0 log 10 uin zung 0 in 12* 1 18 0 I auh cn 1 Nan 9 lernheim zel Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ Nr. 81 Amiliches Verkünbigungsblatt ber gen. Vürgermeiflerei. und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatli Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig ch 1,20 Mk. zuzügl. 20 Er ig und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Gejchäflsanzeiger 77 S Samstag, den 7. April 1934 Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Frankreichs Antwort an England Bereitwilligkeit zu neuen Verhandlungen— Verſchiedene Vorbehalte. DRB. Paris, 6. April. Die franzöſiſche Antwortnote auf die engliſche Anfrage vom 28. März iſt dem franzöſiſchen Botſchafter in London tele⸗ graphiſch übermittelt worden mit der Weiſung, ſie der britiſchen Regierung zu überreichen. Ergänzend verlautet in unterrichteten Kreiſen, daß die franzöſiſche Regierung in der Note ihre Bereitwilli gkeit zu Verhandlungen über die angeſchnittenen Fragen er⸗ klärt. Man rechnet damit, daß die franzöſiſche Regierung inner⸗ halb der nächſten Woche in einer neuen Note ihre Auf⸗ faſſung über die Art der geeigneten Durchführungsgarantien der engliſchen Regierung mitteilen wird und daß auf dieſer Grund⸗ lage neue Verhandlungen ſtattfinden werden. Die franzöſiſche Regierung ſcheint in der Frage des geplanten Abrüſtungsabkom⸗ mens in weiteſtgehendem Maße auf ihre ſonſtigen internatio⸗ nalen Bindungen und Verpflichtungen Rückſicht nehmen zu wollen. Es iſt anzunehmen, daß die franzöſiſche Regierung daher auch die Kleine Entente über die Entwicklung dieſer Frage auf dem Laufenden hält. Man ſieht in unterrichteten Kreiſen immer⸗ hin einen Fortſchritt darin, daß Frankreich die engliſche An⸗ regung zu neuen Beſprechungen angenommen hat. DNB. Paris, 6. April. Aeber den Inhalt der franzöſiſchen Antwort auf die letzte engliſche Abrüſtungsnote verlautet aus zuverläſſiger Quelle, daß die franzöſiſche Regierung die Frage, ob Frankreich bereit ſei, ein Abkommen zur Begrenzung der Rüſtungen unter Beteiligung Deutſchlands mit noch zu be ſtimmenden engliſchen Durchführungs garantien zu unterzeichnen, als zu allgemein bezeichnet, als daß Frank⸗ reich bereits grundſätzlich in unzweideutiger Weiſe ſeine Zu⸗ ſtimmung zu einem ſolchen garantierten Abrüſtungsabkommen geben könnte. Zunächſt müſſe man wiſſen, wie hoch die Ef fektiv⸗ ſtreitkräfte und die Rüſtungen ſein ſollten, die nach Mei⸗ nung Englands Deutſchland zu bewilligen ſeien, und weiter, welches Militärſtatut Frankreich parallel hiermit nach britiſcher Anſicht haben müſſe. Erſt wenn die franzöſiſche Regierung über dieſe weſentlichen Punkte Beſcheid wiſſe, könne ſie ſich in voller Kenntnis der Sachlage äußern. Gegenwärtig bleibe Frankreich den Grundſätzen des Hauptausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz treu. Es könne den Anregungen der engliſchen Note vom 29. Januar nicht zuſtimmen, die darauf hinausliefen, zu gleicher Zeit eine gewiſſe Aufrüſtung Deutſchlands und den Beginn einer Abrüſtung Frankreichs zu bewilligen. Außerdem müſſe man be— denken, daß die„Legaliſierung“ der Aufrüſtung Deutſchlands entſprechende Aufrüſtungsforderungen der anderen Mächte mit begrenzten Rüſtungen nach ſich ziehen würden. Wie weiter verlautet, ſoll Außenminiſter Barthou die Abſicht haben, dem engliſchen Außenminiſter demnächſt die Durchführungsgarantien anzugeben, die ſeiner An— ſicht nach unerläßlich ſeien, um eine Verletzung des internatio— nalen Abrüſtungsabkommens zu vermeiden. Frankreichs f„Mindeſtgarantieforderungen“ DNB. Paris, 6. April. Die Antwort, ſo ſchreibt der„Matin“, ſei ſehr kurz und enthalte die Mindeſtgarantieforderungen vor dem Abſchluß eines Abrüſtungsabkommens. Die Antwort ſei außer- dem ſehr klar gehalten und ſchließe zweideutige Auslegungen der franzöſiſchen Sicherheitsforderungen aus. Die Note werde vor⸗ ausſichtlich noch im Laufe des heutigen Tages an den Botſchafter in London gekabelt, damit er ſie ſofort dem engliſchen Außenamt übergeben könne. Die radikalſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“ ſchreibt in dieſem Zuſammenhang, man werde ſich von Tag zu Tag klarer darüber, daß ber Localnobertrag unvouftanbig lei und erſt an dem Tage wirklich wirkſam werde, an dem die moraliſchen Garantien, die er enthalte, ſich nicht nur auf die Reichsgrenzen beſchränkten, ſondern auch auf die Kleine Entente aus- gedehnt würden. Es ſei zu hoffen, daß England dieſen franzöſi⸗ ſchen Standpunkt verſtehe und den Bemühungen zur Organiſie⸗ kung einer internationalen Sicherheit beipflichten werde. „Oeuvre“ weiſt darauf hin, daß man engliſcherſeits einen großen Anterſchied zwiſchen den Durchführungsgarantien, des Abrüſtungsabkommens und der Erhöhung der allgemeinen Sicher heit mache. Man ſei in England wohl bereit, ſich an den Durch- führungsgarantien zu beteiligen, werde aber keinen Schritt tun, um die Sicherheit der Grenzen auch auf die Oſtgrenzen auszudehnen, die heute nur durch den Kellogg⸗Pakt geſchützt ſeien. Macdonald und Sir John Simon ſeien ſich dar⸗ über einig, in der Frage der Durchführungsgarantien die 1— ſchläge Paul⸗Boncours und Henderſons vom De⸗ zember v. J. anzunehmen, d. h. eine Reihe von aufeinander⸗ folgenden Sanktionen vorzuſehen, falls das Abrüſtungsabkommen verletzt werden ſollte. Dieſe Maßnahmen würden aber erſt in allerletzter Linie in militäriſchen Sanktio⸗ nen beſtehen, die erſt dann einſetzen ſollten, wenn alle anderen Druckmittel erfolglos geblieben ſeien. England werde jede franzöſiſche Forderung zurückweiſen, die auf eine genauere Feſt⸗ legung des Artikels 16 hinausgehe und eine Erhöhung der augenblicklichen Sicherheit anſtrebe. Der Außenpolitiker des„Echo de Paris“, Pertinax, ſtellt ebenfalls feſt, daß man engliſcherſeits einen Anterſchied zwiſchen den Durchführungsgarantien und der allgemeinen Sicherheits— garantie mache. Gerade deshalb ſcheine es notwendig zu ſein, daß ſich der franzöſiſche Außenminiſter in der Frage der Durch— führungsgarantien eines Abrüſtungsabkommens im Augenblick noch nicht feſtlegen dürfe. Wenn England außerdem die Frage vorlege, ob Frankreich gewillt ſei, ein Abrüſtungsabkommen zu unterzeichnen, deſſen Durchführungsgarantien England übernehmen würde, ſo könne man darauf nicht antworten, bevor man nicht wiſſe, wie dieſes Abkommen überhaupt ausſehen werde. Der Miniſterrat billigt die Antwort Frankreichs DNB. Paris, 6. April. Im Miniſterrat am Freitag wurde die franzöſiſche Ant- wortnote auf die letzte engliſche Verbalnote in der Abrüſtungs⸗ frage einmütig gebilligt, ebenſo auch die Erläuterungen, die Außenminiſter Barthou dazu gab. Die Note habe vorher bereits die Zuſtimmung des Miniſterpräſidenten erhalten. Der nächſte Miniſterrat findet am Dienstag ſtatt. Anternehmer, in die Arbeitsfront! Jeder Betriebsführer muß Mitglied werden. Der Leiter des Preſſe⸗ und Propagandaamts der NSBO und Deutſchen Arbeitsfront, Biallas, wendet ſich mit folgen⸗ dem Aufruf an alle Preſſe⸗ und Propagandawarte der NSBO und DAF: Der größte Teil des ſchaffenden deut⸗ ſchen Volkes iſt heute bereits in der Deutſchen Arbeitsfront organiſiert. Durch die Bildung der Reichsbetriebsgruppen hat die Arbeitsfront jene Form gefunden, die, der organi⸗ ſchen Gliederung der Wirtſchaft entſprechend, dazu berufen iſt, die Führung der Menſchen in den Betrieben zu überneh⸗ men. Das Fundament der Arbeitsfront iſt die Betriebsge⸗ meinſchaft aus Arbeitern, Angeſtellten und Unternehmern. Am dieſe Grundlage zu ſchaffen, iſt es nötig, daß jeder deutſche Unternehmer ſeinen Beitritt zur Deutſchen Arbeits⸗ front erklärt. Kein deulſcher Unternehmer darf mehr zögern, dem Beiſpiel ſeiner Arbeiter und Angeſlellten zu folgen. Es geht um die Verwirklichung der Volksgemeinſchaft! Die Aufnahmeſper re zur Arbeitsfront iſt bis zum 1. Mai aufgehoben, um ſo jedem Volksgenoſſen die Möglichkeit zu geben, ſich in die Deutſche Arbeitsfront ein⸗ zureihen. Die Parole lautet: Jeder Betriebsführer bis zum 1. Mai Mitglied der Arbeitsfront! Prinzenempfang beim Papſt. DNB. Vatikanſtadt, 6. April. Der Papſt hat den Prinzen Friedrich Leopold von Preußen, der am Oſterſonntag zum Katholizismus übergetre⸗ ten iſt, in Audienz empfangen. Reichs poſt, Reichsba DNB. Berlin, 6. April. Die beiden großen deutſchen Verkehrsinſtitute Reichspoſt und Reichsbahn haben, wie verſchiedentlich ſchon gemeldet, auch das ihrige getan, um den Sieg in dem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit herbeizuführen. Hierbei muß natürlich die unmittelbare Mitwirkung durch Einſtellung neuer Arbeits- kräfte zurücktreten gegen die mittelbare Beſchaffung von Arbeits⸗ gelegenheit durch Erteilung von Aufträgen an die deutſche Wirt— ſchaft. Aber auch die Anſtrengungen der beiden genannten Inſti— tute, ihren Beamten- und Arbeiterſtab zu erweitern, ſind, ge⸗ meſſen an der Geſamtzahl der bei den beiden Inſtituten Tätigen, nicht gering anzuſchlagen. So hat die Deutſche Reichspoſt in der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis 15. März 1934 2300 Kräfte neu eingeſtellt. Es wird ihr vorausſichtlich möglich ſein, bis zum 1. Zuli 1934 weitere 1055 Arbeitskräfte in Dienſt zu nehmen. Die Deutſche Reichsbahn hat es ermöglicht, eine erhebliche Anzahl von Arbeitskräften, die normalerweiſe bei Beginn des Winters zur Entlaſſung kommen, in Arbeit zu halten. Es handelt ſich hier um 62 000 für den Gleisbau angenommener Sommerarbeiter. Außerdem hat die Deutſche Reichsbahn in den vergangenen Wintermonaten 3000 Anwärter für den Beamtendienſt neu ein⸗ geſtellt. Bis zum 1. Juli 1934 dürfte ſich die Zahl der neuein⸗ geſtellten Anwärter für die Beamtenlaufbahn um weitere 2200 erhöhen. Außerdem werden jetzt 1800 Lehrlinge eingeſtellt und demnächſt 2000 Werkſtättenarbeiter und 8000 Arbeiter für den Das verwirkie Fauſtpfand Die Kohlenſchätze des Saargebiets. Die Steinkohlenförderung im Saargebiet beträgt etwa ſieben Prozent der Geſamtförderung des Deutſchen Reiches. Im vergangenen Jahr wurden im Saargebiet rund 11 Millionen Tonnen Kohlen gefördert. So bilden die Kohle und die von ihr abhängenden Induſtrien die Grundlage der Wirtſchaft nicht nur des Saargebietes, ſondern eines be⸗ trächtlichen Teiles von Weſteuropa. Die Hauptausfuhrwaren des Saargebietes nach Deutſchland bildeten im Jahre 1933 die Erzeugniſſe der Eiſeninduſtrie im Werte von 59 Mil⸗ lionen Mark. Es folgen dann mineraliſche Rohſtoffe, im we⸗ ſontſichen wohl Kohle, im Werte von 29 Millionen Mark, Ton⸗ und Glaswaren im Werte von 4,2 Millionen Mark uno Maſchinen im Werte von 1,9 Millionen Mark. Der Wert ſonſtiger Fertigwaren erreichte 9,2 Millionen Mark. Das Saargebiet nahm aus dem Reichszollgebiet Erzeugniſſe der Eiſeninduſtrie im Werte von 12,6 Millionen Mark und mineraliſche Rohſtoffe im Werte von über 7 Millionen Mark auf. Da die Saarkohle einen wenig brauchbaren Koks liefert, der ſich für die Eiſenverhüttung im Hochofen nicht beſonders gut eignet, iſt die ſaarländiſche Eiſeninduſtrie auf die Einfuhr einzelner Kohlenſorten angewieſen. Infolge des franzöſiſchen Kontingentsſyſtems iſt die Einfuhr deut⸗ ſcher Kohle ins franzöſiſche Zollgebiet teilweiſe unter⸗ bunden. Dafür erhalten die Saarländer polniſche Kohle. Vor einiger Zeit wurde ſogar Kohle aus Indo⸗ china(9 geliefert. Die Franzoſen haben ſeinerzeit, als ſie die deutſchen Gruben übernahmen, deren Wert mit 300 Mil⸗ lionen Goldmark angeſetzt. Es iſt natürlich ſehr ſchwer, überhaupt eine Zahl feſtzuſetzen für Werte, die noch in der Erde ſchlummern. Wollte man allgemeine auch die uner⸗ ſchloſſenen Bodenſchätze im Wirtſchaftsbermögen eines Staa⸗ tes zahlenmäßig einſetzen, ſo würde man damit einen gro⸗ ßen Fehler begehen. Beſitzt doch beiſpielsweiſe Rußland nachweislich in Europa und Aſien ganz ungeheure Werte an Bodenſchätzen aller Art, und dennoch muß bekanntlich ſeine Bevölkerung den größten Mangel leiden. Es kommt eben darauf an, ob auch das Volk des Landes arbeitſam iſt, die Bodenſchätze hebt und ſie durch einen Hochſtand der Technik und Verkehrsmittel entſprechend auszunutzen ver⸗ ſteht. Die Verwertung darf ſich dabei nicht etwa auf reinen Raubbau beſchränken, wie dies in den letzten Jahren der Franzoſenherrſchaft im Saargebiet nur allzuoft geſchah, ſon⸗ dern muß ein gut Teil der Arbeit auch auf die ordnungs⸗ mäßige Erhaltung und Sicherung der Gruben verwenden. Erſt dadurch erhalten die Badenſchätze eines Landes wirk⸗ lichen Wert, daß ſie von einem fachlich geſchulten Arbeits⸗ volk an die Oberfläche geſchafft und mit allen Mitteln des modernen Eiſenbahn⸗ und Schifftransportes an die günſtig⸗ ſten Verbrauchsſtellen befördert werden. Die insgeſamt verfügbaren Kohlenlager des Saarge⸗ bietes werden bis zu einer Tiefe von 1500 Metern auf rund 9,, Milliarden Tonnen geſchätzt. Bei weiterhin nur gleicher Ausbeutung würde dieſer Vorrat, roh gerechnet, noch für 860 Jahre reichen, doch darf man bei geſteiger⸗ ter Kohlenförderung auf kaum länger als 500 Jahre mit dieſem Vorrat rechnen. Der Verluſt, den Nordfrankrei ch ſeinerzeit durch die Zerſtörung der dortigen Kohlengruben im Weltkriege erlitt, belief ſich höchſtens auf 100 Millionen Tonnen. Nimmt man als Durchſchnittsförderung im Saargebiet wäh⸗ rend der letzten 14 Jahre 11 Millionen Tonnen an, ſo hat Frankreich in der Nachkriegszeit etwa 154 Millionen Ton⸗ nen aus dem Saargebiet herausgeholt, alſo bereits um die Hälfte mehr, als der Krieasverluſt in Nordfrankreich betrug. nund Arbeitsſchlacht Gleisbau, ſo daß die Reichsbahn insgeſamt im zweiten Viertel- lahr 1934 rund 14000 Perſonen neu beſchäftigen wird. Maßgebend iſt aber, wie geſagt, die Auswirkung der Be— ſtimmungen der beiden Inſtitute auf dem Arbeitsmarkt. Im Rechnungsjahr 1933 hat die deutſche Wirtſchaft von der Deutſchen Reichspoſt Aufträge auf Lieferungen und Leiſtungen in der Höhe von 220 Millionen 7 erhalten. Nach über⸗ ſchlägiger Schätzung werden im zweiten Vierteljahr 1934 weitere Aufträge in der Höhe von rund 53 Millionen 7 verteilt wer⸗ den können. Zufolge der Aufträge der Deutſchen Reichspoſt konnte die deutſche Wirtſchaft vom Auguſt 1933 bis Ende Januar 1934 rund 16 500 Neueinſtellungen vornehmen und 35000 Kräfte weiter beſchäftigen. Man wird damit rechnen dürfen, daß zur weiteren Entwicklung des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms der Reichspoſt in den kommenden Monaten weitere 4500 Kräfte neu eingeſtellt und 12 000 weiterbeſchäftigt werden können. Bei der Deutſchen Reichsbahn beträgt das zuſätzliche Arbeitsbeſchaffungsprogramm von Mitte 1933 bis Ende 1934 faſt 700 Millionen 7. In der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis Mitte März 1934 wurden insgeſamt 230 Millionen All an Aufträgen abgewickelt. Auf das nächſte Vierteljahr dürften vorausſichtlich 180 Millionen 7 entfallen und auf den Reſt des Jahres 1934 276 Millionen 7. Man darf damit rechnen, daß das geſamte zuſätzliche Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm der Reichsbahn bis Ende 1934 300 000 Arbeitskräften Arbeit und Brot geſchaffen hat. Nun ſind aber die nordfranzöſiſchen Bergwerke längſt wie⸗ derhergeſtellt und ſchon 1925 war auch deren Förderung erneut in vollem Gange und größer als vor dem Kriege. Frankreich hat mithin das Pfandrecht ſan der Saar⸗ kohle längſt verwirkt. Der franzöſiſche Wunſch, die Saarkohle dauernd zu behalten und die Beſtimmung des Verſailler Vertrages, daß Deutſchland die Saarkohle von Frankreich wieder abkaufen müſſe, iſt heute in keiner Weiſe mehr innerlich gerechtfertigt. Der Geſamtvorrat der Saar⸗ grube von 9,5 Milliarden Tonnen würde das Hundertfache darſtellen von dem, was Frankreich ſeinerzeit verloren und im übrigen ſchon überreichlich zurückerhalten hat. Beſteht alſo wirtſchaftlich nicht der geringſte Grund mehr für Frankreich, das Saargebiet weiterhin für ſich in Anſpruch zu nehmen, ſo politiſch und völkerrechtlich erſt recht nicht. Schon wiederholt, ſeit Ludwig XIV., hat Frankreich das Saargebiet gefordert. Immer und immer wieder hat die Bevölkerung erklärt, in Wort und Schrift, durch Depu⸗ tationen nach Genf und durch die Wahlen, daß ſie deut ſch ſei und bleiben wolle. Für die Stimmung iſt bezeich⸗ nend, daß faſt die geſamte Bevölkerung ſich zur Deutſchen Front zuſammengeſchloſſen hat. Noch kürzlich erſt haben Saarbewohner auf ein hiſtoriſches Dokument hingewieſen, das die Wahlmänner der Kreiſe Saarbrücken, Ottweiler und St. Wendel an das franzöſiſche Volk richteten, als Napo⸗ leon III. in den Zeiten des Bruderkampfes Preußen—Oeſter⸗ reich das Saargebiet forderte:„Wir ſind durch und durch Deutſche. Wir halten feſt an unſerer Eigenart in Sprache und Sitte, in Gefühls⸗ und Anſchauungsweiſe, im öffentli⸗ chen Familienlebens. Wir hängen mit ganzem Herzen an un⸗ ſerem deutſchen Vaterlande in ſeinen Leiden der Gegenwart, in ſeinen Hoffnungen auf die Zukunft, und unter den ſchwe⸗ ren Sorgen des Augenblicks iſt unſere ſchwerſte Sorge die, von unſerem Vaterlande losgeriſſen zu werden. Wir ge⸗ loben vor Gott und den Menſchen, daß wir, wenn uns ein widriges Geſchick vorübergehend von unſerem Vaterlande trennen ſollte, mit der ganzen Zähigkeit, deren der Deutſche fähig iſt, an unſerer Nationalität feſthalten werden.“ Die vielen Kundgebungen der letzten Zeit im Saargebiet und im Reich beweiſen, daß die Enkel nicht anders denken. Das 15jährige Völkerbundsregime hat nur beſtätigt, daß das Saargebiet ein Stück des Deutſchen Reiches iſt. Der Staatsakt am 1. Mai. DNB. Berlin, 6. März. Der Staatsakt zum„Feiertag der nationalen Arbeit“, 1. Mai 1934, findet in dieſem Jahre wieder auf dem Tempel⸗ bhofer Feld ſtatt. Die Berliner ſchaffenden Volksgenoſſen der Stirn und der Fauſt werden in 13 großen Marſchkolonnen zum Tempelhofer Feld marſchieren. Genau wie im Vorjahre werden die Kreisbetriebszellenobmänner der NSBO. die Führer dieſer Marſchkolonnen ſein. Sämtliche in einem Betrieb, einem Büro oder einer Behörde beſchäftigten Volksgenoſſen treten gemeinſam mit der Betriebszelle an. Die deutſchen Volks- genoſſen, die nicht in Betrieben tätig ſind— alſo ſelbſtändige Geſchäftsleute, Handwerker, Gewerbetreibende, Rentner, Er⸗ werbsloſe uſw.— die an dem Aufmarſch teilnehmen wollen, ſind ſofort durch ihre Verbände, Vereine und Organiſationen zu melden. Die Meldung hat bis zum 12. April zu erfolgen unter Aufgabe des gewünſchten Antrittsplatzes(Stadtteil), vor⸗ ausſichtlicher Antrittsſtärke und der Anſchrift von Telefon⸗ nummer der ſich meldenden Organiſation an die„Aufmarſch⸗ leitung 1. Mai, Alte Jakobſtraße 148—155(Adam)“. Das Arteil gegen Dr. Hoffmann und Genoſſen. DNB. Berlin, 6. April. In der Strafſache gegen Dr. Hoffmann und Genoſſen ver⸗ kündete die Große Strafkammer des Landgerichts in Stettin am Freitag nach mehrtägiger Verhandlung folgende Arteile: Es werden verurteilt: 1. Der Kriminalangeſtellte Dr. Joa chim Hoffmann wegen gefährlicher Körperverletzung, Amts- verbrechens und Vergehens zu 13 Jahren Zuchthaus; 2. der Kriminalangeſtellte Karl Salis wegen gefährlicher Körper⸗ verletzung und wegen Amtsvergehens zu 5 Jahren Gefängnis; 3. der Kriminalangeſtellte Fritz Pleine wegen gefährlicher Körperverletzung und Amtsverbrechens und Vergehens zu 5 Jah⸗ ren Zuchthaus; 4. der Kraftfahrer Guſtav Fink wegen gefähr⸗ licher Körperverletzung zu 10 Jahren Gefängnis; 5. der Fleiſcher Willi Herrmann wegen gefährlicher Körperverletzung zu 6 Jahren Gefängnis; 6. der Kellner Walter Treptow wegen gefährlicher Körperverletzung zu 9 Monaten Gefängnis; 7 der Kriminalaſſiſtent Paul Grafunder wegen Begünſti⸗ gung zu 300/ Geldſtrafe(die Geldſtrafe wird durch die er⸗ littene Anterſuchungshaft für verbüßt erklärt); 8. der Muſiker Heinrich Richter wegen gefährlſcher Körperverletzung zu 2 Jahren Gefängnis. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden dem Verurteilten Hoff⸗ mann auf die Dauer von 5 Jahren, dem Verurteilten Pleine auf die Dauer von 3 Jahren aberkannt. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Die Anklage wurde von der Zentralſtaatsanwaltſchaft in Berlin dertreten. Der amtliche preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Das Arteil der Großen Strafkammer des Landgerichts Stettin vom 6. ds. Mts. in der Strafſache gegen Dr. Hoffmann und Genoſſen iſt ergangen gegen Kriminalangeſtellte und Beamte der Polizeiverwaltung Stettin wegen Mißhandlung ihrem Schutz anvertrauter Häftlinge. Auf perſönliche Weiſung des Miniſterpräſidenten Göring, der die nachgeordneten Behörden die korrekte Behandlung aller Häftlinge zur unbedingten Pflicht gemacht und ſtrengſte Ahndung etwalger Aebergriffe und Mißhandlungen an Gefangenen angeordnet hat, iſt das Verfahren anhängig gemacht und von der Zentral- ſtaatsanwaltſchaft mit beſonderer Beſchleunigung durchgeführt wor⸗ den. Das Arteil, in dem auf hohe Zuchthaus⸗ und Gefängnisſtrafen ertannt worben iſt, zeigt zur Cenlge, bas Aebergegſe im national ſozialiſtiſchen Staat nicht geduldet und mit rückſichtsloſer Schärfe verfolgt werden. Die Tatſache der Durchführung des Verfahrens, die Höhe der ausgesprochenen Strafen widerlegen am eindeutigſten die in ausländiſchen Hetzſchriften verbreiteten Nachrichten über an— geblich mit Duldung der Behörden verübte Greueltaten in Gefäng⸗ niſſen und Konzentrationslagern. Henderſon nach Paris abgereiſt. DNB. London, 6. April. Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, und der Vizepräſident der Konferenz, Aghnides, haben ſich nach Paris begeben. Henderſon iſt am Freitagnachmittag in Paris einge⸗ troffen. Berlin: Der Leiter des Preſſe- und Propagandaamtes der NS. und der Deutſchen Arbeitsfront erläßt einen Aufruf, in dem die Betriebsführer aufgefordert werden, bis zum 1. Mai Mitglied der Arbeitsfront zu werden. Saarbrücken: Der ehemalige Vorſitzende der ſozialdemo⸗ kratiſchen Stadtratsfraktion der Stadt Saarbrücken, Fritz Allen⸗ bach, iſt aus der SPD. des Saargebietes ausgetreten. Der vorſichtige Reichs haushalt. Induſtrie⸗ und Handelstag über den neuen Reichshaushalt.— Steuereinnahmen beinahe zu vorſichtig geſchätzt.— Ein Etat der ungünſtigſten Eventualität. VD. Berlin, 6. April. In ſeinem amtlichen Organ erklärt der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag, daß die öffentliche Finanzwirtſchaft nunmehr in das vielleicht kritiſchſte Jahr der gegenwärtigen Aufſchwungs— periode eintrete. Auf der einen Seite begännen jetzt die zur Ingangſetzung der wirtſchaftlichen Belebung notwendig gewor— denen Vorgriffe auf die Zukunft fällig zu werden, auf der ande⸗ ren Seite mache ſich die verſtärkte Geſchäftstätigkeit erſt ſehr langſam und allmählich auf der Einnahmenſeite, beſonders bei den Steuern und Abgaben bemerkbar. Aus dieſem nach der ganzen Sachlage vorübergehenden Dilemma habe, ſo heißt es laut VO. in der Stellungnahme weiter, das Reichsfinanz— miniſterium den konjunkturpolitiſch allein richtigen Ausweg ge— wählt: Steuererhöhungen, die die Konjunkturbelebung in ver⸗ hängnisvoller Weiſe gedroſſelt hätten, ſeien gar nicht in Er⸗ wägung gezogen und es ſei auch auf eine neue Deflationspolitik durch Ausgabenſenkung verzichtet. Dagegen habe man einige weitere Vorgriffe auf die Zukunft gemacht, indem man einzelne Ausgaben verſchob oder auf einen längeren Zeit⸗ raum verteilte, und weiterhin wurden einige Vermögens⸗ reſerven aufgelöſt. Die Belebung von Beſchäftigung, Produktion und Amſätzen halte an, und, auch wenn man die Schwerfälligkeit beachte, mit der die meiſten öffentlichen Ein- nahmen auf Konjunkturſchwankungen nach oben reagieren, könne man doch ſpäteſtens für das nächſtfolgende Rechnungsjahr Steuereinnahmen erwarten, die den Ausgleich des Haushalts mühelos geſtatten. Bei Einſetzung der Steuereinnah- men habe der Reichsfinanzminiſter ſich ſo ſtark vor Aeberraſchun- gen geſichert, daß die Einnahmen mit einer Vorſicht geſchätzt wurden, die des Guten ſchon beinahe etwas zu viel tue. Bei der Feſtſetzung der Ausgaben ſei große Zurückhaltung geübt worden. Der Voranſchlag für 1934 ſei ein Etat der ungünſtig⸗ ſten Eventualität. Zede Auswirkung der Geſchäftsbelebung der Wirtſchaft auf die öffentlichen Finanzen müſſe daher das Verhältnis zwiſchen Einnahmen und Ausgaben verbeſſern und Beträge für die För- derung des weiteren Wirtſchaftsaufſtiegs freiſetzen. Es erſcheine daher auch keineswegs ausgeſchloſſen, daß im Laufe des Rech- nungsjahres 1934 noch weitere Steuerermäßigun⸗ gen, insbeſondere die vom Reichsfinanzminiſter in Münſter angekündigte Herabſetzung der Einkommenſteuer⸗ ſätze in Kraft treten könnten. a eee Aufruf an die deutſche Wirtſchaft. DNB. Berlin, 6. April. Der Neichswirtſchaftsminiſter und der Reichsarbeitsminiſter erlaſſen anläßlich des bevorſtehenden Beru fswettkampfes nachfolgenden Aufruf an die deutſche Wirtſchaft! Der von der Deutſchen Arbeitsfront und der Reichsjugend⸗ führung in der Zeit vom 9. bis 15. April 1934 veranſtaltete Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend verdient, mit allen Kräften unterſtützt zu werden. Von der beruflichen Ertüchtigung des Nachwuchſes hängt im weſentlichen der Erfolg unſeres Kampfes um den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft ab. Gerade durch dieſen Berufswettkampf wird die deutſche Jugend mit beſonderem Nachdruck auf die Bedeutung guter beruflicher Ausbildung hingewieſen. Daraus werden der deutſchen Wirtſchaft unmittelbar und mittelbar ideelle und materielle Vorteile erwach⸗ ſen. Deshalb erſcheint es nicht unbillig, wenn auch die deutſche Wirtſchaft zu ihrem Teile an der erfolgreichen Durchführung des Reichsberufswettkampfes mithilft. Es wird erwartet, daß den Teilnehmern des Berufswettkampfes die hierzu notwendige Freizeit gewährt wird. Soweit dadurch Lohnausfälle ein⸗ treten ſollten, iſt Gelegenheit zu bieten, daß die ausgefallene Ar⸗ beitsleiſtung zu einer anderen Zeit nachgeholt werden kann. Der Reichsarbeitsminiſter Der Reichswirtſchaftsminiſter i. V.: gez. Dr. Krohn i. V. gez. Dr. Poſſe. Die Bundestracht des ND FB (Stahlhelm) Braunes Hemd mit grünem Schlips.— Zur Umwandlung des Stahlhelm in den NS. Deutſchen Frontkämpferbund. VDZ. Berlin, 6. April. Die Amwandlung des Stahlhelmbundes in den National- ſozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbund(Stahlhelm) hat naturgemäß auch eine Reihe organiſatoriſcher und techniſcher Aenderungen zur Folge. So iſt, wie das VD. Büro meldet, u. a. ſoeben eine Verfügung über die Bundestracht für alle Bundesmitglieder, ſoweit ſie nicht der SA oder SA⸗ Reſerve angehören, ergangen. Danach wird die Bundestracht aus der feldgrauen Mütze mit Hoheitsabzeichen und ſchwarz— weiß⸗roter Kokarde und dem feldgrauen Rock in Form des Richtmannrockes(offener Rock, zwei Bruſt- und zwei Seiten⸗ taſchen) mit Hakenkreuzarmbinde und Koppel beſtehen, wozu das Braunhemd mit grünem Schlips und die feldgraue Stiefel— hoſe ſowie Gamaſchen mit Schnürſtiefeln oder hohen Stiefeln zu tragen ſind. Alle Abzeichen, mit Ausnahme des Hoheits— abzeichens und der Hakenkreuzarmbinde ſind zu entfernen, ins⸗ beſondere die ſilberne Mützenſchnur ſowie Spiegel uſw., da ſie Verwechſlungen mit der Reichswehr oder SA und SA-Reſerve herbeiführen könnten. Leber die neuen Abzeichen der Dienſt⸗ ſtelleninhaber des Bundes ſoll noch beſondere Anweiſung er— gehen. Durch eine weitere Bundesverfügung des Bundes- kanzlers Bock wird zur Vereinfachung des Schriftverkehrs ein „Verordnungsblatt“ des NS DFB.