— riefetz Mtl. ung von eehblatze kunt, daß ſlahreng⸗ „Sammel. katſtiſcheg len dn Vebſlähle ſlaliſtiche ſweſen zu und die derkehtz. ig beg ref bo ungzſele anderen ger Be⸗ hen, weil werb des det Taler n J. Mai der Her⸗ erommen her zu ⸗ euge erſt die ant. Hagen. Waſſer ührchen Cotgen mal. einen „ aber ſheileß 1 ö Amtliches Verkünbigungsblatt der Fei. Bürgermeiſterei lernheim ei und anderer Behörden-Vereins⸗ u. Gejchäftsanzeiger Er 5 e e ere de e e e e 8 12 1 e Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 88 Beilagen: Montag, den 16. April 1934 Rehklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe 10. Jahrgang Deutſche Handelspolitik und Ausland. Oer Reichsaußenminiſter über unſere handelspolitiſchen Beziehungen. DNB. Hamburg, 15. April. Reichsaußenminiſter von Neurath ſprach Samstag abend auf der Jahresveranſtaltung der Hamburger Abteilung des ibero— ö amerikaniſchen Inſtituts. Er führte u. a. aus: Für jeden, der in Hamburg das Wort ergreift, richtet der Blick ſich von ſelbſt zuerſt nach dem Auslande. In der Gegenwart muß Ham— burg noch mehr als das Inland darunter leiden, daß dieſe Ver⸗ bindungen mit dem Auslande erſchwert worden ſind. Die Reichsregierung wird an ihrem Teile alles tun, um Hamburg die Aeberwindung der gegenwärtigen ſchwierigen Zeit zu er— leichtern. a Was aus dem gegenwärtigen Wirrwarr der wirtſchaftlichen und handelspolitiſchen Tendenzen der einzelnen Länder und aus der völligen Desorganiſierung der internationalen Finanzbezie⸗ hungen ſchließlich ſich einmal herausentwickeln wird, wird heute mit Sicherheit niemand vorausſagen können. In zwei Punkten zeichnet ſich die Entwicklung für Deutſchland aber heute ſchon klar ab. Das eine iſt, daß das Schlagwort der Autarkie, das im Auslande zu manchen Mißdeutungen An— laß gegeben hat, heute in allen maßgebenden Kreiſen überwun— den iſt. Ich ſpreche das deutlich aus: Niemand in der Reichs⸗ regierung glaubt, daß Deutſchland wirtſchaftlich vom Auslande iſoliert werden ſoll und kann. Zwar wird mit neuen und ver⸗ einten Kräften daran gearbeitet, unſer Volk und unſere Wirt⸗ ſchaft von ausländiſchen Lebensmitteln und Rohſtoffen unabhän⸗ giger zu machen, als dies früher war, und im Inlande ſelbſt zu erzeugen, was hier erzeugt werden kann. Wir haben in dieſer Richtung bereits ſehr poſitive Fortſchritte gemacht. An- dererſeits aber verlangt unſere zentrale Lage in Europa ver⸗ ſtändnisvolle und auf wechſelſeitiges Entgegenkommen aufgebaute Handelsbeziehungen mit den Nachbarländern und ebenſo ver— langt die Notwendigkeit, Rohſtoffe zu beziehen, freundſchaftliche Austauſchbeziehungen mit den überſeeiſchen Ländern. Ich kann kein beſſeres Beiſpiel für dieſe Einſtellung der Reichsregierung anführen als die kürzlich neu abgeſchloſſenen Handelsverträge mit Holland und Dänemark. Zn dieſen beiden Ver⸗ trägen iſt beſonders die wechſelſeitige Einſicht und Bereitwillig⸗ keit zum Ausdruck gekommen, auf die Lebensnotwendigkeiten des andern Staates Rückſicht zu nehmen. Ich hoffe, daß dieſes Beiſpiel internationaler wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit auch bei den Verhandlungen mit anderen Staaten Schule macht. Das zweite iſt, daß wir in Zukunft die Wareneinfuhr planvoller in die Hand nehmen müſſen, als in der Vergangen— heit. Die Währungspolitik und die handelspolitiſche Abſchlie— zung vieler Länder hat uns einfach in die Zwangslage verſetzt, eine planvolle Verlagerung der notwendigen Einfuhr nach den Ländern vorzunehmen, die bereit ſind, Deutſchland entſprechende Werte abzunehmen. Die Reichsregierung wird dieſe Linie zwar unter möglichſter Schonung alter Handelsbeziehungen, aber doch zielbewußt verfolgen. Dieſe rückſichtsvolle, aber zielbewußte Geſtaltung unſerer Handelspolitik verlangt mehr als je eine einheitliche Führung. Es geht nicht an, daß jeder Berufszweig es unter— nimmt, ſeine eigene Handelspolitik zu treiben. Der Erfolg einer deutſchen Außenhandelspolitik, wie ich ſie kurz ſkizziert habe, iſt natürlich, wie der Erfolg jeder Handelspolitik, ſtets von einer elementaren allgemeinen Vor— ausſetzung abhängig, das iſt die Beruhigung und Konſolidierung der internationalen Lage in politiſcher Beziehung. Daß die Außenpolitik gegenwärtig mit ſchwierigen und ernſten Pro⸗ blemen zu ringen hat, mit Problemen, die zum Teil das Funda— ment unſerer nationalen Exiſtenz berühren, wiſſen Sie alle. Ich ſehe unter dieſen Problemen aber kein einziges, das nicht bei vernünftiger Behandlung einer Regelung auf dem Wege DNB. Paris, 15. April. Dem Oevre zufolge hat die franzöſiſche Polizei durch einen Zufall feſtgeſtellt, daß ſich der frühere Sowjetkommiſſar Trotzki in einer Villa bei Barbizon in der Nähe von Fon⸗ tainebleau aufhält, wo er mit ſeiner Frau und Dreien ſeiner Anhänger, die ihm gleichzeitig als Leibgarde dienen, wohnt. Trotzki hatte vor einiger Zeit die Erlaubnis erhalten, ſich in Korſika aufzuhalten, ſcheint aber unbemerkt ſeinen Wohnſitz nach Innerfrankreich verlegt zu haben. Der Staats⸗ anwalt hat beim franzöſiſchen Innenminiſterium um Verhal⸗ tungsmaßregeln gebeten. Nach dem Oeuvre ſollen die fran⸗ zöſiſchen Behörden beabſichtigen, lediglich Trotzkis Rückkehr nach Korſika zu veranlaſſen, es ſei denn, daß ſich das Gerücht bewahrheitet, daß Trotzki an der Gründung einer„Vierten Inter⸗ nationale“ arbeitet. Das Journal weiß zu melden, daß Trotzki alle Tage ſeine Poſt durch einen Motorradfahrer zugeſtellt erhielt. Zu der überraſchenden Aufdeckung des Wohnortes Trotzkis wird noch ergänzend bekannt, daß die Bevölkerung von Bar⸗ bizon bei Fontainebleau ſchon ſeit Wochen dem Leben und Trei⸗— ben der Villenbewohner ſehr mißtrauiſch gegenüberſtand. Man beſchränkte ſich aber darauf, die Villa zu bewachen und eine geeignete Gelegenheit abzuwarten, um eingreifen zu können. Dieſe Gelegenheit bot ſich am Donnerstag. Trotzki ließ ſich ſeine Der ev. Neichsbiſchof in Stuttgart. Wiederherſtellung des Kirchenfriedens in Württemberg. DNB. Stuttgart, 15. April. In Württemberg hat der Synodalausſchuß dem Landes- biſchof Wurm durch die Ablehnung des geſamten Kirchenhaus— haltes das Vertrauen derſagt. Landesbiſchof Wurm, dem von ſeinen Gemeinden vorgeworfen wird, daß er als Per— ſönlichkeit im neuen Deutſchland untragbar ſei und deſſen Be— ziehungen zu dem ſattſam bekannten Pfarrer-Notbund von ſei— nen Gemeinden nicht verſtanden werden, weigerte ſich, aus dem Mißtrauensvotum die Konſequenzen zu ziehen. Dadurch herrſcht in Württemberg ein Kirchennotſtand, der in weite Kreiſe der Bevölkerung Beunruhigung trägt. Zur Behebung dieſer Be— unruhigung hat ſich der Reichsſtatthalter von Württemberg-Ho⸗ henzollern telegraphiſch an den Reichsbiſchof mit dem Er⸗ ſuchen gewandt, umgehend in die württembergiſchen Kirchennot— ſtände Ordnung zu bringen. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt: Der Reichsbiſchof Tudwig Müller iſt heute nachmittag 14 Ahr in Stuttgart eingetroffen, um den Nirchennotſtand in Württemberg zu beheben. Der Synodalausſchuß hatte dieſer Tage dem Landesbiſchof Wurm den geſamten Kirchenetat abge— lehnt und ihm dadurch ſein Vertrauen entzogen. Der Reichsbiſchof ermahnte die Beteiligten, alle Streit- und Perſonalfragen zurückzuſtellen, bis der äußere Aufbau einer mächtigen evangeliſchen Reichskirche durchgeführt ſei. Er er⸗ mahnte den Landesbiſchof zur Nachgiebigkeit in verſchiedenen Forderungen der neuen Zeit. Miniſterialdirektor Jäger⸗Ber⸗ lin ſprach über den klaren Kurs der Reichskirchenführung wor⸗ auf der Synodalausſchuß den umſtrittenen Etat genehmigte. Damit hat der Reichsbiſchof die Ruhe und Ordnung im würt— tembergiſchen Kirchengebiet wiederhergeſtellt. Der Reichsbiſchof ſtattete anſchließend dem Reichsſtatthal— ter für Württemberg und Hohenzollern und dem Miniſterpräſi⸗ denten Beſuche ab und fuhr dann nach Berlin zurück. Bei der Abfahrt wurde der Reichsbiſchof von der Bevölkerung lebhaft begrüßt und beglückwünſcht. Austritt aus der ev. Kirche. Wie die Blätter melden, hat D. Frhr. v. Pechmann. München in einem Schreiben an den Reichsbiſchof ſeinen Aus- tritt aus der Evangeliſchen Kirche erklärt. Frei⸗ herr v. Pechmann ſtand einſt, ſo ſchreibt dazu die„Süddeutſche Zeitung“, im Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbund an führender Stelle als Mitglied des Kirchenausſchuſſes und des Deutſchen Evangeliſchen Kirchentages, alſo erſter Repräſentant aller pro— teſtantiſchen Kirchen Deutſchlands, Schon vor einem Jahre hat er beim Beginn der kirchlichen Amwälzungen dieſe beiden Aem⸗ ter niedergelegt. Er begründete damals dieſen Schritt damit, daß ſeine Bedenken gegen die neuen Bahnen der Kirchenpolitik ſo ernſt ſeien,„daß ich es für unmöglich halte, an der ferneren Arbeit des Kirchenbundes irgendwie erſprießlich teilzunehmen.“ Frhr v. Pechmann hat nicht die Abſicht, irgendeiner freien evan⸗ geliſchen Gemeinſchaft beizutreten. Von ſeinen Freunden wird erklärt, daß er nicht wünſcht, daß eine größere Anzahl von Proteſtanten ſeinem Beiſpiel folge. ſrledlicher Verſtändigung zugänglich wäre. Daran, was wir nach Recht und Gerechtigkeit für Deutſchland fordern müſſen und gefordert haben, werden wir freilich mit unbeirr⸗ barer Entſchloſſenheit feſthalten, denn es ſind Forderungen, auf die ein geſundes und ehrliebendes Volk überhaupt nicht ver— zichten kann. Der maßvolle Amfang dieſer Forderungen und die friedlichen Abſichten, die ihnen, wie unſerer geſamten Außen- politik zugrundeliegen, haben jedoch von deutſcher Seite aus alle Vorausſetzungen für eine ſchnelle und dem gemeinſamen In⸗ tereſſe Europas entſprechende Verſtändigung zu ſchaffen. Es kommt nur auf den Entſchluß der anderen Regierungen an, eine ſolche Verſtändigung zur Wirklichkeit werden zu laſſen. Wenn das, wie ich auf das Dringendſte hoffen möchte, geſchieht, und wenn ſo das Vertrauen unter den Völtern wiederhergeſtellt wird, dann haben die Regierungen ihrerſeits für die Belebung des Welthandels das wichtigſte getan, was ſie überhaupt tun können. Zum Schluß wies der Reichsminiſter auf die erfreulichen Beziehungen, die von aufrichtigem Verſtändnis für die beiter— Beznehungen, die von aufrichtigem Verſtändnis für die beider⸗ ſeitigen Intereſſen getragen ſind. Es ſei ihm ein Bedürfnis, den in Deutſchland tätigen amtlichen Vertretern der lateinamerika— niſchen Staaten für alles das zu danken, was ſie für den Aus— bau dieſer Beziehungen getan haben. Frhr. v. Neurath ſchloß mit einem Trinkſpruch auf die deutſch-ibero-amerikaniſche Freundſchaft. Trotzki in Frankreich. Aberraſchende Entdeckung der franzöſiſchen Polizei. Poſt nach Paris ſchicken und jeden Abend von einem Moto r⸗— radfahrer nach Barbizon bringen. Am Donnerstag abend hatte dieſer Motorradfahrer eine Lichtpanne, und als ihn der Verkehrspoliziſt nach ſeinen Papieren fragte, verweigerte er dieſem jede Auskunft. Erſt auf dem Polizeikommiſſariat be⸗ quemte er ſich zu der Erklärung, er ſei Ruſſe und bringe die Poſt allabendlich in die Villa nach Barbizon. Jetzt konnte die Polizei zugreifen und hatte eine rechtliche Anterlage, um ſich dieſe Villa auch einmal von innen anzuſehen. Im Arbeitszimmer fanden die Beamten einen älteren Mann ſitzen, den ſie ſofort als Trotzki erkannten, der aber zunächſt einen falſchen Namen angab. Erſt als ſie ihm auf den Kopf zuſagten, daß er Trotzki ſei, gab ber ehemalige Volkskommiſſar ſeine wahren Perſonalien an. Die Aeberraſchung der Polizeibeamten war aber noch größer, als ſie bei der Durchſicht der Papiere die Feſtſtellung machen mußten, daß Trotzki einen rechtmäßigen Paß und die Aufenthaltserlaubnis für das Departement Seine et Oiſe beſißt, die ihm vom franzöſiſchen Innenminiſterium er⸗ teilt worden iſt. Es blieb ihnen alſo nichts anderes übrig, als die Villa wieder zu verlaſſen. Handwerkstag in Stuttgart. DNB. Stuttgart, 15. April. Anter der Schirmherrſchaft