m ollsjeltung. Amtliches Verkünbigungsblatt ber Sei. Vürgermeiſterei Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeter zeile oder deren Raum 2 Pfennig und anderer Behörden- Vereins⸗ u. Geijchäftsanzeiger Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchilliie wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A Febr. 34: 1280 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 76 — c Samstag, den 31. März 1934 10. Jahrgang Die Aufersfehung des Herrn. Am Morgen des dritten Tages bebte plötzlich die Erde. Erſchreckt fuhren die Soldaten am Grabe zuſammen. Da flammte es wie ein Blitz auf und fuhr zwiſchen ſie, ſo daß ſie zurück— Aumelten. Sie gewahrten dann noch eine glänzende Geſtalt, die am den Stein trat, ihn mit einer leichten Handbewegung beiſeite— chob und ſich auf ihn niederſetzte; dann lagen ſie wie tot da. ls ſie wieder zu ſich kamen, war der Engel verſchwunden. Sollten ſie geträumt haben? Das offene Grab zeigte ihnen, daß ſie ſich nicht getäuſcht hatten. Sie gingen in die Grabkammer und ſtellten feſt, daß der Leichnam nicht mehr da war. Dann eilten ſie davon, um den Hohenprieſtern, von denen ſie beordert waren, zu melden, was ſie erlebt hatten. Was war inzwiſchen geſchehen? Zeſu Seele hatte ſich wie— der mit dem Körper vereinigt. Im ſelben Augenblick waren die Wunden mit Ausnahme der Wundmale, die Er behalten wollte, geſchloſſen, der völlig zerſchlagene, lebensunfähige Leib war wiederhergeſtellt, und ſo erhob ſich Jeſus aus dem Grabe, ſchwebte durch die Felſenwände hindurch und überließ es den ewe ſeinen Dienern, die Auferſtehung der Menſchheit kund— zutun. Welche Veränderung! Statt der Ohnmacht unbeſchränkte Machtentfaltung, ſtatt der Schmach Verherrlichung, ſtatt der Qualen ein Aebermaß von Freuden!— Die Totenerweckung iſt das denkbar größte Wunder. Keine geſchaffene Kraft vermag lebloſem Stoff Leben einzuhauchen. Jeſu Leib mußte dazu in zinem Augenblick völlig wiederhergeſtellt werden. Was aber ſeine Auferſtehung zum Wunder der Wunder macht, iſt der Am⸗ 0 Ostermorgen. Die graue Dämmerung entquillt Dem dunklen Saum der Frühlingsnacht: Die Wächter haben ausgewacht Und schlafen nun auf ihrem Schild. Kein Laut belebt die grüne Au, Nur zage Morgenwinde weh'n Und weiße Blütenbäume steh'n Wie Täuflinge im Nebeltau. Die Erde wankt, die Erde bebt: Vom Grabe schlägt der Siegelstein, Ein Glorienleib, wie Elfenbein, Steigt aus der Felsengruft und lebt! Zum Segnen hebt er nun die Hand: Auf springt der Sonne gold'nes Tor, Die Lerchen jubilieren empor, Und Osterjubel klingt durchs Land! Josef Kamp. ſtand, daß ſie aus eigener Kraft geſchah und Er überdies zu einer ganz neuen Daſeinsweiſe, der Verklärung, auferſtand Dieſe beſteht darin, daß der Leib nicht mehr den Naturgeſetzen unterworfen und vollſtändig lebensunfähig iſt, während ihn das Gefühl nie verſagender Geſundheit, Kraft und Friſche durch— dringt; überdies erſtrahlt er in himmliſchem Glanze. Jeſus hatte nun ſchon als Gottmenſch und außerdem durch Seinen Opfertod Anſpruch auf die denkbar größte Verklärung. Dazu hatte nun die Gottheit freies Spiel, um Ihm die Ihm gebüh— rende Verherrlichung zu geben. Daher verſagen alle menſch⸗ lichen Worte und Begriffe, wollten wir verſuchen, uns eine Vorſtellung Seiner Herrlichkeit zu machen. Höher und beſeligender ſind die Wirkungen der Verklärung für Jeſu Seele. Alles, was Ihn früher ſchmerzen, ängſtigen oder betrüben konnte, iſt nun für immer vorbei. Er überblickt das ganze Werk der Erlöſung mit ſeinen Wirkungen für Gott und die Menſchen. Dem Vater hat Er eine Ehre bereitet, die nicht größer gedacht werden kann. Ans Menſchen hat Er den Himmel wiedererſchloſſen und das neue Paradies der heiligen Kirche mit all ihren Gnadenſchätzen verdient. Vor Seinem Blick fallen alle Schranken des Raumes und der Zeit. Er ge⸗ wahrt, welchen Segen, welches Glück, welche Zuverſicht Er Hunderten von Millionen Menſchen bringen wird.— Aner⸗ meßlicher Jubel erfüllt Sein Herz. Denn Er ſagt ſich: Das alles iſt Mein Werk, die Frucht Meines Kreuzestodes! Ohne Mich würde nur Finſternis, Anglück und Verzweiflung herrſchen! sterklänge aus Frühgermanien. Die älteſte germaniſche Schilderung der Auferſtehung Chriſti ſteht im Heliand, dem Sachſenſang aus dem neunten Jahr- hundert. In der herben und kraftvollen Art des Nieder- ſachſen ſingt der Dichter aus freudiger Seele die Oſterbot— ſchaft in die Sachſengaue, in Worten, die eine innige Vertraut⸗ heit mit dem heiligen Text und eine ſtarke Selbſtverarbeitung ſeines Inhaltes ahnen laſſen:„Nicht lange währt es noch, ſo kam der Geiſt durch Gottes Kraft, der heilige Odem unter den harten Stein in den hehren Leichnam. Das Licht war erſchloſſen allen Menſchen zum Heil, und mancher Riegel am Höllentor gehoben und zum Himmel gebahnt der Weg von dieſer Welt. Wonnig auferſtand das Friedenskind Gottes und fuhr den lich— ten Weg, obwohl die Wächter es nicht gewahrten, die ſtarken Streiter, als er vom Tod erſtand, von der Raſt ſich errichtete.“ In dieſem Liede hat das Oſtergeheimnis der Auferſtehung des Herrn ſchon typiſch germaniſche Züge angenommen. Das geht ſogar bis in die Milieuſchilderung hinein. So ſagt der Helianddichter von dem Engel am Grabe, daß ſein Geſicht „ſtrahlend und mildglänzend geweſen ſei, wie das Wetter⸗ leuchten“, und ſein Gewand vergleicht er mit der leuchtenden Schneedecke des nordiſchen Winters! In dieſen frühgermaniſchen Glaubensäußerungen lebt die tiefe Wärme des Odems, des neuen Lebens, der göttlichen Kraft und Lichtfülle, die in dieſer Allgewalt nur auftreten können, wenn dieſe germaniſchen Men— ſchen in der Erlöſung Chriſti die Erlöſung von der Sünde, wenn ſie in Chriſti Auferſtehung ihre eigene Auferſtehung zur Anver⸗ gänglichkeit ſehen! 4 Einige Jahrzehnte ſpäter, als wieder einmal Oſterglocken friedeſpendend über den deutſchen Süden dahinklangen, erhob ein kraftvoller Alemanne, deutſch dem Blute und deutſch der Seele nach, im ſtillen St. Galluskloſſer ſeine Stimme und ſang einen öſterlichen Siegesgeſang in die trotzigen Berge ſeiner Heimat, deſſen Melodien widerhallen von alten Kampfesrufen und deſſen Worte in farbenleuchtenden Bildern germaniſchen Oſterglauben künden. Der Mönch Notker der Stammler war es, der uns die erſte und unvergleichbar ſchöne Oſter— ſequenz ſchuf: Das iſt aller Feſte heilige Krone, blinkend in Chriſti Siegesglanz. Kriſt bezwang des Arfeinds ſchadenſchaffende Herrſchaft. Seiner Haft enthob uns Kriſt um den Preis des eig'nen Bluts. Wir ſind erlöſt; ſo laßt uns Dank weihen, dem Erretter! Kriſt, der Könige König biſt Du. Der Engel frohe Reihen leiſten Dir Heerbann immerdar. Huldreichen Auges ſchaue, Gütiger, herab auf die Menſchen— ſcharen, Die ſorglich Deines Lobes walten. Mit ihrer Todesnot hatteſt Du ſo abgrundtief Erbarmen, Daß es Dich niederzog in Staub und Sterbequal. Der Hölle Bann ſprengteſt Du in Deiner glorreichen Arſtänd. Seit den Kreuzesſtunden Schalteſt Du kaiſerlich über den Stämmen des Erdrunds, Du allgewaltiger Gottesſohn! Es hält ſchwer, angeſichts der Größe ſolcher Chriſtuslorik ein Wort der Deutung zu ſagen. Soll man in dem feierſchweren Gleiten der Verſe die Schritte der dem Heerkönig folgenden Mannen vernehmen, die dem Triumphator über den Höllenfeind in heldiſcher Siegerfreude einen kaiſerlichen Triumph bereiten, die ihm zujubeln als ihrem Erretter, indem ſie freudig ihre Schilde ſchlagen und ihre Schwerter blitzen laſſen? Oder ſoll man ſagen, daß hier die germaniſche Seele auf ihre Art Er⸗ löſungsmyſterien feiert, daß ſie hier dem königlichen Oſterſieger ihr Danklied der Erlöſung ſingt, weil gerade ſie dieſe Er— löſung ſo innerlich tief erfahren hatte? Als das Chriſtentum kam, war die alte germaniſche Religion auf ihrer Höhe, aber auch an ihrem Ende angelangt. Dumpfe Schickſalsangſt und Schickſalstragik, denen ſelbſt die Götter verfallen waren, waren das Ende und zugleich das unlösbar ſcheinende Geheimnis. Da kam der Erlöſer und brachte dem germaniſchen Menſchen die Erlöſung von ſeinem Schickſalsglauben. So erſchienen gerade die Germanen als das Volk, das die dumpfe Tragik des Schickſals am ſchwerſten gefühlt, als be— Albrecht Dürer: Die Auferstehung Christi. ſonders vorbereitet und aufnahmefähig für die Erlöſungsbotſchaft der öſterlichen Auferſtehung. Auf die drückende, unheimliche Schwüle und Schwere des germaniſchen Schickſalsglaubens gibt unſer frühgermaniſches Feierlied eine ſieghafte, löſende, über⸗ windende und jubelnde Antwort. Dieſe Antwort aber iſt zugleich die Antwort auf die neu⸗ heidniſchen Beſtrebungen unſerer Tage. Wir haben hier die unumſtößlichen Quellen ſelber ſprechen laſſen. Die ſüddeutſche Chriſtuslyrik des neunten Jahrhunderts traf zuſammen mit der niederdeutſchen Chriſtusepik des Heliand. Dieſe unſere großen und heroiſchen Vorfahren im Blute und im Glauben haben es verſtanden, ohne jede Problematik die reichen Anlagen ihrer Natur, ihre Heldenkraft und die Tiefe und Innigkeit ihres Ge⸗ mütes zugleich, als Erlöſungsdank ihrer befreiten Seelen dem über allen raſſiſchen Gebundenheiten ſtehenden Gottesſohn zu Füßen zu legen! Gerade weil man heute das Oſtermyſterium zum Hauptziel des Angriffs gemacht hat, darum ſcharen ſich am heutigen Oſter⸗ tage Chriſti Getreue wieder entſchiedener um ihren göttlichen Herzog ZJeſus Chriſtus, wiſſend, daß ſie darin die Größten ihrer Ahnen zu Vorbildern haben, und daß ſie gerade darum in ihrem Chriſtusdienſt„arteigen“ und„artgemäß“ handeln. Hermann Franke. Ostern. Du haſt gejubelt, Tod, da jenen Leib du am Holz des Kreuzes hangen ſahſt und die Glieder von Nägeln durchbohrt: ſchon wähnteſt du, ſie für dich zu fordern. Umſonſt, o Tod: du biſt beſiegt von unſeres Fleiſches Schwäche! Göttliches Leben iſt eingepfropft in unſere ſterbliche Hülle: gottverwandt fahre ich hin zum Himmel mit glorreichem Leibe. Neugeburt iſt. Seliger Vorgeſchmack. Neues Leben kreiſend nach neuem Ge— ſetz. Fern von mir, Tod, iſt dein Schrecken: Selig wird mich der ſelige Vater empfangen. Ich lebe fortan im Himmel, ge- wiß, daß mein Fleiſch zur Rechten Gottes ſein wird. O Chriſtus, Sieger im Himmel: gedenke deines ſterblichen Fleiſches, darin du geboren biſt! Satan ſtellte mir nach bis zum letzten; nun ſoll er mich herrſchen ſehen mit dir in Ewigkeit! * Preis denn wollen wir bringen, die Chriſten, dem Oſter⸗ opfer: erlöſt hat das Lamm die Schafe, Chriſtus, der ſünden⸗ loſe, dem Vater die Sünder verſöhnt. Tod und Leben haben geſtritten erhabenen Streit: der Fürſt des Lebens, da er ge⸗ ſtorben, herrſcht nun lebendig. Sag uns, Maria, was haſt auf dem Weg du geſehne? Chriſtus, des Lebendigen Grab, und die Herrlichkeit ſah ich des Auferſtandenen; Engelzeugen, Tuch und Gewand. Chriſtus, meine Hoffnung, iſt auferſtanden! Nach Galiläa geht er oraus. Eja, ſo wiſſen wir, Chriſtus iſt wahrhaft om Tod er⸗ ſtanden. O Sieger, König: ſei uns gnädig! Alleluja. ——' ö N * 1 0 1 1 1 N. EE — —— — ä 3— eee Deutſche Oſtern 1934 Von Reinhold Michaelis Berlin. Vor noch nicht allzulanger Zeit ſchrieb ein führendes marxiſtiſches Blatt in einem„Oſterartikel“, den es ſeinen Leſern bot, etwa Folgendes:„.. Wir können zu dem chriſt⸗ lichen Oſterfeſt nur mit dem Dichter ſprechen:„Die Botſchaft hört' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“. Wir erwarten etwas anderes von unſerm Oſtern, wir predigen nicht die Auferſtehung, wir lehren den Auf ſtand...“. Nun, was dieſe geiſtloſen Lehren gezeitigt haben, das haben wir am eigenen Leibe erlebt in den 15 Jahren ewiger Verhetzung und Bürgerkriegsdrohung, wir haben es in fürchterlichſtem Ausmaß im Nachbarreich Rußland geſehen, wir haben es ſoeben im öſterreichiſchen Bruderreich in nahem Mitleiden mitangeſehen. Und wir ſelbſt danken es heute nächſt Gott, der uns gnädig verſchont hat, unſerm großen Führer Adolf Hit⸗ ler, daß er uns vor den Schrecken eines blutigen Aufſtan⸗ des, an deſſen Abgrund wir wie Nachtwandler gewandelt ſind, bewahrt hat. Es liegt wie ein Fluch über jenem Volke, das einſt von Gott gewürdigt, den Heiland in ſeiner Mitte zu haben, ihn, den Erlöſer, verworfen und ſich den Aufrührer an ſeiner Stelle losgebeten hat, und nun verflucht iſt, auch alle ande⸗ ren Völker, die ſich ihm geöffnet haben, in Aufruhr und Auf⸗ ſtand hineinzuſtürzen. Bis auf den heutigen Tag iſt dieſer Fluch geblieben. a Und es liegt wie ein göttlicher Segen über der deut⸗ ſchen Revolution, daß ſie nicht zu einem wüſten Auf⸗ ſtand geworden iſt, ſondern daß ſie wahrhaft eine Aufer⸗ ſtehung des deutſchen Volkes in ſeinen beſten Kräften geworden iſt. Wir lehren nicht den Aufſtand, ſondern die Auferſtehung. Wir haben ſchon im Vater die Auferſtehung gefunden aus der dunklen Grabesnacht der Hoffnungsloſigkeit. Alle, die teil, haben wollen an der„Kraft der Auferſtehung Jeſu Chriſti“, die ſelbſt innerlich auferſtanden ſind aus Schmach und Schande, Not und Tod zu neuem Leben. Das iſt unſere Oſterſonne, unſer Oſterglaube, das wollen wir mit uns neh⸗ men wie ein heimliches Klingen der Oſterglocken tief in der Seele, als Motiv und Impuls unſeres Lebens in des Tages Kampf und Mühe und auf der Freude Sonnenhöhe. Deutſche Oſtern! Daß ſie uns ſieghaftes Leben entzünde— ten aus dem Flammenmeer der erſten Glaubensgluten der Jünger, die einſt am offenen Grabe aufloderten. Dann legt ſich über alles Weh der trauernden Liebe und alle Sehn— ſucht der deutſchen Seele, die auf dem Golgathahügel der deutſchen Paſſionszeit ſo lange, ach ſo lange, getrauert hat, das Morgenlicht der Oſterſonne, und aus den Tiefgründen der deutſchen Seele keimt es empor unter dem Lebensodem des Auferſtandenen. Deutſchland, mein Vaterland, horch auf! Nun auch Dein Oſtern naht, Um das wohl jedes echten Deutſchen Seele, In dunklen Schickſalsnächten flehend bat. Aus ſtarren Grabesfelſen ſchreite in den Tag Wie einſt der Herr. als Künder neuer Zeit, Und von uns fällt, was uns an Not und Leid In ſchweren Laſten auf dem Herzen lag. Ja, abgewälzt iſt endlich der ſchwere Stein von der Grabes— tür des deutſchen Volkes. den man ihm auferlegt hatte und den man ihm behalten wollte für ewige Zeiten, Kriegsſchuld⸗ lüge, Minderwertigkeit, Greuelhetze und was man ſonſt als Siegel darauf geſetzt hatte. Und Wächter hatte man beſtellt, die dafür ſorgen ſollten. daß der Stein niemals fortgeſchafft werden könnte. Aber Gott. der Herr, hat es nicht zugelaſſen, er hat uns aus dem Grabe gerufen zu neuem Licht. Du deutſche Seele verwelke nicht in all dem verfinſterten Grämen, Nun will dich wieder oſterndes Licht auf ſeine Flügel nehmen. Darum dürfen und wollen wir deutſche Oſtern halten in Dankbarkeit und Freude. Nicht ſo, als wollten wir nur ger⸗ maniſchen Frühlingsglauben einſetzen für dieſes Feſtes in⸗ nerſten Gehalt. Ob unſere Altvordern auch in kindlich⸗naivem Lichtverlangen ſehnſüchtige Hände und Herzen zur ſteigen⸗ den Sonne emporheben, das letzte Rätſel des Todes und Vergehens blieb auch unter dem ſchilddurchklirrten Klang lichtſeliger Baldurgeſänge. Erſt mußte Walhall in Flammen aufgehen, bis aus der Götterdämmerung ein neuer Morgen tagte als ein Glaubensoſtern der ganzen Welt im Auferſte⸗ hungsgeiſte Jeſu Chriſti. Dann aber und gerade darum deutſche Auferſtehungs⸗ Oſtern in der jubelnden Zukunftsgewißheit öſterlich geſtimm⸗ ter Herzen! Die Welt, ob noch ſo grimm umkrallt, Macht uns das Herz nicht grauſen, Der Sieg wird dennoch mannigfalt Wie Frühlingsſturm den Frühlingswald Das deutſche Land durchbrauſen. Erfolgreiche Arbeitsſchlacht Vorausſichklich 420 000 Neueinſtellungen bis 1. Juli. Berlin, 31. März. Um einen ungefähren Ueberblick über die mutmaßliche Entwicklung des Arbeitsmarktes in den nächſten Monaten zu erhalten, wurden von den zuſtändigen Stellen bei ſämt⸗ lichen Fachgruppen der Induſtrie Erhebungen veranſtaltet, durch die die Einſtellungsmöglichkeiten bis zum 1. Juli 1934 geſchätzt werden ſollten. Dieſe Schätzungen wurden auf Grund der bisher vorliegenden Auftragserteilung und der in Ausſicht ſtehenden Aufträge, ſowie der für das Jahr 1934 noch zur Verfügung ſtehenden öffentlichen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmittel vorgenommen. Das Ergebnis dieſer Umfrage iſt, daß die Jahl der in der Induſtrie möglichen Neueinſtellungen in der Zeit bis zum 1. Juli 1934 auf 420 000 Mann geſchätzt wird. Selbſt⸗ verſtändlich darf dieſe Jahl, wie alle Schätzungen, keinen Anſpruch auf abſolute Genauigkeit erheben. Die Erhebun⸗ gen ſind ſedoch mit ſolcher Sorgfalt durchgeführt worden, daß die Ziffer als ungefährer Anhaltspunkt für die vor⸗ ausſichtlichen Neueinſtellungen in der deulſchen Induſtrie gewerlet werden darf. Berlin: Auf Grund einer durch Amfrage bei ſämtlichen Fachgruppen der Induſtrie vorgenommenen Schätzung wird die Zahl der in der Induſtrie möglichen Neueinſtellungen in der Zeit dom 15. März bis 1. Juli 1934 auf 420 000 Mann geſchätzt. Berlin: Der Geſandte von Haiti in Berlin, Eduard Pouget, iſt geſtorben. Aendert Frankreich ſeine Haltung? Kein Widerſtand mehr gegen ein Rüſtungsabkommen? DNB. Paris, 30. März. Während der„Temps“ eine dem franzöſiſchen Standpunkt ſſch nähernde Wandlung Englands bezüglich der Sicherheitsfrage ſüſtſtellen will und das„Journal des Débats“ weiterhin vor vor— Hligen Hoffnungen warnt, glaubt„Notre Temps“ mit⸗ teilen zu können, daß Außenminiſter Barthou ſeine Wahl hereits getroffen habe, und zwar im Sinne der deut⸗ ſchen Aufrüſtung. Gewiß, ſo meint das Blatt, werde man dies nicht offen zugeben. Man werde vielleicht Deutſchland die Aufrüſtung„nicht erlauben“ und wahrſcheinlich auch nicht die deutſchen Rüſtungen„legaliſieren“. Man werde eher die tat— ſächliche Aufrüſtung Deutſchlands„feſtſtellen“. Aber trotz aller verſteckenden Formeln ſtehe eines feſt: nach 15jährigem Proteſt gegen die Aufrüſtung Deutſchlands, nach den erſt kürzlich feier— lichen Erklärungen an die Adreſſe Londons und nach den ſchlim— men Ausfällen gegen den belgiſchen Miniſterpräſidenten de Brocqueville ſchicke Frankreich ſich jetzt an, die deutſche Aufrüſtung hinzunehmen und beide Augen zuzudrücken vor dem, was in der letzten franzöſiſchen Note an England noch als Am— ſturz des Verſailler Vertrages bezeichnet worden ſei. Zweifellos hoffe die franzöſiſche Regierung, die aus der deutſchen Auf— rüſtung entſtehenden Gefahren durch neue Sicherheitsgarantien wettmachen zu können. Was aber bezwecke ſie mit dieſen neuen Garantien? Es handle ſich nicht mehr darum, eine ſubſtantielle progreſſive Abrüſtung zu ermöglichen, ſondern lediglich darum, eine weitere Steigerung der franzöſiſchen Rüſtungen zu ver— meiden und die bisherige Rüſtungsüberlegenheit Frankreichs gegenüber Deutſchland beizubehalten. Ob England ſolche Garan— tien unter dieſen Amſtänden gewähren werde und ob Frankreich die wirtſchaftlichen Sanktionen, auf die Englond ſich allerhsöch— ſtens einlaſſen dürfe, als ausreichend erachte, werde der Fort- gang des Meinungsaustauſches zeigen. Jedenfalls ſeien die An- ſichten der franzöſiſchen Regerung im jetzigen Augenblick klar: einerſeits erkenne ſie den Wahnſinn der Politik, in die der Generalſtab ſie hineinziehen wollte und verzichte endlich darauf, den Rüſtungswettlauf durch ihre feindliche Haltung gegen den Abſchluß eines allgemeinen Abkommens zu entfeſſeln. Anderſeits aber wolle ſie dieſes Abkommen nicht auf der allgemeinen Ab— rüſtung aufbauen, ſondern auf der wenigſtens ſtillſchweigenden Anerkennung der deutſchen Aufrüſtung und der Beibehaltung der eigenen Rüſtungen. Die öffentliche Meinung werde ſagen, was ſie von dieſer Löſung halte. a Ein neuer engliſcher Schritt in Paris. DNB. Paris, 29. März. In einer von der Abendpreſſe wiedergegebenen Londoner Meldung wird ein neuer engliſcher Schritt in Paris angekündigt. Die engliſche Regierung ſoll beabſichtigen, durch ihren hieſigen Botſchafter die franzöſiſche Regierung um ergän⸗ zenden Auſſchluß über ihre Stellungnahme zu folgenden drei Punkten erſuchen zu laſſen: 1. Die Rüſtungseinſchränkung Frankreichs; 2. die von England Deut ſchland gemachten Zugeſtänd⸗ niſſe; 3. die Durchführungsgarantien eines Abrüſtungs⸗ ablommens. Muſſolini über Italien und Frankreich. Er bleibt bei ſeinem Standpunkt in der Rüſtungsfrage. DNB. Paris, 30. März. Muſſolini hat dem nach Rom entſandten Sonderbericht— erſtatter des Paris Soir, Perreux, eine Anterredung gewährt, die nach der auſſehenerregenden Rede des Duce, die in Frank— reich einen mehr als peinlichen Eindruck gemacht hat, des Inter— eſſes nicht entbehrt. Muſſolini, der den in Frankreich oft ge— brauchten Satz von den„beiden lateiniſchen Schweſtern, die eigentlich zuſammengehörten“, nicht gelten laſſen will, da bei— ſpielsweiſe die in Frankreich herrſchende Spottſucht und Auf— ſchneiderei dem italieniſchen Volke fern liege, wiederholte ſeine Erklärung, daß zwiſchen Frankreich und Italien die Atmoſphäre ſich gebeſſert habe, da beide Länder gewiſſe Fragen in gleicher Weiſe beurteilten. Hoffentlich würde man bald die Ausſprache und die Löſung der ſeit 15 Jahren ſchwebenden franzöſiſch— italieniſchen Fragen in Angriff nehmen können. Die allgemeine Weltlage hält Muſſolini für keineswegs kataſtrophal. Er glaubt nicht an einen bevorſtehenden Krieg. Jedenfalls werde nicht die faſchiſtiſche Regierung den Brand entfachen, da das faſchiſtiſche Regime noch zu viele Aufgaben zu erfüllen habe, die nur in einer langen Friedenszeit durchgeführt werden könnten. Die in Rom unterzeichneten Protokolle ſeien gegen niemand gerich— tet, ſo erklärte der Duce. Sie ſtellten vielmehr den Anfang einer Zuſammenarbeit in Mitteleuropa dar, an der jeden der Die neuen Fahrpreisvergünſtigungen. DNB. Berlin, 30. März. Die Deutſche Reichsbahn führt ab 1. Mai 1934 im ſozialen Intereſſe folgende Fahrpreisvergünſtigungen ein: Ermäßigungen für kinderreiche Familien, Ausgabe von An— geſtelltenwochenkarten und von verbilligten Zehnerkarten für den Nahverkehr von großen Städten, ferner Oſtpreußen-Rückfahr⸗ larten. Ferner tritt eine Ermäßigung der Gepäcktarife und eine Herabſetzung der Mindeſtfahrpreiſe und des Preiſes für Bahn— ſteigkarten ein. Schließlich werden die zur Zeit in Geltung be— findlichen Winterurlaubskarten unter der Bezeichnung„Arlaubs— karten“ auf das ganze Jahr ausgedehnt. Den Genuß der Er— mäßigung für kinderreiche Familien erhalten Familien mit wenigſtens vier unverheirateten Kindern, die das 18. Lebensjahr noch nicht überſchritten haben und dem elterlichen Haushalt an— gehören. Die Ermäßigung wird für alle Klaſſen bei gemeinſchaft⸗ lichen Reiſen von mindeſtens zwei Angehörigen der Familie gewährt. Die Ermäßigung erreicht folgendes Ausmaß: Es zahlt den vollen Fahrpreis die erſte Perſon, den halben Fahr— preis jede weitere Perſon über 10 Jahre oder zwei Perſonen dom vollendeten 4. bis zum vollendeten 