(Stahlhelm) eingerichtet. Schließlich hat die Bundesleitung eine Anordnung über den Gruß des NS DFB. getroffen, wonach der Gruß der deutſche Gruß iſt. Für die Mitglieder des Bundes beſteht die Gruß pflicht gegenüber den Angehörigen der Reichswehr, der Polizei, des Arbeitsdienſtes, der SA, SS, SA-Reſerve, NS- KK, der Fliegerei, der Teno und der PO. Die Grußform ſoll die des kameradſchaftlichen Grußes ſein. Sehr bemerkenswert iſt weiterhin die Beſtimmung, daß es in Zukunft mit Ausnahme des Titels„Bundesführer“ im Natlonal⸗Sozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpferbund keinerlei Titel gibt. Sämtliche Anterführer ſind nur Inhaber der be⸗ treffenden Dienſtſtelle. Was die vermögensrechtliche Auswirkung der Amgründung des Stahlhelm betrifft, ſo geht das Geſamteigen⸗ tum des Bundes und ſeiner Gliederungen uneingeſchränkt in den Beſitz des National-Sozialiſtiſchen Deutſchen Frontkämpfer⸗ bundes über, der allein Rechtnachfolger des Stahlhelms iſt. Bodenverſchiebungen bei Czernowitz. Mehrere Bauernhöfe eingeſtürzt. DNB. Bukareſt, 6. April. Die in letzter Zeit beobachteten Bodenverſchiebungen in Rumänien ſind jetzt auch in der Nähe von Czernowitz in Er⸗ ſcheinung getreten. Sie erſtrecken ſich über ein Gebiet von 40 Hektar, auf dem geſtern vier Bauernhöfe einſtürzten und 26 ſchwer beſchädigt wurden. Die Aufregung der Bevölkerung ilt allgemein, zumal man den eigentlichen Grund dieſer Natut⸗ erſcheinungen noch immer nicht kennt. 494 kein Katholikentag! Am 4. März fand in Mainz eine Sitzung des„Zentral- komitees zur Vorbereitung der deutſchen Katholkentage“ un er Leitung des Fürſten Löwenſtein ſtatt. Es wurde beſchloſſen in dieſem Jahr keine Generalverſammlung der deutſchen Ka⸗ tholiken abzuhalten. Muſſolini ehrt Don Bosco, den„wunderbaren Erzieher“ italieniſcher Jugend. (Eigener Bericht aus Rom.) Die ſtaatliche Ehrung, die dem neuen Heiligen Italiens, Don Bosco, auf dem Kapitol zuteil wurde, hat eine Be⸗ deutung, die beträchtlich über den italieniſchen Rahmen hinaus- reicht. Nicht nur die Perſon des Feſtredners, des Grafen De Vecchi, der italieniſcher Botſchafter beim Vatikan, aber auch einer der Quadrumviri der faſchiſtiſchen Revolution iſt, gibt der Veranſtaltung beſonderes Relief, es fand ſich zu der Ehrung auch Muſſolini ſelber ein, was in der„Stampe“ als„ganz außerordentliches Vorkommnis“ bezeichnet wird. Es war auch Muſſolini, der an verſchiedenen Stellen der Feſtrede De Vecchis als erſter das Zeichen zum Beifall gab und am Schluß der Rede ſich erhob, um durch beſonderen Applaus ſeine Zuſtim⸗ mung zu dem Ausgeführten zu geben. In der katholiſchen „Italia“ heißt es, Muſſolini habe in Don Bosco den„wun⸗ derbaren Erzieher“ italieniſcher Jugend geehrt, wobei die beiden Worte„wunderbarer Erzieher“ von Graf de Vecchi ſelber ſtammen. Die höchſten Spitzen des Regimes, Senatspräſident Federzoni, der Präſident der italieniſchen Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften, Marconi, Miniſter, Anterſtaatsſekre⸗ täre, Generäle, Admiräle und andere Honoratioren wechſelten in den Stuhlreihen ab mit den Kardinälen, darunter die beiden Eminenzen Gaſparri, Fumaſoni-Biondi von der Propa⸗ ganda Fide, Hlond, Primas der katholiſchen Kirche Polens, 177 5 italieniſchen und ausländiſchen Erzbiſchöfen und Bi⸗ öfen. Dort erreichte die Feſtrede des Botſchafters, Senators und Quadrumviren den Höhepunkt, wo er ſagte, „der fundamentale Ausgangspunkt der geſamten Betäti⸗ gung des Heiligen iſt das chriſtliche Prinzip des ſtaats⸗ bürgerlichen Lebens“. Gegründet auch auf die Achtung vor der Autorität vollzog er die Erziehung des Volkes in moraliſchem, ſtaatsbürgerlichem, politiſchem und ſozialem Sinne. Don Bosco habe ſeine Ein richtung geſchaffen mit dem Ziele,„Gott zu geben, was Gottes iſt. und dem Staate, was des Staates iſt“. Hierarchiſche Di ziplin und menſchliche Solidarität ſeien nicht minder Leitſterne des Heiligen geweſen. Ein anderes Prinzip Don Boscos war: „ſich beliebt zu machen, um ſich Gehorſam zu verſchaffen“. Nachdruck legte Graf de Vecchi auch darauf, daß der Hei⸗ lige zu Lebzeiten ſowohl geiſtliche als weltliche Behörden mit Kritik und Tadel bedachte,„es war, als habe aus ihm Gott geſprochen“. Deutſchland und die Schweiz Vortrag des Reichshandelsführers in Zürich. Auf Einladung der Deutſchen Handelskammer in der Schweiz ſprach Handelskammerpräſident Dr. Carl Lüer⸗ Frankfurt a. M., der Reichsführer des deutſchen Han⸗ dels, in Zürich. Redner ſchilderte die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung in Deutſchland ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revoln⸗ tion und ſtellte die Vereitwilligkeit Deutſchlands in den Vor⸗ dergrund, alle auftretenden Probleme in den Beziehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz im Geiſte gegen⸗ ſeitigen Verſtehens, der wirtſchaftlichen Vernunft und des geſunden Menſchenverſtandes zu löſen. Auf beſonderen Wunſch der ſchweizeriſchen Wirtſchaftskreiſe entwickelte Dr. Lüer die tragenden deutſchen Staatsideen und ihre Verwirklichung in den einzelnen wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetzen. Deutſchland lege nicht nur ganz allgemein großen Wert darauf, einen ſtarken Außenhandel nach geſunden Prinzi⸗ pien aufzubauen, ſondern insbeſondere in lebhafte Aus- kauſchbeziehungen mit den übrigen induſtriellen Ländern zu treten. Deulſchland erkenne gern an, daß die Schweiz den beſonderen Schwierigkeiten und Notwendigkeiten des Außen⸗ handels ein erfreuliches Verſländnis entgegenbringe. Deutſchland wolle auch jetzt trotz ſeiner ſchwierigen han⸗ delspolitiſchen Lage auf keinen Fa l irgendwelche weltfremden Wirtſchaftsexperimente machen. Der Redner ſtreifte dann die für die Schweiz günſtige Frem⸗ denverkehrsbilanz und ſchloß mit dem Wunſche, daß der gegenſeitige Güteraaustauſch künftig möglichſt reibungslos und ohne Hemmungen durch ſtimmungsmäßige oder finanzielle Begünſtigung vor ſich gehe. Der Aus⸗ fuhrhandel brauche vor allem Ruhe und Stabi⸗ lität. 1 4„Wien: Nach einem amtlichen Bericht der öſterreichiſchen Regierung befinden ſich zur Zeit 750 Nationalſozialiſten und 114 Sozialdemokraten in den öſterreichiſchen Konzentrations- lagern. Die Zahl der ſozialdemokratiſchen Häftlinge in den Gefängniſſen wird mit 2000—2500 angegeben. Rom: Infolge der anhaltenden Regenfälle ſind an ver⸗ ſchiedenen Stellen Mittel- und Süditaliens mehrere Erdrutſche vorgekommen. Vier Perſonen haben bisher den Tod gefunden. Reval: Bei der Station Klin, unweit Moskau, ſtießen zwei Züge zuſammen, wobei zwei Lokomotiven und 20 Wagen zerſtört wurden. gegeben. Die Zahl der Opfer wurde nicht bekam — 2 lat Wa fei ſih An N 50 glie 20. bar zeit 0 Ag * 5 2 . eiſteme , er Hei. en nit m Gilt R N e Nr. 81— Samstag, den 7. April Vier nheimer Volkszeitu N. G.⸗Behunntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NS Dal P Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗Einteilun J E 9 NS BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr 0 Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7 . 9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Diensta g und Freitag von 1820 Uhr Achtung! Generalmitgliederappell am 9. April 1934 am kommenden Montag denden Gene gl l Jedes Parteimitglied iſt verpflichtet, zu erſcheinen. Ebenſo ſind auf Anordnung der Reichsleitung alle Mitglieder ſämt⸗ licher Gliederungen der Partei zum Beſuch verpflichtet, da an dieſem Tag kein anderer Dienſt angeſetzt werden darf. Insbeſondere müſſen alle Ich mache heute ſchon auf den ſtattfindenden Generalmitgliederappell aufmerkſam. Vereidigung neuer Mitglieder! Blockwarte vollzählig zur Stelle ſein! Nur ſchriftliche Entſchuldigungen unter Angabe des Grundes an den Kaſſenwart Schweigert werden von mir an⸗ genommen Beginn pünktlich halb 9 Uhr. Lokal„Zum Freiſchütz“ Die Blockwarte der PO. melden in der Verſamm⸗ lung ſchriftlich, ob die Mitglieder die gauamtliche NS.⸗Preſſe (Heſſ. Landeszeitung oder Volksgenoſſe) beziehen. Ebenſo meldet dies der Pg. Zöller bezgl. der Amtswalter der NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt, und die Obmänner des RD. und NS. Die Mitglieder der Unterformationen ſind in gleicher Weiſe ver— pflichtet, die NS.⸗Preſſe des Gaues zu beziehen, denn: In das Haus, in die Familie eines Nationalſozialiſten gehört unſere nat. ſoz. Zeitung! Heil Hitler! Franzke, Ortsgr. Leiter a. Verkehr mit politiſchen Behörden! Ich bringe erneut den Befehl in Erinnerung, wonach alle Schreiben politiſchen Inhalts auf dem Dienſtweg über den Ortsgruppenleiter eingereicht werden müſſen. Zuwiderhand⸗ lungen gegen die Parteidisziplin werden geahndet! Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Achtung! Hilfskaſſe! Nach Anweiſung der Reichsleitung haben alle Führer der Formationen monatlich eine Stärkemeldung an den Kaſſen⸗ wart abzugeben. Dies iſt bisher nicht geſchehen. Ich weiſe erneut darauf hin und erwarte für den 21. April entſprechende Meldung. NS. und Deutſche Arbeitsfront Am Sonntag, den 29. 4. 1934 gibt die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft, Kraft durch Freude“ in Viernheim ein Symphoniekonzert. Es ſpielt das berühmte Frankfurter Künſtler⸗Orcheſter. Der Eintrittspreis beträgt pro Perſon RM. 0.40 und iſt der Beſuch des Konzertabends ſehr zu empfehlen. Wir weiſen deshalb ſchon heute auf den Konzertabend hin, damit ſich die Viernheimer Volksgenoſſen am Sonntag, den 29. 4. 34 für den Beſuch dieſes Konzertes freimachen. 15 NS. und Deutſche Arbeitsfront. * Neichs luftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim. f Die Führung der hieſigen Ortsgruppe hat einen Mona lang die Luftſchutzſchule in Darmſtadt beſucht, um eine ein⸗ wandfreie Ausbildung des hieſigen Luftſchutzes zu gewähr⸗ leiſten. Die notwendigen Fahrten führten folgende Autobe⸗ ſitzer unentgeldlich aus, denen gleichzeitig öffentlich Dank geſagt wird: 1. Adler Hans, 2. Effler Nikl. Bürſtädterſtr., 3. Heckmann Hans, Lebensmittelhandlung, 4. Schloſſer Hans, 5. Heckmann, Metzgerei, 6. Steiert Robert, 7. Walter Alois, 8. Weitzel, Apotheker, 9. Winkenbach Valt., 10. Wunder Gg. Reichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsführer: Heinrich Münkel. .*. Amt für Volkswohlfahrt!— Amtswalter! Wie Ihnen bekannt, hat jeder Amtswalter eine amtl. NS.⸗Zeitung(Heſſ. Landeszeitung oder Volksgenoſſe) zu halten. Ich erwarte am Montag abend anläßl. des General⸗Mit⸗ gliederappells im Freiſchütz, in der Zeit von 20 Uhr bis 20.15 Uhr, unbedingte Meldung hierüber. Da ich unmittel⸗ bar anſchließend Meldung zu erſtatten habe, bitte ich recht⸗ zeitig zu erſcheinen. Heil Hitler! Zöller, Ogr.-Amtsleiter. * Große Kundgebung ber Hitlerjugend Am Samstag abend um 7 Uhr findet am Rat⸗ haus eine große Kundgebung der H.⸗J. Viernheim eee * n g Jahrgang 1934 PTGTPGGTGTGGT0ThTTTTTT—TWTWTTWTbT— 8 SVGA 4 5 N Lokale Nachrichten. Viernheim, den 7. April 1934. Weißer Sonntag Weiße Kinder, weiße Blüten, weißes Weil der Heiland in die reinen Kinderherzen Einzug hält. Weiße Kerzen brennen golden, Herzlein wollen Leuchter ſein. Selig laſſen all' die holden Kleinen ihren König ein. Sieh, ein Reich iſt dir bereitet, Heiland, frühlingsſchön und groß. Liebe hat dich hergeleitet, wie als Kind in Mutters Schoß. Bleibe, bleibe, ſüßer Heiland, wenn der Wille Treue hält. Jedes Herz ſei dir ein Eiland, wo du wohnſt im Strom der Welt. Weiße Kinder, weiße Blüten, Frühlingsſegen für und für. Stelle, um dein Heim zu hüten, ſtarke Engel an die Tür! Weißer Sonntag. Mehr wie je geht heute eine Sorge mit zum Altare: „Was wird aus dieſen Kindern werden?“ Faſt getraut man ſich nicht, ſich mit ihnen recht zu freuen. Und doch, wir täten beſſer, uns mit ihnen ganz von Herzen zu freuen. Nicht etwa aus Gedankenloſigkeit oder aus jenem Leichtſinn, der einmal eine Weile keinen Ernſt will aufkommen laſſen. Nein— doch wie ſage ichs?— Es trifft auf den Weißen Sonntag das Evangelium vom ſchwergläubigen Thomas. Woran wollte er ſeinen Herrn erkennen? Etwa an der Krone? Konnte ſich die nicht jeder aufſetzen?— Etwa an der Pracht ſeiner Ge⸗ wandung? Konnte dazu nicht jeder Krämer helfen?— Etwa an der Auferſtehungsfahne? Konnte die nicht jeder in die Hand nehmen? Aber durchſtochene Hände und Füße und eine durchbohrte Seite, die konnte nur einer aufweiſen, eben der, vor dem er eine Weile ſpäter mit„Mein Herr und mein Gott“ anbetend in die Knie ſank. Sollte das nicht zu denken geben? Iſt nicht, und muß nicht, wie Chriſtus ſo auch der wahre Chriſt vom Leiden gezeichnet ſein? Die Kinder danken uns ſpäter nicht unſer weichliches Mitleid, ſondern nur eine rechte Erziehung auf Leidenskraft und Selbſtüberwindung hin. Ihr Glück wird einmal darin liegen, daß ſie des unausweich⸗ lich kommenden Leides aus rechtem Chriſtengeiſte Meiſter ſind. Wer ihnen dazu helfen will, hat ſchon den Zugang zur echten Weißen⸗Sonntagsfreude. * Die erſte heilige Kommunion empfangen am morgigen Weißen Sonntag in der hieſigen Pfarrkirche 115 Knaben und 104 Mädchen. Im Vorjahre waren es 124 Knaben und 126 Mädchen.— Konfirmiert werden in der evang. Kirche in dieſem Jahre 8 Mädchen und 3 Knaben, im Vorjahre 3 Mädchen und 2 Knaben.— Den Erſtkommunikanten und Konfirmanden nebſt ihren Eltern und Angehörigen ſprechen wir unſere herzlichſten Glückwünſche aus. Beſtandene Prüfung. An der Oberhandelsſchule in Freiburg hat Herr Valentin Dewald, ein Sohn des im Weltkriege gefallenen Nikolaus Dewald, Waldſtraße, das Fach⸗-Abitur für Handel und Wirtſchaft mit der Note„ſehr gut“ abgelegt. Er erhielt von der Direktion einen Preis in Form eines Buches. Wir gratulieren dem ſtrebſamen jungen Mann, der bereits mit dem 9. April eine Stelle an der Handelskammer in Konſtanz am Bodenſee antritt, zu ſeinem Erfolg und wünſchen ihm viel Glück in ſeinem Berufe. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Den ärztlichen Sonn⸗ tagsdienſt verſieht am morgigen Sonntag Herr Dr. Blaeß. ſtatt. Es ſpricht Unterbannführer Schmitt über iegitle der Fitler jugend“. Wir laden die deutſchen Volkgenoſſen zu dieſer Kundgebung herzlich ein. * Hitlerjugend: Gefolgſchaft Viernheim tritt am Sams⸗ tag um 5 Uhr in tadelloſer Uniform an der Schillerſchule an * Jungvolk: Fähnlein Viernheim tritt am Samstag um 5 Uhr an der Schillerſchule an. Es treten nur die Jungen von der 6. Klaſſe aufwärts an. * Boem., Bog M. Alle BDM. und BDM.