kanpfi wurde in ſalſt. Lebens tionale“ elun⸗ ——. ͤ—— * „. 90 t nöigungsblatt der Heß. Bürgermeiſterei und anderer Vehörben- Vereins⸗ u. Geichäftsanzeiger Auliches vertu Erſcheinungsweiſe: Nr. 70 Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Beilagen: Freitag, den 23. März 1934 Der Reichshaushalt 1934/35 NDDB. Berlin, 22. März. Das Reichskabinett beſchäftigte ſich in der Sitzung vom 22. März in mehr als vierſtündigen Verhandlungen in der Hauptſache mit dem Reichsetat für 1934/35. Das vom Reichsfinanzmmiſter vorgelegte und eingehend be⸗ gründete Reichshaushaltsgeſetz für das Rechnungsjahr 1934 vurde verabſchiedtet. Der Reichshaushaltsplan iſt ausgeglichen und ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit rund 6,4 Milliarden RM. ab. Die beiden Seiten des Haushalts weiſen mithin zegenüber dem Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1933 eine Steigerung um rund 500 Millionen RM. auf, die auf der Aus⸗ Zabeſeite insbeſondere durch Ausgaben zur Abdeckung der Vor⸗ delaſtung für die verſchiedenen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen dedingt iſt. Ferner verabſchiede das Reichskabinett ein 1 Geſetz zur Aenderung und Ergänzung von Vorſchriſten auf dem Gebiete des Finanzweſens. Der hauptſächlichſte Zweck dieſes Geſetzes iſt, über verſchiedene Heſetze zerſtreute Vorſchriften finanzieller Art in einer Weiſe umzugeſtalten, die den erhöhten Anforderungen, die die Wieder⸗ aufrichtung des Wirtſchaftslebens an die Finanzkraft des Rei⸗ hes stellt, beſſer als bisher gerecht wird. Zu dieſem Zweck wer⸗ den u. a. das Garantieſondervermögen für Exportkredite und der Anleihetilgungsfonds aufgelöſt, wobei jedoch Vorſorge ge— troffen iſt, daß die Erfüllung der bisher mit deren Hilfe zu be⸗ wirkenden Leiſtungen nicht beeinträchtigt wird. Auch wird an Verabſchiedung des Ctats im Reichskabinett— Zahlreiche Geſetzesvorlagen beſchlofſen. Stelle der bisher nur einmaligen Ausloſung der Anleiheab⸗ löſungsſchuld des Reiches in Zukunft eine zweimalige Ausloſung zum 1. Oktober und zum 1. April erfolgen. Anter den zahlreichen Vorlagen, die in der heutigen Sitzung vom Reichskabinett weiterhin verabſchiedet wurden, ſind zu nennen: ein Geſetz über den Verkehr mit induſtriellen Rohſtofſen und Halbfabrikaten, durch das die Verſorgung der Induſtrie mit den lebenswichtigſten Rohſtoffen in einer wirtſchaftlich möglichſt günſtigen Verteilung ſichergeſtellt wird. Zu dieſem Zweck werden Aeberwachungs— ſtellen für beſtimmte Warenarten errichtet. Ferner ein Geſetz zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben, ein Geſetz über die Heimarbeit, ein Geſetz über Verkehr mit Tieren und tieriſchen Erzeugniſſen, ein Geſetz über die einſtweilige Neuregelung des Straßzenweſens und der Straßenverwaltung, ein Geſetz über die Aenderung der Vorſchriften über die Ehrengerichtsbarleit der Rechtsanwalt⸗ ſchaft, ein Geſetz über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet der Zwangsvollſtreckung und ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums. Danach ſollen u. a. auch die Paragraphen 5 und 6 dieſes Geſetzes bis zum 30. September 1934 in Geltung bleiben. Schließlich beſchloß das Reichskabinett, das Nachtbackverbot für die Zeit vom 1. April bis 30. September aufzuheben. Die Beratungen des Reichskabinetts über eine große An⸗ zahl weiterer Vorlagen werden am Freitag nachmittag fortgeſetzt. Die Aufgabe der Reichsſtatthalter. Reichsſtatthalterkonferenz beim Führer. DNB. Berlin, 22. März. Am 22. März fand in der Reichskanzlei eine Sitzung der Reichsſtatthalter ſtatt, die den ganzen Vormittag in Anſpruch nahm. Reichskanzler Adolf Hitler ſprach über die ſtaatspoli⸗ tiſchen Aufgaben der Reichsſtatthalter, wie ſie ſich aus der Durch⸗ führung des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar d. J. ergeben. Nach den Ausführungen des Reichskanzlers ſind die Reichs⸗ ſtatthalter, die der Dienſtaufſicht des Reichsinnenminiſters unter— ſtellt worden ſind, die Träger des Willens der oberſten Führung des Reiches, nicht aber die Sachwalter der einzelnen Länder. Ihre Aufgabe kommt nicht von den Ländern, ſondern vom Reiche; ſie vertreten nicht die Länder gegenüber dem Reiche, ſondern das Reich gegenüber den Ländern. Der Neuaufbau des Reiches erfordert eine einheitliche klare und dauerhafte Konſtruktion der Staatsverwaltung mit logiſcher Gliederung der Verwaltungseinheiten unter einer zentralen Reichsgewalt. Der Dationalſozialismus hat die hiſtoriſche Aufgabe, das neue Deutſche Reich zu ſchafſen, nicht aber die Auf⸗ gabe, die Länder zu konſervieren. Somit ſind die Reichsſtatthalter in erſter Linie Hoheitsträger der nationalſozialiſtiſchen Idee und Sachwalter des National— 5 8 nicht aber Verwaltungsträger eines beſtimmten Staates. Der Reichskanzler trug den Reichsſtatthaltern auf, dafür zu ſorgen, daß ein ſelbſtändiges Vorgehen einzelner Partei- und Dienſtſtellen in Wirtſchafts- und fin anzpolitiſchen Dingen überall unterbunden wird, da für die Wirtſchafts- und Finanzpolitik einzig der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichs⸗ finanzminiſter und für die Geld- und Bankpolitik nur der Reichs⸗ bankpräſident zuſtändig ſeien. Ehe Lokal- und Landesſtellen oder Dienſtſtellen in der Partei und Parteiorganiſationen wirtſchaft⸗ liche oder finanzielle Anordnungen treffen, müſſe in jedem Falle eine vorherige Klärung mit der zentralen Reichsbehörde ſtatt— gefunden haben. Dies gelte naturgemäß auch für alle anderen Verwaltungszweige. In dieſem Zuſammenhang ſprach der Reichskanzler in längeren Darlegungen über die notwendige Einheit zwiſchen Staat und Partei. Im Anſchluß an die Darlegungen des Reichskanzlers gab Reichsinnenminiſter Dr. Frick noch verſchiedene Verwaltungs— anweiſungen bekannt, die die Durchführung der von dem Reichs- kanzler vorgetragenen Grundſätze gewährleiſten ſollen. An den Beſprechungen nahmen ſämtliche Reichsſtatthalter, der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, der preu— ßiſche Miniſterpräſident, General Göring, die Staatsſekre— täre Dr. Lammers und Funk ſowie der Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, Reichsleiter Bormann, teil. Eine japaniſche Stadt durch Feuer zerſtött 1000 Tote— 100 000 Obbdachloſe DNB. Tokio, 22. März. In der Stadt Hakodate, die faſt 200 000 Einwohner zählt, ſt am Mittwoch eine rieſige Feuersbrunſt ausgebrochen, die ſich noch immer weiter ausdehnt. Man befürchtet, daß etwa 1000 Menſchenleben zu beklagen ſein dürften. Allem Anſchein nach iſt das Feuer dadurch entſtanden, daß mehrere Schornſteine vom Sturme umgeworfen worden waren. In Halodate ſind, wie weiter gemeldet wird, etwa 80 Pro⸗ zent der Häuſer durch die furchtbare Feuersbrunſt zerſtört wor⸗ den. Die Zahl der Obdachlosen wird auf mehr als 100 000 ge⸗ ſchätzt. Zahlreiche Flüchtlinge haben Unterkunft auf den Fahr⸗ zeugen im Hafen geſucht. Halodate iſt die zehntgrößte Stadt Japans und die größte Stadt nördlich von Tokio. Nachrichten über Einzelheiten laufen bisher nur ſehr ſpär⸗ lich ein, da faſt ſämtliche Verbindungen unterbrochen ſind. Aus dieſem Grunde iſt auch eine genaue Feſtſtellung über die Zahl der Opfer noch nicht möglich, man ſpricht jedoch von 1000 Toten und 15 000 Verletzten. Ein furchtbarer Sturm trägt zur Er⸗ höhung der in der Stadt herrſchenden Panik bei und verhindert die Löſcharbeiten. Am Donnerstagmorgen war noch kein Nach⸗ laſſen des Feuers zu beobachten. Das Geſchäftsviertel iſt faſt vollkommen zerſtört. Das Gefängnis brannte bis auf die Grund- mauern, nieder, ſo daß die Gefangenen von Militärabteilungen aus der Stadt herausgeführt werden mußten. Das Militär iſt im übrigen in weitgehendem Maße zu den Silfsarbeiten ein⸗ geſetzt.— Der Sturm, von dem das ganze Land betroffen iſt, hat auch in Tokio leichte, aber ſehr ausgedehnte Schäden ver⸗ urſacht. Bei den Verſicherungsgeſellſchaften liefen bereits Scha- denmeldungen aus Hakodate im Betrage von 50 Millionen Ven Pein. Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchſiſliie wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang „Anter allen Umſtänden ein Abkommen!“ Londons ſchwere Aufgabe. a Die Achſe der europäiſchen Politik heißt London— Rom. Vom Foreign Office aus geſehen, hat Mufſolini mit ſeinem Abkommen mit Oeſterreich und mit Ungarn der engliſchen Poli— tik eine ſehr heiſſe Aufgabe abgenommen, indem er ein Gegen— gewicht gegen die Kleine Entente, gegen Frankreich im euro⸗ päiſchen Oſten und Südoſten ſchaffte. Die engliſchen Zeitungen taten zwar etwas überraſcht, daß zu den angekündigten han⸗ delspolitiſchen Abkommen auch noch politiſche Abreden traten, ja die„Times“ meinte ſogar, es verſtoße gegen den Geiſt des Viermächtepaktes, daß Italien den anderen Vertragskontrahen— ten ſo ſpät, das heißt nach Abſchluß des Vertrages, erſt Mit⸗ teilung von ſeinen Abſichten machte. Der politiſchen Geſchick⸗ lichkeit Muſſolinis, der vor allem der Kleinen Entente eine freundliche Einladung mit für ſie zur Zeit unerfüllbaren Bedingungen zum Eintritt ſchickte, wird hohe Anerkennung ge— zollt und unumwunden ausgeſproch en, daß hier ein erſter Weg gefunden und beſchritten ſei, die ſhſtmörderiſche Hochſchutzzoll— und Autarkiepolitik zu durchbrechen.. England macht ſich nun um ſo ungeſäumter an ſeine poli⸗ tiſchen Aufgaben, die mit der deutſchen und der franzö⸗ ſiſchen Note nun neu geſtellt ſind. Die engliſche politiſche Leitung befleſpigt ſich ſeit Jahresbeginn einer außerordent⸗ lichen Vorſicht und Zurückhaltung, um nur ja nicht von ſich aus mit einer unvorſichtigen oder vorzeitigen Aeußerung das durch die franzöſiſche Hartnäckigkeit ſo unendlich ſchwierig gemachte Geſpräch über Abrüſt ung und Friedensſicherung zu belaſten. Dieſe Zurückhaltung überträgt ſich auch auf die Preſſe, die bei⸗ ſpielsweiſe nur ſehr wenig Aufhebens von den weittragenden Aeußerungen des belgiſchen Miniſterpräſidenten machte— nicht weil ſie dieſe nicht gebilligt hätte, ſondern weil ſie das franzöſiſche Erſtaunen nicht noch durch entſprechende Kommen— tare mehren wollte. So war es der Regierung eigentlich auch angenehm, ö daß das Parlament eine Ausſprache über die Außenpolitik und die Reiſe des Lordſiegelbewahrers veranſtal⸗ tete, ehe Deutſchland auf die franzöſiſche Note und ehe Frank⸗ reich auf die engliſche Note geantwortet hatte. Denn daß die Ausſprache gerade nicht über die ſchwebenden Angelegenheiten ging, daran lag der Regierung alles. Sehr richtig faßte denn dann auch der liberale Führer Herbert Samuel das Ergeb- nis der Aussprache dahin zuſammen, daß man zu frühzeitig über die Außenpolitik ſich unterhalten habe. Aber das wollte die Regierung, die in ihren ganzen Dispoſitionen vorſichtiger und umſichtiger geworden iſt, ſeit die öffentliche Meinung ihr ſcharf einige Mißgriffe vorhielt und nach einer Verjüngung der Miniſter verlangte und ſeit die Außenpolitik von einem Dreigeſpann geleitet und bearbeitet wird: Sir Simon iſt noch der Chef. der Lordſiegelbewahrer Eden iſt der Reiſemarſchall der engliſchen Politik und der neue Anterſtaatsſekretär Lord Stanehope vertritt die Regierung im Hauſe der Lords. Die Verteilung der Verantwortung und der Geſchäftsführung be⸗ deutet gleichzeitig auch eine Vervielfältigung der aktiven und überwachenden Kräfte der Politik und der überarbeitete Sir Simon braucht nun nicht mehr die Nerven zu verlieren. „Wie ſehr England die noch nicht gebannte Aufrüſtung ver- meiden will, ia beinahe fürchtet, muß man ſagen, zeigt ſehr deutlich eine Aeußerung von Baldwin, als die Air Eſti⸗ mates im Parlament zur Debatte ſtanden; Baldwin ſagte aus— drücklich daß er für die geſamte Regierung ſpreche, als er er— klärte:„Nehmen wir einmal an, die Abrüſtungskonferenz geht ſchief: keinen Augenblick würde die Regierung zögern, am näch— ſten Tag alle Anſtrengungen zu machen, mindeſtens unter den weſteuropäiſchen Mächten eine Luftkonvention abzuſchließen um der europäiſchen Ziviliſation willen.“ Und erſt, wenn dieſe neuen Verhandlungen zu nichts führen würden, dann würde die engliſche Regierung keine Anſtrengungen und Opfer ſcheuen, um ihrer Luftflotte die nötige Stärke zu verſchaffen. Dieſe Er— Lawinenunglück in der Schweiz. Tod zweier opfermütiger junger Männer. DRB. Baſel, 22. März. Ein Zug der Bernina ⸗Bahn iſt am Donnerstag⸗ vormittag mitſamt ſeinen vielen Paſſagieren durch Opfermut zweier Arbeiter aus einer ſchweren Gefahr gerettet worden. Kurz bevor der Zug auf der Station Berninahäuſer einfahren wollte, löſte ſich von dem über dem Ort hochſtrebenden Munt Pers eine große Schneelawine los, die im Volksmund als die„Dicke Marianne“ gefürchtet wird. Die Schneemaſſen ſtürzten auf das Bahngleis nieder, das auf einer Strecke von etwa 800 Metern und einer Höhe von 3 bis 4 Metern zugedeckt wurde. Ein 20jähriger Arbeiter und ein 27jähriger Bahnangeſtellter liefen, mit Signalen bewaffnet, dem Zuge in voller Angſt entgegen, um ihn zum ſofortigen Halten zu veranlaſſen. Ihre Signale wurden wahrgenommen. Im gleichen Augenblick wurden die Beiden von den rieſigen Schneemaſſen verſchüttet. Der Arbeiter konnte nach etwa einer Stunde als Leiche geborgen werden, während die Leiche des Bahnangeſtellten noch geſucht wird. Dem Zugführer gelang es, auf der dort beſindlichen Brücke den Zug zum Halten zu bringen und zwar rechtzeitig kurz vor der Nieder⸗ gangſtelle der Lawine. D 8 e ee S 1K FFF e r FFF 7 hatte ſich unter der Anklage des Betruges der Kunſthändler Ludwig Mack zu verantworten vom Lumpenſammler zum Antiquitätenhändler hatte(er hatte dabei das Glück, einen echten von 100 000 RM. zu entdecken), einer raſchen Bezahlung wertvolle zwar geringe Anzahlungen, nachher aber bezahlte er nichts mehr und nahm inzwiſchen auf die Bilder Darlehensgelder auf, von denen er lebte. burg und einige Münchener Kunſthändler geſchädigt. Staatsanwalt hatte richt erkannte auf 1 der NSDAP. meldet, Eltz⸗Rübenach in den Reichsverkehrsrat berufen worden. klärung von Baldwin wurde vor allem dahin ausgelegt, datz England unter keinen Amſtänden den Verhandlungsfaden ab— reißen laſſen wolle. Denn als ein neugieriger Abgeordneter weiter frug, ob dieſe dann geplanten Luftverhandlungen wenig— ſtens von vornherein zeitlich begrenzt würden, erwiderte Bald win ſcharf, daß er die Abſichten der Regierung deutlich genug gekennzeichnet habe und daß jeder Abgeordnete, der der Regie— rung nicht traue, gegen ſie ſtimmen könne. Die Regierung hält ihre optimiſtiſche Haltung durch: eine Konvention muß unter allen Amſtänden gefunden werden. Nun liegt auch die franzöſiſche Antwort auf das britiſche Memoran— dum vom 29. Januar vor, die ſehr geheim gehalten wird, wenn auch der Grundtenor der Antwort ſchon einigermaßen bekannt war, Die Lage iſt klar genug: Frankreich gibt den Ball an England zurück. Abrüſtung gegen Sicherheit! Zwei Worte kennzeichnen die franzöſiſche Forderung und die bisherige engliſche Haltung, in der nun in den letzten Tagen ein— wenn nicht alles täuſcht— entſcheidender Wandel ſich anbahnt. Frug Frankreich:„Sicherheit?“, dann antwortete England:„Ja, ſelbſtverſtändlich!“ Frug Frankreich weiter: „Welcher Art?“, dann antwortete England bisher:„Darüber beraten wir im gegebenen Falle.