. — —— 2 — — 8 —— 2 2 * Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei u Nr. 206 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Viernheimer eilu anberer Behörden— Vereins⸗ und Gejchäftsanzeiger Beilagen: 2 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inferate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Juli 34:1288 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Donnerstag, den 6. September 1934 10. Jahrgang Proklamation des Führers in Nürnberg Rückblick und Ausblick— Die Revolution als machtmäßiger Vorgang abgeſchloſſen— Rechenſchaſtsbericht vor der Nation und vor der Geſchichte— Idee, Leiſtungen und Aufgaben. DNB. Nürnberg, 5. Sept. Bei der Eröffnung des Parteikongreſſes verlas Gauleiter Wagner die Proklamation des Führers, die folgenden Wort— daut hat: Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Nationalſozialiſten! Seit ſich aus den Generalmitgliederverſammlungen der nationalſozialiſtiſchen Partei der erſte Parteitag in München entwickelte, ſind nur etwas über elf Jahre vergangen. Welch eine kurze Spanne Zeit und welch gewaltige Wandlung! Der ſechſte Parteitag der Bewegung, der vierte in Nürnberg, iſt eine Heerſchau, die ſelbſt den uns nicht Naheſtehenden einen Einderuck vermitteln wird von der Macht der Be— wegung und der deſonderen Art ihres Weſens ſowohl als ihrer Organiſation, die beide in der deut— ſchen Geſchichte kein Vorbild beſitzen, ſondern einzig ſind. Es gibt überhaupt kaum eine Demonſtration politiſcher Art in der Welt, die ſo ſehr wie dieſe charakteriſtiſch und eigenartig die herrſchende politiſche Idee und die in ihr fundierte Staats- gewalt zum Ausdruck bringt. Erfüllt von der Selbſtſicherheit und Diſziplin der nationalſozialiſtiſchen Lehre und ihrer Orga— niſation, iſt ſie eine ebenſo klaſſiſche Demonſtration, wie um⸗ gekehrt die Parteitagungen der bürgerlich-parlamentariſchen Demokratie ſymboliſch waren für ihr geiſtig unſicheres Ideen— konglomerat und ihre turbulenten Auswirkungen. Der Entſchluß, dieſe Manifeſtation des nationalſozialiſti— ſchen Kampfes heuer ſchon wieder ſtattfinden zu laſſen, entſtand aus der Erkenntnis des Amfanges und der Bedeutung des Ge— ſchehens in dem hinter uns zurückliegenden Zeitraum von zwölf Monaten. Wir haben wahrlich ein Recht, auf 50 Wochen zurück— zublicken, in denen mehr und Größeres geſchah als manches Mal in 50 Jahren früherer deutſcher Geſchichte. Revolution und Evolution. Zwei Erkenntniſſe wollen wir als geſchichtliche Tatſachen verten: 5 1. Das Jahr vom September 1933 bis zum September 1934 brachte die endgültige Feſtigung der nationalſozialiſtiſchen Macht in Deutſchland. Der Kongreß des Sieges war der Be— ginn eines Verfolgungskampfes, in deſſen Verlauf von uns eine feindliche Stellung nach der anderen aufgebrochen und ein— genommen wurde. 2. Dieſer ſelbe Zeitraum war aber für die nationalſoziali- ſtiſche Staatsführung zugleich ein Jahr gewaltiger konſtruktiver und produktiver Arbeit. Daraus ergibt ſich eine notwendige und unzweifelhafte Feſtſtellung: Die nationalſozialiſtiſche Revolution iſt als revo⸗ lutionärer, machtmäßiger Vorgang abgeſchloſſen! Sie hat als Revolution reſtlos erfüllt, was von ihr erhofft werden konnte. 5 Dieſe Feſtſtellung iſt wichtig, weil bei jeder Revolution nur zu leicht von Phantaſten oder Intereſſenten die Grenzen des Möglichen verkannt oder bewußt überſehen werden. Es gibt keine Revolution als Dauererſcheinung, die nicht zur vollkommenen Anarchie führen müßte. Der Sinn einer Revolution kann nur ſein. Widerſtände, die don der allgemeinen Trägheit einer Zeit, von traditionsgebun⸗ denen Intereſſen oder vom böſen Willen gegen eine zweckmäßige und damit natürliche und notwendige Entwicklung ausgerichtet werden, durch einen Akt volklicher Selbſthilfe und damit Not⸗ wehr zu beſeitigen. Dort, wo ſich Vorgänge aber im ewigen Wechſel wiederholen, erſcheinen nicht beherrſchende Ideen zder zwingende Lebensnotwendigkeiten als Auftraggeber der zevolutionären Erhebungen, ſondern der verbrecheriſche Ehrgeiz Idee und Revolution nur ein ſekundärer Wenn daher der nur däre ſo liegt die primäre Charakter beigemeſſen werden kann, 185 Bedeutung in der Idee und dem programmatiſch nie dergelegten Wollen, die als Auftraggeber eines ſolchen Vor⸗ gangs anzuſehen ſind. Dieſe Zielſetzung aber iſt allein 28 5 pflichtend für den Ablauf einer ſolchen Erhebung.“ Indem dieſe Zielſetzung urſprünglich niemals aus der Geſamtbeit ener rope ſutionären Maſſe, ſondern ſtets aus der intuitiven Erkenntnis und Einſicht eines einzlnen oder einzelner weniger ſtammt, können auch nur dieſe durch die Revolution den geſchichtlichen Auftrag für die Erfüllung ihres Programms erhalten haben. Wenn Hunderttauſende bereit ſind, kämpfend für ein Zdeal die ſich ihnen entgegenſetzenden Widerſtände zu beſeitigen, erwar ten ſie um ſo mehr, daß die Schöpfer dieſes Verwirklichung ſorgen. Denn die Kämpfer einer ſolchen Erhebung ſind nicht gefallen, damit dann Wahnſinnige und Nichtskönner einen an ſich ſchlechten Zuſtand der Vergangenheit in ein ſchlech⸗ teres Chaos der Gegenwart verwandeln, ſondern da⸗ mit nach einem kurzen, aber chaotiſchen Uebergang eine neue dauernde und beſſere Ordnung entſteht. Ideals für deſſen ibre Opfer je ne als daß durch ihre S Sie wollen nichts anderes, Willensträger, die mit einer Idee auch ihnen den Glauben 155 Befehl zum Handeln gaben, die Möglichkeit der nn lichung ihrer Ideen erhalten. And je mehr dieſe Ideen 5 lte, we Anterbewußtſein einer Nation als inſtinktiv einzelner, nach Macht ſtrebender Aſurpatoren. Dieſe Revolu⸗ tion in Permanenz führen zur Zerrüttung jeglichen völliſchen, ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Lebens. Sie ſind nicht Explo⸗ ſionen eines vergewaltigten Selbſterhaltungstriebes einer Na— tion, ſondern einfach Machtkämpfe beutegieriger Politiker! Wahrhafte Revolutionen ſind nur denkbar als Vollzug einer neuen Berufung, der der Volkswille auf dieſe Art einen ge— ſchichtlichen Auftrag erteilt. Daher kann eine Revolution an ſich auch niemals ein Pro— gramm verwirklichen, ſondern nur den Kräften freie Bahn geben, die ſich einem beſtimmten Programm verſchrieben und ſeine Verwirklichung zugeſichert haben. Revolutionen beſeitigen nur Macht zuſtände! Die Evolution allein verändert Sach zuſtände. Denn das Entſcheidende iſt nicht die Aeberwindung, Beſeitigung oder gar Vernichtung beſt emmter Lebensauffaſſungen, Einrich⸗ tungen, Funktionen uſw., als vielmehr ihr Erſatz durch Beſſeres. So wie die Welt nicht von Kriegen lebt, ſo leben die Völker nicht von Revolutionen. In beiden Fällen können höch— ſtens Vorausſetzungen für ein neues Leben geſchaffen werden. Wehe aber, wenn der Akt der Zerſtörung nicht im Dienſte einer beſſeren und damit höheren Idee erfolgt, ſondern aus— ſchließlich nur den nihiliſtiſchen Trieben der Vernichtung dient und damit an Stelle eines beſſeren Neuaufbaues ewigen Haß zur Folge hat. Eine Revolution, die in der Niederwerfung eines poli⸗ tiſchen Gegners oder in der Vernichtung früherer Leiſtungen und der Beſeitigung vorhandener Zuſtände ihre einzige Aufgabe ſieht führt zu nichts Beſſerem als zu einem Weltkrieg, der in einem wahnſinnigen Diktat ſeine grauenhafte 8 d. h. Fortſetzung findet. Führung. auch nicht verſtandesmäßig erkannte Lebensgeſetze empfunden werden, um ſo mehr Verantwortung fällt auf jene, die als Er⸗ klärer und Ausſprecher dieſer inneren Sehnſucht zugleich deren offene Verkünder und damit die Führer eines Vol⸗ kes geworden ſind. Und dieſe Führung des Polkes hat heute in Deutſchland die Macht zu allem. Wer will beſtreiten, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung nicht unumſchränkter und unbeſchränkter Herr des Deutſchen Reiches geworden iſt? And das iſt entſcheidend! Dieſe Führung der Nation, die Elite unſerer Partei, hal alle Möglichkeiten des Handelns durch die nationalſozialiſtiſche Revolution erhalten. Ihr Wille, das Programm der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu verwirklichen, kann von niemanden be⸗ ſtritten werden. In der Partei und gar in der übrigen Nation befindet ſich niemand, der mehr geeignet wäre, dieſes Programm zu vertreten. Denn er müßte dies ſchon in der Zeit des Kampfes um die Macht bei den Tauſenden ſich bietenden Gelegenheiten unter Beweis geſtellt haben. Es kann daher das Handeln dieſer Führung in der Voll- ſtreckung des nationalſozialiſtiſchen Auftrages durch nichts ge⸗ hemmt werden außer durch Momente taktiſcher, perſönlicher und damit zeitlicher Natur. Es iſt eine ewige Erfahrung, daß der Schwächling allzugern bereit iſt, ſeine zögernde Anfähigkeit mit dem Wort„Taktik“ zu entſchuldigen, wie er umgekehrt, einmal wild geworden, jede Taktit als Zeichen der Schwäche verfemt. Es tritt dann nur zu leicht der komiſche Zuſtand ein, daß ſolche politiſchen Spießer in allen grundſätzlichen Dingen der Taktik erliegen, umgekehrt aber im taktiſchen Vorgehen über lauter Grundſätze ſtolpern. Eine Bewegung, die auf dem feſten Fundament einer Welt⸗ anſchauung gegründet iſt, gibt ihrer Führung die Möglich⸗ keit, in eiſiger Aeberlegung ein Ziel ins Auge zu faſſen, das durch die Idee fixiert erſcheint und nach allen Regeln der Kunſt des Niöglichen zu erreichen verſucht wird. Wehe, wenn ſich eine Staatsführung in der Befolgung des ihr gegebenen Auftrages von Beſſerwiſſern oder Kritikaſtern be⸗ irren läßt, jene Wege zu ſuchen und zu gehen, die nach menſch⸗ lichem Ermeſſen bei geringſten Opfer und mit der größten Wahr- ſcheinlichkeit am Ende doch das geſehene Ziel erreichen laſſen. Eine wirklich ſouveräne Vollſtreckung des Volkswillens darf gerade deshalb am wenigſten ſich vor denen beugen oder denen nachgeben, die in der ſtets leichten Kritik dest aktiſchen Vor⸗ gehens die Möglichkeit einer Erſchütterung eines Regiments an ſich erblicken und darin die alleinigen Chancen einer ſonſt wirklich nicht berechtigten eigenen Berufung herauswittern. Stabilität und Selbſtſicherheit eines führenden Regiments bedingen einander gegenſeitig. Ohne ſie ſind überhaupt keine Erfolge zu erzielen. Denn jene Beſſerwiſſer, die durch die Kritik zur Taktik die Notröhndigkeit ihrer eigenen Berufung beweiſen möchten, ſind zu ollen Zeiten ſo zahlreich geweſen, daß die Völker ſelbſt bei ſchnellſtem Regie- rungsverbrauch ſie nie hätten verdauen können. Es iſt daher nötig, daß man ſolchen Verſuchen gegenüber hart und entſchloſſen bleibt. Wer damit eine Revolution zu motivieren verſucht, handelt ſtets gewiſſenlos. Auch die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat ihren revolu⸗ tionären Kampf nicht begonnen, weil ſie etwa die taktiſche Ge⸗ ſchicklichkeit ihrer Vorgänger als nicht zugänglich angeſehen hat, ſondern weil ſie die weltanſchauliche Baſis dieſes Regi⸗ ments von Grund auf falſch und irrig war. So ſchlecht, daß auch die beſte Taktik daran nichts mehr zugunſten der Nation hätte ändern können! Wer aber will weiter behaupten, daß etwa die Repräſentanz 2421 dieſer Bewegung, die heute die Staatsführung inne hat, nicht das Beſte dieſer Bewegung ſei, ſondern daß ſich das Beſſere in jenem Teil befindet, der zumindeſt in der Zeit des Kampfes um die Macht nicht der ſichtbare Willens- und Kampfträger der Bewegung war? Es gehört zur Anſtändigkeit eines wirklichen Mannes, den Mut einer gerechten Selbſteinſchätzung zu beſitzen. b. Ob daher das, was heute in Deutſchland die national⸗ ſozialiſtiſche Macht führungsmäßig repräſentiert, dem einen oder anderen paßt, iſt nebenſächlich, ob es dieſen oder jenen Fehler beſitzt, belanglos. Allein nicht beſtritten werden kann, daß es das Beſte iſt, was der Nationalſozialismus an geiſtiger und ſchöpferi⸗ ſcher Kraft, an Zähigkeit der Organiſation und Führung ſein eigen nennt. Der Nationalſozialismus And ſo war es auch. Wenn Rückſichten taktiſcher Natur das Handeln der national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsführung auf zahlreichen Gebieten beein— fluſſen, dann ebenſo auch Hemmungen, die ſich aus dem Mangel fachlich geeigneter Qualität ergeben. And auch ihn muß eine wahrhaft ſouveräne Bewegung großzügig ſehen und ſelbſtſicher in Kauf nehmen. iſt eine Weltanſchauung. Ihre Verwirklichung ſteht meilenweit über jedem Akt einer reinen Inbeſitznahme der Staatsgewalt. Die Regierungsgewalt in einem Volke von 68 Millionen Menſchen zu ſtürzen und zu übernehmen, iſt ſchwer. Allein, aus dieſen 68 Millionen Einzel⸗ weſen einer zerfahrenen Welt Seelenkämpfer einer neuen Idee zu machen, iſt tauſendmal ſchwerer. Ich zweifle nicht, daß ſich für jedes ausgeſchriebene Amt ſtets Hunderte an Bewerbern melden. Allein es gilt auch hier die ſternenweite Erkenntnis: „Viele ſind berufen, doch wenige auserwählt.