duch dy indiglet b diefen et Füh⸗ fahrende heraus len Fut f. Der us pe her. Epi- Mollet Aal fallen daß er k. — clstain nal in findet it ihn fachen klub Ein Abend teude trägt n hat 988 mant hat ol Amtliches Verkünbdigungsblatt der Hej. Bürgermeiſterei Viernheim f 8 ei Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 74 Großer Arbeitsvorrat für 1934 Auslandspreſſekonferenz über die Arbeitsbeſchaffung— Ausführungen des Reichsminiſters Geldͤte und der Staatsſekretäre Funk, poſſe und Neinhard. DNB. Berlin, 27. März. Auf Einladung der Preſſeabteilung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda fand am Dienstag nach— mittag eine Aussprache mit der Auslandspreſſe über die deutſche Arbeitsbeſchaffung ſtatt, auf der Reichsarbeitsminiſter Seldte und die Staatsſekretäre Dr. Funk und Reinhard Vorträge über die techniſche und finanzielle Durchführung des Arbeitsprogramms der Reichsregierung und die Handelspolitik Deutſchlands führten. Staatsſekretär Funk führte in ſeiner Eröffnungsanſprache aus, daß die ausländiſche Preſſe bei der Betrachtung der deutſchen Wirtſchaftsvorgänge vielfach von einem anderen Ausgangspunkt ausgehe als die nationalſozialiſtiſche Staats- und Wirtſchaftspolitik und deshalb den deutſchen Verhältniſſen nicht immer gerecht werde. Für uns iſt das Wirtſchaftsproblem nicht in erſter Reihe ein Gel d— problem, eine Frage der internationalen Geldverfaſſung und der internationalen Kreditmärkte, ſondern zunächſt ein Problem des Willens, des Glaubens und der Organiſation. Wenn das Ausland heute vielfach Kritik an den ſtarken deutſchen Roh- ſtoffeinfuhren übt, ſo iſt dies eigentlich erſtaunlich. Das Aus— land kann ſich doch nur freuen, daß Deutſchland auf den inter- nationalen Rohſtoffmärkten in ſo erheblichem Umfang kauft. Dabei hat Deutſchland in den letzten drei Jahren noch acht bis neun Milliarden RM. an Auslandsſchulden zurückgezahlt. Wir konnten auch unſere ganzen ſtaatlichen Willenskräfte und Organiſationsfähigkeiten, ſowie alle Leiſtungen des autoritären Staates und eines fleißigen und begabten Volkes auf den Ex⸗ port konzentrieren. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß wir damit alle Zoll- und Valutaſchranken überſpringen würden, aber die Auslandsmärkte würden in eine noch größere Ver— wirrung geraten, als dies heute ſchon der Fall iſt. Das Aus⸗ land müßte alſo mit der augenblicklichen Wirtſchaftspolitik in Deutſchland, die alle Kräfte für den Inlandsmarkt ſyſtematiſch zuſfammenfaßt und das Schwergewicht der Arbeitsbeſchaffung auf eine zweckentſprechende Organiſation der inländiſchen Wirt⸗ ſchaft legt, ſehr zufrieden ſein. Eine geſunde Volkswirtſchaft darf immer nur zu einem geringen Teil vom Export leben. Deshalb wird die deutſche Wirtſchaftspolitik auch in Zukunft die weitere Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mit Maßnahmen auf dem Inlandsmarkte in erſter Reihe in Angriff nehmen und ſich ſo bald wie möglich von der Einfuhr von Auslandsprodukten, die wir im Inlande erzeugen können, befreien müſſen. Die Frage der Erſatzprodukte iſt lediglich eine Frage der Preiſe und des Abſatzes im Inlande, die durch organiſatoriſche und verwaltungspolitiſche Maßnahmen gelöſt werden wird, wenn dies aus ſtaats- und valutapolitiſchen Gründen notwendig iſt. Dies iſt immer noch beſſer, als eine Valutaentwertung zur Förderung des Exportes vorzunehmen, die nur auf Koſten der arbeitenden Bevölkerung geſchehen kann. Valutaentwertung bedeutet letzten Endes immer Verarmung und Kapitalverluſt. 2 dieſen Ausführungen des Staatsſekretärs Funk er⸗ gri Reichsarbeitsminiſter Seldte das Wort, der u. a. ausführte: Ich glaube, es iſt nicht überheblich, wenn ich feſtſtelle, daß der Erfolg, den Deutſchland im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit im vergangenen Jahre erzielt hat, Anerkennung und Bewunde— 12 Bauernhöfe verſchüttet. Bergrutſch am Grundlſee. DNB. Linz(Donau), 27. März. Durch das Eintreten der warmen Witterung iſt es in Wienen am Grundlſee zu einem Bergrutſch gekommen. Die in Bewegung geratenen gewaltigen Erdmaſſen gleiten mit großer Geſchwindigkeit talabwärts. Die Ortſchaft Wienen konnte noch rechtzeitig geräumt werden. 12 Bauernhöfe wurden verſchüttet. Der Bergrutſch hat bisher 5 Hektar Jung⸗ und Hochwald ſowie Geröllhalden erfaßt. Die Erdmaſſen ſtürzten mit großem Ge⸗ töſe in den Grundlſee. Der Schaden wird auf einige hundert⸗ lauſend Schilling geſchätzt. An den Anfallplatz wurden Pionier⸗ ableilungen entſandt, um die verſchütteten Bauernhöfe wieder auszugraben und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Insbeſo dere hofft man, durch Errichtung eines Schutzwalles die übrige Ortſchaft zu ſchützen und die Lawine womöglich in eine andere Richtung abzulenken, in der ſich leine bewohnten Gehöfte und Aecker befinden. Sollten allerdings ſich dieſe Hoffnungen nicht verwirklichen, ſo wäre wahrſchein⸗ lich die ganze Ortſchaft verloren. und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geichäftsanzeiger Beilagen: n Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Mittwoch, den 28. März 1934 10. Jahrgang rung verdient. Wenn man den Arſachen nachgeht, ſo ſcheint es mir nicht richtig, das Hauptgewicht auf die techniſchen Mittel zu legen, mit denen wir der Arbeitsloſigkeit zu Leibe gegangen ſind. Ich möchte vielmehr Ihre Aufmerkſamkeit vor allem auf die letzten und tiefſten Arſachen dieſes erſtaunlichen Wandels lenken, die ihn allein ausreichend erklären können. Das iſt einmal das wieder erſtandene Vertrauen des deutſchen Volkes in ſeine Führung. And die zweite Arſache hängt damit aufs Engſte zuſammen; es iſt die freudige und opferwillige Mitarbeit aller Volksgenoſſen an dem großen Werk der Arbeits beſchaffung in gläubiger Gefolgſchaft zu dem Führer, der den Weg gewieſen hat. Der Reichsminiſter legte darauf im einzelnen die Maß- nahmen dar, die im vergangenen Jahre zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mit ſo großem Erfolge angewandt wurden, und fuhr dann fort: Wir waren uns aber von vornherein darüber klar, daß die Bereitſtellung ſo umfangreicher öffentlicher Arbeiten nur eine Aebergangsmaßnahme ſein konnte und ſich nicht unbegrenzt in dieſem Amfang fortſetzen läßt. Vielmehr muß es ſelbſtverſtändlich das anzuſtrebende Endziel ſein, die deutſche Wirtſchaft ſelbſt wieder ſo in Ordnung zu bringen, daß ſie aus ei gener Kraft die Aufgabe, dem deutſchen Volk Arbeit und Brot zu geben, erfüllen kann. Neben dem Anſtoß, den wir der Wirtſchaft durch die großen öffentlichen Arbeiten gaben, haben wir uns daher be— müht, die Laſten, die auf ihr ruhten, nach Möglichkeit zu ſenken. Die Ausgangsſtellung für den neuen Abſchnitt unſeres Kampfes, in den wir jetzt eingetreten ſind, iſt natürlich unver⸗ gleichlich viel günſtiger als im Vorjahr. Deshalb können wir in dieſem Jahr mit viel größerer Hoffnung und Zuverſicht an dieſe Aufgabe herangehen als im Frühjahr 1933, als wir vor einer faſt hoffnungsloſen Situation ſtanden. Auf der anderen Seite ſind wir uns allerdings auch ganz klar darüber, daß noch ſehr ſchwierige Aufgaben vor uns liegen. Die Wirtſchaft wird 1934 durch die Maßnahmen der öffent⸗ lichen Hand noch einen ſtarken Auftrieb erhalten. Daneben wer⸗ den wir uns mit ganz beſonderem Nachdruck der Pflege der Kaufkraft annehmen und auf eine weitere Senkung der Laſten hinwirken, die zur Zeit auf der Wirtſchaft ruhen. Die Belebung der deutſchen Wirtſchaft ſtellt uns allerdings, je mehr ſie ſort—⸗ ſchreitet, auch vor ein neues und nicht einfach zu löſendes Pro⸗ blem. Die zunehmende Tätigkeit der Induſtrie hat ſchon jetzt eine Steigerung des Bedarfs an Rohſtoffen hervorgerufen, und natürlich auch an ſolche, die aus dem Ausland eingeführt werden müſſen. Die Förderung des Exports iſt deshalb für die nächſte Zeit eine der dringlichſten Aufgaben der Reichsregierung und der deutſchen Wirtſchaft. Deutſchland iſt immer zu einer ehrlichen Zuſammenarbeit auf dem Gebiete der Weltwirtſchaft bereit geweſen und wir hoffen, daß es gelingen wird, im Zuge der Belebung, die ſich auch in anderen Ländern bemerkbar macht, neue Grund— lagen für einen Wiederaufbau des weltwirtſchaftlichen Tauſch— verkehrs zu ſchaffen und die zahlloſen Handelsſchranken, die vor allem die Wirtſchaft der hochentwickelten Induſtrieländer an der vollen Entfaltung ihrer Leiſtungsfähigkeit hindern, nieder— zulegen. Mit feſter Zuverſicht gehen wir in das zweite Jahr des deutſchen Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit hinein. Im (Fortſetzung auf Seite 2.) Noch ein Bergmann in der Grube. Das ſechſte Todesopfer von Carſten⸗Zentrum geborgen. DRB Beuthen, 27. März. Nach 20tägiger ſchwieriger Rettungsarbeit konnte das ſechſte Todesopfer des letzten ſchweren Grubenunglücks auf Carſten⸗ Zentrum, der Hauer Dziadzko aus Beuthen aus den Kohlen⸗ maſſen freigelegt und geborgen werden. Wie die Grubenver⸗ waltung mitteilt, iſt mit der Bergung des letzten Toten, des Fördermannes Jaworski aus Beuthen, erſt in absehbarer Zeit zu rechnen. Boiſchaſter von Bergen beim Reichspräſidenten. DNB. Berlin, 27. März. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute vormittag Karl und Widukind. Zur Einführung des Chriſtentums bei den heidniſchen Gachſen. „Zum ehrenden Gedächtnis der im Kriege 782 ir Verden an der Aller von Kaiſer Karl wegen ihrer Treue zu ihrem Glauben zu Volk und Vaterland hingerichteten 4500 Vertreter edelſten niederſächſiſchen Blutes. Karle des Sachſenſchlächters Sippe verkam ruhmlos. Der Stamm der Niederſachſen hielt Blut und Sippe rein. Er iſt noch nach tauſend Jahren ein Eckſtein des deutſchen Volkes.“ (Inſchrift am„RNiederſachſenſtein“ auf dem Bergſchloß Hoheneck bei Goslar.) Es giodt Ereigniſſe, welche den Lauf der Weltgeſchichte ge⸗ ändert haben. Konſtantins Sieg an der milviſchen Brücke über den heidniſchen Kaiſer Mamentius, die Niederlage der Sara— zenen bei Poitiers im Kampfe mit Karl Martell, die Erobe⸗ rung Konſtantinopels durch die Türken an der Wende der Neu— zeit, das waren Einſchnitte von ſchlechthin weltgeſchichtlicher Be— deutung. Gilt das gleiche von dem Siege Karls über die Sachſen? Iſt es richtig, daß es von dem Ausgang dieſes drei ßigjährigen Ringens abhing, ob romaniſcher oder germaniſcher Geiſt, Chriſtentum oder nordiſche Weltanſchauung auf deutſchem Boden dauernd zum Siege gelangten? Laſſen wir einmal bei ſeite, daß jede geſchichtliche Hypotheſe eine Rechnung mit tau⸗ ſend Anbekannten iſt und unterſtellen wir die Frageſtellung als berechtigt und beantwortbar. Die„nordiſche Weltanſchauung“ hätte Germanien nicht erobern können, denn ſie war bereits faſt verdrängt. Der Poly⸗ teismus als Weltphänomen war in den Sturz der Antike hin eingeriſſen worden, der Sieg des Chriſtentums in den Mittel- meerländern entſchied ſeinen Sieg in Europa, ja, am Rhein und der Donau beſtanden bereits blühende Kirchenpro⸗ vmzen, als auf dem Boden des antiken Rom das Heidentum noch zäh ſeine Stellung verteidigte. Nicht die Heere Roms, ſon⸗ dern die bereits chriſtianiſierten germaniſchen Völkerſtämme waren es, die in der Völkerwanderung auf ihren Eroberungs⸗ zügen mit den Reſten der antiken Staatsformen auch die heid⸗ niſche Geiſteswelt ausgerottet haben. England war bereits chriſt. lich, als die heidniſchen Sachſen für kurze Zeit mit Gewalt den nordiſchen Götterglauben zurückführten; nicht römiſche Send⸗ boten, ſondern Germanen wie der Angelſachſe Bonifatius waren es, welche den woch heidniſchen Stämmen zwiſchen Rhein und Donau das Evangelium gebracht haben. Die Chriſtianiſie⸗ rung der Franken, der Goten, Burgunder, Alemannen iſt ge⸗ waltlos erfolgt, faſt ohne ernſthaften Widerſtand brach das ger⸗ maniſche Heidentum vor der chriſtlichen Glaubenslehre mit ihrer überlegenen Moral, Kultur und Kosmogonie zuſammen. Das Ringen der Frankenkönige mit den Sachſen war ein politiſcher Machtkampf, welcher der Abrundung des fränkiſchen Reiches galt, Für die Ausbreitung des Chriſtentums hätte es der An⸗ griffskriege des Franlenkönigs nicht bedurft. Bereits um das Jahr 1000 waren nicht allein Böhmen, Polen und Ungarn, ſon- dern auch die wichtigſten Baſtionen der„nordiſchen Welt⸗ anſchauung“, Dänemark, Norwegen und Schweden chriſtlich ge⸗ worden und das römiſche Reich wurde faſt zur gleichen Zeit von Oſtrom her dem Christentum gewonnen. Niemand wird es für möglich halten, daß ſich ein kleines germaniſches Teilgebſel im Herzen Mitteleuropas allein dem gewaltigen Siegeszug des Ehriſtentums hätte widerſetzen können. Wir kennen Weſen und Wert des altgermaniſchen Glaubensgutes nur aus ſpärlichen geſchichtlichen Zeugniſſen, deren wichtigſtes, die Edda, erſt viel ſpäter im hohen Nordland entſtanden iſt. Wir wiſſen nur ſo⸗ viel, daß dieſe Feltanſcharung nirgendwo mehr innere Wider⸗ ſtandsfähigkeit oder gar miſſionierende Kraft entwickelt hat und daß ſich ſchon bald nach der Bekehrung des Sachſenvolkes ger⸗ maniſch-chriſtliches Lebensgefühl in Klöſtern und Domen, in hei⸗ ligmäßigen Männern und Glaubenszeugniſſen wie dem unver- gleichlichen chriſtlichen Heldenlied des Heliand geoffenbart hat. Auch eine politiſche Erneuerung und Staatsbildung hätte niemals vom heidniſchen Sachſenlande her ihren Ausgang nehmen können. Seit dem Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung waren die germaniſchen Stämme in ſich geſpalten und uneins und weder die Drohung von außen noch große Perſönlichkeiten wie Hermann der Cherusker haben auch nur zeitweilig dieſe Gegenſätze zu überbrücken vermocht. Erſt auf dem Boden des römiſchen Weltreiches und mit ſeinen äußeren Macht- und Or- ganiſationsformen haben die germaniſchen Volksſtämme ge⸗ ſchichtsbildende Kräfte entwickelt, teils in der Zerſtörung, teils im großartigen Aufbau. Erſt die Franken ſchufen auf elt⸗ römiſchem Kolonialboden eine Staatsbildung von mehr als ſtam⸗ mesmäßiger Bedeutung und Dauer und dem Frankenkönig Karl kann niemand das Verdienſt ſtreitig machen, zum erſten⸗ mal in der Geſchichte alle feſtländiſchen Germanen in einem Reich vereinigt zu haben. Erſt dadurch wurden überhaupt die Grundlagen geſchaffen, auf denen die Entſtehung einer deutſchen Nation möglich war. Alle Germanen, die außerhalb des karo⸗ lingiſchen Reiches blieben, ſind ſpäter eigene Wege gegangen. jeder weitere koloniſatoriſche Schritt oſtwärts über die karo⸗ lingiſchen Grenzmarken hinaus hat unendlich viel Blut und Schweiß gekoſtet, und im Südoſten hat das Deutſchtum nie⸗ mals mehr territorial weiter ausgreifen können. Das Sachſen⸗ land aber, das geſchichtslos, ohne einheitliche Führung, unter ſich wieder in zahlreiche ſich befehdende Gaue geſpalten am Rande des welthiſtoriſchen Geſchehens gelegen hatte, wurde ſchon bald nach der Anterwerfung eines der Kernländer des den deutſchen Botſchafter beim Vatikan von Bergen. oſtfränkiſchen Reiches, der Träger der Kaiſerkrone des karo⸗ Auf Mengenabſchüllüie 22888——— —— lingiſchen Erblandes. Ein Sachſenherzog und Nachfahr Widu— kinds war es, Otto der Große, der das Anſehen der