“ Mit dieſer Antwort gab ſich Frankreich ſeit Jahren nicht zufrieden— es wollte England von vornherein in der Art feiner Sicherheitsübernahme feſt— legen. Das war und iſt ein ſehr gefährlicher Punkt für die geſamte engliſche Politik. Denn jede Feſtlegung bedeutet nichts anderes als eine Bindung des Foreign Office an den Quai d Orſay, bedeutet eine Einbeziehung des ganzen Empires in die franzöſiſchen politiſchen Einflußſphären, bedeutet eventuell eine plötzliche Feſtnagelung der engliſchen Handlungsfreiheit auf ein franzöſiſches Ziel, bedeutet in jedem Falle, daß Frankreich und England ſich über eine gemeinſame politiſche Linie im gro⸗ ßen und ganzen ſtändig einig ſein müſſen. Das iſt die Per⸗ ſpektive, die ſich jetzt und ſeit Jahren für die engliſche Politik wieder auftut: Wieweit kann und darf ſich England mit Frank— reich einlaſſen, daß England durch die Aebernahme einer ſehr konkret gefaßten Sicherheitsgarantie in allen Fragen der deutſch⸗ franzöſiſchen Politik letzten Endes auf die franzöſiſche Seite treten muß und ſo den franzöſiſchen Zielen— ob es das will oder nicht— Vorſchub leiſtet? Wer verdenkt es der engliſchen Politik, wenn ſie dieſe Perſpektive nur mit ſtärkſtem Zögern überdenkt, geſchweige denn in ihr eine ideale Löſung ſehen kann. Weiß doch England ganz genau. daß es in einem ge— wiſſen Sinne der Anterlegene iſt, da ſeine politiſchen Intereſſen mehr im Empire und in der großen Welt liegen, während Frankreich mehr oder minder gegenüber Deutſchland ſeine politiſchen Aufgaben ſieht. Wenn nun in den letzten Wochen die großen engliſchen Zeitungen ſich öfters darüber ausließen, daß„Beratungen“ als Sicherheitsgarantie nicht ausreichend für die Franzoſen ſeien und daß man ſich auch über gewiſſe Tat⸗ ſachen der Sicherheitsleiſtung unterhalten müſſe, ſo iſt daraus zu ſchließen, wie ernſt und nackt jetzt die engliſche Politik das Sicherheitsproblem anpackt, anpacken muß. Sieht man ſo die Londoner Sorgen und Probleme, dann verſteht man auch die andere langſame Schwenkung der engliſchen Haltung, die jetzt ich ein ſtarkes Deutſchland wünſcht, wünſchen muß. das mit fenſivwaffen ausgerüſtet die engliſche Poſition als Garant er franzöſiſchen Sicherheit zu Englands und ſeinen eigenen, das iſt Deutſchlands Gunſten, ſtützen muß. Gleichwie die franzöſiſche Antwort an London lautet, die akuten politiſchen Probleme treten in das entſcheidungsvolle Endſtadium. Die Zeit arbeitet langſam für Deutſchland. „Abgeſtufte Sanktionen?“ Ein franzöſiſcher Plan. DRB. London, 22. März. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Am die Prüfung der Abrüſtungslage zu erleichtern, hat die britiſche Regierung den Quai d'Orſay um gewiſſe Auf⸗ klärungen über ſeine Anſichten erſucht. Dieſe Aufklärungen be⸗ ziehen ſich hauptſächlich auf die franzöſiſche Forderung nach weiteren Sicherheitsgarantien, auf die Methoden, die für die internationale Aeberwachung der Rüſtungen vorgeſchla— gen werden, und auf die„Sanktionen“, die bei einer Ver⸗ letzung des geplanten Abkommens Anwendung finden ſollen. Es beſteht guter Grund zu der Annahme, daß Frankreich bereit iſt, einen genauen Plan abgeſtufter„Sanktionen“ vorzu⸗ legen. Wenn z. B. die internationale Körperſchaft eine Ver⸗ letzung des Abkommens feſtgeſtellt hat, würden die anderen Signatarmächte zunächſt die betreffende Regierung darauf auf⸗ merkſam machen und um baldige Regelung erſuchen. Wenn eine darauf folgende Anterſuchung ergeben ſollte, daß die Sache nicht in Ordnung gebracht iſt, würden die Mächte dem betref⸗ fenden Staat eine Zeitgrenze dafür ſetzen. Im Falle einer ab⸗ lehnenden Haltung des vertragsbrüchigen Staates würden dann weitergehende Schritte unternommen werden, die von einer ein— fachen Weigerung finanziellen und wirtſchaftlichen Verkehrs bis zum Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen, der Erklärung eines Boykotts und vielleicht einer Blockade zur See und als allerletztes Mittel bis zu einem geme gegen die widerſpenſtige Macht, mit anderen Worten. zum Kriege führen würde. Der Korreſpondent fügt hinzu: Dieſes Syſtem entſpricht den Vorſchlägen, die Frankreich ſchon früher hinſichtlich des Artikels 16(Sanktionen) der Völkerbundsſatzung gemacht hat. DNB. Paris, 23. März. Die franzöſiſche Antwortnote in der Abrüſtungsfrage an England wird vom Quai d'Orſay am Freitagabend veröffentlicht. Ein Kunſthändler verurteilt. DNB. München, 21. März. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts München 52 Jahre alte Mack, der ſich g aufgeſchwungen Rubens im Werte brachte unter der Vorgabe Bilder in ſeinen Beſitz, leiſtete[d Dadurch wurde ein Prälat aus Frei⸗ Der zwei Jahre Gefängnis beantragt; das Ge— Jahre Gefängnis. Reichsleiter Körner in den Reichsverkehrsrat berufen. DNB. Berlin, März. Der Leiter der Reichsbetrieb gruppe Verkehr und öffent⸗ 22 dom Reichsverkehrsminiſter Frhr. von finden. 0 haben und nicht haben verſtehen wollen, fällt auf die freiſinnige mung auf politiſche Erneuerung wird inſamen Polfzeivorgehen a nur einen mächtigen Antrieb erhalten können. werden noch akuter werden. 0 Partei ſein, 0 einer haltbaren ſtaatlichen Erneuerung führen zu helfen.“ Die Wahlen des ſchweizeriſchen bisheriger ſchreiber Dr. Huber Kaſſer⸗Bern. rat im 60. Lebensjahr. Journaliſt ſinnigen Waatländiſchen Blattes Mitarbeit auf dem internationalen ſeinen Sitz in Bern hatte. Jahre als Aeberſetzer. Finanzdepartements, am Donnerstag nachmittag dem Bundes- rat ſein Rücktrittsgeſuch überreicht. mußte ſeit den letzten acht liche Betriebe, Pg. Gg. Körner, iſt, wie der preuß. Preſſedienſt Zeitpunkt war nach der offiziellen Mitteilung des Bundesrats, daß er die Reformpläne von Muſy prüfe, DNB. Prag, 22. März. In ſeinem am Mittwoch im Außenausſchuß des Abgeord— netenhauſes und des Senats gehaltenen Expoſé beſchäftigte ſich der tſchechoſlowakiſche Miniſter des Aeußern, Dr. Beneſch, ausſchließlich mit dem Problem Mitteleuropa und der Löſung der öſterreichiſchen Frage. Der Miniſter hob in einer hiſtoriſchen Betrachtung zunächſt die drei Verſuche einer Löſung des öſter⸗ reichiſchen Problems hervor, die deutſche, die italieniſche und die mitteleuropäiſche Löſung. Man müſſe die endgültige Linie der öſterreichiſchen Regierung abwarten. Als intereſſante Einzel— heit erwähnte der Redͤner, daß Präſident Maſaryk und er die Berechtigung hätten, über dieſe Frage objektiv und offen zu ſprechen, denn während des Krieges hätten die Beiden ganz voreingenommen die Vereinigun g Oeſterreichs im Deutſchen Reich empfohlen, da ſie der Annahme waren, daß dies vielleicht auch für die Verbündeten die annehmbarſte Löſung ſein werde. Dieſe Anſicht ſei jedoch bereits 1917 auf— gegeben worden, da ſich allſeitiger Widerſtand dagegen gezeigt habe. Die Tſchechoſlowakei habe die Löſung der Friedens— konferenz angenommen und werde ihr auch treu bleiben. Der Miniſter befaßte ſich dann weiterhin mit dem Problem des Anſchluſſes und erwähnte dabei die Februar⸗Kundgebung Englands, Frankreichs und Italiens. Würden ſich die Dinge ſo entwickeln, wie die deutſchen und öſterreichiſchen Nationalſozia— liſten es ſich vorſtellen, dann würden ſchwere und langandauernde Streitigkeiten in Europa entſtehen; ſoweit er die Lage kenne, würde ſich der Standpunkt Italiens, Frankreichs und der übri— gen intereſſierten Staaten auf keinen Fall ändern, auch wenn Oeſterreich nationalſozialiſtiſch werden follte. Bei den am 17. März in Rom unterzeichneten politiſchen und wirtſchaftlichen Protokollen habe es ſich um eine Vertiefung der Beziehungen zwiſchen Italien, Oeſterreich und Angarn ohne politiſche Blockbildung gehandelt. Die Tſchechoſlowaker und die Kleine Entente betrachteten dieſe Verſuche nicht als ungünſtig, möchten aber mit dem endgültigen Arteil noch zurückhalten. Es beſtehe leider kein Zweifel darüber, daß gewiſſe Teile der Rede Muſſolinis die Möglichkeiten dieſes Abkommens verkleinern könnten. Die Kleine Entente ſtelle ſich gegen die Pläne einer Zollunion, weil ſie nur eine Vorbereitung für die Rückkehr der Habsburger ſein würden, und in dieſem Punkte kenne die Kleine Entente keine Kom promiſſe. Der Plan einer mitteleuropäiſchen Bündnispolitik ſtoße auf den ſtärkſten Widerſtand, vor allem in Italien. Die einzig richtige Methode, ſo erklärte Beneſch, ſei ſeiner Meinung nach die von Europa garantierte vollkommene Selbſtändigkeit und Anverſehrtheit Oeſterreichs auf der Grundlage des Genfer Proto kolls. Dieſe Löſung könne ſehr gut die italieniſche ergänzen. Oeſterreich müſſe Oeſterreich bleiben, jedoch müſſe Deutſchland die Garantie bekommen, daß Oeſterreich in kein politiſches oder Die Schweizer Bundesratswahl Ständerat Baumann Nachfolger Häberlins. DNB. Bern, 22. März. Die vereinigten ſchweizeriſchen Bundesverſammlungen wählten am Donnerstag vormittag einen neuen Bundesrat für den kürzlich zurückgetretenen Bundesrat Häberlin. Nach zwei erfolgloſen Wahlgängen konnte im dritten Wahlgang der von den Freiſinnigen vorgeſchlagene Ständerat Johannes Baumann von Herisau mit 141 von 214 abgegebenen gültigen Stimmen die abſolute Mehrheit auf ſich vereinigen. Regierungsrat Ludwig, den die katholiſche Frallion zuſammen mit den Liberalkonſervati⸗ ven aufgeſtellt hatte, wurde mit 73 Stimmen ſtark in die Minder⸗ heit verſetzt. Den Ausſchlag gaben die Sozialdemokraten, denen Regierungsrat Dr. Ludwig wegen ſeiner Strenge und Anerbitt⸗ lichkeit gegenüber den marxiſtiſchen Amtrieben ein Dorn im Auge iſt. Ständerat Johannes Baumann iſt am 27. November 1874 in Herisau(Kanton Appenzell) geboren. Er ſtudierte an ſchweizer und deutſchen Aniverſitäten Jurisprudenz und kam bereits mit 31 Jahren in den Regierungsrat ſeines Heimat⸗ kantons. Schon 1911 wurde er zum Vertreter des Kantons in der Ständekammer beſtimmt. Gleich bei ſeinem Regierungs- antritt liegt ihm die große Aufgabe vor, für das abgelehnte Staatsſchutzgeſetz eine tragbare und wirkſame Neuregelung zu * Das Kath. Luzerner„Vaterland“ bemerkt zu der Wahl u a.: „Der Vorwurf, die Zeichen der Zeit nicht verſtanden zu Partei und ihre parlamentariſche Vertretung. Die ſtarke Strö⸗ durch dieſe Bundesrats Die Verfaſſungsreform Es wird Sache der konſervativ⸗ ſie mit vollem Verſtändnis, Ge⸗ ick und der gebührenden Vorſicht zugleich aufzufangen und zu ſtaatspolitiſche Kriſe und die Vorſchläge auf Bundeskanzlers und der zwei Bundesrichter. DNB. Bern, März. gewählt Dr. George Bovet 4 zu Bundesrichtern Bundesgerichts⸗ von Lauſanne und Oberrichter Paul Der neugewählte Bundeskanzler Dr. George Bovet iſt ein ebürtiger Neuenburger und ſteht wie der neugewählte Bundes— Eine Reihe von Jahren wirkte er als und zwar als Bundesſtaat-Redakteur des Frei⸗ „Revue“. Sein Auftreten für ie internationale Verſtändigung betätigte er praktiſch durch Friedensbüro, das früher Im Nationalrat wirkte er viele 5 2. Zum Bundeskanzler wurde Vizekanzler, Rücktrittsgefuch des Bundesrats Muſy DNB. Bern, 22. März. Wie wir erfahren, hat Bundesrat Muſy, der Leiter des Mit ſeinem Amtsrücktritt Tagen gerechnet werden, nur der hinausgeſchoben worden. dung veröffentlicht, wonach beabſichtigt ſei, die tung“ mit der wobei das Kölner Organ nur als Kopfblatt der DAZ. weiter⸗ geführt würde. Der Verlag der„Kölniſchen Zeitung“, der die „Baſeler Nationalzeitung“ merkſam gemacht hat, dementiert dieſe Meldung, die auch be⸗ reits Eingang in die deutſche Preſſe niſche Zeitung“ wird in jeder erſcheinen.“ les Bains erneut Beneſth ber die öſterreichiſche tage wirtſchaftliches Syſtem eingegliedert werde, das ſich Deutſchland richte. gegen miniſters Beneſch werden von Preſſe als Ausdruck des Willens keit Oeſterreichs der vermerkt, die Anabhängig⸗ um jeden Preis zu wahren. gehende Betrachtungen. Sie wird allgemein kühl und kritiſch aufgenommen. Budapeſt: Die Ausführungen Beneſchs werden von der ungariſchen Preſſe nicht ſehr freundlich aufgenommen. Die neue Verfaſſung Oſterreichs. Bezeichnung Republik fällt fort. DRB. Wien, 22. März. Die amtliche„Wiener Zeitung“ macht in ihrer Donnerstag⸗ Ausgabe die aufſehenerregende Mitteilung, daß die Bezeichnung Republik in der neuen Verfaſſung Oeſterreichs nicht mehr vorkomme. Das amtliche Blatt der Bundesverwaltung erklärt, von ausgezeichnet unterrichteter Seite folgende Einzelheiten über Weſen und Inhalt der neuen Verfaſſung erfahren zu haben: Nach der neuen Verfaſſung werde Oeſterreich ſchlechthin als Bundesſtaat bezeichnet, der aus der bundesunmittelbaren Stadt Wien und aus den Bundesländern beſtehe. Die Be— zeichnung Republik entfalle, ſo daß künftig der Staat wahr⸗ ſcheinlich im internationalen Verkehr als„Oeſterreich“ bezeichnet werden dürfte oder als„Bundesſtaat Oeſterreich“. Die beſonderen Verfaſſungsgeſetze der 60er Jahre über die Grundrechte der Staatsbürger ſeien nun in die Verfaſſung ſelbſt hineingearbeitet. Dabei ſei die Preſſefreiheit gewiſſen Einſchränkungen unterworfen worden, ebenſo das The⸗ ater, der Rundfunk uſw.(bisher beſtand bekanntlich nach der alten Verfaſſung vollſtändige Zenſurfreiheit). Dieſe Beſchrän⸗ kungen, fährt das Blatt fort, bezwecken die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und Maßnahmen zum Schutze der Ju— gend. Die Glaubens- und Ge wi aufrecht erhalten. Die Beſtimmungen katholiſchen Kirche ſeien mit dem K ſtimmung gebracht. Auch die Freiheit der Wiſſenſchaft und der Kunſt ſei gewährleiſtet. Dabei ſeien lediglich die Pflichten be⸗ tont, die aus einem öffentlichen Amt erwachſen. Die Beſtim⸗ mungen über die Zuſtändigkeit des Bundes und der Länder in der Geſetzgebung ſeien noch nicht zu Ende beraten. Es ſollten auch die Länder noch gehört werden und zwar wahrſcheinlich zu Beginn der kommenden Woche. über die Stellung der onkordat in Aeberein⸗ Pr Franz Schrefer geſtorben. DNB. Berlin, 22. März. Der bekannte Komponiſt Franz Schreker iſt am Mitt⸗ woch abend nach langer Krankheit an einem Schlaganfall ge⸗ ſtorben. Er war in Monaco am 23. März 1878 geboren. Er wäre alſo am heutigen Freitag 56 Jahre alt geworden. Generalmuſildirektor Ladwig geſtorben. DRB. Dresden, 22. März. Am Donnerstag früh verſtarb nach kurzer Krankheit der Leiter des Dresdener Philharmoniſchen Orcheſters, General⸗ muſikdirektor Werner Ladwig. Er hat ein Alter von nur 3⁵ Jahren erkeicht. Der Dresdner Philharmonie ſtand er erſt ſeit dem 1. September 1933 als alleiniger Dirigent vor. Die Entlaſtung der Land wirtſchaft Ausgaben der Landwirtſchaft wurden um 242 Millionen geſenkt.— Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik. V'. Berlin, 22. März. Eine ſehr beachtliche Bilanz über die Auswirkungen der Maßnahmen des Kabinetts Hitler für die Landwirtſchaft im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regierung wird, wie das VD. Büro meldet, in den Veröffentlichungen des Stabsamtes des Reichsbauernführers gezogen. Darnach hat die klare und zielbewußte Agrarpolitik auch auf rein wirtſchaftlichem Gebiete ſich ſtark ausgewirkt. Man habe im erſten Jahre des Aufbaues die Einnahmen der Landwirtſchaft um rund 790 Millionen erhöhen können, ſon⸗ dern es ſei auch gelungen, die Ausgabenſeite weſentlich zu ent⸗ laſten. Lediglich die Ausgaben für Löhne und Sozialverſicherung haben infolge von Mehrbeſchäftigung eine Steigerung von 75 Millionen erfahren und die Ausgaben für Düngemittel und Maſchinen eine Steigerung um etwa 70 Millionen. Demgegen⸗ über ſtehe aber eine Entlaſtung von insgeſamt 387 Millionen Le, die durch eine erhebliche Herabſetzung verſchiedener Steuern und durch Senkung der Hypothekenzinſen bewirkt wurde. Auch gewährte die Reichsregierung für die zuſätzliche Einſtellung von Landhelfern einen Betrag von 35 Millionen A, wozu noch Bauzuſchüſſe in Höhe von 40 Millionen 7 kommen. Wenn man die eingetretene Entlaſtung der Landwirtſchaft mit den volkswirtſchaftlich erfreulichen Mehrausgaben für neue Ar⸗ beitskräfte uſw. vergleicht, dann bleibt noch immer eine poſitive Senkung der agrariſchen Ausgaben um 242 Millibnen 7K beſtehen. Das bedeutet eine weſentliche Entlaſtung unſerer Land⸗ wirtſchaft. „Kölniſche Zeitung“ erſcheint unverändert und ſelbſtändig weiter. DRB. Köln, 21. März. Der Verlag der„Kölniſchen Zeitung“ teilt mit: „Die„Baſeler Nationalzeitung“ hat eine Berliner Mel⸗ „Kölniſche Zei⸗ „Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ zu fuſionieren, bereits auf ihre Falſchmeldung auf⸗ gefunden hat. Die„Köl⸗ Beziehung unverändert weiter Bergrutſch in Südfrankreich. DNB. Paris, März. In der Nacht zum Donnerstag ſind in der Nähe von 5 Bergmaſſen ins Rutſchen gekommen. Zwe 22 2. Der Bundesregierung gehörte Muſy ſeit 1919 an. U RCT. 3 ——— unbewohnte Häuſer und ein Kaffeehaus, in dem ſich zwei Per⸗ onen befanden, ſind verſchüttet worden. Paris: Die Ausführungen des tſchechoſlowakiſchen Außen- franzöſiſchen Wien: Beneſchs Rede widmen die Wiener Blätter ein- ſſensfreiheit ſei 1 88 5 .—— . 8 CCC N ——— . VVdVVVVVdVVdVVTVCTꝙTꝙVͤTrfddßdßc̃⅛ Ui... 9———— 22 — 1 bend 7 liebe Ar Nugl 9 el 0 4.6. Bett 1 Brot unter den 2 julch 1K. gut 08 l in f. NE. 119 1 30 Stat Erſc Bel Nn nat Ne ſche eine ſtun gewon folge! 90 Mi der pr die vo welt. aner Nebel flacht Jüt raff ln g Ahuhe gebracht itz Mit. lll ge⸗ . Er itz it het feral⸗ n ſur r eſſt ft ien fl. det t in das ies Ind biete men on- ent⸗ dung 1 9 und gen nen ener kde. ung o gen. mit Nr⸗ lde fib⸗ 70— Freitag, den 23. März VBiernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 N.G.⸗Bekauntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗ Einteilung: NS BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch 87 Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 79 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz f Geſchäftszeiten: Dienstag und Frei t a g von 18-20 Uhr 2. Schulungsabend der Ortsgruppe! Am kommenden Dienstag, den 27. März 1934, abends halb 9 Uhr findet im„Kaiſerhof“ der zweite Schulungs⸗ abend ſtatt. Verpflichtet zur Teilnahme ſind alle Partei- genoſſen, alle NSBo.⸗Angehörige und ſämtliche Mit⸗ glieder der Unterformationen, ſoweit ſie dienſtfrei ſind. Selbſt⸗ verſtändlich ſind alle Freunde unſerer Bewegung und die Mitglieder der D. A.F. herzlichſt eingeladen. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Heil Hitler! gez. Franzke, Ortsgruppenleiter. N. S. Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. Betr.: Brotausgabe. Alle diejenigen, welche ſeither nicht beſonders bei der Brotausgabe berückſichtigt werden konnten, weil keine Kinder unter 14 Jahren vorhanden waren, können am Samstag, den 24. März 1934, vorm. 9— 12 Uhr, einen zweiten Brot⸗ gutſchein in der Mühle zum Heſſ. Haus abholen. Alle anderen, welche bei früheren Ausgaben einen zweiten Gutſchein erhalten haben, können nicht berückſichtigt werden. Es kommen alſo nur Hilfsbedürftige mit erwachſenen Kindern in Frage. NS.⸗Volkswohlfahrt.— Ortsgruppe Viernheim Die Beiträge für Monat März 1934 werden am Sams⸗ tag und Sonntag kaſſiert. Schmitt, Kaſſenwalter. NS. Kriegsopferverſorgung, Ortsgruppe Viernheim. Ich bitte ſämtliche hirnverletzten Kameraden der N.S. K. O. B., zum Beiſpiel: Kopf-, Geſicht⸗, Kiefer⸗, Stirn⸗ und Halsſchlagaderverletzungen, Augenbeſchädigungen bezw. Augen⸗ verluſte, ſich am Freitag, den 23. März, abends von 7 bis 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle, Adolf Hitlerſtraße, zu melden, da ich dies dringend benötige. Heil Hitler! Der Ortsgruppenobmann in komm. Vertretung Seelinger. BDM. ⸗Jungmädel Am Freitag um halb 7 Uhr treten alle Jungmädel am Staatsbahnhof an. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Grete Franzke. Bekanntmachung! Zum Zweck der Rechtsberatung wird im Amtsgericht Lampertheim eine NS. Rechtsbetreuungsſtelle errichtet. Die Rechtsbetreuung wird ausgeübt durch die im Bund nationalſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten vereinigten deutſchen Rechtsanwälte und ſteht koſtenlos allen unbemittelten deut ſchen Volksgenoſſen zur Verfügung. Die Mittelloſigkeit der Ratſuchenden muß durch Vorlage einer amtlichen Beſcheinigung nachgewieſen werden. Sprech⸗ ſtunden finden ſtatt: Dienstags und Freitags von 5—6 Ahr nachm. im Amtsgerichtsgebäude in Lampertheim— Zim⸗ mer 15— Heil Hitler! gez. Brückmann, Kreisleiter. Die Volksgeſundheit fördern, heißt Elend verhüten. Werdet Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt! Das Bauhandwerk in der Arbeitsſchlacht Vortragsabend beim Reichshandwerkführer. Berlin, 23. März. Reichshandwerksführer Schmidt hatte für Donners⸗ tag die Reichs⸗ und Staatsbehörden, die Dienſtſtellen der nationalſozialiſtiſchen Partei, die Bankwelt, die Bauwirt⸗ ſchaft und die Preſſe zu einem Vortragsabend in den„Kai⸗ ſerhof“ geladen. In ſeiner Begrüßungsanſprache hob er hervor, daß die Beſtrebungen des Handwerks, die Arbeitsbeſchaffungs⸗ maßnahmen zu fördern, nur dann Erfolg haben würden, wenn die öffentliche Meinung und ihr Vertrauen ewonnen ſei. Dem Rufe des Führers und Volkskanzlers olge das Handwerk mit ſeinen zahlreichen Betrieben, die 3,5 Millionen Menſchen beſchäftigen könnten, um alle Kräfte der privaten Wirtſchaft zu mobiliſieren. Dabei erwarte er die volle Unterſtützung der deutſchen Bank⸗ welt. Eine blühende Bau wirtſchaft ſei der Ausdruck einer blühenden Volkswirtſchaft. Infolgedeſſen ſei deren Neubelebung von entſcheidender Bedeutung für die Arbeits⸗ ſchlacht. Fa,ür die nicht im luftleeren Raum entſtandenen. ſondern praktiſch geprüften Pläne des Handwerks erbitte er von allen geldgebenden Stellen denſelben Mut und dieſelbe Kühnheit für die Unkerſtützung, wie das Handwerk ſie auf⸗ gebracht habe. 8 Darauf hielt der Mitarbeiter des Reichshandwerksfüh⸗ rers, Dr. Weber, einen Vortrag über„Die Selbſthilfe des Handwerks zur Neuordnung der privaten Baumirtſchaft mit dem Ziele der finanziellen Entlaſtung von Reich und Ge⸗ meinden“. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks habe in Verbindung mit den berufsſtändiſchen Verſicherungsan⸗ ſtalten und dem BDA durch die Gründung der„Treu⸗ bau AG.“ eine großzügige Selbſthilfe des Handwerks or⸗ ganiſiert, die neue Wege für die privatwirtſchaftliche Betä⸗ tigung in der Bauwirtſchaft erſchließen wolle. Als Aufga⸗ bengebiet komme in erſter Linie die bautechniſche und finan⸗ zielle Beratung bauluſtiger Volksgenoſſen in Frage. Vor⸗ ausſetzung ſei, daß der Bauherr ſ ein Eigenkapital von mindeſtens 20 bis 30 v. H. des Bau⸗ und Bodenwertes durch Sicherſtellung nachweiſe Die beſondere Schwierigkeit der Beſchaffung der zweiten Hypothek wolle die„Treubau nicht mehr auf dem Wege über öffentliche Hilfe, ſondern durch Einſchaltung des Gemeinſchaftsſparens löſen. —— Aufruj Liebe Volksgenoſſen! In früheren Jahren wurden in der Entwicklung zurückgebliebene, ſchwächliche Kinder von dem Jugendamt auf einige Wochen in Luftkurorte und Seebäder geſchickt, um ſich hiervon zu erholen und zu kräftigen. Un⸗ gefähr 400 Kinder kehrten alljährlich dank dieſer ſozialen Einrichtung körperlich und geiſtig geſtärkt, ins Elternhaus zurück. Die angeſpannte Finanzlage der öffentlichen Kaſſen laſſen eine Kinderverſchickung leider nicht mehr zu. Die Kindererholungspflege nun einfach fallen zu laſſen, wäre Verrat an unſeren Kindern, an Deutſchlands Zukunft. Die NS. will ſich dieſer Kinder annehmen. Zwar kann ſie keine Heimverſchickung vornehmen, denn dafür würden auch ihr die Mittel fehlen. Die NS. hat ſich vielmehr zur Aufgabe geſetzt, erholungsbedürftige Kinder in koſtenloſe Fami⸗ lienpflege zu geben. Die für die Inpflegenahme in Frage kommenden Kinder werden von dem NSV.⸗Arzt ausgeſucht. Kinder mit In⸗ fektions⸗ oder ſonſtigen Krankheiten, ſcheiden für die Verſchickung aus. Die Verbringung der Kinder erfolgt vornehmlich nach anderen Gaugebieten, damit zugleich mit der Erholungspflege auch die große nationalpolitiſche Aufgabe erfüllt iſt, die Kinder mit anderen Teilen ihres Vaterlandes vertraut zu machen. Die Einwohner des Kreiſes, die bereit ſind, erholungs⸗ bedürftige Kinder auf die Dauer von durchſchnittlich 4 Wochen koſtenlos aufzunehmen, werden herzlich gebeten, ſich bei ihrem Ortsgruppenwalter oder bei dem Unterzeichneten zu melden. Jede Familie, die ein Kind einige Wochen zur Erholung aufnimmt, ſtellt ſich freiwillig und tatkräftig in den Dienſt der Kindererholungspflege und hilft mit an dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Heil Hitler! Rühl, Kreiswalter der NSV. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 23. März 1934. Denkſpruch. Es iſt kein hoher Berg ſo hoch, zu tief kein tiefes Tal, es dringt hinauf ein Vögelein, hinab ein Sonnenſtrahl. die letzten Schultage Zwei Tage noch— und das Ende des Schuljahres iſt da. Frohen Herzens ſtrömt dann das Volk der Jugend in die Freiheit der ungebundenen, vom Frühling durchwobenen Oſter⸗ ferien. Es ſteht nicht feſt, welche Ferien die ſchönſten ſind, daß aber die Oſterferien die erſehnteſten ſind, das iſt keine Frage. Sie machen den Schlußpunkt hinter wochenlanges intenſives Arbeiten. Was man im Laufe von drei Viertel⸗ jahren verbummelte, im letzten Quartal mußte es nachgeholt werden. Da galt es, den unheilvollen Fünfern und dem ſchrecklichen„kaum genügend“ in weitem Bogen aus dem Wege zu gehen und ſich zum Ausgleich alter Sünden noch raſch ein paar Zweier zu holen. Und das war nicht leicht, wahrhaftig nicht! Ging es doch auch um die Verſetzung in die nächſt höhere Klaſſe! Schwere Wochen! Aber ſie ſind nun vorbei. Die letzten Schultage vor dem Jahresſchluß gelten wohl auch noch ernſter Arbeit, aber ſchon werden die Zügel locker, denn die Noten ſind ja ſchon fertig! Nichts kann mehr an ihnen geändert werden. Man weiß, wer von den Mitſchülern verſetzt wird und wer ein ganzes Jahr weiter die gleiche Klaſſenbank drücken muß. Meiſt iſt die Entſcheidung kaum eine Ueber⸗ raſchung für die Schüler und Eltern, denn dieſe haben vor einigen Wochen, ſofern ihre Kinder zu den zweifelhaften Kandidaten gehörten, einen Brief oder das Zwiſchenzeugnis bekommen, aus dem zu erſehen war, daß die Verſetzung un⸗ ſicher ſei. Wenn jetzt trotzdem das Ziel nicht erreicht werden konnte, ſo iſt das eine recht betrübliche Angelegenheit, die aber ſicherlich übers Jahr glatt überwunden worden iſt.„Im nächſten Jahr wird's beſtimmt geſchafft!“ Für viele Schüler ſind dieſe Tage bis zum Ferienbeginn wirklich und endgültig die letzten: Für die erwachſene Jugend, die von der Schule ins Leben tritt. Es iſt ein ernſter und bedeutſamer Schritt. Der junge Menſch ſoll ſich einfügen in die menſchliche Arbeitsgemeinſchaft der Büros und Werk⸗ ſtätten und Betriebe. Die auch heute noch herrſchende un⸗ geheure Arbeitsloſigkeit macht ihm ſchon den allererſten Schritt ins Leben furchtbar ſchwer. Aber die Jugend läßt ſich nicht unterkriegen. Sie wird ſich durchkämpfen, und weil ſie weiß, daß ſie ſich durchſetzen wird, deshalb iſt ſie frohen Mutes und guter Zuverſicht und freut ſich rechtſchaffen auf den allerletzten Schultag. die Atbeitsächlacht Maurer und Zimmerer geſucht. Wie wir geſtern lt. Mitteilung des Herrn Ortsgruppen⸗ leiters ſchon berichten konnten, werden für eine Hochbaufirma nahe der Stadt Hannover mehrere Hundert Maurer und Zimmerer geſucht. Den Bemühungen unſeres Landsmannes Adam Winkenbach iſt es gelungen auch hieſige Handwerker unterzubringen. Es iſt für billige Unterkunft und Verpfle⸗ gung Sorge getragen. Der Stundenlohn beträgt 90 Pfg. Arbeitswillige wollen ſich morgen Samstag vormittag zwiſchen 8—9 Uhr auf der hieſigen Arbeitsamtsnebenſtelle melden. Nietzſche. * * NS.⸗Volkswohlfahrt. Wir verweiſen an dieſer Stelle auf den Aufruf der Kreiswaltung betr. Pflegeſtellenermittlung. Formulare wollen Sie bei dem Unterzeichneten anfordern. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß keine kranken Kinder in Privathäuſer untergebracht werden, dieſe kommen reſtlos in entſprechende Kurhäuſer. Jedes Kind iſt ärztlich unter⸗ ſucht. Aus dem Anmeldeformular geht hervor, ob Sie Bub oder Mädel und in welchem Alter aufzunehmen gedenken. Viern⸗ heim wolle ſich auch in dieſer Hinſicht ſeiner Gaſtfreundſchaft Deuijches Volk, glaube nicht, daß das Problem der Arbeitsbeſchaffung in den Sternen gelöſt wird! Du ſelbſt mußt mithelfen, es zu löſen. Du mußt aus Einſicht und Vertrauen alles tun, was Arbeit ſchaffen kann. Jeder einzelne hat die Pflicht, von ſich aus nicht zu zögern und nicht zu warten mit ſeinen An- ſchaffungen, mit dem, was er machen ſoll und einmal machen muß. Jeder hat die Pflicht, von ſich aus hier vertrauend auf die Zukunft ſeinen Teil ſofort beizutragen. Jeder Unter⸗ nehmer, jeder Hausbeſitzer, jeder Geſchäftsmann, jeder Einzelne, er hat die Pflicht, nach ſeinem Vermögen mitzuhelfen, Arbeit zu ſchaffen, und vor allem, jeder hat die Pflicht, ſich der deutſchen Arbeit zu erinnern. Adolf Hitler. nicht verſchließen und reichlich Freiquartiere zur Verfügung ſtellen. Heil Hitler! Zöller, Ogruw. Mar. Jünglingsſodalität und OSK. Heute Freitag abend punkt 8 Uhr findet in der Sporthalle die diesjährige Generalverſammlung der Sodalität ſtatt. Um pünktliches Er⸗ ſcheinen wird gebeten, da anſchließend um 9 Uhr die ordent⸗ liche Generalverſammlung der D. J K. ſtattfindet. Zu dieſer Verſammlung ſind alle Mitglieder, Ehren- und Schutzmit⸗ glieder eingeladen. Die O. E. G. gibt Sonntagsfahrkarten zur Kon⸗ firmation(Palmſonntag). Zur Hinfahrt: ab 24. März 0 Uhr bis 25. März 1934; zur Rückfahrt: ab 24. März 12 Uhr bis 26. März 1934 12 Uhr. Außerdem am Montag, den 26. März 1934, von 0 bis 24 Uhr(eintägige Gültigkeit). Firmung und Viſitation. Der Hochwürdigſte Herr Biſchof beabſichtigt in dieſem Jahr das hl. Sakrament der Firmung zu ſpenden: in Darmſtadt am 9. April, im Hohen Dom zu Mainz für ſämtliche Pfarreien des Dekanates Mainz⸗ Land ſowie für Mainz⸗Koſtheim(Sankt Kilian) am 15. April, in Offenbach am 22. April, im Laufe des Sommers in dem Dekanat Oppenheim, im Hohen Dom zu Mainz für alle Pfarreien des Dekanates Mainz-Stadt am 21. Mai, daran anſchließend in den Dekanaten Darmſtadt, Heppenheim und Dieburg, ſowie in der Pfarrei Bensheim. Die Blüte an der Bergſtraße. In dieſem Jahre ſetzt die Blüte an der Bergſtraße ſpät ein. Erſt jetzt werden die erſten blühenden Bäume gemeldet. Es blüht ſeit Anfang dieſer Woche im Gurten des Kreisamtes ein Aprikoſenbaum. Hoffentlich beſſert ſich das Wetter ſo, daß wenigſtens zu Oſtern die Bergſtraße in ihrer bezaubernden Blütenpracht prangt. Die Einwohnerzahl von Lampertheim beträgt nach der letzten Zählung insgeſamt 13 176, davon 7853 Evangel., 4997 Kathol. 87 Iſrael., 183 Freidenker, 53 Apoſtol., 3 Adventiſten, 1 Men. Erjte Viernheimer Tonfilmjchau Das gewaltigſte deutſche Tonſilmwerk „Der Tunnel“ nur Freitag und Samstag im Central⸗Film⸗Palaſt „Der Tunnel“ iſt ein Glanzſtück deutſcher Filmkunſt, ein Ehrenmal deutſcher Technik, ein erhebendes Lied der Arbeit. „Der Tunnel“ iſt ein deutſcher Film, von dem die ganze Welt ſpricht. Er gehört zur Sonderklaſſe von internationalem Rang und bedeutet eine Spitzenleiſtung. Es iſt ein Zukunfts⸗ Problem wie P P 1, das heute ſchon verwirklichſt iſt. Der Tunnel ſoll Amerika mit Europa verbinden; elektriſche Schnell⸗ züge von 400—500 Stundenkilometer werden fahren, um täglich 3—4000 Menſchen von Amerika nach Europa und umgekehrt zu befördern. Dieſes Tonfilmwerk iſt daher für alle Filmfreunde ein großes Ereignis, ein Film, der jede— aber auch jede— Erwartung übertrifft.