fern 900 aſer⸗ ditt⸗ chert, 130 tags; itt⸗ Nah chen, Nach⸗ hör etbei⸗ 4 100 100 fein 0. Voll iernheim szjeülung Amlliches Verkündigungsblatt ber Heß. Vürgermeiſterei und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger e 0 N 0 9 5 5 7705„ Feiertage. Beilage n: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe Bezugspreis: Durch die Träger ins 0 655 ge Beilage„Der Feu erreiter 5 wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ Vie. Trägerlohn; durch die Post b ige racht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. a oſt bezogen monatlich 1.50 Mik ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 82 Montag, den 9. April 1934 Verhinderung des Abrüſtens? Iſt das die neue Parole?— Nach der Unterredung Henderſon⸗Barthou DNB. Paris, 7. April. Das Zntereſſante an der einſtündigen Anterredung vom Samstag zwiſchen Henderſon und Barthou iſt die Tat⸗ ſache, daß man in Kreiſen der Abrüſtungskonferenz den Zu⸗ ſammentritt des Hauptausſchuſſes für den 23. Mai plant, der dann anſcheinend darüber entſcheiden ſoll, wie die Abrüſtungs⸗ konferenz ſich in eine Konferenz zur Begrenzung der Rüſtungen umſtellen ſoll.„Verhinderung des Abrüſtens“ ſoll die neue Parole ſein. Dieſem Zwecke würden einerſeits die Verhandlungen Henderſons und andererſeits der franzöſiſch— engliſche Notenwechſel dienen. Der linksradikale„Notre Temps“ legt, wie ſchon des öfteren in den letzten Tagen, auch heute wieder die franzöſiſche Außenpolitik unter Barthou bloß, indem er ſehr offen ſchreibt, die Amſtellung der traditionellen Politik Frankreichs ſei jetzt vollzogen. Bisher hätten die franzöſiſchen Regierungen in mehr oder weniger gutem Glauben an dem Grundſatz einer allgemeinen Abrüſtung feſtgehalten. Heute finde ſich die fran— zöſiſche Regierung zum erſten Male mit der vollendeten Tat— ſache der Wiederaufrüſtung Deutſchlands ab und benutze ſie zum offiziellen Vorwand, um ihren eigenen Abrüſtungsver⸗ pflichtungen aus dem Wege zu gehen Mit Barthou revidiere und zerreiße Frankreich ſelbſt den Verſailler Vertrag. Barthou laſſe ſeinen feſten Entſchluß durchblicken, nur ein Abkommen zu unterzeichnen, das die franzöſiſchen Rüſtungen auf ihrem fetzi⸗ gen oder einem noch höheren Stande feſtlege.„Notre Temps“ wendet ſich gegen dieſen neuen Kurs und meint, Deutſchland werde die Gleichberechtigung nach oben fordern, und das ſei mit tödlicher Gefahr verbunden. Die Politik des franzöſiſchen Kabinetts der nationalen Einigung kompromittiere nicht nur die Abrüſtung und den Frieden, ſondern auch die Sicherheit Frankreichs. Aeber die Ausſichten, die die Anterredung Barthous mit Henderſon eröffnet, will„Journal des Debats“ berichten können, daß man gegenwärtig die Möglichkeit prüfe, ob England die Bürgſchaft übernehme, daß die deutſchen Rüſtungen endgültig ſtabiliſiert und einer ſtändigen automati⸗ ſchen Kontrolle unterworfen würden und ob gegen Deutſchland, wenn es ſich nicht an ein derartiges Abkommen halte, zunächſt gemeinſame wirtſchaftliche und finanzielle und dann möglicher- weiſe militäriſche Maßnahmen ergriffen werden könnten. Außerdem wolle man erfahren, ob England ausreichend be— friedigende Durchführungsbürgſchaften bewilligen könne, damit nach dem Tert der fran:öſiſchen Note vom 17. März das neue Abkommen nicht das Schickſal der Militärklauſeln des Ver⸗ ſailler Vertrages erfahre. .* 7 7 „Ich bin ſehr zufrieden ſagt Henderſon DNB. London, 7. April. „Ich bin mit meiner Anterredung mit Barthou ſehr zufrie— den; ſie iſt äußerſt zweckdienlich geweſen“, ſagte Henderſon in einer Anterredung mit dem Pariſer Reutervertreter vor ſeiner Abfahrt nach Genf, wo er bei der Sitzung des Büros der Ab— rüſtungskonferenz am Dienstag den Vorſitz führen wird. Hender— ſon fuhr fort: Wir erörterten zuerſt die Lage im allgemeinen und dann„ſchalteten wir uns nach Genf um und betrachteten die Lage aus dieſem Winkel“. Auf die Frage des Reuter- Vertreters, ob er weiterhin zuverſichtlich ſei, daß die Abrüſtungskonferenz zu einem Abkommen führen werde, erwiderte Henderſon: Ja, ich glaube an das Zuſtandekommen einer Konvention. Dies be⸗ deutet nicht, daß jedermann ſie unterzeichnen wird, aber„die Verantwortung wird bei denen liegen, die es nicht tun“. Näher über dieſen Punkt befragt, ſagte Henderſon, er ſehe nicht ein, weshalb es notwendig ſein ſollte, wegen der augenblicklichen Nei— gung zu einer Konferenz, die ſich nicht mit der Abrüſtung, ſon— dern mit einer Beſchränkung der Rüſtungen und ſogar mit einer beſchränkten Wiederaufrüſtung Deutſchlands beſchäftigen ſolle, die rechtliche Grundlage der Konferenz zu ändern. Der britiſche Abkommensentwurf, ſo fuhr er fort, liege weiterhin der Kon ſerenz vor. Das Verfahren werde dahin gehen, dieſen durch Abänderungsantrag zu modtfizieren. * Die„neue Grundlage“ Aeußerungen der franzöſiſchen Sonntagspreſſe. DNB. Paris, 8. April. Die Sonntagspreſſe beſtätigt, daß nach der Anterredung zwiſchen Henderſon und Barthou die Abrüſtungsverhand⸗ lungen auf eine neue Grundlage geſtellt werden ſollen. „Wir laufen kaum mehr Gefahr“, ſchreibt Le Jour“, aufge- fordert zu werden, unſere Verteidigungsmittel zu vermindern, wäh⸗ rend Deutſchland gleichzeitig die Ermächtigung erhalten würde, ein Heer aufzubauen. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz ſcheint im Gegenteil den Auftrag erhalten zu ſollen, ſeine grundſätzliche Stellungnahme zu ändern, ober, wenn man offen ſein ſoll, zu berich⸗ tigen. Es handelt ſich nicht mehr um die Abrüſtung, ſondern um die Beſchränkung der Rüſtungen. Dieſes kleinere Aebel kann noch etwas Gutes zeitigen, wenn England endlich ſeine europäiſche Pflicht begreifen und zugunſten eines Abkommens die Verpflichtungen übernimmt, die allein den Frieden ſichern können. Hierauf kommt alles an und hierin dürfen wir nicht nachgeben Die franzöſiſchen„Zugeſtändniſſe“ Optimiſtiſche engliſche Stimmen. DNB. London, 8. April. Die engliſche Sonntagspreſſe ſchlägt in ihren Berichten über den Inhalt und die Wirkung der neuen franzöſiſchen Note wieder einen recht optimiſtiſchen Ton an, in dem beſonders das angeblich franzöſiſche„Zugeſtändnis“ hervorgehoben wird, einer begrenzten deutſchen Aufrüſtung unter gewiſſen Be⸗ dingungen zuzuſtimmen. Eine gewiſſe Beeinfluſſung dieſer Be— richte aus Pariſer Quellen iſt nicht zu verkennen. Der Pariſer Berichterſtatter des„Obſerver“ erklärt, das neue franzöſiſche„Zugeſtändnis“ werde von einem Draht— verhau von Bedingungen umgeben. Der diplomatiſche Mitarbei— ter des Blattes meldet, daß die franzöſiſche Note zwei neue Elemente enthalte, nämlich: 1. Frankreich erklärt ſich bereit, mit England in einen Mei⸗ nungsaustauſch über die Durchführbarkeit einer Abrüſtungs⸗ vereinbarung einzutreten, in der ein gewiſſes Maß deutſcher Aufrüſtung anerkannt wird, vorausgeſetzt, daß eine ſolche Auf— rüſtung begrenzt iſt und die Begrenzung von einer internationa— len Kontrolle und Aeberwachung nicht nur Deutſchland, ſondern jedem Anterzeichnerſtaat in genau derſelben Weiſe auferlegt werde. 2. Frankreich begrüßt die in den engliſchen Fragen enthal- tene Andeutung, daß England nunmehr bereit ſei, weitere Aus— führungsbürgſchaften zu erörtern. Die unmittelbaren Auswirkungen der franzöſiſchen Note auf die engliſche Politik würden darin beſtehen, daß man jetzt die Möglichkeit eines europäiſchen Abkommens für die Stabiliſierung der Rüſtungen innerhalb feſtgelegter Grenzen unterſuchen könne. Or. Leh zur Eröffnung der Neichsberufswellkämpfe DNB. Köln, 8. April. Bei der feierlichen Eröffnung der Reichsberufswettkämpfe, Gruppe Metall, ſprach am Sonntag abend im Kölner Gürzenich Staatsrat Dr. Ley, der Führer der Deutſchen Arbeitsfront und Stabsleiter der PO. Dr. Ley führte u. a. aus: In zehn Monaten ſind 4,5 Millionen Menſchen in den Ver⸗ bänden auf 20 Millionen in der DAF. angewachſen. Die größte Gemeinſchaft iſt hier in kürzeſter Zeit gebaut worden. And dieſe Deutſche Arbeitsfront iſt heute genau ſo organiſiert wie die Partei. In der kleinſten Gemeinſchaft gilt es nun, Anſtän⸗ digkeit und Ehre jedes einzelnen zu prüfen und zu werten. Keiner kann in der Maſſe untergehen und ſich von ſeiner Stel⸗ lungnahme zum Staat drücken. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat aber auch als erſtes erreicht, daß in einem Block Unternehmer und Arbeiter zuſammengeſchweißt wurden. Für die Partei iſt das Fundament der Organiſation die 9 15 fer die Arbeitsfront iſt es der Betrieb. Die erſte wichtige Aufgabe der DAF. iſt, den Alltag des Menſchen zu ordnen, d. h. ſich um alles zu kümmern, was den Arbeitsplatz, das Verhältnis der Menſchen untereinander in der Arbeit be⸗ trifft. Sie hat zugleich treue Kameradſchaft berzuſtellen. Die zweite Aufgabe der DAF. iſt die Fortentwicklung des Berufs⸗ lebens. Die deutſche Berufserziehung hat ſich ein hohes Ziel geſteckt: aus jedem Angehörigen einen hochwertigen Facharbeiter zu machen. Auf Grund der Hochwertigkeit ſeiner Raſſe iſt der Deutſche befähigt, neue Wege zu ſuchen und neue Werte zu ſchaffen. Deshalb wollen wir unſer geſamtes Berufsſchulweſen an die Betriebsorganiſationen angliedern, da⸗ mit in Anlehnung an die neuen Erfindungen und an das Fort- ſchreiten des Betriebes unſere Jugend geſchult wird. Daneben wollen wir dann den lebendigen Austauſch der Leiſtungen in ein⸗ zelnen Berufsgruppen für alle ſchaffenden Deutſchen fördern. Das iſt das große und ſchöne Ziel der Berufswettkämpfe. Wäh⸗ rend ſich bisher nur Spezialiſten weiterbildeten, ſoll nun die große Maſſe die fortſchreitende Entwicklung der Arbeitsmethode be⸗ obachten. And wenn wir in Deutſchland Höchſtleiſtungen ſchaffen, dann werden wir auch das höchſte Ziel erreichen, den wahren und ſchönſten Sozialismus, der ſich darin erfüllt, daß er jeden Menſchen auf den Platz ſtellt, der ſeinen Fähigleiten und ſeinen Neigungen voll entſpricht, der ihn nicht zerſtört und zer⸗ mürbt und der ihn nicht zum Leerlauf treibt. Deutſchland iſt heute unter ſeinem Führer Adolf Hitler zu den gewaltigſten An⸗ ſtrengungen bereit und es wird ſein Ziel erreichen. Berlin: Reichspräſident von Hindenburg empfing anläßlich des 400jährigen Jubiläums der Berliner Sattler⸗ innung eine Abordnung Berliner Handwerker. D.⸗A. März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſchechk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang eee ee . d e Erſte Anordnung für den 1. Mai Im Gau Heſſen-Naſſau bin ich von dem Herrn Reichs miniſter für Volksaufklärung und Propaganda im Einver⸗ nehmen mit dem Gauleiter als allein verankworklich für die Geſtaltung und Durchführung des Nationalen Jeiertages des deulſchen Volkes am 1. Mai beſtimmt worden. Alle Einzelheiten der r werden von mir rechtzeilig durch Preſſe, Rundfunk und Rundſchreiben bekanntgegeben. Nur dieſe Anordnungen haben Gültigkeit. Anregungen irgendwelcher Art ſind mir direkt zuzuleiten. Am 1. Mai marſchieren im Gau Heſſen-Naſſau minde⸗ ſtens zwei Millionen auf. Die Kundgebung wird an Größe und Geſchloſſenheit die mächlige des vergangenen Jahres noch weil übertreffen. Ich erſuche daher alle zuſtändigen Geſchäftsleute, ſich ſchon jetzt mit Hakenkreuzfahnen reſp. Stoff zu Hakenkreuzfahnen genügend einzudecken, da jede deutſche Familie im Gau heſſen-Naſſau mindeſtens eine Jahne zeigen wird. Alle zuſtändigen Geſchäfte haben mir umgehend die zur Verfügung ſtehenden Großlautſprecher-Anlagen zu melden. Dieſe Großlautſprecher-Anlagen dürfen zum 1. Mai an nie⸗ manden vergeben werden ohne vorherige Fühlungnahme mit den zuſtändigen Kreisleitern der NSDAP. gez. Müller · Scheld Gaupropaganda-Leiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda. ee eee tte Bemerkungen zum Tage Das Kabinett Doumergue zieht die Notleine. Es kann um die Opferbereitſchaft des franzöſiſchen Gehalts- und Lohn⸗ empfängers nicht gut beſtellt ſein, wenn die Regierung die Kürzung der Bezüge als das einzige Mittel gegen Staatsbankerott und Inflation hinſtellen muß. Fünf radikal⸗ ozialiſtiſche Kabinette ſind nacheinander vom Parlament ge— ſtürzt worden, weil es ihnen nicht gelang, einen Etatausgleich mit Hilfe der Ausgabenſenkung durchzuführen. Die Staats- bürger haben ſich in den Jahren des Wohlergehens ſo ſehr daran gewöhnt, die Lebensverhältniſſe als ſtabil oder als auf⸗ ſteigend anzuſehen, daß das Ende der„ewigen Konjunktur“ unvorſtellbar erſcheint. In den anderen Ländern waren erſt rigoroſe Eingriffe von oben her notwendig, um der Bevölke— rung die neuen Erkenntniſſe aufzuzwingen und zur Anerken⸗ nung nationalpolitiſcher Notwendigkeiten zu veranlaſſen. Das ging nicht mit, ſondern nur gegen das