deut— ſchen Kaiſerkrone wieder herſtellte, Deutſchlands Siedlungsgren— zen weit nach Oſten vorſchob und die erſten AUmriſſe eines deut— ſchen Nationalſtaates ſchuf. Niemals iſt mehr getan worden für die Befruchtung Deutſchlands mit dem chriſtlichen Geiſt, für die Reform der kirchlichen Mißſtände und die Vertiefung geiſtiger Bildung als unter den tieffrommen Sachſenkaiſern. So feſt hatte hier das Chriſtentum Wurzel geſchlagen. Niemanden wird es einfallen, Karls kriegeriſches Vorgeben gegen die Sachſen für human und gottwohlgefällig zu halten. Die Abſchlachtung von 4500 ſächſiſchen Edelingen verdient die gleiche Verurteilung wie die blutigen Raubzüge der heidniſchen Normannen oder die Niedermetzelung ſchutzloſer chriſtlicher Glaubensboten. Die Zeiten waren rauh, das Chriſtentum hatte erſt unvollkommen Gewalt über die Seelen gewonnen und gegen die Empörung Anterworfener kannte das Kriegsgeſetz der Zeit die furchtbarſten Strafmittel. Schlimmer noch iſt, daß durch das dreißigjährige blutige Ringen das Sachſenland viel ſeiner beſten Männer beraubt wurde, daß weite Strecken bewohnten Landes verödeten und daß an Stelle vertriebener Sachben nicht nur andere germaniſche Siedler, ſondern auch ſlaviſche Elemente in der Elbegegend vordrangen. Eines iſt offendar: auf vie Sachſen hat das blutige Ende ihres Freiheitskampfes wie ein Gottesgericht gewirkt Was die Römer vergebens derſucht hat— ten, dem Frankenkönig war es gelungen. Der Gott der Chri ſten hatte ſich als ſtärker erwieſen als die alten germaniſchen Götter. Viermal war Widukind geſchlagen worden, viermal hatte er den Kampf wieder aufgenommen. Jetzt erklärt ex ſich für beſiegt. Er unterwirft ſich endgültig, geht nach Attigny an den Hof Karls und läßt ſich taufen. Von dort iſt er, wie det Chroniſt berichtet, in ſein Vaterland zurückgekehrt und hat der Arbeit für Chriſtus den Reſt ſeines Lebens geweiht. In jenen Jahrhunderten ſind ſolche Beiſpiele keine Seltenheit. Es würde dem Bilde entſprechen, das wir uns von dem tiefernſten und tieffrommen Charakter des alten ſächſiſchen Heldenſtammes machen. Widukind konnte wie die chriſtlichen Martyrer für ſeinen Götterglauben freiwillig in den Tod gehen oder wie der Gotenkönig Teja mit ſeinen letzten Getreuen für die Freiheit der Heimat kämpfen und ſterben. Er hat es nicht getan. Wir würden das Andenken dieſes tapferen Mannes derdunkeln, wenn wir annehmen wollten, er wäre aus unedlen Motiven zum Frankenkönig und zum Chriſtenglauben übergegangen. Dr. R. B. Der Reichshaushalt für 1934 DNB. Berlin, 27. März Im Reichsgeſetzblatt wird jetzt der vom Reichskabinett ver— abſchiedete Reichshaushalt für das Rechnungsjahr 1934 mit dem Reichshaushaltgeſetz und den dazu ergangenen Durchführungs⸗ beſtimmungen veröffentlicht. Wie bereits kurz gemeldet, iſt der Reichshaushalt ausgeglichen und ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 6 458 281 600 RM. ab. Abgeſehen von den Verwaltungseinnahmen bei den einzelnen Miniſterien ſind auf der Einnahmeſeite die Beſitz⸗ und Verkehrs— ſteuern mit rund 2,44, die Zölle und Verbrauchsſteuern mit 2,93, zuſammen alſo mit 5,37 Milliarden RM. angeſetzt, wovon 285 Millionen auf die Anrechnung von Steuergutſcheinen abzuſetzen ſind. Weiter ſind im Einnahmepoſten hervorzuheben die Abgabe der Deutſchen Reichspoſt mit 150 Millionen RM., der zu er⸗ wartende Erlös aus dem Verkauf von Vorzugsaktien der Deut— ſchen Reichsbahngeſellſchaft und Dividendenabgabe mit 224,2 Millionen, Erträgniſſe aus dem Bank- und Münzweſen mit 18,1 Millionen und Einnahmen aus dem Branntweinmonopol mit 900 000 RM. Aus der Auflöſung von Sondervermögen des Reiches und aus der Veräußerung ſonſtigen Reichsbeſitzes fließen der Einnahmeſeite 300 Millionen RM. zu. Die Ausgabenſeite etzt ſich aus den fortlaufenden Ausgaben mit 5 888 212 650 RM. und den einmaligen Ausgaben mit 600 068 950 RM. zuſammen. Aus den fortlaufenden Ausgaben ſeien hervorgehoben der Haus— halt des Reichspräſidenten und ſeines Büros mit 598 800 RM., der des Reichsta ges mit rund 7,6 Millionen. Beim Haushalt des Reichskanzlers und der Reichs- kanzlei erſcheinen diesmal auch die Koſten für den Haushalt des Generalinſpektors für das Straßenweſen mit rund 35,7 Millionen RM. Die Ausgaben für das aus wärti ge Amt belaufen ſich auf 7,3 Millionen, die für die Vertretungen des Reiches im Auslande auf 26,2 Millionen RM. Der Haushalt des Reichsinnenminiſteriums weiſt zahlreiche Ausgaben für kulturelle, dem Reichsinnenminiſterium unterſtehende Ein⸗ richtungen des Reiches auf. So werden ausgeworfen für das Reichsgeſundheitsamt 1 623 800 RM., für das Bundesamt für Heimatweſen 133 300 RM., für die Reichsſtelle für das Aus- wanderungsweſen 220 900 RM., für die phyſitaliſch⸗techniſche Reichsanſtalt 1 649 700 RM., für das Reichsarchiv 1114200 RM., für das Zentralnachweisamt für Kriegerverluſte 1 295 300 RM. für das Reichsamt für Landesaufnahme 4,8 Millionen, für die Fortführung der Reichskarte in Bayern und Württemberg 117 000 RM., für die Reichsanſtalt für Erdbebenforſchung in Jena 59 600 RM. und für die Techniſche Nothilfe eine Million AM. Für das Reichswirtſchaftsminiſterium ſind 19,2 Millionen RM. eingeſtellt, für das Reichsarbeits- miniſterium und die dazu gehörigen Arbeitsgebiete 1019 830 350 RM., alſo mehr als eine Milliarde. Davon kommen auf die Sozialverſicherung rund 520 Millionen RM., auf die Arbeitsloſenhilfe rund 265 Millionen RM., auf die Wohlfahrtspflege rund 120 Millionen RM., auf das Wohnungs⸗ weſen rund 60 Millionen RM. Das Reichsfuſtizmini⸗ ſterium hat Ausgaben in Höhe von rund 13 Millionen RM., davon kommen auf das Reichspatentamt 8,3 Millionen RM. und auf das Reichsgericht in Leipzig 3,6 Millionen RM. Für das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft ſind rund 115 Millionen RM. an Ausgaben vorgeſehen, für das Reichsverkehrsminiſterium insgeſamt 76 Millionen RM., für Verſorgung und Ruhegelder werden 1280 Millionen RM. aufgewendet, für die Reichsſchuld 578 Millionen RM., für das Reichsfinanzminiſterium rund 420 Millionen RM., für die Allgemeine Finanzverwaltung 830 Mill. RM. Die Fürſorge für Kriegsgräber erfordert 1 183 000 RM. Durch das Reichshaushaltsgeſetz wird der Reichsfinanzminiſter ermächtigt, im Wege des Kredites die zur Deckung des noch feſtzuſtellenden Fehlbetrages dieſes Rechnungsjahres 1933 erforderlichen Beträge und zur Deckung der Einlöſungsmittel für die ſechs(ſieben)prozentige Anleihe des Deutſchen Reiches von 1929 bis zu 183 Millionen RM. zu beſchaffen. Weiter wird im Haushaltsgeſetz beſtimmt, daß die Deutſche Reichspoſt über den nach§ 3 des Geſetzes zur Verein— ſachung und Verbilligung de Verwaltung vom 27. Februar 1934 abzuliefernden Betrag hinaus einen Betrag von 51 Millionen RM. aus der Minderung der Perſonalausgaben infolge der erſten und zweiten Gehaltskürzungsverordnung an das Reich abzuführen hat. Die dem Reichsfinanzminiſter früher erteilten Garantie-Ermächtigungen bleiben für das Rechnungsjahr 1934 in Kraft. Der Reichsfinanzminiſter wird weiter ermächtigt: a) Zur Förderung des deutſchen Außenhandels Garantien bis zum Höchſtbetrage von 100 Millionen RM., b) zur Leberbrückung der Schwierigkeiten der deutſchen See— ſchiffahrt bis zum Höchſtbetrage von 35 Millionen RM. Garantien zu übernehmen oder Reichsſchatzanweiſungen als Kredite zur Verfügung zu ſtellen, c) für Maßnahmen zur Ordnung des Marktes für Milch- erzeugniſſe und Eier Garantien bis zur Höhe von 8 Mil— lionen RM. zu übernehmen, d) für Maßnahmen zur Ordnung des Marktes für Vieh und Schlachterzeugniſſe Garantien bis zur Höhe von 8 Millio—⸗ nen RM. zu übernehmen, e) eine Garantie dafür zu übernehmen, daß für die aus Reichsbeſitz im Rechnungsjahre 1934 zum Verkauf kommen- den Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft den Inhabern dieſer Wertpapiere eine Dividende don minde- ſtens 7 v. H. jährlich gezahlt wird. Im Rechnungsjahr 1934 erhält die Deutſche Reichspoſt für die Auszahlung von Renten aus der Anfall⸗ und aus der Invalidenverſicherung und für den Verkauf von Marken der Invalidenverſicherung der bisher unentgeltlich erfolgte, auf Grund des Haushaltgeſetzes von den beteiligten Verſicherungsträgern eine Vergütung. Der Reichsreform trägt das Haushaltgeſetz inſofern Rechnung, als der Finanz- miniſter ermächtigt wird, den Reichshaushalt beim Aebergang von Verwaltungszweigen eines Landes oder von Teilen eines Ver⸗ waltungszweiges auf das Reich im Vollzuge des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches im Wege einer Verordnung zu ergänzen. Dabei dürfen die im Haushalt des Landes hierfür zu⸗ letzt vorgeſehenen Mittel nicht überſchritten werden. Im Rechnungsjahr 1934 müſſen in den Hoheitsverwaltungen freiwerdende beſetzbare Planſtellen des unteren und des einfachen mittleren Dienſtes, ſoweit ſie nicht mit entbehrlichen Beamten oder ſoweit ſie nicht im Wege der Verſetzung oder innerhalb der gleichen Laufbahn im Wege der Beförderung beſetzt werden, zum mindeſten zu 90 v. H. mit geeigneten Wartegeldempfängern oder mit Verſorgungsanwärtern beſetzt werden. Das gleiche gilt für 50 v. H. der freiwerdenden Stellen des gehobenen mittleren Dienſtes. Aus den Durchführungsbeſtimmungen zum Haushaltsgeſetz iſt zu erwähnen, daß Arbeitern, die 25 Jahre oder mehr als Lohnempfänger in einem Arbeitsverhältnis bei der Reichsver⸗ waltung geſtanden haben, eine Dienſtprämie gezahlt werden kann. Großer Arbeitsvorrat für 1934 (Fortſetzung von Seite 1.) Vertrauen auf die erprobte Leitung unſeres Führers und auf den einmütigen Willen des geſamten Volkes ſind wir ſicher, daß auch in dieſem Jahre der Erfolg nicht ausbleiben wird. Nach der Rede des Reichsarbeitsminiſters ergriff Staats- ſekretär Poſſe vom Reichswirtſchaftsminiſterium das Wort und führte u. a. folgendes aus: 5 Wir haben am Freitag der vorigen Woche ein Geſetz ver⸗ abſchiedet, das dem Reichswirtſchaftsminiſter das Recht gibt, die Rohſtoffbewirtſchaftung zu überwachen und zu regeln. Der Hauptgrund dieſer Beobachtung der Rohſtoffver⸗ ſorgung iſt ein deviſenpolitiſcher und ein arbeitsmarktpolitiſcher Sie kennen die Verknappung der Deviſenbeſtände. Ich möchte in dieſem Zuſammenhang einige Zahlen darüber geben. Wir haben als Deviſenbeſtände der Reichsbank am Ende des Jahres 1931 die ſtattliche Summe von 1100 Millionen RM. gehabt, eine Summe, die im Verlaufe des Jahres ſich auf 920 Millionen RM. ermäßigt hat. Wir verfügten Ende Juni 1933 über 274 Millionen, Ende Oktober 1933 über 414 Millionen, eine Steigerung des Deviſenbeſtandes, die— das hat der Reichsbankpräſident des öfteren auch in der internationalen Oeffentlichkeit ausgeführt— zurückzuführen war auf das Volksverratsgeſetz, das Deviſenbeſtände nach Deutſch— land zurückgeführt hat. Ende Dezember 1933 betrug der De⸗ viſenbeſt and 396 Millionen und nach dem letzten Reichs⸗ bankausweis 262 Millionen, alſo ein Verluſt von 134 Millionen in nicht ganz drei Monaten. Bei dieſer Entwicklung der Deviſen⸗ lage, bei der Erkenntnis der Tatſache, daß auch aus ſpekulativen Gründen, insbeſondere in Terxtilrohſtoffen ziemlich er— hebliche Beträge ins Ausland gefloſſen waren, war die Reichs⸗ r ——————ů——U—ꝝ regierung verpflichtet, einzugreifen, um dafür zu ſorgen, daß die vorhandenen Deviſen möglichſt gleichmäßig der deutſchen Volkswirtſchaft zugute kamen. Das ſteht in Verbindung mit einer recht beträchtlichen Zunahme der Rohſtoffeinfuhr in den letzten Monaten. Ich ſtehe durchaus auf dem Standpunkt, daß wir in der Lage wären, durch Mittel der Reichsregierung dafür zu ſorgen, daß die deutſchen Waren mehr in die Welt hinausdringen. Aber wir könnten es nur dadurch erzielen, daß wir Export⸗ prämien geben. Ich glaube, daß dieſe Methode wie viele inter⸗ nationale angewendete Methoden eigentlich nur kurze Beine hat. Denn der Staat ſucht ſtets ſich im allgemeinen ſehr bald gegen eine Dumping⸗Einfuhr zu wehren. Wir ſuchen alſo, unter Scho⸗ nung der Verflechtung der Wirtſchaft mit den internationalen Beziehungen der Schwierigkeiten des Augenblicks Herr zu wer⸗ den. Wir haben dieſe Maßnahme getroffen, um eine Panik auf den Märkten zu verhüten und wir erwarten im allſeitigen Intereſſe, daß wir ſie bald aufheben können. An eine Diskrimi⸗ nierung der Ausländer iſt durch dieſe Maßnahme nicht gedacht. Sie treffen in derſelben Weiſe Inländer wie Ausländer. And wenn in einzelnen Fällen unberechtigte Benachteiligungen ein⸗ treten, ſo werden wir gern in der Praxis dagegen helfen. Es liegt uns alſo keineswegs am Herzen, die Autarkie etwa durch dieſe Maßnahmen zu verſtärken. Es iſt aber, glaube ich, ziemlich ſelbſtverſtändlich, daß bei einer Fortſetzung der bisherigen Po⸗ litik— das ſoll auf keinem Gebiete irgendein Vorwurf für ein Land ſein— in der Richtung der Verſtärkung des Abfluſſes, auch wir gezwungen werden, dieſe Pläne weiter auszubauen, wenn man nicht endlich international eine Umſetzung des in der daß der Schuldner eben heutzutage nur durch Waren oder Dienſtleiſtungen bezahlen kann. auf die Warenausfuhr angewieſen ſind, um die für die Einfuhr notwendigen Deviſen zu bekommen. Wir wiſſen aber auch, daß das Ausland auf den Abſatz ihrer Produkte an uns Wert legen muß. Anſchließend ſprach Staatssekretär Reinhardt über die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung. Staalsſekretär Reinhard führte u. a. aus: Die Verminderung der Arbeitsloſigleit iſt im weſentlichen eine Frage: 1. des Vertrauens der Wirtſchaft und des Volles in die Staatsführung und 2. der Finanz- und Steuerpolitik. Die Finanz- und Steuerpolitik im neuen Deutſchen Reich iſt, ſo lange es in Deutſchland Arbeitsloſe gibt, in erſter Linie auf Verminderung und ſchließlich auf Beſeitigung der Arbeitsloſig— keit abgeſtellt. ö Maßnahmen auf: Kraftwagen, die Gewährung ſteuerlicher Vergünſtigungen für Inſtandſetzungen und Ergänzungen, die Steuerbefreiung für neu errichtete Kleinwohnungen und Eigenheime, die Halbierung der ſchaftlichen Grundſteuer, ſowie das Kaufkraft der Arbeitnehmerſchaft. Dieſe, die Abgabe zur Arbeits- loſenhilfe betreffende Maßnahme führe zu einer Erhöhung der Kaufkraft der Arbeitnehmerſchaft und damit zu einer Belebung des Verbrauchs an Verbrauchsgütern um 300 Millionen RM., Der Staatsſekretär fuhr fort: Alle dieſe ſteuerpolitiſchen Maßnahmen, die ich hier dargeſtellt habe, ſind auf Erhöhung der, Nachfrage nach Gütern und Leiſtungen abgeſtellt. Dieſe Maß⸗ nahmen dienen zur Erhöhung des Beſchäftigungsgrades, zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit, zur Verminderung des Finanzbedarfs der Arbeitsloſenhilfe und infolge der erhöhten Am- Erhöhung des Geſamtaufkommens an Steuern, Abgaben und Sozialverſicherungsbeiträgen; zuſammengefaßt: zur ſozialen, wirt— ſchaftlichen und finanziellen Hebung unſeres Volkes. Als eine wichtige ſteuerpolitiſche Maßnahme führte der Staatsſekretär auch noch das Geſetz zur Leberführung weiblicher Arbeitskräfte in die Hauswirtſchaft vom 1. Juni 1933 an. Der Staatsſekretär wies ſchließlich auf die vielen unmittel⸗ baren Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen hin, die ſeit einem Jahre eingeleitet worden ſeien. Durch das Arbeitsbeſchaffungsgeſetz vom 1. Juni 1933, ſo führte der Staatsſekretär aus, war eine Milliarde RM. zur Förderung der nationalen Arbeit zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Weitere 500 Millionen RM. in bar und rund 360 Millionen RM. in Zinsvergütungsſcheinen ſind durch das Gebäudeinſtandſetzungsgeſetz vom 21. September 1933 zur Verfügung geſtellt worden. Alle dieſe unmittelbaren Arbeitsbeſchaffungen ſind noch in Durchführung. Es ergibt ſich aus dieſen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen für das Jahr 1934 ein ſehr großer Arbeitsvorrat. Hinzu kommen 500 Millionen RM., die im Jahre 1934 mehr ausgegebenen Steuergutſcheine werden im Kampf um die Ver⸗ minderung der Arbeitsloſigkeit zum großen Teil erſt jetzt ihre Wirkung tun. Das Reich hat im Jahre 1934 rund 300 Mil- lionen RM. Steuern in Steuergutſcheinen ſtatt in Bargeld in Zahlung zu nehmen. Auch in den Jahren 1935 bis 1938 nimmt das Reich jährlich rund 300 Millionen RM. in Steuergutſchei⸗ nen ſtatt in Bargeld in Zahlung. Der Arbeitsvorrat 5 der ſich aus der Geſamtheit der Maßnahmen für das Jahr 1934 ergibt, beträgt rund 50. v. H. mehrals im Jahre 1933. Das berechtigt zu der Hoffnung, daß die Arbeitsloſigkeit im Jahre 1934 auf zwei Millionen ſinken wird. Die Berliner Städtiſche Oper in Reichsbeſitz. DNB. Berlin, 27. März. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, hatte zum heutigen Dienstag eine Verſamm⸗ lung des geſamten künſtleriſchen und techniſchen Perſonals der Städtiſchen Oper, Charlottenburg, einberufen, in welcher er fol⸗ gende Mitteilungen machte: Das Reichskabinett hat in ſeiner letzten Sitzung die Leber leitung der Städtiſchen Oper, Charlottenburg, aus dem Beſitz der Stadt Berlin auf das Reich und die Weiterführung der Oper als reichseigenes Inſtitut beſchloſſen und die zu dieſem Zweck erforderlichen Mittel bereitgeſtellt. Die bisherige Städtiſche Oper, Charlottenburg, erhält den Namen„Deut ches Opernhaus“. Die Führung und Verwaltung der Oper wird von dem für das deutſche Theater- und Kunſtweſen zuſtändigen Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda ausgeübt. Reichsminiſter Dr. Goebbels wird ſchon in den nächſten Tagen den neuen Intendanten berufen. Auf die Wahrung eines hohen künſtleriſchen Niveaus des Deutſchen Opernhauſes wird beſonderer Wert gelegt werden. Um dem Hauſe einen wärmeren und repräſentativen Charakter zu geben, wird ſofort bei Beginn der ſpielfreien Zeit mit dem Ambau weſentlicher Teile des Theaters begonnen. Die neue Spielzeit ſoll am 15. September dieſes Jahres beginnen. Die Erklärungen des Reichsminiſters Dr. Goebbels wurden von allen Mitgliedern des Hauſes, die in der Zeit, in der das Schickſal der Städtiſchen Oper vollkommen ungeklärt war, treu zu ihrem Inſtitut gehalten haben, mit dankbarer Befriedigung und großer Freude aufgenommen. ö — 6k6—⅛¼.“ Ein neues Dokument zur 10 Ermordung Wallenſteins. Der deutſch⸗böhmiſche Geſchichtsforſcher Dr. Karl Siegl deröffentlicht in der neuen Nummer der„Mitteilungen des Vereins für Geſchichte der Deutſchen in Böhmen“ eine neue Entdeckung: einen Brief des Wallenſtein⸗Mörders Hauptmann Walter Deverdux, in dem dieſer klagt, der ihm zugeſicherte Blutlohn ſei ihm vorenthalten worden. Am intereſſanteſten iſt die Feſtſtellung, daß auch damals die Welt für Wallenſtein gegen ſeine Gegner und Mörder Partei nahm: Deveroux ſuchte vergebens irgendwo unterzukommen und fand ſelbſt ſeine Hei⸗ mat verſchloſſen. Die kaiſerliche Regierung räumte ſchließlich Deveroux drei Güter in Böhmen ein, doch ſtarb er bald dar⸗ auf. Dr. Siegl hat mit dieſer Mitteilung die Kenntnis des Wallenſtein-Milieus wieder um ein intereſſantes Detail be⸗ reichert. Die Arbeit„Der Mörder Wallenſteins kämpft um ſeinen Blutlohn“ erſcheint auch in engliſcher und in nieder⸗ 2————o;ßi——— N ³¹eñm——————— München: Der Führer hat den Reichsſchatzmeiſter der RNSꝰaAp zum Generalbevollmächtigten in allen vermögens⸗ Theorie längſt erkannten Grundſatzes in die Praxis vollzieht, ———ů—ů—ů ůů rechtlichen Angelegenheiten der Partei ernannt. Wir wiſſen, daß wir Staatsſekretär Reinhard zählte dann die einzelnen Die Erleichterungen für ausländiſche landwirtſchaftlichen Amſatzſteuer und die Senkung der landwirt⸗ Geſetz zur Erhöhung der ſätze, der erhöhten Einkommen und des erhöhten Verbrauchs zur aufgewendet werden für den Bau von Autobahnen. Auch die 8 — — 2 — en, Kor, und Rec dad nach der il. Ein ton lich dürf Wir kom verb gehe der hem lal⸗, meh gent nal las Aug als Ges Na hin ke! Eth den Gef aut In bis ſchi Zur Ind 104 Mat den auf berg ſonſt betrl antei 50 J Herkt Rohf ſwbeit 9 haben orden laulbe hade ſind. 6 bereit denen auch den ei keichen 900 N dus ei wi daß de und Ut längert einverſ len vor Nr. 74 Mittwoch, den 28. März Ml argel in eh f 0 nimmt gulſchei⸗ ortat, abr 84 re 103. igkeit in J Mitz. daganda, erſanm⸗ dals der. t er fol. e Kebek⸗ n Veſh ung der. b die u isheri delk⸗ ug de ſtweſen tün ig eine 5 8 wi imm Bein ie ds pte 8 —— 5— —— 9 Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Wirtſchaſtliche Amſchau Erhöhung der Kaufkraft durch Abbau der Soziallaſten.— Gegen die Dividendenjäger!— Der Rohſtoffbedarf.— Neues Leben auf dem Baumarkt. Die letzte Woche brachte eine Reihe neuer Geſetze, die für die Wirtſchaft von großer Bedeutung ſind. Eines der be⸗ deutendſten gilt der Erhöhung der Kaufkraft und der Ver— minderung der Soziallaſten. Was die angeblich ſo arbeiter⸗ freundlichen Regierungen des Weimarer Regimes nicht fer— tigbrachten, im Gegenteil, immer weiter ſich davon entfern⸗ ten, die Regierung Hitler tut es nach einem Jahr mit einem einzigen kühnen Zug. Die Befreiung von der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe bedeutet für viele Lohn- und Gehaltsemp⸗ fänger eine erfreuliche Erleichterung, aber auch die Senkung — die noch Abgabepflichtigen iſt eine willkommene Gabe. Die Neuregelung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe bringt eine Erhöhung des Reineinkommens der Ge⸗ ſamtheit der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger um rund 300 Millionen Mark. Das bedeutet ſchon eine weſentliche Stär- kung der Kaufkraft; dieſer hohe Betrag kommt der deutſchen Wirtſchaft zugute. In der Begründung zu dem Kaufkraft— geſetz, das ja auch eine Reviſion der Verbandsbeiträge ſo— wie des Spendenweſens bringt, wird u. a. darauf hingewie⸗ ſen, daß die Beiträge und Umlagen, die von verſchiedenen Körperſchaften des öffentlichen Rechts und von Verbänden und Organiſationen, die nicht Perſonen des öffentlichen Rechtes ſind, erhoben werden, teilweiſe viel zu hoch ſind. Dadurch werde der Verbrauch verringert und die Nachfrage nach Gütern und nach Arbeit kleiner. In Fällen, in denen der Beitrag nicht von allen Mitgliedern der Organiſation in gleicher Höhe erhoben, ſondern nach der Höhe des Einkommens geſtaffelt werde, ſtelle er eine Art Ein⸗ kommenſteuer dar. Die Steuererhebung ſei jedoch ausſchließ⸗ lich Sache des Reiches, der Länder und Gemeinden, und es dürfe niemand mit dieſen Stellen in Wettbewerb treten. * Das die Reichsregierung nicht gewillt iſt, den Nutzen der Wirtſchaftsbelebung den Profit- und Dividendenjägern zu⸗ kommen zu laſſen, beweiſt das Geſetz, das alle Geſellſchaften verpflichtet, die über eine Dividende von 6 Prozent hinaus⸗ gehenden Beträge in Anleihen des Reiches, der Länder oder der Gemeinden anzulegen. Von amtlicher Seite wird bemerkt, daß mit dem Geſetz weder dividenden-, noch kapi⸗ tal⸗, noch aktienfeindliche Abſichten verfolgt würden. Viel⸗ mehr ſei der Zweck, die deutſchen Unternehmungen im ge⸗ genwärtigen Augenblick an ihre ſoziale und natio⸗ nale Verantwortung zu erinnern und ſie zu veran⸗ laſſen, eine Haltung einzunehmen, die gerade in dieſem Augenblick und bei den betroffenen Unternehmungen mehr als ſelbſtverſtändlich ſei. Schon die zeitliche Begrenzung des Geſetzes bis zum Abſchluß des Jahres 1934 kennzeichnet die Maßnahme als eine vorübergehende. Es iſt weiter⸗ hin darauf hinzuweiſen, daß das Geſetz keine rückwir⸗ kende Rechtskraft hat, ſo daß alſo die bereits beſchloſſenen Erhöhungen nicht mit nachträglichen Inveſtierungen verbun— den ſind, welche die Liquidität der in Betracht kommenden Geſellſchaften gefährden könnten. Eine Anlagepflicht liegt auch nur im Falle der Gewinnausſchüttung vor, ſo daß eine Verwendung des erhöhten Gewinns zur Stärkung des Eigenkapitals der Geſellſchaft möglich iſt. Das Geſetz will ſich alſo nur dagegen wenden, daß im gegenwär⸗ tigen Augenblick die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung oder aus Sonderkonjunkturen zu über⸗ höhten Gewinnausſchüttungen führen, ohne daß die Geſell⸗ ſchaft ihrerſeits einen Beitrag zur Stärkung der Geſamt⸗ wirtſchaft leiſtet. Der Rohſtoffbedarf der deutſchen Wirtſchaft wird vom Inſtitut für Konjunkturforſchung für das Jahr 1933 auf 5 bis 6 Milliarden Mark(in⸗ und ausländiſche Rohſtoffe) ge⸗ ſchätzt bei einem Produktionswert von 41 Milliarden Mark. Zur Zeit ihrer beſten Beſchäftigung(1928) hat die deutſche Induſtrie etwa 17,5 Milliarden Mark ausgegeben, wovon 10 Milliarden Mark auf inländiſche(darunter 2 Milliarden Mark auf bergbaulich gewonnene Rohſtoffe und 8 Milliar⸗ den Mark auf ſonſtige Rohſtoffe) und 7.5 Milliarden Mark auf ausländiſche Rohſtoffe(davon 1 Milliarde Mark auf bergbaulich gewonnene Rohſtofſe und 6,5 Milliarden auf ſonſtige Rohſtoffe) entfallen. Der Umſatzwert der Induſtrie betrug in dieſem Jahre 84 Milliarden Mark; der Rohſtoff⸗ anteil belief ſich damit etwa auf ein Fünftel; etwa 40 bis 50 Prozent der verarbeiteten Rohſtoffe waren ausländiſcher Herkunft. Beſonders groß war der Bedarf an ausländiſchen Rohſtoffen in der Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie, an zweiter Stelle folgt die Textilinduſtrie. aa* 1 — Die Zuſchüſſe für Inſtandſetzungs- und Umbauarbeiten haben ſich auf den baugewerblichen Arbeitsmarkt außer⸗ ordentlich günſtig ausgewirkt. Aus den verſchjedenen Ver⸗ lautbarungen der Regierung iſt zu entnehmen, daß die vor⸗ handenen Mittel ſehr ſtark in Anſpruch genommen worden ſind. Schon im Januar ſind die für Inſtandſetzungszuſchüſſe bereitgeſtellten 500 Millionen Mark reſtlos auf die verſchie⸗ denen Verteilungsſtellen aufgeteilt worden. Vielfach war auch ſchon Ende Januar über die Mittel verfügt oder aus den eingegangenen Anträgen erſichtlich, daß ſie nicht aus⸗ reichen würden. Bei reſtloſer Ausnutzung der bereitgeſtellten 500 Millionen Mark müſſen aber 1,5 bis 2 Milliarden Mark aus eigenen oder geliehenen Mitteln aufgebracht werden. Inzwiſchen wird vom Reichsarbeitsminiſterium mitgeteilt, daß der Zeitpunkt für die Beendigung der Inſtandſetzungs⸗ und Umbauarbeiten allgemein bis zum 30. Juni 1934 ver⸗ längert iſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat ſich ferner damit einverſtanden erklärt, daß über die bei den örtlichen Stel⸗ len vorhandenen reſtlichen Zuſchutzmittel Vorbeſcheide auch noch nach dem 31. März 1934 erteilt werden. Für die übrige Hochbautätigkeit ſind nach den bisherigen Verlautbarungen neue öffentliche Mittel nur noch für die bäuerliche Siedlung zu erwarten. Daß für die Eigenheimförderung oder die vor⸗ ſtädtiſche Kleinſiedlung weitere Mittel bereitgeſtellt würden, iſt bisher nicht bekannt geworden. Jedoch wird das Reichs⸗ bürgſchaftsverfahren für den Kleinwohnungsbau in Kürze wohl die lang angeſtrebte Vereinfachung erfahren. Im übri⸗ gen wird beim ausführenden Baugewerbe ſehr über Preis⸗ erhöhungen für Bauſtoffe geklagt. Es handelt ſich hier aber nicht um konjunkturell bedingte Erſcheinungen, ſondern faſt ausſchließlich um örtliche Einzelfälle. i Dem Sohn in den Tod gefolgt. Auf furchtbare Weiſe fand in dieſen Tagen die Tragödie einer bekannten Danziger Familie ihren Abſchluß. Der Dermatologe Dr. med. Karl Löchel endete vor einiger Zeit ſein Leben durch Selbſtmord, indem er ſich erſchoß. Seine 68jährige Mutter konnte ſeinen Tod nicht überwinden und ſtürzte ſich jetzt aus ihrer im zweiten Stock gelegenen Wohnung in den Hof; ſie war ſofort tot. — * N. G.⸗Bebauntmachungen Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Ad Hitlerſtraße 19 Geſchäfts f teilung: N SB O. u. Deutſche Arbeits g, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. 5 Geſchäftszeiten: Dienstag und Fer „abends 7—9 Uhr g, abends 7—9 Uhr D eitag von 18-20 Uhr Amt für Volkswohlfahrt Amtswalter! Am Donnerstag abend 8 Uhr im Sitzungs— ſaal des Rathauſes Abrechnung der März⸗Beiträge. Winterhilfswerk Auszahlung der Gutſcheine für Schuhreparatur erfolgt am Donnerstag, nachmittags zwiſchen 1 und 2 Uhr auf dem Rathaus— Zimmer 19— Heil Hitler! Schmitt, Kaſſewart. * N. S. Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. Die Geſchäftsinhaber, welche in ihren Geſchäften Sammel⸗ büchſen für den Zwillingspfennig haben, liefern dieſe am Donnerstag, den 29. März, vormittags 9—12 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes ab. Es wird gebeten die Zeit genau einzuhalten. NS.⸗Volkswohlfahrt.— Ortsgruppe Viernheim Stockert, Geſchäftsführer. Die ausgegebenen Bezugsſcheine für Schuhfohlen und Schuhe bezw. Kleider müſſen bis ſpäteſtens Mittwoch abend 6 Uhr bei dem Unterzeichneten(Rathaus Zimmer 19) abge⸗ liefert ſein. Heil Hitler! gez. Schmitt. BDM. Alle Mädel finden ſich Donnerstag nachm. 5 Uhr im Sitzungsſaal ein. Heil Hitler! Die Führerin. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 28. März 1934. Denkſpruch Ein Eh'ſtand iſt alsdann beglückt, wenn eins ſich in das andre ſchickt, wenn eins den andern liebt und ſcheut, er nicht befiehlt, ſie nicht gebeut, und wenn ſie ſo behutſam ſein, als wollten's erſt einander frei'n. Gellert Anglücksfall. Auf dem Heddesheimer Weg ereignete ſich geſtern nachmittag ein bedauerlicher Unglücksfall. Der auf einem mit Stroh beladenen Wagen ſitzende auf der Heim⸗ fahrt begriffene Landwirt Adam Weidner, Weinheimer⸗ ſtraße 51, wurde infolge Scheuens der Pferde vor einem Auto beim Zurückhalten der Pferde mit der Leine vom Wagen gezogen, wobei er durch den Fall einen Beinbruch erlitt und ſich ſchwere Kopfverletzungen zuzog. Die Herren San.-Rat Dr. Rudershauſen und Dr. Büttner waren ſogleich an der Unfallſtelle und leiſteten dem Verletzten ärztliche Hilfe. Mittels Sanitätsauto wurde der Verunglückte ins hieſige Kranken- haus gebracht.