— . 5 1 Ils; im 5 lernhe e ung und anderer Vehörben- Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Amtliches Verkünbigungsblatt der Heß. Vürgermeiſterei. Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 87 Beilagen: e Samstag, den 14. April 1934 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe 10. Jahrgang Dr. Goebbels über die politſjche Lage Die Aunbjunkanjprache von geſtern abend. Berlin, 14. April. Von nun an werden jeden Freitag von 20 bis 20,10 Uhr im Rundfunk politiſche Kurzberichte gegeben. Den An⸗ fang machte Reichsminiſter Dr. Goebbels, der Freitag abend über alle deutſchen Sender eine Rundfunkrede hielt. Er führte u. a. aus: Man muß ſich im Geiſte um zwei Jahre zurückverſet⸗ zen, um die Größe der Vorgänge, die ſich in Deutſchland in den vergangenen 14 Monaten abgeſpielt haben und noch abſpielen, voll abmeſſen zu können. Sonſt wird man leicht ungerecht gegen die Zeit und ihre nicht mehr abſtreit⸗ daren gewaltigen Erfolge auf allen Gebieten des öffentli⸗ chen Lebens. Hätte es beiſpielsweiſe nicht faſt wie ein Wunder gewirkt, wenn im März 1932 die deutſche Arbeitsloſigkeit binnen vier Wochen um weit über eine halbe Million geſunken wäre! Heute iſt es Wirklichkeit geworden. Es wirkt gerade kleinlich, um nicht zu ſagen, lächerlich, wenn ein Teil der Auslands- reſſe angeſichts dieſer Tatſachen auch jetzt noch ver⸗ ucht, die Erfolge zu bagatelliſi er en. Denn ſie ſpre⸗ chen in ihrer Größe für ſich ſelbſt und bedürfen keiner Lob⸗ redner. Heute wird wieder gewagt, geplant und geſchaffen. heute werden ſchon überall wieder gelernte und geſchulte Arbeiter geſucht. Die Regierung hat Hand angelegt, und das Volk hat ihr dabei geholfen. Dadurch nur wurde es möglich, in etwas über Jähresfriſt die Hälfte des Weges zu⸗ rückzulegen, für den der Führer ſich am 1. Mai vier Jahre ausbedungen halte: Die Wirtſchaft iſt wieder aufgelebt und die deulſche Arbeitsloſigkeit um die Hälfte geſunken. Die Opfer des Arbeiters iemand weiß beſſer als wir, daß dafür vom ganzen Volk roße Opfer gebracht worden ſind. Der Arbeiter gat ſich in dieſen Monaten der Wiederingangſetzung unſe⸗ rer Produktion zum großen Teil mit Löhnen begnügen müſſen, die nicht dazu ausreichten, ein dem hohen Kultur- ſtand unſeres Volkes entſprechendes Lebensniveau zu hal⸗ ten. Er hat ſich dieſer Aufgabe mit einem Heroismus ohne⸗ gleichen unterzogen. Denn er hat gelernt, daß es oft not⸗ wendig iſt, bei der Löſung des einen Problems ſchwere Opfer zu bringen, um die Löſung des anderen erſt möglich u machen. Er hat in der Erkenntnis dieſer Zuſammen⸗ e manchmal mehr Vernunft bewieſen, als jene Kreiſe der Wirtſchaft, die da glauben, die von der Re⸗ ierung durchgeführte Beruhigung des Produktionslebens inde ihren zweckmäßigſten Ausdruck in einer durch nichts gerechtfertigten Lohnherabſetzung, ergänzt durch eine noch weniger gerechtfertigte Preis⸗ und Divi⸗ dendenerhöhung. In ſeiner Rede am 21. März ſchon dat der Führer dieſe Kreiſe eindringlich verwarnt. Sie ſeien auch heute noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß es nicht weiter geduldet werden kann. die ſozialen Errungenſchaften unſerer Zeit zu ſabotieren. Auch das Geſetz zum Schutz der nationalen Arbeit ſtellt einen ſozialen Fortſchritt und nicht einen ſozialen Rückſchritt dar. Die Regierung iſt unermüdlich tätig, um durch weitere Maßnahmen den allgemeinen Le⸗ bensſtandard unſeres Volkes für alle Schichten und Stände zu heben. Damit auch erſt begründen wir für den neuen nationalſozialiſtiſchen Staat jenes wirtſchaftliche und ſoziale Fundament, auf dem er unerſchütterlich ruht. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung leitet den Staat nach großen wellanſchaulichen Grundſätzen und läßt ſich in der Durchführung ihrer, auf weite Sicht geſehenen Prinzi⸗ pien durch Nichts und Niemanden beirren. Es gibt im Lande nur wenige und kleine Konventikel, die das bis heute noch nicht eingeſehen haben. Wenn bei⸗ ſpielsweiſe Zeitungen, die vor der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution nichts oder nur wenig zur Beſeitigung des volkszerſpaltenden Klaſſenkampfes getan oder geſchrieben haben, heute meinen, ſie könnten die deutſche Volksgemein⸗ ſchaft durch Wiederbelebung konfeſſioneller Gegenſätze ſtören, ſo beweiſen ſie damit nur, daß ſie des Geiſtes der neuen Zeit keinen Hauch verſpürt haben, unterſchätzen aber andererſeits offenbar die Entſchloſ⸗ ſenheit, mit der wir gewillt ſind, ſolche frevleriſchen Verſuche zurückzuſchlagen. Es gibt in Deutſchland weder eine Arbeiter- noch eine Bürger-, weder eine proteſtantiſche noch eine katholiſche, ſondern nur noch eine deutſche Preiſe. Die Konfeſſionen in ihrer Betäkigungsfreiheit zu be⸗ ſchützen, iſt Sache der Regierung. Sie wird es wahrſcheinlich wirkſamer ausüben als Zeitungen und Parteien. Ihre Hin⸗ termänner haber auch am allerwenigſten ein Recht dazu, der Regierung und dem Nationalſozialismus, die allein die Kirchen vor dem Anſturm des Bolſchewismus gerettet ha— ben, deshalb Neuheidentum vorzuwerfen, weil ſie auf dem Gebiet des Politiſchen die alleinige Totalität für ſich beanſpruchen Jedenfalls ſtehen wir auf der Wacht. Wir werden es nicht dulden, daß das Werk unſeres Glaubens irgendwo auch nur den geringſten Schaden erleide. Anſer Langmut iſt nicht Schwäche. Die ſieghafte Kraft des Nationalſozialis- mus geht über die paar Dutzend Stänkerer zur Tagesoro⸗ nung über. Anſer Standpunkt des Rechts Denn wir haben Beſſeres und Wichtigeres zu tun. Die deutſche Nation ſteht in einem zähen Ringen um ihre Gleichberechtigung. Die Frage der Rüſtungen ſcheint nun⸗ mehr in ihr entſcheidendes Stadium einzutreten. Der Führer hat den Standpunkt der deulſchen Ehre auf⸗ rechtkerhalten. Wir müſſen unſere Grenzen beſchützen kön- nen, um in Frieden zu arbeiten und die Wohlfahrt unſe⸗ res Landes zu mehren. Wir hoffen immer noch, daß die Staatsmänner, denen das Schickſal der Nalionen anver- kraut iſt, zu einer auch für uns erträglichen Löſung der inkernakionalen Probleme kommen. Anſer Standpunkt des Rechts iſt unverändert. In ihrer Hand liegt es nun, der ganzen Welt Wohl⸗ fahrt, Glück, Feſtigkeit und Aufſtieg zu ſichern. Deutſchland iſt bereit, an dieſen edlen Zielen mitzuarbeiten. Es braucht dazu im Innern Einigkeit, Arbeit und Brot. Nach außen Frieden, Ehre und Gleichberechtigung. Bergſturz im Appenin— 9 Tote Aleſſandria, 14. April. Im Gebirgsdorf Crondona in der Nähe von Arquata Scrivia zerſtörte ein Bergſturz fünf Häuſer. Bis jetzt wurden neun Tote und einige Verletzte geborgen. 10 Eine Bolſchaſt des evangel. Reichsbiſchofs Feſtigung der äußeren Organiſation der ev. Neichskirche unter Vermeidung von Glaubensſtreitigkeiten DNB. Berlin, 13. April. Reichsbiſchof Ludwig Müller und das Geiſtliche Mini- ſterium der Reichskirche, in das nunmehr, wie ſchon gemel⸗ det, Miniſterialdirektor Jäger berufen wurde, haben gemein⸗ ſam eine Botſchaft erlaſſen, deren Inhalt geeignet iſt, den Weg zum Frieden in der evangeliſchen Kirche zu weiſen. Die für alle evangeliſchen Chriſten außerordentlich bedeut— ſame Botſchaft befaßt ſich mit der derzeitigen Kirchenlage, zu der ſie betont, daß es im Augenblick die vordringliche Aufgabe ſei, die äußere Organiſation der Reichskirche mit aller Kraft zu betreiben, wobei die Fragen des Glaubens und des Bekennt— niſſes unberührt bleiben. Es ſei wichtig, daß die Frage der Organiſation nicht mit denen des Glaubens und des Bekennt— niſſes vermiſcht werde. Deswegen ſei ausdrücklich ein Laie maßgeblich mit der Organiſationsarbeit betraut worden. Durch dieſe Botſchaft iſt die Situation für den deutſchen evangeliſchen Chriſten nunmehr inſofern klar, als er weiß, daß der äußere Rahmen ſeiner Kirche allen Feinden und Wider- ſtänden zum Trotz feſtgefügt wird. In dieſem feſtgefügten Rahmen iſt Raum für die Erhaltung des Bekenntnisſtandes und des Glaubensgutes der evangeliſchen Chriſten in allen beſtehenden Ausprägungen. Die Botſchaft des Reichsbiſchofs und des geiſtlichen Miniſteriums der deutſchen evangeliſchen Kirche hat folgenden Wortlaut: Mit dem nationalſozialiſtiſchen Aufbruch im deutſchen Volke, das zu den Arquellen ſeines Lebens zurückgefunden hat, iſt auch die evangeliſche Kirche in Bewegung geraten. Die das deutſche Volk bewegenden Fragen ſind als Forderung in die Kirche gedrungen. Im Zuge der Entwicklung entſtand in der evangeliſchen Kirche harter Streit. Neben dem Kampf um geiſtliche Dinge brach bei der äußeren Amformung der Kirche ein Kampf um äußere Ordnung, um Diſziplin und Führung aus. Anglücklicherweiſe wurden dieſe verſchiedenen Auseinander— ſetzungen vielfach miteinander verquickt, der Streit um geiſt⸗ liche Dinge wurde auch mit kirchenpolitiſchen Machtmitteln und der Kampf um die äußere Ordnung mit geiſtigen Argumenten ausgefochten. Geiſtliches Ringen ſolgt eigenem inneren Geſetz. Mit äußeren Mitteln ſoll und kann nichts entſchieden werden. Aber eine feſte äußere Ordnung hilft, daß um unſeren Glauben wirklich nur geiſtlich gerungen wird. Darum iſt es notwendig, unter Vermeidung von Glaubensſtreitigkeiten zunächſt die äußere Ordnung der deutſchen evangeliſchen Kirche zu feſtigen und aus— zubauen. Vor Inangriffnahme dieſer Aufgabe hat der Reichsbiſchof unter Zuſtimmung des geiſtlichen Miniſteriums den Miniſterial⸗ direktor und Leiter der evangeliſchen Angelegenheiten im preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbil⸗ dung, Jäger, unter ſeinem Verbleiben in dieſer ſtaatlichen Dienſtſtelle als rechtskundiges Mitglied in das Geiſtliche Miniſterium berufen. Es wird die verantwortliche Aufgabe des rechtskundigen Mitgliedes im Geiſtlichen Miniſterium ſein, in Fortführung des Verfaſſungswerkes des Jahres 1933 die organiſatoriſchen Fra⸗ gen der Kirche der Löſung zuzuführen. Das Ziel dieſer Arbeit iſt es, unter voller Wahrung des Bekenntnisſtandes und des Glaubensgutes unſerer Kirche, wie es in den einzelnen Gauen Ausprägung gefunden hat, unter Berückſichtigung auch des geſchichtlich gewordenen Eigenlebens die angebahnte rechtliche Einheit in der deutſchen evangeliſchen Kirche zu vollenden. Berlin, den 13. April 1934. Der Reichsbiſchof: gez. Ludwig Müller. Frankreich kürzt die Frontkämpferpenſionen. Die Verordnung tritt ſofort in Kraft. DNB. Paris, 13. April. Am Freitag nachmittag fand ein Kabinettsrat ſtatt. Mi⸗ niſterpräſident Doumergue erſtattete über ſeine Vormittags⸗ unterredung mit einer Abordnung der ehemaligen Frontkämpfer Bericht. Die Regierungsmitglieder haben beſchloſſen, die Spar⸗ und ſonſtigen Maßnahmen, die die ehemaligen Front⸗ kämpfer betreffen, durch Verordnungen mit ſofortiger Wirkung in Kraft zu ſetzen. Die Verordnungen werden dem Präſidenten der Republik, Lebrun, im Verlaufe des ſtatt⸗ findenden Miniſterrates zur Anterzeichnung vorgelegt. Soviel bekannt, iſt dem Wunſche der ehemaligen Frontkämpfer ent⸗ ſprochen worden, inſofern, als die Penſionsanſprüche weiterhin reſtlos durch Haushaltskredite gedeckt werden. Nicht erfüllt iſt die Forderung der ehemaligen Frontkämpfer, die Zprozentige Penſionskürzung erſt vom 1. Juli an in Anwendung zu bringen; die Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß ſie durch ſolche Verzögerung die Geſamtwirkung des von ihr beſchloſſenen Sa— nierungswerkes gefährden würde. In dem Kabinettsrat am Freitag heban außerdem der Poſtminiſter und der Finanzminiſter über die Strafmaß nahmen Bericht erſtattet, dis ſie gegen diejenigen Beam⸗ ten ergriffen haben, die die Arbeit eingeſtellt haben. Die Re⸗ gierung, ſo heißt es in dem Bericht über den Kabinettsrat, iſt entſchloſſen, das gute und ſtändige Funktionieren der öffent⸗ lichen Betriebe, für die ſie verantwortlich iſt, ſicherzuſtellen. Sie wird keine Kundgebung zulaſſen, die die öffentliche Ord⸗ nung ſtören könnte. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Flandin, hat in dem Kabinettsrat am Freitag begonnen, ſeinen Plan zur Reorganiſation der franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften zu entwickeln. Er wird ſeine Erläuterungen in dem Miniſterrat am Dienstag fort⸗ ſetzen. Der Maler Schulze geſteht den Handgranatenanſchlag Anter den Linden. DRB. Berlin, 13. April. Der Polizeipräſident in Berlin gibt bekannt: i Der Maler Erwin Schulze, der ſich unter dem dringenden Verdacht, den Handgranatenanſchlag Unter den Linden am 21. März 1934 ausgeführt zu haben, ſeit dem 1. April 1934 in Haft befindet, hat die Tat eingeſtanden. Das Geſtändnis be⸗ ſtätigt die in den Berliner Morgenblättern vom 12. April be⸗ kanntgegebene Veröffentlichung, daß die Handgranate aus dem Dachgeſchoß des Hauſes Unter den Linden 75/76 geworfen wor⸗ den iſt. Nähere Einzelheiten können im Intereſſe der weiteren Anterſuchung noch nicht bekanntgegeben werden. Ein Arbeiter wird Millionenerbe. DNB. Luzern, 13. April. Wie aus zuverläſſiger Quelle gemeldet wird, hat ein in Luzern wohnender etwa 40 Jahre alter Teſſiner Arbeiter aus Amerika die Nachricht erhalten, daß ihm ſeine verſtorbene Tante ein Vermögen von drei Millionen Dollar hinterlaſſen habe, d. ſ. etwas über neun Millionen Franken Schweizer Währung. Die Nachricht wurde ihm von der Be⸗ hörde der amerikaniſchen Stadt, in der die Tante wohnte, über⸗ mittelt. Der Arbeiter lebte in dürftigen Verhältniſſen und hat Frau und zwei Kinder. Schneefall in Kopenhagen. DRB. Kopenhagen, 13. April. In den letzten Tagen iſt in Dänemark ein ſtarker Tempe⸗ raturſturz eingetreten. Am Freitag früh ſetzte in Kopenhagen Schneefall ein. r — Separatiſtiſche Abſtimmungspolizei? Zufolge der im Berner„Bund“ veröffentlichten Einzel⸗ geiten der bisher geheimgehaltenen Beſchlüſſe des vom Saarausſchuß des Völkerbundsrats eingeſetzten juriſtiſchen Unterausſchuſſes ſoll ſich die Regierungskommiſſion des Saargebietes dahin ausgeſprochen haben, daß ein milit ä⸗ riſcher Schutz an der Saar für die Abſtimmung, wie ihn Präſident Knox perſönlich verlangt habe, nicht notwendig ſei. Das benötigte Polizei⸗ und Gendarme⸗ riekorps werde, ſo heißt es, auf 2365 Mannſchaften und Unteroffiziere ſowie 25 Offziere geſchätzt, was monatliche Auslagen von drei Millionen franzöſiſche Franken ſowie eine einmalige Auslage von ſechs Millionen franzöſiſchen Franken erfordere. Es