parlamentariſche Syſtem, deſſen Lebenselixier der materielle Fortſchrittsglaube iſt. Wird man in Frankreich noch außerordentliche Mittel vermeiden kön— nen, nachdem auch das ſtärkſte überhaupt mögliche„Kabinett der nationalen Einigung“ an dem Anverſtändnis der öffent⸗ lichen Meinung zu ſcheitern droht? Frankreich iſt das reichſte Land des Kontinentes, auch heute noch; es iſt der ſtärkſte Nutz⸗ nießer des Verſailler Diktatfriedens, und es hat ſeine Hand in allen großen Aktionen der Weltwirtſchaft und Weltfinanz. Was ſollen wir Deutſche da ſagen, denen man durch Diktat⸗ frieden, Tributplan und Handelsabſchnürung die Subſtanz bis auf geringe Reſte gepfändet hat, wenn man in Frankreich wegen einiger Gehälterprozente bereits den Staatsbankerott an die Wand malt. In Deutſchland hat man nicht ſo gefährliche Reden geführt, ſondern man hat gehandelt, und obwohl der Ausgleich des Etats nicht leicht war und die Gold- und De⸗ viſendecke immer ſchmaler wurde, hat man jeden Gedanken an die Inflation ſchärfſtens zurückgewieſen Dort Hyſterie, hier ernſtes, verantwortungsbewußtes Handeln, das nicht nur der 9 Nation, ſondern auch den anderen Völkern zugute⸗ ommt. * Nach und nach rücken die Staatsmänner der Kleinen Entente mit ihrem Arteil über die römiſchen Vereinbarungen beraus. Hatte Beneſch in ſeinem großen außenpolitiſchen Expoſé verſucht, nach allen Seiten Komplimente auszuteilen und dabei ſelöbſt Deutſchland und Angarn nicht zu vergeſſen ſo hat der rumäniſche Außenminiſter Titulescu ohne jeden Verſuch einer Beſchönigung geſprochen. Er nahm die anti- reviſioniſtiſche Propaganda da wieder auf, wo ſie die Staats- männer der Kleinen Entente bei ihrer Zuſammenkunft in Kaſchan liegen gelaſſen hatten und richtete ganz unverhüllte Angriffe gegen die ungariſche Reviſionspolitik. Er ſtellte dabei die erſtaunliche Behauptung auf, daß ſich der Reviſionsarti⸗ kel 19 des Völkerbundspaktes nicht auf territoriale Fragen be⸗ ziehen könne, daß mithin der Völkerbund lediglich die Anver⸗ änderlichkeit der beſtehenden Grenzen kennt. Dies widerſpricht aber völlig nicht nur der bisherigen völkerrechtlichen Auslegung ſondern auch der bisherigen Genfer Praxis, ſoweit man von einer ſolchen— man denke an den chineſiſchen Antrag und an den mandſchuriſchen Konffkt— ſprechen kann. f Auch die ſeltſamaen Anterſcheidungen, welche Titulescu zwiſchen dem„mehr grundſätzlichen Charakter“ des italieniſchen Reviſionswillens und dem konkreten Amwälzungsprogramm der ungariſchen Regierung machte, läßt das Beſtreben erkennen, 8 zonig tz wei Bluttaten i den unbequemen Reviſionsgedanken endgültig aus der Welt zu Staatsbegraͤbnis für 3 Bl at* Eſſen ſchaffen und an ſeine Stelle die Heiligkeit des Status quo zu Generaloberſt v. Einem g Drei Tote. ſetzen. Weder in Budapeſt noch in Rom war man mit dieſen DNB. Eſſen, 8. April. neuen Auslegungsverſuchen zufrieden und iſt die Antwort nicht ſchuldig geblieben. Der Verſuch, den römiſchen Vertrag als im Einvernehmen mit der Kleinen Entente vollzogen hinzu⸗ 5. DNB. Berlin, 8. April. Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomber g hat den Befehlshaber im Wehrkreis VI, Generalleutnant Fleck, beauftragt, der In der Nacht zum Sonntag wurde in der in der Altſtadt gelegenen Chauſſeeſtraße eine ledige Wirtin von einem Be⸗ kannten im Verlaufe eines Streites in ihrer Privatwohnung ſtellen, iſt damit endültig aufgegeben worden, und die Fronten a r Familie des verſtorbenen General- durch mehrere Schüſſe getötet. Der Täter bedrohte darauf die ſchälen ſich ganz klar heraus, die ſich auf Grund der letzten oberſt von Einem ſein perſönliches Beileid und das der herbeigeeilten Perſonen mit der Schußwaffe Eine SA⸗Streife 50 Entwicklung im Donauraum gebildet haben. Nur Oeſterreich deutſchen Wehrmacht zu übermitteln und gleichzeitig mitzutei— die ſich gerade auf der gleichen Straße befand, ſtürmte, als ſie 55 ſeht zwiſchen dieſen Fronten, nicht ſeiner Regierung wegen, die len, daß der Reichskanzler Adolf Hitler auf Vorſchlag die erſten Schüſſe vernahm, in das Haus. Der Führer der S- N eindeutig optiert hat, ſondern wegen des kerndeutſchen Charak— des Reichswehrminiſters für den hochverdienten früheren preu⸗ Streife, ein Obertruppführer, der von dem Täter ebenfalls mit lets dieſes Landes und ſeiner Wirtſchaft. Wenn man den neuen ßiſchen Kriegsminiſter und Armeeführer ein Staatsb egrãb der Schußwaffe bedroht wurde, gab auf dieſen einen Schuß 1 Dreibund als Reviſionsblock kennzeichnen will, ſo bezieht ſich nis angeordnet hat. 5 ab, der den Mann auf der Stelle tötete. 8 A dies freilich auch und gerade auf Oeſterreich. denn den offi— ziellen Status-quo-Tendenzen der führenden Kreiſe ſteht eine Volksſtimmung gegenüber, die zweifellos reviſioniſtiſch im deut- ſchen Sinne iſt. Generaloberſt von Einem 1 Der Schöpfer der feldgrauen Uniform. Mülheim(Ruhr), 9. April. Generaloberſt von Einem, der bekannte Heerführer des Weltkrieges und frühere preußiſche Kriegsminiſter, iſt hier im Alter von 81 Jahren geſtorben. 5 8 DRB. Mülheim(Ruhr), 7. April. f Am Mittwoch um 11 Ahr findet im Schloß zu Münſter die Trauerfeier für Generaloberſt von Einem ſtatt, an die ſich die feierliche Beiſetzung auf dem Zentralfriedhof in Münſter anſchließen wird. Seit September vorigen Jahres mußte der Generaloberſt das Bett hüten. In dieſem Winter überſtand er vier Lungen— entzündungen. Am Freitagnachmittag verſchlimmerte ſich ſein Zuſtand zuſehends. Der Kranke verlor das Bewußtſein und erlangte es bis zu ſeiner Todesſtunde nur noch einmal wieder Ruhig und ohne Todeskampf verſchied er am Samstagmorgen. Des Kanzlers Beileid zum Tode von Einems. 3. DNB. Berlin, 7. April. Reichskanzler Adolf Hitler hat anläßlich des Todes des Generaloberſten von Einem dem Sohn des Verſtorbenen tele“ graphiſch ſeine aufrichtige Teilnahme ausgeſprochen. Danziger Innen⸗ In derſelben Nacht wurde die Mordkommiſſion nach Eſſen⸗ Borbeck geruſen. Dort wurde die 24 Jahre alte Frau Kli⸗ ſchat in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Als der Tat dringend verdächtig wurde der erheblich vorbeſtrafte Ehe⸗ mann am Sonntagfrüh feſtgenommen. Er leugnet jedoch die Tat. Hausbewohner wollen aber in ihm beſtimmt den Mann erkannt haben, der in der Tatnacht eiligſt aus dem Hauſe floh. DRB. München, 8. April. Die„Deutſche Bergwacht“ teilt mit: Bei einem Verſuch, die Viererſpitze zu beſteigen, verunglückten tödlich der 23 Jahre alte Student Alrich Dinkhelmann und die 18 Jahre alte Studierende Ilſe Anzenhäuſer; beide aus Stuttgart. Die Leichen wurden durch eine Expedition der Rettungsſtelle Mit⸗ tenwald des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins ge⸗ borgen. l— Am Sonntag, 8. April, verunglückte der Münchener Rudolf Bauer durch Abſturz am Brinnſtein tödlich. und Außenpolitik DNB. Danzig, 8. April. Danzigs hervor, ein einheitliches Wirtſchaftsgebiet mit Polen zu In einer Maſſenverſammlung der Danziger NSDAP. bilden. Er brachte aber gleichzeitig zum Ausdruck, daß Danzig ſprachen Senatspräſident Dr. Rauſchning und Gauleiter— bei aller Wahrung der neuen guten Beziehungen zu Polen 2 Torſter über die politiſche und wirtſchaftliche Lage Danzigs.— andere Wege zu beſchreiten entſchloſſen iſt, falls Polen nicht Hel Senatspräſident Dr. Rauſchning wies einleitend dararuf hin, daß bereit iſt, den unerträglichen Schwebezuſtand zu beſeitigen. die Aufbauarbeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Danzig.. Danzig hat, ſo erklärte Dr. Rauſchning wörtlich, eine Vet durch die beſondere ſtaatsrechtliche Lage Danzigs erheblich er Funktion in den gemeitomen Zollgebiete und in einem Hinter- ſchwert ſei. Von der peinlichen Wahrung der vom Völkerbund land, das ſich ſeiner. Lage zuſammen mit Deutſchland als eines 8 garantierten Verfaſſung ſowie der auswärtigen Verträge hänge werdenden großen Wirtſchaftsgebietes bewußt zu werden be⸗ Sc der Beſtand des Danziger Staates ab. Mit Nachdruck betonte] ginne. Es kann ſich in dieſer Funktion zu einer Bedeutung aus- Orb Dr. Rauſchning in dieſem Zuſammenhang gegenüber Beſtrebun⸗ wachſen die heute in ihrem Ausmaß nicht abzuſehen iſt. Glückt lung gen, daß er nie etwas hinnehmen werde, was die Ehre und dieſer Ausgleich nicht, ſe laſſen die Verträge immerhin noch 5 Souveränität des Danziger Staates ſchmähe und daß er nie⸗ e e ee 0 Weben b a Heller, f; N S 5 ö ö 5 S 1 Karl von Einem, genannt von Rothmaler, wurde am e e ee Parteien und ihrem zerſtörenden it ſedenfalls mißt ſehr erträzich ind, a0 1. Januar 1853 in Herzberg(Harz) geboren. Nach dem Be— 85 5. 5 5 5 g ſchaften nicht weiter. Danzig wird dann in der Gliederung und ſuch des Gymnaſiums und der Kadettenanſtalt zog er als 5 Der Senatspräſident kündigte die Abſicht an, über einen Verbindung ſeiner Wirtſchaft neue Wege zu gehen verſuchen. ſiebzehnjähriger Fähnrich des 14. Ulanenregiments in den Vorvertrag zum Abſchluß eines Konkordates zu gelangen. Die Ausführungen des Senatspräſidenten wurden von der der Krieg von 1870. Im gleichen Jahre wurde er im Felde Sehr eingehend behandelte der Senatspräſident die Fragen] überfüllten Versammlung mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. war zum Leutnant befördert und am 18. Januar 1871 in der der Danziger Außenpolitik. Die Politik des Aus: Lebhaft begrüßt ergriff dann Gauleiter Staatsrat Forſter das eule Schlacht von Saint Quentin bei einer Attacke gegen franzö⸗ gleiches mit Polen, ſo betonte er, ſei wie für Deutſchland ſo] Wort zu kurzen aber um ſo inhaltsreicheren Ausführungen. Mel ſiſche Infanterie verwundet. Mit 23 Jahren ſchon Brigade⸗ auch für Danzig eine unerläßliche Vorausſetzung der Zukunft Staatsrat Forſter rechnete ſcharf mit den Gruppen ab, die in adjutant, wurde von Einem aus der Front heraus lediglich beider Völker. Sie ſei nicht zufällig improviſiert, ſondern vom Danzig die Verfaſſung vorſchützen, um ihr ſtaats- und volks⸗ auf Grund ſeiner hervorragenden ſoldatiſchen Veranlagung Führer angeregt. Senatspräſident Dr. Rauſchning ging dann feindliches Treiben zu rechtfertigen. Er wandte ſich gegen die Ne 1881 in den Generalſtab kommandiert, in dem ſich, bis auf das noch immer ſehr ſchwierige Problem eines Danzig⸗pol- Reaktion und gegen die Marxiſten, denen er das moraliſche Recht auf ein kurzes Frontkommando, ſeine weitere Laufbahn voll⸗ niſchen Ausgleichs in der Frage der Zollkontrolle, der abſprach, in Danzig noch Verſammlungen abzuhalten. Gegen⸗ 5 zog. Im Jahre 1893 wurde er Kommandeur des 4. Küraſ⸗ Kontingente und des Warenverkehrs ein. Er wies über den Beſtrebungen der Reſtgruppen des Zentrums und des 00 ſierregiments in Münſter, à la Suite deſſen er ſeit dem aber darauf hin, daß erſt ein wirtſchaftlicher Ausgleich in dieſen politiſchen Katholizismus erklärte Forſter unter lebhaftem Bei⸗ 63 Jahre 1907 ſtand. Als Oberſt wurde er im Jahre 1898 als grundlegenden Fragen den vorjährigen Abmachungen zwiſchen fall, daß er der Kirche das ausſchließliche Recht zubillige die Ein Abteilungschef in das Kriegsminiſterium verſetzt. Im Jahre Danzig und Polen, insbeſondere dem Hafenabkommen, die rechte] Jugend kirchlich zu erziehen, daß die körperliche Ertüchtigung 90 1900 erfolgte ſeine Beförderung zum Generalmajor und ſeine Bedeutung geben werde. Ein Ausgleich, der mit der unverträg⸗ der Jugend jedoch ausſchließlich Sache der NSDAP. ſei. Jur 96 Ernennung zum Departement⸗Direktor und Bevollmächtig⸗ lichen Situation der Zollkontrolle ein Ende machen würde, würde[Außenpolitik bekundete Gauleiter Forſter als Führer der Be⸗ gi ten im Bundesrat. 1903 wurde er als Nachfolger des Mini⸗ für beide Staaten von unſchätzbarer Bedeutung ſein. Dr. Rauſch⸗ ö wegung in Danzig die Bereitſchaft zum Frieden, wenn auch die 85 ſters von Goßler unter Beförderung zum Generalleutnant ning hob in dieſem Zuſammenhang noch einmal den Willen andere Seite dazu bereit ſei. der zum preußiſchen Kriegsminiſter ernannt, in welcher Stel⸗ —— 2 e nach 9— 1 bien.— tavallerie bis zum Jahre verblieb. In dieſem Jahr 75 7 5 i 127 10 1 A 1 n* 75 er 12 75 Das ſchwere Anglück in Norwegen Aufhebung des Alarmzuſtandes in Spanien ö er für die oderniſierun er Armee erfor⸗ 5 8 1 immer no sſchreitungen und Brandſtiftun Aufm 1 N 2 in* babe der Regierung und 40 Tote.