„Der Tunnel“, der einer der bedeutendſten Tonfilme iſt, die je gedreht wurden, iſt überall im In⸗ und Auslande der allergrößte Erfolg. Wenn ſchon die Ausländer für unſeren Film begeiſtert ſind, werden wir Deutſche es doppelt ſein. Der Film erhielt das Prädikat „künſtleriſch“. Ein Beſuch dieſes echt deutſchen Films iſt allen zu empfehlen. Achtung! Nur 2 Tage! Freitag und Samstag ab 8 Uhr, ab 9 Uhr der Hauptfilm. Ab Sonntag: „Die Herrin von Atlantis Sport⸗Vorſchau Das Hauptintereſſe erheiſchen hier die Spiele in den Gauen, in denen die Meiſter noch nicht feſtſtehen. In Baden iſt der SV. Waldhof mit einem Siege über den Freiburger FC. Gaumeiſter und in Bayern muß der 1. FC. Nürnberg gegen Würzburg gewinnen, um ſich mit dem Titel eines Gaumeiſters ſchmücken zu können. Im Gau Württemberg iſt das Entſcheidungsſpiel zwiſchen Bök⸗ kingen und den Stuttgarter Kickers abgeſagt worden, während Böckingen aufgrund des beſſeren Torverhält⸗ niſſes als Meiſter erklärt wurde. Allerdings kommt das Treffen unter Umſtänden doch noch zuſtande. Das Pro⸗ gramm des Sonntags hat folgendes Ausſehen: Gau Süd⸗ weſt: Phönix Ludwigshafen— AO. Worms, Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen, FSV. Frankfurt— SV. Wiesbaden, FK. Pirmaſens— Eintracht Frankfurt, Offen⸗ bacher Kickers— Sportfreunde Saarbrücken. Gau Ba⸗ den: Sc. Freiburg— VfR. Mannheim, VfB. Mühlburg — Phönix Karlsruhe, SV. Waldhof— Freiburger FC. Gau Württemberg: Meiſterſchafts⸗Endſpiel: Stutt⸗ garter Kickers— Union Böckingen, Sportfreunde Stutt⸗ gart— Ulm 94, FC. Birkenfeld— Stuttgarter SC., SSV. Ulm— ASV. Feuerbach. Gau Bayern: 1860 München — FC. München, Wacker München— ASV. Nürnberg. Gau Mittelrhein: Kölner CfR.— Kölner SC. 99, Fortung Kottenheim— JV. Neuendorf. Gau No dh 7 ſen: SC. 03 Kaſſel— Sport Kaſſel, Hermannia Kaſſel— Heſſen Hersfeld. In einem Städteſpiel treffen ſich Hanau und Fulda in Hanau, ein Privatſpiel führt VfB. Stuttgart und den Karlsruher FV. zuſammen. 5 e ſe⸗ * f Frontſoldatenſiedlung in Darmſtadt Reichs ſtatthalter Sprenger leitet den Bau ein. Darmſtadt. Durch den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Revolution und den Willen des Führers gehen jetzt die Hoffnungen der Frontſoldaten und Kriegsopfer nach eige⸗ ner Scholle in Erfüllung, der Wunſch nach dem Stückchen deutſcher Erde, für die ſie jahrelang Tag und Nacht kämpfend durch Hölle und Tod gingen und mit ihrem Herzblut ver⸗ dienten. So wurde heute in Darmſtadt eine Frontſoldaten⸗ ſiedlung von zunächſt 35 Heimſtätten in Angriff genommen. Am Waldrand, wenige Minuten vom Hauptbahnhof, wird ſie unter tätiger Mithilfe der Siedler und der Allgemein— heit erſtehen. Reichsſtatthalter Sprenger bezeichnete das eigene Heim als Stützvunkt der deutſchen Familie, den Quell des deutſchen Volkstums. Der Redner kam dann auf den Gemeinſchaftsgedanken zu ſprechen, der bereits 1914 ſich ausgedrückt hatte. Als wir dann zurück⸗ kamen, als deutſche Soldaten unbeſiegt und die Waffen doch als geſtreckt angeſehen wurden, da hatten wir es je⸗ nem unheilvollen Einfluß zu danken, der nicht erſt ſeit dem Kriege, ſondern Jahrzehnte lang ſchon in unſerem Volke wühlte, es auseinanderbrachte und dahin führte, daß es letzten Endes widerſtandslos geworden war. Aber die Opfer des Weltkrieges waren nicht umſonſt gebracht. Der Glaube an Deutſchland konnte nicht ausgerottet werden. Bald entſtand der Keim zu neuem Aufſtieg. Mit dem Beginn der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution wurden wir in den Stand geſetzt, an jene heilige Tradition anzuknüpfen: für die Männer zu ſorgen, die in Not und Gefahr ſich dem Vaterland geweiht hatten. Wenn wir heute an dieſer Stelle eine Siedlung be⸗ ginnen dürfen, eine Siedlungsſtätte, die jedem einzelnen Raum gibt, daß in ſeiner Wohnung Licht, Luft und Sonne einen ſo breiten Raum haben, daß ſeine Familie gedeiht, ein geſunder Nachwuchs geſichert iſt, dann danken wir es lediglich dem heißen Willen des Begründers der NSDAP., dem Kanzler des Deutſchen Reiches und Führer des deut⸗ ſchen Volkes, Adolf Hitler. Dieſe Siedlung ſoll ſtets ein lebendiges Denkmal blei⸗ ben für das deutſche Volk in alle Jukunft, ein Denkmal, an dem ſich jeder Deutſche bewußt ſei und an dem er immer wieder zu dem Gedanken zurückgeführt werden muß: Deukſchland iſt unüberwindlich, wenn es in kreuer Gefolg⸗ ſchaft zu ſeinem Führer ſteht. * Die Arbeiten der Niedmelioration Von Darmſtadt ging die Fahrt des Reichsſtatthalters auf eine Arbeitsſtätte nahe bei dem Phillipshoſpital, wo 450 neue Notſtandsarbeiter angetreten waren. Sie wurden von d t Für Leutnant Buſch brach eine andere Zeit heran. Gewiß, Kilian ſchrieb alles auf, was er kaufte bzw. von ſeinen Vorräten an den Haushalt des Leutnants lieferte, aber es hinderte ihn ja keiner, es im Gewicht nicht ſo genau zu nehmen und die Preiſe nach Gutdünken einzuſetzen. Das Pfund Wurſt kam eben bei ihm auf zwanzig Pfennige und hatte außerdem mindeſtens tau⸗ ſend Gramm. 5 Die erſten Tage wollte Leutnant Buſch bei der reich⸗ lichen Verpflegung bremſen und ſagte:„Sie müſſen ja in drei Tagen mit dem Gelde fertig ſein.“ „Nein, Herr Leutnant, ich ſchreibe alles auf. Herr Leutnant können ſich überzeugen.“ Leutnant Buſch ſah die erſten Wochenabrechnung genau durch. Er begriff die Preiſe nicht. Aber Kilian beruhigte ihn. „Das ſind die Selbſtkoſten meines Vaters, Herr Leut⸗ nant. Sie müſſen ſchon geſtatten, daß ich mit meinem Leutnant ebenſowenig ein Geſchäft machen will, wie ich von mir aus was ſchenke.“ „Da habe ich ja mit Ihnen Glück gehabt, Kilian!“ ſtrahlte Leutnant Buſch.„Wenn Sie's mir zu den Selbſt⸗ koſten Ihres Vaters berechnen... dagegen brauche ich mich ja nicht zu ſtemmen.“ „Gewiß nicht, Herr Leutnant!“ So war das Verhältnis zwiſchen beiden das denkbar beſte. Mußte Kilian für den Leutnant mal was einkaufen, ein paar Blumen oder was es auch war, er kaufte märchen⸗ haft billig ein, aber das tat er gern, denn er hatte eine famoſe Stellung und Buſch war eine Seele von einem Menſchen. So entwickelte ſich zwiſchen beiden ein gutes kamerad⸗ ſchaftliches Verhältnis. Ein paar Wochen ſpäter ſagte Leutnant Buſch zu Kilian:„Kilian... ich muß meinen Kameraden einen Bierabend geben.“ „Befehl, Herr Leutnant!“ „Wir ſind acht Offiziere! Kaltes Abendbrot... Bier! Was meinen Sie, mit wieviel wir das machen können?“ „Wollen Herr Leutnant nicht ein warmes Abendbrot machen?“ „Menſchenskind, Kilian, das iſt mir zu teuer! Das kann ich nicht ausgeben. Der Abend darf höchſtens zwan⸗ zig Mark koſten.“ „Genügt vollkommen! Mein Vater hat mir ein Stück Rindskeule geſchickt. Ich nehme das und mache einen feinen Rinderbraten. Gemüſe dazu, bißchen Kompott! Iſt alles nicht teurer als kaltes Abendbrot!“ „Mir iſt es recht! Können Sie denn einen Braten machen?“ „Nein, Herr Leutnant! Aber.. ich. ich würde bitten, die Tochter des Herrn Feldwebels zur Küche heranzuziehen. Der Herr Feldwebel Knebelbach erlaubt es gern!“ Buſch lächelte. „Kilian, Kilian.. Feldwebelstochter?“ l„Noch nicht. Herr Leutnant, aber... das habe ich mir geſchworen, die ſoll meine Frau werden!“ „Da bekämen Sie eine tüchtige Frau! Aber Achtung, Energie hat ſie für drei im Leibe.“ haben Sie was mit der hübſchen ——.—— Reichsſtatthalter Sprenger als neue Arbeitsſoldaten be⸗ grüßt, wobei der Redner hervorhob, daß in Heſſen die Bo⸗ denverbeſſerungsarbeiten muſtergültig ſeien. Staatsminiſter Jung erklärte, daß im neuen Arbeitsjahr 18 000 ha im Ried melioriert würden. Das erfordere 3.8 Millionen Mark, von denen 2.7 auf Löhne entfielen. Die Notſtandsarbeiter hätten in dieſem Jahr 252000 Tagewerke, der Arbeitsdienſt 321000 Tagewerke zu leiſten. Den Schluß der Reichsſtatthalterfahrt bildete eine Be⸗ ſichtigung der Eiſenbahnhalteſtelle Lorſcher Wald, wo nach Abholzung und Entwäſſerung des nördlich gelegenen Wieſen⸗ geländes eine Neuſiedlung entſtehen ſoll. Naſſauiſche Landkarten aus drei Jahrhunderlen. Diez. Das Naſſauiſche Heimatmuſeum in Schloß Oranienſtein zeigt in einer Ausſtellung naſſauiſche Land⸗ karten aus drei Jahrhunderten(16381858). Die Karten geben ein buntſcheckiges Bild der Zerſplitterung und der verſchiedenen Beſitzverhältniſſe im kleinen Raſſauer Land und führen vor Augen, ein wie weiter Weg es bis zum einheitlichen Deutſchland war, das in dieſen Tagen die nationalſozialiſtiſche Regierung ſchuf.— Eine Sonderſchau zeigt in farbigen Litographien naſſauiſches Militär aus den Jahren 1845 und 1849. Bei dieſer Gelegenheit ſei er⸗ wähnt, daß das Naſſauiſche Heimatmuſeum von der Er⸗ richtung der nationalſozialiſtiſchen Bildungsanſtalt in Schloß Oranienſtein vollkommen unberührt bleibt. Auf ausdrücklichen Wunſch der Regierung ſteht der Mittelbau auch künftig für Muſeumszwecke zur Verfügung. * Frankfurt a. M.(Ein Deviſenſchieber.) Im Juli vorigen Jahres begab ſich der Geſchäftsführer der Metallhütte Jacobi GmbH. ins Ausland. Wie durch Be⸗ amte des Steueraußendienſtes feſtgeſtellt wurde, hatte der Geſchäftsführer kurz vorher 5000 Mark abgehoben und ein Auto für 4685 Mark verkauft. Dieſe Beträge hat er ohne Genehmigung der Deviſenbewirtſchaftungsſtelle mit ins Ausland genommen Das Schöffengerichk ordnete im ob⸗ jektiven Verfahren die Einziehung dieſer Summen an. Ein weiteres derartiges Verfahren, bei dem ein Betrag von 180 000 Mark in Frage kommt, befindet ſich noch in der Schwebe. ** Wiesbaden.(Dreiſter Raubüberfall.) In ſpäter Abendſtunde wurde eine 72jährige Frau von einem unbekannten Mann, der angab als Angeſtellter des Elek⸗ trizitätswerkes die Lichtleitung prüfen zu müſſen, in ihrer Wohnung überfallen. Der Täter warf die Frau auf das Bett und entriß ihr mit großer Gewalt eine Taſche, die ſie Straßburg 1 7* Ein fröhlicher Aiilitärroman aus der Vorkriegszeit Such wa b Tauuundnddnnnnndnnannanmnmummmmmmkſnmmmmmmmmunmunmnumnmmmmummmmmmmmmmmnmmnum zehn Finger lecken kann. Einziger Sohn, Vater hat großes Schanktiſch ſtehen?“ eine Kantineuſe gibt!“ Wilhelmine böſe. ſohn! Nie!“ „Da fürchte ich mich nicht, Herr Leutnant! Ich bin den armen Teufeln die Luſt zum Soldatſein nehmen! Das auch nicht ganz ohne!“ „Sicher, ſicher, alſo gut. einverſtanden, machen Sie ein warmes Abendeſſen. Und das Bier?“ „Da habe ich einen guten Gedanken, Herr Leutnant! Ich kenne einen Zapfer von der Niederlage der Kulm— bacher Brauerei. Da kann ich ein Fäßchen zum Netto⸗ preis bekommen!“ „Was koſtet denn das? „Ich dachte ſo eine reichliche Vierteltonne... wird gegen zehn Mark rankommen, Herr Leutnant!“ Buſch ſchüttelte den Kopf. „Sie ſind ein Tauſendſaſſa, Kilian! Alſo gut, hier haben Sie zwanzig Mark! Morgen abend ſteigt der Bier⸗ abend!“ * Feldwebel Knebelbach kommt in die Küche und traut ſeinen Augen kaum. Da ſitzt doch der verflixte Kilian, den Rumbuſch mit in Verdacht hat, daß er ihn mit verprügelte. „Was willſt du denn hier?“ Kilian iſt nunmehr„alter Mann“ und dazu Offiziers⸗ burſche. Da bringt ihn Knebelbachs Schnauzen nicht aus der Ruhe. „Ich warte auf Herrn Feldwebel!“ „Was koſtet denn das“ „Leutnant von Buſch läßt anfragen, ob Fräulein Tochter morgen bei der Zubereitung eines warmen Abend— eſſens zu einem Bierabend beim Herrn Leutnant die Küche übernehmen würde.“ Der Feldwebel ſtreicht den Schnauzbart. Die Sache kommt ihm etwas verdächtig vor. f 4880, wie kommt denn Leutnant Buſch auf meine Toch⸗ Er 7 „Ich bin draufgekommen, Herr Feldwebel! Ich kenne hier niemand ſonſt, den ich hätte vorſchlagen können.“ „Na, meinetwegen! Alſo Guſtel... daß du es weißt ... ſobald das Eſſen erledigt iſt, hier antanzen!“ „Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, Vater!“ Kilian ſchmunzelt als er geht. „Du...!“ ſagt der Feldwebel zu ſeiner Tochter„haſt du was mit dem Kilian?“ „Ich? Nein! Noch nicht!“ „Noch nicht? Was ſoll das heißen?“ „Er gefällt mir ganz gut, iſt doch ein hübſcher Menſch und ſo luſtig iſt er.“ „Und eine gute Partie!“ ſagt Frau Wilhelmine vom Herd ruhig.„Eine Partie, nach der ſich ein Mädel alle Gut, Schlächterei und Wirtshaus.“ „Was iſt'n das ſchon, ſoll Guſtel mal hinter dem „Das würde ich gern tun, Vater! Schade, daß es hier „Du biſt verrückt! Dem Rumbuſch ſeine Werbung?“ „Jetzt höre mir mit dem Rumbuſch auf!“ ſagt Frau ſe.„Den Kerl mag ich nicht als Schwieger⸗ „Weil er den Kerls Raiſon beibringt?“ „Quatſch! Raiſon beibringen heißt noch lange nicht — zubereiten. Kilian herangeſchafft, außerdem zweierlei Kompott. blitze. rr——òd— ſtets unter dem Rock zu tragen pflegte. Die Taſche ent⸗ hielt u. a. 460 Mark Bargeld. Auf die Hilferufe der Ueber⸗ fallenen flüchtete der Täter und mit ihm eine Frau, die während des Ueberfalles Schmiere geſtanden hatte. In der Eile ließ der Räuber ſeinen Hut und ſein Werkzeug zurück. * Rüdesheim.(Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm im Rheingaukreis.) Außer dem ſeitheri⸗ gen großen Arbeitsbeſchaffungsprogramm im Rheingau⸗ kreis, das mit den großen Rodungsarbeiten in den Wein— bergen und Wegebauten bis jetzt 17731 Tagewerke voll⸗ brachte, iſt ein weiteres Arbeitsbeſchaffungsprogramm durch den ſtellvertretenden Landrat, Kreisleiter Kremmer, in die Wirklichkeit umgeſetzt worden. Im Gebiet der Stadt Lorch wird eine größere Waldaufforſtung vorgenommen, die 1850 Tagewerke umfaßt. Größere Wegebauten ſind vor- geſehen in den Gemeindegebieten von Aßmannshauſen mit 2400, Lorchhauſen mit 4400 und Forſthaus Rüdesheim mit 1000 Tagewerken. ** Biedenkopf.(Chordirigent nach der Probe vom Tode ereilt.) Im Kreisort Steinperf wurde der Dirigent des Gemiſchten Chors unmittelbar nach der Be⸗ endigung der Geſangsprobe von einem Herzſchlag betrof⸗ fen, an deſſen Folgen er bald darauf verſchied. * Limburg.(Die Zahl der Wohlfahrtser⸗ werbsloſen zurückgegangen.) Der Kreis Lim⸗ burg, der im März 1933 die Höchſtzahl von Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen mit 1613 erreicht hatte, konnte innerhalb Jahresfriſt durch umfangreiche Arbeitsbeſchaffungsmaß⸗ nahmen die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen um reichlich 70 Prozent ſenken. Am 20. März 1934 hatte der Kreis nur noch 424 Wohlfahrtserwerbsloſe. Völlige Befreiung iſt zu erwarten. *Oeſterrich(Rheingau).(Ein 91 jähri ger Mann ertrunken.) Der im hieſigen St. Clemenshaus unter- gebrachte 91jährige Invalide Neujahr aus Erbach, ein Ve⸗ teran von 1866 und 1870—1871 war am Rhein ſpazieren gegangen. Als der Mann am Kranen auf der ſteilen Ufer⸗ mauer Halt machte, muß er einen Schwindelanfall erlitten haben, denn plötzlich ſtürzte er die Mauer hinab in den Fluß. Herbeieilende Leute machten ſich ſofort an die Ber⸗ gung des Verunglückten und konnten den Mann auch nach kurzer Zeit aus dem Waſſer ziehen, doch war der Tod be⸗ reits eingetreten. Dillenburg.(Wiedereröffnung der Eibels⸗ häuſer Hütte.) Gaubetriebszellenleiter Becker ſprach anſtelle des verhinderten Reichsſtatthalters. Für den Heſ⸗ ſen⸗Naſſauiſchen Hüttenverein ſprach Direktor Dr. Hecker⸗ Ludwigshütte, der darauf hinwies, daß das Eiſenerzvor⸗ kommen im Dillgebiet noch auf viele Jahre hinaus die Möglichkeit zur Exiſtenz der letzten Hochofenwerke biete. Direktor Jung, Neuhütte, gab einen geſchichtlichen Ueberblick über die Entwicklung der Eiſeninduſtrie im Dillgebiet. tut er, jawoll! Du nimmſt ihn natürlich in Schutz, weil er dein Spielkumpan und dein Zechkumpan iſt.