des Reichsſtatthalters fand am Sonntag im Hof der Rotebühl-Kaſerne der erſte deutſche Handwerkstag ſtatt, an dem 100 000 Handwerker aus allen Teilen Württembergs und Badens teilnahmen. Hand— werkskammerpräſident Dempel eröffnete die Kundgebung. Reichsſtatthalter Murr ſagte in einer Anſprache, das deutſche Handwerk werde heute wieder eine der wertvollſten Beſtand— teile des Volkes, wie es auch eine der erſten und wertvollſten Stützen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung geweſen ſei. Am des Wertes der Perſönlichkeit willen, den die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung im Handwerksſtand erkenne, werde ſie auch zu dieſem Stand ſtehen. Im Namen des Ehrenmeiſters des deutſchen Handwerks, des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchalls von Hinden⸗ burg, begrüßte darauf der Reichshandwerksführer, Präſident Schmidt, die ſüddeutſchen Handwerker. Im Mittelpunkt ſei⸗ ner Ausführungen ſtand der Gedanke des deutſchen Sozialis— mus, der nach dem Willen des Führers auch im Bereich des Handwerks ſeine Anwendung finden müſſe. Bei der Verfolgung dieſes Zieles müſſe das wirtſchaftliche Denken und Handeln aller ſelbſtändiger unternehmen nach neuen wirtſchaftsmoraliſchen und wirtſchaftsethiſchen Grundlagen aufgerichtet werden. Im Hinblick auf den wirtſchaftlichen Erfolg müßten alle monopoliti⸗ ſchen Beſtrebungen zur Beherrſchung und Ausbeutung der Roh- ſtoffquellen abgeſtellt werden. Heute ſtehe das deutſche Hand— werk dem Führer zur Seite mit dem feſten Willen, mit ein Vorkämpfer für den deutſchen Sozialismus zu ſein. Im Auftrage des Reichswirtſchaftsminiſters ſprach Mini- ſterialrat Dr. Wienbeck, der als Arſache dieſer erſten großen deutſchen Handwerkerkundgebung die Tatſache herausſtellte, daß das langerſtrebte Ziel erreicht worden ſei: ein einiges Handwerk in einem einigen Volke. In einem Schlußwort gab Handwerkskammerpräſident und Mitglied des Reichstages Bätzner den Wortlaut eines Tele- gramms an den Führer bekannt, in dem der Reichskanzler des tiefgefühlten Dankes und der unerſchütterlichen Treue des ſüd⸗ deutſchen Handwerks verſichert wird. b eee N 3 7 1 —— ECC TTT e —— D Botſchaſt des Neichsbiſchofs zum kirchlichen Frieden. DNB. Berlin, 15. April. Der Reichsbiſchof hat, wie der Evangeliſche Preſſedienſt mitteilt, folgende Bot ſchaft zum kirchlichen Frieden erlaſſen: Die wiederhergeſtellte Einheit in Volk und Staat verlangt nach geordneter Einheit im äußeren Leben der evangeliſchen Kirche. Bekenntnisſtand und Glaubensgut unſerer Kirche, die uns wichtigſte Verantwortung ſind, werden wir um ſo beſſer und treuer pflegen können, wenn organiſatoriſch in der Kirche Ordnung gehalten wird. Nachdem auf der Grundlage der Neuregelung des Verhält— niſſes von Staat und evangeliſchen Kirchen die Bahn zu weiter⸗ aufbauender Arbeit freigemacht iſt, ſoll unter Trennendes in der Vergangenheit ein Strich gezogen werden. Es werden daher die ſchwedenden Verfahren, die aus kirchenpolitiſchen Gründen anhängig gemacht worden ſind, eingeſtellt werden, mit Ausnahme jedoch derjenigen Ver⸗ fahren, die ſtaatspolitiſchen Einſchla g haben. Es wird auch in eine Leberprüfung bereits aogeſchloſſener Verfahren ein— getreten, ſobald Ruhe und Frieden in der Kirche eingekehrt ſind. Wer ungeachtet des hierdurch bezeugten Willens zum Frie⸗ den dennoch in Auflehnung gegen die notwendige äußere Ord— nung den Frieden ſtört, wird die volle Strafe des Geſetzes zu tragen haben. Ich erwarte von den Amtsbrüdern und Beamten der Kirche die volle Einführung in die Gemeinſchaft des Dienſtes und ihre Vereinigung in berufsmäßiger Kameradſchaft. Alle wichtigen Kräfte rufe ich zur Mitarbeit auf. Ein neues Kirchengeſetz. DNB. Berlin, 15. April. Das geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche hat, wie der Evangeliſche Preſſedienſt mitteilt, folgendes Kirchengeſetz beſchloſſen: § 1. Die Verordnung des Reichsbiſchofs betreffend die Wieder. herſtellung geordneter Zuſtände in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 4. Januar 1934 wird außer Kraft geſetzt. 8 Maßnahmen, die gegen kirchliche Amtsräger wegen ihres kirchenpolitiſchen Verhaltens eingeleitet ſind, ſind nicht durchzu- führen. Ausgenommen bleiben Verfahren mit ſtaatspoli. tiſchem Einſchlag. Ob ein ſolches Verfahren vorliegt, entſchei⸗ det das rechtskundige Mitglied des geiſtlichen Miniſteriums. § 3. Abgeſchloſſene Maßnahmen unterliegen der Nachprüfung des Reichsbiſchofs. Er beſtimmt den Zeitpunkt der Nachprü⸗ fung und trifft die erforderlichen Durchführungsbeſtimmungen. § 4. Die in 8 4 der Verordnung des Reichsbiſchofs betreffend die Wiederherſtellung geordneter Zuſtände in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche vom 4. Januar 1934 aufgeführten Geſetze, nämlich das Geſetz betreffend die Rechtsverhältniſſe der Geiſt— lichen und Beamten der Landeskirchen vom 16. November 1933 und das vorläufige Kirchengeſetz betreffend die Rechtsverhält⸗ niſſe der Geiſtlichen und Beamten der Landeskirchen vom 8. Dezember 1933 ſowie das Kirchengeſetz betreffend die Beilegung kirchenpolitiſcher Streitfälle vom 8. Dezember 1933 bleiben mit Wirkung vom 4. Januar 19334 außer Kraft geſetzt. § 5. Das Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft . T½0 0 Einweihung von Gabaudia der zweiten Stadt in den pontiniſchen Sümpfen. DNB. Rom, 15. April. Am Sonntag wurde das zweite Zentrum des Arbar— machungsgebietes der pontiniſchen Sümpfe, Sabaudia, durch König Viktor Emanuel feierlich eingeweiht. Aus dem ganzen Gebiet waren die Bauern und Arbeiter zuſammengekommen und zahlreiche faſchiſtiſche Verbände aus der Amgegend und aus Rom eingetroffen. Sie nahmen auf dem Marktplatz Aufſtel⸗ lung. Ferner erwarteten faſt alle Mitglieder der Regierung und der Parteiſekretär Starace die Ankunft des Königspaares. Der König ſchritt, jubelnd begrüßt, die Fronten ab. Dann wurde unter einem Trommelfeuer von Böllerſchüſſen, das zahlreiche Fenſterſcheiben des neuerbauten Rathauſes zum Platzen brachte, die Fahne auf dem Turm gehißt. Der König erklärte dann vom Balkon des neuen Rathauſes aus Sabaudia für eingeweiht. Vom Biſchof der neuen Dißzeſe wurden darauf die Ge— meindeſtandarte und die Wimpel unter der Patenſchaft der Kö⸗ nigin geſegnet. Nach einem Vorbeimarſch der Organiſationen trat das Königspaar den Rundgang durch die neuen Bauten an. Sabaudia wird vor allem wegen ſeiner ſchönen Lage zwi— ſchen alten Eichenwäldern und Gartenanlagen, die an einem La— gunenſee unmittelbar am Meere grenzen, zweifellos die an— mutigſte der drei neuen ländlichen Gemeinden werden. Im nächſten Jahre wird die dritte Neugründung, Pontinia, ein⸗ geweiht werden. 29 Grad Celſius in Paris. DNB. Paris, 15. April. In Paris herrſchte am Sonntag eine hochſommerliche Temperatur. Das Thermometer ſtieg auf 29 Grad, ein Ereignis, das ſeit 60 Jahren nicht mehr beobachtet wurde. Im Jahre 1874 war das Thermometer im April auf 28 Grad ge⸗ ſtiegen. Man nimmt in meteorologiſchen Kreiſen an, daß der Sommer 1934 ebenſo heiß und trocken werden wird wie die Sommer von 1911 und 1921. Approbation nur noch für national zuverläſſige Aerzte. Die Prüfungsordnung für Aerzte, Zahnärzte und Apotheker iſt durch eine Verordnung des Reichsinnenminiſters geändert worden. Die ärztliche Approbation wird nach der Neufaſſung dem Reichsangehörigen erteilt, der die ärztliche Prüfung voll— ſtändig beſtanden und den Beſtimmungen über das praktiſche Jahr entſprochen hat. Sehr weſentlich und neu iſt die weitere Vorſchrift, daß die Zulaſſung zu den Prüfungen und zum prak- tiſchen Jahr, ſowie die Erteilung der Approbation zu verſagen iſt,„wenn berechtigte Zweifel an der nationalen oder moraliſchen Zuverläſſigkeit des Antragſtellers gegeben ſind, insbeſondere, wenn ſchwere ſtrafrechtliche oder ſittliche Verfehlungen vorliegen“. In entſprechender Weiſe ſind die Prüfungsordnungen für Zahn⸗ ärzte und Apotheker geſtaltet worden. 5 Stabschef Röhm in Hamburg. DNB. Hamburg, 15. April. Samstag vormittag ſtattete Stabschef Röhm in Beglei— wing der Gruppenführer Fuſt und Lorenz, ſowie der Herren ſhiner unmittelbaren umgebung dem Regierenden Bürgermeiſter un Rathaus einen Beſuch ab. Der Bürgermeiſter hieß den Etabschef willkommen, der ſich nach der Eintragung in das goldene Buch die Räume des Rathauſes zeigen ließ. Am 11.30 Ahr fand ein Beſuch des Stabschefs und einer Reihe weiterer geladener Führer der SA und SS beim Reichsſtatthal— ter an deſſen Amtsſitz ſtatt. Von dort begaben ſich die Teil⸗ nehmer nach dem Stadtpark zu dem dort vorgeſehenen Auf— marſch der SA und SS. Nachmittags wurden die geſamten Hamburger SA-Gliede— rungen auf der großen Feſtwieſe im Stadtpark von dem Stabs— chef, Reichsminiſter Röhm, beſichtigt. Nach der Beſichtigung, die etwa eine Stunde dauerte, hielt der Stabschef eine Anſprache. Zu Ehren des Reichsminiſters und Stabschefs Röhm ver⸗ anſtaltete der Hamburger Senat im Anſchluß an den Vorbei— marſch der SA und SS einen großen Empfang im Rathaus, an dem unter Führung von Oberführer Fiebelkorn je zwei der an Kampfjahren älteſten Mitglieder ſämtliche Hamburger Stürme teilnahmen. In der Begleitung des Stabschefs befan— den ſich alle mit ihm nach Hamburg gekommenen höheren Füh⸗ rer der SA, ſowie Reichsſtatthalter Kaufmann, Bürger⸗ meiſter Krogmann, die Mitglieder des Senats uſw. Mit donnerndem Heilruf beantwortete die Hamburger Garde des Dritten Reiches den Ruf ihres Stabschefs, der ſodann jedem Einzelnen ſeiner Kämpfer die Hand drückte und ſich Namen und Formationen eines jeden nennen ließ. Ein anſchließender zwangsloſer Imbiß für alle Anweſenden gab den weiten Räu— men des Hamburger Rathauſes ein ungewohntes Gepräge. Zur Erinnerung an dieſen Tag überreichte Bürgermeiſter Krogmann dem Stabschef als Geſchenk des Senats ein mit einer Widmung des Bürgermeiſters verſehenes, von der Behörde für Wirtſchaft geſchaffenes Sammelwerk, das in zahlreichen Lichtbildern ein Bild von der Größe und Bedeutung des Hamburger Hafens gibt. Noch mehrere Stunden verweilte der Stabschef unter ſeiner SA, um ſich gegen 20 Uhr zur Teilnahme an der Jahres- verſammlung der Geſellſchaft der Freunde des ibero-amerikani⸗ ſchen Inſtituts ins Hotel„Atlantik“ zu begeben. Dort nahm auch Reichsminiſter, Stabschef Röhm, der mit nicht endenwollendem Jubel begrüßt wurde, das Wort. Röhm hielt ſeine Rede in ſpaniſcher Sprache und ſtellte zunächſt feſt, daß er die ibero-amerikaniſchen Länder aus eigener, jahrelanger Anſchauung eingehend kennen und ſchätzen gelernt habe. Zwei Jahre, ſo erklärte er, ſei er in Bolivien und auf Reiſen auch in Peru, Chile, Braſilien und Argentinien geweſen. Der Haupteindruck, den er gewonnen habe, ſei vor allem das Gefühl, das ihm bezeichnend zu ſein ſcheine für die glühende Liebe zum Vaterland. Mit dieſem Eindruck ſei er aus Amerika zurückgekehrt, gerufen vom Führer Adolf Hitler, der jetzt und auf Lebenszeit der Kanzler des Deutſchen Reiches ſei. Er ſei aus Südamerika zurückgekehrt mit der Abſicht und dem Willen, unter dem drüben gewonnenen tiefen Eindruck der Vaterlandsliebe mitzuwirken, ein Deutſchland der Freiheit und Ehre zu ſchaffen. Der Stabschef hob beſonders hervor, er habe ſich in den ibero-amerikaniſchen Ländern davon überzeugt, daß die große Sympathie, die dieſe Länder mit Deutſchland ver⸗ binde, keine Freundſchaft für den Tag ſei, ſondern eine Freund⸗ ſchaft für die Dauer und für immer. Stabschef Röhm, deſſen Rede wiederholt vom ſtürmiſchen Beifall der großen Verſammlung unterbrochen wurde, ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Hoch auf die ibero-amerikaniſchen Länder, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Die Zuſtände in Wöllersdorf. Beſichtigung endgültig geſtattet. DNB. Berlin, 15. April. Nachdem ſich die öſterreichiſche Regierung Dollfuß lange geweigert