— Viele Ortſchaften ſchwer heimgeſucht ee 0 1— l 9 22580 95 Den em Reichstag geſtanden hatte. An ſeine Stelle trat als 4 3 45 Doe id 7 i nahn Kriegsminiſter General von Heeringen. Er ſelbſt wurde e Aapendcen 77 far. Der ſpaniſche Innenminiſter 1 N N— 5 5 05 Kommandierender General des 7. Armeekorps. Nach neuen hier eingetroffenen Meldungen über die furcht⸗ g a In feiner Amtszeit als Miniſter führte General von Einem eine große Zahl von einſchneidenden Maßnahmen auf dem Gebiet der Heeresorganiſation und Bewaffnung durch. So erließ er neue Vorſchriften für alle Waffen und eine neue Felddienſtordnung. Die Infanterie erhielt ein neues Gewehr. Der 21⸗Zentimeter⸗ und der berühmte 42⸗ Zentimeter⸗Mörſer wurden vorbereitet. Die Feſtung Metz wurde neuzeitlich ausgebaut und vor allem die Armee mit einer neuen Uniform, dem Feldgrau des Weltkrieges, aus⸗ gerüſtet. Im Weltkrieg führte von Einem zunächſt ſein 7. Armeekorps, mit dem er unter Generaloberſt von Kluck m Jahre 1914 ſiegreich durch Belgien zog. Im September 1914 wurde er nach dem Rücktritt des ſächſiſchen General⸗ oberſten Freiherrn von Hauſen Oberbefehlshaber der 3. Ar⸗ mee. Als ſolcher hielt er mit ſeiner Armee zwiſchen Reims und den Ardennen in der Champagne Wacht. Nach der Winterſchlacht in der Champagne erhielt er den Orden Pour le mérite. In das Jahr 1915 fiel auch ſeine Beförde⸗ rung zum Generaloberſt. In der Herbſtſchlacht 1915 be⸗ hauptete er ſich mit ſeiner Armee und dann weiter bis zum Ende des Krieges auf den blutigen Schlachtfeldern der Cham⸗ pagne gegen die Durchbruchsverſuche der Franzoſen und ſpäter der Amerikaner. Ende September 1918 führte er ſeine Armee unter dauernden Gefechten über die Maas und nach dem Waffenſtillſtand über den Rhein zurück. Am 18. Januar 1919 nahm er den Abſchied. Nach ſeiner Verabſchiedung lebte er zunächſt in Münſter i. W. und ſiedelte Anfang 1930 nach Mülheim a. d. Ruhr bare Naturkataſtrophe am Ta⸗-Fjord an der norwegiſchen Küſte, wo eine ſteile Felswand am Meer in die See ſtürzte und die darauffolgenden Flutwellen ein Dorf verwüſteten, wird die Zahl der Todesopfer nunmehr mit 40 angegeben, davon 11 Männer, 12 Frauen und 17 Kinder. Es handelt ſich um das ſchwerſte Anglück, das ſich in Norwegen ſeit dem Felsſturz bei Loen im Jahre 1905 ereignete, bei dem 61 Menſchen ums Leben kamen. Die Anglücksſtätte liegt in der Amgebung von Gejranger, einem der bekannteſten Reiſeziele Norwegens. ö Aeber den Vorgang des Anglücks wird ergänzend berichtet, daß die durch den Felsſturz entfeſſelten Flutwellen ſich mit furcht⸗ barem Krachen ins Land ergoſſen, ſo daß die Menſchen nichts anderes glaubten, als der Tag des Jüngſten Gerichtes ſei ge— kommen. Es war tiefſte Finſternis. Als die Fluten die elektriſchen Lichtleitungen erreichten, zuckten elektriſche Flammen auf, die den Schauplatz des Anglücks für einen Augenblick in grelles Licht tauchten. Die Bevölkerung von Ta-Fjord hatte das Anglück bereits ſeit längerer Zeit kommen ſehen, da man ſchon immer fürchtete, daß der Felsblock niederſtürzen könnte. Außer den beiden Ortſchaften Ta-Fjord und Fjöraa wurden auch die Orte Silte, Ari, Nerhus von der Flutwelle heimgeſucht, die alle an der Küſte liegenden Gebäude dem Erdboden gleichmachte. In Nerhus wurden zwei Wohnhäuſer weg— geſpült, deren Bewohner ſich aber glücklicherweiſe noch hatten in Sicherheit bringen können. Von Aaleſund iſt am Samstag vormittag ein Fiſchdompfer an die Anglücksſtelle abgegangen. Im Ta⸗Fjord ſind viele Menſchen zuſammengeſtrömt, um bei den Bergungs- und Aufräumungsarbeiten zu helfen. Große Teile der Küſte ſindweggeſpült. Dort, wo früher Aecker und Wie— die ſofortige Aufhebung des Alarmzuſtandes beſchloſſen hat. Das Kabinett ſei der Meinung, daß die ordentlichen Geſetze zur weiteren Aufrechterhaltung der Ordnung genügten. Ferner ſei die Rgierung entſchloſſen, die energiſchſten Maßnahmen gegen die Brandſtiftungen von Kirchen, die in der letzten Zeit wieder außerordentlich überhand genommen haben, zu ergreifen. In San Fernando bei Cadiz haben drei Anarchiſten mit vorgehaltenen Piſtolen den Pförtner des dortigen Gefängniſſes eingeſchüchtert und fünf politiſche Geſinnungsgenoſſen, die des Mordes verdächtig in den Zellen ſaßen, befreit. In Madrid hat eine fünfköpfige Anarchiſtenbande einen Laden mitten in er Stadt ausgeraubt. Die Täter konnten unerkannt entkommen. In Madrid, Valencia, Saragoſſa und Barcelona dauern die politiſchen Streiks weiter an. In der letztgenannten Stadt kam die Polizei einer Anarchiſtenbande auf die Spur, die die Er⸗ mordung der maßgebenden dortigen Politiker plante. Verkündigung der neuen öſterreich. Bundesverfaſſung am 1. Mai? DNB. Wien, 7. April. Die Regierung beabſichtigt, wie in unterrichteten Kreiſen be⸗ kannt wird, die neue Bundesverfaſſung für Oeſterreich am 1. Mai zu verkünden. Dieſer Tag ſoll als Staatsfeiertag erklärt werden. Amfangreiche Vorbereitungen für Amzüge und Feierlichkeiten am 1. Mai ſind bereits im Gange. Die Durcharbeitung der neuen Verfaſſung ſoll nunmehr mit größter Beſchleunigung zu Ende geführt werden. Man hofft in Regierungskreiſen, die vielfachen Schwierigkeiten in der Regelung über. Noch jahrelang ſtand er aktiv im Dienſt der nationa⸗ 5 1 1. D der grundſätzlichen Fragen, die ſich bisher der endgültigen Abfaſ⸗ 9 len 1 ſo 15 Vorſigender im Waſfenring der deutſchen ſen waren, iſt das Land von Steinen und Schutt bedeckt. Es war ſung der Verfaſſung entgegenſtellten, in der nächſten Zeit überwin⸗ Nn Kavallerie und zahlreicher anderer Verbände. noch nicht feſtzuſtellen, inwieweit die umgekommenen Menſchen den zu können. Weiter gewinnt der Gedanke an Boden, nach außen 1. g. r 1 ö don den Fluten in de jord mitgeführt worden ſind oder noch den Rechtszuſammenhang zwiſchen der bisherigen praktiſch aller⸗ Unter Die B des Generaloberſt E d mit[von den Flu n Fiord mitg f. Die Beiſetzung des Generaloberſten von Einem wird mi 75 Tri f 15 7 5 dings nicht mehr beſtehenden Verfaſſung und der kommenden Ver⸗ Haus militäriſchen Ehren in Münſter erfolgen. Die ſterbliche Hülle unter den Trümmern liegen. In Fiörag, wo 17 Perſonen ver faſſung dadurch zu ſichern, daß das Rumpfparlament zufammen⸗ 41 des Verſtorbenen wird nach Münſter übergeführt und uin] mißt werden, wurde bisher nur eine Leiche gefunden. tritt und die chriſtlich⸗ſoziaſe Parlamentspartei, die nach der Auf⸗ aim Schloß aufgebahrt, wo die 5 mit der mili⸗ DNB. Oslo, 8. April. 5 95 185 N 50 1 ee und bie Bolt 8 u gef täriſchen Trauerparade ſtattfinden. ie Beiſetzung erfolgt. 4 2 0 im Parlament die Mehrheit hat, der Regierung die Vollma ür 2 anſthſegend auf Belt Sealru ridge W e Bee n b n e des de 5 5 1 ee 3 e Verfaſſung 1 55 endgültige Wel e. N bauden ind, ntſcheidung liegt bisher noch nicht vor. Mit der Verkündung der 0 Beileid des Reichspräſidenten auf 450 000 Kronen. In dieſem Betrage ſind die großen neuen Verſaſſung wird, wie verlautet, das Programm, welches die 1 1 5 i Schäden an Wäldern und Feldern nicht enthalten. Der Felſen, Neuregelung der Wehrverbände, ihre Zuſammen⸗ gabe d Reichspräſident von Hindenburg hat an den Sohn des der das Anglück verurſacht hatte, war 400 Meter hoch und faſſung in eine einheitliche Wehrfront und ſpätere Gliederung in die den ei entſchlafenen Generaloberſten von Einem folgendes Beileids⸗ 200 Meter breit und da der Fjord ſehr tief, aber nur 600 Meter Vaterländiſche Front vorſieht, bekanntgegeben werden. Die damit telegramm gerichtet: breit iſt, mußten die Folgen des Felsſturzes furchtbar ſein. Die zul ammenhängenden perſonellen Veränderungen ſollen gleichfalls zu Tief bewegt durch die Nachricht von dem Ableben Ihres Ba. alten Leute hatten ſchon länger vorausgeſagt, daß der Felſen dieſem Zeitpunkt eintreten. e meines lieben 3* 3 1 4 14—5 eines Tages ins Meer ſtürzen werde. Bisher konnten erſt 8 4 5 en Ausdruck meiner herzlichſten Teilnahme. Ich werde das An fünf Leichen geborgen werden. Es beſteht keine Hoff⸗ Inſulls Auslieferung bevorſtehend Orts denken dieſes, in Krieg und Frieden um die Armee und das Vater land hochverdienten Mannes kreu bewahren. (gez.) von Hindenburg, Reichspräfſdent, Generalfeldmarſchall. nung, noch mehr Leichen zu finden, da der Fjord völlig ver⸗ ſchlammt und undurchſichtig iſt. Das ganze Gebiet nach der Seeſeite zu wirkt wie raſiert. Sämtliche Bäume und Gebäude ſind verſchwunden. DRB. Iſtanbul, 8. April. Die Rechtsbeſchwerde Inſulls gegen ſeine Auslieferung wurde vom Höchſten Gerichtshof abgelehnt. l. ih, eie Hier ls eines ben be⸗ ing aus „Gläcl n noch ollie guſtand olkswirt⸗ ung und nuch. bon her unmen. tet has ungen. „die in ) dolks⸗ gen die e Recht Gegen⸗ und des n Vei⸗ ige die Fügung ei. Zur er Be⸗ uch die anien ungen lptil. gierung n hal. Geſete Ferner ahmen in bet nnen ien mit igniſes ie des Mobnd f in et cmen. n die t am ie Et⸗ 1 1 * Apr. en be. 1. Noi perde. ben alt wi außen aller- U Ver⸗ anne 1 N. icliten 1 fir daüllige i bel hes die men in die damit als zu 10 rl. un N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗Einteil ö 3 0 38. 5 lung: N S BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr 5 ö Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltungd. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dien stag und Freitag von 18—20 Uhr Achtung! Generalmitgliederappell am 9. April 1934 Ich mache nochmals auf den ſtattfindenden Generalmitgliederappell aufmerkſam. Jedes Parteimitglied iſt verpflichtet, zu erſcheinen. Ebenſo ſind auf Anordnung der Reichsleitung alle Mitglieder ſämt⸗ licher Gliederungen der Partei zum Beſuch verpflichtet, da an dieſem Tag kein anderer Dienſt angeſetzt werden darf. Vereidigung neuer Mitglieder! Insbeſondere müſſen alle Blockwarte vollzählig zur Stelle ſein! Nur ſchriftliche Entſchuldigungen unter Angabe des Grundes an den Kaſſenwart Schweigert werden von mir an⸗ genommen Beginn pünktlich halb 9 Uhr. Lokal„Zum Freiſchütz“ Tür den 1. Teil iſt das Rauchen verboten. Die Blockwarte der PO. melden in der Verſamm⸗ lung ſchriftlich, ob die Mitglieder die gauamtliche NS.⸗Preſſe (Heſſ. Landeszeitung oder Volksgenoſſe) beziehen. Ebenſo meldet dies der Pg. Zöller bezgl. der Amtswalter der NS. Volks⸗ wohlfahrt, und die Obmänner des RDB. und NS. Die Mitglieder der Unterformationen ſind in gleicher Weiſe ver⸗ pflichtet, die NS.⸗Preſſe des Gaues zu beziehen, denn: In das Haus, in die Familie eines Nationalſozialiſten gehört unſere nat. ſoz. Zeitung! i Heil Hitler! Franzke, Ortsgr.⸗Leiter Verkehr mit politiſchen Behörden! Ich bringe erneut den Befehl in Erinnerung, wonach alle Schreiben politiſchen Inhalts auf dem Dienſtweg über den Ortsgruppenleiter eingereicht werden müſſen. Zuwiderhand⸗ lungen gegen die Parteidisziplin werden geahndet! Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. * Achtung! Hilfskaſſe! Nach Anweiſung der Reichsleitung haben alle Führer der Formationen monatlich eine Stärkemeldung an den Kaſſen⸗ wart abzugeben. Dies iſt bisher nicht geſchehen. Ich weiſe erneut darauf hin und erwarte für den 21. April entſprechende Meldung. Nd. und Deutſche Arbeitsfront Am Sonntag, den 29. 4. 1934 gibt die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft Kraft durch Freude“ in Viernheim ein Symphoniekonzert. Es ſpielt das berühmte Frankfurter Künſtler⸗Orcheſter. Der Eintrittspreis beträgt pro Perſon RM. 0.40 und iſt der Beſuch des Konzertabends ſehr zu empfehlen. Wir weiſen deshalb ſchon heute auf den Konzertabend hin, damit ſich die Viernheimer Volksgenoſſen am Sonntag, den 29. 4. 34 für den Beſuch dieſes Konzertes freimachen. f NSBOO. und Deutſche Arbeitsfront. * Die Aufnahmeſperre in die DAF. iſt aufgehoben. Neu⸗ aufnahmen in die Deutſche Arbeitsfront werden während den Dienſtſtunden in der NSBO.⸗Geſchäftsſtelle getätigt. Die Auf⸗ nahmegebühr von 50 Pfg. iſt bei der Aufnahme ſofort zu entrichten. Heil Hitler! Zum Zweck der Rechtsberatung wird im Amtsge⸗ richt Lampertheim eine NS.⸗Rechtsbetreuungsſtelle errichtet. Die Rechtsbetreuung wird ausgeübt durch die im Bund nationalſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten vereinigten deutſchen Rechtsanwälte und ſteht koſtenlos allen unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen zur Verfügung. Die Mittelloſigkeit der Rat⸗ ſuchenden muß durch Vorlage einer amtlichen Beſcheinigung nachgewieſen werden.