“ Der Feldwebel ſah ein, daß es beſſer war, nicht weiter zu ſtreiten. Brummend verließ er die Küche. * Guſtel trat an. Sie ſah wieder lecker aus, daß Kilian ſchmunzelte. „Was ſehen Sie mich ſo an, Herr Kilian?“ „Weil Sie ſo ſchick ausſehen! Uebrigens. den Herrn hängen wir jetzt in die Feuereſſe... und das Fräulein auch. Klingt doch viel netter!“ „Ja! Einverſtanden! Alſo kochen ſoll ich?“ „Nee, braten!“ „Gut, alles da?“ „Ja, hier liegts Fleiſch in der Pfanne, angebraten habe ichs ſchon.“ Mit ſachkundigen Augen ſah Guſtel in die Pfanne. „Wo haben Sie denn dieſe Rieſenpfanne her? Wollen Sie ein ganzes Regiment ſattfuttern? Ich denke, es ſind nur acht Mann?“ „Acht Offiziere bitte!“ „Glauben Sie, daß die das ſchaffen?“ „Wir wollen auch miteſſen!“ „Ja, aber das ſind doch mindeſtens 15 Pfund!“ „Im Vertrauen, das dürfen nur fünf Pfund ſein.“ Guſtel begriff und kniff ein Auge zu. „Bon, bon! Nett, daß Sie dem armen Buſch'n biß⸗ chen unter die Arme greifen.“ „Nicht wahr, das ſage ich mir auch! Würzen müſſen Sie nun noch!“ „Werden wir gleich mal beſorgen. Alſo, Pfeffer, Salz .. Salz iſt genug drin... haben Sie Lorbeerblätter und Gewürznelken?“ Als Kilian dann die Soße koſtete, da ſchmeckt ſie ſchon anders. Gemeinſam gingen ſie dann dran, das Gemüſe zu⸗ Blumenkohl, Rotkraut und Sellerie hatte „Das wird eine noble Tafel! Haben Sie das Bier denn auch ſchon da?“ „Guſtel, Sie haben Appetit?“ Das Mädchen lachte und wurde rot. „Ich... ich... trinke überhaupt kein Bier!“ „Das ſagt in unſerm Dorf der alte Krautkopf auch!“ „Und?“ i „Er trinkt kein Bier... er läßt es nur ſo hinunter⸗ laufen.“ „Pfui, Kilian, wenn ich keinen Spaß verſtünde!“ „Dann wären Sie nicht hier!“ „Wie bitte?“ „Dann hätte ich Sie gar nicht gebeten! Mein Mädel muß Spaß verſtehen! „Wer iſt Ihr Mädel?“ Guſtels Augen ſchoſſen Zornes⸗ „Aber Guſtel, ich habs Ihnen doch ſchon geſagt, daß Sie meine Frau werden müſſen?“ „Müſſen? Auf dem einen Ohre bin ich blind, Kilian!“ lacht Guſtel. „Alſo... Guſtel... Hand aufs Herz! Verflixt, jetzt kommt der Leutnant!“ Nein, der Leutnant war es nicht. Das Faß Bier kam. Kilian bezahlte 22 Mark 80 Pfennige. Als der Bierkutſcher fort war, ſagte Guſtel:„Was hat Ihnen der Leutnant für den Abend gegeben?“ (Fortſetzung folgt). ——— „ 55 . gigen die Jul ehm junge Jungen onderet Hilke t die Un Ma Tru Viedm apt Landſt darunt luſt, vi Zucht geht die O M Pei J und 9 ohe guetſd haben gardie Anal den. 1 der! ung beiter der! den Dom jenig ſtrie Veit Vor bine Sch beit chen 90 Ei ſch W 0 bes ver der An Ehr Hie Me tri lian rn lein len i i ſen lz d on . 01 1 U Neu-Iſenburg.(Vom Spiel in den Tod Adolf⸗Hitler⸗Straße ſpielte ein vier Jahre alter San 5 einem Sandhaufen. Plötzlich ſprang das Kind auf und lief quer über den Fahrdamm. Es geriet dabei unter die Räder eines ſchweren Laſtwagens und wurde auf der Stelle ge⸗ tötet. Die Mutter hatte den Vorgang von der anderen Straßenſeite aus beobachtet, ohne jedoch das Unglück ver⸗ hüten zu können. 1 Lampertheim.(Die Ausgrabungen bei Lam— pertheim.) Heimatforſcher Lehrer 354 nimmt mit Hilfe ihm zur Verfügung geſtellter Leute vom hieſigen Ar⸗ beitslager planmäßig Ausgrabungen an der Kiesgrube im kurzen Klippelacker an der Wormſer Straße vor, die be⸗ reits hervorragende Erfolge zeitigten. In dieſen Kies⸗ * wurden wiederholt Knochen und Zähne ausgeſtor⸗ ener Säugetiere der Eiszeit gefunden und geborgen. Nördlich an die Gruben ſchließt ſich ein Gräberfeld an, das nach Sachverſtändigenanſicht bis in das erſte Jahrhundert vor Chriſti fällt. Es handelt ſich dabei um Brandgräber, in denen Urnen mit Aſche gefunden wurden. s Groß-Gerau.(Ein Junge von Sandmaſſen ve rſchütte t.) Vier Knaben im Alter von zehn Jahren gingen an eine Sandkaute, um eine Höhle zu graben. Als die Jungens ſchon ziemlich tief gegraben hatten, brach ein Lehmbrocken herab, der die Decke mitriß. Dabei wurde der junge Wacker unter den Sandmaſſen begraben. Einer der Jungen verſuchte den Verunglückten auszugraben und ein anderer lief zu dem nahen Bahnwärterhaus und wollte um Hilfe telefonieren. Als der herbeigerufene Schutzmann an die Unglücksſtelle kam, war der Junge bereits tot. 2 Mainz.(Sicherungsverwahrung für eine Frau.) Die 36jährige geſchiedene Ehefrau Gertrude Wiedmann aus Karlsruhe iſt eine unverbeſſerliche Hoch⸗ ſtaplerin. Seit ihrem 20. Lebensjahr iſt ſie 19 mal wegen Landſtreicherei uſw. mit rund 11 Jahren Freiheitsſtrafen, darunter 5 Jahren Zuchthaus, Arbeitshaus und Ehrver— luſt, vorbeſtraft. Zurzeit verbüßt ſie wieder eine zweijährige Zuchthausſtrafe. Das hieſige Bezirksſchöffengericht ordnete letzt in einem beſonderen Verfahren gegen die Wiedmann die Sicherungsverwahrung auf unbeſchränkte Zeit an. Mainz.(Bei Montagearbeiten abgeſtürzt.) Bei Montagearbeiten an einem Neubau in der Zelluloſe— und Papierfabrik ſtürzte ein Arbeiter aus etwa 9 Meter Höhe ab. Der Verunglückte, der Rippenbrüche, eine Leber— quetſchung und eine Gehirnerſchütterung davongetragen haben ſoll, wurde in bedenklichem Zuſtand in das Hilde⸗ gardis⸗Krankenhaus eingeliefert. Auf welche Weiſe ſich der 92 5 zugetragen hat, konnte noch nicht feſtgeſtellt wer— en. Worms.(Die Arbeitsſchlacht in Worms.) Der Stadtverwaltung gelang es, Mittel für die Umgeſtal⸗ tung des Domplanes zu beſchaffen. Der Beginn der Ar⸗ beiten war mit einer großen Kundgebung zur Eröffnung der Arbeitsſchlacht verbunden. Im Hofe des Rathauſes fan⸗ den ſich die Volksgenoſſen ein, die für die Arbeiten am Domplatz neu eingeſtellt wurden. Weiter waren auch die⸗ jenigen Erwerbsloſen erſchienen, die durch die Privatindu⸗ ſtrie neu eingeſtellt wurden. Im Hofe des Rathauſes hielt Beigeordneter Pg. Knörbel eine Anſprache, die dann unter Vorantritt einer SA.⸗Kapelle und einer Abteilung SA. hinaus zum Domplatz marſchierten, wo Kreisleiter Pg. Schwebel zweckentſprechende Worte an die wieder in Ar⸗ beit gekommenen Volksgenoſſen richtete. Außerdem ſpra⸗ chen Domprobſt Daus und Vertreter der Stadtverwaltung. Nieder⸗Mörlen.(3igeuner rettet Pferd.) Dem Landwirt Burk ſtürzte ſein Pferd ſamt Wagen in die Uſa. Ein Zigeuner, der den Unfall mit anſah, ſprang ſchnell ent⸗ ſchloſſen in das Waſſer und rettete das Pferd vom Ertrinken. Gießen.(Zuchthaus und Sicherungsver⸗ wahrung.) Der ſchon wiederholt wegen Diebſtahls vor⸗ beſtrafte Johann Momberger aus Gießen ſtand wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls im Rückfall wiederum vor der Großen Strafkammer. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Ferner erkannte es auf Sicherungsverwahrung. Langenſchwarz(Oberheſſen).(Haus eingeſtürzt.) Hier ſtürzte ein Haus, das mit Winden etwa einen halben Meter hochgehoben werden ſollte, in ſich zuſammen und zer⸗ trümmerte ſämtliche Möbel, die in dem Haus waren. Aus Mannheim Mannheim, 22. März. Die Schnefler kommen nach Mannheim. Für die Eintopfſammlung, die zu vielen Nachbeſtellungen für Holz⸗ löffel führte, hat das Hochtal von Todtmoos insgeſamt 110000 Stück Holzlöffel in den letzten Monaten angefertigt. Zur wei⸗ teren Propaganda werden demnächſt ein Schnitzer aus Bernau und ein Löffelmacher aus Todtmoos ſich nach Mannheim begeben, um den Großſtadtbewohnern zu zeigen, durch welche Handfertigkeit und mit wieviel Handgriffen ein derartiger Löffel entſteht. Tod auf der Straße. In der Kronprinzenſtraße ſtürzte ein 71jähriger Mann, offenbar infolge eines Schlaganfalls, zu Boden und zog ſich erhebliche Kopfverletzungen zu. Er wurde ins Städtiſche Krankenhaus gebracht wo er ſtarb. U Ein Motorboot verſinkt. Bei Baggerarbeiten, die an der Ludwigshafener Sandbank ausgeführt werden, kam ein mit drei Leuten beſetztes Motorboot, wahrſcheinlich durch die Wellen eines Schleppers, zum kentern. Ein Mann der Beſatzung konnte ſich auf einem Prahm, die beiden anderen konnten ſich auf den Radkaſten des Schleppers retten. Das Motorboot trieb noch 100 Meter ſtromab und ſank dann. * i Heidelberg.(Ehrlicher Finder belohnt.) Ein auswärtiger Metzger ließ auf der hieſigen Hauptpoſt ſeine Aktentaſche mit einem Inhalt von 600 Mark liegen. Ein junger Menſch hatte dies beobachtet und fragte den Verlierer, der ſich bereits außerhalb der Poſtanſtalt befand, ob er nicht ſeine Taſche vermiſſe. Dieſer bejahte ſofort, doch erhielt er ſeine Taſche von dem Finder erſt wieder zurück, als er deren Inhalt nachweiſen konnte. Dieſes Vorgehen und die Ehr⸗ lichkeit des jungen Mannes gefielen dem Geſchäftsmann ſo gut, daß er den ehrlichen jungen Mann mitnahm und ihm einen Arbeitsplatz in ſeinem Gaſtwirtsbetrieb zuwies. l Heinsheim.(Noch eine neue Neckarbrücke.) Letzte Woche wurde zwiſchen den Gemeinden Heinsheim und Neckarmühlbach einerſeits und Gundelsheim andererſeits der Vertrag zum Bau einer Neckarbrücke mit der Neckar⸗ baudirektion unterzeichnet. Anſtelle des geplanten Eiſenſteges wird beim Sauwehr Gundelsheim eine neun Meter breite Eiſenbetonbrücke errichtet. Damit ſind die Gemeinden Heins⸗ heim, Zimmerhof und Neckarmühlbach an die große rechts⸗ ſeitige Neckardurchgangsſtraße angeſchloſſen. Damit iſt gleich⸗ zeitig einem alten Uebelſtande abgeholfen. Zahlreiche Volks⸗ genoſſen finden durch den Brückenbau wieder Arbeit und Brot. Die Aeichsautobahnen 1300 Kilometer Reichs autobahnen für den Bau freigegeben DNB. Berlin, 22. März. Zur Eröffnung der Arbeitsſchlacht 1934 haben die Bau— ſtellen der Reichsautobahn tauſende neuer Arbeiter aufgenommen. Die Geſamtſtrecke, die bis zu dieſem Termin vom Generainſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. ing. Fritz Todt, zum Bau freigegeben wurde, hat die Länge von 1500 km(gegenüber 1000 km am Ende des Jahres 1933) erreicht. Die Geſellſchaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen ſchuf durch beſchleunigte Bearbeitung der Vorentwürfe hierzu die Vorausſetzung. 14 von der Geſellſchaft„Reichsautobahnen“ eingeſetzte Bauleitungen machen die freigegebenen Strecken vergebungsreif und leiten die Bauausführung. Im Bau befinden ſich ab 21. März teils im ganzen, teils in Teilloſen folgende Strecken: Bremen— Hamburg Lübeck 169 km Hannover— Magdeburg 135 lem Duisburg Dortmund f 66 km Düſſeldorf— Köln 24 km Frankfurt— Heidelberg— Mannheim 100 km Stuttgart Alm 85 km München— Landesgrenze 100 km Halle— Leipzig 20 km Meerane— Dresden 105 km Breslau Liegnitz 70 km Elbing Königsberg 110 km Stettin- Berlin 92 km 1076 km In Bauvorbereitung ſtehen die Strecken: Düſſeldorf— Duisburg 25 km Frankfurt a. M.—Eiſenach(Teilſtrecke) 30 km Heidelberg— Karlsruhe 41 km Bayreuth Leipzig 162 km Beuthen— Hindenburg— Gleiwitz l 20 km Fürſtenwalde— Frankfurt a. O. 30 km Stettin- Auguſtwalde 44 km Brandenburg— Berlin 35 km Oſtteil des Berliner Ringes 30 km 417 km Als am 23. September 1933 die Bauarbeiten auf der erſten Bauſtelle der Reichsautobahnen in Frankfurt a. M. eröffnet wurden, waren dort 700 Mann angetreten. Heute iſt die Bau— ſtelle Frankfurt Mannheim— Heidelberg im Vollbetrieb und ſtellt zur Eröffnung des Arbeitsjahres 1934 allein 6000 Mann. Insgeſamt haben die Bauſtellen der Reichsautobahnen die Arbeitsſchlacht 1934 mit 19 000 Mann begonnen. In den ein⸗ zelnen Bauabſchnitten wurden in dieſen Tagen für 33 Millionen Reichsmark neue Aufträge vergeben. Damit kommen die jetzt in Angriff genommenen Bauſtrecken voll zur Entfaltung, ſo daß die 2 beſchäftigten Arbeiter von jetzt ab von Woche zu Woche wächſt. Die Feier an der Autobahn 6000 Arbeiter im hieſigen Abſchnitl. Frankfurt a. M. Wenn ein Gau im Deutſchen Reich die zweite Offenſive gegen die Arbeitsloſigkeit mit hundert⸗ prozentiger Ausſicht auf Erfolg aufnehmen konnte, ſo iſt es mit der Gau Heſſen⸗Naſſau. Von den unzähligen Ver⸗ anſtaltungen im ganzen Gaugebiet, die die Frühjahrsoffen⸗ ſive einleiteten, war die Feier an der Autoſtraße die be⸗ deutendſte. Wenige Kilometer von der Stelle, wo der Füh⸗ rer im vorigen Jahr den erſten Spatenſtich zum Bau der deutſchen Reichsautobahnen tat— am Bauabſchnitt Mittel⸗ dick— hatten ſich die auf der Strecke beſchäftigten Arbeiter, darunter einige Neueingeſtellte, eingefunden. Gauleiter Sprenger wies auf den Zweck der zweiten Arbeitsſchlacht hin und ging anſchließend auf die Bedeutung der Auto⸗ ſtraßen ein. Der Leiter der oberſten Bauleitung gab die Zahl der im hieſigen Bauabſchnitt beſchäftigten Arbeiter mit 6000 an. In den letzten Tagen wurden neue Millionenaufträge herausgegeben, ſo zum Bau einer neuen Mainbrücke, einer 400 Meter langen Brücke über den Neckar und einer Maſſe von Unter⸗ und Ueberführungen. * Das Ausland zum 21. März Paris: Die Rede des Führers in Anterhaching wird von einigen Blättern ausführlich, von den meiſten jedoch nur in kurzen Auszügen wiedergegeben, ihre Bedeutung jedoch allge— mein unterſtrichen.„Echo de Paris“ ſpricht von dem„Aus— druck eines ungeſchwächten Willens, der entſchloſſen bleibe, alle Schwierigkeiten zu beſiegen“. London: Die Londoner Zeitungen veröffentlichen ausführ— liche Berichte über den Beginn der großen Arbeitsſchlacht in Deutſchland. Das große Intereſſe geht daraus hervor, daß mehrere Blätter ſich eingehend über die Einweihung des gro— ßen Schiffshebewerks in Niederfinow berichten laſſen. Warſchau: Die polniſche Preſſe ſchenkt ebenfalls der Rede des Führers große Beachtung. Ganz Deutſchland, ſo ſagt ſie, habe im Zeichen dieſer gewaltigen Kundgebung geſtanden. Mailand: Die Mailänder Preſſe gibt ausführliche Be— ſchreibungen von der Veranſtaltung in Anterhaching unter teil— weiſe wörtlicher Wiedergabe langer Stellen der Rede des Füh— rers.„Popolo d'gtalia“ ſpricht von der energiſchen Arbeit Deutſchlands auf dem Felde der Arbeit Zunahme der Eheſchließungen. VDZ. Berlin, 22. März. Das Statiſtiſche Reichsamt, das u. a. mit beſonderer Auf— merkſamkeit auch die Entwicklung der Eheſchließungen in Deutſchland verfolgt, legt jetzt, wie das VD3-Büro meldet, die Abſchlußziffern für einen erſten größeren Zeitraum im Jahre 1934 vor. Es handelt ſich dabei um den Berichtsabſchnitt vom 1. Januar bis 24. Februar 1934. In dieſer Zeit ſind in den deutſchen Großſtädten mit 100 000 und mehr Einwohnern ins- geſamt 26 184 Eheſchließungen feſtgeſtellt worden. Da im gleichen Zeitraum des Vorjahres nur 18 563 und in demſelben Zeitabſchnitt des Jahre 1932 ſogar nur 18 478 Eheſchließungen ermittelt worden waren, ergibt ſich alſo, daß die ſtarke Zunahme der Eheſchließungen, die im vorigen Jahre dank der Förde— rungsmaßnahmen der Regierung ſo verheißungsvoll begann, ſich im Jahre 1934 in der gleichen Weiſe weiter entwickeln wird. Berlin: Die Reichsregierung hat der belgiſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie die Einladung zur Teilnahme an der„Inter- nationalen Weltausſtellung Brüſſel 1935“ annimmt. Meldung der Abiturienten Die Meldepflicht der Direktoren und die Zuerkennung der Hochſchulreife. DNB. Berlin, 22. März. Nach der Verfügung des Reichsinnenminiſteriums und der Reichsleitung des Deutſchen Arbeitsdienſtes ſind die Direktoren aller deutſchen Schulen verpflichtet, bis zum 20. März 1934 die Namen und Anſchriften ſämtlicher Abiturienten an den für den Schulort zuſtändigen Arbeitsgau bzw. bei den Abiturientinnen an die zuſtändige Landesſtelle zu melden. Da bisher nicht alle Direktoren ihrer Meldepflicht bis zum feſt⸗ geſetzten Termin, am 20. März 1934, nachgekommen ſind, for⸗ dert die Deutſche Studentenſchaft die Direktoren, die die Mel⸗ dung noch nicht vorgenommen haben, auf, die Namen und An⸗ ſchriften der Abiturienten dem zuſtändigen Arbeitsgau, die der Abiturientinnen der zuſtändigen Landesſtelle bis ſpäteſtens zum 26. März 1934 zu überſenden. Alle Abiturienten und Abiturientinnen werden darauf hin— gewieſen, daß ſie bei der Meldung zum Dienſthalbjahr eine amtliche Mitteilung über die Zuerkennung der Hochſchulreife vorweiſen müſſen. Alle Abiturienten und Abiturientinnen, die die Hochſchulreife erhalten und zu ſtudieren beabſichtigen, und damit zur Ableiſtung des Dienſthalbjahres im Sommer 1934 verpflichtet ſind, müſſen deshalb dieſe ſchriftliche amtliche Mit⸗ teilung ſelbſt anfordern, wenn ihnen die Hochſchulreife bisher gur mündlich zuerkannt worden iſt. Etwas viel. Der Leichenbeſchauer des Weſtdiſtrikts von Lancaſhire er⸗ klärte dieſer Tage, daß er 15—20 Zigarren täglich rauche, und er weigerte ſich, anzunehmen, daß ein Mann, der ungefähr 30 Zigaretten rauche, an Nikotinvergiftung ſterben könne. Es war nämlich ein Mann tot im Bett gefunden worden, oon dem ein Arzt erklärt hatte, der Tod ſei infolge von Nikotin— vergiftung eingetreten. Aus der Anterredung des Leichenbeſchauers mit dem Arzt geht hervor, daß der Beſchauer geſagt hat:„Ich bin Zigarren— raucher ſeit langer Zeit. Nächſtens werde ich meinen 85. Ge— burtstag feiern können. Man ſoll meinen Puls befühlen und ſoll mich gründlich unterſuchen. Ich rauche 15—20 Zigarren jeden Tag. Heute habe ich um 9 Ahr zu rauchen angefangen und ich rauche ſeitdem ununterbrochen. Ich weigere mich, in dem hier zur Rede ſtehenden Falle Nikotinvergiftung anzuneh⸗ men. Es liegt eine natürliche Todesurſache vor.