10. Lebensjahr. Ein einzelnes Kind bis zum vollendeten 10. Lebensjahr wird frei befördert. Die Angeſtelltenwochenkarten erhalten An⸗ geſtellte und Beamte mit einem Roheinkommen von höchſtens 2400 7% jährlich. Die Preiſe ſind dieſelben wie für Arbeiter— wochenkarten zuzüglich 11 Prozent Beförderungsſteuer. Die Sätze des Gepäcktarifes werden um durchſchnitt— Großſtädten von mehr als 100 000 Einwohnern und naheliegen— den anderen Orten, mit denen ein beſonders ſtarker Verkehr be⸗ ſteht, um etwa 20 Prozent. Die Jehnerkarten werden an jeder— mann ausgegeben. Die Tarifbeſtimmungen für Oſtpreußen⸗Rückfahr⸗ karten lehnen ſich an die für Arlaubskarten an, jedoch fälk die Sperrfriſt von ſieben Tagen für die Rückfahrt fort. f Die Sätze des Gepäcktrifes werden um durchſchnitt— lich 30 Prozent ermäßigt. Der Expreßguttarif bleibt unverändert, ebenſo die Mindeſtfrachtſätze. Der Preis der Bahnſteigkarten wird auf 10/ heruntergeſetzt. Reichskommiſſar für Giedlungsweſen. DNB. Berlin, 30. März. Leber die Beſtellung des Reichskommiſſars für das Sied— lungsweſen wird folgender Erlaß bekanntgegeben: Für die Förderung des Siedlungswerkes wird ein Reichs- kommiſſar für das Siedlungsweſen beſtellt, der vom Reichs- kanzler ernannt wird. Sein Geſchäftsbereich umfaßt alle Auf⸗ gaben der Siedlung mit Ausnahme der Aufgaben, die dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hinſichtlich der Neubildung des deutſchen Bauerntums zuſtehen. Der Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen unterſteht dem Reichswirtſchaftsminiſter. Er trifft ſeine Maßnahmen in Zuſammenarbeit und im Einvernehmen mit dem Reichsarbeits- miniſter. Berlin, den 29. März 1934. Der Reichspräſident, gez. von Hindenburg. Der Reichskanzler, gez. Adolf Hitler. es wünſche, teilnehmen könne. Seine letzte große Rede ſe ziemlich entſtellt worden. Er denke keineswegs daran, wie be⸗ behauptet werde, ſeinen bisherigen Standpunkt in der Ab⸗ rüſtungsfrage fallen zu laſſen. Beiſpielsweiſe habe er nicht von der, offenſiven“ deutſchen Aufrüſtung geſprochen, ſondern von der„defenſiven“, und das ſei doch etwas anderes. Der italie⸗ niſche Plan ſcheine dem franzöſiſchen am weiteſten entgegen⸗ zukommen. Er verſtehe nicht, warum Frankreich ihn nicht an⸗ nehmen wolle. Die Abrüſtungskonferenz ironiſierte der Duce. Er halte die Abrüſtung für ein unerreichbares Ziel und würde es lieber ſehen, wenn die Genfer Konferenz ſich beſcheidener Konferenz zur Beſchränkung und Proportionierung der Rüſtungen nennen würde. Auf die Frage, ob er die Reviſion der Verträge für ein unüberwindliches Hindernis halte, erklärte Muſſolini, die Reviſion ſei ſtets aktuell, vor allem für die Länder, die unter der jetzigen Grenzziehung in Europa zu leiden hätten. Lebrigens habe man dieſe Verträge bei der Anterzeichnung keineswegs für ewig gehalten, nicht einmal Frankreich. Auch Dr. Beneſch und Maſaryk hätten erklärt, daß man unter gewiſſen Bedingungen und Vorausſetzungen politiſcher und wirtſchaftlicher Ausgleichung die Frage der Re— viſion in Erwägung zieben könnte Steuereinnahmen im Februar 1934. DNB. Berlin, 28. März. Das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben hat ſich auch im Februar 1934 weiter gut entwickelt. Die Einnahmen betrugen(in Millionen RM.) bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 313,3(310,1 im Februar 1933) und bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 187,9(173,8), insgeſamt alſo 501,2(483,9). Vom 1. April 1933 bis 28. Februar 1934 be⸗ trugen im Vergleich zur entſprechenden Vorjahrszeit die Ein- nahmen bei den Beſitz- und Verkehrsſteuern 3680,3(3645,2) und bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 2850,3(2433, 4), zu⸗ ſammen demnach 6265,6(6078.6). Laufende Zahlung und Vor⸗ auszahlungen waren im Februar 1934 nach den gleichen Vor⸗ ſchriften fällig wie im Februar 1933. Bei den Vorauszah⸗ lungen handelte es ſich um die vierteljährlichen Vorauszahlungen auf die Vermögensſteuer. Von den für die Beurteilung der laufenden Wirtſchaftsentwicklung wichtigſten Steuern hat ſich im Februar beſonders die Lohnſteuer weiter gut entwickelt. Das Aufkommen an Amſatzſteuer bewegt ſich nach wie vor nach oben. Es betrug im Februar 1933 103,3, im Februar 1934 120,3. Leber alles Erwarten günſtig entwickelt ſich das Aufkommen an Kraftfahrzeugſteuer. Obwohl die nach dem 31. März 1933 erſtmalig zugelaſſenen Perſonenkraftfahrzeuge kraft⸗ fahrzeugsſteuerfrei ſind und aus der Kraftfahrzeugſteuerablöſung ſeit November 1933 ſo gut wie nichts mehr aufkommt, bleibt das Aufkommen an Kraftfahrzeugſteuer im Februar 1934 nur um 0,2 unter dem Aufkommen im Februar 1933 zur k. Sehr günſtig geſtaltet ſich auch das Aufkommen an Wechſelſteuer. Dieſes war im September um 1,0, im Oktober um 1,4, im No⸗ vember um 1,8, im Dezember 1933 und im Januar 1934 um je 2,0 und im Februar 1934 um 1,6 höher als im gleichen Mo⸗ nat des Vorjahres. Das Aufkommen an Zöllen iſt im Februar 1934 um 5.5 höher geweſen als im Februar 1933; Februar 1933: 57,2, Februar 1934: 62,7. Die Einnahmen an Tabak⸗ ſteuer blieben im Februar 1934 um 2.8, an Bierſteuer um 0,7 und an Zuckerſteuer um 29 unter dem Aufkommen im Februar 1933 zurück. Die Fettſteuer, die es im Vorjahre noch nicht gab⸗ erbrachte im Februar 1934: 13.9. Walzer und Polka dürfen an hohen Feiertagen nicht getanzt werden. Durch die kürzlich ergangene Verordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage iſt der öffentliche Tanz am erſten Oſter- und Weihnachtsfeiertag und an den Vorabenden dieſer beiden Feſte verboten worden. Zuläſſig geblieben iſt aber die Aufführung deutſcher Tänze. Nun ſind Zweifel darüber entſtanden, was unter„deutſchen Tänzen“ zu verſtehen iſt. Viel⸗ fach iſt angenommen worden, daß nun der deutſche Walzer, Polka und Polkamazurka auch an den hohen Feiertagen getanzt werden dürften. Nach einer Auskunft des Reichsinnen⸗ miniſteriums, die dem Reichseinheitsverband des Gaſtſtättenge⸗ werbes auf Anfrage erteilt worden iſt, iſt das aber, wie das Vꝰ/Dag-Büro meldet, nicht der Fall. Nach der Auffaſſung des Miniſteriums gelten als deutſche Tänze nur Volkstänze, die mit dem Volke verwurzelt ſind. Infolgedeſſen iſt die Auslegung die ſes Begriffes den örtlichen Polizeibehörden überlaſſen worden, die mit den Sitten und Gebräuchen in den verſchiedenen Lan desteilen betraut ſind. — wonder montag denkna zugchen kommen NE Be 2 N Dient nahmeg entricht t f — 7 inen Menſch mit blö ſie gert und far Ach nei daß die ſinn un durch z das bel rennt n Unglück Velt ſo Vichter Nachfol, Wann zu unſe ligen un dienſt in ſucht. T hut der die hchr. ht kau Schnitt Maßen u Eindruck fach des Ichthun Gräbern. leͤchttt immer 6 eder St en zu t i an, Vormitt auſchleß Veſuch! ſteinng i 1 Met un ben Ang her gen, Was ariz Minz onddnet in Pariz „ durch i ergän den dei i05 dean. itungz. ö lebe l. wie be⸗ der W. icht von ern don r iialie⸗ atgegen⸗ icht an⸗ f Nuk. d würde Heidener ietung er die indernis or allem Europa bei der einmal w etllätt, ſezungen der Ne⸗ 934. Matz ben hat; lt. 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April für jeglichen Dienſtverkehr geſchloſſen. a Heil Hitler! gez. Franzke. Ortsgr. Leiter. General⸗Mitgliederappell am Montag, 9. April, abends 8.30 Ahr. Der General⸗Mitgliederappell findet am zweiten Mon⸗ tag— 9. April— auf beſondere Anordnung hin ſtatt. Die Formationen und Untergliederungen der NSDAP. haben dieſen Tag dienſtfrei zu halten und ihre Mitglieder zur Teilnahme zu verpflichten. Vereidigung neuer Mitglieder. Heil Hitler! Franzke, Ortsgr. Leiter. * Be M. Alle BDM.⸗Jungmädel, die an der Tages- wanderung nach Weinheim teilnehmen wollen, treten am Oſter⸗ montag morgens 10 Uhr in der Weinheimerſtraße am Krieger⸗ denkmal an. Für die Scharführerinnen iſt es Pflicht mit⸗ zugehen. Eſſen mitnehmen, da wir erſt gegen Abend zurück— kommen. Heil Hitler! Grete Franzke. * NS. und Deutſche Arbeitsfront Die Aufnahmeſperre in die DA. iſt aufgehoben. Neu⸗ aufnahmen in die Deutſche Arbeitsfront werden während den Dienſtſtunden in der NSBO.⸗Geſchäftsſtelle getätigt. Die Auf⸗ nahmegebühr von 50 Pfg. iſt bei der Aufnahme ſofort zu entrichten. Heil Hitler! NS. und Deutſche Arbeitsfront. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 31. März 1934. Deuljſcher Oſterglaube Ich glaube an ein Auferſtehen, Und glaube, daß mein Vaterland Beſſere Stunden und Tage wird ſehen, Und daß eine gütige Gotteshand Das Elend, die Schmach— das bittere Leid Wie Staub— wie Aſche zerſtreut, verweht, Und daß in alter Herrlichkeit Deutſchland— mein Deutſchland einſt wieder erſteht! Haaſe⸗Mahlow. * — Oſtern! „Alleluja, der Herr iſt auferſtanden!“ Das iſt, wie wenn ein Tor aufſprünge, das den Menſchen einen Eingang zu einer neuen Jugend freigibt. Aber ach, die Menſchheit iſt ſo alt geworden, daß ſie dieſes Tor nur noch mit blöden Augen anſtarren kann. Durch tauſend Tore iſt ſie gerannt, hoffte hinter jedem Jugend und Glück zu finden und fand— Verderben. Und nun ſoll hinter dieſem Tore—? Ach nein! Ja, wer es glauben könnte! Das kommt davon, daß die Menſchheit grad an dieſem Tore immer mit Leicht⸗ ſinn und Verachtung vorbeigelaufen iſt. Denn um da hin⸗ durch zu kommen, mußte man am Kreuze vorbei. Und Kreuz, das bedeutete im Alphabete der Menſchheit Unglück. Da rennt man denn lieber mit ſehenden Augen ins wirkliche Unglück und ſchilt hinterher den lebendigen Gott, daß er die Welt ſo ſchlecht regiere. Und immer wieder iſt es ſo, daß die Wächter, die vor dem Auferſtandenen davon liefen, ſo viele Nachfolger fanden und die Jünger, die ihn ſuchten, ſo wenige. Wann wird das anders ſein?— zum Heile der Welt und zu unſerm eigenen. Jodokus. * Ein jonniger Karfreitag Der geſtrige Karfreitag ſtand ganz im Zeichen eines präch⸗ tigen und ſonnigen Frühlingstages. Der Karfreitagsgottes⸗ dienſt in unſerer Zwölf-Apoſtelkirche war ſehr zahlreich be⸗ ſucht. Tiefer Ernſt lag in dem weiten Raum. Wie alljährlich hat der Kirchenchor durch den Vortrag der Matthäus-Paſſion die hehre Stimmung des Tages betont. In tiefer Ergriffen⸗ heit lauſchten die Gläubigen der Predigt des Hochw. H. Kaplan Schmitt vom Leiden unſeres Erlöſers. Seine ernſten, zeitge⸗ mäßen und mahnenden Worte hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Die übrigen Stunden des Tages galten dem Be— ſuch des Allerheiligſten und der Verehrung des Kreuzes. Der Jahrhunderte alte Brauch der Errichtung von„Heiligen Gräbern“, die, blumengeſchmückt und mit vielen Kerzen be⸗ leuchtet, das Sanktiſſimum beherbergen, zieht die Gläubigen immer wieder in ſeinen Bann. Wie erhebend iſt es doch, zu jeder Stunde des Karfreitags dort Scharen von Andächti⸗ gen zu treffen, die ſich in der Gebetswacht ablöſen. Auch die evangeliſche Kirche wies bei ihrem Feſtgottesdienſt am Vormittag unter Mitwirkung des Kirchenchors und der ſich anſchließenden Feier des heiligen Abendmahles einen ſtarken Beſuch auf. Im Uebrigen verlief der Tag ruhig. Der Kar⸗ freitag iſt zu einem Feiertag geworden und benutzten viele den Nachmittag zu einem Spaziergang in die Natur. Wohl iſt die Vegetation noch etwas zurück, doch beginnt es all⸗ mählich zu knoſpen und zu grünen. Hoffen wir, daß uns auch ſchöne Oſtertage beſchieden ſind. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. In Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Oſterſonntag Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße, am Oſtermontag Herr Dr. Ruders⸗ hauſen, Weinheimerſtraße den ärztlichen Sonntagsdienſt. Schädlinge am beuljchen Volkskörper! Saboteure ber 2. Arbeitsſchlacht! PO. Immer und immer wieder glaubt da ſo irgend jemand, daß er auch einmal was ſagen müßte und dann ſchwätzt er ausgerechnet dummes Zeug. Das iſt's aber nicht allein: Der Schaden, der durch ſolches Geſchwätz verurſacht wird iſt un— überſehbar! Da läßt Jemand ſein Haus reparieren, verputzen, das Dach umdecken, Fenſter und Läden anſtreichen, er hilft alſo im nationalſozialiſtiſchen Sinne mit, die Arbeitsloſigkeit zu beheben. Sein Nachbar nebenan— voller Neid— trifft die nächſte Nachbarſchaft— und das Geſchwätz fängt an:„Der hätt' doch ſein Geld beſſer für ſpäter aufgehoben als jetzt ſein Haus reparieren laſſen“— oder„Der muß doch Geld hawe, wenn er ſeine Scheuer rumdecken laſſen kann“ oder„ich würd's niemand zeige, daß ich Geld hätt'“— und„'s nächſte Jahr wird er ſchon mehr Steuer kriege, wenn's Finanzamt ſieht, daß er ſein Haus und Stall hat umbauen können“. Volksgenoſſen! Adolf Hitler braucht nur Deutſche der Tat und des Willens! Nehmt Euch doch ein Beiſpiel an ihm, der euch alle vor einem Chaos bewahrt hat, der unermüdlich an der Arbeit iſt für ſein Volk. So oft hört man: das will der Führer nicht! Ja, das will er wirklich nicht, Miesmacher ſind nicht mehr geduldet! Man wird ſie nunmehr in ihrem dummen Altweiberklatſch anfaſſen und es ihnen zum Bewußtſein bringen, wie man der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft zu dienen hat. Wer helfen und Arbeit ſchaffen kann, der muß helfen! Und wer durch unüberlegte Redens⸗ arten zum Gegenteil auffordert, den meldet ſofort an den örtlichen Dienſtſtellen. Helfen heißt es— Arbeit ſchaffen — das ganze Volk muß ſich der Parole des Führers an— ſchließen: Fanget an! Ehtjurcht Der Glückliche... der Bevorzugte... dem die Fähigkeit, Ehrfurcht zu hegen, von gutem Geiſte ward in die Wiege gelegt. Er kann nimmer untergehen, er muß empor. Denn wer der Ehrfurcht fähig iſt, der hat auch Vorbilder, vor denen er ſich in Ehren fürchtet... und denen er ſich nachbildet unbewußt... und ſo an ihnen hochwächſt wie die Rebe am Rebſtecken. Somit iſt Ehrfurcht letzten Endes die tiefſte Wurzel innerer Kultur... iſt der Ausgang inneren Aufſtieges... die Quelle geiſtigen und ſeeliſchen Wachſens und Werdens, was immer der äußere Menſch am Boden feſtgehalten wird und nicht hochkommt. Die Gabe, Ehrfurcht zu hegen, iſt Ausgang und Werdegang aller Arbeit an ſich. Ehrfurcht und Vorbild ſind ineinander bedingt. So möchte man auch beten:„Gib unſerer Jugend Ehrfurcht, o Herr!“— 82 Jahre alt. Am 1. April begeht unſere Mitbürgerin Frau Katharina Mandel geb. Petri, Ludwigſtraße 8, die Witwe des vor 30 Jahren verſtorbenen Stefan Mandel ihren 82. Geburtstag. Der greiſen Jubilarin bringen ihre, um ſie in treuer Liebe beſorgten Kinder und Enkelkinder am morgigen Tage ihre Glückwünſche dar. Wir gratulieren und wünſchen der Jubilarin einen noch recht langen, geſunden Lebensabend. Die Arbeitsſchlacht. Die Bauhandwerker(Maurer und Zimmerer) die Dank den Bemühungen des Architekten Adam Winkenbach in Hannover Arbeit erhalten, reiſen am Dienstag abend ab. Zur Erteilung näherer Informationen treten die— ſelben am Dienstag vormittag am Arbeitsamt an.(Siehe Bekanntmachung der Bürgermeiſterei). Aus dem Geſchäftsleben. Die Gaſtſtätte zum goldenen Engel hat mit dem heutigen Tage Herr Georg Knapp 15. übernommen. Der neue Pächter hält die geräumigen Lokalitäten zum Beſuche beſtens empfohlen und bittet um geneigte Unter⸗ ſtützung.— Die ſeitherige Engelwirtin, Frau Fieger, hat die Wirtſchaft„zur Krone“ übernommen und bittet auch fernerhin um freundliches Wohlwollen.(Siehe Inſerate). Heſſiſche Bauernſchaft. Die Mitglieder werden um Beachtung der Anzeige in heutiger Nummer gebeten. 15 Jahre Film⸗ Darbietungen. Der Inhaber des Central⸗Filmpalaſtes in der Schulſtraße, Herr Fieger, hat vor 15 Jahren im Saale des Gaſthauſes„zum grünen Laub“ ſein Unternehmen gegründet und mietete ſodann bis zur Er⸗ ſtellung des heutigen Palaſtes in der Schulſtraße den Engel⸗ ſaal. So wie die Filme ſich vervollkommneten, ſo war auch Herr Fieger ſtets bemüht, ſein Theater auf höchſte Leiſtungs⸗ ſtufe zu ſtellen, und hat eine Kulturſtätte geſchaffen, die ſich heute mit Großſtadt⸗Theatern meſſen kann. Wir beglückwünſchen Herrn Fieger zu ſeinem 15jährigen Jubiläum aus deſſen An⸗ laß er einen großen Jubiläums- und Feſtſpielmonat arran⸗ giert hat. Er bringt hierbei Ufa⸗Großtonfilmwerke, Spitzen⸗ leiſtungen der Filmkunſt, zur Vorführung. Der Feſtſpielmonat April beginnt mit dem neueſten und gewaltigen Ufa-Tonfilm „Flüchtlinge“ wo Hans Albers und Käthe v. Nagy die Hauptdarſteller ſind. U. a. kommen noch mehrere Ufa-Groß⸗ tonfilmwerke während des Feſtſpielmonats zur Aufführung. Frijche Fatben Alles, was grau und düſter, ſcheint plötzlich Farbe er— halten zu haben. Mit ungeſtümer Kraft färbt der Frühling in Natur und Leben— innerlich und äußerlich— das Matte hinweg und verleiht neues Leben, neuen Impuls. Noch gehen wir durch Felder und Wälder, die grau und öde ausſehen— heute noch— aber morgen vielleicht erſcheint alles in neuem Glanze. Da ſprießt und keimt es an Büſchen und Bäumen und die ganze, weite Umgebung erſcheint lieblicher als vor wenigen Tagen noch. Mit Begeiſterung holt Mutter Natur ihren großen Farbentopf herbei, malt, ſtreicht, pinſelt, daß es eine Freude iſt. Und ſie iſt geradezu verſchwenderiſch in ihrem Farbenreichtum. Noch wenige Wochen und der Zauber herr⸗ lichſter Farben erfreut wieder unſer verwöhntes Auge. Da breitet ſich von uns die Blüte von Baum und Strauch aus, da werden wir nicht ſatt vor immerwährendem Schauen auf das Sprießen und Knoſpen in Edens Garten. Und was die Natur nicht allein färben kann, dem hilft der Menſch nach. Wie wunderſam, wenn man jetzt durch die Straßen unſeres Ortes wandert und überall die Gerüſte ſtehen ſieht, wie die Männer dort droben an den Wänden, an den Ecken und Eckchen, an den Hausfaſſaden neue Farben ſtreichen. Da — A wird aus einem unanſehnlichen, mürben Haus plötzlich ein ſchmuckes; alles ſchaut ſo ſauber drein, ſo appetitlich, ſo freudeerweckend. Da geht man doppelt gerne durch die Straßen und Gaſſen, wenn ſo ein Haus einem mit friſcher Farbe den Weg weiſt. Der Frühling färbt aber auch ſo manches müde Geſicht wieder mit neuen Farben, das einſt in ſchweren Winter⸗Monaten weder Sonne noch Luft zu ſpüren bekam. Köſtliche, erquickende Sonnenſtrahlen färben die Wangen wieder röter, machen ſie lebensfroher, heiterer, bejahender. Und ſollten dieſe„friſchen Farben“ manchmal auch nur„Talmi“ ſein, ſo beſitzen ſie für den Betreffenden doch ſo viel Suggeſtiv— kraft, daß er ſonniger der Zukunft entgegenſchaut. So ſind dieſe friſchen Frühlingsfarben ein Quell der Geſundung, ein Born der Freude und die Sehnſucht von uns allen, die wir das Neue, das Urkräftige ſchätzen und lieben. Staatliche Abſchlußprüfungen. Im Laufe des Monats März fanden neben den ordentlichen Reifeprüfungen auch die Reifeprüfungen für Schulfremde ſtatt. Hierbei erwarben ſich 11 Schüler der ſtaatlich genehmigteu höheren Lehranſtalt Inſtitut Schwarz in Mannheim, das Reifezeugnis für Gym⸗ naſium, Realgymnaſium und Oberrealſchule. Nachdem bereits im Herbſt ſich 7 Schüler das gymnaſiale Reifezeugnis er⸗ warben, konnten im Laufe des verfloſſenen Schuljahres ins geſamt 18 Schüler das Reifezeugnis erhalten. Allen unſeren verehrlichen Leſerinnen und Leſern wünſchen wir frohe Oſtertage. Gottes bienſtoroͤnung zer katholijchen Gemeinde Viernheim Hochheiliges Oſterfeſt Apoſtel⸗ Kirche: ¼6 Uhr: Auferſtehungsfeier, Prozeſſion, anſchließend hl. Meſſe und Austeilung der hl. Kommunion hl. Meſſe ohne Predigt; Hochamt mit Predigt; Vesper; danach Generalabſolution für die Mitglieder des 3. Ordens. Von 3 bis gegen 5 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Marien⸗Kirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt; ½11 Uhr: Kindermeſſe; 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Am Oſtermontag iſt der Gottesdienſt wie an Sonntagen. Dienstag: /7 Uhr beſt. E.⸗A. für Peter Burkert 1., El tern, Schwiegereltern und Angehörige. 7/08 Uhr beſt. E.⸗A. für Seb. Haas, Eltern, Schwieger⸗ eltern, tu Krieger Sohn Georg, Schwiegerſohn Peter Herbert, deſſen Kind Johanna und Schwiegertochter Maria Haas geb. Jochim. Mittwoch: ,7 Uhr beſt. Amt für Adam Diehl 2., Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Hönig und Schwiegerſohn„Krieger Kaspar Froſchauer. 52 f 48 Uhr beſt. Amt für Emil Fieger, Schwiegervater Mich. Stumpf, beide Ehefrauen Maria geb. Englext, Margareta geb. Müller und Angehörige.. N Donnerstag: 7 Uhr beſt. E.⸗A. für 5 Krieger Michael Renner, beiderſ. Großeltern und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Pfenning, Ehefrau Kath. Eliſ. geb. Müller, Tochter Kath, Enkel Nikolaus. Freitag: /¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Dewald, Ehefrau Eliſ. geb. Sander, beide Söhne 5 Krieger Michael und Hans, deſſen Ehefrau Margareta geb. Martin. 5 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Weidner und Johann Martin 7. f 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für ledig verſtorbene Klara Rein und Angehörige. Samstag: /¼7 Uhr beſt. Amt für Maria Magdalena Roos geb. Winkenbach, beiderſ. Eltern und Geſchwiſter. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Wunderle 2. und Anna Maria Wunderle, Eltern Johann und Marg. geb. Niebler. 8 Uhr beſt. Amt für Joh. Adam Wunderle, Ehefrau Eva Magdalena geb. Haas, beiderſ. Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. Am Dienstag und Donnerstag iſt bei den Barmh. Schweſtern, am Mittwoch bei den Engl. Fräulein um ¼ö7 Uhr eine hl. Meſſe. 15 Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag haben ſich alle Erſtkommunikanten zum 2. Gottesdienſt einzufinden. Ebenſo nachmittags um 2 Uhr. Die Eltern werden gebeten, die Kinder daran zu erinnern. Die Gottesdienſt⸗Ordnung am kommenden Sonntag iſt folgende Apoſtel⸗Kirche: 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe ½9 Uhr: Abholen der Kinder, Kommunion-Meſſe mit Predigt. f Marien⸗Kirche: 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Kindermeſſe. e een Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 1. April. 1. Oſterfeiertag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für die Kirchenkaſſe. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben. Montag, den 2. April. 