hatte, ausländiſchen Preſſevertretern, u. a, auch Ver⸗ tretern der reichsdeutſchen Preſſe, die Beſichtigung des Wöl— lersdorfer Konzentrationslagers zu geſtatten, hat ſie dieſe Beſichtigung nun endlich genehmigt. Sie fand am ver— gangenen Freitag ſtatt. Die Regierung hat Zeit genug gehabt, in der Zwiſchenzeit die gröbſten Lebelſtände, die die öffentliche Weltmeinung in ſo hohem Maße erregen mußten, zu beſeitigen. Auch der berüchtigte Lagerkommandant iſt inzwiſchen ab— gelöſt worden; der neue Lagerkommandant hat ſeinen Poſten am 12. April angetreten. Ebenſo iſt der Kantinenwirt Kirchner, deſſen üble Wirtſchaft ſo große Empörung ausgelöſt hatte, durch einen anderen Wirt erſetzt worden. An der Beſichtigung nahmen auf Grund der Beſtimmun— gen des Sicherheitsminiſteriums je zwei Mitglieder der vier verſchiedenen Verbände der Auslandpreſſe teil, von deutſcher Seite der Vorſitzende des Verbandes der reichsdeutſchen Preſſe, Dr. Hartmeyer, und der Wiener Vertreter des DRB. Die Beſichtigung dauerte 27 Stunden und fand unter Führung höherer Beamten der Staatspolizei, des Bundespreſſedienſtes, des Lagerkommandanten Gragel und des Spitalarztes ſtatt. Das Konzentrationslager, eine frühere Munitionsfabrik, iſt mit dop- peltem Drahtverhau umzogen. Die Bewachung im Lager ſelbſt wird von der Gendarmerie(90 Gendarmen) ausgeübt während die Heimwehr(600 Mann) für die äußere Bewachung des La— gers verwandt wird. Im Lager befinden ſich nach Angaben des Kommandanten 270 Häftlinge, davon 265 Nationalſozialiſten und fünf Sozialdemokraten, ſämtliche öſterreichiſche Staatsange⸗ hörige. Anter den Häftlingen ſind Profeſſoren, Akademiker, Studenten, Handwerker und Arbeiter. Im Lager ſind den An- gaben nach 47 Fälle von Ruhrerkrankungen vorgekommen. Sämtliche Erkrankten wurden inzwiſchen nach Wien ins Spital gebracht. 20 von ihnen ſollen wieder entlaſſen worden ſein. Die bekannten nationalſozialiſtiſchen Führer Schattenfroh und die drei Brüder Frauenfeld befanden ſich während der Beſichtigung im Wiener Franz⸗Joſef-Spital und ſollen in den nächſten Tagen nach Wöllersdorf wieder zurückgebracht werden. „Die Häftlinge ſind in Einzelb aracken untergebracht zu Vier bis Fünf in einem Zimmer. Der Bezug von Büchern, Schachſpielen und Zeitungen— ſelbſtverſtändlich nur die un- bedingt regierungstreue Preſſe— iſt geſtattet, die Korreſpon⸗ denz iſt täglich für jeden Häftling im Ausmaß von einem Brief und zwei Karten erlaubt. Die ein- und ausgehende Korreſpon⸗ denz der Häftlinge wird vom Lagerkommandanten zenſiert. Die Zuſendung von Lebensmittelpaketen, die bis Anfang Januar zu⸗ läſſig war, iſt jetzt eingeſtellt worden. Nur zu Oſtern war die Zuſendung von Zigaretten erlaubt. Bisher haben alle bis auf zwei Beurlaubte die Verpflich⸗ tung zur Rückkehr eingehalten. Die fünf Sozialdemokraten be⸗ finden ſich in einer Sonderbaracke und kommen mit den National- ſozialiſten in keine Berührung. Offener Proteſt der Gefangenen. Mehrere ausländiſche Journaliſten haben das große öſter— reichiſche Konzentrationslager in Wöllersdorf beſucht, wo 265 Nationalſozialiſten feſtgehalten werden. Die engliſchen Bericht⸗ erſtatter melden, daß ihre Eindrücke nicht allzu günſtig waren. Sämtliche Inſaſſen des Lagers, ſo ſchreibt der Daily Telegraph, wurden ohne irgendeine beſondere Beſchuldigung verhaftet, und die Zeit ihrer Gefangenhaltung iſt unbegrenzt. Im Winter müſſe Wöllersdorf ein ſchrecklicher Platz ſein. 40 Inſaſſen, darunter Alfred Frauenfeld, ſind an der Ruhr erkrankt und muß⸗ ten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Nahrung iſt unge⸗ nügend, was zu mehreren Hungerſtreiks geführt hat. Eine der Hauptbeſchwerden der Inſaſſen beſteht darin, daß das Singen verboten iſt. Während des Beſuches der Zournaliſten er⸗ eignete ſich ein kleiner Aufruhr unter den Inſaſſen. Ein bärtiger Nationalſozialiſt ſchritt auf den Lagerkommandanten zu und verlangte unter dem Beifall ſeiner Mitgefangenen ſeine Ent⸗ laſſung. Er erklärte, ſeit 4 Wochen habe er vergebens gebeten, ſeine Frau ſehen zu dürfen. Der Lärm ſei immer größer ge⸗ worden, ſo daß der Lagerkommandant die Zournaliſten in voller Beſtürzung nach einem anderen Teil des Lagers brachte, wo fünf Sozialdemokraten interniert wurden. Die Zahl der Lager⸗ wache iſt doppelt ſo groß wie die der Inſaſſen, und beſteht aus 600 Heimwehrleuten und 16 Landjägern. Während der Beſichtigung fand ſich Gelegenheit, mit den Häftlingen ins Geſpräch zu kommen, jedoch nur unter der un⸗ mittelbaren ſtrengen Kontrolle der zahlreichen, die Beſichtigung begleitenden Beamten. Zu den verbotenen Fragen politiſchen Charakters gehörte auch die Frage nach der Urſache der Ver⸗ haftung, jedoch wurde in den Geſprächen regelmäßig von den Häftlingen gerade dieſe Frage aufgenommen. Aus ſämtlichen Anterhaltungen ergab ſich der übereinſtimmende Eindruck, daß die Häftlinge über die Arſache ihrer Verhaftung auch nicht die geringſte Ahnung hatten. Immer wieder betonten ſie, daß ihre Verhaftung nur wegen ihrer Geſinnung erfolgt ſein könne, und daß ihnen irgend eine Straftat nicht zum Vorwurf gemacht werden könne. In einzelnen Fällen ſind die Häftlinge wegen des Singens des Horſt-Wefſelliedes oder wegen des Anklebens von Hakenkreuzen bereits ſeit Monaten im Konzentrationslager. Die Aeberzeugung von der Ausſichtsloſig⸗ keit, in abſehbarer Zeit freigelaſſen zu werden, und das Fehlen jeder Mitteilung über das Ende ihrer Haft bewirkt unter den Häftlingen im allgemeinen eine ſehr gedrückte Stimmung. Eine Jorderung Lord Nothermeres. Rückgabe der Kolonien an Deutſchland. DNB. London, 14. April. Dem Londoner Berichterſtatter des„Budapeſti Hirlap“ ge⸗ währte Lord Rothermere eine Anterredung, in der er ſich über die Frage der Abrüſtung, über das engliſch⸗franzöſiſche Ver⸗ hältnis, die Rückgabe der Kolonien an Deutſchland und über die Reviſion des Trianoner Friedensvertrages äußerte. Zur Abrüſtungsfrage erklärte Rothermere, daß die gegen— wärtigen Verhandlungen zu keinem Erfolg führen werden, da es heute kein einziges Land gebe, das ernſthaft an eine Ab— rüſtung denke. Es könne höchſtens von platoniſchen Be— ſchlüſſen die Rede ſein. Heute ſei jeder Staat verſtändlicherweiſe beſtrebt, ſeine eigene Sicherheit auszubauen. Ein Gleichgewichts— zuſtand könne in Europa lediglich durch einen engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Bund geſichert werden, der aber keinesfalls gegen Deutſch⸗ land gerichtet ſein dürfe. Auch Deutſchland müßte dieſen Bund begrüßen, da durch ihn die Sicherheit Frankreichs gewährleiſtet ſei und Frankreich dann keine weiteren Argumente aufbringen könne, die gerechtfertigten Gleichberechtigungswünſche Deutſch⸗ lands nicht anzuerkennen. Durch einen engliſch⸗franzöſiſchen Bund würde das gegenwärtig herrſchende Gefühl der Furcht vor einer neuen Kriegskataſtrophe verſchwinden. Zur Frage einer Rückgabe der ehemaligen deutſchen Kolonien betonte Rothermere, daß England ſich bedingungslos auf den Standpunkt der Gerechtigkeit ſtellen müſſe. Die Rückgabe der Kolonien an Deutſchland würde die größte Ungerechtigkeit, die durch die Friedensverträge begangen wurde, wieder gut machen. Die Behauptung des Verſailler Friedensvertrages, Deutſchland ſei nicht fähig, Kolonien zu verwalten, ſtelle eine völlige An wahrheit dar. Der Amſtand, daß man mit der Fortnahme der Kolonien Deutſchland ſeiner wichtigſten Roh⸗ ſtoffquellen beraubte, ſei eine der größten Angerechtigkeiten. „ D 5 ſeinen Volksüberſchuß unterzubringen. dadurch habe man Deutſchland auch die Möglichkeit genommen, Ein lebenskräftigs Volk 75 das deutſche habe berechtigten Anſpruch auf Freiheit und Daum, wo es ſeinen Leberſchuß an Arbeitskraft und vor allem die Jugend unterbringen könne. Verſchließe man einem ſolchen dies natürliche Ventil, ſo könnten daraus nur Spannungen ent⸗ ſtehen, die früher oder ſpäter den Frieden gefährden müßten. Es würde nichts weiter als rein nüchterne Erwägung er⸗ fordern, wenn England ſich entſchlöſſe, die ih 0 f„ 9. hm zugeſprochenen ebemaligen deut ſchen Kolonien, die für England ſowieſo leine Bedeutung hätten und nur eine Belaſtung bedeuteten, an Deutſchland zurückzugeben. Von welcher Seite immer man dieſes Problem unterſuche, niemand könne das Recht Deutſchlands auf Kolonien in Abrede ſt i 5 ſtand ſei unhaltbar. ee e een . 88 g Die Reviſion des Trianoner Friedensvertrages, fuhr Lord Rothermere fort, ſei gleichbedeutend mit dem großen Problem der Regelung der Donaubeckenfrage. Wie die verantwortlichen ungariſchen Politiker ſei auch er lediglich für eine friedliche Revi⸗ ſion des Trianoner Vertrages eingenommen. Am zweckmäßigſten 1 0 eine nochmalige Herbeiführung von Volksabſtimmungen in den von Angarn abgetrennten Gebieten. Auf die Frage, warum Rothermere die engliſche faſchiſtiſche Bewegung unterſtütze, erklärte dieſer, er ſei überzeugt, durch dieſe Bewegung den engliſchen Parlamentarismus verjüngen und auf— friſchen zu können. Gerade in den beiden Staaten, in denen der nationale Gedanke die ausſchließliche Staatsführung übernommen habe, Deutſchland und Italien, zeigten ſich die geordneten Ver hältniſſe. Wenn eine ſolche Aenderung auch in England ein⸗ trete, wäre dadurch die Machtpoſiti in viel hö r chtpoſition Englands in viel höherem 1 F 1 1 0 2e N50 10 0 Pflach 13 Akut glieder Hhingel Bett 1 cle . der 9 Obt ö poll uns 1 un 9 0 ., * 6 ni 0 Die 9 bun Tuma 0 geh 1 Nieich * 1 inund si Fbüllich igiih D unmeld tttigt! 8 f M den Viren uu lich im den Mur i J bochom aus den dheites blüte den Nn Mein l zue ſc das ſalen ko 1 Mig Wit 2 4 Aockneter ud ſich hinuhe! — lf der die nur Mat, den hat der 1 de Flur enn die Kbeppeſen Erde gan a nich Sch gerichtet Gen le deni hallen he⸗ National. ohe iſter⸗ 1 Bail ig waren. eg, aftet, und ler müſſe darunter und nuß⸗ iſt inge⸗ Eine der Singen liſten a- ſen. Ein hanten u eine Ent⸗ gebeten, tößer ge⸗ in voller icte, wo er Lager- ſeht as mit den der un- ſchtigung olitichen er Vet⸗ bon den äntlichen wc, daß ch nicht betonten ſolgt ſein Vorwurf Häftlinge er wegen naten in chtsloſg: s gehen ter den 0. men, 5 Voll 11 ud allem ſolchen an eil ien. ng er⸗ chenen wiel 3 See — FP 9 TDulale Nachrichten. aus den Häuſern zu locken, gerichtete„Bewegung.“ N., Belahnnadüngen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr Schulungsabend für Amtswalter! Am Mittwoch, den 18. April halte ich im Hitlerſälchen des Freiſchütz den Schulungsabend für Amtswalter. Beginn pünktlich um halb 8 Uhr. Erſcheinen aller Amtswalter iſt Pflicht. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: J. V.: Schweigert. Das große Filmwerk der NSKOV.„Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.—7. Mai im Central⸗Film⸗Palaſt. Die Mit⸗ glieder der PO. und Unterformationen ſeien darauf frühzeitig hingewieſen. * Betr. Durchführung des 1. Mai 1934. Am Montag abend um 7 Uhr haben auf der Geſchäfts— ſtelle zu erſcheinen zur Unterrichtung und Beſprechung: der NSBO.⸗Obmann und Propagandaleiter, der NSKOV.⸗ Obmann, der NS.⸗Bauernſchaftsführer, die Führerinnen von BDM. und NS.⸗Frauenſchaft, BDM. und der HJ. Führer und Jungvolk-Führer; um 8 Uhr: der Ortschef des Viernheimer Handwerks und der NS.⸗Hago; 5 um 8,30 Uhr: ſämtliche Vereinsführer. Die Eingeladenen haben pünktlich zu erſcheinen. Im Verhinderungsfalle ein Stellvertreter. Entſchuldigungen gibt es nicht. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Die Mitgliedſchaft zum Opferring der NSDAP. kann noch bis 20. April vom 1. 4. 34 ab erworben werden. Anmeldungen während der Geſchäftsſtunden auf der Partei⸗ Geſchäftsſtelle und ſchriftlich an den Kaſſenwart. * Neichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim Die Bundesabzeichen des R. L. B. ſind neu eingetroffen und ſind bei unſerem Kaſſewart Krug, Uhrmachermeiſter, er⸗ hältlich.