hrulliche fünfzehn ls heute Jugend en eines J. Pris ſpiel ge⸗ e Salt; Johaun 2.20 Lb der Weizen ezitk 11 200, U geſt⸗ ufspteis Pfäher⸗ Hafen 19.50 00, fleehen draht⸗ er und Weizen Mark. ftrieb: Läufer. „ über erlauf: Vom N We⸗ Kat⸗ Ueiß⸗ Stüc 5 bis zeln 18 20 lraben Tee is 90, Meer⸗ 0 bis g bis Birnen 5 90, 160 Eier fußt: if, eine. 1 0 r ge⸗ * 5 bis a lber 350 ſchige 20 . 3⁴ lark ſo⸗ oll 60 L e olk lernheim 530 lung und anberer Behörden Vereins- u. Geſchäftsanzeiger Amiliches Verkünbigungsblatt der Heß. Vürgermeiſterei T. Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Erſcheinungsweiſe: Nr. 93 Beilagen: Samstag, den 21. April 1934 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe 10. Jahrgang Der Geburtstag des Führers Wagenladungen von Gejchenken. Die Verehrung und Dankbarkeit des Volkes Berlin, 20. April. Die Liebe und Verehrung, die das deutſche Volk ſeinem Führer entgegenbringt, zeigte ſich am 45. Geburtstage des Volkskanzlers in ganz beſonders ſtarkem Maße. Seit dem frühen Morgen dieſes ſonnigen Frühlingstages war die ganze Reichshauptſtadt in ein Flaggenmeer verwandelt. Auf ausdrücklichen Wunſch des Kanzlers, der mit ſeiner Einfachheit und Beſcheidenheit dem ganzen Volke Vorbild iſt, wurde von offiziellen Feiern aus Anlaß ſei⸗ nes Geburtstages abgeſehen. Trotzdem hat es ſich der größte Teil der Berliner Betriebe nicht nehmen laſſen, die Beleg⸗ ſchaften zu kurzen Feierſtunden zuſammenzurufen, in denen die Führer der Betriebe und die Zellenobmänner in kurzen Anſprachen die Verdienſte des Führers würdigten. Ein Geburtstagsgeſchenk beſonderer Art hat ſich die Berliner SA ausgedacht. Sie glaubte, die Volksverhun⸗ denheit am beſten dadurch zum Ausdruck bringen zu kön⸗ nen, daß ſie derjenigen Volksgenoſſen gedenkt, die ſich nicht alle Tage ein warmes Eſſen leiſten können. Jede Standarte hat für ſich geſammelt, um Tauſende von Volksgenoſſen am Ehrentage zu ſpeiſen. In allen Stadtteilen erhielten die Be⸗ dürftigen ein warmes Mittageſſen mit Muſikvorträgen der SA⸗Kapellen. Auch eine Reihe von Induſtrieunternehmun⸗ gen, Gaſtſtätten und Kaffeehäuſern gedachten des Geburts— tages des Führers in derſelben Art. In der Reichskanzlei In der Reichskanzlei herrſchte ſeit dem frühen Morgen reges Leben. Die Glückwunſchtelegramme und Briefe häuf— ten ſich zu großen Bergen. Schon zeitig fanden ſich die erſten Gratulanten ein, um ſich in das Beſuchsbuch einzutragen. Der Andrang der Gratulierenden in der Reichskanzlei nahm Freitag mittag geradezu beängſtigende For⸗ men an. Der Führer nicht in Berlin Der Führer ſelbſt verbrachte ſeinen Geburtstag nicht in Berlin, ſondern hat ſchon Donnerstag nachmittag Berlin verlaſſen, um zu Beſprechungen zu fahren. Trotzdem fanden ſich ſchon um 12 Uhr nachts die erſten Tauſende ein, und von da ab hat der Zuſtrom nicht mehr ausgeſetzt. Von 12 Uhr nachts bis 4 Uhr morgens haben Tauſende vor der Reichskanzlei geſtanden, gerufen und geſungen und verſucht, den Führer zu ſehen. Es war nicht möglich, ihnen klarzumachen, daß der Führer nicht in Berlin ſei. In der Reichskanzlei ſelbſt waren in der Halle die Bü⸗ cher für die Eintragung der Gratulierenden ausgelegt, in die ſich viele Tauſende eingetragen haben. Unten in der Halle iſt ein Teil der Geſchenke aufgebaut, oben in der Wohnung des Führers der größere Teil. Ganze Wagenladungen von Geſchenken ſind eingeagn- gen, Berge von Briefen, deren Sichtung viele Tage dauern wird, und eine Fülle von Telegrammen. Und ebenſo viele Geſchenke und Briefe und Telegramme ſind auch nach Haus Wachenfeld, dem Haus des Führers am Oberſalzberg, gegangen. Hitlerjungen und SS-Männer eilen hin und her, um die Geſchenke auszu— packen, zu ordnen, zu numerieren und dann in der Woh⸗ nung aufzubauen. Zu Hunderten haben Arbeiter, ehe— malige Kommuniſten und Sozialdemokraten, kleine Handfertigkeiten geſchickt, die ſie in Mußeſtunden aus ihren geringen Mitteln angefertigt haben. In Begleitbrie— fen danken ſie in überſchäumender Freude dem Führer, daß er ſie aus der Not erlöſte, ihnen wieder Arbeit gegeben hat. „Jetzt ſind wir erſt wieder richtige Menſchen ge- worden,“ ſo ſchreibt ein Arbeiter. Ein anderer weiſt darauf hin, daß er mit ſeinen ſechs Kindern Jahre der bitterſten Not und des großen Elends durchgemacht hat und oft der Verzweiflung nahe war, und daß er nun zufrieden und glücklich ſei. Was alles kam Da ſind aus den verſchiedenſten Gebieten Deutſchlands Trachtenpuppen gekommen, von Arbeitsloſen angefertigt, Bilder, Oberhemden, Schlipſe, Decken, Kiſſen, Büſten, Bü⸗ cher, und dann Blumen, Blumen in ungeheurer Zahl. Viele kleine Sträußchen ſind gekommen von BdM-Madels, die durch dieſe beſcheidene Gabe dem Führer ihre Anhänglich— keit bekunden wollen, dann hat die NSKO mit einem Brief ihres Führers Oberlindober einen Scheck über 50 000 Mark geſchickt zur Einrichtung des vom Führer ſchon lange vor— geſehenen Heims für Kriegsblinde in Berlin, das demnächſt zur Tatſache werden wird. Die Arbeiter der Horch⸗Werke haben gemeinſam mit der älteſten Ortsgruppe der NSDAP in Sachſen, Zwickau, einen wundervollen Horchwagen geſtiftet. ein alter Kapitän aus Hamburg hat ein Schiffsmodell geſchickt. Von einem geradezu f Fleiß und außerordentlicher Geſchicklichkeit zeugt ein Ge⸗ ſchenk, das der Sturmmann Ewald Schenk vom Sturm Re 31 der Standarte 153 aus Altenburg angefertigt hat, ein großes Hitlerbild, das ausſchließlich beſteht aus den in deutſcher Kurzſchrift geſchriebenen 781 Druckſeiten des Werkes„Mein Kampf“. Die Zahl der Geldſpenden iſt außerordentlich groß. Auch aus dem Ausland ſind viele Briefe mit größeren und kleineren Geldſpenden ge⸗ kommen. Blumenkörbe ſind ſo zahlreich eingetroffen, daß die ganze Wohnung des Führers in einen Blum en— hain verwandelt worden iſt. Gegen Mittag erſchien— ein Frühlingsblick in der Halle der Reichskanzlei— eine Gruppe von drei- bis fünf⸗ jährigen Kindern, in bunten Bauerngewändern aus dem Kinderhaus Friedrichshain kommend, ſangen in der Halle zur Ziehharmonika Kinderlieder und gaben eine Rutſche für den Führer ab. Freudeſtrahlend erzählt die Helferin, daß ſie ſchon einmal in der Adventszeit in der Reichskanzlei ge⸗ weſen und auch vom Führer begrüßt worden ſei. Viele ſind von weither nach Berlin gekommen, um dem Führer zu gratulieren. Leider müſſen ſie alle eine Enttäuſchung erleben, da der Führer ja nicht in Berlin iſt. Aber es wird ihnen wenigſtens ermöglicht, die Reichskanzlei und die Wohnung des Führers zu ſehen. Zu Fuß ſind Hitler— jungen aus Süddeutſchland gekommen, Arbeits⸗ loſe aus dem Weſten, SA⸗Männer. die Glückwünſche einer Berliner Standarte ſind durch Staffelläufer überbracht und dauernd treffen neue Gratulanten aus allen Teilen Deutſchlands ein. Aus all dieſen kleinen Bildern, insbeſondere aus den vielen Briefen, die der Führer bekommen hat, gewin⸗ nen wir ein Bild davon, welch ungeheurer Liebe und welch unerſchütterlichen Vertrauens ſich der Führer bei jedem ein⸗ zelnen Volksgenoſſen erfreut. Am ſchönſten aber werden immer die Briefe bleiben, die von Bekehrten kommen, von denen, die einſt gegen den Nationalſozialismus ſtanden und die heute— nun wie⸗ der in Arbeit und Brok— die Segnungen des neuen Skaa- tes am eigenen Leibe verſpüren und wieder frohe, freie und zufriedene Menſchen geworden ſind. Das Saargebiet feiert den Geburtstag Saarbrücken, 20. April. Das Saargebiet nimmt am Ge⸗ burtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler freudigen Anteil. Wie ſtark ſich das Saargebiet dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland verbunden fühlt, beweiſt das überwältigende Flaggenmeer, das dort überall den Führer des neuen Deutſchlands grüßte. Die Zeitungen des Saargebietes wid⸗ men dem Führer lange Geburtstagsartikel. Die„Saarbrük— ker Zeitung“ hebt hervor, daß ſich in dem heute beginnenden Lebensjahr des Reichskanzlers die Rückkehr zu Deutſchland vollziehen werde Die Deutſchen des Saargebietes müßten Beſchimpfungen und Verdächtigungen über ſich ergehen laſſen, weil ſie zu Adolf Hitler ſtehen. Aber man ſolle ſich nicht täuſchen. Gerade das gebe dem Verhältnis der Saar— deutſchen zu Adolf Hitler Stärke und Beſtändigkeit. Der Glückwunſch des Reichskabinetts „Eine unlösliche Arbeiksgemeinſchafk.“ Vizekanzler von Papen hat an Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt: „Sehr verehrter Herr Kanzler! Zu Ihrem heutigen 45. Geburtstage iſt es mir eine beſondere Freude, Ihnen die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche des Reichskabinetts zu übermitteln. So, wie ſich die inneren Beziehungen zwi⸗ ſchen Führer und Volk im Laufe dieſes Jahres immer ſtär⸗ ker und unlöslicher geknüpft haben, ſo iſt unter Ihrer Füh⸗ rung auch an der Spitze des Reiches eine Arbeitsgemein⸗ fühl gewachſen, die ſich unlöslich mit Ihnen verbunden ühlt. Die Loyalität und Treue, mit der Sie jedem einzelnen Ihrer Mitarbeiter begegnen, hat eine Gemeinſchaft von Männern geſchaffen, die nicht nur gewöhnt und entſchloſſen ſind, ihr ganzes Denken und Können in den Dienſt des von Ihnen 4— großen hiſtoriſchen Dienſtes zu ſtellen, ſon⸗ dern die auch an der Perſönlichkeit ihres Führers mit einer aus gläubigem Herzen ſtrömenden Treue hängen. Wir wiſ⸗ ſen, daß das wahre Führerprinzip zu allererſi verpflichten⸗ den Gehorſam an oberſter Stelle verlangt. Deshalb um⸗ ſchließt unſer Geburkskagswunſch das Gelöbnis, daß Ihre erſten Mitarbeiter und Kämpfer ſtets eingedenk dieſer Ver⸗ pflichtung wie bisher in rückhaltloſer Offenheit, Treue und Gehorſam mit Ihnen marſchieren werden im Kampfe um den Neubau des Reiches, dem Gott in Ihrem neuen Lebens- jahr ſeinen Segen ſchenken möge. Ihr aufrichtig ergebener gez. von Papen.“ Der 1. Mai Sechſte Anordnung! Betrifft FJeſtwagen und Sondergruppen. Von dem Gauwart der NSG.„Kraft durch Freude Heſſen⸗Naſſau, von Rekowfki, ſind Richtlinien, die auch die Geſtaltung der Jeſtzüge und Sondergruppen behandeln, an ſeine Kreisgliederungen inzwiſchen weitergegeben worden. Die Kreispropagandaleiter ſetzen ſich ſofort mit dieſen Stellen in Verbindung und führen eine Beſprechung be⸗ treffs der Geſtaltung dieſer Wagen und Sondergruppen herbei. Zu dieſer Beſprechung ſind anerkannte in der Reichskammer der bildende Künſte organiſierte Architekten und ſonſtige Künſtler zuzuziehen. Die Feſtwagen und Son⸗ dergruppen müſſen künſtleriſch hochſtehend ſein. Für jeden Fall muß ein Entwurf vorliegen, der von dem zuſtändigen Kreispropagandaleiter zu genehmigen iſt. In Zweifelsfällen entſcheide ich perſönlich. Heil Hitler! siebente Anordnung. „Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß alle Auf⸗ märſche im Gaugebiet ſowie die ſich anſchließenden Kund⸗ gebungen auf öffentlichen Plätzen einheitlich durch die Gau⸗ leitung gegen etwaige Unfälle der Beteiligten verſichert ſind. Die Kreisleitungen ſowie die Ortsgruppen und Stütz punkte wollen infolgedeſſen von ſelbſtändigen Abſchlüſſen irgendwelcher Verſicherungen unbedingt abſehen. gez. Nüller⸗Scheld. Am Ende der Woche Die Außenpolitik dieſer Woche iſt angefüllt mit dem Echo, mit der Aufnahme, die die franzöſiſche Note an England ge⸗ funden hat. Vielleicht kann man es am kürzeſten umſchreiben mit dem Wort eines engliſchen Blattes: daß die Note eine Aeberraſchung war, für London, für Brüſſel und für Warſchau; und daß dieſe Aeberraſchung dem franzöſiſchen Gene⸗ ralſtab zu verdanken ſei. Die Note treibt keine Politik, ſon⸗ dern Militär-Politik, und eine ſolche, die einfach an 1919 an⸗ knüpft, gleichſam als ob ſeitdem und als ob in den letzten Jah— ren und in den letzten Monaten nichts gegangen und nichts geſchehen wäre und ſich nichts geändert hätte! Ein Baſſer Blatt kennzeichnet die Folgen dieſer Antwort:„Es wird überhaupt kein Abkommen zuſtandekommen, weder eines mit weitem, noch eines mit beſchränktem Ziel.“ Oder iſt es doch nicht ſo ſchlimm? Iſt die Note nur wieder ein taktiſcher Schachzug? Der Deutſchlands internationale Lage verſchlech⸗ tern, die Frankreichs verbeſſern und gleichzeitig die Engländer gefügiger machen ſoll für franzöſiſche Sicherheitsforde— rungen? Ein offiziöſer franzöſiſcher Kommentar ſagt: die allgemeine Aörüſtung ſei durch die von Deutſchland unter Mißachtung der Verträge vorgenommene Aufrüſtung unerreichbar geworden. Man fragt ſich, wieſo das Papier nicht rot geworden iſt, als es dieſe Worte von der Abrüſtung durch die Rotationsmaſchine auf ſeinen Rücken nehmen mußte, die glauben machen wollen, daß Frankreich zu einer ehrlichen Abrüſtung bereit geweſen wäre! Glücklicherweiſe braucht man hierüber kein weiteres Wort zu verlieren. And man braucht auch über die ſogenannte deutſche„Aufrüſtung“ ſich nicht weiter zu verbreiten. Es iſt eine Tatſache, daß die ganze Welt, die nicht unmittelbar Par⸗ tei iſt, heute Deutſchland das Recht auf Gleichheit der Rü⸗ ſtung grundſätzlich und das Recht auf Verteidigungswaffen praktiſch zugeſteht. Das gleichzeitig veröffentlichte engliſche Weißbuch gibt eine deutſche Note vom 16. April an England bekannt, in der die Bereitſchaft zu einer zehnjährigen Aeber⸗ gangszeit ausgeſprochen iſt für Herſtellung der Rüſtungsgleich⸗ heit. Das allein ſchlägt den franzöſiſchen Verſuch, die Schuld- frage zu verſchleiern. Das iſt ein Hauptziel der Note!) Hier hat ſich die öffentliche Meinung der Welt geändert, und Frank⸗ reich baut falſch, wenn es darauf baut, daß alles noch ſei wie Anno 1918. Was nun? Die Antwort hängt ab von der Ant- wort auf die erſte Frage, ob wir es mit einem neuen Schach- zug zu tun haben, der wiederum den Ausgang, das Ziel, die letzte Haltung Frankreichs zunächſt noch im Dunkeln, damit aber für Hoffende die Möglichkeit einer Vereinbarung über Rüſtung immer noch offen läßt. Wobei Frankreich ſich ſeinen eigenen Rüſtungsſtand erhalten will. Oder ob mit dieſer Note alle bisherigen Verſuche, von Macdonald, von Mud o⸗ lini um ein gemeinſames Abkommen und damit um Weiter— führung der gemeinſam gebundenen internationalen Politik als geſcheitert zu betrachten ſind. Das meint wohl ein linksſtehen⸗ des bürgerliches Blatt, das„Oeuvre“, wenn es ſagt:„... Für die anderen iſt die Note der Anfang einer gewiſſen JIſolierung Frankreichs auf dem internattonalen Schachbrett mit dem laſtenden Gewicht der Verantwortung für das Scheitern einer Form des internationalen Lebens, die gewiß ſehr heuchleriſch und oberflächlich war, aber trotzdem einige Vor⸗ teile hatte!