“ Als die nationalſozialiſtiſche Partei, erfüllt vom feurigen Glauben einer Weltanſchauung, ihren Kompf um Deutſchland begann, lag es in der Natur eines ſolchen Anternehmens, daß der Glaube ein größeres Kontingent ſtellte als das abſtrakte oder gar eingebildete Wiſſen. Nur mit der gläubigen Inbrunſt dieſer unverdorbenen und unverbildeten Menſchen war es möglich, einen Staat aus ſeinen Angeln zu heben. Gewiß ſchlummern in dieſer Maſſe des Glaubens auch die Fähigkeiten einer ſachlich erforderlichen Entwicklung. Allein die praktiſche Unmöglichkeit, —— ——— 8 ö 2 1 —. c —— ———————— r in der Zeit des Kampfes auf vielen Gebieten Nationalſozialiſten in leitenden Stellungen zu halten oder gar zu bringen, führte in der inneren Struktur der Bewegung zu einer einſeitigen Ver— lagerung der Bildung und des Wiſſens gegenüber dem intuitiven Erkennen treueſten Glaubens und fanatiſchen Opferwillens. Das Herz und die Tugenden wogen immer ſchwerer als das blaſſe äußere Wiſſen. Das war in der Zeit des Kampfes unſer großes und ſtolzes Glück. Heute muß es alle die warnen, die das Recht zur Kritik ableiten wollen aus dem Mißverhältnis, das ſcheinbar zwiſchen der Macht der Bewegung und ihrer ziffernmäßigen Verankerung und Beteiligung an den tauſend und zehntauſend einzelnen Stellen der Staatsführung unſeres Volkes beſteht oder zu beſtehen ſcheint. Denn was bisher nicht ſein konnte, wird in der Zukunft werden. Die Kraft der Aſſimilierung unſerer Idee iſt mit dem 30. Januar nicht erloſchen. Im Gegenteil: Wenn es möglich war, in knappem Laufe eines Jahres einen gewaltigen Zuwachs der nationalſozialiſtiſchen Partei einzuglie— dern, dann iſt es verſtändlich, daß die Werbekraft unſerer Idee ſich allmählich auch dort auszuwirken beginnt, wo nur durch äußere Widerſtände ihr früheres Eindringen am meiſten ge— hemmt war. Es gibt keinen Zweifel: Angefangen von der höchſten Staatsführung bis hinunter in die breite Maſſe aller Aemter haben ſich Tauſende und Zehntauſende von früher nicht zu uns gehörenden Mitarbeitern innerlich mehr und mehr der national— ſozialiſtiſchen Idee zugewandt und viele von ihnen ſind— inner— lich vielleicht ſogar unbewußt— ſchon heute treue Diener und Verfechter unſerer Bewegung geworden. Allein, grundſätzlich muß dennoch im Auge behalten werden. daß alles irdiſche Glück nur im Menſchen ſelbſt liegt und daß es daher falſch iſt, von dieſer Welt mehr zu erwarten, als wir ihr ſelbſt zu geben bereit ſind. Die letzte Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Staates iſt daher leider abhängig von der Durchführung der nationalſozialiſtiſchen Erziehung unſeres Vol— kes. Dies aber iſt nicht eine Angelegenheit des Augenblicks, ſon— dern die Aufgabe einer langen Zeit. Wir kommen damit zum dritten Moment der Be⸗ einfluſſung des Handelns der Führung, das im Zeitlichen an ſich liegt. Die letzten Daß dem aber ſo ſein wird, verdanken wir nicht unweſent— lich dieſen zwölf letzten Monaten. Man wird einſt mit Recht die Zeit zwiſchen dem Partei⸗ tag 1933 und dem von 1934 als das Jahr der politiſchen Machtſicherung in Deutſchland durch den National⸗ ſozialismus bezeichnen. Noch im März 1933 bekannte ſich in den Reichstags⸗ wahlen das deutſche Volk mit 17½ Millionen ſeiner Seelen zu uns. Dann kam die Revolution. In einem einzigen gewaltigen Aufſtand fegte die Partei die Türſteher eines morſchen Zeit⸗ alters zur Seite. Auf den Gebäuden des Staates flatterte unſere Fahne und die Adler hoben das Symbol der neuen Hoheit em— por über das Reich. In einem einzigartigen Entſchluß ſprang die Bewegung am 1. Mai hinein in das Volk und riß die Millionen Proletarier heraus aus dem Phantom der Internationale und ſtellte ſie mitten in die Gemeinſchaft der Nation. 24 Stunden darauf waren die Burgen des Klaſſenwahnſinns gefallen! a Die Führung der Nation, d. h. die Führung der national⸗ ſozialiſtiſchen Partei, legte in wenigen Monaten den Grundſtock zu einem Vertrauen, das im November zum erſtenmal auf einem Gebiet der Außenpolitik zum bisher unerhörten Aus— druck kam. 5 i 40 Millionen Deutſche billigten den Entſchluß der natio— nalen Regierung, Genf zu verlaſſen und aus dem Völkerbund auszutreten, und über 39 Millionen bekannten ſich zu einer unter nationalſozialiſtiſcher Führung ſtehenden Gemeinſchafts⸗ liſte für den neuen Reichstag. Wenn bis dorthin die national- ſozialiſtiſche Staatsführung die legale Berechtigung zu ihren Handlungen aus einem Ermächtigungsgeſetz ableitete, bei dem nahezu 9 Millionen Stimmen von den früher nichtnational⸗ ſozialiſtiſchen Parteien den 17 Millionen Nationalſozialiſten zur Verfügung ſtellten, entfielen im November desſelben Jahres von 39 Millionen Stimmen nur 40 Mandate, das ſind 2,4 Millionen Stimmen, auf Repräſentanten dieſer fremden Parteiwelt. Zehn Monate ſpäter hat die Nation ſich ſchon mit über 38 Millionen Stimmen für die ausſchließliche national ſozialiſtiſche Staatsführung entſchieden. Eine gigantiſche Entwicklung. In dieſe ſelbe Zeit fällt aber zugleich die Fortſetzung der Ausgeſtaltung des inneren Aufbaues des Deutſchen Reiches. Eine halbtauſendjährige Zerſplitterung und damit Ohnmacht der deutſchen Nation findet ihren Abſchluß. g Das deutſche Volk wird in Zukunft ſein Schicksal nur in einer einzigen ſtaatlichen Erſcheinung wahrnehmen, genau ſo, wie es nur eine einzige, nationalſozialiſtiſche Partei gbt. Der lähmende Gegenſatz zwſchen dem Reich und Preußen findet ſeine Löſung, wie die unverſtändliche Gegenſätzlichkeit einzelner ſüddeutſcher Staaten ihre Liquidierung erfährt. In alle führenden Stellen aber rücken gehorſame Söhne der nationalſozialiſtiſchen Partei ein und bieten die Gewähr, daß nur ein Wille Deutſchland beherrſcht und damit Deutſch⸗ land ſelbſt wieder in einem Willen zuſammengefaßt erſcheint. Zum Aufbau der gewaltigen Bauern- und Arbeiterorganiſatio⸗ nen ſtößt in faſt beängſtigendem Tempo der Aufbau der national— ſozialiſtiſchen Jugend. 12 Drei Rieſengebilde, die, geführt und befehligt von der nationalſozialiſtiſchen Partei, Millionenmaſſen der Gegenwart unſerem Staate erobert haben, die Millionen der Zukunft aber ausſchließlich für ihn erziehen. N Durch Geſetzgebung und organiſatoriſche Maßnahmen iſt die Preſſe in den Dienſt dieſer gewaltigſten Idee und Auf— gabe unſeres Volkes getreten und hilft nun mit, die Einheit der Willensmeinung in immer ſteigendem Maße herzuſtellen. Wohin wir in Deutſchland blicken, wir ſehen überall nur eines: das Reich und das Volk ſind in den hinter uns liegen⸗ den zwölf Monaten in rapider Schnelligkeit der national⸗ ſozialiſtiſchen Lehre verfallen und unſerer Idee ge⸗ wonnen und damit wie verwandelt zu einer gewaltigen Kraft geworden. Die Krönung dieſer politiſchen Entwicklung zeigt ſich ſym⸗ boliſch in der Aebernahme des Hoheitszeichens der Bewegung Es gibt nichts Großes auf dieſer Welt, das Jahrtauſende beherrſchte und in Jahrzehnten entſtanden wäre. Der größte Baum hat auch das längſte Wachstum hinter ſich. Was Jahr⸗ hunderten trotzt, wird auch nur in Jahrhunderten ſtark. RNervolutionen ſind Vorgänge, die nur entſcheiden: wer pflanzt, was gepflanzt wird, und bedingt noch, wie es ge⸗ pflanzt wird. Säen und Reifen aber überlaſſen ſie ſtets der Evolu— tion, d. h. der Zeit. Daher iſt hierüber zuſammenfaſſend folgendes zu ſagen: Der Wille der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung iſt ein unbeirrbarer und ein unerſchütterlicher. Sie weiß, was ſie will, und will, was ſie weiß. Sie hat zu dieſer Selbſteinſchätzung ein Recht, denn ſie hat hinter ſich das Zeugnis einer Bewährung, das geſchichtlich nur ſehr ſelten ausgeſtellt wird. Denn die Staatsführung des heutigen Reiches iſt die Füh⸗ rung der nationalſozialiſtiſchen Partei. Was dieſer aber im kurzen Zeitraum von 15 Jahren ge— lang, wird dereinſt den Kindern ſpäterer Generationen unſeres Volkes gelehrt werden als das„deutſche Wunder“. Sie iſt daher auch entſchloſſen, die ihr gegebene Gewalt wahrzu— nehmen! Sie führt und kapituliert vor niemanden! Beſſerwiſſer, Kritikaſter uſw. imponieren ihr nicht. Für dieſe iſt es zu ſpät. Das Schickſal hat ihnen allen vordem Zeit genug gegeben, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu ſtellen. Entweder vergaßen ſie damals ſich vorzuſtellen, oder ſie waren hierzu nicht fähig. Allein wenn ihnen das Mißgeſchick paſſiert ſein ſollte, damals infolge anderweitiger Betätigung ſich nicht rechtzeitig in der Weltgeſchichte angemeldet zu haben, ſo kann ihnen heute dennoch nicht mehr geholfen werden. Denn zwei können nicht an einem Platz ſtehen. And wo wir einmal ſtehen, ſteht kein anderer. Die deutſche Lebensform aber iſt damit für das nächſte Jahrtauſend endgültig beſtimmt. Sie werden heute dies ſo wenig begreifen, als ſie es vor 15 Jahren ebenfalls nicht erfaßten. Allein, wenn von dieſen allen leiblich kein Staub und von ihrem Geiſt kein Hauch mehr übrig ſein wird, wird das deutſche Wunder weiter ſtrahlend das Leben unſeres Volkes formen und beſtimmen. 12 Monate. durch die Wehrmacht, in der Wahl des Führers der Partei zum Staatsoberhaupt der deutſchen Nation ſowie abſchließend in der Vereidigung von Wehrmacht und Verwaltung des Reiches auf ihn. Damit hat die nationalſozialiſtiſche Revolution in dieſem Jahre in einem einzigartigen Vorwärtsſtürmen Deutſchland er⸗ obert und die Vorausſetzungen geſchaffen für eine überlegene, von oben geführte Verwirklichung des nationalſozialiſtiſchen Pro⸗ gramms. Durch die Stellung der Wehrmacht aber als einzigem Waffenträger der Nation zu dieſem neuen Staate iſt die letzte auf unabſehbare Zeit wirkende Sicherung des neuen Zuſtandes erfolgt! Die„Nein“ ⸗Gager. Wenn es demgegenüber unſeren Feinden, beſonders außer⸗ halb des Reiches, gefällt, in den vier Millionen Nein⸗Stimmen eine gefahrdrohende Oppoſition zu erblicken, dann kann uns das nur mit innerem Lächeln erfüllen. Vor 14 Jahren ſind wir als einſame Männer unbekannt und namenlos ausgezogen, eine große Nation zu erobern. Damals trugen wir in unſeren Herzen die inbrünſtige Zuverſicht, daß es uns gelingen wird, die un⸗ bekannte Flagge einer neuen Idee dereinſt auf das Berliner Schloß zu pflanzen. Heute ſehen wir nach einem geſchichtlich noch nicht dageweſenen Siegeszug vor uns noch ein Häufchen Seitwärtsſtehender, Abtrünniger oder von uns überhaupt nicht Gewollter. Ihre Bezeichnung als„Oppoſition“ iſt die einzig treffſichere Kennzeichnung ihrer traurigen Exiſtenz. Denn auch wir ſtanden einſt in Oppoſition. Allein wir waren die national— ſozialiſtiſche Partei, und unſer Glaube war unſer Programm. Dieſe aber ſind nur Oppoſition und haben weder Glauben noch Programm. Sie ſind, angefangen vom ewigen Ahasver der Menſchheit bis zum wurzelloſen Anarchiſten eine Fronde deſtruk⸗ tiver Elemente oder einfältiger Toren, deren einziges, gemein ſames Bekenntnis das„Nein“ der nationalen Gemeinſchaft und der poſitiven Arbeit gegenüber iſt. And auch dieſen letzten Reſt nichtnationalſozialiſtiſcher Weltauffaſſung und Staatsgeſinnung wird unſer nächſter An⸗ griff zerſprengen. Die Richtigleit unſerer Idee, die Stärke unſerer Leiſtungen, die Beharrlichkeit unſeres Willens wird von ihnen gewinnen, was deutſch iſt und damit gewonnen werden kann. Der Reſt aber wird genau ſo weſenlos ſein für die Zukunft der deutſchen Nation, wie der normale Satz des Verbrechertums belanglos ſein muß für die menſchliche Geſellſchaft. Wir alle können heute das ſtolzeſte Bewußtſein unſer eigen nennen, Vollſtrecker des Willens der Nation zu ſein. Die nationalſozialiſtiſche Partei hat damit ihre Macht durch und mit dem Willen des deutſchen Volkes. Sie hat weiter damit die Pflicht, ihr von der überwältigen⸗ den Mehrheit gebilligtes Programm zu verwirklichen. Der erſte Gedanke und die erſte Aufgabe dieſes Programms aber lautet: In ununterbrochener Sorge und Arbeit die Macht der Bewe⸗ gung zu erweitern und im Staate zu feſtigen und nimmermehr aus den Händen zu geben. Wenn ſchon die Demokratie nur die Vollſtreckerin des Volkswillens ſein ſoll, dann ſind wir beſſere Demokraten als unſere Gegner in den meiſten ſogenannten Demokratien der Welt. Denn dort wird der Wille der Völker nicht ſelten von ſchlechten Parteien vertan und bei uns von einem ſtarken Regiment wahr⸗ genommen! Daher werden wir auch jeden Verſuch, gegen die Führung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und des Reiches einen Akt der Gewalttätigleit anzuzetteln, niederſchlagen und im Keime erſticken, er mag kommen, von wem er will! Wir alle wiſſen, wen die Nation beauftragt hat! Wehe dem, der dies nicht weiß oder der es vergißt! Im deutſchen Volk ſind Revolutionen ſtets ſelten geweſen. Das nerpöſe Zeitalter des 19. Jahrhunderts hat bei uns endgültig ſeinen Abſchluß gefunden. In den nächſten tauſend Jahren findet in Deutſchland keine Revolution mehr ſtatt! So hat dieſes Regiment, gefeſtigt und ſtark in ſeiner inneren Selbſtſicherheit, erfüllt von der Kraft des Glaubens und des Vertrauens des Volles, auf allen Gebieten mit der Arbeit be⸗ gonnen. Die außenpolitiſche Arbeit. Außenpolitiſch haben wir in der feierlichſten Weiſe vor aller Welt die Grundſätze proklamiert, nach denen die deutſche Nation ohne Haß und Rachſucht gegen andere, Friede und Freundſchaft auch mit denen ſucht, die uns vor 15 Jahren noch als Feinde gegenüberſtanden. In der tieferen Erkenntnis der notwendigen Folgen eines neuen Krieges in Europa, der nur zum kommuniſtiſchen Chaos führen könnte, haben wir alles getan, was zur Verbeſſerung und Entgiftung unſerer Beziehungen mit den uns früher feindlich gegenübergeſtandenen Nationen möglich war. Wenn unſere ewigen Appelle ſo oft ohne jede Antwort blieben, dann wiſſen wir dennoch, daß es nicht die Völker ſind, die Streit und Krieg wünſchen, ſondern kleine Cliquen inter- nationaler Hetzer, deren Intereſſe es iſt, Kriege zu machen, an Kriegen zu verdienen, aber niemals in Kriegen zu kämpfen! Wir geben daher auch die Hoffnung nicht auf, daß unſer Ruf am Ende doch noch auf Verſtändnis ſtößt, ebenſo wie wir niemals einen Zweifel darüber laſſen wollen, daß die heutige deutſche Nation ihre Ehre, ihre Unabhängigkeit und Freiheit mit allen Mitteln zu wahren entſchloſſen iſt. N Niemals werden wir Verzicht leiſten auf jene Rechte, die für eine große Nation unveräußerlich ſind und bloß von einem kleinen Geſchlecht kleinſter Politiker ver⸗ hökert werden konnten. Dieſe Politiker aber waren vergäng⸗ lich, und Deutſchland iſt ewig. So wie wir keinem Volk einen ſolchen charakterlichen Defekt zutrauen oder ihn gar als Baſis unſeres Verhältniſſes zu ihm fordern wollen, ſo wird die Welt ſich damit abfinden müſſen, daß auch die deutſche Nation nicht zu meſſen iſt. nach den Aeußerungen eines ihr durch Lug und Trug im