vielleicht durch die Tatſachen bereits überholt iſt. Die Reform des Völkerbundes ſei erſt notwendig, wenn ſich der Erfolg der Abrüſtungskonferenz gezeigt habe. Wenn dieſe ſcheitere, brauche man auch nur noch das Ableben des Völkerbundes feſtzuſtellen. — ˙ ˙1 3 8 3— en——— eee—— 1 tung der Anabhängigkeit und der Rechte jedes Staates 10. Jahrgang ben drei Regierungen die tatſächlichen Vorausſetzungen für eine breitere Zuſammenarbeit mit den anderen Staaten ſchaffen ſoll, verpflichten ſich, folgende Ziele zu verfolgen: Sie wollen ſich über alle Probleme, die ſie beſonders intereſſieren, und auch über die Fragen allgemeiner Ordnung beſprechen, um im Geiſte der beſtehenden zweiſeitigen Freund⸗ ſchaftsverträge, die ſich auf die Anerkennung zahlreicher gemein⸗ ſamer Intereſſen gründen, eine gemeinſame Politik zu führen, die darauf gerichtet iſt, die tatſächliche Zuſammenarbeit zwiſchen den europäiſchen Staaten und beſonders zwiſchen Italien, Oeſter⸗ reich und Ungarn zu fördern. Zu dieſem Zwecke werden die drei Regierungen jedesmal zu gemeinſamen Beratungen(Konſul⸗ tationen) ſchreiten, wenn wenigſtens einer von ihnen das für nötig hält. Protokoll Nr. 2 Zwiſchen Italien, Oeſterreich und Angarn zwecks Aus⸗ bau der Wirtſchaftsbeziehungen. Die Regierungen von Stalien, Oeſterreich und Ungarn, be⸗ ſeelt von dem Wunſche, die zweiſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen den drei Staaten zu entwickeln in der Abſicht, dem Austauſch ihrer Produkte neuen Impuls zu geben und ſich da⸗ mit den ungeſunden Tendenzen zur wirtſchaftlichen Autarkie zu widerſetzen, beſchließen auf der Grundlage der Entſchlüſſe von Streſa und des italieniſchen Donaumemorandums folgendes: Artikel 1. Die drei Regierungen verpflichten ſich, die Tragweite der augenblicklichen beſtehenden Handelsverträge auszudehnen, in⸗ dem ſie die gegenſeitigen Ausfuhrerleichterungen verſtärken und auf dieſe Weiſe immer größeren Nutzen aus der Ergänzungs- fähigkeit ihrer gegenſeitigen nationalen Wirtſchaften ziehen. Zu dieſem Zweck werden zweiſeitige Abkommen vor dem 15. Mai 1934 geſchloſſen werden. Artikel 2. Die drei Regierungen beſchließen, die notwendigen Maß— nahmen zu treffen, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die Angarn aus dem tiefen Stand ſeiner Getreidepreiſe erwach⸗ ſen. Die diesbezüglichen Abkommen werden ſo ſchnell wie mög⸗ lich, jedenfalls vor dem 15. Mai 1934 geſchloſſen werden. Artikel 3. Die drei Regierungen verpflichten ſich, den Durchgangs- verkehr in den adriatiſchen Hafen zu erleichtern. Zu dieſem Zweck werden ſobald als möglich zweiſeitige Abkommen ge⸗ ſchloſſen werden. Artikel 4. Die drei Regierungen werden eine dauernde Kommiſſion von Sachverſtändigen bilden, die beauftragt ſind, den Gang der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den drei Ländern zu beobachten und konkrete Vorſchläge zu formulieren, die geeignet Muſſolini über ſeine Politik. Die zweite Fünfjahresverſammlung des Faſchismus. In unnerpolitiſcher Hinſicht verkündete der Duce, daß nicht nur die Großſtädte ſaniert werden müßten, ſondern daß auch die dringende Frage geſunder Wohnungen für die Bauern in Angriff genommen werden müſſe. In Italien gebe es 3 390 000 einzelne Bauernhöfe, von denen 140000 geradezu unbewohnbar ſeien, während jeweils gegen eine Million größe— rer oder kleinerer Verbeſſerungen bedürften, um ein geſundes Wohnen zu ermöglichen. Innerhalb zwei Dezennien ſollten alle italieniſchen Bauern geſund wohnen. Das werde auch das beſte Mittel gegen die haſſenswerte Verſtädterung des Volkes und gegen den Geburtenrückgang ſein, dem Muſſolini in ſichtlicher Beſorgnis längere Ausführungen widmete. Wie eine ernſte Mahnung klangen ſeine Worte:„Wenn es heißt, zwiſchen Tod und Leben zu wählen, ſo kann ich mir nicht vorſtellen, daß das italieniſche Volk den Tod wählt.“ ü Dann zeichnete der Duce, nachdem er in Bezug auf die Militärpolitik den Grundſatz ausgeſprochen hatte„es gilt ſtark zu ſein“, die großen Linien für die zukünftige weltpolitiſche Entwicklung des ita⸗ lieniſchen Volles. Italien ſei mehr eine Inſel als eine Halbinſel. Es, liege ge⸗ ſchloſſen da in völliſcher, ſprachlicher und religiöſer Hinſicht und mit ſicheren Grenzen an den Alpen. Im Norden ſei für Ita⸗ lien nichts zu holen. Im Weſten auch nichts.„Die große Auf—⸗ gabe für uns liegt in Afrika und Aſien. Aeber das Mit- telmeer hinweg werden wir nicht territoriale Eroberungen ma— chen, das betone ich ausdrücklich, ſondern die natürliche Expan⸗ ſion des italieniſchen Volkes ſoll bdeſonders Afrika im Bereich der europäiſchen Kultur finden, wie das die ſäkulare Aufgabe des alten Rom geweſen iſt.“ Scharf wandte ſich der Duce ge⸗ gen jenen unbelehrbaren Konſervativismus, der hinter Expanſion des faſchiſtiſchen Italiens ſich etwas Falſches vorſtelle. Muſſo⸗ lini ſchloß mit einem Ausblick auf die Vorherrſchaft Italiens in der Welt. e 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchſſliie oniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim Bismarckstr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 2 * dee eee N FF S n —— 8 —— S GGG 8 Piarrer Senn⸗Sicingen jpricht am Dienstag, 20. März abends 8.30 Ahr im Saale des„Freiſchütz⸗ Unkoſtenbeitrag 20 Pfg. je Per ſind, eine größere Entwicklung dieſer Beziehungen im Geiſte des 5* vorliegenden Protokolls herbeizuführen. Kundgebung des Protokoll Nr. 3 zwiſchen Italien und Oeſterreich als Ergänzung zum vorſtehenden Protokoll zwiſchen Italien, Oeſterreich und Angarn zum Ausbau der wirtſchaftlichen Bezie⸗ DNB. Berlin, 18. März. hungen. B. B. därz Die hieſige Einwohnerſchaft wir Kartenvorverkauf bei: Franz Hofmann, Drehſcheibe. Auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen, die ge⸗ zeigt haben, daß die Wirtſchaft ihrer beiden Länder ſich weit⸗ gehend ergänzt, beſchließen Italien und Oeſterreich zur weiteren Entwicklung ihrer Wirtſchaftsbeziehungen folgendes: Artikel 1. Am 5. April 1934 werden zwiſchen den beiden Regierun⸗ gen Verhandlungen beginnen zwecks Abſchluſſes eines neuen Abkommens, das die augenblicklich beſtehenden Handelsabkom⸗ men zwiſchen den beiden Ländern erweitern und den heutigen Amſtänden anpaſſen ſoll. Das neue Abkommen wird möglichſt ſchnell, jedenfalls vor dem 15. Mai 1934, abgeſchloſſen werden. Artikel 2. Für das Abkommen, von dem im vorhergehenden Artikel die Rede iſt, wird folgendes feſtgeſetzt: Einräumung eines Prä— ferenzſyſtems zugunſten einer möglichſt großen Zahl von Originalprodukten, die aus Oeſterreich kommen und nach Italien importiert werden. Zu dieſem Zweck werden die beiden Ver— tragſchließenden auf die Notwendigkeit Rückſicht nehmen, die Konzeſſionen in vernünftigen Grenzen zu halten, nach dem Grundſatz, der im Buchſtaben C des Artikels 11 des italienischen Donaumemorandums enthalten iſt. Man wird vor dem 15. Mai 1934 zur Redaktion zweier Liſten ſchreiten, von denen die eine die Produkte angibt, für die die Einräumung von Ver⸗ zugszöllen durch den vorhergehenden Abſchluß von Aeberein— kommen zwiſchen den intereſſierten Produzenten der beiden Län— der erleichtert werden kann. Die andere wird jene Produkte enthalten, für die Konzeſſionen anwendbar erſcheinen, unab- hängig von jeder Verſtändigung zwiſchen den Produzenten ſelbſt. Was die Produkte betrifft, die in der erſten Liſte enthalten ſind, ſo verpflichten ſich die beiden Regierungen, die nötigen Maßnahmen zu treffen, um den Abſchluß ſolcher Induſtrie⸗ abkommen zu beſchleunigen und zu erleichtern. i Die beiden erſten Protokolle ſind in italieniſcher, deutſcher und ungariſcher Sprache, das dritte Protokoll in italieniſcher und deutſcher Sprache abgefaßt. Als Grundlage gilt der itali⸗ eniſche Text. Die Arbeitsſtunden am 21. März Keine Bezahlung der ausfallenden Zeit. Berlin, 19. März. Wie amtlich mitgeteilt wird, regelt ſich die Frage der Bezahlung der Arbeitsſtunden, die we⸗ gen Teilnahme an den feierlichen Veranſtaltungen am 21. März, insbeſondere an der Rundfunkübertragung bei der Rede des Führers, ausfallen, ebenſo wie ſeinerzeit bei der Uebertragung der Rede des Führers aus den Siemens⸗ werken vor den Wahlen des 12. November 1933. Eine Be⸗ zahlung der ausfallenden Arbeitszeit findet alſo nicht ſtatt. Es iſt jedoch allen Arbeitnehmern Gelegenheit zu geben, die ausgefallenen Arbeitsſtunden nachzuholen. Der Reichsjugendführer in Halle. DNB. Halle, 18. März. Reichsjugendführer Baldur von Schira ch ſprach am Samstagabend in einer Rieſenkundgebung der Hitlerjugend, die mehrere der größten Säle der Stadt füllte. Im Verlauf ſeiner Ausführungen wies Baldur von Schirach die Behauptung des Auslandes zurück, daß die Hitler-Jugend eine militäriſche Or⸗ ganiſation mit imperialiſtiſchen Tendenzen ſei. Das Braunhemd, ſo erklärte er, iſt für uns nicht eine militäriſche Aniform, es iſt der Ausdruck unſerer inneren Haltung. Es iſt das Kleid unſerer ſozialiſtiſchen Kameradſchaft. Zu den Vorwürfen, die Hitlerjugend wolle in jugendlichem Aebereifer wertvollſte Jugendorganiſationen beſei⸗ tigen, erklärte Baldur von Schirach: Wenn die konfeſſionelle Jugenderziehung den Wert hätte, den zu haben ſie vorgibt, ſo wäre der ganze Zuſammenbruch von 1918 nicht möglich geweſen. Wenn dieſe konfeſſionelle Erziehung das allein Seligmachende iſt, dann würden wir ja heute nicht nötig ſein, dann wären wir ja überflüſſig. Ich kann mich nicht ausſchließlich nur zur evan⸗ geliſchen oder katholiſchen Kirche bekennen. Ich bin ein poſi⸗ tiver Chriſt, aber ich bin nicht bereit, eine Trennungswand zu errichten zwiſchen meinen Arbeitern und Bauern und mir. Ich will dieſer Jugend alle Möglichkeiten einer religibſen Betätigung gewähren. Nie iſt von der Führung der Hitlerſugend aus einem jungen Katholiken oder Proteſtanten die Möglichkeit des Be— ſuches des Gottesdienſtes genommen worden. Aber iſt es nicht auch nötig für die Religion, daß zunächſt einmal das ganze deutſche Volk einig wird in ſeinem Bekenntnis zu Deutſchland. Ich glaube, daß gerade die katholiſche Kirche gut daran täte, ihre Jugend uns anzuvertrauen, damit wir ihr die ſtaatliche welt⸗ anſchauliche Erziehung geben. Dann wird auch dieſe Jugend zukünftig von ſelbſt wieder den Weg in die Kirche finden. Wir haben durch den Einſatz unſerer Bewegung überhaupt erſt die Vorausſetzung der Weiterexiſtenz dieſer Kirche geſchaffen. Wir wollen die Anfänge einer gewaltigen Entwicklung an der Schwelle eines neuen Jahrtauſends nicht mit Auseinander— ſetzungen anfangen, die uns permürben und uns entzweien kön⸗ nen. Wir wollen nur, wie wir der Kirche ihr Recht zu geben bereit ſind, daß ſie auch uns das Recht gebe, das wir im Staat führen. Wir verlangen, daß die weltanſchauliche Erziehung für den Staat ausſchließliche Sache der H. ſein ſoll Wilhelm Meyer⸗Förſter 1 DNB. Berlin, 19. März. Wilhelm Meyer ⸗Förſter, der Dichter von„Alt Hei⸗ Sonntag mittag mit der Weihe von etwa 100 Reichstreubundes verſammelt. der Heeresleitung, General Freiherr v. Fritſch. eine Reihe von Standarten eine der großen Heimat gegeben habe. Revolution vereinigen. Dann nahm der Reichswehrminiſter als lebendige Kraft in unſerem Volke. An die betonte der Reichswehrminiſter: und Fürſorge, das iſt der Grundgedanke, in dem Front— DRB. Paris, 18. März. Die franzöſiſche Antwort auf die engliſche Denkſchrift in der Rüſtungsfrage iſt im Lauſe des Samstagabend dem fran⸗ zöſiſchen Botſchafter in London gedrahtet worden. Die franzöſiſche Antwort iſt ziemlich lang. Sie umfaßt acht Schreibmaſchinenſeiten. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Havas-Agentur will die Hauptgedanken des in dieſer Note zum Ausdruck gebrachten franzöſiſchen Standpunktes kurz umreißen können: Die franzöſiſche Regierung zolle dem von der engliſchen Regierung geſteckten Ziel der Aufrechterhaltung des Friedens Anerkennung. Sie erkenne auch an, daß die Ausſöhnung unter den Völkern hierfür die unerläßliche Voraus— ſetzung ſei, betone jedoch, daß dieſe Ausſöhnung nicht unter zweideutigen Amſtänden erfolgen könne. Frankreich habe be⸗ reits ſeit 1919 ſeine Truppenbeſtände um mehr als die Hälfte im Verhältnis auf die Truppenſtärke von 1914 herabgeſetzt und ſeiner Militärorganiſation einen ausgeſprochenen Verteidigungs⸗ charakter gegeben. Sonſt habe Frankreich ſeinen Friedenswillen hinreichend bewieſen. Wenn man Frankreich heute vorſchlage, auf dem Ab⸗ Der Reichsbund ehemaliger Berufsſoldaten führte am Fahnen ſeine erſte öffentliche Veranſtaltung im Berliner Sportpalaſt durch. Zu der Weiheſtunde im Sportpalaſt hatten ſich mehr als 12 000 Bundesmitglieder des insgeſamt 150000 Mitglieder zählenden Auf einer Ehrentribüne bemerkte man u. a. den Reichswehrminiſter v. Blomberg, den Chef Der Einzug der Regimentsfahnen der neu zu weihenden Bundesfahnen und und Sturmfahnen erfolgte unter den Klängen des Hohenfriedberger Marſches. Bundespräſident Oberbürgermeiſter Sch w ede⸗-Koburg, einer der älteſten Kämp⸗ fer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung begrüßte die alten deut— ſchen Soldaten und die aktiven Kameraden der Reichswehr und dankte dem Reichswehrminiſter dafür, daß er aus den Wirrniſſen, Bedrängniſſen und Seelennöten einer fluchwürdigen Vergangen— heit heraus den ehemaligen Berufsſoldaten im Reichstreubund traditionellen Vergangenheit würdige neue Dann nahmen die Feldͤbiſchöfe der Wehrmacht die Weihe der Fahnen vor, die die ſchwarz-weiß⸗roten Farben des Reiches mit dem Symbol der nationalſozialiſtiſchen das Wort und führte u. a. aus: Der Geiſt wahrer Kamerad— ſchaft, der das deutſche Heer des Weltkrieges beſeelte, der Geiſt der Opferbereitſchaft und Treue, er iſt wieder erſtanden und wirkt ehemaligen Frontſoldaten, jetzt im Reichstreubund vereint, gewandt Kameradſchaftspflege „Wir ringen um bie beutjche Seele. on Stuhlveranſtaltung—— Heil Hitler! den ſie tief im Argrund nationalſozialiſtiſchen Denkens wur- zeln: nicht der eigenen Perſon, ſondern den Volksgenoſſen im Volksganzen gilt ihre Arbeit, gilt die Arbeit des Reichstreu⸗ bundes! Zetzt wohnt der Geiſt, der vor einem Jahr in Pots⸗ dam einen Schlußſtrich unter alles zog, was undeutſch war, im Reichstreubund. Der Geiſt, der ſeine beſte Verkörperung findet Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall v. Hindenburg und der unſeres Volkskanzlers und Führers Adolf Hitlers. Der Geiſt, der an uns Deutſche nur eine aber ſo hohe Forderung ſtellt, die ganze Kraft, das ganze Können, den ganzen Mann für eines einzuſeßen: für Deutſchland. Darauf übergab der Reichswehrminiſter dem Bundespräſidenten die Fahnen des Reichstreubundes in ſeine Obhut. Bei der Weihe der Fahnen gedachte der Bundespräſident Schwede zunächſt der gefallenen Kameraden aus großer Zeit. And in dieſes Gedenken ſchloß er ein die ebenſo heldenhaften Kämpfer der braunen Front Adolf Hitlers, die ihr Leben für Volk und Vaterland dahingegeben haben. Seine Rede ſchloß mit dem Gelöbnis, daß die Soldaten ihre ganze Kraft für das gewaltige, friedliche Aufbauwerk des Führers an der deut⸗ ſchen Nation aufopfern.„Indem wir das geloben, grüßen wir unſern verehrten Herrn Reichspräſidenten, grüßen wir den Führer Adolf Hitler. Sieg Heill“ Nach dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſellied zogen die Fahnen-Kompagnien der Reichswehr, die Fahnen des Reichs- treubundes und die Sturmfahnen der SA an dem Bundespräſi⸗ denten und dem Reichswehrminiſter im Parademarſch vorüber. Vom Sportpalaſt aus zogen die Teilnehmer in geſchloſſenem Zuge zum Ehrenmal Anter den Linden. Neue Sicherheitsforderungen Frankreichs. De franzöſiſche Note an England. rüſtungswege noch weiter zu gehen, lehne es das nicht grund- Mente ab, vorausgeſetzt, daß ſeine Sicherheit nicht gefährdet werde. Paris zur deutſchen Antwort. DNB. Paris, 18. März. Der Quai d Orſay hat am Samstag abend der Preſſe den Wortlaut der letzten deutſchen Note zur Abrüſtungsfrage zugeſtellt. Der allgemeine Eindruck, den man in hieſigen diplo⸗ matiſchen Kreiſen aus dieſer Note gewonnen haben will, geht dahin, daß ſie ſich nicht weſentlich von der früheren deutſchen Stellungnahme unterſcheide, daß die Tür für die Fortſetzung don Verhandlungen nicht zugeſchlagen werde, daß aber die Auffaſſungen ſich noch nicht hinreichend genähert hätten, um eine Verſtändigung in nahe Sicht zu rücken. Be⸗ ſonders hervorgehoben wird, daß das deutſche Schriftſtück über verſchiedene Punkte hinweggehe beiſpielsweiſe über die Frage, wie eigentlich die Kontrolle funktionieren ſoll. Auch hinſicht⸗ lich des Wiedereintritts Deutſchlands in den Völkerbund werde eine aufſchiebende Antwort erteilt. Die Not im Nhein⸗Main⸗Geblet Ankerredung mit dem Reichs ſtatthalker.— Neue Dörfer im Heſſenland. f Frankfurt. a. M. Der Sonderberichterſtatter der „Nachtausgabe“, Dr. Otto Kriegk, hatte Gelegenheit, den Reichsſtatthalter in Heſſen, Jakob Sprenger, in Darmſtadt zu ſprechen.„Meine vordringlichſte Aufgabe“, ſo führte der Reichsſtatthalter u. a. aus,„war der Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit. Dieſe Aufgabe iſt angeſichts der hohen Zahl 110 Arbeitsloſen in meinem Gebiet heute noch die wich⸗ tigſte. Die beſondere Not erklärt ſich im Rhein⸗Main-Gebiet dadurch, daß wir ſehr viele verarbeitende Induſtrien haben, denen eigenklich nur durch Exportmöglichkeit gehol⸗ fen werden kann. Dieſer Weg zur Ausfuhr iſt vorläufig noch nicht zu ſchaffen. Wir werden uns im Jahre 1934 ganz be⸗ ſonders im Rahmen und ZIweck der Arbeitsbeſchaffung der Förderung der Ausfuhr widmen müſſen. Ich habe vorweg die wohlverdiente Verſorgung der al⸗ ten Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in mei⸗ nem Gaugebiet vollſtändig durchgeführt. Von den alten Parteigenoſſen mit der Nummer 1 bis 300 000 iſt jeder wie⸗ der an die Arbeit herangebracht. Ich habe im Laufe des Jahres 1933 außer dem beſonderen Ausſchuß für die Durch⸗ führung und Ueberwachung der Arbeitsbeſchaffung im Rhein⸗Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet eine Reihe von Ver⸗ bänden gegründet. Alle dieſe Organiſationen gelten nicht etwa nur für das Land Heſſen, ſondern für den ganzen Gau. Ich habe außer⸗ dem eine Elektro⸗Gas⸗Front gebildet, die im Kleinen die Arbeitsbeſchaffung beſorgt und uns ſehr viele Vorteile ge⸗ bracht hat. Dann wurde in unſerem Gebiet mit dem Auto⸗ ſtraßenbau begonnen. Der Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger äußerte ſich dann anſchließend über Organiſations⸗ und Verwabtungsma ßnahmen und über Einzelheiten in der Arbeitsbeſchaffung. Im Land heſſen werden durch Jlurbereinigung und Der Haupkſtoß 1934 wird ſich erneut gegen die Arbeitsloſigkeit wenden. Es werden neue Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen öffentlich⸗ rechtlicher Natur für das Rhein⸗Main⸗Gebiet notwendig werden, da die Exportinduſtrie auch im laufenden Jahre noch keine weſentliche Beſſerung erfahren wird. Vier Dörfer überſchwemmt. Hochwaſſer der Save.— 40 000 Morgen überſchwemmt. DRB. Belgrad, 18. März. Die Save, die ſeit einigen Tagen Hochwaſſer führt, hat bei Siſſel einen Damm durchbrochen und 40 000 Morgen Ackerland überſchwemmt. Vier Dörfer und ein Teil von Siſſek ſtehen unter Waſſer. 2000 Menſchen ſind obdachlos ge⸗ worden. In den Straßen ſpielten ſich infolge des plötzlichen Waſſereinbruchs dramatiſche Szenen ab, da die Menſchen kaum das nackte Leben retten konnten. Zwei Burſchen, die in der all⸗ gemeinen Verwirrung zu plündern verſuchten, wären von der Menge ſaſt gelyncht worden, wenn die Gendarmerie nicht eingegriffen hätte. Man befürchtet ein weiteres Anſteigen des Waſſers, das jetzt ſchon 8/ Mter über dem normalen Stand ſteht. 40000 Webſtühle ſtillgelegt? DRB. Paris, 18. März. Der„Pelit Pariſien“ veröffentlicht eine Meldung aus Lille, wonach der Verband der dortigen Beſitzer von Leinen⸗ webereien beſchloſſen habe, um der Abſatzkriſe vorzubeugen, eine Reihe von Betrieben ſtillzulegen und etwa 40 00 0 Web⸗ ſtühle zur An brauchbarmachung anzukauſen. Die Arbeitnehmer der Leinenwebereien hätten gegen dieſen Plan, der ſie für immer ihrer Arbeitsmöglichkeit berauben würde, Ein⸗ ſpruch erhoben und behauptet, daß der Betrieb der Webereien der Liller Gegend ſehr wohl weiter aufrecht erhalten werden könnte. Enkwäſſerung neue Dörfer gegründet und zwar im Ried zwiſchen Bensheim und Worms und im Weſterwald. Durch Melioraktionen könnten beſonders im Weſterwald weitere Bauernſiedlungen geſchaffen werden. Die Offenbacher Lederinduſtrie und die Edelſteinver⸗ arbeitung im Hanauergebiet werden noch ſolange Schwie⸗ rigkeiten haben wie es nicht gelingt die Ausfuhr nennens⸗ wert zu heben. Der Reichsſtatthalter kam nun auf kul⸗ turelle Fragen zu ſprechen, z. B. den Aufſchwung der Thea⸗ ter in Frankfurt und die Errichtung von Thingſtätten an markanten Punkten im Taunus. delberg“, iſt am Samstag im Ader von 72 Jahren nach langem ſchweren Leiden geſtorben.„Alt Heidelberg“ iſt das Theater- ſtück der Weltliteratur, das den größten Bühnenerfolg aller Zeiten errungen hat. Es iſt in faſt ſämtlichen Sprachen der Welt überſetzt worden. Gegenwärtig läuft es in ſüdafrikaniſcher Sprache in Johannisburg und in japaniſcher Sprache in Tokio. Auch in Paris iſt es im letzten Winter mehrere Wochen hin⸗ durch gegeben worden. Die Einäſcherung des verſtorbenen Dich⸗ ters findel am Dienstag in Wilmersdorf ſtatt. Verheerende Sturmflut DRB. Paris, 18. März. Eine ſchwere Sturmflut wütete an der atlantiſchen Küſte der Pyrenäen. Die Wogen haben Teile des Städtchens Ci⸗ bour überſchwemmt und in den Straßen und Häuſern Ver⸗ wüſtungen angerichtet. An der bretoniſchen Küſte hat der Blitz in den Leuchklurm von Morbihan eingeſchlagen. Die Ein⸗ fahrt in den Golf von Morbihan und die Halbinſel Morbihan wurden in Dunkel gehüllt. 125 Reichstreubundes. Die ehemaligen Berufsſoldaten im Sportpalaſt.— Anſprache des Reichswehrminiſters ſoldat und aktiver Soldat nunmehr vereinigt ſind und durch in zwei Geſtalten: der Ehrfurcht gebietenden unſeres Herrn i 5 Rauchen verboten. d zu dieſer öffentlichen Volksverſammlung herzlichſt eingeladen NScd AP., Ortsgr. Viernheim gez. Franzke, Ortsgr-Ltr. —— * — ̃ ̃ ̃—-—T beit und aal gie Person fe Hal Hitl Achtung ſudende beachten 1. Jufo fate auch Sen ſpre For N 2. Wel nod von pre . Fü N. M A he 6. In We. Wi 5 7. S0 Hel Hi Aeg Zu des„Fr in der P merſſam, Pbteilun lebertr zu der in jeden ile Ar innen. 