1. 7 N kugeln geit, Nag. dauer hör 90.18 a 0 5 Kath. hand 9 A ent dume scha 9 z J Außzige. len, 2215 „ ek, Spott. Ftühings⸗ lte Lehe. eetzihung, 19 Unter Wach Si ang hib⸗ 20 Hör. n J. Mai et Htler⸗ Mai, 6.35 g de Fa gend bunte beit dt ipfang det chend na- Feſtakt det VUnterhal⸗ n Tempel oſer Fel, Hoörfalge; Nl 18 Jugptze gung einer aus An⸗ Frauen 30 Bunte dur; 1740 25 Jule 40 Robin⸗ Tanzmusik, Nummern: mnaſtikll, lühlonzert, nachrichten, sloſzert l, et, Sport, littagskon⸗ eit, Wirt⸗ ichmittags⸗ ftsmeldun⸗ ſis Heute; er Milion; ter, Spott; geit, Nach⸗ 5 Choral⸗ ſik 10.5 deutschen apitel der dient der perlſrunde; t ine eh 1505 de; 19.5 achlihten, Höͤtbeticht in Nom, fel H Berinet vom de“ und Lie heit, Als Alls deſſ end na richt von 1 Belli Aufna 1 Elult⸗ 35 Kol 9 Wend Uebettle erken dl nuf. Puli fun, 14 m5 7.50*. 8 niken all bade nicht be Velpen J. 1 ————— Pol Amiliches Verkünbigungsblatt der Hej. Bürgermeiſterei o S 53 iernheim el iung und anberer Behörden-Vereins⸗ u. Geſchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich die illuſtrierte und inhaltlich reiche 16 ſeitige Beilage„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pig Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchl. Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Beilagen: R Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A März 34: 1285 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Nr. 99 Samstag, den 28. April 1934 10. Jahrgang f Kameraden der Arbeit! Ein Aufruf des Reichsobmannes der N50. Der Reichsobmann der NS, Staatsrat Walter Schuh⸗ mann, M. d. R., hat zum Tag der nationalen Arbeit fol⸗ genden Aufruf erlaſſen: „Kameraden der deutſchen Arbeit! Noch vor einem Jahr war das arbeitende Deutſchlond unheilvoll zerriſſen. Marxismus, Liberalismus und Bolſchewismus, Klaſſenhaß und Standesdünkel, Intereſſenhaufenpolitik und materiali⸗ ſtiſcher Eigennutz, ſeit Jahrzehnten bereits Zerſtörer des in⸗ neren Zuſammenhalts der Deutſchen Nation, wirkten noch immer zerſetzend und ſabotierend. Noch immer ſtanden Millionen deutſcher Arbeitskameraden unter der Botmäßig⸗ keit der Internationalen und anderer volksfeindlicher Kräfte. Nicht weniger als faſt 200 verſchiedene Gewerkſchaften, ihrerſeits wiederum in mehreren Richtungen zerſpalten, hetzten gegeneinander in ewiger, verſchworener Feindſchaft. Sie dienten weder der Volksgeſamtheit, noch dem deutſchen Arbeitertum; ſie waren vielmehr volkszerſtörenden Sonder— intereſſen dienſtbar gemacht. Zu alledem waren die Gewerkſchaftsorganiſationen ver⸗ lottert und verwahrloſt. Ihre Finanzwirtſchaft war lieder⸗ lich. Ihre Korruption war unüberſehbar, ihre Geldver⸗ ſchwendung geradezu ungeheuerlich. Der materielle Zuſam⸗ menbruch der meiſten Gewerkſchaften ſtand bevor. Ihr Bankerott hätte nicht nur den deutſchen Arbeiter ſeiner in langer Beitragszahlung erworbenen Anrechte beraubt,— der Niederbruch der Gewerkſchaften hätte vielmehr die ge⸗ ſamte deutſche Wirtſchaft und damit die Exiſtenz der werk⸗ tätigen Bevölkerung auf das Schwerſte erſchüttert. Die Ge⸗ werkſchaften haben nicht verhindern können, daß Millionen deutſcher Arbeitskameraden erwerbslos auf die Straße flo⸗ gen, daß die deutſchen Sozialverſicherungsträger in immer raſcherem Tempo dem Ruin zuſteuerten, das Not und Elend überhand nahmen. Alles das hat der Nationalſozialismus überwunden. Wo einſt Millionen der Arbeitsloſigkeit preisgegeben wa⸗ ren, ſind bereits Millionen in die Betriebe zurückgekehrt und fanden Arbeit, Lohn und Brot. Handel und Wandel blühen wieder auf. Wo einſt zerſtört wurde, wird heute aufgebaut. Wo einſt Haß und Unfrieden, Eigennutz und Niederbruch Triumphe feierten, hat der Führer das Fun⸗ dament der Volksgemeinſchaft, des Gemeinnutzes und des Dienſtes am deutſchen Sozialismus errichtet. Kameraden der deutſchen Arbeit! Bereits in meinem Maifeieraufruf von 1931 ſagte ich, daß wir Nationalſozia⸗ liſten dem marxiſtiſchen 1. Mai„den 1. Mai als Feſttag der nationalen Arbeit entgegenſtellen“ werden, als„Kampfruf und neues Symbol eines erwachenden deutſchen Arbeiter— tums der Stirn und der Fauſt“,— ſchon im vorigen Jahre marſchierten wir nicht mehr für Klaſſenhaß und Internatio— nale, ſondern für die Volksgemeinſchaft, für die deutſche Nation. Im Maifeieraufruf der NSBO von 1931 ſagte ich, daß die„von der NSDAP ins Leben gerufene NSBO die Or— ganiſation ſein wird, die den Marxismus ideell und organi⸗ ſatoriſch unter Adolf Hitlers Fahnen überwindet“,— ſchon am 2. Mai 1933 hat die NSBO dieſes Verſprechen wahr gemacht. In revolutionärer Aktion haben die Kämpfer der NS die Gewerkſchaften übernommen und den ganzen marxiſtiſch⸗liberaliſtiſchen, korrupten und unfähigen Klün⸗ gel der einſtigen Gewerkſchafts, führer“ hinweggefegt. Gemeinſam mit der Oberſten Leitung der Po und ihrem Stabsleiter Dr. Ley hat die NSBO in dem allumfaſ⸗ ſenden Bund der Deutſchen Arbeitsfront dem deutſchen Ar- beitskameraden das wiedergegeben, was trotz allem ſeit Jahrzehnten ſeine Sehnſucht war: ſein deutſches Vaterland! Kameraden der deutſchen Arbeit! Am 1. Mai 1934 wird eine neue Ordnung unſeres Lebens wirkſam werden: Das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit tritt an dieſem Tage in Kraft! Begründet auf dem Adel der Arbeit, ſetzt es an die Stelle der einſtigen zerſtörenden, ſchweren ſozialen Auseinanderſetzungen und Kämpfe, in denen Macht und Gewalt jedes befriedigende Ergebnis ver⸗ hinderten, das einſt im marxiſtiſch⸗-liberaliſtiſchen Staat un⸗ bekannt geweſene ſoziale Recht und die ſoziale Ehre! In Treuverbundenheit zu ihren Gefolgſchaften ſollen die Be⸗ triebsführer für das Wohl aller Arbeitskameraden ſorgen, wie für ſich ſelbſt. In Treue zum Betriebsführer werden die Gefolgſchaften ihrerſeits ihr Beſtes und Letztes einſetzen im Wiederaufbau der deutſchen Arbeitsſtätten. Alle öffent⸗ liche Achtung wird von ihrem ſozial ehrenhaften Verhalten abhängen. Vergehen gegen die ſoziale Ehre, von welcher Seite ſie auch kommen werden, verfallen der ächtenden Strafe durch die Sozialen Ehrengerichte. Betriebsführer und Gefolgſchaften werden am 1. Mai 1934, dem Tage der nationalen Arbeit, geloben, dem Geiſte Raum zu ſchaffen, der dieſem Geſetz ſeinen großen Sinn gegeben hat. Je mehr wir alle, Betriebsführer und Gefolaſchaften, dieſen Geiſt in uns lebendig werden laſſen, um ſo ſicherer wird ſich auch dieſer 1. Mai 1934 würdig der großen Tage ver na⸗ tionalſozialiſtiſchen deutſchen Revolution anſchließen und vor dem Urteil der deutſchen Geſchichte beſtehen. Die Treue Aller gegen Alle, Gemeinnutz und Dienſt an der Nation, das ſoziale Recht und die ſoziale Ehre, das ſind die Parolen, die am 1. Mai 1934 unſichtbar auf allen Fah⸗ b. Neurath über die Abrüſtungsfrage. Der Außenminiſter betont die Bereitſchaft Deutſchlands zum Abſchluß einer Konvention auf dem Prinzip der Gleichberechtigung. DNB. Berlin, 27. April. Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath hielt am Freitag abend vor einem Kreis von Vertretern der deutſchen Preſſe eine Rede, in der er u. a. ausführte: Die ſeit mehr als ſechs Monaten geführten Verhandlungen zwiſchen den hauptſächlich beteiligten Großmächten ſind von Frankreich brüsk abgebrochen worden und zwar mit einer Begründung, die die ſchwerſten Beſchuldigungen gegen Deutſch⸗ land in ſich ſchließt. Muß es nicht von vornherein einen jeden, der die Dinge natürlich und einfach ſehen will, in Erſtaunen ſetzen, daß eine Regierung, deren eigene Wehrausgaben ſich im letzten Jahre auf über 16 Milliarden Franken beliefen, Alarm ſchlägt wegen des auf 890 Millionen RM. bezifferten Wehr⸗ etats ihres Nachbarlandes? Iſt es nicht befremdend, wenn die franzöſiſche Regierung die diesjährige Erhöhung des deutſchen Wehretats um etwa 20 Millionen RM. als eine Friedens- bedrohung brandmarken will, obwohl der größte Teil dieſer Summe für die gerade von Frankreich geforderte Amwandlung unſerer Reichswehr in Ausſicht genommen worden iſt? Hat nicht Frankreich ſelbſt ſeine Wehrausgaben in den letzten Jahren trotz der ſchwebenden Abrüſtungsverhandlungen wiederholt ſprung— haft erhöht? And kann eine Macht, die über die gewaltigſte militäriſche Luftrüſtung der Welt verfügt und ihre eigene hochentwickelte Zivilluftfahrt mit den größten Mitteln unter- ſtützt, wirklich ernſtlich in Sorge darüber ſein, daß Deutſchland um ſeine Zivilbevölkerung durch beſondere Einrichtungen in den Ortſchaften gegen feindliche Luftangriffe zu ſchützen, den Betrag von 50 Millionen und daneben für die Reorganiſation der ſeit Jahren darniederliegenden Zivilluftfahrt den Betrag von 160 Millionen RM. in ſeinem Etat bereitgeſtellt? Man braucht nur das von der engliſchen Regierung veröffentlichte Statement vom 16. April ds. Js., das die letzte deutſche Stellungnahme kurz zuſammenfaßt, der gleich darauf veröffentlichten franzö— ſiſchen Note an England gegenüberzuſtellen, um zu erkennen, daß das Verhalten Deutſchlands nicht den geringſten ſtich⸗ haltigen Grund für die plötzliche Flucht aus den Verhandlungen darbot. Die franzöſiſche Regierung will den entſcheidenden Ge— ſichtspunkt für die Beurteilung des deutſchen Wehretats allein aus der Tatſache entnehmen, daß die Verſailler Vertrags— regelung noch durch keinen anderen Vertrag erſetzt ſei. Der franzöſiſche Standpunkt läuft darauf hinaus, daß die Behandlung der Abrüſtungsfrage in freiem Belieben der hoch— gerüſteten Staaten ſteht, daß Deutſchland dagegen geduldig ab⸗ zuwarten hat, was ſie beſchließen und daß es ſelbſt kein Recht hätte, etwas zu fordern und zu tun, wenn die anderen Mächte nach den bisherigen acht Jahren noch weitere zwei oder fünf oder zehn Jahre ergebnislos verhandeln und dabei ihre eigenen Rüſtungen fortgeſetzt ſteigern. Die Signatarmächte ſind ſeit langem nicht mehr frei, in der Abrüſtungsfrage nach beliebigem Ermeſſen und Gutdünken zu handeln. Sie haben in den Ver— trägen von 1919 dem Problem ſeine konkrete Form dadurch ge— geben, daß ſie einerſeits die Zentralmächte zur reſtloſen Ent— waffnung gezwungen, daß ſie anderſeits aber dieſe außerordent— liche Maßnahme vertraglich als erſten Schritt zur Durchführung der allgemeinen Abrüſtung feſtgelegt haben. Die Leiſtung Deutſchlands iſt bis zum letzten Buchſtaben des Vertrages er— füllt worden. Die ſeit Jahren fällige Gegenleiſtung, die Durch— führung der allgemeinen Abrüſtung, ſteht vollſtändig aus, und nirgends iſt ein Anhaltspunkt dafür gegeben, daß dies in ab— ſehbarer Zeit bewirkt werden würde. Das iſt die wirkliche Grund— lage des Abrüſtungsproblems. Es hat lange genug gedauert, bis endlich die Abrüſtungskonferenz zuſammenberufen wurde. Aber ſie iſt doch ſchließlich zuſammenberufen worden, und ſo fruchtlos ihre Verhandlungen auch geblieben ſind, das eine iſt dadurch doch wenigſtens gegenüber der jetzt von Frankreich gehegten Theſe klargeſtellt und zur allſeitigen Anerkennung gebracht wor— den, daß nämlich eine Fortdauer des Zuſtandes einſeitiger Entwaffnung Deutſchlands inmitten ſeiner hochgerüſteten und auch in ihren künftigen Rüſtungsmaßnahmen unbeſchränkten Nachbarn eine flagrante Rechtswidrigkeit und eine po⸗ litiſche Unmöglichkeit ſein würde. Mit Recht hat deshalb die deutſche Regierung in ihrem an die franzöſiſche Regierung gerichteten Memorandum vom 13. März d. Js. es als eine ſelbſtverſtändliche, von allen Seiten längſt anerkannte Tatſache hingeſtellt, daß für Deutſchland unter keinen Amſtänden mehr ein Rüſtungsſtand in Betracht kommen könne, wie er in Verſailles feſtgelegt wurde. Will man aber ſchon nach rein formalrechtlichen Grunſätzer urteilen, dann ſollte man ſich die Frage vorlegen, wem da— beſſere Recht zur Seite ſteht, ob Frankreich, wenn es die Theſe ſeiner letzten Note vertritt, oder Deutſchland, wenn es jetzt etwa ee nen Adolf Hitlers ſtehen werden. Ihnen wollen wir folgen in Treue und Dankbarkeit zum Führer, deſſen Geiſt und deſſen Wille Deutſchland aus dem Zuſammenbruch zum deutſchen Sozialismus emporführt! Auf zum Tag der na⸗ tionalen Arbeit! Heil dem Führer!“ darauf beſtehen wollte, ſeine Gleichberechtigung ſofort und und uneingeſchränkt bis zu dem Maße verwirklicht zu ſehen, das dem Rüſtungsſtande der hochgerüſteten Staaten, vor allem Frankreichs, entſpräche. Deutſchland hat dieſen Anſpruch nicht erhoben. Wir haben erklärt, daß wir jede auch noch ſo weitgehende Rüſtungs- beſchränkung für Deutſchland annehmen würden, wenn das auch ſeitens der anderen Mächte geſchieht. Wir haben es alſo in die Entſchließung der anderen Mächte geſtellt, welche Waffen⸗ arten künftig überhaupt noch allgemein als zugelaſſen gelten ſollen. In der beſonders wichtigen Frage der Luftrüſtung haben wir, wie ſich aus dem ſchon erwähnten Statement der engliſchen Regierung ergibt, auch hinſichtlich der Quantität unſerer For- derungen die weitgehendſten Zugeſtändniſſe gemacht. Daneben haben wir uns mit der Einführung einer wirkſamen Kontrolle einverſtanden erklärt und haben alle denkbaren Garantien an— geboten, um den nichtmilitäriſchen Charakter der politi⸗ ſchen Organiſationen in Deutſchland ſicherzuſtellen. Auch jetzt ſind wir zur Verſtändigung jederzeit bereit. Noch letzthin iſt zur Erleichterung und Förderung der internationalen Verhandlungen vom Herrn Reichspräſidenten ein beſonderer Be— vollmächtigter für die Abrüſtungsfrage ernannt worden. Es war niemals unſer Ziel, die Frage des künftigen deutſchen Rüſtungs⸗ regimes einfach durch einſeitige Entſchlüſſe und Maßnahmen zu löſen. Die Reichsregierung iſt ſich ſtets der Tätſache bewußt geweſen, und iſt ſich ihrer auch heute bewußt, wie ſegensreich ſich gerade eine Einigung über das Abrüſtungsproblem für die Wiederherſtellung des Vertrauens und für die politiſche und wirtſchaftliche Zukunft aller Länder auswirken würde. Deshalb wünſchen wir nach wie vor das baldige Zuſtande⸗ kommen einer Konvention. An den Vorſchlägen und Zugeſtändniſſen, wie wir ſie zuletzt ge— macht haben, halten wir feſt. Alle Behauptungen, als ob wir uns nicht nur auf die Vorbereitung einer effektiven Aufrüſtung, ſondern auf die Aufrüſtung mit Angriffswaffen eingeſtellt hätten, verweiſe ich auf das entſchiedenſte in das Reich der Fabel. Anſere Vorſchläge und Zugeſtändniſſe aber zum Inhalt eines Vertrages zu machen, das ſteht jetzt nicht mehr bei uns, ſondern bei den anderen Mächten. Nachdem die franzöſiſche Regierung den von uns eingeſchlagenen, nach unſerer Anſicht allein zweck— mäßigen Weg durch ihren plötzlichen Entſchluß verbaut hat, kann es nicht unſere Sache ſein, ihn von neuem zu eröffnen. Wir ſind uns über den Ernſt und die Schwierigkeiten der Lage im klaren. Anſer Standpunkt iſt aber in rechtlicher, mora— liſcher und politiſcher Beziehung zu feſt gegründet, als daß wir der weiteren Entwicklung der Dinge nicht mit der nötigen Ruhe entgegenzuſehen wüßten. Die deutſche Regierung ſteht glück— licherweiſe nicht allein mit ihrer Aeberzeugung. Die eng— liſche und italieniſche Regierung haben ihre Auffaſſung über die anzuſtrebende Löſung ſeit langem bekanntgegeben, eine Auffaſſung, die in den entſcheidenden Grundlinien mit unſerer eigenen übereinſtimmt. Auch die neutralen Mächte haben ſich neuerdings mit Nachdruck für die Notwendigkeit des baldigen Abſchluſſes einer Abrüſtungskonvention ausgeſprochen, die dem Grundſatz der Gleichberechtigung Rechnung trägt. Nur ein gegen Angriffe geſichertes Deutſchland kann die Friedensfunktion erfüllen, die ihm im Zentrum Europas obliegt. Ein wehrloſes Reich müßte nach allen Geſetzen der Geſchichte ſchließlich zur Zerrüttung des Kontinents führen. Mögen die anderen Regierungen die große Chance benutzen, die ihnen die Reichsregierung unter ihrer ſtarken und ſicheren Führung bietet: Anſere Hand bleibt auch weiterhin zur Verſtändigung aus— geſtreckt und ich wiederhole, was ich ſchon öfters erklärt habe: Es kommt nur auf den Entſchluß der anderen Regierungen an, dieſe Hand zu ergreifen. Wieder ein Dorfbrand in der Wojewodſchaft Kielce. DNB Kattowitz, 27. April. Nachdem erſt vor kurzer Zeit das Dorf Moſczenice von einer verheerenden Feuersbrunſt heimgeſucht worden war, der 72 Anweſen zum Opfer fielen, wird jetzt ein neues großes Feuer aus der Wojewodſchaft Kielce gemeldet. Diesmal handelt es ſich um das gleichfalls bei Saybuſch gelegene Dorf Strzy⸗ rawa, wo ein Brand wütete, der elf Anweſen einäſcherte. Soweit bisher bekannt, ſind Menſchenleben nicht zu Schaden gekommen. Aus Moſzenice wird noch ergänzend gemeldet, daß außer den vier Dorfbewohnern, die in den Flammen umgekommen ſind, weitere 12 Perſonen vermißt werden. Es wird angenommen, daß ſie in den Wäldern umherirren. DNB. Berlin, 27. April. Der Reichsarbeitsminiſter teilt mit, daß der Termin, bis zu dem die mit Reichszuſchüſſen geförderten Inſtandſetzungs— und Ergänzungs- und Umbauarbeiten an Gebäuden beendet ſein müſſen, bis zum 31. März 1935 verlängert iſt. en — e — 8 r 8 Die deutjche Maifeier Eine Kundgebung nationaljozialiſtijcher Volksverbundenheit Berlin, 27. April. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht einen Artikel Reichsminiſter Dr. Fricks über den Sinn der deutſchen Maifeier. Darin heißt es u. a.: N Die Maifeier iſt kein Volksfeſt alten Stiles mehr, ſon⸗ dern eine Kundgebung nationalſozialiſtiſcher Volksverbun⸗ denheit. An dieſem Tage marſchieren nicht Klaſſen und Stände, ſondern nur Deutſche, Nationalſozialiſten, Volksge⸗ noſſen hinter den Fahnen Adolf Hitlers, die heute die Zei⸗ chen des Deutſchen Reiches ſind, alle geeint in friedlichem Wettebewerb der nationalen Arbeit. Vor einem Jahr verkündete Adolf Hitler den Plan, in zweimal vier Jahren die Not des Volkes auszutilgen.— Ein Jahr nachher ſieht das Reich anders aus! Voll Stolz und Ruhe darf man heute ſagen, daß dieſes eine Jahr aus dem Deutſchland der Not und Erwerbsloſigkeit, aus einem Lande der Hoffnungsloſigkeit und der Zerrüttung, der außenpolitiſchen Iſolierung und der innenpolitiſchen Un⸗ ſicherheit ein Reich der Arbeit, der Ordnung, des Aufbaues und des Friedens gemacht hat. Die deutſche Maifeier 1934, der nationale Feiertag der Arbeit, ſteht mit Recht im Zei⸗ chen der frohen Sicherheit, daß es gelingen werde, die Not unſerer Tage und das furchtbare Erbe der Nachkriegszeit zu überwinden. Das wird aber nur möglich ſein, wenn der Geiſt des Nationalſozialismus, der Glaube an die ſieghafte falt der Volksgemeinſchaft das ganze deutſche Volk er⸗ üllt. Das iſt der Sinn der deutſchen Maifeier, daß ſie die Größe und Kraft der Idee Adolf Hitlers dem deutſchen Volke und der ganzen Welt zeige und damit den unerſchüt⸗ terlichen Willen kundgebe, auf dem Wege friedlicher Arbeit zu Freiheit und Brok fortzuſchreiten bis zum Siege! Die Schwarzwaldtanne in der Reichs hauptſtadt Der zum Mai⸗Baum der Reichshauptſtadt auserſehene Schwarzwaldrieſe, der auf dem Anhalter Bahnhof im Son⸗ derzug mit ſeiner Begleitung von vier Schwarzwälder Holz⸗ fällern und einem Förſter eingetroffen iſt, wird am Sams— tag nachmittag unter Anteilnahme der Bevölkerung der Reichshauptſtadt vom Brandenburger Tor zum Luſtgarten gebracht. Der Transport wird aller Wahrſcheinlichkeit nach mit den neuen Transportwagen der Reichsbahn durchge— führt, die die Waggons, welche den Baum hierher gefah— ren haben, tragen. Begleitet wird der Stamm auf ſeinem Weg durch Muſikzüge und Gruppen des Amtes„Volkstum und Heimat“ in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die auch mit ſeiner ſpäteren Betreuung und Ausſchmſickung beauftragt ſind. Kauft das Feſtabzeichen! Im ganzen Reich hat der öffentliche Vertrieb des Feſt— abzeichens zum Nationalfeiertag des deutſchen Volkes be— gonnen. Die Plakette hat in allen Bevölkerungskreiſen außerordentlichen Anklang gefunden, da ſie gerade von den ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen als ihr Denkmal der Ar⸗ beit angeſehen wird und als Mittel der Arbeitsbeſchaffung Tauſenden von deutſchen Volksgenoſſen Arbeit und Brot gegeben hat. Jeder Einzelne bekundet ſeine Verbundenheit mit dem Arbeiter der Stirn und der Fauſt durch das Tra⸗ gen des Feſtabzeichens. Der Verkaufspreis für das Abzei⸗ chen iſt für das ganze Reich auf 20 Pfennig feſtgeſetzt. Rieſenkorke vom Geburkskagstiſch des Führers. Im Freigelände der Ausſtellung„Deutſches Volk— Deutſche Arbeit“ hat der Gau Berlin der NS-Volkswohl⸗ fahrt einen Kindergarten eingerichtet, in dem Ausſtellungs⸗ beſucher ihre Kinder unter Aufſicht von geſchulten Kinder⸗ gärtnerinnen in Verwahrung geben können. Den kleinen Beſuchern wird am Samstag nachmittag eine beſondere Freude bereitet werden. Sie werden ſich an einer Rieſen⸗ torte von über einem halben Zentner Gewicht und faſt einem Meter Durchmeſſer, die der Führer von ſeinem Geburtstagstiſch der NS⸗Volkswohlfahrt zur Verfügung ge⸗ tellt hat, gütlich tun können. Die Aufgaben des Aechtswalters der Ev. Kirche. Eine Anterredung mit Miniſterialdirektor Jaeger. DNB. Berlin, 27. April. Der Reichsbiſchof Ludwig Müller hat im Einvernehmen mit dem geiſtlichen Miniſterium den Miniſterialdirektor im preußiſchen Kultusminiſterium, Jaeger, in ſeiner Eigenſchaft als rechtskun⸗ diges Mitglied des geiſtlichen Miniſteriums zum„Rechtswalter der Evangeliſchen Kirche ernannt. Damit iſt der Arbeitsbereich Jaegers erweitert und abgegrenzt und eine Inſtanz geſchaffen, deren Aufgabe es iſt, den äußeren Rahmen für die innere Befriedung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zu ſchaffen und zu betreuen. Miniſterialdirektor Jaeger gewährte einem Vertreter des DNB. über ſeine Aufgaben eine Anterredung, in der ſich fol⸗ gende Fragen und Anworten ergaben: a I. 4 rage: Welches iſt Ihre Stellung innerhalb der Evangeliſchen Kirche? Antwort: An der Spitze der Deutſchen Evangeliſchen Reichs— kirche ſteht der Reichsbiſchof Ludwig Müller. Die geiſtlichen Fragen bearbeitet der Reichsbiſchof ſelbſt und als ſein Gehilfe der Reichskirchenvikar, ferner die theologiſchen Mitglieder des geiſtlichen Miniſteriums. Die geſamte äußere Ordnung, d. h. die Fragen rechtlicher und organiſatoriſcher Art werden durch mich, den Rechtswalter der Evangeliſchen Kirche, bearbeitet. Wie Sie wiſſen, bin ich nicht Geiſtlicher, ſondern alter nationalſozialiſtiſcher Juriſt und denke dementſprechend keineswegs daran, in die Fragen des Bekenntniſſes und der inneren religiöſen Haltung des einzelnen Deutſchen einzugreifen. Gerade als früherer Richter, der innerhalb einer geordneten Verwaltung frei Recht ſprechen mußte, weiß ich um die notwendige Trennung der Gebiete Beſcheid. Ich ſehe meine weſentliche Aufgabe darin, mit meinen Kräften daran mitzuwirken, daß als Grundlage für dauerhafte religiöſe Arbeit von der fachlich rechtlichen Seite her ein reibungsloſer Organismus geſchaffen wird. II. Frage: Weshalb mußte Ihr neues Amt und die neue Amts- bezeichnung geſchaffen werden? 1535 Antwort: Die Amtsbezeichnung iſt wohl neu, das Amt ſelbſt faßt beſtehende Aufgabengebiete zuſammen, künſtlich neue zu ſchaffen, liegt mir fern. Lediglich will ich eine Einheitlichkeit und eine Zu— ſammenfaſſung aller entſprechenden Betreuungsbereiche in meinem Amt herbeiführen. Meine Amtsbezeichnung ſoll einen neuen Begriff darſtellen, deſſan Inhalt ſich klar aus der Organiſationsbotſchaft des Reichsbiſchofs und des geiſtlichen Miniſteriums vom 12. April 1934 ergibt. III. Frage: Stört die Neuordnung der kirchlichen Dinge nicht das Bekenntnis-⸗ und Glaubensgut? Antwort: Durchaus nicht. In jenem großen Rahmen, in dem die Evangeliſche Kirche zuſammengefaßt weroͤen muß, bleibt der Bekenntnisſtand und das Glaubensgut unangetaſtet. Dié Selbſtän⸗ digkeit der Kirchenbezirke in Kultus und Bekenntnis bleibt garan— tiert; lediglich in Verwaltung und Geſetzgebung muß jedoch abſolute Einheitlichkeit herrſchen. IV. Frage: Gibt es nicht dennoch gewiſſe Kircheneinrichtungen, die Glauben und Bekenntnis auch auf äußere Formen ausdehnen? Antwort: Im Luthertum gibt es ſolche nicht, wohl aber bei gewiſſen reformierten Gruppen. Wo in Deutſchland ſolche Gruppen beſtehen und dieſe ihren Bekenntnisniederſchlag in der ſogenannten presbyterial-⸗ſynodalen Ordnung gefunden haben, können ſie durchaus beſtehen bleiben, denn ſie erſcheinen uns wegen ihrer geſchichtlich ge— wordenen örtlichen Selbſtentwicklung durchaus vereinbar mit der neuen Kirchenverfaſſung. 