Laufe von 60 Fahren aufgeſchwindelten Regimentes internationaler Frei⸗ beuter und Politikaſter, ſondern nach den in ihr geſchichtlich er⸗ wieſenen Qualitäten und Werten. Aus dieſer Leberzeugung mußten wir uns von Inſtitutionen zurückziehen, die nicht gewillt waren, Deutſchland als gleichberechtigte Macht anzuerkennen, und die aber glaubten, mit einem diskriminierten Volk poli⸗ tiſche Handlungen vornehmen zu können. Daß die nationalſozialiſtiſche Staatsführung damit nur tat, was das ganze deutſche Volk— von ſeinen jüdiſch⸗inter⸗ nationalen Elementen abgeſehen— für ſelbſtverſtändlich hält, hat der Volksent ſcheid bewieſen. Anſere ganze politiſche Arbeit aber war nur erfüllt von dem Gedanken dieſen Prin⸗ zipien der Friedensliebe einerſeits und unſerer Ehrliebe anderer⸗ ſeits Geltung zu verſchaffen! Innenpolitiſche Leiſtungen. Innenpolitiſch war die ſchwerſte Aufgabe die der Reorganiſation der Partei und ihrer Gliederungen ſowie ihre Säuberung von Elementen, die, pflicht und ehrvergeſſen, nicht würdig waren, ihren Namen zu tragen. Der Glaube des deutſchen Volkes an dieſe einzige Be⸗ wegung iſt für uns alle auch eine einzigartige Verpflichtung. Jeder Führer hat zu erkennen, daß er als Nationalſozialiſt vorbildlich ſeinem Volke das geben ſoll, was er mit Recht vom Volke ſelbſt erwartet. Treue, Gehorſam, Opferwilligkeit, Beſcheidenheit ſind Tugenden die nicht nur vom Geführten, ſendern noch mehr von den Führern zu erwarten ſind. Das Volk aber wird es uns nicht verübeln, wenn wir unter dem Zwange der Not ausbrennen, was ausgebrannt werden muß. Es wird nur nicht verſtehen, wenn wir ſchweigend zwiſchen uns dulden, was am Ende am Volke ſelbſt nie geduldet werden könnte. Dieſer ununterbrochenen Arbeit an der Beſſerung unſerer eigenen Bewegung ſteht zur Seite die gleiche Arbeit an der Beſſerung unſeres Staates. Der Aufbau des Reiches zu einer ſtarlen, für alle Deutſchen kraftſpendenden Einheit hat wahrhaft geſchichtliche Fortſchritte gemacht. Allein wir haben damit nicht die früheren Länder zu mißachteten Provin⸗ zen heruntergedrückt, ſondern im Gegenteil ſie mit höchſter nationalſozialiſtiſcher Sorgfalt gepflegt und zu entwickeln ver⸗ ſucht. Ein Sanierungswerk von früher kaum vorſtellbaren Aus⸗ maßen wurde begonnen, die finanziell vor dem Ruin ſtehen⸗ den Länder und Gemeinden in zahlloſen Fällen gerettet. Denn: wir wollen keine verelendeten Provinzen, ſondern blühende Gaue des Deutſchen Reiches! Parallel der Sicherung der Staatsautorität ging unſer Kampf für die Autorität einer nationalſozialiſtiſchen Rechtsſicherheit. Es wird für alle Zeit ein ſeltenes Beiſpiel ſein, eine gigantiſche Amwälzung, die das Recht hätte, tauſend Rachegedanken zu pflegen, faſt ohne Blutvergießen beendet zu haben. Es war die Kraft des Aufbauwillens der deutſchen Nation, der nicht nach Zerſtörung ſtrebt, ſondern für eine Idee und deren ſchöpferiſche Leiſtung kämpft! So iſt ſchon inmitten des ſchwerſten politiſchen und wirtſchaftlichen Kampfes begonnen worden, aus einer neuen Rechtsauffaſſung, die in der national- ſozialiſtiſchen Lehre ihre Wurzeln hat, eine neue Rechtsbewe⸗ gung zu finden. N. Gewaltig war vor allem aber die Arbeit, die auf dem Verfallsgebiet geleiſtet werden mußte, das im Augenblick am fühlbarſten in Erſcheinung trat.. b 8 — — * Nr. 206— Donnerstag den 6. September 1934 Vier nheimer Volkszeitung * 10. Jahrgang Wer an der a Wirtſchaftspolitik dieſer letzten zwölf Monate nörgelt, der kann nur entweder boshaft oder von allen guten Geiſtern verlaſſen ſein. Als wir die Macht übernahmen, befand ſich Deutſchlands Wirtſchaft in einem ſcheinbar unaufhaltſamen Schrumpfungs⸗ prozeß. Angſt und Mißtrauen, Verzagtheit und Verzweiflung gaben den Nährboden für eine Entwicklung, deren vollkomme— nen Zuſammenbruch man genau vorausſagen konnte. Die Erfolge ſind der ſchlagende Beweis für die Wirkſam keit unſerer Wirtſchaftspolitik und das Vertrauen des deutſchen Volkes zu ihr: I. Die exekutive Vernichtung des deutſchen Bauerntums iſt nicht nur abgeſtoppt worden ſondern beſeitigt! 2. Die Maßnahmen der Arbeitsbeſchaffung ſind, im großen geſehen, von einem unerhörten Erfolg be— gleitet geweſen! 3. Die Arbeitsloſenzahl hat um rund 4,5 Millio— nen Menſchen abgenommen! 4. Die deutſche Mark iſt ſtabil und dies trotz aller Exportſchwierigkeiten! geblieben, 5. Die Sparguthaben nahmen gewaltig zu! 6. Die Ziffern unſeres Verkehrs Eiſenbahnen, in den Kraftwagen Steigerungen. 5 7. Die Eingänge an Beiträgen und Steuern haben ſich bei ſämtlichen freiwilligen, nichtſtaatlichen und ſtaat— lichen Organiſationen ſowohl als bei den öffentlichen Kaſſen weit über die Voranſchläge erhöht! erfuhren auf den und in der Luft enorme Als wir vor zwei Jahren für den Fall unſerer Macht— ergreifung dieſe Entwicklung vorherſagten, da wurde dies nicht nur beſtritten und abgeleugnet, ſondern als unmöglich hingeſtellt und ſogar mit Gelächter abgetan. And heute wollen dieſelben Menſchen, die durch ihre eigene Arbeit Deutſchland nur geſchadet haben, es jetzt wagen, unſere Leiſtungen als belanglos und nebenſächlich hinzuſtellen! Wo würde aber Deutſchland ſein, wenn dieſe Deſtrukteure ſelbſt auch nur ein Jahr länger regiert hätten? Dieſes Jahr, das hinter uns liegt, hat eine gewaltige Vor— arbeit geleiſtet für Werke, die der Nation erſt in den nächſten Jahren ſichtbar zum Bewußtſein kommen werden. Die gigantiſchen Straßenpläne konnten nicht von heute auf morgen hervorgezaubert werden, ſondern benötigten ihre Zeit allein ſchon für die Planung und Entwürfe. Das deutſche Volk wird aber ſehen, was in dieſen zwölf Monaten an Vorarbeiten geſchaffen wurde, die ihre Aus- führung in den kommenden Jahren erfahren. Neben dem Reichsautoſtraßennetz ſind gewaltige neue Reichsbahnhöfe in den Plänen und Entwürfen fertiggeſtellt worden. Für eine ganze Reihe deutſcher Großſtädte ſind umwälzende Baupro⸗ gramme in Vorbereitung, die in ihrer Größe erſt nach vielen Jahrzehnten die endgültige Würdigung erfahren. 5 Induſtrien wurden aufgelockert, neue Induſtrien gegründet, das Sied lungsweſen zuſammengefaßt, um nach großen Geſichtspunkten wirkſam zu werden. Am dem Weltboykott zu begegnen, wurde mit dem Erſatz von Roh⸗ ſtoffen begonnen und die erſten Vorbereitungen zu einer An⸗ abhängigmachung Deutſchlands von dieſer Not getroffen. Immer beherrſcht von dem einen Bekenntnis: was auch geſchehe: Der Nationalſozialismus kennt keine Kapitulation! Eine Agrargeſetzgebung geſchichtlichen Ausmaßes ſorgt für die Erhaltung der deutſchen Quelle unſeres Volks⸗ tumes; der Ausbau unſerer Arbeitsfront für die Her⸗ ſtellung des ſozialen Friedens; der Arbeitsdienſt für die Er⸗ ziehung zu einer ethiſchen Wertung der Arbeit an ſich. Inmitten dieſer wahrhaft großen Anſtrengungen wendeten wir unſer Augenmerk dem bu U ture U len Leben u nd der deutſchen Kunſt zu. Die Schätze einer großen e Vergangenheit wurden teils gerettet, teils gepflegt und unzähli⸗ en Deutſchen zugänglich gemacht. a 7 755 Die n Heimat aber wurde allein durch die Rieſenorganiſation„Kraft durch Freude“ in den letzten zwölf Monaten über einer Million Menſchen erſchloſſen. b 9910 Es iſt ein gewaltiger Impuls, der auf allen Shen dei nung, Zuverſicht und damit neue Schaffenskraft ausſtrah 3 Was war Deutſchland noch vor drei Jahren und was i es heute? Wir haben uns bemüht, die Verſöhnung der Konfeſ⸗ ſionen mit dem neuen taai herbeizuführen. Wir ſind entſchloſſen, ihre rein ee Zerſplitterung— ſoweit es ſich um die evange 5 27 855 kenntniſſe handelt— in einer großen evangeliſchen 55 15 5 zu beenden, erfüllt von der Aeberzeugung, daß e die durch die Not Martin Luther aufgezwungene 996 3 und Berückſichtigung der. eb Jen 1 1 5 machen in einer Zeit, da die Staaten hon nie e And wir wiſſen: Wenn der große deutſche ie unter uns ſtünde, dann würde er, glücklich, der e 75 entronnen zu ſein, ſo wie Alrich v. Hutten in 0 85 975 icht an Landeskirchen, ſondern an Deutſchland denken und ſen vangeliſche Kirche.. 75 5 . bemühten wir uns, mit der lic 4 chriſtlichen Konfeſſion zu einem aufrichtigen und 8 1 5 hältnis zu kommen. Wenn auch auf beiden Seiten in Rü 27 1 rung an eine vergangene Kampfzeit Rückfälle 3 5 3 dann können wir doch nicht daran zweifeln, daß am 1 5 hier der Erfolg die Krönung der Arbeit dieſes letzten Jahres e Wir alle aber glaubten, im Sinne eines wahrhaſten Chri- ſtentumes zu wirken, wenn wir ſchon in dieſen Jahren einen großen Kampf begannen gegen die ſoziale Not und das Elend. N 8 menſchliche „ 1 Sinn dieſes Kampfes. Anzählige Stiftungen zeugen für den Sinn dieſes alete Anzählige Spenden ſind gegeben worden. An der Spitze Neue Rekrutierungen in Frankreich. DNB. Paris, 5. September. f Am 19. und 20. Oktober werden neue Rekruten unter die Fahnen gerufen werden. 2 ſteht das große Winterhilfswerk, das mit ſeinen 350 Mil- lionen Mark Sammelergebnis wohl die größte Hilfstat aller Zeiten darſtellt. Groß war die Arbeit auf dem Gebiete der Kinderfürſorge, der Jugendpflege, der Schaffung von Freiplätzen an Schulen und wohltätigen Einrichtungen, der Gründung von Hilfswerklagern, don Sanitätsanlagen uſw. And dies alles geſchah bei im Durchſchnitt faſt gleichbleiben⸗ dem Lebensſtandard, nicht nur ohne neue Steuern, ſondern ſogar bei Ermäßigung einzelner Steuern und bei Erhöhung der am meiſten gekürzten Renten. Wer aber trotzdem dieſes Rieſenwerk einer aufbauen⸗ den Arbeit nicht anerkennen will, dem müſſen wir dann einiges zur Antwort geben: 1. Was haſt du ſelbſt geleiſtet? N 2. Wie lange ſoll dieſes Neue beſtehen? 3. Wie lange brauchte die Menſchheit, um bis zu ihrem heutigen Stande zu kommen? 8 0 4. Was ſollen wir im nächſten Jahrhundert tun, wenn euch Nörglern ſchon jetzt jeder Anlaß für Kritik weggenommen werden könnte? Nein, wir haben vor, mit dieſen Deſtrukteuren in Zukunft eine klare Sprache zu reden. Nicht nur, daß ſie nichts leiſten am Aufbau der Nation, nein, ſie ſind die Schuldigen daran, daß Deutſchland ſo tief geſunken iſt. In ihrem Lager ſehen wir alle diejenigen, die die Nation verkommen ließen, Deutſchland in das Verderden führten und dem Elend damit Eingang verſchafften. Wir Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen aber haben in dieſen Tagen ein Recht, in ſtolzer Freude den jetzigen Parteitag zu feiern, denn hinter uns liegt wahrlich ein Jahr der Arbeit, der Leiſtungen und des Erfolges, und vor uns liegen Aufgaben, die zu erfüllen wir uns gerade an dieſen Tagen die nötige Kraft und Entſchloſſenheit holen wollen. Es wird die Aufgabe des kommenden Jahres ſein: 1. Die innere Ordnung der Partei und ihrer Gliederungen weiter fortzuführen. Es wird unſere Aufgabe ſein, die Organi— ſation der alten Kämpfer, der politiſchen Gliederungen, der SA. und SS. in eine einzige verſchworene Gemeinſchaft zu verwan— deln, an die jeder ſtoßen ſoll, der es wagt, an unſeren Staat zu rühren. 2. Wir wollen dieſe Gemeinſchaft ſäubern von allen, die nicht in bedingungsloſem Gehorſam, in unerſchütterlicher Treue und Loyalität zu ihr gehören wollen, von allen, die nicht das äußere Lippenbekenntnis einer nationalſozialiſtiſchen Idee gewillt ſind in ein inneres Glaubensbekenntnis zu verwandeln. 3. Wir wollen einen neuen Angriff mobiliſieren zur Ge— winnung jener Volksgenoſſen, die dem Blute nach zu uns ge— hören und vielleicht nur durch Verblendung oder Anwiſſenheit noch nicht den Weg zu uns gefunden haben. Wir wollen aber auch Front machen gegen jene, die glauben, daß die Zeit ge— kommen wäre, ihre alte Tätigkeit der Zerſtörung und Anter- minierung wieder aufnehmen zu können. Die Fauſt des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates wird ſie treffen, wer immer ſie auch ſein mögen! 4. Wir wollen alles tun, um den Glauben und das Ver— trauen unſeres Volkes immer mehr zu ſtärken und zu feſtigen Feierliche Eröffnung DNB. Nürnberg, 5. Sept. iſik weckte in den frühen Morgenſtunden rg. Die Kongreßhalle hat ſich gegen das Vor⸗ ändert. Von Lorbeer umrankt iſt die Pforte, 1 jahr wenig ver durch die der Führer den Kongreßſaal betreten wird. Leber ihr ſteht ewaltigen Lettern:„Alles für Deutſchland.“ alle hat ſich raſch mit Teilnehmern gefüllt. Eine halbe Stunde vor Beginn ſcheint ſchon kein Platz mehr frei. Kurz nach 11 Ahr ſchmettern Fanfaren: der Führer r Muſikzug der Franken intoniert den Baden⸗ weiler Marſch. 