“ e Am Rande kann man noch bemerken, daß die franzöſiſche Note über die Denkſchrift der Schweiz, Spaniens und der nor— diſchen Staaten für ein Abrüſtungsabkommen, das„in mäßigen Grenzen die proktiſche Verwirklichung der Gleichberechtigung bringen ſoll“, zur Tagesordnung übergegangen iſt. Sie ſollen die Finger von Dingen laſſen, die ſie doch nicht ganz verſtehen! * Trotzki hat einen Augenblick von ſich reden gemacht. Ein paar Tage hat er die ruheliebenden Bürger Frankreichs in An⸗ ruhe verſetzt allein dadurch, daß er zwei Stunden von Paris entfernt wohnte, bzw. dieſe ſeine Wohnung entdeckt wurde. And nach kurzem Leberlegen hat ihn nun die franzöſiſche Re— gierung Doumergue ausgewieſen. Anſtet und flüchtig iſt das Leben dieſes Bolſchewiſten, der die ruſſiſche rote Armee auf⸗ gebaut hat, der die Anwartſchaft auf die Nachfolge Lenins hatte, aber durch den geſchickteren Stalin um ſein Erſt⸗ geburtsrecht betrogen wurde. Dadurch iſt ihm die Einſicht in die realen Machtverhältniſſe einer Sowjetdiktatur anſcheinend vollſtändig verloren gegangen: die nämlich keine feindliche Götter neben ſich dulden kann. Trotzki verſuchte ſo etwas wie Oppoſition und verſuchte es noch einmal. Erſt wurde er ver⸗ warnt, dann verbannt und dann ſchließlich regelrecht des Lan- des verwieſen. Er kann immerhin noch von Glück ſagen: ande- ren hätte ſolcher Verſuch auch den Kopf koſten können! Nun aber wurde er nirgends aufgenommen! Jedes Land fürchtet einen Flüchtling, der einen radikalen Bolſchewismus in ſeinem furchtbaren Innern mit ſich bringt. Auch Deutſchland hat es im Jahre 1929 abgelehnt, den Bolſchewik hereinzulaſſen, der noch viele internationale bolſchewiſtiſche Fäden in ſeiner Hand zuſammenhält. Denn auch die ſtrengſte marxiſtiſche Dogmatik, die der Bolſchewismus ſein will muß es erleben, daß noch ver⸗ ſchiedene Spielarten des Bolſchewismus möglich ſind, oder wenigſtens verſchiedene Methoden, und daß man deretwegen einander tödlich haſſen kann! Das war ja immer die Begleit- erſcheinung aller Spaltungen im Marxismus in ſeiner langen Geſchichte: vernichtender Haß der neuen Gruppe gegen die alte. Vermutlich haben die Franzoſen Material gefunden darüber, wie Trotzki gerade in der Nähe der franzöſiſchen Hauptſtadt kommuniſtiſche Politik getrieben hat, ob es nun wahr iſt oder nicht, daß er erklärt habe: ich arbeite an einer vierten In ternationale! Die Landesverweiſung kann aber auch allein auf das Konto des ſchärferen Kurſes einer Regierung zu ſetzen ſein, die in nichts von den Sozialdemokraten abhängig iſt, und in der die Linksmänner wie Herriot u. a. in dieſem Fall von den„allgemeinen Menſchlichkeitsidealen“ glaubten abſehen zu müſſen! 4 In Oeſterreich iſt nun bekanntgegeben worden, wie in Zu— kunft das Staatsoberhaupt, der Bundespräſident beſtellt werden wird. Als vor mehreren Wochen die Grundzüge der neuen Verfaſſung veröffentlicht wurden(dier Kammern, drei davon mit beratendem Charakter, die Bundesverſammlung mit beſchließendem), da blieb die Frage nach dem Staatsoberhaupt merkwürdigerweiſe ungelöſt oder unbeantwortet. Das hat da— mals Vermutungen Tür und Tor geöffnet: als ob die Entwick⸗ lung an dieſem Punkte offen gelaſſen werde für den Reichs. verweſer, den Platzhalter der Monarchie. Seitdem iſt es um die Legitimiſten wieder ſtiller geworden. Die Frage nach der Monarchie hat ja alle, ungefähr alle Nachbarn bzw. Nach⸗ folgeſtaaten erzittern gemacht und aufgeſcheucht. Offenbar iſt Dollfuß und Muſſolini und auch Frankreich ſchließlich vor dieſen Aengſten zurückgewiechen. Der Bundespräſident wird gewählt, aber nicht vom Volk, ſondern die Bundesverſamm- lung ſchlägt drei Kandidaten vor, und unter dieſen dreien haben ſämtliche Bürger meiſter Oeſterreichs einen zu wäh⸗ len. Es iſt alſo eine indirekte Wahl; und nicht einmal das in engem Sinne, weil durch die Art der Berufung der Bürger⸗ meiſter kein Bürgermeiſter ins Amt kommt, der der Regierung d. h. dem Bundeskanzler nicht genehm iſt. Einem Schweizer Blatt wird darum ein Wiener Schlagwort gemeldet:„Der Bundeskanzler wählt den Staatspräſidenten. Die Regie- rung ernennt das Bundesvolk!“ Der Löſung dieſer Frage vorausgegangen iſt eine An— näherung zwiſchen Starhemberg und Dollfuß, von denen der eine bis vor kurzem immer auf einen Auſtrofaſchismus aus⸗ ging, während Dollfuß ſcheindemokratiſche Formen wahren wollte. Dollfuß hat zunächſt geſiegt! Seine Baſis iſt die „Vatefländiſche Front“! Es wurde gemeldet, daß Starhemberg als zweiter Vizekanzler in das Kabinett eintreten werde. Wenn dieſe Ausſöhnung tatſächlich richtig iſt, dann iſt nur die Frage, wie die innere Entwicklung der Heimwehren weitergehen wird. Statt Landflucht— f DB. Berlin, 19. April. Im April vor einem Jahre wurde der Reichsverband der Deutſchen Preſſe von Nationalſozialiſten übernommen und damit die deutſche Preſſe von Nationalſozialiſten geführt. Aus Anlaß der Wiederkehr dieſes Jahres veranſtaltete der Reichsverband der Deutſchen Preſſe am Donnerstag in Berlin eine Tagung, die unter dem Motto„Ein Jahr nationalſozialiſti⸗ ſche Führung der deutſchen Preſſe“ ſtand. 5 Aus Anlaß dieſes Ereigniſſes ſprach abends im Plenarſaal des preußiſchen Landtages Reichsminiſter Dr. Goebbels zur deutſchen Preſſe. Die Preſſe aus Berlin und dem Reich war in außerordentlich großer Zahl vertreten. Nachdem der Führer des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Hauptſchriftleiter Weiß, auf die große Bedeutung des Lages und auf die Aufgaben der Preſſe im nationalſozialiſtiſchen Staat in eingehender Begrüßungsrede hingewieſen hatte, nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort zu einer richtung— weiſenden Rede. 5 Dr. Goebbels betonte zunächſt, daß auch heute im Zeitalter des Rundfunks und des Tonfilms die Macht der Preſſe noch groß ſei. Es mußte ſich daher der nationalſozialiſtiſche Staat mit ihr als Bildnerin der öffentlichen Meinung auseinanderſetzen. N Es ſoll niemand ſagen, führte der Miniſter u. a. aus, daß es in den Demokratien eine abſolute Preſſefreiheit für den Jour naliſten gäbe. Abhängig iſt er auf jeden Fall, nur weiß er nicht, don wem. Wie war es mit der deutſchen Preſſe im alten Staat? Jede Gruppe beſaß eine Preſſe. Es war nur verwerflich, daß die Preſſe den Intereſſen ihrer Auftraggeber diente, zugleich aber vor der Oeffentlichkeit den Anſchein erweckte, als diene ſie dem allgemeinen Beſten. Die nationalſozialiſtiſche Preſſe hat einen anderen Stand— punkt eingenommen. Sie war von Anfang an im Beſitz der Partei. Sie hat niemals den Profitſtandpunkt vertreten. And wenn dann die Bewegung, ohne die Machtmittel der anderen, eine ſo eklatante Auseinanderſetzung herbeigeführt hat, daß in deren Folge der ganze Staatsapparat erobert wurde, ſo wird man wohl annehmen können, daß ſie damit den Primat der Macht für unabſehbare Zeit gewonnen hat. Ich habe die Aus⸗ einanderſetzung mit der Preſſe der anderen in vollſter Loyalität geführt. Mein Appell an die nationale Verantwortung der deutſchen Preſſe iſt zu meiner Freude nicht ungehört verhallt. Ich habe damals die deutſche Situation ganz ungeſchminkt dar— geſtellt. Ich wußte, daß ich auf die Mithilfe der Preſſe ange— wieſen war, aber es waren meiſt die alten Menſchen, die aus dem überwundenen Regime in den neuen Staat übernommen wurden. Wenn dieſe Menſchen auch eine äußere Gleichſchaltung vollzogen, ſo hatten doch nur wenige die innere Kraft, ſich auch ſeeliſch und geiſtig umzuſtellen. Strenge Geſetze mußten dieſer Preſſe die nötige Disziplin beibringen. Wir haben nicht allzuviel mit Verboten gearbeitet. Im Laufe eines Jahres hat ſich das Geſicht der Preſſe grundlegend geändert. Wenn heute noch Fehler und Mängel da ſind, ſo weniger aus Böswilligkeit als aus Mangel an Inſtinkt. Da dieſe Menſchen, auf dem für ſie glatten Boden des Nationalſozialismus ganz unbewandert, von paniſchem Schrecken befallen ſind, ſie könnten etwas falſch machen, tun ſie lieber etwas zu viel als etwas zu wenig. Die Skala der Lobſpendenden wiederholt ſich dauernd. Das ergibt dann die berüchtigte Eintönigkeit. Die Preſſe hat kein Geſicht mehr, nicht deshalb, weil man ihr das Geſicht ge⸗ nommen hätte, ſondern weil die kein Geſicht haben, die ſie ſchreiben! Wir haben heute die ſonderbare Ehre, am meiſten in den Blättern gelobt zu werden, die es uns früher am meiſten angetan haben. Wir verzichten aber darauf und es wäre uns lieber, ſie ſtünden in charaktervoller Reſerde, ſo wie mir auch viel lieber ſind, die aus Charakter der Partei fernbleiben, als die, die ſich mit einem gewagten Sprung in die Partei hinüberretteten! Denn darüber beſteht kein Zweifel, Flucht aufs Land! Gtaatsſekretar Reinhardt gibt Richtlinien für den weiteren Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit DNB. München, 20. April. Anläßlich des Richtfeſtes der Muſterſiedlung Rammersdorf bei München am Geburtstage des Führers hielt Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſterium eine Rede über den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit. Bei der Machtübernahme gab es mehr als 6 Millionen Arbeitsloſe in Deutſchland, Anfang April d. J. nur noch 2,8 Millionen. Im Juli werden es nur noch 2 Millionen ſein, und nach zwei Jahren höchſt wahrſcheinlich nur noch— in der Hauptſache jahreszeitlich bedingt— einige hunderttauſend. Millionen von Kindern haben dann wieder frohe Eltern. Die dadurch erfolgte Beſſerung der Haushalte ermöglicht die Senkung von Steuern und Abgaben, Steigerung der Kaufkraft und Erhöhung der Leiſtungskraft des Staates der Geſamtheit gegenüber. Der Staatsſekretär erinnert dann an das großzügige Geſetz— gebungswerk des vergangenen Jahres, und zwar beſonders an die ſo wichtigen Einzelbeſtimmungen des Geſetzes zur Vermin⸗ derung der Arbeitsloſigkeit Die Nachfrage nach Eheſtands⸗ darlehen übertrifft weiterhin alle Erwartungen. Die Be⸗ lebung, die das Geſetz in einer großen Reihe von Wirtſchafts⸗ zweigen zur Folge hatte, wird eine dauernde ſein. Die Eheſtands⸗ darlehen werden immer gewährt werden. Im Baugewerbe betrug die Arbeitsloſigkeit Ende März d. J. nur noch 107 000 Mann gegen 500 000 Ende März 1933. Schon im Mai dürfte es im Baugewerbe keinen Arbeitsloſen mehr geben. Die Zahl der Baufacharbeiter wird auf die Dauer mindeſtens um 150 000 zu klein ſein. Da gibt es nur ein Mittel: Schulung der ungelernten Arbeiter, von denen Anfang d. Mts. noch immer 669 000 arbeitslos waren, zu Bau— facharbeitern. Auch die Nachfrage nach Bauarbeitern wird eine dauernde ſein, denn es werden in Auswirkung des Eheſchließungs— geſetzes in dieſem Jahr 200 000 Hausſtände mehr gegründet und 200 000 Kleinwohnungen mehr gebraucht werden als bisher. Dadurch werden auf die Dauer allein etwa 200 000 bis 250 000 Baufacharbeiter mehr benötigt als im Vorjahr. Auch nach Eigen⸗ heimen wird die Nachfrage gewaltig ſteigen. um die künftigen Möglichkeiten der Finanzierung von Kleinwohnungs und Eigen⸗ heimbauten brauchen wit nicht beſorgt zu ſein. Auch die Spar— kaſſen, deren Einlagen heute 1/5 Milliarden RM. größer ſind als vor einem Jahr, werden ſich weiterhin vorbildlich in den Dienſt des Wohnungsbaues und der Siedlung ſtellen und dabei auch bahnbrechend werden in der Feſtſetzung erträglicher Zins⸗ ſätze. Der Staatsſekretär kam dann auf die Beſtrebungen der Reichsregierung zu ſprechen, die Spanne zwiſchen dem rohen und dem reinen Lohn zu verkürzen, was zunächſt durch das Geſetz zur Erhaltung und Hebung der Kauf kraft geſchehen iſt. Gegen elementarſte Grundauffaſſungen des Nationalſozialismus und damit gegen die allgemeinen Intereſſen verſtößt in der Regel: jeder Unternehmer in der Stadt, der eine Arbeitskraft einſtellt, die aus der Landwirtſchaft kommt; jeder Volksgenoſſe, der bisher in der Landwirtſchaft tätig geweſen iſt und ſich um eine Beſchäftigung in einem induſtriellen oder ge⸗ werblichen Anternehmen bewirbt, und einſchließlich der, der ſeinen Wohnſitz auf dem Lande hat, wo Arbeitskräfte ſeines Berufes gebraucht werden, und ſich um eine Beſchäftigung in der Stadt bewirbt. Der Mangel an männlichem und weiblichem Geſinde iſt in einigen Gebieten bereits ſo groß, daß ſich die Landwirte im Zweifel ſind, ob ſie die Beſtellungsarbeiten rechtzeitig reſtlos durchführen und die Ernte ohne Schwierigkeit einbringen können. Den angelernten Arbeitern, die in den nächſten Wochen nicht Arbeit finden, kann dringend empfohlen werden, entweder ſich beſtimmte Fachlenntniſſe anzueignen oder aufs Land zu gehen. Die noch vorhandenen weiblichen Arbeitsloſen müſſen in erſter Linſe in die Ehe, die Hauswirtſchaft und die Lan dwirtſchaft überführt werden. Es muß aufhören, daß weibliche Kräfte, die für landwirtſchaftliche Arbeiten geeignet ſind, das Arbeitsamt meiden aus Furcht, in die Landwirtſchaft vermittelt zu werden. Die Richtlinien der Reichsregierung laſſen ſich in ihrem Kern dahin zuſammenfaſſen: 5 Die Flucht vom Lande in die Stadt muß abgelöſt werden durch eine Flucht aus der Stadt aufs Land. Weiblichen Arbeitskräften dürfen, ſolange es noch arbeitsloſe Männer gibt, in der Stadt nur ſolche Arbeitsplätze neu über— tragen werden, die ihrer Art gemäß von einem Mann nicht gut ausgefüllt werden können. 1 Nachdem Staatsſekretär Reinhardt, dann unter Hin⸗ weis auf die Verlängerung der Friſt für die Beendigung der Inſtandſetzungs- und Ergänzungsarbeiten mit Reichszuſchüſſen bis Ende März 1935 noch hervorgehoben hatte, daß dieſe Maß⸗ nahme unter keinen Amſtänden wiederholt werden wird, ſchloß er mit der Erklärung: Wir werden unſer Ziel erreichen, weil wir es erreichen wollen! 1 1 5 Or. Goebbels über die deulſche Preſſe. Ein Jahr nationalſozialiſtiſcher Führung der deutſchen Preſſe. daß unter denen, die der Partei ſerngeblieben ſind, ſich viele befinden, die es ehrlich mit der Bewegung meinen. Ebenſo kann nicht bezweifelt werden, daß viele von denen, die zuletzt in die Partei hinüberwechſelten, innerlich gar nicht's mit ihr zu tun haben. Ich kann die Preſſe nicht mutiger machen, als ſie iſt. Hat ſie nicht den Mut, eine aufrechte Geſinnung zu vertreten, kann man auch nicht von ihr verlangen, daß ſie ein vielgeſtaltiges Bild trägt. Es gibt Kritiker, die nach einer Araufführung hinter mir herſchwänzeln, bloß um auszuhorchen, was ich über das Stück ſage. Ich muß es ablehnen, für das Treiben dieſer Art von Zournalismus verantwortlich gemacht zu werden. And wie könnte man doch Zeitkrankheiten unter die Lupe nehmen. Beiſpielsweiſe hat es die deutſche Preſſe mir, dem amtierenden Miniſter, überlaſſen, einen Artikel über„Moral oder Moralin“ zu ſchreiben. Es gibt eine ganze Reihe ſolcher Zeitkrankheiten, aber niemand findet den Mut, dagegen anzukämpfen. So müſſen wir denn Mittel und Wege ſuchen, um der Preſſe auf die Dauer ein anderes Geſicht zu geben. Es muß allmählich junges Blut in ſie eingeführt werden, es müſſen Menſchen kommen, die im Geiſte des Nationalſozialismus erzogen ſind. Wenn die Preſſe wirklich das Weſen des National- ſozialismus erfaßt hat, wird ſie auch ſehr bald ein anderes Ge— ſicht tragen. 