1 Frage: Lebernehmen Sie auch den modernen Führergedanken? Antwort: Ja, denn es ſcheint uns ohne das Führerprinzip keine große Organiſation heute lebensfähig. VI. Frage: Stört aber nicht gerade der Führergedanke die evan⸗— geliſche Freiheit? Antwort: Nein, im Gegenteil. Gerade die Evangeliſche Kirche iſt durch das Führerprinzip von Anfang an geworden. Der Führergedanke muß ſich darum erſt recht auf dem Gebiet der äußeren Ordnung der Kirche auswirken. Leberhaupt betone ich noch einmal den Anterſchied zwiſchen der äußeren Ordnung und dem Glauben. Ich ſpreche hier nicht theologiſch. Ich ſpreche nicht von den inneren Dingen, die das Weſen der Religion und der Kirche ausmachen, vielmehr nur von der äußeren Ordnung, alſo von irdiſchen Ange⸗ legenheiten und Bedingungen, deren Regelung für die Exiſtenz der Geſamtkirche heute entſcheidend iſt. So wenig ich berufen bin, das Evangelium zu verkünden, ſo ſtark fühle ich meine Aufgabe, die neuen Fundamente der Kirche in ihrer rechtlichen Form im öffentlichen Leben schaffen zu helfen, von denen aus dieſes Evangelium verkündet 8 macht hat, ein Protokoll zu unterzeichnen, das die Anabhängig⸗ werden kann. Die irdiſche Ordnung der Kirche iſt immer Wand— lungen unterworfen und ſie wird gerade heute beſtens innegehalten durch das Führerprinzip. Dieſes aber ſtört in der dargeſtellten Anwendungsform keineswegs die evangeliſche Freiheit, ſondern iſt Vorbedingung für ihre heilſame Auswirkung. VII. Frage: Wie ſind die in der jüngſten Vergangenheit zu beob— achtenden Auseinanderſetzungen auf kirchlichem Gebiet zu erklären? Antwort: Dieſe Auseinanderſetzungen erklären ſich zum großen Teil aus einem falſchverſtandenen Gegenſatz zwiſchen der äußeren Ord— nung der Kirche und dem Glaubensgebiet. Der Reichsbiſchof hat in einer entſprechenden Botſchaft bereits darauf hingewieſen, daß die künftige Entwicklung nach der Verfaſſung der Neichskirche unter voll kommener Wahrung des Bekenntnisſtandes und der bibliſchen Glau⸗ bensgrundlage ſich vollziehen wird. Infolgedeſſen entbehren nunmehr Auseinanderſetzungen, wie ſie die Vergangenheit ausfüllten, jeden ſach⸗ lichen Gründen. VIII Frage: Warum iſt die geſamte kirchliche Neuordnung überhaupt nötig? Antwort: Sie iſt eine Forderung der Zeit. Wir ſehen gerade jetzt auf allen Gebieten des öffentlichen Gemeinſchaftslebens der Men⸗ ſchen die Energien ſich ballen. Die Staaten ſammeln ihre Kräfte für den Kampf um die Erhaltung ihres nationalen Daſeins. Große Glaubensbewegungs- und Weltanſchauungsgruppen haben ſich zu feſten Gefügen konzentriert. Alle Erfolge, die heute auf politiſchem oder wirtſchaftlichem und kulturellem Wege erreicht werden, verdanken ihren Erfolg der bewußten einheitlichen Zuſammenfaſſung aller vor⸗ handenen Energien. Von heroiſchem Geiſt erfüllt, garantiert die Kraft, die in der Zuſammenballung liegt, ſchon den geſchichtlichen Erfolg. Inmitten derartiger feſtgefügter Machtgebilde iſt allein die in jetzt noch 24 ohnmächtige Landeskirchen aufgeteilte evangeliſche deutſche Kirche eine Anmöglichkeit. In dieſer ihrer Zerſplitterung liegt die große Gefahr, von anderen großen Entwicklungsſtrömen unſerer Zeit von außen her niedergedrückt und überflutet zu werden. Wir wiſſen um die tiefe religiböſe Sehnſucht, die in Millionen unſerer Volks- genoſſen neu erwacht iſt und können ſelbſt erkennen, welche ungeheure Bedeutung gerade der Kirche deshalb heute zukommt und welcher Schaden entſtände, wenn die evangeliſche Kirche in ihren Splittern zur Bedeutungsloſigkeit weiter herabſänke. Dieſer drohenden Möglichkeit durch das Zuſammenſchweißen der bisher zerſplitterten Teile der evangeliſchen Kirche zu begegnen, iſt meine Aufgabe. Nach unſerer Leberzeugung muß entſprechend dem Gedanken Luthers in Deutſchland eine ſtarke innere Verbundenheit zwiſchen Staat und Kirche vorhanden ſein und zum Ausdruck kommen, ſoll der gläubige Deutſche in ſeiner Kirche den Weg zu ſeinem Gott finden. Ohne dieſe Verbundenheit entſteht in jedem guten und ehrlichen Deut⸗ ſchen und Chriſten eine Problematik, die ſich heute beſtimmt nicht für eine kirchliche Religioſität auswirkzt. In der uns vorſchwebenden großen evangeliſchen Reichskirche muß alſo auch ſchon rein äußerlich geſehen das Weſen der vollzogenen Staatsumwälzung zum Ausdruck kommen. Es kann nicht mehr wie früher der Staat in 30 Parteien, ſo heute die Kirche kirchenpolitiſch zerriſſen ſein, ſie muß eins werden. Gelingt uns unſere Aufgabe— und ſie wird uns gelingen— anſtelle überalterter Formen eine zeitgemäße Grundlage für neues Leben zu ſetzen, dann wird die Kirche wieder das, was ſie eigentlich ſein ſoll: eine auf das Heiligſte ſich gründende Gemeinſchaft deutſcher Menſchen, die ewige Verheißung hat und unzertrennlich iſt. Mit einer ſolchen Kirche dienen wir auch am beſten dem deutſchen Volk und dem Nationalſozialismus. Die Saarregierung verfügt. DNB. Saarbrücken, 27. April. Wie uns mitgeteilt wird, hat dieſer Tage die Schulabteilung der Regierungskommiſſion eine Verfügung an die Direktoren der höheren Schulen des Saargebiets, der gewerblichen Berufsſchulen und an die Kreisſchulleiter gerichtet, in der darauf hingewieſen wird, daß der 1. Mai im Saargebiet weder geſetzlicher noch kirchlicher Feiertag ſei und daß deshalb an dieſem Tage in allen Schulen ordnungs- mäßiger Anterricht ſtattfinden müſſe. Die Regierungskom⸗ miſſion verbietet weiterhin alle über das normale Maß hinaus- gehenden Beurlaubungen von Lehrern und Schülern. Prag: Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hatte am Donnerstag zwei ausführliche Beſprechungen mit Beneſch. Be⸗ ſonders die Abrüſtungsfrage und die Frage der Organiſation Mitteleuropas wurden dabei erörtert. In Erwiderung auf den Trinkſpruch Beneſchs wies Barthou darauf hin, daß das Stu⸗ dium dieſer Fragen ohne politiſche Nebengedanken erfolgen müſſe. Brüſſel: Staatsſekretär Suvich iſt am Donnerstag abend nach Rom abgereiſt. Am die Anabhängigkeit im Baltikum. Eine Moskauer Anregung von Deutſchland abgelehnt— Anabhängigkeit der Nandͤſtaaten nicht beoͤroht. DNB. Riga, 27. April. Die lettiſche Telegraphen-Agentur verbreitete fol— gende Mitteilung: „Die deutſche Regierung hat der lettiſchen Regierung zur Kenntnis gebracht, daß die Regierung der Sowjetunion, um eine Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion zu manifeſtieren, Deutſchland den Vorſchlag ge— keit und Unantaſtbarkeit der baltiſchen Staaten garantieren würbe. Die deutſche Regierung finde, daß die Anabhängigkeit und An⸗ antaſtbarkeit der daltiſchen Staaten nicht bedroht ſei und daß ein ſolches Protokoll die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Sowjetunion nicht beſſern könnte. Deshalb hat ſie die Anre— gung der Sowjetunion abgelehnt. Auch die Sowjetregie— rung hat ihrerſeits die lettiſche Regierung über ihren Vorſchlag und die Ablehnung Deutſchlands informiert. Soviel bekannt, haben auch Eſtland und Finnland eben— ſolche Mitteilungen erhalten.“ Zu dieſer Veröffentlichung der Lettiſchen Telegraphen— Agentur wird amtlich u. a. folgendes mitgeteilt: Die deutſche Regierung hat der ruſſiſchen Anregung gegenüber folgenden Standpunkt eingenommen: Es kann ſelbſtverſtändlich nur mit Genugtuung begrüßt werden, wenn die Sowjetregierung jetzt den Wunſch hat, etwas Konkretes zum Zwecke der Wiederherſtellung vertrauensvoller Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion zu tun. Die deutſche Regierung hat ihren Willen dazu ſtets klar betont. Sie muß aber leider feſtſtellen, daß das Mittel, das Herr Litwinoff nunmehr vorſchlägt, für die Verwirklichung des von ihm angegebenen Zweckes aus den ver— ſchiedenſten Gründen nicht geeignet erſcheint. Es iſt ſchon eine auffallende Tatſache, daß Herr Litwinoff mit einem Projekt zur Sicherung des Beſtandes der baltiſchen Staaten an die deutſche Regierung herantritt, das er, wie all— gemein betont, noch vor kurzem mit einer anderen Re⸗ gierung verfolgt hat. Dieſe Znitiative iſt in der Oeffent⸗ lichkeit vielfach als eine Aktion mit politiſcher Spitze gegen Deutſchland aufgefaßt worden. Es hat die deutſche Regierung überraſcht, daß die Sowjetregierung dieſen Plan jetzt in der Form eines deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Paktes verwirklichen möchte. Die deutſche Regierung iſt der Anſicht, daß der Vorſchlag jeder realpolitiſchen Grundlage entbehrt. Wenn die deutſche Regie— rung und die Sowjetregierung zum Zwecke der Beſſerung ihrer Beziehungen eine beſondere vertragliche Verpflichtung hinſicht⸗ lich der Anabhängigkeit und Anverſehrtheit der baltiſchen Staaten eingehen ſollen, ſo ſetzt das ſinngemäß doch voraus, daß dieſe Anabhängigkeit und Anverſehrtheit ohne ſolche ausdrückliche Bin— dung von einem der beiden Kontrahenten bedroht werden könnte. Die deutſche Regierung nimmt an, daß mit einer derartigen Bedrohung von ſeiten der Sowjetunion zu rechnen wäre; ſelbſt— verſtändlich kann ſie es aber ebenſowenig zulaſſen, daß ihr ſelbſt in irgendeiner Weiſe Abſichten und Möglichkeiten dieſer Art unterſtellt werden. Die Richtlinien der deutſchen Politik im Anläſſen öffentlich in voller Klarheit dargelegt worden, und die deutſche Regierung muß jeden Verſuch, die Aufrichtigkeit dieſer Politik in Zweifel zu ziehen, kategoriſch zurückweiſen. Oſten ſind von dem Herrn Reichskanzler bei den verſchiedenſten Da ſomit die Anabhängigkeit und Anverſehrtheit der balti⸗ ſchen Staaten nach Anſicht der deutſchen Regierung in keiner Weiſe bedroht iſt, ſieht ſie keinen Anlaß, zur Sicherung dieſer Staaten einen beſonderen Vertrag mit der Sowjetregierung zu ſchließen. Erklärung Litwinoffs. Eine deutſche Erwiderung. Moskau, 27. April. 1 ie Telegraphenagentur der Sowjetunion bringt Erklärungen Litwinoffs. Er bringt zunächſt ſein Bedauern über den ablehnenden Beſcheid zum Ausdruck. Er betont, daß die von der deutſchen Regierung gegebenen Erklä⸗ rungen die Bedeutung des Vorſchlages nicht abſchwächen könn⸗ ten. Sein Vorſchlag ſei im Sinne der Friedensliebe der Sowjet⸗ union und der Wiederherſtellung vertrauensvoller Beziehungen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion gemacht worden. Es lei nicht zutreffend, daß die Sowjetregierung der polniſchen Regierung ein ähnliches Protokoll vorgeſchlagen habe. Die Sowjetregierung habe nur eine gemeinſame polniſch-ruſſiſche Er⸗ klärung vorgeſchlagen, in der die Entſchloſſenheit zum Schutze der Verteidigung des Friedens im Oſten Europas bekanntgegeben und die Notwendigkeit der vollkommenen wirtſchaftlichen und politiſchen Anabhängigkeit der neuen politiſchen Gebilde aner⸗ kannt werden ſollte, die ſich von dem früheren ruſſiſchen Reich losgelöſt haben. Herr Litwinoff beſtreitet, daß aus dem Protokoll ein Pro- tektorat herausgeleſen werden könne. Er betont, er habe ein Mittel für die Beſeitigung oder Milderung der Entfremdung zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion vorgeſchlagen; dieſes Mittel werde von Deutſchland ohne überzeugende Begründung abgelehnt. Zum Schluß begrüßt er die Bereitſchaft der deutſchen Regierung zu freundſchaftlicher Fühlungnahme mit der Sowjet⸗ regierung. Die 4 Die Ausführungen des Sowjetkommiſſars enthalten kein Areument. das geeignet wäre, die deutſche Auffaſſung zu wider⸗ legen. Auch von ſowjetruſſiſcher Seite kann nicht beſtritten wer⸗ 7 0 daß die Sicherheit der baltiſchen Staaten von keiner Seite 55 iſt und daß daher nicht der geringſte Anlaß zu einem derartigen deutſch⸗ſowetruſſiſchen Pakt vorliegt. Außerdem iſt feſtzuſtellen, daß der ſowjetruſſiſche Vorſchlag vertragliche Ab⸗ machungen bezüglich dritter Staaten bezweckt, ohne daß dieſe Staaten dies gewünſcht hätten oder auch nur gefragt worden waren. Daß die politiſchen Ideen der Regierungen der balti⸗ 55 8 45 in ganz anderer f. ich mit aller Deutlichkeit aus den Nachri ü i 1 nahme des ſowjetruſſiſchen Nie eee Richtung bewegen, ergibt 8 Zusa Par le neh dice (diäts Gch gg 1 0 Ante. Schul Reich 9 Sonn glieder nchne 6 pfcht erſlg 1 f Pugt Ant . 8.5 punk Hel! Ne geſcl Mal 900 if. ahl id l lese N 9 ruf! ur n 2 Mule 85 J. 2 2 in l. balahe geo N55 Nett. in Ce 5 tin 2 W- 2 0 3000 Sl. 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Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 79 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr Am 5. und 6. Mai findet in Waldmichelbach eine Zuſammenkunft ſämtlicher Blockvarte und Amtswalter der Partei ſtatt. Entſchuldigungen werden keine angenommen, weshalb heute ſchon dieſer Hinweis erfolgt, damit jeder ſich dieſe Tage freihalten kann. Am Donnerstag, 3. Mai, erſcheinen (dieſes Mal aber ohne Ausnahme) alle Blockwarte auf der Geſchäftsſtelle— 20 Uhr—, um die letzten Anweiſungen ent⸗ gegenzunehmen. Die Abfahrt erfolgt Samstag, 5. Mai, nach⸗ mittags 3.30 Uhr an der Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V.: gez. Schweigert. Am Samstag, den 28. April abends 8 Ahr: Antreten der geſamten vereidigten Amtswalter im alten Schulhof. Dienſtanzug! Nur ſchriftliche Entſchuldigung! 5* Neichsluftſchutzbund, Ortsgruppe Viernheim Wir verweiſen noch beſonders auf die Kundgebung am Sonntag um 1 Uhr in dem Hof der Heſſ. Mühle. Alle Mit⸗ glieder müſſen es als Ehrenpflicht betrachten, daran teilzu— nehmen. Achtung Hauswarte! Am Sonntag polizeiliche Ver⸗ pflichtung. Reſtloſes Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Es erfolgt namentliche Kontrolle. Antreten nach Bezirken punkt 1 Ahr vor der Goetheſchule(Schulſtraße). Beſonderes Programm im Anzeigenteil beachten. Heil Hitler! Münkel, Geſchäftsführer. Amt für Volkswohlfahrt Die Zellen⸗ und Blockwalter erſcheinen am Montag abend 8.15 Uhr im Sitzungsſaal zur Abrechnung. Heute abend punkt 8 Uhr Goetheſchulhof! Heil Hitler! Zöller, Ogr.⸗Amtsl. 7* NS. und Deutſche Arbeitsfront Die Deutſche Arbeitsfront wird am 1. 5. 34 für immer geſchloſſen. Um allen noch fernſtehenden Volksgenoſſen die Möglichkeit zum Eintritt in die DAF. zu geben, iſt unſere Geſchäftsſtelle heute Samstag nachm. von 6.30—9 Uhr ge⸗ öffnet. Letzter Termin zum Anmelden in die DAF. Montag abend von 7—8 Uhr. Sämtliche Betriebsobleute der Viernheimer Betriebe ſind heute abend pünktlich um 6 Uhr in der Geſchäftsſtelle anweſend. NS. und Oeutſche Arbeitsfront. Alle ſchaffenden deutſchen Volksgenoſſen weiſen wir da— rauf hin, daß Aufnahmen in die„Deutſche Arbeitsfront“ nur noch bis zum 29. 4. 34 getätigt werden kön nen. * Achtung! Lt. Anordnung des Gaupropagandaleiters Müller⸗Scheld ſind alle Erwerbsloſe verpflichtet, an der Feier des 1. Mai teilzunehmen. Wir ordnen daher folgendes an: Alle Erwerbsloſe(Alu-, Kru⸗, Wolu⸗Empfänger) treten am 1. Mai ds. Is. geſchloſſen um 12,30 Uhr vor dem Staats⸗ bahnhof an. Es iſt Pflicht eines jeden erwerbsloſen Volks⸗ genoſſen, daß er ſich beteiligt. Führer der Erwerbsloſen iſt NSBO.⸗Amtswalter Brechtel. NSBB0O., Ortsgruppe Viernheim gez. Mögelin * Betr. Film„Stoßtrupp 1917“ vom 4.— 7. Mai einſchl. im Central⸗Film⸗Palaſt. Für die NS.⸗Gliederungen wird betr. Beſuch folgendes beſtimmt: Am Freitag, den 4. Mai mit roten Karten: NSK OV. NS.⸗Frauenſchaft, BDM., PO. Am Samstag, 5. Mai mit braunen Karten: SA., SS., SAR., SA M., SS M., NScK., HI., Amt für Beamte, RB.(Luftſchutz) Am Montag, den 7. Mai mit blauen Karten: NS.⸗ Bauernſchaft, NS O., Daß, NS. Hago. Der Preis für die Karten im Vorverkauf beträgt pro Perſon 50 Pfg. Wer für die obigen 3 Aufführungen noch Karten braucht, kann ſolche am Mittwoch und Donnerstag abends 8—9 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSKOV. noch erhalten. Die an die NS.⸗Gliederungen ausgegebenen Karten ſind ſpäteſtens am Beſuchstage abends 8 Uhr auf unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle mit Kamerad Heim abzurechnen. An der Kaſſe des Cefipa ſind an jedem Tage noch Karten erhältlich. An die Bevölkerung ergeht der Ruf, dieſes heldiſche Filmwerk ſich anzuſehen. Heil Hitler! NSKOV., Ortsgruppe Viernheim gez. Seelinger. Die Plakelten zum Nationalen Feiertag am 1. Mai gelangen bereits in dieſen Tagen durch die NS.⸗Gliederungen, Innungen, Vereine uſw. zum Verkauf. Es iſt als eine Ehren⸗ pflicht jedes Volksgenoſſen zu betrachten, daß er die Feſt⸗ plwakette trägt. Da nur eine beſtimmte Anzahl der Plaketten zur Ver⸗ fügung ſteht, wolle ſich Jeder frühzeitig damit verſehen. Ohne dieſe Plakette kann niemand weder am Feſtzug noch an der Kundgebung im Amicitia⸗Sportplatz wie an den Abend⸗ veranſtaltungen teilnehmen.. Alle Teilnehmer am Feſtzug und der Kundgebung ſind um Tragen der Feſtplakette verpflichtet, ebenſo jede deutſche 3 die Söhne und Töchter der Familien. Der Verkaufs- reis iſt 20 Pfg. Lokale Nachrichten Viernheim, den 28. April 1934. Worte in die Zeit. Wenn man in 14 Jahren ein Volk zerſtört, kann nur ein Narr annehmen, daß ſchon in wenigen Wochen oder Monaten die Heilung all der zugefügten Schäden gelingen könnte. Adolf Hitler. * Goldene Hochzeit. Am Montag, den 30. April, feiern die Eheleute Nikolaus Herſchel 1. und Anna Maria geb. Gutperle, Blauehutſtraße 19, im Kreiſe ihrer Kinder das Feſt der goldenen Hochzeit. 50 Jahre ſchwerer Arbeit und treueſter Pflichterfüllung ſind verfloſſen, ſeitdem das Jubelpaar ſich vermählte. Der Jubilar zählt 82 und die Jubilarin 78 Jahre. Möge es den Jubelgatten, die ſich einer ſehr guten körperlichen und geiſtigen Rüſtigkeit erfreuen, mit Gottes Gnade vergönnt ſein, bei beſtem Wohlbefinden inmitten ihrer Kinder und Enkel auch noch das diamantene Hochzeitsfeſt feiern zu dürfen. Unſere herzlichſten Glück- und Segenswünſche! Nuheſtandsverſetzung. Herr Schulrat Dr. Weil⸗ Heppenheim wird mit Wirkung vom 1. Mai auf ſein Nachſuchen in den wohlverdienten Ruheſtand verſetzt. Ueber 10 Jahre ſtand Herr Dr. Weil dem Schulweſen unſeres Kreiſes vor, das unter der zielbewußten Leitung des be⸗ währten Schulmannes einen erfreulichen Aufſchwung nahm. Durchgreifend und lonſequent in ſeinen Anordnungen, gerecht und unparteiiſch in ſeiner Amtsführung, wohlwollend gegen die pflichttreue Lehrerſchaft, aber ſtreng gegen Schädlinge und Pflichtvergeſſene, ſo ſteht und bleibt das Bild dieſes geraden deutſchen Mannes von echtem Schrot und Korn, der ganz in ſeinem Berufe aufging. Die Lehrerſchaft, die an ihm ein ſtarkes Rückgrat hatte, ſieht ihn nur ungern ſcheiden und wünſcht ihrem langjährigen Vorgeſetzten einen recht langen ungetrübten Lebensabend. Auch wir ſchließen uns dieſem Wunſche an.(Die Red.) Die hieſige Alarmfirene wird morgen Sonntag von 1—1.15 Uhr aus An⸗ laß der Veranſtaltung des Reichsluftſchutzbundes ertönen. Wir machen die Einwohnerſchaft hierauf aufmerkſam und bitten, ſich zur Kundgebung im Hofe der Heſſiſchen Mühle recht zahlreich einzufinden. Zwei hieſige Flieger, Mitglieder der Mannheimer Fliegerſtaffel, begleiten den Zug, der ſich um 1 Uhr durch die Straßen des Ortes bewegt. Luftſchutz bedeutet Selbſtſchutz und iſt zu hoffen, daß für die Veran⸗ ſtaltungen der hieſigen Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes ſtarkes Intereſſe vorhanden iſt.(Siehe Inſerat). Acht Feiertage im Mai! Nach dem annormal ſchönen und warmen Wetter, das der April uns heuer in ſeinen beiden erſten Dritteln beſcheerte, kann man dem Maiwetter mit einiger Bangigkeit entgegenſehen. Das Wachstum iſt ſchon ſoweit fortgeſchritten, daß die Eisheiligen viel verderben können. Wenn es auch ſo mit dem Wetter noch im Unge⸗ wiſſen liegt, eines wiſſen wir vom Mai heute ſchon: daß er uns mit Feiertagen überſchüttet. Er beginnt mit dem Feſttag der Arbeit, bringt uns in der zweiten Woche Was muß ich zum 1. Mai wijen! PO. Es iſt der Feſttag der deutſchen Arbeit, der nationale Feiertag des deutſchen Arbeiters der Stirn und der Fauſt, den unſer Führer Adolf Hitler geſchaffen hat. Daher heißt es: dieſen 1. Mai würdig im Sinne des Führers zu feiern! Die Fahnen des dritten Reiches und des neuen Deutſchland ſollen dieſem Tag in allen Straßen und Gaſſen ein feſtliches Gepräge geben! Laßt die Fahnen wehen! Hört im Rundfunk die Feierſtunden! Begeht mit der Jugend ſchon frühmorgens deren Ge⸗ denkſtunde! Mittags pünktlich um 1,05 Uhr muß jeder Feſtzugs⸗ teilnehmer auf ſeinem Platze ſtehen— der Abmarſch im Zug geſchieht genau 1,25 Uhr! Schmücket Eure Häuſer mit friſchem Grün Stellt Blumen auf die Fenſterbänke! Es wird in Ser Reihen marſchiert! Im Feſtzug darf nicht geraucht werden! Keine Stöcke dürfen im Feſtzug mit⸗ geführt werden! Aus den Fenſtern dürfen keine Blumen, keine ſonſtigen Sachen den Zugteilnehmern zugeworfen werden: man gehe auf die Straße und verteile ſie an die Vorbeimarſchierenden! Kauft die Feſtzeitung! Jeder Deutſche muß das Feſtabzeichen am 1. Mai tragen! Abends von 8 Uhr ab laden Euch im Orte alle Gaſt— ſtätten ein— in friſchem Grün— mit Fahnen und Fähn⸗ chen geſchmückt— mit deutſcher Muſik in deutſchen Volks⸗ liedern, es iſt der Feſttag der deutſchen Arbeit! Heil Hitler! den Himmelfahrtstag, ſchenkt uns den Pfingſtmontag und die Katholiken begehen am letzten Tag des Monats Mai noch Fronleichnam. Alſo vier Feiertage und vier Sonntage in einem Monat. Da kann ſich wirklich keiner beſchweren. *Wer kennt den Blumendieb! Der Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein gibt ſich ſeit Jahren alle Mühe, das von Natur aus etwas ſtiefmütterlich bedachte Weichbild Viern— heims durch Errichtung und Pflege von Anlagen und Blumen⸗ pflanzungen zu heben. Erfreulicherweiſe findet ſein Streben immer mehr Anerkennung und Förderung. Leider gibt es aber immer wieder Unholde, die durch Beſchädigung des Ge— ſchaffenen dem Vorſtand die Freude an ſeinem gemeinnützi⸗ gen Wirken vergällen. So hat wieder einmal ſolch ein Roh⸗ ling in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Nähe des Bahnüberganges die neugeſchaffene Phloxpflanzung be⸗ ſchädigt und einen der ſchönſten Stöcke geſtohlen. Man kann es kaum faſſen, daß es immer noch ſo gefühlloſe Menſchen geben kann, vor denen nicht einmal Blumenanlagen ſicher find, an denen doch jeder verſtändige Menſch ſeine helle Freude hat. Noch weniger iſt zu verſtehen, daß ſolche lang⸗ fingrige Rohlinge gar noch mit geſtohlenen Blumen das Grab von Angehörigen ſchmücken, wie ſtark vermutet wird. Empfinden denn ſolche gemeingefährlichen Subjekte das Ab⸗ ſcheuliche ihrer Tat nicht? Der Verſchönerungs⸗ verein läßt ebenſo herzlich wie dringend alle Naturfreunde, insbeſondere die Angrenzer der Bahnhofsanlagen bitten, tatkräftig mitzuwirken, daß das Geſchaffene erhalten bleibt und bittet ferner, Frevler dem Vorſtand zu melden, auf daß ihnen ihr unſauberes Handwerk gelegt werden kann. weitere Lokalnachrichten Seite 6 FCC T Gottesbienſtoroͤnung zer katholjjchen Gemeinde Viernheim 4. Sonntag nach Oſtern Apoſtel⸗Kirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt; Nach dem Hochamt mögen ſich die Aſpiranten zur Jünglings⸗Sodalität in der Kirche ein⸗ finden, alſo die letztjährigen und diesjährigen Schulentlaſſenen, die in die Sodalität auf⸗ genommen werden wollen. 2 Uhr: Andacht. Nach der Andacht Anweiſung der Plätze für alle Knaben, die das hl. Sakra⸗ ment der Firmung empfangen. ½4 Uhr: Anweiſung der Plätze für die Mädchen. Marien⸗Kirche: 8 Uhr hl Meſſe 10 Uhr: Kindermeſſe. Der Kindergottesdienſt iſt erſt um ½2 Uhr. Montag: ½7 Uhr 1. S.⸗A. für Marg. Friedel geb. Knapp. 97 Uhr beſt. Amt zur Dankſagung— Goldenes Ehe⸗ jubiläum. Dienstag: /7 Uhr 1. S.⸗A. für Jakob Schalk 1. 7 Ahr: Feierliches Amt zum Tag der Arbeit kurzer Hirtenbrief des Hochw. Herrn Biſchofs. Leider kann das Amt nicht ſpäter gehalten werden, weil die Schul⸗ 0 5 ſich bereits um 8 Uhr in den Schulen einzufinden haben. Abends 6 Uhr: Maiandacht mit Segen. Mittwoch: /7 Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Margareta Friedel geb. Knapp. Donnerstag: ½¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Bugert geb. Dewald. 3¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Maria Münkel geb. Lammer, Vater Joh. Lammer und 5 Krieger Michael und Angehörige. Freitag: ¼7 Uhr 2. S.⸗A. für Jakob Schalk 1. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Friedr. Bauer, Mich. Hofmann 2. und Tochter Eliſabeth. 37 Uhr beſt. Segensmeſſe für Nannchen Knapp geb. Wie⸗ land, Eltern Jak. Wieland und Anna Maria Buſalt, Schwiegereltern Jak. Knapp 5., Ehefrau Eva geb. Schalk, Töchter und Schwiegerſohn Valt. Helbig 3. Freitag abend Empfang des H. H. Biſchofs. Nach dem Empfang Predigt des H. H. Näheres wird noch be⸗ kannt gegeben. Samstag: ½6 und 6 Uhr hl. Meſſen. 7 Uhr: Biſchofsmeſſe und Austeilung der hl. Kommunion an die Firmlinge. hl. Meſſe, Anſprache und Firmung für die Knaben. 10 Uhr: hl. Meſſe, Anſprache und Firmung für die Mädchen. ½3 Uhr: Andacht. Nächſten Donnerstag 5—7 Uhr Beichtgelegenheit; abends halb 9 Uhr Predigt des Dominikanerpaters Fiſcher aus Köln für die Männer und Jünglinge der Pfarrei, die dazu dringend eingeladen ſind. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ½¼7 Uhr hl. Meſſe. Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 29. April. Kantate. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt Vorm. 10½½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die Mädchen Montag, den 30. April Abends 8 Uhr: Gottesdienſt aus Anlaß des Tages der Arbeit. 9 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. Donnerstag, den 3. Mai Abends 8 ½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors ½9 Uhr: e 3 N n — Aus Naß unb Fern 1000 Reichsmark Belohnung. Wichtig für die Garagenbeſitzer und Reparaturwerkſtätten. Mainz, 27. April. Zur Aufklärung des Mainzer Bank⸗ raubes und Mordes wird die Deffentlichkeit um Mithilfe aufgefordert. Nach den letzten Ermittlungen benutzten die Täter einen älteren Adlerwagen„Favorit“, aus dem Bau⸗ jahr 1928—29. Dr Wagen war dunkelblau lackiert und mit ſchwarzem durch Alter und mangelhafte Pflege grau ſchimmernden Dachbezug verſehen. An der Rückwand des Wagens war ein ſtark gebrauchtes Reſerverad mit drei Bolzen befeſtigt. Die Typenbezeichnung„Adler⸗Favorit“ auf der Zierſcheibe, die den Halter des Reſerverades ver⸗ deckt, war mit ſchwarzer Farbe überſtrichen, aber noch er— kennbar. Wer kann über einen ſolchen Wagen Angaben machen? Nachricht an die nächſte Polizeiſtation. ** Frankfurt a. M.(Zuchthaus für einen Hei⸗ ratsſchwindler.) Der 54 jährige Kaufmann Guſtav Geiſel hatte durch eine von ihm erlaſſene Heiratsanzeige eine Haushälterin kennen gelernt. Auffallend war, daß Geiſel niemals ſeine Anſchrift angab und ſich ſeiner„Braut“ gegenüber Müller nannte. Der Angeklagte hatte dem Mädchen dann erklärt, er wolle ihr erſt ein Geſchäft grün⸗ den und ſie dann ſeinen Eltern bekanntmachen. Danach ſtehe der Heirat nichts mehr im Wege. Zur Gründung des Geſchäfts gab die leichtgläubige Haushälterin nach und nach 800 Reichsmark hin. Als kein Geld mehr zu bekommen war, ließ Geiſel dann nichts mehr von ſich hören. Auf ei⸗ nen Mahnbrief anwortete er nur noch grob. Einige Zeit darauf ließ die Haushälterin den Geiſel, als er ſie zufällig auf der Straße traf, verhaften. Jetzt erſt ſtellte ſich der wahre Name des„Bräutigams“ raus und außerdem der Umſtand, daß er ſchon längſt verheiratet war. Das Gericht verurteilte Geiſel, der ſchon insgeſamt zehn Jahre Zucht⸗ haus und Gefängnis im Vorſtrafenregiſter ſtehen hat, zu anderthalb Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt. ** Frankfurt a. M.(Der fröhlichſte Sender.) Am Samstag, den 28. April, um 19 Uhr, veranſtaltet der Reichsſender Frankfurt a. M. in der Reihe ſeiner Ringſen⸗ dungen einen luſtigen Funkwettſtreit. In dieſem Wett⸗ kampf, der zwiſchen den einzelnen Sendern und Sendeſtel⸗ len des Reichsſenders Frankfurt ausgetragen wird, ſoll der fröhlichſte Sender ermittelt werden. Dem Reichsſender Frankfurt, ſeinen Nebenſendern Kaſſel, Freiburg, Trier, Kaiſerslautern und den Sendeſtellen Mannheim und Karls—⸗ ruhe ſtehen je fünf Minuten zur Verfügung, um mit ei⸗ nem luſtigen Programm das Prädikat des fröhlichen Sen⸗ ders zu erringen. Schiedsrichter bei dieſem heiteren Funk⸗ wettſtreit iſt der große Kreis aller Hörer. Die Entſcheidun⸗ gen der Ringrichter müſſen bis 1. Mai an den Reichsſen⸗ der Frankfurt eingeſandt werden. a * Frankfurt a. m.(Der kehrsverein wirbt.) ein, unter Führung von Frankfurter Ver⸗ Der Frankfurter Verkehrsver— Bürgermeiſter Stgatsrat Dr. Has Maccgen im Cu enE Leide Noman von Maria v. Sawersky Vera lachte häßlich auf. f „Da kann lch dir vielleicht helfen, Mamal“ „Du, Vera?“ „Ja, meine liebe Mama, da du ſo hübſch für meine Zu⸗ kunft geſorgt haſt, werde ich das gleiche für dich tun. Eine Hand wäſcht die andere.