30 000 Menſchen erheben ſich von den Plät⸗ zen und recken die Arme zum deutſchen Gruß. Am Eingang der Halle wird der Führer von allen Reichs- und Gauleitern, den Ober- und Gruppenführern der SA und SS und den Obergebietsführern der Hitler-Jugend empfangen und durch die Saalmitte durch ein Spalier wie Bildſäulen ſtehender SS-Männer zum Podium geleitet. Hinter ihm folgen der Stellvertreter Rudolf Heß, der Frankenführer Strei⸗ cher und ſeine Adjutanten, dann die Blutfahne des 9. No- vember 1923, die vor dem Reichsſinfonieorcheſter hinter den Reichsgauleitern Aufſtellung nimmt. Dann ziehen die ruhm⸗ bedeckten Standarten der Bewegung, an der Spitze die Adolf— Hitler⸗Standarte, durch die Mitte der Halle, teilen ſich vor dem Podium und nehmen vor der Stirnſeite Aufſtellung. Der Kongreß erhebt ſich, als der Stellvertreter des Führers, Ru⸗ 5 und um es damit immer mehr fähig zu machen, die Größe ſeiner Zeit zu erkennen und an ihr die Größe der nötigen Opfer zu er⸗ meſſen, um ſo dem Volk und Reich zu geben, was des Volkes und des Reiches iſt. And wir wollen endlich 5. in dieſem kommenden Jahr die Beharrlichkeit erwecken, um unſer Volk immer mehr in den Beſitz einer Tugend zu bringen, die mehr wert iſt als aufflammende Erkenntnis, ſchwankender Intellektualismus oder irrlichterndes Talent. Sichere Nerven und eiſerne Zähigkeit ſind die beſten Garanten für die Erfolge auf dieſer Welt. Tauſende Jahre Lebens unſeres Volkes liegen hinter uns. Dieſe ehrwürdige Zeit iſt Zeuge von vielen Jahrhunderten deutſchen Schaffens und deutſcher Kultur. Anſer Auge und unſer Glaube reichen fern in die Zukunft. Aaſer Wille iſt es, daß unſer Glied der Geſchlechterkette, die die Vergangen⸗ heit mit der Zukunft verbindet, hart ſein möge, auf daß dieſe nicht an uns zerbricht. Die Nachwelt ſoll dereinſt von uns ſagen: Niemals war die deutſche Nation ſtärker und nie ihre Zukunft geſicherter als in der Zeit, da das alte Heilszeichen der germani⸗ ſchen Völker in Deutſchland neu verjüngt Symbol des Dritten Reiches wurde. Es lebe unſer deutſches Volk, es lebe die nationalſozialiſtiſche Partei und unſer Reich! des Parteikongreſſes dolf eß, den ſechſten Parteitag mit einem ehrfurchtsvollen Gedenken an den Generalfeldmarſchall und Reichspräſidenten v. Hindenburg eröffnet. Anter gedämpftem Trommelwirbel verlieſt danach der Chef des Stabes Lutze die Namen der 400 für die deutſche Frei⸗ heit gefallenen Helden, während ſich hinter ihm die Blutfahne neigt. Dann nahm der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. wieder das Wort, der zunächſt die Hinterbliebenen der gefallenen Freiheitskämpfer, dann die Gäſte des In- und Aus⸗ landes, die Mitglieder der Reichsregierung und der Partei⸗ ſtellen und der Wehrmacht begrüßt, die zum erſtenmal an dem Parteitag der Bewegung teilnehmen. Stürmiſche Heilrufe der 30000 Teilnehmer am Partei- kongreß erſchollen immer wieder während der Proklama— tion des Führers, die der Leiter des Traditionsgaues Oberbayern-München, Gauleiter Wagner, verlas. Mit ſtürmiſcher Begeiſterung wurden die Schlußworte aufgenom- men: Es lebe die nationalſozialiſtiſche Partei, es lebe unſer deutſches Volk und unſer Reich. Dem Führer wurden minuten⸗ lange Ovationen dargebracht. Dann verließ der Führer mit den Reichs- und Gauleitern der PO, den Obergruppenführern der SA und den Obergrup⸗ penführern der H8 unter den Klängen des Badenweiler⸗ marſches die Kongeeßhalle. eee e eee e **** Die Schweiz will ihre *** Landesverteidigung verſtärken DNB. Bern, 5. September. Anläßlich des Abſchluſſes der Manöver der J. Diviſion, die zwiſchen dem Genfer See und nordweſtlich Lauſanne ſtattfanden, hielt der Vorſteher des Eidgenöſſiſchen Militärdepartements, Bundesrat Minger, eine Anſprache an die zur Kritik ver⸗ ſammelten Offiziere. Dabei führte er u. a. aus: Die Verteidi⸗ gung unſeres Landes iſt materiell möglich und in finanzieller Hinſicht ſind die Laſten dafür erträglich. In dieſem Sinne ſind wir daran gegangen, unſere Rüſtungen zu moderniſieren und die Ausrüſtung und Ausbildung unſerer Truppen zu ver⸗ beſſern. Weiter führte Bundesrat Minger aus: Wir ſtudieren auch die Mittel und Wege zur Verſtärkung un ſerer natürlichen Verteidigungslinien durch die Er⸗ richtung eines Syſtems kleiner befeſtigter Werke längs der Grenze. Wir tun dies aus unſerer eigenen Initiative heraus und ſo, wie es uns ſelbſt gut erſcheint. Wir können die Rat ſchläge nicht annehmen, die man uns von außenher in dieſer Sache zu geben für nötig findet. Verlobung des Erzherzogs Otto 2***** mit Prinzeſſin Maria von Italien? DNB. London, 5. September. In der hieſigen Preſſe werden Meldungen von einer angeb⸗ lichen Verlobung des 22jährigen Erzherzogs Otto von Habsburg mit der Tochter des italieniſchen Königspaares Prinzeſſin Maria von Italien veröffentlicht. Der Erz⸗ herzog weile gegenwärtig als Gaſt des Königs von Schweden in Stockholm. Der König und die Königin von Italien hätten am Dienstag in Begleitung der 20jährigen Prinzeſſin der vor⸗ maligen Kaiſerin Zita in Viareggio einen Beſuch abgeſtattet. Die amtliche Bekanntgabe der Verlobung werde erſt in einiger Zeit erfolgen. Eine Beſtätigung dieſer Meldungen liegt weder in Stockholm noch in Rom vor. Der Beſuch Dr. Beneſchs in Nom. DNB. Paris, 5. September. Nach einer Meldung aus Rom beſtätigt man in dortigen gutunterrichteten Kreiſen, daß Dr. Beneſch kurz nach Bar⸗ thous Beſuch in Rom eintreffen werde, um mit Muſſolini über die Zuſammenarbeit Frankreichs Italiens und der Kleinen Entente am wirtſchaſtlichen Aufbau der Donauländer zu verhandeln. Eine üble Faiſchmeldung. Anter der Aeberſchrift„Verhaftung“ veröffentlicht die „Kipa“(Katholiſche Internationale Preſſe-Agentur) unter dem 30. Auguſt aus Karlsruhe folgende Meldung: „Der Vorſitzende der katholiſchen Jugendorganiſation Ba— dens wurde verhaftet und in ein Konzentrationslager eingeliefert. Die Polizei bezichtigt ihn einer der Hitler-Jugend abträglichen Tätigkeit.“ * Der„Badiſche Beobachter“ ſchreibt dazu: Wir haben uns ſofort an zuſtändiger amtlicher Stelle nach dem Sachverhalt erkundigt, und wir ſtellen auf Grund dieſer Information feſt, daß an der Mitteilung der„Kipa“ kein wahres Wort iſt. Es handelt ſich, wie die amtliche Aus⸗ kunft ſelbſt beſagt, um einen aufgelegten Schwindel. Der Vor⸗ ſitzende der katholiſchen Jugendorganiſation Badens befindet ſich, wie wir auch aus eigenen Feſtſtellungen wiſſen, auf freiem Fuß und erfreut ſich in dieſer Freiheit beſten Wohlergehens. Mit dieſem Dementi iſt es aber nicht getan. Man fragt ſich verwundert, wie gerade die„Kipa“ zu einer ſolchen Meldung kommen kann und wem ſie aufgeſeſſen iſt. Wir wollen doch zu ihrer Ehre annehmen, daß ſie nicht bewußt und böswillig ge⸗ handelt hat. Bei dieſer Gelegenheit müſſen wir allerdings be⸗ merken, daß wir verſchiedentlich Schiefheiten, Ungenauigkeiten und auch Entgleiſungen in der Beurteilung deutſcher kirchlicher Verhältniſſe in ihr entdeckt haben. Wenn die„Kipa“ Wert dar⸗ auf legt, nicht in den Verdacht einer üblen tendenziöſen Stim⸗ mungsmache zu gelangen, dann muß man ihr den wohlgemeinten Rat geben, ſie möge ſich ihre Informatoren— und vor allem „aus Karlsruhe“— beſſer und genauer anſehen, als ſie dies anſcheinend bisher zu tun gewohnt war. Wir würden es be⸗ dauern, wenn dieſe Korreſpondenz in den Ruf nicht nur der Anzuverläſſigkeit, ſondern auch gewiſſer Auslandsmethoden gegen Deutſchland käme. Dem deutſchen Katholizismus wird dadurch nicht im geringſten gedient. Aralte Evangelien⸗Handſchriften gefunden. Der unermüdliche Forſcher und Religionswiſſenſchaftler Dr. Rendel⸗Harris hat im ſyriſchen Jakobitenkloſter zu Harmut in Armenien zwei alte Handſchriften entdeckt und er⸗ worben, welche die Evangelien des Markus und Lukas ganz, das des Johannes zum größten Teil in ſyriſcher Leberſetzung enthalten. Eine amerikaniſche Bücherei hat dem Forſcher be⸗ reits 3500 Pfund Sterling für ſeinen koſtbaren Fund geboten. —— 2 S N 8 0 0 1 r ene TTT — 5 .— 4 —— 9* 1 93 1 —— e e ee ee bar ſei ohne eine innere Immuniſierung gegenüber der Infektion, DRB. Nürnberg, 4. Sept. Auf der Kulturtagung der Nationalſozia⸗ die um 17 Ahr begann, hielt der Führerund Reichskanzler liſtiſchen Arbeiterpartei im Apollotheater, folgende Rede: „Die Natur liebt es, lange Zeiträume einer ruhigen Ent— werlung abzulöſen durch Perioden vulkaniſcher Anruhe und ſtür⸗ miſcher Amwälzungen. Sie ſind dann wohl auch der Abſchluß anes Zeitalters und gemäß der Ewigkeit des Seins der Beginn i Geſamt⸗ und Schlußbild einer Entwicklung von Jahrmillionen oft erſt bewußt Tod und Zeugung eines neuen. Dem prüfenden Blick wird das durch die Kataſtrophe ſeiner Vernichtung. ſind die Fanfarenſtöße in der ewig gleichen Melodie des Lebens Der Aufſtieg und das Wirken der Menſchheit erſcheint der rückblickenden Betrachtung in den Zeitläuften ihrer ruhigen auf— bauenden Entwicklung nicht nur weniger intereſſant, ſondern auch konkret weniger faßlich und überſehbar zu ſein, als in den Jahrzehnten und Jahrhunderten ihrer Kriſen. Die Weltge⸗ ſchichte iſt auch heute noch immer viel weniger eine Darſtellung des normalen Verlaufes und Ablaufes des Lebens der Völker, als vielmehr eine Behandlung ihrer kritiſchen Jahre. Friede und Krieg iſt die natürliche Wechſelfolge im Völkerleben. Der Krieg aber beherrſcht die geſchichtliche Erinnerung. Hundert Jahre ſtiller ſegensreicher Aufbauarbeit finden leider oft nicht einmal ſp viel Blätter im Buche der Weltgeſchichte, als zehn Jahre Kampf. In dieſem Aniverſum ſcheinen die Kataſtrophen Meilenſteine zu ſein, zan denen man allein den zurückgelegten Weg ſehen und meſſen kann. Ans hat das Schickſal beſtimmt, in der Mitte oder am Ende einer ſolchen Umwälzung zu ſein. Seit einigen Jahrhunderten iſt die Beſchaulichkeit einer in feſten Traditionen erhärteten menſchlichen Geſellſchaftsordnung geſtört und dieſe ins Wanken geraten. Was ſich an Spannungen in dieſer Ordnung im Laufe von Jahrhunderten ſchon durch zahlreiche Beben ankündigte, erfuhr in der franzöſiſchen Revolution ſeinen erſten elementaren Ausdruck. Eine faſt tauſendjährige Ideenwelt und Ordnung wurde bis in ihre innerſten Fundamente hinein erſchüttert. Seit— dem iſt Anraſt über die Erde gekommen. Faſt ſcheint es, als ob die heutige nervöſe Haſt einer bis damals geruhſameren Menſchheitsentwicklung im Zuſammenhang ſtünde mit dem zu— nehmenden Grollen einer unruhig gewordenen Natur. In ſtürmiſcher Ungeduld verſucht ſeit dieſer Zeitwende der Menſch die Geheimniſſe der Welt und ſeines eigenen Seins aufzudecken. Kontinente ſind erſchloſſen worden. In die Höhe, Breite und Tiefe begann der menſchliche Vorſtoß. In die Eisfelder der Arktis wie in die Zonen der tropiſchen Wälder, über alle Meere hinweg, bis zu den Gipfeln indiſcher Bergrieſen wagt ſich ſein Forſchungsdrang, ſeine Neugierde und ſeine Habſucht! Die Erde wurde klein und kleiner. In den Dienſt dieſer verwegenen Jagd ſtellt eine plötzlich wie durch Zaubermacht entfeſſelte Genialität Verbindungen und Entdeckungen in einer Zahl und Kühnheit, der Jahrtauſende bisher nichts vergleichbar zur Seite ſtellen können. Die Groß— macht der Phyſik und der Technik reichen ihre Hand der nicht weniger großen Chemie. Die ſich dauernd weitende Weltkenntnis erlaubt, die Schätze des Erdͤballes zu mobiliſieren für einen Aufſtieg der Menſchheit, der in ſeinem Tempo faſt beängſtigend wirkt und wie hier im großen eine Welt kulturwiſſenſchaftlicher Anſichten, vermeintlicher Erkenntniſſe und Vorurteile zerbricht und einer neuen Einſicht weicht, erleben Völker und Staaten in ſich und zueinander Veränderungen und Verſchiebungen von wahrhaft revolutionärem Ausmaße. Tauſendjährige Vorſtellungen verblaſſen vor neuen Ideen. Das chriſtliche Zeitalter muß Kompromiſſe ſuchen mit den Theorien einer liberalen Demokratie und findet ſie. Eine patriarchaliſche Geſellſchaftsordnung wird zutiefſt aufgeriſſen; wirtſchaftlich, kulturell und politiſch ſtrömen die Dinge in die Völker, die negieren, was vordem unantaſtbar war und proklamieren, was eine tauſendjährige Vergangenheit mit tiefſtem Abſcheu verfolgte! Kaleidoſkopartig vollzieht ſich ein Wandel der Auffaſſungen, deſſen einzige Geſetzmäßigkeit nur in der Zwangsläufigkeit dieſer bemerkenswerten Entwick— lung liegt, denn ſo wie eine Lawine gelöſt erſcheint, wird ein Vorgang zur zwangsläufigen Vorausſetzung des nächſten, eine Idee die Schrittmacherin ihrer Ablöſung, ein politiſches Syſtem der Wegbereiter des folgenden. Die Weltidee eines liberalen Zeitalters lädt zur Nachfolge der internationalen Idee des marxiſtiſchen Sozialismus ein und dieſer wieder endet in anar⸗ chiſchem Chaos oder in die kommuniſtiſche Diktatur. Da die Grundſätze und die Prinzipien des Aufbaues einer tauſend— jährigen Völkergemeinſchaft einmal zerbrochen ſind, folgt dieſe Ordnung ihren Grundſätzen und Prinzipien nach. Es iſt ein grandioſes, ſchauriges Spiel, das ſich vor unſeren Augen ab— rollt. Der Fenriswolf ſcheint über die Welt zu raſen. Revo⸗ lutionen erſcheinen, und inmitten einer tauſendjährigen Kultur— epoche ertönt die Proklamation der Abſetzung Gottes. In dieſem wüſten Chaos des Sterbens und Gebärens hat unſer Volk die ſchwerſte Not betroffen. Seit ſeinem Eintritt in die Weltgeſchichte, das heißt ſeit der uns heute noch feſt⸗ ſtellbaren Einflußnahme diefes Volkes auf die Geſchichte der alten Welt iſt ſeine Geſchichte mit die Veltgeſchichte geweſen. Deutſchland iſt im Guten und Schlimmen ſeit bald 2000 Jahren als Volk und Raum gefeſſelt an die Friedens⸗ arbeit einer menſchlichen Entwicklung genau ſo wie an ihre 7 Kataſtrophen. Es hat an allem in irgendeiner Form und irgendeinem Am— fange teilgenommen und teilnehmen müſſen und es ſtand daher auch in der Kriſe der letzten 1½¼ Jahrhunderte faſt ſtets in einem Brennpunkt des Geſchehens. Als im November 1918 der marxiſtiſche Stoß auch unſer Volk traf, war ſein Fall oder ſeine Standhaftigkeit entſcheidend für ſeine Weltentwicklung von unvorſtellbarem Ausmaße. Nur der Anverſtand geiſtiger Zwerge kann ſich einbilden, daß eine Bolſchewiſierung Deutſchlands für die andere Welt keine andere Bedeutung gehabt haben würde, als daß man dann eben ſtatt mit Deutſchen mit Kommuniſten hätte ſein Auskom— men finden müſſen. So wie ſich aber früher ſchon die Völker⸗ r aus dem unermeßlichen Oſten in Deutſchland brachen, ſo iſt auch diesmal unſer Volk der Wellenbrecher einer Flut geworden, die Europa, ſeine Wohlfahrt und ſeine Kultur unter ſich begraben hätte. Wer aber will annehmen, daß ein ſolcher geſchichtlicher Akt denk⸗ Aebde Abolj Hitlers auj ber der A. S. D. A. P. Staaten zu vergiften droht? erforderlich, um zu jenem a Geiſtes Siegerin geblieben iſt. deutſchen Leben einerſeits und eine ſich daraus gerottet. Damit wird zunächſt für 1 Dieſer gigantiſche Vorgan uns faſt grauenhaft erſcheint, tives Ereignis. tigen Folgerungen. nicht als unvermuteter Zufall ich darf ſagen, von mir— ſeit vorhergeſagt und prophezeit w erkenntniſſen. Es iſt daher be über die Richtigkeit der natior ſchon erfahren hat. Weltanſchauungen und ſtaatlich in Erſcheinung getreten