0 5. Nachdem Dr. Goebbels dann dargelegt hatte, wie leicht man farbige Schilderungen zuwege bringen kann, hob er hervor, daß es nicht nur gilt, vorhandene alte Fehler aufzudecken, ſon⸗ dern auch rechtzeitig auf drohende Fehlerquellen zu verweiſen. Aber es gibt keine Kritik ohne Verantwortung. Von den Männern der Regierung ſteht auch jeder gerade für das, was er tut. e Daß die Männer, die die ſchwere Verantwortung für einen Staat auf ſich nehmen, von der Oeffentlichkeit dafür nicht wenig⸗ ſtens reſpektiert wurden, hat es bisher auch nur in der deutſchen Preſſe gegeben. Man ſpricht nun viel von der Preſſefreiheit der anderen Demokratien. Aber iſt es nicht anſtändiger, daß ein Journaliſt dem Staate dient, als daß er einer Kapitaliſtengruppe dienſtbar iſt? Zwar hat er dann nicht mehr das Recht, in demokratiſchem Sinne von Preſſefreiheit zu reden, aber er beſitzt damit eine wirkliche Freiheit, nämlich die, die in der inneren Bindung beſteht. Eine abſolute Freiheit hat es nie gegeben. Feblor werden immer gemacht. Aber wenn uns das Schſckſal nach fünf Zahren abberufen würde und wir könnten dann nichts guderes verbuchen, als daß wir das deutſche Volk g eeinigt, die Arbeitsloſigkeit beſeitigt und der Nation wie⸗ der zur Gleichberechtigung unter den Völkern verholfen hätten— ich glaube, wir könnten allein mit dieſen drei gelöſten Problemen vor der Geſchichte beſtehen! Die Männer, die vym alten Syſtem ſofort ins neue hinüber⸗ wechſelten und deren Anſicherheit jene Eintönigkeit zur Folge hatte, hätten beſſer den umgekehrten Weg genommen: ſie hätten ſich nicht anſchlietzen, ſondern ſich zunächſt einmal geiſtig und organiſatoriſch mit dem Programm des Nationalſozialismus auseinanderſetzen ſollen. Dann hätten wir bereits einen Stamm von ſoliden Journaliſten. Ich habe ſeinerzeit das neue Preſſe⸗ geſetz als das modernſte der Welt bezeichnet. Auch heute noch bin ich dieſer Aeberzeugung. Denn während in anderen Staaten die Journaliſten von Gruppen abhängig ſind, ſind ſie in Deutſch⸗ land geiſtig nicht einmal mehr vom Verleger abhängig. Die frühere Anonymität iſt verſchwunden und die Schriftleiter ſtehen wieder im Scheinwerferlicht des öffentlichen Lebens. a Der Zournaliſt iſt in Deutſchland wieder ein gehobener Stand mit eigener Gerichtsbarkeit und Selbſtverwaltung. Mit aller Eindringlichkeit möchte ich mich auch gegen den Standpunkt verwahren, daß es in Deutſchland eine Katho— liken- und eine Proteſtantenpreſſe, eine Arbeiter⸗ und eine Bauernpreſſe, Bürger-, Städter und Proletarierpreſſe gibt. Es gibt nur eine deutſche Preſſe. In ihr werden die Belange der Bauern wie der Katholiken, der Arbeiter wie der Proteſtanten vertreten. Den Schutz der Konfeſſionen hat die Regierung übernommen. Die Regierung braucht keinen Makler zwiſchen ſich und den Standen. Sie ſteht ſelbſt mitten im Volk. Wir wollen nicht, daß ſich zwiſchen Regierung und Volk das papierne Blatt einer Intereſſenzeitung drängt. Der Preſſe erwachſen heute Aufgaben, wie ſie das alte Regime niemals gekannt hat. Wir ſtehen in einem nationalen Wiederaufbau von grandioſen Ausmaßen. Aber auch das Problem der deutſchen Wiederaufrichtung iſt ein Problem der Nerven. So werden wir auch die Abrüſtungsfrage löſen. Wenn heute die ganze Welt die deutſche Forderung nach Gleich⸗ berechtigung als ſelbſtverſtändlich hinnimmt, ſo iſt das vor vier oder fünf Monaten noch anders geweſen. Die heutige Lage iſt die Folge unſerer inneren Stärke und Kompromißloſigkeit. a Aber ſelbſt die Regierung kann keine Wunder tun und hat nicht die Kraft, Aebermenſchliches zu leiſten. Sie hat aber die ernſte Abſicht, mit Anſpannung aller Kräfte ſich mit den Zeit⸗ problemen auseinanderzuſetzen. Jeder hat die Pflicht, nach beſten Kräften am Aufbau mitzuarbeiten. And die Preſſe als öffentliche Einrichtung kann ſich dieſer Pflicht nicht entziehen. Wir können nicht glauben, daß wir alle Menſchen, die in einer anderen Gedankenwelt groß geworden ſind, zu neuer Denkungsweiſe erziehen können. Nur auf die nachfolgende Ge⸗ neration können wir auch auf dem Gebiet der Preſſe große Hoffnungen ſetzen. Wir haben es verſucht, dieſem Geſicht neue Züge aufzuprägen. Dieſe neuen Züge miſchen ſich heute noch mit alten. Erſt die neue Generation wird dem deutſchen Volk die Menſchen ſchenken, die die Kraft haben, geiſtig und in kultureller Beziehung, politiſch und wirtſchaftlich das zu tun, was dem Geiſt unſerer Zeit entſpricht. Irgendwo in der Hitler-Jugend mar- ſchieren die kommenden Miniſter, Künſtler und Journaliſten. Dieſe Männer werden dem 20. Jahrhundert ſein eigentliches Gepräge geben. Ans bleibt vorbehalten, der kommenden Genera tion den Weg zu bereiten und ihr die endgültige Ausgeſtaltung eines Reiches zu ermöglichen, das wir geſchaffen haben. Es iſt ſchön, mit den Gewehren Macht auszuüben, wunderbar aber iſt, Macht zu gewinnen über die Herzen und über die Hirne! Aberfall auf die Madrider Kath. Zeitung 1 Madrid, 20. April. ine 30 köpfige Marxiſtenbande verſuchte, die Piſtole in der Hand, das Gebäude der latholiſchen Zeitung„El Debate“ zu ſtürmen. Es fielen zahlreiche Schüſſe. Angehörige der Katholiſchen Volksaktion wurde ſchwer verletzt, ebenſo 2 Poliziſten. Die Ord⸗ nung wurde von der Polizei wieder hergeſtellt. 1 5 dende bon“ heit m. gage! gane 1 graf he jn det bolles 900 nter in N. 85 0 ve80 Steil Ortsgrut aßen Rundfun Gesch — 9 langen Imunge much fl Hakette k D fügung f. 10 l Kundgebu beranſta Alle un Tri! tun, die huis iſt! Tuthnu i Viet am Mon Der In Del 17 1 5⸗4t Wo, Uurnberei. 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Volk das das alte aonnen ö e lien. ö Glic⸗ dor biet Lage it 7 und hat abel die en del c been ſenliche „die in hi heut uch ni zul de ſureler n Geil galiſen. liches Heneld⸗ 1 1 Aufruf bes Gauleiter Preis ist 20 Pfg. Auorznung zum Bejuch bes Neichsjporlführers in Fiernheim 155 J 6 am Montag, den 23. April 1934, nachmittags 4 Ahr 4 Am Denkmal ſtellen ſich um 4 Uhr auf: ie 1 6⸗er Gruppe der SA., SS., HJ., HJ.⸗Jungvolk, BDM., BDI M., der engere Vereinsvorſtand der hieſigen Sport- und Turnvereine, die Amtsleiter der PO. 0 heimerſtr.) bis zur„Alten Kirche“— rechts(Denkmalsſeite) die Mädchen, links die Knaben. Die Schuljugend verſieht ſich er ehen mit Fähnchen(ſoweit möglich). Die Aufſtellung muß bis ſpäteſtens 4 Uhr durchgeführt ſein. * wollen ihre Häuſer beflaggen: am Montag in der Zeit von 1 läuft vom 4.—7. Mai im Central⸗Film⸗Palaſt. Die Mit⸗ N hingewieſen. Amt für Volkswohlfahrt. Die neuen Mitglieder haben außerdem die Aufnahmegebühr rechnung betr. Jugendherberge am Mittwoch abend zwiſchen 1 ſparen, wolle das Geld bereit gehalten werden. g NS. und Oeutſche Arbeitsfront. * eine Amtswalterſitzung ſtatt. Zu dieſer Sitzung haben ſämt⸗ liche Amtswalter, ſowie die Kaſſier der DAF. zu erſcheinen. ener de G, e guße 1 ausflug der NSBO. und der DAF. ſtatt. Die Fahrt geht in unſer ſchönes Neckartal mit Ziel Neckarſteinach. . 5 Kreis Heppenheim und wird uns unſer Gaubetriebszellen— b mes 9 1 57 Fahrpreis beträgt RM. 1.60 für die Hin⸗ und Rückfahrt. 8 bet, ſollen ſich an dieſem gemeinſamen Ausflug beteiligen. 3 2 ſchaften, ſowie die Dienſtſtelle der NSBO. während den f Nr. 93— Samstag, den 21. April i * 7 Viernheimer Volkszeitung Jahrgang 1934 Haus- und Straßenſammlung für das deutſch Jeugendher⸗ bergswerk vom 21. bis 27. April. Die junge deutſche Generation hat mit dem Jugendher⸗ bergswerk die Aufgabe übernommen, der geſamten wan⸗ dernden deutſchen Jugend durch Schaffung und Erhaltung von Heimſtätten draußen im Land die innige Verbunden⸗ heit mit der deutſchen Heimat zu vermitteln. Die deutſchen Jugendherbergen ſind Gegenſtand der Bewunderung der ganzen Welt. Ihre wichtige Miſſion, der deutſchen Jugend neue ſtarke Kräfte aus der fennknis der ſchönen deutſchen Heimat zu⸗ 5 465 verdient die Unterſtützung aller Volksgenoſſen, die der deutſchen Jugend die zukünftigen Träger unſeres Volkes ſehen. Ich wünſche dem Jugendherbergswerk und all ſeinen Unternehmungen vollen Erfolg und rufe alle Volksgenoſſen zur Mitarbeit auf. Nationalſozialiſtiſche Deulſche Arbeiterpartei. Gauleiter Heſſen-Naſſau. gez. Sprenger. N. G.⸗Bekunntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterſormationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr Die Plaleiten zum Nationalen Feiertag am 1. Mai gelangen bereits in dieſen Tagen durch die NS.⸗Gliederungen, Innungen, Vereine uſw. zum Verkauf. Es iſt als eine Ehren— pflicht jedes Volksgenoſſen zu betrachten, daß er die Feſt⸗ plakette trägt. Da nur eine beſtimmte Anzahl der Plaketten zur Ver⸗ fügung ſteht, wolle ſich Jeder frühzeitig damit verſehen. Ohne dieſe Plakette kann niemand weder am Feſtzug noch an der Kundgebung im Amicitia-Sportplatz wie an den Abend⸗ veranſtaltungen teilnehmen. Alle Teilnehmer am Feſtzug und der Kundgebung ſind zum Tragen der Feſtplakette verpflichtet, ebenſo jede deutſche Frau, die Söhne und Töchter der Familien. Der Verkaufs⸗ Der Reichsſportführer wird am Denkmal begrüßt werden Die Schuljugend bildet Spalier vom Ortseingang(Wein⸗ Die Anwohner der Weinheimer- und Mannheimerſtraße 818 Uhr. gez. Schweigert * Das große Filmwerk der NSKOV.„Stoßtrupp 1917“ glieder der PO. und Unterformationen ſeien darauf frühzeitig * Ab heute Samstag werden die April⸗Beiträge kaſſiert. von 50 Rpfg. zu entrichten. Man wolle den entſprechenden Betrag bereithalten.— Achtung Blockwarte! Ab⸗ 8 und 8.30 Uhr auf Zimmmer 3 des Rathauſes. Schmitt, Kaſſenwalter. * Neichs luftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim Ich mache die Mitglieder darauf aufmerkſam, daß Ende der kommenden Woche der Jahresbeitrag für 1934 kaſſiert wird. Um den Kaſſierern unnötige Mühe und Arbeit zu er⸗ Münkel, Geſchäftsführer. * Am Sonntag, den 22. April ds. Is. findet in Birkenau Die Mitglieder der NSBO. und DA. ſind eingeladen. Ab⸗ fahrt 8 Uhr am Kapellchen. Am Sonntag, den 13. Mai ds. Is. findet ein Familien⸗ An dieſem gemeinſamen Ausflug beteiligt ſich der ganze obmann Pg. Willi Becker in Neckarſteinach beſuchen. Der Die Abfahrt in Viernheim wird ſpäter noch bekanntgegeben. Alle ſchaffenden Volksgenoſſen, die Mitglieder der NSBO., der DAF, der Gewerkſchaften ſowie die Innungsmitglieder Anmeldungen zur Teilnahme nehmen entgegen: Alle Amtswalter der NSBO,, die Ortsgruppenleiter der Gewerk⸗ * Geſchäftsſtunden. Das Geſetz zur Ordnung der nat. Arbeit iſt eingetroffen Lokale Nachrichten. Viernheim, den 21. April 1934. Denkſpruch Aus jedem Punkt im Kreis zur Mitte geht ein Steg, vom fernſten Irrtum ſelbſt zu Gott ein Weg Rückert. * Todesfall. Am Donnerstag abend ſtarb im hieſigen Krankenhaus nach langem Leiden Margareta Mandel geb. Weidner im Alter von 76 Jahren. Die Beerdigung findet am Sonntag nach der Andacht ſtatt. Todesfall. Nach kurzer Krankheit ſtarb heute Vor⸗ mittag im Alter von 70 Jahren Frau Margareta Friedel geb. Knapp, die Witwe des vor 20 Jahren verſtorbenen Simon Friedel 1., Kreuzſtraße 11. Die Beer⸗ digung findet am Montag, 5 Uhr vom Krankenhaus aus ſtatt. Firmung in unſerer Gemeinde. Der Hochwürdigſte Herr Biſchof wird am Samstag, den 5. Mai in unſerer Pfarrgemeinde das hl. Sakrament der Firmung ſpenden und zwar den Kindern des 6., 5. und 4. Schuljahres. An⸗ kunft des Herrn Biſchofs am Freitag, den 4. Mai. Der Em⸗ pfang erfolgt auf Wunſch des Hochwürdigſten Herrn am Portal unſerer Zwölf-Apoſtelkirche. Evangeliſche Gemeinde. Morgen Sonntag 10 Uhr vormittags findet aus Anlaß des Abſchiedes des Herrn Pfarrer Roos von ſeiner ihm lieb gewordenen Gemeinde ein Abſchieds⸗ gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors ſtatt. Am Abend verſammeln ſich die Gemeindeglieder zu einem Fa⸗ milienabend im Freiſchützſaale, woſelbſt der Evangeliſche Verein eine Abſchiedsfeier für den ſcheidenden Seelſorger veranſtaltet. Die evang. Gemeindeglieder und alle, die Herrn Pfarrer Roos während ſeines langjährigen Wirkens hier nahe ſtanden, ſind herzlich willkommen.(Siehe Inſerat) Ein junger Doktor der Nechtswiſſenſchaft. Der Referendar Erwin Klee beim Landgericht Mannheim be— ſtand an der Univerſität Heidelberg mit der Note summa cum laude das juriſtiſche Doktorexamen. Wir freuen uns über die hervorragende Leiſtung unſeres Mitbürgers und wünſchen ihm auf ſeinem ferneren Lebensweg alles Gute. Der Geburtstag des Kanzlers. Am geſtrigen Geburtstage des Reichskanzlers Adolf Hitler trug auch unſere Gemeinde zu Ehren des Tages reichen Flaggenſchmuck. Dem Rufe„Fahnen heraus“ wurde in Dank— barkeit und begeiſterter Liebe zum Führer von den Volks- genoſſen zahlreich Folge geleiſtet. Immer mehr flattert die Fahne des neuen Deutſchlands über Viernheims Straßen. Offizielle Feiern fanden auf Wunſch des Kanzlers nicht ſtatt. Am Abend marſchierte die geſamte Hitlerjugend durch unſere Ortsſtraßen, voran mit klingendem Spiel der Spielmannszug. * Ehret und achtet das Handwerk! Eintritt in die NS.⸗Hago. An alle Handwerker, Handel- und Gewerbetreibende ergeht die Aufforderung zum Eintritt in die NS.⸗Hago. Am kommen⸗ den Dienstag, den 24. April, abends 8.30 Uhr findet im„Fürſt Alexander“ die Gründungsverſammlung ſtatt. Ver⸗ ſäume Niemand den Eintritt.— In eindringlichen Worten mahnten die heute Vormittag durch unſere Ortsſtraßen fahren⸗ den Reklamewagen mit Lautſprechern zum Eintritt in die Ar⸗ beitsfront und in die NS.-Hago. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Den ärztlichen Sonn⸗ tagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗Hitlerſtraße. Den Feſtanzug der Deutſchen Arbeitsfront ſollte ſich jeder Volksgenoſſe, der dazu in der Lage iſt, ſofort anſchaffen, damit er ihn am Nationalen Feiertag am 1. Mai tragen kann! Er hilft auch damit wieder Arbeit ſchaffen! Ehemalige Pioniere! Am Sonntag, den 29. April 1934 unternimmt der Verein ehem. Pioniere und Verkehrs⸗ truppen Bezirk Weinheim einen Ausflug nach dem Karlſtern. Ankunft dortſelbſt gegen 15.30 Uhr. Auf dem Heimweg ſoll auch Viernheim beſucht werden(Lokal noch nicht feſtgelegt). Die Weinheimer Kameraden würden ſich freuen auch hieſige Kameraden(ehem. 16. Pioniere u. ſ. w.) in ihrer Mitte zu ſehen. Näheres iſt bei Kamerad Burghardt, OEG. Bahnhof zu erfahren. Oberbürgermeiſter Nenninger, Mannheim ſpricht im Nundfunk! Am Sonntag, dem 22. April, ſpricht Ober⸗ bürgermeiſter Renninger in der Zeit von 18.30 bis 19.00 Uhr über den Frankfurter Sender„Zum Auftakt des dritten Bruckner feſtes“, das in den Tagen vom 28. bis 30. April in Mannheim ſtattfinden wird. Die kurze An⸗ ſprache wird von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt werden, und zwar wird das Kergl⸗Quartett vor der Anſprache das Adagio und nach der Anſprache das Scherzo aus dem Bruck— nerſchen Streich⸗Quintett in P.Dur ſpielen. ** Zum Bejuch bes Aeichsjportjührers in Mannheim Zum Beſuch des Reichsſportführers am 23. und 24. April in Mannheim und Umgebung liegt nunmehr das ge— naue Programm vor. Danach trifft der Reichsſportführer am Montag vormittag 9 Uhr mit Flugzeug in Mannheim ein. Um 10.30 iſt Abfahrt mit Auto über Seckenheim, Edingen nach Heidelberg, wo um 11.30 der Empfang auf dem Ju⸗ biläumsplatz ſtattfindet. Um 13.30 Uhr geht die Fahrt über Schloß, Schlierbach, Neckargemünd, Neckarſteinach, Wilhelms⸗ feld, Schriesheim, Leutershauſen nach Weinheim mit Ankunft um 15.30 Uhr. Nach halbſtündigem Aufenthalt erfolgt die Rückfahrt über Viernheim nach Mannheim, wo um 18 Uhr eine große Olympia-Werbekundgebung im Stadion ſtatt⸗ findet. Für Dienstag iſt dann eine Fahrt nach Schwetzingen d wird in unſerer Geſchäftsſtelle zum Preis von 10. Pfg. gegeben. 85 . 8 17 833 mm Auftif! Die Notgemeinſchaft der Tat fordert auch Euch auf, die Ihr vom Schickſal der verderblichen Feuersbrunſt ver⸗ ſchont wurdet. Vor etlichen Wochen ertönte wieder einmal der ſchreckliche Ruf der Feuerſirene. Wer von uns hat da— bei nicht an ſein eigenes Ich gedacht und ſich die möglichen Folgen ausgemalt! Denkt daran und helft dem Bran d—⸗ geſchädigten Val. Knapp, Luiſenſtraße, durch Spenden an Geld oder Stroh und Heu, damit dieſem Volksgenoſſen über die ſchlimmſte Zeit bis zur kommenden Ernte geholfen wird. Wir wiſſen wohl, daß auch bei uns die Vorräte zuſammen— geſchrumpft ſind, aber das Wenige, das jeder ſpendet, ergibt zuſammengefaßt doch eine wirkliche Hilfe. Die Ortsbauern⸗ ſchaft hat im Einvernehmen mit der Bürgermeiſterei die Durchführung der Hilfsaktion übernommen und erwartet von ihren Mitgliedern die Unterſtützung zu dieſer Art Selbſt⸗ hilfe, die wir für alle in Zukunft hier durchführen wollen. Ab Montag mittag 1 Uhr ſind die Sammelwagen unterwegs. Ortsbauernſchaft Viernheim: Roos. Zum Beſuche des Reichsſportführers. Die Be⸗ grüßung des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten, anläßlich der Durchfahrt von Weinheim nach Mannheim findet am kommenden Montag nachmittags 4 Uhr, am Kriegerdenk— mal, Weinheimerſtraße ſtatt. Die Parteiformationen, der engere Vereinsvorſtand der Sport- und Turnvereine, Amtsleiter der PO. ſtellen ſich am Denkmal auf. Die Schuljugend bildet Spalier vom Ortseingang(Weinheimerſtraße) bis zur alten Kirche. Die Aufſtellung muß bis 4 Uhr beendet ſein. Die Anwohner der Weinheimer- und Mannheimerſtraße werden gebeten, ihre Häuſer zu beflaggen.