— Gleichzeitig bitten wir unſere Mitglieder, ſoweit möglich, die Bundeszeitung„Die Sirene“ zu abonnieren. Die Mitgliederſperre iſt aufgehoben und können Neu⸗ anmeldungen bei den Amtsträgern des R. L. B. jederzeit ge⸗ tätigt werden. Heil Hitler! Der Geſchäftsführer. Viernheim, den 16. April 1934. Denkſpruch Ach! daß man nicht der Wege zwei zugleich Begehen kann! Indem wir dieſen wandern, Blüht jener, und auch dieſer ſchien uns bleich, Weil wir zu ſehnlich dachten an den andern. Johann Georg Viſcher. * Ein herrlicher Frühlings⸗Sonntag Man hätte ſich nichts ſchöneres wünſchen können, als dieſen prachtvollen Sonntag, der uns geſtern beſchert wurde. Während des ganzen Tages wurde die Sonne nicht müde, aus lichtblauem Himmel auf die Mutter Erde herabzuſtrahlen, um den Menſchen dieſen herrlichen Frühlingsſonntag in der Natur in vollen Zügen auskoſten zu laſſen. Hätte dieſes hochſommerliche Wetter allein ſchon genügt, um alles ſo kam diesmal noch ein zweites hinzu: die wundervolle Entfaltung der Erſtling s- blüte. In der Nacht zum Sonntag trat wiederum der von den Landwirten ſo erſehnte Regen in Erſcheinung, ein richtiger Aprilregen oder Frühlingsregen. Dazu am Tage Temperaturen bis zu einer Wärme von 24 Grad C. im Schatten, ſodaß ſich das junge Grün, die Blüten der Bäume zuſehends ent⸗ falten konnten. Wie erfreut iſt da der Landmann, der ſeinen ausge⸗ trockneten, nach dem erquickenden Naß dürſtenden Boden kannte und ſich den Regen ſehnlichſt herbeiwünſchte, nachdem er in beinahe vorſommerlich heißen Tagen über die Aecker ſchritt, wo ſich das junge Grün nun hervorwagt, wenn er ſah, wie auf der Landſtraße die Autos ſchon Staubwolken erzeugten, wie nur noch im regelrechten Sommer. So ſchön das Wetter war, dem Landmann war dabei nicht wohl zu Mute. Nun hat der April an ihn gedacht, erfriſcht und geſtärkt atmen die Fluren auf— denn es regnete. Und ſo muß es auch ſein, wenn die Saat erſprießen ſoll, wenn die Natur alle ihre Lebeweſen, deren Keime in ihrem Schoß ſchlummern, auf die Erde ſenden will— wenn es auf die herrlichen Frühlings⸗ tage nicht eine ſchwere Enttäuſchung geben ſoll.— Schon am Morgen gab es viele aus dem Ort heraus- Und am Nachmittag war ein reges Gewimmel auf den Fluren und in den nahen Wäldern, wo alles in frühlingshaft neuem Gewande prangt. Der ſchwere Erdgeruch war eine geſunde Würze. Vogelgezwitſcher war liebliche Muſik. Die Fluren und Wälder ſind Anziehungs⸗ punkte, die Raſt und Erholung bilden. Schöner Sonntag! Du haſt uns Freude bereitet, du warſt hoffentlich:— ein Vorbild der kommenden, die ſtrahlend und blühend wie du uns dem Wonnemonat Mai immer näher bringen mögen! Ferienenbe- Schulanfang Morgen beginnt der Schulunterricht wieder. Vorbei ſind die ſchönen Oſterferien. Wie ſchnell ſind doch die drei Wochen dahingegangen und wieviel Freude haben ſie unſeren kleinen ind großen Schülern gebracht! Wie konnten ſie ſich an den prachtvollen frühlingswarmen Tagen in den Straßen und! auf den Plätzen tummeln und an geſelligen Spielen erfreuen, konnten hinausziehen in Wald und Flur und den jungen Lenz begrüßen, der mit lichtgrünen Fahnen und bunten Blumen ſeinen Einzug gehalten hat. Viele ſammelten Holz am Autobahngelände. Andere wieder haben tüchtig mitgeholfen, um die Gärten in Ordnung zu bringen, haben umgeſpatet und gejätet, haben der Mutter geholfen und ſind des Abends müde und doch froh nach Hauſe gekommen; aber immer werden ſie freudig dieſer Arbeit gedenken, wenn ſie des Sommers über in den Garten kommen und den Vater darauf aufmerkſam machen, wie ſchön das während der Oſterferien von ihnen geſetzte Blumenſtöckchen gedeiht, wie prächtig die von ihnen unter der Anleitung der Mutter geſäten Gemüſepflanzen wachſen. Unvergeſſen aber werden die Ferien beſonders denen ſein, welche am lichtdurchſtrahlten weißen Sonntag zum erſten Male zum Tiſche des Herrn traten und die erſte hl. Kommunion empfangen durften.— Nun beginnt das neue Schuljahr, eine neue Zeit der Arbeit, ein neuer Zeitabſchnitt des Schaffens für die Jugend. Mit friſcher Kraft und neuem Mut gehen ſie an ihre täglichen Pflichten, welche die Schule ihnen auf erlegt. Das morgendliche Straßenbild wird wieder ſein altes Ausſehen annehmen. Die Jugend fügt ſich wieder ein mit Büchertaſchen und Schulranzen und ſonngebräunten Geſicht— chen, die hoffentlich der Schuljugend recht lange kräftigen Widerſtand entgegenſetzen. Lehrerwechſel. Lehrerin Frl. Penſel wurde mit Beginn des Schuljahrs nach Mainz⸗Gonſenheim verſetzt, Herr Lehrer Bieker nach Bensheim. Die beiden Stellen ſollen mit den verheirateten Lehrern, Herrn Grimm aus Eppertshauſen und Herrn Schmitt aus Weiher i O. beſetzt werden. N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront. Am Mitt⸗ woch, den 18. April, abends 8 Uhr findet im„Freiſchütz“ eine Mitgliederverſammlung ſtatt, in der Kreisbetriebszellen⸗ obmann Steffan ſprechen wird. Alle ſchaffenden Volks- genoſſen ſind hierzu eingeladen.(Siehe Inſerat). Polizeibericht. In der letzten Woche wurde 1 Anzeige wegen Ruheſtörung und 1 wegen Sachbeſchädigung(Schau- kaſten) erſtattet.— Ferner wurden am Samstag und Sonn- tag 2 Perſonen in Schutzhaft genommen, eine davon wegen politiſcher Aeußerung. In unſerer Nomanfolge wurden am Freitag durch die Unachtſamkeit unſeres Metteurs die Spalten verwechſelt. Es ſind dadurch die letzten Handlungen des Romans zu früh veröffentlicht worden. Wir bitten unſere Romanleſer, uns dieſes Vorkommnis gefl. entſchuldigen zu wollen. Kampf den Spatzen mit der Knarre in der Hand Die Sperlinge müſſen es ſich gefallen laſſen, daß man ſie Spatzen nennt. Sie ſind ein niedriges Geſchlecht. Niedrig, das hieß im alten Sprachgebrauch ſo viel wie gemein und bei ihnen trifft auch das zu. Im Sommer freſſen ſie die friſchen Erbſen von den Hecken, an den Stachelbeeren, Johannis⸗ beeren vergreifen ſich ſich und räubern ſogar die Kirſchbäume aus, nachdem ſie ſich im Frühjahr das keimende Saat⸗ gut von den Gärten und Feldern geſtohlen haben. Im Winter ſtellen ſie ſich in Scharen vor meinem Fenſter auf den Garten zu ein und freſſen ihren höheren Artgenoſſen die ausgeſtreuten Broſamen weg. Aber, was noch ſchlimmer erſcheint: bei all dem verführt die ganze Meute ein mörderiſches Geſchrei, daß es den Geſang der anderen Vögel faſt völlig überdeckt. Es ſoll Menſchen geben, die, wenn ſie eſſen, gleichzeitig reden— das fällt einem auf die Nerven. Aber die Spatzen freſſen und nehmen noch dazu das Maul— das war nicht mehr zum aushalten. Ich konnte mir ſchließlich nicht anders helfen, als daß ich die alte Luftflinte, die ich als junger Kerl ſo gern handhabte, wieder hervorholte. Damit ſtellte ich mich hinter die zugezogenen Gardinen auf die Lauer, riß vorher beide Fenſter auf, vor die ich Brotkrumen ſtreute. Nicht für die Droſſeln, Rotkehlchen und Buchfinken wie ſonſt, diesmal eigens für die Herren Sperlinge. Ich lud ſie ein zum Leichen⸗ ſchmaus. Sie ſollten nur kommen. Und nach einer Weile kam einer. Er ſaß und fraß— das iſt bei den Sperlingen dasſelbe— pickte und ſchlang die Broſamen in ſich hinein, ſo ſchnell, daß man kaum mit dem Auge dem heftig ſich be⸗ wegenden Kopf nachfolgen konnte. Und faſt genau ſo ſchnell riß ich die Flinte hoch, zielte und dachte noch dabei: jetzt haſt du zum letztenmal gefreſſen und drückte ab— tot ſtellte ich feſt, als ich ihn unten im Garten aufhob. Aber eine Freude darüber hatte ich nicht. Die verglaſten Augen blickten ſo ſelt⸗ ſam und ſprechend, ſo als ob er im Sterben menſchlich wäre. Und das war bis jetzt der letzte, den ich geſchoſſen habe. Denn ſo oft ich verſuche, ich komme einfach nicht zum Schuß. Sie ſind jetzt nicht mehr nur frech, ſie ſind auch klug ge— worden, und bis ich die Flinte richtig anlege, ſind ſie immer ſchon weg. Denn das haben die Spatzen als Vögel mit den höheren Raſſen gemeinſam: daß ſie fliegen können. Und ihre Heimat immerhin der Himmel iſt.— * Erklärung der Abkürzungen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Organiſationen. BDM.: Bund Deutſcher Mädel. — BNS”. Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten. — DAs. Deutſche Arbeitsfront.— DV.: Deutſcher Luft⸗ Sportverband(mit: NS f.: Nationalſozialiſtiſches Flieger⸗ korps).— FA D. Freiwilliger Arbeitsdienſt.— GHG. Ge⸗ ſamtverband für Handel und Gewerbe.— HJ. Hitlerjugend. — JV. Jungvolk.— KD.: Kampfbund Deutſcher Archi⸗ tekten und Ingenieure.— KF D.: Kampfbund für Deutſche Kultur.— NS. ⸗Aerztebund: Nationalſozialiſtiſcher Aerzte⸗ bund.— NSBO. Nationalſozialiſtiſche Betriebszellen-Or⸗ ganiſation.— NSDAP.: Nationalſozialiſtiſche Deutſche Ar⸗ beiterpartei.— NSDSTB: Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Studentenbund.— NS. ⸗Frauenſchaft: Nationalſozialiſtiſche Frauenſchaft.— NS.⸗Hago: Nationalſozialiſtiſche Handels⸗ und Gewerbeorganiſation.— NSKK. Nationalſozialiſtiſches Kraftfahrkorps.— NSK OV. Nationalſozialiſtiſche Kriegs⸗ opfer⸗Verſorgung.— NS.⸗Lehrerbund: Nationalſozialiſtiſcher Lehrerbund.— NS. Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt. — PO. Politiſche Organiſation der NSDAP.— RDB.: Reichsbund der Deutſchen Beamten.— R B.: Reichsluft⸗ ſchutzbund.— SA.: Sturmabteilung.— SS.: Schutzſtaffel. — S'Ta.: Stahlhelm Bund der Frontſoldaten. en, c Gegen Akkordhetzerei und Außenſeiter Dr. Ley im Induſtriegebiet.— Der Urlaub der Berg- arbeiter. Gelſenkirchen, 16. Apriſl. Dr. Ley beſuchte zahlreiche kleine und mittlere Betriebe im bergiſchen Land, in Remſcheid und Solingen. Dr. Ley ſagte den Betriebsführern, daß die Deutſche Arbeitsfront im größten Maßſtabe den Gedanken der Wertarbeit propagieren werde. Es gelte, die Akkordhetze⸗ rei aufzugeben und vor allem wieder Werkarbeit zu liefern. Hierfür ſei eee e daß nicht die Menſchen ihre bo⸗ denſtändige Handwerkerkunſt ins Ausland trügen und ſo den eigenen Volksgenoſſen ſchwerſte Konkurrenz machen. Es dürften auch nicht die Erfindungen ins Ausland getra- gen werden. Das neue Geſetz zur Vorbereitung des organiſchen Auf⸗ baues der Wirtſchaft ſei geſchaffen worden. um Außen⸗ ſeiter in der Wirtſchaft, die ſich nicht den Erforderniſ⸗ ſen des Allgemeinintereſſes unterordnen wollten, unmög⸗ lich zu machen. Die enge Zuſammenarbeit gerade auf die⸗ ſem Gebiete zwiſchen Arbeitsfront und Wirtſchaftsführung, zwiſchen Partei und Wirtſchaft, werde die Möglichkeit ge⸗ ben, ſolche Schädlinge zu ächten. Bei einer Kundgebung der NSDAP und der Ar⸗ beitsfront in Gelſenkirchen auf der Wieſe erklärte Dr. Ley, daß er von den Schwierigkeiten gehört habe, die in der Frage der Urlaubsregelung für die Bergar⸗ beiter des Ruhrgebietes entſtanden ſeien. Man habe ihm mitgeteilt, daß die Bergarbeiter des Ruhrgebietes le⸗ diglich 70 Prozent ihres Urlaubs bezahlt erhalten ſollen. Er erklärte, daß- falls die Verhandlungen mit dem Syn⸗ dikat erfolglos auslaufen würden, die Deutſche Arbeitsfront ſich entſchloſſen habe, dieſe Bezahlung der reſtlichen 30 Pozent des Arlaubs der geſamten Bergarbeiterſchaft des Ruhrgebietes ſelbſt zu tragen. EEC Erſte Viernheimer Tonjilmjchau Das große Ereignis in Viernheim: „Heibejchulmeijter Uwe Karſten“ das herrlichſte Afa⸗Spitzen⸗Tonſilmwerk im Central⸗Film⸗Palaſt. Achtung! Heute Montag letzter Tag. „Heideſchulmeiſter Uwe Karſten“ iſt das Ufa⸗Spitzen⸗ Tonfilmwerk, auf das alle Filmfreunde Viernheims warten. Die Lüneburger Heide, das Land Hermann Löns, iſt zum größten Teil der Schauplatz des herrlichſten deutſchen Ufa⸗ Films. Bedeutend beſſer als der vorhergehende Film„Grün iſt die Heide“. Deutſcher— ſieh dir dein Deutſchland an! Die Ufa iſt Dir dabei behilflich, die Schönheit, Eigenart und die Schlichtheit eines wunderbaren Stückes Heimaterde zu zeigen, dich mit ſeinen prachtvollen heimatverbundenen Menſchen bekannt zu machen. Daneben ſieht man das Leben und Treiben im und am Hamburger Hafen, man hört die ſtampfende, kreiſchende, fauchende Betriebſamkeit der Werften, die jene ſtolzen Schiffe bauen, die vor aller Welt von deutſchem Er⸗ findergeiſt und deutſcher Schaffensfreude Zeugnis ablegen Zwiſchen dieſen Polen— Stadt und Land— pendelt die Handlung des Films. Damit kommen wir zur Spielhandlung, die reich iſt an Spannung und Senſation, an Ueberraſchung und Abwechslung. Sie enthält alle Momente, die den Zu⸗ ſchauer glücklich und froh, ernſt und nachdenklich ſtimmen, und es wird ihm warm ums Herz, er iſt begeiſtert über alle dieſe ſchönen, bleibenden Eindrücke. Deshalb: Auf zur Lüne⸗ burger Heide, in das wunderſchöne Land. Achtung! Heute Montag letzter Tag. Sportnachrichten Fußball: Spvgg. Amicitia— VfR. Bürſtadt 3:2 * Handball: Dai K. Viernheim 1.