2. Oſterfeiertag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Mittwoch, den 4. April N Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Donnerstag, den 5. April. Abends 8 Uhr: Frauenabend Freitag, den 6. April 8 Uhr: 10 Uhr: 2 Uhr: Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben. 5 —ñññ—ñ— S CFC ——— PF e re ee 2 5 2 12 1 Die Buazinthe. Oſtergelchichte von Bertha Pohl. Großmutters Wohnſtube liegt auf der Rückſeite des Hauſes. An den dunkelgrünen tapezierten Wänden ſind in nüchterner Anordnung die Möbel aufgeſtellt. Wenn es auf der Straße noch warm und ſonnig iſt, fallen in die Stube kühle Dämmer— ſchatten. Die ſchweren Ripsgardinen vor den Fenſtern tragen dazu bei, das Licht abzuhalten. In der Dämmerſtunde räumt die alte Frau ihre Näharbeit ſorgfältig zuſammen. Dann erhebt ſie ſich ſteif, um mit auf dem Rücken verſchränkten Händen in den kleinen Garten zu ſchauen Das hochgeſchloſſene graue Kleid hängt faltenreich an ihrer hageren Geſtalt herab. Aus dem ſcharfgeſchnittenen Ge— ſicht blicken nachdenklich die dunklen Augen. Im Hauſe iſt es ſtill, nur die alten Möbel knackſen wie von unſichtbaren Händen bewegt und die Ahr ſchwingt träume— riſch tickend ihren Pendel. Die Ruhepauſe wird unterbrochen, wenn der kleine Klaus ſpielmüde von der Straße heimkommt. Das Kind iſt ſeit ein paar Wochen bei der Großmutter untergebracht, weil ſeine Mutter nach einer ſchweren Erkrankung Schonung braucht: aber es fühlt ſich bei der wortkargen alten Frau nicht zu Hauſe. In ſeinen derben Lederſchuhen poltert Klaus die Treppe hinauf. Als er im halbdunklen Gange ſteht, fällt's ihm ein, daß Großmutter zanken könnte, weil er vergeſſen hat, die Haus— tür leiſe zu ſchließen. Der kleine Mann hält es für geraten, kehrt zu machen und in der ebenerdig gelegenen Küche zu verſchwin— 55 Dort hat er das Mädchen mit dem Geſchirr klappern ören. Pauline iſt ſeit zehn Jahren Großmutters treue Gehilfin. Sie trägt mit Stolz ihre kleidſame ländliche Tracht, die Klaus nicht genug bewundern kann. Die bunten Farben ſtechen ihm in die Augen. Na, da biſt du ja“, nickt ſie über ihrer Spülwanne dem Kleinen zu.„Warſt du ſchon bei der Großmutter?“„Ach, was ſoll ich da?“ gähnt das Kind. Es hat ſich rücklings auf einen Stuhl geſetzt und preßt ſein Köpfchen gegen die Lehne. „Du, Pauline, iſt die Großmutter krank?“ fragt es nach einer nachdenklichen Pauſe. „J bewahre! Die Frau iſt kerngeſund. Hundert Jahre kann ſie alt werden, wo ſie doch ganz nach der Ahr lebt und nichts ißt, was ihr ſchaden könnte.— Aber warum denkſt du denn an ſo was Schlimmes?“ Nu, weil doch die Großmutter ein Geſicht macht, als wenn ihr was weh tut. And immer muß man ſo leiſe ſein.“ Der Kleine holt tief Atem. Eine Frage, die ihn ſchon länger be— ſchäftigt, drängt auf ſeine Lippen. „Mag mich denn die Großmutter nicht leiden?“ Pauline trocknet ihre Hände an der Schürze, um dem Kinde, das bang zu ihr aufſieht, übers Köpfchen zu ſtreichen. „Doch, doch“, verſichert ſie ernſthaft.„Sie kann's bloß nicht ſo zeigen. Sei du nur recht lieb zu der Großmutter, dann geht auch eines ſchönen Tages die Tür zu ihrem Herzen auf. Jetzt iſt ſie noch ein biſſel eingeroſtet.“ And während Pauline dem kleinen Burſchen als ſicher wirkendes Beruhigungsmittel ein Honigbrot ſtreicht, denkt ſie daran, wie ſchwer die Frau darunter gelitten hat, daß ihre einzige Tochter trotz aller Warnungen einen willensſchwachen Mann heiratete, der ſich auf die Mitgift verließ. Die alte Frau hat ſich im Laufe der Jahre mit der bitteren Enttäuſchung abgefunden. Aber ſeit jener Zeit iſt ſie unzu— gänglich geworden. Schade, daß das Kind darunter leiden muß. Ein paar Abende ſpäter hat Klaus als letzte Spielſtation einen Sandhaufen entdeckt. Er wühlt mit Hingabe in der gelben Maſſe und iſt ſehr betrübt, daß die Freude nicht lange dauert, weil auf dem Kirchturm die Glocke anſchlägt. w, Wenn es läutet, mußt du heimkommen“, hat Großmutter ſtreng zu ihm geſagt. Manchmal überhört das Kind die mah- nenden Klänge. An dieſem Abend verkündet noch eine zweite Glocke kraftvoll und feierlich, daß morgen Oſtern iſt. Klaus bebt lauſchend ſein blondes Köpfchen. Von den vollen Glocken klängen begleitet ſchlendert er nach Hauſe. Im Flur riecht es nach Seife und Bohnerwachs. Die Küche ſteht weit offen, weil der geſcheuerte Flieſenboden aus- trocknen ſoll. Aber Pauline, nach der ſich der kleine Mann ſuchend umblickt, iſt nirgends zu ſehen. Wem ſoll er jetzt ſeine Erlebniſſe erzählen? Er hat doch ſeinem Freund Peter eine ganze Hoſentaſche voller Murmeln abgewonnen. And die Bäk⸗ kerin ſchenkte ihm ein Hörnchen mit Roſinen und Mandeln drauf.— Mit Peter, der angehender Miniſtrant iſt, ging er in die Pfarrkirche. Von den ſchwarzen Tüchern, die noch geſtern über den Fenſtern hingen, war nichts mehr zu ſehen. Die Kloſterſchweſtern ſtellten viele ſchneeweiße Blumen auf den Altar. Dann breiteten ſie ſcharlachrote Decken und einen ſchönen Teppich aus. Schade, daß Peter, als er in den Glockenturm ging, ihn nicht mitnahm. „Ob Großmutter die Glocken ſchon geſehen hat? Klaus blickt, von Fragen bedrängt, zum Oberſtock empor. Er zögert noch ein Weilchen, aber als er eine Maus unter der Truhe knab— bern hört, entſchließt er ſich, die Treppe zu erſteigen. Wie ein grauer Schatten hebt ſich die Geſtalt der Groß— 9 45 vom Fenſter ab. Ihre Hände rücken an den Blumen- öpfen. „Nicht eine Hyazinthe iſt aufgeblüht“, murmelt ſie be— kümmert.„And morgen iſt Oſtern.“ Hat ſie das Oeffnen der Tür überhört? Sie wendet ſich erſt um, als ein ſandiges Händchen an ihrem Arm emporgreift. „Du, Großmutter, ich—“ 1 Wege die alte Frau fällt dem kleinen Klaus unwirſch ins ort. „Pfui, was für ſchmutzige Hände! Marſch in die Küche und waſch' dich! Dann kannſt du wiederkommen.“ And Klaus geht eingeſchüchtert in die Küche. Er verbraucht viel Seife und wenig Waſſer. Merkwürdig, im Handtuch zeigen ſich, trotz allem Bemühen, ſchwarze Stellen, als er ſich abtrocknet. Was ſoll er jetzt anfangen? Zur Großmutter mag er nicht mebr gehen. Er kann's ihr ja doch nicht recht machen. Neulich hat er einen Korb voll Späne in der Tiſchlerei eingeſammelt. Die Großmutter iſt ſicher eine arme Frau, weil ſie immer das gleiche graue Kleid trägt und ihm nie eine Zucker ſtange kauft, hatte er gedacht. And er glaubte, ſie würde ſich freuen, wenn er die Späne nach Hauſe brachte. Aber davon war nichts zu merken. Im Gegenteil hatte die Großmutter ganz entrüſtet:„Was fällt dir ein!“ gerufen. Er mußte ſtraks um⸗ kehren und die Späne in die Tiſchlerei zurücktragen. Na, wenn er erſt groß iſt und viel Geld verdient, wird er der Großmutter einen Schäferhund und einen Papagei kau— fen. Es muß doch ſchlimm ſein, immer ſo allein in der grünen Stube zu hocken. And jetzt blühen nicht einmal ihre Blumen, die ſie ſo gern hat, zu Oſtern.... Das Kind hat ſich ans offene Fenſter geſtellt. Es ſtützt ſein Köpfchen in den Händen und blickt träumeriſch in den Garten hinaus. Osterlied. Von Adam von St. Viktor. Mit dem Auferstehungsfest Kommt der Welt Erneuerung. Wenn der Herr die Gruft verläßt, Wird Natur auch wieder jung. Alles Leben weit und breit, Ahnend seine Herrlichkeit. Bringet dar ihm Huldigung. Heiter lacht des Himmels Blau, Stille wird das wilde Meer, Wie die Lüfte spielen lau, Grünen Täler ringsumher, Neu erblüht das dürre Reis Und es schmilzt das starre Eis Bei des Frühlings Wiederkehr. Und des Todes kalte Nacht Und der Hölle Fürst entflieht, Da er seine alte Macht Ueber uns gebrochen sieht. Als er wollte halten gar Den, der ohne Sünde war, Ging zu Ende sein Gebiet. Wenn der Tod das Leben zwingt, Wohl auch in des Menschen Brust Die verlorene Hoffnung dringt Auf des Paradieses Lust, Nein, ihm ist zum Paradies Nicht der Eingang mehr verwehrt, Seit der Herr den Cherub hieß Abzutun das Flammenschwert. Raſchelt es nicht im Haſelſtrauch, an dem die vielen grün— goldenen Blütenraupen hängen? Ob's am Ende der Oſter⸗ haſe iſt? Vielleicht ſieht er ſich im Garten um, wo er ſeine Eier hinlegen kann. And nu findet er kein Neſt! Klaus wird auf einmal ſehr lebendig. Er erinnert ſich, im Hühnerſtall ein Bündel Heu geſehen zu haben. And obwohl er ſich vor der Mäuſefamilie, die das Ställchen bevölkert, fürchtet, läuft er in den Hof hinaus. Als Pauline mit der gefüllten Einkaufstaſche heimkommt, brennt in der Küche das elektriſche Licht. Aha, der Junge iſt beim Baſteln! Klaus macht aus Heuhalmen ein Neſt für den Oſterhaſen und betrachtet beglückt ſein Werk. Morgen werden rot⸗ und grüngeſprengelte Eier im Neſt liegen, vielleicht iſt ein Lämm⸗ chen aus ſchneeweißem Zucker dabei. Er denkt und denkt, bis ſein Blick ſtarr wird. Ihm iſt's, * N 8 N 9 NN N i e 5 A. iesstig 17 7 J 2 + als ehe er aus der graugrünen Halmhülle märchenhaft ſchön eine Blume emporſprießen. Zwiſchen ſchmalen Blättern leuchtet der roſa Blütenkolben. Ein ſüßer Duft ſcheint ihn zu um- ſchmeichelnn.. Der Kleine ſtreicht ſich über die Augen, da verflüchtet das DTraumgebilde. „Du, Pauline, bringt der Oſterhaſe auch was anderes als Eier?“ wendet er ſich im Flüſterton an ſeine Getreue. Die nickt gutmütig— ſie ahnt einen beſonderen Wunſch. And ſchon fährt Klaus eifrig fort:„dann hilf mir ganz ſchnell einen Brief ſchreiben, weil ich doch eine Hia— hia— ſintä für die Groß⸗ mutter möchte.“ Aeber dem morgenſtillen Garten zerfließt das Dämmerlicht. Die zarten Frühlingsblumen heben ihre Kelche der aufgehenden Sonne entgegen. Auch die Vöglein erwachen und ſtimmen ſüße Weiſen an. Im Oberſtock des Hauſes knarrt ein Fenſterladen. Die Großmutter hat ſich nach einer unruhig zugebrachten Nacht früh erhoben. Gedanken, die bald eine Löſung fordern, drangen auf ſie ein und verſcheuchten den Schlaf. Selbſt bei der Mor- genandacht in ihrem Thomas a Kempis iſt ſie zerſtreut. Sie hat geſtern ſchlechte Nachricht über das Befinden der Tochter erhalten. Der Kraftverfall muß zu ernſten Bedenken Anlaß geben. Was ſoll werden, wenn das Kind die Mutter verliert? Das iſt die Frage, die ihr ſeit den Nachtſtunden zu ſchaffen macht. Wäre es nicht bei ihr beſſer aufgehoben, als bei ſeinem Vater, der gedankenlos in den Tag hineinlebt und ſelbſt ein großes Kind iſt? Aber nein— das geht nicht! Niemand kann verlangen, daß ſie in ihren Jahren neue Anruhe auf ſich nimmt. Denn daß das geſunde, lebhafte Kind nicht zu ſehr in der Freiheit beſchränkt werden darf, iſt ihr allmählich klar geworden. Es muß ſich ein anderer Ausweg finden!— Die alte Frau preßt hart die Lippen zuſammen. Sie müht ſich, die Gedanken abzulenken und atmet auf, als im Hauſe Leben erwacht. Geht nicht das Gartentürchen? Knirſcht nicht der Kies unter kleinen Füßen? Vielleicht hat Pauline dem Jungen ein paar Oſtereier verſteckt. Aber deshalb braucht er doch nicht in aller Herrgottsfrühe aufzuſtehen. Da— aus der Gartentiefe klingt ein glückſeliger Ruf, der die Kraft hat, die Großmutter ans Fenſter zu ziehen. Sie hebt den Vorhang in die Höhe und ſpäht hinaus. Aber ſchon iſt das Kind hinter der Laube verſchwunden. Es dauert nicht lange, und ſeine Füßchen tapſen eilig die Stiege hinauf. Die Tür wird geöffnet. Mit wehendem Blondhaar kommt Klaus auf die Großmutter zugelaufen. Die dicken Händchen umſpannen einen Blumentopf, in dem die ſchönſte roſa Hyazinthe blüht. „Da Großmutter, die Blume iſt für dich!“ ruft er mit heller Stimme.„Ich hab ſie draußen in meinem Neſt gefunden. And der Oſterhaſe hat ſie gebracht.“ Die Großmutter ſucht dem Blick der blauen Augen, aus denen ſie ein ganzer Himmel der Freude anſtrahlt, auszuweichen. Schweigend nimmt ſie die Hyazinthe aus den bittend ausge⸗ ſtreckten Händen und trägt ſie aufs ſonnige Fenſterbrett. Jetzt erſt bemerkt ſie den fettfleckigen Zettel zwiſchen der Papier⸗ manſchette, den Pauline, die dem Oſterhaſen behilflich war, ab⸗ ſichtlich nicht entfernte. And nun lieſt die Großmutter, was eine Kinderhand, die geführt wurde, in krummen Reihen nieder⸗ geſchrieben hat: „Lieber Oſterhaſel Bitte bring mir eine roſa Hyazinthe für die Großmutter, weil doch ihre Blumen nicht aufgeblüht ſind. And du brauchſt f mir auch kein einziges Ei ins Neſt zu legen. Dein Klaus.“ Der alten Frau ſteigt es heiß in die Augen. Sie will ſich ihre Bewegung nicht merken laſſen und blickt ſtarr in den Gar⸗ ten hinaus. Aber als ein Stimmchen, das bang und klein ge⸗ worden iſt— denn die Großmutter ſchweigt gar zu lange— ſie anruft, kann das Herz nicht mehr widerſtehen. Sie muß ſich umwenden und ihre Arme öffnen:„Mein Kind!“ Erſt ſtaunt Klaus mit offenem Mund die Großmutter an. Sie kommt ihm ganz verändert vor mit den zärtlich blickenden Augen. And„mein Kind“, hat ſie ihn genannt. So muß ſie ihn doch liebhaben! Mit ſtrahlendem Geſicht läuft der Kleine auf die Groß⸗ mutter zu. And wie ein Vögelchen, das ſich im warmen Neſt geborgen weiß, ſchmiegt Klaus ſein Köpfchen in ihre Rockfalten. Die Großmutter richtet ſich auf, als habe ſie einen Ent⸗ ſchluß gefaßt und ſtreicht ihm übers Haar.„So lange meine Kraft ausreicht, will ich dich ſchützen, du gutes Kind. Oeſterliche Abrechnung. Von Walter Siemens. Es ſei nun bald Oſtern, hatte Johannes zu ſeinem Bru⸗ der geſagt, das Feſt der Auferſtehung. Die Auferſtehung des Herrn ſei aber auch wohl Symbol für die Menſchen, die ein⸗ mal ohne Arbeit in großer Not darniedergelegen hätten, eine Mahnung, daß auch ſie ſich wieder aufrichteten. And es treffe ſich recht gut, hatte er geſagt, daß Oſtern in dieſem Jahre auf den 1. April falle, alſo auf den Beginn eines neuen Quartals, der ihm zum erſten Male nach langer Zeit wieder etwas ein— bringt. Form und Bedeutung könnten alſo miteinander ver⸗ bunden werden. So wolle er ihm denn zu Oſtern erſtmalig einen Betrag zurückzahlen— und er hatte eine Summe ge⸗ nannt— für das, was er an Schulden hinterlaſſen habe, in⸗ dem er ſechzehn Monate lang der Gaſt des anderen geweſen. And dieſe Zahlungen wolle er nun allmonatlich fortſetzen, bis ſeine Schuld getilgt ſei.—— Mit immer größeren und erſtaunteren Augen hatte der Bruder dem umſtändlichen Redefluß des Jüngeren zugehört; gegen Ende der Rede aber hatte ſich ſein Geſicht verfinſtert und ſich mehr und mehr mit einer dunklen Rede bedeckt. Was das denn nun heißen ſolle, hatte er geſagt, und eifernd war ſeine Rede übergekippt in heiligen Zorn. Für was er ihn denn anſehe? Wie er es fertigbringe, ihm Geld anzubieten dafür, daß er ſeine brüderliche Pflicht getan? Seit wann es zwiſchen ihnen ſtünde wie zwiſchen Händlern?—— So hatte er ge⸗ poltert, und da dem beſtürzten Johannes nichts Beſſeres ein⸗ gefallen war, als dem Stolz des Bruders ſeinen eigenen ent⸗ gegenzuſetzen, da er„nichts wolle geichenkt haben“, war ihm am Ende nichts übriggeblieben, als Mantel, Hut und Köffer⸗ chen zu nehmen und wieder dem Bahnhof zuzugehen. ſchweren und bedrückten Herzens. Da ſtand er nun. Er ſchüttelte den Kopf, nahm das Köf⸗ ferchen und ging weiter ſeinen Weg. Ja, wenn er es nicht ſo gut gehabt hätte bei dem Bruder in der Zeit der Not und der Drangfal, wenn ſie nicht gar ſo freundlich zu ihm geweſen wären, wenn ſie nicht alles getan hätten, ihn ſein Geſchick ver⸗ geſſen zu machen— es wäre vielleicht leichter geweſen. Was würde er, der Eltern- und Heimatloſe, wohl begonnen haben, wenn der Bruder nicht geweſen wäre? Wenn es ihm ergangen wäre wie dem Jakob Sehlen, dem Reiſekollegen drüben im Dörfchen, der ſeit Jahr und Tag mit Frau und ſechs Kindern noch immer arbeitslos daſaß, deſſen Augen im hagern, abge · zehrten Geſicht immer müder und trauriger in die aſchig graue De vici de El ain au Belge, doe l ausgele in die fahnen nal zu Pocher eten a Erwihl Züte d dee Kin I dem e mat M Darin Oſtereit gen Gr ſollten. Weißla erte waren Hauen dützlich Vächde Cuſe 77 Oterh U dogen denn ö Märch term abenar heute ff bereitet 2 hälte“, bei den Di in die! der En den Fer nicht w Ac auch ein D. niedrige lic ſah Zaun, ſtreng! gen hel werden Zäune o ſehr N in Par fahl wis donm der derhorrt En leinen dabon Dach u Riten fenen? ſie bg b bei 6 ſeßchen dem gra Janna hen du dict n. en Of braune D. Hecht alle „die Leben le 4 0 ch, t Kies en ein 9 fich uf, der . Cie c schon nicht . 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Es geſchah aber, daß, während er ſo ſann und grübelte, ſein Geſicht ſich allmählich zu erhellen anfing und daß es im Weiterfahren immer froher und ſtrahlender wurde, wo⸗ dei er mit dem Kopf mehrere Male vor ſich hinnickte und ein ſchimmerndes Leuchten in ſeinen Augen ſtand. Am Ende konnte er es kaum erwarten, daß das Züglein in die große Halle des Bahnhofs einlief und er eiligſt durch die Sperre ſtrebend vor dem Schreibtiſch ſeiner Junggeſellenbude ſaß. Da hockte er denn, immer noch aufgeregt. vor einem großen Blatt Papier und begann, als wäre die Sache keine Sekunde mehr aufzu ſchieben, und wie einer, der ein fertiges Konzept im Kopfe hat haſtig zu ſchreiben. i Es ſei nicht ſeine Abſicht geweſen, ſo ſchrieb er an ſeigen Bruder Joſef, ihn zu beleidigen. Es ſei unbedacht geſchehen, und da die Beachtſamkeit ſich ihm nun eingeſtellt habe, zögere er nicht, ihn um Verzeihung zu bitten. Indeſſen habe er eine Bitte, und es läge ihm viel daran, daß Joſef ſie ihm erfülle. Er möge dann gewiſſe Beträge, die Johannes ihm in ge- meſſenen Abſtänden überweiſen wolle, auf geziemend vertrau- liche Weiſe, denn er kenne ja des anderen Stolz, ſeinem Kol- legen Sehlen zuführen, der mit ſeiner Familie noch bittere Not leide. Er überlaſſe es ihm, dem Joſef, das in cchicklicher und geeigneter Weiſe anzufangen, dergeſtalt, daß Sehlen das Geld weder als Almoſen betrachte noch je die Quelle erfahre noch auf den Gedanken kommen könne, daß er ſich verpflichte. Erſtmalig wolle er zu Oſtern eine kleine Summe überweiſen, und es würde ihn freuen wenn der Kollege ſie noch zeitig vor dem Feſt in Händen habe.—— Als Johannes den Briefumſchlag zumachte und die Marke aufklebte, leuchtete ſein Geſicht wie in geheimer Verklärung. So leuchtete am nächſten Tag auch das Geſicht Joſefs, als er das Schreiben geleſen hatte, und alſo auch das Geſicht der Schwägerin, die ihren Mann bei den Schultern faßte und, ihn liebevoll anblickend, leiſe ſagte: Auf ſo einen Bruder kannſt du ſtolz ſein. Die erſte Oſterbeicht. Von Adalbert Stifter. . Der erſte Beichttag der Kinder iſt immer vor Oſtern, dem wichtigſten Feſt des ganzen Jahres. So wichtig iſt das Feſt, daß die Sonne an demſelben gicht wie an jedem andern Tage lang⸗ ſam aufgeht, ſondern in drei freudenreichen Sprüngen über die Berge emporhüpft. An dieſem Feſte bekommen die Leute ſchöne Kleider, die friſchen Fahnen und Kirchenbehänge werden ausgelegt und die Natur feiert die Ankunft des Fühlings. Damit gun die Kinder auch ſo rein ſeien wie die Kleider, die Kirchen⸗ fahnen und der Frühling, müſſen diejenigen, welche zum erſten⸗ mal zur Beicht gehen, dieſes vor dem Oſterſonntage tun. Viele Wochen vorher werden ſie ſchon unterrichtet und die Vorberei- deten ausgeleſen. Wenn der Tag angebrochen iſt, werden die Erwählten gewaſchen, ſchön angezogen und von ihren Eltern zur Türe des Pfarrhofs geführt. Wenv der Pfarrer öffnet, dürfen die Kinder eintreten und die Eltern gehen wieder nach Hauſe. In dem Innern des Pfarrhofs werden ſie geordnet und da ſtehen ſie mäuschenſtill, und jedes hat einen Zettel in der Hand, auf welchem Name und Alter ſteht. Wenn an einem die heilige Handlung vorüber iſt, geht es zerknirſcht und demütig in den Hintergrund. Wenn alle fertig ſind, wird gebetet, es wird eine Anrede gehalten und dann dürfen ſie zu ihren Eltern nach Hauſe zurückkehren. Zum Tiſche des Herrn dürfen ſie nach der erſten Beicht noch nicht gehen, weil dazu eine ſehr große Würdigkeit gehört, die ſie nur den Eltern und erwachſenen Leuten zuſchreiben. Nach dem Eſſen gehen ſie, wenn es ſchön iſt, auf den Kreuzberg. Wie ſie bei der Beicht allein waren, ſo dürfen nun auch ſchon andere Menſchen mitgehen, meiſtens Eltern und Verwandte. Beſonders geſellen ſich gern alte Mütterlein hinzu, die ebenfalls geputzt neben den Kindern gehen, ſie zur Andacht ermahnen und ihnen heilige Geſchichten erzählen. Man betet in dem Kirch⸗ lein, man geht auf dem Berg herum und gegen Abend begeben ſie ſich wieder nach Hauſe. So kann dieſer Tag, der der merk⸗ würdigſte ihres Lebens iſt, nach und nach ausklingen, und es können ſich wieder die andern gewöhnlichen anſchließen. Oſterecke der Kinder. Die Oſtereier. Mitten auf der Wieſe ſtand ein Neſt aus Kohlblättern. Darin lagen ſechs Eier: zwei braune, zwei gelbe, zwei grüne. Oſtereier... Die drei Pächterskinder ſaßen ringsum im jun⸗ gen Graſe und berieten, wie ſie die Eier untereinander verteilen ſollten. Die beiden Mädchen hatten zum erſten Male die blau- weißkarierten Waſchkleidchen an, und der kleine Peter trug das erſte Veilchen im Knopfloch ſeiner Lodenjacke. Die Apfelbäume waren noch kahl, aber die Sonne ſchien ſchon hübſch warm vom blauen Himmel. Da zeigte Liſl, die älteſte der Geſchwiſter, plötzlich mit dem Finger auf den Zaun, der den Anger des . vom Schloßpark trennte und flüſterte der Suſe zu: „Da ſchau nur, was das Prinzeßchen für einen feinen Oſterhaſen hat!“ And wirklich ſtand hinterm Zaun, der ihm bis zum Ellen— bogen reichte, die kleine Agathe, die wirklich eine Prinzeſſin war, denn ſo etwas gibt es ſogar heute noch, nicht nur in den alten Märchen, und hielt einen dicken gelben Haſen aus lauter Biskuit unterm Arm, der hatte roſa Zuckerohren und ſchwarze Schoko- ladenaugen und eine blaue Schleife um den Hals. Er hatte heute früh auf Agathes Bettdecke geſeſſen und ihr große Freude dereitet, aber nun gefiel er ihr gar nicht mehr. „Wenn ich nur ein einziges von den blanken, bunten Eiern hätte“, dachte das Prinzeßchen ſehnſüchtig,„und wenn ich doch bei den netten Kindern auf der Wieſe ſitzen dürfte!“ Die Kinder kannten ſich nicht. Die Pächterskinder gingen in die Dorfſchule und das Prinzeßchen war ſonſt im Penſionat der Engliſchen Fräulein in der großen Stadt und kam nur zu den Ferien ins Schloß auf Beſuch zu den Großeltern. Es konnte nicht wiſſen, daß das Liſl heimlich dachte: Ach, könnte ich auch ſo ein Häschen haben! Dürfte ich es auch einmal ſtreicheln—, alle bunten Eier gäb ich drum!