⸗Jung⸗ bleibt weg. mädels, vom 6. Schuljahr aufwärts, treten am Samstag abend pünktlich um 6 Uhr an der Schillerſchule an. Es beteiligen ſich nur ſolche Mädels, die Uniform haben;(weiße Bluſe, Zipfeltuch, Knoten). Kletterweſte und Kopfbedeckung Heil Hitler! J. V.: Die Scharführerinnen. Sonntag, den 8. April. Vorm. Vorm. 10 ½ Uhr: Dienstag, den s Wehen durch die Welt, Ausleje burch Leiſtung! Gauleiter, Oberpräſident Schleswig⸗Holſtein Lohe: „Die Reichsjugendführung hat Berufswettkämpfe der Jugend innerhalb der einzelnen Berufsſtände ausgeſchrieben, die erkennen laſſen, daß auch hier der nationalſozialiſtiſche Grundſatz des Leiſtungsprinzips ſcharf herausgeſtellt wird. Ich begrüße dieſe Veranſtaltung der Reichsjugendführung, da in Verbindung mit dem Leiſtungsprinzip gleichzeitig eine Führerausleſe ſtattfindet, die politiſch geſehen, für eine national— ſozialiſtiſche Wirtſchaftsordnung in Zukunft von größter Be⸗ deutung werden kann“. CC ͤ ccc Die Dienſtſtunden der Gemeindeverwaltung und der Gemeindekaſſe ſind für die Zeit vom 1. April bis 30. September von 7 bis 3 Uhr, Samstags von 7 bis 12 Uhr, durchgehend feſtgeſetzt.(Siehe Bekanntmachung.) Spende für das Winterhilfswerk. Die NSBO., Ortsgruppe Viernheim, teilt uns heute mit, daß die Arbeiter⸗ ſchaft der Firma Levinger& Feibel, Viernheim an das Winter⸗ hilfswerk den Betrag von RM. 796,29 abführte. Hierzu kommt noch 1% von den Gehältern der Angeſtellten, ſodaß der Geſamtbetrag der an das WHW. abgeführt wurde RM. 830.67 beträgt. Das Rundfunkprogramm darf nach den mit dem 1. April 1934 in Kraft getretenen Beſtimmungen in Tages⸗ zeitungen nicht mehr als Wochenprogramm in einheitlicher Form abgedruckt werden. Der Abdruck kann dagegen in be— liebigen zwei⸗ bis viermaligen Fortſetzungen vorgenommen werden. Wir werden nach Möglichkeit den Abdruck im Laufe einer Woche in zwei Fortſetzungen, und zwar möglichſt zum Samstag und Dienstag, vornehmen. i eee eee bed Goltesbienſtorönung zer katholſſchen Gemeinde Viernheim Weißer Sonntag. Apoſtel⸗Kirche: 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe ½9 Uhr: Abholen der Kinder, Kommunion-Meſſe mit Predigt. 1 2 Uhr: Andacht, Anſprache und Weihe an die Mutter⸗ gottes. Marien⸗Kirche: ½8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Heck⸗ mann 1. und Georg Schneider 2. ¼08 Uhr beſt. E.⸗A. für Rentmeiſter Michael Jöſt, Schwie⸗ gertochter Gertrud Maria, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 8 Ahr Segensmeſſe für die verſtorbenen Eltern der Erſt⸗ kommunikanten und die gefallenen Krieger Viernheims, beſtellt von den Erſtkommumkanten. Während der hl. Meſſe gemeinſchaftliche Kommunion der Erſtkommunikanten. Dienstag: ¼/7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Suſanna Hofmann geb. Babylon. Mittwoch:/ 7 Uhr 3. Babylon. f 1/8 Uhr beſt. S.⸗A. für Magd. Haas geb. Kühner, beſt. von den Altersgenoſſinnen. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Jakob Butſch, Ehefrau Apollonia geb. Hoock und beiderſ. Eltern. ¼8 Uhr beſt. E⸗A. für Peter Bugert, Eltern und Ge— ſchwiſter und Schwiegereltern, Tochter Magdalena und An⸗ gehörige. 5 f i Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Maria Hofmann geb. Ring⸗ hof, Schwiegervater Gg. Valt. Hofmann, Ehefrau Anna Maria geb. Effler, Kinder Chriſtian, Barbara, Georg und Ehefrau Magd. geb. Wunder und Angehörige. 8 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikolaus Bugert 5. 7/8 Uhr beſt. Amt für Peter Weidner 1, Ehefrau Juliana geb. Grünewald, Töchter Luiſe und Maria. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Maria Helfrich geb. Brechtel und ſämtliche Angehörige. 7/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Weidner 6., Joh. Jak. Herſchel und Elis. Herſchel geb. Haas. 35 ¼%8 Uhr beſt. Amt für Adam Hanf 5, Ehefrau Eva geb. Neudörfer und Angehörige. 5 Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion für alle Mitglieder der Jungfrauenkongregation. Ebenſo ge⸗ meinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herrn Lehrer Riebel und Baldauf, Frl. Kärcher und Krimmel. Die Mädchen beichten am Freitag um 6 Uhr, die Knaben Sams⸗ tag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Konfirmation. 9 Uhr: Vorſtellung, Prüfung und Konfirmation. Feier des hl. Abendmahles. Beichte geht voraus. Kollekte für die Epileptiſchen, Krüppel und die armen Gemeinden in Oeſterreich. g Jugendabend für Buben und Mädchen. 10. April 1934. S.⸗A. für Suſanna Hofmann geb. Abends 8 Uhr: Abends 8 ¼ Uhr; Uebungsſtunde des Kirchenchors Mittwoch, den 11. April Abends 8 Uhr: Jugendabend Donnerstag, den 12. April. Abends 8 Uhr: Frauenabend. 9 — ͤ— —̃ ..——.——.—..——— —————————— . neee e ee. 8 3 e 5 — ——— P ů ͤ ͤ ͤ˙ ˖˙*ͤ— Aus Nah und Fern Varmſtadt.(Evangeliſch⸗ kirchliche Nach⸗ richten.) Pfarrer Knab wird Guſtavsburg demnächſt ver⸗ laſſen und vom 1. Mai ab in St. Goarshauſen amtieren. Pfarrer Georgi in Mörfelden, der an die Dreifaltigkeits⸗ kirche nach Frankfurt verſetzt wurde, erhält als Nachfolger den Stadtvikar Schwarz aus Frankfurt. Darmſtadt.(S A.⸗Stafettenritt.) Am Sonntag führt die SA.⸗Reiterſtandarte 50 einen Stafettenritt„Rund um Starkenburg“ aus, der 250 Kilometer umfaßt und 13 Stunden dauert. Er beginnt und endet in Darmſtadt. 700 Reiter ſind an ihm beteiligt. Darmſiadt.(Üebernahme der Oberpoſtdirek⸗ ru Jubel, boni bent berſammeuen Personal der Oberpoft⸗ direktion Darmſtadt. Oberpoſtrat Dornbuſch dankte für alles, was der bisherige Leiter der Oberpoſtdirektion dem Per⸗ ſonal geweſen ſei und wünſchte dem Scheidenden für die Zukunft das Beſte. Dann übernahm der Präſident der Reichspoſtdirektion Frankfurt, Plein, in einer längeren Anſprache die Dienſtgeſchäfte des mit dem Bezirk Frank⸗ furt vereinigten bisherigen Oberpoſtdirektionsbezirks Darmſtadt und machte dem Perſonal den neuen Leiter der Abteilung Darmſtadt der Direktion Frankfurt, Abteilungs- direktor v. Malotki und den Verbindungsmann des Per⸗ ſonals, Poſtinſpektor Leineweber, bekannt. Darmſtadt.(Das zweite Urteil leichter.) Das Schwurgericht der Provinz Starkenburg verhandelte erneut gegen den Schreinermeiſter Schuchmann aus Oberramſtadt, der bei der Leiſtung des Offenbarungseides wiſſentlich falſche Angaben gemacht haben ſoll. Das vom Schwurge⸗ richt ſeinerzeit gefällte Urteil von einem Jahr drei Monaten Zuchthaus war vom Reichsgericht aufgehoben worden. Der Angeklagte wurde heute wegen fahrläſſigen Falſcheides zu neun Monaten Gefänanis verurteilt. Darmſtadt.(Auflöſung der Höheren Bau⸗ ſchule in Offenbach.) Wie das Heſſiſche Staatsmini⸗ ſterium bekanntaibt, iſt die Höhere Bauſchule zu Offenbach vom 1. April 1934 ab aufgelöſt worden. Bingen.(Stadtratsſitzung in Bingen.) Der Binger Stadtrat genehmigte einſtimmig den vom Bürger⸗ meiſter Nachtigall vorgelegten Haushaltsplan, der bei 1 978 427 Mark Einnahmen und 2 044 814 Mark Ausgaben einen Fehlbetrag von 66387 Mark aufweiſt. An Steuern wurden die Sätze des Vorjahres beſchloſſen. Genehmigt wurden ferner der Voranſchlag des Gymnaſiums und der Realſchule mit einem Abſchluß von 40 000 Mark, die An⸗ legung einer neuen Straße und der Bau von Not- und Be⸗ helfswohnungen. Scholten.(Laſtenſenkung im neuen Kreis⸗ voranſchlag.) Der Kreistag des Kreiſes Schotten hat einſtimmig den Voranſchlag des Kreiſes Schotten für 1934, der in Einnahmen und Ausgaben mit 282 866 Mark gegen 252 648 Mark im Vorjahr abſchließt, ohne Ausſprache an⸗ genommen. Die Kreisumlagen ſind für das neue Haushalts⸗ jahr gegenüber dem Vorjahr um weitere 10 000 Mark ge⸗ ſenkt worden und wurden auf 70 200 Mark feſtgeſetzt. Ent⸗ ſprechend dieſer Senkung der Kreisumlagen konnten auch die Steuerausſchlagsſätze ermäßigt werden. Ferner wurde der Beitritt des Kreiſes Schotten zum Garantieverband Rhein-Main beſchloſſen. Gießen.(Schwere Gefängnisſtrafe für einen Fahrradmarder.) Das hieſige Schöffenge— richt verurteilte den Angeklagten Herbert Thomas aus Gießen wegen Diebſtahls von Fahrrädern und Fahrrad— teilen in neun Fällen und wegen eines verſuchten ſchweren Diebſtahls und einer Unterſchlagung, wabei es ſich auch um Fahrräder handelte, zu 15 Monaten Gefängnis. Vievurg.(OVreburg erhält ein Ehrenmal.) Die Errichtung eines Ehrenmals für die im Weltkrieg gefal— lenen Söhne der Stadt Dieburg konnte bisher nicht durch— geführt werden, weil das Proſekt ſtets an der Platzfrage ſcheiterte. Durch das Entgegenkommen einer Mitbürgerin, der Baroneß Freiin Gabrielle von Fechenbach, iſt die Platz frage jetzt gelöſt und der Plan ſeiner Verwirklichung ein großer Schritt näher gekommen. Freiin von Fechenbach hat von ihrem dem Rathaus gegenüberliegenden Park eine Ecke von 12 Meter Tiefe unentgeltlich zur Verfügung ge⸗ ſtellt, wo das Ehrenmal Aufſtellung finden ſoll. Mainz.(Ein Pfarrer verurteilt.) Das Son⸗ dergerecht verurteilte den 48jährigen katholiſchen Pfarrer Johann Baptiſt Schubert in Mainz⸗Amöneburg zu vier Monaten Gefängnis. Schubert hatte ſich auf dem Schulhof einem Lehrer gegenüber über die Entlaſſung eines Lehrers, der Vorſitzender der Zentrumspartei war, geäußert. Dieſe Aeußerung wurde als Angriff gegen die Reichs- und Länderregierung angeſehen. Der Angeklagte verſuchte ſei⸗ nen Aeußerungen einen anderen Sinn zu geben, doch ſtan⸗ den die Ausſagen des vereidigten Lehrers dem entgegen. Mainz.(Schaufenſterplünderer vor Gericht.) In der Nacht des 26. Januar ds. Is. ſchlug der mehrfach vorbeſtrafte 32jährige Arbeiter Eduard Heſſinger von hier mit einem eiſernen Hammer das Schaufenſter eines Wäſche⸗ geſchäftes auf der Großen Bleiche ein und ſtahl neun Herren⸗— hemden und ſonſtige Wäſcheſtücke im Geſamtwert von 87 Mark. Er verkaufte davon einen Teil an den vorbeſtraften 30 jährigen Straßenhändler Heinrich Willberg von hier. Heſ⸗ ſinger hatte ſich wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall und Willberg wegen Hehlerei vor dem Bezirksſchöffengericht zu verantworten. Heſſinger erhielt zwei Jahre Zuchthaus und Willberg vier Monate Gefängnis. * Frankfurt a. Mm.(Ein verhängnisvolles Brautgeſchenk.) Der Schloſſer Karl G. hatte ſich einen Anzug auf Abzahlung gekauft. Als er mit verſchiedenen Raten im Rückſtand blieb, verlangte die Firma Zahlung innerhalb drei Tagen oder Rückgabe des Anzugs. Um ſich aus der Verlegenheit zu helfen, bemühte ſich G. ſein Fahr⸗ rad, das ihm ſeine Braut geſchenkt hatte, zu verpfänden, aber der Inhaber der Pfandſtelle verlangte von ihm den Nachweis, daß er Eigentümer des Rades ſei. Die Braut hatte das Rad mit 25 Mark bezahlt, ſich von dem Verkäufer aber keine Quittung geben laſſen. G. wußte ſich aber auch jetzt Rat. Als er ſeinerzeit den Anzug erwarb und eine Anzahlung leiſtete, hatte er eine Quittung erhalten. Dieſe änderte er nun ſo ab, als ſei ſie vom Verkäufer des Rades ausgefertigt worden. Nun konnte er das Rad verſetzen und es wäre alles gut gegangen, wenn das Rad nicht geſtohlen geweſen wäre. Die von G. dem Pfänderſammler vorgelegte Quittung mußte alſo gefälſcht ſein. Es gab ein Nachſpiel vor Gericht und der Schloſſer muß ſeine Fälſchung mit ſechs Monaten büßen. * Frankfurt ha. M.(Erſt beſtohlen und dann freigehalten.) Ein auf einem Gutshof tätiger Arbei⸗ ter befand ſich vor kurzem in feuchtfröhlicher Geſellſchaft, der es auf einen Schoppen mehr nicht ankam. Der Arbeiter hatte keine Ahnung, daß man hier ſein eigenes Geld ver⸗ trank und daß er auf eigene Koſten freigehalten wurde, denn der„Spender“, der eingeladen hatte, war der Arbei⸗ ter Eduard G., der kurz zuvor bei dem Freigehaltenen ein⸗ gebrochen und 200 Mark geſtohlen hatte. Der unverfro⸗ rene Dieb wurde vom Schöffengericht zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. ** Frankfurt a. Mm.(Die Niederhofheimer Giftmordaffäre.) Die Juſtizpreſſeſtelle Frankfurt am Main teilt mit: Die Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft haben keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß der Tod der Ehefrau Erna Fay in Niederhofheim auf ein Verbrechen zurückzuführen iſt. Die Eheleute Fay lebten ſeit ca. vier Jahren in guter Ehe. Frau Fay war ſeit längerer Zeit gallenleidend und nervenkrank, leicht erregbar und litt auch an Schwermut. Sie hat wiederholt Selbſtmordgedanken geäußert für den Fall, daß ſie nicht wieder geſund werde. Etwa ſechs Tage vor ihrem Tod war es zu einer Eifer⸗ ſuchtsſzene gekommen, weil die Ehefrau erfahren hatte, daß ihr Mann mit einem Mädchen, einer Bekannten ſeiner Ehe⸗ frau, Kaffees und ein Kino beſucht hatte. Nach der unwider⸗ legten Darſtellung des Ehemannes Fay war ſeine Frau an dem fraglichen Tage frühmorgens, als er noch ſchlief, auf⸗ geſtanden und hat in der Küche das mit Tee oder Waſſer vermiſchte Gift getrunken. Später fand der Ehemann ſeine Frau tot in der Küche auf dem Boden liegend. ** Wiesbaden. Der Abſchluß der Ortskran⸗ kenkaſſe.) Nach dem von dem Vorſtand der Allge⸗ meinen Ortskrankenkaſſe Wiesbaden in der Ausſchußſitzung erſtatteten Bericht ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr in Einnahmen mit 1758 547 Mark und in Ausgaben mit 1870 422 Mark ab. Die höheren Ausgaben ſind aus den Betriebsüberſchüſſen der Vorjahre gedeckt worden. Deshalb hat auch der Vorſtand beſchloſſen, die bisherigen Mehrlei⸗ ſtungen in vollem Umfang weiter zu gewähren. Dieſem Beſchluß trat der Ausſchuß bei, insbeſondere nachdem ſei⸗ tens des Vorſtandes erklärt worden war, daß das vorhan⸗ dene Vermögen der Kaſſe es auch in Zukunft geſtatte, etwaige Fehlbeträge ohne Gefahr für den Beſtand der O Straßburg„„„ Ein fröhlicher Militärroman aus ber Vorkriegszeit von Anton Sſch ewa b. aaunnnunnmnummnnmmnmnnmnummnmmmumnmnnmmnnmmmmnnumnlmmnnnunmmmmununmmunmmnnununmunmmmnmunununnun Und das Tollſte iſt... Majeſtät ſcheint es rieſig zu gefallen. Spielmann iſt beim Servieren nicht wiederzuerkennen. Als er dem König die Suppe ſerviert, da.., ſchwapp .. hat der königliche Rock ſeinen Teil davon ab. Die Offiziere ſitzen ſchreckensſtarr. Aber ſeltſam... Friedrich Auguſts gute Laune ſcheint nicht beeinträchtigt. Lachend ſagt er zu Spielmann:„Sie woll'n mich wohl verbrühn wie'n Kind im Bade!“ „Nein, Majeſtät!“ antwortet Spielmann ſeelenruhig und hat noch die Frechheit, dabei zu grinſen.„Der Schaden iſt fix behoben.