1 Amiliches Verkündigungsblatt ber Heß. Bürgermeiſterei Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum 2 Pfennig Viernheimer Szeilu und anderer Behörben Vereins- u. Geichäftsanzeiger Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Willimeter breite MWillimeterzeile. Auf Mengenabſchiſliie wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 67 Dienstag, den 20. März 1934 Aufgaben und pflichten des Vertrauensrats Feierliches Gelöbnis VD. Berlin. 19. März. Aeber Stellung und Aufgaben des Vertrauensrates ber— öffentlicht der Bezirksleiter Berlin-Brandenburg der NSBO., Spangenberg, in der„NS.⸗Sozialpolitik“ beachtliche Aus— führungen. Er hebt, wie das VDD.⸗Büro meldet, als oberſte Pflicht des Vertrauensrats hervor, das gegenſeitige Ver— trauen innerhalb der Betriebsgemeinſchaft zu vertiefen. Der Vertrauensrat ſei das Organ, das die künftige Gemeinſchafts⸗ arbeit zu regeln habe. Dazu gehöre vor allen Dingen die Mit— wirkung bei der Ausarbeitung der Betriebsordnung, die für jeden Betrieb mit mindeſtens 20 Angeſtellten und Arbeitern vor— geſchrieben iſt. Die Mitwirkung beſtehe darin, daß vor Erlaß der Betriebsordnung durch den Betriebsführer ihre Geſtaltung im Vertrauensrat durchgeſprochen wird. Da an Stelle der bis⸗ herigen Tarifverträge die Lohnfindung weiteſtgehend in den Betrieb verlegt werde, ergäben ſich hier außerordentlich große und verantwortungsvolle Aufgaben für die einzelnen Ver— trauensmänner. Dieſe würden ſich bemühen müſſen, hier den Beweis zu liefern, daß ſie in der Lage ſind, abzuwägen, inwie— vor der Gefolgſchaft. weit die Verhältniſſe des einzelnen Betriebes die Möglichkeit geben, die nationalſozialiſtiſchen Gedankengänge über die richtige Verteilung der Wirtſchaftserträgniſſe an die im Betrieb tätigen Menſchen in die Tat umzuſetzen. Zu den weiteren Aufgaben des Vertrauensrats gehöre auch ſeine Mitarbeit an der Verbeſ— ſerung der Arbeits verteilung. Ebenſo liege eine ſehr wichtige Aufgabe darin, die Einrichtungen für den Ge— ſundheitsſchutz zu überprüfen. Es müſſe eine Ehre für jeden Betrieb ſein, die zuverläſſigſten Schutzmaßnahmen, auch über das vorgeſchriebene Ausmaß hinaus, zu treffen. Die Mit- wirkung der NSB0O. bei der Aufſtellung der Vertrauensräte ſoll die Gewähr dafür bieten, daß wirkliche Nationalſozialiſten in dieſe Aemter kommen. Sie würden außerdem am Tage der nationalen Arbeit vor der Gefolgſchaft ein feierliches Ge lö b— nis abzulegen haben, daß ſie in ihrer Amtsführung den feier lichen Richtſatz des Parteiprogramms„Gemeinnutz vor Eigen— nutz“ zur Durchführung bringen wollen und daß ſie in ihrer Lebensführung und Dienſterfüllung auch außerhalb des Betriebes Vorbild für die Gefolgſchaftsmitglieder ſein wollen. Dollfuß und Gömbös berichten Dollfuß über Rom, Konkordat und Verfafſung. DNB. Wien, 19. März. Bundeskanzler Dr. Dollfuß gab dem Vertreter der Amtlichen Nachrichtenſtelle eine längere Erklärung über die be⸗ reits bekannten Ergebniſſe der römiſchen Konferenz. Er wieder holte, daß es ſich in Rom um volkswirtſchaftliche Aufbauarbei⸗ ten gehandelt habe. Die Ergebniſſe ſeien nicht gegen irgend⸗ einen Staat oder eine Staatengruppe gerichtet. Die Konferenz ſei ein erſter Abſchnitt, dem unter Beitritt anderer Staaten weitere Entwicklungsphaſen folgen könnten. Die Erfolge von Rom ſeien als der Beginn engerer wirtſchaftlicher Zuſammen⸗ arbeit nicht nur zwiſchen Italien, Oeſterreich und Ungarn, ſon⸗ dern auch als eine Grundlage anzuſehen, die eine weitere und größere Zuſammenarbeit im europäiſchen Wirtſchaftsraum vor⸗ bereiten kann. Der Bundeskanzler kam auch auf das im Vorjahre zwi— ſchen Oeſterreich und dem Vatikan abgeſchloſſene Konkordat zu ſprechen. Er erwähnte, daß er in Anterredungen mit dem Kardinalſtaatsſekretär Pacelli die einzelnen Beſtimmungen des Konkordates durchgegangen habe. Dieſe Arbeit ſei not— wendig geweſen, da mit Rückſicht auf die neue öſterrei— chiſche Verfaſſung. die nun der Vollendung entgegen- gehe, verſchiedene Punkte des Konkordates und der Verfaſſung auf ihre Aebereinſtimmung geprüft werden müften. Auch dieſe Beſprechungen ſeien vom Geiſte voller Aebereinſtimmung ge— tragen geweſen. Er könne ſchon heute mitteilen, daß die Er— gebniſſe auch dieſes Teiles der römiſchen Konferenz eine reſt— loſe Einigung gebracht hätten. Der Kanzler ſchloß ſeine Er— Hlärungen mit einem Hinweis darauf, daß die kommenden Tage in Oeſterreich vor allem der Fortführung der Arbeit an der neuen öſterreichiſchen Verfaſſung gewidmet ſein werden. DNB. Wien, 19. März. Bundeskanzler Dollfuß hat am Montag dem Bundes— präſidenten Miklas Bericht über ſeine Verhandlungen in Rom erſtattet; im Laufe der nächſten Tage wird der Bundes— kanzler auch den Miniſterrat über die Ergebniſſe ſeiner römiſchen Verhandlungen und die Auswirkungen des römiſchen Vertrags— werkes unterrichten. Die in Rom vorgeſehenen Sachverſtändigenverhandlungen werden, wie mitgeteilt wird, bereits in den nächſten Tagen mit techniſchen Vorbeſprechungen in Wien und Budapeſt beginnen. Die abſchließenden Verhandlungen werden dann in Rom ſtatt⸗ finden. Die Ratifizierung der wirtſchaftlichen Vereinbarungen ſoll Mitte Mai erfolgen. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt in den Be— ſprechungen in Rom die Habsburger Frage weder offiziell noch inoffziell erörtert worden, da für keine der drei Re— gierungen eine Veranlaſſung vorgelegen habe, die Habsburger Frage zur Verhandlung zu ſtellen und derartige Pläne zur Zeit nicht beſtänden. Auf Anfragen über eine Erörterung der deutſch⸗öſterreichiſchen Frage wird lediglich mitgeteilt, daß die Beſprechungen in Rom keine neue Phaſe in der deutſch— öſterreichiſchen Angelegenheit ergeben hätten. Gömbös über das Ergebnis. DNB. Budapeſt, 19. März. Miniſterpräſident Gömbös iſt Sonntagabend in Buda⸗ peſt angekommen. Anmittelbar nach ſeiner Ankunft gab er im ungariſchen Rundfunk über die Vereinbarungen in Rom eine Erklärung ab, in der er vor allem der freundſchaftlichen Zu— ſammenarbeit mit Muſſolink gedachte. Die Verhandlungen in Rom hätten zu einem für Ungarn zufriedenſtellenden Ergebnis geführt. Zu den Einzelheiten der Ergebniſſe der Rom-Konfe— renz ſei nicht viel hinzuzufügen. Wer zu leſen verſtehe, werde ſowohl aus dem politiſchen als auch aus dem wirtſchaftlichen Protokoll den richtigen Sinn folgern können. Schon bei ſeinem Regierungsantritt habe er die Anſicht vertreten, daß ſich der Briand-Plan zur Löſung der europäiſchen Probleme nicht eigne, weil er ſich auf den ganzen europäiſchen Fragenkomplex erſtrecke. Erheblich bedeutſamer ſeien demgegenüber jene Ent⸗ würfe, die eine Teillöſung der geſamteuropäiſchen Fragen anſtrebten, wie es die Konferenz in Rom verfolgt habe. Das bedeute aber nicht, daß die anderen Staaten ſich der Zuſammenarbeit, die in Rom feſtgelegt wurde, nicht anſchlie— zen könnten. Jeder zur Zeit noch außenſtehender Staat werde bei dieſer Zuſammenarbeit gern geſehen, ſofern die materiellen und objektiven Vorausſetzungen gegeben ſeien. Als eines der wichtigſten Ergebniſſe der Rom⸗Konferenz bezeichnete Miniſter⸗ präſident Gömbös die Abkehr von den Autarkiebeſtrebungen. Nicht das Streben nach Selbſtverſorgung der einzelnen Staa— ten, ſondern die Schaffung größerer wirtſchaftlicher Komplexe könne Europa aus ſeiner gegenwärtigen ſchwierigen Lage retten. Drei Heiligſprechungen in Rom. DNB. Rom, 19. März. Papſt Pius XI. nahm am Montag in der Peterskirche drei Heiligſprechungen vor und zwar die der Seligen Cottolengo, Pirrotti und Thereſia von Redi. Als neues eigenartiges Moment wurden während der Feierlichkeiten ſechs Brieftauben mit der Nachricht der Heiligſprechung von St. Peter nach Turin geſchickt. Tödliche Autounfälle. DNB. Guben, 19. März. Auf der Heimfahrt von einem Vergnügen in Kottbus ver⸗ lor der Führer eines mit drei Perſonen beſetzten Kraftwagens in der Nähe des Dorfes Bärenklau in einer Kurve die Gewalt über das Steuer und raſte mit dem Wagen nacheinander gegen zwei Bäume und eine Telegraphenſtange. Er wurde tot unter dem völlig zertrümmerten Wagen hervorgezogen. Die anderen drei Inſaſſen, darunter zwei junge Mädchen, wurden mit bedenklichen Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert. Der tödlich verunglückte Führer hatte das Auto zu Weihnach⸗ ten von ſeinem Vater geſchenkt bekommen und erſt vor kurzer Zeit die Führerprüfung abgelegt. DRB. Danzig, 19. März. An der Straße Marienburg—Kalthof—Lieſſau— Dirſchau ereignete ſich am Sonntag früh ein ſchweres Autounglück. Der Wagen des Sturmbann⸗Adjutanten Wiebe aus Alt⸗Münſter⸗ berg fuhr gegen einen Chauſſeeſtein und dann gegen einen Baumſtumpf. Er überſchlug ſich und blieb mit den Rädern nach oben in einem Graben liegen. Wiebe brach ſich das Ge⸗ nick. Sturmbannführer Fröſe⸗Bieſterfelde wurde ſchwer ver⸗ letzt. Beide SA⸗Führer kamen von einer Dienſtfahrt aus 10. Jahrgang De Entwichlung der geſetzlichen Unfruchtbarmachung. Bisherige geſetzliche Beſtimmungen in außerdeutſchen Ländern. Von Albert Niedermeyer, Görlitz. Eine erſchöpfende Aeberſicht über den gegenwärtigen Stand der geſetzlichen Regelung in außerdeutſchen Landern iſt nicht an⸗ gängig. Wir beſchränken uns auf die wichtigſten Tatſachen. In den Vereinigten Staaten wurde zunächſt(1895) in einer Reihe von Einzelſtaaten der Verſuch gemacht, der Raſſen⸗ entartung wie auch der zunehmenden Vermiſchung von Weißen und Schwarzen durch geſetzliche Eheverbote zu ſteuern. Dieſer Verſuch wurde in Europa von Schweden(1915 und 1918), Nor- wegen(1918) und Dänemark(1922), beſonders im Hinblick auf die Eheſchließung von Geiſteskranken und Geſchlechtskranken, nachgeahmt.— Der eugeniſche Effekt war kaum nennenswert. Dieſer Mißerfolg ließ ſich vorausſehen. Die Vereinigten Staaten glaubten nunmehr, durch radi— kalere Maßnahmen mehr Erfolg zu erzielen. Schon 1905 wurde in Pennſylvania ein Steriliſie— rungsgeſetz angenommen, aber vom Gouverneur nicht genehmigt. Im Staat Indiana trat 1907 erſtmalig ein derartiges Geſetz in Kraft; eine Reihe weiterer Staaten folgten bald. Sie ſahen meiſt die zwangsweiſe Steriliſierung vor, in erſter Linie bei Geiſteskranken, Aſozialen und Verbrechern.— Ihre Recht- mäßigkeit wurde mehrfach beſtritten, bis 1927 der Oberſte Ge⸗ richtshof der Vereinigten Staaten ihre grundſätzliche Verfaſſungs⸗ mäßigkeit beſtätigte. Nach Tietze(Eugenik, 1930, S. 59) be⸗ ſtanden im Frühjahr 1930 in 24 Staaten(von 48) Steriliſierungs⸗ geſetze. Von dieſen geben als Zweck 22 Staaten eugeniſche Erwä⸗ gungen, 12 davon außerdem den Heilzweck an, 3 Staaten den Strafzweck. Kalifornien und Waſhington erwähnen alle drei Zwecke.