— Nach einer uns gewordenen Mitteilung ſollte das in der Heſſiſchen Mühle ſtationierte Auto nicht fahr⸗ bereit geweſen ſein. Wir zogen dieſerhalb Erkundigungen ein und ſtellten feſt, daß die Kolonnenführung erſt nachträglich benachrichtigt wurde und dadurch auch der Führer des Autos nicht rechtzeitig zur Stelle ſein konnte. Die Kolonnenführung bittet bei vorkommenden Unglücksfällen um ihre ſofortige Benachrichtigung, damit ſie das Erforderliche zum Abtrans⸗ port von Verunglückten veranlaſſen kann, und nicht wie es geſtern geſchehen iſt, daß mit der Führung des Autos nicht vertraute Perſonen vor Benachrichtigung der Kolonne ein⸗ greifen und dadurch zum Schaden von Verunglückten Ver⸗ zögerungen eintreten. Dienſt⸗ und Sprechſtunden der Staatsbehörden. Das Staatspreſſeamt teilt mit: In der Zeit von Grün⸗ donnerstag, den 29. März 1934 bis Dienstag, den 3. April 1934 einſchließlich ſind die Dienſtſtellen der Staatsbehörden für den allgemeinen Geſchäftsverkehr geſchloſſen. Die Sprechſtunden ſämtlicher Staatsbehörden, insbeſondere die des Herrn Staatsminiſters, fallen am Karſamstag, den 31. März 1934 aus. Eintopfſonntag fällt bis 1. Oktober fort. Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit: Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß mit Abſchluß des Winterhilfswerks 1933/34 am 31. März auch bis zur Wiederaufnahme des kommenden Winterhilfswerks 1934/35 die Einrichtung des ſog. Eintopfſonntags am 1. Sonntag jeden Monats ausgeſetzt wird. Es fällt demgemäß bereits ab 1. April bis zum erſten Oktober⸗Sonntag ds. Is. der Eintopf⸗Sonntag fort. Die Frühjahrsausſaat ging nur ſehr langſam vonſtatten, da durch die faſt täglichen Regenſchauer in den Vorwochen die Böden ſtets zur Beſtellung zu naß waren. Von dem Wintergetreide hat der Weizen durch den andauernden Winter⸗ froſt ohne ſchützende Schneedecke ſtark gelitten und es ſind ſchon viele Grundſtücke umgepflügt und neu beſtellt worden und andere müſſen noch umgepflügt werden; der Roggen dagegen zeigt einen ſchönen Stand; auch Reps⸗ und Klee⸗ felder ſtehen gut. Dieſer Tage trafen bereits die erſten nord⸗ deutſchen Saatkartoffeln ein. Da durch die Ungunſt der Witterung die vorjährige Kartoffelernte z. T. nur gering ausge⸗ fallen iſt und dieſe Kartoffeln zur Weiterpflanzung wenig geeignet ſind, werden in dieſem Frühjahr außergewöhnlich große Mengen norddeutſche Kartoffeln zur Saat verwendet. Da in den letzten Jahren die ſo gefährliche Krebskrankheit an den Kartoffeln verſchiedenen Orts, auftritt, ſollte man darauf bedacht ſein, nur krebsfeſte Sorten zur Saat zu ver⸗ wenden. Mit dem Pflanzen der Kartoffeln eile man ſich nicht, da dieſelben zum Keimen einen warmen Boden verlangen. Von Mitte April an iſt es noch reichlich Zeit. — Aufruf! Nachdem der Führer im vergangenen Jahre an ſeinem Geburtstag zur„Hitler-Spende“ aufgerufen hatte, hat der Deutſche Gemeindetag im Auguſt v. Is. im Einvernehmen mit dem Referenten für die Hitler-Spende bei der Oberſten SA.⸗Führung in München an die Gemeinden unter 20000 Einwohnern den Appell gerichtet, möglichſt viele Freiquartiere für die SA. bei der Bevölkerung zu beſchaffen, damit bewährte Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung einige Wochen koſtenlos Unterkunft und Verpflegung erhalten. Der Aufruf des Deutſchen Gemeindetages hat, obwohl er erſt in vorge— rückter Jahreszeit herausgegeben werden konnte, einen außer- ordentlichen Erfolg gehabt. Insgeſamt ſind etwa 30 000 Frei- ſtellen geworben worden. Dieſer Erfolg zeugt von der großen Opferwilligkeit der Bevölkerung. Der Deutſche Gemeindetag hat nunmehr an ſämtliche Gemeinden einen erneuten Appell für das Jahr 1934 gerichtet, unter ihrer Bevölkerung für eine tatkräftige Beteiligung an der Hitler⸗Spende 1934 zu werben. Der Deutſche Gemeinde- tag iſt der Auffaſſung, daß der neue Geiſt im Dritten Reich erwarten läßt, daß zahlreiche Familien des Gedankens der Volksgemeinſchaft einen S.A. Mann für mindeſtens zwei Wochen Gaſtfreundſchaft gewähren. Ein ſchlichtes Bett und einfache Familienkoſt wird von jedem SA. Mann dankbar begrüßt. Es geht daher an die Bevölkerung die herzliche Bitte, ſo wie es auch anderwärts geſchieht, Freiquartiere in möglichſt großer Zahl zur Verfügung zu ſtellen, damit dem Führer zu ſeinem Geburtstag ein erfreuliches Ergebnis mitgeteilt werden kann und unſere engere Heimat unbedingt in erſter Linie mit dabeiſteht. Wer ein Freiquartier zur Verfügung ſtellen will, wird gebeten, auf der Bürgermeiſterei dies zu melden. Der Aufruf bezieht ſich auf die Unterbringung von SA. Männern aller Formationen(SA., SS., SAR. J, SAR. Il, Stahlhelm, NSKK.); er bezieht ſich nicht auf Kinder und Frauen. Zur Vermeidung von Doppelmeldungen ſei darauf hingewieſen, daß Freiquartiere, die bereits von einer anderen Organiſation geworben ſind, hier bei der gemeindlichen Mel⸗ dung nicht mehr aufzugeben ſind. Bechtel. Bürgermeiſter AA ã õͥã bbb Die O. E. G. verausgabt zu Oſtern 1934 Feſttags⸗ und Arbeiterrückfahrkarten!(Auch nach Reichsbahnhöfen über Weinheim oder Heidelberg). Geltungsdauer: vom 28. März bis 4. April 1934.(Können an allen Tagen zur Hin⸗ und Rückfahrt benutzt werden). — Arbeitszeit⸗Kontrollbücher im Fleiſchergewerbe. Eine vorbildliche Kontrolle der Arbeitszeit wird am 1. Mai im deutſchen Fleiſchergewerbe eingeführt. Jeder deutſche Flei⸗ ſchermeiſter iſt nämlich auf Grund der neuen Tarifordnung verpflichtet, in ſeinem Betrieb für alle weiblichen und männ⸗ lichen Arbeitnehmer, einſchließlich der 8 Arbeits⸗ zeit⸗Kontrollbücher an einer ſichtbaren Stelle am Eingang der Arbeitsſtätte auszulegen. Jeder Beſchäftigte, außer den Hausangeſtellten, iſt verpflichtet, täglich perſönlich den Be⸗ ginn und das Ende der Arbeitszeit und die Pauſen einzu⸗ tragen. Wiſſentlich unrichtige Angaben werden in ſchärfſter Form geahndet. — Kein„Kuckuck“ mehr. Die Amtsgerichte verwenden jetzt an Stelle des„Kuckucks“ ein neues Siegel mit großer Auf⸗ ſchrift„Pfandſiegel“. f glaube nicht, daß das Problem der Arbeitsbeſchaffung in den Sternen gelöſt wird! Du ſelbſt mußt mithelfen, es zu löſen. Du mußt aus Einſicht und Vertrauen alles tun, was Arbeit ſchaffen kann. Jeder einzelne hat die Pflicht, von ſich aus nicht zu zögern und nicht zu warten mit ſeinen An⸗ ſchaffungen, mit dem, was er machen ſoll und einmal machen muß. Jeder hat die Pflicht, von ſich aus hier vertrauend auf die Zukunft ſeinen Teil ſofort beizutragen. Jeder Unter⸗ nehmer, jeder Hausbeſitzer, jeder Geſchäftsmann, jeder Einzelne, er hat die Pflicht, nach ſeinem Vermögen mitzuhelfen, Arbeit zu ſchaffen, und vor allem, jeder hat die Pflicht, ſich der deutſchen Arbeit zu erinnern. Adolf Hitler. Gottes bienſtoroͤnung der katholüchen Gemeinde Viernheim Gründonnerstag Gelegenheit zur hl. Beicht; a Austeilung der hl. Kommunion; Hochamt, Ausſetzung des Allerheiligsten am Nebenalter; Andacht. Karfreitag S Uhr: Gottesdienſt, darauf Predigt; 6 Uhr: Andacht. Am Gründonnerstag und Karfreitag ſind die üblichen Betſtunden, die den Gläubigen zum Beſuch empfohlen werden. Die Kollekte an beiden Tagen iſt für das hl. Land und das hl. Grab. ½7 Uhr 7 Uhr: ½8 Uhr: 6 Uhr: Karſamstag Die hl. Weihen beginnen um 6 Uhr ½8 Uhr: Hochamt, darauf Weihe des Oſterwaſſers; Am Oſtermorgen halb 6 Uhr Auferſtehungsfeier, Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe. Die Beicht am Oſtermorgen fällt aus. Am Oſterfeiertag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der H. H. Rektoren Beller und Gillig, H. H. Lehrer 5 Kumpa. Die Kinder beichten am Samstag um 2 Uhr. 757 — eie eee. ä— 8 8 W ——„—p 1—— 9 * E 1 8W———T—TC0C0T0—————— Evangeliſch- kirchliche Nachrichten. Darmſtadt. Uebertragen wurde dem Pfarrer Georg Glock zu Mainz die evangeliſche Pfarrſtelle zu Roß d orf, dem Pfarrer Guſtav Böckner zu Schlitz die evangeliſche Pfarrſtelle zu Bickenbach, dem Pfarrer Alfred Mitzen⸗ heim zu Crainfeld die evangeliſche Pfarrſtelle zu Alten⸗— ſt a dt, dem Pfarrer Johannes Veller zu Maar die evange⸗ liſche Pfarrſtelle zu Kleeſtadt, dem Pfarrer Friedrich Ziegler zu Wendelsheim die evangeliſche Pfarrſtelle zu Eppelsheim und dem Pfarrer Hans Schilling zu Yen⸗ burg die zweite evangeliſche Pfarrſtelle an der Johan⸗ nis gemeinde(Südbezirk) zu Mainz.— Auf ihr Nach⸗ ſuchen und unter Anerkennung ihrer langjährigen treuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt wurden Pfarrer Georg Becker zu Langſtadt mit Wirkung vom 1. 6. 34, Pfarrer Emil Fritſch zu Freilaubersheim(15. 8. 34), Pfarrer Adolf Kalbhenn zu Kirch⸗Göns(1. 10. 34), Pfarrer Auguſt Mem⸗ mert zu Ober⸗Widdersheim(1. 6. 34), Pfarrer Karl Scheid zu Altheim(1. 6. 34) und Stadtpfarrer Georg Zimmer⸗ mann zu Darmſtadt(1. 7. 34). Darmſtadt.(In den Rhein gesprungen.) Ein 55 Jahre alter kaufmänniſcher Angeſtellter aus Darmſtadt wollte ſeine in Bingerbrück wohnende Schweſter beſuchen. Als er dort nicht eintraf, wurde Vermißtenanzeige aufge⸗ geben. Jetzt wurde nun bei Schierſtein die Leiche des Ver⸗ mißten aus dem Rhein geländet. Der Mann war ſchwer⸗ kriegsbeſchädigt und dürfte aus Schwermut den Tod im Rhein geſucht haben. Darmſtadt.(Uraufführung am Landesthea⸗ ter.) Das Staatsdepartement teilt mit: Generalintendant Dr. Rolf Praſch hat die Oper„Der Tod des Johannes A Pro“ von Wolfgang Riedel zur alleinigen Uraufführung am Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt angenommen. Darmſtadt.(Neue Bür germeiſter.) Wie das Perſonalamt mitteilt, wurden zu kommiſſariſchen Bürger⸗ meiſtern beſtellt: im Kreis Lauterbach Leonhard Sippel 3, in Hartershauſen im Kreis Mainz Jakob Wachter in Gau⸗ Biſchofsheim, im Kreis Oppenheim Dr. Felix Krebs in Eimsheim. Offenbach.(Anerkennung für eine mutige Tat.) Der einarmige Kriegsbeſchädigte Konrad Leiſegang hat im Auguſt 1932 eine Frau vom Ertrinken aus dem Main gerettet, obwohl er durch die Amputation eines Ar⸗ mes am Schwimmen ſehr behindert iſt. Für dieſe Rettungs⸗ tat iſt ihm vom heſſiſchen Staatsminiſter eine Anerken⸗ nungsurkunde zuteil geworden. Rüſſelsheim.(Auf der Reiſe vom Tode ereilt.) Im hieſigen Bahnhof kurz nach dem Verlaſſen der Bahn⸗ ſteigſperre ſtürzte der 68jährige Rentner Hermann Kranz von Anton Schwab Er läßt die Uniform der Obhut des Kellners zurück und wandert dem Dorfe zu, über das laute Fröhlichkeit ausgegoſſen iſt. Er kommt auf den Tanzſaal, wo die Dorf⸗ muſikanten flotte Ländler. Polkas, Walzer und Rhein⸗ länder ſpielen. Seine Augen ſuchen Hella. Plötzlich tivpt ihn jemand an, er dreht ſich um und ſieht in die ſüßen Braunaugen Hellas. Sie trägt ein reiz⸗ 0 elſäſſiſches Bauernmädchenkoſtüm und iſt ſehr ver⸗ egen. „So ſind Sie doch.. gekommen, lieber Freund?“ „Ja!“ ſagt er leiſe, und ſeine Stimme bebt.„Das Glück rief.. und ich mußte kommen!“ Dann tanzen ſie. Sie werden nicht müde zu tanzen. Wie eine Feder, ſo leicht, ſchwebt ſie mit ihm durch den Saal. „Ach iſt das ſchön.. iſt das ſchön!“ ſpricht ſie plötzlich und ſieht ihn mit leuchtenden Augen an. „Und gefährlich!“ „Fürchten Sie ſich. Spielmann?“ „Nein, jetzt, da ich Sie im Arm halte und mit Ihner tanze. da iſt alles verſchwunden, jedes Bedenken. So ſchör war die Stunde noch nie!“ „Sie haben viele zerauen in Ihren Armen gehalten!“ „Nur eine. eine Frau.. die ich jetzt in den Armen halte! Die erſte.. und die letzte!“ * Sie denken wenig an Eſſen und Trinken. Es treibt ſie geradezu zueinander, ſie ſind glücklich, wenn ſich ihre Körper zum Tanze vereinen. Er ſpürt den Duft ihres Haares, den Duft des reinen Mädchenkörpers, und oft ſchließt er die Augen, wenn ſich ihre Blicke finden. Als ſie einmal eine Tanzpauſe machen, da gehen ſie aus dem Saal. Vor dem Gaſthauſe iſt ein luſtiges Leben. Verliebte Paare ſcherzen und ſchäkern miteinander. An langen Tiſchen ſitzen die Alten und trinken Wein, ſpielen Karten, trotz des Halbdunkels, das herrſcht. Dicke Wachskerzen ſind angebrannt. Sie flackern kaum auf den Tiſchen, denn die Luft iſt ganz ſtill. Und die Luft iſt warm und weich. Tief atmen ſie die beiden ein, die einſchmeichelnde, milde Luft der Nacht. Von fern klingt der Schlag einer Uhr. 11 Schläge hallen durch die Nacht. N Spielmann ſagt leiſe:„Die Stunden verrinnen.. ſo ſchnell wie noch nie! Wann müſſen. müſſen.. Sie ſcheiden?“ Sie ſieht ihn mit einem langen dunkeln Blick an: „Wann ich will!“ ſagt ſie dann übermütig. „So dürfen Sie nicht ſprechen!“ antwortet Spielmann leiſe und der Schmerz iſt in ſeiner Stimme.„Sie haben mir Stunden des Glücks geſchenkt.. ſo köſtliche Stunden! Ich will nicht daß Ihnen die Stunden Schmerzen brin⸗ gen können!“ „Sind Schmerzen nicht oft Glück?“ Sein Herz ſchlägt ſchneller, es will ihm die Bruſt zer⸗ ſprengen. Eine Gewalt ohnegleichen treibt ihn an, das Mädchen. das ſüße beſeligende Geſchöpf in ſeine Arme zu aus Frankfurt am Main tot zuſammen. fene Arzt konſtatierte einen tödlichen Schlaganfall. Mainz. Tötung verurteilt.) hatte ſich der 23jährige Händler Ludwig Wörrſtadt wegen fahrläſſiger Tötung zu Jahres zwiſchen 8 und Ober⸗Hilbersheim nach Omnibus überholte Hartmetz geblendet, den ſiebenjährigen Sohn des Unfall ſtarb. fünf Monaten Gefängnis eine fünfjährige Bewährungsfriſt zu. ** Frankfurt a. M. auf einem Mainſchiff.) Gerichtsbehörde jetzt zum erſten Mal zu verzeichnen Am vorzunehmen. Richter, Staatsanwalt, geſprochen wurde. ein Kapitän, ſollte verordnung übertreten haben. An jenem Januartag war der den Main herab aber kam ein Schiffen, etwa 400 Meter lang. Als dieſer geſchriebenen nach links nicht zugelaſſenen Brückenbogen zu durchfahren. Die Verhandlung ergab, handeln konnte, wenn er zu einem Freiſpruch. Frankfurt a. m. Ebene gekommen.) jetzt 19 Jahre alter nug erzogen worden war. ſein Betragen klagen müſſen. Schule kam der Junge Jetzt feſt ſein, den Kopf klar behalten! „Wir wollen ein paar Schritte tun!“ ſpricht das Mäd⸗ chen leiſe.„Die Nacht iſt ſo ſchön und mild. Ach... ich möchte dieſe Stunden der Freude. der Freiheit genießen, daß ich ſie nie vergeſſe.. nie!“ Er folgt ihr. Sie ſchreiten die Dorfſtraße entlang, wandeln unter den hohen Bäumen, bis ſie die Stille um⸗ fängt. Das Dorf iſt zu Ende. Aus der Ferne blinken die Sterne. Sie bleiben ſtehen. Keiner ſpricht ein Wort. Bis Hella das Schweigen bricht:„Ich muß Ihnen etwas ſagen, lie⸗ ber Freund!“ „Was, Hella?“ „Vor ein paar Tagen hat ein Mann um meine Hand gebeten. Sie kennen ihn: Oberleutnant Rocca.“ Spielmann erſchrickt, aber bleibt ſtill. „Vater.. würde es gern ſehen. Aber ich.. kann ihn nicht heiraten. niemals! Er wäre gewiß. eine gute Frau wert. ja, ja.. ich glaube, er iſt ein guter Menſch; aber ich kann ihn nicht heiraten!“ Spielmann iſt ſo hilflos in dieſer Stunde, wie noch nie in ſeinem Leben. Er ſucht nach einem Wort, aber die Lippen ſind ihm wie verſiegelt. „Warum.. ſagen Sie nichts.. warum ſprechen Sie nichts?“ bebt des Mädchens Stimme. Ihre Augen treffen ſich durch die Nacht, brennen in⸗ einander wie zwei Flammen. „Warum. können.. Sie ihn nicht heiraten?“ „Oh.. das. das fragen Sie.. Sie mich?“ Wie ein Schmerzesſchrei kommt es aus ihrem Herzen. Unwillkürlich faßt er ihre Hände. „Hella..!“ ſagt er leiſe.„Hella..! nicht weiterreden! Es iſt ein Spiel mit dem Feuer..!