— Sprechſtunden finden ſtatt: Diens⸗ tags und Freitags von 5—6 Ahr nachmittags im Amtsgerichtsgebäude in Lampertheim, Zimmer 15. r—² l Aeichslujftjchutzbund ez Viernheim Helft den Luftſchutz ausbauen! Viernheim iſt in 4 Bezirke eingeteilt und wurden als Leiter dieſer Luftſchutzbezirke ernannt: Bezirk 1: Lammer Kaſpar, Walbͤſtraße „ 2: Kirchner Gg., Horjt Wejelſtraße 3: Lang Joh, Bürſtäbterſtraße „ 4: Zöller Heinr., Bismarckſtraße Wir bitten die Viernheimer Bevölkerung in ihrem eigenſten Intereſſe bei den nun einſetzenden Arbeiten um möglichſte Unterſtützung, insbeſondere bei einer eventl. Ernennung zum Hauswart keine Schwierigkeiten zu bereiten; ebenſo den Amts⸗ trägern des R. L. B. die notwendigen Kellerbeſichtigungen zu geſtatten. f ö a 1 Sofort nach Beendigung dieſer Arbeiten beginnt die Ausbildung der Hauswarte. Möge die Bevölkerung die große Bedeutung und Auf⸗ gabe des R. L. B. zu würdigen verſtehen und, da es ja um den eigenen Schutz von Haus und Hof geht, mithelfen. Luftſchutz iſt Pflicht! NSA. Polizeiamt Ortsgruppe Viernheim Kühne 1 Reichs luftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim komm. Ortsgruppenleiter: Peter Moskopp hente Montag abend Lokale Nachrichten. Viernheim, den 9. April 1934. Den Kindern. O wachſt heran mit ſtillem Ringen, Ein edles, lauteres Geſchlecht, Noch ſtark genug, das Schwert zu ſchwingen, Gilt es den Kampf für Licht und Recht; Doch auch ſo mild ſchon, nichts zu haſſen, Als was da lähmt des Geiſtes Flug, Und, gern verzeihend, zu umfaſſen Den Feind ſelbſt, der euch Wunden ſchlug. Dann aber ſeid ihr nah und näher Dem Gipfel ſchon des ſchönſten Ruhms, Auf Euern Stirnen ſieht der Seher Den Vollglanz echten Menſchentums, Und alſo ruht— ob euch mit Schmerzen Die Stunde noch umfangen hält— In euren jugendlichen Herzen Die Zukunft und das Heil der Welt! Ferdinand v. Saar. * Todesfall. Geſtern ſtarb Frau Marie Rockenſtein Witwe geb. Wagner. Die Verſtorbene lebte bei ihrem Sohne, dem ſchon viele Jahre hier wirkenden Herrn Lehrer L. Rockenſtein und erfreute ſich in allen Kreiſen des beſten Anſehens. Die Beerdigung der im gottbegnadeten Alter von 87 Jahren heimgegangenen Greiſin findet morgen Dienstag, nachmittags 5 Uhr ſtatt. Eintopf⸗Erinnerungskarten und W. H. W.⸗Ablö⸗ ſungsplaketten. Morgen und übermorgen gelangen an die hieſige Bevölkerung zum Verkauf: Erinnerungskarten an den Eintopfſonntag zum Preiſe von 30 Rpfg. Derjenige Volksgenoſſe der mindeſtens 50 Ryfg. zeichnet, erhält dazu die W. H.W⸗Ablöſungsplakette, eine Anſteckplakette mit der Aufſchrift: Wir kämpften gegen Hunger und Kälte! Tue jeder ſeine Pflicht, denn der N. S. V. ſtehen im Sommer große Aufgaben bevor! Der Weiße Sonntag. Mit leuchtendem Sonnenglanz ſtieg der Weiße Sonntag herauf, der Tag, an dem zahlreiche Knaben und Mädchen zum erſtenmale zum Tiſche des Herrn traten und den in Brotsgeſtalt verborgenen Heiland in ihr Herz aufnahmen. Die Vorbereitung der Kinder für dieſen hochbedeutſamen Akt iſt eine Edelblüte der prieſterlichen Seelſorgstätigkeit. Mit der erſten hl. Kommunion der Kinder iſt ihnen das Heil geſchehen, an dem auch die Eltern und die übrigen Gläubigen den innigſten Anteil nehmen. Es iſt etwas Erhebendes um die reinen Kinderſeelen, die ſich am Weißen Sonntag zum erſtenmale mit dem ſakramentalen Heiland vermählen. Wer würde nicht den innigen Wunſch hegen, daß die Kinder in ihrem ganzen Leben ſo rein zur Kommunionbank treten, wie an dieſem Tage. Feierlich klangen um halb 9 Uhr die Glocken in die klare kühle Morgenluft, als die Erſtkommunikanten mit Kreuz und Fahnen, geführt von der Pfarrgeiſtlichkeit unter den Klängen des von der Feuerwehrkapelle geſpielten Liedes „Deinem Heiland, deinem Lehrer“ in die Pfarrkirche zogen. Es war, als wären wir durch Blütenreihen gegangen, uber die die Frühlingsſonne mit hellem, warmem Schein und der noch hellere Sonnenſchein des Glückes aus Hunderten von Augen und Herzen hinſtrahlte. Die kirchliche Feier geſtaltete ſich wieder ſehr erhebend und feierlich. Es wird wenige Menſchen geben, die einer ſolchen Feier beiwohnen können, ohne nicht von ihrem Zauber und heiligem Ernſt im tiefſten Innern ergriffen zu werden. Es iſt eine große Stunde, wenn die Kinder um den Altar geſchart ſtehen, im Feſteskleid, mit den Kerzen in der Hand, mit dem ſeligen Glück der Reinheit und des Friedens im Herzen, mit dem Treueſchwur auf den Lippen. Mancher Mutter Herz ſchlägt raſcher, und manchem Vater ſtehlen ſich ſtill die Tränen ins Auge, und manchem, der fern ſteht, ganz weit fern, pocht es an ſeine Seele, wie wenn es der anklopfende Heiland ſelber wäre. Da gibt ſich mancher Rechenſchaft und feiert dann freudig den Tag der Kinder mit. Iſt doch der Weiße Sonntag ein Tag der Erinnerung an unſere eigene Jugend, an jenen ſchönen, gnadenvollen Tag, an jene ewig geſegnete Stunde, die den heiligen Bund zwiſchen Gott und der jugendlichen Seele beſiegelt hat. Und im Geiſte ſchreiten wir mit ihnen zur Kommunionbank. So iſt für uns Erwachſene eine ſolche Kommunionfeier immer eine Weihe⸗ ſtunde. Und dies möchten wir auch all den Kindern wünſchen, die geſtern zum erſtenmale den Heiland empfangen durften. Mögen ſie den Tag nie in ihrem Leben vergeſſen und mögen ſie ſich ſtets dankbar zeigen für alle guten Ermahnungen, Ratſchläge und Wohltaten, die ſie in ihrer Vorbereitungszeit von ihren Seelſorgern und Eltern empfangen haben. Möge der prieſterliche Segen und die Weihe des Tages ſie bewahren vor den Anfechtungen des Lebens, ihren Körper und Seele rein halten und ihr Glaube alle Zeit zum feſten Anker werden im Sturm des Lebens. Im Nachmittagsgottesdienſt fand im Anſchluß an die Predigt des Hochw. Herrn Geiſtlichen Rates die Weihe der Kinder an die Muttergottes ſtatt. Wie in der katholiſchen Kirche die Feier der erſten hl. Kommunion, ſo war auch die Konfirmationsfeier in der evangeliſchen Kirche gleich erhebend und feierlich. Herr Pfarrer Roos hat mit ſeiner ihm lieb gewordenen Gemeinde zum letztenmale die Konfirmationsfeier abgehalten. Das Wetter des geſtrigen Weißen Sonntags war wie an den Oſtertagen ausnehmend ſchön, wenn auch die Sonne ab und zu von ziehenden Wolken verdüſtert wurde. Es herrſchte eine freudige Stimmung, die ſich auch auf die Familienfeſte daheim in den Wohnungen ausdehnte. * Zu dem Schadenfeuer, dem am Samstag Vormittag die Scheune und der Seitenbau des Valentin Knapp Luiſenſtraße 9, zum Opfer fielen, erfahren wir noch folgendes: Ein in Käfertal Süd wohnender Oberberufsfeuerwehrmann Guſtav Weckeſſer, bei der ſtädtiſchen Berufsfeuerwehr Mann⸗ heim bedienſtet, bemerkte von ſeinem Balkon aus ſtarke Rauch⸗ ſchwaden und Flammen in Viernheim, worauf er ſofort mittels ſeines Motorrades nach hier zur Brandſtelle eilte. Dort er⸗ fuhr er, daß ſich noch zwei Schweine im Feuer befanden, von denen wir bereits berichteten, daß ſie verbrannt ſeien. Kurz entſchloſſen begab ſich Weckeſſer, nachdem den Schweinen durch Waſſer Sauerſtoff zugeführt wurde, in das Feuer und konnte auch beide Schweine, die nur ganz geringe Brand⸗ wunden aufwieſen, retten. Der Oberberufsfeuerwehrmann be⸗ ſtätigte, daß die hieſige Freiwillige Feuerwehr ihr Möglichſtes getan habe, und daß es ihr zu verdanken ſei, daß das Feuer nicht weiter um ſich griff. In der Scheune befand ſich neben anderen landwirtſchaftlichen Geräten ein Pfuhlfaß mit Unter⸗ wagen, das ein Raub der Flammen wurde. Noch am Samstag nachmittag hatte die Feuerwehr emſig zu tun, bis der Brand⸗ platz einigermaßen aufgeräumt war. Der Schaden ſoll nur gering durch Verſicherung gedeckt ſein. Polizeibericht. In der Berichtswoche wurden folgende Anzeigen gemeldet: 2 wegen Fahrraddiebſtahl, 1 wegen Be⸗ trug, 3 wegen Ruheſtörnng, 1 wegen Verſtoß gegen das Kraft⸗ fahrzeuggeſetz und 2 Radfahrer wegen Fahrens ohne Licht. Vermißt. In Lampertheim wird ſeit 2. Oſter⸗ feiertag die 9 jährige Hildegard Kern, Tochter von Georg Kern 1., vermißt. Die Kleine war Oſtermontag auf dem Oſtermarkt und iſt von dort nicht mehr zurückgekehrt. * Viernheimer Jugend marjchiert Am Samstag abend zogen HJ., Jungvolk, BDM. und BDM. mit Fahne und Wimpeln und des Spielmannszuges der HJ. und des Jungvolks klingend durch die Straßen, mit Transparenten werbend für die Hitlerjugend⸗Zeitung des Ober⸗ gebietes Weſt„Die Fanfare“. Um 7 Uhr fand am Rathaus eine Kundgebung ſtatt, bei welcher Unterbannführer Schmitt über„Die Ziele der Hitlerjugend“ und über die Kampf⸗ zeitung„Fanfare“ aufklärende Worte an die Kameraden und Kameradinnen richtete.„Hitlerjugend heiße nichts anderes als Dienſt und die Parole der Jugend ſei Kampf. Unſer Anſpruch auf die Führung der Jugend iſt ein Anſpruch, den wir uns ſelbſt erkämpft haben, und wir ſind unerbittlich in Verfolgung und Verwirklichung dieſes Anſpruches, die geſamte junge Generation Deutſchlands nach dem Bilde der HJ. zu formen und zu geſtalten. Wir gehen über die konfeſſionellen Gruppen hinweg und kämpfen nieder die Barrikaden der Reaktion und ſchaffen aus der revolutionären Arbeiterjugend Adolf Hitlers das ſozialiſtiſche deutſche Volk. Die HJ. iſt der ewige Jungborn der Bewegung. Er wird nie verſiegen und ſtets dem Nationalſozialismus neue, friſche Kräfte zu⸗ führen“.. f Das Abſingen des Kampfliedes„Unſere Fahne flattert uns voran“ bildete den Schluß der Kundgebung. Hejjjche Lehrer werben wieder in Frieöberg ausgebildet Das Pädagogiſche Inſtitut in Mainz, ſeit 1925 neben Darmſtadt und ſeit 1932 die einzige Lehrerbildungsſtätte in Heſſen, iſt mit Schluß des Winterſemeſters aufgelöſt worden. Zuletzt zählte das Pädagogiſche Inſtitut in Mainz etwas über 400 Studierende, die nun nach Friedberg überſiedeln, wo jetzt die geſamte heſſiſche Lehrerausbildung erfolgt; dort war auch in der Vorkriegszeit ein heſſiſches Lehrerſeminar. Die neue Anſtalt in Friedberg wird die Bezeichnung„Hoch⸗ ſchule für Lehrerbildung“ führen. ö Erſte Viernheimer Tonjilnnchau Kind ich freu mich auf dein Kommen“ „Pat und Patachon als Kunſtjchützen“ Der größte Lacherfolg noch heute im Central⸗Film⸗Palaſt Ja es gibt eine ganze Menge zu lachen bei dieſem Luſt⸗ ſpiel⸗Schlager⸗Programm. Als Hauptfilm ſehen und hören wir„Kind ich freu mich auf dein Kommen“. Ein über⸗ raſchungsreicher Tonfilmſchlager voll Spannung und Humor wo jeder Beſucher beſtimmt ſeine helle Freude daran hat. Motto: Wer nicht lacht, der kriegts ſchon beigebracht. In den Hauptrollen die Publikumslieblinge: 1. Die reizende Magda Schneider, 2. der liebenswürdige Wolf Albach Retty, 3. die raſſige Liſſi Arna, 4. der pfiffig⸗biedere Julius Falkenſtein, 5. der vielgeſprächige Otto Wallburg und die mütterlich reſolute Ida Wüſt, zuletzt noch Paul Otto als liebender Onkel. Ein Tonluſtſpielſchlager der ſeinen Namen mit Recht verdient. Ueberall ausverkaufte Häuſer und größter Lacherfolg. Im Bei⸗ programm ſehen wir zum letztenmal die beliebten Komiker Pat und Patachon als Kunſtſchützen. Was es da alles zum Lachen gibt iſt unbeſchreiblich. Man kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus. Wer einige ganz frohe Stunden verleben will, der beſuche dieſe Woche den Central⸗Film⸗Palaſt. Jeder kommt ganz beſtimmt auf ſeine Rechnung. Lied: Kind ich freu' mich auf dein Kommen Und bin traurig wenn du gehſt. Kind ich freu' mich, wenn du wortlos Einen Händedruck verſtehſt. Jede Stunde mit dir iſt ein Feiertag, Den ich lang bei mir noch im Herzen trag'. Kind ich freu' mich auf dein Kommen Und bin traurig wenn du gehſt. Heute Montag letzter Tag. Sporinachrichten Spogg. Amicitia Lampertheim * 3ꝛ˙3 Eindrucksvolle Siege der aK. Mit einem Bombenreſultat von 17:2 wurden die Fuß⸗ baller der T.⸗G. Käfertal auf dem DiK.⸗Stadion überfahren. Nachdem ſie am letzten Sonntag das beachtenswerte Reſultat 1˙3 gegen die Amieitia halten konnten, hatte man etwas an⸗ deres erwartet. Das ganze Spiel hindurch ſpielte nur Viernheim, und die Käfertaler trainierten Dauerlauf. Käfertal ſpielte mit 3 Mann Erſatz, aber auch die DK. hatte 2 Mann er⸗ ſetzen müſſen.— Die 1. Handballmannſchaft ſetzte durch ihren 7·3 Sieg über Neckarhauſen den Siegeszug fort. WR e * — 2 *— ö Amlliche Bekanntmachungen Betr.: Beitreibung der Gemeindeaus⸗ Nach Anordnung des Heſſiſchen Staats- miniſteriums muß unſererſeits die Einziehung der Gemeindeſteuern mit größtem Nachdruck be⸗ trieben werden, damit die Aufwendungen für die Wohlfahrtserwerbsloſen, zu denen Beihilfen aus dem heſſiſchen Ausgleichsſtock nur in beſonders dringenden Fällen zu erwarten ſind, beſtritten werden können. Pünktlich ſeinen Verpflichtungen nachkom— men heißt nach wie vor das Gebot der Stunde. Es iſt heute nicht mehr angängig, ſeine Ver— bindlichkeiten bei der Gemeinde immer und immer wieder ſtunden zu laſſen. Gewiß gibt es Fälle, wo eine Stundung gerechtfertigt iſt, aber man darf aus der Not keine Tugend machen. Todes- + Anzeige ſtände. Am Sonntag starb unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und Tante im 87. Lebensjahre. Viernheim, Nürnberg, Offenbach a. M., den 9. April 1934. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachmittags 5 Uhr vom Trauerhause, Bürstädterstr. 40, aus statt. 