5 am! in Gaſt chen J. niſſen. ile ul 0. 350 ii einer i fein! bel dit Jer Zeit denhaſten 1 75 ben fit ß du fit der delt. igen wir Wit den L die Meichs⸗ despliſt dorüher. loſenen 6 aud, ffährhet ſatz Preſe geftage biplo⸗ l. echt chen ſezung t die ähert . Be. fiber dug, ict werde l. Es entlich wendig Jahre int. latz. ti, hat argen l bon 95 ge⸗ hlichen lum er al 1 do licht n des Gland it a5 einen⸗ 1 eine zeb⸗ dee Nan, Ein⸗ tien erden f. . Ci⸗ et⸗ der Ein⸗ hen N. G.⸗Bekanutmachungen 5 (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗Eintei lu n g: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7-9 Uhr f Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz J Geſchäftszeiten: Dienstag und Freit a g von 18-20 Uhr 2 Uhr Broſchüre von der Vereidigung der polit. Amts⸗ walter in Heppenheim. 5 Die hieſige Ortsgruppe erhielt dieſe Broſchüre in be⸗ ſchränkter Anzahl zur Abgabe an Intereſſenten zugeteilt. Sie behandelt den Werdegang der Bewegung im Kreis Heppen⸗ heim mit Berichten der verſchiedenen Og. und Stp. Der Preis iſt nur 30 Pfg. Die Abgabe erfolgt Montag und Donnerstag abend von 7 Uhr ab auf der Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! Der Preſſeamtsleiter. * Deffentliche Volksverſammlung am Dienstag, den 20. März, abends 8.30 Ahr im„Freiſchütz“. Es ſpricht: Pg. Pfarrer Senn⸗Sickingen. Unſere Parteimitglieder, die Mitglieder aller Unterfor⸗ mationen und der Untergliederungen machen wir auf dieſe öffentliche Kundgebung hiermit aufmerkſam. Das Erſcheinen wird jedem Einzelnen zur Pflicht gemacht. Die geſamte hie⸗ ſige Bevölkerung wird zu dieſer Veranſtaltung beſonders ein- geladen. Pg. Pfarrer Senn führte als katholiſcher Geiſtlicher ſeit vielen Jahren ſeinen unermüdlichen Kampf um die Rein⸗ heit und Neugeſtaltung der deutſchen Seele— und hat dafür viel gelitten.— Der Unkoſtenbeitrag iſt auf 20 Pfg. pro Perſon feſtgeſetzt. Heil Hitler! Preſſeamt— Propagandaleitung. Achtung! Es iſt wegen der am Dienstag Abend ſtatt⸗ findenden Pfarrer Senn⸗Verſammlung folgendes zu beachten und unbedingt einzuhalten: 1. Infolge des überaus großen Vorverkaufs der Eintritts- karten findet eine Parallelverſammlung im„Engel“ evtl. auch noch im Central-Filmpalaſt ſtatt. Pg. Pfarrer Senn wird auch in dieſen beiden Sälen am Schluſſe noch ſprechen. Wir ſehen uns daher veranlaßt, folgende NS. Formationen in den„Engel⸗Saal“ einzuteilen: SA., S AR., SAM., SSM., NS, NS, NS, PO. 2. Wer von den Unterformationen und Parteimitgliedern noch keine Einlaßkarte hat, kann ſolche noch heute Abend von 19—20 Uhr auf der Geſchäftsſtelle kaufen. Stück⸗ preis 20 Pfg. 3. Für die Arbeitsinvaliden„Opfer der Arbeit“ ſtehen gegen Vorzeigen des Ausweiſes Einlaßkarten in beſchränktem Maße zu 10 Pfg. zur Verfügung. Abzuholen heute Abend 19— 20 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. 4. Die Eintrittskarten, die an die Unterformationen, Ver⸗ eine und Vorverkauf ausgegeben wurden, ſind heute Abend 19 Uhr auf der Geſchäftsſtelle mit Pg. Bender abzurechnen. 5. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle konzertiert von 20 Uhr ab im„Freiſchütz“ mit Uebertragung nach der Parallel- verſammlung. Im„Freiſchütz⸗Saal“ darf überhaupt nicht geraucht werden. Vor dem Eingang ſind Cigarren uſw. abzulegen. Wir erwarten ſtrikte Befolgung dieſer Anordnung. 7. Saalöffnung 19,30 Uhr. Heil Hitler! SDA P., Ortsgruppe Viernheim Preſſeamt— Propagandaleitung. — O 2 O. NSͤKoOV., Ortsgruppe Viernheim Zu der am kommenden Dienstag, 20. 3. 1934 im Saale des„Freiſchütz“ abends 8 Uhr ſtattfindenden Verſammlung, in der Pfarrer Senn ſpricht, mache ich die Kameraden auf⸗ merkſam, ſich reſtlos zu beteiligen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenobmann: In komm. Vertretung: Seelinger. Abteilung Nundfunk. Uebertragung der Rede des Führers am 21. 3. 34. Zu der Uebertragung am 21. März iſt es Pflicht, daß in jedem Betrieb eine Radioanlage aufgeſtellt wird, damit alle Arbeiter und Angeſtellte die Rede des Führers anhören können. Sollte es nicht möglich ſein, dann bitte ich, mir es am heutigen Tage um 18 Uhr in der Geſchäftsſtelle im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ zu melden, damit ich ihnen einen Apparat beſorgen kann. Am 20. 3. 34 nachmittags müſſen alle Geräte vorführungsbereit ſein und werde ich alle Anlagen nachprüfen. NB. Ich bitte alle Radiohändler, heute abend um 20 Uhr zu einer Beſprechung in unſerer Geſchäftsſtelle anweſend zu ſein betr. der Uebertragung am 21. März. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkw. NeS.⸗Volkswohlfahrt Winterhilfsplaketten⸗Abrechnung heute Abend zwi⸗ ſchen 6 und 7 Uhr auf dem Rathaus— Zimmer 19.— NS.⸗Volkswohlfahrt.— Ortsgruppe Viernheim Betr.: Abrechnung der Hilfskaſſenbeiträge. Die Abrechnung hat unbedingt bis heute Montag abend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle zu erfolgen. gez. Albert. Die Blockwarte erinnere ich an die Ablieferung der Bei⸗ träge bis ſpäteſtens Donnerstag, 22. 3. 34. Heil Hitler! gez. Schweigert. g 0 Rote Hände und Das Metter ist schuld! Bt Jab bie Folge unge CCCͥͤĩↄ7!?Q:. wechſelvollen Wetters, aber auch ein Zeichen dafür, daß die Haut ſich ſelbſt nicht gegen Wetterſchaden ſchützen kann. Reiben Sie darum vor dem Ausgehen regelmäßig Hände und Geſicht mit Leokrem ein. Leokrem erhält die Haut nicht nur bei dem Wetter zart und geſchmeidig— was ihn ſo wertvoll macht, iſt ein Gehalt an Sonnenvitamin und Lecithin. Doſen ſchon von 22 Pfg. gab in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen erhältlich. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 19. März 1934. Künftiger Frühling. Wohl blühet jedem Jahre Sein Frühling mild und licht, Auch jener große, klare, Getroſt! Er fehlt dir nicht; Er iſt dir noch beſchieden Am Ziele deiner Bahn, Du ahneſt ihn hienieden, Und droben bricht er an. St. Jojephstag Wenn der Himmel ein Einſehen hat, läßt er am Joſephs⸗ tag ſeine ſchönſte Sonne ſcheinen. Das hat er auch heute Vor— mittag ſchon getan. Denn noch immer war der 19. März nicht bloß ein kirchlicher Feiertag, ſondern auch ein Feiertag der Natur, nämlich ein richtiger Frühlingstag. An Joſephi pflegt man den erſten Frühlingsausflug zu machen. Und ſicher, es gibt für die große Schar der Namenstags— kinder an Joſeph keinen beſſeren Glückwunſch als den, den der Frühling ſelbſt zu ihnen ſpricht! Die Kirche ſtellt an dieſem Tage die Geſtalt des Nähr- und Pflegevaters Jeſu, des heiligen Joſephs, den Gläubigen vor Augen. Das Oberhaupt der heiligen Familie iſt wahr⸗ haft volkstümlich geworden. Zu ſeinen Ehren erheben ſich in allen Erdteilen zahlloſe Kirchen, nach ihm ſind ungezählte Perſonen benannt, beinahe in jedem chriſtlichen Hauſe finden ſich Bilder von dem heiligen Joſeph, wie denn die Maler und Künſtler aller Zeiten niemals müde wurden, den be— ſcheidenen Zimmermann von Nazareth zu ſchildern. Schutz⸗ patron der chriſtlichen Familie, Patron ſovieler Vereine, Helfer in mancherlei Anliegen und Vorbild eines echten, ſorgenden Hausvaters, ſo wirkt der heilige Joſeph unter uns, früher wie heute und heute wie morgen. Vom Sonntag. Nicht gut ließ ſich dieſer geſtrige dritte März⸗Sonntag an. Unwetter und Sturm gaben ſchon am Samstag abend die Viſitenkarte ab. Auch in der Nacht tobte der Sturm, der bis zum ſpäten Morgen anhielt. Es iſt eben März, der Monat, der zwiſchen Winter und Frühling ſteht. Es iſt der Kampf des Winters mit den neuen Mächten des Frühlings und Sommers, der noch bis zum Mai, dem erſten Frühlings⸗ monat, dauern wird. Die Wirkung des Windes war ſehr ſtark. So werden Unwetternachrichten aus Bukareſt und anderen Gegenden gemeldet. Am Morgen nach 9 Uhr fiel auch hier durch die Kraft eines Windſtoßes im Hindenburgring ein morſcher Maſt der elektriſchen Leitung um, infolgedeſſen eine Störung in der Stromzufuhr eintrat. In der alten Kirche ſetzte der Motor der Orgel aus, gerade als nach der Predigt das Taufbundlied intoniert war. Doch konnten durch Inbetriebſetzung des Blas⸗ balges mit menſchlicher Kraft die kirchlichen Handlungen weiter begleitet werden, währenddem der Glockenruf zum Hochamt in der Zwölfapoſtelkirche nicht ertönen konnte. Bereits um halb 11 Uhr war der Schaden an der Stromleitung durch Monteure und Arbeiter wieder behoben. ö Regen und Sonnenſchein wechſelten während des Tages miteinander ab und erfreute ſich auch der Mannheimer Sommer⸗ tagszug nicht der Gunſt des Wettergottes. Den Erntewagen der Sommergruppe zu dieſem lieferte der hieſige„Klub der Gemütlichen“. Zwei Kühe zogen einen hoch mit Stroh be⸗ ladenen Erntewagen, dem eine Gruppe Schnitterinnen und Schnitter folgte. Der C.d. G. darf ſich ſeine Mitwirkung am Mannheimer Sommertagszug als eine Ehre anrechnen. Hier im Ort war es ſehr ruhig, das Wetter hielt ab von Spazier⸗ gängen und hatten die Gaſtſtätten etwas mehr Betrieb. Die FJußball⸗ und Handballkämpfe wurden auswärts ausgetragen. Die Amicitia⸗Mannſchaft verlor in Altrip 2:1. Die Meiſter⸗ elf der DK. konnte in Laudenbach nur ein Unentſchieden halten. Die Handballer weilten bei der DJK. Ladenburg und ſiegten hoch mit 5:10 Toren. Tbd.„Jahn“-Seckenheim— Tv. Viernheim wurde beim Stande von 513 wegen der ungünſtigen Witterung abgebrochen.— Die am Samstag und Sonntag zur Ausgabe gelangten 1000 Glasplaketten von Lauſcha, die unſere Lehrerſchaft zum Vertrieb brachte, wurden reſtlos abgeſetzt. Sie fanden wegen ihres gediegenen Ausſehens bei der Bevölkerung großen Beifall, und konnte durch ihren Ver⸗ kauf der Winterhilfe eine nennenswerte Sammlungsſumme zugeführt werden. Nach einer kühlen Nacht zeigte das Thermometer heute früh 2 Grad über Null an. Erfreulicher Weiſe trat bald Frau Sonne aus den Wolken hervor und ein herrlich blauer Himmel hieß uns den geſtrigen unfreundlichen Sonntag ver⸗ + geſſen und den Frühling erhoffen. * Uhland. Die Wohltaten des Winterhilfswerkes. Als offizielle Abſchlußausgabe des hieſigen Winterhilfswerkes kommen in der Karwoche an die hilfsbedürftige Bevölkerung zur Ver⸗ teilung: 40 Zentner Weißmehl, 15 Zentner Hafer⸗ flocken, 15 Zentner Grünkern; ferner findet eine Brotausgabe ſtatt ſowie die Verteilung von 2800 Eiern, die durch die Sammlung in hieſiger Gemeinde aufgebracht wurden. Das Winterhilfswerk, das energiſch den Kampf gegen Hunger und Kälte aufgenommen hat, wird ihn mit dieſer Ausgabe ſiegreich beenden. Jeder hat die Parole des Führers befolgt und hat gegeben und geopfert, und dürften alle, die von der NS.