(Nähere Anordnung ſiehe unter NS. Bekanntmachungen). w0Weitere Lokalnachrichten Seite 6 CCC Gottes bienſtoronung zer katholſſchen Gemeinde Viernheim 3. Sonntag nach Oſtern Apoſtel⸗Kirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 7/8 Uhr: 2. hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt; 7/2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen; Anwei⸗ ſung der Plätze. a 2 Uhr: Andacht; darauf Verſammlung der Jung⸗ frauen⸗Kongregation. Marien⸗Kirche: 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Suſanna Bugert geb. Bauer. J Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig 7 Georg Buſalt 3. und Familie Nikolaus Hoock. 7 Uhr 2. S.⸗A. für Suſanna Bugert geb. Bauer. Dienstag: ¼7 Uhr 1, /7 Uhr 2. S.⸗A. für Marg. Mandel geb. Weidner. Mittwoch:/ 7 Uhr beſt. Amt für Magd. Hoock geb. Bugert, Adam Brechtel, Sohn 7 Krieger Michael, Schweſter Martine, Großeltern Jakob Brechtel und Ehefrau Apollonia geb. Thomas. Danach Flurprozeſſion. N Donnerstag: ½7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig verſtorbene Sofie Sax. 7/7 Uhr beſt. E.-A. für Georg Hofmann 9., Ehefrau Kath. Hofmann, Söhne Joh., Valt., Jakob und Enkel Jakob Knapp. Freitag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Suſanna Bugert geb. Bauer. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nikolaus Benz und Familie Wilh. Roos. 47 Uhr 3. S.⸗A. für Marg. Mandel geb. Weidner. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für die verſtorbene Ehefrau des Phil. Murtin geb. Wengert, beide Söhne 7 Krieger Jakob und Matth., Tante Eliſ. geb. Laux und beider Großeltern. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Georg Haas 4. und Familie Phil. Träger. 7 Uhr beſt. Amt für Jakob Frank, Tochter Lena und Anna Maria Bauer geb. Frank, beiderſ. Großeltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um ¼7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Es wird der Pfarrgemeinde bekannt gegeben, daß der Hochwürdigſte Herr Biſchof am 5. Mai unſeren Kindern das hl. Sakrament der Firmung ſpendet. Ankunft am Freitag Abend. Empfang auf Wunſch des Hochw. Herrn am Portale der Kirche. Das hl. Sakrament der Firmung empfangen die Kinder des 6., 5. und 4. Schuljahres. Firmpaten ſind nicht notwendig. Sollten Kinder, die bereits der Schule entlaſſen ſind, noch nicht das hl. Sakrament der Firmung empfangen haben, ſollen ſich dieſe heute im Pfarrhaus melden. 7 A Add Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 22. April. Vorm. 10 Uhr: Abſchieds⸗Gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Abſchiedsfeier im „Freiſchütz“. mit Empfang im Schloß un 9 Uhr vormittags und nach Bruchſal mit Ankunft um 10.15 Uhr vorgeſehen. F Montag, den 23. April Abends 8 ½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors — . e ——- —— S — 2—— U— —————————¾¼:aq Aus Nah und Fern Ein Inſtitut für Landesplanung und Siedlungsbau an der Frankfurter Univerſität. ** Frankfurt a. M. Stadtrat Niemeyer iſt zum Direk⸗ tor des neugegründeten Univerſitätsinſtituts für Landes— planung und Siedlungsbau in Stadt und Land ernannt worden. Zugleich hat er einen Lehrauftrag für Landes⸗ planung und Siedlungsbau in Stadt und Land in der wirt⸗ ſchafts- und ſozialwiſſenſchaftlichen Fakultät vom Sommer⸗ ſemeſter 1934 ab erhalten. Weiter haben Lehraufträge vom Sommerſemeſter 1934 ab erhalten: Privatdozent Dr. Sebe⸗ ning in der mediziniſchen Fakultät für Unfallheilkunde und Unfallbegutachtung, Privatdozent Dr. Grebe für Logik und Erkenntnistheorie in der philoſophiſchen Fakultät. Die Pri⸗ vatdozenten Dr. Girndt und Dr. Eufinger ſind zu nicht⸗ beamteten außerordentlichen Profeſſoren in der medizi— niſchen Fakultät ernannt worden. * Frankfurt a. M.(Zweieinhalb Jahre Ge—⸗ fängnis wegen Heiratsſchwindels.) Der ſtel— lenloſe kaufmänniſche Angeſtellte Kurt Dankert hatte ſich auf das Heiratsinſerat einer Hausangeſtellten hin gemeldet. Schon nach wenigen Tagen fing Dankert an, die Haus— angeſtellte um ihre Erſparniſſe zu beſchwindeln. Zunächſt behauptete er, daß er verhaftet würde, wenn er nicht recht— zeitig eine Strafe bezahle. Dann log er ihr vor, er könne eine Anſtellung als Kraftfahrer erhalten, müſſe aber vorher noch eine Fahrprüfung machen. Kurz darauf wurde das Mädchen benachrichtigt, daß Dankert einen ſchweren Auto— zuſammenſtoß gehabt habe und verletzt zuhauſe liege. Als ſie dorthin kam, fand ſie den Angeklagten mit verbundenem Kopf vor. Diesmal behauptete er, er brauche 210 Mark zur Wiederautmachunag des Schadens. In allen Fällen er— hielt er anſtandslos das verlangte Geld. Das Madchen wurde insgeſamt um etwa 800 Mark geſchädigt. Das Schöf— fengericht verurteilte Dankert zu zweieinhalb Jahren Ge— fängnis. ** Frankfurt a. m.(Betrug am Winterhilfs⸗ werk.) Der aus Frankfurt ſtammende 31jährige Kaufmann Ludwig Kuſtor war Geſchäftsführer des Winterhilfswerks in Konſtanz. Er bezog ein Gehalt von 200 Mark außer Speſen. Kuſtor, der bereits wegen Unterſchlagung und Ve— trugs vorbeſtraft iſt, unterſchlug in Konſtanz 400 Mark Los⸗ gelder und Nachzahlungen an die Losverkäufer. Nach ſei— ner Rückkehr wurde er in Frankfurt verhaftet. Der Einzel— richter erkannte auf neun Monate Gefängnis, 100 Mark Geldſtrafe und drei Jahre Ehrverluſt. ** Frankfurt a. M.(Adolf⸗Hitlerſpende der Stadt.) Auf Veranlaſſung des Deutſchen Gemeindetages wurde auch in Frankfurt am Main eine Sammlung zu dem Zwecke durchgeführt, bedürftige SA.⸗Leute aus der Stadt unentgeltlich auf einige Wochen in Landgemeinden und Kurorten unterzubringen. Umgekehrt ſoll SA.⸗Leiwen vom Lande, die den Wunſch haben, vorübergehend ſtädtiſches Leben kennen zu lernen, Gelegenheit geboten werden, die kulturellen Einrichtungen der Großſtadt kennenzulernen. Das Ergebnis der Sammlung, das dem Führer zu ſeinem Geburtstag gemeldet werden ſoll, beläuft ſich in Frankfurt auf 250 Freiſtellen von je zwei und mehr Wochen Dauer. ** Frankfurt a. m.(Der Bau der Umgehungs⸗ ſtraße Frankfurt— Wiesbaden.) Vor einigen Tagen konnte die Brücke, die im Zuge der Weſterbachſtraße die Umgehungsſtraße Frankfurt—Wiesbaden überbrückt, das erſte Mal befahren werden. Auch die beiden Brücken im Zuge des Flurſcheide-Weges und des Feldweges„In der Höhl“, die die beiden Straßen über die Umgehungsſtraße hinwegführen, ſind für den Verkehr freigegeben worden. Fertigzuſtellen bleibt jetzt noch die Brücke über die Nidda, mit deren Freigabe man bis Ende Mai rechnet.. * Frankfurt a. M.(Arbeiter ſtürzt vom Kai in den Main.) Ein Arbeiter ſtürzte im Oſthafen von der Kaimauer auf ein Schiff in den Main. Im Fallen ſchlug er auf die Kante eines Laſtkahns auf und erlitt ſchwere Verletzungen. Bewußtlos wurde er herausgezogen und nach dem Heiliggeiſthoſpital verbracht, wo er ſehr ſchwer darniederliegt. a ** Dillenburg.(Sanierung der Haigerer Bank.) In einer Generalverſammlung der Haigerer Bank eGmbh., die im Jahre 1931 in Zahlungsſchwierigkei— ten geraten war und einen Vergleich mit ihren Gläubigern hatte eingehen müſſen, aber nach Abwicklung der Geſchäfte liquidiert werden ſollte, wurde mitgeteilt, daß die Regie⸗ rung die Weiterexiſtenz der Bank durch Reichszuſchüſſe ſichern wolle. Bisher ſind 150 000 Mark als Zuſchuß oder in Form des Forderungsnachlaſſes zur Verfügung geſtellt worden. Die Regierung habe ſich davon überzeugt, daß eine weitere Mobiliſierung der Haftſumme für das Haigerer Wirtſchaftsgebiet, das als Notſtandsgebiet anerkannt iſt, nicht durchzuführen wäre. Ein neuer Vergleichsvorſchlag geht dahin, daß die Gläubiger von ihren urſprünglichen in dem Vergleich von 1931 feſtgelegten Forderungen 5⁰ Prozent nachlaſſen. Kleingläubiger ſollen voll befriedigt werden. Etwa zwei Drittel der Gläubiger haben bereits dem Vergleich zugeſtimmt, womit der Fortbeſtand der Bank als geſichert gelten kann. ** faſſel.(Skelettfund.) In einer ehemaligen Schreinerwerkſtatt in der Kaſſeler Altſtadt wurde vor dem ehemaligen Standort des Ofens etwa 25 bis 30 Zentimeter unter dem Dielenbelag ein menſchliches Skelett gefunden. Das Skelett lag eingebuddelt in die Dielenfütterung, die aus Kohlenſchlacke beſteht. Neben dem blanken Skelett wurden eine Reihe weißer Knöpfe und ein Stück ſchwarzer Schnur, vermutlich von einem Strumpfband ſtammend, gefunden. Man vermutet, daß es ſich um das Skelett der im Jahre 1923 verſchwundenen Martha Malkus handelt. Endgültige Aufklärung werden erſt die Nachforſchungen der Kriminal⸗ polizei ergeben. Bisher iſt eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen worden. Mainz.(Freiheitsberaubung an der Schwe⸗ ſter angeklagt.) Gelegentlich einer Erbſchaftsauseinander⸗ ſetzung in Bingen kam es am 11. Januar ds. Is. zwiſchen dem 25jährigen Kaufmann Guſtav von Gehmen und ſeiner Schweſter, der Frau eines Bergbauingenieurs in Hamburg, zu Streitigkeiten, in deren Verlauf von Gehmen ſeine Schweſter gegen ihren Willen abends ſieben Uhr in ſein Auto einſperrte, nach Mainz fuhr und ſie hier gegen ihren Willen bei einer Familie über Nacht feſthielt. Wegen Freiheitsberaubung erhielt der Angeklagte vom Einzelrichter 100 Mark Geldſtrafe. Erheblicher Rückgang der Arbeitsloſigkeit. Mannheim. Einen bedeutenden Rückgang der Er⸗ werbsloſigkeit hat auch im März ſtattgefunden. Die Zahl der Arbeitsloſen betrug nur noch 41 713 gegenüber 50.267 des Vormonats, alſo wieder um 8554 weniger. Im Vorjahr betrug die Zahl der Erwerbsloſen um die gleiche Zeit 79 167; dies entſpricht einer Abnahme der Arbeitsloſenzif⸗ fer um 37 454 gleich 47,3 Prozent. Ende März wurden aus der Arbeitsloſenverſicherung nur noch 3469 Erwerbsloſe unterſtützt, während es im Vormonat noch 6875 waren. Die Zahl der aus der Kriſenfürſorge Unterſtützten betrug am Ende des Berichtsmonats 14935 gegenüber 19 086 im Vor⸗ monat.— Die Abnahme der Arbeitsloſigkeit verteilt ſich auf faſt alle Berufsgruppen. Zur Befriedung der Jugend Kein geſchloſſenes Auftreten der konfeſſionellen Verbände. ** Habſſel. Der Regierungspräſident hat eine Polizeiver⸗ ordnung zum Schutze des Friedens unter den Jugendver⸗ bänden erlaſſen und im Regierungsamtsblatt veröffentlicht, wonach es im Intereſſe der Befriedung der deutſchen Ju⸗ gend den konfeſſionellen Jugendverbänden unterſagt wird, a) in der Oeffentlichkeit geſchloſſen aufzutreten, b) beſondere Tracht oder Kleidungsſtücke oder Abzeichen, die den Träger als Angehörigen einer konfeſſionllen Ju⸗ gendorganiſation kenntlich machen, öffentlich zu tragen; hierunter fällt auch das Tragen von beſonderer Tracht, oder zur Tracht gehöriger Kleidungsſtücke und Abzeichen unter Verdeckung durch Zivilkleidungsſtücke(3. B. Mäntel), ſowie jede ſonſtige einheitliche Bekleidung, die als Erſatz für die bisherige beſondere Tracht anzuſehen iſt; c) Preſſeerzeug⸗ niſſe konfeſſioneller Jugendverbände öffentlich zu vertreiben oder zu verteilen; d) ſportliche oder volksſportliche oder geländeſportliche Betätigung innerhalb der konfeſſionellen Jugendverbände auszuüben. Die freie Ausübung der kirchlich⸗religiöſen Aufgaben fällt nicht unter das Verbot; ſie darf nicht behindert werden. In einer Preſſebeſprechung betonte Regierungspräſident von Monbart ausdrücklich, daß es ſich bei der Verordnung nicht um ein Verbot der konfeſſionellen Jugendverbände handle, ſondern daß nur das öffentliche Auftreten der kon⸗ feſſionellen Jugendverbände in geſchloſſenen Formationen, in beſonderer Tracht, mit Abzeichen, Wimpeln und Fahnen, ferner das öffentliche Vertreiben von Zeitungen konfeſſio⸗ neller Jugendverbände verboten ſei. Auch im Regierungsbezirk Wiesbaden. ** Wiesbaden, 20. April. Nachdem bereits der Re⸗ gierungsräſident von Kaſſel mit einer Verordnung das öffentliche Auftreten der konfeſſionellen Jugendverbände unter⸗ ſagt hat, hat nunmehr auch der Regierungspräſident von Wiesbaden mit gleicher Verordnung dieſelben Anordnungen gegen die konfeſſionellen Jugendverbände im Regierungsbezirk Wiesbaden exlaſſen. a Md en C All 20 00 Noman von Maria v. Sawersky Urheber-Rechtsſchutz durch Verlag Os kar Meiſter, Werdau i. S. „Da bin ich“, ſagte eine leiſe Stimme. Anne ſtand im Zimmer und ſah mit erſtaunten Augen auf das glitzernde Gewand. „Was haben Sie denn da, Fräulein Bratt?“ Statt aller Antwort wies die Malerin mit dem Kopf zum Fenſter. „Hören Sie, wie die Geigen locken, kleines Mädchen? Fährt Ihne ndas nicht in die jungen Beine? Möchten Sie nicht auch einmal tanzen gehen?“ Faſt gegen ihren Willen nickte Anne. „Dann ſollen Sie tanzen gehen, Kind! Das iſt meine Ge— burtstagsüberraſchung für Sie. Sie werden mit meiner Ein— ladungskarte das Feſt des Konſuls beſuchen und dazu dieſes Koſtüm anziehen.“ „Aber das geht doch nicht, Fräulein Bratt!“ „Das geht ausgezeichnet, meine Liebe! Wir werden das Aſchenbrödelmärchen einfach in die Tat umſetzen. Hier iſt Ihr Prinzeſſinnengewand. Ich habe das Koſtüm einmal für ein Modell angeſchafft und dann nicht den richtigen Typ gefunden. Für Sie paßt es ausgezeichnet.“ „Oh, Fräulein Bratt, man wird mich erkennen!“ „Niemand wird Sie erkennen, aus dem einfachen Grunde, weil Sie niemand kennt. Sie ſind ja für Elmshorn das Veil— chen, das im Verborgenen blüht. Außerdem iſt es ein Feſt in Maske und Mummenſchanz. Raſch, Anne, ziehen Sie das Kleid an. Ich werde Ihr Haar löſen.“ a Was in der nächſten halben Stunde geſchah, blieb für Anne immer ein nebelhaftes Traumgebilde. Sie ſtand plötzlich vor dem Spiegel und ſah ſich in einem köſtlichen, ſilbrig fließenden Gewande, das Arme und Schultern frei ließ. Die gelöſten Haare floſſen in goldigem Blond über ihre Schultern und wur— den von einem glitzernden Diadem gekrönt. Ihre Füße ſteckten in Seidenſchuhen, und die Arme bargen ſich bis zum Ellenbogen in einem Netzwerk von Handſchuhen, das mit funkelnden Steinen beſetzt war. „Bin ich das wirklich?“ murmelte das Mädchen und ſtarrte das glänzende Spiegelbild an. „Natürlich“, rief die Malerin begeiſtert.„Anne, Sie ſind ja eine Schönheit und werden die Königin des Feſtes ſein!“ „Man wird mich hinauswerfen!“ „Anſinn! Man wird Sie für die verwunſchene Prinzeſſin in Perſon halten. Was haben Sie da für ein wundervolles Me— daillon am Halſe, Anne? Das iſt ja ein famoſes, altes Stück. Echtes Empire. Ich habe es noch nie bei Ihnen geſehen.“ „Ich trage es immer uiter meinen Kleidern. Es iſt ein Erb⸗ ſtück aus der Familie meines Vaters und enthält ſein Bild. Wollen Sie es ſehen?“ Senta Bratt nickte eifrig und Anne drückte die Kapſel auf. Eine Miniatur, auf Elfenbein gemalt, zeigte ſich. Es war der ſchöne Kopf eines Mannes, der Anne ähnlich ſah. „Eine ausgezeichnete Arbeit“, lobte die Malerin.„Ihr Vater muß ein ſchöner Mann geweſen ſein, Anne.“ „Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht an ihn erinnern. Ich war ſehr klein, als er— ſtarb. Ach, Fräulein Bratt, ich habe doch keinen Mut, auf dieſen Ball zu gehen. Die Idee iſt zu abenteuerlich.“ Run wurde die Malerin energiſch. Sie packte das junge Mädchen an den Schultern und ſchüttelte es. „Fort mit Ihnen, Anne! Glauben Sie, ich habe das Aſchen⸗ brödelmärchen inſzeniert, damit Sie im letzten Augenblick ſtrei⸗ ken? Sie werden jetzt gehen, bis zum Morgengrauen tanzen und Ihren Schuh verlieren, wie es ſich für ein richtiges Aſchen⸗ brödel gehört. Ich werde indeſſen wachbleiben und auf Ihren Bericht über das Abenteuer mit dem Prinzen warten. Anter einem Prinzen darf's nicht ſein, Anne. Verſtanden?“ Das Mädchen lachte, von der übermütigen Laune der Ma— lerin angeſteckt. „Gut! Ich verſpreche es. Aber ich habe ja keine Maske!“ „Richtig! Wir brauchen eine Maske.“ Senta Bratt griff in eine Lade und brachte ein Spitzen— tüchlein zum Vorſchein. Im Handumdrehen hatte ſie Augenlöcher hineingeſchnitten und das Gewebe Anne umgeknüpft. „So, da haben Sie eine höchſt aparte Maske, Kind. Nun hinaus mit Ihnen! Vergeſſen Sie nicht, mir bei Ihrer Heimkehr zu beichten. Viel Vergnügen!