“ Er kann nicht weiterſprechen. Plötzlich ſchlagen die Flammen der Liebe über ihm zu⸗ ſammen. Er fühlt nur ſie, die Geliebte, die Frau, die er begehrt mit allen Faſern ſeines Herzens. Nur ſie iſt da, alles andere verſinkt. und er zieht ſie an ſich und im langen, leidenſchaftlichen Kuſſe finden ſich ihre Herzen. Aus übervollem Herzen drängt zum Licht, was lange, lange ſchlummerte und emporwuchs. Sie liegt mit geſchloſſenen Augen an ſeiner Bruſt, ihr iſt zumute als ginge mit einem Male der Druck von Jah⸗ ren, der auf ihr lag, von ihr, als löſte ſich alles Schwere, als öffneten ſich die Kammern des Herzens weit und der Frühlingswind der Liebe fülle ſie aus. Unfaßbares Glück iſt über ſie gekommen. Jetzt erſt in dieſer Stunde weiß ſie, was leben heißt. daß lieben erſt dem Menſchen das Leben in ſeiner ganzen Größe und Tiefe erſchließt. Sie faßt mit beiden Händen nach dem geliebten Haupte und ziehts herunter zu ſich. „Du.. du.. wie ich dich liebe.. wie ich dich liebe! Sags mir.. o du. ſags mir, daß du mich liebſt.. daß du mich immer lieben wirſt!“ Gott iſt bei ihnen. als er ſpricht, innig und ſtark zu⸗ gleich, aus überſtrömendem Herzen. „Ich liebe dich.. nur dich, Hella.und nie. nie wird einer anderen der Weg zu meinem Herzen offen ſein.. auch dann nicht. wenn unſere Wege nicht zuſammenfüh⸗ Ver herbeigeru— (Kraftfahrer wegen fahrläſſiger Vor der Strafkammer Mainz Hartmetz aus verantworten. Der Angeklagte fuhr am Abend des 30. Oktober vorigen 9 Uhr mit einem Kraftdreirad von Wörrſtadt. An der Halteſtelle des den ſtillſtehenden Omnibus, wobei er, durch die Lichter eines entgegenkommenden Autos Straßenwärters Johann Ebling aus Vendersheim anfuhr und mitſchleifte. Der Junge wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach dem Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu und billigte ihm für drei Monate (Gerichtsverhandlung Eine Gerichtsverhandlung auf einem Mainſchiff dürfte in den Annalen der 9 85 ein. Montag begab ſich die Uebertretungskammer auf ein Schiff des Waſſerbauamtes zu einer Fahrt nach der Nie⸗ derräder Eiſenbahnbrücke, um dort eine Ortsbeſichtigung Protokollführer und Angeklagter waren ſämtlich an Bord, wo auch das Urteil Der Führer des Schleppkahns„Juſtitia“, am 31. Januar dieſes Jahres die zum Schutze der Sicherheit der Waſſerſtraßen erlaſſene Polizei⸗ Er hatte einen Strafbefehl über 20 Mark bekommen und dagegen Einſpruch eingelegt. Kapitän zu Berg gefahren, Schleppzug mit vier ſchweren Zug den vor⸗ Brückenbogen durchfuhr, geriet er zu weit und die„Juſtitia“ konnte nicht mehr durch den Bogen hindurch. Deshalb entſchloß ſich der eee e ierbei ſtieß das Schiff mit einem Tankkahn zuſammen, der gegen eine Ladebrücke mit Kran geſtoßen wurde, die einſtürzte. daß der Kapitän nichts anders ein ſchweres Unglück verhindern wollte, alſo ein Notſtand vorlag. Das Gericht kam deshalb (Schon früh auf die ſchiefe Vor dem Jugendrichter ſtand ein Burſche, der ſeinen Vater von früheſter Jugend verloren hatte und von der Mutter nicht ſtreng ge⸗ Schon ſeine Lehrer hatten über Nach der Entlaſſung aus der zu einem Wagnermeiſter in die Lehre, wo er jedoch nur fünf Monate aushielt. Nachdem er dann einige Zeit bei einem Metallſchleifer gearbeitet hatte, iſt er bis jetzt ohne Stellung geblieben. Schon vor ſeiner O Straßb urg„Ein fröhlicher Militärroman aus ber Vorkriegszeit müeneneennunennmneemneiinnnmmnmnm wickelt, ſo daß er als Siebzehnjähriger in eine wurde. Als er jetzt einen Bekannten ſeiner Mutter auf ſuchte, ſtahl er 11 Mark, die offen auf einer ganzen Monat nur 37 Mark für ſeinen wegen der Gemeinheit, einen armen Invaliden zu beſtehlen währungsfriſt. Oer neue Fünfzigmarkſchein ausgegeben wird, iſt 8.5: 17 Zentimeter groß und auf leich bläulich gefärbtem Papier hergeſtellt. Das Papier zeigt in der Durchſicht, von der Vorderſeite aus geſehen, links auf dem Schaurande ein Kopfwaſſerzeichen(David Hanſemann) und im bedruckten Teil die große Wertzahl„50“. Ueber dem rechten Teil des Schaurandes läuft ein etwa 2 Zentimeter breiter, mit kupferbraunen und grünen Faſern belegter Streifen. Der etwa 4.5 Zentimeter breite Schaurand der Vov⸗ derſeite iſt mit einer das Kopfwaſſerzeichen umſchließenden gemusterten Blindprägung verſehen, die die Wertzahl„50“ — abwechſelnd lesbar und in Spiegelſchrift— und den Kon trollſtempel enthält. Links unten ſteht die große dunkelgrüne Wertzahl„50“. Das Druckbild der Note iſt nach dem Schaurand zu durch eine ſchmale Zierleiſte abgeſchloſſen. Der Untergrund iſt ſo ausgeſtattet, daß ein blaugrün bis braun verlaufender Streifen in der wagrechten Richtung, und ein rötlicher bis gelbbrauner Streifen in der ſenkrechten Richtung über den Schein verläuft. Die von zweifarbigem, verſchlungenem Li⸗ nienwerk umgebene Zahl„50“ erſcheint in blaugrün auf einem rötlich bis gelbbraunen Hintergrund. Im unteren Teil befindet ſich der Kennbuchſtabe. Die rechte Seite der Note auf breiter Zierleiſte zeigt— in Stahldruck— das Kopfbildnis David Hanſemanns in dunkelgrüner Farbe. Rechts oben iſt, wie unten auf dem Schaurand. die Wertzahl„50“ angebracht. David Hanſemann war der Begründer der Deut⸗ ſchen Diskontogeſellſchaft im Jahre 1851 und hat ſich um den Eiſenbahnbau im Rheinland und Weſtfalen beſonders ver⸗ dient gemacht. Im März 1848 war er preußiſcher Finanz⸗ miniſter und von Juni bis September desſelben Jahres preußiſcher Miniſterpräſident. Er wurde geboren 1790 im Winkenwärder und ſtarb 1864 in Schlangenbad. Wetterbericht Der vom Azorenhoch ausgehende Rücken hohen Druckes wird ſich gegen eine von Polen aus vorſtoßende Störung be⸗ I. haupten.— Wettervorherſage: Vorwiegend heiter und mild. Da umſchlingen ihn die Arme des Mädchens leiden⸗ ſchaftlich und ſie ſtammelt:„Du. du. es muß.. es muß einen Weg geben! Hörſt du.. ich.. will alles tragen, alles auf mich nehmen.. aber du mußt mich heimholen. du.d es muß einen Weg geben! Du.. du biſt mir alles, alles auf dieſer Welt!“ „Und wenn du die Brücken hinter dir abbrechen mußt?“ Da jubelts aus ihrem Herzen:„Ja.. ja..!“ Sie ſchreit es förmlich heraus.„Ja. alles kann ich. alles. wenn es ſein muß! Ich liebe dich.. ich liebe dich.. vom erſten Tage an, da ich dich ſah! Ich verſpreche es dir! Alles kann ich tun.. für unſer Glück!“ Da nimmt er die kleinen weichen Hände und küßt ſie. „Du wirſt.. meine kleine Frau werden, Hella! Ich ſchwöre es dir, beim allmächtigen Gott!“ Tiefe Seligkeit im Herzen wandern ſie heim. Sie ahnen nicht, daß hinter dem dichten Weidengebüſch am Brückenrand einer Zeuge des Glücks der beiden war: Unteroffizier Rumbuſch. f Sein Geſicht iſt verzerrt vor ſataniſcher Freude. Sie ahnen es nicht und gehen zurück in den Saal, tanzen noch einmal.. den Abſchiedstanz und es iſt ihnen beiden, als ſei er tauſendmal ſo ſchön wie alle Tänze, die vorangegangen ſind. „Jetzt mußt du heim, Liebſte!“ ſpricht Spielmann feſt. „Ja. Maximilian!“ antwortet Hella feſt. „Wo wirſt du dich umkleiden?“ „Hier im Gaſthaus. Ich kenne die Wirtin.“ „Gut. Liebſte! Ich beſtelle den Wagen, er wird dich nach Saarburg tragen.“ „Und du?“ „Mich laß allein heimwandern. Es iſt beſſer ſo! Ja, Liebſte. tus ſo wie ich, wenn dich der Wagen heimträgt. denke, daß du an meinem Herzen liegſt. Ich wills auch denken! Es iſt ſo unbeſchreiblich ſchön. Der Tag hat uns ſo viel des Glücks gebracht, ſo viel. Wir wollen nicht un⸗ beſcheiden ſein.“ Da fügt ſie ſich. Nach zehn Minuten trägt ſie der Wagen nach Saar⸗ burg. Spielmann iſt allein. Sein Zug geht in einer Stunde. Er ſetzt ſich in eine Ecke der Gaſtſtube und trinkt noch ein Glas Wein. 151 ſetzt ſich plötzlich ein Mann an ſeinen Tiſch und grüßt. Spielmann dankt, ſieht den Mann an. Er erſchrickt heftig. Es iſt Unteroffizier Rumbuſch „Ah. der Herr Spielmann!“ Hohn.„Und in Zivil?“ In Spielmann iſt alles in an ſich, nur an die Geliebte. Er weiß, was für ein Schweinehund Rumbuſch iſt und fürchtet, daß er Hella er⸗ kannt haben könnte. -Ja.. ich bin auch einmal ausgeflogen!“ 5 „Na ja, warum denn auch nicht! Machen ja ande auch! Aber ich denke, man wird es beim Regiment nicht gerade mit Freuden aufnehmen, wenn ich melde, daß der Herr Spielmann in Zivil ausgegangen iſt. Drei Tage ſind Ihnen ſicher!“ i „Meinetwegen!“ Da brauſt Rumbuſch auf:„Donnerwetter, reden Sie anders mit Ihrem Vorgeſetzten! Stehen Sie auf!“ Spielmann bleibt ruhig ſitzen. Ihm iſt in dem Augen⸗ blick alles gleich. Wut kommt langſam in ihm hoch. Er ſpürt. wie um ſie alles mobil wird. Man hat Rum⸗ buſch ſchon dauernd im Auge behalten und wartet, was ſich da entwickeln wird. — ſagt Rumbuſch voll Aufregung. Er denkt nicht reißen aber er zwinat ſich. ren können!“ (Fortſetzung folgt). Strafmündigkeit war er in einen Einbruchsdiebſtahl ver⸗ Fürſorgeer⸗ ziehungsanſtalt kam, aus der er mit 19 Jahren entlaſſen Kommode la⸗ gen. Der Beſtohlene war ein 75 jähriger Invalide, der im Lebensunterhalt zur Verfügung hat. Das Gericht verurteilte den Burſchen zu ſechs Wochen Gefängnis ohne Befürwortung einer Be⸗ Die neue Reichsbanknote zu 50 Mark, die am 27. März * —— — 2 — — 8 — ...— — 9 2 bet g Amt Gebt Hals Nen dien. wob 60 ide Tou 11 f tine Arme len rug dein Ech auf die? N00 it llt ſe. 1 90 gebüſch N War: . Saal, ihnen tze, die in feſt. d dec , gt. auch t uns t un⸗ Aus der Legende Der christliche Sternenhimmel. ven 2 Stolz 28. März. Die heilige Maria von Mallhe 1 1 In Frankreich lebte vor alten Zeiten ein Edelmann und Herr von Mallye, welcher eine Tochter namens Maria hatte. Schon als Kind zeigte ſie eine Sinnesart, aus welcher man ver— muten konnte, daß ſie eine Heilige werde; ich will jedoch der Kürze wegen ihre Jugendzeit übergehen und mit der Zeit be— ginnen, wo Maria ihre Wohnung in der Stadt Tours genom— men hatte, um daſelbſt Gott zu dienen. Wenn Maria einen großen Teil ihrer Zeit mit Andacht in der Kirche zugebracht hatte und nach Haus ging, lud ſie die Armen, welche ihr begegneten, zum Eſſen ein. Schwache und Gebrechliche aber nahm ſie an der Hand und führte ſie nach Haus. Bei dem Eſſen diente ſie dann ihren armen Gäſten noch demütiger und achtungsvoller, als eine Magd ihrem Herrn dient. Ja manchmal behielt ſie zu ihrer eigenen Nahrung das, was ihre Armen übriggelaſſen hatten. Wenn arme Frauen Kinder bekamen, wartete Maria ihnen ſorgfältig ab und wurde Taufpatin der Kleinen. „Nachfolge Chriſti“: Die Natur rühmt ſich vornehmen Ranges und Herkunft, iſt freundlich gegen die Herren, ſchmeichelt den Reichen, gibt ſeinesgleichen Beifall.— Die Gnade aber begünſtigt mehr den Armen als den Reichen, fühlt mehr Teilnahme mit dem Harm⸗ loſen als mit dem Mächtigen. Maria übte ſehr ſtrenge Bußwerke gegen ſich ſelbſt. Sie trug auf dem bloßen Leib einen Gürtel von Roßhaaren, faſtete dreimal in der Woche, am Freitag nahm ſie nur ein wenig Schwarzbrot und Waſſer zu ſich, lag in kein Bett, ſondern nur auf Stroh, mied den Amgang mit Weltmenſchen und alles, was die Neugierde der Augen reizen konnte. „Nachfolge Chriſti“: Die Natur neigt ſich zu dem Irdiſchen, zu dem eigenen Fleiſch, zu Eitelkeiten und Geſprächen.— Die Gnade zieht zu Gott und zur Tugend, enlſagt dem Irdiſchen, flieht die Welt, haßt die Begierden des Fleiſches, beſchränkt das Ausgehen, ſcheut ſich, vor der Welt zu erſcheinen. Als Maria lange einmal im Gebet verſunken war, war es ihr, als ſehe ſie die ſeligſte Gottesgebärerin, welche ſie freund⸗ lich ermahnte, geringere Kleider zu tragen und ihr den Zuſchnitt derſelben zeigte. Maria zögerte nicht, ſogleich dieſes zu tun; ſie änderte ihre Kleider nach der Art, wie ſie es in ihrer Viſion geſehen hatte, und trug ſich von nun an ganz demütig und gering aus Verehrung für Chriſtus, der die Geſtalt eines Knech⸗ tes angenommen hat. Sie wurde deshalb von Weltmenſchen zuweilen auf der Straße laut verſpottet. „Nachfolge Chriſti“: Die Natur will Ausgeſuchtes und Schönes haben, ſcheut das Geringe und Grobe.— Die Gnade aber freut ſich am Einfachen und Demütigen, verachtet nicht das Rauhe und ſcheut ſich nicht, mit alten Gewändern ſich zu bekleiden. 5 Maria batte ein großes Verlangen nach der evangeliſchen Armut. Sie verzichtete deshalb freiwillig auf das, was ſie noch zu erben hatte und ſchenkte ihr eigentümliches Haus an einen Kloſterorden. Da ſie nun ganz arm geworden war, wurde ſie von Verwandten und Freunden verachtet; allein ſie ward nicht traurig darüber, ſondern freute ſich, dem Heilande auch in der Armut gleichförmig zu werden. Ihre Dürftigkeit war zuweilen auch ſo groß, daß ſie manchmal bei geringen Leuten um ein Almoſen bat und mehrmals im Freien übernachten mußte, weil ihr niemand ein Anterkommen unentgeltlich geben wollte. „Nachfolge Chriſti“: Die Natur ſieht auf das Zeitliche, freut ſich am irdiſchen Gewinn, betrübt ſich über Verluft.— Die Gnade ſieht auf das Ewige, hängt nicht am Zeitlichen, bekümmert ſich nicht, wenn etwas zugrunde geht; begnügt ſich mit wenigem, weil ſie ihren Schatz und ihre Freude im Himmel, wo nichts verloren geht, hinterlegt hat. Da die Heilige einmal in die königliche Kapelle ging, um daſelbſt ihre Andacht zu verrichten, erblickte ſie ein Hofherr und beſchimpfte ſie wegen ihrer ſchlechten Kleidung; er ſprach, man ſolle ſie in das Feuer werfen. Die demütige Dienerin Gottes betrachtete dieſe Beleidigung nicht, ſondern das Leiden Chriſti, und betete nach ſeinem Beiſpiel für den Beleidiger und dankte Gott auf den Knien, daß ihr ſolches widerfahren ſei.— Ein anderes Mal hielt ſie einem Jünglinge vor, wie ſehr er ſündige durch ſeine gottesläſterlichen Reden. Dieſer aber warf die Hei⸗ lige dafür auf den Boden und trat ſie mit den Füßen, ſo daß ſie längere Zeit von dieſer Mißhandlung krank wurde. Maria wurde von vielen Leuten aufgefordert, den Jüngling bei Gericht zu verklagen; allein ſie wies dieſes zurück und ſprach von der Barmherzigkeit Gottes und der Geduld Chriſti und wie An- bilden und Widerwärtigkeiten ſehr nützlich und heilſam ſind, wenn ſie geduldig um Ehriſti willen getragen werden. „Nachfolge Chriſti“: Die Natur fürchtet Beſchimpfung und Verachtung; ſie wird aufgereizt durch ein leichtes Wort des Unrechts.