— Ein eingehender Vergleich der einzelnen Staaten wäre lohnend, würde hier aber zu weit führen. Beachtlich iſt, daß in Kalifornien und Nord-Karolina beſtimmte Verwandte und die Vormünder antragsberechtigt ſind; daß in mehreren Staaten der Eingriff Vorausſetzung für bedingte oder gänzliche Entlaſſung aus der Anſtalt iſt. Zur Zeit(bis 1. Jänner 1933) beſtehen Steriliſierungsgeſetze in 28 Staaten der Anion. An der Spitze ſteht Kalifornien, das zahlenmäßig über die größte Erfahrung verfügt. Beachtenswert ſind die Zahlen der tatſächlich vorgenommenen Steriliſierungen — beſonders im Verhältnis zur großen Bevölkerungszahl der Staaten: Insgeſamt wurden ſteriliſiert bis 1. Januar 1933: 6999 männliche Perſonen, 9067 weibliche Perſonen, zuſammen 16 066. Davon entfallen auf Kalifornien 4423 männliche und 4081 weib⸗ liche Perſonen, zuſammen 8504. Bemerkenswert erſcheint der hohe Anteil weiblicher Per— ſonen; er ſtimmt mit den Erfahrungen und Schätzungen anderer Länder überein. In Europa beſtehen zur Zeit Spezialgeſetze im Schweizer Kanton Waadt(vom 3. September 1928, in Kraft ſeit 1. Ja⸗ nuar 1929) und in Dänemark(ſeit 1. Juni 1929). Vom Er⸗ laß eines entſprechenden Geſetzes in England iſt ſeit längerer Zeit die Rede, desgleichen in Schweden, Norwegen, Finn⸗ land. Ferner wird neuerdings in der Preſſe von ähnlichen Ab— ſichten in ungarn und in Polen berichtet. Doch dürften hin— ſichtlich der letzteren Meldungen Zweifel am Platze ſein, ob es ſich um ernſte, konkrete Pläne oder lediglich um Beſtrebungen privater eugeniſcher Gruppen handelt. Auf jeden Fall handelt es ſich hier höchſtens um vorläufige Erwägungen. Als erſtes Steriliſierungsgeſetz auf europäiſchem Boden iſt das Geſetz des Kantons Waadt vom 3. September 1928 zu nennen. Bekanntlich war der Schweizer Pſychiater Oberholzer⸗ Burghölzli einer der erſten, die für Verwirklichung der eugeni— ſchen Beſtrebungen auf dem Wege der Steriliſierung eintraten. Das Geſetz ſieht vor: Steriliſierung unheilbar Geiſteskranker und Geiſtesſchwacher, falls belaſtete Nachkommenſchaft zu erwar⸗ ten iſt. Vorausſetzung: übereinſtimmendes Gutachten zweier Arzte, Genehmigung des Geſundheitsrates; jedoch nicht die Einwilligung des zu Steriliſierenden. Es ſieht alſo Zwangsſteriliſierung vor. Bisher(Stand vom 1. Januar 1933) ſind 41 Anträge ge⸗ ſtellt, 25 genehmigt. Seit 17. November 1931 iſt auch die eu— geniſche Fruchttötung(„Schwangerſchaftsunterbrechung“) zuge— laſſen. Auch ſie bedarf der Genehmigung des Geſundheitsrates. Nach dem Geſetze von Dänemark iſt die Steriliſierung bzw. Kaſtration vorgeſehen: 1. Bei Perſonen mit abnormer Stärke und Richtung des Geſchlechtstriebes, die der Begehung von Verbrechen ausgeſetzt ſind. 2. Pſychiſch Abnormen, die zur Fürſorge in eine Staats anſtalt untergebracht ſind oder der Armenpflege zur Laſt fallen, und zwar a)„in ihrem eigenen Intereſſe“ und zum Schutze der Geſellſchaft auf eigenen Antrag; b) auf Antrag der geſetzlichen Vertreter— bei Verheirateten mit Zuſtimmung des anderen Gatten. Der zu Operierende bzw. ſein geſetzlicher Vertreter ſind über die Folgen des Eingriffes zu belehren. Der Eingriff bedarf der Genehmigung des Juſtizminiſters, der den Gerichtsärzterat und den Rat des Geſundheitsweſens gutachtlich hört. Jeder unbefugte Danzig. Eingriff wird ſchwer beſtraft. ———— ——— CFC 1 e 8 — — ——— dortigen Gewerkſchaften den Streik angemeldet. Der Innenmini— ſter iſt jedoch entſchloſſen, die Arbeitsniederlegung, die wieder rein politiſchen Motiven entſpringt, unter keinen Umſtänden zu⸗ zulaſſen, um ſo weniger, als dadurch der ruhige Verlauf der hei— ligen Woche in Sevilla gefährdet würde, deren feierliche Abhal⸗ tung mit allen Mitteln garantiert werden ſoll. liſchen Volksaktion eine Bombe. Trotz der Anweſenheit zahlreicher Mitglieder wurde niemand verletzt. Der Sachſchaden iſt aber bedeutend. DNB. Paris, 19. März. Die Sonntagsrede Muſſolinis hat in Paris wie eine Bombe eingeſchlagen. Man glaubte bisher hier, als Ver— mittler zwiſchen Italien und der Kleinen Entente einen kleinen Schritt vorwärtsgekommen zu ſein, und vor allem dadurch, daß man Italien gewiſſermaßen den Vortritt im Donaubecken über ließ, dieſes für den franzöſiſchen Standpunkt in vielen aktuellen außenpolitiſchen Fragen wie Reviſion der Verträge, Sicherheit und Abrüſtung gewonnen zu haben. Mit Betrübnis und Em⸗ pörung ſtellt nun die Preſſe feſt, daß alle dieſe Erwartungen durch die Rede des Duce zerſchlagen ſind. Außerdem bezeich— nen die Blätter die von Muſſolini entwickelten Gedankengänge als höchſt gefährlich. Der„Temps“ ſpricht von erſtaunlichen Widerſprüchen zwiſchen dem Wortlaut des politiſchen Protokolls von Rom und den geſtrigen Worten des Duce. Der„Temps“ macht dem Duce Vorwürfe: 1. daß ſeine Rede bei der Kleinen Entente nur Miß— trauen hervorgerufen habe und 2. daß er ſich für die Aufrüſtung Deutſchlands einſetze. Damit gefährde er Oeſterreich und rück— wirkend Italien ſelbſt, denn die Anabhängigkeit Oeſterreichs, die Italien ſchützen wolle, werde nur vom nationalſozialiſtiſchen Deutſchland bedroht, und gerade Muſſolini verlange die Be— willigung der deutſchen Aufrüſtungsforderung. Der„Intranſigeant“ bezeichnet die Ausführungen des italieniſchen Miniſterpräſidenten als Enttäuſchung. Der Duce ſcheine in Wirklichkeit für eine territoriale Amwälzung Mittel— europas zu ſein, die einen Krieg nach ſich ziehen müſſe. Muſſolini könne doch nicht überſehen, daß ein wieder vollkommen zu Kräf— ten gekommenes Deutſchland und ein wiederhergeſtelltes Oeſter— reich-Angarn ebenſo für Italien wie für Frankreich eine Bedro— hung darſtellen würde. Der Kommentar des„Journal des Débats“ gipfelt in der Feſtſtellung:„Wir haben ja immer geſagt, daß Muſſolini Revi— ſionsanhänger iſt.“ Die Kleine Entente wiſſe letzt nun Beſcheid, daß Italien Ungarn bei ſeinen Bemühungen unterſtütze, ſich tſchechoſlowakiſcher, ſüdſlaviſcher und rumäniſcher Gebiete zu bemächtigen. Die linksſtehende Abendzeitung„Notre Temps“ ent— nimmt den Ausführungen des italieniſchen Miniſterpräſidenten, daß man ſich in Rom weigere, eine gegen Deutſchland gerichtete aggreſive Politik zu unterſtützen und daß mit dem militäriſch⸗ faſchiſtiſchen und reviſionsluſtigen Italien bei einer Aktion gegen Deutſchland nicht zu rechnen ſei. Wenn man alſo den Krieg mit Deutſchland vermeiden wolle, müſſe man mit Deutſchland ver— handeln und zum Schluß kommen. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ will einen Wider- ſpruch zwiſchen der Rede und dem Eindruck der römiſchen Ver— handlungen feſtſtellen, in denen man eine„Anſtrengung zur Schaffung einer Atmoſphäre des Ausgleiches und der Zuſam⸗ menarbeit in Mitteleuropa erblicken wollte“. Die Rede des Duce ſtöre die Atmoſphäre. Im„Echo de Paris“ nennt Pertinax die Rede aus— geſprochen reviſioniſtiſch. Die Kleine Entente werde durch die Erklärungen über die berechtigten Anſprüche Ungarns zurück⸗ geſtoßen. Muſſolini könne nicht das Scheitern des Viermächte⸗ vertrages und den Abſchluß des Balkanvertrages verzeihen. Er kehre nunmehr zu ſeinen Hegemonieplänen in Mittel- europa zurück, die er gemeinſam mit dem magyariſchen Irre⸗ dentismus verfolge. Auf die Dauer aber könne dieſes Ziel nur dem Pangermanismus das Bett bereiten. Die Anſprüche Ita⸗ liens auf Aſien und Afrika könnten nicht als freundſchaftlich gelten. Jedenfalls habe Muſſolini den Kopf verloren. Seit einem Jahre gingen ſeine ſämtlichen diplomatiſchen Initiativen fehl, Daher fühle er das Bedürfnis, ſeine Hörer noch bis zum Weißglühen zu bringen. In den Betrachtungen der franzöſiſchen Preſſe kommt die Beſorgnis über das Anwachſen des italieniſchen Einfluſſes im Mieter und Vermieter. Richtlinien des Präſidenten Berlin, 19. März. Der Präſident des Zentralverbandes deutſcher Haus- und Grundbeſitzervereine, Oberſturmbannführer Tribius, hat den deutſchen Einheitsmietvertrag, der in den letzten Wochen durch Verhandlungen mit der Regierung zuſtandegekommen iſt, allen Vereinen und Verbänden des Haus- und Grundbeſitzes und der Mieterſchaft mit der Bitte übermittelt, künftig nur diefen Miet- vertrag als Grundlage für den Abſchluß eines Mietverhältniſſes zu benutzen. Er hat für die Durchführung des Vertrages gleich— zeitig Richtlinien aufgeſtellt. Darnach ſollen, wie das Vꝰ᷑D⸗Büro meldet, auch die beſtehenden Mietverträge bei der nächſten ſich bietenden Gelegenheit den grundſätzlichen Beſtim⸗ mungen des deutſchen Einheitsmietvertrages angepaßt werden. Der deutſche Einheitsmietvertrag geht von dem Grundſatz aus, daß zwiſchen dem Mieter und dem Vermieter ein geſundes Sich⸗ verſtehen Platz greifen müſſe, getragen von dem Glauben an die gemeinſchaftliche Sache. Künftig dürfe es kein Mißtrauen, kleinen Standesdünkel, keine einſeitigen Intereſſengegenſätze mehr geben, ſondern nur noch die Intereſſengemeinſchaft. Es dürfe nicht mehr vorkommen, daß die gemeinſchaftliche Verſtändigung Anſchläge, Verhaftungen und Streiks in Spanien. DNB. Madrid, 19. März. Laut Mitteilung des Gouverneurs von Sevilla haben die In Sevilla explodierte im Vereinslokal der katho— In Malaga dauern die Verhaftungen gefährlicher Extre⸗ miſten weiter an. Beim dortigen Gouverneur ſprach eine Abord⸗ Piarrer Senn⸗Sicingen Thema: jpricht am Dienstag, 20. März abends 8.30 Ahr im Saale des„Freiſchütz⸗ Palis It enttäuscht über Muſsollns ede. Donauraum und über die Abſichten Muſſolinis in Afrika ſtark zum Ausdruck. Die„Ere Nouvelle“ hält die Erklärung des Duce über Italiens Expanſionsbedürfnis in Aſien und Afrika für be⸗ ſonders ſchlimm. Muſſolini wolle allem Anſchein nach die Nach⸗ folge des alten römiſchen Reiches antreten. Anter dieſen Am— ſtänden bleibe Frankreich nichts anderes übrig, als ſich an den unantaſtbaren Grundſatz der Sicherheit zu klammern und zu betonen, daß keine Abrüſtung ohne entſprechende Sicherheits— garantien in Frage komme. Auch müſſe man die Hinfälligkeit des Viererpaktes proklamieren, den der Duce ſelbſt beerdigt habe, nämlich dadurch, daß er ein politiſches Abkommen mit Angarn und Oeſterreich ohne vorherige Befragung der Anter— zeichner des Viermächtepaktes abgeſchloſſen habe. Verſtimmung auch in Prag. DNB. Prag, 19. März. Die Rede Muſſolinis am Sonntag hat in hieſigen politiſchen Kreiſen ſtarke Verſtimmung hervorgerufen. Die halbamtliche„Prager Preſſe“ betont, daß die Rede des Duce, mit der die Arbeiten des neuen faſchiſtiſchen Fünf— jahresplanes eingeleitet wurden, leider nicht geeignet ſei, einen günſtigen Eindruck bei den römiſchen Beratungen zu erhalten; im Gegenteil, ſelbſtverſtändlich ſei die in dem römiſchen Ab— kommen angedeutete Möglichkeit einer Zuſammenarbeit mit anderen Staaten„in traurigem Maße“ herabgemindert worden. Das Blatt ſchreibt an anderer Stelle u. a.:„Aus dem Inhalt der römiſchen Abmachungen iſt erſichtlich, daß ſie insbeſondere in politiſcher Richtun g ziemlich weit gehen und daß man in ihnen mit Recht Anläufe zur Schaffung eines Blockes als Gegengewicht zur Kleinen Entente erblicken könnte. Die franzöſiſche Antwort an England übermittelt. DNB. London, 19. März. Der franzöſiſche Botſchafter in London überreichte am Montagnachmittag die Antwort der franzöſiſchen Regierung auf die britiſche Abrüſtungsdenkſchrift. Die Veröffentlichung der franzöſiſchen Antwortnote ſoll in den nächſten Tagen erfolgen. In der Morning Poſt wird ebenſo wie in anderen Blättern feſtgeſtellt, daß die franzöſiſchen Antwortnoten an Deutſchland und Großbritannien auf eine beinahe vollſtändige Verwerfung der britiſchen Vorſchläge hinausliefen. Morning Poſt ſagt, die franzöſiſche und ebenſo die deutſche Note machten es unzweifelhaft, daß der britiſche Abrüſtungsplan keinen poli— tiſchen Wert mehr habe und daß Frankreich und Deutſchland einer Verſtändigung ferner ſeien denn je. Der franzöſiſchen Antwort auf die letzte britiſche Ab— rüſtungsdenkſchrift widmet Daily Telegraph einen Leit— aufſatz, in dem es heißt: Frankreich wirft wieder die entſcheidende Frage der Sicherheit und der Sanktionen auf, die automatiſch und für die ganze Welt gültig ſein ſollen. Wenn dies die end— gültige Frage iſt, von der das Schickſal der Abrüſtungskonferenz abhängt, dann muß die Ausſicht als d ü ſteirr bezeichnet werden. Denn Großbritanniens Haltung in dieſer Frage iſt wohl bekannt. Abgeſehen hiervon wird die Ausſicht auch nicht durch den allge⸗ meinen Inhalt der franzöſiſchen Note gebeſſert, der tatſächlich gegenüber dem britiſchen Plan auf ein deutliches„Wir können nicht“ hinauskommt, das von einem„Wir wollen nicht“ kaum zu unterſcheiden iſt. Das Blatt erklärt, es könne in der halbamtlichen Angabe des Inhaltes der Note kein Zeichen dafür entdecken, daß Frankreich mehr Bereitſchaft zu einer Verſtändi⸗ Cr— gung mit Deutſchland habe als während des ganzen letzten Jahres. der Hausbeſitzerorganiſation. zwiſchen Mieter und Vermieter