— Tv. Badenia Feudenheim 1. 14:6 Die DK. hatte den Tv. Feudenheim, der in den Ver⸗ bandsſpielen ebenfalls den 2. Platz erkämpfte, als Gaſt. Nach Anſpiel fanden ſich die Turner gleich zurecht und ſchon nach wenigen Minuten hieß es 0˙2 für Feudenheim. Jetzt erwacht auch die DJK. Wunderbare Kombinationen des Sturmes mit einem kräftigen Torſchuß brachten den Hieſigen den Aus⸗ gleich und bald darauf die verdienten Führungstore, ſodaß das Ergebnis bis Halbzeit 84 für V. lautete. Beſonders fiel bei der DIK. das regelmäßige Einſetzen der Außenſtürmer angenehm auf, während ſich Feudenheim mehr auf Einzel⸗ aktionen verlegte. Nicht zuletzt war es bei Viernheim der Torhüter, der ſeiner Mannſchaft zu dem ſchönen Siege verhalf. 4* Tv. Waldhof 1.— Tv. v. 1893 Viernheim 1. 13:3 Der Turnverein Viernheim weilte bei Tv. Waldhof, um für die in den Verbandsſpielen erlittenen Niederlagen Re⸗ vanche zu nehmen, die aber mißglückte; er traf auf eine Mannſchaft, die in allen ihren Teilen voll auf der Höhe war. Aber trotzdem iſt das Endreſultat dem Spielverlauf nach nicht ganz gerecht, denn während bei Waldhof aber auch alles glückte, war Viernheim nach teilweiſe ſchönen Kombinationen von unglaublichem Schußpech verfolgt. Handelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 387 Stück verkauft 246 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 9—16 Mark, Läufer das Stück von 17—27 Mark.— Marktverlauf mittel. / ³Ä A y Volksgenoſſen! Volksgenoſſinnen! Die Exiſtenz vieler tauſend Kleinlandwirte iſt geſichert, wenn Ihr deutſches Gemüſe eßt, wenn Ihr deutſchen Salat eßt! . a Todes- + Anzeige Gott hat es gewollt, meine liebe Frau, unſere gute, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſ ter, Schwägerin und Tante frau Susanna gugert 9e b. Bauer nach langer, ſchwerer Krankheit und doch unerwartet ſchnell, am 14. April, morgens früh um 2½ Uhr in der medi— ziniſchen Klinik in Heidelberg, verſehen mit den hl. Sterbe— ſakramenten im 56. Lebensjahre zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, zu gedenken. Viernheim, Neckarhauſen, den 16. April 1934 In tiefer Tra ner: Familie Jgakoh Bugert 6. nehst angehörige Die Beerdigung findet heute Montag Nachmittag um 5 Uhr vom Trauerhauſe, Goetheſtraße 7, aus ſtatt. unſerer lieben Verſtorbenen im Gebete 8 in der Kreisbetr zur Ordnung eingeladen. Für Erſcheinen Pflicht. Nönb. U. Deulsche Arbeitsfront Am Mittwoch, den 18. April 1934, abends Uhr, findet im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ eine Alitglieberverjammlung iebszellenobmann Pg. Steffan über„Geſetz der nationalen Arbeit“ und„Kraft durch Freude“ ſprechen wird, ſtatt.: a Alle ſchaffenden Volksgenoſſen ſind zu dieſer Verſammlung NSBdO.⸗ und Arbeitsfrontmitglieder iſt das .—— M o Mederhegina der Hähschule Institut der Engl. Fräulein nta g, den 16. April 1934, im Sonnige Die vornehme Familien⸗Druchſache VBerlobungs⸗, Bermählungs⸗, Geburts⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnell und billig bei der Druckerei der„Viernheimer VBolbszeitung“, Bismarckſtr. 13, Tel. 133. 3Zimmer⸗ Wohnung Zentralheizung, in guter Lage Vereins⸗Anzeiger Milchabſatzgenoſſenſchaft. Morgen Nach— mittag von 1—5 Uhr Einzug der Ausgleichs- beiträge. Wir erwarten prompte und gewiſſen— hafte Ablieferung. Hofmann, Rechner. zu vermieten. Näheres im Verlag kann von Montag ab am Kranken- Das Feſtabzeichen für den Tag der nationalen Arbeit Das 3,5 Zentimeter große Feſtabzeichen zum 1. Mai trägt als Symbol der geiſtig Schaffenden den ſtiliſierten Kopf Goethes, links und rechts Hammer und Sichel als ſymboliſche Zeichen des Arbeiters und des Bauern, darunter das Hoheitsabzeichen mit der Jahreszahl 1934. Von der von Profeſſor Klein ent- worfenen Plakette werden zunächſt 25 Millionen hergeſtellt. haus ⸗ Neubau abgefahren werden Saat⸗ karlojjeln Ackerſegen, l. Nach⸗ Trauer Hleldung Trauerhüie- Traberschleler stets in grober Auswahl Flscher-Riegel bau zu verkaufen Ludw. Werle Lache 2 mobl. Zimmer in gutem Hauſe zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Weiß emaillierter ſlannheim Paradeplatz ninder- immer wagen. zur rechten Stunde Llegestünle wirkt das Angebot in der „ Zeitung. Nie wird die Zeitungsanzeige als Stö— rung empfunden, wie ſo manch andere Reklame. Wenn der Leſer am em⸗ mod. Formen bekannt billig Saauge 2. mannneim pfänglichſten iſt, wenn er gegenüber 6 0 5 g Schmoller am beſten Zeit hat, wirkt zu verkaufen. Verlag. ſehr gut erhalten, Mehr Amſatz Von wem, ſagt der durch Zeitgs.⸗ auf ihn das angenot durch lie Zallungsanzeige Inſerate Die Heimwehren in der Vaterländiſchen Front. DNB. Wien, 15. April. In ſpäter Nachtſtunde wird amtlich bekanntgegeben: „Eine eingehende Ausſprache zwiſchen Bundeskanzler Dr. Dollfuß und dem Bundesführer der Heimwehren, Star⸗ hemberg, hat die Grundlage für die Vereinigung und Ver⸗ ſchmelzung aller vaterländiſchen Gruppen im Rahmen der Vater⸗ ländiſchen Front ergeben. Das wird auch in den nächſten Or⸗ ganiſationsmaßnahmen, die ſchon im Einzelnen feſtgelegt ſind, zum Ausdruck kommen.“ 8 b 5 Dieſes Communiqué beſtätigt die ſchon längſt; erwartete Anterſtellung der Heimwehren unter die Vaterländiſche Front Dr. Dollfuß. Das aber bedeutet das Ende der Heimwehr als eines ſelbſtändigen Faktors. In Regierungskreiſen wird dem Abkommen die größte Bedeutung beigemeſſen, was aus folgen⸗ den Aeußerungen hervorgeht, die der Bundesleiter der Vater⸗ ländiſchen Front, Dr. Stepha n, einem Vertreter der „Politiſchen Korreſpondenz“ gegenüber getan hat:„Das Ab- kommen iſt nicht nur für die künftige Entwicklung der Vater⸗ ländiſchen Front und den Erneuerungsgedanken in Oeſterreich von grundlegender Bedeutung, es iſt vielmehr die Baſis und die Vorausſetzung für die Schaffung des autoritär geführten Staates, wie er angeſtrebt wird. Hinter dem Bundesführer Dollfuß und ſeinem Führer Starhemberg wird in Zukunft die geſchloſſene Front all derjenigen ſtehen, die ſich in unbedingter Gefolgſchaft zu Dollfuß und dem von ihm aufgebauten chriſt⸗ lichen Ständeſtaat bekennen. Am Schluß heißt es: Die Vater⸗ ländiſche Front wird ſich nach Eingliederung der Wehrfront in drei Gruppen gliedern: die Wehrfront, die be⸗ rufsſtändiſche Organiſation und die Gebiets organiſa- tion. Starhemberg tritt in die Regierung ein. Die chriſtlich-ſoziale„Reichspoſt“ erfährt, daß ſich Bundes- kanzler Dollfuß mit Rückſicht auf die zwiſchen Heimwehr und Vaterländiſcher Front getroffenen Vereinbarungen mit der Ab- ſicht trage, ſeinen Stellvertreter in der Führung der Vater⸗ ländiſchen Front, Starhemberg, in die Regierung zu berufen. Hitlerjugend und Konfeſſion. Der Gebietsführer der württembergiſchen Hitler-Jugend gibt bekannt: In Wiederholung ſeiner ſeitherigen Anordnung gibt Gebietsführer Wachau als Landesbeauftragter des Ju- gendführers des Deutſchen Reiches für Württemberg und Ho— henzollern aus Anlaß der großen Aebertritte organiſierter kath. Jugendlichen in die Hitlerjugend nachſtehend bekannt: Bei Ver⸗ anſtaltungen, die ſich über den ganzen Sonntag, Samstag⸗Sonn⸗ tag oder mehrere Tage erſtrecken, ſind die Führer und Führe rinnen der H8(J., Bd M., Dg.), verpflichtet, ſolchen Jungen und Mädels, die an einem Gottesdienſt ihrer Konfeſſton teilzu⸗ nehmen wünſchen, dieſe Teilnahme durch eine Beurlaubung vom HZ.-Dienſt für die Zeit dieſes Gottesdienſtes zu ermög⸗ lichen. 1:** Nunmehr hat auch der Regierungspräſident in Osnabrück eine Verordnung erlaſſen, durch die er innerhalb ſeines Regie rungsbezirkes den Angehörigen der konfeſſionellen Ju- gendverbände bis auf weiteres jedes geſchloſſene Auftreten in der Oeffentlichkeit, das öffentliche Tragen von Bundestrach⸗ ten oder Abzeichen und Kleidungsſtücken, das Mitführen oder Zeigen von Wimpeln oder Fahnen und den öffentlichen Ver⸗ trieb oder den öffentlichen Verkauf von Preſſeerzeugniſſen un⸗ terſagt. Außerdem hat er innerhalb der konfeſſionellen Jugend⸗ verbände jede ſportliche oder volksſportliche Betätigung ver⸗ boten. Der große Erfoigs-Toniim der Uia noch neui im central-Flim-Palast Hanen Sie schon das wundernare Tonfiimwerk von der Heide gesehen? Besummi ist noch heute ein großergesuch zu erwarten. Hient versaumen! Ein intereſſanter mediziniſcher Fall. Nätſelhafte Strahlungen einer Aſthma⸗Kranken.— Anter⸗ ſuchungen durch die italieniſche Akademie. DNB. Mailand, 13. April. Seit einiger Zeit erregte eine im Hoſpital von Tirano bei Trieſt liegende aſthmakranke Frau das Zntereſſe der wiſſen⸗ ſchaftlichen Welt. Wie aufgrund der Ausſagen zahlreicher Per⸗ ſonen, darunter bedeutender Aerzte, einwandfrei feſtſteht, hat der Körper der ſchlafenden Frau zur Nachtzeit wiederholt helle Lichtſtrahlen ausgeſtrahlt, die blitzartig über der Bruſt auf⸗ zucken und zugleich verſchwinden. Die Frau weiß von den Vor— gängen nichts. Nunmehr hat der Präſident der Königlichen Akademie Italiens, der Erfinder Marconi, den bedeutenden Mediziner Profeſſor Vitali beauftragt, die merkwürdige Erſcheinung an Ort und Stelle einer Anterſuchung zu unterziehen. Profeſſor Vitali hat aufgrund einer erſten im Beiſein anderer Wiſſen⸗ ſchaftler vorgenommenen Anterſuchung die Richtigkeit der bis⸗ herigen Meldungen im vollen Umfange beſtätigen müſſen. Er ſtellte feſt, daß es ſich bei der Frau um eine durchaus normale Perſon handelt, die von jeder Hyſterie weit entfernt ſei und es energiſch ablehne, als Menſch, an dem ſich ein Wunder voll— ziehe, betrachtet zu werden. Profeſſor Vitali fand, daß die Frau nach dem Auftreten der Strahlung ſtark beunruhigt er⸗ ſchien und ihr Körper heftigen Schweiß abſondert; die Tem⸗ peratur und der Pulsſchlag waren höher als normal. Die wei— teren Ergebniſſe der Anterſuchung ſind noch nicht bekannt. Erdrutſch in Oberitalien. DNB. Mailand, 14. April. In der Gegend von Lamugnano hat am Freitag ein hef⸗ tiger Erdrutſch, der ſich auf eine Länge von über 2 Kilometer erſtreckte, den Einſturz von neun Häuſern herbeigeführt. Zwölf Familien ſind dadurch obdachlos geworden. Der Sachſchaden iſt bedeutend, es heißt, daß weitere Häuſer durch die Erdbewe⸗ gung ſtark bedroht ſeien. Freiherr von Freytagh Loringhoven Mitglied des ſtändigen Schiedshofes im Haag. DNB. Berlin, 14. April. Die deutſche Regierung hat den Profeſſor der Rechte an der Aniverſität Breslau, Staatsrat Dr. Freiherr von Freytagh Lo⸗ ringhopen an Stelle des Profeſſors Dr. Schücking, deſſen Man⸗ dat abgelaufen war, zum Mitglied des ſtändigen Schiedshofes im Haag ernannt. Die Ernennung zum Mitglied des ſtändigen Schiedshoſes der nicht mit dem nach dem Kriege auf Grund der Völkerbundsſatzung eingeſetzten Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag zu ver⸗ wechſeln iſt, iſt gemäß dem erſten Haager Abkommen zur friedlichen Erledigung internationaler Streitfälle von 1907 erfolgt. Pero ſi ein aus Anlaß der darſtellt. Sie weißſeidenen E Wappen ſteht. Seit dem die feſt davon ſolche Leute fi tatſächlich man das Wort des Stunde, außer Glaube an ein 1591: die Für 1592: 1593: 1594: 1595: 1596: 1597: 1598: 1599: 1600: es gibt eine He Zukunft bericht mit ſeiner Anerkennung Ausdruck für die künſtleriſche Wirken dieſes hervorragenden Muſikers