— Die Gnade aber freut ſich für den Namen Jeſu Schmach zu leiden; ſie wird nicht erbittert durch harte Worte. Das 70. Opfer der Neunkirchener Exploſion. Neunkirchen, 27. März. Als letztes Opfer der Gaſome⸗ terexploſion im vorigen Jahre iſt jetzt der Hüttenmeiſter Jo⸗ ſeph Hirmer, 41 Jahre alt, geſtorben, nachdem er über 14 Monate im Krankenhaus auf die Heilung von ſeinen ſchwe⸗ ren Verwundungen gehofft hatte. Durch ſeinen Tod er⸗ höht ſich die Zahl der Opfer des Neunkirchener Unglücks auf 70. Der Wirbelſturm in New Orleans 60 Verletzte, 100 Häuſer zerſtört. New Orleans, 27. März. Zu der Wirbelſturmkataſtrophe in New Orleans wird noch bekannt, daß die Zahl der zer⸗ ſtörten Häuſer etwa 100 beträgt. Die Zahl der Verletzten hat ſich auf 60 erhöht, von denen zwölf ſchwer verletzt wur⸗ den. Auf den Wirbelſturm folgte ein ungewöhnlich ſtarker Wolkenbruch, der von pechſchwarzer Finſternis begleitet war. Wie ſich inzwiſchen überblicken läßt, hat der Wirbel- ſturm, der ſieben Häuſerblocks vollkommen vernichlete, keine Todesopfer gefordert. Der Ambau der St. Eberhardlirche in Stuttgart. KK. Die Stuttgarter Katholiken hatten dieſer Tage die große Freude, daß ihnen ihre älteſte Kirche, St. Eberhard, nach langer, durch Ambauarbeiten notwendig gewordenen Pauſe wieder zugänglich gemacht wurde. Im Innern iſt verhältnis⸗ mäßig wenig geändert worden; bemerkenswert iſt eigentlich nur das Wegfallen des runden Chores, der auch urſprünglich nicht zum Bauplan gehörte und jetzt durch einen gradlinig ver⸗ laufenden erſetzt worden iſt. Die möglichſt weitgehende Bei⸗ behaltung des alten Grundplanes entſprang einmal dem Be— zreben, den Gläubigen den Anblick der altgewohnten Andachts⸗ ſtätte nicht zu rauben, zum anderen aber auch der Tatſache, daß wir in der Eberhardskirche ein beſonders edles Denkmal laſſiziſtiſcher Bauweiſe beſitzen. umbau und Erweite⸗ zung haben dieſes Gepräge geſchont, ja womöglich noch reiner herausgeſtellt. Die Geſchichte der Eberhardskirche iſt höchſt merkwürdig. Sie hatte urſprünglich in der Schloßanlage auf der Solitüde geſtanden. Nach 30 Jahren aber ſollte ſie auf herzoglichen Be⸗ ſehl abgebrochen und in der Stuttgarter Innenſtadt wieder auf⸗ gebaut werden. So geſchah es auch, jedoch bald zeigte es ſich, daß das leichte Innengerüſt des Baues wohl in eine Luſtſchloß⸗ anlage paßte, aber der Anruhe einer werdenden Großſtadt nicht gewachſen war. Schon nach 20 Jahren wurden bedenkliche Riſſe in den Mauern bemerkt. Verſchiedene Teilausbeſſerungen im Laufe der Jahrzehnte konnten nur für den Augenblick Abhilfe ſchaffen, und als man ſich endlich, durch den Brand des Stutt— garter Alten Schloſſes gewarnt, zu einer durchgreifenden Am⸗ arbeitung entſchloß, ſah man, daß die Notwendigkeit hierzu wirklich mehr als dringend war. Ihren Namen führt die Kirche von dem ſeligen Grafen Eberhard von Nellenburg, der auf dem ſo benannten Schloſſe in der Nähe Schaffhauſens lebte und dort ein Kloſter gründete, in das er ſich am Abend ſeines Lebens als Mönch zurückzog. St. Eberhard iſt die älteſte katholiſche Kirche Stuttgarts und war über ein Jahrhundert lang die einzige(bis 1879). In⸗ zwiſchen ſind mit dem raſchen Anwachſen der Stadt mehrere Tochterkirchen entſtanden, denen bisher die Hauptſorge der Stuttgarter Katholiken gelten mußte— aber jetzt wird auch in der Pfarrgemeinde der erblühen. Mutterkirche wieder neues Leben -ZAHN- g PAS TA ERG⁵⁰RO BGT BEWAHRT S BAR SAN Die neue 50 Reichsmark⸗Reichsbanknote Der blaue Fünfziger. Die neuen blauen Fünfziger, mit deren Ausgabe ſoeben begonnen wurde, zeigen auf der Vorder⸗ ſeite das Kopfbildnis David Hanſemanns, preußiſcher Finanzminiſter und Miniſterprä⸗ ſident(1848) und Begründer der Deutſchen Discontogeſellſchaft. Die Rückſeite trägt einen Merkurkopf mit dem Merkurſtab, rechts und links davon Putte mit Waage bzw. Buch und Schreibſtift als Sinnbild des Handels. Der NS B.-Mann iſt der wahre Sozialiſt! Werdet Mitglieder der NS.-Volkswohlfahrt! Garantieverband Rhein⸗Main Der Rhein⸗Mainiſche Garantieverband kann auf recht gute Erfolge hinweiſen. Bereits über 750 000 Reichsmark Garantie⸗Anträge ſind bei ihm geſtellt worden, die zu ei; nem erheblichen Teil genehmigt werden konnten. Tagtäg⸗ lich gehen weitere Kreditanträge ein, die beweiſen, daß der Garantieverband ſich recht gut eingeführt hat, für die Kre⸗ ditinſtitute eine wertvolle Einrichtung für ihr Kreditge ſchäft darſtellt und die Gewährung von Krediten ermöglicht, die ohne ſeine Garantie im allgemeinen nicht bewilligt wer⸗ den können. Eine recht erhebliche Inanſpruchnahme des Garantieverbandes iſt von den Gewerbetreibenden, Haus⸗ beſitzern und Handwerkern der Stadt Frankfurt a. M. und auch aus dem übrigen Naſſau zu verzeichnen; die Kredit⸗ anträge aus dem Lande Heſſen waren bisher weniger zahl⸗ reich. Der Garantieverband, der auf Veranlaſſung des Treu⸗ händers der Arbeit, Herrn Dr. Lüer, ins Leben gerufen wurde, iſt eine gemeinnützige Einrichtung zur Förderung von Arbeitsgelegenheiten zwecks Milderung der Arbeits⸗ loſigkeit. Er ermöglicht die Finanzierung von Arbeitsbe⸗ chaffungs⸗-Anträgen durch Uebernahme der Garantie für redite, welche bei einer Bank, Sparkaſſe oder Kreditge⸗ noſſenſchaft nachgeſucht werden, von dieſer jedoch mangels bankmäßiger Sicherheiten oder ſonſtigen Vorausſetzungen im allgemeinen nicht gewährt werden können. Die Kredite ſollen im allgemeinen 5000 Reichsmark für den einzelnen Kreditnehmer nicht überſteigen. Die Kredite werden in Wechſelform gegeben und ſollen im Laufe von zwei Jahren zurückgezahlt werden. Eine Garantierung von feſten Hypo ⸗ theken und Dauer⸗(Anlage)⸗Krediten iſt nicht möglich. Da ſehr viele Handwerker, Hausbeſitzer und Gewerbe⸗ treibende für vorliegende Arbeitsaufträge, Hausinſtand⸗ ſetzungen, Wohnungsumbau, Wohnungs⸗Teilungen und ſeien at Umbauarbeiten uſw. dringend Kredite benötigen, eien ſie auf die durch den Garantieverband geſchaffene Möglichkeit einer erweiterten Kreditaufnahme hingewieſen. Die Kreditgeſuche ſind nicht unmittelbar an den Garantie⸗ verband, ſondern an ein dieſem angeſchloſſenes Kreditinſti⸗ tut(Bank, Sparkaſſe oder Kreditgenoſſenſchaft) zu richten, werden von dieſem bearbeitet und an den Garantieverband weitergereicht. Weitere Auskünfte und Formulare für die Kreditanträge ſind bei den Kreditinſtituten erhältlich. Reichsbahn ohne Schiene J Eröffnung der Reichsbahn-⸗Güterkraftlinie Bensheim nach Lindenfels i. O. Bensheim, 27. März. Vor dem Bahnhof ſteht am Mon⸗ tag morgen ein blitzſauberer grauer Laſtkraftwagen der Reichsbahn, bekränzt und mit Fahnen geſchmückt. Daneben ſteht ein friſcher Jungvolk-Pimpf mit einem Blumenſtrauß, den er dem Herrn Präſidenten der Reichsbahndirektion überreicht zur Eröffnung der Reichsbahn⸗Güterkraftlinie Bensheim— Lindenfels. Präſident Dr. Goudefroy dankt herzlich für den Frühlingsgruß von der Bergſtraße, dann begann Inſpektor Nies⸗Mainz mit der Erläuterung das Fahrzeugs. Die Federung iſt beſonders ſchonend, zum Schutz der Güter dient ein Allwetterverdeck. Genau wie bei der Reichspoſt(RP) iſt für die Reichsbahn das beſondere Autokennzeichen RB eingeführt. Das Fahrperſonal ſtammt aus den Lokomotivwerkſtätten; 120 Mann, die ſonſt brotlos geworden wären, ſind in unſerem Bezirk jetzt in dieſe be⸗ vorzugte Laufbahn gekommen und bis Ende des Jahres, wo 100 Laſtwagen laufen, kommen noch 80 Mann dazu. Die Eröffnung der neuen Strecke verkürzt die Zuſtellung der Güter um 24 Stunden, was beſonders für die Induſtrie der Steine, Pappe und Farbwaren wichtig iſt. Erfreulich, daß die Strecke gleich mit 3000 kg Stückgut bei der erſten Fahrt eröffnet werden kann. f Die zur Eröffnung erſchienenen Gäſte begleiten im Au⸗ tobus den neuen Laſtwagen; es ſind außer den Herren von der Reichsbahndirektion Miniſterialrat Krebs vom Heſſi⸗ ſchen Staatsminiſterium, Kreisleiter Bürgermeiſter Brück⸗ mann⸗Bensheim, Reg.⸗Rat Fuchs vom Kreisamt Bensheim und die Bürgermeiſter der an der Strecke liegenden Ort⸗ ſchaften Schönberg, Wilmshauſen, Elmshauſen, Reichenbach, Beedenkirchen. Brandau, Gadernheim, Kolmbach, Winkel, Lindenfels, ſowie Lautern, das auf der Rückfahrt berührt wird. Bei einem Zuſammenſein in Lindenfels ſprach deſſen Bürgermeiſter, Schneider und Präſident Dr. Goudefroy. Dieſer erklärte, die Deutſche Reichsbahn habe ſich mit Voll⸗ dampf ins neue Geſchäft geſtürzt und werde im erſten Jahr 2000 Laſtwagen in Dienſt ſtellen. In der Motoriſierung marſchiert der Direktionsbezirk Mainz an der Spitze. Die Eröffnung der Strecke Bensheim— Lindenfels ſei aber um deswillen ſo bedeutungsvoll, weil man zum erſtenmal nicht in Ergänzung des Reichsbahnverkehrs parallel mit der Schiene Kraftwagen einſetze, ſondern frei von der Schiene ins flache Land vorſtoße. Die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe in Heſſen Darmſtadt. Der Heſſiſche Staatsminiſter erläßt folgende Bekanntmachung:„Durch Verfügung vom 25. Oktober 1933, für die einzelnen Kreiſe durch die zuſtändigen Kreisämter bekanntgegeben, ſind die Verkaufspreiſe für Fleiſch⸗ und Wurſtwaren bindend im einzelnen feſtgeſetzt worden. Ich habe Veranlaſſung, darauf hinzuweisen, daß be⸗ ſonders in den Landgemeinden die für ſie in Frage kom⸗ menden und aus der damaligen kreisamtlichen Bekannt- machung erſichtlichen Preiſe unbedingt eingehalten werden müſſen. Ankräge auf Erhöhung der vorgeſchriebenen Preiſe haben bei dem augenblicklichen Stand der Einkaufspreiſe für Vieh keine Ausſicht auf Erfolg. Die Kreisämter ſind ſtreng angewieſen, irgendwelche deen e ſofort feſtzuſtellen und hierher zu erichten. Nach Veröffentlichung dieſer Bekanntmachung ſoll eine Nachprüfung der Verkaufspreiſe durchgeführt und über das Ergebnis an das Staatsminiſterium berichtet werden. AF Am Steuer eingeſchlafen? Zu dem ſchweren Auto⸗ unglück bei Garding im Kreiſe Eiderſtedt verlautet noch, daß der Führer des Unglückswagens, der Chauffeur Walter Otto, verhaftet worden iſt. Bei ſeiner erſten Vernehmung äußerte Otto, daß die Steuerung verſagt habe. Es beſteht jedoch die Vermutung, daß er am Steuer eingeſchlafen war. —— miſſion an. Brauchitſch knapp dem Tod entronnen N DRB. Mailand, 27. März. Der deutſche Rennfahrer von Brauchitſch, der ſich zur Zeit in Italien zur Erprobung des neuen Mercedes-Rennwagens aufhält, iſt am Montag abend wie durch ein Wunder dem Tode entronnen. Brauchitſch fuhr mit äußerſter Geſchwindigkeit die Autoſtraße, die Mailand mit den ober— italieniſchen Seen verbindet, als der Wagen in Höhe der Stadt Legnano aus unbekannter Urſache von der Autoſtraße abſprang und in raſendem Lauf einen Kilometer weit über die angrenzenden Felder ſprang, wo er zum Glück auf kein Hindernis ſtieß. Von Brauchitſch entſtieg dem Wagen unverſehrt. Im Augen⸗ blick des Anfalls hatte der Wagen eine Geſchwindigkeit von 240 bis 250 Kilometer. Als Arſache des Anglücks nimmt man ent— weder das Platzen des Reifens oder die Blockierung der Trans— Näheres iſt noch nicht in Erfahrung zu bringen. Der„Luchs“ im Weſterwald Die Kopfjäger gefunden und erlegt. Im Weſterwald und auch an verſchiedenen Stellen des Taunus wurden ſeit längerer Zeit ſehr oft geriſſene Rehe gefunden, denen der Kopf fehlte. Von einigen Jägern wur⸗ de der Verdacht ausgeſprochen, daß ein Luchs ſein Unweſen treiben würde. Alle Nachforſchungen blieben zunächſt er⸗ folglos. An einer Stelle konnte man einen Wolfshund als den Wilderer feſtſtellen. Jetzt konnte auch im öſtlichen We⸗ ſterwald eine vierbeinige Mörderbande ausgehoben werden. Wie die„Kaſſeler Sonntagspoſt“ berichtet, wurde an der Strecke Wetzlar—Herborn ein friſch geriſſenes Reh gefun⸗ den, dem der Kopf fehlte. Sofort machten ſich der Förſter aus Ehringshauſen und der Bahnhofswirt auf, um den Tat⸗ beſtand zu prüfen. Da Neuſchnee gefallen war, konnten die Trittſiegel der Mordbeſtie feſtgeſtellt werden. Groß war die Ueberraſchung der Jäger, als ſie ſtatt der Spur eines Hun⸗ des oder gar eines Luchſes die Perlſpuren zweier Füchſe fanden, die ſich hinter einer Hecke angeſchlichen und dann in der Hecke ſich mit einem Abſtand von 5 bis 6 Metern auf die Lauer gelegt hatten. Das Reh iſt ahnungslos herange⸗ kommen; denn die Fährte zeigte deutlich, daß das Tier beim pöllig ruhigen Ziehen von ſeinem Schickſal ereilt worden war. Aus dem Schnee laſen die beiden geübten Jäger un⸗ ſchwer heraus, daß der Anſprung der beiden Füchſe zu glei⸗ cher Zeit erfolgt war. Und zwar iſt der eine auf den Rük⸗ ken und der andere an die Droſſel des Rehes geſprungen. Etwa 400 Meter von dem Riß entfernt fanden die Jäger den Kopf der Ricke, der in einem mit Laub angefüllten Graben verſcharrt war. Gewiſſenhaft gingen die Jäger die Spuren der Füchſe aus und kamen an einen alten, verfallenen Stollen, in den die Füchſe eingeſchlieft waren. Nachdem ſich die beiden Jä⸗ ger im nahen Dorf mit der allernotwendigſten Bergmanns⸗ ausrüſtung verſehen hatten, ſchlieften ſie den beiden Füch⸗ ſen nach. Nach 250 Meter ſtießen ſie auf die beiden Füchſe. die in einem verfallenen Unterbau des Stollens lagen. Im Lichtkegel der Laterne erhielten ſie das wohlverdiente Blei. Es waren zwei Fähen. Andere Füchſe waren nicht mehr im Bau. Die Jäger fanden noch rund 30 Rehköpfe, teils älteren, teils ſüngeren Datums. Nun beſteht wohl kaum noch ein Zweifel darüber, daß die beiden Fähen alle die geriſſenen Rehe ohne Köpfe auf dem Gewiſſen hatten. Wiſſenswertes für alle. Ein Genfer Blatt hat die Nachricht in die Welt geſetzt, die von der internationalen Preſſe übernommen wurde, Bundesrat Muſy gedenke nach ſeinem Rücktritte aus dem Bundesrat die Leitung der Finanzen des Vatikan-Staates zu übernehmen. Im Vatikan erklärt man demgegenüber, daß es ſich hier um eine völlige Phantaſienachricht handle, die in keiner Weiſe den Reali— täten entſpricht und im ganzen Amfange erfunden iſt. * Der Verbandsführer des CV., Rechtsanwalt Forſch bach Dortmund), iſt am Sonntag auf der in Berlin abgehaltenen Verbandstagung von ſeinem Amt zurückgetreten. Dem Scheidenden wurde der Dank für ſeine Verbandsführung ausge— ſprochen. Durch eine kürzlich in Kraft getretene Verordnung der Warſchauer Regierung wurden den katholiſchen Vereini⸗ gungen in Polen eine Reihe wichtiger Vorrechte eingeräumt, welche insbeſondere der Katholiſchen Aktion zugute kommen. Beiſpielsweiſe iſt die Regiſtrierung dieſer Vereim— gungen weſentlich erleichtert und wird ihnen allgemein das Recht öffentlicher Sammlungen zugeſtanden, obwohl das Konkordat mit Polen keine beſonderen diesbezüglichen Beſtimmungen enthält. Ib Tankwagen verunglückt. Zwiſchen Münſtereifel und Schönau fuhr ein Tankwagen beim Ausweichen eine hohe Böſchung hinab und riß dabei ein zweites Fuhrwerk mit. Der Bauer Joſeph Beyer aus Rupperath, der auf dem mit⸗ abgeſtürzten Fuührwerk ſaß, erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß kurz nach dem Unglück der Tod eintrat. Ein zweiter Mann erlitt ſchwere Verletzungen. Ar Biſamratten im nördlichen Oberfranken. Die Bi⸗ ſamratten breiten ſich im nördlichen Oberfranken außer⸗ ordentlich ſtark aus. In den nördlichen Ausläufern des Frankenwaldes waren die Biſamratten bisher faſt unbe⸗ kannt. Nun häufen ſich die Nachrichten, daß überall dieſe Ratten am Fiſchbeſtand und vor allem an den Dämmen der Teiche großen Schaden anrichten. A Nach 20 Tagen geborgen. Nach 20tägiger ſchwieriger Rettungsarbeit konnte das ſechſte Todesopfer des letzten ſchweren Grubenunglücks auf Karſten⸗Zentrum aus den Kohlenmaſſen geborgen werden. Wie die Grubenverwal⸗ tung mitteilt, iſt mit der Bergung des letzten Toten, des Fördermannes Jaworſki, erſt in abſehbarer Zeit zu rechnen. Erdölquellen in Nordweſtdeutſchland. In der Nähe von Celle führte die Gewerkſchaft„Krug von Nidda“ bis zu einer Tiefe von 1050 Metern erfolgreiche Erdölbohrungen durch. Die durchſchnittliche Tagesgewin⸗ nung wird auf 200 000 Tonnen Erdöl geſchätzt. Elternhaus und Hitlerjugend. Die Grundlage des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt die Familie. Sie iſt die Zelle des Volkstums, und aus ihr wachſen die Kräfte, die ein Volk beſitzt. In ihr muß der Junge wurzeln, wenn er ſein Leben auf ſicheren Grund bauen will. Aber niemals iſt ſie in der Lage, alle Aufgaben zu erfüllen, die ein Junge ſtellt. Vor allem kann ſie dem Jungen nicht das fröhliche Zuſammenſein mit anderen Jungen aller Schichten erſetzen. Sie kann ihn nie praktiſch zur