“ „Du biſt alſo mit meinem Plane einverſtanden?“ „Das iſt doch klar! Es lebe Anne von Falke auf Falks⸗ durg! Eine ſolche Chance wird ſich deine Tochter Vera nicht entgehen laſſen. Dazu iſt ſie nicht dumm genug! Nun ent⸗ ſchuldige mich. Ich werde mich für den Beſuch des Herrn Ju ſtizrates entſprechend ankleiden. Wenn du mir vorher einen Wink gegeben hätteſt, für wen der Teetiſch zu decken iſt, hätte ich mir mehr Mühe gegeben. Auf Wiederſehen, teure Mama! J chhöre Wagenrollen. Das wird der hohe Gaſt ſein. Ich be⸗ eile mich, um mich in würdiger Faſſung zu repräſentieren.“ Vera eilte hinaus, und Frau Staniecki ſank in ihren Stuhl zurück. Sie atmete auf. Vera war einverſtanden und alles würde klappen. Dann hörte ſie Stimmen und gleich darauf meldete der alte halbtaube Hilfsgärtner den Beſucher an. Juſtizrat Fedor Klein trat über die Schwelle. Er war ein kleiner, weißhaariger Herr mit ſchnellen, be⸗ ſtimmten Bewegungen. Hinter ſcharfen Brillengläſern ſaßen lebhafte, geſcheite Augen, mit denen e Frau Staniecki prüfend muſterte. Dann machte der alte Herr der Dame des Hauſes eine knappe Verbeugung. „Habe ich die Ehre, Frau Olga Staniecki zu ſprechen?“ Die Frage klang knapp. a Olga Staniecki konnte nur nicken. Sie ſah no chimmer etwas blaß und angegriffen aus. Der gefährliche Plan, die Anterredung mit Vera und die Ausſicht, ſich dieſer Zuſtizperſon gegenüber aufs Glatteis be— geben zu müſſen, irritierten ihre Nerven. Sie büßte dadurch viel von ihrem eitlen, ſelbſtſicheren We⸗ ſen ein und machte den Eindruck einer guterhaltenen, beſcheide— nen Dame, zumal ſie auch ihren Anzug für den wichtigen Beſuch ſehr unauffällig gewählt hatte. a Jedenfalls ſah ſich der Juſtizrat, der in der ehemaligen Operettenſängerin eine aufdringlich ausſehende Dame erwartet hatte, in ſeinen Vorſtellungen angenehm enttäuſcht. Sein Benehmen wurde verbindlicher. „Es tut mir leid, gnädige Frau, daß ich Sie in Ihrer Häuslichkeit ſtören muß. Aber ich habe es für richtig gehalten, den Schluß unſerer brieflichen Verhandlungen mündlich zu füh⸗ ren und habe mich deshalb zu einer Reiſe nach Elmshorn ent⸗ ſchloſſen. „Das iſt durchaus in meinem Sinne, Herr Juſtizrat. Ich ſelbſt wollte Ihnen dieſen Beſuch vorſchlagen.“ Das klang beſcheiden und doch würdevoll. „Ich will Sie jedenfalls nicht lange ſtören. Anſere Ver— handlungen werden raſch abgeſchloſſen ſein, wie ich hoffe. Der nächſte Zug ſchon muß mich zur Hauptſtadt zurückbringen.“ „Ich hoffe, Sie werden wenigſtens eine Taſſe Tee mit uns nehmen. Meine Tochter Anne wird ohnehin gleich erſcheinen.“ Der Juſtizrat warf einen Blick auf den verführeriſchen Teetiſch. „Sehr freundlich, gnädige Frau. Ich nehme mit Dank an. And nun wollen wir von den Geſchäften ſprechen. Sie ſind alſo damit einverſtanden, daß Fräulein von Falke in das Haus Krebs, entfaltet eine lebhafte Mitgliederwerbung. Neben einer umfangreichen und in Straßenzügen aufgeteilten Hauswerbung werden Anfang Mai Lautſprecherautos durch die Straßen fahren und Flugzettel mit werbenden Texten von Flugzeugen abgeworfen werden. Außerdem hat der Verkehrsverein ein Signet entwerfen laſſen, das als Porzellanmedaille an die Mitglieder zur Schaufenſter⸗ ausſtellung verteilt wird. Verhandlungen mit Londoner und Antwerpener Reiſebüros ſtehen vor dem Abſchluß, die das Ziel haben, von dieſen Reiſeinſtituten durchgeführte Geſellſchaftsreiſen nach Oberammergau über Frankfurt zu leiten. * Hanau.(Gute Obſternten.) Wie in einer Ver⸗ ſammlung der Ortsgruppenleiter des Hanauer Kreisobſt⸗ bauvereins mitgeteilt wurde, kann, ſofern nicht Rückſchläge eintreten, in dieſem Jahre mit einer günſtigen Obſternte gerechnet werden. Dillenburg. éUnglückdurchkindli chen Leicht⸗ inn.) Im Kreisort Odersberg hingen ſich mehrere Kin⸗ der an einen aus einem Bulldogg und zwei Anhängern be— ſtehenden, zum Transport von Steinen benutzten Laſtzug. Dabei kam das neunjährige Töchterchen des Lehrers Georg zu Fall und wurde von einem der Anhänger überfahren. Es zog ſich ſchwere Verletzungen zu, denen es wenige Stunden ſpäter im Herborner Krankenhaus erlag. Groß-Gerau.(Der Treburer„Wunde rdok- tor“ verhaftet.) Der Treburer„Wunderdoktor Nutz wurde wegen Betrugs und anderer Straftaten verhaftet und ins Landesgerichtsgefängnis Darmſtadt eingeliefert, Nutz machte vor Jahren als„Treburger Wunderdoktor viel von ſich zu reden. Er hauſt ſeit Jahren in einer Schä⸗ ferhütte im Walde bei Trebur. In den Jahren 1928 bis 1929 wurden von ihm zahlreiche Wundergeſchichten erzählt, die ihm eine große Kundſchaft eintrugen. So ſollte er eine ſeit drei Jahren völlig gelähmte Frau wieder geheilt ha⸗ ben, ohne die Frau überhaupt geſehen zu haben. Als ſich die Polizei für den ſonderbaren Heiligen intereſſierte, konnte ſie zahlreiche ſtrafgeſetzliche Verfehlungen des Nutz feſtſtellen. Nutz, der mehrfach vorbeſtraft war, wurde we⸗ gen Betrügerei von dem Amtsgericht Groß-Gerau erneut zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Danach war es ſtill geworden um den Wunderdoktor. In letzter Zeit ka⸗ men der Polizei nun wieder allerhand Gerüchte zu Ohren. Eine Hausſuchung förderte zahlreiches belaſtendes Mate— rial zutage. Mainz.(Neunzig neue Siedlerſtellen.) In der Stadtratsitzung wurden in Mainz⸗Ginsheim 52 und in Mainz⸗Mombach 38 neue Bauten für Siedler mit kinder⸗ reichen Familien bewilligt. Das Reich ſtellt ein Darlehen von 275000 Mark zur Verfügung, die Stadt Mainz iſt mit 221 000 Mark beteiligt. Die Arbeiten ſollen ſchon Mitte Mai beginnen. Worms.(Aus der Dachwohnung tödlich ab⸗ geſtürzt.) Eine 54 jährige verheiratete Frau ſtürzte aus dem Fenſter ihrer Dachſtockwohnung in der Auguſtiner— Sie keine Schwierigkeiten machen werden, gnädige Frau.“ Falke dieſe Bedingung ſtellt. Hoffentlich ſind Sie einverſtanden.“ ſich ja um die Zukunft meines Kindes. Annes Dokumente holen. Hand, und ſeufzte tief auf. geſichert. auf den alten Rechtsanwalt einen günſtigen Einoͤruck. konnte oft ungezogen und hochmütig ſein. würde weiter glatt gehen. zen. Es war dumm, daß ſie ſich vor dem alten Juſtizmenſchen gefürchtet hatte. ren, wenn man ihn nur richtig behandelte. ihres Großvaters überſiedelt?“ ſtraße und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß kurzem erlittenen Schlaganfalls Atemnot. Vermutlich F ſie ſich zu weit aus dem Fenſter und verlor das Gleichgewicht. i.(Gefängnisſtrafe für üble Zeit⸗ ge NN Wegen re Beleidigung der Reichsre⸗ gierung gelegentlich der Verhaftung ſeines Sohnes wurde ein Angeklagter namens Wilhelm Ortmüller aus Gießen zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein weiterer An⸗ geklagter namens Hermann Walldorf aus Gießen, der ge⸗ gen die Regierung gerichtete Meinungsäußerungen über unſere Währung von ſich gab, erhielt vier Monate Ge⸗ fängnis. 2 Aus Mannheim . Mannheim, 27. April. Eine gemeine Tat. Die 70 Jahre alte Mutter der Karl und Walter Ihrig, 28 und 33 Jahre alt, bezog Penſion, die ſie jeweils durch Schecks bei der Bank abhob. Als die Frau im Mai vor. Is. ein neues Scheckheft beſtellte, paßten die Angeklagten den Briefträger ab und ließen ſich auf Grund einer gefälſchten Unterſchrift das Scheckheft mit 50 Formu⸗ laren aushändigen. Der Mutter ſchickten ſie ein gefälſchtes Schreiben, nach dem die Bank das Scheckheft Ende des Mo⸗ nats ſchicken würde. In Mannheim, Heidelberg, Frankfurt uſw. löſten ſie 49 Schecks mit je 100 Mark ein. Die Gelder brachten ſie im Ausland durch. Das Schöffengericht erkannte gegen beide auf je 3 Jahre 1 Monat 5. J Ein Jahr für Sittlichkeitspverbrechen. Der 37 Jahre alte Karl Haller aus Mannheim⸗Käfertal war unzüchtiger Handlungen an Perſonen unter 14. Jahren in drei Fällen beſchuldigt. Der Angeklagte gab ſeine Verfehlungen zu, wollte aber die Sache als„Spaß“ behandelt wiſſen. Die Strafkammer ſprach eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr ge⸗ gen den Angeklagten aus. Ein Monat der Unterſuchungs⸗ haft wurde angerechnet. Keiner darf im Kampfe für die Zukunft unſeres Volkes abſeits ſtehen! Werde Mitglied der NS B.! CCCCCCCCC(C(C0C0ͤ0 000 Vdc Der Dorfſchmied als Heimatforſcher. Trier, 26. April. In dem Dorfe Horath auf dem Huns⸗ rück(Kreis Bernkaſtel) lebt ein Schmied namens Sauer, der als Heimatforſcher bekannt iſt und des öfteren mit Entdek⸗ kungen aus geſchichtlicher und vorgeſchichtlicher Zeit hervor⸗ trat. In der Nähe ſeines Heimatortes, der auf einem weit⸗ geſtreckten Bergplateau liegt, hat Sauer vor einigen Jah⸗ ren zwei große Grabhügelfelder entdeckt, deren Durchfor⸗ ſchung zahlreiche wertvolle Funde, darunter mehrere Pracht⸗ ſtücke aus der Latenezeit(etwa 500 bis 1 vor Chriſtus), ans Tageslicht förderte. In dieſen Tagen hat Sauer im Zuge der beiden bereits ausgegrabenen Hügelgräber ein drittes Gräberfeld feſtgeſtellt. Er benachrichtigte das Trierer Pro⸗ vinzialmuſeum, das nach eingehender Vermeſſung und Auf⸗ nahme demnächſt bei Horath wiederum größere Grabungen vornehmen laſſen wird, die ſicherlich weitere intereſſante Funde aus der frühgermaniſchen Zeit ergeben werden. Urheber⸗Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. S. „Ich habe Ihnen mein prinzipielles Einverſtändnis bereits ſchriftlich gegeben. Sie werden es mir nicht verübeln, wenn ich noch einige Worte als Mutter zu Ihnen ſpreche, Herr Juſtizrat.“ Fedor Klein neigte zuſtimmend das Haupt. fuhr, mehr Sicherheit gewinnend, fort: „Freiherr von Falke hat meine Ehe mit ſeinem Sohne mit ſcheelen Augen angeſehen. Zwanzig Jahre hat er ſich um ſeine Enkelin nicht gekümmert. Sie werden es begreifen, daß ich ſei⸗ nem plötzlichen Wunſch, ſeine Enkelin zu ſich zu nehmen, mit einigem Mißtrauen gegenüberſtehe. Wieſo dieſe plötzliche Wandlung?“ „Der Freiherr iſt nicht mehr der jüngſte, gnädige Frau. Das Alter hat ihn milder gemacht. Er betrachtet viele Dinge jetzt nachgiebiger. Außerdem iſt er leidend und möchte ſeine Enkelin gern zur Pflege um ſich haben.“ „Am ſie wieder fortzuſchicken, wenn er geſund iſt“, ſagte Frau Staniecki ſcharf. „Nein, um ſie für immer bei ſich zu behalten und ſie in ihre Rechte als Enkelin einzuſetzen. Er will das Mädchen in aller Form anerkennen. Fräulein Falke wird, ſobald ſie auf Falksburg lebt, ein ſehr reichlich bemeſſenes monatliches Taſchen— geld und ein privates Bankkonto erhalten, damit ſie ſich nicht pekuniär von ihrem Großvater abhängig fühlt. Sie wird die Stellung bekleiden, die ihr zukommt. Darüber habe ich bereits mit dem Freiherrn einen Vertrag aufgeſetzt. Hier iſt er. Wie Sie ſehen, hat mein Klient das Dokument bereits unterzeichnet. Ich bin hergekommen, um Ihre Anterſchrift zu erbitten. Leſen Sie den Vertrag genau durch und beachten Sie bitte beſonders den Paſſus am Ende. Der Freiherr beſteht unbedingt darauf, daß er in den Vertrag aufgenommen wird. Ich hoffe aber, daß Frau Staniecki Frau Staniecki las das Abkommen durch. Die Röte ſtieg ihr in die Wangen. Sie war überraſcht über den günſtigen Wortlaut des Vertrages. Vera ſetzte ſich tatſächlich in ein gut⸗ gemachtes Neſt! Der Paſſus beſagte, daß Frau Olga Staniecki von Beſuchen auf der Falksburg abzufehen habe, ihr aber das Recht zuſtünde, ihre Tochter an anderen Orten zu treffen. Der Juſtizrat bezog das Erröten der Dame auf dieſe ſcharfe Bedingung des Freiherrn. Aber damit war er im Irrtum. So feinfühlig war die Dame Staniecki nicht. „Sie werden begreifen, gnädige Frau, daß Freiherr von „Ich will nicht hinderlich ſein, Herr Juſtizrat. Es handelt And nun will ich Ihnen Einen Augenblick, bitte.“ Frau Staniecki war froh, aus dem Zimmer zu kommen. Sie lehnte an ihrem Schreibtiſch, Annes Arkunden in der Gott ſei Dank, der Streich war gelungen! Veras Zukunft Hoffentlich nahm ſich das Mädchen zuſammen und machte Vera Na, jedenfalls war die Sache bisher glatt gegangen und Ihr fiel eine ſchwere Laſt vom Her⸗ Es war nicht ſchwer, ihn am Bändel zu füh⸗ Frau Staniecki ſchrak aus ihren Gedanken. Aus dem Nebenzimmer tönte heiteres Mädchenlachen. Raſch raffte ſie die Dokumente zuſammen und ging ins Wohnzimmer zurück. Auf der Schwelle blieb ſie verblüfft ſtehen und verbarg mit Mühe ihr Erſtaunen. Vera war anweſend und goß dem alten Herrn eben eine Taſſe Tee ein. Sie trug ein einfaches, ſchwarzes Kleid, darüber ein weißes Schürzchen— Annes Aniform als„Haustochter“! Offenbar hatte der Juſtizrat ſoeben einen Scherz gemacht, denn Vera lachte hell. Es war aber ein ganz anderes Lachen als es Vera ſonſt an ſich hatte. Mädchenhaft beſcheiden und freundlich klang es. Vera ſpielte ihre Rolle ausgezeichnet. „Ich habe bereits die Bekanntſchaft mit Ihrem Fräulein Tochter gemacht, gnädige Frau“, ſagte Klein und man merkte ihm die Zufriedenheit mit Veras Erſcheinung an.„Ah, da ſind ja die Dokumente: Taufſchein, Geburtsſchein und ſo weiter Sie geſtatten, daß ich dieſe Dinge gleich an mich nehme. Es wird bald Zeit, mich zu empfehlen. Wann kann Ihr Fräulein Tochter nach Falksburg abreiſen?“ „Das mag der Freiherr beſtimmen, Herr Juſtizrat.“ „Oh, wenn es nach dem Freiherrn ginge, ſo müßte ich Fräulein von Falke gleich mitbringen“, lachte Klein.„Aber das wird wohl nicht angehen?“ „Nein, nein, ich möchte noch Mamas Hochzeit mitmachen“, wandte Vera ein. „Das iſt ſelbſtverſtändlich. Wir werden das Abreiſedatum chriftlich festlegen, nicht wahr? Zedenfalls iſt Fräulein von Falke meinem Klienten jeden Tag willkommen. And nun leben Sie wohl, gnädige Frau! Ich werde dem Freiherrn mit Ver— gnügen von der glatten Abwicklung der Angelegenheit berichten. Aebrigens, Fräulein von Falke, ſind Sie muſikaliſch? Der Frei⸗ herr liebt nämlich Muſik ſehr.“ Meine Tochter iſt muſikaliſch und hat eine hübſche Sing— ſtimme“, antwortete Frau Staniecki für Vera. Von der Frau des Hauſes begleitet, ſtieg der Juſtizrat, nachdem er ſich von Vera freundlich verabſchiedet hatte, die Treppe hinab. An der Tür hielt ſie ihn zurück. „Ich habe noch eine Bitte an Sie, Herr Juſtizrat.“ „Sprechen Sie, gnädige Frau.“ „Sagen Sie dem Freiherrn, daß meine Tochter— daß Anne ſehr lebhaft iſt. Sie iſt nicht an ein einſames Leben ge⸗ wöhnt. Sie iſt lebensluſtig, betriebſam und—“ „Ich verſtehe vollkommen, liebe gnädige Frau“, beruhigte der alte Herr, der wohl noch niemals in ſeinem Leben einen Menſchen ſo vorbeiverſtanden hatte.„Das iſt's ja gerade, was ſich mein Klient wünſcht: Jugend, Fröhlichkeit und Sonnenſchein auf der alten Falksburg. Machen Sie ſich keine Sorgen. Fräu⸗ lein von Falle ſoll nicht lebendig eingemauert werden.“ 1 e Wohnzimmer zurückkehrte, fand ſie era, die übermütig die weiße Schü ü f 1 8 9 eiße Schürze über dem Kopfe „Na, dieſe alte Ruine von Rechtsverdreher haben wir ſchön auf den Leim geführt, nicht wahr, Mama? Wie habe ich meine Rolle geſpielt?“ 14 hoffe, du ſpielſt ſie auf der Falksburg ebenſo gut, 10 5„Werde ich ſchon deichſeln. Ich will 19 5 dibhen.„ Braulein von Falke, ſind Sie muſikaliſch?“ Da, ha, ha! Ob mein„Großpapa“ wohl O erettenſchlager liebt? Die ſind meine einzige Stärke.“ f f 8 „Seine Stärke wird wohl klaſſiſche Muſik ſein.“ . 105 05„Gebet einer Jungfrau“ üben, Ma⸗ a 8 er meinſt du, daß ihm di l 10 9 aß ihm die„Kloſterglocken“ beſſer „Laß doch die Scherze! Ich bin froh, daß ich di 5 f cherze!„daß ich dieſe Stunde hinter mir habe. Mir zittern noch alle Glieder s Vera warf ihrer Mutter einen verächtlichen Blick zu. „Du biſt mir eine nette Verſchwörerin“, lachte ſie böhniſch. (Fortſetzung folgt.) Betrieb in den alten ſie bald nach dem Fall ſtarb. Die Frau hatte infolge eines 9 * 1 . — 5— 0 Mb⸗ „Demut 1 Gelber A alantte et * 2 2 8 * S . S & den gun, Sauer, der mi Eder eit hervot⸗ nem weit migen Jch⸗ n duch, tere Pracht, iſtus, anz rim Zuge ein drittes tlerer Pro⸗ und Auf⸗ Grobungen intereſſante werden. — d ging ins derbarg mit oben eine ein weißes m Ftäulein nan merkte Ah, da ſind wetter Sie Es with ein Tochlet rat“ müßte ich „Aber das ſitmachen'“, eiſedatum julein don nun leben mit Ver⸗ berichten. Der Frei⸗ ſche Eing⸗ Juſthrat, hatte, die 5 l. K— daß Leben ge beruhigte ben einen rade, Was nnenſchein en. fäl. fal ſe m Kopfe wit schl ich meln enſo gl, heran enſchlaget 0 ben, A kee e Eunde , üb 0 0 folgt N eee Der 1. Aal! Vereidigung der Mitglieder des Vertrauensrates. l. Der Paragraph 10 des Geſetzes zur Ordnung der na— tionalen Arbeit beſtimmt, daß die Mitglieder des Ver⸗ trauensrates am Tage der nationalen Arbeit ein feierliches Gelöbnis über ihre zukünftige Amtsführung vor der Ge⸗ folgſchaft des Betriebes abzulegen haben. Da die Führer der Betriebe, die Vertrauensmänner und die Gefolgſchaft an der machtvollen Kundgebung aller Schaf⸗ jenden der Stirn und der Fauſt am 1. Mai teilnehmen müf⸗ ſen, werden für eine größere Anzahl, beſonders auswärtige 1 unvermeidbare Schwierigkeiten techniſcher Art ent⸗ ſtehen. Ich ordne deshalb an, daß die Vereidigung des geſam⸗ ten Vertrauensrates in feierlicher Form am Vormittag des 2. Mai vor der verſammelten Gefolgſchaft vorzunehmen iſt. (gez.): Dr. Lü er, Treuhänder der Arbeit. Das Ehrenzeichen zum 1. Mai Ein Mittel zur Arbeitsbeſchaffung. l. Zum 1. Mai ſchuf im Auftrage des Führers einer der beſten deutſchen Künſtler in München den Entwurf zu einer Plakette, die in der Reinheit der Darſtellung und in ihrer künſtleriſchen Vollendung ein Meiſterwerk iſt. Der Hammer des Arbeiters und die Sichel des Bauern, getra⸗ gen von den Schwingen des Adlers im Hoheitszeichen werden überſtrahlt vom großen Geiſt des Volkes, der in der meiſterhaften Darſtellung des Goethekopfes ſeinen Aus⸗ druck findet. Mit der Arbeit des Künſtlers begannen aber auch die Vorarbeiten für die Plakette ſelbſt. Tonne um Tonne Erz wurde gefördert, um in Hütte und Watzwerk verarbeitet zu werden. Im Handwerksgang der dentſchen Arbeit wur⸗ den dem Schöpfer des Entwurfes die erſten Stücke in die Hand gegeben und draußen, fern von der Großſtadt, mit⸗ ten zwiſchen den Arbeitern, die berafen waren die erſten Stücke herzuſtellen, nahm er nochmals Verbeſſerungen vor. Jetzt aber iſt im ganzen Lande ein emſig Schöffen, um zum Tag der Arbeit fertig zu werden. In Notſtandsge⸗ bieten aller deutſchen Gaue arbeiten tauſende und aber⸗ tauſende fleißiger Hände, um aus deutſchem Material mit Fleiß und Kunſt dies Zeichen deutſcher Einheit herzuſtellen. Hier iſt die Maſchine nur Diener der Arbeit und nach ihr geht die Plakette ſechs⸗ bis achtmal durch die Hände deut⸗ ſcher Arbeiter, um ſo unermeßlich viel Brot zu ſchaffen. Viele, viele Volksgenoſſen ſollen teilhaben an dieſem Auf⸗ trag, den die Bewegung für das deutſche Volk erteilte. Das Volk aber wird zum Tag der Arbeit dieſes Zeichen empfangen in dem Bewußtſein, daß es nicht nur Feſtzei⸗ chen, ſondern das Zeichen deutſcher Arbeit iſt. Wie die Gebirgsquelle ihr Entſtehen im ſteten Tröpfen findet und zum Bach und Strom wird, ſo wird zum 1. Mai die 20⸗Pfennig⸗Gabe des deutſchen Volkstums an⸗ ſchwellen zu einem der ſchönſten und größten Aufträge un⸗ ſerer Zeit. Zuſätzlich zur Arbeit am Zeichen ſelbſt wird alles, was zwiſchen der Herſtellung und der Gabe des Volksgenoſſen blieb, ebenfalls im Einſatz gegen den Volks⸗ feind, die Arbeitsloſigkeit, ſeine Verwendung finden. Ein Teil des Ganzen aber ſoll als ſchönſtes in die Hand des Führers fließen für die Opfer der Arbeit, deren Betreu⸗ ung er zu ſeiner und damit auch zu unſerer vornehmſten Aufgabe gemacht hat. Anorönung! Betr.: Kampfbund der Deutſchen Architekten und Inge- nieure. Es iſt Pflicht jedes nationalſozialiſtiſchen Architekten, Technikers und Ingenieurs, dem Kampfbund der Deutſchen Architekten und Ingenieure beizutreten. Der KDA hat die Zuſammenfaſſung aller deutſchen Techniker zum Ziel und iſt die für die Schulung der Techniker im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Sinne von der Reichsleitung der NSDAP allein anerkannte Stelle. Es muß mit der Vereinsmeierei und Zerſplitterung nun endlich einmal Schluß gemacht werden. Ich kann es daher im Intereſſe der gewaltigen Aufgaben, die der Technik bei dem Aufbau des Staates geſtellt ſind, nicht mehr zulaſſen, daß ſich die Architekten, Chemiker und Ingenieure in einem Dutzend von Vereinen und Bünden verlieren, und werde, wenn hier nicht in aller Kürze ein Zuſammenſchluß erfolgt, die mir geeignet erſcheinenden Maßnahmen treffen. Anmeldung⸗n für den Gau Heſſen⸗ Naſſau ſind an die Gebietsleitung, Frankfurt a. M., Adolf⸗ Hitler⸗Haus, Gutleutſtraße 8 bis 12 bzw. an die betreffen⸗ den Bezirksleitungen zu richten. gez. Sprenger. Der Aufbau der Reichskirche Die heſſiſche Landeskirche überführt. Darmſtadt, 27. April. Auf der Tagung der Landesſynode wurde das Kirchen⸗ geſetz über die„Uebertragung der Befugniſſe des Landes⸗ kirchenrats und der Landesſynode der evangeliſchen Landes- kirche Naſſau⸗Heſſen“ auf die„Deutſche evangeliſche Kirche“ angenommen. Der Tagung wohnten Reichsbiſchof Müller und der Rechtsverwalter der Deutſchen evangeliſchen Kirche, Miniſte⸗ rialdirektor Dr. Jäger, gleichzeitig als Vertreter der preu⸗ ßiſchen Regierung bei. Reichsbiſchof Müller nahm kurz das Wort und ging auf die Bedeutung der Stunde ein, in der ich heute die deutſche evangeliſche Kirche befinde. Das Ge⸗ fühl von der hiſtoriſchen Wende im evangeliſchen Leben habe auch die Männer und Frauen des deutſchen Kirchenvolkes er⸗ faßt. Ueberall im deutſchen Volke lebe der tief⸗innerliche Wunſch, auch in der Kirche endlich zu einer Einheit zu ge⸗ langen. Beſonders die junge kämpferiſche Generation beſinne ſich auf das Innerſte und Letzte, beſchäftige ſich mit dem Gedanken an den Tod und ſeine Ueberwindung. Der Menſch von heute ſei nicht mehr zufrieden damit, daß ſein ſeeliſches Erleben ausgeſprochen wird, er will es ſelbſt erleben. Daher müſſe auch der deutſche Menſch, wenn er in ſeeliſche Not gerate, überall ſeine Heimat in der deut⸗ ſchen evangeliſchen Kirche finden können, wo ihm Troſt und Hilfe zuteil werde. Der Reichsbiſchof ſchloß mit dem Wunſche, das, was heute in der evangeliſchen Kirche nach Erfüllung und Voll⸗ endung rufe, möge zum Beſten der Kirche reifen, daß das Evangelium wieder lebendige Kraft im deutſchen Lande und die Arbeit des Alltags ein Lobpreis des ewigen Gottes werde. Der Wanderpokal des Reichsſtatthalters in Heſſen Geſtiftet anläßlich eines Rennens der nakionalen Verbände in Frankfurt a. M. Am Sonntag, den 29. April, veranſtaltet der Frank⸗ furter Rennklub auf der Niederräder Rennbahn zu Frank— furt a. M. ein SA⸗Flachrennen„Preis vom Heſſen-Gau“, zu dem der Reichsſtatthalter, Gauleiter Sprenger, einen wertvollen Wanderpokal geſtiftet hat. Der Wanderpokal wird dem Reiter des ſiegenden Pferdes übergeben. Der prachtvolle Pokal muß von dem SA- bzw. SS⸗-⸗Reiterſturm, dem der Sieger angehört, dreimal gewonnen werden, um dann in den endgültigen Beſitz des Sturmes überzugehen. Die Namen der ſiegenden Reiter werden in den eingraviert. Die Stiftung iſt ein künſtleriſches Erzeugnis der Württemberger Metallinduſtrie. Mitwirkung Jugendlicher bei Gammlungen Darmſtadt, 27. April. Miniſterialrat Ringshauſen gibt folgende am 1. Mai in Kraft tretende Richtlinien des Reichsinnenminiſters zur genaueſten Beachtung den Schu⸗ len bekannt: 1. Zu Straßenſammlungen ſind Jugendliche vom 10. bis 18. Lebensjahr zuzulaſſen, ſofern ſie als Angehörige der Hitlerjugend(auch Jungvolk und Bund Deutſcher Mä⸗ dels) uniformiert ſind und mindeſtens zu zweien ſammeln. In gleicher Weiſe iſt bei den Angehörigen des Vd A und der Sportjugend(ſoweit ſie dem Reichsſportführer unterſteht) zu verfahren. Jugendliche nichtuniformierter Verbände dürfen erſt vom 18. Lebensjahr ab zu Straßenſammlungen zugelaſſen werden. 2. Hausſammlungen und Sammlungen in Lokalen ſind wegen der für die Jugendlichen hiermit verbundenen ſitt— lichen und körperlichen Gefahren zu unterſagen. 3. Die Straßenſammlungen ſind bei Beginn der Dun— kelheit einzuſtellen. 4. Jugendliche zwiſchen 10 und 18 Jahren dürfen grund⸗ ſätzlich nicht mehr als an einem Tag im Monat zu Stra⸗ ßenſammlungen herangezogen werden. 5. Die ſonſtigen für Straßenſammlungen durch Erwach— ſene üblichen Einſchränkungen(verſchloſſene Sammelbüch⸗ ſen, Aufdruck oder Bekanntgabe des Verkaufspreiſes für Werbemittel, Bericht über den Rohertrag der Sammlun— gen u. a. m.) gelten auch für die durch Jugendliche vorge⸗ nommenen Straßenſammlungen. Großfeuer in St. Goar Kind in den Flammen umgekommen. Sk. Goar, 28. April. Kurz nach 10 Uhr abends entſtand in einem Wohnhaus in St. Goar ein Brand. Im Nu hatten die Flammen auch ein zweites Wohnhaus erfaßt, und von hier aus breitete ſich das Feuer auf eine Scheune aus, ſodaß ein großer Ge⸗ bäudekomplex in ganz kurzer Zeit in hellen Flammen ſtand. Die Bewohner der beiden Wohnhäuſer, die ſchon faſt alle in ihren Betten lagen, wurden von dem Feuer derart über⸗ raſcht, daß es nichk mehr möglich war, ihre Möbel und ſon⸗ ſtigen Habſeligkeiten in Sicherheit zu bringen. Ein elfjäh⸗ Pokal] des Feuers Herr zu werden. Von den beiden Wohnhäuſern An die Bevölkerung! Zum Nationalen Feiertag des deuljchen Volles am 1. Mai 1934! Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen! Anſer Führer Adolf Hitler hat in nicht andert⸗ halb Jahren faſt vier Millionen der Arbeitsloſigkeit entriſſen. Den Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai mitausgeſtalten helfen und be⸗ reichern, bedeutet Dank an Adolf Hitler! Wer dieſem Feiertag gleichgültig gegenüberſteht, ſteht dem Aufſtieg des deutſchen Volkes feindlich entgegen. Darum Hakenkreuzfahnen heraus, denn ſie ſind das Zeichen des Führers! Schmückt Eure Häuſer! Jede deutſche Familie zeigt wenigſtens eine Hakenkreuzfahne! Stellt Blumen in die Fenſter! Verſeht Euch rechtzeitig mit dem Feſtabzeichen! Der 1. Mai muß wiederum den einheitlichen, unhemmbaren Aufſtiegswillen des deutſchen Volkes in der ganzen Welt zeigen! Heil Hitler! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Der Propagandaleiter riger Junge iſt in den Flammen umgekommen, der Vater des Kindes ſowie ein älterer Mann wurden ſchwer verletzt. Das ältere Schweſterchen des verbrannten Jungen weckte ſein Brüderchen aus dem Schlaf und lief alsdann in ſeiner Aufregung davon. Anſcheinend iſt der Junge dann beim Verſuch, aus dem Hauſe zu kommen, durch die ſtarke Rauchentwicklung im Hausflur im Atmen ſtark behindert worden, ſo daß das Kind in der Angſt wieder in ſein Schlaf⸗ zimmer zurückeilte. Das Kind iſt dann ſehr wahrſcheinlich zunächſt erſtickt und dann ſpäter verbrannt. Gegen 1,30 Uhr fand man die völlig verkohlte Leiche des Kindes in dem Trümmerhaufen vor. Nach fünfſtündiger angeſtrengter Tätigkeit gelang es, und der Scheune ſtehen nur noch die Grundmauern.. Ein gutmütiger Bürgermeiſter Der 59 Jahre alte Bürgermeiſter von Steinbach (Bayern), Johann Pensberger, der ſein Amt ſeit 22 Jahren geführt hatte, war im September vorigen Jahres verhaftet worden, weil verſchiedene Unregelmäßigkeiten in ſeiner Amtsführung entdeckt worden waren. Im Laufe der Ge⸗ richtsverhandlung in München ergab ſich, daß der Bürger⸗ meiſter durch eine geradezu ſträfliche Gutmütigkeit und eine unerhörte Schlamperei in der Amtsführung zu dieſen Amts⸗ verbrechen getrieben worden war. So zahlte er häufig für ſeine mit der Steuer im Rückſtand gebliebenen Gemeinde⸗ mitglieder die Steuerbeträge aus eigener Ta⸗ ſche. Auch zahlte er an beſonders Bedürftige die Ar⸗ beitsloſenunterſtützung, bevor ſie vom Arbeits⸗ amt angewieſen war, ohne entſprechende Aufzeichnungen zu machen. Das Gericht unterſtellte als wahr, daß der Ange⸗ klagte auf dieſe Weiſe und durch ſchlampige Buchführung aus eigenem Vermögen 9000 Mark eingebüßt hat. Ferner wurde auch feſtgeſtellt, daß der Schaden, den die Gemeinde erlitten hat und der ſich auf 6000 Mark beläuft, durch eine Sicherheitshypothek auf das Anweſen des Angeklagten ge⸗ deckt iſt. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus. Von Schmugglern erſchoſſen! DNB. Wien, 27. April. Der Landwirt Alois Führer aus Hermading bei Burg⸗ kirchen(Bezirk Braunau am Inn) wurde am 24. April früh morgens, knapp an der deutſchen Grenze, aber noch auf öſter⸗ reichiſchem Gebiet, von bisher unbekannten Tätern ange⸗ ſchoſſen und iſt am Dienstag abend ſeinen Verletz⸗ ungen erlegen. Führer konnte noch angeben, daß er ſich nach der Landung— er kam mit einem Boot von Bayern her⸗ über über den Inn— plötzlich zwei ſchießenden Parteien gegen⸗ überſah. Vor und hinter ſich bemerkte er in der tiefdunklen Nacht je zwei Geſtalten, die aufeinander losfeuerten, wobei eine Kugel traf. Aeber dem Motiv der Schießerei liegt gegenwärtig noch geheimes Dunkel. Da von öſterreichiſcher Seite, wie amtlich mit⸗ geteilt wird, keine Patrouillen beteiligt waren, neigt man der Anſicht zu, daß es ſich um Schmugglergruppen gehan⸗ delt haben könnte, die ſich verkannt haben. London: Die„Times“ veröffentlichte am Freitag einen be⸗ merkenswerten Leitartikel zur Abrüſtungsfrage, in dem feſtgeſtellt wird, daß die deutſchen Vorſchläge eine brauchbare Grundlage für ein Abrüſtungsabkommen darſtellten. Juſammenklappbare Tragbahre. Eine für den Sanitäts⸗ dienſt vorteilhafte Erfin⸗ dung ſtellt die neue Tragbahre dar, die aus Rohr beſteht und ſo zu⸗ ſammenklappbar iſt, daß ſie bequem auf dem Rücken getragen werden kann. PEP —— — 5— „Stoßtrupp 1917 Ein Kampffilm für das Recht der Frontſoldaten. Vom 4. bis zum 7. Mai einſchl. läuft im Central-⸗Film⸗ Palaſt zu Viernheim der Film„Stoßtrupp 1917“, der uns einen Ausſchnitt zeigt aus dem Maſſenſchickſal des Weltkrieges, die Kampfſtätte, den Kampf und die Kämpfer, ſo wie ſie ge weſen ſind. Die Kampfſtätte: Von ſchonungsloſer Realiſtik. Den Kampf: Als eine einzige donnernde Symphonie von Detonationen und Splittergeheul, als eine Folge von Feuer— wänden und himmeltürmenden Fontänen, von Hämmern, Rauſchen und den ewigen Kollektivlärm der Frontlandſchaft. Und den Kämpfer: Als Schreckenüberwinder im Banne einer Pflicht und darüber hinaus einer Idee, ſeines Glaubens an Deutſchland. Hurrapatriotiſche Heldenanbetung findet man nicht in dieſem Film. Er wirkt heroiſch durch die Tatſache, durch das zwingende Abrollen der Vorgänge, durch die ſeeliſche Haltung, mit der der Frontſoldat dem Schickſal entgegentritt, durch die ſoldatiſche Kameradſchaft in Entbehrung und in Todesgefahr. Hier in dieſem Film ſieht ſich der unbekannte Frontſoldat ſelber, der wurzelechte, unkomplizierte Kämpfer für Deutſchland, wie er war und wie er ſein wird, und hier empfindet er die Erinnerung an die Größe ſeiner Leiſtung, zu der er fähig war und ſtets geweſen iſt, wenn eine richtige Führung vorhanden. Der Film hält ſich in ſtrengſter innerer Gebundenheit an die ehernen Geſetze des Krieges. Er zeigt das furchtbare Doppelgeſicht der Materialſchlacht, verſchweigt keinen ſeiner Schrecken, beſchönigt keine menſchliche Anfechtung. Die Kriegsſchrecken ſind eine abſolute Größe. Viernheim ſoll ſich dieſen Film gut anſehen. Es iſt der Lehrfilm von Kriegs⸗ erlebnis, den Maulhelden und Spießern zur Beſchämung, der Jugend und den jungen Kämpfern zum Vorbild und den Kriegsopfern zur Stärkung im Kampf um ihr Recht. H. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag Herr Dr. Ruders— hauſen, Weinheimerſtr. den ärztlichen Sonntagsdienſt. * Hoferſpiel. Heute gelangt das von unſerem einheimiſchen Künſtler, Tell⸗ und diesjährigen Hofer⸗Darſteller, Herrn Nik. Hofmann gezeichnete Werbeplakat zum Aushang. Möge das plaſtiſch wirkende Kunſtblatt ſeine Wirkung in der Oeffent⸗ lichkeit nicht verfehlen und dem Turnverein zu einem großen Erfolg verhelfen. Ehemalige Pioniere. Auf den morgigen Ausflug nach dem Karlſtern ſei nochmals hingewieſen. 16er und alle ehemaligen Pioniere ſind herzlich eingeladen. Zur Nachahmung empfohlen. Die in unſerer geſtrigen Ausgabe veröffentlichte, dem„H. B.“ entnommene Notiz unter obiger Spitzmarke iſt dahingehend zu berichtigen, daß die Autobahnarbeiten auf Strecke Lorſch Viernheim ſowie die Meliorationsarbeiten bei Mörlenbach von der Arbeits ge— meinſchaft Loos, Sax und Wedel ausgeführt werden. (Nicht Loos und Wedel). Spenden des Poſtperſonals. Von dem Perſonal des ehemaligen Reichspoſtdirektionsbezirk Darmſtadt ſind für das Winterhilfswerk rd. 60000 RM. und für die freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit rund 50 000 RM. geopfert worden. Daneben hat faſt das geſamte Per⸗ ſonal noch laufend Mitgliedsbeiträge zur NS.⸗Volkswohlfahrt entrichtet. Ein Lampertheimer SA.⸗Mann zum 1. Mai zur Reichsregierung nach Berlin berufen. Unter den zum 1. Mai vorigen Jahres nach Berlin berufenen Arbeitervertretern aus den Reihen verdienter alter Nationalſozialiſten(alte Garde mit Mitgliedsnummer bis 100 000) befand ſich Martin Klippel-Lampertheim, welcher aus dem Zellſtoffbetrieb Waldhof für Baden dahin entſendet wurde. Jetzt hat wiederum ein junger Lampertheimer dasſelbe Glück und zwar Georg Sauer, der jetzt der älteſte Mitgliedsangehörige der NS Da. von Lampertheim iſt; er führt die Mitgliedsnummer 44000, iſt 28 Jahre alt und ſeit 1926 in der Partei. Er wird als Einziger Heſſen⸗Darmſtadt vertreten und dieſer Tage ab Frankfurt a. M. im Flugzeug nach Berlin gelangen. Aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau gehen insgeſamt drei Mann nach Berlin. — Keine Dienſtkleidung der 53. in den Schulen. Da ſich in letzter Zeit verſchiedene Mißſtände beim Tragen der Uniform in den Schulen herausgeſtellt haben, hat die Reichsjugendführung das Tragen der Dienſtkleidung der HJ., JV., BdM. und JM. in der Schule verboten. 2 iſt lediglich das Tragen des Braunhemdes ohne Rangabzeichen eſtattet(beim BdM. die entſprechende Tracht), auf keinen all darf das Fahrtenmeſſer in die Schule mitgebracht wer⸗ Anion⸗Film⸗Palaſt. Der ſchönſte Film des Jahres, eine Glanzleiſtung erſten Nanges. Herrlich! Prachtvoll! „Liebes leib Der Union⸗-Film⸗Palaſt bietet heute und morgen Sonn— tag ein außergewöhnliches Filmprogramm, wie es in der letzten Zeit nicht mehr zu ſehen war.„Liebesleid“, iſt einer der le⸗ bendigſten und eindrucksvollſten Filme, die je gedreht wurden. Der Film iſt bedeutend beſſer wie„Weiße Schweſter“. Der größte Erfolg des Jahres. Der Film erhielt die goldene Medaille als beſter Film der Saiſon, mehr braucht man nicht zu ſchreiben, das müſſen Sie ſehen, daß hier was ganz Be⸗ ſonderes geboten wird. Ein Film der jeden in Bann ſchlägt, jeden mitreißt und jedes Herz rührt. Ueberall ganz gewaltigen Andrang, und es wird im Union auch nicht ausbleiben, denn „Liebesleid“ darf kein Viernheimer verſäumen. Den ſchönſten Film müſſen Sie ſehen, Sie werden zufrieden nach Hauſe gehen und ſagen: wirklich ein Meiſterwerk. Die Deutſche Arbeitsfront als Organiſation der 30 Mil- lionen wird am 1. Mai eine Aufnahmeſperre verhängen. Wer will heute noch ſich aus der großen volks verbindenden Gemeinſchaft aller schaffenden der Stirn und der Fauſt freiwillig ausſchließen? Tretet noch heute der Deutſchen Arbeitsfront bei! Internationale Raſſehundeausſtellung Großer Erfolg der Mannheimer Ausſtellung. Am Sonntag veranſtaltete der Gau Süd⸗Weſt des Reichsverbandes für das Deutſche Hundeweſen als„Träger der Zucht“ in den Rhein⸗Neckar⸗Hallen in Mannheim eine große Internationale Raſſehundeausſtellung, die ſowohl organiſatoriſch, als auch im Meldeergebnis und in der Be⸗ ſucherzahl als ein voller Erfolg anzuſprechen war. Schon kurz nach Eröffnung der Ausſtellung ergoß ſich ein wahrer Menſchenſtrom in die Hallen, wo teils in Zwingern, teils in Einzelboxen annähernd 600 Hunde und Hündchen aller Raſſen, beſtes in⸗ und ausländiſches Zuchtmaterial, wohl⸗ geordnet zur Schau ſtanden. Bei dem Rundgang konnte man ohne Voreingenommenheit die Feſtſtellung machen, daß jedes der einzelnen Tiere wirklich edelſte Raſſe und Klaſſe war. Beſonders unſere ausgeſprochen deutſchen Vier— beiner müſſen als große Klaſſe angeſprochen werden und auch dieſe Schau zeigte mit größter Deutlichkeit, daß wir auch im neuen Staat auf kynologiſchem Gebiet mit an der Spitze marſchieren. Den 16 Ringrichtern war daher keine leichte Aufgabe geſtellt, die Allerbeſten von den Beſten zu trennen und gerade deshalb mußte ein äußerſt kritiſcher Maßſtab angelegt werden, um einen gerechten Richter⸗ ſpruch zu fällen. Doch dürfte auch in dieſer Beziehung die Löſung zur Zufriedenheit aller Ausſteller reſtlos gelungen ſein. Am Nachmittag fand im Anſchluß an die Richtung ein großer Zuchtgruppenwettſtreit ſtatte, dem ebenſo wie die Vorführung von Dienſt⸗ und Gebrauchshunden das regſte Intereſſe des Publikums zuteil wurde. Eine große Freude löſte dann die Preisverteilung aus. Der Ehrenpreis des Herrn Reichspräſidenten(Bild mit eigenhändiger Unterſchrift) wurde der beſten Zuchtgruppe „Rottweiler vom Felſenmeer“, Beſitzer Wagner-Ziegelhau⸗ ſen bei Heidelberg, zugeſprochen. Die beiden Württember⸗ giſchen Staatsmedaillen erhielten Herr Schirmer-Speyer für den Jagdterrier„Palatia“ und Herr Schips-Mannheim für den Rieſenſchnauzer„v. d. Glücksburg“. Die beiden Ehrenpreiſe der Stadt Mannheim wurden Herrn Paur⸗ Bruchſal für ſeinen Whippets„v. Haus Schönborn“ und Herrn Leidloff⸗Pöthen für den Jriſchen Terrier von Pöthen zuerkannt. Die Adlerplaketten erhielten Herr Haas⸗ Frankfurt für ſeinen Cocker Spaniel v. Haſeneck, Herr Heß⸗ Lampertheim für den Wolfſpitzer v. d. Aue und Herr Walther⸗Offenbach für den Zwergſchnauzer„Heinzelmänn⸗ chen“.— Außerdem ſtanden noch viele Ehrenpreiſe zur Verfügung.— Am Samstag abend fand im„Schwarzen Lamm“ ein Begrüßungsabend ſtatt, auf dem der Gauſport⸗ leiter für das Hundeweſen, Franz Bazille⸗Stuttgart, in ſeiner Rede beſonders hervorhob, daß es gelingen müſſe, den Gau Südweſt zu einem Muſtergau auszubauen. Leider kann die geplante Reichshundeſteuer noch nicht ausgearbei⸗ tet werden, ſo daß die Beſteuerung nach wie vor den Ge⸗ meinden überlaſſen bleibt. Als ein großer Erfolg ſei es zu verzeichnen, daß Deutſchland auf dem Internationalen Kongreß der Hundezüchter in Monte Carlo in die Inter⸗ nationale Vereinigung aufgenommen wurde. Zum Schluß machte er die Mitteilung, daß der dritte Weltkongreß für das Hundeweſen in Verbindung mit der erſten Weltaus⸗ ſtellung für Raſſehunde im Jahre 1935 in Berlin abgehal⸗ ten wird. Viernheimer Erjolge! An der internationalen Raſſehundeausſtellung in Mann⸗ heim beteiligten ſich auch Mitglieder des Vereins„Verein der Hundefreunde“ mit ihren Hunden an dem Schönheitswettbe⸗ werb und erhielten bei ſtarker Konkurrenz folgende Noten und Preiſe: „Vorzüglich“ 1. Preis in offener Klaſſe die Boxerhündin (Polizeidienſthund) Beſ.: Polizeihauptwachtmeiſter Zöller. „Vorzüglich“ 1. Preis in offener Klaſſe die Deutſchkurz⸗ haar⸗Jagdhündin, Beſ.: Ludwig Lamberth. „Sehr gut“ in der Jugendklaſſe der Deutſchkurzhaar⸗Rüde, Beſ.: Otto Weitzel. „Sehr gut“ in der Jugendklaſſe die Deutſchkurzhaarhündin Beſ. Jean Platz, Neuzenhof. „Sehr gut“ in der Jugendklaſſe der deutſche Schäfer⸗ hund, Beſ. Polizeihauptwachtmeiſter Karl Kraus. „Gut“ in der Jugendklaſſe der deutſche Schäferhund, Beſ. Kornelius Rhein. „Gut“ in der Jugendklaſſe der deutſche Schäferhund Beſ.: Jean Lang. Den Preisgewinnern recht herzliche Gratulation. Aeues aus ber Sportvereinigung Am letzten Samstag fand in der Sporthalle die dies⸗ jährige ordentliche Generalverſammlung der Sportvereinigung ſtatt. Hierbei wurde Herr Fritz Kempf als Vereinsführer gewählt. Herr Kempf hat folgende Herren als ſeine Mit⸗ arbeiter berufen: 2. Vorſitzender: Jakob Bergmann, Schatzmeiſter: Math. Kiß, Geſchäftsführer: Valentin Neff, Sportleiter: Georg Sommer, Wirtſchaft und Platz: Johann Klee. Als Mann- ſchaftsführer wurden berufen: 2. Mannſchaft, Hans Berg⸗ mann,, 3. Mannſchaft, Leonh. Martin, 4. Mannſchaft, Gg. Müller, Handballeiter, Hans Pfenning, Jugend- und Schüler⸗ leiter, Jakob Benz. Die genannten Herren haben ſich bereit erklärt mit beſtem Wiſſen und Wollen für den Verein tätig zu ſein. Es wird an alle aktiven und paſſiven Mitglieder der Ruf gerichtet, in jeder Hinſicht für die Belange des Vereins einzutreten, damit ein neues Aufblühen und Wachſen und Gedeihen der Sportvereinigung gewährleiſtet iſt. Morgen Sonntag findet auf dem Waldſportplatz ein Freundſchaftsſpiel der 1. und 2. Mannſchaft gegen Olympia Lampertheim ſtatt, wozu wir die hieſigen Sportfreunde freundlich einladen. . Die Plaketten zum nationalen Feiertag am 1. Mai. Es iſt eine Ehrenpflicht jedes Volksgenoſſen, daß er dieſe Feſt⸗ plakette, die bereits durch die N. S.-Gliederungen, Innungen und Vereine zum Verkauf gelangt, trägt. Die Teilnehmer am Feſtzug ſind zum Tragen der Plakette verpflichtet. Es ſteht nur eine beſtimmte Anzahl derſelben zur Verfügung und iſt es ratſam ſich frühzeitig mit der Plakette zu verſehen. Der Preis beträgt 20 Pfg.(Siehe auch N. S. Bekanntmachungen) Am 1. Mai die Hakenkreuzjahnen heraus. denn ſie ſind das Zeichen des Führers!— Jede deutſche Familie zeigt wenigſtens eine Hakenkreuz⸗ fahne! Stellt Blumen in die Fenſter, zieht Girlanden und hängt Transparente aus! Verſeht Euch recht⸗ zeitig mit dem Feſtabzeichen! Der 1. Mai muß wiederum den einheitlichen, unhemmbaren Auffſtieg⸗ willen des deutſchen Volkes der ganzen Welt zeigen. Erſte Viernheimer Tonjilmjchau Zum Abſchluß des Jubiläums⸗ und Afa⸗Monats April kommt dieſe Woche „Die jchönen Tage von Aranſuez“ „Die ſchönen Tage von Aranjuez“ bedeuten die ſchönſten Stunden im Lichtſpielhaus. Brigitte Helm zwiſchen zwei Männern: Dem einen— einem Verbrecher— verfallen, dem anderen— einem Ingenieur— in Liebe verbunden, iſt ein Teil des überaus abenteuerlichen, ſenſationellen und aufſehen⸗ erregenden Großtonfilms. Die Pyrenäen, die Luxusbäder Biarritz und San Sebaſtians mit ihrem Hotel- und Strand⸗ leben am Meer, Südſpanien mit den maleriſchen Trachten und feurigen Tänzen mit dem Klang der Gitarren und dem Wirbel der Gastagnetten unterſtützt die landſchaftlichen Stim⸗ mungen, ſie verſtärkt die durch das Geſchehen gegebenen Ein⸗ drücke. Zwei wunderbare Schlager: 1.„Draußen in der Welt“ und 2.„Du biſt der Traum vom Glück“ werden jeden Be⸗ ſucher begeiſtern. Mit dieſen Liedern nimmt das Publikum zwei ſehr ſchöne Melodien mit nach Hauſe, die Sie immer wieder an das Geſchehene erinnern werden. Dieſes Ufa-Groß⸗ tonfilmwerk iſt eine Sehenswürdigkeit, ein Film voll Muſik, Liebe, ſchöne Laͤndſchaften und wunderbarer Handlung, die jeden Beſucher hoch befriedigen. Alle Filmfreunde beſuchen zum Abſchluß des Ufa-Monats das Schönſte und Beſte von allem Vorhergehenden.„Die ſchönen Tage von Aranjuez“ ſind die ſchönſten Stunden Ihres Lebens. Ueberall große Begeiſterung, überall Maſſenandrang. Vereins⸗Anzeiger Sänger⸗Einheit Heute abend 8.30 Sing⸗ ſtunde. Keiner fehle! Zöller, Vorſ. Männergeſang⸗Verein 1846 Heute abend 9 Uhr Singſtunde. Sonntag morgen 11 Uhr Hauptprobe. Reſtloſes Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde. Gärtner, Vorſitzender. Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſtand Milchabſatzgenoſſenſchaft. Montag Nach⸗ mittag Einzug der Ausgleichsbeiträge. Der Vorſtand. Turnverein von 1893— Hoferſpiel— Am Sonntag, den 29. April finden auf der Naturbühne folgende Proben ſtatt: Vorm. 30 Uhr ſämtliche Sprechrollen des 2., 4. und 5. Aktes. Nachm. 1.30 Uhr Reiter. Nachm. 3 Uhr Probe des ganzen Schauſpiels mit Ge⸗ ſang und Orcheſter; hierzu haben ſämtliche an dem Spiel beteiligten Perſonen pünktlich zu erſcheinen.(Bei ſchlechter Witterung im Karpfen). Die Leitung. Sportvereinigung Amieitia 09 e V Sport⸗ — programm für Sonntag, den 29. April 1934, die 1. und 2. Mann⸗ Aſchaft gegen die gleichen Mannſch. oon Olympia Lampertheim. Beginn 2 2 und halb 4 Uhr auf dem Wald⸗ 8 ſportplatz. 5 Uhr Jugendſpiel gegen 15 Da. Viernheim. Nachmittags 3 Uhr Hanoballer in Hohenſachſen. Abfahrt halb 2 Uhr an der Kapelle Weinheimerweg. Zu den obigen Spielen laden wir einen jeden Sport anhänger höfl. ein. Der Vorſtand. D. J. K. Morgen Sonntag Freundſchaftsſpiele: 1. u. 2. Fußballelf gegen Plankſtadt. Abfahrt per Auto 12 Uhr ab Drehſcheibe.— 1. u. 2. Handballelf gegen Neckarhauſen. Abfahrt 2. Mannſchaft ½1 Uhr, 1. Mannſchaft ½2 Uhr per Rad.— Fußballjugend gegen Amicitia ½5 Uhr(Waldſportplatz). Jeder Spieler muß pünktlich zur Stelle ſein. Der Vereinsleiter. Turnverein 1893 e. V. Sonntag Nachmittag Freundſchafts⸗Handballſpiele geg. Tbd. Jahn Seckenheim 1. u. 2. Mannſch. auf Sport⸗ platz 1(Wieſenweg). Spielzeiten: 1. M. 2 Uhr, 2. M. 1 Uhr.(Mannſchaftsaufſtellung ſiehe Aushängekaſten). Wir machen die geſchätzte hieſige Sportwelt hierzu freundl. aufmerkſam. Die Leitung. ünmmeeneeenenenenmenmnenmneeeeeeene 76 Selten ſtark, mit Weltprogramme Die beſtausgeſtattete Deutſche Funkzeitſchrift Mit Sersteperſi Nenatsabonnement unt 19 n, vielen Bildern und Artlleln und inhaltreiche Probeheft gern 3 en W. belt. Elezetgefe 25 b ſonſt vom Verlag, Berlin N24 00 15 65 . Bet Bet voll Muſt dung d e beſuchen Beſte bon amn null große ee b ug⸗ 9 d ihr m. N ce ih im 9. S e Amtliche Bekanntmachungen Herr Nikolaus Franz Martin 1. wurde als Feldſchütze unſerer Gemeinde verpflichtet. Viernheim, den 26. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Betr.: Erhebung der Gas⸗, Strom⸗ u. Waſſergelder. In den letzten Monaten haben die Rück⸗ ſtände an Gas-, Strom- und Waſſergelder wieder Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen Hans Berg Babette Berg geb. Berg Diernheim, den 28. April 1934 bedeutend zugenommen, ſodaß wir gezwungen ſind, ſchärfere Maßnahmen zu ergreifen. Nur etwa 50 Prozent der Verbraucher zahlt recht— zeitig an den Kaſſierer, während der andere Teil mit reichlicher Verzögerung an der Kaſſe bezahlt. Dadurch wird der Kaſſenbetrieb ganz gewaltig überlaſtet, während der Kaſſierer jeden Monat zweimal den Konſument ohne Erfolg beſuchen muß. Dieſer Zuſtand trägt zur Vereinfachung der Verwaltung keineswegs bei und muß daher abgeſtellt werden. Von Erhebung der Märzbeträge ab, die 3. Zt. kaſſiert werden, ordnen wir daher an: Jeder Konſument iſt verpflichtet, die Viernheim 29. April lhre Vermählung beehren sich anzuzeigen cugen Mok CCC allet Mola geb. Uelshöffer 1934 Schwetzingen fällige Rechnung rechtzeitig, ſpäteſtens jedoch beim zweiten Rundgang an den Kaſſierer zu bezahlen. Erfolgt auch beim zweiten Rundgang keine Zahlung, ſo wird der ſäumige Zahler ſofort durch den Kaſſierer ge⸗ mahnt. Bei ſpäterer Zahlung hat alſo der Kon⸗ ſument die bereits fällig gewordene Mahngebühr an der Kaſſe mitzubezahlen. Wer alſo Rechnungen von Monat März 1934 ab an der Kaſſe be⸗ zahlt, muß die Mahngebühr bezahlen, denn die⸗ ſelbe wird bei der mit dem zweiten Rundgang durch den Kaſſierer ausgeſprochenen Mahnung Wir erwarten, daß im Intereſſe eines ge⸗ Als Verlobte grüßen Viernheim, 29. April 1934 ordneten Geſchäftsbetriebes dieſe Anordnung pünktlich befolgt wird, damit wir in keinem Falle gezwungen ſind, die letzte Maßnahme der Be⸗ lieferungseinſtellung anordnen zu müſſen. Viernheim, den 27. April 1934 Bürgermeiſterei Viernheim J. V.: gez. Schweigert Velanntmachung Betr.: Polizeiliche Verpflichtung von Luft⸗ ſchutz⸗Hauswarten. Die bis jetzt ernannten Luftſchutz-Hauswarte werden am kommenden Sonntag, den 29. ds. Mets. in der Luftſchutzſchule(Heſſ. Mühle) polizei⸗ aufrichtigſten Dank. Fu die uns anläßlich unſerer Bermählung in überaus zahlreicher Weiſe übermittelten Glück⸗ wünſche und Geſchenke ſagen wie hiermit unſeren Tudwig Fieger, Semeinderechner u. Frau Frieda geb. Geier lich verpflichtet. Antreten um ¼ 1 Uhr an der Goetheſchule(Schulſtraße). Das Erſcheinen aller ernannten Hauswarte iſt unbedingte Pflicht. Es erfolgt namentliche Kontrolle. Viernheim, den 27. April 1934 Heſſ. Polizeiamt: Kühne Ne VB., Ortsgruppe Viernheim Moskopp, Ogruf. Union-Flm- Palast Heute Samstag und Sonntag der ſchönſte u. ergreifendſte Metrofilm d. J. Dies iſt nun endlich wieder einmal ein Bild⸗ ſtreifen, vor dem man ſeinen Glauben an den Film als Kunſtwerk wiedergewinnen kann. Man muß dieſen Film geſehen haben. Er iſt ein Glücksfall, wie ihn die Leinwand nur alle paar Jahre einmal hervorzaubert. Der Film iſt bedeutend beſſer, wie„Weiße Schbbeſter“. Er erhielt die goldene Medaille als beſter Film des Jahres. Eine Glanzleiſtung, die jeder ſehen muß. Unſer Vorprogramm: Dick und Doof „Ein Hundewener“ „Fischmarkt in altona“ Tönende Ffon- Wochenschau! Filmfreunde, verſäumt nicht„Liebesleid“ anzuſehen! Voranzeige: Ab Freitag der mit Hochſpannung erwartete Großfilm 2 60 ken bedachten. Herzlichen Dank allen, die uns anläßlich unſerer Derlobung mit Glüchwünſchen, Blumen und Geſchen⸗ Gretel Rühner Hans Dinges Zum Engel Morgen Sonntag Tanz wozu freundl. einladet N Die Kapelle 25 Gärtner⸗Kempf 4 N Der Wirt Dienstag, 1. Mai anläßlich der Maifeier Tunz-Unterhaltung Tanzen frei! Zum Freischiütz Morgen Sonntag Verſtärktes Orcheſter der Kapelle Schwarz⸗Weiß Es ladet freundl. ein Die Kapelle Der Wirt Zum Raisernof Morgen Sonntag Frunlings-Janz zu beſonders verbilligten Preiſen. Es ladet frdl. ein die Kapelle mit den Vöglein der Kaiſerhofwirt NB. Meine geräumig Gartenwirtſchaft halte ich zum Beſuche beſtens empfohlen. „Karoien“ Jeden Samstag ab 9 Uhr Mit und ohne Stoß! Es ladet ein Il. Herbert NB. Auch Obſis wird geſpielt. Wer nicht inseriert Fallladen morgen Tanz Der Wirt: Die Kapelle: Traeger Blindenkapelle dunge Hasen zu verkaufen. dismarcksir. a0 Halenkreuz⸗ Fahnen nur indanthren i. allen Größen billig bei Rob. Steiert Weinheimerſtr. 62 Sonon möbliertes Ammer zu vermieten. allllerssrabe Auna munn Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung Allan Hinder Wagen. 1 Ein Liebes-, Kriminal-, Abenteu eg Muſikfilm.— Ort der Handlung: Schirme. mod. Formen bekannt billig Sande f 2. Central-Film-Palast Samstag. Sonntag und Montag und herrlichſten Ufa⸗Tonfilmwerke. Aranjuez“. Das Filmwerk das Jedem gefällt, das beſtimmt alle befriedigt. Dazu: 1. Die Hochzeit am 13ten. 2. Wolken⸗ kratzer in Südarabien. 3. Die neueſte Afa⸗Tonwochen⸗ ſchau.— Anfang an allen Tagen um 8 Uhr, ab 9,15 Uhr Mannheim nochmals alles zu ſehen. gegenüber Schmoller er⸗, Senſations⸗, Landſchafts⸗ u. Paris, Biarritz, San⸗Sebaſtian, Sevilla und das ſchöne Südſpanien. Alle Filmfreunde beſuchen zum Abſchluß des Jubiläums- und Ufa⸗Monats eines der ſchönſten „Die ſchönen Tage in Sonntag nachm. große Jugend⸗ u. Kindervorſtellung Mrleger- U. Soldalen-Verein Teulonla mit Schützenantellung Morgen Sonntag halb 4 Uhr findet im Lokal zum„Schützenhof“ unſere Frühjahrsverjammlung ſtatt. Wichtige Mitteilungen über den Umbau des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer und des Reichs⸗ verbandes für Kleinkaliberſchießen. Feſtſtellung der Teilnehmer am Landeskriegertag in Darm⸗ ſtadt. Ich bitte um vollzähliges Erſcheinen. Klee, 1. Vereinsführer. . a 2 RlcH. GG TIAHR Mannheim. Neckarvorlandstraße 23, Telefon 224 43 das gròbte und àſteste Notorrad-Spezielgeschäft Handwerker und Kaufleute! gerein in die Arbeitsjront, ehe es zu ſpät iſt! Schlußtermin am 1. Mai jür immer! Melden Sie ſich heute bei der Orts⸗Amtsleitung der N. S.⸗Hago in der NSDAP ⸗Geſchäftsſtelle Adolf Hitlerſtraße 19 zeigt auf der Braunen Messe (Stand in der Autohalle) ca. 20 neue NHodelle der deutschen Spitzenfebrikate NSU ZUNoapp ARDIE 1 Deutſche Volksgenoßen! Der Reichsluftſchutzbund, vom Reichsluftfahrt⸗ miniſter Göring mit der Aufgabe betraut, die Bevölkerung unſeres Vaterlandes über die zivilen Maßnahmen des Luftſchutzes aufzuklären, ruft jeden Einwohner unſeres Ortes zur Mitarbeit. Der 29 April 34 iſt der 1. Jahres⸗ tag der Gründung des Neichsluft⸗ ſchutzbundes. Ueber 2 Millionen deutſche Volksgenoſſen bekennen ſich bereits als Mitglieder! Und wo biſt Du? Geht Dich der Schutz Deiner Familie, Deines Heimes, Deines eigenen Lebens garnichts an? Wach auf und hilf mit! Es iſt deshalb Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, die Mit⸗ gliedſchaft des Reichsluftſchutzbundes zu erwerben. Ein Vild aus meiner Hühner⸗ augenzeitl Heute kenn' ichLebe⸗ wohl, daher die Heiterkeit.. Lebewohl gegen Hühneraugen und Horn⸗ haut Blechd.(8 Pflaſter) 68 Pfg. in Apo⸗ Volksgenoſſen! Beſucht die Luftſchutzſchulen! Tretet ein in die Reihen des Reichsluftſchutzbundes. Schützt die Euch heilige Heimat und erfüllt Eure Verpflichtung gegenüber Volk und Vaterland! Dein Führer hilft Dir! Hilf Du auch ihm Gauleiter der NSDAP. Heſſen⸗Naſſau und Reichsſtatthalter Sprenger. Landesgruppenführer Heſſen⸗Nheinland⸗ Süd des ReB. Oldenburg theken und Drogerien. Sicher zu haben: gert in Vergessenheit Rathaus⸗Drog. P. Moskopp Ortsgruppenführer d. RLB. in Viernheim Mos k o pp Fuller Mittel- fil. 120 erste 124 Welzen 133 Welschkorn„ 13 Flerlegemiichluner 12 Neu aufgensmmen: Runner bro! Domator hergeſtellt aus deutſchen Roh⸗ ſtoffen, enthält alle für das Huhn wichtige Aufbauſtoff Laib ea. 2 Pfd. 25 Pfg. Geflügelkörnerfutter offen Pfd. 12 GeflügelkraftfutterMuskator 5 Pfd.⸗Beutel 65 Pfg. Kückenkörnerfutter 17 Pfg. Kücken⸗ Erſtlingsfutter„ 15 Pfg. Hirſe geſchält Pfd. 12 Pfg. 30% Nabatt Bei Abnahme v. größeren Mengen entſprechend billiger Hafer W— Unterhaltung Land und Siedlung“ „Hier und Dort“ Senderliste, Kritik, Bilder, Gelesen auch im lleinsten Ort. 