Sie hat deren Stelle geſetzt. der ſie verwirklichenden Partei wachſen. Der Ausbau ihrer O Der Kampf um die Macht zwangsläufig kommen, als richtig geweſenen, geleiteten Wenn heute, beſonders be am nationalſozialiſtiſchen Sieg ſcheint, dann nur deshalb, weil Wahrheit ſein will. Es folge und Leiden der Menſchhe tionshungrige Berichterſtatter. der innere Kern, das langſame gen dort. Was die Ereigniſſe aber zur Lektüre einer Menſchheit vom Vollzug der Ereigniſſe! Hätte man in gewiſſenhaf Gedanken würde man heute nicht erſtaunt Wunders, deſſen Vorausſetzunge dings auch unverſtändlich find. Tage an richtig geſehen und p geführt worden. Was eben eine noch nicht begreift, haben von wenn dieſe nicht in ihrem Inne an die Möglichkeit, ja Sicher Ideals beſeſſen hätten, das ih gefühlsmäßig klar geweſen ſein den 15 Jahren die Vorausſetzu liche Abrollen einer Erhebung Der Ausgangspunkt dieſer ſowie der beſonderen Arten und kerne. eine richtig angewandte Leſe je den beſtimmten Lebensgebieten di die dafür beſtimmten Gebiete. ſolchen überlegenen Organiſation Wer zweifelt heute noch an der Deutſchland vollzogen hat? And aber, wie jeglicher Aufbau, die 8 Denn die nationalſozialiſtiſche Re deutſchen Lebensſtrom eine neue Vorganges. Seine letzte Bedeu Ergebniſſe der neuen Wandlung ſamtbild geformt haben werden. die von einem Herde ausgehend, auch heute noch Völker und Freilich, es war das Elend und die Not einer Kataſtrophe Welten zu führen, in denen nunmehr die unſeres germaniſchen Die nationalſozialiſtiſche Revolution hat, indem ſie dem arteigenſte und damit tragende Grundlagen andererſeits gab, den Beſtand und Verlauf unſerer national ſozialiſtiſchen Exiſtenz für die Zukunft geſichert und die bedroh— lichen Erſcheinungen der Vernichtung überwältigt und aus— die Epoche der chaotiſchen und ein neuer ſegensreicher Aufbau eingeleitet! Volkes nicht nur ein negatives, ſondern im höchſten Maße poſi— And vor allem: nicht einem blinden Zufall iſt dies zu ver⸗ danken, ſondern den aus richtigen Erkenntniſſen gezogenen rich— Der Grund für dieſe kühne Behauptung liegt in der Tat— ſache, daß das, was ſeit dem 30. Januar des vergangenen Jah— res das deutſche Leben ſo gewaltig bewegt und neu geſtaltet, Ergebnis des Ziehens der Konſequenzen auf natürlichen Grund- kutieren, weil ja dieſe Theorie in einem einzigartigen Prozeß der Verwirklichung die gewaltige Betätigung ihrer Richtigkeit ihrer geſellſchaftlich, wirtſchaftlich und eine einheitliche, geiſtig und ſachlich klare Geſamtkonſtruktion an And dies nicht etwa durch einen momentanen Vorgang! Nein, ſeit der Proklamierung der neuen Idee und der Planung brochen und genau nach den Annahmen und Vorherſagen ge— findung und Durchführung ihrer Kampfmethoden logiſch ent— wickelt aus ihren eigenen grundſätzlichen Erkenntniſſen. dieſes Ringens, und der endgültige Sieg, ſie mußten daher ren, ſich über dieſe Erſcheinungen dauernd zu informieren und am Laufenden zu halten oder gar in ihre grundſätzlichen Ideen einzudringen und ſtatt deſſen ihre Nachrichten von einer Preſſe bezogen, die nur bedingt Forſcherin im Dienſte einer ewigen ſind nicht Aerzte, die beſorgt die Er— keit einer Bewegung, als vielmehr deren äußere Aktionen. Sie werden nur durch Kriſen gerufen und ſind heute da und mor— zu ſchwer zu ſehen und vor allem zu wenig unterhaltend, um zeigt für den Aufbau der Dinge und ſich nur angeregt fühlt und Wachstum unſerer Bewegung verfolgt, dann zehnten in geduldigſter Arbeit aufgebaut wurde, war vom erſten der Bewegung an die ihr verſchriebenen Kämpfer begriffen und erlebt. Oder glaubt man, daß der Aufbau einer ſolchen neuen Weltanſchauungsarmee revolutionärer Soldaten Es waren wichtige Erkenntniſſe, 5 eben legung und eine unerbittliche, dieſer dienſtbare Arbeit, die in genauen Analyſe der Zuſammenſetzung unſeres Volkskörpers, In einer planmäßigen Durchdenkung und Würdigung dieſer Werte gelang es, ihre verſchiedene Bedeutung zu finden durch zur Auswirkung bringen wird und bringen muß. Es iſt der Gedanke einer Organiſation angeborener Der Beweis für die grundſätzliche Richtigkeit dieſes Vorgehens liegt im Erfolg. Wenn aber dieſer Prozeß ein vollkommen neues Bild der Kraft unſeres Volkes ergibt, dann kann die Auswirkung einer zelne Gebilde beſchränkt ſein, ſondern muß ſich allgemein zeigen. politiſchen und ſelbſt wirtſchaftlichen Amwälzung, die ſich in den Beginn einer Wandlung zu ſehen bekommen, ihre Vollendung ſchen Entwicklung in ein neues Geleiſe gehoben. Sie hat dem ſtehen noch viel zu ſehr unter dem Eindruck der Gewalt dieſes Jahrhunderten feſtzuſtellen in der Lage ſein, dann, wenn die tembeklemmendem Ringen zweier ableitende logiſche Formgeſtaltung inſer Volk Verwirrung abgeſchloſſen g, deſſen geſchichtliche Wirklichkeit iſt daher für das Leben unſeres kam, ſondern von uns— und faſt 1% Jahrzehnten unentwegt urde. Es iſt das zwangsläufige langlos, mit den Anbelehrbaren nalſozialiſtiſchen Theorie zu dis⸗ das Konglomerat verworrener en Diſſonanzen überwunden und iſt dieſe zunächſt ſelbſt ununter⸗ rganiſation iſt ſo wie die Auf⸗ im Staate, die letzte Phaſe der natürliche Verlauf eines und durchgeführten Prozeſſes. i der übrigen Welt, ſo manches und Erfolg unverſtändlich er— viele unluſtig und unfähig wa⸗ it ſtudieren, als vielmehr ſenſa— Sie bewegte deshalb weniger Reifen, die Ethik oder Richtig⸗ im tiefſten Grunde auslöſt, iſt zu dienen, die wenig Intereſſe ter Objektivität ſeit 15 Jahren ſein über die Erſcheinung eines n vielen unbekannt, daher aller— Nein, was in dieſen 1½ Jahr⸗ roklamiert und demgemäß aus— außenſtehende Welt auch heute der erſten Stunde der Geburt möglich war, rn all den fanatiſchen Glauben heit der Verwirklichung eines nen damit doch zum mindeſten muß? ſtärkſte geiſtige Leber— ngen ſchufen für das geſchicht— von wenigen Monaten. Erkenntniſſe aber lag in einer Werte ſeiner einzelnen Raſſen— ne Ausleſe zu treffen, die auf e höchſten Werte unſeres Volkes Veranlagungen für des Volkskörpers nicht auf ein⸗ Größe der geiſtigen, ſeeliſchen, doch wiſſen wir, daß wir nur eit von Generationen erfordert. volution hat den Zug der deut⸗ Richtung gegeben. Wir alle tung wird man aber erſt nach Kulturtagung Wer will aber im Ernſt glauben, daß oieſer letzle Abſchnitt einer heute eingeleiteten deutſchen Zukunft ſich nur im Geiſtig⸗ Wiſſenſchaftlichen, Politiſchen oder Wirtſchaftlichen abheben wird vom Zuſtand und Willen der Vergangenheit? Die nationalſozialiſtiſche Revolution wäre nie gelungen, wenn ſie nicht aus weltanſchauli chen Grundlagen käme. Damit wird ſie aber nicht nur das äußere Lebens- und Macht— bild des deutſchen Volkes verändern, ſondern auch ſeiner kulturellen Geſtaltung einen neuen Ausdruck verleihen. Wenn durch eine ſolche Entwicklung unſer Volk den Weg zu einer ſelbſtſicheren Ausprägung ſeiner politiſchen und ſonſtigen Werte gefunden hat, dann auch zur Offen⸗ barung ſeiner ihm innewohnenden kulturellen Kräfte. Seit mit dem Ausgang des Mittelalters zur nationalen Zerriſſenheit der Völker noch die geiſtige Wirrnis kam, wurde auch der Ausdruck ihrer Kultur verworren und zer⸗ riſſen. Es iſt beklemmend, zu ſehen, wie in einem Jahrhun⸗ dert in tauſend Einzelerſcheinungen auch in unſerem Volk ſich der Genius regte und Lichter entzündete, ohne aber im geſamten mehr als eine geſchmackloſe Illumination zu er⸗ reichen. Ein wildes Durcheinander von Tiefempfundenem und mechaniſch Kopiertem, von genial Verarbeitetem und frech Vorgetäuſchtem prägt dieſem Zeitalter den Stempel der Entartung auf. Vergangenheit und Neuaufbau Wenn wir von einer ernſten Aufgabe unſerer Kultur⸗ förderung ſprechen wollen, dann kann es zunächſt ſein, das zu pflegen, was ſchon bisher beſter Ausdruck unferes Weſens oder zumindeſt von geſchichtlich aus unſerem Volk nicht weg⸗ zudenkender Bedeutung iſt. Dieſer Reſpekt vor der Vergangenheit bedeutet nicht in allen Einzelheiten eine Identifizierung mit ihr, ſo wenig als die Achtung vor den geſchichtlichen Leiſtungen der Vor⸗ fahren in jedem Falle ihrer Billigung gleichzuſetzen iſt. Das Bild der menſchlichen Kultur kann ſich aufbauen auf der gänzlich unbewußten, weil rein intuitiven Erfüllung einer innerlich blutmäßig bedingten Sehnſucht und ihres Befehles! Sie kann aber weiter durch Infektionen von außen in einem Volkskörper beeinflußt und geſtaltet wer⸗ den, dort zu einer nicht wegzuleugnenden Bedeutung kom⸗ men, ohne innerlich mit ihm weſensverwandt zu ſein. Es iſt nicht leicht, nach Jahrhunderten die verſchiedene Her⸗ kunft eines ſolchen kulturellen Geſamtgebietes zu analyſieren, feſtzuſtellen, was von ihm einer eigenen Wurzel entſtammt und was nur von außen eingeführt oder aufgepfropft wurde. Beſonders ſchwierig dann, wenn eine beſtimmte Kulturent⸗ wicklung in einem unlösbaren Zuſammenhang mit einer gei⸗ ſtig⸗weltanſchaulichen Lehre ſteht, deren Urſprung außerhalb eines Volkes zu ſuchen iſt, deren geſchichtliche Entwicklung und Erſcheinung aber, weil in einem Volke gewachſen und groß geworden und ſo mit ihm verbunden, von dieſem ſchwer mehr wegzudenken iſt. Selbſt die ſchädlichſte Idee wird dann nach jahrhundertelanger Uebernahme und Verarbeitung zumindeſt eine gewiſſe äußerliche Anpaſſung an die Lebens⸗ bedingungen des Gaſtgebers angenommen haben, ſo daß es ſchwer fällt, ſich nachträglich den Lauf der Entwicklung ohne ſie zu denken. Es iſt aber klar, daß eine Idee wie die nationalſozia⸗ liſtiſche zum Aufbau ihres kulturellen Lebens ſich aus der Vergangenheit ebenfalls nur ſolcher Elemente bedienen ſoll, die weniger aus der Welt der künſtlich hineingetragenen Auf⸗ jaſſungen, als vielmehr aus der des eigenſten inneren Weſens⸗ kernes ſtammen. Ein großer Deutſcher hat einmal verſucht, den Kern dieſes innerſten Weſens unſeres Volkes dahingehend zu kennzeichnen, daß „deutſch ſein, klar ſein“ heißt. d Wenn das Griechentum für den Mann und das Weib eine beſtimmte künſtleriſche Wiedergabe fand, dann iſt dies nicht nur etwa als maniriert griechiſch anzuſehen, wie ungefähr die Darſtellung von Mann und Weib durch einen Negerſtamm vielleicht afrikaniſch iſt, ſondern darüber hinaus noch abſtrakt genommen klar, d. h.: ſie iſt richtig. In dieſer richtig geſehenen und wiedergegebenen Zweckmäßig⸗ keit liegt ein letzter Maßſtab für die Schönheit. Wenn daher der dadaiſtiſche Stammler Mann und Weib zu Mißgeburten degradiert, dann nur, weil ihm jeder Hauch des Geiſtes fehlt, die ewig geſchloſſene Syntheſe zwiſchen Zweckmäßigkeit und Schönheit zu finden! Kunſt verpflichtet zur Wahrhaftigkeit und dieſe Wahrhaftigkeit kann keine andere ſein als das Streben, jenen edlen Kompromiß zu finden, zwiſchen der nüchtern geſehen ſachlichen und der im Innerſten geahnten letzten Verbeſſerung und Vollendung. Die Aufgabe der Geſtaltung des Schönen erſtreckt ſich auf alle Gebiete des Lebens. Im Künſtler melden ſich die inneren Werte eines Volkes in höchſter Verſtärkung laut und ſichtbar für alle an. Entſcheidend bleibt, daß ein Volk ſich der Aus⸗ ſtrahlung ſeiner eige wen Erbm aſſe bedient und nicht der einer fremden. Es iſt daher falſch, beim Aufbau einer neuen Kultur Elemente zu nehmen, die einſt weltanſchau⸗ lich künſtlich eingeführt, aber nicht blutsmäßig im eigenen Volk verankert erſcheinen. Es iſt deshalb auch nur zu ver⸗ ſtändlich, daß dem wahrhaften Künſtler eines Volkes, der aus einer blutsmäßigen Bedingtheit heraus ſchafft, die Werke des Innenlebens völkerverwandter Raſſen näher liegen und mehr beſagen müſſen, als künſtlich aufge⸗ pfropfte Produkte einer fremden weltanſchaulichen Infek⸗ tion im eigenen Volk. Neue Kunſtentwicklung Es iſt daher die erſte Aufgabe einer neuen deutſchen Kunſtentwicklung, die Stilverkrampfung aufzu⸗ lockern und insbeſondere die Erkenntnis zu fördern, daß es nicht richtig iſt, einer rein konſtruktiv wirkenden künſt⸗ leriſchen Manie zu verfallen, ſondern daß wir vielmehr die ſchöpferiſche Kraft von ſolchen Maniriertheiten zu be⸗ freien haben. Dies iſt kein Rezept, nach dem jeder Durch⸗ ſchnittswurm nun großer Künſtler werden kann, ſondern nur die Vorausſetzung, um das wirklich ge⸗ borene Genie nicht im Prokruſtes⸗Bett alter Stilgeſetze ver⸗ kümmern zu laſſen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat daher heute zwei Gefahren zu überſtehen: 1. Ihr droht es, daß ſich plötzlich jene Kunſtverderber in Begeiſterung zur Verfügung ſtellen, die glauben, daß man ſich zu einem endgültigen Ge. 4 Wörtern ausdrücken darf. Das heißt eine neue Wahrheit nicht in bisher ſchon gebräuchlichen — ä — — ** jene ängstlichen Stammier, die als einziges Motto für ihr künſtleriſches Wirken nur das Gebot kennen:„Neues um jeden Preis“. Gegen Stümper, Scharlatane und Nückwärtſe Das ganze Kunſt⸗ und Kulturgeſtotter von Kubiſten, Futuriſten, Dadaiſten uſw. iſt weder raſſiſch be⸗ gründet noch volkiſch erträglich. Es iſt höchſtens als Ausdruck einer Weltanſchauung zu werten, die von ſich ſelbſt zugibt, daß die Auflöſung aller beſtehenden Begriffe, aller Völker und Rar en, ihre Vermiſchung und Verpantſchung höchſtes Ziel ihrer intellektuellen Urheber- und Führergilde iſt. Es muß eindeutig und klar ausgeſprochen werden: Nicht nur die politiſche, ſondern auch die kulturelle Linie der Entwicklung des Dritten Reiches beſtimmen die, die es geſchaffen haben, und dieſe Scharlatane käuſchen ſich, wenn ſie meinen, die Schöpfer des neuen Reiches wären viel- leicht albern und ängſtlich genug, ſich von ihrem Geſchwätz benebeln oder gar einſchüchtern zu laſſen. 