iſt wahrſcheinlich, daß die Angaben des Berner„Bundes“ im großen und ganzen zutreffen. War doch ſchon vorher unwiderſprochen aus anderer Quelle bekanntgeworden, daß die Regierungskommiſſion in ihre 8 Geſamtheit den in der deutſchſprachigen Franzoſen⸗ preſſe verfochtenen franzöſiſchen Standpunkt, den ſich auch Knox zu eigen gemacht hatte, keineswegs teilt. Dieſer hatte dahin gelautet,„eine freie und unbeeinflußte Abſtimmung wegen des Nazziterrors könne nur durch die Beſetzung des Saargebietes mit Abſtimmungstruppen garantiert wer⸗ den“. Immer die Richtigkeit der Verlautbarungen des Berner„Bundes“ vorausgeſetzt, bedeutet demnach die Ab⸗ lehnung der von Herrn Knox unterſtützten franzöſiſchen Forderung nach militäriſchem Schutz des Saargebietes durch die Geſamtregierungskommiſſion eine gewiſſe Nie⸗ derlage des franzöſiſchen Standpunktes, die gleichbedeu⸗ tend iſt mit einer von den Völkerbundsorganen ſelbſt aus⸗ geſprochenen Widerlegung der franzöſiſchen Saarpropa⸗ ganda, die wiederholt von einem angeblichen„Nazziterror an der Saar“ ſprach. Aber die Gefahr iſt damit keineswegs gebannt. Wenn nämlich die Angaben des Berner Blattes zutreffen, können ſie nicht anders verſtanden werden, als daß man beabſichtigt, die Polizei⸗ und Gendar⸗ meriekräfte des Saargebietes für die Zeit der Ab⸗ ſtimmung zu erhöhen. Die Stärke des Landjägerkorps beträgt zurzeit 1000 Mann, wozu noch die ſogenannte blaue Polizei“ kommt. Nach Anſicht der überwiegenden Mehrheit der Saarbevölkerung reichen dieſe Polizeikräfte bei weitem aus, um die Ruhe und Ordnung im Saargebiet auch während der Abſtimmungszeit und damit die Freiheit der Abſtimmung zu gewährleiſten. Wozu alſo eine Ver⸗ ſtärkung? Die Antwort auf dieſe gewiß berechtigte Frage dürften verſchiedene, bisher nicht widerlegte Tatſachen und unwi⸗ derſprochene Auslaſſungen über die Abſichten der franzöſi⸗ ſchen Kreiſe der Regierungskommiſſion geben. Man hat in dieſen Kreiſen bereits vorher mit der Möglichkeit der Ab⸗ lehnung der franzöſiſchen Forderung nach Beſetzung des Saargebietes durch internationale Truppen gerechnet, zu⸗ mal man von vornherein die Schwierigkeiten nicht ver⸗ kannte, die darin beſtanden, daß ſich ein neutraler Staat bei der derzeitigen politiſchen Lage in Europa kaum dazu bereitfinden werde, Truppen für dieſen Zweck zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Man hat daher für dieſen Fall ſchon vor geraumer Zeit gewiſſe Vorbereitungen getroffen, die von der deutſprachigen Franzoſenpreſſe angekündigt wurden. Es war nicht von ungefähr, daß dieſe Preſſe ſchon vor Wo⸗ chen immer wieder die Forderung nach Einſtellung„zuver⸗ läſſiger“, d. h. alſo natürlichmarxiſtiſch⸗ſeparati⸗ ſtiſcher Polizeibeamten erhob. Tatſächlich hat ja die Ab⸗ teilung des Innern der Regierungskommiſſion dieſer künſt⸗ lich geſchaffenen Volksabſtimmung eines verſchwindend kleinen, meiſt nicht einmal aus Abſtimmungsberechtigten beſtehenden Klüngels prompt Rechnung getragen und ohne Rückſicht auf die Empörung der Saarbevölkerung eine Anzahl von Emigranten als Polizeibeamte ange⸗ nommen, ſogar in gehobenen Stellungen. So iſt, um nur ein Beiſpiel zu nennen, ein mariſtiſcher, ehemals pre u⸗ ßiſcher Polizeibeamter, dem der Boden in Deutſchland zu heiß geworden war, jetzt Leiter der blauen Polizei. Aber damit nicht genug. Man trägt ſich in gewiſſen Kreiſen der Regierungskommiſſion mit der Abſicht, dies Verfahren in verſtärktem Maße fortzuſetzen und autonomiſtiſche Sturmtrupps als Abſtimmungspolizei zu verwenden. Anders läßt ſich eine Auslaſſung nicht deu⸗ ten, welche die Neue Zürcher Zeitung vor einiger Zeit ſich aus Saarbrücken melden ließ und die wörtlich lautet: „Wie ich aus gut informierter Quelle erfahren habe, be⸗ abſichtigen autonomiſtiſche Kreiſe für den Fall, daß die Re⸗ gierungskommiſſion in Genf die Heranziehung neutraler Polizei⸗ oder Truppenkräfte nicht durchzuſetzen vermag, autonomiſtiſche Schutzkorps aufzuſtellen. Auch die Regie⸗ rungskommiſſion hat dieſe Frage bereits erwogen und glaubt entſprechende Geſuche nicht ablehnen zu können, falls ſie in Genf nicht zum Ziel kommt.“ Dieſe Information wurde zwei Tage ſpäter von einem franzöſiſchen Blatt, dem„Echo de Wiſſembourg“, beſtätigt. Dieſe Zeitung war in der Lage, von der Bildung autono⸗ miſtiſcher Sturmtrupps im Saargebiet zu berichten, von deren zukünftigem Vorhandenſein die Saarregierung be⸗ reits wiſſe. All dieſe Tatſachen laſſen die Annahme berechtigt er⸗ ſcheinen, daß gewiſſe Kreiſe der Regierungskommiſſion, nachdem ihre Forderung nach militäriſchem Schutz aus⸗ ſichtslos wurde, den Verſuch machen werden, auf dem Wege über eine Verſtärkung der ſaarländiſchen Polizei eine ſepa⸗ ratiſtiſch⸗marxiſtiſche Eigenſchaft der Abſtimmungspolizei zu erreichen, und ſo die Abſtimmung ſelbſt in franzöſiſchem Sinne zu beeinfluſſen. Familienzuwachs im Hauſe Goebbels Berlin, 14. April. Frau Magda Goebbels, die Gattin des Reichspropagandaminiſters, wurde Ireitag nachmittag von einem Mädchen entbunden. Gegen die Bildung von EA⸗Einheiten im Saargebiet. Stabschef Röhm hat folgenden Aufruf erlaſſen: „Feinde des neuen Deutſchland verſuchen, unter dem Deck⸗ nantel der Heimathilfe und Vaterlandsliebe im Saargebiet SA⸗Einheiten zu bilden und zur Tätigkeit zu bringen. Da der Führer die politiſchen Richtlinien gegeben hat und jeder Ver⸗ ſuch einer illegalen Betätigung zum Nachteil der deutſchen Sache ausſcheiden muß, bedeutet ein Verſtoß dagegen Angehorſam und Landesverrat. Wer in der geſchichtlichen Schickſalsſtunde des Saarlandes nicht eiſerne Diſziplin halten kann, ſondern den Ein⸗ flüſterungen von bezahlten Spitzeln und gewiſſenloſen Elemen⸗ ten ſein Ohr leiht, iſt ein Verräter an Volk und Heimat und wird als ſolcher nach der Rückgliederung des Saargebietes an das Mutterland in den Reihen der dann zu bildenden SA keine 2 me finden. „ Der Stabschef der SA(gez.) Röhm. Heim und Boden- Jebem jein eigens Haus Deutſche Arbeiter! Deutſche Volksgenoſſen! Die Vorbereitungen, das Amt„Selbſthilfe und Sied- lung“ der NSG„Kraft durch Freude“ in Tätigkeit kreten zu laſſen, ſind nunmehr beendet. l Wir richten an alle deulſchen Volksgenoſſen, die Arbei- ter der Stirn und der Jauſt, deren Abſicht es iſt, ein eige- nes Häuschen zu beſitzen, die Aufforderung, ſich unter An- gabe der genauen Adreſſe an das Amt„Selbſthilfe und Siedlung“ der S6„Araft durch Freude“ zu wenden. Bedingung iſt, daß dieſelben eine kleine Spareinlage be- ſitzen, die die Summe von mindeſtens 700 Reichsmark be· trägt. Unter Ziel iſt, allen ſchaffenden Volksgenoſſen ein eigenes Heim und Anweſen zu ſchaffen, das in 10 vis 12 Jahren ihr Eigentum iſt. Deutſche Arbeiter! Adolf Hitler hat ſich zur Lebens- aufgabe geſetzt, den deutſchen Arbeiter wieder ſeinem Volke zurückzugeben und den lange Jahre hindurch abſeits der Volksgemeinſchaft ſtehenden Blutsgenoſſen wieder einzu- bauen in Staat und Nation. Verſuchen wir im Beſinnen auf die eigene Kraft mitzuwirken an dieſem großen Werk! Vorwärks! auf zur Tat! gez. Jakob Sprenger M. d. R., Gauleiter Heſſen-Naſſau. 8 Willi Becker, M. d. R., Landesobmann der NS30 in Heſſen. Ftanzöſiſche Phantaſien und Talſachen. An alle deutſchen Volksgenoſſen! Das„Amt Selbſthife und Siedlung“ der NSG„Kraft durch Freude“ beabſichtigt, in einem großangelegten Plan den deutſchen Arbeiter wieder mit Grund und Boden zu verwurzeln. Gleichzeitig wollen wir durch eine großzügige Auflockerung der Bautätigkeit die geſamte Wirtſchaft in unſerem Wirtſchaftsgebiet Rhein-Main neu beleben. Grundbedingung iſt, dem deutſchen Arbeiter und allen. die willens ſind, ſich ein eigenes Haus zu ſchaffen, die Mög⸗ lichkeit zu geben, dieſes in 12 Jahren als Eigentum zu be⸗ ſitzen. Jeder deutſche Volksgenoſſe, der auf ſichere Art und Weiſe ſein Geld anlegen will, hat Gelegenheit, dieſes nun⸗ mehr zu tun. Das Geld iſt am ſicherſten bei dem kleinen Manne, der ſeiner Verpflichtung und Abtragung korrekt und pünktlich nachkommt. Dieſes iſt der deutſche Arbeiter und Angeſtellte. Wir richten an alle, die erſte Hypotheken auf ſolche Siedlungshäuſer anlegen wollen, die Aufforderung, unter Angabe der Höhe des Betrags ſich an das Amt„Selbſt⸗ hilfe und Siedlung“ der NSG„Kraft durch Freude Heſſen-Naſſau, Frankfurt a. M., Bürgerſtraße 69—77, zu wenden. Heil Hitler! gez. Jakob Sprenger, M. d. R., Gauleiter Heſſen⸗Naſſau. gez. Willi Becker, M. d. R., Landesobmann der NSBO in Heſſen. Wer hat Grund zur Beunruhigung? DNB. Berlin, 13. April. „Matin“ und„Echo de Paris“ berichten aufgrund von Informationen aus angeblich„ſicherer Quelle aus Straßburg“, daß in der Pfalz und in der Rheinprovinz gegenwärtig Vor⸗ bereitungen getroffen würden, um längs der Saargrenze Hitler⸗ verbände aufmarſchieren zu laſſen für den Fall, daß in Paris oder im übrigen Frankreich Unruhen ausbrechen ſollten. Die SA-⸗Abteilungen hätten, erklärt das„Echo de Paris“, Anwei⸗ ſung erhalten, in dieſem Falle ſofort ins Saargebiet einzurücken. Es handele ſich vor allem„um die braunen Regimenter Nr. 69, 245, 246 und 258 aus Trier und Birkenfeld. Aus der Pfalz würden ſich die braunen Regimenter 17, 18, 22 und 23 in Marſch ſetzen. Hierzu iſt zu ſagen: Es handelt ſich bei dieſer Falſchmeldung um den Verſuch einer gefährlichen Brunnen ver⸗ giftung, nur geeignet, im franzöſiſchen Volle falſche Auf⸗ faſſungen über die Gefühle des deutſchen Volles gegenüber Frankreich hervorzurufen. In Deutſchland denkt kein Menſch daran, aus den Schwierigkeiten eines fremden Nachbarvolkes irgendwelchen Nutzen ziehen zu können oder ziehen zu wollen trotz gewiſſer Erfahrungen, die Deutſchland ſeinerſeits in ähn⸗ licher Situation hat machen müſſen. Das deutſche Volk iſt gegenüber dem der Auffaſſung, daß nicht Schwierigkeiten, ſon⸗ dern nur geſunde Verhällniſſe beim Nachbarn dem eigenen Lande von Nutzen ſein können. Gegenüber der vorſtehenden Phantaſiemeldung ſei noch⸗ mals auf nachſtehende franzöſiſche Tatſachenmeldung hingewieſen, die ihrerſeits ſehr viel eher geeignet ſein könnte, in Deutſchland Beunruhigung hervorzurufen: Nach einer Meldung des„Matin“ aus Straßburg ſind weitere Feſtungsanlagen an der franzöſiſchen Oſtgrenze mit Mannſchaften belegt worden. In die Kaſematten von Neun⸗ hofen, Lembach, Drachenbronn, Rödern, ſowie Großhatten ſeien die Beſatzungen eingerückt. In der Gegend von Neunhofen (3 Kilometer von der pfälziſchen Grenze) ſei die Feſtungsbeleg⸗ e durch weiter zurückliegende Reſervegarniſonen verſtärkt worden. Großer Erfolg des Neichsberufsweitkampfes Eine Anterredung mit Obergebiets führer Axmann über die Bedeutung des Wettkampfes. DNB. Berlin, 13. April. Obergebietsführer Axmann, Leiter des Sozialamtes der Reichsjugendführung, Schöpfer und Organiſator des Reichs— berufswettkampfes, gewährte einem Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Anterredung, in der er ſich eingehend über Vorbereitung, Durchführung und Erfolg des Reichsberufs⸗ wettkampfes äußerte. Die Hitlerjugend, erklärte Obergebietsführer Axmann, hat ſich in der vergangenen Zeit dem politiſchen Kampfe widmen müſſen in der richtigen Aeberzeugung, daß die berufliche Höchſt— leiſtung nichts gilt, wenn das politiſche Schickſal der Nation entſchieden wird. Es war außerdem eine Folge des wirtſchaft— lichen Zerfalls, daß die Zugend auf den Wert der Berufs- erziehung verzichten mußte und nur die Frage nach dem augen— blicklichen Lebensunterhalt anerkennen konnte. So trat allmählich ein Mangel an guten Facharbeitern ein, und ein ungeheures Heer von ungelernten Arbeitern zog in die Betriebe. Am den deutſchen Jungarbeiter aus dieſer Entwicklung wieder heraus— zureißen, galt es, durch eine ganz große Aktion den Wert der Facharbeiterausbildung in den Vordergrund zu rücken. Der Reichsberufswettkampf iſt aber nicht nur eine fachliche, ſondern auch eine politiſche Angelegenheit. In der von der OZ. über⸗ nommenen Gewerkſchaftsjugend gibt es noch manche, die noch immer in der marxiſtiſchen Weltanſchauung gefangen ſind. Dieſe können nur überzeugt werden durch fachliche Berufsarbeit, die in der Hitlerjugend geleiſtet wird. Obergebietsführer Axmann äußerte ſich dann über die Durchführung des Reichsberufswettkampfes ſelbſt und teilte mit, daß ſich rund 1,2 Millionen Jungarbeiter und Jungarbeiterinnen an den Reichsberufswettkämpfen beteiligt haben. Weit über 100 000 Mitarbeiter haben ſich im ganzen Reich in den Dienſt des Wettkampfes geſtellt, um in den Prüfungs- und Ehren— ausſchüſſen mitzuwirken. In Anbetracht der kurzen Vorberei— tungszeit ſind unſere Erwartungen, betonte Obergebietsführer Axmann mit Nachdruck, ſowohl hinſichtlich der Beteiligung wie auch der gezeigten Leiſtungen, weit übertroffen worden. Aus allen Teilen des Reiches liegen Meldungen vor, die beſagen, daß der Reichsberufswettkampf überall vorbildlich und unter großer Anteilnahme der Geſamtbevölkerung durchgeführt wurde. Die ſtärkſte Beteiligung haben bisher die Metallarbeiter aufzuweiſen. Es folgen die kaufmänniſchen Angeſtellten, die Holzarbeiter und die Graphiker. In der ganzen werktätigen Jugend haben wir durch dieſen Wettkampf die Liebe zum Beruf wieder geweckt und die Jugend auch veranlaßt, ſich in Zukunft der zuſätzlichen Berufsſchulung zu unterziehen. i Der neue Mercedesrennwagen verunglückt. DNB. Köln, 13. April. Der neue Mercedesrennwagen, der zuſammen mit der Neukonſtruktion Dr. Porſches Deutſchlands Intereſſen auf ausländiſchen Konkurrenzen vertreten ſollte, wurde nach er— folgreichen Probefahrten, die am Donnerstag auf dem Nür⸗ burgring abgehalten wurden, am Nachmittag bei einigen ſchnel— len Runden des bekannten Weltrekordfahrers Ernſt Henne in einer Kurve zwiſchen Breitſcheid und der Stelle Bergwerk des Nürburgringes plötzlich aus der Bahn und in hohem Bogen über einen Zaun geſchleudert. Henne wurde herausge- ſchleudert und flog kopfüber in einen Bach. Der Wagen riß Ran Sturz noch einen Baum um und blieb dann beſchädigt iegen Die Anfallſtelle befindet ſich hinter der Adenauer Einfahrt zum Nürburgring hinter der erſten ſteilen und ſcharfen Rechts— kurve. An dieſer Stelle war die Strecke wegen Bauarbeiten mittels zweier großer Schlackenſteine halbſeitig geſperrt. Hier fuhr der Wagen, wie ergänzend gemeldet wird, mit hoher Ge— ſchwindigkeit über die Böſchung und ſtürzte durch Bäume und Gebüſch etwa 15 Meter tief auf eine ſumpfige Wieſe. Aerzt⸗ liche Hilfe war ſofort zur Stelle. Henne hat neben einer leich⸗ ten Gehirnerſchütterung nur Hautabſchürfungen und eine kleine Verletzung an der Ferſe erlitten. Er war ſchon nach einer Stunde bei vollem Bewußtſein und hofft, bald wieder tranieren zu können. Die Beſchädigungen des Rennwagens ſind nicht erheblich, e Volkstag der Inneren Miſſion Am kommenden Sonntag, den 15. April, veranſtal⸗ tet die Innere Miſſion der Deutſchen Evangeliſchen Kirche ihren erſten Volkstag. Zahlloſe Helfer und Helferinnen, nicht zuletzt die evangeliſche Jugend, werden für das große Werk chriſtlicher Nächſtenliebe ſammeln, für die hübſcher Bernſteinſchmuck gegeben wird. Dieſer Sonntag der „Barmherzigkeit des Herrn“ ſoll ein leuchtender Tatbeweis deutſcher Frömmigkeit und Volksverbundenheit ſein, ein Volkstag im beſten Sinne des Wortes, der dem Liebeswerk der Inneren Miſſion neue Wirkungsmöglichkeiten geben ſoll. Reichspräſident von Hindenburg, Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick und Reichsarbeitsminiſter Seldte haben dem Volkstag Geleitworte gewidmet. Die wenigſten Volksgenoſſen machen ſich einen Begriff, zu welchem gewaltigen Organismus die Innere Miſſion in Deutſchland in den hundert Jahren ihres Beſtehens ange⸗ wachſen iſt. Sie umfaßt heute 1197 Heil- und Pflegeanſtal⸗ ten, 987 Alters⸗ und Siechenheime, 412 Schulungsſtätten, 4528 Pflegeanſtalten und 3315 Kindergärten, Horte und ähnliches. Dieſer große Organismus deutſchen Volkslebens, geleitet von dem von Wichern ſelbſt gegründeten Zentral⸗ ausſchuß, hat ſich mit freudiger Entſchloſſenheit der Füh⸗ rung des Nationalſozialismus unterſtellt, weil im neuen Deutſchland wie nie zuvor aller Volksnot zu Leibe gerückt wird. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß in dieſem Hilfswerk, dem über 75 000 Berufskräfte und Hunderttauſende von freiwilligen Helfern zur Verfügung ſtehen, der zeitgebun⸗ dene Kampf der Kirche um neue Formen und neuen In⸗ halt keine Stätte findet; wo alle Kräfte angeſpannt werden müſſen, um den Aermſten und Elendeſten zu helfen, iſt keine Zeit für dogmatiſche und kirchenpolitiſche Ausein⸗ anderſetzungen. Die Innere Miſſion iſt der Kampforden der evangeliſchen Kirche. Ihr furchtbarer Gegner, mit dem ſie auf tauſend Schlachtfeldern ringt, heißt Not! Die Innere Miſſion iſt die Nachfolgerin ſener alten Ritter⸗ orden, die mit dem Schwert in der Hand Hoſpitäler grün⸗ deten und die Armen und Ausſätzigen pflegten. Sie be⸗ gnügt ſich nicht, die Gemeinde der Frommen zu erbauen. Sie ſucht den Zweifler und ringt um den Läſterer, opfert ſich für den Abtrünnigen und betet für den Verfolger. Die Innere Miſſion geht zu den Kranken und Elenden, den Alten und Einſamen, den Seefahrenden und Reiſenden. Sie bringt Troſt und hilfreiche Tat den Siechen und pflanzt das Siegespanier des Glaubens in Menſchenleben auf, die harte Liebloſigkeit längſt als verloren anſieht. Für die Innere Miſſion gibt es nichts Ausſichtsloſes, nichts Unmögliches! Alle Dinge ſind ihr möglich: weil ſie glaubt. Darum iſt ſie echt deutſch! 5 . ge. die m. pate Volg Hinzul Veran norm die hl wenn Perbi dem b * 2 2 luft gliedel hingen Bett. 9 ſtele; der Obn von Fah um 8 der m 80 2 Verhin 8 lich die 4 ann n Anmeld Wache N33 4 der Ne gehör fiat. hat die ſuchen, in Nech K 2 Oech. und Ri 0 der Da bei diet ganzen De Gaubetr ein wir bringen n und bei Heil i Ne9 Die Atem lithe An nehmen. 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Amtswalter, Lehrerſchaft und Gemeinderäte Am kommenden Sonntag, den 15. April, ſpricht in der Turnhalle in Rimbach nachmittags um 3 Uhr der Gau— ſchulungsleiter Pg. Prof. Werner in einer großen Kundgebung. Alle Amtswalter(auch der Gliederungen der Partei), alle Lehrer und Gemeinderäte ſind zur Teilnahme verpflichtet. Abfahrt per Rad um 12,30 Uhr ab Kapellchen. Diejenigen, die mit der Bahn fahren, wollen ſich ſo einrichten, daß ſie ſpäteſtens um 2,30 Uhr in der Turnhalle eingetroffen ſind. Vollzählige Teilnahme iſt Pflicht! Heil Hitler! Achtung! Vereinsführer! Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß alle Vereine ohne Ausnahme, ſobald ſie Veranſtaltungen anſetzen wollen, die aus dem Rahmen ihres normalen Vereinsbetriebs fallen, ſei es nun eine Veranſtaltung, die politiſche oder kulturelle Tendenz hat, dies nur tun können, wenn ſie ſich rechtzeitig mit der Ortsgruppenleitung in Verbindung geſetzt haben und die Genehmigung derſelben zu dem vorgeſehenen Termin erfolgt. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: J. V.: gez. Schweigert. a Das große Filmwerk der NSKOV.„Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.—7. Mai im Central⸗Film⸗Palaſt. Die Mit⸗ glieder der PO. und Unterformationen ſeien darauf frühzeitig hingewieſen. * Betr. Durchführung des 1. Mai 1934. Am Montag abend um 7 Uhr haben auf der Geſchäfts— ſtelle zu erſcheinen zur Unterrichtung und Beſprechung: der NSBO.⸗Obmann und Propagandaleiter, der NSKOV.⸗ Obmann, der NS.⸗Bauernſchaftsführer, die Führerinnen von BDM. und NS.⸗Frauenſchaft, BDM. und der HJ. Führer und Jungvolk-Führer; f um 8 Uhr: der Ortschef des Viernheimer Handwerks und der NS.⸗Hago; um 8,30 Uhr: ſämtliche Vereinsführer. Die Eingeladenen haben pünktlich zu erſcheinen. Im Verhinderungsfalle ein Stellvertreter. Entſchuldigungen gibt es nicht. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Die Mitgliedſchaft zum Opferring der NSDAP. kann noch bis 20. April vom 1. 4. 34 ab erworben werden. Anmeldungen während der Geſchäftsſtunden auf der Partei⸗ Geſchäftsſtelle und ſchriftlich an den Kaſſenwart. * NS. und ODeutſche Arbeitsfront. Am Sonntag, den 13. Mai ds. Is. findet ein Ausflug der NSBO.⸗ und DA F.⸗Mitglieder nebſt Familien aſn⸗ gehörigen in das ſchöne Neckartal mit Ziel Neckarſteinach ſtatt. Gaubetriebszellenobmann Pg. Willi Becker, M. d. R. hat die Zuſage gegeben, uns anläßlich des Ausfluges zu be⸗ ſuchen, und wird an dieſem Tage im Laufe des Vormittags in Neckarſteinach eintreffen. Die Abfahrt des Geſellſchaftszuges erfolgt ab Viernheim OCG. und beträgt der Preis ca. RM. 1.60 für die Hin⸗ und Rückfahrt. Ruckſackverpflegung. Ich erwarte, daß ſich die Kameraden der NSBO. und der DAF. nach Möglichkeit mit ihren Familienangehörigen bei dieſem gemeinſamen Ausflug, an dem die Kameraden des ganzen Kreiſes Heppenheim teilnehmen, beteiligen. Der Ausflug in unſer ſchönes Neckartal, bei dem unſer Gaubetriebszellenobmann Pg. W. Becker M. d. R. anweſend ſein wird, wird für alle, die ſich beteiligen, genußreiche Stunden bringen und ein unvergeßliches Erlebnis ſein. Anmeldung zur Teilnahme in der Dienſtſtelle der NS BO und bei alln Amtswaltern und Kaſſierer der DAF. 5 Heil Hitler! Preſſe⸗ und Propagandawart der NSBO. * NS Bd. ⸗Amtswalter. Die am kommenden Sonntag, den 15. 4. 34 feſtgeſetzte Amtswalterſitzung in Birkenau fällt aus. Dafür haben ſämt⸗ liche Amtswalter an dem Schulungstag in Rimbach teilzu⸗ nehmen. Erſcheinen iſt Pflicht. Abfahrt per Fahrrad nachm. 1 Uhr am Kapellchen, Weinheimerweg. Heil Hitler! Preſſe und Propagandawart der NSBO. * Die Arbeitsfrontabzeichen ſind eingetroffen und ſind zum Preis von RM.—.20 in der Dienſtſtelle der NS BO. ſowie bei ſämtlichen Amtswaltern und Kaſſier der DAF. erhältlich. * NS. Kriegsopfer⸗Verſorgung. Am Sonntag, 15. April, nachm. 3.30 Uhr, findet bei Kamerad Mandel(Gaſthaus„Deutſcher Kaiſer“ am OEG. Bahnhof) unſere Mitgliederverſammlung ſtatt. Das Erſcheinen aller Kameraden und Kameradenfrauen wird hier— mit zur Pflicht gemacht wegen der ſehr wichtigen Tages⸗ ordnung. 1 gez. Seelinger. Reichs luftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim Die Bundesabzeichen des R. L. B. ſind neu eingetroffen und ſind bei unſerem Kaſſewart Krug, Uhrmachermeiſter, er⸗ hältlich.— Gleichzeitig bitten wir unſere Mitglieder, ſoweit möglich, die Bundeszeitung„Die Sirene“ zu abonnieren. Die Mitgliederſperre iſt aufgehoben und können Neu⸗ anmeldungen bei den Amtsträgern des R. L. B. jederzeit ge⸗ tätigt werden. Heil Hitler! Der Geſchäftsführer. B. O. M. Der am Sonntag, den 15. ds. Mts., angeſetzte Ausflug fällt aus. Lokale Nachrichten. Viernheim, den 14. April 1934. Denkſpruch Wir pflegen und wir ſtreuen Den Samen auf das Feld, Doch Wachſen und Gedeihen Das liegt in Gottes Hand. Ein Schritt ins Leben. Tauſenden von deutſchen Kindern(in unſerer Gemeinde 300) ſteht nun wieder eine große Veränderung bevor, der erſte bedeu— tungsvolle Schritt ins Leben, in die Schule. Bisher mußte das Kind Vater und Mutter gehorchen; ſie bildeten ſeine einzige Au— torität, in denen ſich die Liebe mit der Strenge paarte; nun iſt noch eine weitere ſtrengere Autorität da— der Lehrer— die Lehrerin. Bisher waren Gehorſam und Spiel des Kindes Pflichten, nun hat es auch allerlei andere Pflichten zu er⸗ füllen. Seine Gedanken ſind hierhin und dorthin geſchweift, ſie nahmen an Vorſtellungen auf, was ſich ihnen bot. Mit der Schule, in der die Schulung des Geiſtes beginnt, muß das aufhören; denn ein Menſch, der im ſpäteren Leben auch ſchnell von einem zum anderen eilt, nichts vertieft, bleibt immer ein unentwickeltes Kind. In der Schule werden die kleinen unruhigen Glieder gezwungen, ſtill zu halten, nicht wie bisher, ſolange es ihnen gefällt, ſondern ſolange der Unterricht dauert. Und in dem— ſelben Maße wird das kleine Gehirn angeleitet, die Gedanken auf den Unterricht, auf einen beſtimmten Punkt zu konzen⸗ trieren. Aufgabe der Schule iſt es auch, die anderen Gaben des Geiſtes zu entwickeln. Es muß alſo auch auf den Willen und das Gemüt der Kinder eingewirkt werden. Die Kleinen ſind meiſt zum erſten Male allein— in fremder Umgebung— vom Elternhauſe getrennt, und das zu überwinden wird manchem erſt ſchwer. Zum erſten Male auf ſich ſelbſt angewieſen, ſollen nun die kleinen Sechsjährigen für ſich ſelber einſtehen, es lernen, in Gemeinſchaft mit gleichalterigen Kindern, keinen Tyrannen zu ſpielen, wie etwa daheim unter den Geſchwiſtern. Sie ſollen lernen, daß ſie alle gleich ſind, daß nicht Rang und Stand, nicht Ver⸗ mögen der Eltern, nicht der eigene kleine hübſche Menſch und der zierliche Anzug den Ausſchlag geben für ſeine Be— liebtheit oder Unbeliebtheit, ſondern daß allein Fleiß und Unfleiß, gutes und ſchlechtes Betragen entſcheiden. Da iſt oft der kleine Großſprecher, der immer der erſte war, der letzte geworden, während ſein Spielkamerad mit den geflickten Höschen den erſten Platz bekam. Und nicht mit dem Schluß des Unterrichts enden die Schulpflichten. Auch daheim ſoll der kleine Geiſt eine oder zwei Stunden zunächſt ſich mit den Schulaufgaben beſchäfti⸗ gen. Kein Lehrer iſt da, kein verſchloſſenes Klaſſenzimmer, aber das„Muß“ iſt da— die Pflicht. Das Kind lernt alſo hier, in gewohnter Umgebung, daß es eine ſtrenge Pflicht gibt, die erfüllt werden muß, wenn ſpäter Spiel und Umher⸗ ſpringen es wieder erfreuen ſoll. Glücklich der Menſch, der als Kind ſchon froh und ohne zu zaudern ſeine Schulpflichten erfüllte. Aus den Schulpflichten, erwachſen mit der Zeit die Berufs⸗ und Lebenspflichten, die, ach ſo ungleich ſchwerer zu erfüllen ſind als jene, und deren Erfüllung erſt den Menſchen zum Menſchen macht, die ihm nicht nur ſeinen Lebenserwerb, ſondern auch die Anerkennung der Welt, die Liebe der Seinen ſichern. Nur in einem geſunden Körper kann der Geiſt ſich ge⸗ ſund und kräftig entfalten. Wie ſo manche Mutter ſieht ihr gehütetes Kind im Geiſte den Anforderungen der Schule, des Schulweges erliegen. Aber— ſiehe da— nichts von dieſen Befürchtungen trifft ein; im Gegenteil, gar oft, meiſtens ſogar härtet der tägliche Schulweg den Körper wunderbar ab gegen die Witterungseinflüſſe. Die in neuerer Zeit wieder mit ſo großer Vorliebe gepflegten Spiele im Freien, Turnen, Spaziergänge bilden ein wohltätiges Gegengewicht gegen den Aufenthalt im Schul- und Lernzimmer. Immerhin aber voll⸗ zieht ſich der Uebergang vom Kinde zum Schüler, zur Schülerin nicht ſtets ohne Zwiſchenfälle. Deshalb muß ein ſorgſam ge⸗ regeltes Leben daheim ihn erleichtern. Vor allen Dingen brauchen die Schulkinder genügend Schlaf. Kein Stärkungs⸗ mittel irgendwelcher Art, keine Erholungsreiſe können ein⸗ bringen, was am Schlaf der Schulkinder geſündigt wird. Früh zu Bett und früh wieder auf, das iſt ein Hauptgebot, wenn die Schule gehörig ausgenutzt werden und der Körper wachſen und kräftig bleiben ſoll. * Todesfälle. Von ſchwerem Leid betroffen wurde die Familie des Maurermeiſters Gg. Ferdinand Sax, Luiſenſtr. 2. Heute Nacht ſtarb nach kurzer Krankheit, an den Folgen einer Grippeerkrankung Fräulein Sophie Sax im blühen⸗ den Alter von 20 Jahren. Den Angehörigen wendet ſich ob des ſchmerzlichen Verluſtes allſeitige herzliche Teilnahme zu.— Im Krankenhaus in Heidelberg ſtarb heute Nacht nach längerer Krankheit die Ehefrau von Jakob Bugert, Goetheſtr. 7, Frau Suſanna Bugert geb. Bauer. Verſtorbene erreichte ein Alter von 56 Jahren. Die Gottesdienſtordnung der kath. Gemeinde erfährt ab morgen inſofern eine Aenderung, als die hl. Meſſen Sonntags wie auch an den Werktagen eine halbe Stunde früher gelegt ſind. Schulgottesdienſt. Das Biſchöfliche Ordinariat teilt mit, daß beim Beginn des neuen Schuljahres am nächſten Dienstag ein Schulgottesdienſt, wie es früher ſchon an manchen Orten üblich war, ſtattfinden ſoll. An dieſem Gottesdienſt ſollen alle Schulkinder teilnehmen. Die eidliche Verpflichtung und Dienſtanweiſung unſeres Herrn Bürgermeiſters Bechtel durch das Kreisamt Heppenheim findet am Mittwoch, den 18. April, nachmittags 5 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes ſtatt. Aus der Schule. Lehrerin Frl. Huſſler, die mehrere Jahre hier ſegensreich wirkte, wurde nach Waldmichelbach i. O. verſetzt. An ihre Stelle tritt ein auswärtiger, verheirateter Lehrer. Weitere Verſetzungen ſtehen bevor. Die In den Ruheſtand verſetzt. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 wird laut Bekanntmachung des Perſonal⸗ amtes in der„H. Lztg.