1 Zimmer zu vermieten Pfenning Kirſchenſtraße 18 Fpau 2 Hasenslälle 2 Schwelne- Marie Rochensteln dwlue, geh. Wagner 1 Sportwagen u Sonſtiges billig zu verkaufen Weinheimer⸗ ſtraße 33 L. Rockenstein, Lehrer eee eee e Erweitere Volksgenoſſen, es iſt nicht nur eine Pflicht, CCC ſondern Ehrenſache eines Jeden, ſeine Zahlungs- 7 Deinen verpflichtungen pünktlich und reſtlos zu erfüllen. Es wurde ſchon durch verſchiedene Aufrufe wiederholt auf die Dringlichkeit und Notwendig⸗ keit der pünktlichen Zahlungen hingewieſen. Es ſollte daher heute jeder Volksgenoſſe, nachdem der neue Staat alles daranſetzt, um für jeden Arbeit und Brot zu ſchaffen, mehr denn je auch ſeiner Zahlungspflicht gegenüber der Gemeinde bewußt ſein. Jede Verzögerung in der Zahlung Für die uns anläßlich unſerer Verlobung erwieſenen Aufmerbſambeiten danken herzlich Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung Narl Schneider und Braut eee full verſchlechtert und erſchwert den Betrieb. Mit Rückſicht darauf, daß die Zuſchüſſe und Reichs⸗ Freiw. Feuerwehr Viernheim norddeutsche hilfe zur Wohlfahrtsunterſtützung nur in drin⸗ genden Fällen bewilligt werden können, muß die Gemeinde verſuchen, die Aufbringung der für die Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge benötigten Beträge ſicherzuſtellen. Das 6. Ziel der Gemeinde⸗ ſteuern war am 25. März fällig. Mit Ablauf der Schonfriſt(5. April) wird die Einziehung betrieben werden. Volksgenoſſen, ſeid daher beſtrebt, um der Am Dienstag, den 10. April 1934, abends 8 Uhr findet in der Schillerſchule Am Lager ſind vorrätig: unſer diesjähriger 1. Schulungsabend ſtatt. Hierzu r alle aktiven Mit⸗ glieder zum Beſuch verpflichtet. Insbe⸗ Woltmann. ſondere müſſen alle Führer, Muſik⸗ u. der Gemeindeſteuern mit größtem Nachdrucke Spielleute auch die Mitglieder von der Sonderklaſſe zur Stelle ſein, da noch andere wichtige Angelegen⸗ heiten erledigt werden ſollen. Anzug: 1. Garnitur. Saaikarioftein Frühe Roſen, Böhms aller⸗ früheſte Gelbe, Zwickauer frühe frühe Kaiſerkrone, Ackerſegen, Edeltraud, gelbe Induſtrie u. Heinricn Falermann Adolf Hitlerſtraße 70. Das Kommando. dlllen Sie eln 103 Gemeinde keine unnötigen Schwierigkeiten zu bereiten, Euren rückſtändigen Verpflichtungen nachzukommen. Gebt der Gemeinde, was ihr gebührt. Es darf keinen Volksgenoſſen mehr geben, der mit ſeinen Steuern und Umlagen nicht im Reinen iſt. Betr.: Den Betrieb der Viehwaage. Für die Zeit vom 7. bis 21. April 1934 wird die Wiegezeit für die Viehwaage auf 7—9 Uhr an jedem Werktage feſtgeſetzt. Betr.: Die Dienſtſtunden der Gemeinde⸗ verwaltung und der Gemeindekaſſe Jrauer Hieidung Trauerhüe- Tauerschleler stets in großer Auswahl Fischer-Hiegel Und Sie sind die Sorgen 108! Klaſjenlotterie⸗ Verkauf 1 Platze! franz Holmann grendeneipe aaamanumdaanagaamnmnnaannnanmnommnm mmm Paradsnlatz Immer Nach Anordnung des Herrn Staatsminiſters 2 2 5 ſind die Dienſtſtunden der Staatsbehörden Vereins⸗Anzeiger Zur rechten Stunde für die Zeit vom 1. April bis 30. September wirkt das Angebot in der von 7 bis 15 Uhr, Samstags von! bis 12 Uhr. Evangeliſcher Verein. Ich lade hiermit die durchgehend und für die Zeit vom 1. Oktober Mitglieder des evangel. Kirchendorſtandes, bis 31. März von 8 bis 16 Uhr, Samstags. die Vorſtandsmitglieder des evangel. Frauen⸗ von 8—13 Uhr, durchgehend feſtgeſetzt. Zeitung. Nie wird die Zeitungsanzeige als Stö— rung empfunden, wie ſo vereins, des evangel. Vereins und des Kirchen 5 22 1 g 2* 8 8 a 8 dere Per Demgemäß werden unſere und die Dienſt.] chors zu einer Beſprechung auf Dienstag, manch andere Reklame. ſtunden der Gemeindekaſſe auf die gleiche Zeit den 10. April abends 8.30 Uhr in das Kaffee verlegt und beſtimmt, daß unſere Sprechſtunden Brügel freundlichſt ein. Heil Hitler! Stockert. Odenwald⸗Klub. Mittwoch, den 11. April abends 8.30 Uhr Klubabend im Löwen. auf ihn Turnverein v. 1893 E. V. Samstag abend den 14. April 8.30 Uhr findet im Lokal unſere das angenot durch Generalverſammlung ſtatt, wozu ich alle Mit⸗ die Zotungsanzeige glieder u. Ehrenmitglieder einlade. Vollzähliges Bechtel Erſcheinen erwartet wie ſeither von 9 bis 12 Ahr ſtattfinden. In der beſtehenden Regelung der Zahltage und der Zahlſtunden der Gemeindekaſſe tritt ebenfalls eine Aenderung nicht ein. Viernheim, den 7. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Wenn der Leſer am em⸗ pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt Der Führer. und Küche Durchorganiſation der NSDAP Das Gaupreſſeamt teilt mit: Die ausſchließliche Macht⸗ ſtellung der Partei im nationalſozialiſtiſchen Staat bringt es mit ſich, daß die NSDAP. bis in das letzte Dorf und Haus ihre direkten Fühler ausſtrecken muß. Der vor der Macht⸗ übernahme ſchon gut eingeſpielte Apparat der Partei wurde nunmehr auf Veranlaſſung des Gauleiters durch das Gau⸗ Organiſationsamt einer ſcharfen Ueberprüfung und Durch⸗ gliederung unterzogen. Die Neugliederung und Durchorga⸗ niſation wurde ſoeben fertiggeſtellt. Danach bildet die Par⸗ tei im geſamten Gau-Gebiet ein nicht zu durchſchlagendes Netz von Kreiſen, Ortsgruppen, Stützpunkten, Zellen und Blocks. ö f Demzufolge ergeben ſich für den Gau Heſſen⸗Naſſau fol⸗ gende intereſſante Zahlen: Der Gau gliedert ſich in: 38 Kreiſe, 750 Ortsgruppen und 532 ſelbſtändige Stützpunkte. dieſe ſind wiederum eingeteilt in 2217 Zellen und 7979 Blocks. Damit iſt das geſamte Gebiet des Gaues Heſſen-Naſ⸗ ſau bis zum letzten bewohnten Haus politiſch erfaßt. Die außer dem Gauleiter zur politiſchen Kontrolle und Bearbeitung dazu eingeſetzten Hoheitsträger, Block- und Zellenwarte der Partei kommen zuſammen mit den den Hoheitsträgern beigegebenen Stabswaltern auf 23 753 Politiſche Leiter im Gau Heſſen-Naſſau. Zu dieſen Politi⸗ ſchen Leitern kommen außerdem hinzu: 5423 Amtswalter der NSBO., die 135000 NSBO.⸗Mitglieder betreuen, wei⸗ terhin 1762 Amtswalter der NS.⸗Hago, die 69 000 Hago⸗ Mitglieder führen, außerdem im Gau Heſſen-Naſſau 1021 Amtswalter der NS.⸗Beamtenſchaft und 1227 Leiterinnen der NS.⸗-Frauenſchaft, welche 36 000 Mitglieder umfaßt, ferner 2556 Amtswalter der NSV. mit 75 000 Mitgliedern. Dieſe Zahlen zuſammengeſetzt ergeben 33 165 Politiſche Lei⸗ ter und Amtswalter der Partei mit einer direkten Gefolg⸗ ſchaft einſchließlich Mitglieder der Partei ſelbſt von 427 000 Volksgenoſſen. 8 Bei dieſen Zahlen ſind nicht berückſichtigt: 96 000 Mit⸗ glieder der HJ., JV. und BdM. und vor allem die Kolo nen der SA. und SS. Weiterhin ſind in dieſen Zahlen noch nicht enthalten, die vielen Hunderttauſende Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, die der NSBO. unterſtehen. Im weſentlichen iſt bei dieſer Durchgliederung der Par⸗ tei zu beachten, daß nicht etwa der ſchematiſche organiſche Aufbau das Maßgebliche iſt, ſondern eine damit vor allem in Verbindung gebrachte Auswahl von politiſchen Leitern. die nach ſtrengen Geſichtspunkten vorgenommen wurde. Die Partei will nur das beſte Menſchenmaterial in der Füh⸗ rung wiſſen und wird ihre Führer und Unterführer durch unermüdliche Schulungsarbeit zu einer Führerausleſe brin⸗ gen, die die Gewähr bietet, dem Volk für die Zukunft in jeder Beziehung Vorbild und Beiſpiel an Pflichterfüllung und Diſziplin zum Wohle der Geſamtheit zu ſein. Das Ergebnis der 2. Arbeitsſchlacht Vorausſichkliche Verminderung der Arbeiksloſenziffer im erſten Halbjahr 1934 um 1,5 Millionen! Berlin, 9. April. In den letzten Tagen ſind aus allen Zweigen der Wirtſchaft aufgrund von Umfragen die Ziffern über die tatſächliche Verminderung der Arbeitsloſigkeit in den Win⸗ termonaten, ſowie über die vorausſichtliche weitere Ver⸗ minderung im zweiten Vierteljahr 1934 veröffentlicht wor⸗ den. Nachzutragen ſind dieſen Mitteilungen aus Induſtrie, Handel, den Gemeindeverbänden, der Reichsbahn und Reichspoſt noch die Ergebniſſe von Unterſuchungen im Handwerk und in der Landwirtſchaft. Jaßt man das Ergebnis der Unkerſuchungen in allen Wiriſchaftskreiſen zuſammen, ſo darf man unter Berückſich⸗ tigung der Auswirkung weiterer Arbeiksbeſchaffungsmaß⸗ nahmen der Reichsregierung, die in den bisherigen Unker⸗ ſuchungen noch nicht einbezogen waren, für die Jeit von März bis Ende Juni d. J. mit Neueinſtellungen von etwa 800 000 Arbeitskräften rechnen. Rechnet man hierzu die be⸗ reits im erſten Vierteljahr 1934 eingetretene Verminde⸗ rung der Arbeitsloſigkeit um 700 000 Mann, ſo kommt man auf die Ziffer von 1.5 Millionen, um die ſich im erſten Halbjahr 1934 die Arbeitsloſigkeit vorausſichtlich vermin⸗ dern wird. Von dem Arbeitsloſenheer, das die nationalſo⸗ zialiſtiſche Regierung bei ihrem Antritt hat übernehmen müſſen, dürften demnach in dem kurzen Zeitraum von nicht ganz anderthalb Jahren nahezu zwei Drittel wieder in Ar⸗ beit und Brot gekommen ſein. Ein großer Erfolg iſt wieder das luſtige Ufa-Schlager⸗-Programm im Central⸗Film⸗Palaſt. Niemand verſäume die heutige und letzte Vorſtellung. Magda Schneider, Wolf Albach Retty mit dem Storch u. Pat u. Patachon muß man geſehen haben 1.„ind ich re mich II dein Hommen“ 2.„Fal und Fatachon ais Runstschützen“ Der Reichsjugendführer ſpricht in Hamburg Aufmarſch der Hitler-Jugend in Hamburg.— 110 000 auf der Stadtparkwieſe. DNB. Hamburg, 8. April. Vor der Einweihung der ſchwimmenden Ju— gendherberge„Hein Godenwind“ fand am Sonntag in Hamburg ein gewaltiger Aufmarſch der Nordmark-HJ. in An weſenheit des Reichsjugendführers Baldur von Schirach und ſeines geſamten Stabes ſtatt. Vom frühen Morgen an tra— fen zahlloſe Sonderzüge in Hamburg ein. Auch aus dem Saar— gebiet war eine Abordnung erſchienen. Gegen 1 Ahr war die Stadtparkwieſe mit nicht weniger als 110 000 Hitler-Jungen überfüllt. Drei Flugzeugſtaffeln kreuzten über der aufmarſchieren— den Jugend. Ein vieltauſendſtimmiges Heil erſcholl, als der Reichs— jugendführer erſchien. Nach einer kurzen Anſprache des Reichs ſtatthalters Kaufmann trat Baldur von Schira ch, von jubeln⸗ den Heilrufen begrüßt, ans Mikrophon. Er führte u. a. aus: „Es wächſt eine große Aufgabe für uns herauf, die ihren Aus— druck gefunden hat in jenem Reichsberufswettkamp feder deutſchen Jugend, der in dieſen Tagen ſeinen Anfang nimmt und 12 Millionen junger Arbeiter wieder zu dem Gedanken eines Adels der Leiſtung, einer Ariſtokratie des Einſatzes und der Tat erziehen ſoll. Die Eingliederung des Jungarbeiters in die Ge— meinſchaft der HJ. iſt gelungen. Dieſe Hg. hat 80 v. H. der deutſchen Arbeiterjugend in ihren Reihen, dieſe HZ. iſt ſtolz darauf, daß ſie den Antertitel trägt:„Bund deutſcher Arbeiter— jugend“. Aber noch gibt es kleine Teile der Jugend, ſo hob der Reichsjugendführer hervor, die für ſich ein Sonderrecht beanſpru⸗ chen, noch gibt es einen Block konfeſſioneller Jugend, der behauptet, dieſes Sonderrechts zur Erfüllung beſonderer Auf— gaben zu bedürfen, wir beſtreiten das. Wir erkennen kein Son⸗ derrecht an im jungen Deutſchland, in dem es nur ein Recht, das Recht des Staates, gibt. Ihr, meine Kameraden, habt nun ge— rade gegenüber dieſen letzten Abſeitsſtehenden, die für ſich Be⸗ ſonderes und Anderes wollen, das Prinzip der Jugend, das Prinzip der bedingungsloſen Einheit, Gemeinſchaft und Einigkeit zu behaupten und zu vertreten. Im Hinſchauen auf den Führer Adolf Hitler ſchreitet auch weiterhin in die Zukunft, kämpft wei⸗ ter für die Vollendung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchav— ung, für die Verwirlichung des Satzes, den der Führer einmal in München geprägt hat: Arbeiter der Stirn und der Fauſt, ver— einigt euch. Grüßt auch in dieſer Stunde ihn, ohne den ihr nicht hier wäret, ohne den es kein neues Deutſchland gäbe, grüßt den Führer, deutſche Jugend, Sieg-Heill“ Wiederum brauſende Jubelrufe aus hunderttauſend Kehlen. Nachdem das Fahnenlied der HZ. verklungen war, verließ der Reichsjugendführer mit ſeiner Begleitung den Platz. Im Laufe des Nachmittags verließen die 150 000 die Stadt, um in ihre Heimatorte zurückzukehren. Bei der Einweihung des Schiffs„Hein Godenwind“ als ſchwim— mende Jugendherberge ſprach zuerſt der Führer des Gaues Nord— mark im Reichsverband für deutſche Jugendherbergen, Bannführer Oberſtadt in ſeiner Eigenſchaft als jetziger Reeder der„Hein Godenwind“ Worte des Willkommens. Sodann nahm regierender Bürgermeiſter Krogmann das Wort.„Dieſes Schiff heißt„Hein Godenwind“ zu Ehren Gorch Focks, deſſen Liebe zu Heimat, deſſen Liebe zur See, deſſen Lachen und Frohſinn in den Herzen unſerer Jugend weiterlebt. Es ſoll die deutſche Jugend zueinanderführen, es ſoll aber auch die Blicke unſerer Jugend richten auf das Meer und auf ferne Länder.