“ Damit ſchob Senta Bratt das junge Mädchen zur Tür hinaus. Annes Stöckelſchuhe klapperten die Treppe hinab Die Malerin lief ans Fenſter und beugte ſich hinaus. Sie ſah eine ſilbern flimmernde Geſtalt die Straße hinabeilen und lachte vergnügt. „Das Mädchen wird Ballkönigin ſein und die Stanieckis, Mutter und Tochter, werden ſich nicht ſchlecht den Kopf über den glänzenden Schmetterling zerbrechen. Ich habe wirklich eine famoſe Idee gehabt.“ In dieſem Augenblick klopfte es. Die alte Arſel trat ins Zimmer. „Es iſt eine Depeſche für Sie gekommen, Fräulein Bratt.“ Haſtig riß die Malerin das Telegramm auf und überflog den Inhalt, indes ſich die alte Dienerin ſuchend im Zimmer um— blickte. Senta Bratt legte das Telegramm auf den Tiſch. „Ich muß ſofort abreiſen, Arſel. Ein wichtige Nachricht ruft mich nach der Hauptſtadt zurück. Wann geht der nächſte Zug?“ „Am zehn Ahr“, ſagte Arſel und guckte ins Schlafzimmer. „Dieſen Zug nehme ich. Arſel, ſeien Sie nett und helfen Sie mir beim Packen.“ „Natürlich, Fräulein Bratt. Schade, daß Sie fort müſſen. Wo iſt Fräulein Anne?“ Die Malerin lachte. „Die habe ich zum Tanz geſchickt. Zum Koſtümball des Konſuls, meine gute Arſel!“ Die alte Dienerin ſtarrte Senta Bratt verblüfft an. Haſtig erzählte dieſe ihren Streich. Arſel ſchüttelte den Kopf. „Wenn das nur gut endet, Fräulein. Das iſt eine ver— rückte Idee.“ „Anken Sie nicht, alte Seele! Freuen Sie ſich lieber, daß Fräulein Anne auch mal ein Vergnügen hat. Selten genug iſt ihr das beſchert im Hauſe Staniecki. And nun los, wir wollen packen!“ Eine Stunde ſpäter ſtanden die Koffer der Malerin bereit und ſie ſelber war bereits im Reiſekoſtüm. Aus einer Hand⸗ taſche zählte ſie Geld ab. 8 „Hier iſt die reſtliche Penſion für Frau Staniecki, Arſel. Bitte, übergeben Sie ihr das Geld. And hier iſt eine Kleinig⸗ keit für Sie.“ Die Kleinigkeit war ſo reich bemeſſen, daß Arſel ſie zurück⸗ geben wollte.“ „Nichts da“, wehrte die Malerin energiſch ab und ſah auf die Ahr.„Behalten Sie das Geld, Arſel. Ich habe noch etwas Zeit und will einmal ein ernſtes Wort mit Ihnen reden. Hier habe ich Ihnen meine Adreſſe aufgeſchrieben. Verwahren Sie den Zettel gut. Fräulein Aine beſtellen Sie einen Gruß don mir. Das Koſtüm ſoll ſie zum Andenken an mi ſchbehalten und wenn Fräulein von Falke einmal eine Zuflucht braucht. ſt ſoll ſie ſich an mich wenden. Sie wird mir ſtets willkommen ſein. Ich bin keine reiche Frau, aber für Anne wird ſich immer ein Platz bei mir finden.“ f Der alten Dienerin traten die Tränen in die Augen. „Sie ſind ſehr gut, Fräulein Bratt.“ „Na, davon bin ich nicht ſo ſehr überzeugt, aber ich habe Anne gern. Es kann ſein, daß ſich die Verhältniſſe im Hauſe Staniecki in der nächſten Zeit ſr verändern, daß Anne nicht mehr hier bleiben kann.“ 4 meinen, daß der Konſul Frau Staniecki heiraten wird?“ „Ganz recht. Ich kenne Konſul Eſchental. Er iſt ein ſehr netter Herr. Von ihm wird Anne nichts zu fürchten haben. Aber auf die Dauer kann Fräulein von Falke für ihn nicht als „Haustochter“ gelten, ohne daß er die Sache durchſchaut. Frau Staniecki wird es nicht riskieren, daß ihr Zukünftiger ſie auf einer ſo hahnebüchenen Schwindelei erkappt. Wie ich ſie kenne, wird ſie verſuchen, Anne auf gute oder ſchlechte Manier los- zuwerden. Dann ſoll ſie zu mir kommen. Nun muß ich gehen, Arſel. Behüt Sie Gott, Sie treue Seele!“ 2 2. „Grottkau! Grottkau!“ Eine hochgewachſene Männergeſtalt in einer weißen Ma⸗ rineuniform winkte aufgeregt durch den Saal. Dann wandte ſich der Rufer verlegen an Vera Staniecki. „Entſchuldigen Sie mich, bitte, gnädiges Fräulein, ich ſehe dort meinen Freund Hans von Grottkau. Ich muß ihn drin⸗ gend für einen Augenblick ſprechen.“ Vera Staniecki ſah dem Davoneilenden nach. Sie lächelte dabei überlegen und ſpielte mit der Seidenmaske, die ſie abge⸗ nommen hatte. 5 Vera war ſehr mit ſich zufrieden. Sie hatte es fertigge⸗ bracht, ſechsmal mit dem Prinzen von Meersburg⸗Altenklingen zu tanzen und hatte das ſichere Gefühl, daß die anderen Damen vor Neid barſten. Dieſes Gefühl tat ihr wohl. Ernſt von Meersburg⸗Altenklingen ſtürzte ſich auf einen blonden, vergnügt ausſehenden jungen Mann, der ebenfalls eine weiße Marineuniform trug. Eine Seidenmaske baumelte ihm wie ein grotesker Ohrring auf die Schulter. „Grottkaul“ Meersburg klammerte ſich an den 2 ö 100. e ſich Arm des Freundes und „Herrſeh, warum brüllſt du denn ſo, Durchlaucht? Laß doch meinen Arm los! Du benimmſt dich ja wie ein Ertrinken⸗ der beim Rettungsmanöver.“ „Grottkau, wer iſt das Mädel da an dem Tiſch?“ Hans von Grotttau ſchielte unauffällig zu Vera hin. 1 1 iſt 1 0 Vera Staniecki.“ „Das weiß ich, denn der Konſul i it i. gemacht. Ich meine, was iſt ſie ar we n e Klette“, konſtatierte Grottkau unhöflich.„Klebt wie Fliegenleim. Sie iſt die Tochter von jener Dame dort.“ 1„Die Frau in Rot mit den klirrenden Goldketten, die del Konſul jetzt zu Tiſch führt?“ „Er wird ſie bald genug zum Traualtar führen.“ e Bimbam! Na, über den Geſchmack ſoll man nicht „Wo die Liebe hinfällt, Durchlauchting. Lebri ich den Konſul verſtehen. Er iſt nicht—— jung un wer dem Geldmachen den Anſchluß verpaßt. Frau Staniecki hat zwar ein bißchen was Abenteuerliches an ſich, aber ſie kann ſehr amüſant ſein. Langweilen wird ſich Eſchental mit der nicht. Du ollſt ſie einmal hören, wenn ſie Operettenſchlager ſingt. Einen fabelhaften Vortrag hat die Frau. Spuren einſtiger Schönheit ſind auch vorhanden. Herzchen. was willſt du noch mehr?“ (Fortſetzung folgt.) I Iteil ſſt ein baude aus del? berleh Als d hilfe in rat eiliges benannt ſei don 2 Jubi Pitt eier 0 Mord ni was i daß bir 1 ahr w * eſerrzeng. vertreiben llche oder ſeſſonellen wugtben tt werden. zepräſſdent etordnn doerbände n der kon mationen, d Fahnen, N lonfeſſio⸗ der fe- mung das inde unter⸗ ſident von ordnungen tungsbezitk eee — men eil. immer ein lagen. n ich habe in Hause nicht meht i heiraten ſt ein ſeht ten haben. n nicht als mt. Ftau er ſſe auf ſie lenne, aniet los- ich gehen, ißen Ma⸗ in wandte u, ic ſehe ihn drin⸗ zie lächelte ſe che z fertige ltentlingen en Damen auf einen falls eine elle ihn bes ung 599 Lb Ertinlen⸗ 50 J hin. r belannt⸗ Klebt un ———————— ge eser e re e eee ener — ſchwer verletzt, daß es gleichfalls kurz danach ſtarb. Verkehrsunfälle fordern zwei Tote Neuhoſen, 20. April. Am Freitag kurz nach 1 Uhr mit,. tags ereigneten ſich hier zwei ſchwere Verkehrsunfälle, de⸗ nen zwei blühende Menſchenleben zum Opfer fielen. Am Ortseingang nach Rheingönheim zu wollte der 30. jährige ledige Tagner Wilhelm Karl von hier, der als Be⸗ gleitmann auf dem zweiten Anhängerwagen einer Zug⸗ maſchine der Transportfirma Kaſpar Scheffel⸗Neuhofen ſaß, von dieſem herunterſpringen und auf den erſten Anhänger⸗ wagen aufſteigen. Er rutſchte dabei aus und kam zu Fall. Die Räder der beiden mit Kies beladenen Wagen gin⸗- gen dem Anglücklichen über den Leib und verurſachten ſe ſchwere Verletzungen, daß der junge Mann bald darauf an der Unglücksſtelle verſchied. Der zweite Unfall ereignete ſich in der Ludwigſtraße, wo ein Lieferauto und die 24jährige ledige Eliſabeth Tuſch⸗ ner von hier, die mit ihrem Fahrrad aus einer Seitenſtraße kam, zuſammenſtießen. Das Mädchen wurde vom Rad geſchleudert und ſo Raubüberfall auf Bankboten in Mainz Mainz, 20. April. Auf zwei Boken der Kommunalen Landesbank, die am Freitag von der Reichsbank 10 000 Mark abgeholt hatten, iſt ein Raubüberfall verübt worden. Als die Bolen am Ge⸗ bäude der Kommunalbank wieder angelangt waren, ſprang aus einem Perſonenkraftwagen ein Mann heraus und gab drei Schüſſe auf ſie ab. Die beiden Boten wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Als auf die Schüſſe hin Bankbeamte den Ueberfallenen zu Hilfe eilten, ſprang der Schütze in den Kraftwagen, der ſich in raſender Fahrt entfernte. Zu dem Raubüberfall werden noch folgende Einzelhei⸗ ten bekannt: Der 44 Jahre alte Bankbote Wilhelm Elſchner und der 23jährige Hans Schuſter wollten ſich eben mit der Aktentaſche, die den Geldbetrag enthielt, der Vorſchrift ge⸗ mäß durch den Seiteneingang der Bank begeben, als aus einem vor dem Bankgebäude haltenden dunkelblauen Per- ſonenkraftwagen ein Mann mit einem Revolver heraus— ſprang, hinter den Bankangeſtellten herlief und drei Schüſſe auf ſie abfeuerte. Durch den einen Schuß wurde Elſchner ſchwer am Unterleib verletzt. während Schuſter einen Streifſchuß ins Bein erhielt. Schuſter hatte noch die Geiſtes⸗ gegenwart, die Aktentaſche mit dem Geld weit in den Hof hineinzuſchleudern. Als auf die Schüſſe hin Beamte der Bank mit Schußwaffen herauskamen, ſprang der Räuber wieder in den Kraftwagen, der in raſen— der Fahrt in der Richtung Hauptbahnhof davonfuhr. Der Wagen trug die Nummer J T 4749. Gchwere Bluttat in Hannover. Drei Menſchen getötet. DNB. Hannover, 20. April. Der nervenkranke Tiſchler Eull erſchlug heute früh in ſeiner Wohnung in der Schützenſtraße ſeine Frau und verletzte ſeine Tochter und ſeinen Sohn ſo ſchwer, daß beide, ein 19jähri⸗ ges Mädchen und ein 6jähriger Junge, kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarben. Der Täter ſtellte ſich dann der Polizei. Der zweite Sohn des Eull entging dem grauſigen Schickſal, da er ſich zur Zeit der Tat auf ſeiner Lehrſtelle befand. Eull ſollte heute einen Erholungsurlaub antreten. Zu der Tat benutzte er eine Granathülſe, die er als Kriegsandenken aufbewahrt hatte. Schlußvernehmungen in Wallershauſen Liebigs Braut als Zeugin— Vereidigung des jungen Barons— 14. Verhandlungstag 5 DNB. Schweinfurt, 20. April. Im weiteren Verlauf der Nachmittagsverhandlung am Donners— dag wurde g die Braut des Angeklagten Liebig, Olga Keßler aus Waldberg, vernommen. Die Frage des Vor— ſitzenden, ob die Eheſchließung in Ausſicht genommen ſei, beant- wortete die Zeugin mit Ja, ebenſo die Frage, ob ſie ein Kind von Liebig habe. Die Zeugin erklärt ſich zur Ausſage bereit. Liebig kenne ſie ſeit März 1931. Aeber ſeine Herrſchaft habe er nichts Nach- teiliges geäußert. Hauptmann Werther habe er nur„Papi“ genannt. Auch von Frau Werther habe er ſehr viel gehalten. Sie ſei von ihm nur„gnädige Frau“ angeredet worden. Vorſitzender: Hat er Beziehungen zu Frau Werther gehabt? Zeugin: Nein. Vorſitzender: Hat er vielleicht Beziehungen zu Grete Wittmann gehabt? Zeugin: Nein. Vorſitzender: Sind Sie eiferſüchtig geweſen? Zeugin: Nein. 5 Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſie glaube, daß Liebig den Mord begangen habe, antwortet die Zeugin: Nein, er hat die Tat niemals begangen! Er könne ja kaum einem Tier etwas zu Leide tun. Auf die Frage, ob Liebig das Kind gern gehabt habe, er— widert die Zeugin, ſie habe noch nie einen Menſchen geſehen, der jo getobt hätte, als das Kind geſtorben ſei. Die Nachricht, daß Liebig verhaftet worden ſei, habe ſie zuerſt als Alk angeſehen. Nach Beſtätigung habe ſie geſagt, ſie glaube es nicht. Warum ſolle er das getan haben? Vorſitzender: Habe er vielleicht Geld gebraucht? Zeugin: Ach, ſie hatten ja ſelbſt keines. Die Zeugin bezeichnet Liebig auf eine weitere Frage des Vorſitzenden als einen fanatiſchen Natio- nalſozialiſten. Die Frage, was ſie von dem Vorwurf halte, daß ihr Bräutigam kommuniſtiſcher Spitzel geweſen ſei, beantwortet die Zeugin mit: Das iſt ja Quatſch! Vorſinender: Iſt Liebig vielleicht zu einem hohen Betrage ge— wonnen worden, daß er die Tat ausführe? Iſt er vielleicht nicht der alleinige Täter? Iſt er vielleicht angeſtiftet worden? Zeugin: Nein. Auf die Frage des Vorſitzenden, was man in der Wirtſchaft zu Wülfershauſen erzählt habe, antwortet die Zeugin: Die Leute ſagten, Frau Werther ſei es geweſen. Vorſitzender: Meinen Sie das auch? Zeugin: Ja, ich meine es auch. Vorſitzender: Warum? Zeugin: Sie wird ihm ſatt geworden ſein. Als darauf im Zu— ſchauerraum Gelächter einſetzt, rügt der Vorſitzende das. Im wei— teren Verlauf der Vernehmung fragt der Verteidiger, ob die Zeugin etwas über den zweiten Einbruch wiſſe. Zeugin: Ich weiß, daß wir in dieſer Nacht in der Wirtſchaft waren. Wo er nach Geld war, das weiß ich auch. Vorſitzender: Wo war er da? Zeugin: Bei mir. Zur Freitagsſitzung herrſcht ſtarker Andrang, nachdem bekannt geworden iſt, daß der Schluß der Beweisaufnahme bevorſteht. Unter den Zeugen ſieht man auch Frau Werther und ihren Sohn. Der Polizeidiener von Waltershauſen Anton Güth, ſagt als Zeuge u. a., daß er bei ſeinem Eintreffen auf dem Schloß den Bürgermeiſter, den Angeklagten und den Land— wirt Köhler getroffen habe. Auf die Frage des Vorſitzenden, wie Liebig ausgeſehen habe, antwortet der Zeuge u. a.: Er hat genau ſo dumm drein geſchaut, wie wir alle. Er hat ſich gar nicht aufgeregt und ich dachte bei mir: Du biſt es nicht. Die Frage, ob Liebig mit in das obere Stockwerk gegangen ſei, kann der Zeuge nicht genau beantworten. Er gibt dann eine Schilderung ſeiner Beobachtungen am Tatort. In dem ihm vom Vorſitzenden gezeigten Revolver erkennt er denjenigen wieder, der ſpäter unterhalb des Mordzimmers im Schloß gefunden wurde. Das Schloß habe Liebig nur einmal in Begleitung des Gendarmen verlaſſen, als er aus ſeinem Zimmer die Piſtole holen mußte. Als der Zeuge zu Liebig geſagt habe, er ſolle doch zugeben, wenn er die Tat begangen habe, habe Liebig erwidert: Anton, du kannſt dich darauf verlaſſen, ich war es nicht. Dann wird der Zeuge über die Leiterſpuren vernommen. Er be⸗ ſtätigt, daß ſich im Erdreich zwei Spuren von der großen Leiter befunden hätten, die am Wirtſchaftsgebäude angelehnt war. Der Zeuge Güth gibt dann an, daß er auch von dem Privatdetektiv Lehnert vernommen worden ſei. Man habe ihm geſagt, er ſolle zum Bürgermeiſter kommen. Auf dem Wege ſei ihm aber mitgeteilt worden, daß er nicht zum Bürgermeiſter, ſondern zum Landwirt Jäger kommen ſolle. Dort habe ſich ein Herr als Lehnert-Mün⸗ chen vorgeſtellt. Lehnert habe geſagt: Bei ihnen wurde doch einmes Geld geſtohlen(bei den Zeugen war am 11. November 1932 ein⸗ gebrochen worden), haben Sie keinen Verdacht auf Liebig. Er, der Zeuge, habe das verneint. Im Herbſt vor. J. habe er einmal mit Liebig geſprochen, der ſich damals auf freien Fuß befand. Liebig habe geſagt, daß in den Anterſuchungsakten ſtehe, auch Auguſt Dietrich könne der Täter geweſen ſein. Der Zeuge habe darauf geſagt, ſo gut wie Liebig es geweſen ſein ſoll, könnten auch andere Waltershauſener Burſchen drin ſtecken. Nach der Vernehmung eines belangloſen Zeugen wird Freiherr v. Waltershauſen zur Schlußvernehmung aufgerufen. Der Vorſitzende fragt ihn, sb er ſeinen bisherigen An⸗ gaben noch etwas hinzuzufügen bzw. etwas zu berichtigen habe. Der Zeuge verneint dies. Dann kommt der Vorſitzende nochmals auf die Kaſſiberangelegenheit zurück und auf die Widerſprüche, die zwiſchen der Darſtellung des Zeugen und ſeiner Mutter beſtehen. Vorſitzender, mit erhobener Stimme: Ich will Sie nun auf Ehre und Gewiſſen fragen, wiſſen Sie etwas von der Läterſchaft? Zeuge: Nein. Vorſitzender: Mutter? Zeuge: Es iſt möglich, daß meine Mutter nach dem Tode meiner Schweſter geſagt hat, ſie wiſſe nicht, ob ſie das überlebe. Aber es fehlt dafür, daß ſie die Tat begangen hat, jeder Anhaltspunkt. Aeber Lippok befragt, erklärt der Zeuge, daß nach ſeiner Anſicht Lippok für die Tat nicht in Betracht komme. Außer gegen Liebig könne er auch gegen niemand anders Verdachtsmomente äußern. Er habe urſprünglich auch nicht daran gedacht, daß Liebig der Täter ſei, ſei aber dann doch zu der Aeberzeugung von der Täterſchaft Liebigs gekommen! Einen direkten Grund, warum . die Tat begangen haben ſoll, kann der Zeuge auch nicht angeben. Vorſitzender: Haben Sie Anhaltspunkte dafür, daß ihr Stief— vater ſelbſt der Täter war? Zeuge: Nein, er war viel zu optimiſtiſch. Vorſitzender: Glauben Sie, daß ihre Mutter es ſelbſt getan hat? Zeuge: Ganz unmöglich. Der Vorſitzende hält ihm dann noch die von ihm gefundenen Fingerabdrücke vor. Der Zeuge erklärt wiederum, daß er ſelbſtverſtändlich damals, als er ſich auf dem Schloß aufgehalten habe, mit allen möglichen Gegenſtänden in Berührung gekommen ſei. Vorſitzender: Glauben Sie nicht, daß Liebig und Lippok zuſammen als Täter in Frage kommen? Der Zeuge hält das für unwahrſcheinlich. Eine intereſſante Auseinanderſetzung entſpinnt ſich dann über die ariſche Abſtammung der Freifrau v. Waltershauſen. Auf die Bekanntmachungen von den Zeitungen hin legte der Zeuge Ab⸗ ſchriften ſtandesamtlicher Arkunden vor, wonach der Vater und der Großvater ſeiner Frau als evangeliſche Chriſten bezeichnet werden. Dagegen wird feſtgeſtellt, daß der Argroßvater der Frau ein Jude war, der getauft wurde. Nachdem dies aber bereits in die fünfte Generation hineinreiche, ſei der Nachweis der ariſchen Abſtammung erbracht. FE Was ſagen Sie zu Selbſtmordgedanken ihrer . N n . Tribünenanlagen für die Feier am 1. Mai. Auf dem Tempelhofer 5 Feld in Berlin ſind um⸗ . fangreiche Tribünenan⸗ 8. lagen für den großen Aufmarſch am 1. Mai errichtet worden. Die Arbeiten gehen ihrer Vollendung entgegen. Freiherr v. Waltershauſen wird hierauf beeidigt und leiſtet mit zitternder Hand und bleichem Geſicht den Eid. Darauf erſcheint Frau Werther zur Schlußvernehmung, gefolgt von der Schweſter, Baronin von Aufſeß, und ihren früheren Dienſt— botinnen Wittmann und Fiſcher. Der Vorſitzende machte Frau Werther eindringlich darauf aufmerkſam, ob ſie Anlaß habe, ihre bisherigen Angaben zu ergänzen, zu ändern oder richtigzuſtellen. Die Zeugin verneint dies und bleibt auch gegenüber weiteren ein— gehenden Fragen über die Vorgänge während der Mordnacht bei ihren bisherigen Ausſagen. Dann wurde in die Mittagspauſe eingetreten. Vereidigung der Frau Werther abgelehnt. DNB. Schweinfurt, 20. April. Im Waltershauſener Prozeß lehnte das Gericht die Ver⸗ eidigung der Frau Wilhelmine Werther ab, da ſie der Betei- ligung an der Tat verdächtig iſt. A Kreuzer„farlsruhe“ in Honduras. Kreuzer„Karls⸗ ruhe“ iſt nach fünftägigem Aufenthalt aus Amapala(Hon⸗ duras) nach Balboa(Panama) in See gegangen. Eine Abord⸗ nung des Kreuzers war für zwei Tage von der Regierung nach der Hauptſtadt Tegucigalpa eingeladen und hat dort einen Kranz am Nationaldenkmal niedergelegt. 