⸗ Volkswohlfahrt betreut worden ſind, zu Dank verpflichtet ſein. Zum Beginn der 3. Arbeitsſchlacht 1934, zu dem der Führer den 21. März beſtimmt hat, müſſen an allen Orten die vom Reichshandwerksführer angeordneten Handwerker⸗Verſammlungen ſtattfinden. Alle Handwerksmeiſter, Betriebsinhaber mit Geſellen, Lehrlingen und Angeſtellten haben zu dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Insgeſamt werden auf dieſe Weiſe rund 19 500 Innungsverſammlungen im ganzen Reiche, zu gleicher Zeit, abgehalten, an denen ſich ca. 3 Millionen Standesangehörige des deutſchen Handwerks be⸗ teiligen. Näheres hierüber wird noch bekannt gegeben. der Führer. Es iſt in der letzten Zeit wiederholt beobachtet worden, daß die Vorſtände von Geſangs-, Turn- und ähnlichen Ver⸗ einen ſich in ihren Vereinsberichten als„Führer“ bezeichnen oder als ſolche bezeichnet werden. Grundſätzlich iſt das ein Unfug, weil es nur einen Führer gibt. Darüber hinaus wird der Vorſitzende eines Klubs oder Vereins nicht zum Führer, wenn er ſich dieſen Titel beilegt oder dieſer ihm von den Klub- oder Vereinsgenoſſen angeheftet wird. Die Klub⸗ und Vereinsvorſtände haben die Möglichkeit, ſich aus den herkömmlichen Titeln irgendeinen nach ihrem Geſchmack beizulegen, den des„Führers“ haben ſie aber zu vermeiden, denn wir haben bereits einen Führer, das iſt Adolf Hitler! CECE cccccccccccccc0ßocco0oßcccß0böbcc Luftſchutz tut not. Die Mitgliederwerbung zum Reichs⸗ luftſchutzbund, die hier im Anſchluß an die Kundgebung im „Freiſchütz“ unternommen wurde, hatte ein erfreuliches Er— gebnis zu verzeichnen. 1100 Perſonen haben die Wichtigkeit der Parole„Luftſchutz tut not“ erkannt und haben ſich als Mitglieder eingezeichnet. Viernheim bildet ſomit eine eigene Ortsgruppe, wie ſie in den Städten beſtehen. * Vom Mannheimer Sommertagszug. Der Klub der Gemütlichen hat geſtern beim großen Sommertagszug in Mannheim wieder einmal Viernheim vertreten und einen ſchönen Erfolg mit ſeinem Original-Erntewagen erzielt. Be⸗ ſpannt mit zwei Prachtkühen führte der Erntewagen mit Ernte⸗ kranz geſchmückt und einer Schnittergruppe den Sommer an, überall mit Halloh begrüßt. Den Hauptſchlager natürlich machten die beiden Kühe, etwas Neues für viele Stadtkinder. Der rührige Klub der Gemütlichen iſt immer mit ſeinen Ideen von dem Mannheimer Verkehrsverein in den letzten Jahren bei den Mannheimer Veranſtaltungen herangezogen worden, und wir wünſchen dem C. d. G. ein weiteres Blühen zum Wohle des heimatlichen Humors. Der Polizeibericht meldet in der Berichtswoche 1 An⸗ zeige wegen Unterſchlagung. Mitteilung des Polizeiamts: Es wurden in letzter Zeit wiederholt bei uns Klagen vorgebracht, daß Kinder durch Beſchmieren von Häuſern, friſch geſtrichenen Garten- zäunen und Einfahrtstoren den Hausbeſitzern zum Teil er⸗ heblichen Schaden zufügen. Es liegt im Intereſſe der Eltern, ihre Kinder eindringlichſt zu verwarnen, da letztenendes die Eltern für die entſtehenden Schäden, die durch ihre Kinder verurſacht werden, haftbar ſind. Es empfiehlt ſich auch, daß die ſchulpflichtigen Kinder wiederholt durch ihre Lehrer auf die ungebührliche und ſtrafbare Handlungsweiſe hingewieſen werden. Perſonalien. Mit ſofortiger Wirkung wurde Herr Polizeihauptwachtmeiſter Georg Preuß nach dem Polizei⸗ amt Offenbach a. M. verſetzt. Aebertragung der Führerrede am 21. März durch den Großſender. Zur Uebertragung der Führerrede am 21. März wird der Großſender München in der Zeit von 11 bis 12 Uhr in Betrieb genommen werden, um einem möglichſt großen Kreis von Hörern einen einwandfreien Empfang der Rede zu ermöglichen. Warnung vor Zuzug. Das ſtädtiſche Fürſorgeamt Mannheim warnt arbeitsloſe Hilfsbedürftige vor dem Zuzug nach Mannheim. Solche Perſonen müſſen damit rechnen, daß ſehr ſtreng die Hilfsbedürftigkeit geprüft und wenn Unter⸗ ſtützung gewährt wird, dann kein Bargeld, ſondern nur Natural⸗ unterſtützung oder Anſtaltsverpflegung. Der Steinklopfer kommt wieder zu Ehren. Aus der Südpfalz wird berichtet: An einzelnen Straßen ſieht man 3. Zt. wieder den Steinklopfer an der Arbeit, eine Erſcheinung, die man ſeit Jahren vollſtändig vermißte. Die Herrichtung der aus den Steinbrüchen von Albersweiler kommenden Diorit⸗ brocken zu Straßenſchotter wurde ſeither meiſt durch die Schotterwerke der Steinbrüche beſorgt. Durch die Rückkehr zu den früheren Einrichtungen erhält mancher arme Volks⸗ genoſſe wieder Verdienſt und Brot. 50 000 Sänger im heſſiſchen Sängerbund. Die Neuorganiſation im deutſchen Geſangvereinsweſen brachte im Heſſiſchen Sängerbund einen erfreulichen Aufſchwung. Zur Zeit ſind dem Bund 1253 Vereine angeſchloſſen mit 50127 aktiven Sängern, 1707 aktiven Sängerinnen und 60 072 unterſtützenden Mitgliedern. Zuſammen zählt der Bund 111906 Mitglieder. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau im Central⸗Film⸗Palaſt „Die Fahrt ins Grüne“ Mit Hermann Thimig, Lien Deyers und Fritz Kampers Heute Montag letzter Tag. Endlich mal wieder ein Tonfilmſchlager, über den man herzlich lachen kann.. ein Film, deſſen gute Laune ſich auf den Zuſchauer in wenigen Minuten überträgt Man bekommt Luſt mitzumachen, wenn da in der Wochen⸗ end⸗Kolonie Verlobung gefeiert wird... Ein echt volks⸗ tümlicher Stoff: Ein junger Bankier, der nach der Pleite im Lebenskreis einfacher Menſchen das wahre Glück findet. Hermann Thimig hat für ſolche Nollen eine bezaubernde Art, und wer könnte der fidele hilfsbereite Autoſchloſſer, der ihm wahre Freundſchaft beweiſt, anders ſein als Fritze Kampers? Lien Deyers iſt das anmutige Mädel aus dem Volke, voll reizvoller Zurückhaltung. Alle Scenen ſind ſo herrlich, ſelbſtverſtändlich, ſo rührend natürlich und zum Teil von ſo urwüchſigem Humor, daß das Publikum reſt⸗ los begeiſtert iſt und lange noch davon zehren wird. Ein Luſtſpiel⸗Schlager am laufenden Band, von dem man ſich wünſcht, er ginge nie zu Ende Solche Volksfilme will das Publikum haben. Die Fahrt ins Grüne hin und zurück koſtet pro Perſon nur 40, 50 und 70 Pfg. Für alle Teil⸗ nehmer die ſchönſten und unvergeßlichen Stunden. Auf zur frohen Fahrt. Heute Montag letzter Tag Handelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 269 Stück, verkauft 178 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 10—16 Mark, Läufer, das Stück von 18—28 Mark.— Marktverlauf mittel. 5 4 5 5 1 1 * 1 9 7 1 1 1 1 1 1 15 1 1 14 e nn... war geſtern ein vollbeſetztes Haus im Entra! E ⁵˙—. f ³ ³ 1 „ 9— N— ö heute iſt noch ein großer Beſuch zu erwarten. 3 2 7 1 le mam mg ue dener f unsern Die Fahrt ins Grüne Das erfolgreiche Volksſtück noch heute Montag zu ſehen. 8 20 ſein A li Morgen Dienstag den ganze Verdienſt auf und zog mit Maria und dem Kinde nach m f 8 Tag lade ich am Staatsbahnhof e ee 5 UU Aegypten. Dieſes iſt aber gewiß lein Geringes für einen armen 10 6 5 3 5 Handwerker, ſeine Heimat und ſein Verdienſt aufgeben, eine 50 Bekanntmachungen Amonian I zu verkaufen. ebenſo beſchwerliche als gefährliche Reiſe machen, in einem ganz Ha f 1 0 e e l jremden Lande, wo zudem die heidniſche Religion allein Geltung i del Betr.: Tabakanbaufläche 1934. aus. Ich bitte meine R zu verkaufen imelmslr. 10 hatte, ſich niederlaſſen und dabei nicht nur für die eigene Perſon, it Der berichtigte vorläufige Verteilungsplan ihren Bedarf an der Bahn A Hildſtein ſondern auch für eine Frau und ein unmündiges Kind ſorgen. en de über die Zuteilung der Tabakanbauflächen für] holen. nis. Adler 2. Bürſtadt Firmen- Das iſt wieder die Rechtſchaſſenheit vor Gott, Opfer bringe e bo 1934 liegt von morgen Dienstag, den 20 Düngerhandlung Peterſtraf 1 und Mühſeligkeiten, ſelbſt Gefahren über ſich nehmen, wenn es ullitte N 8 g eee, e* 97. Saatkartoffel frühe treffen dieſe Mache Feterſtraße, an der das W̃ derer 9. ers der Angehörige orfor de Nich* 00 ds. Mts. ab bis einſchließlich Donnerstag während Saatkartoffel frühe treffen dieſe Woche Kirche das Wohl anderer, beſonders der Angehörigen, erfordert.* cht gegeben, ee e ee z on 5 ein. die natürliche Familienliebe trieb ihn, ſondern die höhere Liebe, Fompene der üblichen Büroſtunden im Wiegehäuschen des——— l welche aus Gott iſt 8 10 1810 Rathauſes zur Einſicht der Intereſſenten offen. 1 FF liefert schnell 5 VVV f 1 lin gen Innerhalb dieſer Friſt habe lle Pflanzer 2— 2 2 8 5 Wenn du für deine Angehörigen ſorgſt, weil du eine natür Münch N Innerhalb dieſer Frist haben alle Pflanzer Freiw. Feuerwehr Viernheim und billig liche Liebe zu deinen Angehörigen haſt, ſo iſt dieſes ſchon recht; auß don der ihnen zugeteilten Fläche diejenige Fläche g 5 22 aber darum biſt du noch nicht beſſer als der Heide, darum biſt dr 50 S0 dem Pflanzerausſchuß zur weiteren Verteilung u der am Dienstag Abend 8.30 Uhr Fr Holmann noch nicht rechtſchaffen vor Gott. Wenn du auch noch mehr tuſt, gobelebe f*— +— 9— de 8— 2 4* 9 K 2 r* 7 0 f wieder zur Verfügung zu ſtellen, welche ſie aus nim Saale des Gaſthauſes„zum Frei— f wenn du aus Blutsverwandtſchaft und natürlicher Vorliebe zu is von betriebswirtſchaftlichen Gründen nicht mit Tabak 9 ſchütz“ ſtattfindenden öffentlichen— den Angehörigen manche Mühe und Opfer auf dich nimmſt, o bit bebauen können. Volksverſammlung laden wir alle Mit— 9 5 0 du deshalb noch nicht zu A 1 e 3 Alen . 5 5 glieder nebſt ihren Angehörigen höf— er hl. Joſef. Du mußt vorerſt auch Taten vorweiſen können für ſch abb Viernheim, den 19. März 1934 licht ein 0 ig 4 andere, wo nicht Fleiſch und Blut dich getrieben haben, ſondern 1 fonf Bürgermeiſterei Viernheim Heil Hille 9 5 Das K der Geiſt, die reine Liebe zu Gott und ſeinem Ebenbild, dem mung! Bechtel. ee as Kommando. Menſchen. In de 9 T NB. Diejenigen Kameraden, welche noch keine Karten ſollen die Leute es N 1 1 rde Joſef wieder im Traum er haben, wollen ſich abends? Uhr auf der Geſchäfts ſollen die Leute es Da Herodes geſtorben war, wurde Zoſef wieder im Traum tichet — ſtelle melden. Anzug: Zivil. erfahren, n durch einen Engel belehrt, daß er in das Land Iſrael zurück⸗ htfnis, 12 re etwas 3 kehren könne. Da Joſef aber hörte, daß der Sohn des Herodes ken eine 7 7 7 88 über Zudäa regiere, ging er nicht in die Heimat, aus Beſorgnis, betget! Ladd der Sohn des Herodes könnte gleichfalls dem Kinde nach dem N Sinne e * 2 E Leben trachten. Er ging in ein anderes Gebiet von Iſrael, nach ich und * Galiläa, wohin die Gewalt des Herodes nicht reichte. ves Lol iststumm e Turnverein v. 1893. Heute Montag abend 3 als Es iſt nur weniges, was wir vom hl. Joſef wiſſen; wie es herſucht 5 3 8 ee eee 5 das! Einfach durch em erks eziemt er i Sti one andlun Anm 8 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen. 1 dem Handwerksmanne N dat er in der Stille ee N dai a 8 4 Die Turnleitung e Aufſehen zu machen. Aber ſe bſt in dem wenigen, was wir von Feen, Die laufende Insertion in 8 f N g. er ihm wiſſen, zeigt ſich die vollendete Gerechtigkeit vor Gott, wie füugere unserer Zeitung muß für Sie NB. Die Kreistagung in Mannheim findet Viernheimer man an einer ganz goldenen Figur auf jeder Seite und an jedem N leiten, sprechen. am kommenden Sonntag, vorm. 8.30 Uhr ſtatt. Volkszeitung Punkt, wo man ſie berühren mag, lauteres Gold findet. Das man ei magſt du aber feſthalten, was wir im Leben des hl. Joſef gefun⸗ dbvolle, Aus der Legende* 8 den haben: willſt du rechtſchaffen vor Gott ſein, ſo