“ Reichsjugendführer Baldur von Schirach nahm ſodann im Namen der deutſchen Jugend, der Hitler-Jugend und des Jugend— herbergsverbandes von der ſchwimmenden Jugendherberge„Hein Godenwind“ Beſitz. Sodann erfolgte die feierliche Flaggenhiſſung. Simultanvorſtellung des Schachweltmeiſters in Baden⸗Baden Zum Abſchluß der Schachkampftage in Baden⸗Baden ſpielte der Weltmeiſter Dr. Aljechin am Sonntag gegen 47 Gegner ſimultan. Nach 2½ Stunden hatten bereits 18 Spieler die Waffen geſtreckt. Nach fünfftündiger Spielzeit war das große Ringen zu Ende und nur drei Spielern gelang es, über Dr. Al⸗ jechin zu triumphieren, drei weiteren Spielern geſtattete der Weltmeiſter Remisſchluß, 41 Spieler mußten ſich alſo ge⸗ ſchlagen Lekennen. Großes Eiſenbahnunglück in Braſilien Neun Tote und acht Schwerverletzte. Nach Meldungen aus Rio de Janiero enkgleiſten im Monkiqueira-Gebirge von einem Schnellzug die Loko- motive und drei Perſonenwagen, die einen Steilabhang hinabrollten und vollſtändig zertrümmerk wurden. Bisher ſind neun Tote, acht Schwerverletzte und viele Leichtver⸗ letzte geborgen worden. Ein Hilfszug mit Aerzken wurde ſofork nach der Unglücksſtätte entſandl Der Schnellzug kam von Bello Horizonke. Es handelt ſich um das größte Eiſen⸗ bahnunglück, das ſich bisher in Braſilien ereignet hat. Das Mantiqueira-Gebirge liegt etwa 150 Kilomeker nordweſt⸗ lich von Rio. Blutige Zwiſchenfälle in Diedenhofen DNB. Paris, 9 April. Zu blutigen Zwiſchenfällen iſt es am Sonntag in Diedenhofen gekommen. Hier ſollte eine antifaſchiſtiſche Kundgebung abgehalten werden. Zur Verhütung von Zuſammenſtößen war ein ſtarker poli⸗ zeilicher Ordnungsdienſt aufgeboten, der die in geſchloſſenen Gruppen aus der Amgebung anrückenden Kundgeber, in der Hauptſache Kom⸗ muniſten, abzufangen und zu zerſtreuen verſuchte. Am 14 Ahr waren bereits 200 Manifeſtanten in der Artilleriekaſerne ſiſtiert. Viele der Feſtgenommenen führten verbotene Waffen bei ſich. Sie hatten u. a. auch verſucht, einige zur Polizeiwache geführte Kameraden mit Ge— walt zu befreien. Die Polizei gab Warnungsſchüſſe ab und als das nichts nützte, rückte berittene Polizei gegen die Demonſtranten vor, die nun in den umliegenden Kaffeehäuſern Schutz ſuchten. Bei den Zuſammenſtößen ſind zwei Poliziſten und viele Kundgeber verletzt worden. Zwei Kommuniſten wurden mit ziemlich ernſten Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus eingeliefert. gandelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 341 Stück, verkauft 271 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 9—17 Mark, Läufer das Stück von 18—27 Mark.— Marktverlauf gut. 5 oc gehn den leg gel loch ficht falt wur ler milz 09 0 10 ſau 105 iletinnen Umfaß gliedern iche Nei. g Geſolg⸗ N 00 Mr lacht ſſer im pril en der ber die n Vin⸗ e Ver⸗ ht wor⸗ dustrie, n und gen im in allen rückkſch⸗ igsmaß⸗ Uuker⸗ l von on elwa die be · rminde⸗ if man erſen bermin ionalſo- nehmen on nicht in Ar⸗ — ul ſlien gleiſten Lolo⸗ abhang Bisher ichloer · wurde 10 kam Eiſen⸗ l. Das toweſ fen = — 5 ir. 82— Montag, den J. April Viernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Der Aiaubacher Mor aufgeklärt Der Täter und ſein Komplize verhaftet.— Ein Geſtändnis abgelegt. b Ludwigshafen, 9. April. er ſieberhaften Tätigkeit der Gendarmerie iſt es gelun⸗ gen, die Perſon des Maudacher Raubmörders. und ihn ſelbſt am Samskag in der Nähe der Ludwigsha⸗- fener Walzmühle zu verhaften. Es handelt ſich um den im Jahre 1907 geborenen übel beleumundeten Jakob Ba um ann aus Ludwigshafen, der ſeit einiger Zeit von der Ludwigshafener Polizei wegen Einbruchsdiebſtäh⸗ len geſucht wird. Seine Feſtnahme gelang erſt ſpät, da Baumann keinen feſten Wohnſitz hat und meiſt im Freien übernachtete. Vor einigen Tagen hatte er einem Bekannten gegenüber geäußert, er würde wieder etwas unternehmen, womit er zweifellos den Maudacher Raubüberfall im Auge hakte. Durch Fingerabdrücke konnte feſtgeſtellt werden, daß nur Baumann die entſetzliche Bluttat begangen haben konnke. Auch lagen hinſichtlich des Ausſehens des Täters überein- ſtimmende Bekundungen einer Reihe von Zeugen vor, die Baumann auf der Flucht geſehen hatten. Im Zuſammenhang mit der Feſtnahme Baumanns wurde auch ein gewiſſer Scheuermann, wohnhaft in Lud⸗ wigshafen, verhaftet, der Baumann in der Nacht auf Samstag in ſeiner Wohnung Unterſchlupf gewährt hatte. Scheuermann hatte außerdem vorher mit Baumann die Tat beſprochen, ſodaß er der Mittäterſchaft ſchuldig iſt. Ein wohl vorbereiteter Raubmord Der am Samstag vormittag von der Rheinpolizei ver⸗ daftete Raubmörder Willi Baumann hat nach einer drei⸗ ſtündigen Vernehmung, während der er jede Beteiligung oder Mitwiſſerſchaft an der Bluttat abzuleugnen ſuchte, ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Nach dieſem entſtand der Plan zu der keufliſchen Tat, deren Hauplbeweggrund die Sucht nach Geld war, ſchon im Jebruar dieſes Jahres. Damals halle Baumann das Vor- haben mit einem Komplizen bis in alle Einzelheiten durch- geſprochen. Ein gewiſſer Scheuermann hafte Baumann darauf aufmerkſam gemacht, daß bei Amberger etwas zu holen ſei. Scheuermann, der ſelbſt von Maudach ſtammt, wollte einen Garten kaufen und ein Haus bauen. Er ſelbſt wollte ſich aher an dem Ueberfall nicht beteiligen. Die zu erwar⸗ tende Beute ſollte geteilt werden. Im letzten Augenblick ka⸗ men dem Komplizen aber Gewiſſensbiſſe, ſodaß er ſich an der Sache nicht beteiligte. Baumann hatte nun bei Amberger Kartoffeln gekauft und dabei feſtgeſtellt, daß Frau Amberger ihr Geld, wie dies bei Landleuten üblich iſt, in einer Schüſſel im Küchen⸗ ſchrank aufbewahrt hatte. Am Donnerstag nun ſchlich Bau⸗ mann von hinten durch ein Stallfenſter in die Scheune des Ambergſchen Anweſens ein. Als der Hund anſchlug, ver⸗ ſteckte ſich der Eindringling tief im Heu. Amberger ſah ſo⸗ fort nach, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Vau⸗ mann wartete nun, bis Amberger ins Feld gegangen war. Dann ſtieg er ins Schlafzimmer, wo er aber von Frau Am⸗ berger, die ſich auf das vernommene Geräuſch hin mit einer Axt bewaffnet hatte, überraſcht wurde. Baumann entriß der Frau ſofort die Axt und ſchlug mit dieſer zunächſt auf die mit ihrer Mutter in das Jim⸗ der getretene Tochter ein, ſo daß dieſe bewußtlos zu Boden ſtürzte. Dann verſetzte er der Mutter einen wuchtigen Schlag auf den Kopf. In der Zwiſchenzeit war die auf dem Boden liegende Tochter wieder zu ſich gekommen und rief „Mukter! Mutter!“ Daraufhin ſchlug der Verbrecher auf das Mädchen zum zweitenmal ſo lange ein, bis es keinen Laut mehr von ſich gab. Dann durchwühlte der Räuber Schubläden und Käſten und verſuchte ſeinen Anzug zu ver⸗ brennen, was ihm aber nicht recht gelang. Nachdem er ſich mit einem Trainingsanzug bekleidet hatte, verließ Bau- mann die Stätte ſeines furchtbaren Wirkens und war um neun Uhr morgens bereits wieder in Rheingönheim, wo er eine bekannte Familie aufſuchte. Dort erhielt er eine Joppe zu der er ſich in einem Kaufhaus eine Hoſe kaufte. Anſchließend begab ſich der Mörder nach Mannheim zu einem Mädchen und beſuchte dann die Bauernſchenke im Jungbuſch, wo er bis nachts zwei Uhr zechte. Auch Scheuer⸗ mann ſtattete er einen Beſuch ab. Als er dann am Sams⸗ tag morgen über die Rheinbrücke gehen wollte, wurde er in der Nähe der Walzmühle erkannt und ſofort verhaftet. Der Verbrecher ſtammt aus einer anſtändigen bürger⸗ lichen Familie. Sein Vater hatte ihn jedoch vor einiger Zeit wegen ſeiner liederlichen Lebenswandels aus dem Hauſe verwieſen. Seine Mutter lebt nicht mehr. Den Sohn erſchoſſen Selbſtmord des Vaters. Oberſtein(Nahe), 9. April. In einer hieſigen Bijouteriefabrik ereignete ſich ein blu⸗ kiges Familiendrama. Der 58jährige Fabrikant Richard Loch begab ſich, ohne daß vorher irgendeine Auseinander- ſetzung ſtattgefunden hatte, mit einer Selbſtladepiſtole in den Jabrikraum an den Arbeitsplatz ſeines 27jährigen Soh⸗ nes Robert und ſchoß dieſem aus nächſter Nähe eine Ku- gel in den Hinkerkopf. Der Sohn ſank ſofork kok um. Ehe noch in der Nähe weilende Arbeiter hinzueilen konnten, richtete Loch die Waffe gegen ſich ſelbſt und jagte ſich eben- falls eine Kugel in den Kopf. In hoffnungsloſem Zuſtand wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit ſpä⸗ ter verſtarb. Als Moliv der Tat nimmt man eine Ge⸗ mütsdepreſſion an. Lehrlingsausleſe und Einſtellung im Handwerk Einſtellung nur nach vorheriger Eignungsprüfung. In einem Ausſchreiben der Miniſterialabteilung für Bildungsweſen an die Kreis- und Stadtſchulämter heißt es u. d.: Nach den Richtlinien für die Lehrlingsausleſe und Ein⸗ ſtellung im Handwerk, die mit den zuſtändigen Organiſationen abgeſchloſſen wurden, 3. oll das Handwerk in Zukunft keine Lehrlinge mehr Ganelle,— Berufseignung nicht vorher durch die Be⸗ rufsberatungsſtellen der Arbeitsämter feſtgeſtellt worden iſt. ir empfehlen, die Berufsſchulen anzuweiſen, bei der Aufnahme 4 Handwerkslehrlinge in die Schulen die Vor⸗ lage einer Beſcheinigung der Berufsberatungsſtellen zu ver⸗ langen, wonach die Berufsberatung durch den Jugendlichen in Anfpruch genommen worden iſt. Im übrigen iſt das zu⸗ ſtändige Arbeitsamt bereit, bei der Aufnahme von Schülern in die Fachſchulen ſich in allen nicht ganz klar liegenden Fällen zur Verfügung zu ſterlen. Durch eine enge und ſyſtematiſche Zuſammenarbeit mit den Arbeitsämtern auch im Hinblick auf die Lehrlinge aus Handel und Induſtrie dürfte es gelingen, für den gewählten Beruf ungeeignete Jugendliche herauszunehmen und anderen für ſie ſtaͤrker in Frage kom⸗ menden Arbeitsgebieten zuzuweiſen. Handel und Induſtrie legen ſelbſt den allergrößten Wert auf eine gründliche Berufsausleſe und ſyſtematiſche Berufszuführung des jugend⸗ lichen Nachwuchſes. Der weſentliche Grundſatz der Richtlinien iſt, daß es dem Lehrherrn überlaſſen bleibt, aus den ihm zugewieſenen Anwärtern den ihm Zuſagenden zu wählen. Dem Mei⸗ ſter iſt alſo die Entſcheidung vorbehalten, ein Einſtellungs⸗ zwang beſteht nicht. Die Inanſpruchnahme der öffentlichen Berufsberatung und Vermittlung iſt koſtenlos. Tarifermäͤäßigung nur aufgeſchoben Der Einheitsſatz für den Perſonenkilometer zu hoch. Zu den neuen Fahrpreisvergünſtigungen der Reichs⸗ bahn veröffentlicht der Direktor der Deutſchen Reichsbahn⸗ Geſellſchaft, Staatsſekretär a. D. Vogt, einen bemerkens⸗ werten Kommentar. Er beſtätigt, daß die Reichsbahn die Abſicht hatte, eine allgemeine Senkung der Fahrpreiſe her⸗ beizuführen. Sie erkenne an, daß der Einheitsſatz für den Perſonenkilometer von 4 Pfennig zu hoch iſt. U Die Reichsbahn ſtehe noch jetzt auf dem Standpunkt. daß dieſer Preis geſenkt werden müſſe, obwohl er nur von etwa 22 Prozent aller Reiſenden zu zahlen ſei, da 78 Pro- zent irgendwelche Ermäßigungen bis zu 75 Prozent ſchon jetzt genießen und dieſe in letzter Jeil beſonders für den Maſſenverkehr noch erheblich vermehrk ſeien. Daß die allge · meine Senkung zur Zeit noch nicht möglich ſei, liege daran, daß die Geſamkausgaben der Reichsbahn ſchon ſeit längerer Zeit die Geſamteinnahmen überſchreiten und der eingetre. tene Wirtſchaftsauſſchwung in erſter Linie dazu verwendel werden müſſe, dieſen Unkerſchied auszugleichen. Dazu komme, daß die Reichsbahn es bei der 1 ſehr weitgehenden Unterſtützung der Reichsregierung im rbeits⸗ beſchaffungsprogramm nicht genügen laſſen wolle ſondern darüber hinaus nicht unerhebliche Summen aufwenden werde, um die Wirtſchaft durch weitere Beſtellungen zu be⸗ leben. Auch könne ſie ſich ihrer Verpflichtung, dem Volke und der Wirtſchaft bei beſonderen Anläſſen durch Güter⸗ frachtermäßigung zu helfen, nicht entziehen. Für dieſes Jahr ſeien für ſolche Anläſſe Vergünſtigungen in Höhe von mehr als 30 Millionen Mark gewährt. Trotz aller Schwierigkeiten habe ſich die Reichsbahn enk⸗ ſchloſſen, ſolche Fahrpreisermäßigungen ein⸗ zuführen, die im Rahmen der allgemeinen Aufbaupoli⸗ kik der Reichsregierung liegen. und beſonders dem minderbemittelten Teil der Bevölkerung zugute kommen, obwohl auch hier nicht anzunehmen ſei, daß die Ausfälle von rund 46 Millionen Mark durch Verkehrs⸗ bermehrung voll gedeckt werden. Die Ermäßigung für kin⸗ derreiche Familien, die 50. Prozent beträgt, wird auch bei Benutzung von Ferienſonderzügen, bei Sonntagsrückfahr⸗ karten und Urlaubskarten gewährt. Neijterſchajts⸗Endͤjpiele Walboͤhojs großer 6:1⸗Sieg über Mühlheim— Oßenbacher Kickers ſiegen 4:1 SV Waldhof— Mülheimer SV 6:1(2:1) Der badiſche Meiſter gewann ſein erſtes Endrunden⸗ ſpiel viel leichter, als man urſprünglich annehmen wollte. Während der S Waldhof eine abgerundete Leiſtung bot, war der Mülheimer S