“ Er nimmt ein Tuch und reinigt den Rock. Der König muſtert die Stelle. „Fettflecke ſind drin, Spielmann!“ „Majeſtät haben ja noch viele Röcke!“ Es ſieht aus, als wenn Oberſt von Kalemberge vor Wut platzen ſolle. Auch die anderen Offiziere rutſchen auf ihren Plätzen empört hin und her. Dieſer unverſchämte Kerl! Das Mahl geht weiter. Friedrich Auguſt ſpricht dem Fiſch wenig, dem Braten kräftig zu. Spielmann legt ihm eine Scheibe nach der anderen auf den Teller, bis der König ſagt:„Sie woll'n mich wohl fettfuttern, Spiel⸗ mann?“ „Nein, Majeſtät!“ antwortet Spielmann.„Aber wenn man gut vorlegt, dann kann man auch einen guten Schluck vertragen und ich kann Majeſtät verraten. die Weine ſind ganz ausgezeichnet. Der Sekt iſt noch viel weniger zu ver⸗ achten!“ „Dann geben Sie mir noch'ne Scheibe!“ So geht es ſtimmungsvoll weiter. Da gibt es wieder ein Ereignis, wo die Offiziere ſchreckensſtarr den Atem anhalten. Spielmann entkorkt eine Flaſche Sekt...der tut das etwas ungeſchickt... und der Korken ſauſt ſchräg über den Tiſch... und ſtreift ganz ſacht den König am Haar. Die Offiziere ſpringen auf. Der Oberſt brüllt Spielmann an:„Zum Donner⸗ wetter, nehmen Sie ſich in acht!“ Aber der König bleibt ruhig und winkt ab. Alles beruhigt ſich. „Sie woll'n mich wohl erſchjeßen, Spielmann? Sind Sie unter die Anarchiſten gegangen?“ „Nein, Majeſtät! Ich bitte um Verzeihung! Aber mit ſolchen Dingern umzugehen bin ich noch nicht richtig ge— wöhnt!“ „Wie er ſchwindelt!“ denkt der Oberſt grimmig. „Wie er lügt!“ denkt der König ſchmunzelnd. Weiter ereignet ſich kein Zwiſchenfall. Der Oberſt ver⸗ ſucht, Spielmann einmal kräftig vorzunehmen, aber er findet die Gelegenheit nicht dazu. denn Spielmann, der das ahnt, hält ſich gefliſſentlich in der Nähe des Königs auf. Eins iſt tröſtlich für den Oberſten, der König iſt bei ſo guter Laune wie noch nie, ſeine Stimmung ſteckt die anderen an und als es abends gegen zehn Uhr iſt, da hat von allen Offizieren nur einer noch Groll gegen Sviel⸗ mann: das iſt der Oberſt. * Gegen elf Uhr ſagt Majeſtät zu Spielmann:„Sie werden auch Hunger gekriegt haben, Spielmann! Ich gebe Ihnen jetzt Urlaub! Ich laſſe Sie rufen, wenn ich Sie wieder brauche!“ „Befehl, Majeſtät!“ ſteckt man nicht in den Arreſt! Das iſt doch ungefahr ſo, als wenn Sie mich in Arreſt ſtecken wollen.“ Der Oberſt verſteht nicht, er hat das Gefühl, daß ſein Geſicht in dem Augenblick wenig geiſtreich ausſchauen mag. „Alſo, lieber Oberſt... ſchaffen Sie mir Spielmann wieder herbei!“ Zähneknirſchend muß ſich der Oberſt fügen. Sogar mit dem Auto muß Spielmann herangeholt werden, weil es der König verlangt. Spielmann übernimmt den Dienſt beim König wie⸗ der und Friedrich Auguſt macht ein vergnügtes Geſicht. * Drei Tage bleibt der König in Straßburg. Drei Tage bleibt Spielmann an des Königs Seite, ſchläft im Kaiſerpalaſt und bringt den Oberſt an den Rand eines Gallenleidens. Der Oberſt atmet auf, als endlich der König von dem Regiment Abſchied nimmt. Spielmann iſt darauf vorbereitet, daß er jetzt in den Kaſten fliegt, aber der Oberſt, der es erſt im Sinne hatte, hat es ſich überlegt. Es hat ja keinen Zweck, denn es beſteht ja Gefahr, daß er beim König ſchlecht angeſchrieben wird, wenn er ſeinen„guten Bekannten“ ſcharf rannimmt. Er wird wohl auch nicht mehr lange beim Regiment ſein. Sicher wird ihn der König nach Dresden abkomman⸗ dieren. ihn beurlauben laſſen. So geſchieht nichts und Spielmann tut im Glied wie⸗ der ſeinen Dienſt. Die Kameraden vergöttern ihn mehr denn je, auch Rumbuſch hält ſich vorſichtig zurück. Ein paar Tage darnach läßt Oberleutnant Rocca Spielmann zu ſich bitten und begrüßt ihn ſehr herzlich. „Ich mußte Sie wieder einmal ſehen, Spielmann! Haben Sie Dank, daß Sie gekommen ſind!“ Spielmann nimmt Platz und Rocca bietet dem ehe⸗ maligen Burſchen Zigarren an. „Tolle Sache war das, als Sie im Kaiſerpalaſte be⸗ dienten Spielmann! Sie müſſen mit dem König in hohem Grade befreundet ſein.“ a „Ich ſchmieichle mir!“ „Nur der Oberſt war zum Schluß noch böſe! Sagen Sie mir, lieber Spielmann, wollen Sie mir nicht einmal Rätſel löſen warum Sie plötzlich zur Kompagnie zu⸗ erſetzt wurden, warum der Oberſt mit einem Male jo ungnädig war?“ „Herr Oberleutnant wiſſen ja...!“ „Nein, mein Lieber.. die Geſchichte mit Rumbuſch war es nicht allein. Beſtimmt nicht! Da muß noch irgend etwas anderes vorgefallen ſein.“ „Ja, aber über das andere muß ich ſchweigen!“ Rocca ſieht ihn ernſt an. „Spielmann wiſſen Sie daß ich um die Hand der Tochter des Oberſten angehalten habe?“ a „Und daß ich einen Korb bekam?“ „Das... weiß ich nicht!“ „Ich habe mir die Wochen den Kopf darüber zer⸗ brochen. Hella und ich.. wir verſtanden uns gut, waren gute Kameraden. Sie wäre eine prachtvolle Frau ge⸗ worden.“ „Beſtimmt Herr Oberleutnant!“ „Gewiß auch geſellſchaftlich hätte alles geſtimmt! Aber ... die Liebe war nicht da! Hella hat ihr Herz einem anberen geſchenkt... das har mir die Frau Oberſt geſagt! (Fortſetzung folgt) * deen e — en, den 1 laut 1 Aus der Legende ler 1 2 2 2 2 85 9 Der chriſliche Sternenhimmel. Von 2 Stolz ne 10 7. April. Hes 1* 1 0 Der ſelige Hermann Joſef gte + 1241. b 0 Im 12. Jahrhundert herrſchte ein gewaltiger Kaiſer in g Deutſchland, Friedrich Barbaroſſa, oder der Rotbart genannt. a Er fand ſeinen Tod im Dienſte des Kreuzes. Anter dieſem 3 Kaiſer wurde Hermann Zoſef zu Köln geboren. Seine Eltern * waren anfangs vermöglich, verarmten aber bei den damaligen 11 ungünſtigen Zeiten gänzlich. Infolge davon ging es ihrem 55 Söhnlein in den Tagen ſeiner Kindheit ſehr hart; denn oft er⸗ konnte ſich Hermann Joſef kaum halb ſatt eſſen und mußte bis⸗ d weilen ſogar nüchtern in die Schule gehen. dei. Hermann Joſef gehorchte pünktlich und verſüßte die bittere ein Lage ſeiner Eltern durch die lieblichſten Blüten der Frömmig⸗ fto⸗ keit. Er war ſtill und ſittſam und trug frühe ſchon eine große len Liebe zu Maria, der ſeligſten Jungfrau. Er konnte noch nicht ſertig ſprechen, als er die Mutter bat, ihn zu lehren, wie er ler ſich morgens und abends der Mutter Gottes empfehlen ſolle. am Da lehrte ſie ihn, wenn auch nicht den Worten, ſo doch dem ö gat Geiſte nach, das folgende Gebet, welches die Kirche unter ihre N . Gebete aufgenommen hat, und das auch ihr täglich beten möget: en. 5 f 0 a 5 0 Der Kampf gegen den Kornkäfer. 1 Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottes⸗ 0 1* Den deutſchen Kornkammern wird durch den Kornkäfer ein Verſchmähe nicht unſer Gebet in unſeren Nöten, ſondern be— 95 jährlicher Schaden von rund 100 Millionen Mark zugefügt. freie uns jederzeit d Zur Jeſtſtellung der Verſeuchung des deutſchen Getreides Von allen Gefahren, o du glorwürdige und gebenedeite Jung⸗ r. durch den Schädling erſucht die Blologiſche Reichsanſtalt für frau, 15 Land⸗ und Forſtwirtſchaft ſämtliche Lagerhalter, Beſitzer Anſere Frau, unſere Mittlerin, unſere Fürſprecherin! 1 von Mühlen und Kornſpeichern, Genoſſenſchaften uſw. um Verſöhne uns mit deinem Sohne, ſtelle uns vor deinem Sohne, * Einſendung von Getreideproben. empfiehl uns deinem Sohne! 1 11 Se 7 5 zu 557 0 heilige Jungfrau! . 8 g 5 205 Gib mir Kraft wider deine Feinde! f. Kaſſe auszugleichen. Die Belebung der Wirtſchaft iſt auch. G denn ſer am Beſtand der Wiesbadener Ortskrankenkaſſe nicht ſpurlos 1„ ſei Gott in ſeinen Heiligen. ine vorübergegangen. 5 ** Wiesbaden.(Neuer Direkto r der Gewerbe⸗ Begierig nach den Lehren des Glaubens, eilte er freudig N. ſchule.) Vor etwa einem Jahr wurde der Direktor der der Schule zu, ging aber jedesmal zuerſt in die Kirche, an wel- = hieſigen Gewerbeſchule, Profeſſor Sauer, wegen ſtrafbarer cher der Weg zur Schule vorüberführte, und kniete da nieder ing Handlungen aus dem Amt entfernt. Die ſeit dieſer Zeit ver⸗ vor einem Bilde Mariens, die das Jeſuskindlein auf den in 9 waiſte Direktorſtelle iſt nun neu beſetzt worden und zwar Armen trug. Er grüßte ſie und redete mit beiden in kindlicher mit durch Profeſſor Ludwig⸗Oberurſel, der am 1. April die Weiſe. Er klagte ihnen all ſein Leid und ſeine Not und er- den Leitung der Gewerbeſchule übernommen hat. 1 zählte dem Jeſuskindlein alles, wie es ihm ging. Er ſagte oft: alb** Kaſſel.(Sicher u nugsverwahrung für„Liebes Jeſuskindl! ich habe heute als Morgeneſſen nur ein 0 lei Gewohnheitsverbre cher.) Die Große Strafkam⸗ ganz kleines trockenes Stücklein Brot bekommen, ſo daß ich noch em mer in Kaſſel erkannte gegen den 17 mal vorbeſtraften hungrig bin. Aber ich will damit zufrieden ſein; denn du biſt ö ſei⸗ Stellmacher Heinrich Mander aus Burghaſungen auf Siche⸗ ja der Sohn Gottes und haſt freiwillig Not gelitten und kannſt ö an⸗ rungsverwahrung. Mit 22 Jahren begann M. ſeine Ver⸗ auch eine Broſame ſo ſegnen, daß ſie mich nährt wie die köſt⸗ lle, brecherlaufbahn. Er wurde insgeſamt zu 24 Jahren Ge⸗ lichſten Speiſen.“ Dann ſagte er dem Jeſuskinde, was er für der fängnis und Zuchthaus verurteilt. Bis 1940 hat er noch die Schule gelernt habe und was er den Tag über noch tun 028 eine Zuchthausſtrafe wegen Einbruchs abzuſitzen, den er wolle. o, 1930 in Mengeringshauſen verübt und dabei, als er er⸗ Zuletzt ſagte er gar herzlich:„Ich möchte wohl gerne noch wiſcht worden war, auf ſeine Verfolger geſchoſſen hatte. länger bei dir und deiner heiligen Mutter bleiben; aber es iſt ſein Aus Mannheim etzt Zeit, daß ich in die Schule gehe. Gebt mir euern Segen 10 Maunheim, 6. April auf den Weg und vergeſſet mich nicht, bis ich wieder komme.“ Oνν uur fur geſus und peixus ic befune. 0 8 4 10 Mannheim, 8 Dierauf winkte er mit der Hand, um Abſchied von ihnen zu Als Hermann zwölf Jahre alt war, trat er in das Prä⸗ W 1 Auf die ſchiefe Bahn gebracht. Als gefährlicher Freund nehmen, und wanderte der Schule zu. Welch eine himmliſche monſtratenſer-⸗Kloſter zu Steinfeld, bediente dort eine Zeitlang erwies ſich der 21jährige Bauſchloſſer Hermann Hoock aus Seele hatte dieſes Kind! Möchten doch alle Kinder ihm glei⸗ die Ordensgeiſtlichen und wurde dann in ihre Zahl aufgenom⸗ Altrip, als er die 19jährige Tochter rechtſchaffener Leute in chen! Gehet wenigſtens an keiner Kirche vorbei, ohne daß ihr men. Hier erhielt er wegen der lilienreinen Anſchuld ſeines holt Friedrichsfeld auf der Tanzmuſik kennen lernte. Anverdorben einen Augenblick hineingehet und Zeſus und Maria grüßet, Herzens den Namen Joſeſ. Er führte im Kloſter ein ſehr 0 war ſie noch, als Hoock mit ihr ein Verhältnis anfing. Der das Knie beuget und ſprechet:„Gelobt ſei Zeſus im heiligſten ſtrenges und erbauliches Leben und ſtarb am 7. April 1241. 11 1 Burſche kam in das Wohnhaus der Eltern, was die Mutter Sakrament des Altars; gegrüßt ſeiſt du, Maria! Ich liebe euch; 1 aber nicht leere ſah. eren Lage en er den atuuftegen ſegnet mich!“ 5 Nate g i N— il f Schwiegereltern ein Fahrrad.„Der Hermann hat mir in Wenn die Jahreszeit anach war, ſo brachte Hermann bei ſſi f Wannen eine Stelle verſchafft, dort verdene ich viel Geld“, dieſen Kirchenbeſuchen Blumen mit und legte ſie vor dem hei⸗ W enswertes ur alle. N ſo ſagte das Mädchen zur Mutter und ſiedelte in die Stadt ligen Bilde nieder, weil ihn ſeine Liebe dazu trieb, Jeſu und Eine erneute Anterſuchung der Turmſpitze des Almer i über. Die beiden Alten hatten keinen Argwohn, ſie ahnten Maria etwas zu ſchenken. Er ſchaute dann lächelnd zu dem Münſters hat ergeben, daß beſonders die oberſten zehn eit, ja nicht, daß dieſe Stelle im— Jungbuſch war und Bilde hinauf und rief aus der Tiefe ſeiner Seele:„Wie freut Meter derart unter den Witterungseinflüſſen gelitten haben, and ſich der erwerbsloſe Burſche nur eine Ernährerin zulegen es mich, daß ich wieder bei euch bin! Noch niemand hat mich daß eine völlige Erneuerung notwendig wird. Es iſt ge⸗ wollte. Bei Beſuchen ſeiner Liebſten verſteckte er ſich hinter ſo liebreich angeſehen, wie ihr; darum bin ich am liebſten bei plant, an Stelle der abzunehmenden zehn Meter eine Turm⸗ dem dem Sofa, oder im Kleiderſchrank; er führte dem Mädchen euch.“ Einſt kam er viel früher und fröhlicher als ſonſt zur ſpitze von ſiebzehn Meter Höhe aufzuſetzen. Die Arbeiten ſollen ſogar einen Bekannten zu, dem er nachlief, als der ohne Kirche, wo diesmal etwas ganz Wunderbares vorging, was ihr bis 1. April 1935 durchgeführt werden. den Bezahlung wegging. Schließlich kam das Mädchen ins Kran⸗ in folgendem Liede findet: 5„ 1. 5 fte kenhaus und ſpäter in den Arbeitsdienſt. Konkurrentinnen zeig⸗ Betend blickt er dort zur Mutter und erzählt dem Kindlein 1933 wanderten 30000 Zuden in Paläſtina ein. 25 ten die Sache an, ſo daß der Burſche verhaftet wurde. Der 5 5 85 viel, f 5 Die Statiſtik ergibt, daß von den 30 000 eingewanderten Juden . Staatsanwalt beantragte ein Jahr Zuchthaus und Polizei⸗ Streut ihm ſeine ſchönſten Blumen, ladet's ein zum Kinderſpiel. im Jahre 1933 nur 8000 aus Deutſchland kommen. Der Zu⸗ al, aufſicht für den ſchon mehrfach vorbeſtraften Burſchen. Bei Lange trieb es ſo der Knabe wie ein Engel fromm und rein, fluß der Kapitalien iſt ungeheuer groß; von den 2205 et der Jugend des Angeklagten beließ es das Gericht bei 5 Als der Frohe froher einſtens eilte in die Kirch' hinein. Juden, die im Januar 1934 5 eee 1 r Gefängnis, zuzüglich einer früheren Strafe wegen Dieb⸗' d n i 1 1 daß 285 Perſonen Kapitalien von mindeſtens gent ahl 05 einem Monat, die durch die Unterſuchungshaft Einen Apfel in der Rechten 8 niedet pan ge 1000 Pfund Sterling mitgebracht haben. jun als verbüßt gilt. 0 UI Verkehrsunfälle. Auf der Adolf⸗Hitler⸗Brücke fuhr wi während des Ueberholens eines Pferdefuhrwerkes eine Rad⸗ gaht fahrerin gegen eine plötzlich anhaltende andere Radfahrerin, Ex 6 er au ene wobei ſie ſtürzte und das Hinterrad des Pferdefuhrwerks ihr 4 N über den rechten Fuß fuhr. Sie erlitt hierbei einen Bluterguß 1 1 und Schwellungen und fand Aufnahme im Thereſienkranken⸗ Zweiter Verhandlungstag.— Ausſagen der Gachverſtändigen. J f haus.