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Beiſpielsweiſe der Pariſer Kor— reſpondent des„Mancheſter Guardian“:„Trotz aller Superlative, die ſie bei der Beſchreibung der Herzlichkeit in den franzöſiſch-polniſchen Erörterungen verwenden, ſind die Kor— reſpondenten der führenden Pariſer Blätter, die Barthou nach Warſchau begleiteten, kaum imſtande, ihre Enttäuſchung zu ver— bergen.“ And in Vervollſtändigung des Bildes bemerkt der gleiche engliſche Korreſpondent, daß die Enttäuſchung wegen des polniſchen Verhaltens gegenüber Frankreich in wirtſchaftlichen Dingen eher noch größer ſei. Es ſei nämlich bekannt geworden, daß Polen einen großen Automobilauftrag nach Italien vergeben habe, ſtatt ihn wie ſonſt nach Frankreich zu plazieren. Der Pariſer Korreſpondent der„Stampa“ lieſt aus den Betrachtungen der nach Warſchau gereiſten Pariſer Korreſpon— denten ſogar heraus, daß Marſchall Pilſudski Barthou Pariſer Polen⸗Bilanz (Eigener Bericht.) 1 recht deutlich zu verſtehen gab, Frankreichs ſtarre Haltung gegenüber Deutſchland laſſe ſich nicht für immer durchfüh⸗ ren, ebenſowenig der Widerſtand in der Abrüſtungsfrage. Der Marſchall laſſe auch wiſſen, daß er an einen Kurswechſel in Frankreich infolge der unvermeidlichen Neuwahlen glaube. Auf jeden Fall werde Barthou von dem recht kärglichen Reſultat feiner Warſchauer Reiſe nicht ſehr überraſcht ſein, er kenne ja die Fehler, die Polen gegenüber gemacht worden ſeien. Lang- wierige und delikate Verhandlungen zwiſchen Paris und War— ſchau ſeien unnötig, wenn überhaupt nur ein Teil des früheren Beſtandes gerettet werden ſolle.. Sehr intereſſant iſt, was der Pariſer Korreſpondent des Amſterdamer„Telegraph“ herausgefunden hat. Er ſtellt nämlich die„ſorgfältigen Bemühungen“ aller polniſchen Staats- führer, ob Pilſudski, Moscizki, Beck uſw., feſt, alles zu vermei⸗ den, was dem neu geſchaffenen Vertrauensverhältnis zu„Hitler Deutſchland“ Abtrag tun könnte. Polen lege dieſem Abkommen eine Bedeutung bei, die ihm wichtiger dünke als die früheren Abmachungen mit Paris. 1. Braune Meſſe in Mannheim Jeierliche Eröffnung.— Wertarbeit und Werbung. Mannheim, 29. April. Anter zahlreicher Beteiligung weiter Kreiſe der Bevöl⸗ erung wurde die Erſte Braune Meſſe Mannheim eröffnet. Die Meſſeleitung konnte zahlreiche Ehrengäſte, darunter Vertreter der badiſchen Staatsregierung, der ſtaatlichen Be⸗ hörden, der Arbeitsfront Südweſt, der ſtädtiſchen Behörden, der Partei, den Abteilungsleiter der PO für das Meſſewe⸗ ſen, des Inſtituts für deutſche Wirtſchaftspropaganda, der NS⸗Hago, der NS⸗Frauenſchaft, der Preſſe und nicht zu⸗ letzt die Ausſteller begrüßen. Der Vertreter der Po für das Meſſeweſen überbrachte zugleich die Grüße des Reichs⸗ amtsleiters der NS⸗Hago, Dr. von Rentelen. Die Braune Meſſen— Deutſche Wochen— ſeien lediglich und haupt⸗ ſächlich für den deutſchen Mittelſtand geſchaffen worden, für das deutſche Handwerk, den Handel und das Gewerbe, aber auch für die deutſche Landwirtſchaft. Im Vorder⸗ grund ſtehe die Wertarbeit und die Werbung für deutſche Waren. Der Rahmen der Braunen Meſſe werde künftig noch erweitert werden, bis ſie alles umfaßten, ſie das ſeien für unſere Arbeiter, was diejenigen, die ſie einſt im nationalſozialiſtiſchen Staat geſchaffen, erdacht und ge⸗ wünſcht haben. Nach den Grüßen des Vertreters der Kreisamtsleitung der NS⸗Hago wies Kreisleiter Dir Roth auf die Be⸗ deutung der Wertarbeit hin, deren Schaffung und Erhal⸗ tung Kernziel der Braunen Meſſen ſein müßten. Der Vertreter des Inſtituts für Wirtſchaftspropaganda und des Werbeleiters der deutſchen Wirtſchaft ſtellte in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen den nationalſozialiſtiſchen Satz„Nichts für uns, alles für Deutſchland“. Gaukulturwart Kaiſer überbrachte die Grüße der Reichsſtelle für Propaganda und Volksaufklärung und wies insbeſondere auf die Revolutionsſchau hin, deren Zweck es ſei, zu verhindern, daß in der Freude über den auf allen Gebieten der Wirtſchaft und des Handels zu be⸗ obachtenden Aufſtieg vergeſſen wird, wie kurz die Zeit erſt hinter uns liege, da dieſe Wirtſchaft und dieſer Handel in Lethargie verfallen war. Dieſe Revolutionsſchau ſolle zei⸗ gen, wo der Feind des deutſchen Volkes ſaß, an welchem Abgrund wir ſtanden, welche Gefahren dem deutſchen Volke drohten, mit welchen Mitteln in erſter Linie der Marxismus arbeitete. Oberbürgermeiſter Renninger eröffnete dann in einer kurzen Anſprache, in deren Mittelpunkt das Primat⸗ recht des Staates vor der Wirtſchaft ſtand, die Erſte Braune Meſſe mit einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen Siegheil auf unſeren Führer, dem ſich das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſellied anſchloſſen. N In einem anſchließenden Rundgang durch die weiten Ausſtellungsräume gewann man ein eindrucksvolles Bild deutſcher Arbeit. Gchwerer Wolkenbruch in Schleſien DNB. Löwenberg(Schleſien), 29. April. In der 9. Abendſtunde des Sonntags ging über dem Ort Neuendorf⸗Liebenthal bei Löwenberg ein ungeheures Hagel⸗ unwetter nieder. Die gewaltigen Waſſermaſſen des Wolken⸗ bruches ließen den ſonſt drei Meter breiten Dorfbach innerhalb kürzeſter Friſt aus dem Bett treten, ſo daß weite Flächen von Wieſen und beſtelltem Ackerland unter Waſſer ſtehen. Da die erſt vor kurzer Zeit angebrachten Uferbefeſtigungen des Baches durch die Gewalt des Waſſers fortgeriſſen worden ſind und ſich an den Brücken ſtauen, ſind unzählige Häuſer in erhöhtem Maße gefährdet. Die Dorfſtraße iſt bis dicht vor Löwenberg bis zu einer Höhe von einem halben Meter überſchwemmt. Die in Taubeneiergröße niedergehenden Schloßen richteten gleichfalls großen Schaden an. Der Schaden iſt ſehr groß und läßt ſich zur Zeit noch nicht überſehen. Einzelheiten ſind wegen der Dunkel⸗ heit und der Anzulänglichkeit der Anglücksſtätte noch nicht be⸗ kannt. N Auch in der Stadt Greifenberg trat der Oelſe-Bach über ſeine Ufer und richtete ſchwere Aeberſchwemmungen an. In zahl⸗ reichen Häuſern mußten die unteren Stockwerke geräumt werden. Eine franzöſiſche Stimme der Vernunft über die Feier des 1. Mai DNB. Paris, 29. April. In einem Vorbericht über das Feſt der nationalen Arbeit verrät der Berliner Korreſpondent des„Petit Journal“ eine Arteilskraft, wie ſie voreingenommene franzöſiſche Bericht ⸗ erſtatter in Deutſchland nicht oft beweiſen. Er wendet ſich gegen die Auffaſſung, daß man das Volk etwa gezwungen habe, den 1. Mai zu feiern. Im Gegenſatz zu früher, wenn man zufrieden war, wenn der 1. Mai unblutig verlief, werde jetzt ein tiefer Frieden herrſchen, den nichts werde ſtören können. Dieſer Frie⸗ den werde über ganz Deutſchland ſtehen, das vom Marxismus befreit und jetzt ſtark genug ſei, um die Auswirkungen der Mos⸗ kauer umſtürzleriſchen Propaganda nicht fürchten zu brauchen. Die deutſchen Arbeitermaſſen ſeien keine Opfer eines Zwanges, wenn ſie den 1. Mai feiern. Man zwinge 20 Millionen nichts auf, und wer behauptet, daß die deutſchen Arbeitermaſſen ſich nicht in ihrer Mehrheit mit ganzem Herzen dem Hakenkreuz an⸗ geſchloſſen habe, der entſtelle die Wahrheit. Der nationale erſte Mai ſei wirklich das Feſt aller dieſer Leute, die es am Dienstag in allen deutſchen Städten feiern. Die Ehrenaboroͤnungen der deutſchen Arbeiterſchaft in Berlin. DNB. Berlin, 29. April. Am Montag, den 30. April, vormittags, in der Zeit zwiſchen 10.30 und 12.15 Ahr, treffen die Ehrenabordnungen der Arbeiterſchaft aller Gaue Deutſchlands in Sonderflugzeugen auf dem Flughafen Tempelhof ein. Für den Beſuch der Abord— nungen iſt ein vielgeſtaltiges Programm vorgeſehen. A. a. be— ſichtigen ſie die Ausſtellung„Deutſches Volk— deutſche Arbeit“ und werden darnach als Gäſte der Reichsrundfunkgeſellſchaft das Funkhaus beſichtigen und an einer Kaffeetafel auf dem Dachgarten des Funkhauſes teilnehmen. Sie werden in großen Berliner Hotels wohnen, die die Abordnungen zu Gaſt geladen heben. Am 1. Mai werden die Abordnungen, die ſich aus den älteſten Parteigenoſſen und RSB Mitgliedern zuſammen— ſetzen, vom Führer in der Reichskanzlei empfangen werden. Wien: Am Sonntag wurden in Wien und in allen Landes- hauptſtädten Oeſterreichs große Polizeiaktionen zur Sicherung der Ruhe am 1. Mai durchgeführt. In Wien allein wurden 3500 Perſonen in Schutzhaft genommen. Die in die Tſchechoſlowakei geflüchteten Schutzbündler verſammeln ſich zahl- reich an der öſterreichiſchen Grenze. Sie wollen am 1. Mai Kundgebungen gegen die öſterreichiſche Regierung veranſtalten. r Geldte über Stahlhelm und GA DNB. Halle, 29. April. Reichsarbeitsminiſter Seldte ſprach am Samstag abend auf einer Feier, die der Stahlhelm zu Ehren von 155 halleſchen Frontkämpfern veranſtaltete, die dem Stahlhelm ſeit 1919—20 angehören. Der Miniſter erklärte in ſeiner Rede u. a., er nehme es keinen Augenblick der nationalſozialiſtiſchen Bewegung übel, wenn ſie den Totalitätsanſpruch erhebe, den jede wirkliche Be⸗ wegung erheben müſſe. Der Nationalſozialismus könne dieſen Anſpruch erheben mit dem Recht des Stärkeren und des Siegers. Kräfte, die in gleicher Richtung wirken, wie jene Bewegung, haben die Pflicht, ſich anzuſchließen, damit ſie ſich nicht im gegenſeitigen Widerſtande verbrauchen. In einer Reichsführertagung des Stahlhelms werde er— Seldte— am kommenden Samstag die Parole ausgeben: Es gibt keinen Kampf zwiſchen SA und Stahlhelm, es gibt nur innige Zuſammenarbeit ohne Vorbehalte. Der wehrfähige Stahlhelm werde in die SA-Reſerve eintreten, die anderen wer⸗ den im Anterſtand der alten Ortsgruppe ehrlich ſich mit dem Ideengut des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands auseinander- ſetzen. SA und Stahlhelm kennen keine Weſens⸗ und keine Gradunterſchiede. Sie fügen ſich zuſammen zu einem Ganzen, genau ſo, wie ſich in der NSDAP. die vielen Gliederungen der Arbeitsfront, der PO., der Wehrverbände uſw. zuſammenfügen zum Ganzen. Wenn auch der Stahlhelm Wege und Methoden habe ändern müſſen, ſein Ziel ſei immer das Gleiche ge⸗ weſen. Wenn dieſes Ziel heute nicht mehr an fernen Afern ſtehe, ſo ſei das der Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Wegen eines Huhnes ſeine Schwiegereltern niedergeſchoſſen. Selbſtmord des Täters. DNB. Köln, 29. April. Eine furchtbare Bluttat ſpielte ſich am Samstag abend in Köln-Deutz ab. Ein 30jähriger Arbeiter war mit ſeinen Schwie⸗ gereltern, mit denen er ſchon ſeit Jahren in Feindſchaft lebte, im Hof wegen eines Huhnes in eine heftige Ausein⸗ anderſetzung geraten. Kurze Zeit darauf drang er in die Woh- nung ſeiner Schwiegereltern ein und gab auf die in der Küche ſitzenden betagten Leute mehrere Schüſſe ab, durch die die Schwiegereltern lebensgefährlich verletzt wurden. Der Täter richtete nun die Waffe gegen ſich ſelbſt und brachte ſich ein tödliche Schußverletzung bei.. Berlin: Am Samstag nachmittag wurden die aus War⸗ ſchau eingetroffenen polniſchen Journaliſten im Funkturm auf dem Ausſtellungsgelände durch die Stadt Berlin empfangen. Wien: Auf das Haus des Sicherheitsdirektors von Ober⸗ öſterreich wurde in der Nacht zum Sonntag ein Bomben⸗ anſchlag verübt. Der Sachſchaden iſt erheblich. Angeblich ſoll auch der Sohn des Sicherheitsdirektors verletzt worden ſein. Der deutſche Ordensſtaat Eine Rede Alfred Noſenbergs in Marienburg.— Das Ordensprinzip im Staatsaufbau. Die Führerausleſe.— Kultiſche Geſtaltung DNB. Marienburg, 29. April. Die Ordensſtadt Marienburg ſtand am Sonntag im Zeichen des Beſuches des Reichsleiters Alfred Roſenberg. Im Rat- haus zu Marienburg wurde Reichsleiter Roſenberg von dem Oberbürgermeiſter Dr. Leſer mit einer Anſprache begrüßt, der daran erinnerte, daß vor 700 Jahren von dieſer Burg aus ein Staat regiert worden ſei im gleichen Geiſte der Gemeinſchaft, der heute wieder lebendig geworden ſei. Alfred Roſenberg hob in ſeiner Erwiderung hervor, daß die beiden herrlichen und ſymboliſchen deutſchen Gebäude, die Potsdamer Garniſonskirche und die Marienburg in Vergangen— heit und Zukunft zuſammengehörten. Der Vortrag Alfred Roſenbergs in der von Kerzen erleuch— teten Gaſthalle der Ordensburg wurde zu einer Kundgebung von ſymboliſcher Bedeutung für einen zukünftigen Abſchnitt national ſozialiſtiſcher Geſchichte. An hiſtoriſcher Stätte knüpfte Alfred Roſenberg an den Ordensbegriff an, um über Jahrhun⸗ derte hinweg die Brücke zu neuen Formen des ſtaatlichen deut— ſchen Daſeins zu ſchlagen. Der Gauleiter von Oſtpreußen, Ober— präſident Koch, eröffnete ſelbſt die Kundgebung mit einer An— ſprache, in der er hervorhob, daß das oſt- und weſtpreußiſche Volk ſich ſeiner hiſtoriſchen Miſſion bewußt ſei. Das Geſicht des deutſchen Volkes müſſe wieder nach Oſten gewendet werden, denn der deutſche Oſten ſtehe nicht am Ende, ſondern am Anfang einer neuen deutſchen Geſchichte. Alfred Roſenberg hielt dann ſeinen grundlegenden Vortrag über den deutſchen Ritterorden. Alfred Roſenberg zeigte zunächſt die Entwicklung des deutſchen Ordens auf und gedachte der Männer, die dem deutſchen Ordens— ſtaat ſein Gepräge verliehen hatten. Darauf kriſtalliſierte er aus der deutſch-preußiſchen Geſchichte das tragende Element heraus, das unſer Vaterland zu ſeiner Größe geführt hat. Es handelt ſich um den Begriff des Herzogs und ſeiner Gefolgſchaft. Zum Herzoggedanken trete als Fortführung und Ergänzung das Prinzip des Ordens. Es zeige ſich nun gegenwärtig, daß außerhalb der alten Begriffe von Monarchie und Republik Deutſchland hineinwächſt in eine ganz neue Form, die wir heute in der Marienburg zugleich als uralt empfinden, in die Form eines deutſchen Ordensſtaates. Der Führer des nationalſozialiſtiſchen Ordens, der zugleich Führer des Deutſchen Reiches iſt, muß zwar die Autorität unerſchütter— lich wahren, aber im lebendigſten Blutzuſammenhang ſtehen nicht nur mit den Beamten der Partei und des Staates, ſondern mit all jenen Millionen, die ſich um SA, SS und Hitlerjugend und alle der Bewegung angeſchloſſenen Verbände ſcharen. Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt alſo, wenn man alle Begriffe für die Bezeichnung ſeines Aufbaues verwenden will, eine Monarchie auf republikaniſcher Grundlage. Autorität ohne Cäſarismus, Volksverbundenheit ohne chaotiſche Demokratie, blutvolles Leben, anſtatt tötender Hierarchie, das ſind die Loſungen, die Vorausſetzungen kommender Staatsgeſtal— tung, eine Vorbereitung dafür, was wir Nationalſozialiſten den Ordensſtaat der Bewegung nennen werden. Wir werden, ſo fuhr der Redner fort, Adolf Hitler in keiner Weiſe vorgreifen und nur er wird zu entſcheiden haben, ob das Ordensprinzip unſerer Zeit den Anfang nehmen wird in der Form, daß der Führer des deutſchen Ordens ſchon zu Lebzeiten ſeinen Stellvertreter beſtimmt hat und dieſer dann immer ſelbſt— tätig nach Ableben des Führers an ſeine Stelle tritt oder ob der Führer teſtamentariſch einen, wenn auch autoritären Vorſchlag hinterläßt und der Ordensrat den kommenden Führer dann wählt. Der Beſchluß, eine Form für immer zu finden, liegt nur beim Führer allein und die kommende Zeit wird dann für alle Jahrhunderte die Durchſetzung dieſes einmal gefaßten Beſchluſſes als ihre Pflicht aufzufaſſen haben. Im letzten Teil ſeiner Rede erörterte Roſenberg dann noch die kultiſche Geſtaltung der Weltanſchauung. Die Muſik der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung iſt ſchon heute auf heroiſche Klänge eingeſtellt, ihr Rhythmus begleitet jeden Ausmarſch der SA, jede Kund⸗ gebung unſerer Jugend und mit ihnen gehen die alten wieder er⸗ ſtandenen deutſchen Volkslieder ihren Gang, Tondichtungen unſerer großen Meiſter werden wieder lebendig in ewiger Jugend⸗ kraft, nun die Krankheit eines verzerrten ſeeliſchen Empfindens überwunden erſcheint. And die Welt des Auges, ſie hat uns vielleicht noch mehr ergriffen, denn vor unſeren Augen, da flattern in endloſer Zahl immer wieder die Standarten mit unſeren Symbolen vorüber und mit dieſen Standarten und Fahnen verknüpfen ſich immer wieder die Erinnerungen an die große Zeit der erſten Kämpfe und an die Opfer, die für dieſe ehrwürdigen Zeichen gebracht worden ſind. Hier verbinden ſich die Toten des großen Krieges mit den Opfern unſerer SA, gemeinſam denken wir aber auch aller jenen, die einſtmals in allen Kämpfen der Vergangenheit für die Vertei⸗ digung des deutſchen Weſens gefallen ſind. Die Standarten mit dem preußiſchen Adler, ſie flattern mit dem Hakenkreuz in einer Front und der Aufmarſch dieſer Standarten und Fahnen bildet die erſte Grundlage für die kultiſche Geſtaltung des kommenden deutſchen Lebens. Alfred Roſenberg ſchloß ſeinen Vortrag mit folgenden Worten: So ſehen wir heute, umwittert von den großen Geiſtern der Marienburg, das deutſche Schickſal ſich geſtalten in der Aeberzeu⸗ gung, daß nicht der nüchterne Doktrinär dasLeben bilden kann, ſondern daß der blutechte große Träumer zugleich auch der lebens naheſte Tatſachenmenſch 1 ſein kann, und daß das große Glück, einen großen Träumer und einen Tatmenſchen als Führer zu ſehen nicht unbenutzt am heutigen Geſchlecht vorüberziehen darf, ſondern daß dieſer ſeltene Segen von der deutſchen Nation mit aller Herzenskraft ausge⸗ wertet wird, ſo daß der Seher die Möglichkeit einer Staats⸗ geſtaltung erhält, die, gefeſtigt in der Form, unerſchütterlich in ihrem Weltanſchauungskern, immer wieder die politiſche Führer⸗ ausleſe aus dem deutſchen Volke erzieht und damit endlich einmal die Jahrhunderte alte Sehnſucht nach einem tauſendjährigen Reich Deutſcher Nation als Erfüllung der großen Träumer unſerer Geſchichte die Erfüllung ſchenkt. Sportflugzeug abgeſtürzt. Ein Toter. 5 DNB. Baſel, 29. April. Sonntag nachmittag gegen 3½ Uhr ſtürzte unmittelbar nach dem Start ein mit zwei Perſonen beſetztes deutſches Pri- 5 atflu gzeug ab. Der Abſturz geſchah vermutlich infolge Leberziehens des Apparates. Der Pilot, namens Erhard, aus Frankfurt a. M., wurde mit einem Oberſchenkel- und Armbruch ins Spital gebracht, ſeine im Flugzeug befindliche Gattin erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie bold darauf ſt arb. r 1. 100— Montag, den 30. April f VVV Vier nheimer Volkszeitung o Jahrgang 1934 Die Bedeutung des 29. April kann gar nicht hoch genug geſchätzt werden. Vor einem Jahr hat ſich das deutſche Volk unter der Führung des Reichsminiſters Hermann Göring nach 14 verſäumten Jahren endlich aufgerafft, angeſichts der erdrückenden Luftſtreitkräfte unſerer Nachbarſtaaten wenigſtens die notwendigſten Maßnahmen zu treffen, um die Heimat vor etwaigen Fliegerangriffen zu ſchützen. Leider halten viele Volksgenoſſen auch heute noch den zivilen Luftſchutz für wertlos. Sie ſollten aber bedenken, daß gerade die hochgerüſteten Staaten über eine vorzügliche Organiſation des zivilen Luft— ſchutzes verfügen, ein Beweis dafür, daß dieſe Einrichtung trotz des größten Luftheeres und trotz aller Abwehrgeſchütze unbedingt notwendig iſt. Eein Jahr iſt ſeit der Gründung des RLB. vergangen und ſchon iſt Gewaltiges geleiſtet. Ueber alle Städte und Dörfer des deutſchen Reiches erſtreckt ſich das ungeheure Netz einer wohldisziplinierten Organiſation. In unzählbaren Kurſen wird die Bevölkerung mit Arten und Wirkung neuzeitlicher Bomben und den Verhaltungsmaßregeln bekannt gemacht. Immer und immer wieder hämmert der RLB. den Volks⸗ genoſſen ein, daß dieſe Maßnahmen tatſächlich ſchützen. Mehr 9 4 als 1200 Männer und Frauen ſind allein in Viernheim dem NMuf des Reichsluftfahrtminiſters gefolgt. Aber al le müſſen des Ji 5 3; 0 ils in ihrem eigenen Intereſſe erfaßt werden. 29. Anil 9 Deshalb fand geſtern hier die Kundgebung mit Eröffnung der Luftſchutzſchule in der Heſſiſchen Mühle ſtatt. Um 1 Uhr ** keeiſten unſere einheimiſchen, der Mannheimer Fliegerſtaffel chef e 5 angehörenden Flieger über dem Ort, die Aufnahmeſcheine für lige Mee. den Reichsluftſchutzbund abwerfend. Zugleich bewegte ſich in de ah. Aunmter den Marſchklängen der Feuerwehrkapelle der Propaganda— n der Kühe. zug, dem Feuerwehr, Polizei, die Mitglieder des RL B., die ug de e zu verpflichtenden Hauswarte, SA., BDM. und Hitlerjugend det Lite aagngeſchloſſen waren, durch die Ortsſtraßen zur Heſſiſchen de ſch ene 5 Mühle. Damit ſollte der Viernheimer Bevölkerung, vor allem a 3 den noch Fernſtehenden, die Gelegenheit geboten werden, ſich über die Notwendigkeit und Zweck des RLB. zu informieren. b dus Nu. 3 Zu Beginn der Kundgebung intonierte die Vereinigte antun ai Feeuerwehrkapelle ein Muſikſtück, worauf der Ortsgruppenleiter fangen des R B., Herr Moskopp im Gedenken des einjährigen i bon Ober⸗ Beſtehens des Reichsluftſchutzbundes die Kundgebung eröffnete. Jonbeg. Mit Unterſtützung und Zuſammenarbeit der Bevölkerung, der „ Wurblh Drtsgruppenleitung der NSDAP. und der Polizei ſei es votden en. möglich geweſen, den Reichsluftſchutzbund in Viernheim ſo auszubauen, daß unſer Ort heute mit an der Spitze marſchiert. Die Hausdwarte ſollen das in der Luftſchutzſchule gehörte und gelernte in die Bevölkerung hinaustragen und zu Hauſe vor⸗ N* bereiten, im Sinne der Volksgemeinſchaft und im Sinne unſeres Adolf Hitler und des Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes, aufbau. Liuftfahrtminiſter Hermann Göring, zur Sicherung unſerer Heimat, von Volk und Vaterland. Die Verpflichtung der Hauswarte nahm der Amtsvor⸗ pihrer ban ſtand des hieſigen Polizeiamtes, Herr Polizeimeiſter Kühne n, liegt nur mit folgenden Worten vor: Ich verpflichte Sie hiermit nach ann fit ale Wahrung ihrer Aufgaben als Luftſchutzhauswarte, ihre Pflicht Ventus getreu zu erfüllen und allen Anforderungen nach beſten Kräften 1 nachzukommen. Alsdann ergriff Herr Bürgermeiſter Bechtel das Wort und führte u. a. aus: Wenn wir im Reiche der Natur Umſchau halten, ſo kommen wir zu der Feſtſtellung, daß die göttliche Vorſehung nicht nur allen Lebeweſen die Möglichkeit zur Sicherung gegeben hat, ſondern daß ſie ihnen auch die Waffe nalſoßialitz⸗ e eingeſtell, 1 lieh, um ihre Feinde im Daſeinskampf zu bezwingen. Der hen Menſch iſt von Natur aus mit einem ſcharfen, überlegenen rr Jugend- Verſtand ausgezeichnet, der ihm die Möglichkeit der Art ſeiner Empfindens Verteidigung aus der ihm drohenden Gefahr zeigt. Die Furcht⸗ barkeit des Weltkrieges hat bewieſen, daß von dieſem Recht noch nehr ausgiebig Gebrauch gemacht wurde. Wir leben wohl im Frieden, loser Jh aber trotz dieſem und Abrüſtungskonferenz brütet die Menſch⸗ doribet id heit, um eine grauſame Vernichtung ihrer Feinde herbeizu⸗ met nice führen. Dieſe liegt zweifelsohne in der Luft. Durch den Vertrag ud 1 von Verſailles wurde Deutſchland die Unterhaltung von Luft- 1 itreeitkräften völlig unterſagt und kann ſich deshalb nur auf 15 0 1 Abwehrmaßnahmen beſchränken. Die zwangsweiſe Abrüſtung die Pi. Deutſchlands ſollte nach dem durch den Schandvertrag ge⸗ watten mit b gebenen Verſprechen der Beginn einer allgemeinen Abrüſtung euz in einer 1 ſein. Aber nichts von alledem wurde in die Tat umgeſetzt, ihnen bibbe 1 nur Deutſchland hat vollſtändig abgerüſtet, und in allen kommenden Feindesſtaaten wird heute die Zivilbevölkerung zur militäriſchen 15 Ausbildung herangezogen. Es muß deshalb jeder Deutſche 11 ö als ſeine Pflicht anſehen, ſich in dem Luftſchutz auszubilden. 1 Denn bei evtl. künftigen Luftangriffen wird die Zivilbevöl⸗ 7 5 Leerung ebenſo wie die kämpfende Truppe in Mitleidenſchaft — um 3 gezogen. Man will eine Panik hervorrufen und ſo die ver⸗ . wi.irrte Bevölkerung vernichten. ail 1 Die hieſige Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes hat e ſſich die große Aufgabe geſtellt, die Bevölkerung auszubilden 1 4 und hat zu dieſem Zwecke eine Luftſchutzſchule eingerichtet. 1 1 Und ich freue mich, heute am 1. Jahrestag der Gründung dar len des Reichsluftſchutzbundes dieſe Luftſchutzſchule ihrer Be⸗ 75 ausge ſtimmung übergeben zu können und wünſche, daß die Bevölkerung 5 Claate ſſie regelmäßig beſucht. Mit der Luftſchutzſchule iſt ein Werk tec i g9eſchaffen, das auch allen kommenden Generationen von großem de Führer. 1 Nutzen ſein wird. lic umi 1 Herr Bürgermeiſter richtete noch einige aufklärende Worte ecbtürbe über die Bedeutung des Luftſchutzes an die Verſammelten u d und ſchloß mit einem dreifachen Sieg-Heil auf unſeren Führer und ſeinen Mitarbeiter, Luftfahrtminiſter Hermann Göring. Die Deutſche Arbeitsfront als Organiſation der 30 Mil- lionen wird am 1. Mai eine Aufnahmeſperre verhängen. 9. 1. Wer will heute noch ſich aus der großen volksverbindenden ab e Gemeinſchaft aller Schaffenden der Stirn und der Jauſt 10 lg freiwillig ausſchließen? Tretet noch heute der Deutſchen bah,„ Arbeitsfront bei! le CC ³Ü1 ² ͤA fin eli 0 Kunbgebung bes Neichslüftſchubbundes und Crifnung ber Lupjfjchutzichule Nach dem Geſang des Deutſchland- und Horſt Weſſel⸗ liedes fand die Beſichtigung des Luftſchutzraumes ſowie der Lehr⸗ und Schutzgeräte ſtatt. Der Raum wurde, da derjenige in der Schillerſchule nicht mehr genügte, von dem Beſitzer der Heſſ. Mühle, Herrn Deeg, bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Nach dem Verlauf der Kundgebung und der Eröffnung der Luftſchutzſchule zeigt es ſich erneut, daß alle Beteiligten mit großer Hingabe für den zivilen Luftſchutz tätig ſind und muß man ihnen höchſte Anerkennung zollen.„Luftſchutz iſt Selbſtſchutz“, Luftſchutz iſt Dienſt am Volk!“ Volksgenoſſen, denkt daran, daß uns der Verſailler Vertrag nur noch dieſe einzige Möglichkeit der Landesverteidigung ge— laſſen hat! Nutzt ſie nach Kräften aus! Tretet dem Reichs⸗ luftſchutzbund bei und erſcheint, wenn der Ruf zu den Kurſen erfolgt. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. April 1934. Merkſpruch. Der Menſch ſoll arbeiten, aber nicht wie ein Laſttier, das unter ſeiner Bürde in Schlaf ſinkt und nach der not⸗ dürftigen Erholung der erſchöpften Kräfte zum Tragen der⸗ ſelben Bürde wieder aufgeſtört wird. Er ſoll angſtlos, mit Luſt und Freudigkeit arbeiten und Zeit übrig behalten, ſeinen Geiſt und ſein Auge zum Himmel zu erheben, zu deſſen An⸗ blick er gebildet iſt. N D. G. Fichte. Naſcher Tod. Am Samstag Abend ſtarb unerwartet Frau Magdalena Helbig geb. Ringhof, die Gattin von Valentin Helbig 5., Waldſtraße 24. Ein Herzſchlag hat der Gattin und Mutter, beim Verrichten ihrer häuslichen Arbeiten ein jähes Ende geſetzt. 