“, Herr Ober forſtmeiſter Ed. Groos auf ſeinen Antrag unter Anerkennung der dem Staat geleiſteten treuen Dienſte und des im nationalen In- tereſſe bekundeten Opferſinnes in den Ruheſtand verſetzt. Aufruf. Anläßlich des Schadenfeuers, von dem einer unſerer Mitbürger betroffen wurde, erläßt die Bürgermeiſterei und die Bauernſchaft einen Aufruf um Unterſtützung des Geſchädigten. Wir erhalten hierzu noch nachſtehende Mahnung: „Eindringlich richten wir bei dieſer Gelegenheit an die Ein⸗ wohnerſchaft den Appell, aus dieſem Brandunglück die ent— ſprechenden Lehren zu ziehen. Gerne hilft die Allgemeinheit einem in Not geratenen Volksgenoſſen, Vorausſetzung aber iſt und bleibt, daß dies unverſchuldeterweiſe erfolgte und er ſeinen Teil dazu beigetragen hat, um nach menſchlichem Ermeſſen Unglücke zu verhüten. Der nationalſozialiſtiſche Staat erwartet, daß jeder Einzelne auch hierin ſeine Pflicht erfüllt.“ * Hoferſpiel des Turnvereins. Alle Perſonen, die an dem Hoferſpiel beteiligt ſind ſowie alle Pferdebeſitzer bezw. deren Angehörigen, die noch Luſt haben, ſich als Reiter zu beteiligen, machen wir auf die Bekanntmachung des Turn— vereins unterm Vereinsanzeiger aufmerkſam. Aerztlicher Sonntagsdienſt. In Verhinderung des Hausarztes verſieht am morgigen Sonntag Herr Dr. Günther, den ärztlichen Sonntagsdienſt. Die Verſteigerung von Eichen⸗ und Buchen⸗Nutz⸗ holz des hieſigen Forſtamtes findet am Montag, den 16. April 1934, vorm. 8.30 Uhr beginnend im Gaſthaus„Zum Deutſchen Kaiſer“ ſtatt. Intereſſenten ſeien darauf hingewieſen. Gottesbienſtoroͤnung der kalholijchen Gemeinde Viernheim 2. Sonntag nach Oſtern Apoſtel⸗ Kirche: 108 5 5 1. 1 1905 2 r: 2. hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt; 2 Uhr: Andacht; darauf Verſammlung des chriſt— lichen Müttervereins. 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jung⸗ frauen⸗Kongregation bei den Engl. Fräulein, dabei auch Anmeldung der an Oſtern aus der Schule Entlaſſenen. Marien⸗ Kirche: 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: ½7 Uhr beſt. Amt für Karl Jakob Beyer, Vater Jakob Beyer. 3/7 Uhr beſt. Amt für Gg. Valt. Hoock 2., Kinder Ernſt, Eliſabeth geehel. Adler, Schweſter Firmiana und Anver⸗ wandte. Dienstag: ½¼7 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. verſtorbene Sophie Sax. Mittwoch: ½¼7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Neff, beide Söhne fe Krieger Martin, Peter, Tante Magd. geb. Hönig, beiderſeitige Großeltern. 37 Uhr beſt. Amt für Adam Winkenbach, Ehefrau Marg. geb. Lahres, Tochter Magd. geehel. Krug, Schwiegerſohn Joh. Seib. Donnerstag: ½¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Heinrich Wohlfahrt. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Haas, Ehefrau Kath. geb. Neff, beide Eltern und Geſchwiſter und Schwiegerſohn Heinrich Schmitt Freitag: ½7 Uhr beſt. Amt für Friedrich Weidner 1., Großeltern, Eltern und Geſchwiſter. gel Uhr geſt. hl. Meſſe für Hochw. Herrn Pfarrer Mich. eller. 37 Uhr beſt. Amt für Kath. Stumpf geb. Bildſtein, Söhne Andreas und Johannes, beiderſeitige Großeltern und An⸗ gehörige. Samstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Stefan Adler, Ehefrau Anna Maria geb. Bauer und Kinder.“ ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der hl. Brigitta und des hl. Antonius. 37 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Englert geb. Wun⸗ derle und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um ¼7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion für das Männer-Apoſtolat und für das 6. Schuljahr, die Kinder der H. Lehrer Lipp und Mandel und der Frl. König und Eckert. Die Mädchen beichten Freitag um 6 Uhr. die Knaben Samstag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 15. April. Miſerikordias Domini. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 16. April und Donnerstag, den 19. April Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Mittwoch, den 18. April Abends 8 Uhr: Frauenabend Donnerstag, den 19. April. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Buben. Bei der im Gange befindlichen Hausſammlung für die Werke der Inneren Miſſion wird um eine Liebesgabe herzlichſt gebeten. Seelenamt für ledig —— —— ä— —— ͤ—-—-¼t—————— ———. ——. 7 T e eee eee 5———— 1— 1 7 7 N 7 5* 580 0* * 7 8 Billigeres Telefon Ermäßigung der Grundgebühren für Anſchlüſſe. Die Nachrichtenſtelle des Reichspoſtminiſteriums teilt mit: Das große, von der Reichsregierung verfolgte Ziel, alle Volksgenoſſen wieder in Brot und Arbeit zu bringen, iſt auch für die Neugeſtaltung des Tarifweſens der Deutſchen Reichs⸗ poſt richtunggebend und weiſt den Weg zu einer Angleichung der Fernſprechtarife an den Vorkriegsſtand, ſoweit das nach der eigenwirtſchaftlichen Lage der Deutſchen Reichspoſt mög⸗ lich iſt. Den erſten Schritt auf dieſem Wege bildete der Verzicht auf den ſogenannten Apparatebei⸗ trag, der bis zum Juni 1933 in Höhe von 50 Mark für alle neuen Fernſprechanſchlüſſe erhoben wurde. Der Wegfall des Apparatebeitrags brachte erfreulichen Erfolg, daß der Rückgang der Fernſprechanſchlüſſe, der in den vorhergehenden Jahren bereits eine Viertel Million erreicht hatte, zum Stillſtand gebracht werden konnte. Das weitere Ziel bildet jetzt die Wiedergewinnung der verlorengegangenen An⸗ ſchlüſſe und die Ausbreitung des Fernſprechers in immer weitere Kreiſe. Zu dieſem Zweck werden vom 1. Mai an die Grundgebühren im Durchſchnitt faſt um ein Viertel geſenkt, womit ein alter Wunſch vieler Teilnehmer aus dem Mittelſtand, dem Kleingewerbe und Kleinhandel erfüllt wird. Die Grundgebühren werden ermäßigt in Ortsnetzen mit 51 bis 100 Hauptanſchlüſſen von 4 Mark auf 3.50 Mark, bis 200 Hauptanſchlüſſen von 5 Mark auf 4 Mark, bis 500 Hauptanſchlüſſen von 6 Mark bis 4.50 Mark, bis 1000 Haupt⸗ anſchlüſſen von 6.50 bis 5 Mark, bis 5000 Hauptanſchlüſſen von 7 Mark auf 5.50 Mark, bis 10000 Hauptanſchlüſſen pon 7.50 Mark auf 5.50 Mark, über 10 000 Hauptanſchlüſſen von 8 Mark auf 6 Mark. 5 Mit dieſer Gebührenermäßigung wird erreicht, daß über die Hälfte aller Wenigſprecher an Grundgebühren und Ge⸗ ſprächsgebühren weniger zu zahlen haben, als vor dem Kriege. Die Deutſche Reichspoſt hofft, daß durch eine regere Inanſpruchnahme des Fernſprechers und durch die Gewinnung neuer Teilnehmer ein Teil dieſes Gebühren⸗ ausfalls wieder ausgeglichen wird. Neue Bürgermeiſter Im Kreis Bensheim: Chr. Becht in Hähnlein, Adam Neumann in Klein⸗Hauſen, Andreas Meyer in Schannenbach, Nikolaus Bauer in Schlierbach; im Kreis Friedberg: Hermann Melchior in Aſſenheim, Karl Faber 1. in Dornheim, Karl E. H. Franke in Dortelweil, H. Flach in Groß⸗Karben, Ph. Beck 2. in Klein⸗Karben, Rudolf Harth in Ober⸗Erlenbach, Konrad Hildebrand 16. in Nieder⸗Weiſel, Wilhelm Heinrich Diefenbach in Ober⸗ Florſtadt, G. Julius Ratheinhäuſer in Ober-Rosbach. Beſtellt wurden: Ludwig Lieberknecht zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter in Reiſen, Wilhelm Schweikart zum kom⸗ miſſariſchen Bürgermeiſter von Auerboch. Aus Naß und Jern Erbgeſundheitsgerichte in heſſen. Darmſtadt. Nach der 3. Verordnung zur Ausführung des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes vom 7. April 1934 werden Erbgeſundheitsgerichte errichtet: 1. bei dem Amtsgericht in Darmſtadt für den Bezirk des Landgerichts in Darmſtadt mit Ausnahme der Amtsgerichtsbezirke Offenbach, Dieburg, Groß-Gerau, Groß⸗Umſtadt, Langen und Seligenſtadt; 2. bei dem Amts⸗ gericht in Offenbach für die Bezirke der Amtsgerichte Offenbach, Dieburg, Groß-Gerau, Groß-Umſtadt, Langen und Seligenſtadt; 3. bei dem Amtsgericht in Gießen für den Bezirk des Landgerichts in Gießen; 4. bei dem Amts- gericht in Worms für den Bezirk des Landgerichts in Mainz. Durch dieſe Aenderung in der Einrichtung der Erbgeſundheitsgerichte wird die Zuſtändigkeit für die be— reits anhängig gewordenen Sachen durch das bisher zu— ſtändige Erbgeſundheitsgericht nicht berührt. Darmſtädter Frühjahrspferdemarkt 1934. Darmſtadt. Am 23. Oſtermond(April) 1934 findet der traditionelle Frühjahrspferde- und Fohlenmarkt in Darm⸗ ſtadt ſtatt. Die Veranſtaltung, die ſeit Jahren von allen Pferdezüchtern und Pferdefreunden von nah und fern be— ſucht wird, gelangt als gemeinſame Veranſtaltung des Landespferdezuchtvereins und der Landesbauernſchafk Heſ— ſen⸗Naſſau zur Durchführung. Mit dem Markt iſt wieder⸗ um eine Prämiierung von Stuten und Fohlen verbunden. * * Frankfurt a. Mm.(Ein Bauunfall vor Ge⸗ richt.) Bei den Ueberbrückungsarbeiten des Liederbaches in der Nähe von Unterliederbach ſollten T-Träger gelegt werden. Acht Mann waren damit beſchäftigt mit einem Bock nebſt Kran die Träger auf die Mauerung niederzu⸗ laſſen. Hierbei kam der Bock ins Rutſchen und zerſchmet⸗ terte dem Arbeiter Anton Beſt den Schädel, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. Gegen den die Aufſicht führenden Arbeiter Johann G. wurde Anklage wegen fahrläſſiger Tötung erhoben. Das Schöffengericht ſprach den Ange⸗ klagten frei, denn der Beſchuldigte hatte nicht nur die Auf⸗ ſicht über die Arbeiten, ſondern mußte ſelbſt mitſchaffen. Hierdurch konnte er die Aufſicht nicht ſo führen, wie es wünſchenswert war. * Frankfurt a. M.(Schwerer Einbruch in ein Lebensmittelgeſchäft.) In der Nacht wurde ein ſchwerer Einbruch in ein Lebensmittelgeſchäft in Bok⸗ kenheim verübt. Die Diebe entfernten erſt einen Gitter⸗ ſtab vom Kellerfenſter, ſtiegen dann in den Keller ein, er⸗ brachen die Türen nach dem Laden und beraubten hier zwei Geſchäftskaſſen. Das darin befindliche Geld nahmen ſie an ſich. Dann aber hauſten ſie in dem Laden wie die Wilden. Sie zerſchlugen faſt alle Eier, die ſie finden konn⸗ ten, auch ſtopften ſie die beraubten Ladentaſſen ois zum Ueberlaufen mit entzwei geſchlagenen Eiern voll. Sie ſtah⸗ len ferner zahlreiche Rabattmarken. Nach Art der Ausfüh⸗ rung iſt auf jugendliche Täter zu ſchließen. ** Frankfurt a. M.(Ergänztes Strafurteil.) Im Mai 1930 verurteilte das Erweiterte Schöffengericht den heute 40 jährigen Mechaniker Joſef Dumrauf wegen fortgeſetzten ſchweren Diebſtahls im Rückfall in teilweiſer Tateinheit mit Verbrechen gegen das Sprengſtoffgeſetz mit ſchwerer Urkundenfälſchung zu ſechs Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Sein Mittäter, der Küfer Joſef Nüchter, erhielt fünf Jah⸗ re Zuchthaus und die gleichen Nebenſtrafen. Die beiden Angeklagten hatten meiſt per Motorrad nächtliche Reiſen ins Main⸗Rheingebiet bis Landau Worms und Wächters⸗ bach bzw. Eltville unternommen, um Einbrüche in Villen und Landhäuſern auszuführen. Sie waren mit modern⸗ ſten Einbrecherwerkzeugen und Schußwaffen ausgerüſtet und hatten wiederholt Zuſammentreffen mit Polizeibeam⸗ ten, wobei es zu Schießereien kam. Die Täter„beehrten“ mitunter in einer Ortsſtraße vier, fünf Häuſer mit ihrer Anweſenheit. Der Wert der von ihnen erlangten Beute wurde auf 40 000 Mark geſchätzt. außerdem fielen ihnen etwa 8000 Mark Bargeld in die Hände. Vielfach verbar⸗ gen ſie die Beute in Steinbrüchen und Wäldern und hol⸗ ten ſie erſt nach Tagen. Aus einem Bergwerk bei Nier⸗ ſtein entwendeten ſie Dynamit und Zündkapſeln. Die Straftaten ſummierten ſich auf insgeſamt 168 Fälle. Die Staatsanwaltſchaft ſtellte den Antrag auf Sicherungsver⸗ wahrung. Dumrauf wurde aus dem Zuchthaus Ziegen⸗ hain der Großen Strafkammer vorgeführt. Vor innerer Erregung konnte er kaum reden. Während bei Dumrauf die geſetzlichen Vorausſetzungen gegeben waren, ihn in Sicherungsverwahrung zu nehmen, ſind dieſe Vorausſet⸗ zungen bei dem elfmal vorbeſtraften Nüchter nicht gegeben. Das Gericht entſprach dem Antrag und ſprach die Siche⸗ rungsverwahrung des Dumrauf aus. ** Frankfurt a. M.(Wechſel in der Führung der Frankfurter Univerſität.) Nachdem das Kultusminiſterium ſeine Zuſtimmung zur Annahme der Profeſſur in Heidelberg von Profeſſor Dr. Krieck endgül⸗ tig gegeben hat, hat Profeſſor Krieck die Amtsgeſchäfte an ſeinen bisherigen Stellvertreter, Profeſſor Dr. Platzhoff, übertragen. Das Rektorat bleibt bis zur Ernennung des neuen Rektors unbeſetzt. * Frankfurt a. Mm.(Was die Elektro⸗Gas⸗ front bisher leiſtete.) Welche Bedeutung die Elek⸗ tro⸗Gasfront für die Arbeitsbeſchaffung hat, erhellt aus der Tatſache, daß allein in Frankfurt a. M. über 5700 Anträge auf Inſtandſetzungsarbeiten im Elektra⸗ und Gasfach ein⸗ gebracht und Zuſchüſſe für ſie in Ausſicht geſtellt worden ſind. Die hierbei dem einſchlägigen Gewerbe zaͤgefloſſenen Aufträge umfaſſen einen Koſtenaufwand von etwa 700 000 Mark, auf die das Reich etwa 138 000 Mark einmalige Zuſchüſſe aufgewandt und obendrein eine Vielheit von O Straßb urg 19 7 Ein jröhlicher Militärroman aus ber Vorkriegszeit von Anton Sch wa b „Fix, Kilian... meinen beſten Rock aus dem Schrank! Keine halbe Stunde laſſe ich vergehen. In Gala... und werben! Sie beſorgen mir Blumen! Kilian... ich wußte ja, mit Ihnen habe ich Glück in allem! Aber die Blumen beſorgen Sie mir noch!“ Eine halbe Stunde ſpäter fuhr der Leutnant zum Major und holte ſich das Jawort. Kati war ſelig. Kilian kam eine Stunde ſpäter und wurde ſehr herz— lich empfangen. „Kommen Sie rein, Sie Muſter von einem Burſchen, wie mein Schwiegerſohn ſagt! Sie können gratulieren!“ Das tat Kilian. Erſt ſprach er dem Major ſeine Glück⸗ wünſche aus und ſagte mit Würde:„Der Herr Major bekommen einen ausgezeichneten Offizier und Menſchen als Schwiegerſohn!“ „Hoffe ich doch, mein Sohn! Denn rin.. lieren Sie dem jungen Paar!“ J Was Kilian ſehr gern und mit viel Anſtand tat. Er dachte dabei daran, daß ihm in aller Kürze das⸗ ſelbe Glück winke und das machte ihn ſo froh. gratu⸗ * Ein Jahrgang wird entlaſſen. Herbſt war es inzwi⸗ ſchen geworden. Die Freunde Kilian, Emil und Willy ziehen die Uni⸗ form aus und nehmen Abſchied von allem, was ihnen lieb geworden iſt, von den Menſchen, von der Stadt. Kilian will heiraten! Emil Rabaunke, deſſen Mutter vor kurzem geſtorben iſt, wie auch Schnittchen müſſen mit ihm nach dem Heimat⸗ dorfe fahren. Dort ſoll ein paar Wochen nach der Ent⸗ laſſung Hochzeit gefeiert werden. Es gibt ein langes, umfaſſendes Abſchiednehmen. Emil verlobt ſich noch mit der Erika, Majors Mäd⸗ chen, und verſpricht ſie heimzuholen, ſobald er eine ſichere Stellung hat. Mit Sang und Klang ziehen die jungen Männer aus der Kaſerne zum Bahnhof, begleitet von einer dichten Menſchenmenge. Die Kapelle ſpielt„O Straßburg... du wunderſct ne Stadt!