5 Sie werden ſehen, daß die vielleicht größte kulturelle und künſtleriſche Auftragserteilung aller Zeiten über ſie ſo ur Tagesordnung hinweggehen wird, als ob ſie nie exi⸗ iert hätten. Zum Zweiten aber muß der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat ſich verwahren gegen das plötzliche Auftauchen jener Kückwärtſe, die meinen, eine„theutſche Kunſt“ aus der krauſen Welt ihrer eigenen romantiſchen Vorſtellungen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution als verpflichtendes Erbteil für die Zutunſt mitgeben zu können. Sie waren niemals Nationalſozialiſten geweſen. Entweder hauſten ſie in den Einſiedeleien einer von den Juden ſtets als lächerlich emp⸗ fundenen germaniſchen Traumwelt oder ſie trabten fromm und bieder inmitten der Heilſcharen einer bürgerlichen Renaiſſance. Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, ſich mit dem nationalſozialiſtiſchen Gedan⸗ e vertraut zu machen. Als ſie nach unſerem Siege eil— fertig von ihren Leitern herunterſtiegen, um ſich der ja ohnehin nur durch Trommelwirbel mobiliſierten national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung als politiſche Köpfe und Strategen anzutragen, fehlte ihnen jede Vorſtellung über die Größe der Umwälzung, die ſich unterdeß im deutſchen Volke vollzogen hat. So offerieren ſie heute Bahnhöfe im original-deut⸗ ſchen Renaiſſanceſtil, Straßenbenennungen und Maſchinenſchrift in echt gotiſchen Lettern, Liedertexte frei nach Walther von der Vogelweide, Modeſchöp⸗ fungen nach Gretchen und Fauſt, Bilder nach Art des Trompeters von Säckingen, Bidenhänder und Armbruſt, aber womöglich als Wehr und Waffen. genderung im Hause Tiebruck ddedddcdedcdeddddadaddadddcddddadaddadadddaddadadddddaddaddadddadddd Roman von Christel Broeh-Delhaes Nachdruck verboten Dieſes Geſicht von Günter! Georg würde es nie mehr vergeſſen. Er hatte Erwachſene mit dieſer noblen und über⸗ legenen Geſte in die Taſche greifen und ohne Wimperzucken einen Betrag bezahlen ſehen; Günter unterſchied ſich in nichts von jenen. Dann fuhr die Taxe davon, und ihre beiden vor— maligen Inſaſſen ſtanden im Regen und ſuchten es ſich ſo gut wie möglich bequem zu machen. In der Nähe befand ſich ein kleiner Wald von Tannen, und Günter ſchlug vor, dorthin zu n. Sie fanden dort den Boden trocken und ſetzten ſich in Düſternis auf den tiefbraunen Nadelboden. Georg bekam beftiges Heimweh, während das Abenteuer dem Freund— denn ein Freund war ihm Günter unbedingt durch dieſe Fahrt geworden— ungeheuer zu behagen ſchien. g „Damals“, erzählte Günter,„war ich ſo doof wie du, und darum weiß ich, wie das iſt, und darum muß ich dir auch jetzt helfen. Denn ich möchte es keinem wünſchen, daß es ihm ergehe wie mir, zumal nicht meinem Freund.“ 5 Georg ſchlug eine Blutwelle ins Geſicht, als er Günter ſo ſprechen hörte. Es ſchmeichelte ihm, daß dieſer überlegene Junge ſein Freund geworden war. a „Es iſt ſehr nett don dir“, begann er ſtockend und ver⸗ legen,„du benimmſt dich auch richtig wie ein Freund zu mir. Ich danke dir!“ 3 2 Günter nahm die harte Jungenhand die ſich ihm jäh hin⸗ bot, und umſchloß ſie mit ſeinen ſehnigen, dünnen Fingern. „Alſo, von jetzt an auf gute Dauerfreundſchaft! Ich glaube, früher haſt du mich nicht beſonders gemocht.“ „Du warſt immer anders“, wich Georg aus. „Nee, das nicht, nur hatte ich mehr mitgemacht. und du warſt ſorglos.“ „Na, ſorglos“, Georg dur einem unruhigen Blick,„meine Darauf erwiderte Günter faſt ſofort:„Pah, was iſt das? ur Aeußerliches. Aber ſonſt war bei euch alles richtig und „ s ſinkende Dunkel mit dar immer krank.“ N 0 gut, ſonſt— hätteſt du nicht ſo werden können.“ „Wie denn?“ forſchte Georg, und das große Wiſſen Gün⸗ ters um alle menſchlichen Dinge des Leibes und der Seele erregten ihn. „Nun, ſo anſtändig und ehrlich, ohne Liſt. Hatteſt du ja auch nicht nötig. Bei euch war alles voll Liebe. And nun zu denken, daß das anders werden könnte. Wehre dich, Georg! Väter dürfen ihrer Familie doch nun nicht antun, was ſie wollen.“ Da wurde Georgs Kehle wieder eng. Der Vater. Konnte es möglich ſein, daß man ſich in ihm ſo täuſchte? Der Große, Gütige! Er würde ſein Fleiſch und Blut nicht verraten. Plötz⸗ lich fiel Georg jedoch etwas ein, was er damals als nichtig empfunden. Vater hatte zu Kamilla geſagt, als dieſe darüber jammerte, daß der Vater fortgehe:„Aeberlaſſe getroſt mir zur Beurteilung, was ſich für mich paßt oder nicht!“ Das hatte Vater wörtlich geſagt, und Georg triumphierte damals über Milla, die blöde Gans. Heute dachte er anders, empfindlicher. Die Taxe blieb lange aus. Günter zeigte keine Angeduld und meinte ſie würde eben die beiden Herrſchaften weiter- gefahren haben. Georg gab ſeiner Befürchtung Ausdruck, wie es werden ſolle, wenn der Fahrer einfach nicht mehr zurück- käme; ſie hätten dann doch mindeſtens anderthalb Stunden zu laufen. l „Keine Sorge, der kommt ſchon. Der weiß, daß ihm ein Trinkgeld winkt, wenn er ganze Sache macht.“ a Sie warteten weiter. Heute abend würde der Regen nicht mehr aufhören. Günter hielt eine Hand vor und ließ ſich das Waſſer über die Finger rinnen.. „Pſt, warte, da freſſen ſich zwei Scheinwerfer durch das Dunkel. Wir müſſen uns auf die Straße ſtellen, damit er uns ſieht.. „Georg ſchrak zurück.„Es könnte doch aber auch vielleicht Sie haben keine Ahnung davon, daß deutſch ein klar ſein heißen könnte, ſonſt würden ſie ſich beſſer als Verſtei⸗ nerungen in die Muſeen zurückziehen, denn als aufdring⸗ liche Geiſter die Mitwelt erſchauern zu laſſen. Weil wir die Geſamtleiſtungen der Vergangenheit auf das tiefſte reſpektieren, bilden ſie ſich ein, daß wir alles aus ihr auch für die Zukunft angewandt ſehen möchten. Eine vermeintliche gotiſche Verinnerlichung paßt ſchlecht in das Zeitalter von Stahl und Eiſen, Glas und Beton, von Frauenſchönheit und Männerkraft, von hochgehobenem Haupt und trotzigem Sinn. Was tauſend Jahre lang gefeſſelt wurde, wird zum Heile und der Ge⸗ ſundheit unſeres Volkes und der anderen frei. Der Adel des menſchlichen Körpers iſt ſeiner Vergewaltigung und Verkümmerung ledig ge⸗ worden. Eine neue Welt der Schönheit kündigt ſich an. Die Menſchen aber wollen einem Gott nicht weniger dankbar ſein für all das, was er geſchaffen, weil ſie die Herrlichkeit und ewige Weisheit ſeiner Werke nunmehr wieder offen vor Augen ſehen. Der Nationalſozialismus lebt nicht in der Düſterkeit Eurer Vorurteile und wir ſind glücklich genug zu wiſſen, daß zwiſchen den Schriftzeichen eines Griechentums und den Runen unſerer Vorfahren eine ſichtbare Uebereinſtim⸗ mung in der großen Stilempfindung beſteht. Wir ſehen wieder bewundernd auf die großen Völker des Altertums, auf ihre Leiſtungen auf dem Gebiete der menſchlichen Kultur und in Sonderheit der Kunſt. Die Behauptung, daß ein ſolches Denken unchriſtlich wäre, weiſen wir lachend zurück. Denn ausgehend von der antiken Kulturwelt über das romaniſche Zeitalter und die Gotik hinweg durchlief das Chriſtentum Renaiſſance, Ba⸗ rock, Rokoko und predigt heute in ſogenannten„modernen“ Tempeln, in denen künſtleriſch wir Nationalſozialiſten oft nur eine Verhöhnung der ewigen Schönheit Gottes zu ſe⸗ hen vermögen, ohne daß dies dem Chriſtentum erſichtlichen Abbruch getan hätte. Das kommende Reich wird die Züge des Geiſtes derer tragen, die es ſchufen und nicht jener, die es nicht er⸗ faſſen und verſtehen. Die wahren Genies aber— und ſie allein ſind die von der Vorſehung der Menſchheit geſchickten Verkünder der Schönheit und Würde— brauchen keine Bevor⸗ mundung und keine Rezepte. Und unſere Pflicht im neuen nationalſozialiſtiſchen Reich iſt es, dann, wenn Gottes Gnade in einem ſolchen Menſchen ſichtbar wird, ſich nicht mit der Erkenntnis dieſer Tatſache zu begnügen und weiter zu ſuchen, ſondern dem auch die Aufträge der Nakion zu geben. Sie werden dann ihren Dank abſtatten durch Werke, die unſeres Weſens und Geiſtes würdig ſind. Durch ſie wird ie Kunſt wieder in die lebendigſte Beziehung gebracht wer— den zum Volk. mein Vater ſein, der zurückfährt? Oder die leere Droſchke, die eine Panne hatte?“ „Richtig“ gab Günter zu,„dein Vater könnte drinſitzen, ſicher. Ich ſtelle mich alſo allein auf die Straße.“ „And wenn mein Vater wirklich drin iſt?“ „Er kennt mich doch gar nicht. Dann ſage ich einfach, ich warte auf einen anderen Wagen.“ „And dann müſſen wir zu Fuß heimtippeln; da bliebe uns eben nichts übrig.“ „Tſchüs! Warte!“ Günter Paſting ſprang vor, mitten hinein in den Licht— kegel, den die großen Scheinwerfer vor ſich herſchickten. Das Auto verlangſamte die Fahrt; es war wirklich die bekannte Taxe. Günter pfiff zum Waldrand hin. „Ich habe den Herrn und die Dame noch zur„Kaſtenburg“ befördert; mit der ollen Nuckelpinne war nichts mehr anzu— fangen, die wird noch gerade ſo den Berg herabſchaukeln, bis ſie vor der Stadt ins Schlepptau genommen werden kann. Das iſt eine Wirtſchaft mit den Taxen. Ein guter Chauffeur wird ja zum Stümper in dieſen Maſchinen. Nee, das macht gar keenen Spaß mehr, det Leben. Früher war ich mal Rennfahrer, und ſpäter bin ich auf Jahrmärkten mit dem Motorrad in der großen Tonne rundgefahren. Aber ſo was macht man voch nicht ſein Leben lang. And wo landet man ſchließlich?“ Günter unterbrach— für Georgs Begriffe zu ſchroff— den beſchaulichen Gedankengang des Fahrers: „Wir wollen jedenfalls jetzt ſo ſchnell wie möglich zur „Karſtenburg“! Alſo, fahren Sie ab, Menſch!“ 9* * Hoch auf dem Berg, doch tief in den Wäldern, lag die „Karſtenburg“. Einſt ein Ritterſchloß mit Turnierhof und Waf— fenſaal, diente es heute einer verwöhnten und anſpruchsvollen Fremdenſchar als intereſſante Gaſtſtätte. Ein findiger Gaſtwirt bekam den guten Einfall, die Stadt ſtimmte zu; man hatte weit und breit kein Ziel für die großſtädtiſchen Ausflüge. So wur⸗ den die Ruinen ſtilecht ausgeflickt, der Ritterſal erneuert und mit altdeutſchen Möbeln ausgeſtattet. Das Muſeum entlieh einige wertvolle Gemälde in breiten Prunkrahmen. Für die Sonntage gab es im Burghof, wo einſt edle Herren die Degen kreuzten, einen Rieſenholzboden für den Tanz. Es kam dazu eine Muſikkapelle. Mit der Zeit bekam die Burg gar Licht⸗ ketten für elektriſche Illuminationen. Studenten entdeckten den Reiz dieſes Ortes für ihre Feſte. Die„Beleuchtung auf der Karſtenburg“ lockte jedesmal eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge an. Doch an einem Alltag war es ſtill auf der Karſtenburg. Die vielen Rieſenfenſter des aufgebauten Ritter⸗ ſaales mit ihren gotiſchen Bögen erſtrahlten kaum einmal im Licht. An Wochentagen ſaßen die Gäſte in der„Altdeutſchen Weinſtube“ oder hoch oben im oberſten Stock des„Bergfrieds“, der ein Cafs barg und wie ein Leuchtturm auf die tief unter ihm pulſende und atmende, ewig brauſende Stadt herabſah. Dieſes Ziel nahmen Maria und Gerold Tiebruck, denn es kam ihnen darauf an, der Enge der Stadt und der Anſtrengung der Arbeit zu entfliehen. Hier oben war Ruhe. Hier oben ſchwiegen die unergründlichen Wälder, die ſich immer weiter an ein ſchönes, mitteldeutſches Bergland verloren. Was tat es, wenn auch der Regen auf die friſchgewölbten und jungen Baum— blätter fiel? Es klang ſo ſanft und beruhigend, voll von großer Schenkung, denn unter dem milden Bade erſtarkte alles, was lebend war. Maria und Tiebruck waren nicht die einzigen Gäſte. Im großen Ritterſaal ſaßen ein paar Leutchen. Die Fenſter ſtan⸗ den weit offen, und der Regen rann rauſchend in das Blattwerk des wlden Weines. Wie vor die anderen Gäſte, ſo wurde auch vor Maria und Tiebruck eine Flaſche edelſten, goldfarbenen Weines geſetzt. Maria lächelte, als Tiebruck ſein Glas ihr ent⸗ gegenhob, doch aus ſeinem Antlitz wich nicht der feierliche Ernſt. 8————— Sie werden dann wieder ſingen und ſagen von eiene Zei,t die groß war, weil ſie Größtes zu geſtalten ſich unter⸗ fing, und gerade, was den kleinen Geiſtern von heute als Aufgabe und Wollen phantaſtiſch erſcheint, wird einſt mit der Liebe der Götter belohnt werden, die ſich jene erringen, die tapferen Herzens das ſcheinbar unmögliche fordern. ö Es lebe unſer deutſches Volk und unſere deutſche Kunſt! .:. ͤ. ̃ ĩèͤ. Verbot von Kontrollkarten für Verſammlungsbeſuch. Es ſoll lein Zwang ausgeübt werden. Noz. Berlin, 4. September. Der Stellvertreter des Führers wendet ſich in einem Rund⸗ ſchreiben gegen die Erzwingung der Teilnahme an Verſamm⸗ jungen durch Kontrollkarten. Er weiſt darauf hin, daß die NSDAP. eine auf freiwillige Mitarbeit, freiwilligen Ge⸗ horſam und verantwortungsvolle Führung aufgebaute welt⸗ anſchauliche Organiſation ſei. Von einem Nationalſozialiſten müfſe er daher erwarten, daß er aus ſeiner freiwillig übernom- menen Pflicht gegenüber Führer, Bewegung und Volk ohne irgend einen Zwang die Folgerungen zieht und freudig und freiwillig ſeine Pflichten gegenüber dem Volksganzen erfüllt. Von den verantwortlichen politiſchen Leitern müſſe er verlangen, daß ſie in ihrem Verhalten Vorbild und Führer ſind und Ver⸗ anſtaltungen ſo inhaltsreich geſtalten, daß jeder Partei- oder Volksgenoſſe gern ihrem Ruf zur Teilnahme an einer Veranſtal⸗ tung folgt und aus der Teilnahme neue Kraft für weitere Arbeit ſchöpft. Der Führer will das neue Deutſchland nicht auf Zwang aufbauen, ſondern auf Vertrauen und freiwilliger Gefolgſchaft. Der Stellvertreter des Führers verbietet daher, wie das Nd. meldet, die weitere Verwendung von Kontrollkarten. Er erwartet von den verantwortlichen politiſchen Leitern, daß ſie im allgemeinen die Elemente erkennen lernen, die aus Eigennutz und ohne den Willen zur freiwilligen Mitarbeit zur Bewegung gekommen ſind. Wie in dem Informationsorgan der NSBO. feſtgeſtellt wird, gilt dieſes Rundſchreiben auch für die Deutſche Arbeitsfront in vollem Amfange. () Odenheim bei Bruchſal.(Gutes Verſteige⸗ rungsergebnis.) Die gemeindeeigenen Grundſtücke wur⸗ den teilweiſe verpachtet. Es wurde ein jährlicher Pachtpreis von 908 Mark, das iſt gegenüber früher ein Mehr von 187 Mark, erzielt.