und ins⸗ beſondere— wie bemerkt wird— kirche mit dem vatikaniſchen Chor vollbracht hat. Geſchenk handelt es ſich um eine Miniatur, die den Hl. Vater Rahmen gefaßt. Das Eine orientaliſche müſſe. And wenn man die lange Reihe der Gründe anhört, die klarer dem, der weiß, wie oft in der Weltgeſchichte ſchon dieſer wird jetzt wieder eine„Weisſagung“ bekannt, die im 16. Jahrhundert von einem orthodoxen Mönch eines Athos⸗ kloſters ausging: fallen ab vom Chriſtentum und werden ungläubig. es gibt keinen Hirten mehr. der Zorn Gottes kommt über das Weltall. nur noch eine ganz kleine Zahl von Menſchen kennt Gott. großes Erdbeben auf der ganzen Welt. Afrika wird vom Meere verſchlungen; alle Flüſſe wandeln ſich in Blut. es erſteht ein Menſch von außergewöhnlicher Macht. große Peſt in ganz Europa und Aſien. die Ungläubigen erkennen den einen Gott in drei Per— ſonen an. Man ſieht, die Weisſagung unterſcheidet ſich nicht viel von dem, was heute heimliche Traktätchen da und dort für die nähere machen genau ſoviel Wert beimeſſen, wie der Athosprophezeiung des 16. Jahrhunderts. Rom, 11. April. Der Hl. Vater ließ dieſer Tage dem berühmten Komponiſten koſtbares Geſchenk zugehen. Der Papſt gibt da⸗ Arbeit und das ben für die Leiſtung, die Peroſi Feierlichkeiten am erſten Oſtertage in der Peters- Bei dem iſt in einen künſtleriſch ausgeführten ſilbernen 2 Geſchenk wurde in einem prachtvollen tui überreicht, auf dem in Golddruck das päpſtliche Weltuntergangsweisſagung in alter Zeit. Weltkrieg kann man immer wieder Leute treffen, überzeugt ſind, daß die Welt bald untergehen ir ihre Meinung anführen, dann möchte einem chmal gruſelig werden. Es gilt aber immer noch Heilandes, daß keiner den Tag kennt und die dem Vater im Himmel allein. Dies wird umſo bald bevorſtehendes Ende verbreitet wurde. So ſten von Frankreich und Deutſchland auf der ganzen Welt nur noch einen Hirten und rde. en. And man kann all dieſem heutigen Bange— b g rr Heibeichulmeiſter Awe Karjten Ein Geſchenk des Papſtes an Mgr. Peroſi. Der türkiſche Botſchafter in Berlin geſtorben. DNB. Berlin, 15. April. Der türkiſche Botſchaſter in Berlin, Kemalettin Sami⸗Paſcha, iſt am Sonntag mittag um 13 Ahr an den Folgen einer Magenoperation geſtorben. Kurze Tageschronik. Hamm: Von ſieben wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagten Kommuniſten erhielt der Rädelsfuͤhrer 14 Jahr Zuchthaus, vier Angeklagte 19%ë Jahr Gefängnis, zwei wurden freigeſprochen. Berlin: Der Auslandspreſſechef der RS DA P., Dr. Hanf⸗ ſtaengl, ſprach vor der ausländiſchen Preſſe über die Auf⸗ gaben des ausländiſchen Journaliſten. Er dürfe nicht nur Nach- richtenjäger ſein, ſondern müſſe erkennen, wohin die allgemeine Ereignisſtrömung hinſtrebe. Wenn die Welt vor einem Jahr noch rief: Hitler, das iſt der Krieg, ſo werde ſie noch lernen zu ruſen: Hitler, das iſt der Frieden. Kopenhagen: Das däniſche ſtaͤndige Schiedsgericht hat den 8 555. erklärt und die Verbände der s r un atroſen zur Zahlung einer Entſchädigung von je 20 000 Kronen an die Arbeitgeber e N Paris: Das Kabinett beſchloß die Spar- und ſonſtigen Maßnahmen, die die ehemali en Frontkä 1 e h gen Frontkämpfer betreffen, ſofort Paris: Der Poſtminiſter hat 29 Telegraphenbeamte wegen zeitweiſer Arbeitseinſtellung ihres Poſtens— l Smyrna: Großbetrüger Inſull befindet ſich unter ſcharfer Bewachung an Bord des Dampfe Exilona“ i* urtellung nach Amerita bringt pfers„Exilona“, der ihn zur Ab Saarbrücken: In einem Aufruf warnt Stabsch 65 5 8 bschef Röhm vor Feinden des neuen Deutſchland, die i Ta iet SA.⸗Ein⸗ heiten zu bilden 8 6. ee, Der Reichsfinanzminiſter empfiehlt regelmäßige monatliche Spenden für die NS.⸗Volkswohlfahrt. a V'” Berlin, 14. April. Mit dem Abſchluß des Winterhilfswerkes haben die Spenden der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, die auf dem Wege des Gehaltsabzuges abgeführt wurden, aufgehört. Der Reichskinanz⸗ miniſter weiſt, wie das VD3-Büro meldet, in einem Runderlaß darauf hin, daß die Notwendigkeit, für die noch immer große Zahl notleidender Volksgenoſſen ein Opfer zu bringen, indeſſen ſortbeſtehe. Regelmäßige monatliche Spenden für die N S.⸗Volkswohl⸗ fahrt, ſo erklärte der Miniſter, bedeuten einen geeigneten Weg für ein ſolches Opfer. Dieſe Spenden werden nicht im Wege des Fe een en 2 8 Angeſtellten und Arbeiter f ihren Beitrag an die für ihren Wohnſi ſtändi Ortsgruppe der NS.⸗Volkswohlfahrt a. 12 0 e * ſländig walls l. die in! Male, die lig ein flagten Frage, del wor Im dorſben 60 bell 1 habe gens m Nelung Theme Nemm loch d deullich Un darauf sen bel lundete Vater bet . Gardeſi dem Kr duch in geuge i. dinzelne 1032 da ber 193 r habe hort von gehört, habe. E Figur u n milie D gen den an den als er in ach We zuſehen. in dem ſchieden. Aanne Nice f ſie bruch er Jer orhnung des Ju⸗ ind Hy⸗ er kath. ri der Sonn Jihte Hungen 12 ubung ermög⸗ nabtück Rege n u- Uftreten eskach⸗ m oder N Ver⸗ en un. Jugend ig ber⸗ l pril ettin an den pbertat, 1 1* „zwei an f 2 Auf⸗ Nach⸗ emeine r noch nen: at den e der pon Je tigen pott wegen baer t Ab n bot Ein- enden il enden e des inan Nr. 88— Montag, den 16. April Biernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Waltershaujener Moroprozeß Die Einbrüche und der Mord Der Vorſitzende fragt im weiteren Verlaufe der Ver⸗ nehmung den Zeugen über ſeinen Aufenthalt in Wal⸗ tershauſen nach dem Morde. Baron Waltershauſen gab an, daß er durch alle Räume gegangen ſei, ausgenom⸗ men die Mordzimmer, die er nicht betreten durfte. Er ſei auch niemals ohne Begleitung in das Schloß gegangen. Er habe keine Spuren verwiſcht und auch nichts verändert. Vorſitzender: Es ſind aber doch ingerab⸗ drücke von Ihnen gefunden worden, z. B. 5 2 e hr⸗ ſchraͤnk. Zeuge: Ja, ſo oft ich in Waltershauſen war, bin ich an den Gewehrſchrank gegangen und habe ein Gewehr herausgenommen und damit geſchoſſen. Baron Waltershauſen teilte auf Befragen weiter mit, daß ſeine Mutter ihm von dem erſten Einbruch ge⸗ ſchrieben habe. Bei dieſer Gelegenheit äußerte er zum er⸗ ſten Male eine eigene Anſicht. Es ſei, ſo ſagte er, ſehr merk⸗ würdig geweſen, daß man damals nichts gefunden habe. Das müſſe ein raffinierker Burſche ausgeführt haben, und zwar müſſe er derſelbe geweſen ſein, der ſeinen Skief⸗ — ermordet und auch den zweiten Einbruch begangen e. Bei einer Erörterung der Verhältniſſe auf dem Schloß erklärte Baron Waltershauſen, ſein Stiefvater ſei ein großer Optimiſt geweſen, und es ſei ausgeſchloſ⸗ ſen, daß ſeine Eltern aus Vermögensſchwierigkeiten Selbſtmord hätten verüben wollen. Der Gedanke ſei ihm nie gekommen. Von dem zweiten Einbruch habe er am 7. Januar 1933 erfahren, und zwar ſeien Kriminalbe— amte in ſeine Wohnung gekommen. Vorſitzender: Sie haben doch damals geäußert: Das iſt aber fein, daß das geſchehen iſt. Zeuge: Jawohl das habe ich geſagt, ich meinte, der Ein⸗ bruch hänge mit dem Mord zuſammen, es komme nun vielleicht doch eine Klärung. Die Verhandlung wurde dann vertagt. Am Montag wird Baron von Waltershauſen vom Verteidiger befragt werden. Vernehmung des jungen Barons von Waltershauſen. Schweinfurt, 16. April. Im Waltershauſener Mordprozeß ſtellte der Sachver⸗ ſtändige, Dr. Heß⸗ Stuttgart, auf eine Frage des Staatsan- walts nochmals ausdrücklich feſt, daß die Stahlmankelgeſchoſſe, die im Mordzimmer gefunden worden ſind, aus der Walther Piſtole, Kaliber 6,35, Modell 1, verfeuert worden ſind. Dieſes Gutachten iſt, da der Angeklagte, Chauffeur Lie⸗ big, eine ſolche Piſtole im Beſitz gehabt hat, für den Ange⸗ klagten natürlich belaſtend. Das Gericht erörterte dann die Frage, ob die Piſtole in der Mordnacht etwa Liebig entwen⸗ det worden ſein konnte. Im weiteren Verlauf der Sitzung äußerten ſich einige Dorfbewohner über ihre Beobachtungen in der Mordnacht. So bekundete Frau Ida Memminger, ein altes Mütterchen, ſie habe in der Mordnacht zwiſchen 1 und% 2 Uhr mor⸗ gens mehrere Schreie gehört, die nicht mehr menſchenähnlich geklungen hätten. Dann ſeien drei Schüſſe gefallen. Der Ehemann der Zeugin, der 70jährige Landwirt Ludwig Memminger, beſtätigte dieſe Darſtellung und bekundete dabei noch, daß er auch den Feuerſchein bei jedem der drei Schüſſe deutlich geſehen habe. Unter größter Spannung im Zuſchauerraum wurde darauf der ſunge Baron Wolfgang von Waltershau⸗ ſen vernommen. Ueber ſeine perſönlichen Verhältniſſe be⸗ kundete der Zeuge, er habe in ſeinem erſten Lebensjahr den Vater verloren und ſei dann bis zum 10. Lebensjahr in Wal⸗ tershauſen erzogen worden. Als 18jähriger ſei er mit dem Gardejägerbakaillon in Potsdam in den Krieg gerückt. Nach dem 99 habe er ſich am Kapp⸗Putſch beteiligt, wie er auch in Oberſchleſien mitgekämpft habe. Gegenwärtig iſt der Zeuge in Berlin beſchäftigt. Ueber ſeinen Aufenthalt in den einzelnen Zeiten gab der junge Baron an, er ſei im Juni 1932 das letztemal in Waltershauſen geweſen. Am 1. Dezem⸗ ber 1932 habe er eine Depeſche erhalten: „Großes Unglück im Schloß, ſofort kommen!“ Er habe ſich dann nach Waltershauſen begeben und habe erſt dort von dem Mord Mitteilung erhalten. Gleichzeitig habe er gehört, daß ſeine Mutter Liebig als den Täter bezeichnet habe. Seine Mutter habe Liebig in der Mordnacht an ſeiner Figur und ſeinen typiſch ſchnellen Schritten erkannt. Am Vortage war noch der frühere Chauffeur der Fa⸗ milie Werther, Vinzenz Lippok, vernommen worden, ge⸗ gen den die Verteidigung Strafanzeige wegen Beteiligung an den Einbrüchen erſtattet hat. Lippok bekundete u. a., als er in Berlin von dem Morde erfahren habe, habe er ſich nach Waltershauſen begeben, um ſeiner früheren Herrin bei⸗ zuſtehen. Die Frage, ob er irgendwie an dem Einbruch oder an dem Morde beteiligt geweſen, verneinte der Zeuge ent⸗ ſchieden. Die Frau des Zeugen Lippok, die jetzt von ihrem Manne getrennt lebt, ſagte aus, ihr Mann habe nach der Rückkehr von Waltershauſen einen eigentümlichen Eindruck auf ſie gemacht; er habe einmal einen Nervenzuſammen⸗ bruch erlitten und Selbſtmordgedanken geäußert. 7 8 Die Mordtat in Merchweiler 15 Jahre Zuchthaus für den Mörder. Saarbrücken, 16. April. Vor dem Schwurgericht fand die Verhandlung gegen den 34 jährigen Müllerburſchen Jo⸗ hann Chaluſz aus Szigeth(Ungarn) ſtatt, der in der Nacht zum 7. Auguſt 1933 die 76 Jahre alte Witwe Mar⸗ garete Ackermann in Merchweiler erwürgt und die Wohnung ausgeplündert hatte. Sein Helfer, der Italiener Ri bvadoſſi. konnte flüchten und dient zurzeit im italie⸗ niſchen Heer. Die beiden Ausländer waren in der Nacht in das Haus der Witwe Ackermann eingedrungen. Dabei gerieten ſie auch in das Schlafzimmer der Bewohnerin, die von dem Geräuſch erwachte und das Licht einſchaltete. Sofort ſtürz⸗ ten ſich die Einbrecher auf die im Bett Liegende, ſteckten ihr einen Knebel in den Mund, banden ihr die Arme mit Lei⸗ tungsdraht auf dem Rücken zuſammen und ein Stück Bett⸗ tuch um Hals und Mund. Man fand die Tote am andern Morgen in dieſem Zuſtande vor ihrem Bett liegen. Die Verhandlung geſtaltete ſich deshalb langwierig, weil Chaluſz jede Beteiligung an der Tat ableugnete und ein umfangreicher Indizienbeweis geführt werden mußte. Im ganzen Verlauf des dreitägigen Prozeſſes war der An⸗ geklagte Iwan Gaſſuk aufgetreten und bezeichnete ſich als ruſſiſchen Staatsangehörigen. Erſt im Schlußwort gab er ſeinen richtigen Namen und ſeine wahre Staatsangehö⸗ rigkeit bekannt. Das Schwurgericht verurteilte Chaluſz; wegen Tot⸗ ſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte lebenzlängliche Juchkhausſtrafe beankraat Mit dieſer Briefverſchlußmarke wirbt die Vater ſiadt Goktlieb Daimlers für die große Gedenkfeier. Berlin. Der türkiſche Botſchafter in Berlin, Kemalettin Sami⸗Paſcha iſt am Sonntag an den Folgen einer Magen⸗ operation im Alter von 49 Jahren geſtorben. Waloͤhof jiegt weiter! Union Böckingen— S Waldhof 2:4(1:2). Vor 8000 Zuſchauern, unter denen ſich zahlreiche, mit zwei Sonderzügen herübergekommene Mannheimer Schlachtenbummler ſtark bemerkbar machten, mußten die Waldhöfer hart kämpfen, ehe ſie den Sieg ſicherſtellen konn⸗ ten. Die Böckinger waren keineswegs ſchlechter und hatten, bevor ihrem ausgezeichneten Mitteläufer Frey nach der Pauſe das Schienbein abgeſchlagen wurde, noch alle Gewinnchancen auf ihrer Seite. Das 8:2⸗Eckenverhält⸗ nis für die Böckinger ſpricht hierfür. Allerdings iſt nicht zu verkennen daß der Sturm der Böckinger zwar im Feld ſehr ſchön ſpielte und auch häufiger vor das Tor der Gäſte kam, die Waldhof⸗Stürmer dafür aber weſentlich genauer ſchoſſen und bei jedem ihrer Angriffe eine akute Gefahr für das Heiligtum der Union bildeten. Die Läuferreihe und Verteidigung der Gäſte ſpielte ſehr ſicher, beſonders Riehm im Tor verdiente ſich Veifall. Im Sturm war Siffling der beſte Mann, für Walz ſpielte Günteroth recht anſprechend Linksaußen. Ma ul⸗Nürnberg befriedigte als Schiedsrich⸗ ter nicht immer; er verdarb ſich viel durch Konzeſſionen.