“ und manches Auge wird feucht. Ein Tropfen Wermut füllt den Becher der Freude. * Hella und der Herzog waren nach Schloß Korbin ge⸗ zogen, wo ſie den Schauſpieler Spielmann, der es ſich hier wohl ſein ließ, ablöſten. Spielmann fuhr nach Dresden zurück, wo er wieder am Hoftheater Triumphe feierte. Hella und Heinz verlebten Monate des ungetrübten Glücks. Der Sommer verrann, ſie merkten es kaum, der Herbſtwind fuhr über die Stoppeln und eines Tages. als ſie gemeinſam ausritten, ſagte der Herzog zu ſeiner ſchönen Frau:„Liebſte. in dieſen Tagen werden meine Kameraden in Straßburg entlaſſen!“ Willſt du ſie nicht einmal wiederſehen?“ „Ja, das will ich! Dem Kilian habe ich dock ver— /. ͤ·ͤͤKd˙⁰˙ n... PP.. ²˙¹˙·˙·˙⁊˙*˙.—. 8 Aldnaaduulnnaunadaununauddanunnumdaunauaamnnaunnnmumunnannummunannmmmunnmmunzunnannuunnmmunnmnunmumnmnnnumunmnnummumnan ſprochen, daß ich auf ſeiner Hochzeit tanze! Paß auf, der wird gleich nach der Militärzeit heiraten! Bin neugierig, wenn der gute Spielmann in Dresden kopfſchüttelnd eine Einladung zur Hochzeit lieſt.“ Das war auch ungefähr um dieſelbe Zeit, als der Herzog ſo ſprach, der Fall. Spielmann war nicht auf den Kopf gefallen, er wußte, daß der Brief für den Herzog beſtimmt war und ſandte ihn dem zu. Kilian bat den Freund zur Hochzeit. Der Herzog telegrafierte ihm zu, daß er mit ſeiner Frau kommen werde. Sie fuhren nach Kilians Heimatdorf. Als ſie den Bahnhof des kleinen Dörfſchens betraten, da ſtürmten ſie heran. Der Kilian, der Rabaunke und der Willy Schnittchen. Die Freunde ſtrahlten über das ganze Geſicht. Sie drückten ihm faſt die Hände vor Freude entzwei. „Mare!“ ſagte Rabaunke einmal über das andere Mal.„Menſch wie ick mir freue, det du gekommen biſt!“ Jetzt ſahen ſie auch ſeine Frau, erkannten die Tochter des Oberſten und wurden verlegen. Aber Hella gab ſich mit der gleichen Herzlichkeit wie ihr Gatte. Die drei Freunde aber waren ſtarr vor Staunen: hatte der Teufelskerl, der Maxe, die Tochter des Oberſten heimgeführt! Guſtel war eine glückſtrahlende Braut, der Feldwebel war ſo luſtig und verſtand ſich mit Vater Jörge ſo aus⸗ gezeichnet. daß man den alten„Schnauzer“ nicht wieder erkannte. Spielmann und Hella wurden mit größter Herzlichkeit aufgenommen. Drei Tage wurde Hochzeit gefeiert. Spielmann und Hella waren ſo luſtig, ſo ſelig, wie an jenem Tage in Heitersheim, wo ſie ſich in Liebe fanden. Hella mußte mit allen Kameraden ihres Mannes tanzen und ſie tat es gern. Es waren liebe anſtändige Kerle und einen Humor hatten ſie. der riß Berge ein. Am Tage vor dem Abſchied fragte der Herzog Ra⸗ baunke:„Was wirſt du anfangen, Emil?“ „Ja. mein juter Maxe, det wees ick noch nicht! Ick muß mal ſehen det ick ne jute Stelle finde. Meine Mutta is doch vor zwee Monaten jeſtorben und da hab' ick keen Menſchen mehr! Det heißt... nee, ſo ſchlimm is ooch noch nich! Ick habe mir doch mit die Erika valobt und wenn ick wat feſtes habe, denn heiraten wir! Jawohl!“ „Ich hätte eine Stelle für dich. Emil!“ „Du, det wäre joldig! Wo denn?“ „Auf dem Schloſſe des Herzogs von Salingen!“ „Als was?“ 1 17 5 Allerweltskerl! Das iſt doch der richtige Poſten ür dich!“ „Det wär knorke! Aba... denn ſehn wir uns wohl nich ſo balde wieda?“ „Doch, ſehr oft ſogar! Ich bin mit dem Herzog ſehr befreundet!“ 5 „Denn nehme ick ſofort an!“ Es dauert nicht lange. da erſcheint zwiſchen den Por⸗ tieren eine hohe vornehme Frauengeſtalt mit gütigen, mütterlichen Zügen. Eine leichte Verlegenheit Tiegt auf dem Geſicht, äber zugleich auch eine Freude. l „Guten Tag, Tante!“ ſagt Hella etwas befangen. „Ich bin Hella von Kalemberge aus Straßburg.. ver⸗ zeihen Sie mir, daß ich Sie ſo formlos überfalle!“ „Roberts Tochter!“ ruft die alte Frau beglückt.„Seien Sie mir herzlichſt willkommen, liebes Kind! Sie finden den Weg zu mir! Wirklich, Sie kommen?“ f Sie umarmt die Nichte herzlich und küßt ſie. „Kommen Sie allein, oder... ſchickt Sie Robert?“ „Ich komme allein, Tante! Papa... der iſt immer noch ſo komiſch in der einen Sache. Ich... ich... liebe Tante.. können Sie mir ein paar Tage Gaſtfreundſchaft erweiſen?“ „Solange du willſt, liebes Kind! Ich muß du zu dir ſagen... und du auch! Natürlich bleibſt du da!“ „Tante Ulrike wollte mich nach Hauſe ſchicken, aber... ich kann jetzt noch nicht nach Hauſe fahren! Ich muß dir dann alles erzählen! Vielleicht... mein Gepäck iſt draußen im Wagen!“ „Das wollen wir erſt einmal erledigen, liebes Kind! Marie!“ Das Dienſtmädchen erſcheint. „Holen Sie das Gepäck meiner Nichte aus dem Wagen und bezahlen Sie den Kutſcher! Und geben Sie ihm ein Trinkgeld, denn er hat mir einen ſo lieben Gaſt zu⸗ geführt!“ Sie hat Tränen der Freude in den Augen. Bald iſt ſie in dem ſchönen, kultivierten Heim der Tante wie zu Hauſe und ſitzt mit ihr zuſammen in dem gemütlichen Wohnzimmer und erzählt ihr alles. Sie hat vom erſten Augenblick an Vertrauen zur Tante gehabt und ſpricht ſich einmal alles vom Herzen. Bewegt hört ihr die Tante zu. .„Du willſt alſo dieſelbe Todſünde' auf dich laden wie ich einmal?“ lacht ſie dann. „„Ja, Tante, ich kann ja nicht anders. Ich hab ihn ſo über alle Maßen lieb... und er mich doch auch! Er hat mir verſprochen, daß er mich heimholen wird. Und h würde ihm folgen und wenn mein Vater ein König wäre!“ „Sieh, mein Kind... ſo iſt es der Tante auch ge⸗ gangen! Aber.. ſie hat alle Brücken hinter ſich ab⸗ brechen müſſen...!“ „Ich verſtehe dich ſo, Tante!“ „Aber was wollen wir tun? Dein Herzallerliebſter muß doch erfahren, daß du hier biſt!“ „Ja, Tante! Ich meine... er wird ſich bei dem König vorſtellen!“ „„Beim König! Wir können nun freilich den König nicht gut bitten, den Poſtillon d'amour zu ſpielen.“ g „Warum nicht, Tante? Der König kennt mich und iſt herzlich gut. Sicher wird er es tun!“ „Du willſt es probieren?“ „Ja, Tante! Ich will einen Brief ſchreiben und den König bitten, daß er den Brief an ihn weitergibt.“ „Ja, mein Kind! Aber erſt wirſt du an dein Poſt⸗ amt ſchreiben, das dir bei Tante Ulrike die Briefe dti⸗ ſtellte und wirſt deine neue Adreſſe abgeben. Dann wer⸗ den wir zwei Tage warten, ob er ſchreibt!“ 1 0 Tante!“ Und dann wirſt du gleich ein Telegramm nach Hauſe ſchicken. daß du vorläufig in Dresden bleibſt 1 fene bei mir! Da mag Vater tun, was er will!“ (Fortſetzung folgt) i e 1 12 4 7 8 90 lie bei Au do 227 Ol 1 un E dere 0 wotde fu 1 Mien Aſel 5 1 Ade Aütah 5 der ige in⸗ den nen ſge der jen en dir iſt dl kleinen Summen für den Verlauf der nächſten ſechs Jahre an Zinsvergütungen bereitgeſtellt hat. Während der Durchführung dieſes Arbeitsbeſchaffungsprogramms haben in Frankfurt a. M. über 880 erwerbsloſe Ingenieure und Arbeiter verſchiedener Art durch die neuen Aufträge loh— nende Beſchäftigung gefunden. ** Frankfurt a. Mm.(Erfolgreiche Bekämp⸗ fung des Zuhältertums.) Seitens des Sitten⸗ kommiſſariats konnte in den letzten Wochen eine große An⸗ zahl von Zuhältern ermittelt und feſtgenommen werden. Durch das energiſche Durchgreifen der Kriminalpolizei iſt das Zuhälterweſen in Frankfuxt ſtark eingedämmt worden. Limburg.(Vier nächtliche Einbrüche.) In der Nacht waren hier Einbrecher am Werk. An nicht weniger als vier Stellen wurde eingebrochen. In einem Falle wurde da⸗ bei das Schaufenſter eines Kaufhauſes zertrümmert und die Auslage geplündert. Die Polizeiſtreife verfolgte die Täter, doch konnten dieſe in der Dunkelheit in Gärten am Rande der Stadt entkommen. e Uſingen.(Landrat Lommel endgültig er⸗ nannt.) Der preußiſche Miniſterpräſident hat den ſtell⸗ vertretenden Landrat des Kreiſes Uſingen, Kreisleiter Lommel, endgültig zum Landrat des Kreiſes Uſingen er⸗ nannt. * gaſſel.(Aufklärung eines kommuniſti⸗ ſchen Ueberfalls.) Im Mittelpunkt der kommenden Schwurgerichtstagung in Kaſſel ſteht eine Verhandlung gegen 23 Kommuniſten aus Kaſſel wegen vorſätzlicher ge⸗ meinſamer Körperverletzung mit Todeserfolg und wegen ſchweren Landfriedensbruchs. Am 13. Mai 1931 hatte die KPD. in Kaſſel eine Verſammlung veranſtaltet, als die Leiter die Mitglieder des Antifaſchiſtiſchen Kampfbundes zuſammenriefen und ihnen mitteilten, daß ein Trupp Stahlhelmer in den Vorort Obervellmar gezogen ſei, um dort neue Mitglieder zu vereidigen. Außerhalb der Stadt überfiel ein Trupp von 40 bis 50 Kommuniſten die Stahl⸗ helmmänner aus dem Hinterhalt. Eine kurze Strecke wei⸗ ter wurden ſie nochmals überfallen, dann flüchteten die Kommuniſten auf einen Pfiff im Dunkel der Nacht. Der Stahlhelmmann Leck blieb ſchwer verletzt liegen und ſtarb bald darauf. Acht weitere Mitglieder des Stahlhelm wur⸗ den verletzt. Im Oktober konnten 22 Kaſſeler Kommuniſten als Täter feſtgenommen werden, während ſich ein Ange— klagter noch auf freiem Fuß befindet. Groß-Gerau.(Ein Autobus verbrannt.) Auf der Straße zwiſchen Groß⸗Gerau und Mörfelden geriet ein Autobus aus Gräfenhauſen infolge Kurzſchluß in Brand. Das Fahrzeug brannte bis auf die Eiſenteile nieder. Die Inſaſſen kamen ohne Verletzungen davon. Ein bei dem Feuer entſtandener Waldbrand konnte im Keim erſtickt werden. Mainz.(Feuerwerkskörper in der Kirche.) Wie der Polizeibericht meldet, wurde abends von einem Unbekannten in den Vorraum der Liebfrauenkirche ein Feuerwerkskörper(Kanonenſchlag) geworfen. Durch die Detonation, die ſehr heftig war, ſind die an einer Geſangs⸗ probe in der Kirche teilnehmenden Frauen und Mädchen erſchrocken und in Angſt verſetzt worden, ſo daß ſie laut um Hilfe riefen. Sachſchaden iſt durch das Abbrennen des Der Täter iſt Kanonenſchlages nicht verurſacht worden. b die ſich in der unter halbwüchſigen Burſchen zu ſuchen. Näbe der Kirche herumtrieben. Aus Mannheim U Mannheim, 13. April. U Zweieinhalb Jahre Gefängnis für Darlehensbetrüger. Der Landesprodukten⸗ Großhändler Zapf iſt von der großen Strafkammer wegen Betrugs, Untreue und Unterſchlagung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren ſechs Mo⸗ naten abzüglich ſechs Monaten Unterſuchungshaft verurteilt worden. Es wird ihm die Ausübung des Gewerbes auf fünf Jahre unterſagt. Der Staatsanwalt hatte gegen ihn eine Jaßthausſtrafe von zwei Jahren drei Monaten, Unterſagung des Gewerbebetriebes und fünf Jahre Ehrverluſt beantragt. Der Verurteilte bleibt in Haft. Zapf hatte in der Infla⸗ tionszeit eine Landesproduktengroßhandlung gegründet. Als er in Zahlungsſchwierigkeiten geriet, hat er dann geſchäftliche Transaktionen vorgenommen, die zu den nun unter Anklage ſtehenden Straftaten führten. Zapf iſt wegen Betrugs bereits vorbeſtraft. U Gelinde Strafe für Milchpantſcherin. Die Milchhänd⸗ lerin Wilhelmine Benzinger aus Ilvesheim wurde wegen fortgeſetzter Milchpantſcherei zu 200 Mark Geldſtrafe bezw. 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Seit Jahren ſtand ſie im Verdacht, die Milch ſtark gewäſſert zu haben, bis jetzt mit Sicherheit feſtgeſtellt wurde, daß ſie aus jeweils vier Liter Milch durch Waſſerzuſatz fünf Liter fabriziert hatte. Die mitangeklagte Mutter der Verurteilten, die ebenfalls wegen Milchpantſcherei ſchon vorbeſtraft iſt, ſtand im Verdacht, ihre Tochter vorgeſchoben zu haben; mangels Beweiſes wurde ſie jedoch freigeſprochen. A Kameradſchaftliche Hilfsbereitſchaft. Ein Arbeiter, der beim Bau der Autobahn bei Feudenheim am letzten Zahltag ſeine Lohntüte verlor, erlitt dadurch keinen Ausfall, da ſeine Arbeitskollegen zuſammenlegten und dem Verlierer aus freien Sticken den Verluſt erſetzten. Mehr Verkehrsdißziplin! Im Laufe eines Tages wur⸗ den wiederum Prüfungen des Fahrverkehrs vorgenommen. Hierbei wurden 13 Kraftfahrzeugführer gebührenpflichtig ver⸗ warnt und 4 angezeigt, weil ſie nicht im Beſitz der erforder⸗ lichen Papiere oder nicht ordnungsgemäßer Papiere waren, 7 gebührenpflichtig verwarnt, weil ſie falſch überholt oder vor Straßenbahnwagen die Gleiſe gekreuzt haben, 4 wegen verkehrsbehinderndem Aufſtellen von Kraftfahrzeugen und 4 Führer von Kraftfahrzeugen wegen unterlaſſener Zeichen⸗ abgabe gebührenpflichtig verwarnt. Ferner wurden 23 Kraft⸗ fahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Betrunken in den Rhein geſtürzt. In angetrunkenem Juſtand ſtürzte ein Matroſe vom Rheinkai in den Rhein. Er fiel hierbei auf die Bordkante eines dort liegenden Schif⸗ es und brach den linken Oberſchenkel. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Heidelberg.(Der letzte Ausreißer eingefan⸗ gen.) Der letzte der Hirſche, die vor einiger Zeit aus dem Tiergarten ausgebrochen waren, der ausgerechnet die Hirſch⸗ ſtraße zu ſeiner Flucht benutzte, konnte nachmittags 1 Uhr wieder eingefangen werden. Es war aber eine lange Jagd notwendig, bis man ſeiner habhaft wurde. Man entdeckte ihn früh in der Nähe des Schloß⸗Wolfsbrunnenwegs, von wo aus er über verſchiedene Gärten flüchtete. In ſeinem raſen⸗ den Tempo, mit dem er durch die Anweſen dahinfegte, hatte er ſich im Ohr und auf dem Rücken einige Verletzungen zu⸗ gezogen. Beweisantrag.