“ Wenn dieſer Leichenbeſchauer ſo viel Zigarren rauchen kann, iſt er in zweifacher Hinſicht zu beneiden. Er hat offenbar das nötige Geld und er hat eine für ſein Alter hervorragende Geſundheit. Nicht jedermann hat beides. Vielleicht und ſogar wahrſcheinlich ſind andere Aerzte anderer Auffaſſung als der Fünfundachtzigjährige, der doch wohl eine Ausnahme ſein Hürfte.(K. V.) Der Führer eröffnet die zweite Arbeits⸗ ſchlacht Der Führer ſpricht von der Bau⸗ ſtelle in Anterhaching aus. Seine Rede, die über alle deutſchen Sender ging und im Mittelpunkt der Feierſtunde der deutſchen Arbeit in allen Gauen unſeres Vaterlandes ſtand, leitete den Beginn der neuen Arbeitsſchlacht des Jahres 1934 ein. 3 ꝙ— Gaarverräter und Völkerbund Das Klagegeſchrei der Wirtſchafts vereinigung“.— Ueber- flüſſige Mühe mit dem Schreiben. Genf, 22. März. Die kleine Gruppe der ſaarländiſchen Separatiſten, die ſich hinter dem Namen„Saarländiſche Wirtſchaftsvereini⸗ ung“ zu verſtecken ſucht, hat die Stirn gehabt, an den Völkerbundsrat ein Geſuch zu richten, in dem ſie um Schutz fegen den durch die nationalbewußten Saarländer angeb⸗ ich ausgeübten Terror bittet. Der Präſident der Saarregie⸗ rung hat es für nötig befunden, diefes Machwerk mit einem beſonderen Schreiben dem Generalſekretär des Völkerbun⸗ des zu überſenden. Das Generalſekretariat übermittelte nun das Geſuch und den Brief des Präſidenten der Saar⸗ regierung den Ratsmit gliedern und ſämtlichen Mitgliedern des Völkerbundes„zur Information“. Man muß dieſe Klagen der Saarveräter, die von allen geſund⸗ denkenden Elementen im Saargebiet abgelehnt werden, ge · leſen haben, um zu empfinden, wie ſehr ſich hier die Völker⸗ bundskreiſe ſelbſt lächerlich machen, wenn ſie dieſes Klagegeſchrei mit ernſter Miene den Regierungen aller Völ⸗ kerbundsſtaaten übermitteln. Tatſächlich weiß die famoſe„Saarländiſche Wirtſchafts- vereinigung“ nichts anderes vorzubringen, als daß es ihr in zwei Fällen nicht möglich geweſen ſei, ihre Anhänger um ſich zu verſammeln“. Beide Male häkten die Beſitzer der für dieſe Verſammlungen vorgeſehenen Säle es angeblich nicht gewagt, ihr Verſprechen zu halten und den Saal zur Verfügung zu ſtellen. Die Nerven dieſer Landesverräter waren ſo zart, daß ſie, wie ſie ſelbſt berichten, ſofort auf die Verſammlung ver⸗ zichteten, als einige Kinder„Heil Hitler“ riefen. Um was für Geſellen es ſich bei dieſer„Wirtſchaftspereinigung“ han⸗ delt, geht auch daraus hervor, daß die Unterzeichner der Petition ſich bemühen, den Nachweis zu erbringen, daß„das Saargebiet bis zum Jahre 1815 franzöſiſch geweſen ſei“, was man aus den franzöſiſchen Namen im Saargebiet und aus einigen dort üblichen franzöſiſchen Ausdrücken erken⸗ nen könne. Die Beſchwerde trägt folgende Unter⸗ ſchriften: Dr. Marx, Schild, Dr. Rupp, Wagner, Mül⸗ ler, ein ſechſter Name iſt unleſerlich. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes und das Generalſekretariat waren zweifellos ſchlecht beraten, als ſie dieſes Produkt landesverräteriſcher Geſinnung als ernſthaf⸗ kes Dokument behandelten. Der Präſident Knox iſt in ſeinem Begleitſchreiben ſogar noch weiter gegangen, indem er die Anſicht ausdrückt, daß die Maßnahmen bezüglich der Ge⸗ nehmigung von Verſammlungen, Ausſchank von Getränken uſw. unter die Beſugniſſe der noch zu ernennenden Abſtim⸗ mungskommiſſion fallen würden. Deutſcher Oroͤnungsdienſt Die Landesleitung der„Deutſchen Front“ an der Saar ibt bekannt:„Die„Deutſche Front“ des Saargebietes ſchafft einen eigenen Ordnungsdienſt, der die Aufgabe hat, die Mitglieder der„Deutſchen Front“ auf eine ſtrikte Be⸗ achtung der ſaarländiſchen Geſetze hinzuweiſen. Jeder, der die im Saargebiet beſtehenden Geſetze und Verfügungen der ſaarländiſchen Regierungskommiſ⸗ ſion verletzt, begeht Verral an der deutſchen Sache. Die geſchaffenen Ordnungsgruppen werden von einem Ord⸗ nungs⸗Obmann geführt. Jede Ordnungsgruppe faßt zehn Mitglieder der„Deutſchen Front“ zuſammen. Die Ord⸗ nungs⸗Obmänner ſind dafür verantwortlich, daß ſich keine Propokateure in die„Deutſche Front“ einſchleichen, um die Einführung einer internationalen Poli⸗ zeitruppe begründen zu können.“ Mit der Heimat verbunden Die Feier der Arbeitsoffenſive im Saargebiet. Saarbrücken, 22. März. Obwohl es dem Saargebiet noch nicht beſchieden war, den 21. März in ähnlich feſtlicher Weiſe wie die Heimat zu begehen, prangten doch Saarbrücken und die übrigen Orte des Saargebietes in reichem Flaggenſchmuck. Keinerlei Auf⸗ forderung war hierzu durch die Preſſe erfolgt. Das Saarvolk ſah es, auch ohne beſonders darauf auf⸗ merkſam gemacht zu werden, als ſelbſtverſtändlich an, ſei⸗ nem Verbundenheiksgefühl mit Deutſchland gerade an die- ſem Tage durch Beflaggen der häuſer Ausdruck zu geben. Tauſende von Saarländern lauſchten der Rundfunk⸗ übertragung mit der Rede des Führers. Ueberall waren Vorkehrungen getroffen, um eine gute Uebertragung zu ſichern und es vielen Volksgenoſſen an der Saar zu ermög⸗ lichen, dieſe Feierſtunde mitzuerleben. In den Schulen verboten 5 Das ſtaatliche Ludwig⸗Gymnaſium in Saarbrücken wollte es ſeinen Schülern ermöglichen, den Tag der Ar⸗ beitsſchlacht am Rundfunk mitzuerleben. Die Schüler ver⸗ ſammelten ſich in der Aula der Schule am Lautſprecher, um den Reden zu lauſchen. Kaum zehn Minuten nach Beginn wurde der Direktor der Anſtalt ans Telephon gerufen und ihm von Seiten der Schulabteilung der Regierungskommiſſion die ſtrikte An⸗ weiſung des Miniſters Joricic übermitkelt, die Schüler ſo⸗ fork in ihre Klaſſen zu führen und den Ankerricht in nor- maler Weiſe fortzuſetzen. Den Schülern wurde es ſomit ver⸗ boken, die erhebende Feierſtunde wenigſtens am Rundfunk mitzuerleben. In zahlreichen Betrieben des Saargebietes wurde die Belegſchaft vor den Lautſprechern verſammelt, um das na⸗ tionale deutſche Feſt wenigſtens im Geiſte mitzufeiern. „Kriegserlebniſſe des Fliegerleutnants Hermann Göring“ Die weitere Veröffentlichung in der„Berliner Illustrierten Zeitung“ unterſagt. DNB. Berlin, 22. März. Der Reichsminiſter für Luftfahrt, Hermann Göring, hat die weitere Veröffentlichung der Artikelſerie„Die Kriegserlebniſſe des Fliegerleutnants Hermann Göring“ in der„Berliner Illuſtrierten Zeitung“ unterſagt, weil einmal die Aeberſchrift irreführend iſt, weil zum anderen der Bericht in ſeinen weſentlichen Punkten auf freier Erfindung beruht, weil er ferner in der reportagehaften Darſtellung dem ſchweren Ernſt des Krieges nicht gerecht wird und weil ſchließlich der Reichsminiſter für Luftfahrt eine Veröffentlichung ſeiner eigene Kriegserlebniſſe in einem Blatt des Verlages Allſtein, der bis zur Machtübernahme durch den Nationalſozialismus dieſen bekämpft hat, grundſätzlich nicht wünſcht. Pjiarrer Wilhelm Senn⸗Sickingen auj eigenen Wunſch beurlaubt. Wie der„Führer“ berichtet, kam Erzbiſchof Dr. Gröber einem Wunſche des Pfarrers Wilhelm Senn entgegen und ſprach, zunächſt für ein Jahr, ſeine Beurlaubung aus. Die „Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums“ hat Pfarrer Senn die einſchlägigen Geſchäfte für Baden übertragen. Bekämpfung des Denunziantentums Neuerdings mehren ſich wieder die Fälle, in denen na⸗ mentlich gegen Perſönlichkeiten, die im öffentlichen Leben ſtehen, und die leitenden Beamten von Behörden und Ver⸗ bänden erfundene und leichtfertig nacherzählte Verdächti⸗ gungen erhoben werden, die nicht ſelten niedrigſten Moti⸗ ven entſpringen. Der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl hat deshalb. wie der„Amtliche Preußiſche Preſſedienſt“ mitteilt, an die ihm unterſtellten Staatsanwaltſchaften einen ſchar⸗ fen Erlaß gerichtet, der die Bekämpfung des Denunzianten- tums zum Gegenſtand hat. In dem Erlaß wird darauf hingewieſen, daß ſowohl die Reichsregierung wie auch die preußiſche Regierung wieder holt die Niedrigkeit und Verächtlichkeit des Denunzianken⸗ tums gegeißelt und den feſten Willen bekundet halten, ge⸗ gen dieſe widerwärtige Erſcheinung mit aller Schärfe vor- zugehen. In Verfolg dieſer Beſtrebungen erſucht der Mini- ſter die Skrafverfolgungs behörden, gegen Denunzianlken mit allem Nachdruck einzuſchreiten. Die NS.-Bolkswohlfahrt ſetzl hilfswerkes fort. fahrt! die Arbeit des Winter- Werdet Mitglieder der NS- Volkswohl⸗ Der Sinn der neuen Milchordnung Vom Reichskommiſſariat für Milchwirtſchaft erfahren wir folgendes: Die Verhältniſſe auf den Milch- und Milcherzeugnismärkten machten teilweiſe ſcharfe Eingriffe in die Art der Bewirtſchaftung dieſer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe notwendig. Aus der unorga- aiſchen Vielheit ſelbſtſüchtiger Anbieter, vermiſcht mit einer großen Anzahl rein liberaliſtiſch eingeſtellter Elemente aus Händlerkreiſen, galt es ein organiſches Ganzes aus der Geſamtheit der Erzeuger don Milch und Milchproduktion zu ſchaffen. Nur ſo kann es ge⸗ lingen, die Preiſe für dieſe lebenswichtigen Erzeugniſſe des deut— ſchen Volkes ſo zu geſtalten, daß ſie für den Erzeuger auskömmlich und für den Verbraucher erſchwinglich ſind. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich bei dieſer völligen Amgeſtaltung des wirtſchaftlichen Denkens gerade die Betriebe, die ſich ganz auf die alten Wirtſchaftsformen eingeſtellt und dazu koſtſpielig inveſtiert haben, heute vor der Not- wendigkeit einer Zurückführung ihrer Betriebe in vernünftige und der Allgemeinheit dienſtbare Formen geſtellt werden. Im national- ſozialiſtiſchen Staat kann nicht durch Anterlaſſung von Maßnahmen die Geſamtheit zugrunde gehen, weil die Intereſſen des Einzelnen und Letzten dabei nicht gewahrt werden können. Wenn, wie im vor- liegenden Fall, über 95 v. H. der Bauern weſentliche Vorteile durch einen planmäßigen Eingriff in die ſeitherige Wirtſchaftsweiſe haben, muß eine vorläufige Benachteiligung der reſtlichen 5 v. H. nach dem 160%„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ mit in Kauf genommen werden. Am die teilweiſe noch beſtehenden und von verſchiedenen Seiten geförderten Anklarheiten endgültig zu beſeitigen, gibt der Reichs- kommiſſar für Milchwirtſchaft im Einvernehmen mit dem Reichs— miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft und dem Reichs- nährſtand über den Verkehr mit Milch und Milcherzeugniſſen vom Bauernhof bis zum Verbraucher folgendes bekannt: 1. Grundſätzlich iſt dem Bauern die Art der Verwertung ſeiner Milch und der daraus hergeſtellten Erzeugniſſe völlig freigeſtellt, ſo- fern er dieſe in der eigenen Wirtſchaft, alſo im eigenen Haushalt oder zur Aufzucht und Fütterung gebraucht. Er kann alſo nach wie vor 3. B. Milch zentrifugieren, die Magermilch verfüttern und die Butter im eigenen Haushalt verwenden, ohne irgendwelchen Beſchränkungen zu unterliegen. 2. Sobald jedoch Milch und Milcherzeugniſſe ihren Weg vom Bauernhof zu anderen Verbrauchern nehmen, unterliegen ſie be⸗ ſtimmten, im Intereſſe des Bauern ſelbſt feſtgelegten Bedingungen und Vorſchriften. Dieſe Vorſchriften ſtützen ſich auf den§ 38 des Milchgeſetzes, des Geſetzes zur Regelung der Verkehrs mit Milch- erzeugniſſen vom 20. Dezember 1933 und die Verordnung über den Verkehr mit Milch und Milcherzeugniſſen vom 21. Dezember 1933. a) Auf Grund des§ 38 können die Milchwirtſchafts- und Milch- verſorgungsverbände beſtimmen, wohin die in den Verkehr gebrachte Milch end die Milcherzeugniſſe zu liefern ſind. Von dieſen geſetzlichen Möglichkeiten muß im Intereſſe der Geſamtheit der Erzeuger überall dort Gebrauch gemacht werden, wo alle Einrichtungen zu einem geregelten Abſatz von Milch und Milcherzeugniſſen vorhanden ſind, wo ſich alſo alle nicht geregelten Abſatzformen überflüſſig und in der Regel für die Allgemeinheit direkt ſchädlich auswirken. Einmal wird nämlich durch das ungeregelte Inverkehrbringen die angeſtrebte Har- monie zwiſche Angebot und Nachfrage und demzufolge eine ſtetige Preisbildung geſtört, und zum andern verteuern ſich die bereits be— ſtehenden Verwertungs- und Abſatzeinrichtungen durch zu geringe Ausnutzung zu Laſten der Allgemeinheit, ohne dem Außenſeiter ſelbſt auf die Dauer Vorteil zu bringen. Die geſchaffene Wirtſchaftsorgani⸗ ſation will in keiner Weiſe eine abſolute Gleichmacherei aller Er⸗ zeuger, ſondern trägt der wirtſchaftsgeographiſchen Lage und ins- beſondere hohen Leiſtungen gebührend Rechnung b) Das Geſetz und die Verordnungen über den V erkehr mit Milch und Milcherzeugniſſen machen das Inverkehrbringen von Milcherzeugniſſen von der Erteilung eines Aebernahmeſcheines der Reichsſtelle für Milcherzeugniſſe, Oele und Fette abhängig, ſofern dieſe Erzeugniſſe nicht unmittelbar an den Verbraucher abgeſetzt wer den. Ein unmittelbarer Verkehr iſt nur dann gegeben, wenn der Er- zeuger ſelbſt die Milchprodukte dem Verbraucher zuführt. Nicht von unmittelbarem Verkehr kann dagegen die Rede ſein, wenn er ſich zum Abſatz der durch den Markt oder die Händlerſchaft gebotenen Mittel bedient. Dieſe Vorſchriften ſind ganz darauf abgeſtellt, das Angebot an den Bedarf anzupaſſen. Bei direkter Abgabe an den Verbraucher iſt die Nachfrage von vornherein ſichergeſtellt, während andererſeits insbeſondere die Wochenmärkte im Falle der Landbutter das beſte Bei⸗ ſpiel dafür abgeben, wie die ungeregelte Zufuhr einer großen Anzahl nicht organiſatoriſch erfaßter Erzeuger die Preiſe zu einem Zufalls⸗ ergebnis der jeweiligen Marktlage macht. Nicht ſelten geben bei Aeberfüllung der Märkte gegen Marktende die Preiſe für Landbutter auf die Hälfte der normalen Preiſe nach. Derartige Erſcheinungen bleiben auf dem allgemeinen Buttermarkt nicht ohne Auswirkung, und die Milcherzeuger in ihrer Geſamtheit ſind die Leidtragenden. Die Beſchneidung einer ſolchen an und für ſich recht fragwürdigen Freiheit der Bauern liegt demgemäß im allgemeinen Intereſſe. Auf die verſchieden gelagerten Verhältniſſe in den einzelnen Er- zeugergebieten angewendet, wird von den durch die Geſetze und Ver⸗ ordnungen gegebenen Möglichkeiten in folgender Weiſe Gebrauch gemacht: J. In Gebieten, welche molkereimäßig noch nicht oder nur unge⸗ nügend erſchloſſen ſind, wird man dem Bauern ſelbſtverſtändlich auch bis zur Wandlung dieſer Verhällniſſe die hofeigene Verwertung ſeiner Milch zu Milcherzeugniſſen auch zum Abſatz weiter geſtatten. 