“ Der Zaun ſtand zwiſchen dem Anger und dem Park, ein niedriger Zaun, mit friſchgeſtrichenen hellgrünen Latten, eigent⸗ lich ſah er freundlich aus, aber er war ein gefühlloſer, dummer Zaun, der keine Türe hatte, und den Pächterskindern war es ſtreng verboten, hinüberzuſteigen. Kleine Prinzeſſinnen mit lan⸗ gen hellblonden Locken, die bei den Engliichen Fräulein erzogen werden, kommen natürlich niemals auf den Gedanken, über Zäune zu klettern! Mit dem Zaun war alſo nichts zu wollen, ſo ſehr die Kinder auch herüber und hinüber ſchielten. In der Mitte des Zaunes ſtand eine alte Eiche, zur Hälfte im Park, zur Hälfte auf der Wieſe. Sie war noch genau ſo zahl wie die Apfelbäume, aber ſie hatte einen Teil ihrer Blätter vom vergangenen Sommer anbehalten, wenn ſie auch braun und verdorrt waren. Ein paar Regentropfen fielen aus Verſehen aus einer kleinen grauen Wolke herunter. Das Prinzeßchen bekam einen davon auf die Naſenſpitze und ſah ſich nach einem ſchützenden Dach um. Da raſchelte die alte Eiche ein bißchen mit ihren Blättern. Das Prinzeßchen lief ſchleunigſt hin, um vor allem jeinen Bisquithaſen in Deckung zu bringen. Die Eiche tat was ſie konnte, breitete ihre Blätter zum Schutz aus und rutſchte dabei ein kleinwenig beiſeite. Wenigſtens kam es dem Prin- zeßchen ſo vor, denn plötzlich ſah es einen breiten Spalt zwiſchen dem grauen runzeligen Baumſtamm und der friſch grünlackierten Zaunlatte— grade breit genug, um ein zierliches kleines Mäd⸗ chen durchſchlüpfen zu laſſen... Es regnete übrigens ſchon nicht mehr, die Sonne lächelte wieder, als das Prinzeßchen mit dem Oſterhaſen unterm Arm hurtig über die Wieſe lief und das braune Tier mitten in das Eierneſt ſetzte. Die drei Pächterskinder lachten nicht, ſie machten verlegene Geſichter, bis der kleine Peter laut ſchrie: „Da haben wir ja auch einen Haſen! Hurral“ Da mußten ſie alle ein bißchen lachen und das Prinzeß⸗ chen auch. Die Pächtersfrau kam mit einem Krug Milch herbei und einer kleinen Schüſſel? einem großen Teller voll Brot. und dann durfte jedes Kind ein Ei eſſen und einen Becher Much trinken. So gute Milch hatte Agathe noch nie getrunken, und ein ſo feines Ei hatte ſie noch nie verzehrt. Za, drüben im Schloß bekam ſie wohl jeden Morgen ein Ei, aber das war immer weiß und rauh und die Milch ſchmeckte ganz anders— wenn auch Milch und Eier vom Pachthof hinübergeliefert wurden. Der Haſe kam zuletzt an die Reihe. Das Prinzeßchen ließ erſt die Liſl ein Zuckerohr abbeißen und Suſl das andere, und der Peter bekam das verzuckerte Schwänzchen. Dann ging es reihum, bis nichts mehr übrig war. And dann kam das Schönſte: Das Prinzeßchen durfte ſich die beiden letzten bunten Eier mitnehmen—, ein gelbes und ein grünes. Als es damit wieder durch die Zaunlücke ſchlüpfte, klopfte ihm das Gewiſſen ein wenig, was wohl die Großmutter ſagen würde, daß der Oſterhaſe ſchon aufgegeſſen war, aber ſieh da— die liebe alte Frau ſtand wahrhaftig hinter dem dicken Eichenbaum und ſagte: „Na, na, iſt unſer Oſterhäslein durchgebrannt? Wie nett von ihm, daß er uns erſt noch ein paar ſo ſchöne Eier gelegt hat!... Morgen wollen wir die drei Pächterskinder in den Park einladen— vielleicht ſpielen ſie auch gern einmal mit dir.“ An den lieben Osterhasen. Osterhas im Frühlingstann, Sag, wann kommst du endlich, wann? Bring uns schöne bunte Eier. Denn bald ist des Festes Feier. Osterhas, du Allerbester! Fertig hab ich schon die Nester. Fein gebaut mit Stroh und Moos. Doch, wie findest du sie bloß? Merke dir, am Fliederbaum, Den verfehlen du kannst kaum, Stehet eine Haselhecke; Dort am Ende in der Ecke Findest du drei Osternester, Für mich, den Bruder und die Schwester. Fürchte nicht den Hund Karo, Der liegt schlafend auf dem Stroh; Und die alte Miezekatze Hat ein Weh an ihrer Tatze. Kommst am besten in der Nacht. Hab im Zaun ein Loch gemacht. Und zum Dank für deine Gaben Sollst aus unserm Garten haben Auch im Winter Kraut und Klee. Wenn du frierst im hohen Schnee. — Die Uhr der Wirtſchaft ſteht, Dein Auftrag ſtößt das Pendel an, Daß ſie wieder geht! Bemerkungen zum Tage Nach dem Beſuch Barthous in Brüſſel. Außenminiſter Barthou hat die Aufgabe über ⸗ nommen, das durch die Vorgänge der letzten Zeit reichlich ram⸗ ponierte Anſehen Frankreichs wiederherzuſtellen. Staviskyſkandal, Broqueville-Rede, römiſcher Pakt haben den Frühlingsanfang in Paris unfreundlich genug eingeläutet. Barthous erſter Beſuch galt Brüſſel und wenn wir dem offiziellen Kommuniqus glauben dürfen, ſo iſt er mit Herrn Hymans in der Abrüſtungsfrage „vollkommen einig“ geworden. Eine Konvention ohne Abrü— ſtungs⸗, aber mit ſcharfen Kontrollmaßnahmen für Deutſchland, ſo ſieht das Wunſchbild aus, das ſich die beiden Außenminiſter ausgedacht haben. Eine Desavouierung Broquevilles? Wohl kaum! In den grundſätzlichen Rüſtungsfragen iſt man ſich in Paris und Brüſſel zwiſchen den verbündeten Generalſtäben vollkommen einig. Broquevilles aufſehenerregende Rede war nur eine Warnung vor militäriſchen Abenteurern, die er im engliſchen Auftrag an den franzöſiſchen Verbündeten gerichtet hat. Sie war notwendig— und ſie hat ihre Wirkung getan. Seitdem wird in Paris nicht mehr ſo oft vom Präventivkrieg geſchrieben und geſprochen. Aus den Hirnen iſt er freilich noch keineswegs. Doumergue hat in ſeiner vielbeachteten Rundfunkrede davon geſprochen, daß der Bürgerkrieg die Gefahr einer fremdländiſchen Invaſion heraufbeſchwöre. Wer die Geſchichte Frankreichs kennt, der weiß, daß es hier immer umgekehrt war: der Bürgerkrieg wurde nach außen abgelenkt. Seit der blutigen Nacht des 6. Februar iſt die Ruhe nicht mehr zurückgekehrt, die Skan⸗ dalſerien ſteigern die Erbitterung ſtändig und die Zuſammenſtöße in Tours und Breſt ſind ein Barometer der inneren Spannung. Will man dem Ruf nach innerer Sauberkeit und Ordnung zuvorkommen durch Militariſierung des Landes, durch außen— politiſche Ablenkungsmanöver? Kriegsminiſter Pétain hat vor dem Geſamtverband der franzöſiſchen Reſerveoffiziere ſoeben die Forderung aufgeſtellt, man müſſe jedem Franzoſen ſchon von Kindheit an für ſeinen ſoldatiſchen Beruf die notwendige körper— liche und ſeeliſche Geſundheit geben und in der Jugend Kenntnis und Geſchmack an militäriſchen Dingen entwickeln.„Wir werden“, ſo ſagte er wörtlich,„die Anterrichtsperioden nach Möglichkeit auf die wahrſcheinlichſten Vorbedingungen eines Krieges ab— ſtellen“. Welchen Krieges? Da Deutſchland einen Krieg weder führen will noch kann und die italieniſche Freundſchaft gerade heute in Frankreich in beredten Worten gefeiert wird, ſo könnte es nur ein Krieg ſein, den Frankreich vom Zaune bricht. Es wäre frivol, dieſen Gedanken weiter ausſpinnen zu wollen. Nicht Europa redet vom Kriege, ſondern Frankreich, nicht Deutſchland, England oder Italien verhindert eine Abrüſtungs⸗ konvention, ſondern die Regierung Doumergue. Barthou wird in den nächſten Wochen ſeine Beſuchstournee nach Warſchau und Prag ausdehnen, um die Freunde Frankreichs an ihre Bünd⸗ nispflichten zu erinnern. Man wird ihm beſtimmt in Warſchau, vielleicht auch in Prag antworten, daß man ſich von Deutſch⸗ land her keiner Leberraſchungen verſieht. Frankreich zerbricht ſich die Köpfe der anderen, anſtatt im eigenen Hauſe nach dem Rechten zu ſehen. * Berufswettkampf der Jugend. Der bevorſtehende Berufs wettkampf der deut⸗ ſchen Jugend kann an eine gute Tradition anknüpfen: aber was in der Vergangenheit nur vereinzelt und verzettelt in Verbänden, Vereinen und Schulen geſchah, vollzieht ſich jetzt als gleichzeitiges großes Ereignis überall. Im ganzen Reich und für Berufe aller Art. Dadurch wird der jungen deutſchen Mannſchaft nicht nur die Bedeutung des Berufes und die wettbewerbsmäßige Verbundenheit mit den Berufskameraden zum Bewußtſein gebracht, ſondern auch die Verbindung und Ver⸗ pflichtung für die Volkswirtſchaft und die Volksgemeinſchaft. Das geſamte Berufsleben iſt ein unaufhörlicher Wettkampf, aber meiſt ein Wettkampf aus materiellen Antrieben und mit mate⸗ riellen Zielen. Es iſt das ſchöne Vorrecht der Jugend, auch den Wettſtreit der an ſich materiell für Einkommen und Lebens- friſtung verwendbaren Fähigkeiten als einen idealen Wettkampf durchführen zu können und zu dürfen. Dieſe unſere werktätige Zugend aller Berufszweige hat bisher die Wirtſchaft mit Be⸗ wußtſein faſt nur im Zuſtand der Kriſe und der Funktions- unfähigkeit erlebt. Es wäre kein Wunder, wenn unter ſo betrüb⸗ lichen Erlebniſſen der Leiſtungswille, das Streben, etwas zu lernen und zu können, gelitten hätte. Aber der Wettkampf wird im allgemeinen das erfreuliche Gegenteil erweiſen. Gewiß wird ſich mancher junge Mann als Lehrling in Kontor und Werkſtatt mitunter gefragt haben: was ſoll ich in Zukunft überhaupt mit meinen Kenntniſſen und Fertigkeiten anfangen? So viele. und keineswegs nur die alten Arbeiter und Angeſtellten ſind trotz beſter Berufskenntniſſe und Fähigkeiten erwerbslos. Soll ich mich, ſo fragen ſie, bemühen, und immer noch dazu lernen, nur um ſpäter mich zu ärgern, daß ich das Gelernte nicht nützlich im Erwerbsleben verwerten kann? Die Jugend wäre keine deutſche Jugend, wenn ſie, von vorübergehenden trüben Stim⸗ mungen abgeſehen, dauernd ſo dächte! Auch die in dem bevor⸗ ſtehenden Wettkampf Bewährten haben damit noch keine unbe⸗ dingte Sicherheit, daß ſich für ſie in Zukunft die erworbenen Fähigkeiten in Geldeinkommen umſetzen. Aber es iſt ſchön, wenn ſie zunächſt einmal die Freude am Wettbewerb und vielleicht den Sieg im Wettbewerb erleben. Daß ſie ſpäter auch im Lebenelampf ſich durchſetzen und im wirtſchaftlichen Wettbewerb zu einer einträglichen Verwertung ihrer Berufskenntniſſe ge⸗ ingen fiſt nicht mehr allein ihre Sache Das führt hinüber in as Gebiet der Wirtſchaftspolitik, die für unſer ganzes Volk Gelegenheiten ſchaffen ſoll, ſeine Tüchtigkeit zu bewähren und für ein kulturwürdiges Daſein genügend Erwerb zu haben. Einer wettkampfsfreudigen Jugend möchte man wünſchen, daß der deutſchen Wirtſchaftspolitik dieſer große, über die bisherige Arbeitsbeſchaffung noch hinausreichende Erfolg beſchieden ſein möge. Siſchof Bare ſpricht zu den Katholiken Berlins. a DNB. Berlin, 30. März. In den zehn älteſten katholiſchen Pfarrkirchen Berlins fan⸗ den in dieſer Woche die Predigten über aktuelle religibſe Fragen ſtatt. Sie wurden abgeſchloſſen mit einer Predigt, die Biſchof Dr. Bares am Karfreitag in der St. Hedwigskathedrale hielt und die von hier durch Fernſprechübertragung auf Lautſprecher in die anderen Kirchen weitergegeben wurde. Auf dem Platz vor und um die Hedwigskathedrale hatten ſich gegen 20 000 Menſchen angeſammelt, um die Predigt des Biſchofs zu hören. Biſchof Dr. Bares ſprach über das innere und äußere Leben der katholiſchen Kirche. Ohne Gerechtigkeit und Wahrheit, ſo ſagte der Biſchof u. a., kann die Welt nicht leben. Da der Menſch mit dem Negativen nie zufrieden iſt und etwas Poſitives haben muß, werde es auch niemals einen Mittelweg geben zwiſchen Chriſtus und dem Antichriſt. Chriſtus war und wird wieder ſein. Mit der Kirche Chriſti wird kein Gegner fertig. Glaubt man, ſie zu Boden gezwungen zu haben, im nächſten Augenblick ſchon ſteht ſie wieder ruhig, ſtolz und ſtark da, und die da glauben, eine Grube gegraben zu haben, fallen ſelbſt hinein. Berlin: Aus der Stiftung für Opfer der Arbeit iſt bisher bereits ein Betrag von weit über 1 Million I an die Hinter⸗ bliebenen tödlich verunglückter Arbeiter verteilt worden. ccc ——— ————— — — 3 r —— —ů—— nr —— — ——— Viernheim ſprechen wird. Die Eintrittspreiſe ſind klein, die Erjte Viernheimer Tonfilmichau Das gewaltigſte Tonfilmwerk des Jahres: „Flüchtlinge an den beiden Oſterfeiertagen im Central⸗Film⸗Palaſt. Zu Beginn des Feſtſpiel⸗Monats anläßlich des fünf zehnjährigen Beſtehens bringt Herr Fieger ein ausgeſuchtes Ufa⸗Tonfilmprogramm mit Hans Albers und Käthe v. Nagy. Noch nie hat man beide ſo geſehen und gehört. Beide haben ſich ſelbſt übertroffen.„Flüchtlinge“ das ſind Wolgadeutſche, die man von ihrer urbar gemachten Scholle vertrieben hat und nach Sibirien ſchicken wollte, die aber flüchteten. Deutſche Männer, deutſche Frauen mit Kindern auf der Flucht aus Rußland über die Mandſchurei, die, von den Ruſſen verfolgt, keinen Schutz genießen und faſt nach all den Strapazen in Charbin alle ums Leben kommen: Was man hier ſieht iſt kein Film mehr, ſondern ein miterleben. Man iſt ſeinem Deutſch— tum ſchuldig, dieſes lebenswahre Filmwerk anzuſehen. Noch nie hat ein Filmwerk auf das Publikum einen ſo gewaltigen Eindruck gemacht, wie„Flüchtlinge“. Und auch wir haben es ſchwer, Ihnen mit Worten das zu ſchildern, was in 2 Stun— den gleich einem gewaltigen toſenden Furioſo auf der Licht- bildbühne vorüberrollt. Wenn dieſes Tonfilmwerk in den Großſtädten Wochen, ja Monate lang bei überfüllten Häuſern gezeigt wird, ſo iſt das ein Beweis, daß es ſich hier um was Außergewöhnliches handelt und ein großer Beſuch über die beiden Oſterfeiertage zu erwarten iſt. Es ſind an beiden Oſterfeiertagen je zwei Vorſtellungen. 1. Vorſtellung 7 Uhr, 2. Vorſtellung ab ¼10 Uhr. Ab ¼8 und ab ¼10 Uhr Beginn des Hauptfilms! An das Viernheimer Publikum! Wer ſich über Oſtern was gönnen will, der beſuche das größte und erhabenſte Film— werk„Flüchtlinge“ Eine Oſter⸗Sehenswürdigkeit, von der ganz ſich jeder leiſten kann. Auf zu Hans Albers und Käthe von Nagy! Genſation auf dem DJ K.⸗Gtadion DK. 1.— Amieitia 1. am Oſtermontag. Nachdem die DK. ihr Ziel, die Verbandsrunde als Meiſter zu beenden, erreicht hat, wird am Oſtermontag die Privatſpielſaiſon eröffnet. Es wird allgemein begrüßt, daß die Begegnungen Amicitia— DJK. zur Tradition werden, denn ein ſchönes Fußballſpiel von zwei Lokalgegnern hat noch nie ſeine Wirkung verfehlt. Die Mannſchaften werden in ihrer ſtärkſten Aufſtellung antreten und der Ausgang dieſes Treffens wird mit großem Intereſſe erwartet. Das Spiel beginnt um halb 4 Uhr auf dem DK Stadion. Die Parole für Oſtermontag heißt für jeden Sportanhänger: Auf zum Lokal⸗Fußballtreffen DIK.-Amicitia! Eteuerterminkalender für Monat April 1934 5. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16.—31. März ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat März einbehaltenen Lohnſteuerbe⸗ träge, Eheſtandshilfe und Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. „Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Vorauszahlung für das 4. Viertel⸗ jahr Rechnungsjahr 1933 ſowie der Monatszahler für Monat März. Schonfriſt bis 17. April. 10. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 20. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe für die Zeit vom 1.—15. April ſo⸗ fern der Abzug den Betrag von 200 RM. überſteigt ſowie Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. 25. 1. Vorauszahlung auf Heſſ. Staatsſteuern 1934. Schonfriſt bis 5. Mai. Der deutſche Gruß in Polen nicht ſtrafbar. Das Bezirksgericht in Stargard(Weichſelkorridor) hat in der Berufungsinſtanz fünf Mädchen freigeſprochen, die von der Sta⸗ roſtei zu je 30 Zloty Geldſtrafe verurteilt worden waren, weil ſie die Oſtlandtreuefahrer im vergangenen Herbſt mit dem deutſchen Gruß begrüßten. Das Urteil ſtellt einen Präzedenzfall dar, da es eindeutig feſtſtellt, daß der deutſche Gruß, das Heben des rech⸗ ten Armes, in Polen nicht ſtrafbar iſt. SSS——— 10 Beginn der Hilfsaktion„Mutter und Kind“. Unſer Bild zeigt das Werk Albrecht Dürers:„Maria, alle: Mütter Mutter“. Wie bekannt, ſetzt nach dem erfolgreichen Abſchluß der Winterhilfsaktion am 1. April im geſamten Reichsgebiet die große Hilfsaktion unter dem Motto„Mut⸗ ter und Kind“ ein. Das Oſterhäschen friert noch etwas in dieſem Jahr. Aber es gibt doch Stündchen— ſo am Nachmittag— da liegt ſich's ſchon warm auf dem ſonnigen Waldboden, und ſo kommt das mit den Oſtereiern doch noch zurecht. Dazu iſt Frühlingsanfang ſchon geweſen, und das gibt Frühlingsſtimmung. Ein paar Veil— chen hat man auch bereits entdeckt, und an geſchützten Stellen gibt es ſicher auch ſchon Anemonen. Nach ſicherem Plan ſteht die Sonne Tag für Tag etwas früher auf und zieht ihren Bogen über den Himmel dahin. Niemals verſagt die Natur, niemals verſagt ihr Kalender, darauf kann man ſich ſchon ver— Oſterplauderei. Blumen und Nachtigallen. Die armen Tröpfe! Es hat alles ſeine Zeit. Das Ahrwerk der Sternenwelt iſt noch in Ordnung. Setz endlich ein frohes Geſicht auf! And wenn auch die Nebelſchleier noch ſo tief herabhängen, da— hinter iſt das Antlitz der lieben Sonne, und wenn auch die Frühlingsſchauer mit Sturm und Hagel vorüberjagen, dahinter iſt doch der blaue Himmel. Licht kommt herauf. Wärme, Schön— heit— ſing dir ein frohes Oſterlied! Schluß ſollſt du nun machen mit all deinen Sorgen. Ver— ſchließe für ein paar Tage die ungezahlten Rechnungen. Laß die Wechſel laufen, wie ſie wollen. Telephon kannſt du ab ſtellen. Geſchäftsbriefe läßt du liegen. Schreibmaſchinen ſollen einmal nicht klappern. Deiner Frau ſagſt du meinetwegen trotzdem— einen ſchönen guten Morgen. Ein Oſterkkuß muß heute gegeben werden, aber richtig, ſo ganz von ſelber, ſo mit Frühlingsluſt, genau wie in der Zeit der erſten Liebe. And der Kinderſchar zeigſt du ein ſonniges Geſicht. Weg mit den Sorgen falten, weg mit dem nervöſen Weſen, weg mit der dicken Luft in deiner Stube. Grollt auch die Schwiegermutter— es ſoll das vorkommen, obgleich im allgemeinen die Schwiegermütter beſſer ſind als ihr Ruf— ſo geh doch hin. Gib ihr ein Oſterei, und dann nimm ſelber eins, und dann ſtoßt ihr damit an, daß der Dotter vor Freude heraushüpft. And heute wird mitgeſungen in der Kirche, haſt du verſtan— den? Es gilt auch da:„Hab mir ein Liedchen geſungen, und alles war wieder gut.“ Wenn das Eis auf den Teichen platzt, dann kann es doch nicht in deinem Herzen bleiben! Wenn die Kätzchen aus den Haſelſtauden hervorſpringen, dann kannſt du doch nicht ſein wie unfruchtbare Beſenreiſer. Jetzt müſſen die Frühlingsaugen deiner Seele aufgehen. Sie müfſen aufgehen wie die Augen eines unſchuldigen Kindes. Wie ſtaunt es die Wunder an in Gottes Welt! Laß auch du die Wunder auf 40 wirken. Wir ſind heute keine blöden Vernunftsmenſchen mehr. Wir haben uns zurückgeſunden zu den Geheimniſſen der wunderbaren Welt. Ganz groß müſſen deine Augen werden und recht in die Weite ſchauen. Leber die Kaſſe hinweg, ob ſie leer iſt oder voll. Aeber den Rand der Geſchäftsbücher oder der Aktenſtöße hinaus. Wei⸗ ter noch als bis zum eigenen Gartenzaun, denn an der andern Seite wohnt auch ein Vollsgenoſſe, vielleicht ein lieber Menſch. Weiter als bis zum Dorfende, denn da beginnen erſt die herr⸗ lichen Felder, Wieſen und Wälder. Ganz weit hinein ins ſchöne deutſche Land, in dem heute allenthalben der Frühling erwacht. And hinauf bis zum Himmel, zu dem die Lerche ſchon wieder trillernd emporflügelt. Denn ſo biſt du, o Menſch, von deinem Schöpfer gedacht. Eins biſt du mit deinem Boden, mit den Blumen deiner Heimat, mit den Tieren auf der Erde, im Waſſer und in der Luft, und doch berührſt du mit deinem Scheitel die DNB. Berlin, 28. März. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, R. Walter Darré, hat am 26. März 1934 die Verordnung über Saatgut erlaſſen und damit dem Reichsnährſtand die Ermächtigung gegeben, die langerwünſchte Neuordnun gdes Pflanzenzucht⸗ und Saatgutweſens vorzunehmen. Bekanntlich iſt ſchon ſeit einigen Jahren eine geſetzliche Regelung beabſichtigt. Die Beſprechungen führten aber nicht zum Ziele, weil eine Einigung der verſchiedenen Gruppen der Landwirt⸗ ſchaft in liberaliſtiſcher Verkennung ihrer großen gemeinſamen Aufgaben und ihrer inneren Verbundenheit nicht erreicht werden konnte. Die Verordnung gibt nun die Möglichkeit, dieſe Fragen durch den Reichsnährſtand zu regeln. Ihre Durchführung iſt durch die Arbeiten des Reichsnährſtandes, Hauptabteilung 2, im weitgehendſten Maße vorbereitet. Nach den Grundgedanken der Verordnung ſoll von einem beſtimmten Zeitpunkt ab nur noch anerkanntes Saatgut als Saatgut in den Verkehr gebracht werden dürfen. Dieſer Zeit⸗ vunkt wird bei den einzelnen Kulturpflanzen verſchieden fein. Er wird ſelbſtverſtändlich beſtimmt werden unter Berückſichti⸗ gung der allgemeinen Bedürfniſſe der Landeskultur. Am dieſes Alarke Erdſtöße in Bukareſt. DRB. Bukareſt, 30. März. am Donnerstagabend um 20.15 Ahr MEZ. wurde Bukareſt von zwei ſehr ſtarken Erdſtößen heimgeſucht. Unter der Bevöl⸗ derung brach eine Panik aus. Sie räumte fluchtartig die Häuſer und ſtürzte auf die Straßen. In der Stadt ſelbſt ſcheinen jedoch keine Beſchädigungen angerichtet worden zu ſein. Die Erdſtöße 765 die ſtärkſten, die bisher in Bulareſt verzeichnet worden ſind. Das geſtrige, ziemlich heftige Erdbeben hat insgeſamt 50 Sekunden gedauert. Es wurde in ganz Rumänien wahrgenom— men und man vermutet, daß ſein Herd in Rumänien zu ſuchen iſt. Die Erregung, die durch das Erdbeben in der Hauptſtadt hervorgerufen wurde, machte ſich beſonders in den Theatern und Gaſtſtätten bemerkbar, wo es zu panikartigen Szenen kam. Der Materialſchaden iſt nicht erheblich. Verſchiedentlich kam es zu unbedeutenden Bränden, ein Haus ſtürzte ein, andere weiſen Riſſe auf. Meldungen, daß Menſchenleben dem Beben zum Opfer gefallen ſeien, liegen nicht vor. Gelbſtmord des früheren Staatsrat Marum DNB. Karlsruhe, 29. März. Nach Mitteilung des Geheimen Staatspolizeiamtes hat ſich der frühere Staatsrat Marum, der ſich ſeit Mai 1933 in Schutzhaft befindet, in der Nacht auf den 29. März in ſeiner Zelle in Kislau erhängt. Aus der Hinterlaſſenſchaft gehen die Gründe die Marum zum Selbſtmord getrieben haben nicht hervor, doch beſteht die Vermutung, daß Marum in einem An⸗ fall von Schwermut die Tat vollbracht hat, da ſeine Beurlau⸗ bung oder Haftentlaſſung ihm vorerſt nicht in Ausſicht geſtellt laſſen. Gewiß gibt es auch da Peſſimiſten. Kaum kommt eine Kältewelle, da verzweifeln ſie ſchon an Sonne und Lenz, an ins Geiſterreich, biſt Hausgenoſſe der Engel Gottes, die an— betend vor ſeinem Throne ſchweben. l Alſo, es wird heute geſungen im Hochamt, daß die Ge⸗ wölbe zittern. And wenn es dir nicht zum Singen iſt, dann bring die Sache in Ordnung. Friſch los, den Stein vom Grabe weg! Ein paar Engel helfen dabei oder auch der alte gute Pfarrer. And dann ſteht der Auferſtandene im Garten deines Herzens. Dann kommt ein neues Wachſen und Blühen. Dann iſt der ſchlimmſte Kummer weg. Dann brauchſt du für das Hauptaktienpaket nicht mehr zu fürchten. Alſo, das Herz frei gemacht, die Seele gelüftet, und dann aber los:„Das Grab iſt leer, der Held erwacht...