ell tel, hen gene hat. hem te ü U e . 3 777 N e N S— FFC * olk Amtliches Verkündigungsblatt der Heß. Bürgermeiſterei 8 r B Ne lernh Sg N 1 elm 7 11 und anberer Behörden Vereins- u. Geſchäßtsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pig. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Imſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 96 Beilagen: Mittwoch, den 25. April 1934 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang 9 Polens neue Sprache Mit dem Abhängigkeitsverhältnis iſt es vorbei.— Abſchieds⸗ worke für Barthou. Warſchau, 24. April. Die Dienstagpreſſe räumt naturgemäß den größten Raum den Berichten über den Verlauf der beiden letzten Tage ein, die in der polniſchen Hauptſtadt durchaus im Zeichen Barthous ſtanden. Am Dienstag gegen 17 Uhr er⸗ folgte die Abfahrt des franzöſiſchen Außenminiſters Bar⸗ thou nach Krakau. Während die halbamtliche„Gazeta Polſka“ ſich ausſchließlich auf trockene, kommentarloſe Be— richte beſchränkt, glaubt der regierungstreue„Kurjer Po— ranny“ bereits ein Ergebnis feſtſtellen zu können, daß er kurz in folgenden drei wichtigſten Punkten zuſammen— ſaſſen möchte: Einmal ſeien die verſchiedentlich aufgetauchten Zweifel über das Beſtehen und die Dauerhaftigkeit des polniſch⸗ franzöſiſchen Bündniſſes reſtlos zerſtreut worden. Allerdings ſieht das Blatt ſich gleichzeitig veranlaßt, nicht ohne Nach · druck darauf hinzuweiſen, daß dieſes Bündnis nicht bedeute, „ſich fremden Einflüſſen unkerzuordnen“. Ferner wird betont, daß das Bündnis ausſchließlich dem Zwecke diene, den europäiſchen Frieden aufrechtzuerhalten, wobei Polen bemüht ſei,„alle Verſtändigungen auf realer Grundlage zu ſuchen“. Das zweite Ergebnis läßt ſich nach Meinung des„Kurjer Poranny“ durch folgenden Satz um⸗ reißen: „Das deutſch-polniſche Abkommen hat in keiner Weiſe das polniſch-franzöſiſche Bündnis beeinkrächtigt. Jwiſchen Polen und Frankreich gebe es keinerlei Unterſchiede in der Beurteilung dieſer Tatſache.“ Das deutſch⸗polniſche Abkommen iſt für die Befriedung Europas eine Wohltat; dadurch iſt es vom Standpunkt der Ziele des polniſch⸗franzöſiſchen Bündniſſes aus geſehen eine günſtige Erſcheinung. „Polen eine Weltmacht“ Zum Schluß wird mit Genugtuung hervorgehoben, daß Barihou den Anterſchied von Polen 1923 und 1934 bemerkt und auch zum Ausdruck gebracht habe,„daß Polen eine Großmacht iſt“. Es gehe nunmehr darum, daß die Feſtſtel⸗ lung dieſes Unterſchiedes auch entſprechende prakkiſche Fol- gen auf allen Gebieten der gegenſeitigen Beziehungen, vor allem in Bezug des Verhältniſſes Frankreichs zu Polen ſo⸗ wie ſeiner übrigen Bundesgenoſſen zeitigen möchte. Eine Klarheit in dieſer Hinſicht dürfte günſtige Rückwirkungen auf viele Fragen haben, die mit der Reiſe Barthous ver⸗ knüpft ſind. Das regierungsfreundliche Wilnaer„Slowo“ wendet ſich anläßlich des Aufenthaltes von Barthou in Warſchau in einem Artikel an leitender Stelle in recht heftiger Weiſe egen die untertänige Auslegung des polniſch⸗franzöſiſchen Buündniſſes durch die nationaldemokratiſche Preſſe und er⸗ klärt mit beſonderem Nachdruck:„Kein Bündnis kann uns Nutzen bringen, wenn wir den Bundesgenoſſen auf Gnade und Ungnade preisgegeben ſind. Das Syſtem der franzöſi⸗ ſchen Politik, das durch die Vorgänger Barthous angewandt wurde, war für uns ungünſtig.“ Während die Zeitung dar⸗ auf hinweiſt, Polen wolle die Verſtändigung mit Frankreich für den Frieden auswerten, auch für einen Frieden zwiſchen Deutſchland und Frankreich, erklärt ſie: Nur Dank Becks haben wir aufgehört, die kränkende Rolle des„bedrohten Bundesgenoſſen zu ſpielen und erſt jetzt erwarten wir von dem Bündnis mit Frankreich für uns wirklich guke, wirklich nützliche Ergebniſſe“. Eine Spur der Im Brüſſeler„Soir“ wird an der Hand von Mitteilungen der belgiſchen Zentralpolizeibehörde berichtet, daß bezüglich des Diebſtahls in der Kathedrale von Gent, aus der unter ge— heimnisvollen Amſtänden der eine Altarflügel„Das myſtiſche Lamm“, ein wertvolles Werk der Gebrüder Van Eyck, ge— raubt wurde, die Kriminalpolizei eine Spur verfolgt, die zu— nächſt nach Köhn führt, indirekt aber ein Vorkommais betrifft, das im Jahre 1930 in Nürnberg der Polizei viel Arbeit bereitete. 1 Der Zentralpolizeibehörde in Brüſſel ſind von einem kürz— lich aus Deutſchland zugewanderten Gelehrten, deſſen Name vorderhand noch nicht genannt werden ſoll, der aber in Ber⸗ liner Kunſtkreiſen„viel genannt“ worden iſt, Angaben gemacht worden, die ſenſationell klingen. Der Gelehrte hat zu ſeiner AUeberraſchung erfahren, daß ein ehemaliger Berliner Kun ſt⸗ händler, der ſchon vor der politiſchen Amwälzung in Deutſch⸗ land aus Berlin verſchwunden war, ſich in Brüſſel niedergelaſſen hatte und dort allerlei dunkle Geſchäfte trieb. Der Mann iſt bereits einige Male wegen Diebſtahls von Gemälden und Skulpturen vorbeſtraft, und ſeine„Spezialität“ beſteht in der Keine Geheimklauſeln Die Tage, die Außenminiſter Barthou in Warſchau zu— brachte, haben nach dem Urteil der franzöſiſchen Sonderbe— richterſtatter einen äußerſt günſtigen Eindruck hinterlaſſen. Marſchall Pilſudſki, ſo ſchreibt der Havas⸗Vertreter, habe zweifellos dem franzöſiſchen Außenminiſter das Urteil Becks über die Notwendigkeit der Unzerreißbarkeit der Beziehun— gen zwiſchen Paris und Warſchau beſtätigt. Polen habe ſich bemüht, ſeine Beziehungen zu ſeinen unmittelbaren Nach⸗ barn zu beſſern. Deshalb habe es zunächſt mit Sowjet⸗ rußland verhandelt und kürzlich mit dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland ein Abkommen abgeſchloſſen; aber die Unabhängigkeit ſeiner Politik werde durch dieſe Ini⸗ tiative in keiner Weiſe berührt. 8 „Petit Pariſien“ und„Oeuvre, laſſen ſich von ihren Sonderberichterſtattern melden, Marſchall Pilſudſki habe ſo⸗ gar die Verſicherung gegeben, daß das deulſch⸗polniſche Abkommen keine Geheimklauſeln enthalte und ſeit ſeinem Abſchluß keine politiſchen oder diplomatiſchen Verhandlun⸗ gen zwiſchen den beiden Regierungen ſtaltgefunden hätten. Der Marſchall habe— ſo erklärt„Oeuvre“— mit einer gewiſſen Ironie durchblicken laſſen, daß Frankreichs feſte Haltung Deutſchland gegenüber„nur zwangsläufig vor⸗ übergehend ſein würde“. In den Jubel der franzöſiſchen Preſſe gießt einen Tropfen Wermut die Victoire“ von Guſtave Herve: Es wäre gefährlich, wenn unſer Volk glauben könnte, daß die 1 Allianz für uns eine ernſthafte Friedensgarantie ei. Es gibt für uns und Europa nur eine einzige ernſt⸗ hafte Friedensgarankie, die freimülige und loyale deutſch⸗ franzöſiſche Ausſöhnung. Wenn wenigſtens die Keiſe nach Warſchau nur eine Vorbereikung der Reiſe Barthous nach Berlin wäre! Der Dank des Führers Berlin, 24. April. Der Führer gibt bekannt: Für die gut gemeinten Glückwünſche, die mir zu mei⸗ nem Geburtstage aus allen Teilen des Reiches und aus dem Auslande zugegangen ſind, danke ich herzlichſt. Gern würde ich allen denen, die meiner in treuer Anhänglichkeit gedacht haben, im Einzelnen antworten, jedoch iſt dies mir bei der überaus großen Zahl der mir überſandten Glückwünſche nicht möglich. Ich bitte daher, auf dieſem Wege meinen auf— richtigen Dank entgegenzunehmen. Adolf Hitler. Goebbels ſpricht in Zweibrücken Zweibrücken, 24. April. Auf der am 6. Mai in Zwei⸗ brücken ſtattfindenden Maſſenkundgebung der Deutſchen Front im Saargebiet wird Reichsminiſter Dr. Goebbels perſönlich das Wort nehmen. Seine Ausführungen werden von grundſätzlicher Bedeutung ſein. Verdoppelung der japaniſchen Luftflotte! London, 24. April. Wie Reuter aus Tokio meldet, wird die japaniſche Luft- flotte, die augenblicklich aus 646 Flugzeugen beſteht, im Laufe von drei Jahren beinahe verdoppelt werden. Im Jahre 1936 wird Japan 500 Flugzeuge mehr beſitzen al jetzt. Dieſe Vergrößerung der Luftflokte wird Koſten in 96 von 44 Millionen Ben verurſachen, die bereits in den kürz⸗ lich angenommenen Haushalt aufgenommen ſind. Die erſte deutſche Kolonie. Zum 30. Jahrestag der Erwerbung Deutſch⸗Güdweſtafrikas. Nachdem Bismarck das Reich gegründet hatte, galt ſeine ganze Sorge, es zu erhalten und namentlich innenpolitiſch immer mehr auszubauen. Für koloniale Eroberungen verſpürte er um ſo weniger Luſt, als er jeden Konflikt mit etwaigen Neidern— vor allem Frankreich und England— vermeiden wollte. Bekannt iſt, daß 1871 die Franzoſen die Abtretung der Kolonie Co- chinchina an Deutſchland beſchloſſen hatten, indeſſen weigerte ſich Bismarck in dieſem Falle ebenſo, wie im Jahre 1876 das Protektorat über einen Teil der Inſel Borneo anzunehmen. Im gleichen Jahr wäre eine günſtige Gelegenheit geweſen, den deutſchen Auswandererſtrom in die Burenrepubliken Südafrikas abzuleiten, da die Buren entſchloſſen waren, ſich eher einer deutſchen Schutzherrſchaft zu unterſtellen, als die Drangſalierung durch die Engländer weiter zu ertragen. Aber wiederum war Bismarck mit dem Hinweis auf die fehlenden Mittel, die der Reichstag erſt bewilligen müſſe, dafür nicht zu haben, abgeſehen von den Eiferſüchteleien Frankreichs und Englands, die er im Intereſſe der europäiſchen Befriedung lieber nicht herausfordern wollte. Immerhin zeigte er ſich grundſätzlich mit einer vorſichtigen Kolonialpolitik einverſtanden, wenn die Zeit dazu gekommen wäre. And ſie kam, kam faſt zur ſelben Stunde, wie er ſie voraus⸗ geſagt. Mehr und mehr hatte ſich der deutſche Handel wertvolle Beziehungen in Leberſee geſchaffen— trotz der zahlreichen Hemmniſſe, die ihm im Zeitalter des Freihandels von konkurrie— renden auswärtigen Staaten in den Weg gelegt wurden. Wie⸗ derholt kam es zu ernſthaften Konflikten, die erſt in langwierigen Verhandlungen beſeitigt werden konnten. Da war es ſchon ein großer Fortſchritt, als Bismarck die Einwilligung dazu gab, daß Genter Diebe? Auskundſchaftung von Kunſtwerken, bei denen der Schutz gegen Diebſtahl zu wünſchen übrig läßt. Mit einer Bande von Spieß⸗ geſellen, die aus fünf weiteren Perſonen, Chauffeur und Schmiereſtehern uſw., beſtehen ſoll, geht er dann in raffinierter Weiſe auf den Raub aus. Es handelt ſich nach Angaben des Gelehrten um die gleiche Diebesbande, die ſeinerzeit aus der Burgkapelle des Schloſſes Cadolzburg bei Fürth ein wertvolles Bildwerk entführt hatte, allerdings dann aber von der Nürnberger Kriminalpolizei verfolgt, ausgekundſchaftet und ſpäter auch verurteilt wurde. Seitens der belgiſchen Polizei iſt die Verbindung mit der Kölner Polizei aufgenommen worden und, wie in der„Nation Belge“ berichtet wird, auch mit den bayeriſchen Polizei⸗ behörden, von denen man annimmt, daß ſie Fingerabdrücke von mindeſtens dreien der Gauner beſitzt. Sie würden durch Ver⸗ gleich mit den Fingerabdrücken am Altar in Gent die Fort⸗ ſetzung der Verfolgung ſehr erleichtern. Soviel iſt ſicher, daß die Art der Ausführung des Diebſtahls in vielen Punkten mit jener des Kirchenraubes in Cadolzburg übereinſtimmt. Freundſchafts⸗ und Handelsverträge mit den Bewohnern der Südſee⸗Inſeln Samoa und Tonga abgeſchloſſen wurden, was zur Folge hatte, daß ſowohl deutſche Anternehmungen geſchützt als auch Kohlenſtationen für die Reichs— marine geſchaffen wurden. Zudem rückte die Frage der Anter-⸗ bringung der überſchüſſigen Bevölkerung immer mehr in das Stadium der Entſcheidung, wanderten doch allein in den Jahren 1881 bis 1883 faſt 600 000 Deutſche aus. Was das direkt und indirekt dem deutſchen Reich koſtete— man denke nur an die Einbuße an Nationalvermögen, da jeder Auswanderer ein mehr oder weniger großes Kapital mit ſich nahm—, liegt auf der Hand. Noch ſchwerer wog aber der Verluſt in völkiſcher Hinſicht, denn die wenigſten Auswanderer behielten Sprache, Sitte und Gebräuche der Heimat bei. Wirtſchaftlich geſehen, drängte die wachſende Induſtrialiſierung zu neuen Abſatzmärkten in Leberſee. Um ſchließlich nicht ganz ins Hintertreffen zu ge— raten und gereizt durch das rückſichtsloſe Vorgehen der übrigen Staaten, ging man in der deutſchen Oeffentlichkeit immer aktiver dem Kolonialproblem zu Leibe. Bereits war die Situation ſo, daß die Engländer in Cypern und Aegypten ſich feſtgeſetzt hatten, die