— Der Kaſſiber im Mund. Schweinfurt, 13. April. Zu Beginn des achten Verhandlungstages ſtellte der Verteidiger Liebigs, Dr. Deeg, einen aufſehenerregenden Beweisantrag. Baron von Waltershauſen ſoll, als die Sache Waltershauſen einzuſchlafen ſchien, erzählt haben, er habe die Sache mit ſeiner Mutter fabelhaft gedreht. Er habe ſie in der Ankerſuchungshaft beſucht. Da es an⸗ geſichts der ſcharfen Bewachung ſchwierig geweſen ſei, ge⸗ heime Nachrichten auszutauſchen, hätten ſie ein fabelhaftes Mittel gefunden. Die Mukter habe ihn weinend umarmt und mehrmals geküßt, wobei ſie ihm einen zuſammenge⸗ rollten Kaſſiber in den Mund geſchoben habe. Als Beweis beantragte Dr. Deeg daher die Vernehmung einer gewiſ⸗ ſen Frau Ellen Ziegler aus Berlin. Nach einigen weiteren Anträgen wurde die Verneh— mung der Frau Werther fortgeſetzt. Der Vorſitzende überreichte dabei der Zeugin ihren Revolver, um zu ſehen, ob ſie mit dem Revolver umgehen könne, nachdem ſie behauptet habe, in der Mordnacht noch drei Alarm⸗ ſchüſſe abgegeben zu haben. Allem Anſchein nach kann ſie aber mit dem Revolver überhaupt nicht um⸗ gehen, was ſie allerdings mit der großen Aufregung zu begründen ſucht. Weitere Fragen behandelten den Einſpruch eines Mak⸗ lers Jakober in Nürnberg, der ſich bei einem Geldmann um einen Kredit von 20000 Mark für Frau Werther be— müht haben ſoll. Ihm ſoll Frau Werther erzählt haben, ſie würde von amerikaniſchen Verwandten 200 000 bis 300 000 Mark bekommen. Deshalb ſollte der Geldmann auch nach Amerika fahren, um die Sache zu regeln. Die 20 000 Mark hätten tatſächlich fürr die Hochzeit des Sohnes ſein ſollen. Der Hauptmann habe aber abgelehnt, weil er das Leben des Sohnes zu koſtſpielig gefunden habe. Bei dieſer Gelegenheit ſtellt die Verteidigung feſt, daß Baron von Waltershauſen mit der Tochter einer Jüdin verheiratet war. Frau von Below, die Schwieger⸗ mutter des Barons, iſt nämlich eine Jüdin. Der Verteidi⸗ ger fragt weiter, ob es richtig ſei, daß Frau Below ſich bereit erklärt habe, das Schloß zu erhalten bzw. die nötigen Geldmittel zur Erhaltung des Schloßbeſitzes nur für das junge Paar herzugeben, aber weil auch Hauptmann Wer⸗ ther ſich weiter im Schloß befunden hätte, ſich geweigert habe, helfend einzugreifen. Es entwickelte ſich dann eine Auseinanderſet⸗ zung zwiſchen dem Verteidiger und Frau Werther über die Feſtſtellung, daß ſie in der Mordnacht Karl Liebig ganz genau erkannt habe. Der Verteidi⸗ ger hält ihr vor, ſie habe früher erklärt, ſie habe den Mann nur ſchattenhaft geſehen. Jetzt wolle ſie Liebig ganz genau erkannt haben. Frau Werther bleibt aber bei ihrer Aus⸗ ſage und wiederholt, daß es Liebig geweſen ſei. Auf wei⸗ tere Fragen der Verteidigung wird Frau Werther unruhig und erklärt: „Herr Staatsanwalt, ich wünſche Ihnen ein⸗ mal eine ſolche Nacht. Danach ſollen Sie gefragt werden, was Sie gemacht und getan hätten. Auch als Mann wer⸗ den Sie dann nicht mehr alles wiſſen.“ Der Verteidiger verlas dann einen Brief, den die Zeu⸗ gin Werther an den Gauleiter von Unterfranken gerichtet hat und in dem ſie das ganze Vorkommnis als ein rein kommuniſtiſches Attentat darſtellt. Da der Ver⸗ teidiger wegen der Anſchuldigung, Liebig ſei kommuniſti⸗ ſcher Spitzel geweſen, Strafanzeige erſtattet hat, machte Frau Werther von dem Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch. Der Verteidiger erinnerte dann die Zeugin daran, daß ihr Sohn einmal geäußert haben ſoll:„So ein Kerl gehört über den Haufen geſchoſ⸗ ſen!“ Dieſe Aeußerung habe ſich auf den Haupt⸗ mann bezogen. Liebig erklärte, er habe gar keinen Grund ge⸗ habt, Hauptmann Werther zu erſchießen. Am Nachmittag wurde der Zeugin ihr Mann gegen⸗ übergeſtellt, um die Frage zu klären, wann eigentlich Lip⸗ pok auf Schloß Waltershauſen eintraf, am Morgen des Mordtages oder ſpäter. Sie bekundete, daß ihr Mann nach Rückkehr von Waltershauſen einen eigentümlichen Eindruck auf ſie gemacht habe; er habe einmal einen Nervenzu⸗ ſammenbruch erlitten und Selbſtmordgedanken ge⸗ äußert. Der Schuß aus Liebigs Piſtole. Im weiteren Verlauf der Verhandlung erſtattete der Sachverſtändige Dr. Walter Heß von der Chemiſchen Unter⸗ 5 ec in Stuttgart ein Gutachten, in dem er feſt⸗ ellte, daß in der Mordſache auf dem Schloß Waltershauſen mit aller Beſtimmtheit aus der Piſtole des Angeklagten Liebig geſchoſſen wurde. a Aufſehenerregender Indiens größtes ſporkliches Ereignis iſt das Pferderennen um den Kadir- Pokal, zu dem ſich die indiſchen Fürſten mit einer Elefantenkarawane begeben. Senjation im Norbprozeß Waltershaujen 22 dee Hausfaus 8 essere esse Dem jüngſten Deutſchland wünſch ich Gunſt und Glück, Ich zieh auf Außenpoſten mich zurück. Die Bande macht's nicht. Haſt du Herz und Mark, Geh du nur vorwärts! Einſam wirſt du ſtark. Karl Henckell(1887). Für Entlaſtung der Landfrau Sieben Millionen Frauen arbeiten in der Landwirtſchaft. In einer Veröffentlichung im„Nationalſozialiſtiſchen Volksdienſt“ macht die Landwirtſchaftsrätin Dr. Sprengel⸗ Stettin intereſſante ſtatiſtiſche Angaben über die Bedeutung der Frauenarbeit auf dem Lande, mit denen ſie die Forde⸗ rung einer Entlaſtung der Landfrau begründet. Es ſei viel zu wenig bekannt, daß weder in Induſtrie und Handwerk noch in Handel und Verkehr, im Geſundheitsweſen und häus⸗ lichen Dienſten auch nur annähernd das Maß von Frauen⸗ arbeit geleiſtet wird wie in der Landwirtſchaft. Die Summe aller auf den Gebieten arbeitenden Frauen ſei nicht größer als die Zahl der ausſchließlich in der Landwirtſchaft Tätigen. So ſtehe man vor der viel zu wenig bekannten Tatſache, daß mehr als ſieben Millionen Frauen in der deutſchen Land⸗ wirtſchaft arbeiten und daß damit die Zahl der in der Land⸗ wirtſchaft arbeitenden Männer noch um 41 000 überſchritten wird. Je kleiner der Betrieb iſt, deſto ſtärker trete die Frauenarbeit in den Vordergrund. Die Referentin betont, daß das deutſche Bauerntum ſeine Aufgabe, als Bluterneuerungsquelle für das geſamte Volk zu wirken, nur erfüllen könne, wenn die Bauersfrau entlaſtet werde. Von den 160 000 landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben Pommerns arbeiten 130 000 ohne jede fremde Hilfs⸗ kraft. Die Geburtenziffer liegt in Pommern in den Städten höher als auf dem Lande. Pommern erreicht nicht den Durch⸗ ſchnitt der ländlichen Geburtenziffer Preußens. Auffallend iſt auch die große Säuglingsſterblichkeit in Pommern, die den preußiſchen Durchſchnitt überſteigt, desgleichen die außeror⸗ dentlich hohe Tuberkuloſe⸗Sterblichkeit auf dem Lande. Mit der Sterblichkeit infolge Krebskrankheiten ſteht, wenn man die Stadt Berlin ausnimmt, der Regierungsbezirk Stralſund in Preußen an der Spitze. Eine andere Statiſtik, die nicht allein Pommern betrifft, ergibt, daß auf 100 Wochenbetten bei Bauernfrauen 2,34 Todesfälle kamen. An zweiter Stelle ſtehen die landwirt⸗ ſchaftlichen Dienſtboten mit 1,73 Todesfällen, dann folgen die Frauen von Induſtrie⸗, Transport⸗ und Lohnarbeitern mit 0,74, die Frauen von Beamten mit 0,41 und die Frauen von ſelbſtändigen Induſtriellen mit 0,38 Todesfällen. Es ſei alſo eine dringende Aufgabe, für die Entlaſtung der Bauersfrau und die Rationaliſierung ihrer Kräfte zu ſorgen. Dieſes Ziel werde am beſten erreicht durch eine möglichſt gründliche Schulung der heranwachſenden Frauengeneration auf dem Lande auf allen Gebieten der ländlichen Hntswoſgtſchalt und durch eine praktiſche Beratung und Betreuung der Bauern⸗ und Siedlerfrauen, ferner durch einen Ausbau der geſund⸗ heitspflegeriſchen Betreuung. Das Ziel aller Frauenarbeit auf dem Lande müſſe die Geſunderhaltung der Familie ſein. Alle ſoziale Arbeit auf dem Lande müſſe davon ausgehen, der Neubildung deutſchen Bauerntums zu dienen und damit der Sicherſtellung der Ernährungsgrundlage des deutſchen Volkes und der Stärkung ſeiner Bluterneuerungsquelle. Praktiſche Winke Etwas vom Blumenkopf. Gewiß iſt der Blumentopf nur eine unſcheinbare Sache, aber für den Blumen⸗ und Pflan⸗ zenfreund iſt er doch recht wichtig. In letzter Zeit werden häufig Blumentöpfe aus Porzellan angeboten, die kunſtvoll bemalt ſind und ſehr ſchön ausſehen, und trotzdem nichts tau⸗ gen, weil ſie nicht porös ſind Die Erde kann in ihnen leicht derſauern. Der alte poröſe Tontopf bleibt eben der beſte. Kleinen Pflanzen gebe man keine zu großen Töpfe. Da die Pflanze die eingeſchloſſene zu große Erdmenge nicht durch⸗ atmen kann, wird ſie auch leicht ſauer Will man alte Töpfe wieder verwenden, ſo reinige man ſie mit heißem Waſſer und einer ſcharfen Bürſte, damit ſich keine Pilze anſammeln. Neue Töpfe werden vor dem Gebrauch einige Zeit in Waſſer gelegt. Häufig unterläßt man es, vor der Füllung eines Blumentopfes den Boden mit einer doppelten Schicht von Topfſcherben zu belegen. Dieſe Maßnahme iſt aber außer⸗ ordentlich wichtig, denn hierdurch wird der Ablauf des Waſ⸗ ſers erleichtert und die Erde und damit auch die Pflanze bleiben geſund. e ß „Der Schwarzarbeiter iſt ein Gegner der Arbeitsſchlacht. Wer ihn unterſtützt, ſabotiert den Aufbauplan des FJüh⸗ ters.“ 3weckmäßiger Karloffelanbau. Nur eine volle Ausnutzung der Erfahrungen der Wirt⸗ ſchaftspraxis gewährleiſtet heute dem Landwirt im Exiſtenz⸗ kampf einen Ernteertrag, der ihm etwas die Sorgen erleichtert. Daher ſollte der Landwirt nicht nur bei den Getreideſorten, ſon⸗ dern auch bei den Kartoffelſorten eine beſtimmte Auswahl treffen, die gan nach den Boden- und Klimaverhältniſſen richten muß. Der Landwirt ſollte auch Kartoffelſorten wählen, die eine beſondere Widerſtandsfähigkeit den gefürchteten Krankheiten wie Kartoffelkrebs, Phytophtora und Schorf entgegenſetzen. In der landwirtſchaftlichen Praxis haben ſich beſonders Kartoffelſorten der Vereinigten Saatzuchten G. m. b. H., Ebſtorf(Kr. Aelzen) beſtens bewährt. In der Original Ebſtorfer Juliniere Guli⸗ perle) haben wir eine krebsfeſte, tief gelbfleiſchige Frühkartoffel. Bei normalem Feldbau liefert ſie bereits Mitte Juli hohe Er⸗ träge. Die Knolle iſt mittelgroß, ſehr wohlſchmeckend, nieren. förmig, langoval und zeichnet ſich durch eine gute Haltbarkeit aus. Sie iſt zum Vorkeimen gut geeignet. Die heute noch am meiſten gebaute Speiſekartoffel iſt die Original⸗Ebſtorfer Indu⸗ ſtrie. Sie bringt ſichere hohe Erträge, iſt ebenfalls tief gelb⸗ fleiſchig und hat glatte rundovale bis brockige Knollen. Ein krebsfeſter Erſatz für Induſtrie iſt die Kartoffel Original Ebſtorfer Goldfink. Sie iſt eine mittelſpäte Sorte, gelbfleiſchig mit Induſtrietyp-Knollen. Sie weiſt eine hohe Ertragsfähigkeit und Ertragstreue auf und zeigt eine beſondere Widerſtands⸗ fähigkeit gegen Schorf, was für den Verkauf ſehr wichtig iſt. Als Export., Speiſe⸗ und Wirtſchaftskartoffel, ſowie auch als Stärkekartoffel haben ſich beſonders Original Ebſtorfer Konſum und Ebſtorfer 0 bewährt. Sie ſind beide weißfleiſchig und krebsfeſt. Sie haben einen hohen Stärkegehalt und ſind ſehr widerſtandsfähig gegen Krankheiten. Alle dieſe Sorten haben ſich gut bewährt und ſichern dem Landwirt ohne großen Koſten⸗ aufwand eine gute Ernte. ar . 2 3 5— 8 1 8—— FP —— — ——— r Es war jünf Minuten vor Zwölf Heppenheimer Sprengſtoffprozeß enthüllt ſyſtematiſche Amſturzpläne der Kp. Der heute zu Ende gehende Prozeß vor dem Strafſenat des Heſſiſchen Oberlandesgerichtes gegen 27 Anhänger der KPD., darunter der ehemalige Ortsgruppenleiter der KPD. von Heppenheim, Führer von Fünfer⸗ und Terrorgruppen, Leiter von Schulungskurſen und ihre Gehilfen, hat wieder einmal mit erſchreckender Deutlichkeit bewieſen, daß es höchſte Zeit war, die Partei des gewaltſamen Umſturzes mit den ſchärfſten Machtmitteln zu bekämpfen, den von langer Hand geplanten Umſturz im Keime zu erſticken. Wenn es der einzige Fall in Deutſchland wäre, könnte man den Angeklagten glauben, ſie hätten nicht gewußt, was ſie mit dem in Steinbrüchen geſtohlenen Sprengſtoff und mit den Gewehren, Piſtolen und Karabinern anfangen wollten. Der gewaltſame be— waffnete Aufſtand war plan mä ßig in Schulungskurſen vorbereitet, das ſteht ein— wandfrei feſt. Nur durch plötzliches Zugreifen konnte der Ausbruch des Aufſtandes verhindert werden. Der Prozeß begann am Donnerstag und wurde geſtern in einer Dauerſitzung weitergeführt. Die Strafanträge des Anklagevertreters lagen zwiſchen 1 Jahr Gefängnis und 8 Jahren Zuchthaus, die gegen je zwei Haupträdelsführer be— antragt wurden. ENT Erste Viernheimer Tonfilmjchau Das große Ereignis in Viernheim: „Heibejchulmeifter Uwe Karſten“ das herrlichſte Afa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk dieje Woche im Central⸗Film⸗Palaſt „Heideſchulmeiſter Uwe Karſten“ iſt das Ufa⸗Spitzen⸗ Tonfilmwerk, auf das alle Filmfreunde Viernhe ims warten. Die Lüneburger Heide, das Land Hermann Löns, iſt zum größten Teil der Schauplatz des herrlichſten deutſchen Ufa⸗ Films. Bedeutend beſſer als der vorhergehende Film„Grün iſt die Heide“. Deutſcher— ſieh dir dein Deutſchland an! Die Ufa iſt Dir dabei behilflich, die Schönheit, Eigenart und die Schlichtheit eines wunderbaren Stückes Heimaterde zu zeigen, dich mit ſeinen prachtvollen heimatverbundenen Menſchen bekannt zu machen. Daneben ſieht man das Leben und Treiben im und am Hamburger Hafen, man hört die ſtampfende, kreiſchende, fauchende Betriebſamkeit der Werften, die jene ſtolzen Schiffe bauen, die vor aller Welt von deutſchem Er— findergeiſt und deutſcher Schaffensfreude Zeugnis ablegen. Zwiſchen dieſen Polen— Stadt und Land— pendelt die Handlung des Films. Damit kommen wir zur Spielhandlung, die reich iſt an Spannung und Senſation, an Ueberraſchung und Abwechslung. Sie enthält alle Momente, die den Zu⸗ ſchauer glücklich und froh, ernſt und nachdenklich ſtimmen, und es wird ihm warm ums Herz, er iſt begeiſtert über alle dieſe ſchönen, bleibenden Eindrücke. Deshalb: Auf zur Lüne⸗ burger Heide, in das wunderſchöne Land. Im Mai, Juni und Juli Jahrten zu den Kriegsgräbern Der Volksbund deutſche Kriegsgräberfürſorge veranſtaltet auch in dieſem Jahr drei Kriegsgräberfahrten, deren erſte am 19. Mai ds. Is. beginnt und die Strecke der Weſt⸗ front entlang nach Paris führt. Die zweite Fahrt beginnt am 16. Juni und gilt dem Beſuch der Kriegergräber der Weſtfront entlang bis nach Oſtende. Die dritte Fahrt am 14. Juli führt wiederum zu den Ruheſtätten an der Weſt⸗ front mit dem Ziel Paris.— Sämtliche Fahrten erſtrecken ſich über 6 Tage. Der Preis der erſten und dritten Fahrt ſtellt ſich einſchließlich Fahrtkoſten, voller Verpflegung und beſter Unterkunft in guten Häuſern auf 110 Mark, der Preis der zweiten Fahrt ſtellt ſich unter Erfüllung gleicher Be— dingungen auf 120 Mark. Anfragen ſind zu richten an die Gruppe Frankfurt a. M. des Volksbundes deutſche Kriegs- 2 gräberfürſorge, Münzgaſſe 3. Warnung für Fahrzeugführer Das plötzliche Oeffnen von Türen zum Halten gebrachter Fahrzeuge hat ſchon oft Anlaß zu ſchweren Un⸗ fällen gegeben. Obgleich wiederholt auf die große Gefahr hingewieſen wurde, in die andere Wegebenutzer durch das rückſichtsloſe Oeffnen der Wagentüren verſetzt werden, iſt die Unſitte noch häufig zu beobachten. In hohem Maße werden die Radfahrer gefährdet, wenn ſie ſich in Höhe des haltenden Fahrzeuges befinden und ihnen infolge des ſtarken Verkehrs die Möglichkeit zum Ausweichen fehlt.