57jährig wurde ſie ihrer Familie entriſſen. Die Verſtorbene war eine gute ſchaffens⸗ frohe Frau, der neben den Freuden des Lebens auch das Leid nicht erſpart blieb. Von ihren 13 Kindern ſind während des Weltkrieges zwei Söhne auf dem Felde der Ehre gefallen. Möge die gute Mutter reichen Himmelslohn empfangen für ihre ſtille, raſtloſe Aufopferung zum Wohle ihrer Familie. Sonntagsruhe am Tage der nationalen Arbeit. Das Polizeiamt gibt bekannt, daß der 1. Mai als geſetzlicher Feiertag eingeſetzt iſt. Demzufolge haben alſo Arbeiten jeder Art zu unterbleiben. Zuwiderhandelnde werden zur Anzeige gebracht. Poſtdienſt am nationalen Feiertag. Am 1. Mai findet keine Briefzuſtellung ſtatt. *Standkonzert. Zum Auftakt des nationalen Feiertages des deutſchen Volkes veranſtaltet unſere Feuerwehrkapelle morgen früh 7,45 Uhr(nach dem Gottesdienſt) ein Standkonzert am Rathaus, wozu die hieſige Einwohnerſchaft aufs herzlichſte eingeladen iſt. 1 Den ärztlichen Dienſt verſieht am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit Herr Dr. Blaeß, Adolf Hitlerſtraße. Polizeibericht. Während der Berichtswoche wurden die folgenden Anzeigen erſtattet: Wegen Verſtoß gegen die Sonntagsruhe(3 wegen Verkauf von Waren, 1 wegen Her⸗ ſtellung von Backwaren, 1 wegen Uebertretung der Arbeitszeit im Friſeurgewerbe), 2 wegen Diebſtahls(1 Fahrrad und 1 Gans) und 1 wegen Betrug. * Blumendbiebe gehören gebrandmarkt Am Samstag haben wir von Blumendiebſtählen an den Anlagen am Staatsbahnhof berichtet, heute wurde uns die polizeiliche Mitteilung, daß auch auf dem Friedhof Blumen⸗ diebe ihr ſchändliches Handwerk ausüben. Man ſcheut ſich nicht, Blumen von den Gräbern zu entwenden, und damit, da Blumen aus dem Friedhof nicht weggetragen werden dürfen, die Gräber ihrer Angehörigen zu ſchmücken. In⸗ folge der Unüberſichtlichkeit des Friedhofes dürften alle Friedhofbeſucher den Friedhofswärtern mithelfen, daß Dieb⸗ ſtähle verhindert werden. Wer künftig auf dem Friedhof beim Diebſtahl getroffen wird, gehört nicht nur der Polizei zur Beſtrafung übergeben, ſondern auch mit Name und Adreſſe in den Zeitungen und an einer Tafel im Friedhof gebrandmarkt. Fahryreisermäßigung bei ber OEG. Entſprechend der Senkung der Fahrpreiſe im Nahverkehr bei der Deutſchen Reichsbahn ſenkt auch die OEG. ab 1 Mai die Fahrpreiſe für einfache Fahrt um durchſchnittlich 5 Pfg. Vom gleichen Zeitpunkt ab wird der Preis der Wochen⸗ karten für die Mehrzahl der Verbindungen ebenfalls ermäßigt. Auch werden bei der OEG. nach dem Vorgang der Reichsbahn ab Mannheim Zehner-Karten zur Ausgabe kommen. Der Preis einer Zehner-Karte, die zu 10 Fahrten innerhalb eines Monats berechtigt, beträgt beiſpielsweiſe von Mannheim nach Viernheim RM. 4.—. Spatgelzeit Für kurze Zeit bietet uns jetzt die verjüngte Erde einen ihrer köſtlichſten Genüſſe.„Spargel“ füllt jetzt auf allen Tiſchen Teller und Schüſſeln. In allen Spielarten des Speiſe— zettels wird er von den Hausfrauen aufgetragen: als Suppe, als Gemüſe, als Salat, ja als Spargeleierkuchen und Spargel- pudding. Am beſten aber mundet der Spargel— wer das haben kann— in klarer Butter mit Kartoffeln und einem Kalbskotelett. Zur Zeit ſeiner Einführung wurde der Spargel merkwürdigerweiſe faſt ſtets in Wein gekocht. Darüber iſt man längſt hinaus. Wer ihn recht zu ſchätzen weiß, bevor⸗ zugt ihn in möglichſt unberührter Natürlichkeit. Im übrigen ſind die Geſchmäcker ſehr verſchieden, und über die beſte Art der Zubereitung bezw. des Verzehrens beſtehen verſchiedene Anſichten. Die Spargelliebhaber, die ihn als Salat oder mit Was muß ich zum 1. Mai wijjen! PO. Es iſt der Feſttag der deutſchen Arbeit, der nationale Feiertag des deutſchen Arbeiters der Stirn und der Fauſt, den unſer Führer Adolf Hitler geſchaffen hat. Daher heißt es: dieſen 1. Mai würdig im Sinne des Führers zu feiern! Die Fahnen des dritten Reiches und des neuen Deutſchland ſollen dieſem Tag in allen Straßen und Gaſſen ein feſtliches Gepräge geben! Laßt die Fahnen wehen! Hört im Rundfunk die Feierſtunden! Begeht mit der Jugend ſchon frühmorgens deren Ge— denkſtunde! Mittags pünktlich um 1,05 Uhr muß jeder Feſtzugs— teilnehmer auf ſeinem Platze ſtehen— der Abmarſch im Zug geſchieht genau 1,25 Uhr! Schmücket Eure Häuſer mit friſchem Grün Stellt, Blumen auf die Fenſterbänke! Es wird in Ser Reihen marſchiert! Im Feſtzug darf nicht geraucht werden! Keine Stöcke dürfen im Feſtzug mit⸗ geführt werden! Aus den Fenſtern dürfen keine Blumen, keine ſonſtigen Sachen den Zugteilnehmern zugeworfen werden: man gehe auf die Straße und verteile ſie an die Vorbeimarſchierenden! Kauft die Feſtzeitung! Jeder Deutſche muß das Feſtabzeichen am 1. Mai tragen! Abends von 8 Uhr ab laden Euch im Orte alle Gaſt⸗ ſtätten ein— in friſchem Grün— mit Fahnen und Fähn⸗ chen geſchmückt— mit deutſcher Muſik in deutſchen Volks⸗ liedern, a es iſt der Feſttag der deutſchen Arbeit! Heil Hit lei dicker Soße vorziehen, ſind in der Minderheit. Die meiſten lieben das Gericht, wenn es in Salzwaſſer gekocht und mit gebräunter Butter übergoſſen wird, ſo wie es ſchon Jon Gray im 17. Jahrhundert ſeinen Landsleuten, den Engländern, empfohlen hatte. Wie die Meinungen über die beſte Art der Zubereitung des Spargels, gehen auch die Anſichten bei der Beurteilung der einzelnen Qualitäten weſentlich auseinander. Denn nicht alle Spargeleſſer der verſchiedenen Länder lieben gleich uns die weißen Spargelköpfe. Wir zulande haben ihn am liebſten ſo groß und dick wie möglich und hell wie Wachs, während man im Süden den Spargelſtangen mit bläulichen oder grünen Köpfen den Vorzug gibt. In einzelnen Gegen⸗ den Frankreichs ſtülpt man, ſobald der Spargelkopf aus der Erde hervorbricht, eine Flaſche darüber; er wächſt dann da⸗ rin hinauf bis zum Flaſchenboden, biegt dort um, ſteigt wieder hinab und wieder hinauf, bis die ganze Flaſche mit grasgrünem Spargel gefüllt iſt. Zwei ſolcher Spargeltriebe geben eine ganze Schüſſel voll. In Frankreich wie in Italien und auch in Süddeutſchland bevorzugt man denjenigen Spargel, deſſen Köpfe ſchon von der Sonne grün oder violett gefärbt worden ſind, da dieſe mehr Asparagin angeſammelt haben und einen ſtrengeren Geſchmack beſitzen. Im allgemeinen aber vermeidet man gern die Einwirkungen der Sonnenſtrahlen auf unſeren Spargelfeldern, weshalb das Spargelſtechen auch ſchon in aller Herrgottsfrühe beginnt. Wo immer ein roſiges Köpfchen aus dem Sandboden hervorkommt, um ſich nach der Sonne umzuſehen, fährt blitzſchnell ein langes, blankes Meſſer neben ihm in die Tiefe und ſticht ihn an der Keim⸗ ſtelle ab, denn ſobald der Spargel von der Sonne geküßt wird, werden die Köpfe grün und bitter. Die Spargelernte muß daher mit größter Schnelligkeit geſchehen und den damit beſchäftigten Perſonen raſch von der Hand gehen. Man erntet täglich zweimal. Um Johanni bilden ſich die Stockknoſpen, die zur Kraftentwicklung für die nächſtjährige Ernte not⸗ wendig ſind. Deshalb wird nach dem Johannistag kein Spargel mehr geſtochen.—. Kraft durch Freube Große 1. Mai⸗Feſt⸗Vorſtellung im Central⸗Film⸗Palaſt „Eine Nacht in Aonte Carlo“ Zur Feier des Tages auf allen Plätzen nur 40 Pfg. Zum nationalen Feiertag des deutſchen Volkes zeigt man für alle Freunde des deutſchen Films ein Ufa⸗Spitzenton⸗ filmwerk; der großen Nachfragen wegen nochmals„Eine Nacht in Monte Carlo“ oder„Bomben auf Monte Carlo“, mit Hans Albers, Anna Sten und Heinz Rühmann. Alle Film⸗ freunde haben ſich gewünſcht, dieſen ſchönſten aller Tonfilme der Ufa noch einmal zu ſehen und die ſchönen Schlagerlieder zu hören, z. B. 1. Eine Nacht in Monte Carlo, 2. Das iſt die Liebe der Matroſen, 3. Wenn der Wind weht übers Meer, trägt er mein Lied in die Heimat uſw. Ueber die Handlung iſt nichts zu ſchreiben, denn wer kennt nicht Hans Albers oder das Tonfilmwerk„Bomben auf Monte Carlo“. Wollen Sie am 1. Mai einen freudigen und luſtigen Abend verleben, dann beſuchen Sie den Cefipa. Dort findet man die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen. Verbringen Sie einen Abend im Süden, d. h. eine Nacht in Monte Carlo. gandelsteil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 373 Stück, verkauft 250 Stück; Milſchchweine 10—16Mk., Läufer 1731 Mk. Marktverlauf gut. — 1. Bedeutung des Maientags Bräuche zum Maibeginn. Von Werner Lenz. Die Walpurgisnacht iſt der Uebergang vom koboldhaften Aprilmonat zum ſtrahlenden Man. Der Tag der heiligen Walpurga, Walpurgis oder Walburg iſt der erſte Tag des Wonnemonds, mit dem die Lenzeszeit nach manchem gräm— lichen Aprilſchauer gemeiniglich erſt ſo recht beginnt. Dieſer Tag hat nach dem Siege des Chriſtentums den größten Teil ſeiner Bedeutung als die eines der höchſten germaniſchen Feſttage des geſamten Jahres an Oſtern und Pfingſten ab⸗ gegeben und damit auch die meiſten Brauchſitten an die Feiertage übertragen. Daß der 1. Mai von den Sozial⸗ demokraten zu einem internationalen Feſttage des Prole⸗ tariats umgeſtaltet werden ſollte, iſt ebenſo ein Zeichen für die völkiſche Wurzelloſigkeit der Marxiſten, wie die heutige Begehung des„Tages der nationalen Arbeit“ eine volkhafte Erinnerung an einen der großen Kulttage der Altvordern iſt. Hat jene ſozialdemokratiſche Bemühung, die ja nie popu⸗ lär wurde, eine bewußte Abkehr vom Heimatgedanken in ſich getragen, ſo weiſt die im vorigen Jahre weitzügig eingeführte Rückkehr zum Maifeſte gerade auf die natio⸗ nale Volksgemeinſchaft hin! Denn zweierlei Bedeutung hatte der erſte Maientag bei den alten Deutſchen, eine religiöſe und eine politiſche. Die letztere iſt in mehrfacher Beziehung in die Erſchei⸗ nung getreten. Der 1. Mai— manchmal auch der erſte Sonntag, ſeltener ein Mittwoch dieſes Monats— war un⸗ gebotener“ Thingtag, d. h. es war ein feſtſtehender Ver⸗ ſammlungstag, an dem das Maigericht jährlich ohne beſon⸗ dere Verkündung— die bei anderen Gerichtsſitzungen üblich war— abgehalten wurde. Er entſpricht dem zweiten un⸗ gebotenen Gerichtstage des Jahres, dem Herbſtgericht. Außer dieſer Einrichtung des„Maiding“,„Maithing“, das ja in der Hauptſache den Richtern, Schöffen und Parteien diente. konnte ein„Maifeld“ anberaumt werden. Es war dies die Verſammlung aller Freien, berufen zur Genehmigung einer Verfaſſung, zur Königswahl oder anderen hochpolitiſchen Aktionen. Außerdem war am 1. Mai die„Maiſteuer“ fäl⸗ lig, ebenſo waren manche ſonſtigen Abgaben, Pachtgelder, Zinſen uſw. zahlbar. Fanden große Maifelder am 1. Mai 0— das mag nicht alle paar Jahre vorgekommen ſein—, ſo fanden an ihnen gewiß die religiöſen Handlun⸗ gen, ſodann aber die Luſtbarkeiten ſtatt, die das Volk ſonſt im Dorfe oder auf einem heimatlichen Thing⸗ oder Opfer⸗ platze beging. Dieſe Feſte— naturgemäß beliebter als Gerichtsſitzung und Steuerzahlung!— haben ſich ja dann auch am längſten erhalten. Der Maibaum wird noch heute vielerorts er⸗ richtet. Er war früher meiſt eine Birke— wie heute vor⸗ herrſchend— oder Buche, in Bayern auch eine farbig ge⸗ ierte Tanne. Anderswo errichtete man ein baumähnliches erüſt, ſchmückte es mit buntem Behange. ja auch mit Wür⸗ ſten und Zuckerwerk aus und ſtellte dieſen Maibaum mitten im Dorfe oder auf dem Marktplatz des Städtleins auf. Um ihn herum ging der Tanz der fröhlichen Jugend zu Ehren des Frühlings und der Göttin Oſtara, deren Gedenken heute vom chriſtlichen Oſterfeſte vorweggenommen iſt. Hans Sachs zeigt uns dieſen Brauch des Malenreigens als ſelbſtverſtänd⸗ lich wiederkehrendes Jahresfeſt:„So ſüllen wir wider umd den maien tanzen, ſpringen und raien(Reihen tanzen)!“ Die Freude am Mai iſt immer groß geweſen! Unſere Lyrik aus alter und neuer Zeit verrät es deutlich genug. Die ältere Dichterſprache fand im Ausdrucke„maien“ oder „maien gehen“(auch„meien“ geſchrieben) einen Ausdruck für„ſich des Maies freuen“ oder auch am Maifeſte teil⸗ nehmen“. Daß ſich dies oft dicht bei der Dorflinde abſpielte, bezeugt ein Vers Neidharts aus der erſten Hälfte des 13. Jahrhunderts: „bi der grüenen linden dar ichmeien was gegan... War der Maientag der endgültige Sieg der leben⸗ und fruchtſpendenden Gottheit, ſo durften in der Nacht vom letz⸗ ten Apriltag auf dieſen Tag hin ſich die böſen Geiſter noch einmal austoben. Um ſie aber von Haus, Stall und Feld fortzuhalten, entzündete man Feuer und machte Lärm. Als nun gar das Chriſtentum eingezogen war und man der heiligen Walpurga dieſen bedeutungsvollen„Erſtmai“ ein⸗ geräumt hatte, waren alle heidniſchen Götter plötzlich zum Heere der Unholde und Ungeiſter gerechnet worden. Die Abwehr gegen ſie, die als Teufel und Hexen die Luft durch⸗ fuhren und klagend teils, teils in heidniſcher weltlicher Ge⸗ nußgier ihre alten Opferſtätten aufſuchten, wurde immer eifriger und lauter betrieben. Da wurden die alten Beſen mit Strohwiſchen umwickelt, entzündet und drohend gegen die Wolken gehoben, die mit ihren geſpenſtiſchen Formen die Blocksbergreiter ſchützen. Am nächſten Tage wurde dann ein„Maigang“, ein Umgang um die Felder, vorgenommen, bei dem man das Bild der Walburg und auch andere Heili⸗ genbilder oder Reliquien um die Gemarkung trug. Auch dieſer bis in die jüngſte Vergangenheit geübte Brauch hat einen alten volksrechtlichen Beigeſchmack. Am 1. Mai wur⸗ den nämlich anläßlich des Maigerichts die Grenzen der Ge⸗ markungen und ſtrittiger Grundſtücke feſtgeſetzt! Ganz erklärlich iſt es, daß der Aberglaube in der Wal⸗ purgisnacht Triumphe feierte. Man verſuchte aber, ſich das Wirken der Geiſter nutzbar zu machen. So ſucht man am erſten Maimorgen die Maiſchnecken aus dem Maientau der allerlei Kräfte in ſich birgt, und legt die Tiere in ein Glas, ſtreut Salz darauf und deſtilliert auf dieſe Weiſe ein Oel, das gut gegen alle friſchen Wunden ſein ſoll. Mai⸗Erde heilt den Pferden entzündete Augen, wenn man dieſe damit um⸗ ſtreicht, wie ein mittelalterlicher„Roßarzt Albrecht“ ſich no⸗ liert hat. Walpurgistau, auf das Geſicht geſtrichen, gilt bei jungen Mädchen vielerorts heute noch als Schönheitsmittel. 70 Ein echter alter„Regenzauber“ iſt das mit dem„Mai⸗ ritt“ verbundene Einholen eines„Laubmannes“,„Gras⸗ königs“ und dergleichen. Ein junger Burſche verſteckt ſich im Walde, vermummt ſich mit allerlei Buſch- und Baum⸗ grün, wird aufgeſpürt, unter Scherz und Spott ins Dorf gebracht und begoſſen oder in ein fließendes Gewäſſer ge⸗ ſtellt! Dieſer Brauch am 1. Mai ſichert Feld, Wald und Wieſe gegen ſchädliche Trockenheit das ganze Jahr hindurch. Der Tag der Freude In den letzten Jahrzehnten war die Maifeier ein Kampf⸗ ruf vaterlandsleugnender, vom marxiſtiſchen Klaſſenkampf verführter und verhetzter großſtädtiſcher Arbeitermaſſen. Als im vergangenen Jahre die nationalſozialiſtiſche Regierung den 1. Mai zum Tag der Nationalen Arbeit er⸗ hob, ſchien es, als ſollte er ein Kampftag gegen den inter nationalen 1. Mai werden, ein Tag des Arbeiters in dem engumgrenzten Sinne wie er gewaltſam von der roten In⸗ ternationale geprägt worden iſt. Heute wiſſen wir, daß die Bedeutung des deutſchen 1. Mai eine viel umfaſſendere und tiefere geworden iſt. Das neue Deutſchland bedarf nicht mehr des Kampfes im Sinne einer demonſtrativen Auseinanderſetzung mit ſeinen Feinden. Der neue deutſche Arbeiter bedarf noch viel weniger der Auseinanderſetzung mit ſeinen Gegnern jenſeits der Gren⸗ zen, ſelbſt wenn ſie deutſchen Blutes; denn das eine Jahr hat bewieſen, daß wir willens ſind, das Leben des deutſchen Volkes nach eigenem Gutdünken ſo zu geſtalten, wie es uns frommt, und daß wir ſtark genug ſind, um uns dieſes Leben inhaltvoll geſtalten zu können, damit es zum Reichtum für das ganze Volk wird. Die Maifeier des nationalſozialiſtiſchen Staates hat einen ganz anderen und in ſeinen Auswirkun⸗ gen viel tieferen Sinn bekommen: ſie ſoll der Ausdruck volk— licher Naturverbundenheit und nationaler Volksgemeinſchaft ſein. Nicht ein Tag des Kampfes im zerſetzenden und negie⸗ renden Sinne, nicht ein Tag, der die Inſtinkte wachruft und hochpeitſcht, der kaum verheilte Wunden aufreißt und neuen Zwieſpalt zwiſchen Volksgenoſſen ſät, auch nicht ein Tag, der gleichſchlagende Herzen und gleiches Blut entfremden und ſie gegenſchlagenden Herzen und fremdem Blut zuführen möchte, und kein Tag ſchließlich, an dem fremde und hohle Götzen angebetet werden. Stirn und Fauſt An ſeinem Schreibtiſch ſitzt ein Mann und ſinnt, Den Zirkel in der Hand, und es beginnt In ſeinem Geiſt ein Werk ſich zu geſtalten, Und Zahlenreihen, Spalten über Spalten, Bekommen Leben, wenn man nur verſteht, Den Sinn zu deuten, und aus Formeln geht Ein Bau hervor, in kühnem Schwung erſonnen, Die Stirn hat einen neuen Sieg gewonnen! * Es dröhnt und donnert, und der Hammer ſauſt, Mit Wucht geſchwungen aus granitner Fauſt. Es rinnt der Schweiß im harten Muskelſpiel, Und was die Stirn erſann, iſt ſeines Wirkens Ziel. Doch wenn des Arbeitsmannes rohe Kraft Erſt fühlt, daß ſie für edle Ziele ſchafft, Wird Freude jede wucht'ge Hammertat Und Dank für den, der ſie erſonnen hat. * Was wär' die Fauſt, erwöge nicht das Hirn Die ſtolzen Pläne hinter hoher Stirn? Was wär' das Hirn, erfüllte nicht die Fauſt, Was du in deinem kühnen Geiſt erſchauſt? Vollendung bringt erſt die Gemeinſamkeit, Die uns aus niedrer Enge froh befreit, Die uns erhebt zum Herren der Natur.— Aus Stirn und Fauſt erwächſt erſt die Kultur! Jörg Beßler⸗Gera. 90905000 0 080850 905500 9000550 Doe Inman immduünmnam ————————e'———— . e Titifütfffsfffiffaanuinnütimmnanunauh Und UAA U Ati GSi S tet Der 1. Mai iſt im neuen Staat ein deutſcher Tag geworden, ein Tag des Kampfes, gewiß, weil jedes Volk kämpfen wird und muß, ſolange noch ein Volksgenoſſe einen Atemzug tut, aber ein Kampf für ein erhabenes Ziel: für die Stärke des Volkes und die Größe des Vaterlandes. Der 1. Mai im neuen Deutſchland will nicht erregte Inſtinkte, nicht verhetzte Menſchen, ſondern er vereint die feiertäglich geſtimmten Seelen zu einem Freudenfeſt, er ſammelt Men⸗ ſchen, die darüber kiefes Glück empfinden, daß ihnen eine große Aufgabe geſtellt wurde, und die ſich ihrer wieder⸗ erweckten Kraft bewußt ſind. Und daraus folgt das andere: Der 1. Mai im neuen Deutſchland will nie und nimmer Zwieſpalt zwiſchen den Volksgenoſſen ſäen. Wir ſind inzwiſchen ein Volk im wahrſten Sinne des Wortes geworden; Bauer und Bürger, Arbeiter und Edel⸗ mann leben nicht mehr innerhalb künſtlich errichteter Schran⸗ ken, ein jeder für ſich und gegen die anderen, ſondern alle zuſammen werken füreinander und für die große Gemein⸗ ſchaft, die das Vaterland iſt. Volk— dem Wort ward einſt gewaltſam der Stempel des Deklaſſierten aufgedrückt; Ge⸗ noſſe— engſtirnige und verantwortungsloſe Verführer woll⸗ ten die gewiſſenlos Deklaſſierten mit dieſer Bezeichnung heroiſieren. Volksgenoſſen ſchuf das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland, und es bringt in dieſem Worte den gro⸗ ßen, ſtarken Geiſt zum Ausdruck: Volk als Summe der vielen Menſchen gleichen Blutes und gleichen Geiſtes; Genoſſen, die gemeinſam die Freude genießen und am Lohn teilhaben, die aber auch im Leide miteinander und füreinander ſtehen. Deshalb kann der Tag niemals anders als deutſch ſein. Er will nicht fremdes Blut erwärmen und fremden Geiſt mitſchwingen laſſen; nur Deutſche ſollen an dieſem Tage gemeinſam feiern und bezeugen, daß ſie wahre Volks⸗ genoſſen ſind. Deshalb haben— wie überhaupt nicht mehr in Deutſchland— gerade an dieſem Tage fremde und hohle Götzen keine Heimſtatt. Der 1. Mai ſoll ein Tag der Beſinnung und Er ⸗ neuerung ſein, und hier knüpft der neue Staat an edles deutſches Brauchtum an. Wir wiſſen alle, daß der 1. Mai für unſere Altvordern ein Tag der hehren Freude war. Der 1. Mai mit dem Maibaum galt ihm als das Symbol des aufbrechenden jungen Lebens und als Verkörperung des Segens auf ſeinem Werk. Dieſes Maierleben will uns der nationalſozialiſtiſche Staat mit ſeinem Tag der Nationalen Arbeit geben. Er ſoll uns nicht nur auf die Blutsbande und Blutsverpflichtung uns beſinnen laſſen, nicht nur Freude ſchenken, ſondern uns auch empfinden laſſen, daß, ſo ewig wie der Frühling in der Natur, der Frühling im Leben des Volkes iſt. Glauben wir an das aufbrechende junge Leben, dann ſind wir auch davon durchdrungen, daß aus dem Volke immer neues Leben ſtrömen und ſich entfalten wird. So wollen wir den Tag der Nationalen Arbeit erleben. Deutſche Bauern Sie ſind umweht vom Ruch der Scholle, Von ihrer Felder Fruchtbarkeit, Sie gehn durch Winterſturm und Sonne Und tragen ſtolz ihr ſchlichtes Kleid. Sie ſchreiten aufrecht durch das Leben, Sie flieh'n der Städte enge Haft, In ihnen lebt zu feſtem Glauben Vertrauen in die eigne Kraft. Sie blicken ernſthaft und verſchloſſen, Verachten leerer Worte Streit, Doch ruht in ihren kühlen Augen Verſtehen, Güte, Menſchlichkeit. Und wem ſie jemals ſich erſchloſſen, Wem ſie geboten Hand und Herz, Der lernt dich kennen, deutſche Treue, Die feſter iſt als Stein und Erz! Carl Fritz Illmer. Die Jugendkundgebung am 1. Mai Diarmſtadt, 28. April. Im Einverſtändnis mit den zu⸗ ſtändigen Parteiſtellen und der Führung der Hitlerjugend hat Miniſterialrat Ringshauſen für die Jugendkundgebung am 1. Mai abſchließend folgendes verfügt: 1. Die in Hitlerjugend, Jungvolk und BdM 8organiſierten Schüler und Schülerinnen treten geſchloſſen in ihren Ein⸗ heiten entſprechend den Anordnungen der Hitlerjugend⸗ Führung an. 2. Die nicht in dieſen Verbänden organſſierte Schuljugend vom 5. Schuljahr bzw. von Sexta an aufwärts ſammelt ſich vormittags um 8 Uhr in den Schulhöfen. Schulleitung und Lehrerſchaft ſtellen dort das vollzählige Erſcheinen feſt. Auf dem Schulhof wird dieſe Jugend von hierzu be⸗ ſtimmten HJ⸗Führern übernommen und zu dem Sam⸗ melplatz geführt. 3. Es wird erwartet, daß die geſamte Erzieherſchaft bei der öffentlichen eee ame a 4. An etwa geplanten Vorbeimärſchen hat ſich auch die nicht organiſierte Jugend zu beteiligen. Warſchau: Die polniſche offizibſe„Gazetta Polska“ ſtellt gegenüber Gerüchten ſeſt, daß di ö 217 15, 5 die polniſch⸗fr Be⸗ ſprechungen keine dritten Staaten* — Dre„ mri. Treue um Treue! Die NS⸗Volkswohlfahrt kämpft ſür Euch! Werdet Mitglieder! . y ͤ vd A — Ä —— — er Nag es Nil ſe einen 0 ſel: für des.. tnt, tie lt Nen⸗ nen eine wieder⸗ ö andere: nimmer inne dez nd Gel. Schran⸗ dern alle ard einſt ickt; ge rer woll⸗ eichnung alſozal⸗ den gro⸗ mme der Geites; und am nder und 0 eu tſch fremden n dieſem te Volks⸗ icht mehr ind hohle und Er⸗ an edles r 1. Nai wat. der mbol des fung des uns der tionalen ande und r Freude ſo ewig Leben des ge Leben, dem Volke wird. So l. 5 FR 2 5 . bes Jeſtzuges zum 1. Mai 1. Allgemeines E ˙. Zur reibungsloſen Durchführung hat jeder Teilnehmer aus den nachſtehenden Anordnungen ſeinen Standort feſtzuſtellen und mit größter Pünktlichkeit ihn einzunehmen. Die Aufſtellung muß bis 1 Uhr 5 Minuten beendet ſein. Pünktlich 1.25 Uhr ſetzt ſich die Spitze des Zuges in Bewegung. Die Aufmarſchleitung befindet ſich an der Waage— Waſſerſtraße— Blauehutſtraße. Als Zugordner wird eingeſetzt: die SS. a Der Anmarſch der Feſtwagen zur Aufſtellung erfolgt von der Weinheimerſtr. her in die Blauehutſtraße— Das Rote Kreuz verteilt ſich auf den ganzen Zug als Begleitmannſchaft. Es wird in 8⸗er Reihen marſchiert. Sämtliche Arbeitnehmer marſchieren in einer der 4 Aufmarſch⸗ ſäulen und begeben ſich, ſoweit größere Betriebe in Frage kommen, geſchloſſen an ihren Standort. 2. Aujſtellungsorönung Die Aufmarſchſäulen 1—4 werden geſondert aufgeſtellt wie folgt: Aufmarſchſäule 1: männliche Arbeitsfrontmitglieder in Feſt⸗ anzügen(bezw. Dienſtanzug) ſteht in der großen Wald⸗ ſtraße— Spitze zum Wiegehäuschen.— Anmarſchweg von der Lorſcherſtr. her.(in dieſe Säule gehören: Poſt⸗, Forſt⸗, Zoll⸗ und Bahnbeamten) Aufmarſchſäule II: männliche Mitglieder der Arbeitsfront ohne Feſtanzug— ſteht in der großen Friedrichſtr., Spitze zur Waſſerſtr.— Anmarſchweg von der Lorſcherſtraße her. (in dieſe Säule gehören: Lehrerſchaft, Gemeindeverwaltung und männl. Arbeitsloſe) Aufmarſchſäule III: weibl. Mitglieder der Arbeitsfront mit Feſtanzügen— ſteht in der kleinen Waldſtr.— Spitze zum Wiegehäuschen— Anmarſchweg durch die Weih⸗ gartenſtraße. Aufmarſchſäule IU: weibl. Mitglieder der Arbeitsfront ohne Feſtanzüge— ſteht verlgte. Friedrichſtraße— Spitze zur Waſſerſtr.— Anmarſchweg durch die Weihgartenſtraße. lin dieſe Säule gehören: NS.⸗Frauenſchaft, Hausange⸗ ſtellte und weibl. Erwerbsloſe) Die Aufmarſchſäulen 1—4 werden von der Aufmarſchleitung in den Foſtzug geleitet, der Einzelhandelsverband reiht ſich in die zuſtändige Aufmarſchſäule ein. Alle anderen Teilnehmer des Feſtzuges ſtellen ſich in der Blaue⸗ hutſtraße auf wie folgt: Spitze Blauehutſtraße an der Waage: 1. SA.⸗ und SS.⸗Reitergruppen i 2. Spielmannszug der SA. 5 3. Feuerwehrkapelle 4. Feſtwagen der Betriebszelle Autobahn Aufmarichjäule I(als Nr. 5) Aufmarjchjäule II(als Nr. 6) 7. Spielmannszug des Turnvereins 8. NS.⸗Bauernſchaft mit Feſtwagen 9. Fachgruppe Maurer und Zimmerleute mit Feſtwagen Schloſſer und Schmiede„ 5 Schreiner und Wagner 1 2. 5 Maler, Tüncher und Tapezierer Spengler und Dachdecker mit Feſtwagen 14. 5 Elektriker 15. HJ.⸗Spielmannszug 16. Fachgruppe Küfer mit Feſtwagen 7 N. 8 Brauerei, 5 18. 0 Müller„ 1 19. 1 Metzger und Bäcker 20. 1 Schneider und Schuhmacher 21. 1 Friſeure 22. 5 Buchdrucker und Buchbinder. 23. DJK.⸗Spielmannszug Aufmarſchjäule III(als Aujmarjchjäule IV(als 26. Teutonen⸗Spielmannszug 27. Fahnen ſämtlicher Vereine und NS.-Gliederungen mit Begleitungen 28. Polizei 29. Freiwilliger Arbeitsdienſt 5 Ehrenabordnungen der SA. u. SS. als Schlußgruppe 3. Aujmarjchſtraßen: Saarſtraße, Weinheimer⸗, Bismarck⸗, Anna⸗, Lampert⸗ heimer⸗, Luiſen⸗, Lorſcher⸗, Ernſt Ludwig⸗, Induſtrieſtraße. Der Feſtzug marſchiert in dieſer Ordnung auch auf den Sport⸗ platz ein. Die Feſtwagen werden vor dem Gaswerk über die verl. Ernſt Ludwigſtr. aus dem Feſtzug genommen. Die Fahnen⸗ gruppe begibt ſich auf die Tribüne. Ebenſo hat die Feuerwehr⸗ kapelle ſofort nach dem Einmarſch der Zugſpitze ſich auf die Tribüne zu begeben. Der Abmarſch der Feſtzugteilnehmer erfolgt nach Schluß der Kundgebung in aufgelöſter Ordnung. ASA. Ortsgruppe Viernheim 1 r. 24) 25 cr. 29 2 . peil Hitler! N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen.) Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: NS BO. u. Deutſche Arbeitsfront: jeden Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: jeden Montag u. Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung d. Ortsgruppe: jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Rundfunk: Geſchäftsſtelle: Gaſthaus z. Freiſchütz Geſchäftszeiten: Dienstag und Freitag von 18—20 Uhr Betr.: Feſtabzeichen 1. Mai Verkauf. Es iſt heute Abend 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle zu melden, wieviel Plaketten jeder Verein abgeſetzt hat. Wer alle verkauft hat, braucht nicht zu kommen. Es iſt nur eine Kontrollmaß⸗ nahme, damit die Plaketten alle abgeſetzt werden. * Alle SS-Leute ſind heute Montag abend pünktlich 8.30 Uhr im„Storchen“. Heil Hitler! Der Propagandaleiter * NS. und Deutſche Arbeitsfront Heute Montag abend erſcheinen pünktlich um 7 Uhr ſämtliche Kaſſierer der DAF. Um s Uhr Amtswalterappell. Erſcheinen iſt Pflicht. * Abteilung Nundfunk Bekanntmachung Betreffs der Uebertragungen am 1. Mai müſſen alle Geräte und Maſchinen, welche Störungen verurſachen, in der Zeit der Uebertragungen abgeſchaltet werden. Wir werden ſtreng darüber wachen, daß dieſe Aufforderung befolgt wird, um ſo die Uebertragung einwandfrei durchführen zu können. Auch werden die Gaſtwirte, welche im Beſitze einer Radioan⸗ lage ſind, in Kenntnis geſetzt, daß ſie ihre Geräte bei jeder Uebertragung einſchalten und ſo den Gäſten Gelegenheit geben, die Rede mit anhören zu können. Englert, Ortsgruppenfunkw. * NS. Kriegsopfer⸗Verſorgung. Betr.: Film„Stoßtrupp 1917“. Von dem Kartenvorverkauf durch unſere Amtswalter bitte ich die Kameraden, Kameradenfrauen und deren Angehörige, recht regen Gebrauch machen zu wollen und nicht abzuweiſen, da der Reinertrag unſerer Kriegsopferſiedlung zugute kommt. Betr.: Feſtzug am 1. Mai 1934. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden, ſich am Feſtzuge des 1. Mai, dem Ehrentag der Arbeit, zu beteiligen und ſich in die einzelnen Untergliederungen der NSDAP. laut Pro⸗ grammaufſtellung eingliedern zu wollen. Der Ortsgruppenobmann in kom. Vertretung: Seelinger * NS.⸗Bauernſchaft. Die Mitglieder des Reichsnährſtandes(NS⸗Bauernſchaft, Gärtner, Tabakpflanzer, Genoſſenſchaftler und Landhandel) treffen ſich um 12,45 Uhr morgen mittag im Hof der Milch⸗ zentrale(Drehſcheibe). Von dort erfolgt geſchloſſen im Arbeits⸗ anzug der Abmarſch zum Aufſtellungsplatz des Feſtzuges. f Roos. * Achtung! Lt. Anordnung des Gaupropagandaleiters Müller ⸗Scheld ſind alle Erwerbsloſe verpflichtet, an der Feier des 1. Mai teilzunehmen. Wir ordnen daher folgendes an: Alle Erwerbsloſe(Alu-, Kru⸗, Wolu⸗Empfänger) treten am 1. Mai ds. Is. geſchloſſen um 12,30 Uhr vor dem Staats⸗ bahnhof an. Es iſt Pflicht eines jeden erwerbsloſen Volks⸗ genoſſen, daß er ſich beteiligt. Führer der Erwerbsloſen iſt NSBO.⸗Amtswalter Brechtel. NSB0O., Ortsgruppe Viernheim gez. Mögelin * Am 5. und 6. Mai findet in Waldmichelbach eine Zuſammenkunft ſämtlicher Blockwarte und Amtswalter der Partei ſtatt. Entſchuldigungen werden keine angenommen, weshalb heute ſchon dieſer Hinweis erfolgt, damit jeder ſich dieſe Tage freihalten kann. Am Donnerstag, 3. Mai, erſcheinen (dieſes Mal aber ohne Ausnahme) alle Blockwarte auf der Geſchäftsſtelle— 20 Uhr—, um die letzten Anweiſungen ent⸗ gegenzunehmen. Die Abfahrt erfolgt Samstag, 5. Mai, nach⸗ mittags 3.30 Uhr an der Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: i. V.: gez. Schweigert. * Große Saarkundgebung am 1. Pfingſttag in Viernheim. Alle Vereine, die geſamte Bevölkerung weiſen wir heute ſchon auf dieſe Saar⸗Kundgebung hin. Alle müſſen daran teil⸗ nehmen. Das nähere Programm folgt noch. Heil Hitler! J. V.: gez. Schweigert. ** An dem Ausflug der NSBO— DAF am 13. Mai nach Neckarſteinach wollen ſich die Mitglieder der Orts⸗ gruppe und der Untergliederungen in großer Anzahl mit ihren Familien beteiligen. Die Anmeldung wolle man baldigſt vor⸗ nehmen. Der Propagandaleiter. * F. M.⸗Werbung. Der SS.⸗Trupp 2/(3//33 iſt zur Zeit beauftragt, fördernde Mitglieder(F. M.) der Schutzſtaffel zu werben. Es iſt Ehrenſache für jeden deutſchen Volksgenoſſen, der die Kerntruppe der Bewegung unterſtützen will, förderndes Mit⸗ glied der SS. zu werden. Der Führer wird nie die fördernden Mitglieder vergeſſen. Für ſie gilt es den Frontabſchnitt, den die aktive SS. hält, finanziell zu unterſtützen und auszu⸗ bauen. Auch für ſie gilt das Wort des SS. Manns: Meine Ehre iſt die Treue! Anmeldungen werden jeweils Montags bis Freitag von 19—21 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NSDAP., entgegen genommen. Die Maiplakette im Dienſt der Arbeitsbeſchaffung. Von allen badiſchen Bezirken ift Pforzheim immer noch derjenige, der am ſtärkſten unter der Erwerbsloſigkeit lei⸗ det. Die Urſache dieſer Erſcheinung liegt auf der Hand, denn die kraftvollen Bemühungen der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung zur Arbeitsbeſchaffung können ſich nicht überall gleichzeitig auswirken. Der kataſtrophalen Lage der Pforz⸗ heimer Schmuckwareninduſtrie bis zu ihrer natürlichen Wiederbelebung durch zuſätzliche Aufträge zu ſteuern, iſt deshalb die ſtete Sorge aller verantwortlichen Stellen des Staates und nicht zuletzt der Partei. So wurde es mit dankbarer Freude aufgenommen, als bekannt wurde, daß von den Maiplaketten ein Auftrag von 5,6 Millionen in Anbetracht der beſonderen Notlage nach Pforzheim gegeben wurde. Ein Akt großartiger Arbeitsbe⸗ ſchaffung war damit vollbracht. Die aus den Erforderniſſen der Schmuckwarenherſtellung entſtandenen vielen Neben⸗ betriebe, wie Preſſereien, Stanzwerke. Metalldrückereien, Lackierwerkſtätten uſw. waren zunächſt der Sorge um Ar⸗ beit enthoben. 0 Wie die Landesſtelle Baden⸗Württemberg des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda mit⸗ teilt, fanden 1580 Arbeiter und Arbeiterinnen lohnenden Erwerb beim Gravieren der Prägeformen, der Herſtellung der Prägewerkzeuge, dem Ausſtanzen, Preſſen, Beizen, Färben, Spritzen und Verſand der Abzeichen. Nicht weniger als 495 Erwerbsloſe konnten im März neu eingeſtellt wer⸗ den. 70 000 Kilo Meſſingblech waren zur Herſtellung der Maiplakette allein in Pforzheim erforderlich. In 580 Kiſten iſt der Rieſenauftrag nun zum Verſand gekommen. Durch die feinmaſchige Organiſation der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei geht der Strom der Plaketten bis hinaus ins kleinſte Dorf. Eineinhalb Mil⸗ lionen davon hat der Gau Baden der NSDAP zu vertrei⸗ ben und es kann als ſicher betrachtet werden, daß kein Stück davon übrig bleibt. Wenn der Feiertag der nationalen Ar⸗ beit 1934 nun bald angebrochen iſt, wird jeder Volksgenoſſe, ob Mann, ob Frau, ob alt oder jung ſeine Bruſt damit ge⸗ ſchmückt haben. Jedermann weiß, daß er damm nicht nur ſeine freudige Anteilnahme am Feſt der Nation bezeugt, ſondern daß er auch eine großzuͤgige Hilfsmaßnahme für den noch am ſchwerſten leidenden badiſchen Induſtriezweig unterſtützt. Jedermann weiß weiter, daß er damit auch ſein Scherflein beiträgt zu der vom Führer ins Leben gerufenen „Spende für die Opfer der Arbeit“, denn aus den Exträg⸗ niſſen des Plakettenverkaufs wird eine Million Mark dem Führer für die Opfer der Arbeit zur Verfügung geſtellt werden. Pflicht aller wirtſchaftlich beſſer Geſtellten iſt es, den Armen und Bedürftigen, die es ſich anders nicht leiſten können, ein Mai⸗Abzeichen zu ſpenden. Damit es wahr werde: Jeder Deutſche trägt das Symbol der nationalen Einigkeit, das Hoheitszeichen des Nationalſozialismus, den Adler, der Hammer und Sichel, die Werkzeuge der Arbeit und zweier Stände, die ſich einſt fanatiſch bekämpften, kraftvoll verbindet im Zeichen des alles befruchtenden deut⸗ ſchen Geiſtes. ECCCCCECCCͥͥ yd ãũõã ĩͤâ b Das Verbot des 44 . 5 2 3 Boxerfilms„Männer um eine Frau“ DNB. Berlin, 27. April. Gegen die Entſcheidung der Prüfſtelle, die dem Film„Männer um eine Frau“ wegen der Mitwirkung des amerikaniſchen Boxers Max Baer als Hauptdarſteller die Zulaſſung verſagte, hatte die Metro Goldwyn Mayer⸗Film AG. Beſchwerde eingelegt. Die Ober- prüfſtelle hat in ihrer heutigen Sitzung dieſe Beſchwerde zurückgewie⸗ ſen und das Verbot aufrecht erhalten. In Aebereinſtimmung mit der Prüfſtelle und dem von dieſer Stelle vernommenen Sachverſtändigen des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda hält die Oberprüfſtelle daran feſt, daß die Zenſur nicht einfach an der Tat⸗ ſache vorbeigehen könne, daß das deutſche Volk die Vorführung von Filmen mit jüdiſchen Hauptdarſtellern als Provokation empfinde. An dieſe Art Filme müſſe deshalb ein beſonders ſtrenger Maßſtab gelegt werden. Vorwiegend ſei es das Verhältnis des jüdiſchen Dar⸗ ſtellers, der nach Anſicht der Oberprüfſtelle obendrein ein durchaus negroider Typ ſei, zu den in dem Film mitſpielenden nichtjüdiſchen Frauen, das eine Verletzung des nationalſozialiſtiſchen Empfindens im Sinne des neuen Lichtſpielgeſetzes vom 16. Februar 1934 enthalte. Aus dieſem geſetzlichen Verbotsgrunde ſei die fernere Vorführung des Films, und zwar ſowohl in der Originalfaſſung wie in der deütſchen Faſſung, nicht mehr angängig. 5 Viernheimer Sport Amicitia Viernheim— Lampertheim 1 8 a Handball: Turnverein Viernheim— Jahn Seckenheim 10.8 eee eee e An die Bevölkerung! Zum Valionalen Feiertag des deuljchen Volles am 1. Nai 1934! 5 Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen! Anſer Führer Adolf Hitler hat in nicht andert⸗ halb Jahren faſt vier Millionen der Arbeitsloſigkeit entriſſen. Den Nationalen Feiertag des deutſchen Volkes am 1. Mai mitausgeſtalten helfen und be⸗ reichern, bedeutet Dank an Adolf Hitler! Wer dieſem Feiertag gleichgültig gegenüberſteht, ſteht dem Aufſtieg des deutſchen Volkes feindlich entgegen. Darum Hakenkreuzfahnen heraus, denn ſie ſind das Zeichen des Führers! Schmückt Eure Häuſer! Jede deutſche Familie zeigt wenigſtens eine Hakenkreuzfahne! Stellt Blumen in die Fenſter! Verſeht Euch rechtzeitig mit dem Feſtabzeichen! Der 1. Mai muß wiederum den einheitlichen, unhemmbaren Aufſtiegswillen des deutſchen Volkes in der ganzen Welt zeigen! Heil Hitler! NScd AP., Ortsgruppe Viernheim Der Propagandaleiter 4 Bekanntmachungen Kraft dur rende! Waich-5 ff e Berbintoung 555 Speiſefette. Kraft durch Frede N 1 10 E die minderbemittelte Bevölkerung A e ann e 5 92 8 5 gut— schön— preiswert Für Mai und Juni 1934 werden Stamm Große 18 Mui⸗ Feſtvorſtellung 8 Walchmuleline alle Panel 5 Ul abſchnitte mit 4 Bezugsſcheinen für Haushal⸗ annundnuamnmmnmmtfünnummmmmmumnummnman echtfarbig, schöne falle Pastellfarb. 0.70 Ul. smargarine und 2 Reichsverbilligungsſchei⸗ i Film- 5 Musterungen mii margin 1 l 1 gungsſchei 13 im Central⸗Film Palaſt Mus. 0.30 Leinen, im. a nen ur Speiſeſette ausgege en. 17 85 Der herrliche u. entzückende Ufa Großtonfilm thren, in schönen 0 5 Die Bezugsſcheine werden wie folgt verteilt Walchmufeline, Farben Meter b. 386,„ 0 a) am Mittwoch, den 2. Mai 19314 Eine Macht 8. An Wohlfahrtserwerbsloſe bei der Kontrolle 3 Deutsche Fär b Ser Hume ge. solide are e echt- 7 8 72 20 Fr len- eider se* . beim ee ee e II Monte Carlo farben 9g ot amendler 6.90, 0 musterung. Mt. 0. 80 136 ) am Donnersta en 3. Ma 8 i f 8 1. für Ortsarme Sozial. und Kleinrentner 8 Mit Hans Albers, Anna Sten. daher die gleichbleibende 1 Wwaschselde, chef, vorm. von 8—9 Uhr.— Sozial- oder ui Hein Rühmann f Forbenschõnheit der guten 32 0 1 Kast e e 0.50 Kleinrentner ſind nur diejenigen Perſonen kennt 2555 5 F Fuchs. Stoffe, Commt es cof.—— N 1 ge e 1. Eine Nacht in Monte Carlo eri 5 8 15 8 1 2 die durch die Gemeindekaſſe eine Sozial⸗ 2. Das iſt die Liebe der Matrosen Qoalitöt an? Wir denken: n eee oder Kleinrentnerunterſtützung erhalten. 3. Wenn der Wind weht übers Meer Ja! Je länger ihr neues 10 tr. 9.66, 0.40 che Muster tr. 1.25 0.90 2. für Unfall-, Invaliden, Angeſtellten- und Alles beſucht am 1. Mai⸗Abend Kleid höbsch bleibt, desto 0 FB na mittags den Ufa⸗Schlager 5 8. Germanla-Kretonne, echtfar Knappſchaftsrentenempfänger, vormittags 1 e besser! Bitte sehen Sie Llvas besonderes! big u. extra starke Qualitäten 0.30 en 911 Uhr, 8 domben dll Monte Cdpl0 Fuchs- AUSW hl! Sehr, in hellen und dunklen Dessins Meter U. 3. für Empfänger von Zuſatzrenten, vor⸗. 1 2 8 mittags von 11—12 Uhr, Zur Feier des Tages 0 sehr interessant! Selenle, 45 0 E e lm. 4. für die Empfänger von Vorzugsrenten auf allen Plätzen nur Pfg. Fartabig in allen modernen] menmuster, für sommer. 1 9 dn Vorzugsrenten, Anfang 8 llt b 10 Uhr Farben 0.30 liche Kleider, 575 für Perſonen, deren Lohn⸗und ſonſtiges ane nee 8 Meter 0.90, 0. 75, U. 00.. bieter 1.20, 0.90, J./ 9. Einkommen den Richtſatz der öffentlichen als alles zu ſehen. 15 Fürſorge nicht weſentlich überſteigt, für Achtung! Heute Montag letztmals. Ae kinderreiche Familien mit 3— bei Witwen der gewaltige Afa⸗Tonfilm Mas en N mit 2— oder mehr unterhaltsberechtigten f. arbenfreudige minderjährigen Kindern, nachmittags Die Schönen Tage e e 8 gendliche Klei Dien e ee 3. In Aranjuez r de 65 0 LI Mannheim- An den Planken Die Ausgabe der Bezugsſcheine unter b. 5————ů— S 1.65, 1.356, J. geben% e J erfolgt im Wiegehäuschen des Rathauſes. N 8. Nes Rentenbeſcheide, Stammbuch und Lohnbe⸗ 1 5 7 N n a e b ſcheinigungen etc. ſind vorzulegen. 5 r 8 e eee eee— Wir machen noch be onders darauf auf— 2 E FCC d merkſam daß wo 1 Wa e offensichtlich 2 5 l Zum Freischütz ö . i 9 l 1 ist Geſangverein Sängertreue. Morgen Diens— Morgen(1. Mai) nicht vorliegt, der Bezugsſchein zu verſagen iſt. 8 Sie e f 8 Ein Bedürfnis liegt nicht vor: Fgeabend ig uhr aus Anlaß des 1. Mai⸗ 1 i f e ie. Beiertages, im Schützenhofſaale Zuſammenkunft as 7 1. bei Landwirten oder ſonſtigen Perſonen, dieſ Jelertage 24 i. i i 5 ihren Fettbedarf aus der eigenen Landwirt⸗ bei Muſik und Tanz. Der Vorſtand. Verſtärktes Orcheſter der empfiehlt die Buchdruckerei der 1 8 8 9 7 10 5 5 N 534. Kapelle Schwarz⸗Wei 1 1 1 ſchaft oder Viehhaltungen decken können, Teutonia mit Schützenabteilung. Alle Mit⸗. 550 250 5 f 5 Viernheimer Volkszeitung 2. bei Perſonen.—Verſorgungsberechtigte, Sozial- glieder nehmen an allen Kundgebungen des.es ladet freundl. ein* ton ner Kinderreſche uſw.— wenn auf Grund Nationalen Feiertags der Arbeit bei ihren ee——— ihres Renten- und ſonſtigen Einkommens eine wirtſchaftlichen Organiſationen teil. Abends Eintritt frei! wirtſchaftliche Notlage nicht anerkonnt werden 8.30 Uhr gemütliches Beiſammenſein im Lokal 1 8 5 5„Gum Schützenhof“ mit Muſik und Tanz. 4 Gaſthaus zum kann. 158 0 0 8 2 1 Der Bezugsſchein kann für die Folge auch Turnverein v. 1893.— Hoferſpiel— Proben 7. Deulschen Halser 9 nur an ſolche Lohnempfänger gewährt werden, auf der Naturbühne: Heute abend ſämtlichef Am Tage der Arbeit 1. Mai deren Lohn- und ſonſtiges Einkommen den Richt— Sprechrollen des 4. Aktes. Am Mittwoch abend Jan J ſatz der Allgemeinen Fürſorge nicht weſentlichh 8 Uhr haben ſämtliche an dem Spiel beteilig“H 0 1 ! 8 9 0 j 2 Nerf 1 0 8 1 2 tränke ch Belieben. überſteigt. Der Richtſatz der allgemeinen Für⸗“T ten Perſonen zur Uebung der Maſſenſcenen 44* e e 7 f 7 2 74 5 2 7 8 5 3* zug 4 U ſorge beträgt— wöchentlich: 55 1 0 zu erſcheinen. Die Leitung. Es ladet freundlichst ein 3 a) für den Haushaltungsvorſtand oder Allein— Kl. Allmend Der Wirt Die Kapelle ſtehenden 75 RM. Ja. Sauerkraut 2 E. Anfang 8 Uhr 1 3a og 92 f.* 2 Exlenſtücke: 2. 9 1 5— 95 775 15 Neues Pfund 15 Nr. 55. c) für Kinder„„ Pfd.„J Gew. Nr. 3, Ober⸗ 5 0 De 2 rkraut Pfd.. H Das Lohn- und ſonſtige Einkommen darf. Delikateß Fitte 505 We Nes bruchweidſtück 8. ö 5 5 5 1 dig g entlich la. Stangenkäſe ½ Pfd. 8 Pfg. Gew. Nr. 34. Da 197 deshalb die obigen Richtſätze nicht weſentlich nicht ſauer, gut im Geſchmack. 1 2 wee Personen, die an der Reichs Friſch eingetroffen: Stroh z. verkauf.“ Mejenigen Per onen, 9 7 7 1 Zu erfragen in der ah ſtehen bei gon Sie sich ein KHieft f Sie wer- ö autobahn beſchäftigt ſind, erhalten die Bezugs⸗ bisgekünle Hlarinaden Geſchäftsſt. ds. Bl. 1e 5 e e ſcheine durch ihren Arbeitgeber bezw. durch das 5 Jakenkreuz⸗- Hans Beyer. Adolf Hitlerſtraße 88 5 0 var W Arbeitsamt. Id. Apftelweln 27 Fahnen ein Transport Ferkel und Läufer · Helle erscheint 10.* 0 A185 1 Viernheim, den 30. April 1934 1 deges Welhen ſchweine zu bedeutend e uondistöbera e rh d en Bürgermeiſterei Viernheim dak. Winkenbach billig bei Preiſen zum Verkauf. Bechtel Lorſcherſtr. zur Vorſtadt! Roh. Stelert Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg 1—— 0 7. 22 Mannneim fel 20305 4 zeigt auf der 12 f Braunen Messe in den Rhein- NMechar hallen dle deutschen Qualitätsmaschinen Triumph Zün merge argen dete een. * flug. Wohin? Waldmann iſt diskret, und wir wollen nicht— An ihrer Stimme ſollt ihr ſi um Ken⸗ 8 g Idyll am Mittag g ſaeugierig ſein. Freuen wir uns, daß er pünktlich jeden Mit⸗ nenlernen 10 Vogelſtimmen it dee Helhſahr de beste Zeit. Auf das Städtchen wirft die ach ſo herrliche Lenzſonne tag zur Stelle iſt.— Waldmann ſieht ſich, aus der Gaſſe Der Anfänger beginnt bei den bekannten Vogelarten die in ihr warmes Licht. Mittagsſtille iſt in den Gaſſen. Nur in[ kommend, vorerſt einmal ſtraßauf, ſtraßab die Lage an. ſeiner nächſten Umgebung vorkommen, den Finken und Droſ⸗ der Hauptſtraße geht der Lärm des Tages weiter. Schwer⸗ Von oben nahen Autos und von unten? Waldmann weiß ſeln, Staren und Schwalben Auch die Feldlerche iſt leicht beladene Wagen werden von kräftigen Gäulen gezogen, ſicherlich, daß es gefährliche Dinger ſind. Aber auf der wei⸗ an ihrer Stimme zu erkennen Im Walde wie in großen lärmende Motorräder eilen durch den Ort, Auto gleiten[ßen Straße liegt der warme Sonnenſchein, ſo einladend, Anlagen zeigen ſich nicht ſelten Su zuf und rattern vorüber, kleine Wagen und große Laſtautos, daß er gemächlich in die Mitte der Kreuzung trollt, ſich Auch der fünke Zauntönte f ae ur beladen und unbeladen. An der Kreuzung der Straße ſteht mit einem Blick nach rechts und nach links niederlegt und bäumen kann man das Goldhähnchen e ſehen wi der Verkehrspoliziſt und leitet den Strom der ſich begegnen. ein Sonnenbad nimmt. Zehn Meter von ihm ſteht der Po⸗ riger iſt die Beſtimmung der wechſelvollen Rufe der Meiſen den Fahrzeuge. Hier pulſiert trotz der Mittagspauſe das liziſt, von rechts kommt ein Auto und hält, von links ein leichter hingegen die des Rotkel lchens Nach einiger Zeil Leben der Welt.— Bis ein Ereignis eintritt, kein großes, anderes, noch ein Wagen dazu und andere. Sie ſtehen gelingt es auch, den Haus- und 1 0 rotſchwan be. ein kleines nur, das man anders kaum beachtet hätte. Wald⸗ alle, denn vor ihnen wälzt ſich wohlig Waldmann im Stra⸗ hören. Beſondere Freude gewährt der Geſan der Gras- Zaun kommt aus der Neßengaſſe getrollt Waldmann der ßenſand und Sonnenſchein. Sein faltenreiches Geſicht ver⸗ mücke, und auch der Blattmönch erfreut mit fen ſchwarzen Dackel des Herrn Apothekenbeſitzer. Hundchen hat ſeinen zieht ſich. Lacht es weil er das Sonnenbad genießen darf, Käppchen das Herz des Kundigen 1 f 1 Vormittagsſpaziergang 8 ſich. 3 7 1 5 lacht es, 7 0 1 ſtill ſteht?— Jetzt naht der Po⸗ 5 0. 8 erſtreifen nicht gern er hält auf Ordnung. Aber Wald. liziſt, und Waldmann er ebt ſich, ſchüttelt tüchtig das Fell i f für die Zuen; 2 5 57 ohne Eigenheiten, denen ſich auch Herrchen und trollt auf die andere Straßenſeite. Die Wa e ſah⸗ 3 at N** die Zukunft unſeres Boltes zu fügen hat. Zu den Eigenheiten gehört der Morgenaus⸗ ren an. abſeits ſtehen! Werde Milglied der N 3. Leſprlg, lich, 0 u geit . beſte 5 ten, le* n und deo! 1 ib lach in goße zaumläufer 1 f Nadel 8 q 2 Nr. 102— Donnerstag, den 3. Mai Viernheimer Volkszeitung Jahrga ng 1934 Augsburger Gängerhalle in Brand geſteckt In der Nacht vor dem 1. Mai vollſtändig niedergebrannt— Verdacht eines politiſchen Verbrechens— Zahlreiche Verhaftungen DNB. Augsburg, 2. Mai. In der Nacht vom Montag zum Dienstag iſt die Sänger⸗ halle vollſtändig niedergebrannt. Die polizeilichen Ermittlungen haben einwandfrei ergeben, daß vorſätzliche Brandſtiftung vorliegt. Damit beſtätigt ſich der Verdacht, daß ſtaats feindliche Elemente am Werk waren. Auf die Ergrei⸗ jung der Täter wurde vom Polizeipräſidium eine Belohnung von 10000 RM. ausgeſetzt. Die Sachverſtändigen-Anterſuchungen auf dem Brandplatz haben ergeben, daß ein Anſchlag durch Sprengkörper oder Höllenmaſchinen nicht in Frage kommt, da ſonſt be⸗ ſtimmt irgendwelche Beſtandteile gefunden worden wären. Im Laufe des Dienstag vormittag wurden 48 Perſonen, die oppositionellen Parteien angehört haben, in Schutzhaft ge⸗ nommen, ferner im Bereich des Bezirksamts Augsburg 25 Per— ſonen. Ein kommuniſtiſcher Funktionär verhaftet DNB. Augsburg, 2. Mai. Die polizeilichen Ermittlungen über den Brand in der Augsburger Sängerhalle führten am Mittwoch früh zur Feſt⸗ nahme eines vor einiger Zeit nach Augsburg zugereiſten kommu⸗ niſtiſchen Funktionärs. Er ſteht in dringendſtem Verdacht, den Brand gelegt zu haben. Die Feſtnahme eines Helfershelfers des mutmaßlichen Täters iſt bereits in die Wege geleitet. Ein Bericht vom Brandort. Augsburg, 2. Mai. (Eig. Drahtbericht.) Es iſt ſeltſam, daß die rieſige Augsburger Sängerhalle, ein Holzbau von über 5000 qm Flächeninhalt, ausgerechnet am Vorabend zum Feiertag der deutſchen Arbeit ein Raub der Flammen wurde, über deren Entſtehungsurſache man ſich in maßgebenden Kreiſen darin einig iſt, daß es ſich um nichts an- deres als um einen ganz niederträchtigen Sabotageakt gegen den Feſttag des deutſchen Volkes handelt. Als das Feuer in der Nacht zum 1. Mai bemerkt wurde, brannte der rieſige Bau bereits an allen Ecken. Trotz fieberhafter Eile und vorbild⸗ licher Einſatzbereitſchaft ſämtlicher Feuerwehren war der Brand beim erſten Angriff bereits ſo weit fortgeſchritten, daß an eine Rettung des rieſigen Holzbaues nicht mehr zu denken war. Die Brandſtätte glich drei Stunden lang einem Flammenmeer von ca. 50 m Breite und ca. 120 m Länge, deſſen gewaltige Rauchſäulen vom leichten Abendwind weſtwärts über die Stadt getragen wurden. In Blitzesſchnelle griff das Feuer um ſich und fand in dem ausgetrockneten Holzgebälk einen allzuguten Nährboden. Mit faſt übermenſchlichen Anſtrengungen kämpften die Feuerwehren, aber es half nicht mehr. Zum Glück konnte das Rieſenfeuer auf die benachbarten großen Gebäude, wie Ludwigsbau und Stadtgarten, dank der Wind⸗ richtung nicht übergreifen. Andere Gebäulichkeiten waren durch die ringsumliegenden Parkanlagen, in denen ſich die Sängerhalle befand nicht gefährdet. Als der Tag graute, ſah man nurmehr einen rieſigen Trümmerhaufen angekohlter Holzbalken, den während des Tages rund 60—80 000 Menſchen beſichtigten. Aeber die Mutmaßungen der Brandurſache äußerte ſich die Polizeidirektion dahin, daß keinerlei poſitive Anhaltspunkte bis her gefunden werden konnten. Dennoch aber ſteht man allgemein auf dem Standpunkt, daß es ſich nur um eine raffiniert vorbereitete Brandſtiftung handeln kann. Einwandfrei ſteht feſt, daß die Halle, die für einen Großteil der Feierlichkeiten des 1. Mai vorgeſehen und ausgeſchmückt war, am Montag abend ordnungsgemäß abgeſperrt worden war. Auch der elektriſche Strom wurde abgeſchaltet, ſo daß Kurzſchluß nicht in Frage kommt. Auch eine Polizeiſtreife kurz nach 20 Ahr in der Halle hatte nichts Verdächtiges wahr— genommen. Durch einen Feuerſachverſtändigen wurde ferner eine gründliche Durchſuchung nach Spreng- oder Exploſiv⸗ körpern vorgenommen, wofür ſich jedoch keine Anhaltspunkte ergaben. Die während des Brandes auffallend ſtark wahrgenom— menen E rplof ionsgeräuſche, die deutlich gehört wurden, erwieſen ſich nicht als Folgeerſcheinungen von Sprengkörpern, ſondern als ganz natürliche Erſcheinungen des Verbrennungs- vorganges in dieſem Holzbau. Dazu kommt, daß der Dachbelag mit ſeinen Asbeſtplatten dieſe Geräuſchbildungen begünſtigte. Ebenſo ſcheidet Kaminbrand als Entſtehungsurſache aus. Bereits am Morgen des 1. Mai ſchritt die Polizeidirektion Augsburg zu zahlreichen Verhaftungen, wobei 75 ver— dächtige Perſonen, faſt ausſchließlich ehemalige KPD⸗Führer in Schutzhaft genommen werden mußten. Bei der Sängerhalle handelt es ſich um die größte Verſammlungsſtätte in Augsburg, die im Jahre 1900 erbaut und anläßlich des Deutſchen Katho— likentages im Zahre 1910 beträchtlich erweitert wurde. Die Haupthalle hatte einſchließlich der Bühne einen Flächeninhalt don 2400 Im, die Galerie 1500 qm und die beiden Seitenbaue zuſammen 1200 qm. Schon ſeit einigen Jahren erwies ſich dieſe Verſammlungsſtätte der Augsburger, in der auch Reichskanzler Adolf Hitler im Jahre 1930 ſeine Wahlſchlacht für Schwaben eröffnete, als überaus feuergefährliche Stätte. Bei jeder großen Veranſtaltung mußte man um ein Brandunglück bangen. Trotz des nicht geringen Schadens von rund 250 000 RM. muß es als ein Glück bezeichnet werden, daß der Rieſenbrand zu einem Zeitpunkt ausbrach, als keine große Veranſtaltung in der Halle ſtattfand, denn ſonſt hätte es beſtimmt mehrere hundert Tote gegeben. J. G Acht Todesurteile gegen kommuniſtiſche Terroriſten DNB. Hamburg, 2. Mai. Im großen Prozeß gegen die Rote Marine vor dem Hanſeati⸗ ſchen Sondergericht wurde am Mittwochvormittag von dem Vorſitzen⸗ den, Landgerichtsdirektor Dr. Ruether, nach einer Verhandlungs- dauer von faſt vier Wochen das Arteil wegen der vier großen lommuniſtiſchen Terrorakte in den Jahren 1932 und 1933 verkündet. Folgende 8 Angeklagte wurden wegen gemeinſchaft⸗ lichen Mordes und Mordverſuches bzw. wegen ihrer Rädelsführer⸗ ſchaft bei ſchwerem Landfriedensbruch zum Tode verurteilt: Dett⸗ ner, Dreeſe, Ruknow, Stockfleth, Wehrenberg, Hermann Fiſcher, Artur Schmidt und Richartz. 33 weitere Angeklagte erhielten Zuchthausſtrafen bis zu 15 Jahren, 6 Angeklagte Gefängnisſtrafen bis zu 3 Jahren, 1 Angeklagter wurde freigeſpro⸗ chen. Den zum Tode verurteilten Angeklagten wurden die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und den übrigen Angeklagten auf Zeit aberkannt. Abkürzung von Zeitungsverboten. Schärfſtes Vorgehen bei techniſchen Fehlern von politiſcher Bedeutung. DNB. Berlin, 2. Mai. Der amtliche preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Das Geheime Staatspolizeiamt hat das gegen die„Eſſener Volkszei⸗ tung“ und die„Kölniſche Volkszeitung“ verhängte Verbot in der Weiſe abgekürzt, daß beide Zeitungen am Don— nerstag, den 3. Mai, wieder erſcheinen können. Im übrigen wird darauf aufmerkſam gemacht, daß in Zukunſt bei ſinnentſtellenden techniſchen Fehlern von politiſcher Bedeu- tung gegen die Schuldigen mit den ſchärfſten Mitteln vorgegangen wird. Deutſchland zwiſchen Nacht und Tag iſt der Titel eines Werkes, das von Friedrich Heiß im Volks⸗ und Reich⸗Verlag 1934 herausgekommen iſt. Das Titelwort um⸗ ſchreibt den Inhalt als Zeitbericht.