für die rund 10 000 Zuſchauer eine große Enttäuſchung. In techniſcher Beziehung waren ſie den Waldhöfern um eine ganze Klaſſe unterlegen. Waldhof dik⸗ tierte von Anfang an das Spiel und Mulheim mußte ſich nur auf einige wenige Durchbrüche beſchränken, die meiſt von dem vorzüglichen Mittelſtürmer Dr. Niggemeyer in⸗ zeniert waren. Die Läuferreihe hatte bei dem ungeheuren Druck der Waldhof⸗Stürmerreihe keine Zeit zum Aufbau⸗ ſpiel. ſondern mußte immer defenſiv tätig ſein. Alles in al⸗ lem zeigte der Mittelrhein⸗Meiſter im Vergleich zu SV Waldhof ein mittelmäßiges Spiel, ohne Linie und Zuſam⸗ menhang. Im Gegenſatz dazu war Waldhof in ganz famoſer Ver⸗ faſſung. Nach einer anfänglichen, verſtändlichen Nervoſität, kam der badiſche Meiſter immer beſſer ins Spiel, um ſchließlich das Feld eindeutig zu beherrſchen. Die Abwehr mit Rihm, Leiſt und Model arbeitete faſt fehlerlos und Brezing als Mittelläufer konnte ſich in muſtergültiger Weiſe ganz dem Aufbauſpiel widmen. Im Sturm war eigentlich nur der alte Engelhardt ein Verſager, aber da⸗ für präſentierten ſich Siffling und Heermann ganz vorzüg⸗ lich. Insgeſamt bot der SV Waldhof eine vorzügliche Lei⸗ ſtung, die zu den größten Hoffnungen berechtigt. Die Mülheimer begannen das Spiel mit ſchnellen Vor⸗ ſtößen, aber ſchon der erſte Waldhof⸗Angriff brachte einen Treffer. Weidinger war von Hartung unfair geſtoppt wor⸗ den und Weidinger ſchoß den Freiſtoß aus unmöglichem Winkel ein. Waldhof kam immer beſſer ins Spiel und Mülheim mußte mit allen Kräften verteidigen. Nach etwa 20 Minuten kam die linke Mülheimer Flanke gut durch, Ziskoven gab flach zur Mitte und der ſchnelle Hönig ſchoß aus nächſter Nähe zum Ausgleich ein. Waldhof war in der Folge weiter tonangebend. Mombre im Mülheimer Tor zeichnete ſich verſchiedentlich aus, aber dann flankte Walz faſt von der Auslinie zur Mitte und Siffling brachte den badiſchen Meiſter durch famoſen Kopfſtoß erneut in Füh⸗ rung. Vorher war Steingaß unglücklich gefallen und einige Minuten ausgeſchieden. Sofort nach der Pauſe ſchoß Siff⸗ ling aus vollem Lauf an den Pfoſten, dann hatte Mül⸗ heim einige gute Momente. Waldhofs Ueberlegenheit wurde immer größer, die Mülheimer verteidigten mit allen Leu⸗ ten. In der 15. Minute ſchoß Siffling nach prächtigem Al⸗ leingang zum 3:1 ein und als Siffling eine Steilvorlage Weidingers zum 4:1 verwertete, war die Partie entſchieden. In der 35. und 41. Minute gab es noch zwei Treffer durch Walz und Sifling.— Schiedsrichter Beſt⸗Frankfurt a. M. war korrekt Offenbacher Kickers— Anion Böckingen 4:1(1:0) 5000 Zuſchauer waren zu dieſem erſten Endſpiel in Offenbach zuſammengekommen, die aber in der erſten Halb⸗ zeit des Kampfes kaum glauben konnten, ein Schlußſpiel um die deutſche Meiſterſchaft zu ſehen. Die Leiſtungen der beiden Mannſchaften waren in dieſer Zeit mehr als mäßig. Sowohl die Kickers wie auch der württembergiſche Meiſter ſpielten reichlich kopflos und ohne jeglichen Zuſammenhang. Bei völlig verteiltem Spiel glückte den Kickers in der 10. Minute der Führungstreffer, als Walter 2, der rechte Ver⸗ teidiger der Schwaben, einen böſen Fehlſchlag getan hatte. Der Offenbacher Mittelſtürmer Grebe war gleich zur Stelle, ließ ſich nicht mehr vom Ball drängen und ſchoß aus 13 Meter Entfernung unhaltbar ein. Ein völlig verändertes Bild ſah man nach der Pauſe. Jetzt bekam der Kampf Tempo, Schwung und auch etwas Klaſſe. Offenbach drängte, vom Publikum ſtürmiſch ange⸗ feuert, ununterbrochen. Ehe die Heſſen aber zu weiteren Erfolgen kommen konnten, ſchoß Walter 1. Böckingens Mittelſtürmer, in der 10. Minute nach einer exakten Kom⸗ bination den, Ausgleichstreffer. Offenbach griff jedoch un⸗ entmutigt weiter an. In der 23. Minute wurde das Ecken⸗ verhältnis auf 10:4 erhöht und im Anſchluß an dieſen 10. Eckball drängte das geſamte Offenbacher Innentrio den Böckinger Tormann Schübel über die Torlinie. Zwei wei⸗ tere Treffer von Keck und Maid ſtellten dann in der 35. Minute den Sieg des Meiſters der Gruppe Südweſt ſicher. Wacker Halle— 1. JC Nürnberg 0:2(0:1) Der Favorit der Gruppe Mitte, der 1. Fc Nürnberg, hatte bei ſeinem erſten Spiel in Magdeburg, wo er auf den Meiſter des Gaues Mitte, Wacker Halle, traf, viel ſchwerer als erwartet zu kämpfen. Die Nürnberger drückten gleich vom Anpfiff an ihren Gegner in ſeine Spielhälfte zurück, aber die Hallenſer Verteidiger konnten immer wie⸗ der klären. Erſt nachdem die Clubſtürmer elf Eckbälle er⸗ Fußball im Reich Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft Gruppe Südweſt: in Mannheim: SV Waldhof— S Mülheim 61 in Offenbach: Kickers Offenbach— Union Böckingen 44 Gruppe Mitte: in Kaſſel: Boruſſia Fulda— Dresdner SC 0:0 in Magdeburg: Wacker Halle— 1. FC Nürnberg 0:2 Gruppe Oſt: in Stolp: Viktoria Stolp— Viktoria Berlin 89 2:3 in Beuthen: Beuthen 09— Preußen Danzig 2.1 Gruppe Nordweſt: in Bremen: Werder Bremen— Schalke 04 2:5 7 in Hamburg: TVbd Eimsbüttel— VfL Benrath 5:1 Fußball in Süddeutſchland Repräſentatioſpiele in Stuttgart: Württemberg— Baden 11 Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau 13(Südweſh: Sportfreunde Saarbrücken— FSW Frankfurt 311 Eintracht Frankfurt— Alemannia⸗Olympia Worms 32 Gau 14(Baden): VfL Neckarau— Germania Brötzingen 511 Phönix Karlsruhe— 1. FC Pforzheim 0:1 Gau 16(Bayern): Wacker München— Schwaben Augsburg 0.1 FC München— FC Bayreuth 1:1 Geſellſchaftsſpiele. Stutgarter Kickers— Phönix Ludwigshafen 111 Ulmer FV 94— Phönix Ludwigshafen 10 Freiburger FC— VfB Leipzig 2:1 SpVa. Heilbronn— FSV Mainz 05 3:0 zielt hatten, gelang ihnen der erſte Torerfolg. Bis zur Pauſe konnte Wacker durch aufopferndes und energiſches Spiel dann das Ergebnis halten. Nach der Pauſe kam ſo⸗ gar Wacker zunächſt recht ſchön auf, aber die Nürnberger Tordeckung hielt allen Anſtürmen der Hallenſer ſtand. Als in der 22. Minute der Torwart Günther ſein Gehäuſe un⸗ vorſichtigerweiſe zu weit verlaſſen hatte, erwiſchte Dehm das Leder und ſandte mit Bombenſchuß zum zweiten Treffer ein. Der Erfolg der Nürnberger iſt vollkommen verdient, aber Wacker Halle hat doch überraſchend gut abgeſchnitten. Repräſentativſpiel Württemberg— Baden 1:1(1:0) Den 10 000 Zuſchauern bot die württembergiſche Aus⸗ wahlmannſchaft bei dieſem Spiel eine mächtige Enttäu⸗ ſchung. Die aus faſt allen württembergiſchen Mannſchaften zuſammengewürfelte Elf fand ſich nie zu einer geſchloſſenen Leiſtung zuſammen und war zudem ihrem badiſchen Gegner in Bezug auf Ballbehandlung und Spieltaktik klar unter⸗ legen. Von Spielbeginn an waren die Badener leicht über⸗ legen und ſpielten ſtellenweiſe wie eine eingeſpielte Ver⸗ einsmannſchaft, doch blieben die Tore aus. Später kamen dann auch die Schwaben durch Einzelleiſtungen gut nach vorne und kamen in der letzten Viertelſtunde vor dem Wechſel ſogar zahlenmäßig in Front. Nach der Pauſe ging Langenbein in die Sturmmitte. Ihm gelang es dann auch mit Unterſtützung der jetzt guten linken Sturmſeite den Ausgleichstreffer zu erzielen. Aber zum verdienten Sieg langte es für Badens Mannſchaft nicht mehr. fe Neckarau— Germania Brötzingen 5:1(4:1) Nachdem im Gau Baden der SC Freiburg ſchon vor einigen Wochen zum Abſtieg verurteilt worden war, ſollte in der Begegnung Neckarau Brötzingen der zweite Ab⸗ ſteigende ermittelt werden. Die einheimiſche Mannſchaft brachte ſich mit einem 5:1⸗Sieg vor dem Abſtieg in Sicher⸗ heit. 2500 Zuſchauer hatten die Genugtuung, ihre Mann⸗ ſchaft in beſter Schußlaune zu finden, erlebten aber im üb⸗ rigen keineswegs ein überragendes Spiel. Neckarau hatte den Sieg verdient, ſeine Mannſchaft war in allen Teilen beſſer; beſonders gut gefiel der Läufer Gräßle. Der Geg⸗ ner war jedoch ziemlich harmlos. Das Fehlen des Verteidi⸗ gers Hermann und des Mittelläufers Joſt machte ſich be⸗ merkbar. Sehr ſchwach war der Sturm.— Neckarau erzielte ſchon bis zur Pauſe durch Klamm, ein Eigentor des Geg⸗ ners, durch einen Elfmeter von Striehl und ein Tor von Wenzelbauer vier Treffer, während Brötzingen nur durch einen Elfmeter des Verteidigers Dietz zu einein Gegentref⸗ fer kam. Nach der Pauſe erhöhte Haſſenauer noch auf 5:1. — FP Aus Naß und Fern Darmſtadt.(Kreistagsſitzung.) Der Kreistag des Kreiſes Darmſtadt hielte eine öffentliche Sitzung ab, in der zunächſt die neu in den Kreistag berufenen Mitglieder durch den Kreisdirektor Dr. Jann verpflichtet wurden. Der Verwaltungsrechenſchaftsbericht des Kreisausſchuſſes für 1932 wurde geprüft und genehmigt. Der Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1934⸗35, der in Einnahme und Ausgabe mit 817318 Mark(im Vorjahre 779 819 Mark) abſchließt, wurde ohne Ausſprache genehmigt. Nach den Steuerſätzen des Vorjahres, die auch für 1934 beibehalten werden ſollen, ſind an Kreisumlagen in 1934 240 000 Mark(12000 Mark weniger als im Vorjahr) zu erwarten. An neuen Laſten hat der Kreis 12000 Mark übernommen, ſo u. a. 5000 Mark für das Heſſiſche Landestheater und 5000 Mark als erſte Rate für den Rhein⸗Mainiſchen Garantieverband, dem der Kreis auf einſtimmigen Beſchluß beitrat Darmſtadt.(Uebernahme der Geſchäfte der Oberpoſt direktion.) In Gegenwart des Perſonal-Sach⸗ bearbeiters der heſſiſchen Regierung, Verwaltungsdirektor Lö- wer, verabſchiedete ſich der als Präſident zur Reichspoſtdirek⸗ tion Dresden verſetzte bisherige Leiter der Oberpoſtdirektion Darmſtadt, Oberpoſtrat Jacobi, von dem verſammelten Per⸗ ſonal der bisherigen Oberpoſtdirektion Darmſtadt. Er führte dabei aus, daß das Schickſal der Oberpoſtdirektion Darmſtadt ſich nun erfüllt habe und es ihm leid tue, von dem ſchönen Darmſtadt und dem Oberpoſtdirektionsbezirk ſcheiden zu müſ⸗ ſen. In bewegten Worten dankte er dem Perſonal für ſeine treue Tätigkeit und Hingabe an die Aufgabe. Dann übernahm Präſident Plein von der Reichspoſtdirektion Frank⸗ furt a. M. in einer längeren Anſprache die Dienſtgeſchäfte des mit dem Bezirk Frankfurt a. M. vereinigten bisherigen Oberpoſtdirektionsbezirks Darmſtadt. 0 Darmstadt.(Wegen fahrläſſiger Tötung nerurteilt.) Wegen fahrläſſiger Tötung verurteilte das Schöffengericht den Kaufmann Adam Manus aus Ober⸗ roden zu zehn Monaten Gefängnis und außerdem zu zwei Geldſtrafen von je 100 Mark, weil er keinen Führerſchein beſaß und außerdem ſeinen Geſchäftsteilhaber ebenfalls ohne Führerſchein die Maſchine hatte benutzen laſſen. In einer Nacht zum 12. Januar war Manus mit ſeinem Teil⸗ haber auf einer längeren Geſchäftstour in verſchiedenen Wirtſchaften eingekehrt. Man hatte unterwegs noch einen dritten Bekannten mitgenommen. In Eppertshauſen fiel die⸗ ſer vom Motorrad und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er hald darauf ſtarb. Sberſtadt.(Zeitungsverleger Bickelhaupt f.) Im 47. Lebensjahr iſt nach kurzer Krankheit der Buchdruk⸗ kereibeſitzer Guſtav Bickelhaupt, der Herausgeber der„Eber— ſtädter Zeitung“ geſtorben. Mainz.(Vom Zug überfahren.) Der Stein⸗ metz Karl Großmann aus Mainz⸗Koſtheim, der an der Ueberführung am Bahnhof Mainz⸗Kaſtel tätig war, wurde, als er die Arbeitsſtelle verlaſſen wollte, von einem Güter— zug überfahren und getötet. Der Verunglückte wollte einem Zuge ausweichen, wurde aber dabei von dem einlaufenden Güterzug erfaßt. Dem UAeberwinder der Main⸗Linie. * Frankfurt a. M., 7. April. Dem Reichsſtatthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger, iſt vom Rhein⸗Mainiſchen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelstag eine prachtvolle Arbeit des Profeſſors Lettre, Direktor der Kunſtgewerbeſchule in Hanau, als Ehren— gabe überreicht worden. Die prächtige Arbeit dieſes bekannten deutſchen Silberſchmiedes ſymboliſiert die durch den Na⸗ tionalſozialismus ermöglichte und durch Sprengers Tatkraft herbeigeführte Einigung des Rhein⸗Main⸗Gebietes über alle künſtlichen früheren Grenzen hinweg. Die mit Sorgfalt herge⸗ ſtellte Schenkungsurkunde trägt die Unterſchrift des Präſiden⸗ ten der Induſtrie⸗ und Handelskammer und Treuhänders der Arbeit, Reichshandelsführer Dr. Carl Lüer, und des Präſidenten der Handelskammer in Mainz, Rudolf Scholz. * ** Frankfurt a. M.(Steuerſteckbrief und Ver⸗ mögensbeſchlagnahme.) Gegen den Kaufmann und früheren Geſchäftsführer Leo Ullmann, geboren am 27. Juni 1891 zu Schweinfurt, und deſſen Ehefrau Marta, geb. Roſenfelder, geboren am 11. April 1905 zu München, zuletzt wohnhaft in Frankfurt am Main, Klettenbergſtraße 27, zurzeit im Ausland, iſt vom Finanzamt Frankfuͤrt am Main ein Steuerſteckbrief erlaſſen worden. Die Steuerpflich⸗ tigen ſchulden dem Reich eine Reichsfluchtſteuer von 118 840.25 Mark, die am 2. Oktober 1933 fällig geweſen iſt, nebſt einem Zuſchlag von 5 v. H. für jeden auf den Zeit⸗ punkt der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat. Es ergeht die Aufforderung, die obengenannten Steuer⸗ pflichtigen, falls ſie im Inland betroffen werden, vorläufig feſtzunehmen. ** N. 5 Frankfurt a. M.