— Nach ſtändiger Rechtsſprechung muß der Fahrzeugführer ſich ſtets davon überzeugen, ob nicht andere Wegebenutzer durch das unvermuiete Oeffnen der Tür nach der Fahrbahnſeite ge⸗ fährdet werden. Fahrzeugführer, die durch ihr rückſichtsloſes Verhalten ihren Mitmenſchen Schaden zufügen, haben empfind⸗ liche Strafen zu gewärtigen. Sportnachrichten iA. Bürſtabt auf dem Walbͤjporiplatz. Die Grünen haben morgen Sonntag die ſpielſtarken Bürſtädter auf dem Waldſportplatz. Bürſtadt hat in letzter Zeit ſehr gute Reſultute, ſelbſt gegen Gauligavereine, erzielt, weshalb ein äußerſt ſpannender Kampf auf unſerem ſchönen Waldſportplatz zu erwarten iſt. Alle Freunde des runden Leders werden wieder zur Stelle ſein, um ſich bei einem ſchönen Fußballſpiel zu erfreuen. Im Vorſpiel ſpielen die alten Kämpen der A. H. und auch hier wird es viele Intere⸗ ſſenten geben, die die„Alten“ wieder einmal in Aktion ſehen wollen. Morgen Sonutag alles auf zum Waldſportplatz.— Samstag, den 21. April in der SporthalleGGeneral-Verſammlung. —ů ——** — 2—— 5 Großes Handballtreßen auf dem DF K.⸗Sladion! DK. 1.— Turnverein Feudenheim 1. Nachdem die DIK.⸗Handballelf am letzten Sonntag im Freundſchaftsſpiel gegen die Di. Neckarhauſen das ſchöne Reſultat von 7.2 erzielt hat, iſt man allgemein geſpannt auf das Abſchneiden gegen den Turnverein„Badenia“ Feuden— heim. Die Turner haben in den Punktekämpfen ſehr gut abgeſchnitten und manches überraſchende Reſultat erzielt. Deshalb Handballfreunde: Morgen Sonntag Nachmittag auf zum DaiK.⸗Stadion! Großkampflag im Fechtjport. Morgen Sonntag, 15. April 1934, empfängt die Fechtergilde Viernheim den Darmſtädter Fechtklub zu einem Mannſchaftsfechten in 3 Waffen. Das Turnier beginnt vorm. 10 Uhr im Engelſaale mit Florett⸗ und Säbelfechten der Herren. Nachmittags ab 2 Uhr Degenfechten der Herren und Florettfechten der Damen des Mann⸗ heimer Fechtklubs v. 1884 gegen die Damen von Darmſtadt. Die Gildenfechter haben ſich mit dieſem Mannſchaftskampfe ſehr viel vorgenommen, wenn berückſichtigt wird, daß die Darm⸗ ſtädter unſeren Viernheimern um Jahre in der Turniererfahrung voraus ſind Es ſtehen daher auch intereſſante Kämpfe in allen Waffengattungen bevor. Erſtmalig fechten die Gildenfechter gegen fremde Gegner im Säbel. Wenn das Ergebnis des Vorkampfes berückſichtigt wird, ſo iſt auch diesmal wieder anzunehmen, daß die Viernheimer hartnäckigen Widerſtand leiſten werden, um ſo den Sieg den Darmſtäder Fechtern nicht leicht zu machen.— Wie das Fechten der Damen im Florett ausgehen wird, iſt ungewiß Die Damen der beiden Vereine werden zeigen, daß der Fechtſport zu den Leibesübungen gehört, der die weibliche Anmut und Grazie zur Geltung kommen läßt Die Viernheimer Sportfreunde werden daher Gelegenheit haben, einmal ſämtliche Waffen des Fechters und ihre Anwendung im Zwei⸗ kampfe bei den Herren wie auch den Damen, kennen zu lernen. Hoffen und wünſchen wir, daß es den Gildenfechtern gelingt durch Kampfgeiſt das zu erſetzen, was die Darmſtädter an Erfahrung voraus haben. Die Blumenkönigin. Schneeglöckchen fühlt den warmen Schein And denkt: Es iſt wohl an der Zeit, Ich läute jetzt den Frühling ein; Die Schweſtern ſind gewiß erfreut! Es ſchüttelt ſich den Schnee herunter Und läutet alles wach und munter. Die Primel hebt ihr lauſchend Ohr Uud ruft entzückt die andern vor: „Aurikelchen, du mußt dich eilen And nicht ſo lang beim Putz verweilen!“ Die Kleine kommt in ſamtnem Kleide And trägt auch Perlen als Geſchmeide. Sie äugelt freundlich jeden an Ob man den Schmuck auch ſehen kann,.— Stiefmütterchen nimmt als verwandt, Das junge Veilchen bei der Hand Und ſagt:„Du ſollſt nun Düfte ſtreuen, Das wird die Königin erfreuen“. Da kommt die Tulipane ſchon, Die Gräfin ſtellt ſich auf den Thron, Was hat das abermal'ge Läuten In ſolcher Frühe zu bedeuten? Es iſt des Himmelsſchlüſſels Klang; Mir wird um einen Toten bang! Ein Schmetterling iſt wohl verſchieden; Du ſchöner Freund, ſo ruh' in Frieden! Doch horch, welch fröhliches Gebimmel? Es ſcheint ein Ton vom heitern Himmel! Die Hyazinthe ſtrengt ſich an Und läutet, was ſie läuten kann. Da ſtrömt das Volk zu Wieſ' und Garten, Es kann die Fürſtin kaum erwarten; Zum zweiten Male tönt's ſilberfein, Das wird das Maienglöckchen ſein! O ſeht, jetzt kommt die erſte Dame Der Fürſtin, Lilie iſt ihr Name, In weißem Atlas ſchön geſchmüchkt, Ein Goldkreuz auf der Bruſt geſtickt— Noch einmal ſummt mit mächt'gem Klange Die Glockenblume lange, lange.— Das war zum dritten, will ich meinen; Nun wird die Königin erſcheinen!— Und— ſie erſcheint, erſcheint in ihrer Schöne, Die Nachtigall ſingt ihre liebſten Töne— Ja, ſie erſcheint:— in tiefſter Ehrfurcht neigen Sich alle Blumen ihr im tiefſten Schweigen; Aus Morgenrot iſt ihr das Kleid gewoben, Ein Taugefunkel glänzt als Krone oben. Stolz ſteht ſie da— und doch, ſo wie ich wähne Von Scham gerötet ob der eignen Schöne. Die Luft durchbebt ein Singen und ein Klingen, Ein Wonnehauch eilt alles zu durchdringen! Des Himmels Bläue war noch nie ſo rein, So lachte nie die Flur im Sonnenſchein! A. N. — Ein gediegener Roman der den ungeteilten Beifall aller unſerer Leſerinnen u. Leſer findet, iſt O Straßburg! von Anton Schwab. Wir ſind ſtets beſtrebt, nur ſpannende u. intereſſante Erzählungen zu bringen. Auf die Pflege des Heimatdienſtes legen wir größten Wert, ſodaß die Heimatzeitung von jedem Orts- einwohner gehalten werden ſollte. Der Preis von nur 1.40 RM. einſchließl. 20 Pfg. Trägerlohn ermöglicht jeder⸗ mann das Halten der„Viernheimer Volkszeitung.“ Unſere Träger ſowie die Geſchäftsſtelle nehmen jederzeit Beſtellungen entgegen. —— Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846. Heute abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Sonntag vorm. 9.45 Uhr Singſtunde. Schluß 11,15 Uhr, daher pünktlich. Zöller, Vorſitzender. M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde. Gärtner, Vorſitzender. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Sams⸗ tag abend 8,30 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle. Sonntag Nachm. 1 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung im grünen Laub. Der Vorſitzende. Teutonia⸗Schützenabteilung Morgen Sonn- tag vormittag von 9— 11 Uhr Uebungsſchießen. Aufſicht: Oberſchießwart Albus. Der Vereinsführer. Verein der Hundefreunde. Sonntag Vorm. 10 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung auf dem Dreſſurplatz. Alles muß erſcheinen. Der Vorſitzende. Geflügelzuchtverein Viernheim. Sonntag nachmittag 1 Uhr(pünktlich) Abfahrt nach Mörlenbach an der Kapelle am Weinheimerweg per Rad. Es ladet zur Teilnahme ein der Vorſtand. Turnverein v. 1893— Hoferſpiel. Morgen Sonntag Proben auf der Naturbühne: Vorm. 10 Uhr 2. Teil, um 10,30 Uhr Verſammlung der Reiter. Hierzu ſind alle Pferdebeſitzer bezw. deren Angehörigen, die Luſt haben, ſich an dem Hoferſpiel als Reiter zu beteiligen, freundl. eingeladen. Um 11 Uhr Zuſammen⸗ ſtellung der franz. Infanterie. Alle hierzu beſtimmten Perſonen haben zu erſcheinen. Nachm. 3 Uhr Probe des 1. Teils. Pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen aller Be⸗ teiligten iſt Pflicht.(Bei ſchlechtem Wetter im„Karpfen“.) Die Leitung. Sportvereinigung Amieitia 09 Viernheim. — Sportprogramm für Sonntag, den 15. April: Nachm. 2 Uhr Freund⸗ ſchaftsſpiel der A. H. geg. 08 Mannh. 3.30 Uhr großes Fußballtreffen der 1. Mannſchaft gegen Bürſtadt. Die Handballer ſpielen in Großſachſen und die Jugend trägt ein Verbands⸗ ſpiel auswärts aus. Das Verbands⸗ ſpiel der 3. Mannſchaft fällt aus. Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Wir laden zum Beſuch dieſer Spiele freundlichſt ein. Samstag, den 21. April, in der Sporthalle Generalverſammlung. Der Vorſtand. DK. Viernheim e. V. Morgen Sonntag nachm. 3 Uhr großes Handball-Freundſchafts⸗ treffen der 1. Elf gegen Tv.„Badenia“ Feudenheim 1. auf dem DiK.⸗Stadion. Alle Handballfreunde ſind eingeladen. Der Sportleiter. Zum Freischlltz Morgen Sonntag Verſtärktes Orcheſter der Kapelle Schwarz⸗Weiß Es ladet freundl. ein Die Kapelle Der Wirt Er iſt ein Spruch von alters her, er inſeriert, ver⸗ dient noch mehr! Zwei Sonderzüge des S. Waldhoj (SN Zum Meiſterſchaftsſpiel des SV. Waldhof gegen Union Böckingen, das morgen Sonntag in Stuttgart ſtattfindet, fährt nun, nachdem der erſte Sonderzug bereits ausverkauft iſt, noch ein zweiter. Der Fahrpreis beträgt 2.70 RM. für Hin⸗ und Rückfahrt. Fahrkarten ſind an den Schaltern im Hauptbahnhof Mannheim erhältlich. Prof. Krieck geht nach Heidelberg. Wechſel in der Führung der Frankfurter Aniverſität. Frankfurt a. M., 13. April. a Nachdem das Kultusminiſterium ſeine Zuſtimmung zun Annahme der Profeſſun in Heidelberg von Profeſſor Dr. Krieck endgültig gegeben hat, hat Profeſſor Krieck heute die Amtsgeſchäfte an ſeinen bisherigen Stellvertreter Profeſſor Dr. Platzhoff übertragen. Das Rektorat bleibt bis zur Er⸗ nennung des neuen Rektors unbeſetzt. Vom Fuhrwerk erſchlagen Großvater und Enkel tot. 8 Groß⸗Gerau, 13. April. N n Aſtheim ereignete ſich ein ſchreckliches Anglück. Ein älterer Mann war mit dem Fahren— Pfuhlfaſſes be⸗ Wäftigt, wobei ihn ſein 11 Jahre altes Enkelkind begleitete. Dabei ſchlug das Fuhrwerk mit dem Pfuhlfaß um und be⸗ . 3 unter ſich. Das Kind war 0 r 1 7 Virtelſtnde. 5 alte Mann ſtarb im Verlauf einer Aleſſandria: Im Gebirgsdorf Crondona im liguriſchen* aun zerſtörte ein Bergſturz fünf Häuſer. Bisher wurden ne Tote und einige Verletzte geborgen. werden fachmänniſch, prompt und billig ausgeführt. er modernste men- und Prüt Röhrenprüfung koſtenlos! elnrtentung Radlogesch. E. Hanf 2 22 A Umlage Bit 5 Hand Nate 193 1 ſindet am um 9 Uhr füt die Me wie ſie der geteilt war — 00 Samt biber ſih nachm. 5 ſhule zm enzufnden „Schil ſchule bein hi abmel 1 U K . 3 — K 0 e e C . 8 e e — Amiliche Bekanntmachungen Nachdem der Somiſſatiſche Bürgermeiſter Bechtel in Viernheim laut Urkunde des Heſſ. Staatsminiſteriums vom 7. Februar 1934 zum Bürgermeiſter der Gemeinde Viernheim ernannt worden iſt, wurde durch das Kreisamt Heppen⸗ heim Termin zur Dienſteinweiſung und eidlichen Verpflichtung auf 4 Mittwoch, den 18. April 1934, nachmittags 5 Ahr im Sitzungsſaale des Rathauſes anberaumt. Viernheim, den 14. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim J. V.: Schweigert J. V. Betr.: Reinigung der Kamine. Am Montag, den 16. April 1934, wird in unſerer Gemeinde mit der Reinigung der Kamine begonnen. Viernheim, den 13. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Aufruf! Wieder wurde durch ein Schadenfeuer das Anweſen eines unſerer Mitbürger ſchwer be⸗ troffen. Gleichwie ſich die Freiwillige Feuerwehr in uneigennütziger Weiſe zur Bekämpfung des Feuers eingeſetzt hat, ſollte auch die Allgemeinheit zur Linderung der erſten Not unſeres Volks⸗ genoſſen ihren Teil dazu beitragen. In erſter Linie ergeht der Aufruf an die hieſige? Bauern⸗ ſchaft, durch freiwillige Spenden in Naturalien zu helfen, damit der Betroffene bis zur nächſten Ernte ſeinen Viehbeſtand durchhalten kann. Wir hoffen, daß dieſer Aufruf nicht unverhallt bleibt. Die Bauernſchaft wird auf Waankaſſang des intunterzeichueten Bauernführers das Ab- holen der Spenden veranlaſſen. Viernheim, den 14. April 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Heſſiſche Bauernſchaft: Roos Bekanntmachung en wurde eine Herren⸗Armbanduhr Viernheim, den 14. April 1934 Polizeiamt: J. V. Kühne Gemeindekaſſe. Montag Vormittag von 8—10 Uhr Militärzuſatzrentner.— Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß bis ein⸗ ſchließlich Mittwoch nächſter Woche noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden können: V/VI. Ziel Gemeinde⸗, Kreis⸗ und Prov. ⸗ Amlage pro 1933, Bürgerſteuer IV. Nate 1933, Handwerkskammer ⸗Amlage III./ IV. Nate 1933. Zöller. Die Aufnahme in bie Volkschule findet am Montag, den 16. April 1934 um 9 Uhr für die Knaben und um 10 Uhr für die Mädchen ſtatt, und zwar in der Weiſe, wie ſie den Eltern bei der Anmeldung mit⸗ geteilt worden iſt. Gefund Gillig, Rektor Berufsſchule Viernheim Sämtliche Schüler und Schülerinnen haben ſich am Montag, den 16. April, nachm. 5 Ahr in dem oberen Gang der Schiller⸗ ſchule zur Aufnahme und Klaſſeneinteilung einzufinden. Schüler, die eine auswärtige Berufs— ſchule beſuchen wollen, müſſen ſich unbedingt hier abmelden. Der Schulvorſtand: Gillig. Bkikett⸗Abſchlag! Ab Aiontag, den 16. April Kun gie. 1.30 Ml. Kohlenhändler⸗Vereinigung Viernheim Trauer leidung rauerhüe- Trauerschleler stets in großer Auswahl Fischer-Riegel mannheim Paradeplatz „Rarnien“ eee, Rorudeutsche Jaalhartotden! Es treffen vorausſichtlich Mon⸗ tag ein: Ackerſegen, Erd⸗ gold, Edeltraud, Zwickauer frühe, Böhms allerfrüheſte Gelbe und Woltmann Heinr. Faermann Adolf Hitlerſtraße 70 Todes- + und Tante Tröſtungen unſerer l Heimat abzurufen. Viernheim, den 14. Anzeige Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſere liebe herzensgute Tochter, Schweſter, Schwägerin rüden Sophie San nach kurzer ſchwerer 1 8 0 verſehen mit den (. Kirche, heute Nacht 1 Uhr im Alter von 20 Jahren zu ſich in die April 1934 Die tieftrauernben Hinterbliebenen: Famille Gg. Ferdinand San Central- Flm-Palast Das große Tonfilm⸗Ereignis in Viernheim. Das herr⸗ liche Afa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk von inter⸗ nationaler Wirkung ewige Die Jeden Samstag ab 9 Uhr Beerdigung findet morgen Andacht vom Trauerhauſe, Luiſenſtraße 2, Sonntag nach aus ſtatt. der Mit und ohne Stoß!— Es ladet freundl. ein M. Herbert. NB. Auch Obſis wird geſpielt. Fürst alekander Morgen Sonntag ſpielt die beliebte Stimmungs kapelle därtner⸗Kempf Hederbeoan der Manscnhe Montag, den 16. April 1934, im Institut der Engl. Fräulein Tanz wozu höfl. einladet (A Der Wirt: Jofef Klee Zum KHalsernof Statt Karten! Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen mice Minkenliacſi 0 Morgen Sonntac voller Heimatfilm mit den Liedern v. Lons: 5 9. 9 1. Auf der Lüneburger Heide, in dem wun⸗ Ne ſchönen Land— 2. Ich weiß ein Garten? ö 5 2 Jan Ao Cochem ö hübſch u. fein, da blüht ein rotes Röſelein. 1 5 5 1 0 3. Fiſchen, Jagen u. Vogelſtellen, das hält W. Es ladet freundl. ein Viernheim Cochem a. d. Mosel jung die Jungeſellen.