„Es galt, nicht eine lückenloſe Chronik zu ſchaffen, ſondern durch einzelne Beiſpiele Weſen, Geſinnung und Handeln von Menſchen und Mächten, Schickſalen und Vorgängen zu kennzeichnen und zu erhellen.“ Das Buch iſt in Bildern geſchrieben. Der Text hat nur eine kleine, dienende Rolle. Der Inhalt iſt gegliedert in: Zuſammenbruch und Erhebung. Da ſind die Kriegsfolgen und Kriegswirkungen in ſtatiſtiſchen Bildern geſchildert, Wirkungen auf Geld, Wirt⸗ ſchaft, die Wirkungen der Reparationen, bis zum Jahre 1923. Aus den Jahren der inneren Entſcheidung ſind beſonders Straßenkämpfe mit den Kommuniſten feſtgehalten. Ein Verzeich⸗ nis aller im Kampf um die nationale Erhebung Gefallenen leitet über zu dem Kapitel das„Wartende Land“; es iſt mit einem Spruche Langbehns eingeleitet:„Alle großen Kulturfragen hän gen davon ab, ob ſich zuweilen eine Anzahl Leute findet, welche die Ehre dem Leben vorzieht. Sie ſollen herrſchen.“ Die Ein führung in das Kapitel„Der Aufbau“ ſagt u. a.:„Die harte Zeit hat nicht Raum für Luxusbauten— Straßen, Brücken, Staudämme, Siedlungen, Deiche, Rodungen— das ſind Ziele neuer Aufbauarbeit.“ Oder ein Wort Adolf Hitlers:„Anſer Ziel iſt, unſer Volk wieder glücklich zu machen.“ Volkstypen, Volks- arbeit aller Art, Landſchaften, Städte ſind in ausgezeichneten Tafeln zuſammengeſtellt, deren Inhalt hier nur angedeutet wer den kann. Hält man das für möglich? Zu den merkwürdigſten Zeitgenoſſen gehören viele Jäger (nicht alle!). Ihr Leiblied heißt:„Das iſt ſeine Beute, was da kreucht und fleucht.“ In Oſtpreußen haben es die weißen Störche dieſen Jägern angetan. Sie behaupteten, durch den in Oſtpreußen glücklicherweiſe noch häufiger vorkommenden weißen Storch würden„jagdbare Tiere(welche) gefährdet“, und ſie erreichten auch den Abſchuß weißer Störche in einem„ge wiſſen Amfang“. Dieſer„gewiſſe Amfang“ entpuppte ſich als Freibrief für ein barbariſches Morden. Nicht weniger als 788() Störche fielen den Flinten der Schießer zum Opfer(laut Nachrichtenblatt für Naturdenkmalpflege). An 109 davon wur den Magenunterſuchungen angeſtellt. Der Mageninhalt beſtand zu 90 Prozent aus Käfern und Heuſchrecken. Die Behauptung einer ſchweren Schädigung der Niederjäger hat ſich alſo als Bluff erwieſen. Oder ſeit wann ſtellen ſich Wildjäger den Kammerjägern gleich? Wir haben natürlich bisher nirgends ge— hört, daß Käfer und Heuſchrecken zu den jagdbaren Tieren ge— hören! Wegen einer Marotte ſchießwütiger Spießer haben alſo 788 Tiere einer in Deutſchland ohnehin ausſterbenden herrlichen Vogelart(ohne die ſich die deutſche Heimat faſt nicht denken läßt) ihr Leben laſſen müſſen. Alle deutſchen Naturfreunde ſind ſich doch wohl einig in dem Wunſche, daß ſo etwas nicht wieder vorkommen darf, und daß die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden.(„Natur und Kultur“, Tyrolia, Innsbruck.) Das Feldbergfeſt 1934 Oas Feſtſpiel des Friedberger Heimaldichters Wilhelm Philipps. Das Feldbergfeſt, das älteſte und volkstümlichſte deutſche Bergfeſt auf der ſagenumwobenen Taunushöhe, wird am 16. und 17. Juni zum 81. Male durchgeführt. Der Plan der altbeliebten turneriſchen Großveranſtaltung liegt nun im weſentlichen feſt. Samstag nachmittag beginnt das offene Feld⸗ bergfeſt mit dem Mannſchaftskampf um das hiſtoriſche Völſungen⸗Horn. Der Mehrkampf, in dem Turnverein Bie⸗ ber⸗Offenbach am Main Verteidiger des koſtbaren Sieges⸗ preiſes iſt, kommt in neuzeitlicher Form zum Austrag: Je⸗ der Turner der Mannſchaften hat ſämtliche Uebungen zu turnen. Außerdem beſteht die Pflicht zur Teilnahme an einem Mannſchafts⸗Gepäckmarſch, der die Mannſchaften ge⸗ ſchloſſen vom Fuße nach dem Gipfel des Berges führen wird(Dauer etwa 2 Stunden). Samstag abend iſt eine Freilichtaufführung am Brunholdisfelſen geplant. Das zur Darſtellung kommende Feſtſpiel„Das Völſungenhorn“ hat den Friedberger Hei⸗— matdichter, Oberſtudiendirektor Wilhelm Philipps, eine auf dem Gebiete des Laienſpiels bekannte und verdiente Per⸗ ſönlichkeit, zum Verfaſſer. Das inhaltsvolle Stück führt hin zu dem altgermaniſchen Sagenkreis und behandelt die ab⸗ wechſlungsreiche Geſchichte des Feldbergfeſtes. Anſchließend an die Aufführung treffen ſich die ehemaligen Mittel-⸗Rhei⸗ ner zu einem Kameradſchaftsabend. Der Sonntag führt in der Frühe Wetturner und Feſtbeſucher auf dem Philipp⸗Röbig⸗Platz zuſammen, wo⸗ ſelbſt nach dem Aufmarſch der Fahnen und der Spiel⸗ mannszüge eine Morgenfeier für die Arbeit des Tages die innere Einſtimmung geben wird. Bei den dann beginnen⸗ den Einzelwettkämpfen der Turner, Jugendturner, Alters- turner und Frauen wird der Gemeinſchaftsgedanke ſtärker als bisher in Erſcheinung treten. Die ſeit Jahren umſtrit⸗ tene Freiübung des Vierkampfes kommt in Wegfall; an ihre Stelle tritt in den Stufen der aktiven Turner und der Jugendturner ebenfalls ein Gepäckmarſch, der nach Beendi⸗ gung der volkstümlichen Wettbewerbe in etwa zweiſtün⸗ diger Dauer zur Durchführung kommt. Am Nachmittag des Feſtſonntags werden die althergebrachten Staffel⸗ läufe um den Jahnſchild, den Schmuckſchild und den Brunholdisſchild wieder ihre beſondere Anziehungskraft ausüben. Der Siegerehrung am Nachmittag ſoll wieder die würdige Form des Vorjahres gegeben werden. Das iſt der große Rahmen, den der Feldbergfeſt⸗Aus⸗ ſchuß für das 81. Feldbergfeſt feſtgelegt hat. Mit den Ein⸗ zelheiten wird der Feldbergfeſt⸗Turntag be⸗ kanntmachen, der für den 29. April in Hofheim-Taunus von der dortigen Arbeitsgemeinſchaft der beiden Turnver⸗ eine vorbereitet wird. Oer Fall Denicke vor Gericht Schluß der Beweisaufnahme. Frankfurt a. M. Die weitere Beweisaufnahme er⸗ gibt, daß die Junggeſellenbar in der Goldfedergaſſe bald nach der Konzeſſionsentziehung von einem Pächter wieder⸗ eröffnet worden iſt, der aber auf Grund eines Vertrages mit der Angeklagten Kriſſel lediglich als Angeſtellter am Umſatz beteiligt war. Während er die Var führte, waren auch zeitweiſe Frau Kriſſel und Schäfer darin tätig. Der Verteidiger der Frau Kriſſel, Dr. Lünenbürger, teilt dann mit, daß Schäfer gegen ſeine Mandantin und den Pächter Anzeige erſtattet habe, weil der Pächter lediglich vorgeſcho⸗ ben ſei, um den Konzeſſionsentzug zu umgehen. Der Päch⸗ ter habe dann über den Vorſitzenden des Gaſtwirteverban⸗ des Verbindung mit der Polizei aufgenommen. Zeuge Kriminaldirektor Evert beſtätigt dieſe An⸗ gaben. Er erklärt außerdem, daß es durchaus ungebräuch⸗ lich ſei, daß eine Angelegenheit der Wirtſchaftsabteilung, wie es die Konzeſſionsſache ſei, der Kriminalabteilung zu⸗ geſchoben werde. Seiner Anſicht nach habe Denicke den damaligen Bericht gemacht, um von der Fahndungsabtei⸗ lung zum Kriminalkommiſſariat zu kommen. Der Zeuge ſtellt Denicke das beſte Zeugnis aus. Er ſei Kriminaliſt mit Paſſion geweſen und habe über ſeinen Beruf alles andere vernachläſſigt. Sicherlich habe Denicke auch oftmals Geld aus eigener Taſche in dienſtlichem Intereſſe ausgegeben. Er, der Zeuge, habe ihn oftmals gefragt, warum er ſa wenig liquidiere. Denicke habe ſtets geantwortet, es ſei ihm peinlich, höhere Speſen zu verlangen. „Ehre die Arbeit und achte den Arbeiter.“ Ein Leberſichtsbild vom Tempelhofer Feld kurz nach Beendigung des rieſigen Aufmarſches, der Millionen Arbeiter der Stirn . und Fauſt den National feiertag erleben ließ. N N „ 6. 5 4 b 1 * N * 1 * 65 1 — — ͥ bͤ——ͤ —————— Ü—[—•3— ... — Benicke erklärt, daß Schäfer gar kein Intereſſe daran gehabt haben könne, ihn zu 1 da er in der Konzei⸗ 3 ja einflußlos geweſen ſei. Ein Beſtechungsverſuch habe dann ſchon bei den zuſtändigen Revierbeamten ge⸗ macht werden müſſen. Als nächſter Zeuge berichtet der Pächter der Junggeſel⸗ lenbar, daß Denicke von ihm oft in Geſellſchaft Schäfers im Lokal geſehen worden ſei. Denicke behauptet, alle dieſe Beſuche hätten lediglich den Zweck gehabt, mit Schäfer zu⸗ ſammenzukommen. Nachdem dann Staatsanwaltſchaftsrat Klein über die Angaben vernommen worden iſt, die Denicke ihm nach ſeiner Verhaftung gemacht hat, wird unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit das Urteil des Bezirks⸗ ausſchuſſes über die Zuſtände in der Junggeſellenbar ver⸗ leſen. Der in der Bar tätige Oberkellner erinnert ſich bei ſeiner Vernehmung an eine Aeußerung Schäfers:„Er (Denicke) hat von mir 3000 Mark bekommen. Er kann da⸗ für mal etwas tun“. Schäfer beſtreitet, dieſe oder eine ähn⸗ liche Aeußerung getan zu haben. Er ſei ſich völlig darüber klar geweſen, daß in Konzeſſionsſachen bei Denicke nichts zu erreichen geweſen ſei. Nach der Vernehmung einiger Beamten des zuſtändigen Polizeireviers wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen. Aus Nah und Fern Hoheitsabzeichen an der Mütze von uniformierten Beamten. Darmſtadt. Das Staatsminiſterium(Perſonalamt) hat folgende Verfügung erlaſſen: Die bisher von den unifor⸗ mierten Beamten uſw. an der Mütze getragene rot⸗weiße Kokarde fällt mit ſofortiger Wirkung weg. An ihre Stelle tritt die ſchwarz⸗weiß⸗rote Kokarde. An die bisherige Stelle der ſchwarz⸗weiß⸗roten Kokarde tritt das Hoheitsabzeichen in ſilberner Ausführung nach dem für Preußen heraus⸗ gegebenen Muſter. Beſondere Mittel für die Beſchaffung können nicht zur Verfügung geſtellt werden. Ueber die Hoheitsabzeichen am Tſchako und Stahlhelm der Polizei und Gendarmerie ergeht beſondere Beſtimmung. Alle bis⸗ her erlaſſenen entgegenſtehenden Beſtimmungen werden hiermit aufgehoben. Die unterſtellten Dienſtbehörden ſind von der Anordnung ſchnellſtens in Kenntnis zu ſetzen. Schulbücher für heſſiſche Volksſchulen. Darmſtadt. Ein Ausſchreiben des Leiters des heſſiſchen Bildungsweſens an die Kreis⸗ und Stadtſchulämter weiſt auf folgendes hin: Die Auffaſſung, daß die im Verlag Emil Roth⸗Gießen, erſchienenen Bücher, wie Heſſiſches Leſebuch A 5„Die weite Welt“ und Niepoths Neues Rechenbuch— Ausgabe A und B— nicht mehr benutzt werden dürften, iſt irrig. Dieſe Bücher können auch noch weiterhin in den Schulen verwendet werden. Fürth(Odenwald).(Ehrung eines Heimat ⸗ dichters.) Hier wird am 3. Juni der Heimatdichter Müller⸗Guttenbrunn, der ſich um das Auslandsdeutſchtum bleibende Verdienſte erworben hat, durch Einweihung eines Gedenkſteins geehrt werden. An der Feier nehmen 14 deutſche Landsleute aus dem Vangt teil. Mainz.(Alte Volksbräuch e.) Einen begchtens⸗ werten Verſuch machte die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft 1 Freude“ im Juſammenwirken mit der NSBO. und n Verkehrsverein in der Richtung der nationalſozialiſtiſchen Beſtrebungen, alte Volksbräuche wieder aufleben zu laſſen. Schon öfter hat Mainz nach dieſer Seite hin vorbildlich ge⸗ wirkt. Wir brauchen nur an die Wiederbelebung alter Zunftgebräuche der Buchdrucker zu erinnern, die am Gutenbergfeſt ſo außerordentlich großen Anklang gefunden haben. Am Montag abend war es der Maibaum, der ſeine fröhliche Wiederauferſtehung feierte. Auf dem 75 hiſtoriſchen Platz inmitten der Stadt, dem Brand, war der mächtige Stamm einer Tanne aufgerichtet, daneben, 8 großen Hakenkreuzfahnen flankiert, ein Tanzpodium, Von . Uhr abends an verſammelte ſich eine feſtfrohe i die alsbald den nicht allzu großen Platz ausfüllte. Eine ländliche Tanzvorführung leitete die Feier ein. Dann ſprach der Kreisbetriebszellenobmann Curt Mühlenpfordt einige markige Worte. Nach einem Siegheil auf den Führer und dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗ und Deutſchland⸗Liedes ſtieg unter den Klängen des Liedes„Der Mali iſt gekom⸗ men“ ein mächtiger Maienkranz am Maibaum hoch. Dann folgte ein Volksfeſt, fröhlich und zwanglos, wie es der Natur des rheiniſchen Volkes geziemt. Tanz und Lieder wechſelten und ließen die frohe Stimmung beim rheiniſchen Wein bis tief in die Nacht hinein andauern. Lauterbach.(Stiftun g.) Die ſämtlichen Riedeſel Freiherrn von Eiſenbach haben für ihre Arbeiter und An⸗ geſtellten zur Beſchaffung von Feſtanzügen einen Betrag von 3000 Mark zur Verfügung geſtellt. 5 1 ** Frankfurt a. M 375jähriges J ubiläum eines Handwerksbetriebes.) Im Mittelpunkt des alten Frankfurts mit ſeinen Giebelhäuſern und alten Winkeln liegt die Metzgerſchirne, wo in der Zeit der Zünfte die Metzger ihre Waren feilhielten. Zu den erhaltenen Metzgerſchirnen gehört auch die der Schweinemetzgerei Albert Heim, die vor 375 Jahren, am 6. Mai 1559, durch den Vorfahren Heinrich Ochs gegründet wurde. Das Ge⸗ ſchäft befindet ſich ſeit zwölf Generationen ununterbrochen im Familienbeſitz und iſt der älteſte Frankfurter Hand— werksbetrieb. Die Heimſche Schirne, d. h. das Haus unter dem ſie liegt, wurde aber ſchon viel früher als 1559 errich⸗ tet. Nach im Frankfurter Stadtarchiv liegenden Urkunden iſt es um 1200 erbaut. * Wiesbaden.(Auf der Fahrt zur Baum⸗ blüte in den Tod.) Einen tragiſchen Ausgang nahm ein Motorradausflug, den ein junger Wiesbadener Ein⸗ wohner mit ſeiner 20jährigen Braut zur Baumblüte am Rhein unternommen hatte. Auf der Rückfahrt tauchte hin— ter Spay in der Nähe eines Steinbruches vor dem Motor⸗ radfahrer ein unbeleuchteter Lieferwagen auf, an dem eine Reparatur vorgenommen wurde. Der Motorradfahrer konnte nicht mehr genügend ausweichen, zumal aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung ein Laſtkraftwagen nahte. Das Motorrad ſtreifte den Lieferwagen, wobei das Mädchen vom Rade geriſſen wurde und mitten auf die Fahrbahn fiel. Es wurde von dem herannahenden Laſtkraftwagen überfahren und auf der Stelle getötet. Der Fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. — Das dlc en im Cl enklelcle Noman von Maria v. Sawersky „Wofür denn, Kind? Für das Seidenfähnchen, das ich zauswendig“ gekauft habe? Ich freue mich doch ſelber, daß Sie ſo hübſch darin ausſehen.“ „Nicht allein für das Kleid, ſondern für all Ihre Liebe und Güte. And daß ich bei Ihnen ſein darf.“ „Meine liebe Anne, damit habe ich mir ſelber den größ⸗ ten Dienſt erwieſen. Sehen Sie, ich habe ſonſt nur meine Ar- beit. Seit Sie hier ſind, habe ich viel mehr. Nämlich, eine Be tätigung für mein Gemütsleben. Sie ſind noch jung und können nicht wiſſen, wie wichtig das für einen einſamen Menſchen iſt. Man muß ein bißchen Liebe geben und nehmen können, damit das Herz nicht eintrocknet.“ „Das wird's bei Ihnen nie, Fräulein Bratt!“ „Nun laſſen Sie mal das ſteife„Fräulein“ beiſeite und nennen Sie mich kurzweg Senta. Das iſt ſowieſo notwendig, wenn ich Sie unten bei der Gräfin als Anna Weber, Tochter einer verſtorbenen Freundin, vorſtellen ſoll. Beſtehen Sie übri— gens noch immer darauf, daß ich das tue?“ „Ich bitte darum, Senta.“ „Na, in Gottes Namen! Gern beſchwindle ich meine alte Freundin nicht, aber wenn Sie es ſo haben wollen, ſoll's ge⸗ ſchehen. Schließlich ſchaden wir ja niemand mit der kleinen Komödie.“ „Nicht wahr?“ Zch möchte ſo gern alles vergeſſen, was hinter mir liegt, und mit einem neuen Namen einen neuen Menſchen anziehen.“ „Sie ſind ein bißchen romantiſch veranlagt, Kind. Aber da fällt mir etwas ein! Wir treffen heute Hans von Grottkau bei der Gräfin. Der iſt doch bei Ihrer famoſen Frau Mama in Elmshorn oft zu Gaſt geweſen. Was geſchieht, wenn er Sie wiedererkennt?“ f „Das wird er ſicher, aber er kennt meinen Namen nicht. Für ihn war ich, wie für alle anderen, Fräulein Anna, die Haustochter.“. Senta Bratt brummte etwas, das keine Schmeichelei für Frau Staniecki bedeutete. 5 „And wie ſteht es mit Seiner Durchlaucht, dem Neffen der Gräfin?“ fragte ſie.„Ich möchte mich mit der Schwindelei von dem„Fräulein Weber“ nicht in die Neſſeln ſetzen, Anne.“ Zu Sentas Verwunderung errötete das Mädchen bis an die Haarwurzeln. „Der Prinz kennt mich nicht.“ Leicht wurde Anne die Lüge nicht, aber ſie hatte es bis— her nie vermocht, der Malerin ihr Abenteuer auf dem Koſtüm⸗ ball zu beichten. Auch jetzt war es ihr unmöglich, von der Sache zu ſprechen. Sie hatte nie daran gedacht, daß ſie Meers⸗ burg wiederſehen würde. Der Zufall hatte ſie in das Haus ſeiner Tante geführt, und heute ſollte ſie ihm zum zweiten Male gegenübertreten. Anne zitterte, wenn ſie daran dachte. Eine kleine Standuhr ſchlug fünf. „Kommen Sie, Anne, wir müſſen zur Gräfin hinunter. Sie hat es nicht gern, wenn man ſich verſpätet.“ Im Eßzimmer der Gräfin zündete Hans von Grottkau eben mit viel Feierlichkeit die Lichter des Adventskranzes an. Er verkleckerte dabei viel gelbes Wachs und brannte an den Tannennadeln herum, die mit Gekniſter aufflammten. „Stecken Sie nur nicht den Eßtiſch in Brand, Hans,“ mahnte die Gräfin.„Bedenken Sie, daß Sie dann mit leerem Magen die Feuerwehr alarmieren müßten.“ „Keine Angſt, Tante,“ beruhigte Prinz Meersburg.„So Urheber⸗Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. S porſichtig wird er ſchon ſein, daß er nicht ſeine eigene Futter— krippe abbrennt. Er iſt nämlich gräßlich gefräßig.“ „Verleumdung! Ich bin beſſer als mein Rufl“ „Pah, ſchlechter kannſt du gar nicht ſein!“ Die Gräfin lachte über die Plänkelei und gab Arſel einen Wink, ihr bei den Rotweinflaſchen zu helfen. Da traten Senta Bratt und Anne ein. „Grüß Gott, Senta,“ grüßte die Gräfin vergnügt. „Das alſo iſt Ihre junge Freundin. Wie geht es Ihnen, liebes Fräulein?“ Wohlgefällig ruhten die Augen der alten Dame auf dem jungen, ſchönen Geſicht. Die Malerin ſtellte vor: „Die Tochter meiner Anna Weber.“ Anne und Arſel wechſelten einen raſchen Blick. Sie hatten die Namensänderung bereits heimlich beſprochen. Gräfin Alten— klingen nahm Anne bei der Hand, um ſie mit den Anweſen den bekannt zu machen. „Dies iſt mein Neffe, Prinz Meersburg-Altenklingen.“ Anne ſtand Meersburg gegenüber. Als ſie ihre Hand in die Rechte des Prinzen legte, durch— fuhr es ſie wie ein glühender Strom. Auch den Prinzen ergriff ein ſonderbares Gefühl. Von dem Mädchen ging ein Zauber aus, der ihn einhüllte. Er ſtarrte auf das Blondhaar, das im Kerzenſchein flimmerte. So hatte das Haar ſeiner Anbekann— ten geleuchtet! Was für blaue Augen das Mädchen hatte! Wie die blauen Augen ſeiner Ballpartnerin! Sacht zog Anne ihre Hand aus der des Prinzen. Meersburg riß ſich zuſammen. Was fiel ihm denn ein, die Hand einer fremden, jungen Dame ſo lange zu umklammern? „Verzeihung!“ murmelte er. Wirklich, dies Fräulein Weber mußte ihn pletten Idioten halten. Die Gräfin, die nichts von dem merkt hatte, unterbrach ſeine Gedanken. Ernſt, Fräulein Bratt kennſt du ja von früher. Liebe Senta, der junge Mann, der ſich da am Adventskranz unnütz macht und ſicher noch ein Feuerwerk anrichten wird, iſt Hans von Grottkau.“ 1 „Den ich wiederum kenne,“ lachte die Malerin.„Im An⸗ nützmachen iſt er groß. Das weiß ich noch vom Sommer her.“ Willkommen auf dem Feſtlande,“ rief der„unnütze“ Grottkau vergnügt.„Sie ſind die zweite Elmshorner Bekannt- ſchaft, die ich heute erneuere.“ „Die zweite? Da bin ich aber beleidigt. die erſte?“ 8 4 Ve der wies ungeniert mit ausgeſtrecktem Zeigefinger „Die Arſel! Arſel und ihre heißen Teekuchen zählen zu meinen angenehmſten Elmshorner Erinnerungen.“ f„Die Teekuchen kommen auf mein Konto. Die h immer gebacken,“ bot ihm Anne nun kühn die Stirn. Grottkau fuhr herum. g „Herrjeh, da iſt ja das Fräulein Anna! Hat ſich ganz. a 5805 abend hier verſammelt?“ „Iſt Ihnen das ſehr unan enehm, S 5 9˙⁷ „ ſeh genehm, Herr von Grottkaus Grottkau muſterte das junge Mädchen. Er war verblüfft über ihr Ausſehen. Die Haustochter der verſtorbenen Freundin, Fräulein für einen kom— kurzen Intermezzo be— Wer war denn abe ich denn 9 urt a. M.(Eiſenbahnräuber feſtge. n o m m 8 Bet Händler Georg Steiger wurde hier wegen 1 Beraubung von Eiſenbahnwagen auf dem Güterbahnhof i N Babenhauſen feſtgenommen. Steiger, der zunächſt leugnetg 9 mußte ſpäter den Diebſtahl zugeben. Er hatte ein Paket mi 5 Leder im Walde hinter Babenhauſen verſteckt. Beamte de 1 Reichsbahnunterſuchungsſtelle und Kriminalbeamte begabe 8 ſich an die bezeichnete Stelle, wo das Diebesgut auch tat 4 a ſächlich gefunden wurde. Steiger muß ſich wegen dieſer Straf 9 lat bei der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft in Darmſtadt ver antworten. Er iſt wegen gleicher Straftaten bereits vorbe f ſtraft. 3 5 U »Limburg.(Acht Monate Gefängnis wegen „ ſeines Vorgeſetzten.) Das Lim⸗ burger Schöffengericht verurteilte den Forſtſekretär Friedrich ö Schneider aus Simmern(Unterweſterwald) wegen verleum⸗ deriſcher Beleidigung des Oberförſters Paul Coermann in Neuhäuſel zu acht Monaten Gefängnis. Der Oberſtaatsanwalt ö hatte ein Jahr Gefängnis und Haftbefehl beantragt und als erſchwerend hervorgehoben, daß der Angeklagte die im neuen Staat in ganz beſonderem Maße beſtehende Treupflicht gegen. über ſeinem Vorgeſetzten gebrochen habe. Das Gericht lehnte den Erlaß eines Haftbefehls ab. Oberförſter Coermann hatte bei der Maifeier des vorigen Jahres in Neuhäuſel die Feſt⸗ rede gehalten und ging anſchließend zum Frühſchoppen in eine Gaſtwirtſchaft. Dort machte ihm Forſtſekretär Schneider 1 ein Kompliment über ſeine Rede, worauf der Oberförſter f„ nach der Behauptung des Angeklagten geäußert haben ſech was er geſagt habe, ſei Quatſch. Oberförſter Coermann ben ö ſtritt dieſe Aeußerung unter Eid, und die als Zeugen ver⸗ I nommenen Teilnehmer der kleinen Tiſchrunde ſagten ebenfalls unter ihrem Eid aus, daß ſie von einer derartigen Aeuße“ 1 rung nichts gehört hätten, und daß dieſe nach ihrer feſte 1 Ueberzeugung nicht gefallen ſein könne. 1 Oberurſel.(Wiedereröffnung der Motore fabrik Oberurſel.) Die Humboldt⸗Deutz-Motoren-A hatte für die Wiedereröffnung ihres Werkes Oberurſel den nationalen Feiertag des deutſchen Volkes auserſehen. Zu dem ſymboliſchen Akt der Ankurbelung des erſten in dieſem Werk ſeit ſeiner Wiedereröffnung hergeſtellten Dieſelmotors war in dem feſtlich geſchmückten Werkraum erſchienen A. c Tre händer Dr. Lüer, Landrat Lange⸗Weilburg, Landrat Prinz Wolfgang von Heſſen, Bürgermeiſter und Kreisleiter Weß ſowie für den Betriebsführer der Humboldt⸗Deutz⸗Motoren⸗ AG. das Vorſtandsmitglied Direktor Caſper⸗göln⸗Deutz. D Lüer verſprach, für die rhein⸗mainiſche Wirtſchaft jederzeit einzutreten, auch wenn er in nicht allzu ferner Zeit wegen . eines Amtes als Reichsführer des Handels nicht mehr Treu⸗ 5 händer ſein werde. Von lebhaftem Beifall begrüßt, ſprach Landrat Lange dem wiedereröffneten Werk ſeine Glückwünſche aus. Ihm ſchloß ſich Landrat Prinz Wolfgang von Heſſen an. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches folgte darauf die Ankurbelung des erſten Dieſelmotors, der auf einem geſchmückten Laſtauto in dem Oberurſeler Maifeſtzug mitgeführt wurde. Keiner darf im Kampfe für die Zukunft unſeres Volkes abſeits ſtehen! Werde Mitglied der NS B. Stanieckis war immer ſo farblos, ſtill und gedrückt geweſen. Er hatte ſie nie ganz für voll genommen, dies ſchweigſam Hausgeiſtchen. Nun aber ſchien ſie ihren Mund entdeckt zu haben. Nebenbei geſagt, ein ſehr hübſcher, roter Mund. And ein wunderhübſches Geſichtchen hatte ſie auch. Das war ihm in Elmshorn gar nicht aufgefallen. Sie war uberhaupt reihen, trug ein ſchickes Seidenkleid und war blendend gewachſen. Dunkel erinnerte ſich Grottkau, daß dies Fräulein Anng in Elmshorn ſtets in unförmigen, blauen Küchenſchürzen ge⸗ ſteckt hatte und irgendwas in der Hauswirtſchaft machte. Bier aber ſah er eine junge Dame vor ſich, die einfach 5 glänzend ausſah. 5 Anne amüſierte ſich über den verdatterten Grottkau und wiederholte ihre Frage. f „Anangenehm,“ ſagte der junge Mann endlich gedehnt, „Mein gnädiges Fräulein, je länger ich Sie anſehe, um ſo überzeugter kann ich ſagen: Wiederſehen macht Freude!“ Anne lachte fröhlich. Ernſt von Meersburg aber ertappte ſich auf dem heim⸗ lichen Wunſche, ſeinem einzigen und beſten Freunde eins hin ter die Ohren zu geben. Er hatte ein unflares Gefüßl dog Eiſerſucht. Zum Teufel, was war denn mit ihm los? 1 „Komm Ernſt,“ forderte die Gräfin ihn auf,„hilf mit beim Punſch. Gib mir den Zucker herüber und drücke die Zi⸗ tronen aus. Aber keine Kerne drin laſſen, ſonſt wird das Ge 1 tränk bitter. Sei vorſichtig mit dem Bowlengefäß, Junge. s ſt ein Erbſtück aus der Meersburg.“ f . Grottkau ließ vom Adventskranz ab und faßte Anne beim 1 4 kundselenk. Er zog ſie zum Büfett, wo Ernſt mit ſeiner Tante 4 1 ſtand. 1 „Gräfin, hier ſind noch zwei Hilfsleute,“ bettelte er, „Bitte ſtellen Sie uns beide ebenfalls an. Ich bin ein aner⸗ 1 kanntes Genie im Toddymachen, wenn ich die richtige Inſpi⸗ 1 ration habe. Beim Punſch kommt es 5 „And wann haben Sie die?“ f 12 Zutaten, als auf die Inſpiration an.“ Wenn Fräulein Anna meine linke Hand hält, während ich mit der Rechten mixe.“ g Die Gräfin lachte ſich krank über den verrückten Grotts kau. Sie hatte ihn und ſeine drolligen Einfälle gern. Lachend reichte ſie ihm eine Rotweinflaſche. 1 „Wenn Fräulein Weber zu dem Opfer bereit iſt, will ich 1 mal nicht ſo ſein, mein Junge. Da verſuchen Sie Ihr Heil, aber betleckern Sie ſich nicht.“ Prinz Meersburg war gereizt.. Wie kam Grottkau dazu, die junge Dame einſach mit Be⸗ ſchlag zu belegen, ſie bei der Hand zu halten und kurzweg mit dem Vornamen anzureden? Das war eine Anverſchämtheit, die das Mädchen beleidigen mußte. Aergerlich nahm er den Freunde die Flaſche weg. a 1 1 „Mach' dich nicht zum Affen, Hans,“ ſagte er kurz und — ſchwupp— ſchwappte die Flaſche über, ein großer Wein⸗ 1 85 auf der geliehenen weiß und blau gepunkteten Kra⸗ „Mein ſchöner Schlips!“ Stück! Wann kann ſich ein art nämlich weniger auf die 5 4 2 4 jammerte Grottkau.„Das gute 5 n ner Mariner mal wieder einen 9 Schlips kaufen? Oh, Fräulein Anna, bedauern Sie mich, 1 7 77 ſo troſtbedürftig.“ 1 Anna flüchtete von dem troſtbedürfti Seemanne, und Meersburg 5 ſtbedürftigen Seemanne, Sülies rens biſt du ein Eſel und zweitens iſt das mei für 2 7 N beſitzt ja mur einen alten roten Strick, den du mal ür ſeheig Pfennig auf einem Ausverkauf erſtanden haſt, And 0 enimm dich manierlich, ſonſt ſperr' ich dich in Fante f Maras Atelier. Dort iſt es dunkel und kalt.“ 1 welch ein gemütlicher Auftakt zu einer ſeelendollen Ad- entsfeier!“ 3 8 5 1 7 dentsfeier!“ lachte die Malerin.„Grottkau, wenn Sie mi dem Prinzen boxen wollen, nach dem Eſſen. bitte“ (Fortſetzung folgt).. N