“ And der Pfarrer ſoll ſich wundern, was ſeine Chriſten auf einmal loslegen. And der Organiſt ſoll ſämtliche Prinzipale ziehen. Nun ja, ich weiß ſchon, das wird 'ne Sache! Vor allem muß in dieſen Oſtertagen die Freude, der ſtarke Wille zum Leben wiederkehren. Im Glauben haben unſere Väter die Kraft gefunden, ſo große Taten in der Geſchichte zu vollbringen. Die Weiſen, die du heute ſingſt, ſind ſchon Jahrhunderte hindurch in deutſchen Lan den geſungen worden. Die Türme, in denen die Glocken ihre Stimmen erheben wie jubelndes Erz, ſind von ſtarken Geſchlech tern der Vorzeit erbaut. Hoch hinauf haben ſie die Mauern getrieben, als wollten ſie ſich bis in den Himmel hineinbauen. Die Erde hat ihnen die Wurzelkraft gegeben und der Himmel die Sehnſucht, und ſo ſind ſie gewandelt, und ſo haben ſie gelebt, und ſo haben ſie gekämpft— immer zwiſchen Himmel und Erde. Das waren keine kleinmütigen Seelen. Das waren Helden auf dem Welttheater Gottes. Daran ſollſt du heute denken. Ein Allelujaton ſoll in dir aufklingen, der dich in den Alltag hineinbegleitet. So gewaltig die Werke der Induſtrie und die ſtaunenswerten Leiſtungen der modernen Technik auch ſind, es fehlt ihnen noch das Himmelſtürmende des Sursum corda. Sie liegen zu ſchwer am Boden, als könnten ſie von der Erde nicht los. Die Freude muß in ſie einkehren, wie die Sonne in einen rußigen Maſchinenraum. Ein Sonnenlied muß in ihnen erſchallen, ſo wie es St. Franziskus geſungen hat. Weltoſtern muß kommen, in der eine verzweifelnde Menſchheit wieder Alleluja ſingt. Ihr Frühlingsſtürme, warum gebt ihr mir nicht euer Brau— ſen? Warum kann ich nicht wie ihr mit der frohen Botſchaft in jede Hütte eindringen? Warum ſtehen da die Menſchen ſo verbittert, ſo ſtumpf, ſo irdiſch, ſo materialiſtiſch, als gäbe es weder Frühling noch Sonne, weder Glaube noch Oſtern? Ihr Frühlingsſtürme, ſingt mir ein Oſterlied! Wie ihr die Wieſen weckt und die junge Saat, wie ihr den Laubwald aus ſeinem Winterſchlummer ſchüttelt, ſo ergreift auch den Menſchen, den deutſchen Menſchen. Ihr Frühlingsſtürme, die ihr durch unſere Geſchichte gebrauſt ſeid, um immer wieder mit Sonnenkraft neue Jugend aufzurufen, begeiſtert mir die jungen Herzen! Das Grab iſt leer, der Held erwacht! Ohne Liebe iſt nie ein Lenz gekommen. Ohne Sonne iſt nie ein Veilchen erblüht. Ohne Wärme iſt nie die Erde fruchtbar geworden. Ihr Früh⸗ lingsſtürme, weckt mir die Jugend auf! Ihr habt noch in euch die Glaubenskraft, die warme Begeiſterung, den ſchöpferiſchen Atem deutſcher Vergangenheit. Laßt das alles wieder lebendig werden. Oſtern ſoll ſein. Oſtern über das ganze deutſche Land hin. Oſtern zwiſchen Him⸗ mel und Erde. And wie die Sonne ihren großen Bogen be— werden konnte. r reer ſchreibt, ſo ſoll deutſches Volk ſeiner Sendung eingedenk ſein und ö wie ein Frühlingsheld in den neuen Kreis ſeiner Geſchichte treten. Sterne, und mit den Schwingen deiner Seele ſteigſt du hinauf Der Mann im Monde. Verordnung über Gaaigut. Die Neuordnung des Pflanzenzucht und Saatgutweſens. Ziel zu erreichen und darüber hinaus Ordnung und Vereinfachung in das Pflanzenzucht⸗ und Saatgutweſen und in den Saatgut⸗ markt zu bringen, kann der Reichsnährſtand das Sorten verſuchsweſen und die Prüfung neuer Pflanzenarten auf ihre Anbauwürdigkeit regeln. Es wird das Sortenregiſter führen und iſt ermächtigt, die Sortenvielheit dadurch zu be ſchränken, daß beſtimmte Sorten nicht mehr in den Verkehr ge⸗ bracht werden dürfen. Beſonders wichtig iſt die Ermächtigung, Preiszuſchläge für Züchter und Vermehrer von Saatgut zu regeln. Das gibt die Möglichkeit, das vielumſtrittene Problem des Züchterſchutzes in einfacher und gerechter Weiſe zu löſen. Des weiteren kann der Reichsnährſtand Einrichtungen ſchaffen, welche die Verſorgung der deutſchen Landwirtſchaft mit Saatgut ſicherſtellen, z. B. auch die Pflanzenzüchter und Saatguterzeuger zuſammenſchließen. Er kann ferner Einrichtungen ſchaffen, um die Ausfuhr von einwandfreiem Saatgut zu gewährleiſten. Mit der Verordnung iſt dem Reichsnährſtand eine Hand⸗ habe gegeben, das ſo wichtige Gebiet der Pflanzenzucht und Saatguterzeugung von dem unſere Ernten zu einem ſehr erheb⸗ lichen Teil abhängen, in einer Weiſe zu ordnen, wie es den Be⸗ dürfniſſen und natürlichen Begebenheiten des deutſchen Land baues und des deutſchen Bauern entſpricht. CC.( Die Katholiſche Stunde im Nund funk. Faſt über alle deutſchen Sender hört man an einem der beiden Oſterfeiertage eine Katholiſche Morgenfeier. Königsberg beginnt am Sonntag morgen um 8 Ahr. Pfarrer Bleiſe hält die Anſprache, die vom Cäcilienverein Königsberg-Haber⸗ perg unter Leitung von Paul Buchholz umrahmt wird. Vom Süddeutſchen Sender hört man am Oſterſonntag 8.45 Ahr eine katholiſche Morgenfeier, in deren Rahmen die„Nel⸗ ſon-Meſſe“ für Soli, Chor und Orcheſter von Joſef Haydn aufgeführt wird. Hans Rosbaud leitet den Rundfunkchor und das Rundfunk- orcheſter. Die Anſprache wird Zugendpfarrer Büttner halten. Die Feier des bayriſchen Rundfunk beginnt am Sonntag um 10 Ahr. Sie ſteht unter dem Motto:„Glaube, Hoffnung und Liebe am Grabe des Auferſtandenen“, das von Domprediger Karl Nifſl weiter ausgeführt wird. Ein einziger Jubel„Alleluja, er iſt auf⸗ erſtanden“ leitet die Feier des Weſtdeutſchen Rundfunk Sonntag um 10 Ahr.„Oſtergedanken“ heißt das Thema, das ſich Aniverſitäts⸗ profeſſor Stefſes zur Anſprache auserwählt hat. Mitwirkende ſind außerdem Profeſſor Nowakowski an der Orgel und Mu ſildirektor L. Jochum mit dem verſtärkten Städtiſchen Orcheſter Münſter und dem Münſterchor Eſſen. Am Oſtermontag ſendet der Mitteldeutſche Rundfunk aus Chem⸗ nitz 8.30 Ahr eine Katholiſche Morgenandacht, bei welcher Erzprieſter Neugebauer ſprechen wird. Die Schleſiſche Funkſtunde überträgt am Montag 9.05 Ahr den Opfergottesdienſt aus der Antonienkirche zu Breslau. Kuratus A. M. Härtel zelebriert, Domkapitular Dr. Joſef Negwer hält die An— ſprache und der Chor der Antonienkirche wird unter Leitung von Chorrektor Paul Knappe die„Deutſche Meſſe“ von Franz Schubert zur Aufführung bringen. Aus Wien hört man am Oſterſonntag um 9 Ahr ein Pontifikal⸗ amt aus dem Stephansdom. vaten, 5 das men te ſe Volksbla af nie Gan baͤumen nachten das auß man die agen. Fühſaht ſundheit höchſe Unſet da Es Werk de Volk vt und Fr und del freude, Wiel großen Mutter der den von J geugend vit iht * Die Durch E vom Kt. der täti Mittel Darum am Vol blumen Jedet ehen lingsb Die Hhotie ſp 40 Jahr dau zur Landi gen in ach aus Agen R. bah lie i jenen Es it v. 10 dur abrifen kaher h. Mager fertile bab Lal 0 Dtäſden * 15 hat Mittelſtg n Zug wolf duſenen Vertreter ſchienen. auf die! Aufgabe würden. in sch geil von egenskei derein ſe als eine 1 Deeſe ande aum, Oster montag D 9 9 1 WMeiſter der za Faid(Bezirksklaſſe) auf dem DK. ⸗Stadion iii. Kreisklaſſe2) 7 Doriver einigung Amleitia J. Beginn 3.30 Ahr. Vorſpiel: Jugendmannſchaft. *— 8——— 0 Der herrliche Oſterfeſt⸗Spielplau Gaſthaus zum Braver fleißiger Tanzschule u⁰ Airchner Centpal- im Union⸗Film⸗Palajt neuischen Haller mann„ onna moch Tum, f alas! 6 a 2 Am Oſter⸗Montag in Landwirtschaft 4. 2 18. kme, ee, e, Der große Erfolg„Das Ningen um Verdun“ für heute N. geſucht(muß auch. 7 abends 7,30 Uhr, im 0 Karſamstag verlängert.. 1 1 um-(„Fürſt Alexander“ 3 e ee 1 gehen können. 2 13 Oſterſonnt ag und Oſtermontag, anſchließend Mannheim 2 N den W, ag d Anmeldungen zu erfolgreiche u. mitreißende Ufa⸗Tonfilmwerk der neueſte und größte Spitzentonfilm des Jahres 0 1 Geſchäftsſt. d. Bl. 7 ö 1 f N 16 Der Dämon Außlands 5 Aajputin N* wozu frdl. einladen 5* Tanzkursus 75 16 Inne 8 Olle Der gewaltige Kriegsfilm„Das Ringen um Verdun“ 2 Wirt Fpel die 1557 Firmen- Georg Kirchner, Tanzlehrer eee eee e n war geſtern ein großer Erfolg. Um allen die Möglichkeit; Um Felsch 12 3„. A geſt l* ie Möglichkeit zu 1 geben, ſich dieſen Film anzuſehen, kommt derſelbe heute noch— Am 2 i Stempel Oſter⸗Sonntag und Oſter⸗Montag „ g zerſelbe heute noch Am 2. Oſterfeiertag Das größte Afa⸗Tonfilmwerk d. Is mals ſche e. Jeder Deutſche muß dieſes Tatſachen— anz liefert schnell 9 1 eee werk ſehen. Frontkämpfer, zeigt euren Familie 5. 1 N„zeig Familienangehörigen ili AN Als S 25 3 Ihr gelitten habt. 400 000 brave Soldaten fielen im Verſtärktes Orcheſter der n 1 8 ERS n Kompfe für Heimat und Vaterland. Es iſt Ehrenpflicht für een 8 1 man dun? KAr HEV NAG 5 Jeden, die Wahrheit des grauenvollen Krieges kennen zu lernen. Jes ladet freundl. ein F. 0 mann 90——. Darum muß es heute für Alle heißen: Zum neueſten Wahr⸗ Die Kapelle Der Wirtla.g Drehscheibe Wenn man 22 heitsdokument. Ab Oſterſonntag ſtartet der mit Hoch- ein Familienereignis be⸗ ſpannung erwartete neueſte Großfilm, von dem z. Zt. die ganze kanntzugeben hat Welt ſpricht:„Der Dämon Rußlands— Raſputin“. Der Wenn man Film wurde bis geſtern in Mannheim in 2 Theatern gezeigt möbl. Zimmer ſucht oder mit täglich ausverkauftem Hauſe. Ein Film von einer Pracht zu vermieten hat. und Herrlichkeit, wie er noch nie gezeigt wurde. Eine Gipfel⸗ Wenn man leiſtung erſten Ranges. Ueber Oſtern iſt ein Beſuch im Union Unterricht ſucht oder ertei⸗ ein ganz beſonderes Vergnügen. len will ii m0. ͤ y ͤ b Wenn man uh ſinh. 5 etwas verloren oder ge⸗ erk Geſundes Volk— Glückliches Volk! funden hat er Erd 841 Helft dem Hilfswerk der NS⸗Wohlfahrt Wenn man in hen Unſere Vorfahren, die mit der Natur eng verbunden 1 4 be 5 waren, wußten, wie wichtig Geſundheit und Fruchtbarkeit für 5 das menſchliche Glück ſind. Im unſcheinbarſten Geſchöpf achte⸗ Wenn man ten ſie ehrfurchtsvoll das Geheimnis des Lebens. In alten eine Stelle ſucht oder zu ing. Volksbräuchen iſt dieſe Verehrung des organiſchen Lebens bis vergeben hat. er Brun auf unſere Tage erhalten geblieben. Volcan Ganz ähnlich, wie man bei den immergrünen Nadel⸗. ee 5 ichen bäumen den ſtarken Lebenstrieb bewunderte und ſie zu Weih⸗ Oeld leihen oder verleihen gabe ez nachten in der Stube aufſtellte, hielt man es mit dem Ei, n m 3 das 3 55 Vorzug hatte, eßbar zu ſein. So kann 1 Meese man die Kraft, die in dem Ei lebt, auf den Menſchen über⸗ Man mus 3 5 s feier tragen. Eier, die beim Wiedererwachen allen Lebens, im Fuchtlinge“ 3 1 rühjahr, gelegt. 5 5 25 gewaltig gen, ben ja gelegt werden, haben ganz beſondere Kraft. Ge⸗ inlerieren tark indrucksvoll itrei d 0 nner, ſundheit und Kraft— das war das Lebensziel und das e rs eh eV ev po. o nente höchſte Glück unſerer Ahnen. in d de eee fl Das e Volke Geſundheit und Kraft wiederzugeben, 1125 Flüchtli e die auf 4 25 NS. 25„Flüchtlinge“ ſind Wolgadeutſche, die au l 1 eee e 1 50 e. ee Fre i FN f der Flucht nach Deutſchland über die Mand⸗ eiblih 10 1 er NS. olkswoh fahrt durch das gewaltige ſchurei in Charbin durch die Unruhen nicht T gtih Werk des Winterhilfswerkes gelungen, das deutſche mehr weiterkommen und da es Deutſche in euch Volk vor Hunger und Kälte zu ſchützen. Mit Erleichterung 2 ſind, als vogelfrei gelten u. von den Ruſſen feriſhen und Freude begrüßen wir das Ende der kalten Jahreszeit verfolgt werden. Jeder, der ſich an dem bebendia und den Beginn des Frühjahrs. Die Arbeit der NS. iſt Thema„Flüchtlinge“ beteiligen will, muß aber nach dieſem Sieg nicht beendet— ſie fängt überhaupt perſönlich im Lichtſpielhaus geſeſſen haben. erſt richtig an. Mit der gleichen unverwüſtlichen Arbeits⸗ 29.„ 70 4 keeude, it der die Ned, und ihre Mitarbeiter ſich dem„Aliclitlinge n Hir Winterhilfswerk gewidmet haben, wenden ſie ſich dem neuen 5 e großen Hilfswerk zu, der Aktion für„Mutter und Kind“. 181 das Nrandloseste Mutter und Kind ſind die Garanten für die Unsterblichkeit fllmgeschenen deuischianus!! der deutſchen Nation. In ihnen ſchlummert die Lebenskraft Deutjches Volk, Das Lied der Flüchtlinge: von Jahrtauſenden, die noch in weiteren Jahrtauſenden fort⸗ Weit iſt der Weg zurück ins zeugend 3 ſoll. Das aber iſt nur möglich, wenn glaube nicht, daß das Problem der Arbeitsbeſchaffung in den Heimatland, wir ihr Blut rein und geſund erhalten. 8 Sternen gelöſt wird! Du ſelbſt mußt mithelfen, es zu löſen. So weit, weit, weit— dort bei Die S.⸗Vollswohlfahrt kämpft für die Reinheit und Du mußt aus Einſicht und Vertrauen alles tun, was Arbeit den Sternen überm Waldes rand N 9 2 2 8 f 5 Acc e e nf e 3 die Geſundheit des deutſchen Blutes. ſchaffen kann. Jeder einzelne hat die Pflicht, von ſich Dazu ein ſchönes Nan ren Mie eg 5 des Geſunden aus nicht zu zögern und nicht zu warten mit ſeinen An- und reichhaltiges delprogramm führ 3 lätigen Mitarbeit 975 s e ſchaffungen, mit dem, was er machen ſoll und einmal machen Oſterſonntag und Montag erſte Vorſtellung Saatgut Mittel ſind erforderlich, wenn dieses Ziel errecht 035 fol Wiel, Jede 1 gat die Pflicht gon ſich aus hier vertrnuend eee enen, ten Darum veranſtaltet die NS V. eine große Straßenſammlung auf die Zukunft ſeinen Teil ſofort beizutragen. Jeder Unter⸗ eee een et d berſeſer bel der zien Frahlinge⸗ nehmer, jeder Hausbeſitzer, jeder Geſchäftsmann, jeder Einzelne, iſt ein ganz beſonderes Vergnügen. . blumen verkauft werden ſollen. er hat die Pflicht, nach ſeinem Vermögen mitzuhelfen, Arbeit 3 Nee eee 1 Jeder Deutſche, dem die Geſundheit und das Fortbe⸗ zu ſchaffen, und vor allem, jeder hat die Pflicht, ſich der b K ſtehen unſeres Volkes am Herzen liegt, trägt die Früh⸗ deutſchen Arbeit zu erinnern. kingsblume der NSV. und meldet ſich zur NSV. als Adolf Hitler. — Mitkämpfer an! Zichoris ſoll angebaut werden Die Anpflanzung der zur Kaffeewürze verwendeten Zi⸗ chorie ſpielte in einigen Landesteilen Badens bis vor 30 bis 40 Jahren eine bedeutende Rolle. Allmählich ging der An⸗ bau zurück, da er zu einem unrentablen Betriebszweig der reiche Tradition des Gewerbevereins werde anerkannt. Bei der Auflöſung handele es ſich auch nur um eine Umwand⸗ lung, eine Umformung. Reichshandwerksführer Schmidt ernannte zum Zeichen der Anerkennung und des Dankes Präſidenk Friton zum Ehrenmeiſter des naſſauiſchen Handwerks. Handwerkerführer Jüdiſche Effektenſchieberbande aufgeflogen. Berlin, 30. März. Der Zollfahndungsſtelle Berlin, die erſt vor kurzem einer internationalen Effektenſchieberbande das Handwerk legte, iſt es dieſer Tage gelungen, ſieben Ausländer, meiſtens Juden, die einen großen Schlag vor⸗ bereitet hatten, unſchädlich zu machen. Dieſe Aktienſchie⸗ Hand Landwirtſchaft wurde. Die einheimiſchen Zichorienfabriken be⸗ Beſondere Anerkennung zollte der 9 f ber, deren Hauptſitz die Schweiz und Holland iſt, hatten gt 1d ogen in der Folgezeit ihren Bedarf an Rohprodukten viel⸗ auch den großen 3 des eee Dr. 8 Effekten im Nominalwert von 160 000 Reichsmark insge⸗ ache ſach aus Belgien und Holland. Die Beſtrebungen der heu⸗ kel 579 des Stadtälteſten Meier um das naſſauiſche Hand: ſamt in ihrem Beſitz. Die Hintermänner der Schieber be⸗ 1 8 tigen Regierung zielen darauf ab, auch dieſes Gebiet nicht[ werk. finden ſich außerhalb Deutſchlands in Sicherheit. Die feſt⸗ Lor brach liegen zu laſſen; es wird geplant, den Zichorienanbau genommenen Gauner wurden dem Richter vorgeführt, der f. f beide in jenen Gegenden zu fördern, wo er früher betrieben wurde. Es iſt vorgeſehen, Anbau⸗Vereinigungen ins Leben zu rufen und durch vertragliche Abſchlüſſe mit den Verarbeitungs⸗ abriken Erzeugung und Abſatz ſicherzuſtellen. Zichorie wurde üher hauptſächlich in den weſtlich von Freiburg gelegenen Marchgemeinden angepflanzt, ſodann auch am öſtlichen Kai⸗ ſerſtuhl und Tuniberg, ſowie im unteren Breisgau bis unter⸗ halb Lahr. Gewerbeverein für Naſſau aufgelöſt Prãſident Friton Ehrenmeiſter des naſſauiſchen Handwerks. e Wiesbaden, 29. März. Der Gewerbeverein für Naſ⸗ ſau hat ſich nach 90jähriger Tätigkeit für den gewerblichen Aufgaben in Zukunft von anderen Stellen übernommen würden. 5 Die Tätigkeit des Gewerbevereins hat ſich in den 90 Jahren ſeines Beſtehens ſtets zum Vor⸗ teil von Handwerk, Handel und Gewerbe und insbeſondere ſegensreich für den Nachwuchs ausgewirkt. Der Gewerbe⸗ verein ſei nicht überlebt, ebenſowenig ſei die Liquidation als eine Bankrotterklärung zu werten.. g Dieſer Auffaſſung verlieh auch der erſchienene Reichs⸗ handwerksführer Schmidt beredten Ausdruck; die ruhm⸗ Oberheſſiſcher Provinzialtag Gießen. Der Provinzialtag der Provinz Oberheſſen hielt unter dem Vorſitz des Kreisdirektors Kloſtermann⸗Gießen ſeine ordentliche Jahrestagung ab. Kreisdirektor Kloſter⸗ mann widmete zunächſt dem in den Ruheſtand getretenen Provinzialdirektor Gräf Worte des Dankes und der Aner⸗ kennung für ſein Wirken an der Spitze der oberheſſiſchen Provinzialverwaltung. Die geſamte Tagesordnung wurde ohne Ausſprache en bloc erledigt und alle Beſchlüſſe ein⸗ ſtimmig gefaßt. Der Rechnungsabſchluß vom Rechnungs⸗ jahr 1932 ſchließt in der Betriebsrechnung mit rund 4872 000 Mark Einnahmen und rund 4629 000 Mark Aus⸗ gaben ab, ſo daß ſich ein Rechnungsreſt von rund 243 000 Mark ergibt. Die Vermögensrechnung verzeichnet einen Hier muß die Provinz Oberheſſen einen Zuſchuß von 1 409 000 Mark leiſten. Die Schulden der Provinz Ober⸗ heſſen belaufen ſich nach dem Bericht des Kreisdirektors auf rund 5 580 000 Mark, wozu noch die von der Provinz zu tragenden Koſten der Arbeitsbeſchaffung des Jahres 1933 kommen. Die Finanzlage der Provinz iſt in vermö⸗ gensrechtlicher Hinſicht durchaus geſund; abgeſehen von Straßenſchulden hat die Provinz keinerlei kurzfriſtige Schulden. Auch die wirtſchaftlichen Betriebe der Provinz können als durchaus geſund bezeichnet werden. gegen ſie Haftbefehl erlaſſen hat. Tödlicher Verkehrsunfall bei Worms. Worms, 30. März. Am Donnerstag nachmittag iſt auf der Landſtraße nach Bobenheim in der Nähe der Siedlung Rohrlache das 8 jährige Söhnchen des Schreiners Hermann Noske von einem Perſonenkraftwagen, der aus der Rich⸗ tung Bobenheim gefahren kam, erfaßt und derart verletzt worden, daß es auf der Stelle tot war. Der Junge ſoll ver⸗ ſucht haben, vor dem herannahenden Auto über die Straße zu ſpringen. Millionenbetrüger Inſulls Flucht. Sofia, 31. März. Nach einem von der bulgariſchen Ha⸗ ö. g 1 0 4 2 5 7; 1 Mittelſtand im Bezirk des ehemaligen Herzogtums Naſſau Rechnungsreſt von rund 445 000 Mark einſchließlich des enbehörde aufgenommenen Funkſpruch nähert ſich der grie⸗ im Zuge der Neuordnung des handwerklichen Organiſa⸗ Rechnungsreſtes der Betriebsrechnung. 4 55 5 en A e tionsweſens aufgelöſt. Zu der letzten nach Limburg einbe⸗ Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934 verzeich⸗ Millionenbetrüger Samuel Inſull an Bord der bulgariſchen rufenen außerordentlichen Hauptverſammlung waren die net in Einnahmen und Ausgaben rund 3 535 000 Mark ge⸗ Küſte Wie von zuſtändiger Stelle erklärt wird, haben ſämt⸗ Vertreter von etwa 200 angeſchloſſenen Organiſationen er⸗ genüber 4053 000 Mark im Vorjahre. Für den Straßen⸗ liche bulgariſchen Polizeiſtationen längs der Schwarzen ſchienen. Präſident Friton⸗Wiesbaden gab einen Rückblick unterhaltungsvoranſchlag iſt eine Ausgabe von 2 080 000[ Meer⸗Küſte den Befehl erhalten Inſull im Falle des Betre⸗ 1 auf die verdienſtvolle Tradition des Gewerbevereins, deſſen Mark gegenüber 2 579 000 Mark im Vorjahre vorgeſehen. tens bulgariſchen Bodens zu verhaften. Dieſen Befehl gab der Innenminiſter auf die Vorſtellungen hin aus, die der amerikaniſche Geſchäftsträger im Außenminſterum Don⸗ nerstagnachmittag erhob, wobei er die bulgariſche Regle⸗ rung erſuchte. Inſull auf Grund des zwichen beiden Län⸗ dern beſtehenden Gerichtshilfeabkommens im Falle der Landung zu verhaften und auszuliefern. Dein Kauf ſchafft anderen Arbeit, dadurch dienſt Du auch Dir ſelbſt. C ͥ ĩ;v yy dd.( 7 G II.. T TT Der geehrten Einwohnerſchaft, Freunden, Nachbarn 8 und Bekannten, ſowie den titl. hieſigen Vereinen die 8 erg. Mitteilung, daß wir das altbekannte 7 * 50 17 1 f übernommen haben. Es wird unſer eifrigſtes ſein, unſere werten Gäſt reell und aufmerkſam zu gutgentiegte Weine Führung einer gute u. empfehlen wir einen bürgerl. Mittag- u. 2 N Wehrverbänden Den werten Vereinen und unſere Lokalitäten mit großem Saale zur Abhaltung von Vereins- und Partei-Veranſtaltungen beſtens empfohlen. Um freundliche bittend, zeichnen wir Unterſtützung unſeres Un mit deutſchem Gri Georg Rnann u. Beſondere Sorgfalt legen wir auf Uulrischans- Uebernahme l. FmIenung Der titl. Einwohnerſchaft, meinen Gäſten und Bekannten ſowie der werten Nachbarſchaft z. gefl. Kenntnis, daßichdas dastnaus Zur Krone übernommen habe. Getränke u. bekannt gute Küche iſt beſtens geſorgt. Gut bürgerlicher Mittag- u. Abendtiſch Für 1a Ge⸗ 5 Um geneigten Zuſpruch bittet Bekanntmachung! Unſerer werten Kundſchaft zur gefl. Kennt⸗ nis, daß ſich unjere Büroräume ab 1. April 1934 5 1 2 Frau gane Fleger. f f 94 Gaus Beſtreben. 2. Abolj Hitlerjtraße 24 Schuchmann) e jederzeit bedienen. und die n Küche lbendtiſch. halten wir ternehmens 15 Frau Viernheim, 5 4 8 Ihre Verlobung zeigen an Mala teckmcmnn o Ccſineicle — befinden. Vioiernheimer Kreditverein e. G. m. b. H. Friſchmelken de Zloge zu verkaufrn. Weinheimer⸗ ſtraße 69. 8 Ostern 1934 Heſſſſce Bauernſchuft Et. Beſchluß des Güterausſchuſſes ſtellt die Bauernſchaft den zweiten und dritten Fuhrmann für die gemeinheitlichen Fuhren. Alle Landwirte, die ſich an den gemeinheitlichen Fuhren beteiligen wollen, müſſen ſich am Oſtermontag, 1 Ahr nach⸗ mittags in der„Burg Windeck“ zur Vertrags⸗ verpflichtung einfinden. Als Führer der Ortsbauernſchaft wurde mir von höherer Stelle der Vorwurf gemacht, daß verſchie⸗ dene Mitglieder für das Stöcke⸗Heimfahren von der Autobahn unangebrachte Preiſe von den arbeits⸗ loſen Volksgenoſſen fordern. Ich erachte eine Ver⸗ gütung von RM. 4.— pro Fuhre für angemeſſen und für beide Teile erträglich. Alſo in Zukunft etwas mehr ſoziales Verſtändnis, Berufs genoſſen! Noos, Ortsbauernführer. ee eee eee gasthaus zum„Rebstock“ Angenehmes Verkehrslokal für jedermann.— Zentrale Lage.— Samstags und Sonntags Spielgelegenheit! Aeber die Feiertage ſowie auch fernerhin empfehle ich der geehrten Einwohner— ſchaft meine gemütliche bürgerliche Gaſtſtätte. Verabreicht Oſterbock werden: Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen ulse Manclel 2 nl Melclnen Viernheim, Ostern 1934 Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Arbeitsbeſchaffung. Der 1. Transport nach Hannover geht am abends hier ab. Sämtliche Maurer und Zimmerer (auch einige Bauhilfsarbeiter), die ſich gemeldet haben, müſſen ſich Dienstag, den 3. April, vorm. 8 Ahr beim Arbeits⸗ amt einfinden, wo Architekt Winkenbach weitere Informationen gibt. Statt Narten! Als Derlobte grüßen Dorothea Winbenbach Haus Simon Diernheim, Oſtern 1934 Bürgermeisterei Viernheim Bechtel Betr.: Die Erhebung einer Gemeindebier⸗ ſteuer in der Gemeinde Viernheim im Nechnungsjahr 1934. Das Kreisamt Heppenheim hat auf Grund des§ 2 Abſatz 1 der Verordnung des Geſamt⸗ miniſteriums zur Sicherung der Haushalte von Gemeinden pp. vom 25. September 1931(Reg. Bl. S. 175) angeordnet, daß die Gemeindebier⸗ ſteuer in der Gemeinde Viernheim in der ſeit— herigen Weiſe und mit den ſeitherigen Sätzen aus der heimiſchen Brauerei Kühner. Gutgepflegte Rhein-, Pfalz⸗ Mund Moſelweine.— Speiſen nach Wunſch. Rari Lambertn Tum„draunaus“ zum Zimmer Ueber die Oſterfeiertage bringe e ich mein Lokal in empfehlende Er⸗ 0 l innerung. Zum Ausſchank gelangt Gg. Thomas das wohlbekömmliche Goetheſtraße 13 Bockbier aus der hieſigen Brauerei Zu einem Beſuche ladet freundlichſt ein drennholz Statt Karten! Als Verlobte grüßen atlii ud len Mica M Viernheim, Ostern 1934 Kühner.— Zum Beſuche lade trocken, kurzge⸗ ſchnitten zu verkaufen Wunderie Holzſtraße 5 durch injerieren Erjolg höfl ein die Wirtin. Wer kaufen kann, der kaufe Wer jetzt kauft, der mindert die Arbeitsloſigkeit! Statt Rarten! Nanchen Winkbenbach Peter Nempf Verlobte Diernheim, Oſtern 1934 Statt Narten! Als Derlobte grüßen Eliſabeth Weinlein Alois Siegel Viernheim Heddesheim Oſtern 1934 Die amtliche Ablöſungsplakette und Gedenkmünze der Reichsführung des Winterhilfswerks wird an diejenigen Volksgenoſſen verausgabt, deren freiwillige Ab⸗ züge vom Märzgehalt am Ultimo März erfolgen. Die Plakette kann auch von denjenigen Volksgenoſſen erworben werden, die nachträglich Opfer für den Kampf gegen Hunger und Kälte bringen wollen. Die ſelbe iſt bei den örtlichen Dien ſtellen der N. S. V. erhältlich. der Mahnruf an Alle: Werdet Mitglieo der A. S.