darſſt du für Feen, h Ae 2. welche ihren Nebenmenſchen alsbald bei Gericht anklagen, wenn Anrecht, das man dir vermeintlich oder wirklich angetan hat, keine nit M. der chrijtliche Sternenhimmel Von A Stol ſie glauben, von ihm Anrecht gelitten zu haben, bilden ſich deſ— Rache nehmen, ſondern ſchonend ſchweigen, wenn du meinſt, dein Jehart 4 Slolzz ee er 0e E 8 g K 18 g f 8 ſenungeachtet ein, ſie ſeien rechtſchaffene Leute; allein ſie mögen Nebenmenſch habe ſich verſündigt;— du mußt redlich und treu Ven erf 19. März vor der Welt gerecht ſein, vor Gott ſind ſie ſchlecht. Während auf das hören, was dir Gott durch den gewöhnlichen Boten, ant 5 Zoſef darüber nachſann, belehrte ihn ein Engel im Traum, daß J durch das Gewiſſen, ſagt;— du mußt Leib und Seele rein be⸗ 1020 5 252 Maria als Jungfrau den Sohn Gottes gebären werde und daß wahren;— du mußt uneigennützig nach Amſtänden für andere N fine er El ige U E 5 er ſich nicht ſcheuen ſolle, ſie als Weib zu ſich zu nehmen. Menſchen Opfer und Mühe übernehmen;— und endlich ſollſt den af 1 3 N a 1 Jioſef tat dann nicht, was er vorher mit ſeinem menſchlichen du auch deine natürlichen Kräfte gebrauchen, um von dir und gel. ö Wenn in der Heiligen Schrift von einem Menſchen ſteht, er Verſtand für das Angemeſſenſte erachtet und im Sinn gehabt andern Schaden abzuwenden, und nicht erwarten, Gott wolle mti ſt gerecht, 2 iſt dieſes ein Arteil Gottes, des Allwiſſenden hatte, ſondern was ihm Gott durch den Engel befohlen hatte. auch das für dich tun, wozu er dir ſelbſt Kräfte gegeben hat. g uf sche Heiligen. Na iſt aber 8 Höchſte, was von einem Men-[ Das Gewiſſen iſt für dich gleichſam das Ohr, durch welches der* Neger chen geſagt werden kann, nämlich, daß er recht vor Gott ſſei. Geiſt hört, was ihm Gott ſagt und befiehlt. Du darſſt nur hören Täali Heb Bi ili ili ub . 5 ee 405 W 5 a 2 a* e dem Bilde der heiligen Familie. Dieſes wird aber ausdrücklich in der Heiligen Schrift von Joſef, wollen, d. h. dich redlich beſinnen, was jetzt gerade Gott von dir künuer 85 f 8 be 1 1 r dem Rährvater des Herrn, geſagt. Da ſich die Leute ſo leicht[will: ſo wirſt du oft ſehr deutliche Antwort hören, d. h. es wird O liebreichſter Zeſu, der du durch deine unausſprechlichen 49 5 einbilden, ſie ſeien rechtſchaffen, wenn ſie nur keine Vergehen dir einfallen, was das Beſte zu tun wäre. Du kannſt es ver— Tugenden und das Beiſpiel deines häuslichen Lebens die von dir etöffn verübt haben, auf welche die Obrigkeit Strafe geſetzt hat, ſo wol⸗ ſuchen in dem Augenblick, wo du dieſes gerade lieſeſt. Frag dein auserwählte Familie auf Erden geheiligt haſt, ſtehe gnädig herab egen len wir an dem Leben des hl. Zoſef betrachten, was für ein An-[ Gewiſſen, was Gott von dir jetzt will— vielleicht gibt es dir auf[auf dieſe unſere Familie, welche ſich zu deinen Füßen niederwirft Jahre terſchied iſt zwiſchen der Rechtſchaffenheit vor Gott und der l der Stelle Antwort, mehr als dir lieb iſt. und dich um Gnade anfleht. Gedenke, daß dieſe Familie dein chin Rechtſchaffenheit vor der Welt. Wenn ein Ehemann für Kinder ſorgt, ſo tut er nur, was Eigentum iſt, weil ſie ſich dir zu beſonderem Dienſte geweiht und 2 . Maria, ſeine Verlobte, hatte durch Einwirkung des Heiligen er ſchuldig iſt; die natürliche Liebe treibt ihn ſchon dazu, ſelbſt geſchenkt hat. Schütze ſie gnädig, rette ſie aus Gefahren, hilf bn cheor Geiſtes den Sohn Gottes empfangen. Deſſen ungeachtet entſchloß[ wenn er wenig oder keine Religion hat. Allein bei Zoſef konnte in Bedrängniſſen und verleihe ihr Kraft, in der Nachahmung ſche ſich Zoſef, nicht die geringſte Rache an ihr zu nehmen; er ver-[ dieſe ſinnliche Liebe kein Antrieb ſein, für Maria und ihren Sohn deiner heiligen Familie autant auf daß ſie zur Zeit ihres ſtelu 27* 7 7 1 2 3 4. N N. 5 8 inft N Hagte ſie nicht und redete nicht einmal andern Menſchen von der zu ſorgen; denn er ſtand nicht in dem gewöhnlichen Familien- irdiſchen Lebens in Gehorſam 5 Liebe dir treu bleibe und einſt 6 Jun Sünde, welche ſeiner Meinung nach Maria begangen hatte, ſon- verhältnis zu beiden. Dennoch ſehen wir, daß Joſef mit größter im Himmel ewig dir lobſingen könne. n dern beſchloß, ſie in der Stille zu entlaſſen. Sein Herz war alſo[ Treue und Aufopferung getan hat für die ihm anvertraute Frau CC i ſchon chriſtlich, bevor Chriſtus auftrat und die Lehre verkündigte: und deren Kind, was die Amſtände erforderten. Nicht nur reiſte den „Liebet eure Feinde“. Sein Benehmen war um ſo edler, weil er mit Maria und dem Kinde nach Jeruſalem, um den moſaiſchen 2 5 ch er ſelbſt dadurch in Verdacht kommen konnte. Sieh, auf ſolche[ Geſetzesvorſchriften nachzukommen, ſondern als dem Kinde von In Altrip verloren! wie Weiſe handelt der Mann, welcher vor Gott gerecht iſt. Die aber,[ Herodes nach dem Leben geſtellt wurde, gab er die Heimat und 2 5 5. 5 Kap In den diesjährigen Verbandskämpfen hatte die Ami⸗ bel 2 citia auch nicht ein bischen Glück, denn meiſtens ſpielte die hem Das Generalka itel der Malte er Mannſchaft beſſer, ja meiſtens ſtark überlegen als der Gegner 70 und nur wenige Siege waren der Erfolg der Mannſchaft. 000 g 5 2 1 So war auch der Kampf in Altrip, überlegen und doch ver⸗ 55 Der Pilgerzug des katholiſchen 1 und Polen ſowie Nordamerika wird auf etwa f loren. Aber Tore entſcheiden und nicht das beſſere Spiel. Kont 8 g 2* grap Adels aus Deutſchland„Die rhein.-weſtf. Malteſerritter und damen waren unter Altrip— Viernheim 1 2.1 leit! Einem Bericht der„Köln. Volksztg.“ entnehmen wir: ihrem Präſidenten Graf Droſte zu Viſchering Erbdroſte mit einem a Mannheim 50 1 . a f Pilgerzug eingetroffen, zu dem ſich eine Gruppe des nicht zum 7 5 5 8 il a 0˙3 3 Das Generalkapitel und der Außerordentliche Kongreß des[Orden gehörigen katholiſchen weſtdeutſchen Adels geſellt hatte. Walfadt— Sanbtoſen 95 ö mode Souveränen Malteſerordens nahm am Dienstag mit einem feier Zum Empfang der Pilger waren auf dem Hauptbahnhof Bot⸗ Tabelle der Bezirksklaſſe. Tell, lichen Jubiläumsbeſuch und der Stationsmeſſe in der Baſilika ſchaftsrat Dr. Klee, die päpſtlichen Geheimkämmerer und Ordens— 1 3 8 N N der 9 von St. Paul ſeinen Anfang. Im Palaſt des Hohen Meiſter- ritter Frhr. Rudolf von Enzberg und Dr. Edmund Frhr. Raitz] Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte einzel tums herrſchte bereits Montag vormittag durch das Eintreffen[von Frentz ſowie der Generalſekretär des deutſchen Pilger e 15 10 1 7 1 ihre! zahlreicher Ritter und Damen der verſchiedenen Zungen des komitees Klebanowfki erſchienen. Zu den Pilgern der Malteſer- Altriß 5 1„ N funde Ordens ein lebhaftes Treiben. Der Fürſt und Großmeiſter genoſſenſchaft gehören Angehörige der fürſtlichen, gräflichen und Feudenheim 17 8 30:34 20 ö beſond Chigi⸗ Albani hat eine Reihe von Zeremoniaren ernannt, freiherrlichen Familien Schoenburg, Salm, Schaesberg, Quadt,[os Mannheim 15% N ſuntak unter denen ſich die päpſtlichen Geheimkämmerer und deutſchen Oberndorff, Schall-Riaucour, Wolff-Metternich, Hoensbroch, Viernheim 17 7 3 7 44:38 17 g rende Ordensritter Frhr. Rudolf v. Enzberg und Dr. Frhr. Edmund FTwickel, Kerckerinck zur Borg, Wendt, Arentin, Heeremann von Käfertal 16 85 2 7. 3 ö mir ei Raitz v. Frentz befinden. Anter den eingetroffenen hohen Wür- Zuydtwick, Raitz von Frentz, Schorlemer, Elverſeldt, Soden ſowie Phönix Mannheim 17 5 5 7 28 1 ö ſtellten denträgern des Ordens nennen wir den Fürſten Friedrich von der adeligen Familien Buellingen, Keßler-Pattern, von der 07 Mannheim 17 1 0 18 n ö„ Hohenzollern und den Fürſten von Hatzfeld, Herzog zu Trachen— Lippe. Anter der begleitenden Adelsgruppe bemerkten wir u. a. Wallſtadt 16 3 1. 1% J Schrift berg. Anter den ausländiſchen Rittern bemerkten wir den Prin- Generalmajor a. D. von Stockhauſen und Regierungspräſident* N Sptoch zen Olgierd Czartoryſki und den Grafen Harrach. Die Zahl der von Stockhauſen(Arnsberg), ferner zahlreiche Damen des rhei— D 0 U den un Ordensritter und Ordensdamen aus Italien, Deutſchland, Frank- niſch-weſtfäliſchen Adels, darunter die Tochter des Vizekanzlers er erj e Punktverlujt! gleiche reich, Spanien, Oeſterreich, ungarn, Belgien, den Niederlanden.[ von Papen(Frau von Stockhauſen, Arnsberg).; 8 0 5 g 5 0 ö ch, Spo 1 f tre ch Inge la Papen(Fra hauſen. sberg) Die DK. mußte geſtern im letzten Verbandsſpiel gegen 1. l. 1 den FV. Laudenbach den erſten Punkt abgeben, und iſt ſo un⸗* geſchlagen aus dem Rennen der Kreisklaſſe 2 hervorgegangen. A. Da nun einmal die Meiſterſchaft ſicher war, ſah man ruhig 8 dieſem Treffen entgegen. Die Mannſchaft ſpielte ihren Durch⸗ dme 2 4 333 2 5 4 2— 1050 ſchnittsfußball und kam nicht an ihre ſonſtige Form heran. Als Was jedenfalls den Platzverhältniſſen zuzuſchreiben iſt. Und. ern d Erſte Tagung des Mal- mit einem 00 mußte man ſich abfinden. fſten ee eee 150 Handball: DK. Ladenburg 1.— Doi. Viernheim 1. 5.10. dau, — 4 0 4 Die Ritter des Malteſer⸗ Kreisklaſſe 2— Abt. Bergſtraße 1 9 Ordens veranſtalteten Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. gegen d erſtmals nach 150 Jah⸗ Dag. Vier nhei* 5 Fertan ren in Rom eine große 2 1)eim 16* 1 2 90:15 31 00 gun Tagung Unſer Bild I. Hemsbach 16 10 0 2 84:11 28 Amal g 8 Orde. FV. Schriesheim 18 9 0 4 63:43 18 ur dez zeigt die Ordenspro⸗ Jahn Weinheim„ ee 15 der zeſſion unter der Füh⸗ SpV. Laudenbach 14 6 l 2 36:19 16 lchtel rung des Großmeiſters, Dig. Hemsbach 14% N Fürſten Chigi. DK. Weinheim 16 3 9 29:83 8 rd TuSpV. Altenbach 15 3 0 12 23.71 6 zun TV. Altneudorf 12 0 9 15.93 0 ahn * Lr 8g 5 2 2 1 5 5 lch it, Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1.— Tv. Viernheim 1. 5:78 ſen. J (wegen Regen abgebr.) ls hoch Tbd.„Jahn“ Seckenheim 2.— Ty. Viernheim 2. 426 80 dat 8 ochrif n e 1 N 1 2 12 000 nochmals im nion⸗ ald 0 lch! DDr 4 enn 0 ie Ami⸗ ielte die cher inſchaft och ber⸗ Spiel. 