— Auf der Sandhoferſtraße ſtießen zwei Radfahrerin⸗ 5 5 5 3 nn. nen zuſammen, wobei beide ſtürzten und Verletzungen erlitten. DNB. Schweinfurt, 6. April. Geſchoſſe deauftragt. Der Kernpunkt ſeiner Ausführungen t Es mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch genommen werden. Der zweite Verhandlungstag am Donnerstag begann mit der darin, daß die fe. Auf den 05 b F che Zur gleichen Zeit ſtießen auf der Dammſtraße zwei Rad⸗ Vernehmung des Sachverſtändigen des Waltershauſener Mordpro 2 96675 e ee, ſehr auſſcllenb, daß von den fahrer zufammen. Beide erlitten Verletzungen und mußten mit zeſſes, Obermedizinalrat Dr. Hartig, der am 3. Dezember 5 5 ee eee e Metern eee e. Schüſſen be⸗ dem Sanitätskraftwagen nach dem Allgemeinen Krankenhaus Schloßbeſt 3 3 i„ ee 5„„ nicht einer gefehlt, aber auch nicht einer lebensgefährlich getroffen gebracht werden. Schloßbeſizers ſeziert hatte. Di gert 9 babe. hem 5 2 1 für einen Nahſchuß, und es ſei anzunehmen, daß der Tod bald nach 3 2 Lebensmüde. Ein in Käfertal wohnender Mann ver⸗ der Tat eingetreten ſei, da die Blutung langſam verlief. Ein Selbſt⸗ Darauf wurde der Zeuge Hermann Jaeger vernommen. Jae⸗ ſuchte in der Nacht ſeinem Leben durch Einnehmen von Leucht⸗ mord erſcheine unwahrſcheinlich. Der Hauptmann müſſe höchſtens ger, ein ander ee in e 5 55 gas in der Küche ſeiner Wohnung ein Ende zu machen. Die Linkshänder geweſen fein, wogegen aber die Tatſache ſpreche, daß] mit dem 6 55 agten 5 et. Er. 15 ſo ſagte 0 1 ig* en hinzugekommene Ehefrau konnte das Vorhaben des Lebens⸗ die linke Muskulatur ſchwächer entwickelt war.⸗Am Schluß äußerte 5 9 4 95 geſchenkt. Ihm ſeien Liebigs große Ge ausgaben ol müden noch rechtzeitig verhindern. Lebensgefahr beſteht nicht. ſich der eee 18 Frau 1 75 90 Gefängnis 9 Ver Zeuge wußte weiter davon zu berichten, daß Liebig öſter . Der Grund zur Tat ſoll ein Kriegsleiden ſein.— Ein wei⸗ 1570 aueror W e eine gn N abends, wenn er ausgegangen ſei, das Licht in ſeinem Zimmer lle terer Lebensmüder öffnete in der Nacht in der Küche ſeiner Dann folgte das äußerſt bemerkenswerte Gutachten des 8 77 habe brennen laſſen, um ſeiner Herrſchaft vorzutäuſchen, daß er zu dee denen gebend, Lebersg che eßeht ang her ie Sen e Feels a g der, e, eig e b e be ge 0 0 1* 7 5 i opfenſtangen am f e haus gebracht. Lebensgefahk beſteht aut hier ſaumegenb belle Proſeſe Fischer en den ac een wan Ir. babe khner ehen Aa Eee e ane e uch nicht.*„ 5 Fe 1 0 75. 55 Stangen jedoch viel zu ſchwach geweſen. Leber das übermäßige en le Baronin fünf Schüſſe erhalten habe. n n 1 10. Ziegelhauſen.(Noch ein Waldbrand.) Auf der erwieſen ſich drei als Bleigeſchoſſe und zwei als Stahlmantelgeſchoſſe, eee e ee. n 7 N Königs⸗ Waldgemarkungsgrenze zwiſchen Ziegelhauſen und Neckarge⸗ die zu einem Teil aus der amerikaniſchen Piſtole des Hauptmanns hofen, der dort einen SA-Sturm führt, äußerte ſich zu der Tat⸗ münd am Breiten Ried entſtand ein Waldbrand, der ſich auf Werther und zum anderen aus einem Revolder geringeren Ka- fache, wie er ſeinerzeit dazu gekommen war, der Staatsanwaltſchaft annähernd 100 Ar erſtreckte. Der Feuerwehr Ziegelhauſen liebers gekommen ſein mußten. 5 mitzuteilen, daß Liebig unzuverläſſig ſei. Liebig habe ſich als Ver⸗ del gelang es mit Hilfe zahlreicher Anwohner, den Brand raſch 55 8 i e.„ 9e räter erwieſen.„Die Mitteilung an die Staatsanwallſchaft habe er einzudämmen. Der Schaden iſt aber trotzdem recht erheblich. or 1 ine geiſtige Krankheit der Frau Werther balte er für aus⸗ aus eigener Initiative gegeben. Daß er am Tage der Abſendung 5 8. geſchloſſen ebenſo ſeien keine Anzeichen von Hoſterie bemerkbar ge⸗ dieſes Schreibens mit Frau Werther über dieſe Angelegenheit ge⸗ J Oftersheim.(Wilderer verhaftet.) Der Jagd⸗ weſen. Ihren Charalter bezeichnet der Sachverſtändige als einen ſprochen habe, ſei ein Zufall. aufſeher Kreiter entdeckte in ſeinem Jagdrevier in der Ge⸗ ruhigen und abgeklärten. 3 9 Liebig verteidigt ſich darauf gegen dieſe Vorwürfe. markung Walldorf einen Wilderer, der ſich aber der Feſt⸗ Zu dieſen Ausführungen ward der Verteidiger Liebigs Daraufhin wurde der Zeuge vereidigt. * nahme durch die Flucht entzog, indem er Fahrrad, Hut und ein,. ſie ſich nicht mit 17 Tatſachen vereinbaren ließen, daß ei dem am Freitag vorgenommenen Lokaltermin in 0 Gewehr zurückließ. Der Mann wurde nun ermittelt und ins barniſt edther bre(5 Jahre alte Köchin, die ihr ihre ganzen Er⸗ Schloß Waltershausen zeigte der Angeklagte Liebig den Ort, wo fre e ee eee ſparniſſe von 200 AM. geliehen habe und um bre leßten Pfen⸗ nach dem erſten Einbruch unter dem öſtlichen Schloßturm ein Jagd- J 1 Gefängnis eingeliefert.. nige der Schloßherrſchaft Eſfen gekauft habe, eine verlogene und gewehr gefunden wurde. Nach der Lage des Gewehres iſt zu ver⸗ AJ Hirſchhorn. Gugendlicher Lebensrette r.) boſteriſche Perſon nannte, und daß ſie ferner einem jungen Mann, muten, daß dieſes nicht herabgeworfen, ſondern in den Boden ge⸗ 4 Tas fünffährige Söhnchen des Bäckermeiſters Wilhelm fiel im der einmal in der Gegend umherſtreifte, 20 RM. gegeben und ihm ſteckt wurde, damit es entdeckt werden könne. Liebig erklärte weiter, 4 benachbarten Langenthal beim Spielen in den Alfenbach ibre Hand und das Schloß Waltershauſen verſprochen habe, wenn an welcher Stelle er am Mordtage die Hilferufe gehört habe. Be⸗ lb und ſchwebte in der Gefahr des Ertrinkens. Der 12jährige er ihren Mann ermorden würde. ſonders eingehend wurde die Südfront des Schloſſes beſichtigt, wo 14 el Sohn des Lehrers Schäfer beobachtete den Vorfall und ſprang Nachmittags wurde als nächſter Sachverſtändiger Hauptmann bekanntlich Hopfenſtangen vorgefunden wurden, die den Eindruck ö a0 kurz entſchloſſen dem Kinde nach und rettete es vor dem Karl Fiſ cher von der Landespolizei Nürnberg dernommen Er erwecken ſollten, als ſei der Täter des zweiten Einbruches dort ein⸗ 5 war ſeinerzeit mit der Prüfung der im Mordzimmer gefundenen geſtiegen. J I ſicheren Tode. J ö wir„Kind ich freu mich auf dein Kommen“. raſchungsreicher Tonfilmſchlager voll Spannung und Humor Vom Odenwald⸗Klub. Die 52. Hauptverſammlung des Geſamtodenwaldklubs wird, wie endgültig feſtſteht, am 16.́17. Juni ds. Is. in Weinheim abgehalten werden. Weit über 10000 Mitglieder ruft der Klub, der für Wandern, Natur⸗ und Heimatpflege eintritt, zu dieſer Tagung zuſammen und Tauſende von Wanderer werden in den gaſtlichen Mauern Weinheims Aufnahme finden. Sowohl die Weinheimer Orts⸗ gruppe des OW. als auch die Stadt Weinheim rüſten ſchon jetzt zum feſtlichen Empfang. Schloßbeleuchtungen in Heidelberg. Soweit bis jetzt bekannt iſt, finden in dieſem Jahre Schloßbeleuchtungen in Heidelberg an folgenden Tagen ſtatt: Am 15. April an⸗ läßlich der Tagung der Bezirksbetriebsgruppe Leder; am 1. Mai, dem„Tag der nationalen Arbeit“; am 3. Juni und am 5. Auguſt. Am 1. Mai verlängerte Geltungsdauer der Sonntagskarten. Da in dieſem Jahre der 1. Mai auf einen Dienstag fällt, wird die Geltungsdauer der Sonntags- rückfahrkarten für dieſen Termin erweitert. Es gelten die Sonntagsrückfahrkarten zur Hinfahrt vom Samstag, den 28. April 12 Uhr ab bis Dienstag, den 1. Mai einſchließlich, zur Rückfahrt vom Samstag, den 29. April, 12 Uhr bis zum Mittwoch, den 2. Mai, 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückreiſe). a port und Spiel Die Grünen in Lampertheim. N Zum erſten Mal treten die„Grünen“ morgen wieder in kompletter Aufſtellung an, um das Rückſpiel gegen Lampert⸗ heim zu beſtreiten. Es iſt notwendig, daß wieder eine gute Mannſchaft zuſammengeſtellt wird, zumal in abſehbarer Zeit die Verbandspokalſpiele beginnen, die den„Grünen“ noch⸗ mals eine Chance bieten, darf doch der Sieger in den Pokal⸗ ſpielen das nächſte Jahr ohne weiteres die Auffſtiegsſpiele mitmachen. Die Generalverſammlung der Sportvereinigung findet am Samstag, den 21. April in der Sporthalle ſtatt. * Fuß⸗ und Handball⸗Freundſchaftsſpiele auf dem DaiK.⸗Stadion! Morgen Sonntag bietet die Di. wiederum ein reich⸗ haltiges Sportprogramm. Um 3 Uhr wird die 1. Hand⸗ ballelf gegen die ſpielſtarke DJK. Neckarhauſen antreten. Die Gäſte ſtehen ebenfalls an zweiter Stelle der Kreisklaſſe 1 in der Gruppe C. Auf den Ausgang dieſes Spieles kann man geſpannt ſein.— Um 4 Uhr ſteigt das Fußballtreffen gegen die Tſchft. Käfertal. Die Elf ließ in letzter Zeit öfter von ſich hören, ſo durch den 41 Sieg gegen DJK. Neckarau und das gute Abſchneiden gegen Amicitia Viernheim, bei dem ſie 3: 1 unterlagen. Auch hier iſt ein ſchönes Spiel zu er⸗ warten. Alle Sportfreunde beſuchen morgen Sonntag das Fuß⸗ und Handballſpiel auf dem DI K.⸗Stadion. Wetterbericht f ˖ i i i ich trockener Süddeutſchland befindet ſich noch im Bereich 5 öſticher 5 doch—— vom Balkan her feuchtere Luft maſſen herangeführt. Es iſt warmes, mehrfach bedecktes, zu Erſte Viernheimer Tonilmjchau Kind ich jreu mich auf dein Kommen Pat und Patachon als Kunjijchützen Der größte Lacherfolg dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Ja es gibt eine ganze Menge zu lachen bei dieſem Luſt⸗ ſpiel⸗Schlager-Programm. Als Hauptfilm ſehen und hören Ein über⸗ wo jeder Beſucher beſtimmt ſeine helle Freude daran hat. Motto: Wer nicht lacht, der kriegts ſchon beigebracht. In den Hauptrollen die Publikumslieblinge: 1. Die reizende Magda Schneider, 2. der liebenswürdige Wolf Albach Retty, 3. die raſſige Liſſi Arna, 4. der pfiffig⸗biedere Julius Falkenſtein, 5. der vielgeſprächige Otto Wallburg und die mütterlich reſolute Ida Wüſt, zuletzt noch Paul Otto als liebender Onkel. Ein Tonluſtſpielſchlager der ſeinen Namen mit Recht verdient. Ueberall ausverkaufte Häuſer und größter Lacherfolg. Im Bei⸗ programm ſehen wir zum letztenmal die beliebten Komiker Pat und Patachon als Kunſtſchützen. Was es da alles zum Lachen gibt iſt unbeſchreiblich. Man kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Wer einige ganz frohe Stunden verleben will, der beſuche dieſe Woche den Central⸗Film⸗Palaſt. Jeder kommt ganz beſtimmt auf ſeine Rechnung. Lied: Kind ich freu' mich auf dein Kommen Und bin traurig wenn du gehſt. FFC Hitler jchaßjt Arbeit Weitere bewilligte Maßnahmen im Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm des Rhein⸗Main-Gebiels: Erweiterung und Verbeſſerung der Stromverſorgungs— anlagen durch eine Gleichrichteranlage bei Griesheim durch die Stadt Frankfurt am Main mit 850 Tagewerke; Erſchür⸗ fung und Nutzbarmachung einer neuen Quelle ſowie Zu⸗ führung derſelben in den beſtehenden Hochbehälter durch den Kreis Limburg mit 2500 Tagewerke: Räumung der alten Weſchnitz und Herſtellung eines Grabens entlang der Nibelungenſtraße durch die Gemeinde Lorſch mit 8000 Tagewerke; Inſtandſetzung und Ausbau des Mühlbaches durch die Gemeinde Worfelden mit 2000 Tagewerke. Hinein in die NS⸗Volkswohlfahrt g Es iſt der NS.⸗Volkswohlfahrt durch das gewaltige Winterhilfswerk gelungen, das deutſche Volk vor Hunger undKälte zu ſchützen. Mit Erleichterung und Freude begrü⸗ ßen wir das Ende der kalten Jahreszeit und den Beginn des Frühjahrs. Die Arbeit der NSV. iſt aber nach dieſem Siege nicht beendet— ſie fängt überhaupt erſt richtig an. Mit der gleichen unverwüſtlichen Arbeitsfreude, mit der die NSV. und ihre Mitarbeiter ſich dem Winterhilfswerk ge— widmet haben, wenden ſie ſich dem neuen großen Hilfswerk zu, der Aktion für Mutter und Kind. Mutter und Kind ſind die Garanten für die Unſterblichkeit der deutſchen Nation. In ihnen ſchlummert die Lebenskraft von Jahr⸗ tauſenden, die noch in weiteren Jahrtauſenden fortzeugend weiterwirken ſoll. Das aber iſt nur möglich, wenn wir ihr Blut rein und geſund halten. Die NS.⸗Volkswohlfahrt kämpft für die Reinheit und für die Geſundheit des deutſchen Blutes. Durch Erziehung und Pflege, durch Sonderung des Geſunden vom Kranken will ſie dieſes Ziel erreichen. Dazu bedarf ſie der tätigen Mithilfe aller deutſchen Volksgenoſſen. Große Mittel ſind erforderlich, wenn dieſes Ziel erreicht werden ſoll. Jeder Deutſche, dem die Geſundheit und das Fortbeſtehen unſeres Volkes am Herzen liegt, meldet ſich als Mitkämpfer in der NS.⸗Volkswohlfahrt an. Die Gauleitung der NSV. Der Maudacher Naubmord Ein zweiles Todesopfer.