⸗V. eee im Nj. 1934 weitererhoben wird. Viernheim, den 29. März 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel. Vereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Sams⸗ kag abend 8.15 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Sängereinheit. Heute Abend 8.30 Uhr Sing ſtunde. Kein Sänger fehle. Der Vorſitzende. M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde Gärtner, Vorſitzender. Di. e. V. Am Oſtermontag großes Fuß⸗ balltreffen auf dem DiͤK.⸗Stadion gegen Sportvgg. Amicitia um halb 4 Uhr. Vor⸗ ſpiel: Jugend 2 Uhr. 1. Handballelf in Herrnsheim.(Alles Nähere im Schaukaſten). Turnverein von 1893. Hoferſpiel. Proben: Oſterſonntag nachm. 3 Uhr Uebung des ganzen Spiels— auch Geſänge— auf der Natur⸗ bühne; bei Regenwetter im Karpfen. Sämt⸗ liche Teilnehmer ſind verpflichtet, pünktlich zu erſcheinen. Die Leitung. Sportvereinigung Amieitia Viernheim. Sportprogramm für Oſtern— 1. Feiertag: 1. Fuß⸗ und Handballmannſchaft Propaganda⸗ kommenden Dienstag, den 3. April 1934 Unlon-Flim- Palast Der große Erfolg auf heute Samstag verlängert! „Das Ringen um Verdun“ Jeder Deutſche muß dieſes Tatſachenwerk ſehen. Heute wird nochmals ein volles Haus erwartet 1. Vorſtellung 7,45, 2. Vorſtellung 9,15 Uhr ds. a Is., Welt ſpricht. UoNEI e — ee, e a 0„ 2 1 1 Ethel und Lionel Barrymore. an ſich riß, ſoſort nach Mannheim vorſtellungen. „Das Ringen um Verdun“. d 0 b 1 , , — N ul, 2 , Anſer herrlicher Oſterfeſt⸗Spielplan! Ab Oſter⸗Sonntag und Oſter⸗Montag Anſchließend Mannheim der neueſte Großtonfilm ein Meiſterwerk, von dem die ganze 5 7 9 22 , 7 7 „ 2 9 ,, ,,, . s 70 RosSsLaNds Die berühmteſten Schauspieler der Welt, John, Ein Film, der die Pracht des Zarenreiches, die tiefe Tragödie eines Menſchen, der das Beſte für ſein Land wollte, wiedererſtehen läßt. Die Gewiſſenloſig⸗ keit eines Dämons, der die Zügel der Regierung und ein Weltreich ins Verderben führt. Dieſer Film konnte nur mit ungeheuren Produktionsmitteln geſtaltet werden. Ein Film, wie ſie ihn noch nie geſehen haben und darum ſehen müſſen. Es iſt eine ganz große Leiſtung, dieſen Großfilm den hieſigen Filmfreunden zu zeigen. Das entzük⸗ kende Vorprogramm: 1. Charly, d. kleine Tarzan, 2. Dick u. Dof— ſei ein Mann 3. Am Rappenſee. Verſäumen Sie nicht den allerneueſten Spielplan d. Is. Beginn an den Feiertagen: 1. Vorſtellung. 7,30, 2. Vor⸗ ſtellung 9,15 Uhr. Auf Oſtern große Zugend⸗ Der gewaltigſte Krigsfilm: Die tote Stadt, Tarzan, Sei ein Mann. Rappenſee. Schafft Kraft u. Freude uſw.— Eltern, ſchickt Eure Kinder zu Verdun. Der geſamten Einwoh⸗ nerſchaft ein„Frohes Oſterfeſt!“ 8 1 9 9 0 7 2 4 . 8. 4 ſpiele gegen Turnerſchaft Käfertal. Abfahrt per Rad 2 Uhr für Handballer und 3 Uhr für Fußballer an der Gambrinushalle.— 2. Feiertag 1. Mannſchaft gegen DJK. Viern⸗ heim auf dem DiK.⸗Stadion. Beginn 3.30 Uhr. Vorſpiel Jugendmannſchaften. 2. Mann⸗ ſchaft in Gernsheim. Abfahrt per Rad 11.30 Uhr ab Lokal. Handballer in Siedelsbrunn. Abfahrt per Auto halb 1 Uhr ab Lokal. Die A.-H. Mannſchaft ſpielt nachmittags 2.30 Uhr gegen Polizei Karlsruhe auf dem Waldſport⸗ platz. Zu dieſen Spielen laden wir unſerege⸗ ſchätzten Sportfreunde herzlich ein. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Viernheim. Handball: Sonntag, den 1. April 1934 Freundſchaftsſpiele auf dem Waldſportplatz. TV. Vi Viernheim 1.— Reichsbahnturnverein 1. Beginn 2.30 Uhr. Viernheim 2.— Reichs⸗ bahnturnverein 2., 1.30 Uhr. Viernheim 1. Schüler— Reichsbahnturnverein 1 Schäler, 3.30 Uhr. Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind im Aushängekaſten erſichtlich. Die Spielleitung. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Oſtermontag, nachm. 2 Uhr, findet in Rim⸗ bach die Kreisverſammlung ſtatt. Die Mit⸗ glieder(ſowie die Frauengruppe) werden von A. Bauermeister u Fine I GEHRDEGNIEN FDA Die Wahrheit über das Schicksal der letzten Zarin beginnt jetzt in der Süddeutschen herzlichſt eingeladen. Treffpunkt Kapelle Wein⸗ heimerweg, Abfahrt halb 1 Uhr. Der Vorſitzende. Treue um Treue! Die NSW. kämpft für Euch! Werdet Mitglieder! e — — ee eee eee eee begegne 0 550 N An ele, zl, U näre Luhe 7 wel 0 blen 1 die 0 bel faust Au⸗ matweſt bereit auf eine der Ml entlang Stfahre offt ments 5 Ausruf 40 Aut der li dann de Männer, Uterge Anweiſl halb des Streles drei Na Reiche fort gete In Voffeng de nach des Jer geweſen wen er Zu 5 leute al deſechne Zeugen wandte Fall ha ſe Wen beranla aufnahr bean nerzeit auf die Nat Verteid Verfah aus. E vereidig rauſhin der ziſten er ob er ſi rung de Im wei und die ſeltig zu fällt wu Aus! 57 1 15 gehörige he Li Reichein en 0 ch ei Reich u ben. Auf ehemals Profeſſor maligen Hertz Kurt R Reſoßen, Staatsar Zuge worden. der dent lienangel votbehal N Samstag, den 31. März Vier nheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Zwei Monate Arreſt mit Bewährungsfriſt für den Mord an dem Keichswehrſoldaten Schumacher! . Innsbruck, 31. März. Am Freitag begann vor dem Schöffengericht des Land- gerichts der Prozeß gegen den heimatwehrmann Anton Strele, der am 23. November vorigen Jahres in der Nähe von Salzburg den Reichswehrſoldaten Schumacher aus Nürnberg erſchoſſen hatte. Der Prozeß, für den mehrere Tage vorgeſehen waren, endete überraſchender Weiſe ſchon am erſten Verhandlungstag mit der Verurteilung Streies zu zwei Monaten ſtrengem Arreſt mit zweijähriger Bewäh⸗- rungsfriſt. Obwohl die Leiche des erſchoſſenen Reichswehr⸗ ſoldaten auf deutſchem Gebiet lag, ein Grenzübertrikt alſo nicht ſtattgefunden hatte, heißt es in der Arteilsbegründung, 3 übers annte Aufregung Streles zur Zeik der Tat habe berückſichtigt werden müſſen. Daher ſei das Milde⸗ rungsrecht zur Anwendung gekommen, wenn auch in der Lage, in der ſich Strele befand, keine Berechtigung gegeben geweſen ſei, die drei Schüſſe abzugeben. Gegen das Straf- ausmaß und die bedingte Verurteilung hat der Staatsan- walt Berufung eingelegt. Aus dem Prozeßverlauf iſt hervorzuheben, daß der Hei⸗ matwehrmann Strele als Gendarmerieaſſiſtenzmann die öſterreichiſche Grenzpatrouille führte, die am 23. November auf eine deutſche Gruppe von Skifahrern traf. Wie es in der Anklageſchrift heißt, habe Strele angenommen, daß ſie entlang der Grenze abzuſteigen begonnen habe. Bei dieſer Skifahrergruppe handelte es ſich bekanntlich um zwei Un⸗ teroffiziere und 21 Mann des bayeriſchen Infanterieregk⸗ ments 21, die auf deutſchem Boden und ohne militäriſche Ausrüſtung und Waffen eine Laufübung abgehalten hatten. Die Anklageſchrift behauptet dann, daß einzelne Mitglieder der Skifahrergruppe„Heil Hitler“ gerufen hätten und daß dann der Angeklagte Strele gemeint habe. SA oder Ss⸗ Männer vor ſich zu haben. Darauf hat Strele ſeinen beiden Untergebenen, den Hilfspoliziſten Schallhart und Printzner Anweiſung gegeben, das Feuer auf das Latſchenfeld unter⸗ halb des Grenzſteins Weſt zu eröffnen. Jeder der Begleiter Streles feuerte dann einen Schuß ab, während Strele ſelbſt drei Mal ſchoß. Durch einen dieſer Schüſſe wurde der Reichswehrſoldat Schumacher in den Kopf getroffen und ſo⸗ fort getötet. In der Anklageſchrift wird weiter feſtgeſtellt, daß der Waffengebrauch weder nach dem Gendarmeriegeſetz noch nach der Dienſtinſtruktion gerechtfertigt war. Die Erteilung des Feuerbefehls und die Abgabe der Schüſſe ſei fahrläſſig geweſen, da Strele ſich vorher hätte vergewiſſern müſſen, wen er in Wirklichkeit vor ſich hatte. Zu Beginn der Verhandlung, der zahlreiche Heimatwehr⸗ leute als Zuhörer beiwohnten, ſtellte der Verteidiger, Dr. Jeſechnagg, den Antrag, die beiden Begleiter Streles als Zeugen zu vernehmen. Der Staatsanwalt, Dr. Huber, wandte ſich gegen dieſen Antrag mit der Begründung, der Fall habe am Donnerstag in letzter Minute eine unerwarte⸗ te Wendung genommen, ſo daß ſich die Staatsanwaltſchaft veranlaßt ſehe, nach Schluß der Verhandlung die Wieder⸗ aufnahme des Verfahrens gegen Schallhart und Pritzner zu beantragen. Die Unterſuchung gegen dieſe Beiden war ſei⸗ nerzeit eingeſtellt worden mit der Begründung, daß ſie nur auf dienſtlichen Befehl geſchoſſen hätten. Nach kurzer Beratung gab das Gericht dem Antrag des Verteidigers ſtatt und erklärte, die Wiederaufnahme des Verfahrens ſchließe die vorläufige Zeugenvernehmung nicht aus. Schallhart und Pritzner wurden jedoch lediglich un⸗ vereidigt vernommen. Der Staatsanwalt behielt ſich da⸗ rauſhin die Anmeldung der Nichtigkeitsbeſchwerde vor. Der Angeklagte Strele, der in Uniform eines Hilfspoll⸗ ziſten erſchienen war, verneinte die Frage des Vorſitzenden, ob er ſich ſchuldig bekenne. Er gab nochmals eine Schilde⸗ rung des Vorfalls und blieb bei ſeiner früheren Ausſage. Im weiteren Prozeßverlauf ſuchten der Angeklagte Strele und die Hilfspoliziſten Schallhart und Pritzner ſich gegen⸗ ſeitig zu entlaſten, worauf das bereits mitgeteilte Urteil ge⸗ källt wurde. Aus der Volksgemeinſchaſt ausgeſtoßen 37 Volksverrälern die Staaksangehörigkeit aberkannk. 1 Berlin, 30. März. Nachdem am 23. Auguſt 1933 33 deutſchen Staatsan- gehörigen wegen landesverräteriſcher Betätigung die deut- ſche Siaatsangehörigkeit aberkannt worden war, hat der Reichsinnenminiſter wieder 37 Reichsangehörige der deutl⸗ 3 Staatsangehörigkeit für verluſlig erklärt. weil ſie urch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zue Treue gegen Reich und Volk verſtößt, die deutſche Belange geſchädigt haben. Auf der Liſte der Ausgeſtoßenen befinden ſich zahlreiche ehemals in Deutſchland ſehr bekannte Perſonen, vor allem Profeſſor Dr. Albert Einſtein und die geflüchteten ehe⸗ maligen ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Hertz, Toni Sender und Max Seydewitz, ſowie Dr. Kurt Roſenfeld. Weiter befindet ſich unter den Aus⸗ geſtoßenen die Ehefrau Waltraud des Max Hölz, dem die Staatsangehörigkeit bereiets früher aberkannt war. Zugleich iſt das Vermögen der Perſonen beſchlagnahmt worden. Die Entſcheidung darüber, inwieweit der Verluſt der deutſchen Staatsangehörigkeit ſonſt noch auf Fami⸗ lienangehörige auszudehnen iſt, hat ſich der Innenminiſter vorbehalten. Das Sprengſtoffattentat Anter den Linden Noch keine Aufklärung des verbrecheriſchen Anſchlags. Auf den Säulenanſchlag, in dem der Polizeipräſident eine Belohnung von 30 000 Reichsmark für Fingerzeige aue dem Publikum ausgeſetzt hat, die zur Aufklärung des Sprengſtoffanſchlags„Unter den Linden“ führen, ſind der Behörde zahlreiche Mitteilungen zugegangen, die zurzeit noch eingehend geprüft werden. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen iſt mit dem Wurf der Stielhandgranate ein An⸗ ſchlag auf eine beſtimmte Perſon, die um jene Zeit die Straße„Unter den Linden“ paſſiert hätte, offenbar nicht bezweckt geweſen Insbeſondere hat der Anſchlag offen⸗ ſichtlich nicht dem Fahrgaſt der durch die Exploſion beſchä⸗ digten Autodroſchke gegolten Bei der Gemeingefährlichkett des Verbrechens richtet der Polizeipräſident an die Einwoh⸗ nerſchaft erneut die Bitte, die Nachforſchungen der Polizet auch weiterhin durch Mitteilungen und Fingerzeige rege zu unterſtützen. dellerreichiſches Schanzurteil Hilfe für Oeſchelbronn Ein Aufruf der badiſchen Regierung. Karlsruhe, 31. März. Die badiſche Regierung veröffentlicht folgenden Aufruf: Für die durch den Großbrand in Oeſchelbronn am 10. September 1933 ſchwer Getroffenen ſind aus allen Teilen des Reiches in dankenswerter Weiſe erhebliche Spenden eingegangen; trotzdem reichen ſie bei weitem nicht aus, um die ungeheuren Schäden zu decken. Die meiſten der durch den Brand zerſtörten Ortsteile waren unhygieniſch eng zu⸗ ſammengebaut, die Häuſer alt und teilweiſe ungeſund. Viele Brandgeſchädigte müſſen außerhalb des bisherigen Ortes neu, geſünder und beſſer angeſiedelt werden. Zahlreiche Gebäudereſte an den Brandſtätten können deshalb nicht mehr zum Wiederaufbau verwendet werden, und es ent⸗ ſtehen große Aufwendungen für die neuen Bauplätze, für 157 Neuanlage von Straßen, Waſſerleitungen und Kanali⸗ ation. Die Beſchaffung der Einrichtungsgegenſtände für über 80 Haushaltungen erfordern große Mittel. Es ergeht des⸗ halb nochmals die dringende und herzliche Bitte an alle Volksgenoſſen, erneut zur Linderung der großen Not beizu⸗ tragen. Spenden bitten wir an die Städtiſche Sparkaſſe Karlsruhe, Girokonto Nummer 5500 zu überweiſen. Karlsruhe, Oſtern 1934. Der Reichsſtatthalter gez. Robert Wagner Der Miniſter des Innern gez. Pflaumer Der Keichskommiſſar für Siedlungsweſen. Berlin, 31. März. Ueber die Beſtellung des Reichskom⸗ miſſars für das Siedlungsweſen wird ein Erlaß bekanntge⸗ geben, wonach der Geſchäftsbereich des Reichskommiſſars, der vom Reichskanzler ernannt wird, alle Aufgaben der Siedlung mit Ausnahme der Aufgaben umfaßt, die dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hinſicht⸗ lich der Neubildung des deutſchen Bauerntums zeſtehen. Die neue Reichsſchlachtſteuer Vereinheiklichung der Schlachtſteuer der Länder. Berlin, 30. März. Im Reichsgeſetzblatt wurde jetzt das vor einigen Tagen vom Reichskabinett beſchloſſene Schlachtſteuergeſetz ver⸗ öffentlicht. Das Geſetz iſt eine der erſten Maßnahmen im Rahmen der Steuerreform. Es bezweckt, die ſtark vonein— ander abweichenden Schlachtſteuern der deutſchen Länder durch eine einheitliche Steuer des Deutſchen Reiches zu er⸗ ſetzen. Das Aufkommen an Schlachtſteuer wird den Län⸗ dern zufließen. Der jährliche Geſamtrohertrag der Länder⸗ ſchlachtſteuer beträgt rund 200 Millionen Reichsmark. Das neue Geſetz bringt für Rindvieh(mit Ausnahme der Kühe) Steuerſätze geſtaffelt nach Lebendgewicht von 4 bis 22 Reichsmark, für eine Kuh von 7 Reichsmark, für ein Schwein ab 40 kg Lebendgewicht 9 Reichsmark(Schweine bis zu 40 kg Lebendgewicht ſind ſteuerfrez), für ein Schaf av 20 kg 2 Reichsmark(bis 20 kg ſteuerfrei). Kälber mit Le⸗ bendgewicht von weniger als 40 kg ſind ſteuerfrei. Die Steuerſätze des Kindviehtarifs liegen erheblich unter dem Durchſchnitt der Länderſteuerſätze. Dieſe Senkung ſoll dem Kindviehmarkt, der gegenwärtig beſonders nokleidend iſt, eine Erleichterung bringen. Weitere Vergünſtigungen für die Landwirkſchaft ſollen in den Durchführungsbeſtimmun⸗ gen ihre Regelung finden. Um den Uebergang zur Reichsſchlachtſteuer zu erleich⸗ tern, ſoll das Schlachtſteuergeſetz, das am 1. Mai 1934 in Kraft tritt, bis auf weiteres nach den in jedem Lande bisher geltenden Verfahren bei der Erhebung der Steuer durch— geführt werden. Tſchechiſches Terrorurteil. In dem Prozeß vor dem Brünner Kreisſtrafgericht gegen den ehemaligen Hochſchüler Baier, der wegen Teilnahme an der VDA.⸗ Tagung in Paſſau des Verbrechens der Vorbereitung von Anſchlä— gen gegen die tſchechoſlowakiſche Republik angeklagt war, wurde Baier wegen„Unterſtützung ſtaatsfeindlicher Vereinigungen“ zu 6 Monaten ſtrengem Arreſt und 500 Kronen Geldſtrafe verurteilt. Frühlingseinzug im Glottertal Zuerſt kommt die Nation! Gedanken zu Bismarcks Geburkstag. Der 1. April, der 119. Geburtstag des Altreichskanzlers Otto von Bismarck, iſt für das deutſche Volk ein An⸗ laß, mit ganz beſonderer Verehrung und Dankbarkeit des großen Staatsmannes zu gedenken, deſſen ureigenſtes Werk die Einigung der deutſchen Stämme im Reich einſt war. Allein ſeiner überlegenen ſtaatsmänniſchen Klugheit war es zu danken, daß die Wälle von Hinderniſſen aus dem Wege geräumt wurden, die ſich vor dem von ihm mit eiſerner Energie verfolgten Ziele immer wieder und von allen Seiten auftürmten. Das deutſche Volk hat um ſo mehr Anlaß, Bis⸗ marcks zu gedenken, als es jetzt ſelbſt wieder mitten in einem gewaltigen Erneuerungsprozeß ſteht, inmitten einer geiſtigen Wiedergeburt des Reiches im Sinne der nationalſoziali— ſtiſchen Idee, die ſich in vielen Punkten mit der Gedanken— welt des eiſernen Kanzlers deckt. Für die Auffaſſung des Kanzlers von ſeiner Stellung gegenüber Volk und Staat und Verfaſſung ſind die Worte bezeichnend und für jeden Staatsmann richtunggebend, die der Altkanzler am 24. Februar 1881 im Reichstag geſprochen hat:„Für mich hat immer nur ein einziger Kompaß, ein einziger Polarſtern, nach dem ich ſteuere, beſtanden: Salus publica(Das Wohl des Volkes). Ich habe von An⸗ fang meiner Tätigkeit an vielleicht oft raſch und unbeſon⸗ nen gehandelt, aber wenn ich Zeit hatte, darüber nachzuden⸗ ken, mich immer der Frage untergeordnet: Was iſt für mein Vaterland, was iſt— ſolange ich in Preußen war—, für meine Dynaſtie, und heutzutage, was iſt für die deutſche Na⸗ tion das Nützliche, das Zweckmäßige, das Richtige? Doktrinär bin ich in meinem Leben nicht geweſen, alle Syſteme, durch die Parteien ſich getrennt und gebunden fühlen, kommen für mich in zweiter Linie— In erſter Linie kommtdie Nation, ihre Stellungnahme nach außen, ihre Selbſtän⸗ digkeit, unſere Organiſation in der Weiſe, daß wir als große Nation in der Welt frei atmen können...“ Es ſind nur wenige Worte Bismarcks, die wir zitierten, aber jeder Deutſche, der ſtaatspolitiſch denken lernen will, findet gerade in den Aeußerungen Bismarcks eine unend— liche Fülle grundlegender Sätze, die die zeitloſe Gültigkeit des Genialen haben. Aufruf zur Hitlerſpende Appell des Reichsbauernführers. Der Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft, R. Walther Darré, hat folgenden Aufruf zur Hitlerſpende 1934 erlaſſen: „100 000 SA.⸗ und SS.⸗Männer konnten im Vorjahre durch die Hitlerſpende der deutſchen Bauern für einige Wochen Erholung auf dem Lande finden. Wenn ſich hierin ſchon die ſtarke Verbun— denheit der deutſchen Bauern mit Adolf Hitlers treueſten Kämpfern gezeigt hat, ſo dürfen wir erwarten, daß heute die deutſchen Bauern und Landwirte dem Führer, der ihnen in dieſer kurzen Zeit Hof und Exiſtenz geſichert hat, ihre Dankesſchuld dadurch beweiſen, daß ſie auch in dieſem Jahre eine noch größere Zahl von kampferprob⸗ ten SA.⸗ und SS.⸗Männern für eine oder einige Wochen in ihr Haus aufnehmen. Geld hat der Bauer nicht, aber wir wollen un⸗ ſeren treueſten Blutsbrüdern und Mitkämpfern aus den Städten Erholung ſpenden von ihrer ſchweren Arbeit innerhalb dumpfer, rauchiger Stadtmauern. Bauern und Landwirte! Beweiſt unſerem Führer eure Hilfs— bereitſchaft. Meldet dem Ortsbauernführer, wieviele Männer und für welche Zeit ihr in eurem Hauſe aufnehmen könnt. Die Mel⸗ dungen werden von den Kreisbauernführern geſammelt und an die Landesbauernführer weitergegeben. Die Verteilung der SA. und SS.⸗Männer auf die einzelnen Freiſtellen wird durch die S A.⸗Führung geregelt.“ Die Marktregelung für Eier Inkrafttreten der neuen Beſtimmungen. Mit dem 1. April 1934 tritt die neue Marktregelung über die Erfaſſung und den Verkehr mit Hühnereiern für das ganze Reichsgebiet in Kraft. Mit den neuen Beſtimmungen tritt auch der Uebernahmeſchein A für Inlandseier in Gel⸗ tung. Kennzeichnungsſtellen und ſtandardiſierungsberechtigte Einzelerzeuger haben den Uebernahmeſchein A bei der Reichsſtelle für Eier anzufordern. und zwar zunächſt für den vorausſichtlichen Eierabſatz in einer Monatsfriſt. Grundſätz⸗ lich dürfen die genehmigten Uebernahmeſcheine erſt ausge⸗ händigt werden, wenn der Gebührenbetrag von 1 RM für 100 Kilogramm Eier bzw. 0,06 Rpf. je Ei geleiſtet iſt. Von nun ab ſind zum Eieraufkauf nur die von Bezirksbeauftrag— ten beſtätigten Sammler berechtigt. Zur Regelung des Marktes ſind ſämtliche Eier bei den Sammelſtellen bzw. Kennzeichnungsſtellen abzuliefern. Befreit ſind von dieſer Ablieferung die Eier, die vom Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher abgeſetzt werden. Ein freies Aufkaufen von Eiern iſt nicht mehr ſtatthaft. Der Aufbau der Milchwirtſchaft Einheitliche Juſammenfaxung ſämtlicher milchwirkſchaft⸗ licher Organiſationen. Berlin, 30. März. In einer Verordnung des Keichsminiſters für Ernäh⸗ rung und Landwirkſchaft werden alle bisher auf Grund des Paragraph 38 des Reichsmilchgeſetzes und des Reichs- nährſtandgeſetzes erlaſſenen Verordnungen und Anordnun⸗ gen auf eine einheitliche geſetzliche Grundlage geſtelll. In Jukunft gliedert ſich der Aufbau der deutſchen Milchwirt⸗ eee und die Deutſche Milchwirkſchaftliche Ver⸗ einigung. Die Milchverſorgungsverbände werden untereinander zu Milchwirtſchaftsverbänden zuſammengeſchloſſen. Die Milchwirtſchaftsverbände wiederum werden zur Deutſchen Milchwirtſchaftlichen Vereinigung(Hauptvereinigung) zu⸗ ſammenegſchloſſen. Innerhalb jedes Milchwirtſchaftsver⸗ bandes werden die Betriebe, in denen Butter oder Käſe, die nicht im Betrieb ſelbſt erzeugt ſind, an Wiederverkäufer abgeſetzt werden, zur Wirtſchaftlichen Vereinigung der Butter⸗ oder Käſegroßverteiler(Großverteilervereinigung) vereinigt. Hierzu gehören auch die genoſſenſchafk⸗ lichen Abſatzorganiſationen für Butter und Käſe. Außerdem ſieht die Verordnung noch die Errichtung von Fachvereinigungen vor, die der Hauptverei⸗ nigung unmittelbar unterſtellt ſind. Alle Zuſammenſchlüſſe ſtehen unter der Aufſicht des Reichskommiſſars für die Vieh⸗, Milch⸗ und Fettwirtſchaft. Oſterbrief an die Weli In dieſen erſten Frühlingstagen erreicht mich, lieber Freund, Dein Brief aus fernem Land. Du erinnerſt mich daran, wie wir damals im Kriege in Kurland in den Stun— den der Ruhe, die uns das Oſterfeſt ſchenkte, gemeinſam die Frage nach der deutſchen Zukunft erörtert haben. Und Du ſtellſt heute wieder die Frage nach dem Schickſal der Heimat. Wenn es ſchon für Dich als Deutſchen ſchwer iſt, zu verſtehen, was dieſe Zeit für Deutſchland war, ſo kannſt Du ermeſſen, wie viel ſchwerer das für jene iſt, die nicht Blut von unſerem Blute ſind. Es iſt eine große Wandlung vorgegangen im Volke. Der Nationalſozialismus hatte geſiegt, und für die Unterlegenen galt es, die Konſequenzen zu ziehen. Sich nur mit den Din— gen abzufinden, war allerdings zu wenig. Notwendig war, ſich zurechtzufinden. Für den, der ehrlich gegen ſein Voll und ſich ſein wollte, war das gewiß nicht immer leicht, aber es war Pflicht. Und wenn jetzt nach rund einem Jahr die erſte Bilanz gezogen wird, ſo iſt eins vor allem andern ſicher: Niemals ſoll mit unſerem Willen das, was vergangen iſt, wiederkehren. Dieſe Lehre muß aus der Geſchichte des letzten Jahres gezogen werden: Nichts geht ohne Schuld zugrunde, und niemand ſiegt ohne innere Berechtigung. Sonſt hätte ja die Weltgeſchichte ihren Sinn verloren. Die Hoffnung auf eine„bürgerliche“ Politik iſt unwiederbringlich dahin, und das iſt gut ſo. Viele haben geglaubt, daß das Bürgertum dieſer Zeit noch eine geſchichtliche Aufgabe zu erfüllen hätte Dieſer Glaube iſt vorbei, das Bürgertum hat ſich dieſer Aufgabe ſelbſt entledigt, als die Bürger ſich in Intereſſen— tenhaufen ſammelten. Das Deutſchland von heute iſt keine Tyrannis, iſt kein Land der Reaktionäre und der Kriegshetzer. Patriotiſche Phraſen und nationaler Kitſch haben dort keine Stätte, wo die Liebe zum Land und zum Volk aus tiefſtem Herzen kommt. In ernſtem Sinnen und ſchwerer Arbeit wird um Geſtaltung gerungen. Wir haben aus der vergangenen Zeit gelernt, daß Verfaſſungen nicht abgeſchrieben werden kön— nen. Auch wenn man in beſtem Glauben handelt, kann man nicht einfach dort das Beſte nehmen, wo es zu haben iſt. Wir brauchen für unſer Reich die Verfaſſung, die eben ganz die unſere iſt. Sie muß unſerer Art und Raſſe im beſten Sinne entſprechen. muß unſerm Denken und Schaffen Raum geben. Löſungen müſſen ohne Vorurteil geſucht werden. Aber das Schwerſte und Wichtigſte wird zuerſt angefaßt: Wenn unſere Regierung den Millionen Arbeitsloſen wieder Arbeit gibt, ſo gibt ſie dem Leben dieſer Volksgenoſſen wieder Sinn. Du ſchreibſt, lieber Freund, von Deinen großen außen⸗ politiſchen Sorgen. Glaube mir, bei uns wird nicht roſenrot gemalt, damit wir uns an Illuſionen berauſchen. Deutſch— lands Kampf um Leben, Recht und Freiheit iſt der ſchwerſte Kampf. den es gibt. Er kann, ohne Krieg und Kriegsgeſchrei— nur gewonnen werden, wenn das Volk einig hinter der Füh— rung ſteht. Daß dem ſo iſt, das iſt das große Glück dieſes Jahres und die Hoffnung, die den Mut gibt, mit gutem Ge⸗ wiſſen weiterzukämpfen. Aus dieſem Gefühl und aus dieſer Einſicht heraus ſtehen auch heute die, die früher in anderen Lagern ſtanden, in der Gefolgſchaft des Führers, ohne daß ſie darum Konjunkturritter geworden wären. Wir ſitzen alle in einem Boot. Gerade, weil noch am Himmel die Sturmwolken ſtehen, iſt es unſere Pflicht, mit an⸗ zufaſſen in Gemeinſchaft mit denen, die mit dem beſten und ſtärkſten Willen und in heller Begeiſterung das neue Reich bauen. Von dieſer Arbeit darf ſich, drinnen oder draußen, kein Volksgenoſſe ausſchließen und keiner, der ſein Land liebt, wird ausgeſchloſſen ſein. Jeder hat ſeine Aufgaben, jeder ſeine Pflicht, Du in der Fremde, wir daheim. Wir alle haben ein Ziel: Das einige freie Deutſchland! . e Vom Erdenſtaub zu reinen, blauen Lüften Dringt weit der Blick in erſten Frühlingstagen, And höher ſteigt der mächt'ge Sonnenwagen, Die Erde ſehnt nach Blättern ſich und Düften, And heilige Geſchichten uns dann ſagen Was ſich geahnet in des Herzens Klüften. Er iſt erſtanden aus den Todesgrüften, And wie vergebens war der Menſchen Jagen, Ja, ſo erſtehk die Welt der Himmelsgaben. Mit jedem Jahre neu die fnoſpen brechen, And nichls iſt unſrer Liebe zu erhaben, Sie gibt uns alles in den Vonnebächen, 5 Die nach dem Eisgang Flur und Aug' durchgraben, Das Anſichtbarſte will zum Lichte ſprechen. Ludwig Achim von Arnim. Oeffentliche Arbeiten im Rhein⸗Main⸗Gebiet Aufruf des Rhein-Mainiſchen Induſtrie- und Handelstages. Vom Rhein-Mainiſchen Induſtrie- und Handelstag wurde in Berlin ein Aufruf herausgegeben, in dem es u. a. heißt: Das Jahr 1934 kann auf die unmittelbare öffent⸗ liche Arbeitsbeſchaffung noch keinesfalls verzichten. Es gilt, im rhein-mainiſchen Wirtſchaftsgebiet 1. die im Reinhardt⸗ Programm vorgeſehenen und durch„Oeffa“ und andere Kreditinſtitute genehmigten Arbeiten erfolgreich durchzu— führen. 