— Waldhof begann dieſes Spiel recht vielversprechend, jedoch ſetzten ſich ſchon bald die mit mächtigem Eifer kämpfenden Böckinger beſſer durch. In der 23. Minute erzielte Weidin⸗ ger den Führungstreffer, dem in der 27. Minute Engel⸗ hardt einen zweiten Erfolg anreihte. Als Meſſer im Wald⸗ hof⸗ Strafraum regelwidrig gelegt wurde, gab Maul den fälligen Elfmeter nicht, ließ aber dann ein klares Abſeits⸗ tor gelten, das Meſſer zwei Minuten ſpäter erzielte. Mit 2:1 ging es in die Pauſe. Nach dem Wechſel blieb Böckin⸗ gen weiterhin feldüberlegen, aber die Waldhofſpieler konn⸗ ten ihr Tor ſauber halten. Eine Viertelſtunde nach Wieder⸗ beginn mußte Frey nach einem Zuſammenprall mit Engel⸗ hardt mit Schienbeinbruch vom Platz getragen werden; allerdings traf den Mannheimer kein Verſchulden an dem Unfall. Günteroth ging dann auf der linken Seite ſchön durch und ſtellte auf 3:1, in der 35. Minute verwandelte Weidinger eine ſaubere Vorlage Sifflings zum 4:1. Gegen Spielſchluß kamen die zehn Böckinger dann nochmals ſtark auf und Schurr war auch mit einem 20⸗Meter⸗Schuß, der von der Latte ins Tor ſprang, erfolgreich. Mülheimer 8B— Offenbacher Kickers 4:4(2:2). Das auf den Vormittag verlegte Spiel in der Radrenn⸗ bahn des Kölner Stadions erreichte mit dem Steigen der Sonne kämpferiſche Siedepunkte. Einige hundert Offen⸗ bacher Schlachtenbummler, meiſt in Omnibuſſen und Laſt⸗ wagen herbeigeeilt, veranſtalteten bald ein Zuſchauerkon⸗ zert, das ſich auf die Anteilnahme der 7000 Beſucher über⸗ trug. In dieſem Hexenkeſſel wurde Schiedsrichter Wun⸗ der⸗Neuß auf eine ſchwere Probe geſtellt. So ſehr er ſich um Beruhigung der erhitzten Gemüter bemühte, ihm unter⸗ liefen doch eine Reihe von Fehlentſcheidungen. In der zweiten Halbzeit wurden die Offenbacher zweifellos dadurch mehrmals benachteiligt. Ihr Anhang hielt leider mit „Schieber“⸗Rufen nicht zurück. Im Leiſtungsvergleich ſchneidet der Meiſter des Gaues Süd weſt etwas beſſer ab. Er hätte mit einem Tor Unterſchied gewinnen können. Sein ſportliches Auftreten war jedoch zeitweiſe ungehörig. Es ſchadet ihm ſelbſt. und wenn man hört, daß von den i 8 20 e Triumph deulſcher Technik. Eine deutſche Firma hat ſoeben in Stockholm die größte Brücke Schwe⸗ dens, die Weſtbrücke, fertiggeſtellt. Uebrigens ſtammen auch die vier preisgekrönten Entwürfe ſämtlich von deutſchen Ingenieuren. Endſpiele um die deulſche Meiſterſchaft. Gruppe Südweſt: in Stuttgart: Union Böckingen— SW Waldhof 2:4 in Köln: Mülheimer SV— Offenbacher Kickers 44 Gruppe Mitte: in Dresden: Dresdner SC— Wacker Halle 7:2 in Fulda: Boruſſia Fulda— 1. FC Nürnberg 112 Gruppe Berlin: in Berlin: Viktoria 89 Berlin— Viktoria Stolp 42 in Danzig: Preußen Danzig— Beuthen 09 1:4 Gruppe Nordweſt: in Dortmund: Schalke 04— TVd Eimsbüttel in Bremen: Werder Bremen— VfL Benrath Fußball in Süddeutſchland. Repräſentatioſpiel. in Karlsruhe: Gau Baden— Gau Mittelrhein 113 Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau 13(Südweſi): SV Wiesbaden— Voruſſia Neunkirchen 57 FS Frankfurt— 1. FC Kaiſerslautern 4.1 Gau 16(Bayern): FC Bayreuth— FC 05 Schweinfurt 4:3. Geſellſchaftsſpiele. . 9— FW Zuffenauſen— SW Feuerbach(Sa) 3:1 Poſt SV München— 1860 München(Sa) 1:4 SW 98 Darmſtadt— Wormatia Worms(Sa) 0:3 Rot⸗Weiß Frankfurt— Kurheſſen Kaſſel 4:2 Ulmer FV 94— VfR Mannheim 26 Bayern München— Hertha⸗BSC Berlin 4:2 Polizei Darmſtadt— VfL Neckarau 1:2 FVg Mombach— Wormatia Worms 314 Auf Reiſen. Kurheſſen Marburg— Eintracht Frankfurt 1:8 vier Treffern der Mülheimer zwei aus Elfmetern und einer aus einem Freiſtoß herrührten, dann wird klar, daß die Kickers den Sieg eben nicht verdient hätten. Das Unent⸗ ſchieden erſcheint im Geſamteindruck gerecht. Beide Mann⸗ ſchaften begannen ſofort mit ganzem kämpferiſchem 15 In die Pauſe ging es mit 2:2. Schon bald nach der Pauſe ſchieden Göke⸗Mülheim und Kühnle⸗Offenbach infolge Ver⸗ letzung vorübergehend aus. Die Offenbacher begannen dann, ſehr unrein zu ſpielen. Das Spiel verlor jeßt alle Schönheit. Beiderſeits fielen noch zwei Tare. Repräſentativſpiel in Karlsruhe Gau Baden— Gau Mittelrhein 1:3(1:1). Das Repräſentatiptreffen auf dem Platz des KFV litt außerordentlich unter der heißen Witterung. Die Gäſte aus dem Mittelrheingau überraſchten durch ein beſſeres Zuſammenſpiel und techniſch vollkommenere Ballbehand⸗ lung. Die ganze Spielzeit über hielten ſie mit Erfolg am W⸗Aufbau feſt. die badiſche Mannſchaft hatte Schwä⸗ chen in der Verteidigung, wo Lorenzer nach der Pauſe durch Nagel(KF) erſetzt wurde. Dienert war hier der effektivere Spieler. Auch Müller im Tor zeigte Schwächen. Größle war in der Läuferreihe der beſte Mann, nach ihm iſt Lauer zu nennen. Gruber wurde mit Heidemann nicht immer fertig. Im Sturm wurde Langenbein zu ſorgfältig abgedeckt, als daß er ſich hätte zur Geltung bringen kön⸗ nen. Auch Fiſcher und Pfeiffer ſpielten nicht in der ge⸗ wohnten Form.— Die Mittelrheinmannſchaft hat das Spiel völlig verdient gewonnen. Sie war bis zum Schluß die friſchere Mann⸗ ſchaft mit dem gefälligeren Spiel. In der 5. Minute hätte Baden ſchon in Führung gehen müſſen, aber die Mittel⸗ rheiner überſtanden ein Bombardement ihres Tores mit viel Glück. In der 14. Minute konnte der Halbrechte der Gäſte, Lohrmann, auf eine Prachtvorlage Heidemanns die Führung holen. Bis zum Seitenwechſel gab es ausge⸗ glichenes Spiel ohne hervorſtechende Leiſtungen; zwei Mi⸗ nuten vor der Pauſe überſpielte Fiſcher die gegneriſche Ver⸗ teidigung und gab ſelbſtlos zu dem in Stellung gelaufenen Wenzelburger, der geſchickt und unhaltbar den Ausgleich herſtellte. Nach dem Wechſel waren die Gäſte die beſſere Partei. In der 20. Minute ſchloß Heidemann einen gefähr⸗ lichen Durchbruch mit dem abermaligen Führungstreffer ab; 12 Minuten vor Spielſchluß gab es ein drittes Tor für Mittelrhein.— Weingärtner⸗Offenbach leitete korrekt, wenn auch nicht immer zur Zufriedenheit des Publikums. — Mannheim und Pforzheim an der Spitze Zunehmende Bautätigkeit in Baden. Auf dem Wohnungsbaumarkt in Baden iſt, wie die Sta⸗ tiſtik über die Bautätigkeit im Jahre 1933 zeigt, eine er⸗ freuliche Wendung zum Beſſeren eingetreten. Die Zahlen über den Zugang an Wohngebäuden und Wohnungen in Wohngebäuden im Jahre 1933 laſſen nach dem beſtürzenden Rückgang der Bautätigkeit im Jahre 1932 einen unerwartet ſtarken Aufſchwung der Wohnungsbautätigkeit erkennen. Im Lande Baden ſind im Jahre 1933 durch Neubau insgeſamt 2955 Wohngebäude mit insgeſamt 5549 Woh⸗ nungen entſtanden. Von den Wohnungen verdanken 4154 Entſtehen Neubauten und 1395 Um-, An-, Auf⸗ und Er⸗ weiterungsbauten. Zum Vergleich ſei angeführt, daß das Jahr 1932 einen Zugang von nur 2294 Wohngebäuden mit 3790 Wohnungen aufwies. Im Jahre 1933 ſind demnach 661 Wohngebäude und 1759 Wohnungen in Wohngebäuden mehr gebaut worden als im Jahre 1932. Die Zahl der ent⸗ ſtandenen Wohngebäude überſteigt ſogar noch um ein ge⸗ ringes die entſprechende Zahl des Jahres 1931, während die Zahl der zugegangenen Wohnungen weit hinter der dieſes Jahr zurückbleibt. Dies deutet auf eine Abkehr vom Bau von Mietskaſernen hin. Im Jahre 1931 entfielen im Durchſchnitt auf ein neugebautes Wohngebäude noch rund 2.6 Wohnun⸗ gen, im Jahre 1932 1.5 und im Jahre 1933 nur noch 1.4. Dem Zugang des Jahres 1933 ſteht im Lande als Folge von Bränden, Abbrüchen und Umbauten ein Verluſt(Ab⸗ gang) von 377 Wohngebäuden(1932: 309) und 665 Woh⸗ nungen in Wohngebäuden(1932: 450) gegenüber, ſo daß alſo ein Reingewinn von 2578 Wohngebäuden(1932: 1985) und 4884 Wohnungen in Wohngebäuden(1932: 3340) feſtzu⸗ ſtellen iſt. Von dem Zugang des Jahres 1933 entfallen 1208 neu⸗ gebaute Wohngebäude, d. ſ. 40.87 v. H. und 2409 Wohnun⸗ gen(43.41 v. H.) auf die Gemeinden mit 10000 und mehr Einwohnern, deren Anteil an der Geſamtbevölkerung des Landes 37.49 v. H. ausmacht. Im Jahre 1932 ſind in dieſen Gemeinden nur 875 Wohngebäude(38.13 v. H.) mit 1405 Wohnungen(37.07 v. H.) zugegangen. Der Reingewinn in dieſen Gemeinden beträgt unter Berückſichtigung eines Ab⸗ ganges von 41 Wohngebäuden(1932: 36) und 259 Woh⸗ nungen in Wohngebäuden(1932: 124) insgeſamt 1167 Wohngebäude(1932: 839) und 2150 Wohnungen(1932: 1281). Die Gemeinden mit 10000 und mehr Einwohnern ſind demnach in ſtärkerem Ausmaße als die kleineren Gemeinden an der Steigerung der Bautätigkeit beteiligt. Sie ſtellen 5. B. zu den mehr als im Jahre 1932 gebauten 661 Wohn⸗ gebäuden und 1759 Wohnungen allein 333 Wohngebäude und 1004 Wohnungen, d. ſ. 50.37 bezw. 57.07 v. H. des Geſamtunterſchiedes. Hervorzuheben iſt die auffallend ſtarke Zunahme der Bautätigkeit in Mannheim und Pforzheim. Die Bau⸗ vollendungen des Jahres 1933 überſteigen diejenigen des D Straßburg von Anton Schwab „ Ein fröhlicher Militärroman aus ber Vorkriegszeit dlduuudundudndüdamanannnnmnnnmmunmumnumnmmnmummmunmmnmnmunmnunmmmumnnmnmmum 5 Oberſt von Kalemberge war außer ſich, als das Tele⸗ gramm eintraf. Frau Bettina ſagte nichts, aber ſie ſchmunzelte innerlich. Das war ihre Tochter, die um ihr Glück kämpfte. Sie verſtand ihren Mann nicht mehr. daß er ſich immer noch gegen eine Verbindung ſträubte, jetzt, da er wußte, was Spielmann der Armee für einen Dienſt geleiſtet hatte, einen Dienſt, der es ſicher mit ſich brachte, daß einmal aus einem einfachen Soldaten... ein Offi⸗ zier wurde. Beſtimmt würde ihn der Kaiſer befördern. Der Oberſt war ein Mann von raſchen Entſchlüſſen. Er ließ packen und fuhr mit Frau Bettina nach Dresden. * Sſpielmann iſt in Dresden eingetroffen. Er ſtellt ſich dem König vor, dann begibt er ſich zum Fernſprecher und klingelt Hella an. Die Nachbarwohnung von Tante Ulrike hat Telefon. Zu ſeinem Erſtaunen meldet ſich aber eine andere Frauenſtimme. Es iſt Tante Ulrike.. „Sie wollen meine Nichte ſprechen? Wer iſt denn dort?“ „Spielmann, gnädiges Fräulein!“ „Im Namen meines Bruders erſuche ich Sie, jeden Annäherungsverſuch aufzugeben. Meine Nichte iſt nach Straßburg zurückgereiſt!“ Spielmann hängt an und iſt ganz beſtürzt. Natürlich... natürlich! Der Oberſt hat die Tochter ſchleunigſt zurückkommandiert! Aber nein Hella.. Hella... die läßt ſich nicht wegkommandieren, die läßt ſich nicht von ihrem Glück reißen. Sie iſt beſtimmt noch in Dresden! Wo kann ſie ſein? Da kommt ihm ein Gedanke! Er geht zum Poſtamt und erkundigt ſich, ob Fräulein von Kalemberge keine neue Adreſſe angegeben hat. Richtig... es iſt eine neue Adreſſe da. Willsdrufferſtraße 17 bei Prödel. Spielmann nimmt ſich einen Wagen und fährt dorthin. Er findet ſie wieder, die Geliebte ſeines Herzens, unter Lachen und Weinen ſtürzt ſie in ſeine Arme und erwidert ſeine Küſſe. „Ich wußts doch... ich wußts doch, Hellakind, daß du nicht gefahren biſt!