7 y b ͤ Aus der Legende Der chriſtliche Sternenhimmel. Von A. Stolz 21. April. Der heilige Anſelm. In der Normandie war ein Kloſter namens Bec. Hier war Anſelm Mönch und wurde ſchon mit ſeinem 30. Jahre zum Prior des Kloſters erwählt. In dieſem Amte zeichnete er ſich aus durch große Menſchenkenntnis und ebenſo großen Eifer. Beſonders gab er ſich Mühe, Jünglinge auf einen guten Weg zu bringen; er glaubte hier am meiſten wirken zu können, in— dem dieſe dem Wachs glichen, welches nicht zu hart und nicht zu weich ſei, ſomit das Siegel der Belehrung einen bleibende— ren Eindruck mache. Während er aber von Natur beſonders zur Zurückgezogenheit und Betrachtung geneigt war, ſo gab er ſich dennoch mit größter Selbſtverleugnung der Krankenpflege hin. Sein Freund Eadmer ſagt:„Anſelm war den Geſunden ein Vater, den Kranken eine Mutter, oder vielmehr er war Kranken und Geſunden Vater und Mutter zugleich.“ Später wurde Anſelm einſtimmig zum Abt gewählt, und ſeine Perſon übte eine ſolche Anziehung auf die Gemüter aus daß ſeinetwegen allmählich 180 Männer ſich um Aufnahme in ſein Kloſter meldeten und angenommen wurden. Beſonders galt Anſelm weit und breit für einen Mann des weiſeſten Rates. Schriftlich und mündlich wurde er unaufhörlich mit Fragen angegangen, ſo daß der ganze Tag nicht hinreichte, um alle zu befriedigen. Da wurden einſt von dem Grafen Hugo in England drei— mal nacheinander Eilboten an Anſelm geſandt, teils wegen der Errichtung eines Kloſters, teils weil der Graf in ſeiner Krank— heit den ſeelſorgerlichen Beiſtand ſeines Freundes Anſelm drin— gend wünſchte. Anſelm machte die Reiſe nach England; der Ruhm ſeines Geiſtes und ſeiner Heiligkeit war aber ſo groß, daß man ihn dort gewaltſam zurückhielt und zum oberſten Bi— ſchof von ganz England(von Canterbury) erwählte. All ſein Sträuben nützte nichts, er mußte ſein hohes Amt, damals eines der höchſten in der katholiſchen Kirche nach dem Amt des Pap— ſtes, übernehmen. Allein nun ging erſt das unruhigſte und drangvollſte Leben für Anſelm an. König Wilhelm von Eng— land übte ſolchen Druck gegen die Rechte der Kirche und machte ſolche ungerechte Forderungen, daß der Zuſtand allmählich un— erträglich wurde. Gegen die Ermahnungen und Bitten und die Feſtigkeit Anſelms, welcher den Rechten der Kirche nichts ver— geben wollte, wandte der König Drohungen, Aufhetzereien und Bedrückungen an. Anſelm wußte nun keinen anderen Ausweg mehr, als den Papſt ſelbſt aufzuſuchen, um ſich mit demſelben zu beraten, was unter ſolchen Amſtänden zu tun ſei. Als er in Rom ankam, nahm ihn der Papſt höchſt ehren- voll auf, erklärte ihm aber, daß er durchaus nicht in die Ab— dankung, welche Anſelm im Sinne hatte, einwilligen werde. Man hieß in Rom den berühmten Biſchof allgemein nur den heiligen Mann. Drei Jahre lang blieb Anſelm von ſeinem Bistum entfernt, weil der König ihn an Ausübung ſeiner biſchöflichen Rechte hinderte. Da endete Gott den Streit: der König war in einen Wald auf die Jagd geritten— man fand ihn am Abend tot, einen Pfeil in der Bruſt. Anſelm brach bei der Nachricht in Tränen aus; er hatte immer gehofft, Gott werde ſein Gebet um die Bekehrung des Königs noch erhören. Heinrich, der neue König, ſchrieb ſelbſt an Anſelm, er möge nach England zurückkehren und ihn mit ſeinem Rate leiten. Allein auch dieſer König wollte das Anrecht ſeines Vorgängers fortſetzen. Nach vielen und langwierigen Streitigkeiten hier⸗ über, wo Anſelm die Treue gegen ſeinen König in allem Er— laubten feſthielt, aber ihm den mutigſten Widerſtand gegen ſeine Aebergriffe in das Geiſtliche bewies, reiſte er abermals zum Papſt, um deſſen Vermittlung zu ſuchen. Der König aber belegte die Güter und die Einkünfte des Erzbiſchofs mit Be⸗ ſchlag, weil derſelbe nicht nachgeben wollte. Nachdem Anſelm ein und ein halbes Jahr in der Ver— bannung zu Lyon zugebracht hatte, leitete zuletzt die fromme Schweſter des Königs eine Verſöhnung ein, welche durch Ent— ſcheid des Papſtes zum Vollzug kam. Mit unbeſchreiblichem Jubel wurde Anſelm in England aufgenommen, und durch jahrelangen Kampf und Widerwärtigkeiten hatte er endlich die Selbſtändigkeit der Kirche errungen. Er wendete aber nun auch ſein wiedergewonnenes geiſtliches Regiment an, um die ben Aebel, welche in England aufgekommen waren, zu ver— ilgen. Bei ſeinen unermeßlichen Geſchäften hielt Anſelm ſeinen Leib ſo ſtreng, daß er durch zu vieles Wachen und Faſten ſchon 25 Jahre vor ſeinem Tod öfters Anfälle von Fieber und gänz⸗ lichem Mangel von Schlaf und Appetit bekam. Dennoch wurde er unter vieler Krankhaftigkeit 76 Jahre alt. In der Karwoche den 21. April 1109 ließ er ſich, ſchwer krank, die Paſſion vor⸗ leſen; und als man an die Worte kam:„Ihr aber ſeid es, die ihr in meinen Widerwärtigkeiten bei mir ausgehalten habt, darum ſichere ich euch das Reich zu, wie es mir mein Vater zugeſichert hat“, fing Anſelm an langſamer zu atmen und ſtarb. Angeachtet der hl. Anſelm ein höchſt tätiges, ja ſelbſt un⸗ ruhiges Leben führte, ſo war er dennoch einer der tiefſinnigſten Kirchenlehrer, die es je gegeben hat. Er iſt in ſeinem ſtrengen Nachdenken auf Wahrheiten gekommen, die als ein wahrer Ge— winn für chriſtliche Wiſſenſchaft verbleiben und bewahrt werden. —— ä— ———————————— „—r. ͤ—— — e —— — ——— — —— .. œ ——— —— — — — 8— — — ——— —— 3 Saarkunögebung Am 6. Mai 1934 wird in Zweibrücken(Pfalz) eine ge⸗ waltige Kundgebung der Reichsregierung für die deutſche Saar ſtattfinden. Die Saarkundgebung der Reichsregierung findet von 15—16.30 Uhr ſtatt. Es ſprechen: Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gauleier Bürgel. Vorher wird pünktlich um 12 Uhr eine Großkundgebung des RDR. in Zweibrücken ſtattfinden. Der Vorſitzende des RDR. Reichsſendeleiter Eugen Hadamovsky wird auf dieſer großen Kundgebung ſprechen. Zur eindrucksvollen Werbung für den Saargedanken findet eine Sternfahrt an dieſem Tage nach Zweibrücken ſtatt, an der ſich alle RDR.⸗Mitglieder, die Wagen beſitzen, unbedingt beteiligen müſſen. Perſonen und Laſtwagen müſſen für dieſe Sternfahrt zur Verfügung geſtellt werden. Damit die Vor— bereitungen getroffen werden können, erwarten wir, daß Auto⸗ Laſtwagen und Motorradbeſitzer uns mitteilen, wer ſich an dieſer gewaltigen Kundgebung beteiligt. Meldungen nimmt jeder Funkwart der NSDAP. bis 22. 4. entgegen. Die Mit⸗ glieder des RDR. haben hier Gelegenheit, den Willen zur Mitarbeit an den großen Zielen der nat.-ſoz. Staatsführung durch eine geſchloſſene Teilnahme und zur Verfügungſtellung von Wagen und Krafträdern unter Beweis zu ſtellen. Kein RDR.⸗Mitglied, das einen Wagen oder Kraftrad beſitzt, darf ſich an dieſem Tage von der großen Werbeaktion für die deutſche Saar ausſchließen. Anmeldungen können auch direkt an die Kreisrundfunkſtelle Waldmichelbach gehen. Heil Hitler! Englert, Ortsgruppenfunkwart. * die Jugend erwandert Deulſchland! Eine der größten Sünden der letzten zehn Jahre war das Vergeſſen, daß wir eine deutſche Heimat haben. Ein Deutſch⸗ land mit all ſeinen Kunſtſtätten und Naturſchönheiten. Aber dieſe Zeit iſt nun vorüber. Die deutſche Jugend hat ſich das. Ziel geſetzt, die Heimat zu erwandern. Hinaus zu marſchieren in alle Gaue Deutſchlands, um das Vaterland mit all ſeinen Schönheiten und Erhabenheiten kennen zu lernen. Wie geht eine Fahrt irgendwohin vor ſich? Morgens in aller Frühe geht es los. Wie herrlich iſt ein Marſch in den erwachenden Morgen. Eine Welt, die man nie zuvor gekannt hat, tut ſich vor uns auf. Man erlebt das Erwachen der Natur. Die erſten Vögel ſteigen in die Luft und laſſen ihre Lieder erklingen Alles atmet reine, friſche Morgenluft. Gegen Mittag wird Raſt gemacht. Hungrig über den Marſch wird über die mitge⸗ brachte Eßware hergefallen. Wenn man auf längere Fahrt geht, wird abgekocht, damit die Jungens etwas Warmes in den Magen bekommen. Nachdem ausgeruht iſt, geht es wieder weiter. Hinein in die Berge, mit dem Ziel, ihre Höhen zu erklimmen, um von dort einen Blick in die weite Welt zutun. Gegen Abend wird zur nächſten Jugendherberge gewandert. Dort kann jeder, der einen Ausweis hat, für billiges Geld übernachten. Im Frühjahr und Hochſommer ſind die Herbergen meiſt überfüllt. Das iſt ein Zeichen, daß wir in Deutſchland zu wenig Jugendherbergen haben. Unſer Ziel iſt deshalb, überall Herbergen zu errichten, in denen die Jugend über⸗ nachten kann. Zu dieſem Zwecke wird die Hitlerjugend und BDM. am Samstag und Sonntag eine Sammlung vornehmen. Es kommen Aufklärungsſchriften über die Jugendherbergen zum Preiſe von 10 Pfg. zum Verkauf. Deutſche Volksgenoſſen! Spendet alle, damit die HJ. ihr Ziel erreicht, denn durch das Wandern wird die Jugend erzogen, die unſer Führer braucht zum Aufbau des neuen, großen Deutſchlands. Preſſe- und Propagandaleitung der HJ. * Die Plaketten zum nationalen Feiertag am 1. Mai. Es iſt eine Ehrenpflicht jedes Volksgenoſſen, daß er dieſe Feſt⸗ plakette, die bereits durch die N.S.⸗Gliederungen, Innungen und Vereine zum Verkauf gelangt, trägt. Die Teilnehmer am Feſtzug ſind zum Tragen der Plakette verpflichtet. Es ſteht nur eine beſtimmte Anzahl derſelben zur Verfügung und iſt es ratſam ſich frühzeitig mit der Plakette zu verſehen. Der Preis beträgt 20 Pfg.(Siehe auch N. S. Bekanntmachungen) Jedermann wirke mit an der Schnaken⸗Vertil⸗ gung! Um der für die Sommermonate während der heißen Jahreszeit leicht auftretenden Schnakenplage vorzubeugen, iſt es notwendig, daß jetzt ſchon mit der Bekämpfung der Schnakenbrut eingeſetzt wird. Am zweckmäßigſten geht man hierbei ſo vor, daß man die Waſſeroberflächen in Tümpeln, Tonnen und dergleichen, vor allen Dingen auch die Waſſer— haltungen in den Kleingärten, monatlich zweimal mit einer dünnen Schicht von Petroleum oder eines im Handel für dieſen Zweck geführten Vernichtungsöles verſieht. Die Schnaken— brut wird durch dieſe Oele abgetötet, ohne daß für andere Tiere oder Pflanzen irgend ein Nachteil dabei entſteht. Be⸗ ſonders ſollte man auch darauf achten, daß Waſſerfäſſer und andere zur Aufbewahrung von Miſt, Kompoſt und dergleichen dienende Behältniſſe mit gut paſſenden Deckeln verſchloſſen ſind. Vorſicht bei Hausſchwamm⸗ Reparaturen. Mauern können bei Schwamm⸗Reparaturen erhalten werden, ſofern ſie baulich noch einwandfrei ſind. Wer trotzdem Mauern un— nötig herausreißt, begeht eine„Verſündigung am deutſchen Volksvermögen“, wie es in dem„Hausſchwamm⸗Merkblatt“ heißt, das die unten genannte Stelle in Verbindung mit der größten deutſchen Bauorganiſation herausgebracht hat. Jede Auskunft in Schwammfällen erteilt die Heſſiſche Lan— desſtelle für Pilz und Hausſchwammberatung (Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilz— kunde), Darmſtadt, Fernruf 4755, die auch überall aufklärende Lichtbilder⸗Vorträge über dieſes wirtſchaftlich ſo außerordent⸗ lich wichtige Gebiet veranſtaltet. — Schonk Wieſen und Felder. Das Gehen über Felder und Wieſen iſt in den meiſten Ländern von Georgi(24. April) bis zum St. Gallustag(16. Oktober) ſtrengſtens ver⸗ boten. Es darf alſo nicht mehr auf Wieſen geſpielt werden, nicht mehr nach Blumen in den Feldern geſucht, kein Zweig von den Jungpflanzen mehr abgebrochen werden. Es beſteht auch Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß ſonſtige Zer⸗ ſtörungen von Anpflanzungen, Anlagen, Wegen, die Beſei⸗ tigung und Beſchädigung von Orientierungstafeln, Anlagen, Wegen, die Beſeitigung und Beſchädigung von Orientie⸗ rungstafeln, Markierungen und Ruhebänken mit Strafe be⸗ droht ſind. Im Betretungsfall kann auf ziemlich hohe Ge⸗ fängnisſtrafe erkannt werden. Erſte Viernheimer Tonfilmjchau Willy Fritſch, Trude Marlen, Paul Hörbiger u. Ida Wüſt in dem großen und entzückenden Afa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk des jungen Dejauers große Liebe Anfang an allen Tagen 8 Ahr, ab 9,15 Ahr nochmals alles zu ſehen. Mit dieſem ſehenswürdigen Tonfilmwerk erzählt uns die Ufa eine romantiſche Liebesgeſchichte aus längft verklungenen Tagen voll Zartheit und Süße, Schönheit und Größe, voll Lachen, Humor und auch ein wenig Herzeleid. Es war einmal ein junger Fürſt, der hieß Leopold und war ver⸗ liebt in ein ſüßes blondes Mädel, das hieß Annelieſe, und ſie wollten ſich gerne heiraten, aber eine Fürſtin, eine Prin⸗ zeſſin und viele andere Leute waren dagegen... uſw. Das klingt wie ein Märchen aus vergangenen Zeiten— nicht wahr? und doch iſt es einmal wirklich ſo geweſen, und die Ufa hat dieſes Wunder einer großen Liebe mit all' ihrem Glück und all' ihrem Schmerz zu einem wundervollen Film verwandelt, der dieſe Woche im Central-Film⸗Palaſt zur Auf⸗ führung kommt. Die ſchönſten Geſchichten ſchreibt das Leben und ſo werden Sie zum entzückt und begeiſtert lauſchenden Zuſchauer dieſer wundervollen Geſchichte, aus der übrigens der alte Deſſauer⸗Marſch geboren wurde. Filmfreunde, laßt Euch dieſes Ufa⸗Spitzenfilmwerk nicht entgehen. Alle Beſucher, ſogar der Verwöhnteſte kommt beſtimmt auf ſeine Rechnung. Daß es ſich hier um ein wundervolles und ſehenswertes Ton filmwerk handelt, weiß man ja ſchon längſt. rr Der Geburtstag der Führers Kundgebung aller ſchaffenden Volksgenoſſen in Mannheim. Mannheim, 21. April. Mannheim ſtand am Freitag ganz im Zeichen des Geburtstages des Führers. Um 6 Uhr abends fand auf dem Friedrichsplatz eine Maſſenfeier aller Arbeiter der Stirn und Fauſt ſtatt. Weit mehr als 60 000 Perſonen waren es, die ſich zur Feier des Führers einge— funden hatten. Standartenführer Schönwitz betonte namens der po— litiſchen Soldaten, daß der heutige Tag kein Anlaß ſei, große Feſte zu feiern, ſondern jeder müſſe in ſich ſelbſt ge⸗ hen und ſich fragen: Was habe ich getan, um dem Geiſt des Führers gerecht zu werden? Was habe ich getan für ſeine heilige Idee, für Deutſchland? Der politiſche Soldat, die SA und SS, ſei der Garant des neuen Staates, mit der Partei das treueſte Werkzeug in der Hand des Führers. Die geiſtige Revolution ſei noch nicht beendet, die Reaktion müſſe noch bekämpft werden. Dafür aber einzutreten, ſei Aufgabe aller Getreuen des Führers, die ihm hiermit ihre Treue erneut bekundeten. Kreisbetriebszellenleiter Döring brachte für die Schaffenden der Stirn und der Fauſt ſein Treuegelöbnis zum Ausdruck. Aus den Anhängern der Gewerkſchaften von früher ſei die Deutſche Arbeitsfront geworden. Der deutſche Arbeiter und Angeſtellte habe durch die Organiſation„Kraft durch Freude“ die Gewißheit, daß ihm ſeine Rechte zu⸗ kämen.