durch unangebrachte Vertrags- beſtimmungen geſtört wird. Geringfügige Vertragsverletzungen des Mieters ſollen beiſpielsweiſe nicht zu ſofortiger Kündigung führen. Ebenſo ſeien Vertragsſtrafen bei unbedeutenden Ver- ſtößen gegen die Hausordnung nicht angebracht. Die pünktliche Mietzahlung ſei Vorbedingung für eine ordnungsmäßige Haus⸗ bewirtſchaftung. Es ſoll jedoch bei geringfügigem Rückſtand oder kurzer Zahlungsfriſtüberſchreitung nicht gleich zur außerordent— lichen Kündigung geſchritten werden. Als ſelbſtverſtändlich ſoll betrachtet werden, daß dem Mieter nicht die Haftung für jeden durch höhere Gewalt entſtehenden Schaden aufgebürdet wird. Desgleichen würde man es nicht verſtehen, wenn der Vermieter die völlig entſchädigungsloſe Aebernahme von Einrichtungen ver— langt, mit denen der Mieter die Mietſache verſehen hat. Der Schaffung des Einheitsmietvertrages wird die Aufſtellung von Hausordnungen folgen. Von einer Muſterhausordnung für das geſamte Reichsgebiet iſt abgeſehen. Die Hausordnungen ſollen vielmehr örtlich geregelt werden. In ihnen ſoll der Ge— meinſchaftsgedanke zwiſchen Mieter und Vermieter zum Aus- druck kommen. nung aus einem Gebirgsdorf vor, um Anterſtützung für die 425 Köpfe zählende Einwohnerſchaft zu erbitten, die vor Hunger dem Tode nahe ſei. In dem Dorfe Ribera der Provinz Ovido zündete der Bürgermeiſter aus politiſchen Rachemotiven zuſammen mit den Gemeinderäten das Rathaus an. Sämtliche Akten verbrannten. Die Täter und Mitſchuldigen, insgeſamt 33, wurden verhaftet. In Madrid wurde heute die Arbeit auf allen Bauſtellen dem Befehl des Innenminiſters entſprechend wieder aufgenommen. Die Regierung hat den am monarchiſtiſchen Putſch vom Auguſt 1932 beteiligten Adjutanten des Generals Sa njurgo, welch letzterer bekanntlich die damalige Bewegung führte und ſich in Feſtungshaft befindet, begnadigt. Man erwartet weitere Am“ neſtien. In Barcelona dauern die Streiks weiter an. Die dortige Regierung beſchloß, den Zugverkehr auf der„Katalaniſchen Eiſenbahn“ durch Militär aufnehmen zu laſſen, wenn das ſtrei⸗ „Wir ringen um bie beut Unkoſtenbeitrag 20 Pfg. je Perſon, Die hieſige Einwohnerſchaft wird Kartenvorverkauf bei: Franz Hofmann, Drehſcheibe. Nec AP., Ortsgr. Viernheim gez. Franzke, Ortsz.⸗Etr. Stuhlveranſtaltung—— . Rauchen erboten. zu dieſer öffentlichen Volksverſammlung herzlichſt eiteladen. Heil Hitler! Die Königinmutter der Niebe⸗ lanbe geſtorben (Drahtmeldung) DRB. Aus Haag: Die Königinmutter de im Alter von 75 Jahren geſtorben. Göring fordert Gleichberechtigung im Luftraum. DNB. Eſſen, 19. März. Miniſterpräſident Göring hielt am Sonntag aus Anlaß der Einweihung einer neuen Sportflugzeughalle auf dem Flug⸗ platz Eſſen-Mülheim eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: In all den Monaten, ſeitdem ich an der Spitze der deutſchen Luftfahrt ſtehe, habe ich nicht geruht und geraſtet, der Welt immer wieder zu ſagen, daß Deutſchland ſolange wehrlos iſt, ſolange es keine Sicherheit hat, ſolange es keine Gleichberechti— gung erhält, ſolange man uns wehren will, uns auch dort oben im deutſchen Luftraum zu verteidigen, wie es uns auf der Erde erlaubt iſt. Wir werden weiter der Welt gegenüber dieſe Forderung ſtellen. Ich bin der Leberzeugung, daß auch die Staatsmänner der anderen Mächte zu der Einſicht gekommen ſind, daß, ſo wie man uns die Verteidigung zu Waſſer und zu Lande gewährt hat, dieſe Verteidigung null und nichtig iſt, wenn man ſie uns in der Luft verſagt. Es iſt grotesk, daß wir hören, daß Deutſchland die Sicherheit der anderen Völker bedrohe. Angeſichts von Nachbarn, die in Waffen erſtarrt ſind und die nicht nur die mächtigſten und ſtärkſten Kanonen, nicht nur die größte und ſtärkſte Marine, ſondern auch die größte und mächtigſte Luftflotte beſitzen. Man kann nicht verlangen, daß wir tatenlos zuſehen, wie ſie kommen, um unſere Städte zu vernichten, unſer Land zu verwüſten. Darum tut die Luftfahrt not. And wenn uns heute noch die Maſchinen verſagt ſind, wenn uns heute noch eine Militärluftfahrt verboten iſt, dann können ſie nicht den Geiſt verbieten, der auf uns überkommen iſt, dann können ſie uns nicht verbieten, hinaufzuſteigen in die Luft, können Deutſchland der einſt nicht ausſchließen von der tauſendjährigen Sehnſucht der Menſchheit, ſich auch frei in der Luft zu bewegen. Von euch aber, die ihr euch dem Luftſport ergeben hat, verlange ich höch⸗ ſten Einſatz der Perſon. Es iſt mehr als Sport, es iſt eine hohe Verpflichtung. Die Maſchinen, die ihr euch erwerben müßt, ſind weiter nichts anderes als Sportmaſchinen. Der Geiſt aber, der euch erfüllen muß, in dieſen Maſchinen zu fliegen, den müßt ihr ableiten von jenen großen Vorkämpfern, die uns einſt vorgeflogen ſind. Das Vermächtnis dieſer hat der Luftſportver⸗ band übernommen, das muß er in ſich tragen. And ſo gilt jeder Tag, jede Energie dieſer Entwicklung. Ob die Jungens ſich ein Flugzeug zuſammenbaſteln, ob andere hier eine mächtige Halle errichtet haben, das alles iſt ein Ganzes, ſoll den einen Zweck haben, unſerem Volke zu dienen. Ich bin ſtolz, daß die Halle meinen Namen trägt, aber ich darf auch mit Stolz ſagen, daß mein Name auch verpflichtet und daß ich ver⸗ langen muß, daß, ſolange mein Name hier ſteht, der Geiſt, der die beſeelt, die ſich in dieſe Flugzeuge ſetzen, ſo iſt, wie er uns einſt befähigt hat. And das erſte, was ich fordere von jedem einzelnen, weil ich es ſelbſt zum Fundament meines Lebens ge⸗ macht habe, das iſt die Treue, die Treue zu unſerem Volk, die Treue zu unſerer Luftfahrt und die Treue zu unſerem Führer Adolf Hitler. And ſomit ſchließen wir die heutige Feier der Ein⸗ weihung dieſer Halle mit dem Ruf: Anſer Führer, des Deutſchen Reiches großer Kanzler, Siegheil! Dr. Ley ſprach vor 30000 Frauen. DNB. Kaſſel, 19. März. In einer von der Frauenſchaft des Gaues Kurheſſen ver⸗ anſtalteten rieſigen Frauenkundgebung in den ehemaligen Deut- ſchen Werken in Kaſſel-Bettenhauſen ſprach am Montagnach⸗ mittag Dr, Ley. Etwa 30000 Frauen aus dem ganzen Gau⸗ gebiet waren in dem rieſigen Raum verſammelt. Die vergange⸗ nen Parteien aller Art hätten, ſo führte er aus, der NSDAP vorgeworfen, ſie würde der deulſchen Frau das Wahlrecht und das Stimmrecht nehmen, das der höchſte Wunſch und der Aus⸗ druck des Wollens der deutſchen. Frau ſei. Der Nationalſozialis⸗ mus ſei aus dem Volk gekommen und habe gewußt, was das Volk wolle. Das allein habe den Sieg verbürgt. Deshalb hätte er auch gewußt, was die deutſche Frau wollte. Schaue man mit Stolz auf die PO, die SA, die SS und die anderen Or- ganiſationen, ſo dürfe man, wie Hitler einmal geſagt habe, ebenſo ſtolz auf die deutſche Frau ſein. Sie ſei es geweſen, die in den Stunden der Verzweiflung, als die Männer zum Teil verſagten, am fanatiſchſten geweſen ſei.(Starker Beifall.) Es ſei das höchſte Ziel des Naͤtionalſozialismus, die Frau zurück⸗ zuführen zur Familie, zum Muttertum. Es müſſe an⸗ erkannt werden, daß gerade die Frau in ihren Inſtinkten und Gefühlen das höchſte Heldentum in ſich verkörpere. Die Frau müſſe Trägerin der echten und währen Freude im Volk ſein. Schnee und Anwetter über Frankreich DNB. Paris, 19. März. Seit Samstag herrſchen Schneegeſtöber und Hagelſchauer in den Vogeſen und im Jura. Hoher Schnee liegt über den Bergzügen. Auch in Paris gingen am Sonntag heftige Hagel⸗ ſchauer nieder. Auch der Sturm, der an der atlantiſchen Küſte tobte, war in abgemilderter Form in der Hauptſtadt zu verſpüren. Ein Wirbelſturm iſt am Samstag über der Gegend von Jonzac niedergegangen. Menſchenleben ſind zwar nicht zu be⸗ klagen, doch iſt der Sachſchaden durch den in dieſer Gegend noch nie erlebten Sturm noch nicht zu überſehen. Baracken und Hausdächer wurden in die Luft geriſſen und weit fortgetragen. Keine Arbeitsruhe am Oſterfeſt in Sowjetrußland. DNB. Reval, 19. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, haben die ruſſiſchen Ge⸗ werkſchaften beſchloſſen, daß am Karfreitag wie am erſten und zweiten Oſtertage die ſtaatlichen Betriebe ihre Arbeit nicht unterbrechen dürfen. Die Belfſede müſſen wie alljährlich kende Bahnperſonal morgen die Arbeit nicht aufnimmt. arbeiten. . jche Sele Niederlande, Emma iſt heute morgen 7.45 Ahl * At. g; 42.0 Di Heutigen Achtur aten! gleitma Heil Handl 3 hünkli ſamm l Hand J er Heil K a4 2 Kamer nicht heute elle gaale und heil N. lich s ſprich Achtt 0 immer grupp uns b Meldu Erwe 2 önnen trag v. liche U. nicht ü mindeſt Hal h Abteil Ueber Zu d in je lle) bönnet ts an in G. einen müſſen alle A Heil Nu * Mig „ dir ſch als; aueh Aung! Selle j Fir eon vi U Reichs Ale aue, 0 um Irtz legte 9 0 0 s namer her o pie nan wühn hu, ins ij der chan die Juchban, ſagten und e Nnin, igen. Man E nnen, decpüſter. us helle doch eine den Geſt ufs nicht Hand der⸗ ffuct her Von euch ic höch⸗ ne hohe etwetben Der Geit zgen, den uns eint ſportyer⸗ lung. d ere hier Ganzes, Ich bin auch mit zich der⸗ Heiſt, der 2 er uns on jedem Heil Hitler! bens g- Pol, ie ihrer er Ein⸗ deulſchen alen. Nätz ſen ber⸗ N Deul⸗ tagnach⸗ n Gau⸗ ergange⸗ e cht und et Mis⸗ ſoiali⸗ bas das lb hitte ue man ren Or⸗ t habe, püten. ö dot zu be⸗ 9 uh 1 u agel. a0 15 1 1 10 lich ble N. G.⸗Behauntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr Deffentliche Volksverſammlung am Dienstag, den 20. März, abends 8.30 Ahr im„Freiſchütz“. Es ſpricht: Pg. Pfarrer Senn⸗ Sickingen. Unſere Parteimitglieder, die Mitglieder aller Unterfor⸗ mationen und der Untergliederungen machen wir auf dieſe öffentliche Kundgebung hiermit aufmerkſam. Das Erſcheinen wird jedem Einzelnen zur Pflicht gemacht. Die geſamte hie— ſige Bevölkerung wird zu dieſer Veranſtaltung beſonders ein- geladen. Pg. Pfarrer Senn führte als katholiſcher Geiſtlicher ſeit vielen Jahren ſeinen unermüdlichen Kampf um die Rein⸗ heit und Neugeſtaltung der deutſchen Seele— und hat dafür viel gelitten.— Der Unkoſtenbeitrag iſt auf 20 Pfg. pro Perſon feſtgeſetzt. Preſſeamt— Propagandaleitung. NS. ⸗Frauenſchaft. Die NS.⸗Frauenſchaft verſammelt ſich zum Beſuch der heutigen Verſammlung um 7.30 Uhr an der Geſchäftsſtelle. * Achtung! Die Fahnenträger ſämtlicher Formationen treten heute Abend pünktlich 8 Uhr mit Fahnen und je 1 Be⸗ gleitmann im„Freiſchütz“(Nebenzimmer) an. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. * Handwerker⸗Verſammlung. f Zu der am Mittwoch Abend im Gaſthaus z.„Engel“ pünktlich 7.30 Uhr beginnenden Handwerker-Ver⸗ ſammlung anläßlich des Beginns der dritten Arbeitswelle — lt. Anordnung des Reichshandwerksführers— haben alle Handwerker mit Geſellen, Lehrlingen und Angeſtellten reſtlos zu erſcheinen. Heil Hitler! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim gez. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim. Betr.: Arbeitsbeſchaffung bitte ich die Kameraden und Kameradenfrauen ſowie deren Söhne und Töchter ſoweit ſie nicht in Arbeit ſtehen ſich unter Angabe ihrer Perſonalien heute Abend zwiſchen 6 und 7.30 Uhr auf unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle melden zu wollen. Ich mache nochmals auf den heute Abend im Freiſchütz⸗ ſaale ſtattfindenden Vortrag von Pfarrer Senn aufmerkſam und bitte um recht zahlreiche Beteiligung. Die Geſchäftsſtunden am kommenden Mittwoch fallen aus. Heil Hitler! Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertretung Seelinger. * N. S. B. O. Ortsgruppe Viernheim Die Mitglieder der NSBO. treten heute abend pünkt⸗ lich um 8 Uhr vor der Geſchäftsſtelle an. Von hier aus geht es geſchloſſen zur Verſammlung, in der Pg. Pfarrer Senn ſpricht. Heil Hitler! Preſſe- und Propagandawart der NSBO. * Achtung! Verbände der Deutſchen Arbeitsfront! Es fehlen uns von den verſchiedenen Verbänden noch immer die Angaben über die Mitgliederzahl, Name des Orts⸗ gruppenleiters und des Kaſſiers. Wir bitten die Betreffenden, uns bis ſpäteſtens Freitag abend zwiſchen 7 und 9 Uhr ihre Meldung hierüber zu machen. Erwerbsloſe Mitglieder der DAF. Lt. Anweiſung der Gau- bezw. Kreisbetriebszellenabteilung können erwerbsloſe Mitglieder der DAF. nur dann den Bei⸗ trag von Klaſſe 1(—.20 RM.) entrichten, wenn die monat⸗ liche Unterſtützung RM. 20.