Volksgemeinſchaft erziehen. Daher ſteht eine umfaſſende Organiſation der Jugend helfend neben der Familie, die nationalſozialiſtiſche Jugend⸗ bewegung. Sie iſt die Jugendbewegung im reinſten Sinne, weil hier Jugend iſt. Sie iſt Bewegung, weil Jugend niemals Ruhe brauchen kann, ſondern immer revolutionierend weiter ſtrebt. Die größte Verpflichtung iſt ihr Gemeinſchaft, ſie kennt keine konfeſſionellen Unterſchiede, keine Volksſchichten, keine geldlichen Vorrechte einzelner oder dergl. m. Sie iſt ein großer Bruchteil der NSDAP. und handelt und arbeitet daher auch in nationalſozialiſtiſchem Sinne. Stets ſind die Jungen bereit zum Einſatz für Führer, Volk und Vaterland. Sie ſind bereit zu jedem Opfer, unter ihrer Fahne marſchieren ſie für die Freiheit und die Größe der deutſchen Zukunft. Ein großer Teil der deutſchen Jugend ſteht heute noch abſeits. Viele haben noch nicht begriffen, was eigentlich Hitler⸗ jugend bedeutet, aber andere wieder werden durch irgend etwas abgehalten, dieſer großen Jugendbewegung beizutreten. Und dieſes„etwas“ ſind nicht ſelten die Eltern. Ganz nichtige Gründe werden oft angegeben, warum dem Jungen von zu Haus aus verweigert wird, ſich der Jugend Adolf Hitlers anzuſchließen. Aber ſolchen Eltern muß man etwas anderes ſagen. Auch hier in Viernheim bekundete die überwältigende Mehrheit aller Wähler die Zuſtimmung zum Programm unſeres Führers am 12. November. In dieſem Programm ſteht ein großer Punkt: Erziehung der Jugend in nationalem völkiſchem Sinne! Warum nun wollen die Eltern, nach⸗ dem ſie das Programm des Führers gebilligt haben, gerade gegen dieſen einen Punkt opponieren, indem ſie den Jungen verbieten wollen, dem Führer am Aufbau und Wiedererblühen des Vaterlandes zu helfen? Und warum gibt es noch ſo und ſo viele deutſche Väter und Mütter, die es dulden, daß ihr Sohn oder Söhnchen in einer blauen Kutte auf der Straße herumläuft? Dieſe„Jungens im blauen Hemd“ ſind nämlich nichts anderes als ein Ueberbleibſel aus der Zeit anderer Regime! Durch Abreißen von Werbeplakaten der HJ. wollten dieſe Buben vor kurzer Zeit auch nach außen hin beweiſen, daß ſie keineswegs mit den heutigen Verhältniſſen in Deutſch⸗ land einverſtanden ſind, und deshalb unbedingt belehrt ſein wollen, wie ſie ſich zu verhalten haben. Und das ſollen ſie in allernächſter Zeit erfahren. Evangeliſche Jugend iſt auf⸗ gelöſt und in die HJ. eingegliedert. Katholiſche Jugend hat zum großen Teil noch Lebensberechtigung, ſie hat noch das Recht zu marſchieren. Das ſollen ſie ſich vor Augen halten, dieſe„Jungens im blauen Hemd“, ſie haben noch das Recht! Aber nie und nimmer ſind ſie dazu berechtigt, Werbeplakate der HJ. zu entfernen. Das iſt Auflehnung gegen die deutſche Jugend, gegen Deutſchland! Und gegen Feinde muß gekämpft werden, das iſt etwas Selbſtverſtändliches. Der Friede im Innern muß gewahrt werden. Disziplin und Unterordnung gelten heute als erſte Pflichten eines jeden Deutſchen. Und jedem, der ſich dieſen beiden Begriffen widerſetzt, gilt der Kampf der deutſchen Jugend, der Kampf der geeinten großen Jugendbewegung Adolf Hitlers. Am 1. April wird die Hitlerjugend'geſchloſſen. Millionen deutſcher Jungen kämpfen in der großen Gefolgſchaft Adolf Hitlers für Ehre und Größe des Vaterlandes. Aber Millionen ſtehen noch fern. Aber ſie werden es einſt bereuen, nicht Mit⸗ glied der großen Jugendgemeinſchaft geworden zu ſein. Auch in unſerem Viernheim ſind noch viele, die nicht begreifen wollen, daß ſie ein Glied der Hitlerjugend ſein müſſen, wenn ſie um ihre Zukunft keine Bange haben wollen. An alle Eltern ergeht deshalb der Ruf: Sorgt für die Zukunft Eurer Söhne, indem Ihr ihnen nicht in den Weg legen wollt, der großen Jugendgemein⸗ ſchaft Adolf Hitlers beizutreten, in ihr zu kämpfen und zu arbeiten für die Verwirklichung der großen Ideen unſeres herrlichen Führers.— Letzter Anmeldetag: 30. März 1934. Heil Hitler! W. R. Richtlinien für die Frühjahrsbeſtellung Von Dr. Schünemann. Die wichtigſten Entſcheidungen, die der Bauer zu treffen hat fallen in die Zeit vor der Ausſaat. Der Anbauplan ſeiner Feldfrüchte beeinflußt im folgenden Jahr weitgehend die Bewirtſchaftung ſeines Hofes und ſeiner Ländereien. Dabei hat der Bauer nicht nur an ſeine eigenſten Intereſſen zu denken, ſondern muß ſich der hohen Aufgaben ſeines Berufes im Dienſte des Volksganzen bewußt fein und ſeine Pläne mit denen des Staates in Einklang zu bringen ver⸗ ſuchen. Der neue Staat ſchützt den deutſchen Bauern, deshalb dat der Bauer auch die Pflicht, ſeine Wirtſchaft ſo zu geſtalten, wie es das Wohl des Volkes verlangt. Aufgabe des deutſchen Bauern iſt es, die Ernährung des Volkes zu ſichern und nach Möglichkeit alle Rohſtoffe im Inlande ſelbſt herzuſtellen. Bei einigen Erzeugniſſen wie Brotgetreide, Kartoffeln, Zuckerrüben und Hafer wird im Inlande bereits ſo viel erzeugt, daß der Bedarf voll gedeckt iſt; zum Teil iſt ſogar ſchon eine Leber- erzeugung vorhanden. Eine über die Bedarfsdeckung hinausgehende Erzeugung muß in Zukunft vermieden werden. Aus dieſem Grunde muß unbedingt vor einem verſtärkten Anbau der genannten Früchte gewarnt werden, ja, eine gewiſſe Einſchränkung iſt notwendig. Ilt auf dieſer Seite ſchon eine volle Deckung des Bedarfes vorhanden, ſo leiden wir auf der andern Seite Mangel an Stoffen, die wir im eigenen Lande erzeugen können. Hier ſetzen nun die neuen Aufgaben des deutſchen Bauern ein. Welche Stoffe ſind es, die wir auf eigener Scholle erzeugen können, um durch ihren Anbau unabhängiger vom Ausland zu wer den? Drei große Gruppen können unterſchieden werden: Die Fut ter, insbeſondere die ESiweißſtoffſe, die Spinnſtoffe und die pflanzlichen Oele und Fette. Zwei Wege gibt es, die Eiweiß- und Futtererzeugung zu heben: Einmal die Verbeſſerung und zum andern die Vermehrung der vorhandenen Futterflächen. Eine Verbeſſerung kommt vor allem für die Dauergrünlandflächen in Frage. Am das Futter auf dieſen Flächen gehaltreicher zu ernten, iſt eine frühzeitigere Nutzung als bisher anzuſtreben. Die Wieſen ſind ſchon vor der Blüte zu ſchneiden, denn je jünger das Gras iſt, um ſo mehr Eiweiß enthält es. Auch können die Erntemethoden verbeſſert werden; bei der Heuwerbung auf dem Boden wird durch Auslaugung der Nähr— ſtoffgehalt vermindert. Jeder ſollte ſich die guten Erfahrungen des Trocknens auf Gerüſten zunutze machen und das Heu nur auf Reu⸗ tern trocknen. Die Weiden liefern das nährſtoffreichſte Futter eben⸗ falls, wenn der Grasbeſtand noch ganz jung iſt. Deshalb iſt es zweckmäßig, die Weiden in einzelne Koppeln unterzuteilen; dieſe Kop⸗ peln werden nacheinander genutzt, und zwar werden erſt die Milch⸗ kühe aufgetrieben, dann folgen auf der gleichen Weide das Jungsviet und die Fohlen. Weiter müſſen die Wieſen und Weiden beſſer ge— pflegt werden. Auf dem Acker ſoll der Eiweißfutterbau noch weſentlich ausgedehnt werden. Die eiweißreichen Körner der Hülſenfrüchte, Bohnen, Erbſen, Pe⸗ luſchken, Wicken und auf leichten Böden die Luzerne können zu einen vollwertigen Erſatz der bisher eingeführten Oelfrüchte führen. Auch der Gemengebau dieſer Hülſenfrüchte mit Gerſte und Hafer verdient erhöhte Beachtung. Der Stoppel- und Zwiſchenfruchtbau kann eben- falls zur Futtergewinnung herangezogen werden. Können die Pflan- zen nicht grün oder getrocknet verfüttert werden, ſo verarbeitet man ſie zu Saufutter. Hülſenfruchtgemenge, Klee, Sonnenblume, Mais und andere können auf dieſe Weiſe ebenfalls zur Saftfutterbereitung herangezogen werden. Beſondere Beachtung verdient ferner die Luzerne, die ſelbſt auf verhältnismäßig leichtem Boden noch angebaut werden kann, ſofern genügend Kalk im Boden vorhanden iſt. Ihr Ertrag iſt bedeutend höher als der des Rotklees; infolge ihrer langen Wurzeln verträgt ſie Trockenheit viel beſſer als viele andere Pflanzen. Weiter iſt der vermehrte Anbau der ſtärkehaltigen Früchte hä angebracht, um dem Vieh die nötige Futtergrundlage zu gebe Futterrüben und Wruken ſind hier die Hauptvertreter, auch Zucker ⸗ rüben und Pferdemöhren finden vielfach wegen ihrer guten Bekömm⸗ lichkeit als Futtermittel Verwendung. In den letzten Jahren hat auch der Körnermaisbau dauernd neue Freunde gefunden. Ebenſo wichtig wie die Vermehrung der eiweißhaltigen Futter mittel iſt die Ausdehnung des Faſerp'kanzenanbaus. ſind die Hauptvertreter. Beſonders der Flachsbau muß wieder wie früher mehr Beachtung finden; die Wirtſchaftlichkeit iſt durch die Abſatzprämien, die der Staat für Faſern und Oel ausgeſetzt hat, geſichert. Die Samen liefern ein gutes Oel, die Rückſtände ergeben den ſehr geſchätzten Leinkuchen. Der Hanf bevorzugt als ausgeſprochener Tiefwurzler tiefgründige Böden. Häufig findet man ihn auf Moor und Neuland. Stauende Näſſe verträgt er nicht. Infolge ſeines ſtarken Wachstums unter- drückt er leicht die Ankräuter und läßt den Boden nach der Ernte in ausgezeichnetem Garezuſtand zurück. Die Förderungsmaßnahmen der Regierung haben auch den An- bau der Oelpflanzen wieder wirtſchaftlicher geſtaltet; hierdurch iſt ſchon eine ſtarke Ausdehnung der e von Winterraps und rübſen erfolgt. Für die Frühjahrsbeſtellung kommen Sommerraps und -rübſen, Senf und Mohn in der Hauptſache in Frage. Vor ⸗ ausſetzung für erfolgreichen Oelfruchtanbau iſt die Ankrautfreiheit der Flachs und Hanf Felder. Als Vorfrüchte ſind die Oelpflanzen ſehr geſchätzt. Für ihren Anbau ſpricht auch der Amſtand, daß ihre Ernte meiſt in eine Zeit fällt, in der in der bäuerlichen Wirtſchaft nicht zu viel zu tun iſt, ihr Anbau wirkt arbeitsverteilend. Sommerraps und»rübſen ſind in ihren Exträgen leider nicht ſicher. Gute ertragreiche Zuchtſorten fehlen noch. Sommerraps und»rübſen werden beſonders als Erfaß für aus⸗ gewinterte Winterölſaaten angebaut. Der Senf hat eine verhältnis mäßig kurze Wachstumsdauer und wird daher häufig nach Frühjahrs- grünfutter geſät Auf Moorböden und Neuland gedeiht er meiſt recht gut. Die Erträge ſind im allgemeinen zwar etwas geringer als die des Winterrapſes, dafür aber ſicherer. Anter den Mohnſaaten iſt nur der Schließmohn anbauwürdig. Andere Oelfrüchte haben nur örtlich begrenztes Intereſſe oder ſind nicht ſoweit durchgezüchtet, daß ſie für den allgemeinen Anbau empfohlen werden können; hierzu gehören auch die Sojabohne und die Sonnenblume. f Durch den Anbau der genannten Pflanzen wird den Anforde— rungen der nationalen Politik Rechnung getragen. Schließlich fährt der Bauer ſelbſt gut dabei. Denn faſt alle der erwähnten Pflanzen ſtellen eine ausgezeichnete Vorfrucht für das folgende Jahr dar. Aus der Welt des Wiſſens 1913—14 kamen auf den Kopf der deutſchen Bevölke⸗ rung 0,19 getrunkene Flaſchen Sekt; 1928—29 waren es 0,28 Flaſchen, 1932—33 dagegen nur 0,09 Flaſchen. Die meiſten Zigaretten, 32,9 Millionen Stück, wurden 1929 bis 1930 geraucht, 1931—32 nur noch 28,5 Millionen Stück. Die höchſte Großſtadt Deutſchlands iſt München; die Stadt liegt 520 Meter über der Meeresoberfläche. Dann folgt Augsburg mit 490 und Ulm mit 478 Metern. Am niedrigſten von allen deutſchen Großſtädten liegt Bremen: 2 Meter, dann Hamburg mit 6 und Stettin mit 7 Metern. Die berühmten Zedernwälder des nördlichen Syrien lie⸗ ferten ſeinerzeit das Material für die Schiffe der Phönizier und den Tempel des Salomo. Die Bevölkerung vom Rom hat ſich bis zum Jahres⸗ ſchluß 1933 gegenüber dem Vorjahr um rund 41 000 er⸗ höht; Rom zählt heute ungefähr 1 090 000 Einwohner. Das Wort Lloyd(die bekannte Schiffahrtsgeſellſchaft) führt ſeinen Urſprung auf Edward Lloyd zurück, der um 1700 Beſitzer eines Londoner Kaffeehauſes war, das ein Zentrum für die Schiffahrtsangelegenheiten war. ECC ͥ ³˙Üw ˙¾Y]y „Jeder muß und kann den Kampf unſcres Führers gegen die Arbeiksloſigkeit unterſtützen. Gebt Arbeit Euren Volksgenoſſen.“ verg die Wir. Aufg fübru fr. 4 as bene — baſſe weer Karl undi ga kg 004 0 1 Nel Lungemgz 1 möbl. Ammer evtl. mit Koſt zu vermieten. Von wem, ſagt der ee, Zu Ostern! N Amiliche Bekanntmachungen Empfehle mein reichhaltiges Lager in III dus O- S 2 4 4 4 2 1 s INESSA- lolzbalsam(für J Verlag ds. Blattes 5 Damen Herren r des Kreisamts 4 Holzböden und Dielen) und D 5* 1 5 4 0 e NE SSA- Bohnerwachs(für 1 Ullch welgen 4 7 Auf Anordnung des Herrn Staatsminiſters 5 aer wagen 1 f— Perf mt— ſind die Dienſtſtunden des 2 4 erte 3 1 8 Käse 5 ad Ainger-Sohphen eee 15 3 1 April bis 30= rüfungsstempel de ichs- F 3 l 3 . er. 2. Nahm a eee pf 1 September von 7 Uhr bis 15 Uhr durchgehend ö a Wie Giese krauenvereine als Auszeich- Moeccarahm, i beſter Qualität zu billigſten Preiſen Hund in der Zeit vom 1. 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Snteürme 8 bung a 1 den beſonders darauf hingewieſen, daß ſämtliche 680. e 1 Gelder am Donnerstag ⸗Vormittag abzuholen l 5 a Wir bitten um möglichst frühzeitige 33 ſind, da ab nachmittags der entgültige Abſchluß Was du bist, das hilft er dir Aufgabe, damit wir für gute Aus- aahvagen für das abgelaufene Rj. 1933 einſetzt. entfalter führung 1 sein können. 2 ö 3 öller. Ein Weltbild gibt er dir in 5 g 20 000 Spalter lenkt, Bekanntmachung Lehrt, in der Wirklichkeit dich 5 Lahpslüe Gefunden wurde praktisch zu verhalter CCCCCCbCC(C((ͤ Kb Werdet Gozialiſten der Tat! Kommt zur N. F. V. Wcbraxen 4 Zu den billigsten Preisen H. Reichardt, F 2, 2 Verlaufstdume im Hinte aus Mannheim ein Bündel Eckleiſtengummi für Fenſter von Perſonenkraftwagen. Viernheim, den 27. März 1934 Polizeiamt O J. V. Kühne e 4 Auskunft vor guchhdndler oder durch fierder/ Freiburg i. B. — 1 del i 1 bis 8, Stroh drahtgepreßt 1.80 bis 2, Weizenmehl Baſis Aus der katholijchen Welt Han 85 8. Spezial Null 31 bis 31.50, Kleie 10 bis 10.50, Brotmehl 0 25 bis 25.50. Der Schupo am Altar. Mannheimer Schlachtpiehmarkt vom 27. März. Zufuhr: Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 27. März. Dem 1 53 1 186 Farren, 137 Ochſen, 22 Rinder, 4708 Kühe, zufammen Dienstag⸗Markt waren zugeführt: Ochſen a) 24 bis 29, Kaſſel, im Mürz. Am letzten Sonntag feierte Neu-] 90g Tiere. Höchſtnotiz für Ochſen 30 bis 33, für Rinder b) 22 bis 24, c) 21 bis 22, Bullen a) 27 bis 28, b) ile, prieſter Karl Hinze in der hieſigen Marienkirche ſein erſtes 30 bis 33, bei Räumung des Marktes. Der Kälbermarkt 25 bis 27, c) 24 bis 25, d) 22 bis 23, Rinder a) 30 bis 32. 