Franzoſen in Oſtaſien, die Italiener am Roten Meer und die Ruſſen im Innern Aſiens die Politik der„friedlichen Durch— dringung“ betrieben. Die Bremer Firma Lüderitz war es dann, die erſtmals die Initiative ergriff und an der Süd— weſtküſte Afrikas, bei dem Hafen Angra Pequena, eine Nieder- laſſung gründete. Ein Vertrag mti dem Kapitän Joſeph Frederiks von Bethanien ſicherte Lüderitz den Beſitz. Durch weitere Land— erwerbungen rings um den alten Beſitz verfügte die Firma Lü— deritz ſchließlich über einen Küſtenſtreifen von 330 Kilometer Länge und 150 Klm. Tiefe. And als am 24. April des folgenden Jahres(1884) dieſe Erwerbungen unter den Schutz des Deutſchen Reiches geſtellt wurden, war die erſte deutſche Kolonie in Aeberſee gegründet: die Lüderitzbucht. Intereſſant iſt es, auf die diplomatiſche Vorgeſchichte dieſer erſten Kolonialgründung noch einige Streiflichter zu werfen. Bismarck hatte von ſeinem erhöhten ſtaatsmänniſchen Standpunkt aus Recht gehabt, den Kolonialgedanken nur mit aller Vorſicht zu verfolgen. Gewiß, der deutſche Reichstag zeigte ſich in ſeiner Mehrheit dieſem Gedanken abgeneigt, aber der eigentliche Gegner wenn auch hinter einer undurchſichtigen Maske, war doch Eng— land, das uns befreundete Brudervolk. Das zeigte ſich bereits im Jahre 1880, als rheiniſche Miſſionare im Gebiet des Oranje— fluſſes in Südweſtafrika ſich mit einer Eingabe an die deutſche Regierung wandten, ſie möchte vermitteln, daß ihnen der gleiche Schutz durch England zuteil werde, wie den britiſchen Antertanen daſelbſt. Die Antwort in London lautete mehr als ausweichend, ſie war im Grunde verneinend. Zwar verſuchte England ähnliche Schwierigkeiten zu machen, als Bismarck daran ging. die Lüderitzbucht als deutſche Kolonie von Reichs wegen zu er— klären. London verlangte genauere Angaben über die Nieder— laſſung. Bismarck antwortete ſehr kühl und gelaſſen, ob England — 3 14 5 ——̃— 77T—T——————————————— r —„. —... .——— auf dieſes Anſprüche mache, und bejahendenfalls: aufgrund wel⸗ cher Rechte? Das engliſche auswärtige Amt erwiderte— bezeich- nend genug— mit der Ausflucht, zwar beſtünden keine engliſchen Hoheitsrechte in jenem Gebiet, indeſſen betrachte es irgendwelche Souveränitäts- oder Jurisdiktionsanſprüche einer fremden Macht als einen Eingriff in die legitimen Rechte Englands.() Es ſchlage vor, durch geeignete Einrichtungen etwa ausbrechende Streitigkeiten zwiſchen deutſchen und engliſchen Kaufleuten zu ſchlichten. Bismarck blieb feſt und wiederholte noch beſtimmter als beim erſten Mal ſeine Frage. Aber darauf ſchwieg ſich das auswärtige Amt in London ein halbes Jahr hindurch aus. Dieſe Pauſe benützte der britiſche Kolonialminiſter Lord Derby, um im geheimen die Kapregierung zur Annektion der ganzen Süd⸗ weſtküſte anzuſpornen— vergebens: Bismarck ließ ſich vom Kom— mandanten des Kaiſerlichen Kanonenbootes„Nautilus“ beſtä⸗ tigen, daß die Erwerbung der Lüderitzbucht zu Recht erfolgt ſei. And am 24. April 1884 ſandte er an den Konſul in Kap⸗ ſtadt ein Telegramm, des Inhalts, er, der Konſul, möge amtlich erklären, daß Lüderitz und ſeine Erwerbungen unter dem Schutze des Reiches ſtehen. Das war eine vollendete Tatſache, die Bismarck den deut⸗ ſchen Botſchafter in London bat, der engliſchen Regierung mitzu⸗ teilen. Der Auzenminiſter verſteckte ſich hinter die engliſche Kapregierung, aber Bismarck erklärte, er habe nicht mit dieſer, ſondern mit London zu verhandeln. Was aber tat darauf die Kapregierung? Sie annektierte ihrerſeits das umſtrittene Gebiet! Da zeigte ſich der Kanzler wiederum von ſeiner beſten ſtaats⸗ männiſchen Seite: er tat, als wenn er davon nichts wüßte und inſtruierte nur den deutſchen Botſchafter in London über die Hinfälligkeit der britiſchen Annektion. Wieder der Verſuch, die Sache auf die lange Bank zu ſchieben, indeſſen handelte Bismarck, indem er kurzerhand ſeinen Sohn Herbert nach London ichickte, um den Fall zu bereinigen. Jetzt endlich lenkte der Außenminiſter ein, entſchuldigte ſich wegen der immer noch ausſtehenden Ant⸗ wort auf die deutſche Anfrage vom 31. Dezember 1883 und Zz wies die Kapregierung an, alle weiteren Schritte gegen die Lüderitzbucht zu unter ka ſſen. Am 21. Juni 1884 ſetzte die engliſche Regierung den Schlußpunkt hinter die für ſie ſo wenig ehrenvolle Angelegenheit, indem ſie die deutſche Schutzherrſchaft über die Lüderitzbucht— die erſtedeutſche Kolonie— ausdrücklich anerkannte. Dr. B, Cc 0 0 00ßßcbbb Gegen die Landflucht! Gauleiter Reichsſlatthalter Sprenger greift durch.— Ein Aufruf Sprengers an die Behörden und Arbeitsführer im Rhein⸗Main-Gebiet. Arbeit und Brot braucht das deutſche Volk: Arbeit und Brot wird ihm der Führer geben. Auf vielen Wegen der Arbeitsbeſchaffung führt er es zu dieſem Ziel, aber der un⸗ entbehrlichſte Weg iſt jetzt die Arbeitsbeſchaffung für das tägliche Brot ſelbſt. Die brotgebende Scholle hat den ober⸗ ſten Anſpruch an die Arbeitskraft des deutſchen Volkes, darum darf kein ſonſtiger Wirtſchaftszweig dem Bauern ſeine Arbeitskräfte wegnehmen. Jedes Abwandern und jedes Anwerben aus ländlicher Arbeit in gewerbliche, auch haus⸗ wirtſchaftliche Stellen iſt Sabotage am Ziel unſeres Füh⸗ rers; deshalb ordne ich Folgendes an: Die Führer der gewerblichen Betriebe ſind dafür verantwortlich, daß alle ihre Arbeitsplätze ausſchließlich mit Erwerbsloſen, die für eine landwirtſchaftliche Tätigkeit nicht in Frage kommen, beſetzt werden. Die Gefolgſchaft des Betriebes wacht darüber, daß in gewerbliche Arbeit keine Arbeitskräfte eindringen, die in der Landwirtſchaft gebraucht werden. Die Arbeitsämter haben die Zuweiſung landwirk⸗ ſchaftlich verwendbarer Arbeits ſuchender in gewerbliche Be⸗ triebe unker allen Amſtänden zu verweigern. Sie haben alle direkten Einſtellungen dieſer Art, die ihnen jetzt oder ſpäler zur Kenntnis kommen, zur Anzeige zu bringen. Keine landwirtſchaftliche Arbeitskraft darf jetzt oder in den kommenden Monaten ihren Arbeitsplatz verlaſſen, auch dann nicht, wenn ſich die Gelegenheit gewerblicher Arbeit bietet. Für Notſtandsarbeiter, Arbeitsdienſtwillige und Landhelfer muß vollſte Arbeitsbereitſchaft für die Land⸗ wirtſchaft gefordert werden. Zeder Dienſt an der Landwirtſchaft iſt Ehrendienſt am deulſchen Volk. 8 Frankfurt a. M., den 24. April. gez. Sprenger. CCCCCCCCCCC(Cͤ b Beiſetzung von 110 Bergleuten. 27 Tote der Bergwerkskataſtrophe von Senitze noch nicht geborgen. DNB. Belgrad, 24. April. Das Begräbnis der Opfer der Bergwerkskataſtrophe von Senitze, das urſprünglich am Dienstag hätte ſtattfinden ſollen, iſt infolge der ungewöhnlichen Hitze noch am Montag ebend vorgenommen worden. Die Vorbereitungen zur Beerdigung waren nur kurz. 110 Särge wurden an einem beſonderen Platze, den die Bergwerksdireltion bereitgeſtellt hatte, in die Erde verſenkt. Es konnten nicht alle Toten beigeſetzt werden, da 27 Leichen noch inder Grube liegen. Auf dem Friedhof hatten ſich etwas über 2000 Menſchen angeſammelt. Der Be⸗ erdigung wohnte auch der Miniſter für Sozialpolitik und der Bergbauminiſter bei. Die Vertretungen zahlreicher Staaten haben der ſüdſlawiſchen Regierung anläßlich der Kataſtrophe ihr Beileid ausgeſprochen. Dorfbrand in Angarn. DNB. Budapeſt, 24. April. In dem nordungariſchen Dorf Verpelet iſt im Verlaufe des Montag nachmittag wahrſcheinlich infolge eines Kamin⸗ funkens ein Brand entſtanden, der Dienstag noch andauerte und durch den bisher etwa 25 Häuſer ſamt Stallungen und ſonſtigen Nebengebäuden eingeäſchert worden ſind. Der Brand war bei ſeiner Ausbreitung dadurch beſonders begünſtigt, daß ſich der größte Teil der Dorfbewohnerſchaft auf einem be⸗ nachbarten Jahrmarkt befand und nur wenig Hilfskräfte im Dorf anweſend waren. Die Londoner Beſprechungen Guvichs DNB. London, 24. April. Amtlich wird mitgeteilt, daß Suvich in Geſellſchaft des italieniſchen Geſandten heute im Miniſterium des Aeußern Simon einen Beſuch abgeſtattet hat. Die Beſprechungen, an denen Eden, Vanſittart und Lord Stanhope teilnah⸗ men, befaßten ſich vorwiegend mit dem Thema des augenblick⸗ lichen Standes der Abrüſtung. Die Beſprechungen werden Der Jugendführer auf der Reichstagung der Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaften vom 1. bis 5. Mai in Heidelberg. Heidelberg, 24. April. Wie die Preſſeſtelle der Reichstagung mitteilt, hat der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, nunmehr endgültig ſein Kommen zugeſagt. Er wird in der Maſſenkundgebung am Schloßhof zu Heidel- berg am 3. Mai vor den Teilnehmern der Reichstagung, der Reichsſchulungslager ſowie der geſamten Heidelberger SJ. ſprechen. Seine Ausführungen über das Thema„Hoch- ſchule und Jugend“ werden richtungweiſend ſein. Anter den führenden Nationalſozialiſten, die anläßlich der Reichstagung in Heidelberg weilen, wird ſich nunmehr auch der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an deut⸗ ſchen Hoch- und Fachſchulen, Dr. Oskar Stäbel, befinden. Er wird die feierliche Eröffnung derſelben am 1. Mai in der Aula der Alten Univerſität vornehmen und damit die Be⸗ deutung der Tagung für die geſamte deutſche Hochſchul— jugend dokumentieren. Die ſtarke Beachtung, die die Arbeit der Heidelberger Studentenſchaft ſchon bisher bei den Reichsſtellen fand, kommt auch in dieſer Zuſage der Reichsjugendführung zum Ausdruck, die erwartet, daß der ſozialiſtiſche Geiſt, der in Heidelbergs Hochſchule eingezogen iſt, auch die Arbeiten dieſer Tagung beherrſcht. Die Badenreiſe des Reichsſportführers Der Beſuch in Mannheim. Die große Werbeveranſtaltung der Mannheimer Turner und Sportler, die aus Anlaß des Beſuchs des Reichsſport⸗ führers von Tſchammer und Oſten in groß angelegter Weiſe aufgezogen war, konnte leider nicht in der vorgeſehenen Form ſtattfinden. Der anhaltende Regen machte den Veran⸗ ſtaltern einen Strich durch die Rechnung und ſo mußte ſchweren Herzens vom Stadion in den Nibelungenſaal des „Roſengartens“ verzogen werden. Aber es ſei vorweg ge⸗ ſagt: auch unter den veränderten Verhältniſſen wurde die Veranſtaltung in jeder Beziehung ein Erfolg, wie man ſich ihn beſſer und größer garnicht hätte wünſchen können. Als der Reichsſportführer den Saal betrat, empfing ihn der Beifall der vielen tauſend begeiſterten Sportler und dann wickelte ſich Schlag auf Schlag das erklärlicherweiſe ſtark ver⸗ kürzte Programm ab, wobei der Reichsſportführer mit ſeiner Anerkennung nicht kargte. a. Mit beſonderer Spannung ſah man natürlich der Rede des deutſchen Sportführers entgegen. Er ſagte den Mann- heimern, wie er ſich Sport⸗Deutſchland in Zukunft denke und was noch zu tun ſei, um dieſes Ziel zu erreichen. Nicht der„Crack“ ſoll im deutſchen Sport regieren, ſon⸗ dern nur der Kämpfer, der Kämpfer im beſten Sinn des Wortes. Freundſchaft und Kameradſchaft müßten Allgemein- gut und der SA⸗Geiſt müſſe auch der Geiſt der deutſchen Turner und Sportler werden. a Sehr deutlich wandte ſich der Reichsſportführer gegen die immer wieder auftretenden Quertreiber und Mies macher: Turnen und Sport ſeien identiſch mit Deutſchland und mit dem Staat, und wer Turnen und Sport angreift, der greife den Staat an. Nicht Gegenſätze ſollen geſchaffen werden, ſondern der Gemeinſchaftsgeiſt ſoll Gemeingut des deutſchen Volkes werden. N Die halbſtündige Rede des Reichsſportführers ſchloß mit einem Sieg⸗Heil auf das deutſche Vaterland und ſeinen Führer.— Vor dem Reichsſportführer hatte der Bezirks- beauftragte für Nordbaden, W. Körbel(Mannheim), ge⸗ ſprochen und das Schlußwort hatte der Sportbeauftragte für das Land Baden, H. Kraft(Karlsruhe), der dem Reichsſportführer treue Gefolgſchaft des Gaues 14 gelobte. Die wohlgelungene Veranſtaltung fand mit dem Deutſchland⸗ Lied ihren Abſchluß. Am Abend verbrachte der Reichsſport⸗ führer einige Stunden in Geſellſchaft der Mannheimer Ver⸗ einsführer. 