(In Sicherungsverwahrung genommen.) Der Schneider Alois Zentner wurde in Zuchthauskleidung dem Schöffengericht vorgeführt. Gegen ihn, der zurzeit eine Zuchthausſtrafe von zweieinhalb Jah⸗ ren verbüßt, war Sicherungsverwahrung beantragt worden, die auch ausgeſprochen wurde. Der Angeklagte hat ſchon viele Betrugsvorſtrafen und aus dem Aktenmaterial, das zur Kenntnis gebracht wurde, ergibt ſich, daß er es meiſterhaft vberſtand, die jeweilige Konjunktur auszunutzen. Als die Wohnungsnot noch nicht behoben war, prellte er Wohnungs- ſuchende, als Arbeitsmangel eintrat, beſchwindelte er Stel⸗ lungsſuchende um Kautionen und ſchließlich warf er ſich auf das einträgliche Gebiet des Heiratsſchwindels. ** Frankfurt a. m.(Unterſchlagung von Spargeldern.) Ein Vankgehilfe hatte im Jahre 1932 bei einer hieſigen Beamtenſparkaſſe eingezogene Spar⸗ beträge unterſchlagen und für ſich verbraucht. Seine Ver⸗ fehlungen ſuchte er durch Fälſchungen in den Sparbüchern zu verdecken. Nach Aufdeckung der Verfehlungen ging der Bankgehilfe flüchtig. Jetzt konnte er in Frankfurt nach ſeiner Rückkehr ermittelt und feſtgenommen werden. Frankfurt a. M.(Aus dem Leben einer luzu⸗ riöſen Frau.) Die Frau eines Generalvertreters einer Autofabrik hatte in den Jahren 1928-29 bei einer hieſigen Modefirma Schulden in Höhe von 1370 Mark auflaufen laſſen, die ſie trotz wiederholter Mahnungen nicht bezahlte. Sie unternahm koſtſpielige Erholungsreiſen nach Brüſſel, Paris und Nizza, und als ſie zurückkam, legte ſie Wert darauf, daß ihr Gatte nichts von den aufgelaufenen Rech⸗ nungen erfuhr. Sie erreichte, daß eine gegen ihn von der Firma erhobene Klage zurückgenommen wurde. Die Frau ging dann wieder auf Reiſen und hielt ſich unter falſchem Namen an der Riviera auf, wo ſie eine Zeitlang Ge⸗ ſellſchafterin war. Die Modefirma ſandte an ihren Mann einen eingeſchriebenen Brief, der jedoch nicht in ſeine Hände gelangte, da das Dienſtmädchen es verſtand, den Brief an ſich zu bringen. Die Firma erſtattete nun gegen die Frau Anzeige wegen Betrugs. Von ihrem in Paris weilenden Mann iſt ſie mittlerweile geſchieden. Aus den Zeugenausſagen ergab ſich, daß man ſich ein luxuriöſes Leben leiſtete. Auf Grund der Beweisaufnahme war der Staatsanwalt der Anſicht, daß ſich die Angeklagte, die eine gute Schülerin ihres Mannes geweſen ſei, des Betrugs ſchuldig gemacht habe und daß, obwohl ſechs Jahre nach der Tat vergangen ſeien, kein Grund vorliege, die Angeklagte milde zu beſtrafen. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von einem Monat. ** Dillenburg.(Landjahr in der Jugendher⸗ berge Dillenburg.) Die Dillenburger Jugendherberge iſt an den Gau Rhein-Main⸗Lahn⸗Fulda des Reichsverban⸗ des Deutſche Jugendherbergen verpachtet worden. Ab 15. April wird die Herberge mit 90 Jugendlichen belegt, die neun Monate hier bleiben. um das Landiahr abzuleiſten. Schwetzingen.(Die badiſche Feuerwehr⸗ fachſchule.) Der Unterrichtsbetrieb an der badiſchen Feuerwehrfachſchule in Schwetzingen wird nunmehr am 16. April aufgenommen werden. Die beiden erſten achttägigen Kurſe ſind für Teilnehmer von ländlichen Wehren beſtimmt, während der dritte, 14 tägige Kurs für Angehörige ſtädti⸗ ſcher Wehren vorgeſehen iſt. Außer dem theoretiſchen und praktiſchen Unterricht enthält das Schulungsprogramm auch Beſichtigungen größerer Feuerſchutzanlagen. Schwetzingen.(Die erſten Spargel.) Die erſten Spargel wurden dieſer Tage auf der Schwetzinger Ge⸗ markung geſtochen. Das warme Wetter begünſtigte das Wachstum der Spargel außerordentlich, ſo daß bald mit der allgemeinen Ernte begonnen werden kann. Weinheim.(Kundgebung zur Arbeits- ſchlacht.) Am Sonntag, den 22. April findet in der Obſt⸗ großmarkthalle Weinheim eine Kreiskundgebung zur Ar⸗ beitsbeſchaffungsſchlacht ſtate, bei der Miniſterpräſident Walter Köhler ſprechen wird. Eberbach.(zurückgetreten.) Wie die„Eber⸗ bacher Zeitung“ berichtet, iſt der bisherige Bürgermeiſter Dr. Wenz nach zweieinhalbjähriger Tätigkeit im Dienſte der Stadtgemeinde von ſeinem Amte zurückgetreten, um in . beim dortigen Gericht einen Poſten zu be⸗ eiden. O Straßb urg 92247 Ein fröhlicher Militärroman aus ber Vorkriegszeit von Anton Sch wa b daaahnandanadnmmanumanuannanmnuummmummnnmmnananmunnnmmnmuummnmnmuunumnnmmmnummmmunmmmnnmmmmmunumnmmn Haben Sie eine Ahnung wem?“ „Herr Oberleutnant, wollen wir das Thema nicht ab⸗ brechen?“ Rocca ſieht Spielmann ſehr herzlich an und ſchüttelt den Kopf. „Nein, lieber Freund... Sie mißverſtehen mich! Als mir die Frau Oberſt das erzählte, da wurmte es mich und ich überlegte, wer unter dem Offizierkorps wohl der Glückliche ſein könne. Bis ich eine Erleuchtung hatte! Ich wußte mit einem Male... wer der Mann war!“ „Und.. grollen Sie dem Manne, Herr Oberleutnant ... dem Schickſal müßte man ſagen. Der Mann hat ſich 5 99 verzweifelt gewehrt... aber es hat nichts ge⸗ nützt.“ Die beiden Männer ſehen ſich an. Dann reicht Rocca ihm die Hand. „Lieber Spielmann, Oberleutnant und Soldat... im Grunde genommen ſind wir doch gute Freunde. Laſſen Sie ſich ſagen, daß ich Hella nur einem Menſchen gönne ... Und der ſind Sie!“ Spielmann nimmt die Hand. „Ich danke Ihnen, Herr Oberleutnant! Sie ſind auch . im Innern Offizier, das iſt die ſchönſte Erkenntnis dieſer Stunde.“ „Sie werden es nicht leicht haben, ſich bis zum Glück durchzukämpfen! In der Frau Oberſt haben Sie einen guten Helfer! Aber der Oberſt... der haßt Sie wie den Teufel! Dem gehts gänzlich wider den Strich.“ Spielmann lächelt nachdenklich. „Es wird weniger Kämpfe koſten als Sie glauben, Herr Oberleutnant. Der Herr Oberſt wird... mit Freu⸗ den mein Schwiegervater werden. Auf eins hoffe ich jeden⸗ falls, Herr Oberleutnant... daß Sie mich zu meiner Hochzeit beehren... daß Sie unſer Brautführer werden.“ „Mit Freuden, lieber Spielmann!“ Ein Händedruck beſiegelte die Freundſchaft zweier wertvoller Menſchen. * Sie ſprachen an dieſem Abend noch über ſo mancherlei. „Wiſſen Sie auch, Spielmann, daß man Sie im Ver⸗ dacht hat, daß Sie... in einer beſonderen Miſſion hier in Straßburg ſind... Aufdeckung des ganzen Spionage⸗ netzes, das über die Feſtung Straßburg geſponnen iſt?“ „Ja, Exzellenz äußerte einmal etwas darüber, aber ich konnte mit gutem Gewiſſen verneinen.“ „Exzellenz...? Weiß denn Exzellenz von der An⸗ gelegenheit?“ „Ich will offen zu Ihnen ſein! Hören Sie zu, was ſich letzthin in Straßburg ereignet hat.“ Er erzählte ihm alles über den Fall Glaſenapp. Rocca ſchüttelte ein über das andere Mal den Kopf. „Alle Wetter, und das iſt ſo geheim gehalten worden? Exzellenz hat nicht einmal dafür geſorgt, daß man Sie beförderte! Für dieſen gewaltigen Dienſt?“ „Exzellenz liegt noch feſt! Und dann.. die Angelegen⸗ heit iſt geheim. Von Ihnen, Herr Oberleutnant, weiß ich, daß kein Wort weiter geht.“ „Darauf können Sie ſich verlaſſen! Spielmann.. die Spionage macht den Spitzen hier ſehr zu ſchaffen. Man weiß, daß gearbeitet wird, man muß annehmen, daß unter dem Militär Spione ſtecken. Aber man hat keinerlei Ver⸗ dacht. Man ſteht ziemlich hilflos den Dingen gegenüber. Das Verhältnis zwiſchen dem Gouverneur und dem Poli- zeipräſidenten ſoll ſehr geſpannt ſein.“ „Wo ſoll man anpacken? Der Mann... oder di⸗ Männer, die ihre Hand im Spiele haben, ſtehen ſicher nicht dort, wo man ſie am leichteſten verdächtigen könnte. Die ſtehen in irgend einem Regiment, das mit der Feſtung und ihren Anlagen kaum etwas anders zu tun hat, als einmal eine Kompagnie zum Feſtungsdienſt abzugeben.“ „Das macht ja alles ſo ſchwer! Man muß auf einen ſo glücklichen Zufall vertrauen, wie er Ihnen im Garni⸗ ſongefängnis begegnete.“ „Der kann aber jahrelang ausbleiben.“ 5 Er blieb aber nicht lange aus, er kam. Spielmann wurde von Rumbuſch wieder einmal mit allerhand Arbeiten beglückt. So mußte er zum Beiſpiel Rumbuſchs Unteroffizierswohnung reinigen. Bei Rumbuſch ſah es immer wie in einem Schweine⸗ ſtall aus. Er kannte keinen Aſchenbecher, die Aſche flog auf die Erde und auch ſonſt war er nicht mit übergroßer Peinlichkeit geſegnet. Und bei dieſer Arbeit paſſierte es, daß Rumbuſch plötz⸗ lich weggerufen wurde und Spielmann allein blieb. Der tat ſeine Arbeit ruhig weiter, kniete am Boden und wuſch auf. Da ſchlug der Wind das Fenſter herum und mit einem Male flogen allerlei Blätter auf die Erde, die ſcheinbar vom Schrank gekommen waren. Spielmann ſchloß das Fenſter und ſammelte die Blät⸗ ter auf, um ſie wieder auf den Schrank zu legen. Unwillkürlich warf er einen Blick auf die Papiere. Komiſch! Die waren zum Teil über und über mit Zahlen bedeckt. Wie mathematiſche Aufgaben ſahen ſie aus. Spielmann ſtutzte. Was hatte das zu bedeuten? Aber er kam nicht zum Nachdenken. Rumbuſch erſchien plötzlich in der Tür und ſah ihn mit den Papieren in der Hand. Sein Geſicht ver⸗ zerrte ſich. „Zum Teufel, was machen Sie da?“ „Das Fenſter ging auf und ſchmiß die Papiere vom Schrank, Herr Sergeant!“ ſagte Spielmann ruhig, gleich⸗ gültig und Sergeant Rumbuſch wurde ruhiger. Er nahm ihm die Papiere aus der Hand und verſchloß ſie in ſeinem Schrank. Diesmal durfte Spielmann ſehr raſch gehen. Er ſuchte Rabaunke in der Kantine auf. Emil ſtaunte über ſein ernſtes Geſicht. „Wat haſte denn mein Junge?“ Spielmann ſetzte ſich zu Rabaunke und ſagte:„Emil, ich brauche deine Hilfe!“ „Kannſte haben! Wen willſt vatobacken, den Rum⸗ buſch?“ „Nein, es iſt etwas anderes. Ich brauche noch drei Mann dazu. Wir nehmen Schnittchen und dann.. an wen halten wir uns noch? Grundzuverläſſige Kerle müſſen es ſein!“ „Wie denkſt du über den kleinen Fiſcher?“ „Iſt aut! Und vielleicht noch der Büttner! Emil, die mußt du ſchleunigſt herbeiſchaffen, dann gehen wir aus der Kaſerne und ſetzen uns ins Hinterzimmer vom „Jakob“. „Jemacht! Det muß ja ne knorke Sache ſin! Ick werde mir gleich uff de Strümpfe machen!“ 1 Eine Stunde ſpäter ſaßen vier Mann beim„Lahmen Jakob“ im Hinterzimmer und tranken Wein. Aufmerkſam hörten ſie mit ernſten Geſichtern den Ausführungen Spielmanns zu und nahmen ihre Inſtruk⸗ tionen in Empfang. Spielmann ſagte nichts geringeres, als daß er Rum⸗ buſch im Verdacht habe, Spionage gegen Deutſchland zu treiben. * Rumbuſch ſtand von jetzt an unter der Beobachtung der Fünf. Rabaunke hat am nächſten Tage das„Beſchatten“ von Rumbuſch übernommen. Er hält ſich in der Nähe der Stube des Unteroffiziers auf und richtet ſein Augenmerk darauf, wenn er die Ka⸗ ſerne verläßt. Aber Rumbuſch läßt ſich nicht ſehen. Plötzlich fährt Rabaunke zuſammen. Ein junges Mädchen kommt aus Rumbuſchs Zimmer. Mit einem Blick taxiert Emil:„Dienſtmädchen bei einem Offizier“. Sie hat einen unverkennbar ſlawiſchen Typ, daß Emil für ſich knurrt:„Det muß eene Polackin ſin!“ Er überlegt, ob er nicht mit ihr anbändeln ſoll, aber das verwirft er und folgt ihr unauffällig. Sie geht durch die innere Stadt hindurch und tritt in ein Haus der Metzſtraße. Rabaunke folgt ihr ungeſäumt. Er klingelt an der Tür im Parterre und fragt, ob nicht im Hauſe ein Schneidermeiſter Kneipp wohnt. Man verneint natürlich. Im erſten Stock lieſt er ein Schild„Oberleutnant von Wienawſki“. Er klingelt und jubiliert, denn das Mäd⸗ chen, das er überwachte, öffnet ihm. Er fragt, ob im Hauſe der Schneidermeiſter Kneipp wohnt. Sie verſteht ihn nicht recht, ſie kann nur gebrochen deutſch ſprechen. Plötzlich tritt der Oberleutnant heraus. Es iſt ein mittelgroßer Mann mit ſtrengen Geſichtszügen, die gar nichts volniſches, wie es der Name verrät, an ſich haben. Der Oberleutnant ſchnauzt den Soldaten an. „Was wollen Sie?“ Rabaunke ſteht ſtramm und ſagt:„Verzeihung, Herr Oberleutnant, ich habe nur gefragt, ob in dem Hauſe ein Schneidermeiſter Kneipp wohnt!“ „Wohnt nicht hier! Was wollen Sie von dem Mann?“ „Der iſt mir empfohlen worden, daß er billig arbeitet, Herr Oberleutnant, ich will mir bei ihm eine eigene Uni⸗ form bauen laſſen.“ „So! Dann laſſen Sie ſich die Adreſſe genauer ſagen! Abtreten!“ Rabaunke iſt hochbefriedigt von dem Erfolg ſeiner Miſſion. Er verläßt das Haus und hat es eilig, Spiel⸗ mann alles zu berichten. (Fortſetzung folgt) PP ˙ „Die Jrühjahrsſchlacht gegen die Arbeitsloſigkeit hat be⸗ gonnen. Meldet jede freie Stelle dem Arbeilsamt.“ .———————————— Buer fie 10. fine lung der kt iber bas here ung Lich Lier über fte für Eri Kong with. ber geſſe fate Ates 1 oben beg abt