—, bezw. RM. 5.— wöchentlich nicht überſteigt. Alle anderen erwerbsloſen Mitglieder müſſen mindeſtens den Beitrag der Klaſſe 2(RM.—.80 bezahlen. Heil Hitler! NSBdO. und Deutſche Arbeitsfront. * Abteilung Rundfunk. Uebertragung der Rede des Führers am 21. 3. 34. Zu der Uebertragung am 21. März iſt es Pflicht, daß in jedem Betrieb eine Radioanlage aufgeſtellt wird, damit alle Arbeiter und Angeſtellte die Rede des Führers anhören können. Sollte es nicht möglich ſein, dann bitte ich, mir es am heutigen Tage um 18 Uhr in der Geſchäftsſtelle im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ zu melden, damit ich ihnen einen Apparat beſorgen kann. Am 20. 3. 34 nachmittags müſſen alle Geräte vorführungsbereit ſein und werde ich alle Anlagen nachprüfen. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkw. * Nach einer Bekanntmachung des Reichsſchatzmeiſters bleibt die Mitgliederſperre der Partei bis auf weiteres beſtehen. Für jeden Volksgenoſſen beſteht jedoch die Möglichkeit, ſich als Mitglied in die beſtehenden Untergliederungen „Der Opferring der NSDAP“ und „NS.⸗Volkswohlfahrt“ aufnehmen zu laſſen und die monatlichen Beiträge zur Unter⸗ ſtützung der Bewegung und des deutſchen Volkes an dieſe Stellen zu leiſten. Anmeldungen können erfolgen: i Für den„Opferring“ ſchriftlich an die Ortsgruppenleitung oder während der Geſchäftsſtunden auf der Geſchäftsſtelle. Für die NS.⸗Volkswohlfahrt bei allen Amtswaltern. * Neichsluftſchutzbund e. V., Ortsgruppe Viernheim Alle ausgefüllten Anmeldeſcheine, die noch nicht abgeholt wurden, ſind bis ſpäteſtens Donnerstag abend bei dem Ortsgruppenleiter Pg. Mos kop pabzugeben. Bis dahin iſt letzte Anmeldemöglichkeit. Jeder noch Fernſtehende möge dieſe Gelegenheit noch benutzen, Kämpfer zu werden für des Volkes Schutz und Wehr, und damit für ſeine eigene Sicher⸗ heit. Heil Hitler! Der Geſchäftsführer. 1 8 2 5 3 9—— 1 n E Fahnen heraus Aus Anlaß des Beginns der 3. Arbeitsſchlacht haben alle Häuſer Flaggenſchmuck anzulegen. Die Fahnen ſollen die geſamte Einwohnerſchaft daran mahnen, daß das ganze deutſche Volk unter der Führung des Volkskanzlers Adolf Hitler in einen neuen und bedeutungs— vollen Abſchnitt der Arbeitsſchlacht eingetreten iſt. Jeder Volksgenoſſe ſoll ſich vor Augen halten, daß auch er, ſelbſt mit den kleinſten Mitteln, dazu berufen iſt, mitzuhelfen an dem großen Werk, alle unſere Erwerbsloſen in Arbeit und Brot zu bringen. Dem Unternehmer obliegt die heilige Pflicht, ſo viel Arbeitskräfte wie nur möglich zu beſchäftigen und nicht durch Ueberſtundenarbeit den Aufbau des Führers zu ſabo— tieren. Jeder Volksgenoſſe aber, der jetzt in den entſcheidenden Stunden einen Auftrag vergibt, erfüllt damit ſeine Pflicht gegenüber ſeinem Volk und Vaterland. Der einige Wille des ganzen Volkes iſt die beſte Gewähr für den Enderfolg in der Arbeitsſchlacht. g Heil Hitler! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim. gez. Franzke, Ortsgr uppenleiter. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 20. März 1934. Worte in die Zeit. Der völkiſche Staat hat das Kind zum koſtbarſten Gut ſeines Volkes zu erklären. 0 Adolf Hitler. Frauen und Alütter Viernheims! Verſäumt nicht, Euch die Rede von Pfarrer Senn heute Abend im„Freiſchütz“ anzuhören! Pfarrer Senn, ein alter Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers und ſomit für das Recht der deutſchen Frau und Mutter unter ſchwerſten perſönlichen Opfern, will zu Euch ſprechen! Karten ſind noch am Eingang zu der Verſammlung zu haben. Die Arbeitsſchlacht beginnt! Am 21. März beginnt die neue Angriffsſchlacht gegen die Arbeitsloſigkeit. Dabei iſt es ſelbſtverſtändlichſte Pflicht jedes Volksgenoſſen, den Kampf mit allen Mitteln zu unter⸗ ſtützen. Insbeſondere iſt die Unterſtützung dahingehend drin⸗ gend geboten, daß in den Betrieben ſorgfältig die Mög⸗ lichkeit von Neueinſtellungen überprüft wird. Die Leiſtung von Ueberſtunden, auch wenn ſie tarifvertraglich vorgeſehen ſind, muß zu den Ausnahmen zählen. Ueberſtunden ſind nur dann zu rechtfertigen, wenn ſämtliche Arbeitsplätze beſetzt ſind. Dauernde Ueberſtun den leiſtung iſt unter allen Umſtänden zu vermeiden. Der Treuhänder der Arbeit wird mit den ihm zur Verfügung ſtehenden Machtmitteln die Ueberſtundenleiſtung auch in ſolchen Betrieben unter⸗ binden, die nur mit Familienangehörigen ohne fremde Hilfs⸗ kräfte arbeiten. Die Deutſche Arbeitsfront, das Landesarbeits⸗ amt Südweſt und der Treuhänder der Arbeit erwarten auf das Beſtimmteſte, daß dieſen Anregungen reſtlos Folge ge— leiſtet wird. die Führerrebe am 21. März Die Aebertragung der Kanzlerrede aus Mün⸗ chen wird morgen in der Zeit von 11— 11.50 Ahr durchgeführt. Alle Volksgenoſſen hören die Worte des Führers zum Beginn der dritten großen Ar⸗ beitsſchlacht. * Turnverein v. 1893— Hoferſpiel— Wir bitten die Mitwirkenden am Hoferſpiel den Vereinsanzeiger zu beachten. Ferienordnung für die Volks⸗, höheren und Be⸗ rufsſchulen. Lt. Verfügung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kultus, Kunſt und Volkstum wurden die Oſter-, Sommer- und Herbſtferien wie folgt feſtgeſetzt: a) Die Oſterferien beginnen am Samstag, den 24. März 1934 nach der letzten Unterrichtsſtunde und dauern bis einſchl. Montag, den 16. April 1934. b) Die Sommerferien beginnen am Freitag, den 13. Juli 1934 nach der letzten Unterrichtsſtunde und dauern bis einſchl. Sonntag, den 12. Auguſt 1934. c) Die Herbſtferien beginnen am Samstag, den 22. Septem⸗ ber 1934 nach der letzten Unterrichtsſtunde und dauern bis einſchl. Sonntag, den 7. Oktober 1934. * Haben Sie es wirklich jo eilig? Wir leſen in der DDAC.⸗Wochenſchrift folgende beherzi⸗ genswerte Mahnung an die Kraftfahrer: Die Statiſtik lehrt, daß die meiſten Unfälle durch zu ſchnelles Fahren verurſacht werden. Nun mag es Fälle geben, wo der Kraftfahrer wirklich auf die Minute an Ort und Stelle ſein muß. An dem ſchnellen Eintreffen des Arztes kann ein Menſchenleben hängen. Feuerwehr und Polizei müſſen auch ſofort zur Verfügung ſtehen. Der Fernfahrer muß ſeine Ladung auf die Stunde abliefern, weil das Schiff nicht auf ihn wartet. Tempo iſt das Motto des Tages. Iſt es aber deshalb wirklich notwendig, daß Sie mit 60 Kilometer⸗ ſtunden und mehr durch belebte Straßen jagen, nur, um zu einem Konzert zurechtzukommen? Iſt es wirklich notwendig, daß Sie ſich ſelbſt und andere in Lebensgefahr bringen, wenn Sie kurze Zeit ſpäter Zeit haben, mehrere Stunden bei meiſt reichlich nutzloſer Tätigkeit im Kaffeehaus zu ſitzen? Können Sie wirklich nicht eine Viertelſtunde früher aufſtehen, wenn Sie zu einer beſtimmten Stunde zu einer wichtigen Be⸗ ſprechung erſcheinen müſſen? Wir wollen doch ehrlich ſein gegen uns ſelbſt. Früher hatten wir mehr Zeit. Aber weil 2 wir heute ein Kraftfahrzeug haben, bilden wir uns ein, ohne Schnelligkeit zuviel Zeit zu verlieren. Wohltätig iſt des Motors Macht, ſofern wir ſie nur richtig benutzen. Laſſen wir uns aber nicht zum Sklaven unſerer Maſchine werden und ihrem Tempo unſer Leben unterordnen. Kampf gegen den Preisverfall im Buchdruck⸗ gewerbe. Bekanntlich iſt das deutſche Buchdruckgewerbe durch die Wirtſchaftskriſe der letzten Jahre außerordentlich ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, ſo daß die Beſchäftigung im Durch⸗ ſchnitt ſeit Monaten nur etwa die Hälfte der Beſchäftigungs⸗ möglichkeit beträgt. Die Folge hiervon iſt ein Preiskampf, der durch das Syſtem der Unterbietungen das Ge⸗ werbe vollends zu ruinieren droht. Es haben daher ſchon im vorigen Herbſt Beſtrebungen eingeſetzt, den weiteren Preis- verfall durch freiwillige Vereinbarungen aufzuhalten, indem durch Feſtſetzung von Mindeſtſätzen ein weiteres Abſinken der Preiſe verhindert wird. Die Bildung der„Notgemein⸗ ſchaft der deutſchen Buchdruckereien“ hat zu einem Zuſammen⸗ ſchluß im Druckgewerbe geführt, dem heute im Reich ſchon über 90 Prozent des Gewerbes, in Süddeutſchland ſogar ſämtliche Betriebe, angehören. Zweck der Notgemeinſchaft iſt nicht etwa eine allgemeine Erhöhung der Preiſe, ſondern es ſollen die volkswirtſchaftlich gefährlichen Auswüchſe des Preis- kampfes unterbunden werden. Das Buchdruckgewerbe rechnet hierbei auf verſtändnisvolle Zuſammenarbeit mit der übrigen Wirtſchaft, da der bisherige Preiskampf die Erhaltung der Arbeitsplätze im Buchdruckgewerbe auf die Dauer unmöglich macht. Die Notgemeinſchaft wird nicht nur von den Unter⸗ nehmern des Buchdruckgewerbes, ſondern auch von den Arbeit⸗ nehmern gefördert, die unter der nunmehr ſchon ſeit Jahren andauernden ſtarken Arbeitsloſigkeit zu leiden haben. Ergebniſſe aus der deutſchen Volkszählung vom 16. Juni 1933. Die Wohnbevölkerung der letzten Volks⸗ zählung, ohne 830000 Saarbewohner, ergab 65 188 626 Perſonen; ortsanweſend waren außerdem noch 147253. Der Frauenüberſchuß hat ſich mit 1059 auf 1000 männliche Perſonen nur unbedeutend verändert. Die Bevölkerungszu⸗ nahme war am ſtärkſten in Oberſchleſien mit 7.36 Prozent. Berlin, das früher an zweiter Stelle ſtand, iſt auf den ſechſten Platz zurückgefallen; vor ihm liegen jetzt noch Heſſen, Rheinprovinz, Hamburg und Weſtfalen. Den Reichsdurch⸗ ſchnitt überſchreiten dann an ſiebenter und achter Stelle nur noch Schleswig-Holſtein und Württemberg. Weit unter dem Durchſchnitt ſind Niederſchleſien, Pommern, Hohenzollern, Grenzmark Poſen-Weſtpreußen. Mehr als zwei Drittel des Volkes gehören heute der ſtädtiſchen Bevölkerung an: 1871 war es gerade umgekehrt, 1895 hielten ſich beide Seiten die Waage. Der ländliche Bevölkerungsüberſchuß wanderte in die Stadt ab. Eingemeindungen halfen, die Großſtädte noch weiter anſchwellen zu laſſen. Aber ſeit 1930 haben dieſe in ihrer Geſamtheit einen Abwanderungsverluſt von über eine viertel Million zu verzeichnen. Ergebnis des Leſerwettbewerbs„Mit Hitler in die Macht“. Die Prüfung der aus dem Leſerkreis der deutſchen Tageszeitungen eingeſandten Löſungen im Journa⸗ liſtenwettbewerb„Mit Hitler in die Macht“ iſt beendet. Die Zahl der im„Haus der deutſchen Preſſe“ eingegangenen Einſendungen beträgt über 200 000. Mit welchem Intereſſe und mit welch gefühlsmäßig richtiger Einſtellung das deutſche zeitung leſende Publikum der dem Wettbewerb zugrunde liegenden Idee gefolgt iſt, beweiſt nicht nur die außerordent⸗ lich ſtarke Anteilnahme der deutſchen Oeffentlichkeit an dem Preisausſchreiben, ſondern auch die über Erwarten große Zahl der richtigen Löſungen. Von den über zweihundert⸗ tauſend Einſendern haben 1069 das Richtige getroffen. Nach den Bedingungen war der ausgeſetzte Preis von 1000 RM. bei mehreren richtigen Löſungen in fünf Preiſe zu je 200 RM. zu teilen und die Preisträger durch Los zu ermitteln. Je ein Preis fiel nach Bad Oeynhauſen, Berlin, Aldegrund, Poſt Bullay, Bunzelwitz, Kr. Schweidnitz(Schleſ.) und zwei Preiſe nach Berlin. Der Zentralverlag der NSDAP. Franz Eher Nachf. GmbH. München hat in Anbetracht der außer⸗ ordentlich zahlreichen richtigen Löſungen freundlicherweiſe hundert Exemplare des Werkes von Dr. Otto Dietrich„Mit Hitler in die Macht“ als weitere Preiſe zur Verfügung ge— ſtellt. Auch dieſe hundert Preiſe werden durch Los ausge— wählt werden. — Neue Langwellen. In Kürze wird eine nochmalige Neuverlegung der Langewelle⸗Skala für den Rundfunk er⸗ folgen, ſofern die diesbezüglichen Beſchlüſſe der Internatio⸗ nalen Rundfunk⸗Anion in Genf von den betreffenden Be⸗ hörden ratifiziert ſind. Dabei tritt bei dem Deutſchlandſender keine Verlegung ein. Beſuch im Odenwald Reichs ſtalthalter Sprenger beſichtigt hiſtoriſche Stätten. Darmſtadk.