1 Der Nachmittag hatte noch eine Beſichtigung verſchiede⸗ ner Vereinshäuſer und Sportanlagen Mannheimer Turn⸗ und Sportvereine gebracht. Von Heidelberg kommend war der Reichsſportführer über Edingen nach Weinheim gefahren, wo ihn Bürgermeiſter Dr. Meiſer am Rathaus herzlich be⸗ Baldur von Schirach kommt nach Heidelberg führer ſehr lobend über die in Nordbaden geſehenen ſport⸗ lichen Einrichtungen aus. 5 0. die Fahrt nach Mannheim weiter, wo ſich der Reichs⸗ ſportführer nach Beſichtigung der Vereinshäuſer direkt zur Kundgebung in den Roſengarten begab. Beſuch in Schwetzingen. Auf ſeiner Badenreiſe traf Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten im Kraftwagen von Mannheim kommend in Schwetzingen ein. Im Schloßhof hatten ſich die Formationen der NSDAP., die Vertreter der Stadtgemeinde und der Sportvereine eingefunden. Bürgermeiſter Stober entbot den Willkommgruß der Stadt. Der Reichsſportführer dankte für den freundlichen Empfang und machte nach dem Abſchreiten der Front der SA. und SS. mit feinen Begleitern einen Rundgang durch den Schloßgarten. Nach einem kleinen Im- biß im„Hirſch“, wobei er ſich auch in das„Goldene Buch der Stadt Schwetzingen eintrug, ſetzte der Reichsſportführer mit ſeiner Begleitung die Fahrt fort. In Bruchſal. Auf dem Schloßhof in Bruchſal hatte ſich eine große Menſchenmenge eingefunden. Der Reichsſportführer wurde am Hauptportal des Schloſſes von Vertretern der Stadtverwal⸗ tung, der Regierung und der Turn⸗ und Sportvereine emp⸗ fangen. In einer Anſprache forderte er die Sportler zum Aufbau des Vaterlandes in Gemeinſchaft mit dem Führer Adolf Hitler auf. Es ſchloß ſich eine Beſichtigung des Schlof⸗ ſes an, worauf die Vereinsführer der Turn⸗ und Sport⸗ vereine vorgeſtellt wurden. Nechtsberatungsſtellen der DA Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit be⸗ ſtimmt, daß auch im Bezirk Heſſen die Rechtsberatungs⸗ ſtellen der DA noch vor dem 1. Mai ihre Tätigkeit auf⸗ zunehmen haben. Mit dem heutigen Tage haben im Bezirk Heſſen und Heſſen⸗Naſſau 32 Rechtsberatungsſtellen ihre Tätigkeit auf⸗ genommen. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß von der Rechtsberatung der DAc nur Mitglieder der DA beraten werden. Das Aufgabengebiet der Rechtsbe⸗ ratungsſtellen iſt folgendes: 1. Die Beratung aller Mitglieder der DAß in ſämt⸗ lichen Fragen des Arbeits- und Sozialrechts; 2. die Vertretung vor dem Arbeitsgericht und den In⸗ ſtanzen(Oberverſicherungs⸗ und Reichsverſicherungsämter); 3. die Schulung auf fachlicher Baſis für Vertrauens⸗ männer, Arbeitsrichter und Beiſitzer in den betreffenden Organen. Die Rechtsberatung innerhalb der Rechtsberatungs⸗ ſtellen der DA erfolgt koſtenlos. Sie umfaßt alle Ge⸗ bietszweige wie: Reichsnährſtand, Induſtrie, Handel, Handwerk, Verkehr, Banken und Verſicherung, geiſtige Be⸗ rufe und Künſtler. Frankfurt a. M., 24. April 193 Der Landesobmann und Bezirksleiter der DAF. 0 gez. Becker, M. d. R. Aufhebung des heſſiſchen Schlachtſteuergeſetzes Darmſtadt, 24. April. Durch Bekanntmachung vom 20. April keilt der heſſiſche Staatsminiſter mit: Gemäß Arkikel 5 des Schlachtſteuergeſetzes vom 24. März 1934 RGBl. Teil 1 Seite 238— kreten die Geſetze der Länder über die Erhebung von Steuern auf Schlachtungen oder den Ver⸗ brauch von Fleiſch und Schlachkausgleichſteuern am 1. Mai 1934 außer Kraft. Demenkſprechend iſt die heſſiſche Ver⸗ ordnung zur Einführung einer Schlachkſteuer(Schlacht- ſteuergeſetzz vom 9. November 1932— Reg. Bl. S. 147— nebſt den hierzu erlaſſenen Durchführungsbeſtimmungen nur noch bis Ende April 1934 wirkſam. * Nach einer Sitzung des japaniſchen Kabinetts, in der man ſich offenbar mit den Rückwirkungen der offiziöſen Verkündung einer Art oſtaſiatiſcher Monroedoktrin in der übrigen Welt beſchäftigt hat, wurde eine amtliche beruhi⸗ grüßte. Bei dieſer Gelegenheit ſprach ſich der Reichsſport⸗ gende Verlautbarung ausgegeben. Von A. Es gibt wohl wenige Menſchen mit einer ſolchen Be— rühmtheit, wenige Erfinder als Bahnbrecher einer großartigen Idee. Auch die Erfolge ſeiner weiteren Tätigkeit waren eben- bürtig dem erſten genialen Gedanken: In Guglielmo Mar- coni offenbart ſich der Triumph des Menſchengeiſtes über die Natur in einer einzigartigen Weiſe: das Wunder der Radio telegraphie und ⸗telephonie, die Beherrſchung des Aethermeeres, des Reiches der Sphären. Geboren am 25. April 1874 in Griffone bei Bologna, verkörperten ſich in ihm die glücklichen Erbmaſſen ſeines roma⸗ niſchen Vaters und ſeiner engliſchen Mutter, das Stürmiſche, Feuerige der Phantaſie und die ernſte Leberlegung der Angel⸗ ſachſen. Als Knabe verfolgten ihn ſchon ernſte Probleme. Er experimentierte oft und gern. Später als Aniverſitätsſtudent verſuchte er ſich in Chemie und Elektrizität, und es gelangen die Verſuche: die erſte funkentelegraphiſche Aebermittlung von Zei⸗ chen auf einer Entfernung von 2 Meilen! Ehrlich aber geſtand er einmal ein, daß ſeine ſpäteren Arbeiten nur deshalb die Er⸗ folge zeitigten, weil ſeine Erfindungsgabe geſtützt ward durch ſeine Finanzkraft! Als Student in Bologna kam er, ein Schüler Righis“)— des Entdeckers einer für die Ausſendung elektriſcher Wel- len beſonders wirkungsvollen Funkenſtrecke— auch mit den Entdeckungen des deutſchen Phyſikers Heinrich Hertz in Be⸗ rührung. Bei aller großen Begabung war diefer ſtille Gelehrte im Experimentieren nicht gerade glücklich. Das aber nutzte Marconi mit der ihm eigenen außerordentlichen techniſchen Be⸗ gabung nach jeder Richtung aus Nach mühevollen, oft enttäu⸗ ſchenden Verſuchen kam doch endlich der Erfolg! Die Verwirk— lichung der Funkentelegraphie konnte durch ihn ihren Siegeszug durch die Welt antreten. Der 14. Mai 1897 war jener denkwürdige Tag, an dem morgen wieder aufgenommen werden. FFF . ͤ.—.— ̃ j̃7—— der Erfinder vor einer Kommiſſion auf dem Felſeneiland Flatt⸗ holm im Briſtolkanal durch einen kleinen Sender die erſten ver⸗ Marconi. Dem Pionier der RNadiotechnik zum 60. Geburtstag am 28. April. Bulitta. abredeten Zeichen(die Morſezeichen des„v“) auf die einige Kilometer entfernte Felſenklippe von Savernock Point hinüber⸗ ſandte. Damit war der Ruhm des 23jährigen Erfinders Mar⸗ coni begründet. 1901 konnten die Aetherwellen die des„S“ Morſezeichen über den Atlantiſchen Ozean tragen. Wenn man Marconi die weltumſpannende Erfindung bei⸗ mißt und ihm heute als dem weltberühmten Großen im Reich der Technik huldigt, ſo möge man nicht vergeſſea, daß gerade er es war, der von der grundlegenden Entdeckung eines Deut⸗ ſchen, des beſcheidenen Gelehrten Hertz, ſeine bedeutſamen erſten Anregungen erhalten hatte. Was wäre Marconi ohne Hertz? Außer dieſem wirkten noch andere deutſche Phyſiker mit, ſo z. B. Slaby, der Zeuge des erſten Verſuches auf Flatt⸗ holm war, dann Arco u. a. Freilich war es der hervorragend kombinationsfähige Geiſt Marconis, der alles ſo glücklich ver⸗ arbeitete, daß ſich eben der gewollte Erfolg einſtellte. Aber deutſches Schickſal: Wie oft hat ſchon eine ſtille deutſche Größe erſt in einem findigen Ausländer ihr Ta⸗ lent aufleuchten ſehen... Die meiſten werden wohl nicht zu Lebzeiten die verdienten Nutznießer ihrer genialen Schöpfungen. die Nachwelt hat dann die Aufgabe, ihre Schenkungen an die Menſchheit zu rühmen oder ſie erſt na Ja ins verdiente Licht des Intereſſes zu ſtellen. en dee Marconi gehört zu jenen großen Männern, die ſehr früh die Höhen menſchlicher Berühmtheit emporgeſtiegen ſind und Anerkennung, ja ungeteilte Bewunderung fanden. Mit ihm ſei auch des deutſchen Genius in jenen deutſchen Gelehrten rühm⸗ lich in Ehren gedacht, an dem di Hele 5 Anteil ha. gedacht, an dem die Welt ſo reichlich nutzbaren f ) D. E. Hughdes erfand 1879 den Kohärer.— Branly hatte den Anzeiger für elektriſche Wellen 111*. der Ruſſe Popoff zum erſten Male eine Antenne. 1895 benutzte Von Weinheim aus ging dann ei fen Fiozef eiche genom Er nd an das I 0. genaue Schloß 5 olchen pom freiᷣ eil ſtündel, Gum und i Cobulg fing, heſen lagen, schie f Wer ei nöglih, Viſen Vertun wichen ſchen Wenn e licht ge damit e gönget, dau purde. Die bir N00 am Me et zu de ei. Au ſeht me. anderen Anatürl Prof. 5 führt pe desen ſe Neigung fach dam Nan mi Einvemne tau ode 0 enn in empfohlen Hauptma Eelbſtmo t auf. n und t auf. daß t der ſlsbe⸗ ſimt, n In⸗ tet); luens⸗ enden Ungs⸗ ge⸗ andel, e Be⸗ enn 6— ler ft 0 N u— ine ö a⸗. J N . ie lte ib 10 i el. fle Mittwoch, den 25. Apri Vier n 0 eimer Volk 8 z eitun 4 Jahrgang 1934 Die Nätſel bleiben ungelöſt. Der Staatsanwalt ſpricht im Waltershauſener Moroͤprozeß— Gegen Liebig 18 Jahre Zuchthaus beantragt— Der Verteidiger Liebigs. DNB. Schweinfurt, 24. April. Zu Beginn des 15. Verhandlungstages gab der Vorſitzende ver— ſchiedene Zuſchriften bekannt. Hierauf erhält der Vertreter der Anklage, Landgerichtsrat Dr. Schüppert, das Wort, der u. a. erklärt: Als vor drei Wochen das Schwurgericht zuſammentrat, um die Frage zu klären und zu entſcheiden, ob Karl Liebig derjenige ſei, der in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember 1932 den Haupt⸗ mann Werther auf Schloß Waltershauſen getötet habe oder nicht, habe man gewußt, daß die Entſcheidung, die zu fällen ſei, nicht leicht und nicht einfach ſei. Erſchwert würde die Arteilsbeſtimmung durch den Amſtand, daß die Frau, die als Zeugin in dem Prozeß auftrat, weniger die Rolle einer Zeugin ſpielte, als in die Rolle einer zweiten Ange- klagten hineingedrängt wurde. Das Eheleben, die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und den Charak— ter des Ehepaares Werther habe man genau kennen gelernt. Aber über den wahren Charakter und die wahre Perſönlichkeit des Angeklagten habe man keine Aufklärung erhalten. Erſchwert ſei ferner die Arteilsfindung durch die öffentliche Meinung. Dieſer Prozeß habe das größte Intereſſe der Oeffentlichkeit erregt. Zahl⸗ reiche Briefſchreiber hätten eindeutig gegen Frau Werther Stellung genommen. Dieſe Leute ſeien jedoch rein gefühlsmäßig eingeſtellt. Er möchte daher vor der Würdigung der Beweisaufnahme den Appell an das Gericht richten, ſich von äußeren Einflüſſen fernzuhalten. Der Staatsanwalt geht dann über auf die Würdigung der Be— weisaufnahme und teilt ſein weiteres Plädoyer in drei Teile. Er befaßt ſich zuerſt mit den Einbrüchen und kommt zu dem Arteil, daß nach dem Tatortbefund des erſten Einbruchs dieſer teilweiſe konſtruiert ſei und nur von einem gemacht worden ſein könne, der genaueſte Ortskenntnis hatte. Beide weiblichen Dienſtboten im Schloß kämen hierbei vollkommen außer Betracht. And er wiſſe auch nicht, was das Ehepaar Werther für einen Zweck mit einem ſolchen Einbruch hätte verfolgen wollen. Der Fingerabdruck, der vom Baron Waltershauſen gefunden wurde, ſei einwand— frei erklärt, auch beſtehe dafür ein Alibi des Barons. Dagegen be— ſtünden Verdachtsmomente für Liebig, 1. daß die Gummiſchuhe, deren Eindrücke damals gefunden wurden, verſteckt und nicht zu finden waren, 2. ſein Verhalten bei der Fahrt nach Coburg. Der zweite Einbruch ſei nach ſeiner Anſicht ebenfalls fkingiert. Der Einbruch ſei durchaus nicht durch das Fenſter, deſſen Scheiben eingeſchlagen waren und vor dem die Hopfenſtangen lagen, erfolgt, ſondern der Täter ſei auch hier mit einem Nach⸗ ſchlüſſel durch das Tor ins Schloß gelangt. Er könne die Täterſchaft des Liebig hier weder bejahen noch verneinen. Aber ein gewiſſer Verdacht beſtehe für ihn auch hier. Es ſei auch möglich, daß vielleicht Verwandte der Frau Werther ohne deren Wiſſen dieſen Einbruch zu ihrer Entlaſtung gemacht hätten. Bei Wertung des Mordfalles ſchildert der Staatsanwalt die Verhältniſſe zwiſchen den Eheleuten Werther. Es ſei feſtgeſtellt, daß die ehe⸗ lichen Verhältniſſe in der letzten Zeit keine Trübung erfahren hätten. Wenn auch früher Hauptmann Werther es mit der ehelichen Treue nicht genau genommen habe, ſo habe ſich ſeine Frau damals eben damit abgefunden. Der Hauptmann ſei als ein energiſcher Drauf gänger, aber hochintelligenter Charakter geſchildert worden, während Frau Werther als leidende und wankelmütige Natur dargeſtellt wurde. Aber ſie ſei weder hyſteriſch noch eine Morphiniſtin geweſen. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe allerdings ſeien ſehr mäßig geweſen. Nachdem der Staatsanwalt die Verhältniſſe auf dem Schloß am Abend vor dem Mord als durchaus normal bezeichnet hatte, kam er zu der Feſtſtellung, daß 5 ein Selbſtmord des Hauptmanns ausgeſchloſſen ſei. Auch die angeblichen Selbſtſchüſſe der Frau Werther finde er ſehr merkwürdig; in der Regel griffen Frauen beim Selbſtmord zu anderen Mitteln als zur Schußwaffe, und es ſei auch bei einer Frau unnatürlich, ſich im Geſicht zu verletzen. Wenn im Gutachten von Prof. Fiſcher als Beweis für eine Selbſtverletzung ange⸗ führt werde, daß das Hemd der Frau Werther nicht durchſchoſſen ge⸗ weſen ſei und daß feſtſtehe, daß Selbſtmörder geradezu eine Ab⸗ neigung hätten, ſich durch die Kleider zu ſchießen, ſo könne das ein⸗ ſach damit erklärt werden, daß ſich das Hemd eben verſchoben habe. Man müſſe fragen: Iſt die Tat begangen worden in gegenſeitigem Einvernehmen der Eheleute oder hat der Mann ohne Wiſſen der! Frau oder die Frau ohne Wiſſen des Mannes die Tat verübt. Ein gegenſeitiges Einverſtändnis ſei vollkommen aus⸗ geſchloſſen, denn in dem Abſchiedsbrief habe ja Frau Werther ihrem Sohn empfohlen, nach ihrem Ableben ſich des Falles anzunehmen. Der Hauptmann hätte als Offizier wahrſcheinlich eher Anlaß zu einem Selbſtmord gehabt, als man ihm ſeinerzeit den ſchlichten Abſchied gegeben habe. Aebrigens ſei das Schloß nicht Eigentum des Haupt- manns geweſen, er hätte alſo durch die Verſteigerung keinen großen Vermögensverluſt erlitten. Es fehle einfach jeder Beweggrund zum Selbſtmord. Es ſeien ja auch noch am Tage vor dem Mord mit einem Käufer Verhandlungen gepflogen worden. Auch ſtimme der Tatortbefund nicht mit dem Verhalten bei einem Selbſtmord überein. Man könne die Sache drehen, wie man wolle, zu einem Selbſtmord komme man nicht. Wolle man weiter annehmen, daß die Frau allein die Tat verübt habe, ſo hätte ſie ſich von Liebig die Waffe verſchaffen und ſie dann wieder zurückſtellen müſſen. Das wäre auch ausgeſchloſſen geweſen. Was die Leiterſpuren betreffe, ſo ſei es unmöglich, daß Frau Werther die ſchwere Leiter in der Nacht hätte hinſchleppen und wieder entfernen können. 8 Sie habe auch keinen Grund gehabt, ihren Mann zu erſchießen, da ſich dadurch ihre Lage nicht im geringſten verbeſſert hätte. Im Gegenteil, ihr Mann habe doch eine Penſion bezogen und hätte ſich jedenfalls mit ſeiner Energie weiter aufraffen können. Liebeskummer ſei ausgeſchloſſen, ebenſo komme das erotiſche Moment nicht in Frage. Daß inkime Beziehungen mit Liebig beſtanden hätten, ſei vollkommen ausgeſchloſſen und wenn Frau Werther im Einverſtändnis mit einem Drikten gehandelt hätte wäre es der größte Anſinn von ihr geweſen, das an einem Ort zu tun, nämlich im Schlafzimmer, wo ſie auf ſich den ſchwerſten Verdacht lenke. Sie ſei im übrigen zwar launiſch und nervös, aber wer ſie nur einigermaßen während der Verhandlung kennen gelernt habe, müſſe ſagen, daß ſie nicht ſo verworfen ſein könne, bewußt einen Anſchuldigen zu belaſten. Sie ſei bei ihrer Aeberzeugung geblieben, daß Liebig es geweſen ſei und habe ſich darin nicht irre machen laſſen. 2 5 2 Der Staatsanwalt erklärte, er ſei der Anſicht, daß der Täter am 14. und 15. Oktober das gleiche verüben wollte, was er ſpäter in der Nacht auf den 1. Dezember verübt habe. Daher hänge für ihn der erſte Eindruck zuſammen mit dem Mord, und die Perſon, die den erſten Einbruch verübte, habe auch die Mordtat begangen. Er, der Staatsanwalt, komme zu der feſten Aeberzeugung, daß nach obſektiver Prüfung aller aufgetretenen Fragen Liebig derjenige ſei, der den Hauptmann Werther erſchoſſen und auch auf Frau Wer⸗ ther geſchoſſen habe. Alle, die ſich mit der Frage des Motivs be⸗ faßten, könnten wie er, der Staatsanwalt, keinen Grund angeben, warum Liebig den Hauptmann getötet habe. Er glaube, eine Lö⸗ ſung gefunden zu haben. Er könne ſich denken, daß Liebig in der Mordnacht etwas aus dem Zimmer habe entwenden wollen, zu dem er am Tage nicht habe gelangen können. Der Anklagevertreter legte nun in längeren Ausführungen dar, daß Liebig größere Aufwendun⸗ gen in Waltershauſen gemacht hatte, die eigentlich ſeinen kärglichen überſchritten. 5 5 dae ſich weniger um einen Mord als um einen Dot ſchlag nach 8 214 handeln. Selſtverſtändlich könne er einen Mord nicht vertreten. Selbſt wenn er heute die Todesſtrafe fordere, dann wiſſe er, daß dieſe heute auch vollzogen würde. Es ſei ihm nicht möglich, für die Tat Liebigs den Nachweis der Vorſätzlichkeit zu führen. Beim Strafausmaß ſei zu berückſichtigen, daß Liebig noch nicht vorbeſtraft, daß er noch jung ſei und daß er auch glaube, daß es ſich um einen aufgeregten Menſchen handele, der wenig Mut beſitze und immer gleich losſchieße. Er nehme daher im Falle des Hauptmanns Werther ein Verbrechen des vollendeten Totſchlages an und bei den Schüſſen auf Frau Werther ein Verbrechen des verſuchten Totſchlages. Am Schluß ſeines vierſtündigen Plädoyers beantragte der Ver— lreter der Anklage im Waltershauſener Mordprozeß, Landgerichtsrat Schueppert, gegen den Angeklagten Karl Liebig wegen eines Ver— brechens des Totſchlages und eines Verbrechens des ver- ſuchten Totſchlags eine Geſamtzuchthaus⸗ ſtrafe von 15 Jahren, Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren, Einzug der Liebigſchen Walter-Piſtole, den Erlaß eines Haftbefehls und die Aeberbürdung der Koſten auf den Angeklagten. Die An⸗ terſuchungshaſt will der Anklagevertreter nicht angerechnet haben. In der Nachmittagsſitzung hielt der Verteidiger Liebigs, Dr. Deeg, ſein Plaidoyer. Am einen Menſchen wie Hauptmann Werther zu erſchießen, ſei, ſo ſagte er, die Vorausſetzung notwendig, daß ſich in der Seele des Täters ein Wuſt von Gefühlen der Rache, der Wut, wie überhaupt irgendwelcher Gefühle aufgetürmt habe. Die Beweisaufnahme habe aber ergeben, daß Motive bei dem Angeklagten Liebig nicht vorhanden und nicht zu beweiſen ſeien. Man müßte alſo doch entweder ſagen, dieſe Tat ſei von dem Angeklagten entweder aus rein luſtmörderiſcher Art begangen worden oder die Motive lägen auf einer anderen Seite, was zu erforſchen ſei. Der Verteidiger er— örterte dann ausführlich das Verhältnis der Familie Werther bzw. die eheliche Antreue des Hauptmanns, ging dann auf die Vermögens⸗ lage der Familie Werther über und ſtellte feſt, daß bereits 1912 Wer⸗ ther das große Vermögen ſeiner Frau durchgebracht habe. 1929 ſei die Zwangsverſteigerung nur durch den Verkauf des Waldes für 70000 Mark aufgehalten worden. Aber bereits im Frühjahr 1932 5 75 der Beſitz wiederum vor der Zwangsverſteigerung geſtanden. Dieſes Familienleben habe ſo viele Zündſtoffe gebracht, daß ſich aus dieſer Entwicklung das Motiv herleiten laſſen müſſe. Dann ging der Verteidiger auf die Amſtände des erſten Einbruchs ein. Er widerſprach den Schilderungen des Staatsanwalts in all den Punk— ten, die der Staatsanwalt zu Laſten des Angeklagten Liebig ausge— deutet hatte, und kam dann zu der Feſtſtellung, daß dieſer erſte Ein— bruch bzw. die Fingierung dieſes Einbruchs nur von dem Ehe— paar Werther ausgegangen ſein könnte und daß man hierdurch bereits auf kommende Ereigniſſe vorgreifen wollte. Auf die Einzel— heiten der Tat übergehend betonte der Verteidiger, daß die Ver— letzungen der Frau Werther in keinem einzigen Falle gefährlich ge— weſen ſeien. Daß ſich der Vorgang zwiſchen Frau Werther und Liebig ſo abgeſpielt habe, wie dieſe angebe, ſei ganz unmöglich. Frau Werther habe weiter erzählt, idr Mann habe geſtrampelt und ſie habe ihn ins Bett gedrückt. Nach dem Sachverſtändigengutachten hätte das Blut auf den Schuß hin herausgeſpritzt ſein müſſen. Das Blut müſſe aus 3 Zentimeter großen Oeffnungen einen Meter weit herausgeſpritzt ſein und nach einem ſolchen Erlebnis von ſo nerpen⸗ aufpeitſchender Art ſoll ein Mann noch ſagen: Nun erſt recht, gnädige Frau, nachdem Frau Werther angeblich geſagt hat: Nicht ſchießen, Karl! Dieſe Geſchichte hält der Verteidiger für unmöglich. Es müſſe höchſtens der Täter ein ganz kaltblütiger Verbrecher geweſen ſein, der für 50 000 Mark gewonnen worden ſei, die Sache zu drehen. Ausführlich verſucht der Verteidiger darzutun, daß niemand den Lichtſchalter mit blutigen Händen angefaßt haben könne als Frau Werther, und zwar habe ſie das Blut an den Händen nicht von ihren eigenen Wunden gehabt, ſondern das Blut ihres Mannes. Der Ver— teidiger ſtellte weiter feſt, daß die Verwundungen der Frau Werther unmöglich ſchon beſtanden haben können, als ſie ihrem Manne zu Hilfe geeilt ſei, ſondern daß ſie erſt dann verurſacht worden ſeien, als ſie ſich im Bett befunden habe. Auch die Annahme, der Täter hätte ſich in der Kofferkammer verſteckt, ſei unmöglich. Die Sache werde viel einfacher und natürlicher, wenn man annehme, Frau Werther habe die Revolvertaſche geholt, den Revolver herausgenommen und damit geſchoſſen, denn auch die Blutſpuren an der Revolvertaſche ſeien dieſelben wie am Lichtſchalter und an der Kofferkammertür. Der Verteidiger Dr. Deeg ſchloß ſeine Ausführungen mit fol— gender Feſtſtellung: An eine Verurteilung des Angeklagten Liebig ſei nicht zu den⸗ ken, da Hauptmann Werther mit ſeinem eigenen Revolver er- ſchoſſen worden iſt, da dieſer Revolver im Schlafzimmer der Ehe⸗ gatten gelegen hat, da dieſes Schlafzimmer ſewohl vor als auch nach der Tat feſtgeſtelltermaßen von innen verſperrt und verriegelt war, da die nicht lebensgefährlichen periphäriſchen Schüſſe der Frau Werther im Gegenſatz zu ihren Ausſagen feſtgeſtelltermaßen aus zwei bis höchſtens 20 Zentimeter Entfernung mit größter Wahrſchein⸗ lichkeit von ihr ſelbſt beigebracht worden ſind. Ferner habe Frau Werther in der Tatnacht mit Blutſchrift auf Papier Karl Liebig als Mörder ihres Mannes bezeichnet. Am andern Morgen aber habe ſie noch Zweifel geäußert, da ſie geſagt habe:„War es der Karl oder Dietrich, es waren ja immer ſo Kerle drüben?“ Die Handlungs⸗ weiſe der Frau Werther habe nichts anderes zu bedeuten, als eine wohldurchdachte Falſchbezichtigung, um den Verdacht von ſich ſelbſt oder anderen abzuſchieben. Hier ſeien andere Geiſter als der Angeklagte Liebig am Werk geweſen. Frau Werthers Beeidigung ſei auf Grund des auf ihr laſtenden Verdachts der Erſchießung ihres Mannes zu Recht abgelehnt worden. Weiter müſſe man vom Stand⸗ punkt des exakten Strafrechts, das ſich nicht mit dem geſunden Men⸗ ſchenverſtand allein als Beweismaterial begnügen könne, ſagen: Die Rätſel von Waltershauſen ſind ungelöſt. Das Plaidoyer des Verteidigers wird am Mittwoch fortgeſetzt. Kurze Tageschronik. Paris: Die Trotzki geſtellte Friſt zur Abreiſe aus Frank— reich war am Montag abgelaufen. Es konnte nicht feſtgeſtellt werden, ob Trotzki bereits abgereiſt iſt. Mailand: Aus ganz Oberitalien werden ſchwere An⸗ wetterſchäden gemeldet. Die Flüſſe ſind über die Ufer getreten. An der Riviera und in Genua wütet ein Sturm, der das Auslaufen auch größerer Schiffe verhindert. London: Nach einer Reutermeldung ſoll die japaniſche Luft— flotte, die augenblicklich aus 646 Flugzeugen beſteht, im Laufe von drei Jahren beinahe verdoppelt werden. London: Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily He— rald“ ſchreibt, die Verſchiebung der Zuſammenkunft des Präſi— diums der Abrüſtungskonferenz ſei ſelbſtverſtändlich geweſen, nachdem die franzöſiſche Regierung die direkten Verhandlungen ſo ſchroff abgewieſen habe. Newyork: Bei Vueretaro, 200 Km. nordweſtlich von der Stadt Mexiko, entgleiſte ein Expreßzug, wobei 11 Reiſende ſchwer, 26 leichter verletzt wurden. 0 2 Einweihung der NS.