— Die Obſtverſteigerung erbrachte einen Erlös von 2690 Mark, gegenüber 1218 Mark im Vor⸗ jahre. (0 Odenheim bei Bruchſal.(An Blutvergiftung geſtorben.) Hier iſt der 9jährige Sohn des Steinhauers Viktor Siegler an Blutvergiftung geſtorben. Ein Inſekten⸗ ſtich hat ihn nach dreiwöchigem Leiden hinweggerafft. „Maria, noch vor kurzem glaubte ich, mein Leben für das Glück ſei zu Ende geweſen und es dürfte nur mehr Arbeit und Dienſt an anderen Menſchen für mich geden. Plötzlich iſt alles anders.“ Er unterbrach ſich ſelbſt hohe Stirn lohte dunkel⸗ ige Auge des berühmten t ruck an, einen Ausdruck, rot, das Auge, dieſes kühle, f Arztes nahm einen ganz n 1 0 hatte genügt, Tiebrucks Ver⸗ vor dem Maria erzitterte. N ehrung zu genießen; nun ſah ſie, daß er der Liebe fähig war, einer lange aufgeſpeicherten, großen drängenden Liebe. Sie ſchloß die Augen. Alles drehte ſich um ſie. In dieſer ihrer Bewußtloſigkeit ſpürte ſie ſeine Hände, die ſich um die ihren legten. „Maria, Sie ſchenken mir über die Maßen viel: Ihre Jugend, Ihre Anberührtheit, Ihre Zukunft. And ich? Ich bin ein alternder Mann, der fünfzehn Jahre älter iſt als Sie, und der Ihnen ſogleich mit der Heirat drei Kinder aufbürdet.“ Jetzt öffnete ſie die Augen, ihr empörter Blick entzückte Tiebruck. „Gerold Tiebruck“, ſagte ſie, nichts als„Gerold Tiebruck“. And plötzlich liefen ihr die Tränen aus dne Augen. „Maria, aber Maria“, ſeine Hände drückten die ihren feſter,„ich liebe Sie, Maria. Ich habe Sie vordem nie gekannt und beachtet, und doch waren Sie immer um mich.“ „And ich“, geſtand ſie mit ſchöner Ehrlichkeit,„habe den arb ben Arzt zuerſt bewundert, dann bemitleidet und ſchließlich geliebt.“ „Bemitleidet, Maria?“ i „Ja, ich ſah mit offenen Augen den darbenden Menſchen — E 18 8 — und den Kampf einer ſterbenden Frau wider den Tod.“„ „Maria! Soviel wußten Sie damals ſchon von mir?“ 2 Sie ſchwiegen lange. 0 ſtarken Stimme des Mannes:„Ich bin glücklich— ſehr glücklich.“ 5 Nun fragte ſie, wie es ihr ſeit langem am Herzen gelegen: „Wie werden die Kinder es aufnehmen?“ f „Die Kinder?“ Er hatte wirklich noch nicht darüber nach⸗ gedacht.„Nun, wie werden ſie es aufnehmen? Ich denke, ſie machen keine Schwierigkeiten. Gegen eine Mutter, wie du ſie »biſt, können ſie doch nichts einzudenden haben.“ Er gebrauchte zum erſten Male das vertraute Du ihr gegenüber; ſie bemerkten es beide und lächelten ſich an. „Ich weiß nicht. Jedenfalls möchte ich dich um eines bit⸗ ten, Gerold! Laß ſie mich ungezwungen kennenlernen, damit ſie mich vorurteilsfrei ſehen und nicht von vornherein ablehnen können.“ Tiebruck zog die Brauen zuſammen, eine Bewegung, die Georg von ihm geerbt hatte. „Eine Ablehnung kommt gar nicht in Frage.“ „O bitte“, wehrte ſie ſeiner Anerbittlichkeit,„das würde denn doch ganz anders gemacht. Verſetze dich doch in die Lage der Kinder: plötzlich kommt eine fremde Frau und ſoll an die Stelle ihrer geliebten und verehrten Mutter geſetzt werden. Sie müſſen dieſe Frau unbedingt ablehnen, wenn—“ 5„Maria, du malſt Geſpenſter an die Wand, die ich nicht ſehe.“ „Die du nicht ſehen willſt“, verbeſſerte ſie mit ſanfter Ge⸗ walt.„Aber laß mich ausreden. Ich meinte, wenn ſie dieſe andere Frau nicht achten und gern haben lernen.“ „Anter dieſen Amſtänden wäre es ein ſchweres Amt, das du anzutreten gewillt biſt“, folgerte Tiebruck. And ſeine unbeug⸗ ſame Männlichkeit brach wieder durch.„ch geſtatte ihnen nicht, daß ſie es dir ſchwer machen, Maria. Du bringſt mir das letzte und große Glück in mein Leben. Darauf haben die Kinder kein Anrecht.“ Maria zog ihre Rechte unter ſeiner Hand hervor und legte ſie auf die ſeine. „Oh, ihr Väter! Wie leicht ſeid ihr doch geneigt, das auf⸗ zugeben, was euch bisher das Liebſte war.“ „Aufzugeben?“ „Ja, Gerold, denn es gibt auch ein ſeeliſches Aufgeben, 3 1 nach beſter Meinung äußerlich es ihnen an nichts ehlen läßt. Fortſetzung folgt. i ee Dann ſagte Tiebruck einfach, aber 8 — — — 15 7 hinſichtlich der Ausführung und vom 28. 3. 1927 der für Inſtandſetzungsarbeiten tung ſeiner gemeinen i der NS.⸗Gliederungen) 19—21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 2022 Uhr 2. Geſchäftsſtel le: Lorſcherſtraße 4: N. G.⸗Vebanntmachungen ö(Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe ö 8 Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. September 1934. Denkſpruch Das„Wollen“ iſt das Fundament all dein Tun und Laſſen, i ſei das erſte, daß du mußt rechten Vorſatz faſſen. 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NS Del P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS Dal P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. R DB. jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr SK OV. ſäntegsopfer⸗Verſorgg.) jeden Dienstag u. Donnerstag Todesfall. Heute Scheidezeichen für die am Rohrheim b. Gerns geb. Platz, die Mutter des Vormittag gaben die Glocken das Dienstag abend 10 Uhr in Klein⸗ heim verſtorbene Anna Allen— hier wohnhaften und NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr! 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uhr PO. In meiner Abweſenheit zum Reichsparteitag in Nürn⸗ berg beſtimme ich als Vertreter Pg. Julius Blaeß, Wein⸗ heimerſtraße 15, der bis zur Rückkehr am 11. 9. 34 die Ge⸗ ſchäfte der Ortsgruppenleitung verſieht. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. An die Bevölkerung von Viernheim! Ich mache hiermit darauf aufmerkſam, daß in der Zeit vom 10.—14. September 1934 die Entrümpelung der Dach— böden vorgenommen wird. Ich bitte die Hausbeſitzer, dem Perſonal keinerlei Hinderniſſe in den Weg zu legen, wenn möglich, aber die Entrümpelung bis zu dem angegebenen Zeit⸗ punkt ſelbſt ſchon vorzunehmen. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. A. S. V. Unſere Geſchäftsräume im Nebenbau des Fürſt Alexander (Bismarckſtr.) werden heute Donnerstag ihrer Beſtimmung übergeben. Ab 4—6 Uhr findet die erſte Sprechſtunde im Rahmen der Hilfsaktion„Mutter und Kind“ ſtatt. Die Donnerstag⸗Sprechſtunde auf dem Rathaus fällt dadurch künftig weg. Ueber die ſonſtigen Geſchäftsſtunden ete. Bekanntmachung in den nächſten Tagen. Heil Hitler! Zöller, Ogru-Amtsl. AS Bd.— DAF. Die Fragebogen der DaF.(auch die der Einzelmitglieder können nur noch bis zum Freitag, den 7. September 1934 während der Dienſtſtunden im Büro der NS. abgegeben werden. Heil Hitler! BD. Am Donnerstag Abend ½9 Uhr liefern die Mädel⸗ ſchaftsführerinnen den Beitrag für Monat September im Heim ab. As- Gemeinjchaft. Kraft durch Freube Nheinfahrt St. Goar am 16. September 1934 Für die am 16. 9. ſtattfindende Rheinfahrt werden noch Nachmeldungen zur Teilnahme in der Geſchäftsſtelle der Dienſtſtunden bis zum 10. Sept. entgegengenommen. Braun, Ortswalter. NS,, Lorſcherſtraße, während den Amtliche Perſonalnachrichten Ernannt wurden: der Verſorgungsanwärter Wilhelm Kabel aus Hirſchhauſen, Kreis Limburg, zum Amtsgehil⸗ 1 an der Oberrealſchule zu Alsfeld; der Schulamtsanwär⸗ er Adolf Bröning aus Offenbach zum Lehrer an der Volks⸗ chule zu Bingenheim, Kreis Büdingen; der Gendarmerie⸗ gauptwachtmeiſter a. Pr. Adolf Schäfer in Nierſtein unter erufung in das Beamtenverhältnis zum Gendarmerie⸗ Bu er ßeiſter: die Polizeihauptwachtmeiſter a. Pr. ilian Wiesmann, Heinrich Repp und Karl Heuckeroth, ſämtlich in Darmſt Austellung„Kampf und Sieg der 93“ verlängerk. GPA. Die Gebietsführung der H gibt bekannt: We⸗ gen des großen Andrangs des Publikums iſt die Ausſtel⸗ lung„Kampf und Sieg der H3“ in Frankfurt a. M.⸗Höchſt bis einſchließlich Freitag, den 7. September verlängert worden. Man erwartet die Belegſchaften der einzelnen Betriebe, ganz beſonders aber die Schuljugend und jeden, der das junge Deutſchland kennen lernen möchte. Inſtandhaltung der Wohnungen Die Pflicht des Vermieters. Durch die Preſſe ging eine Mitteilung über die Ent⸗ 1 be Berlin zur Pflicht des Mieters von ſog. Schönheits⸗Ausbeſſe⸗ rungen. Dieſe Entſcheidung hat nur für Preußen Anwen⸗ ſcheidung des Landgerichts dung. In Baden iſt, wie uns von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt wird, die Rechtslage eine andere. „Gemäß Verordnung vom 17. April 1924 wird nach 35 in Preußen eine Sonderregelung zugelaſſen, wonach der ieter die Schönheitsreparaturen gegen Kürzung von 3. 8. 4 Prozent der ö nen kan mung hat aber für Baden keine Gültigkeit. die Sachlage ſo, daß gemäß Inſtandſetzungsarbeiten ſelbſt miete und zwar 15 Proz. für laufend Sache auch Wertminderung geltend machen. 2 ſeine Praxis ausübenden V Nach einem arbeitsreic die in ihrer eterinärarztes Dr. Allendör hen Leben hat der Allmä Jugend vom nahen Neu unſerem Orte weilte, als im Alter 70 Jahre alt. Unſer Mitbürger, Landwirt 5 5., Neuhäuſerſtraße 3 September ſeinen 70. Geburts Arbeit war, erfreut er ſich und geiſtigen Rüſtigkeit. einen langen, geſunden Leb Das Ohmet guten Ertrag. chtige die 70erin, zenhof aus mehr in „in die Ewigkeit abgerufen. begeht morgen Freitag, den 7. tag. Obgleich ſein Leben nur noch einer ſeltenen körperlichen Wir wünſchen dem ensabend im Kreiſe ſeiner Familie. Jahr einen ziemlich der Heuernte war cutzen. Das wenige ößtenteils durch die aufgebraucht und ſind die Ohmeternte geradezu angewieſen. im Saale des Gaſthauſes erſteigerung des E ſen war von vielen Steigerern korgen betrug etwa? * Kinderlandver Mts. treffen im Rahme aus Langenſelbold(Kreis und körperlich Erhol Viernheimer? Jubilar noch gras verſpricht dieſes Der ergiebige Regen nach ausgebrannten Wieſen von großem 9 as im Juni geerntet wurde, iſt gro herrſchende. Futterknappheit ſchon Landwirte auf eine reiche — Die heute vormittag Engel“ ſtattgefundene V heitlichen Wie Erlös pro N rtrages der gemein⸗ beſucht. Der ſchickung der NS. Am 12. ds. tverſchickung 21 Kinder Hanau) hier ein, um ſic ung zu verſchaffen. Den gaſtf Volksgenoſſen für die Bereitſ ſtellen herzlichſten Dank. Die Liſte der Frühjahr 1936 ab bei den Finan die erſte Liſte der ſäumigen Steuer wer am 1. Januar 1935 mit St vor dem 1. Janua 1935 hinſichtl n der Herbſt tellung dieſer Pflege- ſäumigen Steuerzahler wird vom zämtern offen gelegt. In zahler wird aufgenommen, euerzahlungen aus der Zeit t oder es im Jahre zorauszahlung zu einer Es liegt deshalb im Steuerpflichtigen, die vorhandenen Steuer- wie möglich, ſpäteſtens beſeitigen und ab Janua r 1935 rückſtä ich einer Zahlung oder zweimaligen Mahnung kommen läßt. Jutereſſe eines jeden rückſtände ſobald 1934, reſtlos zu rzahlungen ſtets zahlungen ſind mög Poſtſcheck, Ueberweiſi Auf der Rückſeite muß ſtets vollſtändig g Zahlung dient. bis Ende Dezember r 1935 die einzelnen pünktlich zu entrichten. Die Steuer⸗ ichſt nicht durch Bargeld, ing, Zahlkarte oder dergl. Ueberweiſungsabſchnitts enau angegeben werden, wofür die * Herbſtabenbe Herbſtabende haben ihre beſonderen Winterabend mit ſeiner Geſelligkeit bereitet klingen in den Herbſtabenden no ſondern durch zu entrichten. Steigerung häuslicher und ſonſtiger Gepflogenheiten ch leiſe nach. Der Herbſt iſt und Winter, er verbindet e ſein Gegenſtück, der Frühling, von ge ſind jetzt kürzer gewor⸗ zwei Extreme und hat wi jedem dieſer beiden etwa Licht beherrſcht ſchon bald nachdem die A hat. Und auf dem Lande, als in der Stadt vom Ta Außenarbeiten mit den müſſen, läutet es Länger als in anderen Jahres Dunkel um die Herrſchaft, Abendſchatten ſich zu Und in dieſem geheimſten Schönheiten allerdings merkt man we aufflammende des Abends. abend richtig genießen klaren Herbf oder erleben, rbeit des Tages ihr Ende erreicht wo naturgemäß die Arbeit mehr ge abhängt, wo zu mindeſt die Dunkelheit abgebrochen wer⸗ früher Feierabend. tat, unter Berufung in das Beamten⸗ verhältnis zu Polizeihauptwachtmeiſtern.— Uebertragen wurde: dem Lehrer Heinrich Groß zu Dorn⸗Dürkheim eine Stelle an der Volksſchule zu Großen⸗Linden. In den Ruhe⸗ ſtand verſetzt wurde: der Polizeihauptwachtmeiſter Hein⸗ rich Heß in Friedberg auf Grund des Artikels 14 des Po⸗ lizeibeamtengeſetzes unter Anerkennung der dem Staate ge⸗ leiſteten treuen Dienſte mit Wirkung vom 1. Januar 1935. Beſtellt wurde: Valentin Spangenmacher 3. in Oſthofen zum kommiſſariſchen Beigeordneten der Gemeinde Oſt⸗ hofen. zeiten kämpfen Licht und Stunden vergehen, ehe der erſte nächtlichem Dunkel ſchen Licht und Nacht liegen die herbſtlichen Seins. niger davon. Denn die beim erſten Lichtfülle vernichtet den ande ſein, um den Herbſt⸗ einem warmen, g belauſchen können nebel gegen Licht und ein Herbſtabend, wenn ang die Kartoffelfeuer aufglühen und von timmen ländliches Leben künden, wenn en vor dem Hauſe ſitzen und letztes Tages⸗ sleſen oder zu nachbarlichem Geſpräche aus⸗ In der Stadt Man muß auf dem L zu können, muß an tabend den verlöſch wie die wallenden Herbſt reiten. Wie ſchön iſt doch nach Sonnenunterg fernher gedämp im Dorfe die Alt licht zum Zeitung Der Herbſtabend iſt ſchön und wohltuend, aber man muß ihn dort zu finden wiſſen, wo er noch ſeine alten Zum Neichs der üblichen Rundfunkübertr leiter eine Ne ſonſt übliche Nürnberg beginnt mit d Weſſel⸗Liedes und ge über, das in ſtimmungsmäßig vorbereitet. öffnung des Parteikongreſſes Strauß ſein. Den Appell der Badenweiler⸗Marſches einleiten. der Maſchinen, die wir am 31. Arbeitsſchlacht hörten, dienſtes vorbereiten. Minuten vor der * parteitag muſikaliſche Vorſpiele ſtatt Pauſenzeichen im Nundfunk. Für die agungen vom Parteitag hat der Reich e Sendungen getroffen. Das en unterbleibt. Jede Sendung aus en erſten vier Takten des Horſt ht dann in ein muſikaliſches auf die kommende Sendung So wird das Motiv zur Er⸗ das feſtliche Präludium von werden Rhythmen des Das Stampfen und Singen März zum Beginn der großen wird uns auf den Appell des Arbeit Die Vorſpiele beginnen feſtgeſetzten Zeit. Wareneinfuhr nach Niederlande. Poſtverwaltung hat mitgeteilt, daß in die zuführende Waren deut verpflichtungen uerung für ſämtlich Friedensmiete übernehmen kann. Dieſe Beſtim⸗ In Baden if Verordnung vom 1. 