10 Wong den 18. Mü: ernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 100 Jahre Kedezeichenkunſt. Von Hans Müller, gepr. Lehrer der Skenographze. Hundert Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem die„Anleitung zur deutſchen Redezeichenkunſt oder Stenographie“, die man mit beſonderem Stolz heute noch als die„Bibel der moder⸗ nen deutſchen Stenographie“ bezeichnet, im Jahre 1834 von dem bayeriſchen Miniſterialſekretär und„Geheimen Kan⸗ zelliſten“, Franz Xaver Gabelsberger in München heraus⸗ gegeben wurde. Die Grundzüge zu dieſem umfaſſenden Kompendium legte Gabelsberger ſchon in den Jahren 1817 und 1818, als er als Kanzliſt bei der Generalſtiftskaſſe in München die Elaborate ſeiner Vorgeſetzten vom Munde weg aufs Papier bringen mußte und die einzelnen Stichworte und Gedankengänge in die richtige ſprachliche Form brachte. Gabelsberger wollte mit der Redezeichenkunſt, ohne Kennt⸗ nis von anderen Syſtemen zu haben, urſprünglich nichts weiter ſchaffen, als eine Schrift, die das Schreibgeſchäft im allgemeinen erleichtern ſollte. Zu dieſem Gedanken geſellte ſich alsbald ein weiterer, als am 26. Mai 1818 in Bayern die konſtitutionelle Verfaſſung ausgerufen und zur Einbe⸗ rufung des erſten Reichsrats und der Ständiſchen Verſamm⸗ lung geſchritten wurde. Mit dem Aufkommen parlamenta⸗ riſcher Einrichtungen erwuchs auch ganz von ſelbſt das Be⸗ dürfnis, die Verhandlungen und Reden in den Parlamen⸗ ten einer breiten Oeffentlichkeit bekanntzumachen. Gabels⸗ berger nahm dieſes Bedürfnis zum Anlaß, ſeine rift im Sinne einer Kammerſtenographie weiterauszubilden und ſich und ſeine Erfindung in den Dienſt der Regierung und des Volkes zu ſtellen. Mit ſeinem Schüler, Joſeph Zeiler, verſuchte er in den Jahren 1819, 1822 und 1825 den Ver⸗ handlungsgang des Parlaments ſtenographiſch aufzuneh⸗ men, was ihm in der erſten Zeit weniger, dann aber nach längerer Uebung und Ausbildung gut gelang. Schwierig⸗ keiten, die man ihm regierungsſeitig in den Weg legte, da man eine Veröffentlichung der Verhandlungen vermeiden wollte, um weiterhin ohne die Kammern arbeiten zu kön⸗ nen, hinderten Gabelsberger nicht, ſein begonnenes Werk mit Mut und geradezu bewundernswertem Fleiß und zäher Behasrlichkeit fortzuſetzen. Als er am 11. Dezember 1828 den erſten Teil ſeines Werkes der Münchener Akademie für Kunſt und Wiſſenſchaft vorlegte, antwortete am 10. April 1829 die Philoſophiſch⸗philologiſche Klaſſe derſelben, daß ſeine Schrift als das Beſte der bisher geſchaffenen und in den anderen Ländern gebrauchten Syſteme zu bezeichnen ſei. Dieſe eindeutige Stellungnahme der Akademie und das mutige Auftreten eines Abgeordneten der Ständ kammer. Graf Bentzel⸗Sternau, veranlaßten endlich die bayeriſche Regierung dem Wunſche Gabelsbergers, Stenogra⸗ phieunterricht erteilen, Schüler ausbilden und ein Stenographiſches Büro innerhalb der Kammern eröffnen zu dürfen, ſtattzugeben. Als Dank für dieſes Ent⸗ gegenkommen veröffentlichte er 1834, alſo genau vor 100 Jahren, ſein Werk, deſſen erſtes Exemplar am 28. Juni er⸗ ſcheinen konnte.. Das Werk zerfällt in zwei ſelbſtändige Abſchnitte, den theoretiſchen und den praktiſchen Teil. Im theoreti⸗ ſchen Teil behandelt der Verfaſſer die Schrift als Dar⸗ ſtellung der hörbaren Sprache in ſichtbare Zeichen; Begriff, Namen und wiſſenſchaftliche Begründung der Redezeichen⸗ kunſt; Entſtehung, Geſchichte und Literatur der Stenogra⸗ phie; Nutzen und Gebrauch derſelben; Widerlegung der Be⸗ denken und Einwürfe gegen die Stenographie und zum Schluß die allgemeine Theorie, welche im praktiſchen Teil wiederholt, ergänzt und mit Beiſpielen belegt wird. Im Kapitel Geſchichte der Kurzſchrift ſchildert Ga⸗ belsberger, deſſen ſtenographiſch-hiſtoriſche Kenntniſſe zu bewundern ſind, die Entſtehung der antiken Syſteme bei den orientaliſchen Völkern ſowie bei den Griechen und Römern und die Entwicklung und den Gebrauch der älte⸗ ren und modernen engliſchen Kurzſchriften und ihre Wei⸗ ter⸗ und Ausbildung in den Ländern des europäiſchen Kontinents. Keines der bis heute herausgegebenen ſteno⸗ graphiſch⸗geſchichtlichen Werke reicht, was Gewiſſenhaftig⸗ keit der Forſchung und Umfang des bis dahin bekannt ge⸗ weſenen Stoffes anlangt, an Gabelsbergers Ausführungen heran. Kein Wunder, daß man ſein Buch als die Bibel der modernen Stenographie bezeichnet. Im praktiſchen Teil, der 366 Seiten umfaßt, gibt der Verfaſſer an Hand der von ihm aufgeſtellten theoretiſchen Grundregeln die einzelnen kurzſchriftlichen Schriftzeichen, ihre Anwendung, ihre Kombinationen untereinander, ihre Beziehung zur ſymboliſchen und buchſtäblichen Vokalbezeichnung in einem beſonderen Abſchnitt„Schriftkürzung“ und die aus der ſyntaktiſchen Geſetzmäßigkeit der deutſchen Sprache reſultie⸗ rende Kürzungsart, die„Schreibkürzung“ wieder. Laſſen wir einmal Gabelsberger ſelbſt zu ſeinen von ihm aufge⸗ ſtellten Kürzungsarten ſprechen: „Schriftkürzung iſt diejenige Vereinfachung der Schrift, welche durch Hilfe zweckmäßiger Belegung der Sprochtöne und laute mit kürzeren, fluͤchtiger zu zeichnen⸗ den und geſchmeidigeren Schriftzügen(Buchſtaben) im Ver⸗ gleiche zu den gewöhnlichen Schriftarten erzielt werden kann, und vermittelſt deren ſich dann auch die Totalformen der Worte ungleich einfacher, flüſſiger und kürzer geſtalten; Schreibkürzung iſt Hinweglaſſung alles Minder⸗ weſentlichen in der ſprachlichen Bezeichnung, ſohin Abkür⸗ zung des Inhalts in Anſehung der ſprachlich gegebenen Formen der Silben, Worte und Sätze(Abbreviatur).“ Als Gabelsberger ſein Werk dem König von Bay⸗ ern als Geſchenk übergeben wollte, mußte er zu ſeiner tiefſten Beſtürzung erfahren, daß der Staatsrat von Gran⸗ daur, der ſelbſt eine Art von Stenographie betrieb, das Buch nicht weitergegeben, ſondern zurückgereicht hat, mit der Bemerkung, daß in dieſem Werke ein Satz ſtehe, der egen das monarchiſtiſche Prinzip verſtoße. In ſeiner Recht⸗ 3 8 05 führte Gabelsberger an, daß er dieſen Satz, der einmal von einem türkiſchen Staatsmann gebraucht wurde, nur deshalb in ſein Lehrbuch aufgenommen habe, weil er als lehrreiches Beiſpiel für die verwendete Kürzungsmög⸗ lichkeit dienen ſollte. Der Satz hieß nämlich:„Eine Regie⸗ rung, die dem Deſpotismus huldigt(deſpotiſche Regierung), kann ſich in Europa, wo die Ziviliſation ihre Heimat aufge⸗ ſchlagen hat(ziviliſierten Europa) nicht länger halten“. Der Satz ſollte nur als Beiſpiel dafür dienen, daß es mög⸗ lich iſt einen Nebenſatz durch ein Attribut vertreten zu laſ⸗ ſen. Aber er genügte, um Gabelsberger vor dem König als höchſt verdächtiges Subjekt hinzuſtellen. Und nicht ge⸗ nug damit, man warf ihm weiter vor, daß er ſeine Schrift nicht wiederleſen könne. Auch dieſe An⸗ ſchuldigung konnte der Meiſter vollſtändig entkräften, da es ſich herausſtellte, daß nicht Gabelsberger ſondern einer ſeiner Schüler dieſe Ausſage gemacht bat, aus Angſt in gallelsllenge uncl sein Men irgend etwas verwickelt zu werden, als man das Steno⸗ gramm Gabelsbergers zu einer Entlaſtungsverhandlung vor Gericht als Unterlage benutzte. Ein weiterer Schickſalsſchlag war die Zerſtörung der zum Druck der Anleitung verwendeten Lithographie⸗ ſteine durch Salpeterfraß. Der feuchte Keller des Stände⸗ hauſes, in dem dieſe Steine lagen, beſchleunigte die chemiſche Zerſetzung und machte ſie für den praktiſchen Ge⸗ brauch unverwertbar. Dieſer Schlag traf ihn um ſo härter, da man Gabelsberger verſprochen hatte, die Herausgabe ſeines Werkes tatkräftig zu unterſtützen. Die verſprochene Unterſtützung blieb aus, aus Gründen, die ebenſo faden⸗ ſcheinig waren wie jene. Er hatte nämlich ſein Werk nicht einer hohen Staatsperſon oder einem Kunſtmäcen verehrt, ſondern wie es ſich für einen Mann aus dem Volke ver⸗ ſteht, dem Vaterlande Bayern und dem ganzen deutſchen Volke. Die Summe dieſer Schickſalsſchläge, die Unzahl der nicht eingelöſten Verſprechungen, die großen Sorgen und Nöte, welche ihn und ſeine Familie trafen, hätten jeden anderen entmutigt und der Verzweiflung nahegebracht. Wenn Gabelsberger allen Gewalten ſich zum Trotz erhielt, ſo iſt ihm dies um ſo höher anzurechnen, als er ſelbſt von keiner kräftigen Körperkonſtitution war. Der Tod ſeines einzigen, hoffnungsvollen Sohnes Joſeph im Jahre 1840, die Sorge für die Lebensmöglichkeit ſeiner Familie nach ſeinem Tode(Gabelsberger wurde 1825 ohne Verſchulden mit vielen ſeiner Amtskollegen zur Ruhe geſetzt, arbeitete aber unter Gewährung eines Funktionsgehaltes weiter; die Penſion berechnete ſich allerdings nur nach dem Quieſ⸗ zenzgehalt), die ſtändigen, ihm in den Weg gelegten Hin⸗ derniſſe und die öftere Vorenthaltung und Kürzung der Entlohnung für den ſtenographiſchen Kammerdienſt hinter⸗ ließen auf ſeinem Antlitz nicht mehr wegzuwiſchende Spu⸗ ren des Schmerzes und der Duldung. Wer ſein Bild kennt, dem wird der ſtille von Reſignation beherrſchte Blick des Meiſters auffallen. Sein Vertrauen auf Gott und ſein Hebſtab, die Stenographie, gaben ihm Mut und Stärkung, und wenn ihm nachgeſagt wird, daß er ſich niemals über ſeine Gegner abfällig öußerte, ſo zeigt dies, daß Gabels⸗ berger ſich längſt mit ſeinem Schickſal abgefunden hat. Sein eigenes Dichterwort:„Selten ernten den Lohn der Künſte erſte Begründer“ mußte ſich an ihm ſelbſt bewahrheiten. Möge Gabelsbergers geniale Erfindung, die heute von dem größten Teil der ziviliſierten Welt gebraucht wird und die in der„Deutſchen Kurzſchrift“ weiterlebt, allen zum Ge⸗ meingut werden, damit jeder deutſche Volksgenoſſe aus ihr Nutzen ziehen kann. FFC bbTbT0b00T0T0T0T0TCT0T(T0T0T(TTT :..:......(( Vollſtreckung eines Todesurteils In Köln iſt am Sonnabendmorgen der Mörder der Hausangeſtellten Margarete Kruſt, Vincenz Barcellona, hin· gerichlel worden, der vom Schwurgericht in Köln am 28. Juni vorigen Jahres zum Tode verurkeilt worden war. Von dem Begnadigungsrecht hat der preußiſche Mini⸗ ſterpräſident deshalb keinen Gebrauch gemacht, weil Bar⸗ cellona, der in Italien, Frankreich und Belgien vorbeſtraft iſe, eines Gnadenerweiſes im Hinblick auf ſein Vorleben nicht würdig erſchien, insbeſondere aber, da er nur aus Geldgier den Mord verübt hat. Engliſche Flottenmanöver abgebrochen Die großen Manöver des engliſchen Mittelmeergeſchwa⸗ ders, das ſich aus 139 Einheiten zuſammenſetzt, ſind infolge gewaltiger Stürme abgebrochen worden, da eine geordnete Durchführung der Operationen nicht mehr möglich war. Die Schiffe mußten im Hafen von Gibraltar Schutz 7 705 Drei Flugzeugmutterſchiffe gingen in Algeciras vor nker. a Volksempfänger mit Sparſchalkung. Mit der Schaffung des neuen Volksempfängers„V E 301 B 2“ iſt für die Haushaltungen ohne elektriſchen Strom ein Apparat hergeſtellt, deſſen Dauerbatterie bei täglich dreiſtün⸗ digem Betrieb für 250 Tage ausreicht. Von links nach rechts: der Geſchäftsführer des Reichsverbandes der deutſchen Rund⸗ funkinduſtrie, Hintze, der Konſtrukteur Oberingenieur Grieſ⸗ ſing und Direktor Schmidt von der Seibt A. G. bei der . Vorführung des Apparates. Sport und Spiel Fußball in Süddeutſchland. Gau 13(Südweſt): F 03 Pirmaſens— Kickers Offenbach 3:3 Eintracht Frankfurt— Wormatia Worms 6:0. Boruſſia Neunkirchen— FSW Mainz 95 21. Alem. Olympia Worms— Sportfr. Saarbrücken 0:0. Gau 14(Baden): SW Waldhof— SC Freiburg 30. Phönix Karlsruhe— Karlsruher FV 0.0. Freiburger Fc— 1. Fc Pforzheim 3:2. Germania Brötzingen— VfB Mühlburg 00. Gau 15(Würltemberg): Union Böckingen— S Weuerbach(Sa) 1:0. Stuttgarter Kickers— Ulmer FV 94 1:0. Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter SC 4:2. Gau 16(Bagern): Bayern München— 1. FC Nürnberg 0:0. ASV Nürnberg— 1860 München 111. Fc München— Sp.⸗Vg. Fürth 0.3. Würzburger FV 04— Wacker München 0:3. Fc Bayreuth— FC. 05 Schweifurt ausgefallen. Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg 121. Geſellſchaftsſpiele: Phönix Ludwigshafen— VfL Neckarau(Sa) 1:2. FSV Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt(Sa) 11. FW Saarbrücken— Schalke 04 4.6. Vfe Neckarau— FC. Birkenfeld 5˙1 FC Hanau 93— VfR Mannheim 114. In Pirmaſens— Kickers Offenbach 3:3(1:2). Im entſcheidenden Spiel verlor Pirmaſens einen Punkt und damit die Ausſichten auf die Meiſterſchaft. Etwa 5000 Zuſchauer ſahen ein mäßiges Spiel und von beiden Mann⸗ ſchaften keine beſonderen Leiſtungen. Die Offenbagecher ſpielten zielbewußter als Pirmaſens, und ſetzten ſich mit dem einfachen Stürmerſpiel viel leichter durch als die Pir⸗ maſenſer. Die Offenbacher lagen bis 10 Minuten vor Schluß noch mit 3:1 in Führung, aber im Endſpurt kamen die Platzherren noch bis auf 3:3 heran, der Siegestreffer glückte jedoch nicht mehr. 8 Eintracht Frankfurt— Wormakia Worms 6:0. Durch dieſe enorm hohe Niederlage ſehen ſich die Worm⸗ ſer in ihren Meiſterſchaftshoffnungen wieder um ein ge— waltiges Stück zurückgeworfen. Das Spiel der Frankfurter war aber auch wirklich für die 6000 Zuſchauer ein hoher Genuß. Das Spiel der Eintracht lief bis zum Wechſel ſo fehlerfrei und reibungslos ab, daß die Wormaten, die nicht ſehr ſchlecht ſpielten, ſtets in die Verteidigung zurückgedrängt wurden. Pettinger, ein neuer Mann, kam in raſcher Folge zu fünf Treffern. Das ſechſte für die Platzherren ſchoß Berger. Boruſſia Neunkirchen— Mainz 05 2:1(1:0). Der Mainzer Fußballverein hatte in Neunkirchen reich⸗ lich viel Pech, denn die Mannſchaft lag faſt während des ganzen Spieles klar in Front, ohne aber zu dem an ſich verdient geweſenen Sieg kommen zu können. Vor den 2000 Zuſchauern zeigten die Heſſen das weitaus beſſere Zuſam⸗ menſpiel, auch die techniſche Durchbildung der einzelnen Leute war beſſer, aber die Boruſſen hatten eine ausgezeich— nete Hintermannſchaft. Germania Brötzingen— BfB. Mühlburg 0:5. Vor 2000 Zuſchauern gelang es den Karlsruher Gäſten, den Brötzinger Germanen im letzten Pflichtſpiel auf eige⸗ nem Platze ein wichtiges Unentſchieden abzutrotzen. Wohl war Brötzingen in beiden Spielhälften klar tonangebend, aber die Angriffsreihe ſpielte zu ſchwach, um die gebotenen Chancen ausnutzen zu können. Dazu kam, daß die Mühl⸗ burger Verteidigung ein ganz großes Spiel lieferte. Bei den Platzherren ſpielte die Verteidigung recht gut, ſchwach war dagegen die Läuferreihe. SVB. Waldhof— 5. Freiburg 30. Vor rund 1500 Zuſchauern gab es auf dem Waldhof⸗ platz ein wenig befriedigendes Spiel. Die Platzherren hol⸗ ten ſich zwar einen 3:0(1:0)⸗Sieg, aber ihre Leiſtungen be⸗ friedigten in keiner Weiſe. Auf recht billige Weiſe kamen vor der Pauſe in der 10. Minute die Waldhöfer zum Füh⸗ rungstreffer. Dann kamen die Gäſte ſchön auf und ſpielten auch zeitweiſe überlegen, ohne aber den in dieſer Spiel⸗ phaſe verdienten Ausgleich erzielen zu können. Nach der Pauſe drängte dann wieder Waldhof. Bihlmeier erzielte 20 Minuten vor Schluß aus klarer Abſeitsſtellung einen zwei⸗ ten Treffer und fünf Minuten ſpäter ſtellte dann Walz durch ein ſchönes Tor das Endergebnis her. Freiburger FC.— 1. JC. Pforzheim 3:2(3:0). Einen recht unglücklichen Kampf lieferte die Pforzhei⸗ mer Mannſchaft in ihrem Rückſpiel vor 2000 Zuſchauern gegen den Freiburger FC. Die Freiburger traten mit ihrer in den letzten Spielen ſehr bewährten Aufſtellung an und konnten dank ihres zügigen Stürmerſpiels in der erſten Halbzeit drei Tore vorlegen. Doch ſchon hier zeigte es ſich, daß die Pforzheimer eine ſehr gefährliche Mannſchaft wa⸗ ren, aber ihre beſten Torchancen verſtrichen entweder un⸗ genützt oder die Bälle endeten knapp im Aus. In der zwei⸗ ten Halbzeit gab es einen unerwarteten Umſchwung. Die Pforzheimer liefer zu einer großen Form auf und dräng⸗ ten beſonders in der letzten halben Stunde geradezu beäng⸗ ſtigend. Doch es reichte nur noch zwei Tore aufzuholen. Phönix garlsruhe— Karlsruher JB. 0:0. Trotz des torloſen Treffens zeigten beide Mannſchaf⸗ ten techniſch recht befriedigenden Fußball. Phönix hatte an⸗ fänglich ein kleines Plus aufzuweiſen. Beide Sturmreihen ſparten nicht mit gutgemeinten Torſchüſſen, doch blieben die Hintermnanſchaften immer Herren der Lage.. Württemberg macht Enkſcheidungsſpiel. Union Böckingen und die Stuttgarter Kik⸗ kers beendeten die Fußballmeiſterſchaftsſpiele im Gau Württemberg punktegleich auf dem erſten Platz. Der Gau⸗ führer hat daraufhin angeordnet, daß ſich die beiden Mann⸗ ſchaften ein Entſcheidungsſpiel am Sonntag, den 25. März, in Stuttgart auf der Adolf-Htiler⸗Kampfbahn(15 Uhr) zu liefern haben. Erfreulicherweiſe hat man alſo in Württem⸗ berg von der Ermittlung des Meiſters auf Grund des Tor⸗ verhältniſſes abgeſehen. Das beſſere Torverhältnis hätte in dieſem Falle zugunſten von Böckingen entſchieden. Nürnberg. Reichskanzler Adolf Hitle rg. Reich ler hitler ſtattete am . lich 785 Nürnberg einen ub chenden ſuch ab und beſichigte die Arbeiten auf de a 5 Eallpold⸗ Haine auf dem Gelände des ———-— 2 „ß„GCCCCCCCC C 000CC0TGVTdTTVTVTVTſTſTTſVTdTſThTſTTdTdTTT7T—TT7T—TTTTTTTTTTTTT 1 5 —̃ U— . 5 S r Der Mord am Stahlhelmer Müller Der Täler zum Tode verurkeilt. Breslau, 19. März. Das Breslauer Schwurgericht verurteilte den Bauarbei- ter Hahn wegen Mordes zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und den kauft niſchen Angeſtellten Wilhelm Heida wegen Beihil Morde zu zehn Jahren Juchthau verluſt. Hahn hatte bei dem Stahlhelmtag in Mai 1931 den Stahlhelmmann Guſtav Müller berg niedergeſchoſſen, nachdem Müller von g Kommuniſten niedergeſchlagen worden war. Heida hatte hierzu Beihilfe geleiſtet, indem er Hahn die Piſtole über⸗ gab und nach der Tat dafür ſorgte, daß die Waffe verſteckt 2 5 Grün⸗ Rotte wurde. Aus Nah und Fern Darmſtadt.(Die Kohlenproduktion in Heſ ſe n.) Die monatliche Statiſtik der Kohlenproduktion de Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Februar 1934 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen: 6 dert 82719 Tonnen, davon wurden 73 845 l Schwelereiprodukten weiterverarbeitet. Aus den verſchwel⸗ ten Kohlen wurden gewonnen: 4386,340 Tonnen R hteer, 627,210 Tonnen Leichtöl aus Schwelgaſen, 12 574 Tonnen Koks, ohne die Schwelrückſtände des Meſſeler Kohlenſchie⸗ fe rs. Darmſladt.(80 jähriger Rauſchgifthändler verurteilt.) Der nahezu 80jährige Spengler Karl Jür— gens aus Reval, der vor einigen Tagen verſuchte, Arbeiter der Fabrik Merck zum Diebſtahl von Kokain zu verleiten, wurde wegen Vergehens gegen das Rauſchgiftgeſetz zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. 2 Darmſtadt.(Milderes Urteil.) Als Reviſions⸗ inſtanz verhandelte die hieſige große Strafkammer gegen den früheren Rechtsanwalt und Notar Sturmfels zu Darm⸗ ſtadt, da das Reichsgericht ſeine Verurteilung zu eineinhalb Jahren Zuchthaus hinſichtlich der Falſchbeurkundung aufge⸗ hoben hatte. Das Gericht erkannte wegen verſuchter Falſch⸗ beurkundung im Amt auf eine Geſamtſtrafe von einem Jahr drei Monaten Gefängnis abzüglich drei Monaten Unter⸗ ſuchungshaft. Die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre bleibt beſtehen. früherer Mitarbeiter von Hermann Lietz und Mitbegrün⸗ der der freien Schulgemeinde Wickersdorf. Die Schule wird in neuer Form unter dem Namen„Gemeinſchaft der Oden⸗ waldſchule“ von zwei Lehrern in verkleinertem Umfang weitergeführt. i Waldmichelbach.(gmeue Motorſpritze.) Die An⸗ ſchaffung einer neuen Motorſpritze hat der Gemeinderat von hier beſchloſſen. Auch ſoll in Unter⸗Waldmichelbach eine Frei⸗ willige Feuerwehr gebildet werden. Mainz.(Zuchthausſtrafe für Aktendieb⸗ ſtah l.) Der oft beſtrafte 56jährige Karl Jakob Weiß von hier hat am 19. Dezember vorigen Jahres, als er einen Schein zum Beſuch eines Unterſuchungsgefangenen aus der Kanzlei der Strafkammer holte, die Aktentaſche eines Rich⸗ ters geſtohlen, in der ſich Strafakten gegen den bekannten Einbrecher Iſtel, der letzthin in Sicherungsverwahrung kam, befanden. Die Aktentaſche mit Inhalt hinterlegte Weiß bei einem Pferdemegger in der Wallauſtraße, wo ſie ſpäter entdeckt wurde. Der Angeklagte beſtritt erſt den Diebſtahl, gab ihn aber ſpäter zu. Das Bezirksſchöffenge⸗ richt verurteilte ihn wegen Diebſtahls im Rückfall zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus. Holzheim.(Leichtfertiger Kraftfahrer.) We⸗ gen fahrläſſiger Tötung wurde ein Kraftfahrer aus Holz⸗ heim, der nicht abgeblendet hatte, zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. * Frankfurt a. M.(Der Einbrecher.) In der Nacht verübte ein bisher unbekann⸗ ter Einbrecher in der Schwarzburgſtraße einen Einbruch. Er drückte das Fliegengitter der Speiſekammer ein und griff durch das offene Fenſter in die Fleiſchtöpfe. Er er⸗ viſchte auch ein großes Stück Fleiſch, aber— o weh!— es war eine Mahlzeit für den Haushund. * Bad Homburg.(Ein Thingplatz im Taunus.) Vor wenigen Tagen weilte Gauleiter Sprenger hier in Bad Homburg und beſprach kurz das Projekt und die Ausführung eines Thingplanes im Taunus, der in der Nähe der hiſtori⸗ ſchen Saalburg auf dem Gelände zwiſchen der Saalburg und der Gickelsburg erbaut werden ſoll. Der Gauleiter, der ſich in Begleitung des Landrats des Obertaunuskreiſes, Prinz Wolfgang von Heſſen, des Bürgermeiſters Hardt⸗Bad Hom⸗ burg und anderer Herren befand, ſprach ſich ſehr günſtig über den vorgeſehenen Platz aus. Die Beſichtigung ergab, daß bereits in Kürze mit dem Beginn der Bauarbeiten des Thingplatzes, der für den Obertaunuskreis und den Gau Heſſen⸗Naſſau von an erordentlicher Bedeutung ſein wird, hereingefallene 7 Werkzeugen auf Heppenheim.(Die deutſchen Landerziehungsheime, die re beſtanden hatte Ihr Gründer war Paul Geheed, Odenwaldſchule ſchließt ihren Betrieb.) Eines der älteſten und bekannteſten Odenwaldſchule in Oberhambach bei Heppenheim, ſchließt Ende dieſes Monats ihren Betrieb in ber bisherigen Form, nachdem ſie 24 Jah⸗ begonnen werden wird. Mit Hilfe des Freiwilligen Arbeits⸗ dienſtes wird hier eine Anlage geſchaffen werden, die, wenn ihre Ausführung nach dem vorgeſehenen Projekt erfolgt, den Taunus um eine weitere Sehenswürdigkeit bereichern wird. * Wiesbaden.(Verkehrsu nglück.) In der Son⸗ nenbergſtraße wurde eine Zeitungsträgerin von einem n An t en „Ja! War es nicht richtig?“ „Nein, nein!“ ſagt Leutnant Rocca in tiefſter Em⸗ pörung.„Dieſes gemeine Frauenzimmer... ins Zucht⸗ haus gehört es!“ „Herr Leutnant, wenn ich ſie dem Staatsanwalt über⸗ geben hätte, dann hätten wahrſcheinlich ein gutes Dutzend junger anſtändiger Offiziere den Rock ausziehen müſſen!“ „Wieſo?“ Rocca iſt ganz bleich. „Rund zwei Dutzend oder noch mehr Offiziere ver⸗ kehrten im Salon der Courbonnet. Keiner von ihnen hat beſtimmt etwas verraten. Aber.. wenn die Courbonnet vor Gericht käme, dann würde ſie erklären, daß ſie von den Offizieren allerhand erfahren habe, und trotz alles Ableugnens wäre den Offizieren, die ihr Haus betreten haben, nichts übrig geblieben, als den Rock auszuziehen. Das wollte ich vermeiden.“ Rocca nimmt ſeine Hand und ſagt mit einem tiefen Aufatmen:„Ich danke Ihnen.. lieber, lieber Spielmann! Jetzt erfaſſe ich erſt, was Sie für uns getan haben!“ Sie waren von dieſer Stunde an wirklich Freunde. 