„Reichsſtatthalter Sprenger trat zuſammen mit Staatsminiſter Jung und Begleitung eine Fahrt durch den Odenwald an, um die Stätten zu beſuchen, die uns als Ueberreſte einſtiger Schöpfungen unſerer Vorfahren Kunde geben von dem Stand damaliger Kultur. Die ſachkundige 5 der Fahrt lag in den Händen des Herrn Profeſſor ehn. Zunächſt führte die Fahrt nach Dieburg, wo eine Be⸗ ſichtigung der Funde aus dem Mithras-Tempel vorgenom⸗ men wurde; anſchließend wurde noch die alte Wallfahrts⸗ kapelle beſichtigt. 2 Von Dieburg ging die Fahrt weiter nach Groß⸗Um⸗ ſtadt. Die Beſichtigung der neuen Eiszeit⸗Station in Groß⸗Umſtadt und ihre Funde erregten größtes Intereſſe. Neben der Beſichtigung der im dortigen Muſeum ausge⸗ legten Stücke fand noch eine Inaugenſcheinnahme an einer Fundſtelle in der Nähe von Groß⸗Umſtadt ſtatt. Anſchließend ging die Fahrt nach der Haſelburg bei Hummetroth. Dort hat man die Grundriſſe eines römiſchen Gutshofes feſtgeſtellt. Hier dreht es ſich darum, das Ge⸗ lände freizulegen, um zu ſehen, was von der alten Anlage noch erhalten iſt. Ueber Michelſtadt und Erbach ging es zur Be⸗ 1 der karolingiſchen Einhards⸗Baſilika in Stein⸗ a ch. In Lichtenberg, dem nächſten Haltepunkt, wurde die„Heuneburg“, ein alter Ringwall, in Augenſchein ge⸗ nommen. Mit einem Beſuch des Fürſtenlagers in Auerbach fand die Fahrt ihren Abſchluß. Waſſergelder. Die für das Rechnungsjahr 1933 noch be⸗ Gas-, Waſſergeld gelangen nach Ablauf dieſes Monats ſtehenden Rückſtände an zur Beitreibung. 3 6 Wer daher vor unnötigen Koſten bewahrt bleiben will, bringe ſeine Verbindlichkeiten un verzüglich in Ordnung. Viernheim, den 19. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Vereins⸗Anzeiger Turnverein v. 1893. Hoferſpiel. Heute abend keine Probe. Morgen Mittwoch abend Singſtunde im„Karpfen“: 7 7,30 Uhr, Männer- und Frauenchor um 8 Uhr. Au xu bes Rei S⸗ Anſchließend an die Singſtunde Probe des 1. Teils. Freitag abend Probe des 2. Teils in der Schule. Sonntag vormittag 9,45 Uhr Probe für ſämtliche Rolleninhaber auf der Naturbühne. Pünktliches Erſcheinen iſt Pflicht. Amtliche Bekanntmachungen — 2 Betr.: Erhebung der Gas-, Strom⸗ und a 8 . DANK SAGUN Allen, die uns in diesen Tagen ihre Teil- nahme bezeugten und unserer lieben Mutter die letzte Ehre erwiesen, insbesondere auch der SAR., sagen wir herzlichen Dank. Auch Dank für die vielen Kranz- und Blumenspenden, sowie den Stiftern von Seelen- messen. Viernheim, den 20. März 1934 geschwister Roos Strom- und gegr. Schülerchor um hand werksjührers! und vollzähliges Anläßlich der Eröffnung der 3. Arbeitsſchlacht am 21. März Die Leitung. N— Unterhaltung Land und Siedlung „Hier und Dort Senderliste, Kritik, Bilder, Gelesen auch im kleinsten Ort. Das ist Der Heutſche Rundfunk Junk poſt Stets 76 Seiten stark Zweieinhalb Groschen kost die Nummer, Im Monat macht's noch nicht ne Marx i) Bei Posta bonnement sogar nur& Pfennig und 6 Hfennig Austellgebuhr Für Rundfunkhörer Probeheft unverbindlich und kosten- los vom Verlag, Berlin N 24 Werdet Mitglied der Nö⸗Volkswohlfahrt! Veutſchlands, ſem Wiue, ſich aus eigener Kraft wieder emporzuarbeiten, hat alle Zeiten vorbildlich im Winterhilfswerk gezeigt. Not und Elend ſo zuſammen⸗ as Winterhilfswerk des Deut⸗ en Volkes 1933—1934 hat energiſch den Kampf gegen Hunger und Kälte in dieſem ihn ſiegreich geführt. Jeder hat gegeben und geopfert, jeder hat für ſeinen Volksgenoſſen geſorgt, daß der Winter mit ſeinen Unbilden überwunden wurde. Mit Staunen hat das Ausland auf uns geſehen. Deutſcher Zuſammenſchluß, deut⸗ ſcher Opfergeiſt und Kameradſchaft haben für das Dritte zialismus der Tat gedient. Allen Volksgenoſſen ſei hierfür und für ihre Opfer gedankt Aber noch iſt die Not nicht ganz überwunden. ohne Arbeit, Sorge und Not. Wenn nun das März endet, ſo dürfen wir nicht Die Arbeit hört am 31. März nicht auf! Vielmehr kann ſich die NS.⸗Volkswohlfahrt, die Trägerin des Win⸗ der Winterarbeiten erſt ihren zuwenden. die auf dem Gebiet der Aufklärung liegen. In dieſem Rah⸗ men ſteht auch die der Oeffentlichkeit bereits Das gewaltige Erwachen Noch nie hat ſich ein Volk in . wie das deutſche. D ch Reich geworben und dem So Volksgenoſſen ſind noch legen. terhilfswerkes, nach Abſchluß eigentlichen Aufgaben bevölkerungspolitiſchen Sondermaßnahme „Mutter und Kind“. Die NS.⸗Volkswohlfahrt bedarf, um ihre Aufgaben im nationalſozialiſtiſchen Staate d williger Helfer. Die Opferberei Volk im Winterhilfswerk gezeigt hat, muß auch für die Zukunft erhalten bleiben. Darum werdet Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt! Zeigt, daß Ihr nicht nur äußerlich, ſondern auch innerlich milten im Dritten Reich ſteht: zeigt durch Eure Mitgliedſchaft zur daß Euer Ruf Ihr treue und ehrliche Kämpfer in nakionalſozialiſtiſchem Sinne ſein wollt. Die NS.⸗Volkswohlfahrt iſt Organiſation der NSDAP., die Jeder Volksgenoſſe, der noch nicht der Partei angehört, hat Gelegenheit, mit dem Erwerb der NSV.⸗Mitgliedſchaft in vorderſter Front Arbeit in nationalſozialiſtiſchem Sinne zu leiſten. Die Arbeit der NS.⸗Volkswohlfahrt iſt von al⸗ lergrößter Bedeutung für das Deutſchtum, was ſchon dar⸗ NS.-VBolkswohlfahrt, leere Phraſe iſt, daß urchzuführen, zahlreicher frei⸗ tſchaft, die das ganze deutſche durch den Führer, haben ſich alle Handwerker. Gejellen und Lehrlinge pünktlich; e ee e, halb 8 Ahr Ahr im Engeljaale zu verjammeln. 3 möchte wieder da die Aebertragung der Führer⸗Rede über den Rund⸗ b heiraten. funk pünktlich um 8 Uhr beginnt. Ich verlange von jedem Gefl. Angebote Heirat Innungsführer und Obmann Meldung bis 7.45 Uhr, daß alles unter„Heirat“ Nr. zur Stelle iſt. Es 104 f ö 8 5 ab ſtehen be wird eine genaue, durch die Parteidienſt⸗ ab ſtehen bei 2 E. an die Ge⸗ſſtellen zu überwachende Kontrolle durchgeführt und muß ſchäftsſt. d. Bl. erb. 1 g ein 5 e fehlt, von mir gemeldet werden. cc weine or gertel und eafer 1 8. 45 eine zu bedeutend herabgeſetzten 1 Zimmer Alle Handwerksbetriebe haben um halb 7 Uhr zu ruhen.] Preiſen zum zerkauf. f und Rüche Heil Hitler! Schmitt, Schwemeblg. Zwingenberg 3 v. jungem Ehepaar zu mieten geſucht. bee immer * ds. Bl. 2— N Schöne 2-3 Zimmer- Wonnung (Nähe Rathaus Die vornehme — 85 Familien Druckſache Geſchäftsſt. ds. Bl. . Derlobungs⸗, Dermählungs⸗, Geburts⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnell und billig bei der Druckerei der„VDiernheimer Dolbszeitung“, Bismarckſtr. 13, Tel. 153. Erjolg durch injerieren das aus zu erſehen iſt, daß in ihren Händen die Führung der Aktion„Mutter und Kind“ liegt. Die NS.⸗Volkswohlfahrt war ferner die Trägerin des Winterhilfswerkes, woraus man erkennt, von welch ungeheurer Bedeutung ihre Arbeit für das geſamte deutſche Volk iſt. Die Mitgliedſchaft der NS.⸗Volkswohlfahrt bedeutet für den einzelnen Volksgenoſſen kein neues Opfer. Am 1. April, mit Beendigung des Winterhilfswerkes, fallen die freiwil⸗ ligen Spenden für dieſes fort. Das Eintopfgericht wird gleichfalls nicht mehr durchgeführt. Ferner kommen die Ab⸗ züge der freiwilligen Spende für nationale Arbeitsbeſchaf⸗ fung in Fortfall. Bei Gehältern unter 200 Mark wird die Arbeitsloſenhilfe nicht mehr abgezogen. Der einzelne Volksgenoſſe hat alſo am 1. April Erſpar⸗ niſſe zu verbuchen, die er, wenn nicht ganz, ſo doch teil⸗ teiſe in den Dienſt der NS.⸗Volkswohlfahrt ſtellen kann, wenn er die NSV.⸗Mitgliedſchaft erwirbt. Die Mitgliedſchaft in der NS.-Volkswohlfahrt iſt alſo kein neues Opfer, ſondern ſie iſt die konſequenke Durchfüh- rung des Bekennkniſſes zur deutſchen Volksgemeinſchaft, das man im Winterhilfswerk durch ſeine Opfer gab. Darum werdek mitglied der NS.-Bolkswohlfahrt, der größten Organiſation auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege und Jürſorge, die von unſerem Volkskanzler Adolf Hitler geſchaffen wurde. Seid eingedenk Eurer Pflicht der engſten Zuſammenarbeit miteinander zur Vermeidung von Härten der notleidenden Brüder und Schweſtern und zum Auf⸗ und Ausbau unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft unſeres Vaterlandes. Mitgliedsanmeldungen können bei allen ortszuſtändi⸗ gen Amtsleitern der NS.⸗Volkswohlfahrt abgegeben wer⸗ den. ſich für Winter aufgenommen und Viele viele Familien in Winterhilfswerk am 31. die Hände in den Schoß mitgeteilte Wetterbericht Das neue Tief iſt über den britiſchen Inſeln angelangt und verſorgt auch das Feſtland mit Ablagern. Die Wit⸗ terung der nächſten Tage wird daher raſchen Wechſeln un⸗ terworfen ſein. Von Island her ſind wieder kältere Luft⸗ maſſen im Anmarſch.— Vorherſage: Kurz dauernde Beſſe⸗ rung, dann vom Weſter her neuerliche Verſchlechterung, Re⸗ gen⸗ und Schneeſchauer. Handel und Wiriſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 19. März: Es no⸗ tierten: Weizen, inl. 20.10 bis 20.20, Feſtpreis Bezirk 9 19.50, Bezirk 10 19.70, Bezirk 11 20; Roggen, ſüdd. 16.90 bis 17.10, Feſtpreis Bezirk 8 16.50, Bezirk 9 16.80; Sommer⸗ gerſte, inl. 18 bis 18.50; Pfälzer Gerſte 18 bis 18.50; Fut⸗ tergerſte 16.50 bis 17; Hafer, inl. 16 bis 16.25; Mais mit Sack 19.25 bis 19.50; Weizenmehl, Spezial Null mit Aus⸗ tauſchweizen 29.70; April 30; aus Inlandsweizen 28.20, April 28.50; Roggenmehl, nordd. 22.25 dis 23.50, pfälz. und ſüdd. 23.25 bis 24.25; Weizenkleie, feine mit Sack 10 bis 10.25, grobe 10.50 bis 10.75; Roggenkleie 10.25 bis 11; Weizen⸗ futtermehl 11.25 bis 11.50, Roggenfuttermehl 11.50 bis 12; Weizennachmehl 15 bis 15.25, dto. 4b 16 bis 16.25; Erd⸗ nußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15.25; Rapskuchen 14.50; Palmkuchen 14.75 bis 15; Kokoskuchen 17; Seſamkuchen 117 „Heil Hitler“ keine gegenwärtig die einzigſte noch Mitglieder aufnimmt. Kaufen Sie Ihre Garten- lamerelen Blumenſamen, Grün⸗ futter, Klee⸗ u. Gras⸗ ſamen, Futtermohren Tabakſamen im Famnemlachgelchalt erſtes u. älteſtes am Platze Alois Waller vorm. Kühlwein 1900 Saatgetreide, alle Sorten Düngemittel Torfmull, Huminal am Lager. Streng reell u. billig Verkaufe sofort od. tausche gegen Hunner erſtklafüge Großkropjer Lielnstrage 21 jeder, Hans Beyer. Adolf Hitlerſtraße 88 Der Ortschef des Handwerks: Jean eee ur Jreenten stunde wirkt das Angebot in der Zeitung. Zeitungsanzeige als 8 rung empfunden, wie ſo manch Wenn der Leſer am em- pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt auf ihn angenot uuren dle Zeltungsanzeige . ˙» gegr. 1900 ſchwarz⸗, rot u. blaugeherztf Mitt⸗ woch 9 Uhr Nie wird die, f andere Reklame. ö ö Frobeheft auch vom Verlag Herder, Freiburg J. Br. Leinkuchen 17.25 bis 17.50; Biertreber mit Sack 15.25 bis 15.50; Malzkeime 13 bis 13.50; 9.50 bis 9.75; Rohmelaſſe 8.50; Steffenſchnitzel 11; Wieſen⸗ heu, loſe 6 bis 6.40; Rotkleeheu 6.40 bis 6.60; Luzerne⸗ fleeheu 7.60 bis 7.80; Preßſtroh(Roggen und Weizen) 2.20 wis 2.40, dto.(Hafer und Gerſte) 1.80 bis 2; gebundenes Stroh(Roggen und Weizen) 1.40 bis 1.60, dto.(Hafer und Gerſte) 1.20 bis 1.60 Mark. * Berliner Deviſenkurſe vom 19. Mürz: 1 Pfund Sterling 12.77, 1 Dollar 2.512, 100 holl. Gulden 168.93, 100 Lire 21.49, 100 franz. Franken 16.50, 100 Schweizer Franken 80.89, 100 öſterr. Schilling 47.20. Geschäftliches. Beilagen⸗ Hinweis. Wir bitten um Beachtung der unſerer heutigen Auflage beigegebenen Beilage des Waren— hauſes Kander, Mannheim. 