2. Das gleiche gilt in molkereimäßig erſchloſſenen Gebieten, ſo⸗ fern infolge irgendwelcher Amſtände die Zuweiſung der Milch zu einer Molkerei für einen Betrieb mit beſonderen Schwierigkeiten ver- bunden wäre oder wo z. B. in ausgeſprochenen Zuchtbetrieben die ganze Magermilch auf dem Hofe verbleiben muß. 3. In allen anderen Fällen wird die hofeigene Herſtellung von Milcherzeugniſſen zum Zwecke des Abſfatzes unterbunden werden müſſen, um jeden marktſtörenden Einfluß dieſer Erzeugniſſe zu ver- meiden und zugleich die beſtehenden Molkereien im Intereſſe der ge⸗ Hitler jchaßft Arbeit Weiter bewilligte Maßnahmen des Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms im Rhein⸗Main⸗Gebiet: Ergänzungs⸗ arbeiten, Baumaßnahmen an Polizeigebäuden durch das Preußiſche Staatshochbauemt 1 Kaſſel mit 1800 Tage⸗ werke; Umbau des Rathauſes und Erweiterung ſowie Neu- aufbau der Friedhofshalle durch die Gemeinde Kelſterbach mit 1200 Tagewerke; Inſtandſetzungsarbeiten an Kirchen und kirchlichen Gebäuden in den Gemeinden Eberſtadt, Bib⸗ lis und Bürſtadt durch den katholiſchen Kirchenvorſtand in Eberſtadt, Biblis und Bürſtadt mit 3160 Tagewerke. ſcheinen vor auem dort angezeigt, wo der betreffende Bauer ſeither bereits die ganze oder einen Teil ſeiner Milch regelmäßig oder auch nur zeitweilig an eine Molkerei abgeliefert hat. Die Gepflogenheit, ſich des Molkereibetriebs nur zur konjunkturellen Ausnutzung der ſe⸗ weiligen Marktverhältniſſe zu bedienen, kommt in Zukunft ſchon da⸗ durch in Wegfall, daß die Butterpreiſe, wie es bereits heute der Fall iſt, ſich unbedingt ſtetig entwickeln, und daß die Landbutter ihrer nicht ſo guten Qualität und Haltbarkeit wegen im Preiſe niedriger ſein wird. Dieſe Maßnahmen lragen ſerner dazu bei, Mißgünſtigkeit und Anzufriedenheit in den Kreiſen der Erzeuger auszuſchalten und ſie zu einer völkiſchen und berufsſtändiſchen Einheit zu verbinden. 4. Es bleibt auch in Zukunft jedem Bauern unbenommen, ſich eine Einrichtung zur hofeigenen Verwertung ſeiner Milch anzuſchaffen, er muß ſich lediglich über die Ausnutzbarkeit dieſer Einrichtung je nach Lage der Verhältniſſe von vornherein im klaren ſein. Auch bei nicht hofeigener Herſtellung von Milcherzeugniſſen kann die Hof⸗ entrahmung überall dort am Platze ſein, wo ſich nach Lage des Falls, insbeſondere bei ſchwierigen Wegverhältniſſen und dergleichen, die Rahmlieferung mehr empfiehlt als die Beförderung der ganzen Milch. Die Milchwirtſchafts- und Milchverſorgungsverbände ſind angewieſen, allen Verhältniſſen beſtens Rechnung zu tragen. Gegen Verſchandelung der Heimat Der Reichsbund Volkstum und Heimat und die NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ nehmen die Zeit des Frühlingsanfangs zum Anlaß, um eine Kampfwoche gegen die Verſchandelung der deutſchen Heimat durchzuführen, die eine ernſthafte Erziehungsarbeit für die Reinhaltung der deutſchen Heimat in Stadt und Land von den Auswüchſen einer irregeführten Reklameſucht einleiten ſoll. In dem Aufruf dazu heißt es u. a.: Wir wollen, wenn wir hinauswandern und hinausfahren, um uns im deutſchen Wald und auf den deutſchen Bergen von der Hetze der Großſtadtarbeit zu erholen, oder wenn wir die ehrwürdigen Stätten deutſchen Volkstumes und deutſcher Kultur beſuchen, nicht immer wieder an die ſchmählichen Wunden erinnert werden, die liberaliſtiſcher Geſchäftsgeiſt unſerer Heimat geſchlagen hat. Das Bauerndorf iſt kein Reklamekatalog, der Baum iſt keine Litfaßſäule. Die heimat⸗ liche Landſchaft iſt uns zu ſchade, um als Objekt der Aus⸗ beutung des geſchäftlichen keine Ablehnung der Wirtſchaftswerbung überhaupt, der Kampf gilt nur den Reklameauswüchſen einer nunmehr ver⸗ gangenen Zeit. Einem verantwortungsbewußten Volk wird es nicht ſchwer fallen, neue Formen der Werbung zu finden, die das Bild unſerer Heimat nicht verunzieren und verderben. — Beförderung außer der Reihe. Der Reichsminiſter des Innern hat die oberſten Reichsbehörden und die Landes⸗ regierungen erſucht, Beamte, die ſich im Kampf um die nationale Erhebung beſonders verdient gemacht haben und die Gewähr bieten, daß ſie auch fernerhin vorbildlich und er⸗ zieheriſch im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Bewegung wirken werden, nach Maßgabe verfügbarer geeigneter Stellen außer der Reihe zu befördern. In Zweifelsfällen wird vorheriges Benehmen mit dem zuſtändigen Gauleiter empfohlen. Voraus⸗ ſetzung für die Beförderung iſt, daß die Beamten nach Le⸗ bensalter und ihren dienſtlichen Leiſtungen und Fähigkeiten den Anforderungen des höheren Amtes voll entſprechen. Die Landesregierungen ſind ferner erſucht worden, darauf hinzu⸗ wirken, daß die Gemeinden und Körperſchaften des öffent⸗ lichen Rechts entſprechend verfahren. — Verwandtſchaftsehen. Infolge der von der Reichs⸗ regierung veranlaßten Aufklärung über Fragen der Erbgeſund⸗ heitspflege wird häufig die Frage der Verwandtſchaftsehen aufgeworfen. Dazu macht jetzt der Reichsausſchuß für Volks⸗ geſundheitsdienſt einige grundſätzliche Ausführungen. Ueber das Verbot des Bürgerlichen Geſetzbuches hinaus iſt vom Standpunkt der Erbgeſundheitspflege zu barückſichtigen, daß an ſich Verwandtenehen als ſolche nicht mit ſchädigenden Fol⸗ gen verknüpft ſind. Bedenken liegen nur dann vor, wenn in der Familie ein ſogenanntes überdecktes Erbleiden vorhanden iſt, denn dann beſteht eine erhöhte Wahrſcheinlichkeit, daß unter der Nachkommenſchaft von blutverwandten Eltern das Leiden in Erſcheinung tritt. Wollen ſich Blutverwandte hei⸗ raten, dann iſt es auf jeden Fall zweckmäßig, durch einen mit Erbgeſundheitsfragen bewanderten Arzt jeden Einzelfall nach⸗ prüfen zu laſſen. — Wiedereröffnung der Arbeitsfront auch für Jugend⸗ liche. Nachdem die Beitrittsſperre der Deutſchen Arbeitsfront für Einzelmitglieder vom 20. März an bis auf weiteres auf⸗ gehoben iſt, können auf Grund von Vereinbarungen zwiſchen Arbeitsfront und Reichsjugendführung in der kurzen Zeit der Wiedereröffnung auch Mitglieder der Hitlerjugend und des Bundes Deutſcher Mädel der Deutſchen Arbeitsfront zu ermäßigten Beitragsſätzen beitreten, damit ſie ſich in den Einrichtungen der Arbeitsfront der zuſätzlichen Berufsſchulung unterziehen können und die ſozialen Leiſtungen empfangen. Nicht der HJ. oder dem BdM. angehörende Jugend kann nach einer Anordnung der Leiter des Jugendamtes und des Organiſationsamtes der DAF. nicht mehr in die Arbeitsfront aufgenommen werden. Wetterbericht Der Tiefdruck, der bisher die Wetterlage beeinflußte, füllt ſich allmählich auf. Für Samstag iſt zeitweilig aufheitern⸗ des und vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten. Aus der Weit des Wiſſens Man unterſcheidet zwiſchen Linienſchiffahrt und Tramp⸗ ſchiffahrt; die Linienſchiffahrt hält ſich an beſtimmte Fahr⸗ pläne und Routen, während die Trampſchiffahrt, die beſon⸗ ders von kleineren Reedereien betrieben wird, die Schiffe ſo fahren läßt, wie es gerade die Ladungen erfordern. Die meiſten Schmetterlinge verbringen die Nacht an verſteckten Plätzen, gewöhnlich unter Blättern verborgen in Wieſen oder Buſchwerk und zwar ſucht ſich jedes Einzeltier ſeinen eigenen Schlafplatz. Die Erdrinde iſt etwa 1600 Kilometer dick. Im Jahre 1890 hatte jede dritte verheiratete Frau im Alter von 16 bis 45 Jahren ein leben dgeborenes Kind, im Jahre 1910 jede vierte Frau, im Jahre 1925 jede ſamten Erzeugerſchaft zweckmäßig auszunutzen. Dieſe Maßnahmen er— ſiebente Frau und im Jahre 1930 nur jede achte Frau. Nutzens dienen zu ſollen. Das iſt Hliben wfüglů Betr.! eiſt ſowie 1 Wi ſpender, März! doch ſo von un bein 9 können. Reichsz ſtellen, 6 teure und en Gefunt dehnung ein deu heſlung e 90 Main feilt u. en zu l Mereſſe, au erfaht ils früh Es hande Nana J in Petrie 1 De Fe bahldirekt d einige den zum gt, im 0 die R getragen date 1 kannte bei men unf mäßig y ö 90 ken De gyn en Jam, 5 ut teh weauhein; wrden Faber ze mungen U damit 10 lu anf ahr de ———— —— a ere n ee — ũ⁰?——⅛,!. ů¶ A— —— — Amlliche Geschäft befindet sich jetzt F 13 IBreite Straße] Bekanntmachungen Betr.: Durchführung der Arbeitsſchlacht; hier: Arbeitsbeſchaffung für Maurer und Zimmerer. Nach vorl. Informationen werden mehrere hundert Maurer und Zimmerleute für Hoch- bauten für eine Großfirma bei Hannover be⸗ nötigt. Für gute billige Unterkunft und Ver⸗ pflegung wird geſorgt. Der Stundenlohn für Facharbeiter beträgt etwa 90 Pfg. Die Fahrt wird vergütet. Erwerbsloſe, die gewillt ſind, die Arbeit dort aufzunehmen, wollen ſich am kommenden Samstag, den 24. März 1934, vormittags zwiſchen 8—9 Uhr, auf der Arbeitsamtsneben⸗ ſtelle hier melden. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Viernheim, den 23. März 1934 28. Betr.: Erhebung einer Gemeindegetränke⸗ ſteuer. Wir fordern die Wirte zur Einreichung der Getränkeſteuer⸗Erklärung für den Monat Februar 1934 auf. Viernheim, den 19. März 1934. Betr.: Erhebung der Gas-, Strom⸗ und Waſſergelder. Die für das Rechnungsjahr 1933 noch be— ſtehenden Rückſtände an Gas-, Strom⸗ und Waſſergeld gelangen nach Ablauf dieſes Monats zur Beitreibung. Wer daher vor unnötigen Koſten bewahrt bleiben will, bringe ſeine Verbindlichkeiten un verzüglich in Ordnung. Betr.: Reichszuſchüſſe für Gas⸗Waſſer⸗ Heizungs⸗ und Beleuchtungsanlagen, ſowie für die dazu gehörigen Apparate. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Friſt zur Antragſtellung auf Gewährung von Reichszuſchüſſen für die im Betr. angeführten Anlagen und für die dazu gehörigen Apparate, wie Gasherde, Heißwaſſerautomaten, Heißwaſſer— ſpender, Badeanlagen, ſowie Heizkörper, am 31. März 1934 abläuft. Die Anträge müſſen je⸗ doch ſo rechtzeitig geſtellt werden, daß dieſelben von uns geprüft uns bis zum 31. ds. Mts. beim Hochbauamt in Bensheim vorgelegt werden können. Wer alſo Intereſſe an Gewährung der Reichszuſchüſſe hat, muß den Antrag umgehend ſtellen, damit die Friſt nicht verſäumt wird. Ganz beſonders machen wir die Inſtalla— teure auf dieſe letzte Gelegenheit aufmerkſam und empfehlen, dieſe Tage für eine ausgiebige Werbeaktion noch zu benützen. Viernheim, den 19. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung Gefunden wurde ein Kinderſchirm. Viernheim, den 23. März 1934 Polizeiamt J. V. Kühne der Mahnruj an Alle: Werbet Mitglied der A. S.⸗N. Vergessen sie nicht, unser Geschäft befindet sich jetzt F 1, 1(Breite Straße] gegenüber Landauer 7 Vergessen Sie nieht, unser eu Sic du EHI. wählt unsere gute Fertig- Kleidung. Sie sitzt, hat Linie, ist tadellos verarbeitet und kostet garnicht viel. Nur Fachleute, Wie wir, die von der Pieke auf gedient haben, können ihnen in allen Beklei- dungsfragen zuverlässige Berater sein. Unsere Haupt- preise für Frühjahrsmäntel, Straßen- und Sportanzüge: 55. Mannheim 25.— 35.— 45.— zudlu eis ussse Be/ lenepuri adg¹⁰ν,L/ß fee is ang] 1 1 4 ef dis zepuheq ngUse g lesun uu eis ussseBAeA/ lonepur i Jeqnug fe, MO F 1, 1 Breite Straße Lum ſfeſtaqe- i. zum Jamsiagebutt Stets pr fompsons Sch 1 „chwan N pe A P, OOo ο]dMaf A. — 3 22 trocken, kurzge— ſchnitten zu verkaufen Wunderie Holzſtraße 5 Gul Strapaz ier ſahige moderne Anzüge ir Straße und Sport rühfahrsmänte legen-, Codenmänte Hindlacken Hosen „ b. reine Wolle. n den neuesten dacbhen u. Formen aufen Ste zu auf. alleng niedrigen tagen-Dreisen neben O 3, 4, feugebeue Mannheim Erjolgg durch injerieren Vereins⸗Anzeiger M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde. Gärtner, Vorſitzender. Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein 1916. Samstag abend 8.30 Uhr im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ Mitglieder-Verſammlung. Erſchei⸗ nen iſt Pflicht.— Sonntag nachm. 3 Uhr im„Kaiſerhof“ Verſammlung der Frauen⸗ gruppe. Der Vorſtand. Turnverein v. 1893 e. V. Handball: Sonn⸗ tag, 25. März 1934, Freundſchaftsſpiele in Birkenau: Tv. Viernh. 1.— Ty. Birkenau 1. Viernheim 2.— Birkenau 2., Viernheim Jug. — Birkenau Jug. Heute Freitag abend 8 Uhr Spielerverſammlung und Bekanntgabe der Abfahrt. Reſtloſes Erſcheinen erwartet die Leitung. Eine guterhaltene Violine mit Zubehör zu verkaufen Von wem, ſagt der Verlag Aöblierte Mutti hat neue Füße! durch 5 Hühneraugen ⸗„Lebewohl“ Zimmer Lebewohl gegen Hühneraugen und Horn⸗ haut Blechd.(8 Pflaſter) 68 Pfg. in Apo⸗ theken und Drogerien. Sicher zu haben: ſind nicht immer v. heute auf morgen zu vermieten. Mit Nathaus⸗Drog. P. Moskopp Hilfe einer kleinen Personen- Anzeige findet man in den meiſten aufzug Fällen den paſſen⸗ in tadelloſem Zuſtand den Mieter. 4 Lauftreppen Klein⸗Anzeigen in der u jedem annehmbaren Preis Vieruheimer billig zu 1 1645 Volks zeitung mannneim ſind billig und Heumann, E. G. 2 wirkſam! In wirtſchaftlich ſchwierigen Zeiten muß vorſichtiger geworben werden. Man kann dann nicht ſo einfach aus dem Vollen wirtſchaften.— Es iſt aber falſch, die Werbung ü berhaupt abzuſtoppen.— Richtig iſt: Auf Experimente zu verzichten und die erprobten Werbe⸗ mittel ſtärker heranzuziehen. Das erprohte Werbemittel: ss, ³,] ũ, E ꝙꝓ YP/ Die Zeitungsanzeige gemung! Das gewalligste Flmereignis deutscher flimhunst Ein deutscher Spitzenfiim, von dem dle ganze weilt spricht gentung! Flimireunde. Nur Freſtag und Samstag im Central Der Iunnel Ein Tonfum ganz großen Formats. der jeden nNanmen sprengt Diesen Flim silent man nicht, diesen flim erlebt man Ueneral der allergrößte Erfolg! Hommen, senen, staunen CCCCCſCͥͥũͥͥ y d Der Kraſtwagen im Lienſte der Reichsbahn Mainz. Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Mainz teilt u. a. mit: Die neuen Reichsbahn⸗Kraftwagen begin⸗ nen zu laufen. Da iſt es für weiteſte Kreiſe von größtem Intereſſe, Einzelheiten über dieſe grundlegende Neuerung zu erfahren.— Die Reichsbahndirektion Mainz hat be⸗ reits früh begonnen, einen Kraftwagenbetrieb einzurichten. Es handelte ſich aber nur um einige wenige Wagen. Im Monat März hat ſie 26 Laſtkraftwagen neueſter Bauart in Betrieb genommen. Weitere werden demnächſt folgen. — Die Fahrzeuge werden an größeren Plätzen des Reichs⸗ bahndirektionsbezirkes, wie Mainz, Darmſtadt und Worms und einigen anderen beheimatet. Zur Unterbringung wer⸗ den zum Teil freiſtehende Werkſtätten und Schuppen be⸗ nutzt, im übrigen aber Neubauten errichtet. Auch hierdurch hat die Reichsbahndirektion Mainz zur Arbeitsbeſchaffung beigetragen, wie auch der Bau der Kraftwagen dieſem Zwecke in hervorragender Weiſe gedient hat. In Mainz konnte beiſpielsweiſe die ehemalige Dragonerkaſerne mit ihren umfangreichen Stallgebäuden und Reithallen zweck⸗ mäßig umgebaut werden; ſie bietet Raum für mindeſtens 40 Laſtkraftwagen. Die angelieferten Kraftwagen werden im rhein⸗mai⸗ niſchen Wirtſchaftsgebiet zwiſchen den Städten Mainz, Frankfurt, Wiesbaden, Darmſtadt, ferner zwiſchen den In⸗ duſtrieſtädten Worms, Mannheim, Ludwigshafen und Weinheim und Rheingau zur Beſchleunigung der Stückgut⸗ beförderung eingeſetzt. Der Einſatz des beweglichen und ge⸗ genüber dem Schienenfahrzeug oft zweckmäßigeren Laſt⸗ kraftwagens ermöglicht die Einlegung weiterer Fahrten und damit eine Vermehrung der Beförderungsgelegenhei⸗ ten durch Ausfüllung von Zugpauſen unter weitgehendſter Anpaſſung an die Verkehrsbedürfniſſe. Dadurch werden gleichzeitig Stillager, die ſonſt bei Umladen des Gutes auf den Umladeſtellen in Mainz, Worms, Darmſtadt uſw. mehr oder weniger vorkamen, vermieden, ſo daß eine Beſchleu⸗ nigung in der Beförderung bis zu 24 Stunden erzielt wird. Auch dem Güterkraftwagen fällt in der Erſchlie⸗ ßung abſeits der Bahn gelegener Gebiete eine beſonders wichtige Aufgabe zu. So wird eine Kraftfahrlinie ab 26. März von Bensheim nach den abgelegenen Odenwaldorten der Strecke Bensheim Lindenfels in Betrieb genommen. Dies entſpricht langgehegten Wünſchen der Gemeinden und der im Schöneberger Tal anſäſſigen Stein-, Pappe⸗ und Farbinduſtrie, beſonders aber des Luftkurortes Lin⸗ denfels mit ſeinen überaus regen Verkehrsbeziehungen. Einſtellung von nationalen Kämpfern Berlin, 23. März. Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ wehrminiſter hat ſich der Reichsinnenminiſter damit ein⸗ verſtanden erklärt, daß zugunſten von bewährien Kämp⸗ fern für die nationale Erhebung die bei den Behör⸗ den vorhandenen Angeſtelltenſtellen auch weiter⸗ hin, und zwar bis Ende September 1934, nur zu 50 v. H. mit Verſorgungsanwärtern beſetzt werden. Die den Schwer⸗ kriegsbeſchädigten zugebilligten Vorzugsrechte werden durch dieſe Maßnahme nicht beſchränkt. Auch die Vorbehalte für Beamtenſtellen ändern ſich nicht. Sitz für Rußland im Völkerbundsral? Der„Petit Pariſien“, der den Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund für die Septembertagung erwartet, be⸗ richtet, daß die Sowjetruſſen in Genf und einigen Haupt⸗ ſtädten, namentlich in Paris, vorgefühlt und den Eindruck gewonnen hätten, daß ihre Kandidatur nicht nur ſympa⸗ thiſch aufgenommen werde, ſondern daß ſie in Anbetracht ihrer Machtſtellung höchſtwahrſcheinlich ſogar einen Sitz im Völkerbundsrat erhalten würden. Pößneck, Meter hohe zuſammen. vornehmen. einen SA⸗A Preß“ aus nung von 5 Kirche durch Blitz vernichtet 23. März. Im Laufe des Donnerstag nachmit⸗ tag gingen über die Pößnecker Gegend heftige Gewitter nie⸗ der, die von ſchweren Hagelſchlägen begleitet waren. Ein Blitz ſchlug in die Kirche des Ortes Daumitzſch und zündete. Die Kirche wurde völlig ein Raub der Flammen. Der 36 Turm, der drei Glocken trug, ſtürzte krachend ab Textilſchmugglerbande gefaßt. Die ungariſchen Grenz⸗ wachen beobachteten in letzter Zeit einen beſonders lebhaf⸗ ten Schmuggelbetrieb an der tſchechiſch⸗ungariſchen Grenze. Nun gelang es, fünf Schmuggler ſamt ihrer Konterbande feſtzunehmen, als ſie mit einem vollbeladenen Laſtauto die Grenze zu überſchreiten ſuchten. Ab Todesurteil gegen ſüdſlawiſchen Terroriſten. Belgrader Gerichtshof verurteilte den Angeklagten Zrinjfki zum Tode, ſeinen Mitangeklagten Thomas zu lebensläng⸗ licher Zwangsarbeit. Die Verurteilten gehörten einer Ter⸗ rororganiſation an. Sie hatten Sprengſtoffe und Waffen nach Südſlawien geſchmuggelt, um Attentate zu verüben. A Afrikaflieger in der Tſchechoſlowakei feſtgenommen. Der Afrikaflieger Gotthold, der Donnerstag nachmittag in Breslau, ſeinem Heimathafen, eintreffen wollte, mußte auf einem Militärflugplatz bei Prag Der i Pr eine Zwiſchenlandung Als man bei ſeinen Ausweispapieren auch usweis fand, wurde Gotthold in militäriſche Schutzhaft genommen. A Große Bergſtürze in den Anden. Wie die„Aſſociated Lima(Peru) meldet, wurden durch Wolken⸗ brüche rieſige Bergſtürze an den Steilhängen nördlich von Lima verurſacht. Ein ſolcher Bergſturz, der eine Ausdeh⸗ Meilen Länge und 0,75 Meilen Breite hatte, begrub ein ganzes Dorf. —— ů e r W K——— ——— Leupin⸗Creme und Seife K tü 2 denripsweste auf Kunstseide gefüttert Aparte kostüme Fesches Vornehme Kostüme aus solidem Kemmgarn Kostũm ganz auf Kunst- 975 in neuen Frühjahrs seide geſüttert farben, die beliebte Smokingform m. 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Wahrung der Feiertagswürde Reichsgeſetzliche Regelung. Der Reichsinnenminiſter und der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda haben eine Ausführungsverord⸗ nung zu dem Geſetz über die Feiertage erlaſſen. Darnach ſind verboten alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten, die geeignet ſind, die äußere Ruhe des Tages zu beeinträchtigen, ſofern ihre Ausführung nicht nach Reichsrecht beſonders zugelaſſen iſt. Weitergehende reichsrechtliche Verbote werden hiervon nicht berührt. Das Verbot gilt nicht für den Betrieb der Reichspoſt und der Eiſenbahnunternehmungen, für unauf— ſchiebbare Arbeiten, die zur Befriedigung häuslicher oder landwirtſchaftlicher Bedürfniſſe, zur Abwendung eines erheb⸗ lichen Schadens an Geſundheit oder Eigentum, im Intereſſe öffentlicher Einrichtungen oder Anſtalten, zur Verhütung eines Notſtandes oder zur Vorbereitung der am folgenden Tage ſtattfindenden Märkte erforderlich ſind, für leichtere Arbei⸗ ten in Hausgärten oder dieſen gleichzuachtenden Gärten, die von den Beſitzern ſelbſt oder ihren Angehörigen vorgenom— men werden. Während der ortsüblichen Zeit des Hauptgottes⸗ die nſtes ſind verboten: 1. Oeffentliche Verſammlungen, ſofern hierdurch der Gottesdienſt unmittelbar geſtört wird. 2. Alle der Unterhaltung dienenden öffentlichen Ver⸗ anſtaltungen, ſofern nicht ein höheres Intereſſe der Kunſt, Wiſſenſchaft oder Volksbildung oder ein politiſches Intereſſe vorliegt. 3. Auf⸗ und Umzüge, ſportliche und turneriſche Veran— ſtaltungen ſowie Hetz⸗ und Treibjagden auf Wild, ſofern hierdurch der Gottesdienſt unmittelbar geſtört wird. Aus⸗ nahmen ſind zugelaſſen. Am Karfreitag und am Bußtag ſind außerdem verboten: 1. Sportliche und turneriſche Veranſtaltungen. a 2. In Räumen mit Schankbetrieb muſikaliſche Darbie⸗ tungen jeder Art. 3. Alle anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen Veranſtaltungen ohne ernſten Charakter. Veranſtaltungen, wie zuletzt unter 2. und 3. genannt, ſind auch am Heldengedenktag verboten. Am Vorabend des Oſter⸗ und Weihnachtsfeſtes, am erſten Oſtertag und am erſten Weihnachtstag ſind öffentliche Tanzluſtbarkeiten verboten, es ſei denn, daß bei ihnen ausſchließlich deutſche Volkstänze getanzt werden. Zum Schutze ſtaatlich nicht anerkannter kirchlicher Feiertage können die oberſten Landesbehörden für Gemein⸗ den mit überwiegend evangeliſcher Bevölkerung Beſtimmun⸗ gen für katholiſche kirchliche Feiertage erlaſſen. Als Orte mit überwiegend evangeliſcher oder katholiſcher Bevölkerung gelten die Gemeinden, in denen nach der letzten Volkszählung die evangeliſche oder die katholiſche Bevölkerung mehr als die Hälfte der Bevölkerung zählt. 5 Dieſe Verordnung iſt bereits in Kraft getreten. 5 ee eee Bäcker, Metzger und Händler opfern „Nur wer opfert, iſt Sozialiſt“. Es gibt in jedem Volke eine natürliche Gliederung der Maſſen, die vorhanden iſt, wenn ſie auch nicht geſetzlich an⸗ erkannt wird: Die Zugehörigkeit zu den verſchiedenen Berufs- ſtänden. Im Mittelalter waren die Stände, Innungen und Zünfte bereits einmal das, was ſie jetzt wieder werden ſollen: Körperſchaften des öffentlichen Rechts. Mit Stolz bekannte ſich jeder zu ſeinen Zunftgenoſſen. Bei feierlichen Gelegenheiten traten die Stände und Zünfte gemeinſam auf mit ihren Fah⸗ nicht' ne Marl) Bei Posta bonne ment sogar nur òõ Hfennig und 6 Pfennig ustellgebũhi Für Rundfunkhörer Probeheft unverbindlich und kosten- los vom Verlag, Berlin N 24 nen und Wappen. Bei der Verteidigung ihrer Heimat kämpf⸗ ten die Angehörigen jeder Zunft gemeinſam im geſchloſſenen Verband. Wenn es galt, dem Staatsoberhaupt zu huldigen, legte jede Zunft ihm ein gemeinſames Geſchenk zu Füßen. Heute iſt der Stolz des Deutſchen auf ſeine Arbeit wie⸗ der erwacht. Der Bauer freut ſich ſeines Ehrentitels und der Bäcker iſt wieder ſtolz auf ſein Handwerk. Alle Stände und Zünfte werden als die natürlichen Bauſteine unſerer ſo⸗ zialen Ordnung im ſtändiſchen Aufbau anerkannt. Doch alle beugen ſich, wie einſt, vor der Majeſtät der Geſamtheit, die aber nicht mehr durch einen einzelnen Fürſten oder Bürger⸗ meiſter repräſentiert wird, ſondern durch das ganze deutſche Volk. Für die Geſamtheit bringen die Stände und Zünfte auch heute wieder gemeinſame Opfer. Abgeſehen davon, daß be⸗ reits jeder einzelne aus beſten Kräften dazu beigetragen hat, Opfer zu bringen für die notleidenden Volksgenoſſen, treten im letzten Monat des Winterhilfswerkes mehrere große Stände geſchloſſen hervor, um durch eine deutlich ſichtbare Sonder⸗ ſpende ihre Volksverbundenheit und ihre Opferbereitſchaft zu bekunden. Es ſind dies die Bäcker und die Fleiſcher, die Lebensmittel⸗Kaufleute und die Buchhändler. Als im Februar das Winterhilfswerk mit dem Mahnruf:„Opfert für das tägliche Brot!“ an die Oeffentlichkeit trat, da wollten gerade diejenigen Berufsſtände, die im eigentlichen Sinne das täg⸗ liche Brot liefern, mit gutem Beiſpiel durch weitere eigene Opfer vorangehen. Es ſind diejenigen Gruppen, die Brot, Fleiſch und Nahrungsmittel unmittelbar an alle Volksge⸗ noſſen aushändigen. Gerade durch ihre tägliche Berührung mit dem geſamten Volke wiſſen ſie, wie groß die Not iſt, die ſie nach beſten Kräften ſchon ſeit Jahren durch tägliche ſtille Spenden zu lindern ſuchen. Ihnen ſchließt ſich an der deutſche Buchhandel, weil er ſich ſagt, daß der Menſch nicht vom Brot allein lebt und daß in einem Kulturvolk auch Bücher zum täglichen Brot gehören. Die gemeinſame Aktion des Buchhandels hat noch einen beſonderen Sinn: Die Buchhändler wollen bei dieſer Gelegenheit vor allem ſolche Werke des deutſchen Schrift⸗ tums herausſtellen, in denen der Opfergedanke beſonders ein⸗ dringlich und überzeugend zum Ausdruck kommt— dieſer Opfergedanke, der den Kern des Nationalſozialismus dar⸗ ſtellt. Durch dieſe abſchließenden Aktionen ſoll erreicht werden, daß der Opfergeiſt, der ſich im Winterhilfswerk zum erſten Male des ganzen Volkes bemächtigt hatte, zum bleibenden Gewinn für alle Zukunft wird, denn:„Nur wer opfert, iſt Sozialiſt!“ Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 22. März: Es no⸗ tierten: Weizen, inl. 20.10 bis 20.20, Feſtpreis Bezirk 9 19.50, Bezirk 10 19.70, Bezirk 11 20; Roggen, ſüdd. 17.10 bis 17.20, Feſtpreis Bezirk 8 16.50, Bezirk 9 17; Sommer- gerſte, inl. 18 bis 18.50; Pfälzer Gerſte 18 bis 18.50; Futter⸗ gerſte 16.50 bis 17; Hafer, inl. 16 bis 16.25; Mais mit Sack 19.25 bis 19.50; Weizenmehl, Spezial Null mit Austauſch⸗ weizen 29.70 bis 30, aus Inlandsweizen 28.20 bis 28.50; Roggenmehl, nordd. 22.25 bis 24.50, pfälz. und ſüdd. 23.25 bis 24.25; Weizenkleie, feine mit Sack 10.25, grobe 10.50 bis 10.75; Roggenkleie 10.25 bis 11; Weizenfuttermehl 11.25 bis 11.50; Roggenfuttermehl 11.50 bis 12; Weizennachmehl 15 bis 15.25; Weizennachmehl 4b 16 bis 16.25; Erdnußkuchen 16.75 bis 17; Sojaſchrot 15.25; Rapskuchen 14.50; Palm⸗ kuchen 14.75 bis 15; Kokoskuchen 17; Seſamkuchen 17; Lein⸗ kuchen 17.25 bis 17.50; Biertreber mit Sack 15.25 bis 15.50; Malzkeime 13 bis 13.50; Trockenſchnitzel ab Fabrik 9.50 bis 9.75; Rohmelaſſe 8.50: Steffenſchnitzel 11; Wieſenheu, loſe . d 0 en modernen flotten tter Anzug— — Oder 28 e 8 85 bergang: er 5 erren. 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Stück in Reichsmark: Kälber a) 49 bis 53, 45 bis 48, 41 bis 44, 35 bis 40; Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 15, Ferkel über ſechs Wochen 19 bis 24, Läufer 24 bis 25.— Marktverlauf: Kälber lebhaft: Ferkel und Läufer mittel. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 22. März: Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln 4 bis 4.5; Salatkartoffeln O0 bis 10; Wirſing 15 bis 30; Weißkraut 12 bis 15; Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 30 bis 70; Roſenkohl 30; Gelbe Rüben 10 bis. 12; Rote Rüben 10 bis 15; Spinat 14 bis 30; Zwiebeln 7 bis 10; Schwarzwurzeln 20 bis 30; Kopfſalat, Stück 15 bis 30; Endivienſalat, Stück 10 bis 30; Feldſalat 80 bis 100; Lattich 80 bis 100; Rhabarber 30; Tomaten 50 bis 60; Radieschen, Büſchel 12 bis 15; Rettich, Stück 10 bis 35; Meerrettich, Stück 10 bis 35; Schlangengurken, groß, Stück 110 bis 120; Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10 Peterſilie, Büſchel 8 bis 105 Schnittlauch, Büſchel 5 bis 6; Aepfel 12 bis 35; Birnen 15 bis 25; Zitronen, Stück 3 bis 5; Orangen 15 bis 30; Bananen, Stück 5 bis 10; Süßrahmbutter 150 bis 165; Landbutter 125 bis 140; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, Stück. 8 bis 12. Zum Karloffelbau. Die Kartoffel iſt, wie jede Hackfrucht, ein ſtarker Nährſtoffzehrer⸗ Sie bedarf daher einer beſonders ſtarken Düngung mit allen Nähr⸗ ſtoffen. vor allem mit Stickſtoff und Kali. Die im Stallmiſt ge⸗ gebenen Nährſtoffmengen reichen zur Erzeugung einer Vollernte nicht aus, ſo daß die Handelsdünger Anwendung finden müſſen. Von den Stickſtoffdüngern hat ſich das erprobte ſchwefelſaure Ammoniak beſtens bewährt, da die Kartoffel Ammoniak direkt auf⸗ nimmt und ſich geſünder entwickelt als bei der Anwendung reiner Salpeterſalze und höhere Knollenerträge gibt. Die Beeinfluſſung des Pflanzgutwertes der Kartoffel durch die Düngung iſt in letzter Zeit Gegenſtand eingehender Unterſuchungen geweſen. Für die Stickſtoffdünger iſt unbeſtritten, daß die ſauren Stickſtoffdüngemittel den phyſiologiſch alkaliſchen überlegen ſind. So zeigte ſich nach den Unterſuchungen Dr. Krügers ſchwefelſaures Ammoniak auf fämt⸗ lichen Böden den anderen Stickſtoffdüngern in ſeinem Einfluß auf die Wachstumenergie überlegen. Verſuche haben auch hier klar er⸗ wieſen. daß eine Stickſtoffdüngung vorbeugend gegen die ſogenannten Auflaufkrankheiten, wie das Wipfelrollen und die Fußvermorſchung uſw., iſt. Es iſt auch feſtgeſtellt, und wird von der Praxis beſtätigt. daß der Nachbau der mit Stickſtoff und Kali gedüngten Kartoffeln die höchſten Erträge brachte, wenn auch für genügende Phosphor⸗ ſäure im Boden geſorgt war. So wäre es falſche Sparſamkeit, wenn unter den heutigen Verhältniſſen von einer Stickſtoffdüngung im Kartoffelanbau nicht oder nicht genügend Gebrauch gemacht werden würde. Ganz beſonders haben erhöhte Stickſtoffgaben auf den ſtickſtoffarmen Hochmoor⸗ und Sandböden den Ernährungs- zuſtand ſowie den Nachbauwert des Saatgutes günſtig beeinflußt. Auch weiſen die mit Stickſtoff und Kali gedüngten Kartoffeln einen ſehr guten Geſchmack auf. Das ſchwefelſaure Ammoniak ſollte für die Kartoffeln in einer Gabe, am beſten zeitig, ſpäteſtens mit den Ackerarbeiten zur Herrichtung des Feldes, gegeben werden. Bekannt iſt noch die gute Eigenſchaft des ſchwefelſauren Ammoniaks, der Schorfbildung entgegen zu wirken. Hierdurch erzielt der Landwirt eine beſſere Verkaufsware, denn der Konſument verlangt als Speiſe⸗ kartoffel eine in Form und Farbe anſprechende Qualität. ö Jeder muß mithelfen die Arbeitsſchlacht zu gewinnen! Fran Gtho N * ache ungen Wriſt wiſche hun! deidel gegen ſt bet feines ſionen und gungs gierun 14.0 elteilt deider zogen 1933 ſchlie Voll. Elön 5 leich der ber eier Hera bis z wiklli heit e Deulſ langer höhere bringe Grund einand nehr! Staate andere! derſtehe anſprüc hafür d kungen laufen. Method 29. Jar Mibe bach die beruhend mühen. anlicher uggehe ch eine in Ani M, dle ehen e