“ „Ich konnte nicht, Maximilian! Ich mußte dich erſt wiederſehen! Und jetzt gehe ich nicht mehr fort von Dres⸗ den... und wenn morgen auch Papa anrücken ſollte!“ „Bravo, Mädel! Wir werden glückliche Menſchen ein ganzes Leben lang ſein!“ Sie ſieht ihn mit leuchtenden Augen an. „Ach, Liebſter... iſt das Leben ſchön!“ * Spielmann wird dem Ehepaar Prödel vorgeſtellt. Prödel iſt ein feingebildeter Mann, im bürgerlichen Be⸗ ruf Direktor einer großen Verſicherungsfirma. Er wie Frau Bertha kommen Spielmann herzlich entgegen. . Jahres 1932 in Mannheim um 75.00 v. H., bei den Wohn⸗ gebäuden(693 gegen 396) und um 104.7 v. H. bei den Wohnungen in Wohngebäuden(1079 gegen 527), in Pforz⸗ heim ſogar um 221.6 v. H. bei den Wohngebäuden(119 gegen 37) und um 193.1 v. H. bei den Wohnungen in Wohn⸗ gebäuden(211 gegen 72). Aus Aab un Fern Dankſchreiben des Staalsminiſters Jung an Miniſterial- direktor Dr. Schäfer. Darmſtadt. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Miniſterial⸗ direktor Dr. Schäfer iſt auf ſeinen Wunſch nunmehr end⸗ gültig aus dem ſtaatlichen Dienſt geſchieden. In Würdi⸗ gung der Lebensarbeit dieſes ausgezeichneten Beamten hat der Staatsminiſter Dr. Jung ihm nachfolgendes Hand— ſchreiben zugehen laſſen:„Hochgeehrter Herr Miniſterial— direktor! Von Ihrem Antrag auf Verſetzung in den Ruhe- ſtand habe ich Kenntnis genommen. So ſehr ich Ihr Aus⸗ ſcheiden aus dem Dienſte bedaure, will ich mit Rückſicht auf Ihre Geſundheit dieſem nicht im Wege ſtehen. Es drängt mich jedoch, Ihnen für Ihre lange Jahre hindurch dem Staate als Miniſterialdirektor und Leiter der Heſſiſchen Finanzverwaltung geleiſteten ausgezeichneten und erſprieß— lichen Dienſte den Dank der Regierung auszuſprechen. Sie haben unter den ſchwierigſten Verhältniſſen in aufopfe⸗ rungsfreudiger und ſelbſtloſer Weiſe für das Land Heſſen Hervorragendes geleiſtet. Ich verbinde damit noch die er— gebene Bitte, daß Sie, ſoweit es Ihr Geſundheitszuſtand zuläßt, Ihre wertvollen Dienſte mir und damit dem Lande Heſſen auch für die Folge noch zur Verfügung ſtellen. Das Bewußtſein treueſter Pflichterfüllung darf Sie in den Ruheſtand hinüberbegleiten; möge dieſer ein in jeder Be⸗ ziehung geeigneter für Sie ſein.“ Die Deutſche Frühjahrs-Ausſtellung Darmſtadk 1934. Darmſtadt. Die umfangreichen Vorbereitungen zu der Deutſchen Frühjahrs⸗Ausſtellung Darmſtadt 1934 ſind ſo⸗ weit gediehen, daß das Zuſtandekommen einer künſtleriſch anz ungewöhnlich hochſtehenden Deutſchen Ausſtellung ſeſtſtegt. Die Räume des Olbrichbaues auf der Mathilden⸗ höhe, die ſich über der Gartenſtadt Darmſtadt erhebt, ſind nicht ſo groß, daß Maſſenausſtellungen wie in München, Berlin, Düſſeldorf oder Dresden möglich ſind. Der Umfang der Ausſtellung wird nur mittelgroß ſein und daher die Beſucher nicht durch ein Allzuviel ermüden. Wenn aber die diesjährige Veranſtaltung doch eines großen Stils genannt wird, ſo rechtfertigt ſich dieſe Bezeichnung ſowohl aus dem weitgreifenden Programm wie auch durch die Beteiligung führender Meiſter und gediegenſter Könner aus allen deut ſchen Gauen mit ausgewählten Hauptwerken. Die Beto⸗ nung deutſcher Art und Gediegenheit iſt in keiner Weiſe einſeitig gedacht, ſie gibt vielmehr den verſchiedenſten An⸗ ſchauungen vollen Spielraum. Erfreulicherweiſe ſind auch Sie haben ja einmal das gleiche durchgekämpft, wie es die jungen Menſchen jetzt vor ſich haben. Und ſie ſind gewillt, ihnen zu helfen mit allen Kräften. * Oberſt von Kalemberge ſteht vor ſeiner Schweſter Bertha, die ihn und Frau Bettina ſehr herzlich begrüßt. Bettina hat den Gruß dankbar erwidert, doch der Oberſt iſt kühl⸗verlegen. „Hella iſt bei dir?“ „Ja!“ „Bitte, rufe unſere Tochter!“ „Das kann ſofort geſchehen! Aber einen Augenblick! Ich muß doch den Menſchen, der einmal mein Bruder war, genau anſchauen!“ „Es iſt nicht meine Schuld, daß das Band zerriß!“ „Nur deine Schuld, Bruder!“ ſpricht die Frau ſchlicht. „Ich habe auf manches, was mir ſehr am Herzen lag, verzichten müſſen, um meines Glückes willen. Es gab eine Zeit, wo ich am Menſchen irre wurde. Ich konnte nicht begreifen, daß es immer noch Menſchen gibt, denen die Tradition höher ſteht als das Glück eines Menſchen. Nun gut, ich ſuche den Weg zu dir nicht wieder.. aber es wird eine Stunde kommen, Bruder, wo alle dieſe Dinge ſo 717 werden vor dir... wo du dich... einmal ſchämen wirſt!“ Der Oberſt findet keine Antwort auf die Worte. „Bitte, rufe Hella!“ Hella kommt. Sie iſt ganz ruhig und umarmt die Mutter, reicht dem Vater die Hand. ö„Du... wirſt mit uns heimreiſen!“ ſagt der Oberſt urz. „Nein, Papa!“ antwortet das Mädchen feſt.„Ich bleibe bei Tantel“ Die Zornadern ſchwellen an der Stirn des Oberſten. „Du willſt nicht gehorchen?“ „Es geht um mein Glück, Papa!“ „Du kannſt Spielmann nicht heiraten!“ „Ich werde ihn heiraten!“ Schwer geht der Atem des Oberſten. „Mußt du ihn heiraten?“ knirſcht der Oberſt außer ſich. Hella ſieht ihn mit ihren klaren Augen an. „Haſt du das einen Augenblick ernſthaft geglaubt, 2 5 Nein... wir können dir beide offen in die Augen ehen!“ Es geht hin und her, das Geſpräch nimmt erregte Formen an. Schließlich ſagt der Oberſt:„Nun gut! Ich bin ſchließ⸗ lich kein Rabenvater! Mach was du willſt! Ich gehe jetzt zum König und bitte um meinen Abſchied!“ „Das haſt du nicht nötig, Papa! Der König wird eine Heirat zwiſchen uns ohne weiteres unterſtützen.“ * Der König empfängt den Oberſten mit einem Schmun⸗ zeln. „„Oberſt... ſo fix aus Straßburg mal in Dresden? Bißchen Sehnſucht nach Ihrer Heimatſtadt gehabt?“ n die Anmeldungen aus unſerem engeren Heimatsgebiet ſo zahlreich erfolgt, daß auch der Gau Heſſen⸗Naſſau im Ge⸗ ſamtbild deutſcher Kunſt in Ehren beſtehen wird. Darmſtadt.(Der tödliche Unglücksfall auf der Grube Meſſel vor Gericht.) Am 23. Februar dieſes Jahres verunglückte in der Grube Meſſel ein Loko⸗ motivführer tödlich. Ein Zug mit elf leeren Kippwagen fuhr von der Baggerſtelle zurück, geriet jedoch durch eine falſch geſtellte Weiche auf das Abſtellgleis, wo der Getötete Reparaturen vornahm. Wegen fahrläſſiger Tötung hatten ſich jetzt der Lokomotivführer Philipp Maßholder und der Heizer Fritz Nicklas vor Gericht zu verantworten. Nach der Beweisaufnahme kam das Gericht zu der Auffaſſung, daß beide ſchuldig ſeien, weil ſie durch einen Unbefugten die Weiche ſtellen ließen. Der Lokomotivführer als der Haupt⸗ verantwortliche wurde zu drei Monaten, der Heizer zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt unter Zuerkennung einer Bewährungsfriſt von zweieinhalb Jahren. Darmſtadt.(Verſuchter Aufruhr.) Vor dem Bezirksſchöffengericht hatte ſich ein junger Mann aus Rein⸗ heim im Odenwald wegen verſuchten Aufruhrs zu verant⸗ worten. Im Februar vorigen Jahres war unter ſeiner Führung eine Anzahl von jungen Erwerbsloſen, die im Freiwilligen Arbeitsdienſt untergebracht waren, auf die Bürgermeiſterei gegangen, um dort die Auszahlung einer ihnen zuſtehenden Unterſtützung zu erlangen. Der Ange⸗ klagte war der Wortführer bei der Aktion und nur der Ruhe des Bürgermeiſters war es zu verdanken, daß es zu keinen Ausſchreitungen kam. Der Angeklagte wurde wegen verſuchten Aufruhrs zu ſieben Monaten Gefängnis ver⸗ oil 5 ue(Schloß Limburg wird wieder aufgebaut.— Baubeginn in Kürze.) Der preu⸗ ßiſche Finanzminiſter hat den Auftrag zum Wiederaufbau des Limburger Schloſſes gegeben. Der Aufbau erfolgt nach den Plänen des preußiſchen Hochbauamts in Diez, die die Wiederherſtellung in den urſprünglichen Bauformen vor⸗ ſehen. Nach Fertigſtellung der Aufbauarbeiten ſoll die ſtädtiſche Berufsſchule in den Räumen untergebracht wer⸗ den. Die Arbeiten werden in Kürze beginnen. Das Schloß brannte bekanntlich zu Ausgang des ſchweren Winters 1928 bis 1929 nieder. ** Wächtersbach.(Staatsfeindliche Propa⸗ ganda im D⸗Zug.) Im D⸗Zug Frankfurt.—Berlin wurde kürzlich ein Reiſender feſtgenommen, der ſich in ab⸗ fälliger Weiſe über die Regierung geäußert hatte. Der Zugführer hatte eine Meldung auf der Strecke abgewor⸗ fen, daß ſich in dem Zug eine Perſönlichkeit befinde, die ſich mit zwei mitreiſenden Amerikanern auf ſpaniſch unterhalte und dabei die Reichsregierung verächtlich mache. Es han⸗ delte ſich um einen deutſchen Kaufmann, der ſchon jahre⸗ lang in Spanien wohnt und ſich zwecks Einkauf von Waren zurzeit in Deutſchland aufhält. Ein Herr, der zufäl⸗ lig ebenfalls die ſpaniſche Sprache beherrſcht, hörte die Un⸗ terhaltung mit an und veranlaßte die Feſtnahme. „Majeſtat, ich bin gekommen, um mir meinen Ab⸗ ſchied zu erbitten!“ „Abſchied? Jetzt, wo Ihnen die Brigade ſo ziemlich ſicher iſt. Sie ſind nicht recht geſcheit, Oberſt! Was iſt Ihnen denn über die Leber gewiſcht?“ „Meine Tochter iſt im Begriffe, eine nicht ſtandes⸗ gemäße Ehe einzugehen.“ „So, wer iſt denn der Glückliche?“ „Spielmann heißt er, Majeſtät, war Hofſchauſpieler in Dresden und... Soldat beim Militär!“ „Spielmann?“ ſagt der König nachdenklich.„Nein . der kann Ihre Tochter wirklich nicht heiraten. Das geht nicht! Iſt ja ein reizender Kerl, dieſer Spielmann, aber... heiraten... nee, der nicht!“ „Majeſtät beglücken mich! Wenn mich Majeſtät unter⸗ ſtützen wollen!“ „Mache ich, lieber Oberſt! Ich gebe Ihnen mein könig⸗ liches Wort... alle Wetter, wie das klingt, wenn man das ſo ſagt.. alſo mein königliches Wort, daß Ihre Tochter den Schauſpieler Spielmann nicht heiratet.“ Der Oberſt atmet auf. „Das hat ſeine ganz beſonderen Gründe, lieber Oberſt! Ich habe da einen guten Bekannten, einen lieben Freund... den Herzog Heinz von Salingen, noch jung, aber reif für ſeine Jahre, bildhübſcher Burſche... Sie werden Ihre Freude dran haben.. der iſt ganz toll in Ihre Tochter verſchoſſen, der will ſie heiraten! Hören Sie... Ihre Tochter ſoll die Herzogin von Salingen werden! Iſt das nicht eine Karriere?“ Der Oberſt ſteht wie betäubt. Seine Tochter ſoll... eine Herzogin werden! „Iſt ja nun kein regierender Herzog mehr, Oberſt, aber... uralte Familie. Der Herzog iſt der Letzte ſeines Stammes. Vermögen geht in die Millionen, überall han er Grundbeſitz. Deutſchland... Rußland, Oeſterreich⸗ Ungarn, was weiß ich alles. Der kann Ihrer Tochter leden, aber auch jeden Wunſch erfüllen.“ „Majeſtät machen mich überglücklich!“ „Nehmen Sie das, dpas ich eben ſagte, als eine Wer⸗ bung, Oberſt! Der König als Freiwerber... das iſt mal ne luſtige Rolle, die liegt mir nicht mal ſchlecht! Alſo jetzt nichts mehr von Abſchied! Sprechen Sie mit Ihrer Tochter. Heute abend erwarte ich Sie und Ihre liebe Frau mit dem Töchterchen zu einer kleinen Geſellſchaft, da kann ich ihr den Herzog vorſtellen. Einverſtanden?“ „Jawohl, Majeſtät!“ * Der Oberſt fährt zurück zu ſeiner Tochter und iſt außer ſich. Er trifft Spielmann bei ihr. Es kommt zu einer heftigen Szene zwiſchen den Männern. Der Oberſt weiſt Spielmann aus dem Hauſe. Da greift Frau Bertha ein und ſagt:„Lieber Robert „.. du gehſt etwas zu weit... es iſt mein Haus!“ „Das wir ſofort verlaſſen werden!“ donnert der Oberſt. „Aber ohne mich!“ fährt Hella mit blitzenden Augen dazwiſchen.„Wenn du mir mein Glück nicht gönnſt, dann mag ich nichts mehr vom Elternhaus wiſſen!“ Das trifft den Oberſten wie ein Schlag, er atmet ſchwer. Schließlich ſagt er:„Ich habe mit dem König geſprochen, er hat mir erklärt, daß eine Ehe zwiſchen dir, Hella, und Herrn Spielmann nie in Frage kommt!“ Hella erſchrickt und ſieht in das Antlitz des Geliebten, ſie wundert ſich, daß er leiſe lacht. (Fortſetzung folgt) 6100 göchen 000 91.5 3uſet Nr. fei md k füt der etöffe haben. 1. Na blen. Die Volke merh dat 5 lurch Schicki 0 ern, d Priva Einkon uam Def Uw. u Million uber al Die d In dee Gef Kreispt Kreisbe Nußna dem di leiter b märſche zelnen zu den Wahitel it ehre Von ur zw gesetz. 1. U hebung ketern N einſchlie unter 5 ihrer N helden, gandale gend si Hehr fir Kreisen frengun die dor hallen b 2 dem 1 und den eferates zu dieſer fall m keilgt UN der 1