0 —— D——c—ç—çꝙ%— jç%ð—ð—jHifLi Hilfe für ſchwächliche Kinder. „Nicht nur in der Großſtadt, nein, gerade in kleineren Städten und auf dem Lande kann man vielfach beobachten, daß trotz aller modernen hugieniſchen Beſtrebungen eine er⸗ ſchreckend hohe Anzahl von Kindern deutlich die üntrüglichen Anzeichen von Skrofuloſe aufweiſen. . Der Arzt erkennt dieſe verbreitete krankhafte Kon⸗ ſtitution auf den erſten Blick; aber auch dem Laien fallen dieſe Kinder ſofort auf, und beſonders das Mutterauge ſieht mit Beſorgnis, daß das Kind nicht ſo recht gedeihen will. Ein überzarter Knochenbau, blaſſe, kränkliche Geſichtsfarbe, eingefallene Wangen im Verein mit einer ohen Empfind⸗ lichkeit gegen Erkältungen und körperliche Störungen aller Art kennzeichnen das ſkrofulöſe Kind. Selbſtverſtändlich drückt das Leiden auf alle Lebens⸗ und Wachstumsvorgänge: mangelnder Appetit und fehlende Lebensfreude ſind die ge⸗ fährlichen Begleiterſcheinungen. Beſonders die Drüſen ſind in Mitleidenſchaft gezogen, Ausſchläge, Verhärtungen und Anſchwellungen der Drüſen, Schmerzen beim? ahndurchbruch und ſchlechte Beſchaffenheit der Zähne ſind die gefährlichen Kennzeichen. K 6 1 Alle dieſe krankhaften Erſcheinungen aber können zurück⸗ gedrängt und vermindert werden, wenn als Ergänzung der Nahrung dem kindlichen Körper die wichtigen Mineralſalze zugeführt werden, die in der Nahrung häufig nicht in ge⸗ nügendem Maße vorhanden find. So werden 3. B. mit dem Präparat„Biophoſan“(Laborctorium„Helios“, Erfurt & Co., Dresden⸗A. 21, Abt. 207) ſeit Jahren gute Erfolge erzielt.„Biophoſan“, das ſich verhältnismäßig billig ſtellt (Original⸗Packung RM. 2.05), iſt ein wertvolles Aufbau⸗ mittel, beſtehend aus biologiſch wirkſamen Mineralſalzen und Milchzucker, und wird von den Kindern, vom Säug⸗ lings⸗ bis zum ſchulpflichtigen Alter, beſonders gern ge⸗ nommen. 5 Selbſtverſtändlich iſt, daß neben dieſer Nahrungs⸗Er⸗ gänzung viel Bewegung in friſcher Luft, reichliche Sonnen⸗ 1 0 und eine vernünftige Abhärtung das ihre tun müſſen, um das ſkrofulöſe Kind zu kräftigen. Es kann nicht nachdrücklich genug darauf hingewieſen werden wie wichtig es iſt, ſchon die erſten Anzeichen energiſch zu bekämpfen, und die oben aufgezeigten Mittel bieten eine wertvolle Hilfe in dieſem Kampf.— Trockenſchnitzel ab Fabrik bezwin ſechs ſid fe leiche fen J eg. Heere t. ineren aten, fe er⸗ lichen Kon⸗ fallen iht will furbe, find allet ſdlich inge. e ge ind und bruch ichen nit der ſalze ge⸗ 0 Nr. 67— Dienstag, den 20. März Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 193 Gegen ungerechtfertigte Preisſteigerung Eine Anordnung des heſſiſchen Skaatsminiſters. Darmſtadl. Das Staatspreſſeamt teilt mit: In einer großen Zahl von Fällen wird von privaten Auftraggebern ebenſo wie von auftraggebenden Stellen des Staates, der Gemeinden uſw. Klage darüber geführt, daß die Aufforde⸗ rung zur Einreichung von Angeboten oft nur durch Vor⸗ lage eines Angebots ſeitens der betreffenden Innung be⸗ antwortet wird, und daß dieſe ihren ganzen Einfluß auf⸗ bietet, weitere Angebote zu unterdrücken. Dieſes Verfahren der Innungen hat den Zweck, unzuläſſige Preisſteigerun⸗ gen der Bauwirtſchaft zu erzwingen. Demgegenüber weiſe ich darauf hin, daß ich heute die mir unterſtellten Behörden angewieſen habe, künftig bei Vergebung von Arbeiten und Leiſtungen auf dem Wege des öffentlichen Wettbewerbs, Angeboke von Innungen vom Juſchlag auszuſchließen, und ebenſo ſolche, bei denen die Innungen zwar ſelbſt nicht als Bewerber erſcheinen, hei denen aber die begründete Annahme beſteht, daß auf ihre Einwirkung hin nur eins oder eine Gruppe ihrer Mitglie- der ein Angebot einreichlen. Ich werde es unler keinen Um⸗ ſtänden zulaſſen, daß durch unzuläſſige Preisſteigerungen, wie ſie von mir wiederholt feſtgeſtellt wurden, der wirk- ſchaftliche Wiederaufbau ſabotierk wird. Ich bin bereit, mit den ſchärfſten Mitteln durchzugreifen und ſolche Preistrei- ber durch Veröffentlichung ihrer Namen der Verachtung des Volkes preiszugeben. Zu dieſem Schreiben wird auf die Verordnung zur Preisüberwachung vom 8. Juli 1933 aufmerkſam gemacht. Insbeſondere wird auf den Paragraph 3 dieſer Verord⸗ nung hingewieſen, in dem es heißt: Im Handel mit lebens⸗ wichtigen Lebens⸗ und Genußmitteln, ſowie bei lebenswich⸗ tigen handwerklichen Leiſtungen zur Befriedigung des täg⸗ lichen Bedarfs dürfen Verbände und Vereinigungen Min⸗ deſtpreiſe, Mindeſthandelsſpannen und Mindeſtzuſchläge jeglicher Art nur mit Genehmigung der Preisüberwa⸗ chungsſtelle verabreden oder feſtſetzen. Verabredungen oder Feſtſetzungen, die nach Inkrafttreten der Verordnung ohne eine ſolche Genehmigung getroffen werden, ſind nichtig.“ Des weiteren heißt es im Paragraph 6 dieſer Verord⸗ nung:„Wer gegen die auf Grund der eingangs erwähnten Geſetzesvorſchriften ergangenen Maßnahmen der Preis⸗ überwachungsſtelle, insbeſondere gegen Paragraphen 1 bis 3 dieſer Verordnung vorſätzlich oder fahrläſſig verſtößt, wird wahlweiſe mit Gefängnis oder mit Geldſtrafe in un⸗ beſchränkter Höhe oder mit beiden zuſammen beſtraft. Bei Einzelfirmen trifft die Strafandrohung den Vetriebsinha⸗ ber ſowie etwa vorhandene Vereinigungen die geſetzlichen Vertreter ſowie die etwa vorhandenen Betriebsleiter. Die Ueberwachungsſtelle kann die Fortführung von Be⸗ trieben, durch die lebenswichtige Lebens⸗ und Genußmittel, ſowie lebenswichtige handwerkliche Leiſtungen zur Befrie⸗ digung des täglichen Bedarfs in den Verkehr gebracht wer— den, unterſagen, wenn der Inhaber oder der Leiter des Be⸗ triebs den auf Grund dieſer Verordnung erlaſſenen Vor⸗ ſchriften oder Anordnungen zuwiderhandelt, oder wenn ſonſt Tatſachen die Annahme rechtfertigen, daß der Inha⸗ ber, die geſetzlichen Vertreter oder Betriebsleiter die für den Betrieb erforderliche Zuverläſſigkeit nicht beſitzen. Die Namen derjenigen Perſonen und ihrer Firmen, die auf Grund dieſer Verordnung beſtraft worden ſind, werden auf Beſchluß der Preisüberwachungsſtelle öffentlich auf Koſten der Beſtraften bekanntgegeben.“ Es wird erwartet, daß die Volksgenoſſen, die es angeht, ſich die Mahnung des Herrn Staatsminiſters zu Herzen nehmen, um nicht in den Verdacht zu kommen, den wirt⸗ ſchaftlichen Aufbau zu ſabotieren und ſich auf Koſten der anderen Volksgenoſſen zu bereichern. Heftige Gchneeſtürme im Schwarzwald Vom Schwarzwald, 19. März. Die ſchon um die Mitte der vergangenen Woche eingetretenen heftigen Schneefälle im Hochſchwarzwald haben auch während des Wochenendes angedauert. Auf den Bergkämmen tobte am Sonntag zeit⸗ weiſe ein heftiger Schneeſturm bei mehreren Grad Kälte. Die Gipfelhöhen und Päſſe der Berge ſind teilweiſe einge⸗ ſchneit. Auf den Nord⸗ und Oſthängen, beim Seebuck und Zaſtlerloch, iſt der Schnee mehrere Meter tief angeweht, ſo daß ſich überhängende Wächten gebildet haben. Die Hoch⸗ ſtraßen oberhalb 1000 und 1200 Meter tragen ſo hohen Neuſchnee, daß die Zufahrtsſtraßen ausgeſchaufelt werden mußten. Im Gebiet des oberen Nordſchwarzwaldes(Hor⸗ nisgrinde, Schliffkopf) iſt die Neuſchneedecke ſo erheblich, daß überall Skiſportmöglichkeiten beſtehen. Im Rheintal und in der Hardt ſind in der Nacht zum Sonntag böige Weſtſtürme von großer Heftigkeit aufgetreten. In den Wäldern iſt viel Kleinholz niedergeworfen worden. Starke Regenfälle bedingen ein weiteres Anſteigen des Rhein- ſtroms. Ab Vom ſtürzenden Baum erſchlagen. Die 17 Jahre alte Tochter des Landwirts Seidl von Oberauerbach(Bayern) war mit ihren Angehörigen im Walde beim Holzfällen be— ſchäftigt. Dabei wurde ſie von einem fallenden Stamm ge— troffen und ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſtarb. Der Staatsakt am 21. März An der Bauſtelle Anterhaching. Der Schauplatz des großen Staatsaktes vom 21. März. DNB. München, 19. März. Am 21. März, vormittags 11 Ahr, wird der Führer an der Bauſtelle Unterhaching der Reichsautobahn München— Landesgrenze den Großkampf 1934 gegen die Arbeitsloſigkeit er⸗ öffnen. Die Bauſtelle liegt bei Kilometer 8,3 der Reichsautobahn inmitten eines reizenden Landſchaftsbildes am Rande des ſchier endlos um München geſpannten Waldgürtels, im Hintergrund die Silhouette der Großſtadt mit dem alten Ramersdorfer Kirch⸗ lein, einer der ſchönſten alten Dorfkirchen Süddeutſchlands. Vor ſich ſieht man durch einen Einſchnitt der Straße die Brecher⸗ ſpitze bei Schlierſee im weißen Winterkleide. Die Bauſtelle iſt ein buntes Durcheinander von Rollgeleiſen, Kipploren, Lokomo- tiven, Baracken, kurz, was zu einem Straßenbauplatz von ſolchen Ausmaßen gehört. Das kommende Straßenbild hebt ſich ſchon deutlich aus dem ſcheinbaren Gewirr heraus. An dieſem Bilde wird während des Stoatsaktes nichts ge⸗ ändert. Es ſoll das Bild des Alltags, das Bild der A rbeit, auch in dieſer Stunde ſein. Die Arbeiter werden im Arbeits- anzug mit den Arbeitsgeräten vor den Führer treten, die neu— eingeſtellten Arbeiter in einer beſonderen Gruppe. Insgeſamt ſind auf der Autobahn München Landesgrenze zur Zeit 2500 Mann eingeſetzt, die ſich um dieſelbe Stunde auf den einzelnen Bauſtellen verſammeln, um die Rede des Führers zu hören. An der Bauſtelle Anterhaching treten außerdem noch 2000 Arbeits- dienſtmänner an, ferner je drei Vertreter ſämtlicher(12) zur Zeit im Bau begriffenen Reichsautobahnen. Das NSKK. wird koſten⸗ los Arbeitsloſe aus der Stadt hinbringen, damit ſie ſich an Ort und Stelle von dem unbeugſamen Willen, die Arbeitsloſigkeit zu bezwingen, überzeugen können. Auch die Arbeitsfront wird mit ſechs Sonderzügen 5000 Arbeiter zur Stelle bringen. Anweſend ſind ferner 180 Preſſevertreter aus der ganzen Welt, ebenſo zahl⸗ reiche Filmgeſellſchaften. Selbſtverſtändlich haben die bedeutend— ſten Politiker und Wirtſchaftler Deutſchlands ihr Erſcheinen zu— geſagt. Punkt 11 Ahr kommt der Führer auf die Bauſtelle. Der Generalinſpekteur des deutſchen Straßenbauweſens, Dr. Todt 8 wird die Meldung über die Belegſchaft der Reichsautobahn München Landesgrenze und der übrigen Reichsautobahnen er— ſtatten. Daran ſchließt ſich eine Beſichtigung der Bauſtelle. Während dieſer Zeit wird Miniſter Dr. Goebbels von der Bauſtelle aus über alle deutſchen Sender 15 Minuten zur deut— ſchen Arbeiterſchaft ſprechen. Dann ſpricht von einem Wagen aus der Führer ſelbſt und teilt ſeine Pläne für das Jahr 1934 auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung und Wirtſchaftsbelebung mit. Reichsgebiet iſt ein einheitliches Wiriſchaftsgebiet. Der Reichswirtſchaftsminiſter gegen falſche Einkaufsparole. VD. Berlin, 19. März. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt hat an die Landes— regierungen ein Rundſchreiben gerichtet, worin er ſich dagegen ausſpricht, daß örtliche Stellen, Verbände, Berufsvertretungen und verſchiedentlich auch kommunale und ſtaatliche Behörden die Bevölkerung auffordern, ihre Einkäufe„nur am Orte“ zu tätigen. Bei aller Anerkennung der Verbundenheit, die zwiſchen der Ortsbevölkerung und den einheimiſchen Ortsgeſchäften ge⸗ geben ſei, werde doch bei derartigen Aufforderungen überſehen, daß das Reichsgebiet ein einheitliches Wirtſchaftsgebiet darſtellt und daß zahlreiche wirtſchaftliche Anternehmungen in ihrem Ab— ſatz an örtliche Grenzen einfach nicht gebunden werden könnten. Solche Unternehmungen würden durch die Parole nur am Orte zu kaufen, geſchädigt. Die Folge eines ſolchen örtlichen Wirt⸗ ſchaftsprotektionismus ſei daher eine ernſte Störung des wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbaues innerhalb der Geſamtwirtſchaft. Dazu komme, daß teilweiſe noch ſolche Aufforderungen gelegent⸗ lich mit Androhung dienſtlicher Nachteile für den Fall der Nicht- befolgung bekräftigt würden. Derartige Androhungen ſeien ungeſetzlich. Sie ſtellten einen in jeder Beziehung unberechtigten Eingriff in die Entſchließungsfreiheit des einzelnen dar, gegen den mit aller Schärfe einzuſchreiten ſei. Der Miniſter bittet, die nachgeordneten Stellen zu veranlaſſen, daß ſie künftig den geſchilderten Aufforderungen an die Bevölkerung, einerlei von wem ſie ausgehen, mit Nachdruck entgegentreten. Hier wird der Führer die zweite große Arbeitsſchlacht eröffnen. Am 21. März um 11 Ahr vor⸗ mittags wird der Führer von der Bauſtelle Anterhaching bei München durch eine über alle deutſchen Sender gehende Rede den Großkampf gegen die Ar— beitsloſigkeit eröffnen. Die Bau- ſtelle liegt an der Autobahn München— Landesgrenze. Aus Nah und Fern Gauleiter Sprenger am Grabe des Hitlerjungen Fries. ** Frankfurt a. M. Gauleiter Sprenger begab ſich nach Darmſtadt zur Totenehrung des vor einem Jahre ermor⸗ deten Hitlerjungen Peter Fries. Der Gauleiter ſtellte im Rahmen der außerordentlich eindrucksvollen Kundgebung der Starkenburger Hitlerjugend die begeiſterten Leiſtungen der Hitlerjugend heraus, welche aus den Kräften des Blu⸗ tes ohne perſönliches Anſehen in das Glied trat. Opfer fie⸗ len auch bei der Jugend. Sie war dabei, wie eben die na⸗ tionalſozialiſtiſche Jugend immer dabei war. Wenige Tage bevor der Grundſtein gelegt wurde zum Dritten Reich fie⸗ len die Hitlerſungen Chriſtian Größmann und Peter Fries mörderiſchen Elementen zum Opfer. Der Arm der Ge— rechtigkeit hat inzwiſchen die Mörderhand getroffen. Ord⸗ nung und Gerechtigkeit. Wenn es dieſen jungen Kämpfern der Starkenburger Hitlerſugend nicht vergönnt war, dies zu erleben, ſo hat ihr Tod und das Opfer unſeres jungen Kameraden Fries auch zum Aufbau unſeres Volkes beige⸗ tragen. Internakionale Kochkunſtausſtellung in Frankfurt a. M. * Frankfurk a. M. Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs hat ſich auf Bitten der veranſtaltenden Kreiſe der Internationalen Kochkunſt-⸗Ausſtellung entſchloſſen, die Schirmherrſchaft über dieſe Veranſtaltung zu übernehmen. Der Oberbürgermeiſter bringt damit zum Ausdruck, daß er dieſer im September in Frankfurt am Main ſtattfinden⸗ den Ausſtellung eine außergewöhnliche Bedeutung ſowohl für die Belebung des Frankfurter Fremdenverkehrs im allgemeinen beimißt, wie auch für die Fertigung und Aus⸗ breitung der Beziehungen von Frankfurt am Main im Reich und im Ausland. Da der Oberbürgermeiſter in die⸗ ſer Uebernahme der Schirmherrſchaft nicht nur eine reprä⸗ ſentative Geſte ſieht, ſondern ſich bewußt damit auch in eine verantwortliche Beziehung zu der Veranſtaltung ſtellt, bedeutet dieſe Schirmherrſchaft für die Veranſtalter ſelbſt einen Anſporn, für Aufbau, Gelingen und Erfolg der diesjährigen Internationalen Kochkunſt-⸗Ausſtellung ganz beſonderes zu leiſten. Jahresverſammlung des heilſtättenvereins für heſſen. Darmfſkadt. Die Mitglieder des Heſſiſchen Landesver— bandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe(Heilſtättenverein) hatten ſich im Sitzungsſaal der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen zahlreich zur Jahresverſammlung eingefunden. Nach Begrüßungsworten des neuen Vorſitzenden, Ober⸗ regierungsrat Dr. Heinemann, wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der Beauftragte des Reichsſtatthalters, Dr. Ende, hat den Vorſtand des Heilſtättenvereins neu berufen. Dem Vorſtand gehören neben dem Vorſitzenden an: Der Vorſitzende der Heſſiſchen Aerztekammer als ſtellvertreten— der Vorſitzender, ferner zwei Vertreter des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, Vertreter der Landesuniverſität Gie⸗ ßen, der heſſiſchen Kreiſe und Provinzen, Städte und Land⸗ gemeinden, der Krankenkaſſen, der Arbeitgeber und Arbeit— nehmer, der NS.⸗Volkswohlfahrt, ſonſtiger Wirtſchaftskör⸗ per, ſowie der Heilſtätten des Vereins. Der Heilſtättenver— ein konnte trotz der wirtſchaftlichen Not auch im Jahre 1933 ſeinen Aufgaben gerecht werden. Der Voranſchlag für 1932 ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 674 100 Mark ab. Beſonders die Lupusheilſtätte in Gießen hatte im abgelau⸗ fenen Geſchäftsjahre über ſchlechte Belegung zu klagen; für 1934 muß jedoch mit ſtärkeren Einweiſungen in dieſe Heil⸗ ſtätte gerechnet werden. Die Entlaſtung für Vorſtand und Rechner wurde von der Mitgliederverſammlung erteilt. Das zu erwartende geſteigerte Intereſſe der Volksgenoſſen werde den Heilſtättenverein in die Lage verſetzen, in weit größerem Maße als bisher Heilſtättenkuren auch für un⸗ „ und nichtverſicherte Volksgenoſſen finanzieren zu helfen. * Groß-Gerau.(Erſte Sitzung des Anerben⸗ gerichts.) Im Amtsgerichtsgebäude fand unter dem Vorſitz des Anerbenrichters, Amtsgerichtsrat Schneider, die erſte Sitzung des Anerbengerichts Groß-Gerau ſtatt. Der feierlichen Eröffnung wohnten der Kreisbauernführer, Bürgermeiſter Hauf-Geinsheim und verſchiedene Beamte des Amtsgerichts bei. In der erſten Verhandlung über die Erbhofeigenſchaft der Beſitzung des Martin Nold und Fa⸗ milie in Erfelden erging Entſcheidung dahin, daß die Be⸗ ſitzung, die in die Hand des Johann Jakob Schaffner von Erfelden übergegangen war, Erbhof und ihr Beſitzer Bauer iſt. Mainz.(Sicherungsverwahrung.) Das Be⸗ zirksſchöffengericht erkannte gegen den 33jährigen Franz Trable aus Bingen-Büdesheim auf vorläufige Sicherungs⸗ verwahrung. Trables Strafliſte weiſt nicht weniger als 15 Strafen in verſchiedener Höhe und Arten, darunter Zuhäl⸗ terei, auf. Worms.(Ruine entdeckt.) Eine verſchwundene Kirche wurde hier entdeckt. Bei Grabarbeiten ſtieß man auf die Fundamente der von den Franzoſen niedergebrannten großen Dominikanerkirche. ** Kaſſel.(Zuchthaus für einen betrügeri⸗ ſchen Zeitſchriften werber.) Das Kaſſeler Schöf⸗ fengericht verurteilte den 44jährigen Kaufmann Franz Liebegott aus Kaſſel wegen fortgeſetzter gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug zu zwei Jah— ren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt und erließ Haft— befehl gegen ihn. Der einmal vorbeſtrafte Angeklagte hatte in zehn Fällen Bezugsbeſtellungen von einem Monat auf drei Monate umgefälſcht, um dadurch eine höhere Pro⸗ viſion zu erlangen. Das durch dieſe Betrügereien ergau⸗ nerte Geld wird auf einige Mark geſchätzt. Der Angeklagte hat dieſe hohe Straſe ſeiner unglaublichen Lügerei zu ver⸗ danken, ſo daß erſt eine Anzahl von Zeugen gehört wer— den mußte, um ihn zu überführen. ** Frankfurt a. m.(Sicherun gsverwahrung und Zuchthaus für ein Diebespaar.) Die Köchin Roſa Thees zog mit dem Fuhrmann Heinrich Hil⸗ lenbrand in eine Manſarde. Als ihnen dort gekündigt wor⸗ den war, verſchwanden ſie eines Morgens, ohne Abſchied zu nehmen. Dies hatte ſeine guten Gründe, denn als die Vermieterin in der Manſarde Umſchau hielt, ergab ſich, daß das Paar einen Koffer aufgebrochen und wertvolle Anzugsſtoffe geſtohlen hatte. Das Paar, das früher ſchon in anderen Städten ähnliche Diebſtähle begangen hat, iſt reichlich vorbeſtraft. Beide hatten zuletzt je viereinhalb Jahre Gefängnis abgeſeſſen. Das Schöffengericht verurteilte die ſchon betagten Angeklagten jetzt zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und gab dem Antrag auf Sicherungsverwah— rung ſtatt. * Frankfurt a. M.(Anzüge für mehrere 1000 Mark geſtohlen.) Nachts wurde ein Einbruch in eine 9 1 .— * ————— ä e — — S 5 R— PPP N bekannte Frankfurter Kleiderfabrik verübt. Die bisher noch unbekannten Täter haben für einige tauſend Mark Anzüge verſchiedener Muſter pp. entwendet. Vor Ankauf wird drin⸗ gend gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kri⸗ minalpolizei, Zimmer 412 des Polizeipräſidiums. Hanau.(„BVBraune Meſſe“ in Hanau.) Eine „Braune Meſſe“, ein Werk der berufsſtändiſchen Selbſt⸗ hilfe, eine vortreffliche Schau einheimiſcher Mittelſtands⸗ wirtſchaft, iſt in der Stadthalle aufgebaut. Bei einem Rund⸗ gang durch die Meſſe gewann man die Ueberzeugung, daß Handwerk, Gewerbe und Handel alles aufgeboten haben, um ihr Können und ihre Leiſtungsfähigkeit im beſten Licht zu zeigen, eine Meſſe wird geboten, wie ſie Hanau noch nicht geſehen hat. Auch das geſamte Hanauer Edelmetall⸗ handwerk iſt mit ſeinen Produkten vertreten. Die Meſſe iſt bis 25. März täglich geöffnet. ** Wiesbaden.(Der neue Kämmerer von Wiesbaden.) Auf Vorſchlag der Stadtverwaltung iſt Beigeordneter Dr. Heß durch den preußiſchen Miniſter des Innern zum Kämmerer der Stadt Wiesbaden berufen wor⸗ den. Stadtkämmerer Dr. Heß leitete vor der Neugliederung der Stadtverwaltung das Kur- und Bäderdezernat. ** Rüdesheim.(50 Jahre Zahnradbahn nach dem Niederwald.) In dieſem Jahr kann die Berg⸗ bahn, die als Zahnradbahn von Rüdesheim nach dem Nie⸗ derwald fährt, ihr 50jähriges Beſtehen feiern. Die Zahn⸗ radbahn wurde mit einem Koſtenaufwand von 770 000 Mark hergeſtellt und nach einer zweijährigen Bauzeit am 1. Juni 1884 in Betrieb genommen. Sie hat eine Länge von 2300 Metern und eine totale Steigung von 233 Metern. Seit ihrem Beſtehen hat die Bahn über ſieben Millionen Menſchen zum Niederwalddenkmal gefahren. Er⸗ freulich iſt, daß ſich ſeit Beginn der Fahrten im Jahre 1884 nicht ein einziger nennenswerter Unfall zugetragen hat. * Limburg.(Gefängnis für ehrenabſchnei⸗ deriſchen Klatſch.) Das Schnellgericht verurteilte zwei Ehefrauen wegen Beleidigung zu je 1 Monat Gefäng⸗ nis und den Koſten des Verfahrens. Die beiden hatten in leichtfertiger Weiſe und ohne den geringſten Schein eines Beweiſes über den als Nebenkläger zugelaſſenen früheren kommiſſariſchen Bürgermeiſter Dr. Eichhorn Verdächtigun⸗ gen übelſter Art in Umlauf geſetzt. Die Nichtigkeit der Be⸗ hauptungen ergab ſich aus der Verhandlung. Mit Rück⸗ ſicht auf die außerordentliche ſchwere Ehrenkränkung ſah ſich das Gericht veranlaßt, eine Gefängnisſtrafe zu ver⸗ hängen. * Diez.(32 Gemeinden ohne Wohlfahrts⸗ empfänger.) Die weitere Belebung des Arbeitsmarktes hat ſich im Unterlahnkreis günſtig ausgewirkt. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen, die vor Jahresfriſt den Höchſt⸗ ſtand mit 1526 erreicht hatte, iſt bis auf 622 zurückgegan⸗ CCF gen. Mithin beträgt der Rückgang der Wohlfahrtserwerbs. ioſen im erſten Jahre der Arbeitsſchlacht 57 v. H. In 32 Gemeinden befinden ſich jetzt keine Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen mehr, in weiteren 16 Gemeinden wird nur noch je ein Wohlfahrtserwerbsloſer unterſtützt. Genau die Hälfte der heute noch zu unterſtützenden Wohlfahrtserwerbsloſen entfällt auf die drei Städte Diez, Naſſau und Bad Ems, die andere Hälfte auf 47 Landgemeinden. Eberbach.(Schadenfeuer.) In einem Nebenge⸗ bäude der Kammfabrik im nahen Gammelsbach, der Kohl⸗ ſcheune, brach Feuer aus, das auch auf das angebaute Miet⸗ wohnhaus überzugreifen drohte. Die Feuerwehr mußte ſich auf den Schutz dieſes Anweſens beſchränken. Der Schaden iſt beträchtlich. In der Scheuer befand ſich außer Stroh und Heu die Dreſchgarnitur der Gammelsbacher Dreſch⸗ genoſſenſchaft. Die beiden obdachlos gewordenen Familien fanden bei hilfsbereiten Einwohnern Anterkunft. Die Elektrifizierung der Höllentalbahn. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe gibt bekannt, daß im Bauprogramm des Jahres 1934 für die Elektrifizierung der Höllentalbahn 1 500 000 Mark und für die Dreiſeenbahn 240 000 Mark vorgeſehen ſind.