„Kraft durch Freude“ erſt erſchließe dem Schaffen⸗ den die deutſche Heimat. Der deutſche Arbeiter werde treu zu ſeinem Führer ſtehen. Der Kreisleiter des Reichsnährſtaandes, Treiber, betonte die Verbundenheit des Bauernſtandes mit dem Führer, dem er es allein verdanke, daß er wieder Herr über ſeine eigene Scholle ſei. Der Führer habe den Bauern als das Fundament des Staates bezeichnet und damit als bäuerlicher Menſch ſeine Verbundenheit mit der Scholle zum Ausdruck gebracht. Der Bauernſtand ſtehe treu und unverbrüchlich hinter ſeinem Führer. Kreisleiter Dr. Roth bekundete in ſeinem Schlußwort den Friedenswillen des deutſchen Volkes, deſſen Führer nur das Beſte für die Welt wolle. Der deutſche Arbeiter, Bauer und jeder Werktätige werde im abgelaufenen Jahr geſehen haben, wie der Führer nur darauf bedacht ſei, Deutſchland wieder zu neuer Ehre zu bringen. Ein dreifaches Sieg⸗Heil auf den Volkskanzler und die gemeinſam geſungenen Nationalhymnen beſchloſſen die Kundgebung. Himmler Leiter des preußiſchen Geheimen Staatspolizeiamtes. Diels Regierungspräſident von Köln. DNB. Berlin, 20. April. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der preu— ßiſche Miniſterpräſident Göring hat den Miniſterialrat Diels am 20. April von ſeinem Amt als Inſpekteur des Ge— heimen Staatspolizeiamtes entbunden und ihn gleichzeitig zum Regierungspräſidenten in Köln ernannt. Zum Leiter des Ge— heimen Staatspolizeiamtes hat der Miniſterpräſident den Reichsführer der SS, Himmler, berufen. Der Miniſterpräſident hat den Reichsführer der SS, Himmler, vor den vollzählig verſammelten Beamten und Angeſtellten des Geheimen Staatspolizeiamtes in ſein neues Amt eingeführt und nach längern grundſätzlichen Ausführungen über die Aufgaben des Geheimen Staatspolizeiamtes dem bis- herigen Inſpekteur Miniſterialrat Diels für die geleiſteten Dienſte ſeinen beſonderen Dank und ſeine Anerkennung aus— geſprochen. Die beſten Piloten der Welt. Die Gewinner des Preiſes der Internationalen Liga der Flieger. DNB. Paris, 20. April. Die Gewinner des internationalen Harmon-Preiſes der In— ternationalen Liga der Flieger ſind nach der Klaſſifizierung der beſten Piloten der Welt für das Jahr 1933: Für Flugzeugführer Willey Poſt, für Luftſchiff-Führer Dr. Hugo Eckener, für Hö⸗ henflieger T. G. W. Settle, für Fliegerinnen Maria Hilß. Anter den Gewinnern des nationalen Preiſes der Internatio— nalen Liga für Flieger für das Jahr 1933 befinden ſich für Deutſchland der Flieger Gerſtenkorn, für Luftſchiff⸗ führer E. A. Lehmann, für Höhenflieger Robert Peter- ho w, als beſte Fliegerin Ellb Beinhorn; für die Vereinigten Staaten als beſter Flieger Willey Poſt, als beſter Luftſchifführer E. E. Roſendahl, als beſter Höhenflugpilot T. G. W. Settle, als beſte Fliegerin Anna Morrow⸗Lindbergh. Keiner darf im Kampfe für die Zukunft unſeres Volkes abſeits ſtehen! Verde Mitglied der 18.! Pfingſttagung der VO A. in Mainz Beginn der Pfingſtferien in Heſſen.— Lehrerkagung Pfingſtſamskag. Darmſtadt. In einem Ausſchreiben an die unterſtellten Behörden teilt der Leiter des heſſiſchen Bildungsweſens, Miniſterialrat Ringshauſen, u. a. mit: Die diesjährige Ta⸗ gung des VDA. findet als Saarbrücker Tagung und damit als Kundgebung für die Verbundenheit unſeres Volkes mit unſern deutſchen Brüdern an der Saar in Mainz und in Trier ſtatt, da eine Tagung im Saarland ſelbſt zurzeit noch undurchführbar iſt. Um wie alljährlich Lehrern und Schülern die Teilnahme an der Pfingſttagung zu ermog⸗ lichen, beſtimmen wir, daß der Unterricht 3 den 18. Mai, nach der dritten Unterrichtsſtunde ſchließt. Sofern durch die von der Reichsbahn feſtgeſetzten Abfahrtszeiten der Sonderzüge in den einzelnen Schulen den Teilnehmern eine weitere Beurlaubung innerhalb der drei Vormittagsſtun · den zum rechtzeitigen Anſchluß erteilt werden muß, iſt dies zuläſſig. f Am Samstag, den 19. Mai, vormittags 9 Uhr, veran⸗ ſtaltet der VDA. im Rahmen der Pfingſttagung in dieſem Jahr zum erſten Mal eine beſondere Lehrertagung in der Stadthalle in Mainz. Auf dieſer Lehrertagung, in der auch die amtlichen Stellen und die Leitung des NSLB. ver⸗ treten ſind, werden Fragen von beſonderer Bedeutung er⸗ örtert. Miniſterpräſident Dr. Haupt⸗Berlin ſpricht über die Grundlagen geſamtdeutſcher Pädagogik, Miniſterialrat Dr. Löffler⸗Stuttgart über die Bedeutung der Auslands⸗ ſchulen für den volksdeutſchen Gedanken. Oberſtudiendirek⸗ tor Schulz-Madrid wird das Schlußwort ſprechen. Durch dieſe Sonderveranſtaltung gewinnt die diesjährige große Saarkundgebung neben ihrer großen allgemeinen völkiſchen Bedeutung noch eine beſondere Bedeutung für den deutſchen Erzieher und Lehrer. Es darf daher erwartet werden, daß von der Möglichkeit, an den Veranſtaltungen ohne weiteren Urlaub teilnehmen zu können, in größtem Umfang Gebrauch gemacht wird. Hitler ſchafft Arbeit Weitere bewilligte Maßnahmen im Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm des Rhein⸗Main⸗Gebiets: Aufforſtung von Oedland durch die Gemeinde Bockendorf mit 1000 Tage⸗ werke; Inſtandſetzungs- und Ergänzungsarbeiten an Ver⸗ waltungs- und Wohngebäuden ſowie andern Baulichkeiten des Volksſtaates Heſſen mit 9940 Tagewerken. Wer wagt es noch abſeits zu ſtehen? Am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit, werden die Reihen der Deutſchen Arbeitsfront geſchloſſen. Die Deutſche Arbeitsfront iſt die einzige Organiſation, die alle ſchaffenden Volksgenoſſen vom Werksdirektor bis zum Lehrling, vom Architekten bis zum letzten Bauarbeiter um⸗ faßt. Sie verkörpert die große deutſche Volksgemeinſchaft, Welcher rechtſchaffene Deutſche will ſich freiwillig aus die⸗ ſer Gemeinſchaft ausſchließen? Die Deutſche Arbeitsfront führt Millionen ſchaffender Volksgenoſſen aus ihrem täg⸗ lichen zermürbenden Lebenskampf hinauf zu einer leben⸗ digen Mitwirkung beim organiſchen Aufbau unſeres Staa⸗ tes. Jedes Mitglied wird als wertvolles Glied einer Wirt⸗ ſchaftszelle durch die Arbeitsfront belebt, geſchützt und vor⸗ wärts getragen. Welche Gefolgſchaftsleute und welche Füh⸗ rer der Betriebe wollen ſich ihrer Pflicht der unbedingten Verbundenheit den Volksgenoſſen gegenüber und ihrer Ver⸗ bewußt entziehen? Bedenkt immer wieder: Es geht um Deutſchland, um unſer endlich wiedergefundenes Deutſchland! FF Durch Verfügung des Stellvertreters des Führers vom 5. Januar 1934 iſt das Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO. als einzige Organiſation inner⸗ halb der NSDAP mit der Bildung einer einheitlichen Schwe⸗ ſternſchaft beauftragt. Der Reichsſtatthalter Gauleiter Spren⸗ ger hat Fräulein Helene Sußlik mit dem entſprechenden Auf⸗ trag für den Gau Heſſen⸗Naſſau eingeſetzt. Die erſte Ta⸗ gung der Kreisſachbearbeiter für die Schweſternſchaft der NSW wird am 22. April 1934, vormittags 10 Uhr, in Frank⸗ furt am Main, Schulſtraße 7, ſtattfinden. Die Gauamtsleitung der NS⸗Volkswohlfahrt. CCCCCCCCCPPPPPPTTTTTTbTTb Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846. Samstag abend 8 Uhr und Sonntag Morgen 11 Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Sänger ⸗Einheit. Heute abend 8.30 Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſ. M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde. Gärtner, Vorſitzender. Teutonia⸗Schützenabteilung. Der Schieß⸗ ſtand iſt wegen Ausbeſſerungsarbeiten bis Samstag, den 28. April geſchloſſen. 1 a Der Vereinsführer. Turnverein v. 1893— Hoferſpiel. Morgen Sonntag vorm. von 9,30 bis 11 Uhr Probe ſämtlicher Maſſenſzenen auf der Naturbühne. Bei ſchlechtem Wetter im Karpfen. Hierzu haben ſämtl. an dem Spiel beteiligten Per⸗ ſonen pünktlich zu erſcheinen. Anſchließend Geſangsprobe mit Orcheſter. Nachmittags 1Uhr Uebung der Reitabteilung auf der Natur- bühne. Die Leitung. Nadf.⸗Verein Eintracht. Morgen Sonntag 1. Pflicht. Wanderfahrt nach Ladenburg. Ab⸗ fahrt pünktlich 1,30 Uhr vom Vereinslokal aus Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes an dieſer Wanderfahrt teilzunehmen. f 3 Der Vorſitzende. Militär⸗Kriegerverein„Haſſia“. 0 den 22. April, nachm. 3 Uhr, im Lokal zur Sonne bei Kamerad Peter Buſalt Mitglie derverſamm⸗ a lung, wozu ſämtliche Kameraden eingeladen ſind. Der wichtigen Tagesordnung halber iſt es Pflicht, daß alle Kameraden erſcheinen. Knapp, Vereinsführer. antwortung vor dem Führer und der Nation freiwillig und ——— fal J 5 Tonten Vier unten alle I madunge Ipalter und Aalaſung ko tſchuldign uunnen. l. Verben — feine E e 1 genommen mi amn Eichen N Mähen e flag IHRE VERLOBUNG zum 1. Mat für Central e 7 beehren sich anzuzeigen. film Pelsst 1 teller 5 j— Ns wesen ſodes-Anzeige 52 Näheres im Verlag ihrie, es S. B 8 0 N Unſere liebe, gute Mutter, Großmutter, 8 R EITE L KUHN E R ds. Blattes. Achtung! 1 Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin o. a0 ami chwiee„ HANS DIN 8 E. S Prima gelbe Samstag, Sonntag und Montag leg mit und Tante gelbe a 4 1 Fund 8 Sy eij e⸗ Das erfolgreiche Spitzen ⸗Tonfilm⸗ 2 arparctg friend ban we m u Frau VIERNH EIN GROSS-ROHñRHEM kartoffeln Will Fritsch, Irude Marlen dem geb. Hnann 22. April 1934 auge menen Paul Hörbiger u. Jda Wüst dellag de iſt nach kurzer Krankheit, im Alter von 70 2E. API zu verkaufen 3 i t. C. den 0 a Empf in dem ſchönſten und entzückendſten Ton⸗ t. Losen Jahren, wohlvorbereitet durch den Empfang Wasserstr. 30 ſtlm des Jahres eben h. der heiligen Sterbeſakramente, heute vor— U———ͤ—————— 3 Jahres mern ber mittag halb 11 Uhr ſanft entſchlafen. Ein wenig agen Wir bitten um ein ſtilles Gebet für U ru 22 gebrauchter f Mü unſere liebe Verſtorbene. 5 Fösl- Anzüge Hüchenschrank les* J 9 ri 93 1 7 eee eee An alle Handel⸗ und Gewerbetreibende DU veddanfen. 1 hun Die trauernden Hinterbliebenen. jowie Handwerker U D. A. F. Von wem, ſagt die ie 8* 9 5 Geſchäftsſt. ds. Bl. 6˙If re bene an ag. 50„ 6--— n der 0 10. 5 Ihr om K e„Seego 1 gefordert, zu der am tens⸗ in bekannt guter Paßform bei NN S W ia e e de tag, den 24. April, abends S nung 00. punkt halb 9 Uhr im Sagle 8 Marlin umnunmumnnmoummmnu n üer des„Fürſt Alexand er“ J.. aſteraltn 4 ſtattfindenden Erweitere lelandz⸗ m E ö 0 8881rafße derbi Gründungsverſamm⸗ Deinen , Bekanntmachung lung der NS. Sago N 1 le 1 e au mac un gen inde die durch den Kreisamtsleiter der NS. Hago 5 Hungrigen eee ee ir Petr.; Des Faſe e e Pg. Keil⸗Heppenheim durchgeführt wird, reſtlos Durſtigen im in der . Viernheim. 5 a zu erſcheinen. Der letzte Aufnahmetermin in die* a fungen 2 Wir haben einen zur Zucht untauglichen NS.⸗Hago iſt unwiderruflich der 30. April. Da— Hadsthaus Zum Hallepunkt Viernheimer l größen Faſelochſen abzugeben. Das Tier kann im Faſel⸗ rum gilt es für jeden Handel-, Handwerk- u. Ge⸗ Prima Weine! 1a. Kühnerbier! Volkszeitung f 3 15 400 e e werbetreibenden: Hinein in die NS.-Hago, ehe Spezialität: Hausmacher Wurſt 5 und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis es zu ſpät iſt. Zu freundlichem Beſuche laden ein Ullmann zum 24. April ds. Js. bei uns— Zimmer 5— 5 N. S. D. A. P. Ju freundlichem Beſuche laden ein er 1 Ortsamtsleitung der NS.⸗Hago V einzureichen. Das Angebot hat für Kg. Lebend⸗ Ortsamtsleitung der ee ee iernheim Reinhold Kühner u. Frau 1 itsbeſcal⸗ gewicht zu erfolgen. 2 2 i bn Viernheim, den 21. April 1934 Immer i ge⸗ Bürgermeiſterei Viernheim 1 K 1 Des jun en Dessauers alcten Be ch tel Un uc 2 Een ess auer lichkeiten ————————ů—— Kennen Sie unjer zu mieten gejucht. kuangelischer verein Abholungsverſahren 2 aa be Sister große Liebe Ein Tonfilmwerk wie es der Filmfreund ſich wünſcht, einfach fabelhaft. Ein echtes Volks⸗ U 1 ſtück das alle Herzen erobe 0 iſtert. . weiden 3 Sonntag, den 22. April, abends 8 Ahr 72 but da N Herzen Ne 1 begeiſ r ſſen. De im Gaſthaus 3 Freiſchütz 2 Ein Ufa⸗Ausſtattungs⸗Tonfilm ganz großen ton, die J 5 remillenabend Koſtenlojes Abh olen von Sparb elrä⸗ 57 arp JI Formats. In München, Leipzig u. Berlin bis. N N 4. S 5 g zeigte man dieſes Tonfilmwerk monatelang 4 n als Abſchiedsfeier für unſeren Seelſorger, Herrn N gen von 0.50 A Ai. an in beliebiger Höhe Jeden Sa 110 tag ab e9 Uhr mit dem allergrößten Erfolg. Man beſuche ler um 3 Pfarrer Roos. Ich lade hierzu alle Gemeinde- 7 8 Shalsplel-abend nach Möglichkeit die Werktagsvorſtellungen, weinſchaſt glieder, insbeſondere die Mitglieder des Kirchen- 8 durch unjeren Geloͤerheber in Wohnungen. da am Sonntag großer Andrang ſein wird, aus de⸗ vorſtandes, der Kirchengemeindevertretung, des. 5 5 Mit und ohne Stoß! Es ladet ein denn niemand wird dieſes entzückende Ton⸗ beitsſront Schulvorſtandes, die geſamte Lehrerſchaft ſowie Dienſt⸗ und Arbeitsräumen. in. herbert filmwerk verſäumen.— Dazu das reich⸗ rem täg⸗ alle diejenigen, welche Abſchied nehmen wollen NB. Auch Ob ſ i s wird geſpielt haltige Beiprogramm.— Anfang an er leben⸗* von dem Manne, der ihnen in irgend einer Bequeme Gelegenheit zur Anſammlung von Nücklagen ene Auch is wird geſpielt. allen Tagen ab 8 Uhr, ab 9 15 Uhr noch⸗ res Staa⸗ 4 Angelegenheit eine Gefälligkeit erwieſen hat, 2 7 5 mals alles zu ſehen. Sonntag nachm. ger Nir⸗ recht herzlich ein. für Wohnungsmiete, Kommunion, Berufsausbildung große Jugend⸗ u. Kindervorſtellung 0 Mit deutſch⸗evangeliſchem Gruß u. Heil Hitler e Der Vereinsführer: Stockert ſche Füh⸗ N Der Ve Sführer: S 0 bedingten e„„. 8 B. 0. U. Deutsche Apbeltspront und Ausſtattung ihrer Kinder, für Beſchaffung des Winterbedarfes, für Krankheitsfälle, Ferienreiſen und dergleichen mehr. hervorragend bewährt bei gelt m B ſrks arka e Lo 5c e 1 ulſchlundl Am Sonntag, 13. Mai 1934, ezl 9 1 N e ee Hahnerh alf er: Erkältungskrandcheiten. 2 e Falmien-gusfluo Anſtalt des öffentlichen Rechts n Tanten e . f nach Neckarſteinach ſtatt. Zu mit eigener Nechtsperſönlichkeit 7 letunschadlich Ein Ver. ters vom dieſem Ausflug laden wir die ge— 6 rün du ng sia 9. 1835 such überzeugt! Fragen g g 1 Sie Ihren Arat. bei der I ſamten Viernheinier Volksgenoſſen ein. Es er⸗ dos eiweißreiche, Eier spendende [Speziol-lege- Kroftfotter „Ovator“- Geflögelmischfutter in Kötner- und Mehlform. In inner⸗ Feiſno 7 warten alle Teilnehmer große Ueberraſchungen. e ſch a 4 2. 1 n Schwe⸗ 6 8 äftsräume der Zweigſtelle Viernheim: Adol 5 Anmeldungen nehmen entgegen: Sämtliche Amts⸗ ee 3 e Zum Engel Jaubenziichler: den if walter und Kaſſierer der DAF. ſowie die Orts⸗ Hitlerſtr. 45 im unteren Sälchen des Gaſthauſes„Zum Löwen“ Morgen Sonntag dos erfolgbringende ee ute 7. gruppenleiter der Gewerkſchaften und die Ge⸗ . 