— 4. Die Stunde ſchlug 74 Der Wirt 15. April 1934 und deine Hand, lag zitternd in der meinen. l Die Kapelle Ein deutſcher Qualitätsfilm mit einer Hand⸗ Ein Filmwerk von der Heide, ein wunder⸗ lung von unvergleichlicher Eindringlichkeit. Filmfreunde! Laßt euch dieſes ſchöne Ufa⸗ EMpienlung Während der Blütezeit an der Bergſtraße lade meine hieſigen Freunde, Verwandte und Be⸗ kannte zu einem Beſuche freundl. ein. Empfehle prima Speiſen und Getränke Gg. Winkler, gohenjachjen Gaſthaus zur Noje F ür die uns anläßlich unſerer Ber⸗ lobung in ſo reichem Maße zuteil ge⸗ wordenen Aufmerbſamkeiten danken herzlichſt * Barl Weidner u. Braut Filmwerk nicht entgehen. 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Die Vögel hielten ſich ſonſt viele Meilen weiter nördlich auf den großen Seen auf. Anſcheinend waren ſie von der ſcharfen Strömung erfaßt und von ihren Standplätzen fortgeführt worden. Man wird nie erfahren, was die Arſache ihrer Reiſe war. Big Sanders, der ein kleines Haus am Afer ſein Eigen nannte, mit einem Anlegeplatz für ſein Motorbodt, hatte das Fahrzeug gerade feſtgemacht, als er die erſten Schwäne auf dem Waſſer ſichtete. Sie wandten unruhig die Köpfe, das Abendlicht des Nachwintertages beglänzte Gefieder und Schnäbel und ſtrich blaßgoldene Linien auf den Fluß. An die dreißig Schwäne mochten es ſein. Mißtrauiſch auf die eilende Flut hinblickend, murmelte Big: He, nur nicht zu ſchnell, will ich meinen: And wohin noch heute abend? Er wartete eine Weile, da war es auch ſchon Nacht. Wie verſchwimmende Flecken lagen die Schwäne im Waſſer und glit⸗ ten raſch dahin. Andere folgten, eine zerriſſene Vogelkette. War⸗ nungsrufe der Vögel erſchallten. Spürten ſie das unheimliche Saugen des den Fällen zuraſenden Waſſers? Big ging auf ſein Haus zu. Ehe er aber die Türe öffnete, ſchaute er noch einmal auf den dunklen Fluß. Ein Scheinwerfer ſtach jetzt in die Finſter— nis und beleuchtete eine Reihe neuer Wildſchwäne, die den erſten nachruderten. Big lief wieder ans Afer. Weit unten ſchimmerte die Lichtkette der Brücke. Sein Blick aber folgte dem Licht⸗ ſchweif, der ſtromaufwärts glitt. Ein kleiner Kutter war es, der ihn ausſandte, ſeine Inſaſſen hatten die Vögel bemerkt und machten ſich, wie es Big vorkam, einen Spaß daraus, die Vögel zu blenden und zu beunruhigen. Laßt doch das! brummte Big unwillig, denn er war ein Vogelfreund und liebte am meiſten die großen Vögel. Vom Licht getroffen, tauchten nun immer neue und mehr aus der Dunkelheit. Der ganze Fluß ſchien von ihnen zu wimmeln. Waren die Seen im Norden alle vereiſt, gab es dort kein Futter mehr? Dicht aneinandergepackt, wie von Angſt zuſammengedrängt, ſchwammen die Schwäne auf dem Fluß herunter, und es war nicht abzuſehen, wie viel ihnen noch nachtrieben, als hätten die Seen ſie in Maſſen ausgeſchüttet, gleich Schaumkrauſen auf ihren Wellen. Der Kutter, der über den Strom fahren wollte, mußte beidrehen. Er kam nicht durch. Leber zahlloſe Vogel⸗ brüſte, Hälſe und Schnäbel zuckte der Scheinwerferſtrahl hinweg. Wunderbar ſah es eigentlich aus— ein aufregender Anblick, ebenſo fremdartig wie beunruhigend. Auffliegen ſollten ſie und den Weg zurücknehmen! dachte Big. Aber die Vögel taten es nicht. Er hörte ſie in dem Winter⸗ waſſer lärmen, und auch die Rufe der Kutterleute ſchallten zu ihm herüber.„Verrückte Vögel!“ meinte jemand neben Big. Die Schwäne waren jedoch nicht irre, nur verwirrt waren ſie, und von den raſchen Wirbeln des Stromes und von den Schein⸗ werfern in Angſt verſetzt. Wie dumpfes Murmeln klangen ihre Stimmen. Trompetenſchreie miſchten ſich hinein. Dann wieder fauchten und ziſchten ſie wie Gänſe.„Warum ſie bloß nicht ans Afer herüberkommen?“ ſagte der Mann neben Big. Der vollführte eine wegwerfende Handbewegung.„Ei, ſie können nicht“, antwortete er,„und wagen es nicht. Haben Angſt vor dem Land. Schlecht zu Fuß. And übrigens, wißt Ihr, ob ſie es auch wahrnehmen? And wie denkt Ihr Euch das: hochfliegen und auf der Erde niedergehen? Sie müßten ſich ja die Bäuche aufſchlagen. Laßt nur! Wollen ſehen, was geſchiehtl“ Jetzt näherte ſich die Dampffähre aus der Richtung des Wellandkanals. Ihre Sirene tutete. Stärkere Scheinwerfer- augen durchblitzten die Dunkelheit. Von allen Seiten prallten nun Strahlen gegen die Schwäne, ein Kreuzfeuer von Licht. Phantaſtiſch ſah das aus, wie unter dem Licht die vielen Vögel lagen. Big gewahrte auch große Eisſchollen, die die Vögel um⸗ ſchloſſen und bedrängten. Die Klötze rieben und ſcheuerten gegen die Schwäne und ſchoben die Geſchwader dicht gegeneinander. Dennoch waren manche aus der Amklammerung herausgekommen und hatten ſich auf die Schollen geſchwungen. Flügelſchlagend, das Gleichgewicht haltend, fuhren ſie mit. Andern wieder ge⸗ lang es, aufzuflattern. Bald aber, von den Lichtern geblendet, gingen ſie klatſchend, wie angeſchoſſen, wieder aufs Waſſer nieder. Die Anruhe unter den Vögeln wuchs. Anbeſtimmte Ge⸗ fahr drohte ihnen. Big machte ſein Boot los, warf den Motor an und ſteuerte gegen die Strommitte. Das Schickſal der Schwäne ging ihm nahe. Man muß etwas unternehmen! dachte er. Aber was— und dies auf dem großen Strom, daran dachte er zunächſt nicht. „Wenn die Schwäne bis an die Fälle kommen“, rief er den Leuten eines heranſchwankenden Leichters zu,„ſind ſie verloren!“ —„Verloren!“ ſcholl es zurück, und Bigs Fahrzeug ſchoß gerade⸗ aus in die Angſt und Dunkelheit hinein. Er ſah die unklaren Vogelgeſtalten auf der Flut, und wenn ein Scheinwerfer zu ihnen langte, gewahrte er furchtſam hochgereckte Hälſe und glimmende, runde Augen. Er fuhr zum Wellandkanal. Möglicherweiſe gelang es ihm, die Schwäne in den Kanaleingang hineinzuſcheuchen. Er würde Boote finden, um mit ihrer Hilfe die Schwäne aus dem Fluß abzudrängen. Aber am Wellandkanal ſah er, daß die Vorhut der Vögel längſt über den Eingang zum Kanal hinausgetrieben und auf dem Strom weitergeſchwommen war. Auch gab es keine Boote in der Nähe, die er zu Hilfe hätte rufen können. Sein Boot etwas ſchräg ſtellend, und mit den Armen heftig winkend, ſchrie er:„Huſch, Huſch!“ Der ungeheure Zug und Druck des Waſſers ſchob das Geſchwader vorbei. Zwar wehrten ſich die Vögel gegen die Trifft, es half ihnen aber nicht viel. Sie hatten auch keine Bewegungsfreiheit, wie Big ſah, ſo dicht waren ſie gepackt. Langſam fuhr der Schiffer in ihr Geſchwader hinein, um die Eisſchollen wegzuräumen. Im Kielwaſſer jedoch ſchloß lich die geteilte Vogelmaſſe ſogleich wieder zu einer einzigen du ſammen. Ausſichtslos, etwas zu tun! Was wollte er nur? Ein Naturſchickſal in ſeinem Lauf aufhalten? Aber, als er zu ſeinem Anlegeplatz zurückfuhr, ſpürte er friſchauftommenden Wind. Die Natur ſelber ſchien ihren ſchönen Geſchöpfen helfen zu wollen. Der Wind ſtand gegen ſie. Mit trompetendem Geſchrei begrüßten ihn die Schwäne. Den äußern Tieren glückte es auch, aufzuflattern. Sie ſtrichen über Big hin und fanden eine Strecke Fluſſes zurück. Ihr ſaugender Flügel— ſchlag ermunterte und verlockte die noch ſchwimmenden Gefähr⸗ ten. Der Wind wurde ſtärker. Die mäßigen Flieger fielen weiter oben wieder ins Waſſer. Es macht nichts, meint Big. Sie können ihre Rettung ſinden. Andere Schwäne aus dem Anterwaſſer ſtießen herauf, bald waren es viele, eine ganze Menge, verzweif— lungsvoll kämpften ſie um ihr Leben. Big kehrte nach Hauſe zurück. Es war ſpät geworden. Nach Stunden, ehe er ſich ſchlafen legte, ſchaute er noch einmal aus dem Fenſter auf den Fluß. Der Wind wehte noch kräftig, und die Schwäne flatterten noch immer auf und nieder. Sie hatten ſich bereits ein großes Stück heraufgearbeitet. Gott ſei Dankl, ſagte Big. Es wäre auch zu ſchade um die vielen, ſchönen Schwäne! Hauptſache, daß ſie jetzt ins Aferwaſſer finden und aus der Strömung heraus... Die ganze Nacht kämpften die Wildſchwäne um ihr Leben. Der gute Wind unterſtützte ihre gewaltigen Anſtrengungen, die ſie von der gefährlichen Nähe der Stromſchnellen und Fälle wegbrachten. Aber um 4 Ahr früh, als Bieg noch ſchlief, legte ſich der Wind. Die vielen hundert Schwäne fielen nun wieder in die ſtarke Strömung und wurden erneut in das Anterwaſſer fort⸗ geriſſen. Als der Tag graute, blickte Big wieder nach den Schwänen aus. Der Fluß war, ſoweit er ihn überſchauen konnte, von den Vögeln leer. Kein Schwan zu ſehen. Hatten ſie ſich ſchon ſo weit ſtromauf gearbeitet und waren gerettet? Oder... Nein, er wagte den Gedanken nicht zu Ende zu denken. Er rannte in die Nachbarſchaft, in das Verlademagazin einer Eiſenfabrik, um zu telephonieren. Er rief das große Kraft- werk an den Fällen an und ſeinen Freund Fly Cut, den Tur— binenmeiſter im Werk B. „Flo, heute Nacht waren mehrere hundert Schwäne auf dem Waſſer...“ rief er in die Muſchel. „Sind über die Fälle!“ antwortete Fly. „Was ſagſt du? Fly! Entſetzlich! Die Schwäne...“ „An die dreihundert mögen ſchon heruntergeſtürzt ſein“, gab der Turbinenmeiſter ruhig Auskunft. Er hatte wohl ſchon häu— figer Anglücksfälle und Naturkataſtrophen von ſeinem Werkfen⸗ ſter aus mitangeſehen.„Hundertfünfzig Tote“, fügte er ſeinem Bericht hinzu.„An den Felſen im Flußbett zerſchmettert. Viele Verletzte. Man holt ſie heraus. Noch immer ſtürzen neue herab. And Eistrümmer dazu. Das ſchlägt ſie tot. He, hört denn das nicht bald auf da oben mit den Vögeln? Wieviele kommen noch? Zum Heulen iſt das!“ „Fly“, ſagte Big mit zitternder Stimme“, geſtern abend waren es an die fünfhundert...“ „Hoffentlich haſt du dich verzählt!“ rief Fly und hängte ein, er mußte ſeine Maſchinen bedienen. Beim Drehen der Kurbeln blickte er durchs Fenſter auf die turmhoch herabdonnernde Flut, deren Prall das Werkgebäude vibrieren ließ. Im weißen, kochen⸗ den Giſcht wurden ſchlagende Vogelleiber in den furchtbaren Abgrund geſchleudert, ſie ſauſten aus der Höhe. Weiße Flügel raſten im niederflügelnden Schaum und Waſſerſtaub, ausgerenkte, ſchreckhaft gebogene Schwanenhälſe wirbelten in den Güſſen und Waſſerſträngen, die wie in langmütiger, zorniger Geduld und Kraft niederhingen und über die Felſen rauſchten. Die Vögel ſchlugen auf, im Dampf verſanken ſie. Der Eishagel deckte ſie zu. Andere, im letzten, entſetzten Flug ſchoſſen ſchräg über den brüllenden Fall hinaus in den Raum. Flo bückte ſich. Das blaue Licht der Betriebskontrolle zuckte auf ſeiner Schalttafel auf und gab ihm einen Befehl. Er wandte ſich vom Fenſter ab und führte ihn aus. Als er wieder aufblickte waren die Schwäne verſchwunden. 5 Haltet nicht zurück mit Neuanſchaffungen und Reparaturen. Schafft Arbeit! Einführung des Kraftfahrzeugbriefes. Schutz für das Eigentum. DNB. Berlin, 13. April. Der Reichsverkehrsminiſter hat in einer Verordnung vom 11. April, die in den nächſten Nummern des Reichsgeſetzblattes und Reichsminiſterialblattes veröffentlicht wird, beſtimmt, daß nach dem 1. Mai 1934 mit der Einführung des Kraftfahrzeug- briefes begonnen werden ſoll. Zugleich wird eine„Sammel- ſtelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge“ beim Statiſtiſchen Reichsamt in Berlin errichtet. Dieſe Maßnahmen ſollen dazu dienen, Handhabungen gegen Veruntreuungen und Diebſtähle von Kraftfahrzeugen zu ſchaffen und gleichzeitig ſtatiſtiſche Anterlagen für eine Wirtſchaftsforſchung im Kraftfahrweſen zu liefern, die für die konjunkturelle Marktbeobachtung und die hierauf gründenden Maßnahmen wirtſchafts- und verkehrs- politiſcher Art von Bedeutung iſt. Zur Sicherung des Eigentums am Kraftfahrzeug ſoll der Brief da⸗ durch beitragen, daß er bei jeder Befaſſung der Zulaſſungsſtelle mit dem Fahrzeug, z. B. bei Amſchreibung auf einen anderen Eigentümer, vorgelegt werden muß. Ein unrechtmäßiger Be⸗ ſitzer kann die Zulaſſung des Fahrzeuges nicht erreichen, weil durch das Fehlen des Briefes der unrechtmäßige Erwerb des Fahrzeuges aufgedeckt, die Zulaſſung verhindert und der Täter gefaßt wird. Für alle Kraftfahrzeuge, für die nach dem 1. Mai 1934 die erſtmalige Zulaſſung beantragt wird, hat der Her⸗ ſteller einen Kraftfahrzeugbrief auszufertigen; ausgenommen bleiben vorläufig Kleinkrafträder. Die Beſitzer der früher zu⸗ gelaſſenen Fahrzeuge haben den Brief für ihre Fahrzeuge erſt auf Anforderung der Zulaſſungsſtelle auszufüllen. Nur die amt⸗ * lich ausgegebenen Vordrucke dürfen verwendet werden. Gesang zu Goff. Von Georg Ren dl. O Gott, ich, einer Deiner kleinsten Knechte, Ich will nicht mächtig sein auf dieser Welt, Nicht Ehren heimsen und nicht Güter! Ich bin nicht frei, denn Du hast mich gekerkert, Und wenn ich Dich nicht spüre, So spür' ich doch die Fessel, die Du um mich geschlagen. O Gott, ich, Dein Gefangener, Ich will nur sein die Stimme der Gefesselten, Die Stimme der von Dir Geschlagenen. Weisheit des Oſtens. Entzünde kein Feuer, das du nicht löſchen kannſt. ** * Verunreinige den Strom nicht, wenn du reines Waſſer willſt. ** * Eier ſind enge Dinge, und doch kommen die Hühnchen daraus. * 8* Wer ſich nicht um die Zukunft kümmert, wird bald Sorgen der Gegenwart haben. ** * Reicht der erſte Schlag nicht, ſo ſchlage zum zweitenmal. ** * 1 Das beſte Mittel gegen Trunkenheit iſt, nüchtern einen Trunkenen zu ſehen. ** * „Der Hund in der Hundehütte bellt die Fliegen an, aber der jagende Hund ſpürt ſie nicht. ** * Die Götter helfen dem Manne nicht, der Gelegenheiten verpaßt. * Ein trunkenes Pferd, braucht einen nüchternen Reiter. Humor. Der Herr Landwirtſchaftsſtudent ging mit gewichtiger Miene durch die ganze Beſitzung und gab ſein auf der Hochſchule erwor- benes Wiſſen freigebig zum beſten.„Sehen Sie mal“, ſagte er herablaſſend zu dem Beſitzer,„wenn Sie von dieſem Baum nur ſechs Pfund Birnen ernten, können Sie mehr als zufrieden ſein.“ „Zufrieden? Ich würde es als ein Wunder betrachten. Es iſt nämlich ein Apfelbaum.“ * Schlinger hat von ſeinem Arzt eine kleine Entfettungsdiät verordnet bekommen.— Von Zeit zu Zeit muß die Frau an dieſe Tatſache erinnern:„Du, denk' an deine Diät!“—„Ach, laß mich!“ ſchlägt Schlinger mit der Gabel auf den Tiſch,„ich werd' mich doch nicht zu Tode hungern, bloß um ein paar Jahre länger zu leben!“ N auf ber amerila in Han zer! bulg le bindung Neichst die Ach lichen M00 id han det bol burhen mit Eic 0 bet heu Autat laß gehe ben iſt. ktgietun ihliett enten K cat vo Ihe d zu enger dieser bererſe ſönnise Aus c ein beſſe führen ut Hl nögen i leit zun bes andel Weipiel bei ben 00 . 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