75 Der Frühling kam ſieghaft über das Land und die Sonne zauberte tauſend bunte Farben in die Landſchaft, die herrlich aufblühte. In und um Straßburg wurde es arün. Spielmann war es, als ſei er von einer Laſt befreit, richtig leicht wurde ihm jetzt, wenn er im Sonnenſchein durch die Straßen, an den Gärten, den Plätzen vorbeiging. Er benutzte jede freie Zeit zu Wanderungen in die Rheinaue. Er wollte das Land kennen lernen, und drum ſuchte er es auf. Ueberall fühlte er ſich wohl und fand ſich mit den Menſchen zurecht, ob es Rheinſchiffer, Winzer oder Hand— werker waren. Es war hier unten im Südweſten eine ganz andere Luft wie im Sachſenlande. Der Himmel ſchien viel mehr Heiterkeit auszuſtrahlen, das Lachen kam mehr aus dem Innern, die Leute konnten lachen ohne ſcheinbaren Grund, ohne daß ein Witz gemacht war, hier war das Lachen noch die klare, eindeutige Bekundung von Lebens⸗ wohlgefühl. Auf der anderen Seite waren die Menſchen wieder ſtreng in ſich gekehrt, in der Erfüllung ihrer religiöſen Pflichten. Begnadetes Land! dachte Spielmann manchmal. Land, dem der Herrgott das heitere Lachen der Freude ſo reichlich gab wie den Ernſt tiefſter Religioſität, Land, das alles barg in ſeinem Schoß, was der Menſch brauchte, Land, auf dem jede Getreideart gedeiht, das einen präch⸗ tigen Wein reifen läßt und würzigen Hopfen, Land, ge⸗ ſegnet mit Erzen vieler Art, mit Kohle, und Holz in den Wäldern. Glückliches Land.. und doch nicht glücklich. So dachte Spielmann manchmal. In der Kaſerne ging der Dienſt ruhig weiter. Die Ausbildung war in der Hauptſache vorüber als der Som⸗ mer kam, es wurde für den einzelnen leichter. Im Sommer machten die Ausmärſche Spaß. Mit klingendem Spiel gings auf den Polikon, gings auf die Schießplätze von Ochſenwört und Kläpenau, und man TTW 4 244 Ein jröhlicher Militärroman aus ber Vorkriegszeit S ch Ww a lladunadunnaaduuganananmmunmunmmmummnm mmm Autobus überfahren und. Eeährlich verletzt. Wie wetteiferte um die Siegespalme. Die 5. Kompagnie ſchoß ausgezeichnet. So ausgezeichnet, daß ſie Hauptmann von Schlüch⸗ tern für das große Kaiſerpreisſchießen nannte. Dann wurde er krank und ein Hauptmann von Ge⸗ orgenbach war ſein Vertreter. Georgenbach war unbe⸗ liebt. Er kümmerte ſich herzlich wenig um die Kompagnie. Er hatte kaum einmal ein freundliches Wort, auch als die Korporalſchaft der 5. Kompagnie faſt generell ausge⸗ zeichnete Schießergebniſſe heimbrachte. Das wirkte ſich böſe aus. Beim Vergleichsſchießen ſchoß die 5. Kompagnie— man war ſich übereingekommen— ſo ſchlecht, daß die Nennung zum Kaiſerpreisſchießen zurückgezogen wurde. Außer Konkurrenz ſchoß nun aber die 5. Kompagnie beim Kaiſerpreisſchießen ſo ausgezeichnet, daß ſie den Sieger geſtellt hätte. 1 i Der Hauptmann tobte, ſämtliche Leutnants waren außer ſich und der Major ließ ein Donnerwetter ohne⸗ gleichen über die unglückſeligen„Fünfer“ los. Der Oberſt war der Ruhigſte. Der ſagte dem Haupt⸗ mann Georgenbach auf den Kopf zu, daß er es verſchuldet habe, daß die Kompagnie ſo ſchlecht geſchoſſen habe. „Sie haben keinen Kontakt mit den Leuten gefunden, Herr Hauptmann! Man liebt Sie nicht! Soldaten ſind aber keine Maſchinen, es ſind lebende Menſchen und ſie hungern förmlich nach ein wenig Anerkennung von ſeiten des Kompagnieführers. Daran haben Sie es fehlen laſſen, Herr Hauptmann.“ „Das wäre ja doch unerhört!“ Der Oberſt ſah den empörten Hauptmann beluſtigt an:„Ja, mein lieber Herr Hauptmann, es wird wohl ſo ſein! Das wollen wir Offiziere nicht gern einſehen. daß wir es zwar, wenn wirs drauf anlegen, dem Soldaten ſehr ſchwer machen können.. aber daß er es uns.. noch viel ſaurer machen kann!“ „Da muß man ſcharf durchgreifen, Herr Oberſt!“ „Das ſcharf durchgreifen, das iſt eine ſehr gefährliche Sache und macht die Leute oft noch verbitterter. Wenn Sie die Leute nicht im auten dazu bringen, daß ſie aut cgletzen, im ſchlechten nie! Er druckt eben auf ſonſtwas ab. Kommt ja gar nicht drauf an. Wie wollen wirs ihm nachweiſen, daß es böſer Wille war? Oder... beim Parademarſch. Stellen Sie ſich vor, Majeſtät, unſer König, iſt anweſend. Ihre Kompagnie ſchmeißt das Ganze um. Es klappt nicht! Sie können die Leute beſtrafen, aber.. Ihnen ſelber gehts dann meiſt auch nicht gerade an⸗ genehm, denn ich als Oberſt wieder.. ich muß mir natür⸗ lich den Hauptmann kaufen!“ Er lachte ſehr bei ſeinen Worten. „Alſo, lieber Hauptmann.. bißchen mehr um die Leute kümmern. Auch mal ein nettes Wort zur rechten Zeit! Sollen ſehen, tut Wunder!“ Der Hauptmann lernte dieſes Wunder auch wirklich kennen, und als er nach Schlüchterns Wiedergeneſung ſich mit einem herzlichen„Auf Wiederſehen, fünfte Kompag⸗ nie!“ perabſchiedete, da klangs ihm herzlich nach„Auf Wiederſehen, Herr Hauptmann!“ * Hella iſt in den Monaten ſtiller, in ſich gekehrter ge⸗ worden. Sie, die immer ein Freund der Geſelligkeit war, lebt zurückgezogen. Augenzeugen berichten, hat der Führer des Autobuſſes einem anderen Kraftwagen ausweichen wollen, ſei dabei in der engen Straße zu weit nach links geraten, und habe dadurch die vorſchriſtsmäßig auf ihrem Nad fahrende Zei⸗ tungsträgerin erfaßt, zu Boden eſchleudert und überfah⸗ ren. Die erſte Hilfe leiſteten die Inſaſſen des Wagens, die das in einer Blutlache liegende Mädchen unter dem Wa⸗ gen hervorholten. Wiesbaden.(Gro ßfeuer.) Durch ein auf einem Holzlagerplatz in der Mainzerſtraße aus bisher noch nicht aufgeklärter Urſache ausgebrochenes Feuer wurden die Lager⸗ und Maſchinenhalle eines Zimmerplatzes, ferner eine mit Lumpen und Altmaterial gefüllte Lagerhalle, eine Büroeinrichtung und drei Laſtkraftwagen vernichtet. Der große Sachſchaden iſt nur zum Teil durch Verſicherung ge— deckt. Die Feuerwehr konnte nach mehrſtündiger angeſtreng⸗ ter Tätigkeit des Brandes, der ſich über eine Fläche von etwa 1000 Quadratmeter ausdehnte, Herr werden. ** Wiesbaden.(50 0 neue Stellen im Gaſtſtät⸗ tengewerbe.) Die Führung der Kreisgruppe Wies⸗ baden des Reichseinheitsverbandes des deutſchen Gaſtſtät⸗ tengewerbes hat in ihrem Bezirk Feſtſtellungen über die Arbeitsbeſchaffung im Gaſtſtättengewerbe gemacht, deren Ergebnis ein erfreuliches iſt. In der kommenden Saiſon iſt mit etwa ca. 500 Neueinſtellungen zu rechnen. Heidelberg.(3wei Jahre ins Zuchthaus.) Trotz ſeiner erſt 25 Jahre hatte es der angeklagte Schuh⸗ macher Hermann Stein aus Heidelberg-Rohrbach ſchon auf fünf Vorſtrafen gebracht. Zweimal ſaß er wegen ſchweren Diebſtahls insgeſamt zwei Jahre im Gefängnis. Von Rap⸗ penau aus war er am 27. Dezember vor. Is. nach Mann⸗ heim zum Weihnachtsurlaub gefahren. Von hier aus ſtattete er dem Büro eines Holzhändlers in Kirchheim einen nächt⸗ lichen Beſuch ab. Nachdem die Fenſterſcheibe eingedrückt war, nackte er den Geldſchrank mit dem Schürhaken und anderen f und entwendete 80 Mark. Das Gericht ſprach als letzte Verwarnung eine zweijährige Zuchthaus⸗ ſtrafe aus und drohte ihm für das nächſte Rückfallverbrechen die Sicherungsverwahrung an. Q Seidelberg.(Erhängt aufgefunden.) In der Nähe des Haarlaß wurde die Leiche eines Mannes, der ſich erhängt hatte, aufgefunden. Die Perſönlichkeit iſt bisher noch unbekannt, doch ſcheint es ſich um einen etwa 60jährigen Mann aus Heidelberg zu handeln. Q Plankſtadt.(Auf einen Laſtwagen aufgefah⸗ ren.) An der Straßenkreuzung Eiſenbahnſtraße-Hauptſtraße fuhr der 19jährige Motorradfahrer J. Diedel aus Wiesloch gegen einen aus Richtung Heidelberg kommenden Laſtwagen, der von einem Bulldogg gezogen wurde. Der junge Mann er- litt einen ſchweren Schädelbruch, eine Gehirnerſchütterung und äußere Geſichts⸗ und Handvserletzungen. In beſorgniserregen⸗ dem Zuſtand wurde er in das Krankenhaus nach Heidelberg eingeliefert. Das Motorrad wurde durch den Anprall voll- ſtändig zertrümmert. Frau Bettina merkt es. Sie ſagt nichts, wartet ab. Sie weiß ja aus ihrer Mädchenzeit, daß es Stimmungen gibt, beſonders in der Zeit, da aus dem Mädchen langſam das Weib heranreift. Und in dieſer Zeit iſt Hella. Aber Frau Bettina hat keine Sorgen. Sie iſt mein Kind und iſt wie ich, denkt ſie. Sie iſt frei und gerade ihren Weg gegangen und Hella wird es auch. Sie läßt ſie gehen, hört ihr zu, wenn ſie von ihren Ausflügen erzählt, von den ſtillen Winkeln, die ſie ent⸗ deckt hat. Freilich, daß Hella die Hoffnung in ſich trägt, einmal Spielmann zu begegnen, das erzählt ſie nicht. * Vor dem Manöver in dieſem Jahre, das im Auguſt ſeinen Anfang nimmt, hat der Oberſt allen Reſpekt. Er weiß, daß man ihm auf den Zahn fühlen will, jetzt gilts, ſich zu behaupten, um die weitere Sproſſe, die eines Brigadekommandeurs, zu erreichen. Er kümmert ſich den ganzen Sommer über ſehr um den Dienſt. nimmt die Offiziere heran und iſt mit ſeinem Regiment zufrieden. Der letzte Rekrutenjahrgang war gut. Man müßte doch annehmen, daß ein Jahrgang immer ſo ähnlich wie der andere ſeit, denn die verſchie⸗ denſten Menſchen aus den verſchiedenſten Orten kommen ja zuſammen, aber es iſt nicht ſo. Es gibt wie beim Wein auch unter den Rekrutenjahr⸗ gängen gute und ſchlechte. Manches Jahr iſts, als wenn die Rekruten wie vom Teufel beſeſſen ſind, manches Jahr regnets das Doppelte an Strafen, denn es zeigt ſich ein Geiſt der Unbotmäßigkeit, und die Leute wiſſen ſelber nicht, wie ſie dazu kommen. So vergehen die Sommermonate. Die Kameradſchaft zwiſchen den vier Freunden von der 5. Korporalſchaft iſt immer inniger geworden. Wenn es irgendwie geht, dann kommen ſie zu Spielmann, gehen mit ihm aus. Sie laſſen ſich gern leiten, und um eines ſchönen Ausflugs willen verzichten ſie hin und wieder gern auf das Tanzvergnügen. Der ſtändige Verkehr mit dem kultivierten Spielmann ſchleift ſie ab, das Derbe, Gewöhnliche verläßt ſie. Das merkt man beſonders bei Rabaunke, der gegen früher direkt zart geworden iſt. . Sergeant Rumbuſch exerzierte wieder die Korporal⸗ ſchaft und er verfiel wieder in ſeinen alten Fehler. Nur vorſichtiger war er. Auf dem Kaſernenhofe, das wußte er, da ſtand er unter dauernder ſcharfer Kontrolle. Die Offiziere paßten ganz beſonders ſcharf auf ihn auf. Aber in der Kaſerne, da war er den Augen der Offi⸗ ziere meiſt entzogen, auch draußen auf dem Schießplatz Ochſenwört und bei Geländeübungen, da konnte er ſie „ziehen“. Und das geſchah gründlich. Wenn ſie abends vom Exerzieren einrückten, dann waren alle von der Korporalſchaft matt wie die Fliegen, konnten kaum noch ein Bein vor das andere ſetzen. Auch beim Turnen, beim Schwimmen, bekamen ſie alle die„Liebenswürdigkeiten“ Rumbuſchs zu ſpüren. Aber ſie biſſen die Zähne zuſammen. Das Manöver ſtand vor der Tür. Und alle hatten ſich geſchworen, ihm alles mit Zinſen im Manöver heimzuzahlen. Der ruhige und beſonnene Unteroffizier Buſch warnte Rumbuſch. Er wies auf das Manöver hin, aber Rum⸗ buſch lachte ihn aus. (Fortſetzung folgt). 8 2 7 5 1 50 1 1 1 1 1 7 —. 2 — — 25 8 S e ——— — N r — —... 7, ve bla bien 1 dn ictate — 1 gel dent Span führung Hflich itaue Vertrau 80 ö wirkung fen iche det Be im Ver heizen den 5 große lauen. Hewei Anf fils holte, ten g einen fei eit weitet Rom arbeit dern 6 größer bereite D ſchen zu ſpie Kardine des Ko wendig hiſche gehe, de auf ihre Beſprec nagen gebniſe liſe Ein fatung il Oeſe Muen ö Bu btäſbert dun erf lunler a Lerherh derles Die derben,