-Oberſchule Starnberger See. In Feldafing am Starnberger See wurde die erſte national⸗ ſozialiſtiſche Oberſchule eingeweiht. Den Höhepunkt des Feſt⸗ aktes bildete die Rede des Stabschefs Ernſt Röhm, der als Zweck der Anſtalt bezeichnete, Jünglinge und Männer her⸗ anzuziehen, die das eine auf ihre Fahne geſchrieben hätten: Liebe zu Volk und Vaterland. In die neue Schule ſind rund 200 Jungen aufgenommen. Die größte Organiſation der Welt 30 Millionen Menſchen in der Arbeitsfront. Berlin, 24. April. Die politiſchen Leiter der NSBO und die Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront des Gaues Groß-Berlin erhielten im Sportpalaſt von dem Organiſationsleiter der NSDAP, Claus Selzner, der zugleich auch Organiſationsleiter der Deutſchen Arbeitsfront und der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt, Mitteilungen über den Aufbau und die Neuorganiſation der Deutſchen Arbeitsfront. Danach ſeien heute in der Arbeitsfront über 22 Millionen ſchaffende deutſche Menſchen zuſammengefaßt. Wenn hierzu die in der Partei Organiſierten— ohne die SA— gerechnet würden und noch diejenigen, die nach Erledigung ihrer Anmeldung bzw. nach Durchführung der gegenwärtigen Werbeaktion Mitglieder ſeien, dann gehörten der Deutſchen Arbeitsfront wenigſtens 30 Millionen G2 an, die korporativ An⸗ e und die in der Landwirtſchaft Tätigen einge— rechnet. Mit Recht wies der Redner darauf hin, daß es eine Or⸗ ganiſation in ähnlichem Ausmaße in der ganzen Welt nicht gibt. Um zu verhüten, daß dieſe Rieſenorganiſation ausein- anderfalle, ſei eine Umorganiſation der Deukſchen Arbeiks⸗ fronk in Ausſichkt genommen. Zur ſicheren Garantie der Arbeit der Partei ebenſo wie der Arbeitsfront werde die muſtergültige Gliederung der Partei auf die Arbeitsfront übertragen, ſo daß man auch hier künftig den Block, beſtehend aus 25 Mit⸗ gliedern, die Zelle, die Betriebsgemeinſchaft, die Ortsgruppe, den Kreis, den Gau und— als neues— den Bezirk kennen werde. Zu dieſer regionalen Gliederung trete die vertikale Gliederung der 18 Reichs⸗ betriebsgemeinſchaften, die eine Gliederung nach den Berufsſtänden darſtellt, aufgebaut auf den einzelnen Betrieben über die Ortsgruppen bis zu ihrer oberſten Spitze, der Reichsbetriebsgemeinſchaft. Die Bombe im Blumenſtrauß Anſchlag in einer Heimwehrverſammlung.— Vier Schwer⸗ verletzte. Wien, 24. April. Im Salzburger Feſtſpielhaus ereignete ſich bei einer Heimwehrverſammlung, in der Vizekanzler Fey ſprechen ſollte, und erſt im letzten Augenblick durch den zweiten Vize⸗ bürgermeiſter von Wien, den Heimwehrführer Lahr, erſetzt worden war, ein Sprengſtoffanſchlag. Als Lahr das Wort ergriff, explodierte ein offenbar in einer Blumenvaſe auf der Brüſtung verborgener Spreng- körper, der große Verheerungen anrichkete. Vier Perſonen wurden ſchwer, eine Anzahl anderer leichker verletzt. Sturmſzenen bei einem Begräbnis Bei der Beerdigung des SA-Truppführers Winkler kam es in Salzburg zu großen Demonſtrationen der Bevölke⸗ rung. Als am offenen Grab von der 6000 köpfigen Menge wiederholt das Horſt-Weſſel⸗Lied geſungen wurde, ging die Gendarmerie mit gefälltem Bajonett gegen die Menge vor, war aber nicht imſtande, die Kundgebung zu verhindern. Immer wieder wurden„Heil Hitler“-Rufe laut und wurde das Horſt-Weſſel-Lied angeſtimmt. Dazwiſchen krachten außerhalb des Friedhofes zahlreiche Böllerſchläge. Die Gendarmerie ſah ſich ſchließlich gezwungen, ſich zurück— zuziehen, was von der Menge mit lauten Schmährufen auf die öſterreichiſche Regierung begleitet wurde. Fabrikbrand Großer Schaden in einer Maſchinenfabrik. Neuſtadt a. d. H., 24. April. Früh kurz nach 3 Uhr brach im Anweſen der Maſchinen⸗ fabrik und Mühlenbauanſtalt Hermann Conrad in der Luit⸗ poldſtraße ein Brand aus, der innerhalb weniger Minuten ſo großen Umfang annahm, daß die geſamte Feuerwehr alarmiert werden mußte. i Die am Queichbach im Obergeſchoß des Fabrikanweſens gelegene Schreinerwerlſtätte war der Brandherd und fiel dem Feuer ſo aut wie vollſtändig zum Opfer. Durch die großen 8— 10 5 ——————— FFF —— . — e = ä—— 2 1 —̃ U— ʃ— 8 .—— 3 FFC — ̃ ͤ—ñ—— 5 . GG Waſſermaſſen bei der Brandbekämpfung wurde auch die im unteren Stockwerk gelegene Maſchinenwerkſtätte ſchwer be⸗ ſchädigt. Auch die Decke ſtürzte ein, ſo daß im Zuſammen⸗ wirken mit den Waſſermengen beträchtlicher Schaden ange⸗ richtet wurde. 5 Ein an den Feuerbrand angrenzender neuer Fabrikbau ſowie das Wohnhaus blieben dank des Eingreifens der Feuer⸗ wehr unverſehrt. Wie man hört, beſteht der Verdacht einer Brandſtiftung, doch muß erſt die eingeleitete Unterſuchung er⸗ geben, ob der Verdacht gerechtfertigt erſcheint. Aus Nah und Fern Zur„Kundgebung der Schuljugend“ am 1. Mai. Darmſtadt. In einem Erlaß der Miniſterialabteilung für das Bildungsweſen vom 20. April bezüglich der am 1. Mai vormittags um 9 Uhr im Berliner Luſtgarten ſtatt⸗ findenden großen„Kundgebung der Schuljugend“, die als 1. Staatsakt über alle deutſchen Sender geht, wird u. a. ge⸗ ſagt: Wir empfehlen, dieſe„Kundgebung der Schuljugend“ zum Mittelpunkt der örtlichen Schulfeiern zu machen. Die Schulfeiern ſind nicht in den Schulen ſelbſt, ſondern im Freien, auf den jeweils für die allgemeine Kundgebung am Nachmittag vorgeſehenen Aufmarſchplätzen abzuhalten. Zu dieſen Feiern ſind die über 11 Jahre alten Schüler und Schülerinnen bis 8.50 Uhr vormittags auf den bezeichne⸗ ten Plätzen zu verſammeln, um dort der Uebertragung des Staatsaktes aus dem Luſtgarten beizuwohnen. Damit wird erreicht, daß zunächſt die Angehörigen der ſämtlichen Schu⸗ len den nationalen Feiertag des deutſchen Volkes gemein⸗ ſam begehen und daß außerdem in jeder Stadt eine ein⸗ heitliche und ihrer Größe nach überwältigende Veranſtal⸗ tung, an der ſich zweifellos ein großer Teil der Bevölke⸗ rung beteiligen wird, zuſtande kommt. Einleitend haben die Schulleiter auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen und die dann folgende Rundfunkübertragung zu erläutern. Darmſtadt.(Wegen verſuchten Totſchlags vor dem Schwurgericht.) Vor dem Schwurgericht der Provinz Starkenburg hatte ſich eine 25 jährige Schnei⸗ derin aus Offenbach wegen verſuchten Totſchlags zu verant⸗ worten Das Mädchen hatte im Januar ds. Is. ihrem Ge⸗ liebten, der verheiratet war und ein Kind beſaß und ſie „verſetzt“ hatte, vor der Wohnung aufgelauert und ihm ei⸗ ne Kugel in den Leib geſchoſſen. Das Gericht verurteilte die Angeklagte lediglich wegen gefährlicher Körperverlei⸗ zung zu neun Monaten Gefängnis, weil es der Verurteil⸗ ten glaubte, daß ſie dem Verletzten nur einen Denkzettel habe geben wollen. Drei Monate der Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Lorſch.(Mit dem Motorrad ſchwer geſtürzt.) Auf der Straße Lorſch Bensheim fuhr der Motorradfah⸗ rer Eichhorn aus Lorſch auf einen Haufen Schotterſteine und ſchlug dabei etwa 10 Meter weit auf die Straße auf. Mit ſchweren Schädelverletzungen wurde er in das Bens⸗ heimer Krankenhaus eingeliefert. „ e eee Roman von Maria v. Sawersky „Ich bin ja mitten drin. Die Einſpänner, das ſind die junggeſelligen Malersleute, die in Elmshorn wohnen und ar— beiten, lauter Mannsvolk. Dann folgt ein einziges, weibliches Weſen, das ganz ſelbſtverſtändlich deine Schöne ſein muß.“ Beifallheiſchend ſah Grottkau den Freund an, der ihm die Liſte zu entreißen verſuchte. „Wer iſt ſie? Wie heißt ſie, Hans?“ „Senta Bratt, Malerin!“ verkündete Hans von Grottkau mit Pomp. Er war ſehr ſtolz auf den Knalleffekt, den er ſeiner Mei— nung nach äußerſt geſchickt vorbereitet hatte. Er fiel aus allen Himmeln, als der Prinz in ein höhniſches Gelächter ausbrach. „Warum lachſt du denn ſo polizeiwidrig?“ ärgerte er ſich. „Senta Bratt kenne ich“, erwiderte Meersburg.„Weißt du, wer Senta Bratt iſt, du unglaublicher Eſel?“ „Natürlich! Das ſteht ja hier. Eine Malerin.“ „And nebenbei eine Dame mit grauem Kopf von etwa fünfzig Jahren! Ich habe ſie einmal bei meiner Tante, der Gräfin Klara Altenklingen, in Berlin kennengelernt. Tante Klara intereſſiert ſich nämlich für die ſchönen Künſte. Deine Liſte iſt ein bodenloſer Reinfall, Hans.“ „Was machen wir nun?“ fragte Grottkau niedergeſchlagen. „Ich werde mich eben, wie weiland der Prinz im Mär⸗ chen, mit dem Handſchuh bewaffnet, auf die Suche nach der ee e begeben müſſen. Ich will und muß ſie wieder— finden.“ „Iſt es ſo ernſt, Durchlauchting?“ 1 6„Viel ernſter, als du es dir in deiner jugendlichen Aner— fahrenheit vorſtellen kannſt. Dies Mädchen iſt mein Schickſal.“ „Ein Schickſal, deſſen Antlitz du nicht einmal geſehen haſt. Das Mädchen kann eine Kartoffelnaſe und Triefaugen haben.“ „Eine Kartoffelnaſe hätte ſich unter der dünnen Maske unſchön markiert, und die Augen ſind die ſchönſten Blauaugen der Welt.“ „Dieſe Superlative beweiſen mir, daß dein Zuſtand ge— fährlich iſt.“ „Der noch viel gefährlicher werden kann, wenn du noch einmal deinen ſpottluſtigen Mund auſtuſt“, war die kurze Er- widerung.„Nimm deinen Umhang. Es iſt Zeit, in die Stadt zurückzufahren.“ Zwei weiße, in wehende Mäntel gehüllte Geſtalten ſtreb⸗ ten dem Parkplatz zu, an dem Hans von Grottkau ſeinen kleinen Wagen untergeſtellt hatte. Schweigend nahm Grottkau ſeinen Platz am Volant ein, ſchweigend ließ er den Motor an, ſchweigend wandte er den Wagen. „So ſprich doch endlich etwas“, ſagte der Prinz ärgerlich. „Biſt du denn ſtumm?“ „Du haſt mir doch den Mund verboten, Durchlauchting.“ „Nur für den Fall, daß du dummes Zeug redeſt.“ „Ich hätte ſogar etwas Geſcheites zu bemerken.“ „Da bin ich aber neugierig.“ „Vielleicht war es doch Fräulein Bratt, das ſich einen Spaß gemacht und ſich mit einer blonden Perücke auf jung fri— ſiert hat?“ Grottkau bekam einen Rippenſtoß, der ihn faſt aus dem Auto und den Wagen ſelbſt gegen einen Chauſſeebaum beför— dert hätte. „Aaul Ich habe doch bloß eine Vermutung ausgeſprochen.“ „And ich will mich nicht an einem Kameraden vergreifen, ſonſt würde ich dich jetzt aus dem Auto ſetzen und dir die Jacke vollhauen. Hans!“ 1. Urheber⸗Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Mei ſter, Werdau i. S. Bürſtadt.(Opfer einer alten Unſitte.) Das einjährige Kind des Fabrikarbeiters Nikolaus Bohrer wurde in der Dr. Werner⸗Straße von einem jungen Mann aus Bobſtadt mit ſeinem Fahrrad angefahren und ſchwer verletzt. Der Radfahrer hatte ſich mit ſeinem Fahrrad an einen Laſtwagen gehängt und fuhr nach dem Loslaſſen gegen das Kind. Er verſuchte zu flüchten, wurde jedoch an⸗ gehalten und der Polizei übergeben. Mainz.(Zu dem Ueberfall auf die Bank⸗ boten.) Die Polizeidirektion meldet: Die vielfach ſich wi⸗ derſprechenden Angaben über das Ausſehen des Wagens und der Täter geben der Kriminalpolizei Veranlaſſung, nachſtehend eine Beſchreibung zu liefern, die nach dem jetzigen Sachbeſtand einigermaßen Anſpruch auf Genauig⸗ keit erheben darf. Beſchreibung des Wagens: Dunkel⸗ blauer Vierſitzer(vielleicht auch Sechsſitzer), vier Türen, feſtes ſchwarzes Dach(Limouſine), amerikaniſche Bauart (Chevrolet, Chrysler, Ford, Buick). Der Wagen befand ſich in gutem Zuſtand und trug das Kennzeichen JT 40 771. Beſchreibung der Täter: Der Wagenführer iſt etwa 35 bis 40 Jahre alt(von mittlerer Figur), dunkles zurückgekämm⸗ tes Haar, blaſſes Geſicht, hohe Stirn, trug dunklen Anzug und war ohne Kopfbedeckung. Der zweite Täter iſt etwa 30 bis 32 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß, geſetzt, ovales Geſicht, trug dunklen Anzug, grauen Hut, grauen Mantel. Der dritte Täter gleiche Größe und gleiches Alter wie der zweite Täter jedoch geſetzter und trug dunklen Mantel. Mainz.(Selbſtmord durch Sturz aus dem Fenſter.) Eine 52 jährige nervenkranke Frau ſprang aus dem vierten Stock ihrer Wohnung in der Frauenlob— ſtraße. Die Verletzungen der Lebensmüden waren ſo ſchwer, daß ſie kurz nach ihrer Einlieferung ins Kranken— haus verſtarb. Mainz.(Die Belohnung auf 1000 Mark erhöht.) Die für die Ermittlung der Täter im Mainzer Bankraub ausgeſetzte Belohnung wurde von der Kommu— nalen Landesbank um 700 Mark erhöht, ſo daß ſie nun— mehr 1000 Mark beträgt. Butzbach.(Braune Meſſe.) Während der Zeit vom 7. bis 15. Juli ds. Is. findet hier eine„Deutſche Stände⸗ woche— Braune Meſſe“ ſtatt, die vom Inſtitut für Deut⸗ ſche Wirtſchaftspropaganda, Landesbezirk 2 Köln-Deutz, durchgeführt wird und unter dem Hoheitsſchutz des Werbe⸗ rates der deutſchen Wirtſchaft ſteht. Die Veranſtaltung iſt von einem Kranz Sonderveranſtaltungen umgeben, und zwar iſt u. a. vorgeſehen eine Bauernkundgebung mit an— ſchließenden Feſtzug, ein Handwerkertanz mit buntem Heimatabend, Tag der deutſchen Frau, Hüttenberger Volks⸗ trachten und Hüttenberger Bräuche. Weiterhin findet im gleichen Rahmen ein Dichtertag, ein Handels⸗ und Indu⸗ ſtrietag, ein Jugendtag, ein Arbeitertag und ſchließlich ein Tag des nationalen Gedankens ſtatt. Y Bodersweier bei Kehl.