17— futter för Zocht und Rei in Frank III b wozu freundl. einladet dos meistgekaufte Deutschlands. Feuerwehr⸗ E ung Die Kapelle ſaht. Am Sonntag, den 22. April d. Js., Gärtner⸗Kempf 8 5,30 1 5 findet eine Uebung Der Wirt ninckenꝛiic er: e! der Freiwilligen Feuerwehr und der 5 Ka. . e Sallladen dos Fell und Gewicht e 8 fad 1 1 2 de lecithinholtige Kraftfutter Anzutreten haben auch ſämtliche Führer, die Morgen gutbeſetzte 15 8 8 ‚ Muſik⸗ und Spielleute Da die Neueinteilung vor⸗ Tanz-Musik ee aninchenmischfutter end genommen wird, verpflichten wir jeden einzelnen ausgeführt von der in Körner und Mehiform. gefüh f zum Erſcheinen. Pflichtjahrgang 1908, welcher zur Blindenkapelle. (Entlaſſung kommt, hat die Armbinden abzuliefern Es laden freundl. ein Entſchuldigungen werden keine entgegenge⸗ der Wirt die Kapelle . nommen.(Anzug: II. Garnitur) NB. Ein allgemein ge⸗ doh Adam Adler 2 ng Viernheim, den 17 April 1934. Das Kommando lobtes gutgekühltes 88 1 11 Schmucker⸗Bier mundet Dir! adolf Rimer strasse . f f Flaſchenbier 40 Pfg., bei größerer de. meine Wohnung befindet ſich Abnahme Eis gratis. D. 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Anſere Vorfahren glaubten, der kleine N N N. 75 ran 2 77 Frühlingsbote fliege zum Himmel, vor Freias Sonnenſtuhl, und ä 2 ä 5 erbitte von der 3 die e 1 9 für U D D a 0 die Menſchen. Aber der noch ſchläfrige Käfer iſt gar nicht zum 1 J I n galte und eue 7 Fliegen aufgelegt. Die Blattlausherde, in denen er wie ein„ DD V ,. fun- Wolf unter den Schafen wütet, weiden noch nicht. Bei der ge⸗ gische * D 55 5. 8 ringſten Gefahr läßt er ſich fallen und ſtellt ſich, mit angezo⸗ Nice Neisse Adult 2 CAriit mit dle Luut genen Beinen auf dem Rücken liegend, ſcheintot. N 97074 Da iſt der Goldſchmied, der den Erdenſtaub ſeines Ver- 15 ſteckes bereits im Gras 1 3 ee ee 115 Rüſtung in der Sonne funkelt, ſchon viel lebendiger. Er lauert Grobes Pfundpake 659 2 Pundpałet 35⁰0 90 10 Raubritter in kleinen Lichtungen und überfällt alles,. was kriecht und krabbelt bis zum Regenwurm und Maikäfer. Nr. Letzteren ſtößt er ſeine Freßzangen in den Leib und ſchleppt ſie—— trotz verzweifelter Gegenwehr in einen geſicherten Winkel. Nur vor ſtärkeren Gegnern ergreift er die Flucht, denn er kann ſich auf ſeine Beine verlaſſen. Er rennt über Stock und Stein, 2 bringt ſich, wenn er geſtürzt iſt und rücklings fällt, raſch wieder er E rer ren E rt heim mit den wild rudernden Beinen hoch und ſtürmt weiter, bis er 0 ſich irgendwohin verſchlupfen kann. Neſtbau. I don Werner Oellers Aeberall begegnen einem jetzt Vögel, deren Geſchäftigkeit* Dumpf und hohl polterten die Erdbrocken von der Hand entſchuldigte: er habe Reifenſchaden gehabt.— Za, er habe zehn und Eile einem beſtimmten Ziele zu, auffällt. Oft tragen ſie in der Verwandten und Freunde auf den Sarg unſeres verſtor- Kilometer Schulweg.— Za, der Kriegsgummi. Er müſſe bald Halme. Reiſer oder Laub im Schnabel: ſie bauen. 75 10 benen Klaſſenleiters. Die bunten, vergilbten Mützen in den vollends zu Fuß gehen.— Der Oberlehrer Ahren nickte mit Auf einer Kiesinſel des ſeichten Baches iſt eine zierliche 0 ſroſtkllammen Händen, umſäumten wir in Doppelreihe das dem Kopf und hielt die Hand des Jungen in der ſeinen.„Nun Bachſtelze gelandet. Anaufhörlich wippt und wackelt der lange 6060 offene Grab: Die Obertertia des Schuljahres 191718. ſetze dich an den Ofen, Karl“, ſagte er,„damit du warm] Schwanz, nickt der kleine Kopf, als ob das Tierchen von einer 1 de Da löſte ſich aus dem düſteren, eintönigen Schwarz des wirſt.“ 5 Feder aufgezogen wäre. Huſchl iſt es in flinken, auf- und ab⸗ 2115 Trauerzuges eine feldgraue Aniform. Oberlehrer Leutnant Was war das nur? Deutlich erinnere ich mich, daß ich flatternden Flugbögen davon. And wieder hat ſich eine Bach⸗ eh Ahren trat vor. Tot und baumelig hing ihm der rechte, zer- ein Drängen in mir ſpürte, aufzuſtehen und den Lehrer vor ſtelze auf den Kieſeln niedergelaſſen. Sie ſchleppt einen Schna⸗ An ſchoſſene Arm an der Seite herab, karminrot leuchtete an der allen Mitſchülern laut und offen um Verzeihung zu bitten. Ein bel voll Würzelchen und Moos, trippelt einige Schritte unruhig in Anſpt linken Stirnſeite die Wunde des Streifſchuſſes. In dem Silber unbeſchreiblicher Jubel, eine hellodernde Freude, faſt eine ge— und fliegt in den alten Weidenbaum am jenſeitigen Afer. Sie lern und der Achſelſtücke und des Eiſernen Kreuzes blitzte die Winter- heime Rührung war in uns und drängte nach einem Ausweg. ſcheint die Höhle als Vogelwiege auszupolſtern. Da iſt auch bein A ſonne. Mit Gewalt mußten wir an uns halten. ſchon der zweite Vogel auf der Bachinſel, mit Laub und Federn geſchrieb Er kam im gewöhnlichen Schritt heran, blieb dann ſtehen, Der Oberlehrer Ahren ſaß nun auf dem Katheder und im Schnabel, und huſcht ebenfalls zur Weide. Es dauert eine Venn i nahm gerade Haltung, klirrte mit drei ſtrammen Schritten bis ſah mit fernen, nachdenklichen Augen auf die Klaſſe herab. Weile dann flitzen beide Vögel ohne Zwiſchenlandung im Bach durch an den Rand des Grabes, hob die geſunde Linke grüßend an„Ja, der Krieg, der Krieg“ hörten wir ihn ſagen. Es iſt arg, in haſtigen Wellenlinſen davon. Aber ſie kommen wieder auf 65 die Pickelbaude— und blieb ſo ſtehen. Vier, fünf, ich weiß es ist ſchwer. Ohne Väter und Brüder, vielleicht ohne Kohlen,] die vorige Weiſe: einzeln und von der Kiesbank aus die Bau⸗ ahr nicht vieviel Sekunden blieb er ſo ſtehen. Dann zuckte die Hand vielleicht Hunger. Ich weiß, ich weiß. Aber ſeht, Jungen“, ſtätte beäugend. Ab und zu iſt ein froh zwitſcherndes Ziwiehl“ 5 ell wieder an die Hoſennaht, er machte kehrt und drei Marſch- er ſagte das alles ganz langfam, er arbeitete es Stück für zu hören. Damit ſagen ſie ſich einander alles. And um ſo mun⸗ de ſchritte zurück in die Grundſtellung, tauchte, gelockert, in die Stück für ſich heraus,„da iſt der Hunger. Das iſt wichtig, ſehr terer und emſiger halten ſie ſich bei der Arbeit, als wollten ſie Ah ſchwarze Reihe zurück. wichtig. Aber wichtiger iſt, daß wir ein Einſehen haben. Daß ſich eher übertreffen, als einander nachſtehen. 0 Noch heute ſehe ich den Leutnant Ahren mit grüßend er- der Hunger ſeinen Zweck erfüllt. Daß er uns lehrt, wie ſehr Als ich viel ſpäter wieder vorüberkomme, ſind ſie noch im⸗ en hobener Hand vor dem offenen Grabe ſtehen. Es hatte mich wir früher verſchwendet haben, wie heilig und geweiht alles mer am Fliegen und Bauen. Mei. auf geheime Weiſe gepackt und ergriffen, mich und alle, die Brot iſt. Alles iſt da, um uns zu lehren. And ſeht. Jungen, ö N Sele dabei waren. Hatte uns etwas angeweht von der Größe eines ihr könnt jetzt zeigen, was ihr leiſtet. Da iſt der Karl Sie esche Menſchen, der Tag um Tag vor dem Tode ſalutiert, ihm Tag mens, ſchaut ihn euch an. Er war früher, wenn ich mich recht Die Adolf Hitler⸗Kaſerne in München Aan um Tag ins Angeſicht widerſtanden hatte? Aufrechtſtehend erinnere, recht ſchwach in ſeinen Leiſtungen. Nehmen wir das Münch W 5 bart hatte er ſich ihm dargeboten: Wenn es ſein muß, bin ich bereit. einmal an, Jungen. Damals hat es keine Reifenſchäden ge— Ge münchen, 20. April. Der Befehlshaber im Wehrkreis 7, Aon Mächtig hatte es uns angerührt, aber es nahm uns nichts geben. Damals war alles gut und richtig, beſte Gummiberei„ 8 9 dir en* ae von unſeren Sorgen und Bängniſſen, uns, den Schülern der fung. Da hätte man von dem Karl Siemens nicht viel gehal— Kaſerne 1 Bataillons des 19. bayeriſchen Infanteriere⸗ gegenib Obertertia, die der heimgekehrte, nicht kriegsverwendungsfähige ten. Jetzt muß er im ſchlimmſten Winter kilometerweit neben 4 05 München auf dem Oberwieſenfeld in Adolf Hit⸗ d ehe Leutnant Ahren nun als Nachfolger des Verſtorbenen leiten ſeinem Fahrrad hergehen. And er tut es. Seht, Jungen, da 5 vorgenommen. n ee Kaſerne liegt die Tra⸗ ch in! ſollte. Zu deutlich erinnerten wir uns des Regiments, das er merken doch auch wir Lehrer, was in ſo einem kleinen Kerl ditianstruppe des ehemaligen 2. baveriſchen Infanterieregi⸗ aſen A als Lateinlehrer auf unſerer Quinta geführt hatte, bis uns der drin ſteckt. Dann merken wir auch, daß eure Leiſtungen nicht 1. 8 1 des üälteſten bayerischen Regiments. das kanne. de Krieg von ihm erlöſte. Tauſend Einzelheiten unnachſichtiger dasſelbe zu ſein brauchen wie eure Klaſſenleiſtungen. So wer— Ken 3 der Befreiung Wiens und Belgrads im Türken⸗ nch fe Strenge waren wieder gegenwartsnah in unſerer Erinnerung. den wir alle verwandelt.“ 8 mitgewirkt hat. In dieſer Kaſerne wurde in den erſten sell Keiner war unter uns, der ihn nicht gefürchtet hätte. Es gab Er war von dem Katheder herabgeſtiegen und ging nun„ der Fübrer ausgebildet und zog mit einer peeußiſc in dieſen Tagen Obertertianer, die ihre Mütter baten, ſie vom vor den vorderen Bänken auf und nieder. Der rechte Arm bau— Reſerveformation des Regiments, dem 16. bayeriſchen Re⸗ lung ein. Gymnaſium wegzunehmen. melte fremd und beziehungslos an der Seite herab, als ge— Liſt“ ins Feld.* An mei Zwei Tage nach dem Begräbnis hatte wir die erſte Stunde höre er nicht zu ihm, und die Wunde an der Schläfe leuchtete 5 Reiches. bei ihm. Als er das Klaſſenzimmer betrat, ſpürte ich deutlich, wieder hellrot. Der Oberlehrer Ahren war, wir merkten es lichkeit da wie mein Herz vor Furcht und Erregung ungeſtüm klopfte. Er alle, ſeltſam erregt, gleich als ſäße er auf der Schulbank und der Abtei kam in Zivil. Als er vor uns am Katheder ſtand, erſchien mir wir auf dem Katheder. Plötzlich blieb er wieder vor uns di erſte ſein Geſicht merkwürdig verändert, ohne daß ich in der Bedräng⸗ ſtehen und begann, mit dem Rücken an das Pult gelehnt, von der! nis des Augenblicks hätte ſagen können, was es war. Er ging neuem zu ſprechen, mit einer fremden, faſt weſenloſen Stimme: nel von einem zum andern, ſah jedem forſchend ins Geſicht und„Da war 1914 ein Primaner an unſerer Anſtalt, der un ö ſuchte in der Erinnerung nach den einzelnen Namen. Erſt wenn Jakob Waſing. Er war kein guter Schüler, ſeine Klaſſenleiſtun⸗ 1 1 ihn das Gedächtnis im Stiche ließ, oder wenn er zu einem waren ſchlecht. Erinnert ihr euch? Vielleicht wißt ihr auch* Neuen, Anbekannten kam, durften wir helfen. Dabei gab er noch daß ich den Jakob Waſing vor allen Schülern auf dem Jaungz jedem die Hand, fragte nach dem Elternhaus, wo der Vater Schulhof geſchlagen habe, als ich ihn ertappte, wie er hinter Kell w wäre und wo die Brüder. Bei Joſef Merten, dem der Vater der Turnhalle eine Zigarette rauchte? Erinnert ihr euch? Seht, fing g gefallen war, blieb er lange ſtehen, nickte paarmal mit dem Jungen, der Jakob Waſing war der erſte Kriegsfreiwillige der el U Kopf und ſtrich dann dem Jungen mit einer jähen Bewegung Anterprima. Er war der erſte, der an die Front ging. Er war, letz der Linken ſanft durch das Haar. ich weiß das, der tapferſte Soldat und der treueſte Kamerad in Den In dieſem Augenblick, da wir alle von einer plötzlichen in. ſeiner Kompagnie. Er war, ihr wißt es, der erſte unſerer An⸗ WSdagz. neren Aufwallung und Beglückung ganz außer uns waren, ging ſtalt, der vor dem Feinde gefallen iſt. Seht, Jungen, heute dur nal die Tür auf, und herein kam Karl Siemens. Er hatte ver- gäbe ich alles darum, wenn ich den Jakob Waſing damals nicht dar geſſen, die Ohrwärmer abzulegen; aber keiner verzog die Miene geſchlagen hätte.— Das wollte ich euch noch ſagen, ehe wir mit Nute 1 f„ 0 0 55„eeulſche zu einem Lächeln. Es mochte zwanzig Minuten nach acht ſein. dem Unterricht anfangen. deu Wir ſahen wie der kleine Kerl vor Angſt und Aufregung zit⸗ Er drehte ſich um und blickte, während er uns den Rücken f 13 terte und wie ihm die Tränen nahe waren, als er ſich ſtotternd zugewandt hielt, durch das Fenſter hinaus auf die Straße. dez 85 1 Wierm 2 2 2 zuſein Kleine Bilderbogen des April 5 ur deu 1 eigench Von Peter Bauer. funk, der! Baumblüte. beſten zu munden. Viele der weißen und roſafarbenen Flocken maren e ſind ſchon im Wind auf die Erde gerieſelt. Aber die Bäume„. lchkeite e ee ſchaft, die täg een aundmunen s wach: leuchten immer ſchneeiger, immer ſtärker lodert die Farbe der i 8 3 ö brett ähnlicher ſieht, werſen die Bäume nicht mehr die Schat. nachknoſpenden Blüten, die das Geäſt bis an den Stamm ein⸗ i 8 1 ten ſchwarzer, ſperriger Skelette. Sie ſind in ihrer Starrheit ſpinnen in Duft und Bienenſang. Die Natur iſt überſchweng 333 0 die R 3 und erdtiefen Schwere mit einem Mal entſtiegen und tragen lich* men d/ 3 1 In N. wie auf Fingerſpitzen hochgereckter Hände große weiße und 5 Zwei Faller a Am 21 N 2585 5 a 5 ih Er roſafarbene Wolken aus duftendem Flaum. Schlank emporge— een, Werbe⸗ 5 de. Apru findet in ganz Deutſchland der Reichs. Sele ſtrafft und wie in tänzeriſcher Verzückung auf die Fußſpitzen ge— Goldgelb wie eine fortgewehte Blüte des gertenſchlanken geſamte Wente Jugendherbergsverbandes ſtatt. Die Ocmitt, e ſtemmt, können ſie nicht hoch genug ihre herzliche Zier in die Forſythiaſtrauches ſegelt ein Zitronenfalter durch den warmen ſammelt am D wirbt für das Jugendherbergswerk und wur Stag, Sonne halten. Je ferner ſie nach dem Horizont zu ſtehen, deſſen Himmelsglanz. Er will Bewegung und Sonne, will fühlen, Deutſche muß für 1 Mitard it ame Jugendherbergen Jeder Ge goldene Bläue faſt das Auge blendet, um ſo mehr ſcheinen die[daß er noch Flügel hat, um auf ihnen in Luft und Bläue zu] wonnen, muß über die Sehen 12 Jugendherbergswerk ge⸗ ming 8 Blütenwolken über ihnen zu ſchweben und ſie mit. Der weithin ſchweben. Lang genug hat er ſie in dem kalten und rauhen Jugendherbergen aufgeklärt e e Im und der gewitterte zarte Duft hat alle Bienenſtöcke im Umkreis alarmiert. Winteraſyl einer Mauerſpalte zuſammengeknittert. Nun ſpürt Aufklärung iſt das Bildheft Schafft 1 Ju 2 Sie ſind einzeln und in Kolonnen und Geſchwadern angerückt er die atemſchweren Ströme über das zierliche Geäder ſeiner 0 derausgebracht worden Die Schrift Nie und ſtürzen ſich immer wieder ſummend in die weißen und Schwingen uten, und neue Spannkraft gibt ihnen die letzte re Bildern die bisherigen Erfolge des 5 roſanen Blütenbrände. Aber das iſt kein zerſtöreriſches Feuer, Straffheit. Mögen die Primeln, Gänſeblümchen und Anemonen deutschen Juge 5 reuden des Wanderns und die Arbeit der das Leben vernichtet, ſondern das ſind lebenweckende Flämm— locken, er hat ken Verlangen nach Nektar. Er hat einen Som⸗ allen Teuen Deutschlah 2 Thbaffung oon Jugendherbergen 1. chen, die tauſendfältig aus den Zweigen züngeln. Wie leiſe] mer lang in ſüßen Seimen reichlich geſchwelgt. Der ſchmächtige] und billigſten Sport 5 55 Wandern zum ſchönſten, geſündeſten tönende Glocken ſchwingen die Schwärme der kleinen Blüten. Leib braucht nicht viel. Nur Sonne. Auf einem Stein, der im[ Die Schrift hat 32 Seiten Umfan und, Geiſn erkriſcht machen will ſtaubträger und Honigſammler über den prangenden Baum. Prall der Strahlen funkelt, läßt er ſich nieder und trinkt, wo. wird zum Preiſe von 10 Pf a e ſarbiges Titelbild un kronen. Eine zarte Hochzeitsmuſik, die auch andere Gäſte zur lig die Flügel hebend und ſenkend, mit allen Poren die himm. alle übrigen Jugendorganiſatiol de delete Hitlerfugend uns kron g l an. g 25 e himm⸗ beſondere d f 0 onen des Deutſchen Reichs, ins feſtlichen Tafel lockt. Sperlinge und Buchfinken flattern herbei liſche Wärme. Ju 5 urch die Ortsgruppen des Reichsverbandes für de 3 und picken ſich von den ſüßen Blütenblättern nach Herzensluſt. Ein ſeltener Weißling, deſſen ſteilgeſtellte Schwingen auf Bude. verbreitet. b für deutſch⸗ Ihnen ſcheint wie uns Menſchen das erſte Frühlingsgemüſe am der unteren Seite grün marmoriert ſchillern, hat ſich eine weniger Jugend:„Och Ane re berg 75 Aufruf den ergen!“