— Ferner hat die Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe die Herſtellung eines Bahnſteigtunnels und einer Bahnſteigbedachung(Bahnſteig 1) auf dem Bahn⸗ hof in Hinterzarten beſchloſſen. Damit wird einem dringenden Bedürfnis entſprochen. Arteile des Gondergerichts Mannheim, 19. März. Das Badiſche Sondergericht verurteilte den 28jährigen Hilfsarbeiter Michael Wagner aus Ilvesheim, der nach dem Zeugnis eines Gendarmeriebeamten noch insgeheim der KPD angehören ſoll, zu einem Jahr Ge⸗ fängnis, weil er verſucht hatte, am 2. Februar einem Gaſt⸗ wirt in Ilvesheim eine Druckſchrift mit dem Titel„Rote Fahne“ zuzuſtecken. Der 33jährige ledige Friſeur Karl Nägel aus Bilin, ein Sudetendeutſcher, mußte nach zweijährigem Aufenthalt in Stuttgart Württemberg verlaſſen, weil er ſich beleidigend über den Reichskanzler geäußert hatte. Auch die badiſche Polizei erließ Ausweiſungsverfügung, worauf ſich der Ange⸗ klagte bei Kunden und Kollegen erneut in den gröblichſten Beſchimpfungen der Reichsregierung erging. Auf Eingreifen des Vereins der Sudetendeutſchen wurde ſchließlich die Aus⸗ weiſungsverfügung zurückgenommen, doch hatte ſich Nägel derart läſtig gemacht, daß er verhaftet wurde. Das Sonder⸗ gericht verurteilte den Angeklagten, der ſeine Handlungs- weiſe auf ſeine Erregung zurückführte, zu zehn Monaten Gefängnis. In Alkoholſtimmung tiſchte der 35jährige Engelbert Hu⸗ ber von Rippoldsau, nachdem ſein Unterſtützungsgeſuch vom Bürgermeiſter abgelehnt worden war, das Märchen vom Reichstagsbrand auf. Das Gericht erkannte in dieſem Falle auf acht Monate Gefängnis. 5 7 UI Eine Leiche geländet. Im Neckar bei der Kammer- ſchleuſe wurde am Sonntag mittag die Leiche einer ſeit dem 21. Februar vermißten jüngeren Frau von hier geländet. l Selbſtmord einer Jugendlichen. Ein 16jähriges Lehr⸗ mädchen hat ſich durch Einatmen von Leuchtgas in ihrer elterlichen Wohnung vergiftet. UI Die Gefahren der Straße. Auf der Kreuzung Käfer⸗ taler⸗ und Röntgenſtraße ſtießen ein Kraftradfahrer und ein Perſonenauto zuſammen, wobei der Kraftradfahrer ſtürzte. Er erlitt einen Bruch des rechten Unterſchenkels und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.— Ein 12jährige Volks⸗ ſchüler ſtieß in Feudenheim auf ſeinem Fahrrad mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen und erlitt eine Gehirnerſchütte⸗ rung und eine Kieferverrenkung, zudem brach er einen Finger der linken Hand. Der Kraftwagenführer brachte den Jungen ins Krankenhaus. Lebensgefahr beſteht vorerſt nicht. Lachende Welt Kalauer „Ich möchte Tomaten aus Sparau!“ „Wieſo aus Sparau?“ l „Das habe ich neulich geleſen. Es hieß da: Sparautomaten!“ (Fliegende Blätter.) Gute ö Im Hafenhotel. ö „Warum ließ dich der Fremde rufen?“ g „Hauptſächlich wegen dem fehlenden Handtuch, dann aber auch wegen Wanzen!“ ö „Haſt du ihm beides gebracht?“ f (Fliegende Blätter.) Verblümt. Braut:„Es ſcheint dich wenig aufzuregen, daß mein Papa heute Konkurs angemeldet hat?“ Bräutigam:„Ich verliere ja nichts——— nur dich!“ g (Fliegende Blätter.) Damals. „Max, kennſt Du Fräulein Ella näher?“ 7 „Ja, ſeit langer Zeit ſchon. Als Kinder haben wir im⸗ mer zuſammen geſpielt. Damals waren wir ſogar beide gleich alt!“ (Allers Familj Journal). Die Tennis ſpielende Köchin. „Betty, wenn ich noch einmal einen Ball unter den Klößen finde, waren Sie mir das letztemal in Ihrem Tennisklub.“ 0 (Fliegende Blätter.) O Straßburg 29 Ein jröhlicher Militärroman aus der Vorkriegszeit in An t on Ein wenig rächte ſich die Korporalſchaft ſchon an Rum⸗ buſch. Man beſtach den Kompagnieſchuſter, und als am nächſten Tage der Parademarſch gedrillt wurde und der Hauptmann Rumbuſch befahl, es der Mannſchaft richtig zu zeigen, da verzerrte ſich vor Schmerz, verurſacht von dem hervorſtehenden Nagel, Rumbuſchs Geſicht. Er machte es ſehr ſchlecht, daß ihn der Haupmann anſchnauzte und ihn viermal wiederholen ließ. Rumbuſch konnte es vor Schmerzen nicht aushalten. „Was haben Sie denn?“ brüllte der Hauptmann. „Melde gehorſamſt, Nagel drückt im Schuh durch, Herr Hauptmann!“ „So, warum ändern Sie das nicht ab? Müſſen Sie doch gleich gemerkt haben!“ Rumbuſch atmete befreit auf, als er mit ſeinen Leuten abtreten konnte.. Vier Tage ſpäter war Probealarm. Wer fehlte dabei? Sergeant Rumbuſch! Grund? Man hatte ſeinen Helm verſteckt, daß er nicht antreten konnte und einen ſchweren Anſchnauzer vom Hauptmann faßte. Die Unteroffiziere der Kompagnie grinſten, als ſie es erfuhren, und gönnten es ihm. Sie wußten, daß das ein Anfang in der Reihe der Streiche war, die ihm die Soldaten wegen ſchlechter Be⸗ handlung zugedacht hatten. Jeder war ſich klar, daß Rum⸗ buſch am zweiten Manövertage ins Lazarett kommen würde. * Uebermorgen gings ins Manöver. Die Soldaten waren überglücklich und atmeten auf. Sie wußten, daß ihnen das Manöver genug Strapazen brachte, aber gleichzeitig entrannen ſie einmal der Kaſerne, ſahen einmal wochenlang nichts von ihr. Das ſollte ein luſtiges Manöver werden! Mancher träumte von einem feſchen Mädel, mit dem er ſich in der Dorfſchenke drehen würde und hoffte von ihr noch mehr als den Tanz. Darin irrte er ſich freilich, denn die Landmädels vom Elſaß waren zwar lebensfroh und luſtig und begrüßten jede Einquartierung als an⸗ genehme Abwechſlung, aber. mit dem Soldaten? Nein, das kam nicht in Frage! Die Tage vor dem Manöver war in der Kaſerne Hoch⸗ betrieb, in den Schreibſtuben ebenſo wie auf der Kammer und in den Mannſchaftsſtuben. Mit klingendem Spiel zogen die Regimenter des Straßburger Armeekorps aus Straßburg aus. Die Beine flogen nur ſo und die Augen blitzten. Die Soldaten vergaßen ſo manche harte Stunde und waren einmal ſo richtig mit Luſt und Liebe Soldaten. * In dem Weinort Geltersheim iſt alles in Aufregung, denn die Soldaten, das 105. Regiment rückt ein. Der Quartiermacher iſt ſchon vor Stunden gekommen und hat die einzelnen Gehöfte mit Mannſchaften belegt. Quartiere für die Soldaten und die Offiziere zu machen war leicht, aber bei den Unteroffizieren ging es ſchwerer. Es wollte keiner ſo recht Unteroffiziere nehmen. Der Quartiermacher mußte des öfteren hinwei⸗ ſen: Wir ſind doch Sachſen. Bei unſerem Regiment gibts nur anſtändige Unteroffiziere. Such w 4a b allllannaauaanmnummnnummmmunmmnuunmnawunmmmmmpunnnnnnnaununmmmnunnnmuunmnnunnuumnunnmnmmmnnnmnmuun Das ganze Dorf war auf den Beinen, als das Regi⸗ ment mit klingendem Spiel einzog. Als das„Rührt euch!“ verklungen war, da um⸗ drängte die Bevölkerung die Soldaten. Jeder ſuchte ſeine Soldaten und zog mit ihnen im Triumphe ab. Kilian, Rabaunke und Schnittchen hatten Glück. Sie waren zuſammen geblieben und hatten Quar⸗ tier bei der Beſitzerin eines Spezereiwarengeſchäftes, die drei Söhne hatte. Dieſe drei Söhne, der Peter, der Johann und der Chriſtoph, nahmen die drei Soldaten in Empfang und führten ſie ſtolz heim zur Mutter. Es war eine gute alte Frau, die Mutter Riebele. „Seid ſchön willkommen, Soldätle!“ ſagte ſie munter. „Sollts gut hawe in unſerm Häusle. Sachſen ſeid ihr?“ „Jawoll, Mutter Riebele!“ lachte Kilian.„Gute ver⸗ trägliche Sachſen. Das heißt, der Emil iſt ein Berlinet aber eine gute Seele.“ Dann ſtellt er ſich und die Kameraden vor und gleieh drauf mußten ſie zu Tiſch. Da gabs einen prächtigen Saftbraten mit Bratkar⸗ toffeln, viel Kompott und Weißkraut und dazu einen feinen Elſäſſer Wein. Auch der„Zwetſch“, den ſie hier ſelber brannten, ſtand auf dem Tiſch. Das mundete großartig und immer wieder mußten ſie mit den freundlichen Quartiersleuten anſtoßen. Die Söhne erzählten von ihrer Militärzeit. Zwei hat⸗ ten ſchon gedient und zwar bei pommerſchen und oſtpreußi⸗ ſchen Regimentern. Sie waren gern Soldat geweſen und die Kameradſchaft, an die dachten ſie gern und erzählten viel luſtiges von dem Soldatenleben. „Ja, ja!“ ſagte Mutter Riebele,„iſch ei' Kreuz, daß unſere Buben net in unſerer Heimat diene könne!“ Kilian ſtimmt ihr zu.„Das ſagen wir alle, Mutter Riebele! Uns Sachſen gefällt's hier unten recht gut, aber wir würden natürlich auch lieber in der Heimat dienen. Das heißt... ich bin ja ſtreng genommen auch kein Sachſe, ich bin aus dem Hannoverſchen, dem Niederſachſen, wie man ſo ſagt. Ein richtiger Sachſe iſt nur unſer Freund Schnittchen.“ „Habt ihr gute Unteroffiziere?“ fragte Chriſtoph. „Das Regiment kann ſich nicht beklagen. Nur grade ... unſere Korporalſchaft, die hat Pech... Aber die Offi⸗ ziere paſſen ſcharf auf unſern Sergeant auf.“ „Was nützt denn das? In der Kaſerne und beim Geländeexerzieren, da kann er ſich doch an euch auslaſſen! Kamerad, den mußt du mir mal zeige! Weiſcht... die Burſche in unſerem Dorf habe mich ſchon drangekriegt... dem wolle wirs beſorge!“ „Lieber nicht!“ meinte Schnittchen zögernd.„Dann ham wirs ja doch wieder auszubaden!“ „Mach dir keine Sorge, Kamerad... das mache wir ſo, daß kein Menſch weiß, woher er die Prügel kriegt hat.“ Die Tür ging auf. Spielmann erſchien und wurde mit donnerndem Hallo empfangen. Auch die Familie Riebele begrüßte ihn ſehr herzlich. „Na, Jungens!“ ſagte Spielmann.„Auch ein famo⸗ ſes Quartier erwiſcht?“ „Dat will ick meinen, Maxe! Ick ſage nur. knorke!“ Spielmann wurde zum ſitzen genötigt und ſollte eſſen und trinken. Das Eſſen lehnte der ab, aber das Glas Wein nahm er gern. „Wo liegſt denn du mit dem Leutnant?“ „Bei dem Weinbauern Jean Roquet, ſehr feines Quartier!“ Mutter Riebele lacht verſchmitzt.„A hübſch Maidle iſcht auch da!“ Spielmann lachte hell auf. „Liebe Frau Riebele.. das muß für uns Soldaten Tabu ſein! Wir wollen luſtig ſein, mal richtig fröhlich ſein, aber.. damit genug! Das haben wir uns gegen⸗ ſeitig verſprochen... Reſpekt der Dame! Wir freuen uns, wenn uns Geltersheims hübſche Mädel die Ehre ſchenken und mit uns tanzen und lachen, aber den Gel⸗ tersheimer Burſchen wollen wir ſie nicht abſpenſtig machen.“ Die drei Söhne ſahen ihn ſehr freundlich an. „Da werde Sie alle guete Freundſchaft mit unſere Bube habe!“ ſagte die alte Frau.„Net wahr, Bube?“ Die drei ſtimmten zu. Chriſtoph ſagte zu Spielmann:„Kamerad, wie du über d' Schwellen getreten biſcht, hab i denkt... biſch en Offizier!“ „Nein, Kamerad! Nur ein gemeiner Mann! Fühle mich aber ganz wohl in der Haut! Iſt auch ſo ganz ſchön! e Burſche bei Leutnant Rocca. Hochfeiner Offi⸗ zier!“ „Aber er ſieht aus wie en Offizier!“ ſagte der Sachſe Willy Schnittchen. „Haſt du eine Ahnung, Maxe, wie lange wir hier in dem ſchönen Geltersheim bleiben?“ „Drei Tage, habe ich gehört! Sind auch nötig zum Ausruhen, denn es gab allerhand Strapazen. Dann geht die Schlacht los... und dann iſt unſer ſchönes Manöver zu Ende.“ „Sehr ſchade iſcht, daß nit alle Soldate Quartier ge⸗ funde habe! Aber unſer Dörfle iſcht ebe nit größer!“ ſagte Mutter Riebele. „Da iſt nichts zu machen! Aber zwei Kompagnien, die in Zelten untergebracht ſind, die fühlen ſich auch mopsfidel und die Bevölkerung verwöhnt ſie mit Eſſen und Trinken! Ich glaube, unſere Köche haben wenig Arbeit hier in Geltersheim.“ „Das wäre auch arg, Herr Spie mann!“ ſagte Mut⸗ ter Riebele. * Lagerfeuer flammten vor dem Dorfe auf. Das ganze Regiment mit der Bevölkerung war drau⸗ ßen vor dem Tore verſammelt. Die Soldaten öffneten den Schatz an Liedern und ſan⸗ gen eins nach dem anderen, mit einfachem, natürlichem Vortrag. Es gibt viel Chorgeſang, aber es gibt keinen, der ſo von Herz zu Herzen geht wie der Soldatengeſang. Ernſte und heitere Lieder wechſelten und die Stim⸗ mung wurde immer ſchöner und einträchtiger. Die Offiziere waren beim Oberſten verſammelt, die Soldaten ganz unter ſich. Wenige Unteroffiziere zeigten ſich, die meiſten ſaßen in der Schenke und ſpielten Karten. Die Bevölkerung ſchaffte kleine Weinfäſſer herbei und ſchänkte den Soldaten aus. Die Stimmung wurde natürlich immer beſſer und luſtiger. Fortſetzung folgt). khn 17 ole de * N Abele dem e Und et mitat Etaates ſtühele bommen den 2. dur Fü ien Ge fürn boſigkeit Nevolu dem li und dit ligkeit daß wi allet E fc nenz en auf de lie. die vi gen le Genen sende 1 Volle einen ling dieſes ihn, fein,! die me ur! begriff Virtſch ober u allein! nag he wollen 1 Nei ſchreibt Am chen Ar nehr als it allen ain Dritt Abeit ge een der bebingten Net errur dupten Vent en Ehle Net dag . den Er lui, h ſußen Na ken ni, chungen f n bot u a nuch g ir at ö ats ale le Naher ee * K dye i fit Sehe Lagen uf Morgen 1 Hen unt en a0 Mit N lbenf mehenhen bern umdette n bunte An 18 fler,