2. Mit beſonderer Aufmerkſamkeit werden wir uns auch in dieſem Jahre den Straßenbauprojekten zuwenden müſſen. Der Bau der Main-Neckar-Bahn wird mit unverminderter Intenſität vorangetrieben, und die Ar— beiten für die Reichsautobahn Köln— Frankfurt am Main ſollen alsbald in Angriff genommen werden. Mit dem Fortſchreiten der Arbeiten an der Fertigſtellung der Auto— bahn werden wir dann allmählich darangehen müſſen, um die Autobahnachſe Mainz— Wiesbaden— Frankfurt Offen⸗ bach—Hanau-—Aſchaffenburg ein Netz von Zubringerſtra⸗ ßen ſpinnenartig herumzulegen. Neben dieſen größeren Verkehrsſtraßen iſt auch die Pflege kleinerer Durch- gangs- und ſonſtiger Zubringerſtraßen eine dringliche Aufgabe der Gegenwart. 3. Wir werden des weiteren umfangreiche Arbeitsmöglichkeiten durch ein groß— zügiges Siedlungsbauprogramm ſchaffen. Größere Beachtung aber als die unmittelbaren Arbeits— beſchaffungsmaßnahmen ſollten im Jahre 1934 die mittel⸗ baren Arbeitsbeſchaffungspläne beſitzen. Die bei dem Rhein-Mainiſchen Garantieverband gezeichnete Garantie in Höhe von 2,5 Millionen Mark, von der erſt etwa 300 000 Mark in Anſpruch genommen worden ſind, wird es ermöglichen, noch zahlreiche private Arbeitsbeſchaf⸗ fungsaufträge zu finanzieren. Der Rhein-Mainiſche Ga⸗ rantieverband ſoll dafür Sorge tragen, daß die Kreditge⸗ währung nach Richtlinien erfolgt, die die Perſönlichkeit des Kreditſuchenden, ſeine Anſtändigkeit und ſeine Fähigkeit in den Vordergrund ſtellen. Gleiche Grundſätze müſſen für die Kreditgewährung durch die Banken gelten. Irgendwelche peſſimiſtiſche Zu— rückhaltung iſt durchaus unangebracht. Hand in Hand mit der privaten Förderung der Arbeits⸗ beſchaffung aber wird die mittelbare öffentliche Arbeitsbe⸗ ſchaffung einherzugehen haben. Die Verſorgungswirtſchaft z. B. darf ihren Preiſen nicht mehr den Charakter über⸗ höhter indirekter Steuern verleihen, ſondern wird ſich mehr und mehr zum Koſtendeckungs-Prinzip bekennen müſ⸗ ſen und es dem Fiskus überlaſſen, die u. a. dadurch her— vorgerufene Steigerung des Einkommens ſteuerlich un— mittelbar zu erfaſſen. Arbeitsfördernd iſt auch eine Reform der heute ſo ſehr drückenden Realbeſteuerung. Hier iſt beſonders die Ueberlaſtung des bodenſtändigen, nicht international be⸗ weglichen, im Haus- und Grundbeſitz inveſtierten Kapitals abzubauen. Großzügige Kreditgewährung, Tarif⸗ und Steuerſenkung ſind geeignet, durch die dadurch ein⸗ ſetzende Produktions- und Umſatzſteigerung eine beträcht⸗ liche Koſtenſenkung, die ſogenannte Koſtendegreſſion, her⸗ beizuführen. Wegen der ſehr ſtarken Rationaliſierung und des gegenwärtig durchſchnittlich immer noch geringen Be⸗ ſchäftigungsgrades der deutſchen Volkswirtſchaft iſt die Auswirkung der eigenen innerbetrieblichen Kapitalbildung durch Koſtendegreſſion als ſehr bedeutend zu veranſchlagen. Im Gegenſatz zu ollen inflatoriſchen Kapitalſchöpfungsver⸗ ſuchen liegen hier die eigentlichen Finanzierungs⸗ und Steuerquellen für einen kommenden Aufſchwung. Eine weſentliche Belebung der Privatwirtſchaft kann nicht ohne eine poſitive Umſtellung der öffentlichen Haushalte auf das entſprechende Wagnis durchgeführt wer⸗ den. Kein Unternehmer, aber auch nicht der Staat darf, wenn er ſeine volks- und betriebswirtſchaftliche Aufgabe richtig deutet, angeſichts der geſchilderten Lage ein ſolches Riſiko der Koſten⸗, Laſten⸗ und Steuerſenkung ſcheuen. Der vom Winterhilfswerk der verfloſſenen Monate ge⸗ lieferte Beweis:„Auf jeden einzelnen Volksgenoſſen kommt es an!“ gilt auch für die jetzt beginnende Frühjahrsſchlacht. Jeder Voklsgenoſſe, ſei er Führer oder ſtehe er in der Ge⸗ folgſchaft der Betriebe, muß auf ſeinem Platze ſeine Ge⸗ meinſchaftspflicht erfüllen. 100 Jahre Naſſauiſche Artillerie Die Denkmalsvereinigung des ehemaligen 1. Naſſau⸗ iſchen Feldartillerie-Regiments Nr. 27 Oranien in Wies⸗ baden teilt uns mit, daß die Weihe des Denkmals für die gefallenen Kameraden des Regiments und ſeiner Kriegs⸗ formationen vom 20. bis 22. Oktober dieſes Jahres ſtattfin⸗ den wird. Mit dieſer Feier wird das 100jährige Jubiläum der Naſſauiſchen Artillerie— Stiftungstag iſt der 15. März 1833— im Brigadeverbande(27er und 63er und Kriegs⸗ formationen), alſo die Wiederſehensfeier der Kameraden am Brigadetage, in Wiesbaden feſtlich begangen. Alle Ka⸗ meraden der Feldartillerie-Regimenter 27 und 63 und deren Kriegsformationen, z. B. Reſerve⸗Feldartillerie-Regi⸗ ment 21 und 56, Feldartillerie-Regiment 92, 111 und 260, Landwehr⸗Feldartillerie-Regiment 15 Munitions⸗Kolonne uſw. wollen, falls nicht ſchon geſchehen und ſalls Beteili⸗ Reform des ſtudenkiſchen Schläger-Jechtens. Die Deutſche Burſchen⸗ ſchaft veranſtaltete in Berlin ein Schaufechten, das durch eine Anpaſ— ſung des ſtudentiſchen Schlägerfechtens an den Geiſt neuzeitlicher Lei⸗ besübung charakteriſiert war. Der Vorführung wohnten Staatsſekretär Dr. Lammers, Vertre⸗ ter der Reichswehr und zahlreiche höhere SA. Führer bei. Schau der deutſchen Arbeit. Unſer Bild zeigt ein 4.50 Meter hohes Standbild eines deutſchen Arbeiters, das in der Ehrenhalle der Schau der deutſchen Arbeit aufgeſtellt werden wird. Das Standbild wird von dem Bildhauer Juſſuf geſchaffen. Die Eröffnung der Ausſtellung findet am 21. April in Berlin ſtatt. gung am Feſt erfolgen ſoll, ihre Anſchrifſt und Formation, der ſie angehörten, für die Feſtteilnehmerliſten umgehend angeben, und zwar die Kameraden vom Regiment 27 und deſſen Kriegsformationen an Herrn Major Henke, Wies⸗ baden, Tennelbachſtraße 67, diejenigen vom Regiment 83 und deſſen Kriegsformationen an Herrn Fritz Goſewiſch, Frankfurt am Main, Eſchersheimerlandſtraße Nr. 26, Adel⸗ mannsdruckerei, diejenigen vom Reſerve-Regiment 21 Herrn Dr. Thuere, Frankfurt am Main, Eſchersheimerland⸗ ſtraße 107, un ddiejenigen vom Reſerve-Feldartillerie-Regi⸗ ment 56 Herrn Diplom-Ingenieur Pabſt, Wiesbaden, An der Ringkirche 10. 1 Der Feſtbeitrag zur Deckung aller Unkoſten einſchließlich für Feſtabzeichen beträgt für jeden Feſtteilnehmer 2 Mark. Recht baldige Einzahlung iſt erwünſcht und erfolgt auf Poſtſcheckkonto Nr. 4550 beim Poſtſcheckamt Frankfurt am Main, Anſchrift:„Bund Dranien“ 100⸗Jahrfeier des Naſ⸗ ſauiſchen Feldartillerie-Regiments Nr. 27, Wiesbaden, Dotzheimerſtraße 43, III. ** Frankfurt a. M.(Beſtechungsgelder für Lieferungs verträge.) Var dem Schöffengericht hatte ſich der Angeſtellte einer Siedlungsgeſellſchaft wegen unlauteren Wettbewerbs zu verantworten. In der Sied⸗ lung wohnte ein Weißbinder, der durch den Angeklagten Aufträge zugewieſen bekam. Der Angeſchuldigte verwaltete die Kaſſe der Siedlungsgeſellſchaft und bezahlte die Rech⸗ nungen des Weißbinders. Von der Rechnungsſumme behielt er im Einverſtändnis mit dem Weißbinder jeweils etwa zehn Prozent für ſich. Später bekam er kein Bargeld mehr, ſondern der Handwerker gab ihm Präſentkiſtchen Zigarren. Aus einem Kaſſenbuch ließ ſich feſtſtellen, daß der Weißbin⸗ der bis September 1932 für mehrere tauſend Mark Auf⸗ träge erhielt, während ein anderer in der Siedlung woh⸗ nender Weißbinder nur ganz wenig Aufträge überwiesen bekam.— Der Staatsanwalt beantragte zwei Monate Ge⸗ fängnis für den Beſchuldigten. Da der inzwiſchen aus ſei⸗ ner Stellung entfernte Angeklagte noch unbeſtraft iſt, er⸗ kannte das Gericht nur auf eine Geldſtrafe, die auf 100 Mark bemeſſen wurde. Das Gericht bedauerte, daß der Ver⸗ ein zur Bekämpfung des Beſtechungsunweſens nicht auch gegen den Weißbinder, der die Spenden machte, Straf⸗ antrag geſtellt hatte. ** Frankfurt a. M.(Ein Spielklub ausgeho⸗ ben.) In der letzten Zeit ſind hier mehrere Spielklubs ent⸗ ſtanden, in denen eine Art 66 mit Ponte geſpielt wird. Einer dieſer Klubs wurde in der Nacht von der Kriminal⸗ polizei geſchloſſen, da die polizeilichen Beobachtungen erge⸗ ben hatten, daß zum Teil unter Nichtbeachtung der Spiel⸗ regeln geſpielt wurde, ſo daß ſich das Spiel als Glücksſpiel auswirkte. ** Kaſſel.(Brand im Juſtizgebäude.) Im Vor⸗ boden des Juſtizgebäudes am Schloßplatz brach ein Brand aus, der, da er nicht gleich bemerkt wurde, einen gefähr⸗ lichen Umfang annahm. Als die Feuerwehr erſchien, hatten ſich die Flammen ſchon am Dachſtuhl emporgefreſſen, ſowie eine Holzwand und die nach dem Dach führende Treppe er⸗ griffen. Die in dem Raum lagernden großen Aktenbeſtände blieben zum Glück von dem Feuer verſchont. Die Wehr, die mit zwei Schlauchleitungen den Brand bekämpfte, hatte zwei Stunden zu arbeiten, bis ſie des Feuers Herr wurde. Die Entſtehungsurſache iſt darauf zurückzuführen, daß, als Handwerker auf dem Boden einen Waſſerbehälter ſchweiß⸗ ten, Funken auf die aus einer Schicht Häckſel beſtehende Ummantelung des Behälters flogen und zündeten. Darmſtadt.(Wegen verſuchten Verſiche⸗ rungsbetrugs verurteilt.) Nach zweitägiger Verhandlung wurde vor der Strafkammer ein Verfahren wegen verſuchten Verſicherungsbetrugs gegen den Offenba⸗ cher Fabrikanten Guſtav Werner und den Treuhänder Jo⸗ hann Wilhelm Matthes aus Darmſtadt beendet. Im Zu⸗ ſammenhang mit einem Brand in der Fabrik des erſten Angeklagten hatte dieſer an die Verſicherungsgeſellſchaft eine Schadenforderung von 35 000 Mark, die von dem zwei⸗ ten Angeklagten aufgeſtellt worden war, geſtellt. Später ſtellte ſich dann heraus, daß der Schaden kaum ein Viertel der geforderten Summe ausmachte. Nach eingehender Zeu⸗ genvernehmung wurde W. zu acht Monaten, M. zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Mainz.(Eine gefälſchte Unterſchrift.) Der im Ruheſtand befindliche 42jährige Volksſchullehrer Konrad Hill in Heidesheim kaufte vor einigen Jahren von einem Einwohner in Mainz⸗Koſtheim in Sulzheim liegende Wein⸗ berge und verſchiedene Aecker. Nach dem plötzlichen Tod des Verkäufers kam es zwiſchen deſſen Erben und Hill zu Pro⸗ zeſſen, da die Erben der Anſicht waren, daß Hill noch Zah⸗ lungen aus den Käufen ſchuldig ſei. Hill beſtritt dies und legte u. a. eine Quittung über 700 Mark vor. Die Erben bezweifelten die Echtheit der Unterſchrift des Erblaſſers. Die Unterſuchung der Unterſchrift ergab die Fälſchung. Das Ge⸗ richt erkannte auf ein Jahr Gefängnis. 121 ————[—g 7 Pp eee eurer wurde Ga 3 Achtunt nd de , . Kind! U lte 8 mil h f geht 7 3 2 ih ſie Dee Des wie an es in! 5 Hela 81 Mann muß st De nenn! Fre umſonſ alten und ve Hel Geſcht tie Regi 2 Murk. algt auf kurt am des Naſ⸗ 1 Den, An ſhließic iesboden, 1 N et für engeriht t een er Sied⸗ ö lagen 0 Kwoglbete ie Rech⸗ e behielt ils ewa bd nehr, zigarren. 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Ich habe vor ihrem Berufe wahrlich alle Achtung, aber die Tochter des Oberſten von Kalemberge und der Hofſchauſpieler Spielmann.. da iſt kein Weg!“ Spielmann ſchweigt. 5 „Verſprechen Sie es mir?“ „Herr Oberſt, mein innigſter Wunſch iſt, daß Ihr Kind durch mich keinerlei Kummer erfahren ſoll.. ich wollte nicht Unruhe in ihr Herz bringen.. und ſo ſauer es mir fällt, ich würde das Verſprechen geben. Aber es geht nicht!“ „Warum nicht?“ Ihr Kind hat mir das Verſprechen abgenommen, daß ich ſie heimhole, wenn meine Zeit gekommen iſt!“ Des Oberſten Geſicht iſt förntlich erſtarrt. Er ſteht wie angewurzelt und nichts läßt äußerlich erkennen, wie es in ihm wühlt. 2„So. 1 10.] Dann werde ich dafür ſorgen, daß Ihnen Hella dieſes Verſprechen zurückgibt. Abtreten!“ * Frau Bettina wird totenblaß, als ſie von ihrem Manne alles über die Ereigniſſe erfährt. Sie zittert und muß ſich ſetzen. Der Oberſt hat ſachlich und ruhig geſprochen, ſeine Aufregung verbergend. „Und was ſoll nun geſchehen, Bettina?“ Hilflos ſieht ihn die Frau an. „Du wirſt ſofort zu Hella fahren. Packſt ihre Sachen und ſchickſt ſie von hier nach Dresden zu Tante Ulrike. Hella wird dir das Verſprechen abgeben, daß ſie von Spielmann läßt und wird nach Dresden reiſen. Dort wird ſie bis zur Entlaſſung Spielmanns bleiben.“ „Ja, lieber Mann... verſuchen will ichs!“ Der Oberſt ſieht ſie fragend an. „Verſuchen? Ja... du glaubſt doch nicht... daß Naga „.. daß ſich Hella weigern wird! Ich fürchte, lieber Mann, das wird ſie tun.“ „Bettina... ſie muß doch einſehen, daß es einfach nicht geht.“ „Lieber Mann... ich weiß eins... Hella hat Spiel⸗ mann nie allein in Straßburg getroffen. ſie hat ihn nur ein paarmal geſehen... als Spielmann bei Major Knorr.. als er bei uns half... zu Weihnachten und bei umerer Geſellſchaft.“ „Das glaube ich, liebe Bettina!“ „Sieh.. ſie hat ihn trotzdem lieben gelernt. Wie ſtark muß die Liebe ſein, daß es beim erſten heimlichen Treffen die beiden Menſchen zuſammenführte. Lieber Mann gibt es keine Möglichkeit, Hella alücklich zu machen?“ Der Oberſt ſieht ſeine Frau faſſungslos an, er ver⸗ ſteyt ſie nicht. „Ich bitte dich, Bettina! Der Mann iſt Schauſpieler!“ „Hofſchauſpieler... mit dem König befreundet!“ „Was hat das alles zu ſagen! Hella iſt eine.. von Kalemberge! Wir haben keine Mesalliancen in unſerer Geſchichte. Spielmann... ganz gewöhnlich Spielmann! Sielle dir vor... Hella heißt dann Frau Hella Spiel⸗ mann!“ Frau Bettina ſchweigt. Sie weiß, daß hier jedes Wort umfonſt iſt. Der Oberſt ſteckt zu feſt in den Begriffen der alten Zeit. Sie gibt Auftrag, daß Hellas Sachen verpackt und verſandt werden, dann reiſt ſie nach Saarburg. er Hella iſt erſtaunt, als plötzlich die Mutter mit ernſtem Geſicht auftaucht. „Mama... du? Das iſt aber eine Ueberraſchung!“ Frau Bettina nimmt die Hände ihres Kindes feſt in die ihren. „Du wunderſt dich! Ja, es iſt allerhand geſchehen, liebe Hella! Ich muß mit dir reden!“ Hella iſt blaß geworden und führt die Mutter in den Salon ihrer Freundin, die abweſend iſt. Als ſie einander gegenüber ſitzen, ſagt Frau Bettina ernst:„Hella, warum haſt du uns das angetan?“ „Was, Mama?“ „Du triffſt dich heimlich mit Spielmann in Heiters⸗ heim zur Kirchweih... ſoll ich noch weiterſprechen?“ Hella ſchlingt die Arme um die Mutter und ſchmiegt ſich an ſie. 5 „Mama.. liebes, liebes Muttchen... du mußt mir venzeihen. Aber ich konnte nicht anders. Ich wollte euch nicht wehe tun... aber.. ich habe ihn doch ſo lieb, ſo unſagbar lieb. Mutter!“ Frau Bettina iſt traurig. „Kind, Papa hat alles erfahren. Ihr ſeid beobachtet worden. Von einem Unteroffizier, Rumbuſch heißt er. Der hat es Papa gemeldet.“ Hellas Atem geht ſchneller. „Und... was iſt mit Spielmann geſchehen? Was hat Papa mit ihm getan?“ a „Spielmann ſitzt in Arreſt, er hat acht Tage ſtrengen Arreſt bekommen!“ „Wegen mir. Mama?“ „Nein, weil er in Zivil ausgegangen iſt, weil er dem Rumbuſch den Gehorſam verweigerte. Darum! Es hat da eine wüſte Szene gegeben. Der Rumbuſch wollte uhn verhaften, aber die Zivilbevölkerung binderte es. Er hätte vor ein Krieasgericht kommen können.“ kalunanunmmnununmmnmmnmmnmmmnnmmnnmmmmmmmmmmmmumunnunmmmmmmunmupunmaunmnmmummnanmnmmmmnunmmmmn „Ach. Mama... das iſt entſetzlich! Und der Mann hat Papa alles erzählt!“ „Alles, mein Kind! Papa hat von Spielmann das Verſprechen verlangt, daß er ſich dir nie wieder nähern ſolle.“ „Hat er es gegeben? fragt Hella haſtig und angſtvoll. „Nein, mein Kind! Er hat geſagt, daß er dir ver⸗ ſprochen habe, dich heimzuholen. Nur du könnteſt ihn von dieſem Verſprechen entbinden.“ „Und das ſoll ich tun. Mama?“ „Papa bittet dich darum. Sieh... er war ganz ver⸗ nünftig. Er kann verſtehen, daß du dich in einen Mann wie Spielmann... verlieben konnteſt. Und ich.. bei Gott .. ich verſtehe das auch. Ich wünſchte mir, mein Schwie⸗ gerſohn ſähe einmal ſo aus... wie dieſer Spielmann. Aber es geht doch eben nicht!“ Hochaufgerichtet ſteht das Mädchen. „Mama... es geht nicht? Es iſt viel, viel mehr in der Weltgeſchichte gegangen, als daß ein Schauſpieler eine kleine Oberſtentochter heiratete.“ „Du biſt von Adel, mein Kind!“ „Ich liebe ihn!“ ſpricht das Mädchen feſt und ihre Augen leuchten.„Ich habe mich gewehrt gegen dieſe Liebe. Aber es war Schickſal und keiner kann gegen das Schick— ſal. Müßte ich ohne ihn leben... es wäre ſo gut, als wenn ich ſtürbe.“ „Verſündige dich nicht, mein Kind!“ „Mama... ich liebe ihn! Du haſt doch ein Herz in der Bruſt. Du biſt meine Mutter! Hilf mir doch ein wenig zum Glück! Ich bitte dich! Sieh... er iſt doch nicht irgendeiner... er iſt es doch wert, daß er die Beſte findet. Ich möchte ſo gern mein Leben lang froh und glücklich ſein, habe ich denn nicht ein Recht darauf? Ich will ja ſo gern warten, bis er vom Militär frei iſt und ſeine Stellung in der Geſellſchaft wieder einnimmt. Nur hilf mir... daß ich nicht alles, daß ich nicht mein Glück hin⸗ geben muß.“ Frau Bettina iſt tief erſchüttert von den flehenden Worten ihres Kindes. Sie hat ihr ſtarkes Herz, das fühlt ſie jetzt. Sie wird nicht ablaſſen von dem Manne, dem ſie ihr Herz gab. Und iſt er es denn nicht wert? Plötzlich werden alle Standesunterſchiede ſo klein, ſo winzig klein vor dem Glück des einzigen Kindes, daß ſie die Tochter ſtumm in die Arme zieht und küßt. „Ich will dir helfen, Hella!“ ſagt ſie feſt. Dann ſprechen ſie über die Zukunft. Hella will nicht nach Dresden reiſen, aber Frau Bettina ſtimmt ſie um und Hella hofft, daß der König bald Spielmann nach Dresden abkommandieren wird. Sie verſpricht zu reiſen. Einen Brief ſchreibt ſie noch an den Geliebten und die Mutter verſpricht ihr hoch und heilig, daß ſie dafür ſorgen wird, daß er in Spielmanns Hände kommt. 9. Spielmann büßt acht Tage ſtrengen Arreſt ab. Mit ihm iſt eine plötzliche Wendung eingetreten. Das Ernſte in ihm iſt wie gelöſt, er iſt heiter und guter Dinge, ſelbſt der Haft gewinnt er gute Seiten ab und der dienſttuende Unteroffizier hat allerhand Spaß, denn Spielmann ſingt und deklamiert in ſeiner Zelle. Er ahnt nicht. daß die ganze Beſatzung des Garniſon⸗ gefängniſſes vor der Zellentür zuhört. Die acht Tage gehen vorüber. Spielmann wird zur 5. Kompagnie zurückverſetzt, er muß wieder im Glied mitmarſchieren und exerzieren. Als er ſich in der Schreibſtube meldet, da grinſt der Feldwebel über das ganze Geſicht. „Da haben wir Sie ja wieder, Spielmannchen!“ „Jawoll, Feldwebelchen!“ lacht Spielmann. Knebelbach iſt außer ſich. „Sind Sie verrückt geworden, Spielmann? Soll ich Sie melden? Ihr Verſtand hat wohl im Arreſt gelitten!“ „Jawoll, Herr Feldwebel!“ ſagt Spielmann mit großer Ruhe. „Da haben Sie ſich ja'ne nette Sache eingebrockt! Sie ſind wieder bei Unteroffizier Rumbuſch in der Korvoral⸗ rahfteltet von der Jugend funrung z In der„Woche des Berufes“ wird ſich die deutſche Jugend zur Arbeit und zur Leiſtung betennen. Jeder will zeigen, daß er gewillt iſt, in ſeinem Beruf Tüchtiges zu leiſten aus der inneren Ueberzeugung heraus, daß Deutſchlands Jugend ſeine Zukunft bedeutet und des⸗ wegen auch einmal die deutſche Volkswirtſchaft geſtalten muß. e eee ſchaft! Auf ausdrücklichen Wunſch des Herrn Oberſt. Verſtanden? Ihre Ausbildung... haben ja kaum Aus⸗ bildung genoſſen... wird nachgeholt!“ „Jawohl, Herr Feldwebel!“ Ganz vergnügt kommt es heraus. „Ja, zum Donnerwetter, Sie freuen ſich wohl noch drauf?“ „Jawohl, Herr Feldwebel!