(Schwerer Sturz vom Rad.) Der 14 Jahre alte Sohn des Landwirts Georg Müll 5. ſtürzte ſo unglücklich vom Rad, daß er ſich den linken Arm brach und ins Krankenhaus nach Kehl verbracht werden mußte. * Frankfurt a. Mm.(Die Stadt hat 552591 Einwohner.) Die Fortſchreibung der Frankfurter Be⸗ völkerungszahl im ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Amt hat für den 31. Dezember des abgelaufenen Kalenderjahres 1933 eine Zahl von 552 591 ergeben. Davon waren 47 Prozent auf männliche und 53 Prozent auf weibliche Perſonen zu rech⸗ nen. Dieſe Verhältniszahl bedeutet annähernd 118 Frauen auf 100 Männer, während im Jahre 1925 die Volkszählung annähernd 111 Frauen auf 100 Männer ergeben hatte. Was die Entwicklung der Frankfurter Bevölkerung anbe⸗ trifft, ſo wird vielfach der Einfluß der Eingemeindungen unterſchätzt, und es iſt ſomit bemerkenswert zu hören, daß das Wachstum der Frankfurter Bevölkerungszahl von der Wende des Jahrhunderts bis kurz vor dem Kriege zu rund 27 Prozent auf Eingemeindung zurückzuführen iſt und daß ſich für das Jahr 1933 infolge der Eingemeindung vom Jahr 1928 die Verhältniszahl auf 42 Prozent erhöht hat. * Frankfurt a. M.(Ein römiſches Soldaten⸗ theater in Heddernheim.) Das vor einigen Jah. ren entdeckte römiſche Theater von Heddernheim bei Frankfurt a. M. iſt nach den neueſten Forſchungsergebniſ⸗ ſen ein Soldatentheater aus der Wende des erſten und zweiten Jahrhunderts n. Chr., und zwar das erſte Theater dieſer Art, das bisher rechts des Rheines gefunden wurde Es war ein Erdholzbau von 101 Meter Breite mit einem gemauerten Zugang, der durch eine Straße mit dem Süd⸗ tore des römiſchen Steinkaſtells Nidda verbunden war. Spuren des halbkreisförmigen Zuſchauerraumes und des Bühnenhauſes ſind noch erkennbar. ** Frankfurk a. Mm.(Der Königſteiner Auto- unfall vor Gericht.) Anfang Auguſt vorigen Jahres ereignete ſich in Königſtein ein ſchwerer Autounfall, bei dem der Gaſtwirt Ernſt Kaiſer aus Rod an der Weil den Tod fand und zwei andere Fahrgäſte ſchwer verletzt wur⸗ den. Der Fahrer des Wagens, der Kraftwagenführer Franz Eigenbrodt, der durch zu ſchnelles Fahren das Unglück ver⸗ ſchuldet hatte, wurde wegen fahrläſſiger Tötung unter An⸗ klage geſtellt. Vom Schöffengericht wurde Eigenbrodt jetzt zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. ** Kaſſel.(Sind von der Straßenbahn ge⸗ tötet.) In der Oberen Königſtraße geriet der dreieinhalb⸗ jährige Helmut Tiggermann unter den Anhänger eines Straßenbahnwagens und wurde überfahren. Nach Zeugen⸗ ausſagen ſoll das Kind auf der Kupplung zwiſchen Trieb⸗ wagen und Anhänger geſehen worden ſein, und wie es von der Kupplung herunterfiel und unter den Anhänger kam. Das Kind war ſofort tot. Aus Mannheim Mannheim, 24. April. Opfer des Leichtſinns. Ein Radfahrer fuhr in eiligem Tempo hinter einem Kraftwagen her. Als dieſer an der Straßenkreuzung B 2 plötzlich wegen eines Verkehrshinder⸗ niſſes halten mußte, fuhr der Radler gegen den Kraftwagen und wurde in hohem Bogen rückwärts vom Rad geſchleudert. Mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung mußte er weggeſchafft werden. „Wär' ich bloß nicht zu dem dummen Feſt gegangen“, klagte Grottkau.„Wenn es ſoweit kommen muß, daß mir mein einziger und beſter Freund Prügel anbietet, wäre es beſſer ge⸗ weſen, an Bord zu bleiben und Dienſt zu ſchieben.“ „Das iſt die Strafe dafür, daß du aus Eigennutz zu Eſchen— tal gegangen biſt.“ „Aus Eigennutz? Na, da hört doch Verſchiedenes auf! Ich bin hingegangen, um dem Manne eine Freude zu machen.“ „Du biſt hingegangen, weil er gute Weine hat und unſere Koſtüme nichts koſten. Weißt du noch, wie du beim Empfang der Einladung geſagt haſt: Wir ziehen unſere weißen Aniformen an. Das ſieht ſauber aus und iſt dillig. Außerdem hat der Konſul einen Nierſteiner im Keller, für den ſich zehn Liter Ben— zin für meine Muckepicke lohnen.“ Woraus zu ſchließen iſt, daß ſowohl Hans von Grottkau wie auch Prinz Meersburg-Altenklingen mit Glücksgütern nicht geſegnet waren. Pferdehufe klapperten Ein geſund und jovial ausſehender alter Herr im Jagd— koſtüm trieb einen rundlichen Braunen über die alte Zugbrücke und durch ein Eichenportal. Zehn Pferdelängen ging's über einen mit Quaderſteinen belegten Schloßhof, zwiſchen deſſen Fugen Gras ſproßte. Dann hielten Roß und Reiter an den Steinſtufen, die breit und von den Füßen lange verſunkener Generationen ausgetreten, zum Stammſchloſſe derer von Falke emporführten. Ein grauhaatiger Diener eilte herbei und faßte die Zügel des Braunen. „Guten Tag, Herr von Grottkau“, grüßte er mit der Zu⸗ traulichkeit alter Dienſtboten. Es iſt ſchön, daß Sie kommen.“ „n Tag, Kraus. Na, wie geht's dem Freiherrn?“ „Das können Herr von Grottkau gleich vom Doktor ſelber erfahren. Da kommt er gerade.“ „Doktor Ellrich, gut, daß ich Sie noch erwiſche! Was macht mein Freund? Geht es ihm beſſer?“ „Ich wollte gerade zu Ihnen hinüber, Herr von Grottkau.“ „Zu mir? Menſch, Doktor und Medizinmann, ſeit Gene— rationen ſind die Grottkaus der Ruin aller Aerzte geweſen. Ich bin geſund wie ein Fiſch im Waſſer. An mir iſt nichts zu kurieren!“ „Ich werde mich hüten und meine knappe Zeit an Sie ver— ſchwenden“, lachte der Arzt.„Ich wollte Ihres Freundes halber mit Ihnen ſprechen.“ Die Herren hatten die Halle durchquert und waren in ein großes, mit Jagdtrophäen geſchmücktes Zimmer getreten. Herr von Grottkau ſah den Doktor fragend an, aber der ſchüttelte, den Kopf. J „Kraus“, wandte er ſich an den Diener,„melden Sie Herrn von Grottkau erſt an, wenn ich mit ihm geſprochen habe. Sonſt 955 unſer Kranker, wir verhandeln über ſeine künftige Selig— eit. Der Diener entfernte ſich. Grottkau fragte: „Steht es ſo ſchlimm, Doktor?“ „Ach, bewahre! Ein leichter Schlaganfall, von dem ſich der Freiherr vollkommen erholen und noch einen langen und ſchönen Lebensabend haben kann. Trotzdem muß im Intereſſe des Patienten etwas geſchehen, Herr von Grottkau. Darüber möchte ich ein ernſtes Wort mit Ihnen ſprechen.“ „Schießen Sie los, Doktor!“ „Rundheraus geſagt, es iſt nicht gut für den Freiherrn von Falke, daß er hier mutterſeelenallein und von der Welt abgeſchloſſen hauſt. Sein Gemüt kränkelt. Weſſen Seele aber leidet, deſſen Körper iſt auch nicht widerſtandsfähig.“ „Na, Sie werden den alten Remus von Falke kaum dazu kriegen, daß er noch Bälle und Geſellſchaften beſucht“, verſuchte Herr von Grottkau einen Scherz. „Das iſt auch gar nicht nötig. Ich werde Ihnen, als altem Freund des Freiherrn, kaum eine Neuigkeit ſagen, aber Herr von Falke iſt nun einmal eine weiche, anſchmiegſame Natur. Er ſucht das zwar zu verbergen, doch damit kann man die Charak- terſeite eines Menſchen nicht einfach auslöſchen. Herr von Falke bedarf liebevoller Fürſorge, einer gewiſſen Zärtlichkeit und—“ „And ich, ſein Freund, bin ein altes Rauhbein. Weiß ich!“ „Sie ſind ſicher ein treuer und guter Freund, Herr von Grottkau, aber hier ins Haus gehört ein weibliches Weſen. Irgend etwas Nettes, Freundliches, Heiteres, das eine zarte Hand und ein liebevolles Gemüt hat.“ „Danke! Vielleicht irgend ſo'ne Hausdame, die nachher Heiratsabſichten auf meinen guten Remus kriegt. Nee, Doktor, 00 ärgern wir ihm bloß einen zweiten Schlaganfall auf den als.“ „Sie mißverſtehen mich, Herr von Grottkau. Kann ich ganz deutlich mit Ihnen reden?“ 951„Bei mir brauchen Sie ſich den Mund nicht zu verbinden, Doktor.“ „Ich habe durch meine ärztliche Tätigkeit eine Vertrauens- ſtellung bei den Familien dieſer Gegend. Die bringt es mit ſich, daß mir viel Klatſch und Tratſch, aber ab und zu auch ein Stück Familiengeſchichte anvertraut wird.“ „And da hat man Ihnen das Drama meines alten Freun⸗ des erzählt?“ Der Arzt nickte. „Man hat mir geſagt, daß die Gattin des Freiherrn früh geſtorben iſt, und er ſeine ganze Liebe an ſeinen einzigen Sohn hing, daß dieſer Sohn eine unwürdige Heirat ſchloß und ihm, Remus von Falke, das Haus verbot. Man hat mir auch er— zählt, Egon von Falkes Ehe wäre unglücklich geweſen, er hätte ſeine Heirat tief bereut und ſeinem Leben freiwillig ein Ende gemacht.“ ö „Eine Tat, die Falkes Leben noch mehr verbitterte“, ſagte Grottkau ſchroff.„Aber ich glaube, wir kommen vom eigentlichen Thema ab, Doktor.“ „Durchaus nicht. Wir ſind mitten drin. Ich habe gehört, daß der Tote eine Tochter hinterlaſſen hat. Ich meine, der Freiherr ſollte das Mädchen, das doch auch das Blut ſeines Ge⸗ ſchlechtes in ſich trägt, zu ſich nehmen. Glauben Sie mir, ich als Arzt ſehe tiefer als Sie. Der Freiherr leidet am Gemüt. Er denkt an das Kind und verzehrt ſich vor Sehnſucht nach ihm.“ „Sie haben recht“, lautete die Antwort, die den Arzt über— raſchte.„Bereits vor zwei Jahren begann mein Freund Nach- forſchungen nach ſeiner Enkelin anzuſtellen.“ l „Haben dieſe Nachforſchungen ein Reſultat gehabt?“ „Ich weiß es nicht. Mein Freund ſchien plötzlich jedes 3 der 1515 verloren zu haben. Da er nichts ſagte, L ich in einer ſo heiklen Angelegenheit keine; e 0 15 Ellrich Ae, gelegenheit keine Fragen ſtellen. 1 eeinfluſſen Sie den Freiherrn, daß er die Ne wieder aufnimmt. Dringen Sie darauf, daß das Meß ue und hierher gebracht wird. Sie werden dann ſelbſt ſehen, daß Herrn von Falkes Gemüt ſich aufheitern und ſein Körper ſich l 5 0 1 955 Sie wohl, Herr von Grottkau.“ Hrottkau ſtieg zu den Gemächern eines Freundes hinauf. Er war nachdenklich. In ſeiner Noctaſche 4415. rief. Dann zwang er ein vergnügtes Lächeln auf ſeine Lippen und betrat mit einem Scherz das Zimmer des Freundes. „Remus, du ſiehſt famos aus“, rief er dröhnend.„Du haſt ja direkt rote Backen“ (Fortſetzung folgt.) —. — — — .—— — N 1 K — — 1 1 1 1 9 N90. 1 2 een ðbreis eber 11 9 5. N. W. brderde F it ch — An i d 2 f LTFaunnen. — . . 22 0 in 1 Fichte N 2 0 he weit 0 5 U fndetil abend Mili Fund 6 nüſlid bücher! 1 Aunete Sghlbo die Bl chen Hel Ar den rat N. gruppe! Fmilien uchnen. a N. Ir. de erstag f Zahlreich eee e Aang Ant Gewerkſch “boch oben widiel P 1 Winſei 1 22289. Ale rauf hin, uur noch Der Rentkupp ch der! 1 Migleder dir altde ban fin Annel „ De. 9 lt dom. glcher 9. hügnitſe De dur Fluge bh Angers! ich zt Rakette fig 1 Da Hut aan f N. G.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäfts ſtunden⸗ Einteilung: NS B O. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz „Geſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr 3 Ausgabe von Schmuckreiſig zum 1. Mai Anträge auf Abgabe von Schmuckreiſig zum 1. Mai müſſen im Laufe dieſer Woche beim Forſtamt eingereicht werden. Buchengrün wird am Montag, den 30. April verabfolgt. Fichtenreiſig ſteht nur in beſchränkten Mengen zur Verfügung. Die Innungen werden erſucht durch einen Beauftragten das gewünſchte Schmuckreiſig beim Forſtamt abholen zu laſſen. Der Ortsgruppenleiter: J. V.: gez. Schweigert. * Zweiter Schulungsabend der Ortsgruppe! Am Freitag, den 27. April pünktlich abends um 8.30 findet im Gaſthaus zum„Deutſchen Kaiſer“ derzweite Schulungs- abend für die geſamte Mitgliedſchaft der Partei ſtatt. Die Mitglieder aller Gliederungen, ſowie die Anhänger und Freunde der Partei ſind herzlich eingeladen. Für die Partei⸗ mitglieder melden die Blockwarte unter Vorlage der Melde— bücher die Beteiligungszahl! f 9 N 6 5 1 1 1 Am Samstag, den 28. April abends 8 Ahr: Antreten der geſamten vereidigten Amtswalter im alten Schulhof. Dienſtanzug! Nur ſchriftliche Entſchuldigung! 4 SSSR Die Blockwarte der Partei rechnen bis ſpäteſtens Donnerstag abend 8 Uhr mit mir direkt ab. g Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V. Schweigert 1* An dem Ausflug der NS BO— ODAc am 13. Mai nach Neckarſteinach wollen ſich die Mitglieder der Orts⸗ gruppe und der Untergliederungen in großer Anzahl mit ihren Familien beteiligen. Die Anmeldung wolle man baldigſt vor⸗ nehmen. Der Propagandaleiter. 1 L 1 2 Uennendetdedddaddtadtddattuttnte NMeS.