1 hl. Opfer. Dieſe Primiz iſt durch die Begleitumſtände be⸗ zeigte die ſtets auf Oſtern übliche größere Zufuhr von b) 26 bis 28, c) 24 bis 25, d) 22 bis 23, Kühe: a) 22 bs * ſonders bemerkenswert. Der Vater des Primizianten iſt Metho⸗ 1294 Tieren. Das Geſchäft blieb jedoch nur mittelmäßig und[ 286, b) 16 bis 20, c) 12 bis 15, d) 8 bis 11; Kälber: a) 39 1900 diſtenprediger, der Primiziant Konvertit und Spätberufener.] die Preiſe fielen um 1 bis 2 Pfennige ab. Höchſtnotiz 48 bis] bis 42, b) 33 bis 37, ze) 29 bis 32, d) 24 bis 27; Schweine: 125 Als Kri f eir illiger 3 nur 16 Jahren wurde er 1914 51 Pfennig. Der Markt konnte geräumt werden. Schweine⸗ a) fette über 300 Pfund: 42 bis 43, b) vollfleiſchige 240 bis „„ 1 1 det. J lang gehörte] Markt war mit 1950 Tieren gut befahren. Preisnotierung: 300 Pfund: 41 bis 43, c) vollfleiſchige 200 bis 240 Pfund: n die bei Langemarck zum erſtenmal verwundet. Jahrelang gehö 7 Tiere je 50; 65 je 49, 369 Tiere je 48, 485 Tiere je 47, 5 dun Pater einem Stoßtrupp an 5 e an und erhielt] 201 Tiere je 46. Berliner Deviſenkurſe vom 27. März. „ u. 4. ſchon früh das E. K. l. Nach dem Kriege war er viele Karlsruher Schlachtoiehmarkt vom 27. März: Zufuhr:( 5 rene Jahre als Schupomann in Kaſſel tätig. Wenn ſeine Kameraden[2g Ochſen, 64 Kühe, 494 andere Kälber, 355 Schweine, 9 n e 9 0„ e nee im Wachlokal Karten ſpielten, ſaß er über ſeine lateiniſche] Färſen, 29 Bullen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht 100 ſchweißer Franken 30.95, 100 österr. Schilling 47.20. ien le. Grammatik gebeugt. Als Externer erlangte er die Ober⸗ 1 55 2 1 50 8 9 3 92 0 95, 8 pönie 0 ife ſein Kommandeur erbot ſich, ihm die Offiziers⸗ 0 is 24, e is 22, Bullen a is 29, 2 4 f . e Aber der Siepe e berbeß bis 26, c) 22 bis 23, d) 19 bis 22; Kühe a)—, b) 22 bis Mädchen lebendig Wetörgent 15 gaht, den Di d bezo das Gymnaſium und Univerſität, um[ 23, c) 16 bis 20, d) 11 bis 16; Färſen a) 27 bis 33, b) 24. Wattenweiler, OA. Backnang, 27. März. Die 24 000 et⸗* ienſt und bezog 1 Zrimiz erſchien d Polizei⸗ bis 27, c) 22 bis 24, d) 19 bis 22; andere Kälber a) 42 jährige Lydia Ackermann hatte in dem an das Wohnhaus Prieſter zu werden. Zur feierlichen Primiz erſchien der Poliz bis 40, b) 40 bis 42, c) 36 bis 40; Schweine a)—, b) 48 angebauten Waſchraum Feuer angemacht. Dabei ſcheint ein r. I präſident, der ſelber Katholik iſt, mit zahlreichen Offizieren bis 49, c) 46 bis 48, dy 45 bis 46, e) 43 bis 44, f)—, g)[ Windſtoß die Flammen aus dem Feuertürchen getrieben und l und einer Ehrenbereitſchaft von mehr als 100 Schupoleuten. 36 bis 42.— Marktverlauf: Großvieh und Schweine lang⸗ die Kleider des Mädchens in Brand geſetzt zu haben. In⸗ , Die Schupokapelle begleitete während der hl. Handlung den ſam, geringer Aeberſtand; Kälber langſam, geräumt.— Der deſſen ſaß der Vater mit einem Nachbarn in der Wohnſtube. 15 e! Kirchenchor. St. Marien iſt eine der 5 katholiſchen Pfarreien] nächſte Markt findet am 4. April ſtatt. Letzterer bemerkte den Nauch, worauf der Vater ſofort — Kaſſels. Sie beſteht ſeit 1900 und hat ſeitdem ſchon 19 Stuttgarter Landesproduktenbörſe vom 27. März. Es[ nachſah und die Tochter ganz in Flammen gehalt vorfand. Prieſter hervorgebracht. Dieſe Zahl iſt ſicher ungewöhnlich notierten in Reichsmark je 100 Kilo: Wetzen württbg. 19.50, Die Löſchverſuche waren zwar von Erfolg; dabei erlitt der e für eine Diaſpora⸗Pfarrei in einer Stadt von 175000 Ein⸗] Großhandelspreis bis 19.90, Roggen württbg. 16.50, Groß⸗ Vater auch an den Händen Brandwunden. Das ins Kranken⸗ it bloß 8 Prozent Katholiken handelspreis bis 18, Braugerſte 17 bis 17.5, Hafer 15 bis 16, haus Backnang verbrachte Mädchen iſt den ſchweren Brand⸗ wohnern mit bloß 8 Prozent K. Futtergerſte 16 bis 17. Wieſenheu 5.50 bis 6.50, Kleeheu wunden erlegen. f Damen-Hüte Seiden-Stoffe Crèpe Maroc bedrudt, tesche, moderne Kleider- und 18 5 Blusenmuster. Meter 2.95, 2.7 Matt-Créèpe deige, duiſkelblau, schwarz Damen-Konfektion aus Stoffen engl. 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Sowieſo wäre dieſer Darſteller— wie alle ſeine“ Kollegen fan⸗ den— für die Folge unmöglich geweſen, denn er vermochte die Verſprechungen, die man ſich von ſeinem Talent machte, nicht zu halten. Außerdem war es durch dieſen Zwiſchenfall vielen anderen klar geworden, daß heuer die Paſſionsſpiele nicht im Nachglanze des Sterns von Bethlehem ſtünden, ſondern unter dem Strahleneinfluß eines böſen Geiſtes. Dazu kam, daß ſich aus den Zuſchauern ein Herr meldete, der erklärte, die Rolle des Judas nicht nur für ſpäter, ſondern nach einigem Leber— leſen und mit Hilſe des„Zuftüſterers“ auf der Stelle ſpielen zu können. Da entſtand ein Streit unter der Spielgemeinſchaft. Die einen, ſo behaupten ſie ſpäter, wären gleich von einem ganz beſtimmten Grauen beſchlichen worden. Einer davon er- klärte ſogar, daß ihm aus dieſem Gefühl des Grauens der Ge— danke aufgeſtiegen ſei, der fremde Herr könne der„Böſe“ in Perſon ſein, vermummt in einen hochdeutſchen Schauſpieler. Jene, die ſich auf ihre Verſtändigkeit immer etwas zugute taten, legten Wert darauf, feſtzuſtellen, daß alle bisherigen Be⸗ merkungen Geſchwafel aus drei Punkten wären. Der erſte be⸗ ſtehe aus dem Aerger, daß der Fremde überhaupt kein Tiroler ſei und trotzdem glaube, auf der Stelle mitſpielen zu können. Der zweite Punkt beſtehe aus der Notwendigkeit, daß der Fremde, wenn er ſchon kein Tiroler Heimatſpieler, ſondern ein hochdeutſcher Berufsſpieler ſei, die Judasrolle auf hochdeutſch ſpielen müſſe. Ein hochdeutſcher Judas müſſe aber die Einheit der Sprache und dadurch die wahre innere Gemeinſchaft des 5 78 zerſtören. And darin läge der dritte Punkt des An⸗ toßes. Da man aber keinen anderen Judas zum Erſatz hatte und natürlich das mit ſo viel Opfer und Mühe begonnene Spiel nicht aufgeben mochte, nur weil der hochdeutſche Judas nicht ganz nach ihren Sinnen war, atmeten die meiſten erleichtert auf, als der Spielleiter ſelber geltend machte, daß es für die Spielgemeinſchaft eine Ehre ſein müſſe, wenn der Darſteller des Judas nicht zu ihnen gehöre und dies auch äußerlich durch an⸗ deres Spiel und andere Ausſprache des Textes verriete. Das Verraten ſei ja des Judas Hauptdarſtellerzeichen. Nun waren alle bereit, das Spiel fortzuſetzen. Dieſer Ent⸗ ſchluß vermehrte zwar bei den wenigen Anentwegten, wie ſie wiederum erſt ſpäter ſagten, den geheimen Schauder vor dem Eindringling, ſo tadellos er ſich auch über ſeine Perſonalien auswies und ſo fröhlich er ſich außerdem als leidenſchaftlichen Bergkraxler und regelmäßigen Beſucher ihres Luftkurortes zu erkennen gab. Sie meinten, ſeine Fröhlichkeit ſei falſch geweſen, habe ſchon jenen hinterhältigen, mörderiſch lauernden Ton ge⸗ habt, womit dann dieſer Fremde in der Vorſtellung ſo furchtbar gewirkt habe. Vielleicht hatten dieſe„Anentwegten“ wirklich eine Ahnung von dem, was kam. Jedenfalls trug die Vorſtellung gleich vom Auftreten des neuen Judas an eine ſeltſame Spannung in ſich, ſo, als hätten ſie einen ſchweren, nur heimlich etwas gezügelten Atem: den Atem eines bösluſtigen und tückiſchen Menſchen, den es nicht raſten läßt, bis daß er das, was alle liebten, und das, was für alle der Glücksbringer war, ans Kreuz geliefert hatte. Die Art, wie er ſeine Hände bewegte hin zu dem, was er berühren oder anfaſſen mußte, hatte etwas Raffendes, Ver⸗ ſtrickendes. Mordgieriges an ſich. Sein Gang glich oft dem ſchleichenden Auftreten eines Katzentieres, das lauert oder gleich zuſpringen wird. Manchmal war es auch wie ein Wegſtoßen, Zertreten. Dann blitzte ein wollüſtiges Aufleuchten in ſeinen Augen auf oder ſein Mund zitterte vor Gier nach etwas, eine Bewegung, die dieſer auffällige Judas ſogleich darauf verkniff. Nie hatten die Zuſchauer ſo mißtrauiſch und deshalb ſo ſcharfſichtig die Gebärden des Judas in„ihrem“ Paſſionsſpiel bis in die letzte Linie beachtet. Noch niemals hatten ihre Augen irgend ein Spiel ſo aufgeſogen wie dieſes. Die Folge davon war, daß ſie niemand anders wie den Judas erblickten und, wenn er nicht auf der Bühne ſpielte, immer ungeduldiger auf ihn warteten. Bald erlagen ſie dem bisher nie erlebten Sinnen— ſpiel eines Schauspielers, der von der Dämonie deſſen, den er doch nur zum Schein darſtellte, auf beunruhigende Weiſe erfaßt wurde. Immer ſchwüler und bedrückender ſtrömte von ihm diefe Dämonie aus. Das Stück drehte ſich nicht mehr um das Leiden Jeſu Chriſti, ſondern allein um den Verräter Judas Iſchariot, der den Strahlendſten, den Beglückendſten, den Beſten, den Gött⸗ lichen unter den Menſchen weniger der 30 Silberlinge als ſeiner teufliſchen Luſt wegen dem Kreuzestode zutrieb. An jener Stelle, wo dieſes fremden Judas verruchter Spott, daß er ſogar den Sohn Gottes in eine Falle locken könne, offen⸗ bar wurde, ging eine Empörung durch die Zuſchauer. Es war, als ob ſie das Schleichende und Anſchmeichelnde, das freundlich Verräteriſche, das lächelnd Vernichtende an dieſem Judas nicht mehr zu dulden vermöchten und ſich auf die Bühne ſtürzen wollten. „Achtung, Achtung!. Die Arbeitsſchlacht ſchafft weiteren Millionen Volks⸗ genoſſen Arbeit und Brot. Die ſeit langem un⸗ gewohnte Arbeit kann Anlaß zu zahlreichen An⸗ glücksfällen werden!“ Von den 62 Menſchen, die täglich durch einen Unfall ums Leben kommen, verunglücken etwa 20 durch den Ver⸗ kehr, 14 durch Sturz, 9 durch Ertrinken, aber noch nicht einmal einer durch einen Maſchinenunfall. Was zu Deinem Schutz an den Maſchinen und Betriebseinrichtungen getan werden kann, wird getan, die Gefahr, die mit der Maſchinen⸗ arbeit verbunden iſt, kann aber nur in ſeltenen Fällen durch techniſche Mittel ganz beſeitigt werden, deshalb kann auf Deine eigene Mitarbeit nicht verzichtet werden. Denke daran und handle danach, wo Du auch immer biſt, jeder ver⸗ hütete Unfall erſpart Leid und Schmerz und bewahrt unſer Volk vor unnützen Ausgaben. PCC Aber nichts geſchah. Nur eine alte Frau ſtand auf, beugte ſich vor, hielt die riſſigen Hände über die Augen, um ſchärfen ſehen zu können. So verfolgte ſie das weitere Spiel des Frem⸗ den, bis zu jenem Hauptauftritt, wo er das reinſte aller menſch y lichen Geſichter durch den Verräterkuß befleckte und gleich hinter- her ganz unbewußt eine Beute ſeines nicht mehr gezähmten Dämons wurde. Die Augen ſchloß er faſt zu. Die Finger ſeiner unſchuldig weißen Hände ſtreckte er weit aus. Den Daumen und J den Zeigefinger der Rechten krümmte er wie zu einer Schlinge Zeigefinger der Linken ſchleichen, als f und ließ dahinein den wäre dieſer Finger ein droſſelt wird. Triumphes. Eine atemloſe Stille laſtete auf den Zuſchauern. Da ſchwankte die ſtarr beobachtende alte Frau etwas und kreiſchte in das furchtbare Schweigen:„Solche Hände hat er gehabt! Ich kann darauf ſchwören, folche Hände, ſolche Hände!“ Ihre Stimme wurde anfangs niedergeſchrien. Was ihr ein⸗ fiele! Dies alles wäre doch, auch wenn ein Fremder den Judas ſpiele, ein heilig Spiel. Doch dagegen ſchrie die alte Frau fort und klagte den Fremden des Mordes an. Man mußte ſie hin⸗ ausführen. Vor den Poliziſten wiederholte ſie, plötzlich ruhig gewor⸗ den, ihre Anklage. Tier, das angelockt, betrogen und er⸗ von einem Röcheln aufgewacht. Erſchreckt ſei ſie aufgeſtanden. Aber das Kindchen habe ganz ruhig geſchlafen. Da habe ſie nach nebenan gehorcht. Da ſei das Schlafzimmer der Mutter geweſen, eigentlich das Fremdenzimmer, aber wenn der Herr verreiſt ſei, habe die Madame dort geſchlafen, weil es ſie be⸗ 1 nebenan die Amme und ihr Kindchen zu wiſſen. ruhigt habe, In ihrem Schlafzimmer habe dann vor einem Muttergottes bildchen aus Meſſing, das wie Gold ſtrahlte, eine Kerze ge— brannt. In dieſer Nacht, wo das Röcheln ſie weckte, habe der Schein der Kerze den Schatten zweier Männerhände an die Decke geworfen. Die Verbindungstür zu dieſem Schlafzimmer habe ganz oben eine Fenſterſcheibe gehabt. Durch diefe Fenſter⸗ ſcheibe habe ſie das tröſtende Muttergotteslicht geſehen, jetzt aber auch die Schattenhände an der Decke. Dieſe Schattenhände hätten genau wie der Judas dieſelbe furchtbare Gebärde ge macht, ſo als zögen ſie eine Schlinge zu, ſo als erwürgten ſie etwas. Totenſtill ſei es um ſie herum geweſen. jung ſcheinender Mann, von dem ſie wiederum auch nur den Schatten ſeines Rückens auf der hellen Tapete einen Augenblick geſehen habe, ſei geflohen. Ihre auf Reiſen ſein mußte, hätte erwürgt im Bett gelegen. Dieſe, ihre Beſchreibung des Mörders genügte damals nicht, um die Bluttat aufklären und ſühnen zu können. Ja, man bielt ihre Beſchreibung des Schattens von zwei würgenden Hän⸗ den ohne das, was ſie würgten, einen Hals oder ſonſt was, für Einbildung, für geträumt. Wie unwahrſcheinlich war es auch, 1 daß ein Mörder gleich nach der Tat über ſeinem Opfer noch- 9 mals wie aus nachſchlürfender Luſt die Gebärde des Würgens ins Leere hin wiederholte! Straflos ging der Mörder aus Jetzt aber Hatte man in jenem hilfsbereiten hochdeutſchen Schau⸗ 1 ſpieler, den die inſtinktiven Tiroler Heimatſpieler als den voll— 1 kommenſten Darſteller des Judas erlebten, einen Mörder er— tappt? Ruhig machte ſich der Fremde frei von der Maske, reinigte ſich, und als er ſich„ſtellte“, lächelte er wie ein ganz, ganz Anſchuldiger. Viele ſchwörten, ſo benehme ſich nur einer, der von keiner Schuld belaſtet ſei. Im Prozeß konnte ihm aller— dings der Mord nachgewieſen werden, ein gemeiner Mord, de⸗ gangen aus Rachſucht, weil nicht ihm, dem jungen, weder bes rühmten noch begüterten Schauspieler, ſondern dem Freund, dem begüterten Direktor, die Liebe einer ſchönen Frau zuteil gewor⸗ den war. Schließlich geſtand er ſogar alles und hatte wieder und wohl noch ſchöner als bisher, das unſchuldige Lächeln auf den Lippen. Als hätte er es einem Heiligen abgeſtohlen und trüge es nun als Maske, ſo ſagten einige von jenen, die als Zeuge dem Prozeß dieſes Maskenträgers bis zu Ende beiwohn⸗ ten. Arbeit ſchaffen iſt nationale Pflicht! Humor. Sie:„Eben war eine arme Frau hier und bat um abgelegte Kleidung für ihre Familie.“ Er:„Haſt du ihr etwas gegeben?“ Sie:„Ja, natürlich— deinen grauen Anzug, der ſchon zehn Jahre alt iſt, und mein Koſtüm vom vorigen Monat!“ („Vart Hem.“) * „Ja, mein Sohn iſt wieder zu Hauſe.., ſeine Strafe wurde um vier Monate gekürzt, weil er ſich im Gefängnis ſo gut geführt hat!“ „Sehen Sie, Frau Nachbarin, habe ich nicht immer geſagt, auf Ihren Sohn können Sie ſtolz ſein?“(„ Politiken.“ * „Erich, meine Schneiderin klingelte heute vormittag an und bat um ihr Geld! Sie hat eine dringende Zahlung, die ſie un⸗ bedingt morgen leiſten muß!“ „Na, das iſt doch allerhand— ſie macht Schulden, und ich ſoll bezahlen!“(„Vart Lom.“) „Nun, war das Konzert intereſſant?“—„Ja, zwei Damen ſangen ſolo!“—„Aber Freundchen, zwei Damen können doch nicht ſolo ſingen!“—„Doch, die eine hatte leine Stimme! * * „Leugnen Sie nicht! Zehn Leute bezeugen, daß ſie Sie geſehen haben.“—„And ich kann hundert Leute angeben, die mich nicht geſehen haben.“ Leber ſein Geſicht huſchte ein Ausdruck luſtvollſten N Sie erzählte, was ihr vor vielen Jahren als 1 Amme in München zugeſtoßen ſei: Mitten in der Nacht ſei ſie Dann habe ſie geſchrien und ſei in das Schlafzimmer geſtürzt. Ein ganz „Madam“ aber, die junge, ſchöne Frau, deren Mann, der Herr Fabrikdirektor, leider ſo oft lichten A 60, El 355 rast ſchen Do e 30 hunde oe Pee d fündunt 1. zachden Jule u. liſtiſ deln)“ 9 (Stahl ſtälig. 3 B. d. lion den 9 unde „Wit i geln) 174 nannt 4 gleber halb g dau be dem 30 ö gleeber werben deren G Ea(S2 die vor „Nd Eine glei in„Ne: 5. K des Mi fl Nn der! ſeſchert,! Tradition gabe und Elactes he portlie A die EA) Jchung d Fim Tung bas 0 dechen Obe rf auße helm ragen, N. ae dich aſen. 4