“ Immer vergnügter wird Spielmanns Geſicht. Er hat beſchloſſen, die Widerwärtig⸗ keiten einmal von der vergnügten Seite zu nehmen. Knebelbach weiß nicht mehr was er ſagen ſoll. Er läßt Spielmann abtreten. Bei der Korporalſchaft wird Spielmann mit donnern⸗ dem Hallo empfangen. Sie wiſſen alle, was geſchehen iſt. Rabaunke iſt außer ſich. Er verſchwört ſich einmal ums andere Mal, daß er es dem Rumbuſch eintränken will. Die ganze Korvporalſchaft ſteht zu Spielmann und iſt wie ein geſchloſſener Bund. Alle ſind ſich einig, es Rum⸗ buſch zu beſorgen, wenn er Spielmann„ hſchnickt“. Im erſten Augenblick ſcheint es beim Exerzieren nicht ſo. Rumbuſch läßt Spielmann ſcheinbar in Ruhe. Aber nach ein paar Tage ändert ſich das. Er nimmt Spielmann ſo ran, daß er abends buchſtäblich halbtot aufs Lager fällt. Aber die Anſtrengungen kräftigen ſeinen Körper. Nach einer Woche fällt ihm alles leichter. Spielmann hat eine Bombenruhe. Er verzieht ſein Geſicht nicht im geringſten. Und doch ſcheint es immer, als ob ein Lächeln auf ſeinem Geſicht iſt. Das reizt Rumbuſch aufs ſtärkſte. Nicht genug, daß er ihn im Dienſt aufs ſchwerſte herannimmt. Er läßt ihm auch nach dem Dienſt keine Ruhe. Zu allen möglichen Arbeiten kommandiert er ihn ab. Er ſteht immer dabei. läßt ihn nicht aus den Augen, weil er weiß, daß es ſonſt ein anderer tut. Da greift Rabaunke ein. Er kauft in der Drogerie ein geſchmackloſes Abführmittel und jedesmal, wenn er Rum⸗ buſch den Kaffee holen muß, da kommt das ſchöne Mittel mit hinein. Die Folge iſt, daß ſich Rumbuſch des öfteren ſehr raſch verziehen muß. Das erleichtert es Spielmann ein wenig, dann übernimmt Unteroffizier Buſch, der Rumbuſch nicht riechen kann, das Kommando und andere verrichten die Arbeit. Rumbuſch ſorgt immer dafür, daß Spielmann ja keine bequemen Kommandos erwiſcht. Einmal wohnte der Oberſt dem Exerzieren bei. Er ſchritt auch die Front der 5. Korporalſchaft ab und blieb vor Spielmann ſtehen. „Warum lachen Sie, Spielmann?“ fuhr er ihn an. „Herr Oberſt, ich lache nicht!“ „Warum verziehen Sie dann das Geſicht, daß es aus⸗ ſieht wie ein Lachen?“ „Herr Oberſt, ich weiß nicht!“ „Setzen Sie eine andere Miene auf!“ Das tut Spielmann, aber alle, die ihn ſahen, mußten innerlich grinſen. Denn die Miene war zwar ernſter, aber 1 komiſch ernſt, daß alle Mühe hatten, nicht herauszu⸗ platzen. „Aha.. mein Lieber, jetzt begreife ich Sie! Sie wollen Ihr Talent als Schauſpieler wieder leuchten laſſen! Na, das ſoll Ihnen auch gedankt ſein! Feldwebel, notieren Sie: Spielmann drei Tage Mittelarreſt!“ Rumbuſch freute ſich und lachte ſich ins Fäuſtchen. Kurze Zeit darauf wurde er zum Sergeanten befördert. * „Donnerwetter, ſind Sie ſchon wieder da, Spiel⸗ mann?“ Mit dieſen Worten empfing ihn der Feldwebel im Garniſongefängnis. „Jawohl, Herr Feldwebel! Aber diesmal iſts ſchon beſſer.. nur drei Tage.. und Mittelarreſt!“ Dabei ging ein ganz vergnügter Zug über ſein Geſicht. „Hören Sie, Spielmann!“ ſagte der Feldwebel ernſt, „Sie ſcheinen jetzt alles von der ſpaßigen Seite zu nehmen.“ „Jawohl, Herr Feldwebel! Das tue ich auch, es iſt da alles viel beſſer zu ertragen.“ „Habe gehört, Sie haben gelacht. im Glied.. als der Herr Oberſt vor Ihnen ſtand.“ „Ich muß ein dummes Geſicht gemacht haben, Herr Feldwebel! Das ſind ſo Stimmungen einer Künſtler⸗ ſeele.“ „Was? Stimmungen einer Künſtlerſeele? Mann Spielmann... was reden Sie da zuſammen! Sie ſind doch immer ein netter Kerl geweſen. Ich habe einmal Oberleutnant Rocca über Sie ſprechen hören. Der war begeiſtert. Was iſt denn nun mit Ihnen los?“ „Ich nehme es einmal von der ſpaßigen Seite, Herr Feldwebel! Das iſt es! Ich finde, es iſt ſo viel beſſer zu ertragen, wenn mich Sergeant Rumbuſch ſchikaniert. Soll ich mich ärgern und es in mich hineinfreſſen? Tue ich nicht mehr! Herr Feldwebel ſind doch ſchon eine ganze Weile beim Militär und wiſſen doch auch, daß alles viel leichter und ſchöner ginge wenn nicht die verdammten Aeußerlich⸗ keiten wären. Die werden zu ſehr gepflegt.“ „Kritik an militäriſchen Dingen ſteht Ihnen und mir 9 zu, Spielmann, aber, na ſo ganz unrecht haben Sie nicht!“ Spielmann wurde in ſeine Zelle gebracht und der Unteroffizier lachte Tränen, als es aus der Zelle, kaum daß er abgeſchloſſen hatte, klang:„Dich, teure Halle. grüß ich wieder!“ Durch das ganze Garniſongefängnis gings:„Der „Sänger“ iſt wieder da. Der Feldwebel ſchmunzelte auch. als er von der„teuren Halle“ hörte. ** In der Nacht bekommt plötzlich das Garniſongefäng⸗ nis Beſuch. Aus Berlin vom Kriegsminiſterium iſt in ge⸗ heimer Miſſion und zur Inſpizierung der Feſtung Straß⸗ burg der Generaloberſt von Glaſenapp eingetroffen, ein älterer Herr, ſehr beweglich, große ſchlanke Geſtalt mit ſcharfgeſchnittenen Zügen und einem bei der Armee ſehr ſeltenen gepflegten Spitzbart, der ihm ſofort bei den Sol⸗ daten den Spitznamen„Der Mariner“ eingebracht hat. (Fortſetzung folgt). D — —— — —— „———— —— ä— —— r Oſterfeuer In vielen deutſchen Gegenden iſt es Sitte, Oſterfeuer ab⸗ zubrennen. Ein Geiſtlicher berichtet aus ſeiner Kindheit im Südharz darüber folgendes: Als gäbe es eine Arbeit von höchſter Wichtigkeit zu ver⸗ richten, ſo mühten wir Kinder uns ab, nach dem Nachmittags⸗ Gottesdienſt am erſten Oſtertag mit dem Ruf:„Die Kirche iſt aus, gebts Oſterholz raus!“ an allen Häuſern Holz⸗ und Strohreſte, altes Gerümpel, Beſen und Teertonnen zuſam⸗ menzutragen, und auch der längſt vergeſſene Weihnachtsbaum ſollte ſein einſt ſo glanzvolles Daſein auf dem Scheiterhaufen beſchließen. Wehe, wer etwa Miene gemacht hätte, uns den ſchuldigen Tribut beim Sammeln zu verſagen; ein Spottlied hätte ihm ſein Pflichtverſäumnis klar gemacht! Am Abend gings auf den naheliegenden Berg. Der Holzſtoß war ſchon aufgeſchichtet, bald ſchlugen die Flammen züngelnd an ihm empor und eine dicke Rauchwolke ſchob ſich hinab ins Tal. Nun entzündeten wir unſere ſchon tagelang vorher angefertigten Pechfackeln an langen Stangen in der Glut und führten einen Reigen auf, wobei die Fackeln in der Luft im Kreiſe gedreht wurden. Bald erſchienen auch die Nachbarfeuer anderer Gemeinden auf den Höhen, und ſo entſtand das mir unvergeßliche Schauſpiel einer ganzen Kette von Feuern, die von den Fackellichtern wie von unzähligen Glühwürmchen umſchwärmt wurden. Brannte aber das Oſter⸗ feuer zu Ende, dann verſäumte unſer altgläubiger Vater nicht, einen angekohlten Pfahl mit nach Hauſe zu nehmen und in das Trinkgefäß der Tiere im Stall zu ſtellen, um ſie geſund zu erhalten. 2 Die Aſche aber wurde allenthalben auf die Saatfelder geſtreut, um deren Wachstum zu fördern. 1 1 In dieſen Oſterbräuchen unſeres Volkes zeigt ſich die helle Freude am reinigenden Feuer und am Licht, der Glaube an die Geſundheit und Fruchtbarkeit des Lebens. So wie damals und auch teilweiſe heute noch die Kinder nicht als Bettler, ſondern als übermütig Fordernde ihren Tribut verlangten, ſo fordert auch heute die Jugend ihr Recht. Die NS.⸗Volkswohlfahrt hat es ſich zur Aufgabe ge⸗ macht, ein geſundes und kräftiges Geſchlecht heranzuziehen. Wenn ſie am Vorabend des Oſterfeſtes an uns herantritt, um durch den Verkauf von Frühlingsblumen auf allen Straßen und Plätzen Deutſchlands einen Teil der Mittel zu beſchaffen, die zur Durchführung ihres großen Hilfswerkes „Mutter und Kind“ erforderlich ſind, dann wird keiner von uns ſich dieſer leichten Pflicht entziehen. Unſterblich wie das ewige Feuer wird unſer Volk ſein, wenn wir immer daran denken, daß geſunde Mütter und geſunde Kinder das Unter⸗ pfand der Unſterblichkeit eines Volkes ſind. Darum kauft die Oſterblume der NSV.— werdet Mitglieder der NS.⸗Volkswohlfahrt und helft mit am Neu⸗ bau des Volkes! Alte und neue Oſterbräuche Die großen Feſte des Jahres haben nicht in allen Völ⸗ kern die gleiche Bedeutung, was die Form der Feier an⸗ geht. Wir wiſſen, daß Weihnachten, unſer deutſches Fa⸗ milienfeſt, in Frankreich meiſt außerhalb der Familie und mit ähnlichem Geräuſch gefeiert wird, wie bei uns Silveſter, während umgekehrt bei unſerem weſtlichen Nachbarn das Neujahrsfeſt der Familie gewidmet iſt. Es iſt auch bekannt, daß in Rußland das Oſterfeſt in ſeiner Bedeutung für das Volk alle anderen großen Feſte in den Schatten ſtellt. Der Oſtergruß, der Oſterkuß, das mit vielen Getränken begoſſene Oſterlamm und ſchließlich die Oſtergeſchenke ſowie die lange Dauer der Feier geben dem ruſſiſchen Oſterfeſt das Gepräge. In Deutſchland gibt es in den verſchiedenen Landſchaf⸗ ten verſchiedene Oſterbräuche. Alle aber erinnern noch an das altgermaniſche Frühlingsfeſt, an die Freude über die Befreiung der Erde aus dem Bann dieſes Winters und an die wisdererwachende Fruchtbarkeit der Natur. Darum iſt auch das Ei, das Aufkeimen neuen Lebens, geradezu der Mittelpunkt aller Oſterbräuche. In vielen Gegenden Nord⸗ deutſchlands kommt dazu das„Oſterpeitſchen“. Die Kinder 8 ſchon lange vorher Birkenreiſer geſammelt und ſie im Waſſer in der Stube ſoweit gebracht, daß ſchon zarte grüne Blättchen daran als erſte Frühlingszeichen erſprießen. Auch heute noch leuchten von den Bergen und Hügeln oder von der Mitte des Dorfes aus die Oſterfeuer in die Oſternacht, denn einſtmals in grauer Vorzeit wurde der Winter, als er die Erde noch in Geſtalt eines Adlers be⸗ drohte, von den Göttern mit lodernden Feuerbränden ge⸗ tötet. Daraus ſollen die Freudenfeuer entſtanden ſein, die den Winter austrieben und den Frühling begrüßten, und aus dieſen dann nach und nach die Oſterfeuer. Um die Oſterzeit hat gewöhnlich der Winter ſchon den Kürzeren gezogen; da⸗ mit man aber ja vor ihm ſicher ſei, ſuchte man ihn auch noch finnbildlich zu vertreiben. So fanden richtige kleine Kämpfe ſtatt zwiſchen zwei Parteien, die den Sommer und den Win⸗ ter darſtellten, und die ſich durch Spottlieder noch beſonders reizten. Natürlich mußte unter allen Umſtänden der Sommer ſiegen, während der Winter ſchließlich verprügelt wurde. Ein alter, faſt unerläßlicher Oſterbrauch, der Schönheit und Geſundheit fürs ganze Leben ſichern ſollte, war das Oſterwaſſerholen und das Berühren des Oſtertaues. Noch ehe der Oſtermorgen graute, zog man vor die Stadt⸗ mauer, wo ſich die Wieſen ausdehnten, netzte große Tücher mit dem Tau und ſchlug die naſſen Tücher um den Leib, oder man wälzte ſich gleich ſelber im taunaſſen Wieſengras. Dabei gab es aber ſchließlich ſo viel Unfug, daß die Sitte von der Obrigkeit verboten werden mußte.— In ſchöner Weiſe feierten die alten Nürnberger ihr Oſterfeſt. Sie nannten die Karwoche die„gute Oſterwoche“, und das hatte ſeinen guten Grund, denn während dieſer ganzen Woche wurde jeder Arme, der nach Nürnberg kam, von der Stadt verpflegt und verköſtigt. Von Nah und Fern pilgerten da die Menſchen der freigebigen Stadt zu, die vor ihren Mauern ſchon ein weites Lager mit unendlichen Mengen von Lebens⸗ mitteln vorbereitet hatte. Am Oſtermontag wurden die Armen auch mit Kleidern beſchenkt. Noch zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges feierten die Nürnberger ihre„gute Woche“; dann wurde die Not immer größer und der ſchöne Brauch mußte aufgegeben werden. Aus der Welt des Wiſſens Europa macht 7 Prozent der Erdoberfläche aus und doch umfaßt die Geſchichte dieſes Erdteils 90 Prozent aller hiſtoriſchen Literatur, mit anderen Worten neun Zehntel aller Geſchichtsbücher handeln von Europa. Die meiſten Obſtſorten und Gemüſe enthalten ungefähr Dreiviertel Waſſer; ihr Wert liegt in den mineraliſchen Salzen, die das Blut reinigen und die Knochen ſtärken. Das Wort Antenne ſtammt von dem lateiniſchen Wort antenna gleich Segelſtange; die die Sinnensorgane tragen⸗ den Gliedmaßen der Gliederfüßler heißt man Antennen. Der Schweinebeſtand in Deutſchland hat ſich vom De⸗ zember 1933 um eine Million auf 23,86 Millionen Stück erhöht. N —— der Ceein halt 0 ö N dient dem Aufbau Sport und Spiel Bekenntniſſe zum Saarland Der Sport im Zeichen der Verbrüderung. Die reichsdeutſchen Sportler, die die Notlage der Brü— der von der Saar wie alle klar erkennen, nehmen gerne die Gelegenheit wahr, ihren bedrängten Volksgenoſſen zu be— weiſen, daß an ſie gedacht wird und daß die Zeit des Zu⸗ ſammenſchluſſes überall in gleich ſtarkem Maße erſehnt wird. Auf der anderen Seite ſind gerade die ſaardeutſchen Sportler immer beſtrebt, ihre Anhänglichkeit zum Reiche zu beweiſen. Zu einem eindeutigen Bekenntnis der unwandelbaren Treue der Saardeutſchen zum Mutterlande geſtaltete ſich am Donnerstag der feierliche Empfang der Saardeut⸗ ſchen in Berlin, wo am Samstag ein großer Fußball⸗ kampf zwiſchen einer Saargebietsmannſchaft und einer Elf Berlins ſtattfindet. Verwaltungsdirektor Vogel begrüßte die Gäſte in herzlicher Weiſe. Anſchließend richtete ſich Stadtrat Wolfermann in Vertretung des Staatskom⸗ miſſars der Stadt Berlin an die Gäſte. Landespropaganda⸗ leiter Schulze⸗Wechſungen betonte in ſeiner Rede, daß die Gäſte ſich in einer Stadt befänden, die einſtmals die Hochburg des Kommunismus geweſen ſei. Nochdem die rote Herrſchaft jetzt endgültig gebrochen ſei, werde man in Deutſchland die Volksgenoſſen, wo es noch notwendig ſet, aus den Zangen der Reaktion reißen. An den gemeinſamen Geſang des Saarliedes und des Horſt-Weſſel⸗Liedes ſchloſſen ſich die Dankesworte des Vertreters der Saardeutſchen, Hempel⸗Saarbrücken. Der Gau Südweſt plant für Ende Juni eine Reiſe zahlreicher Sportler nach dem Saargebiet. Leichtathleten, Boxer und Fußballer des Gaues Südweſt werden ſich am 30. Juni und 1. Juli in Saarlouis bzw. Großroſſeln mit den Sportlern des Saarlandes meſſen. 200 Mitglieder des TV Neunkirchen ſind in der Zeit vom 7. bis 9. April Gäſte der Stuttgarter Turner⸗ ſchaft. Im Rahmen der Saarkundgebung kommt es hier auch zu einem Kunſtturn-Gerätekampf zwiſchen einer Saar⸗ riege und der Stuttgarter Turnerſchaft. Fußball an den Oſtertagen Die reibungsloſe und glatte Abwicklung der Meiſter⸗ ſchaftsſpiele in den Gauen hat es allen deutſchen Mann⸗ ſchaften— von einigen Ausnahmen abgeſehen— möglich ge⸗ macht, an den Oſtertagen Freundſchaftsſpiele auszu⸗ tragen. In den letzten Jahren war gerade an den Feiertagen der Fußballbetrieb nicht mehr ſo groß, aber diesmal be⸗ kommen wir ein Programm vorgeſetzt, das ſich wirklich ſehen Tournee“ ſind. Immerhin kann man auch im Süden einige prominente Gäſte begrüßen, ſo die Hamburger Stadtmann⸗ mannſchaft, den VfB. Leipzig und die Sp.⸗Vgg. Köln⸗Sülz. Im Einzelnen hat das ſüddeutſche Oſterprogramm folgendes Ausſehen: Samstag: VfR. Mannheim— ASV. Nürnberg; 08 Mannheim— Vf. Neckarau; FSV. Frankfurt— VfB. Leipzig; SV. 98 Darmſtadt— VfB. Mühlburg; FV. Tuttlingen— Germania Brötzingen. Sonntag: Pf. Neckarau— VfB. Friedberg; Stutt⸗ garter SC.— Sp.⸗Vgg. Fürth; VfB. Friedrichshafen— Phönix Karlsruhe; Sp.⸗Vgg. Konſtanz— Germania Bröt⸗ zingen; Offenbacher Kickers— Sp.⸗Vgg. Sülz 07; Kickers Aſchaffenburg— VfB. Mühlburg. Montag: Städteſpiel Frankfurt— Hamburg; FSV. Mainz 05— ASV. Nürnberg; VfB. Friedberg— Phönix Ludwigshafen; VfR. Mannheim— VfB. Leipzig; Pfalz Ludwigshafen— Vf. Neckarau; Sp.⸗Vgg. Konſtanz— Phönix Karlsruhe; FC. Rheinfelden— Germania Bröt⸗ ingen. 1 Das iſt eine ganze Reihe von intereſſanten Begegnun⸗ gen. Beſonders geſpannt darf man auf das Auftreten des VfB. Leipzig ſein, der„beinahe“ ſächſiſcher Gaumeiſter ge⸗ worden wäre, und dann natürlich auf das Revancheſpiel Frankfurt— Hamburg. Die Frankfurter verloren ſeinerzeit in der Hanſeſtadt mit 2:7 und wollen nun dieſe böſe Schlappe wettmachen. ö Zu erwähnen ſind auch die vielen Spiele der ſaar⸗ ländiſchen Vereine der unteren Klaſſen, die in ganz [Sübddeutſchland ſtattfinden und ſicher ihr Publikum finden werden. Süddeutſche Vereine auf Reiſen. Die Mehrzahl der führenden ſüddeutſchen Vereine weilt wieder auf Reiſen, die meiſten davon im Reich, einige auch im Ausland. Im Reich beſtreiten die ſüddeutſchen Klubs fol⸗ gende Spiele: Oſterſonntag: Auswahl Hamburg— Bayern Mün⸗ chen; VfB. Königsberg— Boruſſia Neunkirchen; Titania Stettin— Saar 05 Saarbrücken; Polizei Chemnitz— FV. Saarbrücken; Union Herford— Sportfreunde Saarbrücken; Hertha BSC. Berlin— Stuttgarter Kickers. Oſtermontag: Rhenania Köln— Offenbacher Kik⸗ kers; Dresdner SC.— FV. Saarbrücken; Tennis Boruſſia Berlin— Stuttgarter Kickers; Hindenburg Allenſtein— Boruſſia Neunkirchen; Boruſſia Rheine— Sportfreunde Saarbrücken: Sp.⸗Vgg. Falkenſtein— Würzburger FV. 04. essen neee Kinderfragen Wie oft hört man Mütter auf der Straße mit einigen kurzen Worten ärgerlich eine Frage ihres Kindes abweiſen! Aber gerade wir Mütter ſollten das niemals tun. Wir müſ⸗ ſen verſuchen, uns in die Seele des Kindes hineinzuverſetzen. Warum fragt denn das Kind? Weil es fragen muß, wenn es alles, was es um ſich ſieht und fühlt, kennenlernen und begreifen will. Woher ſoll es denn dieſes Wiſſen ſchöpfen als aus den Fragen, die es ſtellt? Es wächſt lang⸗ ſam, ganz langſam in das Leben, in ſeine Umwelt hinein. Täglich ſieht es Neues, täglich ſpürt es Dinge, die es bis⸗ her nicht wußte. Wir Erwachſenen können leicht abweiſen, wir haben dieſe Entwicklungszeit hinter uns. Aber auch wir ſind einmal ſo kleine Fragegeiſter geweſen, genau wie die Kleinen, die von uns jetzt Antwort auf ihre kleinen Fragen verlangen. Das vergeſſen wir gar zu leicht. C Ein Kind, das nicht lebhaft fragt, iſt meiſt geiſtig un⸗ 1 beweglich oder unbegabt. Leicht iſt es natürlich nicht, immer eine richtige, verſtändnisvolle Antwort auf eine Kinderfrage zu finden. Die Beantwortung iſt vielmehr oft eine Kunſt, und das Sprichwort hat wirklich recht, wenn es ſagt, daß oft hundert Gelehrte das nicht beantworten können. was ein einziges Kind fragt. Aber trotzdem ſoll die Mutter verſuchen, in dem Sinne zu antworten, wie es das Kind verſteht und in dem es be⸗ reichert wird. Niemals darf die Mutter, und ſei ſie noch ſo beſchäftigt und von den Sorgen des Alltags in Anſpruch genommen, das Kind von ſich weiſen, wenn es ſich mit einer Frage an ſie wendet. Es wird ſonſt in ſeiner Entwicklung gehemmt. Gerade die zarten Kinder leiden unter ſolchem Verhalten der Mutter. Die energiſchen Kleinen aus der Kinderſchar werden ſich aus dem Abwehren der Mutter, einem Schelten, einem Klaps vielleicht nicht ſo viel machen und trotzdem mit neuen Fragen kommen. Aber auch ſie verſtummen, wenn ihnen niemals eine rechte Antwort wurde. Wir Mütter haben ein großes, ſchönes Amt, und wir müſſen unſere ganze Kraft und Freudigkeit daranſetzen, dem Kinde die Kinderzeit zu einem großen, unvergänglichen Er⸗ lebnis werden zu laſſen. Kinder, die mit ihren Fragen im⸗ mer fortgewieſen wurden, werden auch ſpäter, wenn ſie größer ſind, ihr Wiſſen aus anderen Quellen ſchöpfen, weil die eigene Mutter ja niemals eine Antwort hatte. Wißt ihr, Mütter, daß das ſchöne Vertrauensverhältnis von Mutter zum Kind, vom Kind zur Mutter, einmal zerſtört, ſelten wieder zu kitten iſt? Wer Kinder hat, muß verſuchen, ſich in die kindliche Gedankenwelt hineinzuverſetzen, ſoll zeigen, daß die Eltern da ſind, damit es mit all ſeinen Fragen, all ſeinen Zweifeln zu ihnen kommen kann und immer das richtige Verſtändnis für ſeine Nöte findet. ö Schuhe und ihre Behandlung Beſtimmt werden die Schuhe als nötigſte Gebrauchs⸗ gegenſtände allgemein vernachläſſigt. Häufig genug ſtehen ſie lange Zeit ſchmutzig herum, was dem Leder und der Form und der Haltbarkeit ſchadet. Grober Schmutz wird vorſichtig abgerieben. Mit gleichfarbiger Ledercreme reibt man die Schuhe dünn ein. Flecke, die durch Waſſer und Schmutz entſtanden ſind, kann man oft durch vorſichtiges Abreiben mit Zitronenſchale entfernen. Man verwende zum Blankputzen ein wirklich gutes Putzmittel. Arbeitsſtiefel, Bergſtiefel und Sportſtiefel müſſen mit gutem Lederfett be⸗ handelt werden. Gummiſchuhe wäſcht man naß ab. Sind f trocken, ſo reibt man ſie mit einem in Petroleum ge⸗ auchten Wollappen. Gummiſchuhe, ab und zu mit Glyzerin abgerieben, bleiben geſchmeidig. Von Lackſchuhen wird gro⸗ ber Schmutz vorſichtig abgerieben, dann wäſcht man mit ſüßer Milch ab und reibt mit einer Zwiebelſcheibe ein. Wer die Ueberſchuhe über die Lackſchuhe zieht, braucht ſich nicht zu wundern, wenn ſie bald häßlich ausſehen. Ein Paar ab⸗ geſchnittene Füßlinge von Seidenſtrümpfen ſchützen die Lack⸗ ſchuhe innerhalb der Ueberſchuhe. Hellkräfte des Organismus und ihre Jirberung Die neueren Fortſchritte der mediziniſchen Wiſſenſchaft beſtätigen wieder die uralte Erkenntnis von der Einheit aller Organe des Körpers. Immer mehr zeigt es ſich, daß Knochengerüſt und Organe, Blut und Nerven, Verdauungs⸗ apparat und Haut ſo innig zuſammenhängen, daß notwendig alle Schaden leiden müſſen, wenn an irgend einer Stelle Mangel oder Verſagen eintritt. f In der Praxis wirken ſich dieſe Erkenntniſſe ſo aus, daß man in immer ſtärkerem Maße darauf ſieht, bei Krank⸗ heitszuſtänden nicht nur einzelne Symptome örtlich und ſpezifiſch zu behandeln, ſondern— zum mindeſtens als Er⸗ gänzung— den ganzen Organismus zu ſtärken, ſeine natürlichen Widerſtands⸗ und Regenerationskräfte zu mo⸗ biliſieren, indem man ihm die Stoffe zuführt, die für alle Organe funktionsfördernd ſind. Hier unterſtützt die biologiſch⸗chemiſche Wiſſenſchaft in wertvoller Weiſe die Medizin. In tauſenden von Laboratorien ſind die Stoffe erforſcht worden, die der Körper braucht und die imſtande ſind, ſeine Funktionen anzuregen und dem Menſchen damit jene Spannkraft und Friſche zu verleihen, die er in dem heutigen, verſchärften Lebenskampf bis ins hohe Alter benötigt. Daß es gelungen iſt, dieſe Stoffe in einer für den Körper unmittelbar verwendbaren Form darzuſtellen, ſodaß ſie— im richtigen Miſchungsverhältnis— direkt als Tabletten verabreicht werden können, ſtellt einen Triumph der biologiſchen Forſchung dar. Die Aerztewelt verhält ſich zu dieſen Präparaten, wenn ſie in Zuſammen⸗ ſetzung und Herſtellung einwandfrei ſind, durchaus zuſtim⸗ mend, wie zahlreiche Gutachten von namhaften Aerzten über ein ſolches Mittel, die bekannten„Fregalin“⸗Tabletten nach Dr. med. H. Schulze(Berlin⸗Charlottenburg 2 L), be⸗ weiſen, von welcher Seite aus Intereſſenten auch koſtenlos und unverbindlich entſprechendes Aufklärungsmaterial ſo⸗ wie Probedoſis überſandt werden.— Die durch„Fregalin“ erzielten Erfolge, nämlich die erſtaunliche Kräftigung des Körpers, die Auffriſchung aller Säfte, kommen ja durch die damit verbundene erhöhte Heilkraft des Organismus auch der Heilbehandlung zugute und unterſtützen jede Kur. Selbſtverſtändlich ſollte jedermann ſchon in geſunden Tagen ſeinem Körper die wichtigen Aufbauſtoffe zuführen. Da in dem genannten Präparat Stoffe enthalten ſind, die als unbedingt lebensnotwendig bezeichnet werden müſſen, ſtellt es eine wertvolle Ergänzung der oſt einſeitigen oder unvollkommenen Nahrung dar. Vorbeugen iſt beſſer als ſchon entſtandenen Schaden heilen— das weiß der Arzt ſo gut wie der Laie, und ein wirklich geſunder Organis⸗ mus, richtig und vollſtändig ernährt, beſitzt eine erſtaun⸗ liche Regenerationskraft, die körperliche und geiſtige Friſche bis ins hohe Alter gewährleiſtet. —— In Geſang Uebera genſtan Die Saarl Fußb Strahle auf den Deulſch einem die Te voran ſchmuch bach⸗S Sänger 100 S ler. N. chen 2 Verbar den di tum fi J alle K liche U werde. ebf Denkn land! Di und ſe die He entgeg. das ne arbeiter Nat men en ten, d In der burger den, da nung 5 ten, die den, nie ſportlich Veiſe 5 Ethaltun Intereſſ Pauſe r in bewe der ü h. aber in Jht. . un ey bevölker franzi Döllerbu