⸗Frauenſchaft und Boe. 4 Die gemeinſame Singſtunde wird auf morgen Don⸗ nerstag verlegt. Punkt 8.30 Uhr in der„Germania“ Zahlreiches Erſcheinen unbedingt erforderlich. Der Leiter. 9 79 77 — 15 1 ane eee Aae Aatümmaninaitttttidtititittütüttttitidüdüü ttt Achtung! Amtswalter, Kaſſier der DA FF., Ortsgruppenleiter der Gewerkſchaften und Betriebszellenobleute melden heute Mitt⸗ woch abend 7.30 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSB0O. wieviel Perſonen ſich an dem gemeinſamen Ausflug nach Neckarſteinach beteiligen. * NS. und Deutſche Arbeitsfront. i 1 Alle ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen weiſen wir da— rauf hin, daß Aufnahmen in die„Deutſche Arbeitsfront“ nur noch bis zum 29. 4. 34 getätigt werden kön nen. Betr.: Familienausflug! Alle die ſich bei dem gemeinſamen Familienausflug der NSBO. und der DAF beteiligen wollen, müſſen bis ſpäteſtens 28. April ſich anmelden. Bis zu dieſem Tag iſt der Fahr⸗ preis ebenfalls zu entrichten. F. M.⸗Werbung. 14 Der SS.⸗Trupp 2/ô3/ 1/33 iſt zur Zeit beauftragt, fördernde Mitglieder(F. M.) der Schutzſtaffel zu werben. Es iſt Ehrenſache für jeden deutſchen Volksgenoſſen, der die Keerntruppe der Bewegung unterſtützen will, förderndes Mit⸗ glied der SS. zu werden. Der Führer wird nie die fördernden ö 3 Mitglieder vergeſſen. Für ſie gilt es den Frontabſchnitt, den die aktive SS. hält, finanziell zu unterſtützen und auszu⸗ bauen. Auch für ſie gilt das Wort des SS.⸗Manns: Meine CSEhre iſt die Treue! 1 Anmeldungen werden jeweils Montags bis Freitag von 7 19—21 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NSDAP., entgegen genommen. 9 99 2 ä e ä 1 Das große Filmwerk der NSKOV.„Stoßtrupp 1917“ läuft vom 4.—7. Mai im Central⸗Film⸗Palaſt. Die Mit⸗ glieder der PO. und Unterformationen ſeien darauf frühzeitig Dhingewieſen. Die Plakeiten zum Nationalen Feiertag am 1. Mai gelangen bereits in dieſen Tagen durch die NS.⸗Gliederungen, Innungen, Vereine uſw. zum Verkauf. Es iſt als eine Ehren⸗ pflicht jedes Volksgenoſſen zu betrachten, daß er die Feſt⸗ plakette trägt. 1 Da nur eine beſtimmte Anzahl der Plaketten zur Ver⸗ fügung ſteht, wolle ſich Jeder frühzeitig damit verſehen. Ohne dieſe Plakette kann niemand weder am Feſtzug noch an der Kundgebung im Amicitia⸗Sportplatz wie an den Abend⸗ veranſtaltungen teilnehmen. Alle Teilnehmer am Feſtzug und der Kundgebung ſind zum Tragen der Feſtplakette verpflichtet, ebenſo jede deutſche Frau, die Söhne und Töchter der Familien. Der Verkaufs⸗ eis iſt 20 Pfg. E Lokale Nachrichten. Viernheim, den 25. April 1934. Denkſpruch ö Die Jugend iſt die Jahreszeit der Leichtgläubigkeit— das Vertrauen iſt eine Pflanze, welche im alternden Herzen nur ſehr langſam wächſt. Chatam. * Auszahlung der Anfall⸗, Invaliden⸗ uſw. Nenten. Aus Anlaß des Feiertags der nationalen Arbeit am 1. Mai beginnt das Poſtamt mit der Auszahlung der Unfall-, In⸗ validen⸗ uſw. Renten für Mai am 30. April, mit der Aus⸗ zahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe am 27. April. Die Perſonalien des Toten noch nicht feſtgeſtellt. Der am Samstag im Viernheimer Wald erhängt aufgefundene Mann, bei dem nichts vorgefunden wurde als eine Brille und ein leeres Portemonnaie, wurde immer noch nicht er⸗ kannt. Heute Vormittag fand die Ueberführung der Leiche in die Anatomie der Landesuniverſität Gießen ſtatt. Markustag Am 25. April feiert die katholiſche Kirche das Feſt des heiligen Evangeliſten Markus. Sein Evangelium, das nach den Mitteilungen bezw. dem Diltat des hl. Petrus in Rom aufge- ſchrieben wurde, zeichnet ſich durch Bündigkeit und Einfachheit aus und ſcheint vorzugsweiſe für die Heidenchriſten geſchrieben worden zu ſein. Nach der Legende wurde er in Klexandria mitten aus der Oſterfeier herausgeriſſen und mit um den Hals gebundenen Stricken durch die Straßen zu Tode ge⸗ ſchleift. Sein Leichnam ſollte verbrannt und die Aſche den Winden preisgegeben werden: aber ein Regen löſchte den brennenden Scheiterhaufen, ſo daß die Reliquien gerettet werden konnten. Der hl. Markus wird angerufen gegen den unbußfertigen Tod und gegen Krätze. Er iſt der Schutzherr der Maurer und, da er durch die Niederſchrift des Evangeliums gewiſſermaßen der Notar Petri war, auch der Notare. Als Attribute hat er den geflügelten Löwen, Buch und Feder. Eines der älteſten Denkmale der Verehrung des hl. Mar⸗ kus iſt die Bittprozeſſion, die an ſeinem Tag abgehalten wird und in die grünenden Felder und blühenden Fluren hinausführt; vielerorts werden dieſe Prozeſſionen mit Kreuz und Fahnen die„größeren Litaneien“ genannt zum Unter⸗ ſchied von den„Rogationen“, den Prozeſſionen an den drei Bittagen vor Chriſti Himmelfahrt. Nach den Ueberlieferungen ſollen dieſe Prozeſſionen am St. Markustag durch den Papſt Gregor den Großen eingeführt worden ſein; als nämlich im Jahre 590 infolge einer Ueberſchwemmung in Rom die Peſt wütete, veranſtaltete der Heilige Vater eine große Prozeſſion, bei welcher er das vom hl. Lukas gemalte Bild Mariens herumtragen und die große Litanei von allen Heiligen ſingen ließ; wohin die Prozeſſion kam, verſchwand die Peſt. Und ſeit dieſer Zeit wurde dieſe Prozeſſion allgemein. Vielfach aber beſteht auch die Anſicht, daß ſie nicht erſt durch den hl. Gregor eingeführt worden, ſondern ſchon vor ihm in Uebung geweſen ſei. An Bauern- und Wetterregeln auf den St. Markustag ſind bemerkenswert:„Wenn die Krähe auf Markustag ſich im Korn verſtecken mag, gibt's fürwahr ein gutes Jahr.“— „Markus Sonnenſchein, bringt viel Korn und Wein.“— „Friert's in der Markusnacht nicht, ſchaden die Herbſtfröſte nicht.“—„Quakt der Froſch am Markustag, ſchweigt er dafür hernach.“—„Wenn auf Markus Regen fehlt, wird man hernach damit gequält.“ Viernheimer Stabtmannſchaſt gegen Hejjenmeiſter Wormatia⸗Worms Aus den beiden hieſigen Fußballvereinen iſt eine komb. Mannſchaft der beſten Spieler als, Stadtmannſchaft zuſammen geſtellt worden aus Anlaß des Spieles gegen Fußballverein Homburg a. d. Saar am Pfingſtſonntag. Am Himmelfahrtstag wird dieſe Stadtmannſchaft ein Probeſpiel gegen die 1. Mann⸗ ſchaft von Wormatia Worms hier austragen, was ſicherlich von den hieſigen Sportlern mit beſonderem Intereſſe aufge- nommen wird. Näheres über Mannſchaft, Kartenverkauf uſw. wird noch bekannt gegeben werden. Grünbungsverjamumlung einer Ortsgruppe der NS.⸗Hago und G8. Am geſtrigen Abend fand im„Fürſt Alexander“ eine von den Handwerksmeiſtern und den Handel- und Gewerbe⸗ treibenden reſtlos beſuchte Verſammlung ſtatt, in welcher eine Ortsgruppe der NS.⸗Hago(Nationalſozialiſtiſche Handels⸗ und Gewerbeorganiſation) und der GHG.(Geſamtverband für Handel und Gewerbe) gegründet wurde. Die Leitung dieſer Veranſtaltung lag in den Händen des Kreisamtsleiters der NS.⸗Hago, Pg. Keil⸗Heppenheim, welcher zu Beginn der Verſammlung die Anweſenden herzlich begrüßte, insbe⸗ ſondere galt ſein Gruß dem ſtellvertr. Ortsgruppenleiter Pg. Schweigert, dem Ortsgruppenbetriebszellenobmann Pg. Mögelin, Kreisſchulungsleiter Pg. Borchert und ſpäter noch dem Ge⸗ ſchäftsführer der NS.⸗Hago des Gaues Heſſen-Naſſau, Pg. Lehmann und erteilte dem Referent des Abends, Pg. Bor⸗ chert das Wort. Schon zum dritten Male ſtand der Redner vor ver⸗ ſammelten Viernheimer Volksgenoſſen und gelang es ihm auch geſtern Abend wieder, durch ſeine ſpannenden Aus⸗ führungen die Zuhörer für ſich zu gewinnen. Pg. Borchert ging davon aus, daß mit dem Durchbruch der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution die Vereinsmeierei gründlich auf⸗ geräumt und dafür die Organiſationen geſchaffen wurden, in die ſich die berufsverſchiedenen werktätigen Menſchen eingliedern und von dieſen Organiſationen nun ihre Intereſſen vertreten bekommen; das iſt die NSBO. und die Deutſche Arbeitsfront. Aber nicht nur die Werktätigen haben ſich eingereiht ſondern auch viele übrigen Volksgenoſſen, um damit die Volksverbundenheit mit allen ſchaffenden Beutſchen zu beweiſen. Es genügt jedoch nicht der Eintritt in die DA, alle Berufsgruppen müſſen wieder die Wege gehen, die dazu en, 8 n F dienen, ihre Intereſſen zu vertreten. Und dieſe Organiſation iſt für den handwerk⸗ und gewerblichen Mittelſtand die NS.⸗ Hago bezw. der GHG. Sie vertreten mit der Bewegung den nationalſozialiſtiſchen Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigen⸗ nutz“, kämpfen gegen den unlauteren Wettbewerb, gegen die Schwarzarbeit und Submiſſionsblüten und nehmen das Intereſſe eines jeden einzelnen Mitgliedes wahr. Die NS.⸗ Hago ſoll auch dazu dienen, die Kameradſchaftlichkeit zu pflegen und ſich gegenſeitig ausſprechen zu können über die allgemeine Not und Sorge. Der neue Staat wird nichts unverſucht laſſen, um den gewerblichen Mittelſtand wieder ſeiner einſt⸗ maligen Blüte zurückzuführen, daß es dann wieder heißt „Das Handwerk hat einen goldenen Boden“. Dazu bedürfen wir aber der Mithilfe aller derjenigen, die ſich zur deutſchen Volksgemeinſchaft bekennen und mit den übrigen Volksgenoſſen untrennbar verbunden ſind, d. h. aufeinander angewieſen ſind auf Gedeih und Verderb. Gerade der gewerbliche Mittelſtand wird bei dem Kampf unſeres Führers gegen die Arbeitsloſigkeit den erſten Nutzen ziehen durch die erhöhte Kaufkraft des Volkes. Adolf Hitler baut das dritte Reich auf zwei Grund⸗ pfeilern auf, nämlich der deutſchen Landwirtſchaft und dem gewerblichen Mittelſtand. Mit einem Mahnruf an die Hand⸗ werker und Gewerbetreibenden, dem Geiſt Adolf Hitlers nach- zuahmen und in die NS.⸗Hago bezw. den GHG. einzutreten, ſchloß Pg. Borchert ſein Referat. Kreisamtsleiter Pg. Keil gab Aufſchluß über die Mit⸗ gliedſchaft zur NS.⸗Hago und GHG. Danach werden Partei⸗ genoſſen in die NS.⸗Hago, Nichtparteigenoſſen in den GHG. aufgenommen. Die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ſind von dem Eintrittsgeld in beide Orgamſationen befreit. Der Geſchäftsführer der NS.⸗Hago des Gaues Heſſen⸗ Naſſau, Pg. Lehmann gab Aufſchluß über die Organiſation als ſolche und teilte weiter mit, daß zum Ortsamtsleiter der NS.⸗Hago Viernheim Herr Schmiedemeiſter Jean Wunderle beſtimmt ſei. Pg. Lehmann richtete ſodann einen Appell an die Anweſenden, mit dem Eintritt in die NS.⸗Hago und den GHG. nicht zu zögern, da mit dem 30. April ds. Is. die Deutſche Arbeitsfront bis auf weiteres geſchloſſen wird. Zum Schluſſe der Verſammlung dankte Herr Wunderle allen Rednern für ihre aufklärenden Worte und brachte auf den Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks, Reichspräſidenten v. Hindenburg und unſeren Führer Adolf Hitler ein drei⸗ faches Sieg-Heil aus. Mit dem Abſingen des Kampfliedes wurde die Verſammlung geſchloſſen. * Die Plaketten zum nationalen Feiertag am 1. Mai. Es iſt eine Ehrenpflicht jedes Volksgenoſſen, daß er dieſe Feſt⸗ plakette, die bereits durch die N.S.⸗Gliederungen, Innungen und Vereine zum Verkauf gelangt, trägt. Die Teilnehmer am Feſtzug ſind zum Tragen der Plakette verpflichtet. Es ſteht nur eine beſtimmte Anzahl derſelben zur Verfügung und iſt es ratſam ſich frühzeitig mit der Plakette zu verſehen. Der Preis beträgt 20 Pfg.(Siehe auch N. S. Bekanntmachungen) Vom Weinheimer Hauptbahnhof. Der Bahnſteig 2 des Hauptbahnhofs, der wegen der im Gang befindlichen Umbauarbeiten längere Zeit außer Betrieb war, wurde, nach⸗ dem die hauptſächlichſten Umſtellungen beendet ſind, nunmehr wieder in Betrieb genommen. Bis zur endgültigen Fertig⸗ ſtellung wird noch einige Zeit vergehen. Das größte Telegraphenamt Europas iſt das Berliner Haupt⸗Telegraphenamt. 70000 Telegramme täglich werden dort bearbeitet, davon etwa ein Drittel für das Aus⸗ land oder aus dem Ausland. Mehr als zwei Dutzend Schnell⸗ telegraphiermaſchinen nehmen je mehrere tauſend Telegramme täglich auf oder geben ſie weiter. In nicht weniger als 23 Sprachen wird die telegraphiſche Verſtändigung erzielt. Autobus für 50 Perſonen. Der größte Autobus der Deutſchen Reichspoſt, dem weitere folgen ſollen, wurde auf der Internationalen Automobil- und Motorrad⸗Ausſtellung in Berlin gezeigt. Der Wagen hat 12 Zylinder, 250 PS., 3 Achſen, Stahlkaroſſerie und bietet für 50 Perſonen Platz. Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 24. April. Auftrieb: 130 Ochſen, 106 Bullen, 320 Kühe, 257 Färſen, 976 Käl⸗ ber, 25 Schafe, 1994 Schweine, 10 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 30 bis 33, 23 bis 26, 28 bis 30; Bullen 30 bis 32, 26 bis 29; Kühe 26 bis 29, 22 bis 25, 18 bis 21, 12 bis 17; Färſen 32 bis 34, 29 bis 31, 26 bis 28; Kälber 45 bis 50, 39 bis 44, 34 bis 38, 28 bis 33; Schweine—, 42 bis 45, 42 bis 45, 41 bis 44; Schafe geſtrichen. f Mannheimer Pferdemarkt vom 24. April. Auftrieb: 36 Arbeitspferde, 65 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde pro Stück 450 bis 1100, Schlachtpferde 31 bis 130.— Marktverlauf: ruhig. Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 24. April. Zufuhr: 36 Ochſen, 44 Bullen, 56 Kühe, 122 Färſen, 378 Kälber, 829 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 27 bis 31, 25 bis 27, 24 bis 26, 22 bis 24, 19 bis 22; Bullen 28 bis 30, 23 bis 26, 22 bis 23, 19 bis 22; Kühe 22 bis 23, 16 bis 20, 11 bis 16; Färſen 27 bis 34, 24 bis 27, 22 bis 24, 20 bis 22; Kälber 44 bis 48, 42 bis 44, 38 bis 42; Schweine 45 bis 46, 44 bis 45, 42 bis 44, 40 bis 42, 35 bis 40, 33 bis 36. Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 24. April: Dem Dienstagmarkt waren zugeführt: 22 Ochſen, 65 Bullen, 220 Jungbullen, 368 Rinder, 212 Kühe, 1420 Kälber und 1748 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht in Reichs⸗ mark: Ochſen a) 24 bis 30, b) 23 bis 24; Bullen a) 29 bis 31, b) 27 bis 29, c) 25 bis 26, d) 23 bis 24; Rinder a) 31 bis 34, b) 27 bis 30, c) 24 bis 26, d) 22 bis 23; Kühe a) 22 bis 27, b) 17 bis 21, 0 12 bis 15, d) 7 bis 11; Kälber a) 50, b) 45 bis 48, c) 38 bis 43, d) 30 bis 35; Schweine a) 41 bis 42, b) 41 bis 42, c) 40 bis 42, d) 38 bis 41, e) 36 bis 37, f) 33 bis 35, Sauen 31 bis 35. Stuttgarter Landesproduktenbörſe vom 24. April: Es notierten in Reichsmark je 100 Kilogramm: Weizen, württ. Feſtpreis 19.70, Großhandelspreis bis 20; Roggen, württ. Feſtpreis 16.70, Großhandelspreis bis 18; Braugerſte 17 bis 17.75; Hafer 15.75 bis 16.75; Futtergerſte 16 bis 17; Wieſenheu 5.50 bis 6.50; Kleeheu 7 bis 8; Stroh, draht⸗ gepreßt 1.80 bis 2; Weizenmehl, Spezial Null 30 bis 31 Kleie 10.50 bis 10.75; Brotmehl 25.30 bis 25.80.— Am 1. Mai findet keine Produktenbörſe ſtatt. Ab 1. Mai erhöht 5 der Weizenfeſtpreis um 20, der Roggenfeſtpreis um 30 fennig. a g LL Eintritt irei! Teuton Krieger⸗ u. Soldatenverein ia Herzlichen Dank Unſer alter Kamerad und Mitbe dnl derade T, 1 allen denen, die bei dem uns betroßenen Stück 9, 9½ und 102 mit intereſſantem volkstümlichem N err dadkoh Schalk. Brandunglüch uns hilfreich zur Seite ſtanden. 5 Pfd. 1.45 2 0 iſt zum Vater heimgegangen. Er hat uns. 5 0 Deutſche, feine Molkerei⸗ 0 L- Ur 700 gleichen. S in Anden 1 0 Beſonderen Danb der Freiwilligen Jeuer⸗ butter Pfund 1.40 gleichen. Se Andenken El ˖ 2 2 N 3 eko uns ſein. Fehle keiner bei der Beerdigung. wehr für ihre tatkräftigen Cöſcharbeiten, e gekocht (150 herrliche Bilder) Sammelpunkt im Lokal. f 3 Herrn Bürgermeister Bechtel für den Aufruf K Cervelatwurf Donnerstag. 28. April, abus. 8.30 Uhr zur Hilfsabtion, der NS. Bauernſchaft für n m Gasinaus 2. Freischütz in blernheim 1 Durchführung derſelben, ſowie allen edlen 3 Pfund⸗Laib 2. 88 2 NN endern. a a Der Redner ſpricht über:.. 5. Fend 1. Die weltberühmten Natur⸗Heil⸗ 3 F Valentin Knapp 2 15 v. ö. Fett l. T. 1 quellen unſeres deutſchen Vater⸗ Immer 8 auge 5 Münſterkäſe/ Pf. 20 7 landes bee 8 Cuiſenſtraße 9 3 H. Sen i. 0 b 61 2 8 zu vermieten. AF. gäuer Stangenkäſe U 25 Das jeder vom Krebs wiſſen muß, gelluerslpale 7/4 Pf. 8 4 20 v. H. Fett i. T. 4 Warnung vor Selbſtbehandlung 48 50 una 65——— 8——— N f 2 1 2 Fettheringe i. Tomaten⸗ Sig 3. Wie verhüte ich Krankheiten? Möbliertes in bekannt guter Paßform bei ſoſe Doſe 353 315 4. Natürliche Wege zur Erhaltung 3 Delſardinen und Wiedergewinnung der Ge⸗ ummer 69 Martin Doſe 20, 30, 40, 45, 55 4 ſundheit i 5 Gemüſe⸗ und Obſt⸗ i i zu vermieten. 1 4 5. Die Kur im eigenen Heim Von wem, ſagt die Riesstraße 2 W 8788 t 6. Geſunder Menſch— geſundes Geſchäftsſt. ds. Bl. 8* Weiß⸗ und Notwein Volk 10 0 aun 11 offen Liter—.80 0 lime 5 8 in inrem interesse liegt es. dieſe zwei dune Lege- 0 Hun l en Stunden von dem Rasten und Treiben Hunner 2 Zimmer Erweitere een, 0 des aintags abzutrennen. N zu verkaufen n zu ver Deinen 77 7 7 1 Weinheimer⸗ Bon 5 ſagt die M f N 2 3 2 1 Partte 3 durch Anzeigen 50 2 1 dor Dargelbauber ein U elm wenig gebrauchte Fuller 9 . Tische karloein iernbeimer 5 Täglich 11 7 1 5 zu verkaufen. zu kaufen geſucht. Volkszeitung ſtan; f Mannheimer⸗ 15 friſche Waldstrage 16 Nase 16 fuumunmman 8 zum Tagespreis in den Vorkaulsstellen: a 11 Gg. Joj. Haas. Metzgerei, Lampertheimerſir. 10 Adam Gutlperle, Neysgaſſe m e don 8 ein Familienere— 6 Karl Zöller. Bismarckstraße 8 a* N 15 N. B. Die Ablieferungszeit für die Spargelbauern iſt: vorm. 7 bis 9 Uhr, nachm. 6 bis 8 Uhr und bitte dieſe Wenn man enbet Zeit genau einzuhalten. Der Vorſitzende. möbl. Zimmer ſucht oder 3 Ldddaddaddadadadaddmdaadondaddaad. eee* 8— g 0 Wenn man ö Ir. — S Ein neuer Kampf! i 1 2 14— 5 f* Unt t 1 50 Sum Schmücken der; Der N. S. Voltswohlfahrt iſt nach Abwiclung des Winterhilfs⸗ ln e e E —— werkes„Kampf gegen Hunger und Kälte“ das Hilfswerk„Mutter 9* — Häuſe 4 f 15 5 8— 3 1 Wan ee fat— bei Wenn man —.— er Oberſten Leitung der politiſchen Organiſation der NSDAP., ſo 1 ö —* t a 8 lautet jetzt der offizielle Name der N. S. V., hat aber den Rahmen 8 6 oder ge⸗ J — 8 ſeiner Betätigung im Dienſte des geſamten Volkes noch erheblich ö De! 8 empfehle: 8 n und unter dem Sammelbegriff„Schadenverhütung“ Wenn man web 9 Papierfähnchen F für eine neue großzügige Aufklärungsarbeit 2255 kauen oder ver⸗ 2 — f— Auf allen Gebieten der Volksgeſundheit und der Volkswirtſchaft, aufen mil. 0* 8 Wimpelbetten.. in denen dem einzelnen Volksgenoſſen und der Voltsgeſan hal Wenn man Vet — Dlabate- Breppapier 8 irgendwelche Gefahren und Schäden drohen, wird eine ſyſtematiſche wol 8. 8 und zielbewußte Erziehungsarbeit einſetzen. Unterordnung der eine Stelle ſucht oder zu Jom — Hoheitszeichen 8 ee N und Zielſetzungen der vergeben hat. ihre —.. 8 olksgemeinſchaft iſt Nationalſozialismus. In dieſem Si t sehen 4 Bilder unſeres Führers 8 dae Amt für Voleswohlfahrt bes der Oberſten beitung der.d. 5 Wenn man ſun. — in großer Auswahl. Decken Sie de Diſziplin auf: 5 f— leien oder wei 9 a 5 Ihren Bedarf dieſes Jahr frühzeitig!. cadsnuſrthaiung i Pflicht 3 1 Frfalſ: Holmann 2 5 man mus 2 5 5 Bulls ſſſummmmmmmmmmmmmmmunmmnmmmmmmenmmm annum 14 5 e amilien⸗Druckſache 1 5 10 2 2 Ar Als zugelaufen wurde ein ſchwarzer Schäfer⸗ BMU-Uer tretung: Derlobungs⸗, Dermählungs⸗, Geburts⸗ und Uiernheimer f* hund gemeldet. Sollte ſich der Eigentümer nicht— me. e(ten Si 85 bis zum Samstag, den 28. April 1934 melden, ſo 75 5 deten Sie chen un 3 ni erfolgt am gleichen Tage um 10 Uhr vormittags billig bei der Drucherei der„Diernheimer* die Verſteigerung des Hundes. a 1 1 a0 Viernheim, den 25. April 1934 8 7. 22 Mannheim fel. 289 5 DolbeLeitung- Pismarceltr. 18, Cel. 158. 1 Polizeiamt: J. V. Kühne 5 4 4 2 3* 1 Keine neue engliſche Note an Frankreich RNundfunk⸗Programme Wacekadet Stnitgatt. 11 Dan. Paris 24. April. Reichsſender Frankfurt. a Wau 97 we e Programm⸗ Nummern: 4 Zu dem Meinungsaustauſch, den der italieniſche Anter⸗ Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: Zeit Nachrichten; 1 8 1 We 25 duton, ſtaatsſekretär Suvich mit Vertretern der engliſchen Regierung 6 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; ne a n; 28810 2* 10 Konzert, 9 55 Waſſer⸗ ie führt, glaubt Havas aus London berichten zu können, in eng. 6.55 Zeit, Frühmeldungen; 7.05 Wetter; 7.10 Frühkonzert, l ſchaftsfunk, i„Gymnaſtik; 8.45, Landwirt⸗ laben lſchen diplomaliſchen Kreiſen neige man immer noch dazu, in[ 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 8.25 Gymnaſtit; 10 Nachrichten;[ J hen ber, i ee wii Genf einen abgeänderten Ablommensentwurf vorzulegen, der[11 Werbekonzert; 11.50 Sozialdienſt, 12 Mittagskongert 1;[ Piittaas dachten. 1830 Foale, Nachrichten, Wetter 1320 wann dem Abrüſtungsgrundſatz treu bleibe, aber klar beſtimmte Durch- 13 Zeit, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; kon 18 8 18.50 Zeit, Nachrichten; 16 Nachmittags- ei doch führungsbeſtimmungen enthalten würde. Dagegen werde ge-[ 13.20 Mittagskonzert II; 13.50 Nachrichten; 14 Mittagskon⸗- ſchaft; 2⁰„„ 18.45 Zeit, Wetter, Landwirt fn pi ſagt, daß die engliſche Regierung nicht, wie gewiſſe auslän⸗ zert III; 15.30 Gießener Wetterbericht; 15.40 Zeit, Wirt⸗ nchten; 955 1 8 hten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Nach⸗. dische Meldungen behaupten, demnächſt eine neue Rote an ſchaſtsmeldungen; 19.50 Wirtſchaftsbericht; 16 Nachmittags- Welter Sus. D haßt wiſſen.. 22.25 Lolale Nachrichten, wife Frankreich richten werde. Die Frage ſoll vielmehr auf J konzert; 18 Jugendſtunde; 18.45 Wetter, Wirtſchaftsmeldun⸗ 150 Spott: 22.45 Schallplatten. aun diplomatiſchem Wege geregelt werden. gen, Programmänderungen, Zeit; 18.50 Griff ins Heute; 10 Donnecstag, 26. April: 9 Frauenfunk; 10.10 Schulfunk; m 19 Konzert; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; Ne e e Schumann; 11.10 Lieder; 15. dat ar Brände durch Blitzſchlag. Bei einem Gewitter f 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 5 N.. Lieder; 17.30 Deutſchen Dichters Erden⸗ 1 der Blitz in das Anweſen des Lanbwirte Körner 5 Slang„„ Spee 18 ee n e e (Oberpfalz). Wohnhaus, Stallung und Stadel wurden ein Donnerstag, 26. April: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für[19.40 Vork ber Oeßertesch 1.50 Sieb de Are. Raub der Flammen. In Frickendorf wurde das Anweſen[Küche und Haus; 14.40 Kinderſtunde, 17.30 Von meinen[ 1. Mai 1934 5 Oeſterreich: 21.30 Lied der Arbeit, zum hen des Schmiedes Rodler durch einen Blitzſchlag vollſtändig[ Büchern, 17.45 Aus Zeit und Leben; 17.55 Das neue Mün⸗[ Komponiſtenab 27 Saarländiſch⸗pfälziſcher Dichter⸗ und 1 eingeäſchert.[ chen, Vortrag; 18.15 Familie und Raſſe; 18.25 Spaniſch; Nachtm 7 end; 23 Kompoſitionen von Karl Haſſe; 24 19 Volksmuſik; 19.30 Die rauhe Rotte, Hörbericht; 21.30] achmuſik. b 5 5 18 Lied der Arbeit, Hörfolge zum 1. Mai; 22.30 Saarlandiſch⸗[ e Gteitag, 27. April: 9 Frauenfunk; 10.10 Luſtige Lied⸗ 15 —. pfälziſcher Dichter⸗ und Komponiſtenabend; 23 Kompoſitionen[n, zur Laute, 10.30 Geſang, Flöte und Gitarre; 11 Deutſche. 1 50 von Karl Haſſe. 0 14.30 Schulfunk; 15 Ernſte und heitere Klavierſtücke; 5 1 Freijpruch III Fteitag, 27. Aptil: 14.40 Stunde der Frau; 17.30 Der J jprach; 1 chat hade 140 Lund an Lindesſtatt Iwiege⸗ 55 urmenſch von Heidelberg, Vortrag; 17.45 Kleine Unterhal⸗] Patton Marſchmuſik; 18.25 Das Tübinger Studenten⸗ 0 Waltershaufener Moroͤprozeß tung; 18.25 Englisch; 19 Allerlei Tanzmuſik, 19.48 Aus der 20 Politif 9 Allerlei Tanzmuſik; 19.45 Arbeitskameraden; un nn Arbeit einer Gauführerſchule, Bericht; 20 Politiſcher Kurz- neue München 9 Stic de,, t 8 3 bericht, 21.15 Orcheſterkonzert; 23 V Schick s deut⸗ 8 ö om Schicksal des deutſchen Geiſtes; 24 ip b Aus Schweinfurt. Nach 3 wöchiger Verhand⸗ ſchen Geier eke Vom Schickſal des deut Nachtmuſik. Fan deutſchen Geiſtes; 24 lip dei lungsdauer ſprach das Schwurgericht heute Vormittag Samstag, 28. April: 10.10 Schulfunk; 14.30 Fröhliches 10 25 leben 28. April: 10.10 Die Mundharmonika ſpielt: e g den Angeklagten Liebig von der Anklage des Wochenend 15.10 Lernt morſen; 15.50 Wirtſchaftswochenbe⸗ Jaden 10.50 Klänge zum Wochenend: 14.30 an g richt; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Der Polizeipräſident fir. 5 5.10 Lernt morſen; 15.30 Handharmonika⸗ Mordes frei. ſpricht; 19 Der fröhlichſte Sender, Ringſendung; 20 Zeit, Talg 9 Volkslied— Jägerlied— Hörnerklang; 18 f eee,. end, 23 Bunte Stunde; 0.15 Alte frohe Heimat. 2 a mſchau; 15 unter Abend; An eutft 1 frohe Heimat Stunde; 24 Nachtmuſik. dene i en 0 peel dor Miaghn