— Auf der Spur des Mörders. Ludwigshafen. Am Freitag iſt auch das zweite Opfer des bis jetzt noch unbekannten Einbrechers in das Haus des Landwirts Amberger, die durch furchtbare Hiebe auf die Schädeldecke ſchwer verletzte Alma Amberger, ihren Ver⸗ letzungen im Ludwigshafener St. Marienkrankenhaus, wie wir auf Anfrage von dort erfahren, erlegen. Damit fielen dieſer ruchloſen Tat zwei Menſchenleben zum Opfer. Die amklichen Ermittlungen nach dem Täter ſind inzwiſchen ſo⸗ weit gediehen, daß man hofft, des Verbrechers in den näch⸗ ſten Stunden habhaft werden zu können. Soweit bis jetzt feſtſteht, hat der Täter aus einer Schub⸗ lade eine braun⸗lederne Damen⸗Handtaſche, etwa 15—20 cm groß mit einem Geldbetrag von etwa 150—200 Mark, be⸗ ſtehend in der Hauptſache aus Silber, entwendet; wertvolle Schmuckſachen hat der Raubmörder unberührt gelaſſen. Der mutmaßliche Täter wurde zwiſchen 8 und 8.30 Uhr vormit⸗ tags auf der Flucht auf einem Feldweg in der Richtung Rheingönheim geſehen und wie folgt beſchrieben: Mittel⸗ groß, etwa 30 Jahre alt, mageres, dunkles Geſicht, vermut⸗ lich unraſiert, blondes langes Haar, trug dunkelblauen Trainingsanzug mit Reißverſchluß und blaue Schiffermütze. Auf der Fluchtſpur des Täters wurde ein offenbar von ihm verlorener Dietrich und zwei leere Geldbeutel gefunden, welche vom Ehemann Amberger als Eigentum erkannt wurden. Auch wurde beobachtet, daß der Täter bei ſeiner Flucht ein kleines Paketchen in Papierhülle unter dem Arm trug. Es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß der vom Täter getragene Trainingsanzug aus dem Hauſe Amberger ſtammt und daß der Täter ſich dort umgekleidet und eigene Kleider im Herdfeuer verbrannt hat. Wenigſtens wurden verbrannte blaue Anzugsſtoffreſte vorgefunden. Ein Poli⸗ zeihund verfolgte die Spur des Täters bis zum Ortseingang von Rheingönheim. g Jieberhafte Fahndungskätigkeit. Ludwigshafen, 7. April. Auf der Suche nach dem Maudacher Raubmörder wurden im Ludwigshafener und Mannheimer Stadtgebiet größere Razzien durchgeführt. Da die Perſon des Täters mit ziemlicher Sicherheit bekannt iſt, hofft man ihn in Kürze aufzuſpüren. Nach dem bisherigen Tatbeſtand iſt anzunehmen, daß der Täter mit den örtlichen Verhältniſſen ſich vertraut gemacht hat, bevor er zur Aus⸗ führung der Bluttat ſchritt. Eduard Amberger hatte vor einer Woche eine Kuh verkauft, die am Mordtage abgeholt wurde. Möglicherweiſe war es dem Täter bekannt, daß der Eine kühne Segelfliegerin. Die engliſche Fliegerin Meakin hat die Strecke Berlin—Brüſ⸗ ſel mit einem kleinen Segelflugzeug zurückgelegt und von dort aus den Weiterflug nach Oſtende angetreten. Ziel des Fluges iſt die engliſche Hauptſtadt. PPTP gefolgt iſt, war das einzige Kind ihrer Eltern und ſtand kurz vor der Heirat. Sie wollte zur Erſtkommunion ihres Vetters am Weißen Sonntag nach Merſeburg fahren. * Der Maudacher Naubmörder iſt als der 1907 geborene übelbeleumundete Jakob Baumann aus Ludwigshafen feſtgeſtellt worden. Der Täter iſt flüchtig. Der Heidelberger Bauſparkaſſenprozeß J heidelberg, 7. April. Am 3. Verhandlungstag hatten ſich die Angeklagten zu den Punkten der Anklage zu äußern. die ſich mit der Zahlungsunfähigkeit, Zahlungseinſtellung und Nichtanmeldung des Konkurſes befaßten. Es handelt ſich dabei um den Zeitraum ſeit der Ueberführung der Genoſ⸗ ſenſchaft in eine G. m. b. H. im September 1931 bis zum endgültigen Zuſammenbruch im Frühjahr 1933. Die Ange⸗ klagten beſtritten ihre Schuld und beriefen ſich auf die poſt⸗ tiven Bilanzen vom Dezember 1931 und Mai 1932, die von einer Treuhändergeſellſchaft aufgeſtellt worden waren. Sie verſchwiegen dabei allerdings, daß dieſe Bilanzen auf fal⸗ ſchen Unterlagen und Informationen fundierten. Die Zeu⸗ genausſagen ebemaliger Angeſtellten zeigten jedoch an tref⸗ fend charatkteriſierenden Beiſpielen, wie faul das Unterneh; men in Wirklichkeit war und daß bereits im Mai 1932 kurs nach dem Eintritt Rahns in das Geſchäft nur mit Hilfe von allerlei Manipulationen der Konkurs abgewendet bzw. der praktiſch vorhandene Bankerott verſchleiert werden konnte. Lemberg, 6. April. Bei Bränden, die in Backöfen beim Backen der Oſterbrote für das griechiſch⸗katholiſche Oſterfeſt entſtanden, wurden in Denyſow bei Tarnopol 150 und in dem Dorfe Czyzow 30 Häuſer zerſtört. Bei dem Brande in Denyſow kam eine Perſon ums Leben. Handel und Wirtſchaft Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Nach der Oſterpauſe ſetzte die Börſe recht ruhig ein. Zwar lagen aus dem Publikum verſchiedentlich Kauf⸗ aufträge vor, deren Umfang jedoch nicht gerade groß war. Immerhin gaben ſie der Tendenz Zuverſicht und eine un⸗ derkennbare Feſtigkeit. Dazu trug auch die Erwartung bei, daß die im Gange befindlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen England und Frankreich die außenpolitiſchen Fragen voran⸗ bringen würden. Im Verlaufe trat dann wieder Geſchäfts⸗ ſtille in Erſcheinung. Am Aktienmarkt waren Montanwerte von 0.5 bis 1 Prozent höher, Intereſſe zeigte ſich auch für Eiſen⸗ und Stahlwerte unter Hinweis auf die weſentlich verbeſſerte Rentabilität in der Eiſeninduſtrie. Chemiſche Werte und Elektroaktien zogen ebenfalls leicht an. Am Rentenmarkt herrſchte noch eine ziemlich ausgeprägte Geſchäftsruhe. Geldmarkt. Der Quartalsultimo hatte erwartungsgemäß erhebliche Nachfrage gebracht. Tagesgeld war ziemlich knapp. In den erſten Tagen des neuen Monats gab es noch erheb⸗ liche Abzüge, denen dann aber Rückflüſſe aus dem Oſter⸗ geſchäft folgten. Die Deviſenlage iſt immer noch recht un⸗ günſtig. Der ernſten Warnung, die zu Beginn des März durch die Herabſetzung der Deviſenkontingente gegeben wurde, mußte für den April bereits ein ſcharfer Eingriff folgen. Die Deviſengenehmigungen dürfen nur noch zu 35 Prozent in Anſpruch genommen werden, und die Rembourskredite auch nur noch zu 70 Prozent. Darüber hinaus hat das Reichs⸗ kabinett den Verkehr mit induſtriellen Rohſtoffen und Halb⸗ fabrikaten durch ein Geſetz geregelt und Ueberwachungsſtellen für beſtimmte Warenarten errichtet. Zunächſt bezieht ſich das auf Textilrohſtoffe und Metalle. Vor allem ſoll der Spe⸗ kulation vorgebeugt werden. Es war nämlich beobachtet wor⸗ den, daß aus ſpekulativen Gründen insbeſondere für Textil⸗ rohſtoffe erhebliche Deviſenbeträge ins Ausland gegangen ſind. Für den Fortgang der Arbeitsſchlacht ſoll die Boe⸗ ſchaffung der nötigen Rohſtoffe geſichert werden, ohne die Deviſenlage zu verſchärfen. Produktenmarkt. An den Produktenmärkten hielt ſich die Umſatztätigkeit in engen Grenzen, doch blieb die Grund⸗ ſtimmung weiter ſtetig. Die Preiſe blieben im allgemeinen unverändert, auch Mehle lagen ruhig. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer iſt von 95.3 auf 95.9 leicht angeſtiegen. Die Beſchäftigung der deutſchen Induſtrie iſt nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichs ⸗ amtes beträchtlich geſtiegen. In faſt allen Zweigen konnte der winterliche ſaiſonmäßige Rückgang früher als in allen vorhergehenden Jahren überwunden werden. Selbſt im Berg⸗ bau iſt eine ſpurbare Belebung eingetreten, obwohl dieſer als Rohſtoffinduſtrie den Aufſchwung immer nur als Letzter mitmacht. * Berliner Deviſenkurſe vom 6. April: 1 Pfund Sterling 12.865, 1 Dollar 2.500, 100 holl. Gulden 169.28, 100 Lire 21.55, 100 franz. Franken 16.50, 100 Schweizer Franken Erlös dieſes Verkaufs ſich noch im Hauſe befand. Die 21jäh⸗ leichten Niederſchlägen geneigles Wetter zu erwarten. rige Alma Maria Amberger, die ihrer Mutter in den Tod 80.94, 100 öſterr. Schilling 47.20. 3 5 33 9 — n wd 15 Heir Vet. ſind für von durch 558 3 Ils ſtunde verleg wie ſe der b. Zablſ eine! Mam 1g krſ N nit zähl lag ö e — 1 Betr.: Den Betrieb der Viehwaage. Für die Zeit vom 7. bis 21. April 1934 wird die Wiegezeit für die Viehwaage auf 7—9 Uhr an jedem Werktage feſtgeſetzt. Betr.: Die Dienſtſtunden der Gemeinde⸗ verwaltung und der Gemeindekaſſe Nach Anordnungdes Herrn Staatsminiſters ſind die Dienſtſtunden der Staatsbehörden für die Zeit vom 1. April bis 30. September von 7 bis 15 Uhr, Samstags von 7 bis 12 Uhr, durchgehend und für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. März von 8 bis 16 Uhr, Samstags von 8—13 Uhr, durchgehend feſtgeſetzt. Demgemäß werden unſere und die Dienſt⸗ ſtunden der Gemeindekaſſe auf die gleiche Zeit verlegt und beſtimmt, daß unſere Sprechſtunden wie ſeither von 9 bis 12 Ahr ſtattfinden. In der beſtehenden Regelung der Zahltage und der Zahlſtunden der Gemeindekaſſe tritt ebenfalls eine Aenderung nicht ein. Viernheim, den 7. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Vereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Sams⸗ tag abend 8.30 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. NB. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein mit Freibier. Der Wirt. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8 30 Uhr voll⸗ zählig! Zöller, Vorſitzender. Geſang⸗Verein Liederkranz. Heute Sams⸗ tag abend 8.30 Uhr Singſtunde. In Anbe— tracht des bevorſtehenden Wertungsſingens darf kein Sänger fehlen. Der Vorſtand. WM. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde. Gärtner, Vorſitzender Beſangverein Sängertreue. Heute Samstag abend 8,30 Uhr Singſtunde. Erſcheinen iſt Pflicht aller Sänger. Der Vorſitzende. Sportvereinigung Amieitia 09. Morgen Sonntag Freundſchaftsſpiele gegen VfL. Lampertheim in Lampertheim. Abfahrt 2. N. halb 12 Uhr und 1. M. halb 1 Uhr per Rad am Lokal. 3. M. Verbandsſpiel gegen 07 Mannheim in Mannheim. Beginn vorm. 11 Uhr, Abfahrt halb 10 Uhr per Rad ab Lokal. Mannſchaftsaufſtellungen im Schau— kaſten erſichtlich— Samstag, den 21. April Generalverſammlung. Der Vorſtand. D. J. K. Viernheim e. V. Morgen Sonntag Freundſchaftsſpiele auf dem D. J K. Stadion. Fußball: 1. Manaſchaft— Tſchft. Käfer⸗ tal 1. um 4 Uhr. 2. Mannſchaft 1.15 Uhr. Handball: 3Uhr 1 M. geg. Neckarhauſen 1. Jugend 1.45 Uhr(Platz 2). In Mannheim: 2. M.— 08 3. M. 10 Uhr.(Siehe Schau— kaſten) Der Sportleiter. Allen denen, die bei dem Heimgange unſerer teuren Verſtorbenen geb. Babylon unſeren tiefgefühlten Dank. Viernheim, den 7. April 1934 Kennen Sie unjer Dienſt⸗ und Arbeitsräumen. Vequeme Gelegenheit zur Anſammlung von Rücklage n für Wohnungsmiete, Kommunion, Berufsausbildung und Ausſtattung ihrer Kinder, für Beſchaffung des Winterbedarfes, für Krankheitsfälle, Ferienreiſen und dergleichen mehr. Gründungsjahr 1835 frau Susanna Homann irgendwie ihre Teilnahme bekundeten, ſagen wir Die trauernden Hinternilenenen 1 Adolf Hitlerſtraße 70. Saftladen zum grünen Laub Abholungsverjahren? Koftenlojes Abholen von Sparbeträ⸗. ge U von 9.50 A Al. an in beliebiger Höhe A enge Die Blindenkapelle durch unjeren Gelderheber in Wohnungen. Bezirksjparkaße Lorjch Anſtalt des öffentlichen Nechts mit eigener Nechtsperſönlichkeit Geſchäftsräume der Zweigſtelle Viernheim: Adolf hervorragend bewährt bei Rheuma- Sicht doe! Kopfschmerzen oO lschias. Hexenschuß u. Erkältungs krankheiten. Stark harnsäurelösend, bakterientötend! Abso- ut unschädlich! Ein Ver- such überzeugt! Fragen Sie Ihren Arzt. 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Forstamt Viernheim f Zum Freischütz“ n Morgen Sonntag Rinder- Tanz 2 8 preiswert Verſtärktes Orcheſter der zu verkaufen Kapelle Schwarz⸗Weiß Schillerſtr. 15 Es ladet freundl. ein Die Kapelle Der Wirt Sand 3. 2 kann abgefahren werden in einfacher bis feinster Blauenufsir. 20 Ausführung bei billig- 1 Zimmer ster Berechnung lieferi und Küche die Buchdruckerei der zu vermieten Hiernneimerbolkszelung Prima zu verkaufen Lampert⸗ heimerſtr. 13 u Sonſtiges billig zu verkaufen Weinheimer⸗ Guterhaltener weißer billig z. verkaufen od. geg Damen⸗ fahrrad zu ver⸗ tauſchen Wo, ſagt d Verl injerieren kanntzugeben hat Wenn man möbl. Zimmer ſucht oder zu vermieten hat. Wenn man Unterricht ſucht oder ertei⸗ len will Rarioffein Wenn man etwas verloren oder ge— funden hat Hasenslalle Wenn 725 5 etwas kaufen oder ver⸗ e kaufen will. Sportwagen] Wenn man eine Stelle ſucht oder zu vergeben hat. Wenn man Geld leihen oder verleihen will man mus inter ieren in der urnnelmer Lossen ſtraße 33 Hander¾wagen Erjolg durch Central- Fllm-Palast Dieſe Woche das zweite Af a⸗ Programm im Jubiläums⸗ u. Afa⸗Monat April! Ein Bomben-Tonflimprogramm! 1. Der entzückende Ufa⸗Luſtſpielſchlager mit e 2 aui cc. ut 3 Ein Tonfilm⸗Schlager voll Laune, Heiter⸗ keit und Frohſinn, der helle Freude u. ganz großes Lachen auslöſt. Lieder des Tonfilms find: 1. Kind, ich freu' mich auf Dein Kommen Und bin traurig, wenn Du gehſt u. ſ. w. 2. Der Matroſe hat das größte Herz der Welt, Weil ihm jedes kleine Mädel ſo gefällt u. ſ. w. Im Beiprogramm kommen: Pal U. Palachon ais gunstschüten Der letzte Pat⸗ und Patachon⸗Tonfilm— Größter Lacherfolg. Filmfreunde, kommt, lacht Euch geſund! Anfang: Werktags 8, Sonntags ½8 Uhr, ab 7/10 Uhr nochmals alles zu ſehen.— Sonntag nachmittag große Jugend⸗ u. Kindervorſtellung Demnächſt das große Ufa⸗Spitzentonfilmwerk „Heideſchulmeiſter Awe Karſten!“ 05 UlenRampf dn en jugend vom 9 bis 15 RTI 1M der Mahnruß an Alle: Werbel Mitglied der N. S.⸗B. N Y De N N Pfenning Kirſchenſtraße 18 Wer eine Wonnun9 ſucht oder ver⸗ mieten will, kommt am ſchnellſten zum Ziel durch Aufgabe einer Anzeige in der 222 Viernheimer Vo ikszeitung Sie einen Ueberzeugen ſich durch Verſuch. NN e Nn ö Age Ne NN 0 ö — 5 Sei qe Woche noch so gro ni N e N GN NN 2 5 Der sigel reibungslos Der Gang nach Emmaus Don Georg Rendl Zwei Männer ſchritten in das ebene Land hinaus. Hinter ihnen lag grau umwolkt die Stadt, vor ihnen, in der Ferne drüben, wo Himmel und Erde ſich berührten, lugte aus Bäu— men und Büſchen ein Gehöft, kaum ſichtbar dem ſcharſſpähen den Auge. Der Tag wandelte ſich in einen rotgoldenen Abend. Es war die Stunde gekommen, in der die Frauen das Mahl zu kochen begannen. Sie heizten die Herde. Blauer Rauch ſtieg da und dort kerzengerade in den Himmel und verlor ſich in ſeinem Glühen. Der Tag war heiß geweſen und noch ſchmach teten die Kornähren unter der Schwüle, die auf der Erde laſtete; in müder Schläfrigkeit ſtanden ſie da. Die zwei Männer gingen den Weg zwiſchen den Aehren äckern. Der Pfad war bloß ſo breit, daß zwei Leute neben— einander herſchreiten konnten; eines Dritten Füße hätten die Halme zuſchanden getreten. Es waren aber bloß zwei, die dieſen Ackerweg gingen. Ihre Geſichter hatte die Sonne dunkel gebräunt. Staub der Stadt hing an ihren Kleidern; die Schuhe kruſtete der Schmutz der engen Gaſſen, aus denen ſie geflohen waren? Nun kühlte der Tag ſich ab und Tau fiel in die Gräſer. An die Aehrenhalme legten ſich Perlen. Die Schuhe der beiden Männer, durch das Gras des Pfades geſtreift, begannen zu glänzen. Als der ältere von den beiden, als der, deſſen Geſicht ein dunkler Bart umſäumte, ſeiner glänzenden Schuhe gewahr wurde, bückte er ſich und ſagte mit einer von Traurigkeit ge⸗— dämpften Stimme: „Es ſoll nichts glänzen an mir.“ And er riß ein Raſenſtück aus der Erde und rieb ſeine Schuhe damit. Er rieb ſo lange, bis ſie vom Lehm wieder grau und ſchmutzig geworden waren. Der andere ſah ihm zu. Er war ſein Bruder. Er hatte helle Augen und feine Haare waren ſo gelb wie das Kornſtroh. Da er das ſeltſame Tun ſeines älteren Bruders mitangeſehen hatte, und da er wußte, worüber dieſer traurig war, ſchüttelte er den Kopf und ſprach: „Schau doch, Bruder! Die Sonne ſtrahlt, das Gras ſproßt wie zuvor, die Aehren ſtehen ſo ſatt und ſo reif wie noch in keinem Jahr. Nichts iſt anders geworden—.“ Da wurden die Augen des anderen rund und groß und mit tiefer, von düſterer Erinnerung umwolkter Stimme ſagte er: „Iſt es nicht finſter geworden, als unſer Meiſter am Kreuze ſtarb? Die Sonne hat ihren Glanz verloren.“ „Nun aber ſtrahlt ſie wieder!“ „Ach, wenn ſie doch ſtürbe! Wenn die Sonne doch für immer verlöſchte! Das Gras ſoll verweſen und die Aehren ſollen verdorren!“ So ſprachen die beiden Brüder im Gehen. Der jüngere, der den Glanz der Sonne, das Sproſſen des Graſes und das Reifen der Aehren liebte, dieſer ließ die Korn⸗ halme durch ſeine Hände gleiten, und als die reifende Frucht ſeinen Schwielen ſchmeichelte, ſagte er: „Es wird ein gutes Jahr werden, Bruder! Der Vater wird froh ſein, wenn wir kommen und wieder daheim bleiben. Du wirſt dir ein Weib nehmen. Vater und Mutter werden glücklich ſein, wenn du ihnen die Laſt der Arbeit abnehmen wirſt. Wenn du erſt wieder den Pflug, die Senſe, die Sichel und den Heurechen und Pferdezügel in Händen haſt, ſo wirſt du den Meiſter vergeſſen können. Wir ſind Bauern und unſer Platz iſt der Acker, der Stall. Wir gehören zur Erde. Nun iſt der Herr tot. Laſſe die Toten ruhen. Ja, ſie haben ſeinen Leich⸗ nam geraubt, aber was ſollſt du da auch tun können?“ Da blieb der Bärtige ſtehen und hielt den Bruder am Arme zurück. Er ſagte, ohne Rauheit und ohne Härte, nein, er gehe nicht heim. Es ſolle der Bruder das Gut haben, er kehre in die Stadt zurück. Er ſpüre es glühen in ſich. Das Gelöbnis, das er dem ſterbenden Gekreuzigten in die Wunden geſchwo— ren habe, laſſe ihn nicht ruhen. Er ſpüre auch, daß er nicht dazu in der Welt ſei, den Pflug zu führen und die Senſe zu ſchwin⸗ gen, nein, er wiſſe, daß er des Meiſters Lehre verkünden müſſe. Er ſagte dem Bruder Lebewohl und wandte ſich der Stadt zu. Der Jüngere hielt ihn aber zurück und ſagte: „Ich habe ſo wie du an Zeſus geglaubt; auch ich habe geglaubt, daß er den Tod überwinden werde. Hat er ſein Wort erfüllt? Sage ſelber.“ Der Bärtige beſann ſich, zögerte noch und ſagte dann feſt: „Du haſt recht. Chriſtus iſt geſtorben wie jeder andere Menſch auch.“ And ſie lenkten ihre Schritte wieder dem fernen Gehöfte, dem Vaterhauſe zu. Eine jubelnde Lerche ſchwang ſich in den Gluthimmel. Späte Grillen ſangen. Die Sonne ſtand ſchon ſehr tief. Fleder⸗ mäuſe huſchten in die Schwärme tanzender Mücken. Es war nun ſo, als fürchtete der Bärtige die Nähe ſeines Bruders: er rückte von ihm weg und ging dicht am Saume des Aehrenfeldes. Die beiden Heimkehrenden hatten nicht geſehen und nicht gehört, daß jemand hinter ihnen hergeſchritten war, da das Gras den Klang ihrer eigenen Schritte dämpfte und da ſie keinen Blick mehr gegen die Stadt taten. So kam es, daß der, welcher hinter ihnen vielleicht ſchon lange gegangen war, mit einem Male zwiſchen ihnen ſchritt. Die Brüder erſchraken, als ſie ihn ſahen. Der Mann war ein Bettler. Flickiges und fadenſcheiniges Gewand hatte er am Leibe. Er grüßte die beiden Bauernſöhne demütig und fragte, ob er wohl ein Stück des Weges mit ihnen gehen dürfe. Sie nickten, aber ſie ſagten nichts. „Wenn ihr euch aber ſchämt, mit einem Bettler nach Emmaus zu kommen, dann will ich euch allein laſſen“, ſagte der Mann. „Was denkſt du nur“, ſagte der jüngere der Brüder,„was denkſt du nur! Weshalb ſollten wir uns ſchämen, mit einem Armen zu gehen? Wenn du auch ein Bettler biſt, ſo biſt du eben doch auch ein Menſch!“ „Seid ihr denn aus der Gemeinde Chriſti, da ihr ſo redet?“ „Ja, wir ſind Chriſten!“ riefen die beiden faſt zu gleicher Zeit, und es war viel Stolz und auch viel Eitelkeit in ihrem Ausrufe. Da ſchaute der Bettler ſie voll Frage an, ſchaute von einem zum anderen und dann wagte er zu ſagen: „Ich habe euch reden gehört. Ich habe es aber nicht wagen mögen, mich zu euch zu geſellen, denn ich habe geglaubt, ihr ſeid keine Chriſten.“ „Wie haſt du das nur meinen können?“ „Zweifelt ihr denn nicht an Chriſtus?“ „Zweifeln denn nicht auch die Apoſtel?“ fragte der Bärtige. „Wenn elf zweifeln und verzagen, könnte da nicht einer ſein, der den Worten des Meiſters glaubte?“ ſprach der Beti⸗ ler. And er ſagte und erklärte ihnen auch, weshalb Chriſtus gelitten habe und daß er deshalb alle Schmach über ſich habe ergehen laſſen müſſen, daß er in die Herrlichkeit habe eingehen können. Es babe die Schrift erfüllt werden müſſen. Er legte ihnen auch die Worte Moſes und die aller Propheten dar. Die Brüder lauſchten der eifrigen Rede des Armen und das bereits erloſchene Flämmchen ihres Chriſtusglaubens begann wieder zu flackern. Mit keinem Einwand unterbrachen ſie die Rede des fremden Bettlers, und es war, als tränken ſie jedes ſeiner Worte wie kühles Waſſer. Sie kamen an das väterliche Gehöft. „Ihr ſeid nun wohl daheim“, ſagte der Bettler,„ich aber muß weitergehen. Mein Weg endet nicht in Emmaus.“ Aber die Brüder baten ihn, er ſolle mit in das Haus kommen und ſie gaben nicht nach, ehe er nicht über die Schwelle getreten war. Der Vater fiel den Heimgekehrten an die Bruſt und er küßte ihre Stirnen: „Habt ihr Heimweh bekommen? Seid ihr endlich da? And bleibt ihr auch da?“ „Ja“, ſagte der jüngere Sohn,„ja, ich bleibe da „Ich aber, ich werde nicht bleiben können, Vater,“ ſagte der Aeltere,„die Rede des Bettlers hat mich vom Neuen aufge⸗ rührt. Wenn der Bettler recht hat, daß Chriſtus auferſtanden iſt, wenn der Bettler die Wahrheit geſprochen hat, dann mußt du, Vater, das Gut meinem Bruder geben, denn ich werde gehen müſſen, der Welt die Wahrheit zu verkünden.“ 17 Veißer Sonntag Ein Gottesgarten blüht in grauen Gassen, Durch die sie in den weißen Kleidern gehn, Die lichten Kerzen leuchten, Schleier wehn, Und ihre Augen können es nicht fassen, Das Wunder, was so fromm sich heut erfüllte, Den großen Gott ins Kinderherze trug. Sie staunen noch, und staunen nie genug Dem Glanze nach, der leuchtend sich enthüllte; Und lauschen fromm mit ihrer Kinderseele: „Bist du noch bei mir, Herr,— wie halt' ich dich? Die Hand ist schwach,— o hüt und halt du mich! Die Welt ist fremd und voll Gefahr und Fehle.“ Martha Große. 3¹ „Sagt dieſer Bettler, ein Toter ſei lebendig worden? fragte der Alte. K „Ja, das ſagt der Bettler“, ſprach der Gelbharige.„Es iſt 17 558 zuhören, er erzählt ſo ſchön, daß man ihm faſt glauben möchte.“ „Was tot iſt, bleibt tot“, ſagte der Vater und er wies dem Bettler zornig die Tür:„Machſt du mir meine Söhne ab— ſpenſtig? Verlaſſe mein Haus!“ „Rein, Vater“, bat der ältere Sohn,„nein, laſſe ihn da⸗ bleiben. Er iſt müde vom Weg und er hat wohl auch Hunger. Nie ſoll ein Hungriger dieſe Schwelle überſchreiten. Laſſe ihn, er iſt ein Freund Chriſti.“ Er zog den Bettler an den Tiſch und die Brüder ſetzten ſich neben ihn hin. Es kam die Mutter. Sie weinte vor Glück, ihre Söhne, die lange entbehrten, die abtrünnigen, wieder bei ſich zu ſehen. Sie umarmte ſie. Sie ſagte, ſie werde ein feierliches Mahl bereiten laſſen, denn der Tag, an dem die Kinder das Haus des Vaters wieder gefunden hätten, ſei ein Feſttag. Sie befahl den Mägden, das Mahl zu bereiten, und der Vater ſchickte einen der Knechte in den Keller und andere mußten eilen, Nachbarn zu laden. Da die Mutter die Ankömmlinge hungrig wähnte, nahm ſie aus der Tiſchlade einen der Brotlaibe und ſchob ihn den Söhnen hin: „Für den erſten Hunger!“ Sie ging in die Küche, nach der Arbeit zu ſehen. Ehe die Söhne vom Brote nahmen, ſchoben ſie es dem Gaſte hin, daß er als erſter ſich davon nähme. Sie baten ihn auch, er ſolle von Jeſu erzählen. Der Bettler wagte kein Wort; er tat einen furchtſamen, ſcheuen Blick zum alten Bauer hin und preßte die Lippen auf⸗ einander. Aber er nahm das Brot und ehe er es brach, machte er das Zeichen des Kreuzes mit ſeiner Rechten darüber. And dann erſt brach er es. And wie er das tat, ſtanden die Brüder vor Staunen und Verwunderung auf. Dem Bettler fielen die Kleider vom Leibe, und da die beiden im Erkennen noch immer zögerten, ſahen ſie die Wunden der Dornenkrone in ſeiner Stirn goldleuchtend, ſahen ſie die Kluft der Lanze in ſeiner Seite, die Male der Nägel an den Füßen und an den Händen, da ſahen ſie alle Wunden des Leibes von Strahlen umſchüttet. Die Stube leuchtete hell. Glanz blendete die Augen der Schauenden Der alte Bauer taſtete hin, wo er vor einem Atemzuge noch den verklärten Leib eines Zerſchundenen, Gemarterten geſehen hatte, aber er griff in eine Leere und fragte erſchrocken: „Was war das?“ „Der Herr war es! Anſer Meiſter iſt wahrhaftig auf⸗ erſtanden!“ Die Brüder jubelten und der ältere lief zum Vater hin und ſank vor ihm in die Knie, umſchlang ſeine Füße und bat: „Laß mich ziehen, Vater! Ich muß es verkünden, daß der Herr vom Tode erſtanden iſt! Ich muß es allen ſagen! Gib dem Bruder das Erbe! Ich muß andere Aecker pflügen, ich muß anderes Korn ſäen!“ Aber auch der jüngere Sohn wehrte und empfahl das Erbe ſeinem nächſtjüngeren Bruder, denn auch er wollte ausziehen, die Wahrheit, daß ſie den Auferſtandenen mit eigenen Augen ge⸗ ſehen hatten, aller Welt zu verkünden. Sie liefen zur Mutter und ſagten ihr in ungeduldiger Eile von dem, was ſie ſoeben geſehen hatten und nahmen von ihr Abſchied. Nichts von allem begriff die Mutter. Als ſie und der Mann unter dem Haustore ſtanden und den davoneilenden Söhnen nachwinkten, jammerte ſie und fragte, weshalb die Söhne abermals dem Vaterhauſe abtrünnig geworden ſeien. Der Alte, der ſie ſelber nicht recht begriff, machte ſtatt jeder Antwort jenes Zeichen hinter den Davoneilenden, das der Auferſtandene über das Brot gemacht hatte. Dann holte er den jüngſten Sohn, der im Hofe mit den Kindern der Mägde geſpielt hatte, nahm in an der Hand und führte ihn die Aecker entlang und ſagte, das alles werde ihm gehören. ö „Ich habe zwei Söhne Gott geſchenkt, einen aber will ich den Aeckern geben.“ Die Nachtſterne blühten über den früchtigen Feldern. EAACCCCrrGGGGGPGPpProroGPPrPGGGGPrPGGPrPoGGooPrPPoGocrcrcrcrcrcprccrcccccccccccccccc Dein Kauf ſchafft anderen Arbeit, dadurch dienſt Du auch Dir ſelbſt. N Jeden W⸗ 6 Choral, Zeit, 6.55 Zeit, Frü 8.15 Waſſerſtan 11 Werbekonze 13 Zeit, Nachri 13.20 Mittags zert III; 15.30 ſchaftsmeldunge konzert; 18 Ju gen, Program: 19 Konzert; 20 22 Zeit, Nachri 22.40 Zwiſchen Sonntag, richten; 8.25 8 Morgenfeier; 9 Morgenfeier; 1 Stunde des C Kapitel der minutendienſt Landes; 15 Ki Wagner, Vort Der Angeklagte Bericht von de ſchaft im Kun komiſche Oper; Wetter, Sport 24 Der Troube Montag, 9 plattenplaudere 17.45 Kleine 1 erzählungen; 2 muſik. Dienstag, Ratſchläge für Chriſtian Dietr tung; 18 Die Bericht; 18.15 19 Das Opfer Siegfried⸗Idyl halt; 23 Beru! Mittwoch, Ratſchläge für nuten aus den land Rohſtoffe Deutſchland b. 18.20 Treue ge Dichtung, Vort hören in Kara Rattenfänger Südweſtfunk; Lokale Nachrich Klaviermusik. Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Wetter; 6.05 Gymnaſtik I] 6.30 Gymnaſtik II; 6.55 Zeit, Nachrichten; 7.05 Wetter; 7.10 Konzert; 8.15 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Landwirt⸗ ſchaftsfunk; 10 Nachrichten; 11.55 Wetter; 12 Mittagskonzert; 13 Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten, Wetter; 13.20 Mittagskonzert; 13.50 Zeit, Nachrichten; 16 Nachmittags⸗ konzert; 18 Jugendſtunde; 18.45 Zeit, Wetter, Landwirt- ſchaft; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Nach⸗ richten; 22.15 Du mußt wiſſen...; 22.25 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Schallplatten. Sonntag, 8. April: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nach⸗ richten; 8.20 Wetter; 8.25 Leibesübungen; 8.40 Bauer hör zu; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Feierſtunde der Schaffen⸗ den; 10.15 Kath. Morgenfeier; 11 Volkstümliche Lieder; 12 Richard⸗Wagner⸗Feier; 12.30 Militärkonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Vom Neckar bis zur Iſar; 14.35 Bauernfunk; 15 Kinderſtunde; 16 Nachmittagskonzert; 18 Schwäbiſch uf zwoierloi Art; 18.35 Hiſtorie von Adam und dem Tod; 18.50 Unterhaltſame Klaviermuſik; 19.10 Sport; 19.30 Violinenmuſik; 20 Die weiße Dame, komiſche Oper; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Du mußt wiſſen.... 22.25 Lo⸗ kale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.40 Zwiſchenprogramm; 23 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 9. April: 10.10 Klaviermuſik; 10.40 Zigeuner⸗ melodien; 11 Was die Heimat ſingt; 15.15 Alte italieniſche Meiſter; 17 Tanzmuſik; 17.45 Der Werdegang eines Buches, Plauderei; 18.25 Franzöſiſch; 19 Unterhaltungskonzert; 19.45 Vortrag über Oeſterreich; 21.15 Serenade von W. A. Mo⸗ zart; 23 Aeltere Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Dienstag, 10. April: 10.10 Muſik für Violincello; 10.40 Bekannte Sänger; 15 Klavierſtücke Stuttgarter Komponiſten; 15.30 Blumenſtunde; 17.30 Landwirtſchaftsfunk; 17.45 Der Mann im Moor, Erzählung; 18 Die Kamera, Vortrag; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.25 Italieniſch; 19 Das Opfer des Friedrich Liſt, Hördichtung; 21.15 Das Siegfried⸗Idyll, Geſpräch über Entſtehung, Form und Inhalt; 23 Berühmte Soliſten; 24 Nachtmuſik. Mittwoch, 11. April: 10.10 Frauenſtunde; 10.40 Lieder und Balladen; 11 Streichquartett in D-Dur von Mozart; 15 Muſizierſtunde; 15.35 Lieder und Arien; 17.30 Der ju⸗ riſtiſche Ratgeber; 17.45 Tango⸗Muſik; 18.25 Franken im Frühling, Plauderei; 18.35 Zehn Minuten deutſch; 19 Der ruſſiſche Kirchenchor ſingt; 19.30 Militärſinfonie G⸗dur von Haydn; 20.10 Saarländiſche Umſchau; 20.30 Aus unſerer Wunſchmappe; 22.15 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 22.40 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Indiſche Muſik; 23.30 Neue italieniſche Klaviermuſik; 24 Nachtmuſik. —.—.— Lachende Welt Schnelle Bedienung. Ein Herr betrat das Reſtaurant und ſagte zu dem herbei⸗ eilenden Kellner:„Ich möchte zwei Eier haben, vier Mi⸗ nuten gekocht! Haben Sie verſtanden? Genau vier Minuten!“ Der Kellner perbeugte ſich und ſagte:„Jawohl, mein Herr— in einer Minute werden Sie die Eier haben!“ f(Humoriſt). Hauskonzert. ö „Finden Sie nicht, daß meine Frau wunderbar ſingt?“ „Wie bitte?“ „Ich meine, ob Sie nicht auch der Meinung ſind, daß meine Frau eine herrliche Stimme hat?“ „Verzeihen Sie, aber ich kann nicht ein Wort von. Ihnen verſtehen, ſolange die Perſon da oben ſo brüllt!“ (Answers). 61 Bel 6 0 0 ol un die de ent den ine Ab rüſt ſon und Lage obe einer