7. 1926 Vermieter verpflichtet iſt, die vornehmen zu laſſen. Der Satz beträgt 23 Proz. der Friedens⸗ e und 8 Proz. für größere Inſtandſetzungsarbeiten. Kommt der Vermieter ſeiner „Verpflichtung nicht nach, oder läßt dieſer womöglich viele Jahre hindurch überhaupt nichts an ſeinem den vermieteten Räumlichkeiten richten, das Amt jeweils einige Die niederländiſche Niederlande ein⸗ für die Zahlungs⸗ gegenüber dem Abſender ent⸗ einer vom Lieferanten unter⸗ chrift oder von einem ſonſtigen n, aus dem der Betra weitere Zahlungsbed Haus oder in ſo kann der Mieter ericht(Mieteinigungsamt) anrufen, das dann die Sache prüft und den Vermieter gegebenenfalls zur Einhal⸗ f Inſtandſetzungs verpflichtung verurteilt. Im all⸗ ſt hier evtl. noch der 8 536 BGB. heranzuziehen. Gemäߧ 537 BGB. kann der Mieter je nach Lage der ſchen Urſprungs, des Empfängers ſtehen, vom 1. September an von ſchriebenen Rechnungsabſ ſtück begleitet ſein müſſe die Fälligkeitstage und g der Forderung, gen zu erſehen ſind oder, wenn noch keine Forderung beſteht, die Umſtände und Bedingungen, unter denen die Waren geliefert werden. Der Dampfpflug im Lampertheimer Bruch. Die Arbeiten des Arbeitsdienſtes in dem an der Bahnſtrecke Lampertheim—Sandtorf gelegenen Bruch, das zum größten Teil wegen ſeines verſauerten Moorbodes brachlag, ſchreiten ſichtlich vorwärts. Das faſt 400 Morgen große Gelände iſt durch ein Grabennetz entwäſſert worden. Seit einigen Tagen arbeitet dort ein Dampfpflug, der täglich faſt 20 Morgen umbricht, um das vorhandene Sumpfgeſtrüpp zu vernichten. Schon im nächſten Frühjahr will man einen Anbauverſuch mit Getreide machen. Auf dem gewonnenen Neuland ſoll eine Siedlung entſtehen, die jedem Siedler neben dem eigenen Heim auch Garten- und Ackergelände in hinreichender Größe bietet. — Schulfeiern am Reformationsfeſt. Reichsminiſter Ruſt hat zur 400. Wiederkehr des Jahres der Bibelüberſetzung urch Dr. Martin Luther folgenden Erlaß herausgegeben: „Vor 400 Jahren hat Martin Luther ſeine Biöelüber⸗ ſetzung vollendet. Angeſichts der großen Bedeutung, die dieſe Tat für die religiöſe und ſprachliche Entwicklung des deut⸗ ſchen Volkes gehabt hat, ordne ich an, daß für alle evange⸗ liſchen Schüler des Reiches anläßlich des diesjährigen Re⸗ formationsfeſtes dieſe Tatſache in Feierſtunden oder in den betreffenden Anterrichtsfächern gebührend gewürdigt wird.“ —. Die Schwalben rüſten zum Abzug. An„Mariä Ge⸗ burt, ziehen die Schwalben furt, um Mariä Verkündigung kommen ſie wiederum“, heißt es im Volksmund. In dieſem Jahre wollen die Schwalben anſcheinend aber nicht warten bis Mariä Geburt. Aus verſchiedenen Gegenden wird be⸗ richtet, daß ſie ſich ſchon ſeit einer Woche zum Zuge nach dem Süden rüſten. Der merkliche Temperaturſturz und das beſonders nachts recht kühle Herbſtwetter dürften den frü⸗ heren Abflug der Vögel veranlaſſen. * Gedenktage 7. Seplember. 1533 Königin Eliſabeth von England geboren. 1631 Die Sachſen werden zuerſt von Tilly in die Flucht ge⸗ ſchlagen, dann glänzender Sieg Guſtav Adolfs bet Breitenfeld. 1654 Der ſchwediſche Staatsmann Graf Axel Oxenſtjerna in Stockholm geſtorben. 1714 Der Badener Friede beendet den ſpaniſchen Erbfolge⸗ krieg. 1812 Napoleon J. ſchlägt die Ruſſen bei Vorodino(Schlacht an der Moskwa). 1914 Maubeuge kapituliert nach 14tägiger Belagerung. Sonnenaufgang 5,19. Mondaufgang 3,28. Sonnenuntergang 18,36. Monduntergang 17,5 „ Wetterbericht Das über dem Feſtland aufgebaute Zwiſchenhoch breitet ſich weiter aus und leiſtet einem von England vordringenden neuen Tief genügenden Widerſtand.— Vorherſage: Für Donnerstag und Freitag iſt vorwiegend heiteres, trockenes Wetter zu erwarten. Steuerterminlalender jür den Monat Sptbr. 1934 Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16.—31. Auguſt ſowie Abgabe der Beſcheintgung über die Geſamtſumme der im Monat Auguſt einbehaltenen Arbeits⸗ loſenhilfe.— Keine Schonfriſt. Umſatzſteuervoranmeldung und Vorauszahlung der Monatszahler für Monat Auguſt.— Schonfriſt bis 17. 9. Einkommen- und Körperſchaftsſteuervorauszahlung für das Vierteljahr des Kal. Jahres 1934 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen.— Keine Schonfriſt. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe für die Zeit vom 1.—15. Septbr. ſofern der Abzug den Betrag von 200.— RM. überſteigt ſowie Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe.— Keine Schonfriſt. Elly Beinhorn in Guatemala gelandet. DRB. Mexiko, 5. September. Die deutſche Fliegerin Elly Bein horn iſt am Dienstag um 12.28 Ahr in der Stadt Guatemala, von San Joſé(Coſta- rica) kommend, gelandet. Tus Maunheim Mannheim, 5. September. Vom Maunheimer Wohnungsmarkt. Die Städtiſche Preſſeſtelle teilt mit: Der Reinzugang an Wohnungen betrug im Monat Auguſt 1934: 97(Zugang durch Neubau 73, durch Umbau 24). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 44 Wohnungen mit 1—3 Zimmern, 51 Wohnungen mit 4—6 Zimmern und 2 Wohnungen mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 46 neue Wohngebäude von privaten Bauherren bezw. 46 Kleinhäuſer mit 1—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen erſtellt. Für 8 Neubauten, die zuſammen 14 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe bewilligt. Ferner wurde ein Reichszuſchuß für 14 Umbauten, welche 22 Wohnungen ergaben, bewilligt. Den Führerſchein abgenommen. In der Nacht fuhr ein unter Alkoholeinwirkung ſtehender Kraftwagenführer in⸗ folge ſeiner Trunkenheit mit dem von ihm geſteuerten Laſt⸗ kraftwagen durch die Garniſonſtraße und dort gegen eine Straßenlaterne. Dem Führer wurde der Führerſchein abge⸗ nommen. * Heidelberg.(Hohes Alter.) Geheimer Ober⸗ regierungsrat Auguſt Brecht, Heidelberg, Vorſtand des Mann⸗ heimer Oberverſicherungsamtes i. R., vollendet am Donners⸗ tag, 6. September, ſein 92. Lebensjahr.— In Nüſten⸗ bach feierte Ludwig Lauer ſeinen 93. Geburtstag. () Karlsruhe.(In den evangeliſchen Landes⸗ kirchenrat berufen.) Der Landesbiſchof hat an Stelle des in die Reichskirchenleitung verſetzten Oberkirchenrats Vo; ges den Pfarrer Sa uenhöfer in Karlsruhe zur kommif⸗ ſariſchen Dienſtleiſtung in den evangeliſchen Kirchenrat be⸗ rufen. * Frankfurt a. M.(Scheckfälſcher verhaftet.) Der Scheckfälſcher, der vor einigen Tagen auch in Frankfurt verſucht hatte, bei Banken gefälſchte Schecks ö iſt verhaftet worden. Der Täter war erfolgreichen Coup in Wiesbaden geflüchtet. Es iſt jetzt ge⸗ lungen, ihn als den 22jährigen Italiener Guiſeppe Meſchi zu ermitteln und in Köln feſtzunehmen. In ſeinem Beſitz hatte er einen italieniſchen Paß auf den Namen Eva Cavalini Leonardi, den er auf den Namen Evani gefälſcht und mit ſeinem Lichtbild verſehen hatte. Das Scheckbuch will er von einem Unbekannten in Lugano gekauft haben. 1 5 einzukaſſieren, ſeinerzeit nach einem 0 2 2 2232 F „„ Amtliche Bekanntmachungen b Betr.: Die Volksabſtimmung am 19. Auguſt N A ch ru f 1934. Das heſſiſche Staatsminiſterium hat uns beauftragt, nachſtehende Verfügung den bei der Abſtimmung amtlich und ehrenamtlich tätig ge⸗ 5 weſenen Perſonen zur Kenntnis zu bringen. Indem wir dieſe Aufgabe gerne erfüllen, verbinden wir gleichzeitig den Dank namens der Gemeinde für die tatkräftige Mitwirkung undff Hilfsbereitſchaft bei der Durchführung der Ab- ebe= Markibienjt ber Lanbesbauernſchajt Heßjen⸗Nafjau Heute beſonders zu empfehlen: Tafel⸗ und Wirtſchaftsäpfel Tafel⸗ und Wirtſchaftsbirnen 5 g Pfirſiche, jetzt zum Einmachen beſonders geeignet ſüße Zwetſchen 3 n deutſche Weintrauben, voll ausgereift, beſonders 1 — Am 4. September verschied an den Folgen eines erlittenen Unfalles unser Ortsbürger Herr Lorenz Roos l. ſtimmung. Der Entschlafene, der dem Gemeinderat lange jahre 76 85 hoer 1 8 18 5 i a ge ſüß, großbeerig. W f Viernheim, den 4. September 1934. 68 hatte und seit dem Jahre 1922 bis zur Nieder- 0 5 g nz eee,. egung infolge Krankheit im jahre 1933 das Amt eines U e Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. 8 Jahn. 5 1 0 4— 0 Beigeordneten begleitete, hat sich stets mit dem ihm gemüse: 1 Abſchrift.. eigenen Interesse der Verwaltung unserer Gemeinde Gemüſe- und Einmachbohnen 90 Dank an die Wahlorgane g zugewendet. beſte Salat⸗ und Einmachgurken 8 Die Volksabſtimmung hat über 43,5 Mil⸗ Durch seine Treue, in Verbindung mit der heiteren a in hervorragender Güte n ö 9 lionen deutſcher Männer und Frauen an die Weisheit seines Wesens hat er sich neben unserer unbe- 2 en in herein 9 f f Stimmurne geführt. Vorbereitung und Durch- grenzten Hochachtung auch unser aller Freundschaft und. 4 führung ſowie die Feſtſtellung des Endergeb⸗ Liebe erworben, die wir ihm über das Grab hinaus in Weißkra 0 niſſes der Abſtimmung haben an das Organi⸗ trauernden Herzen bewahren. 3 17 705 N 5 ſationsgeſchick und die Arbeitskraft der Behörden] Me 1 Blumenkoh f in Stadt und Land ſowie an die Arbeitsfreudigkeit iernheim, den 6. September 1934 ö 1 1 der Abſtimmungsvorſtände, denen die Entgegen nahme dieſes geſchichtlich einzigartigen Volks⸗ bekenntniſſes oblag, beſonders hohe Anforde- rungen geſtellt. Die glatte und einwandfreie Durchführung der Volksabſtimmung muß umſo höher bewertet werden, als diesmal zwiſchen der Anordnung der Abſtimmung und dem Abſtim— mungstage eine außerordentlich kurze Zeit ſpanne lag. f Den zahlreichen Volksgenoſſen und Volks— genoſſinnen, die in den Abſtimmungsvorſtänden und ſonſt bei Durchführung der Abſtimmungf ehrenamtlich tätig geweſen ſind, ſpreche ich Dank und Anerkennung aus. In dieſen Dank ſchließe ich neben ſämtlichen beteiligten Reichs-, Landes⸗ und Gemeindebehörden, die deutſche Reichsbahn⸗“ Geſellſchaft, die deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaften wie alle übrigen Verkehrsunternehmungen ein, Namens der Gemeindeverwaltung: Bechtel, Bürgermeister EHI deutsches Ons! und deulsches demuse! Vereins⸗Anzeiger Maptoltein Sänger⸗Einheit. Heute abend 8,45 Uhr Sing⸗ aus ſchwer. Boden ſtunde. Nur beſtimmte Gründe können ent⸗ H. Fällermann ſchuldigen. Der Vorſitzende. Adolf Hitlerſtraße Geſ.⸗Verein Liederkranz. Wegen Todesfall Täglich ſüßen findet die Singſtunde des Männerchors morgen 8 de b Freitag 8.30 Uhr ſtatt. Frauenchor Sams⸗ D— Tau Engen r Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, die Kameraden von dem Ableben unſeres Mitgliedes, Herrn Lorenz Roos 1. in Kenntnis zu ſetzen. Neues Sauerkraut 5 Pfund 183 Holl. Fettheringe 5 10 Stück 75 Marinierte Heringe in Nahmſoſe Stück 10. Heringe! Tom. Doſe 35 9 Oelſardinen 234 Deutſche, feine 5 Molkereibutter 4 Pf.39 Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 4 Uhr ſtatt und erwarten wir vollzäh⸗ lige Beteiligung bei dem letzten Ehrengeleite. tag abend. Samstag 4 Uhr Beerdigung des verſtorbenen Ehren-Mitgliedes Lorenz 8 e e St. 1 Muſik und Spielleute haben auch anzutreten. Saftiger R 8. Vollzählige Beteiligung iſt Ehrenſache! die zur Erleichterung der Stimmabgabe weſent⸗ Zh menklnft 274 Uhr am Hause be Stgelzertäſe! 70 toos. Vollzählige Bete lige 155 1 0 0 lich beigetragen haben. 4 Kommandanten Kempf, Adolf Hitlerſtraße. 40% iger Brei 3 5 War! 12 0 Berlin, den 20. Auguſt 1934 1. Anzug, weiße Handſchuhe. Edamer 1 Pfund 30 eie cee M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde Der Neichaminifter des Innern Freiwillige Feuerwehr b'helm 9 3 9 Ludwig N Gärtner, Vorſitzender. J N. 52 5 0— J. B.: gez. P 7 un d tuner Das Kommando in Schachteln 1 Lamberth Betr.: Sprechſtunden. 30% Rabatt auß. Putter Gesucht Lebensmittemnaus ein Ill. Schau I berhauler vorm. Goedeche Jalmidche Sporelungen Die Sprechſtunden des Unterzeichneten müſſen wegen Abweſenheit am Freitag, Sams- tag und Montag ausfallen. Erfolg durch Fliegenfänger 10 Stück 254 Viernheim, den 6. September 1934 Globol(Mottenmittel Adolf Hitlerſtraße 38 Zum vertrlen„INS.-Sport“ Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. nee Neue injerieren v. Losbriefen f. 8. 2. e Sehuppen Pfund 323 fr. Hlmann uaball- dehmdgras⸗ Inſektenvertilgungs⸗ a. d. Drehſcheibe„Der Hichker“ N ittel.— i Fil% Blechtanne 3.35 De Empfehle:„Relonsspor inian. 2 f 7/41 Blechk anne 2.25 2 zz ſind ſtets zu haben bei Verſteigerungen e wunden Fpanz Holma ur. Stüc* Muelschen F Hoimann Chlorkalk Paket 16.3 Terpentinöl, Terpentinerſatz 30% Rabatt finden ſtatt: an der Drehscheibe 1. am Dienstag. den 11. Sepibr. 1934. nachmittags 2 Uhr in der Wirtſchaft von Werle, Neuzenlache in Viernheim, 2. am Aittwoch, den 12. Sepibr. 1934. vormittags 9 Uhr in der Waagenhalle des Gräflich von Berckheim'ſchen Schloſſes in Weinheim vom Hemsbach-Laudenbacher SZAucksacſen Wieſengut. Grunert Hindenburgring „Die Anzeige ist für weite Teile der Wirt- schaft als das wichtigste Werbemittel anzusehen“, in einfacher bis feinster Ausführung bei dillig⸗ ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Weinheim, den 5. September 1934 Gräflich von Berckheim jches 1 Nentamt E rDDrrrrrrrrrrrrrenelmer bos zenung So urteilte Prof. Wagemann in einer Arbeit über die Bedeutung der Werbung und ins- besondere der Zeitungsanzeige in der Krisenzeit. — ** Frankfurt a. Mm.(Abſchreckende Strafe für Gießen.(Todesopfer der Arbeit) Vor eini⸗ einen Kraftfahrer.) Das Schöffengericht verurteilte Aus Nah und Fern Genehmigte Lotterien. Darmſtadt. Die Miniſterialabteilung 1b des Heſſiſchen Staatsminiſteriums hat genehmigt: Die Gelbdlotterie zu Gunſten der Wiederherſtellung des Münchener Domes (Frauenkirche); Vertriebsgebiet Volksſtaat Heſſen, Ver⸗ triebszeit 29. Auguſt bis 20. November 1934.— Die Mi⸗ niſterialabteilung 1b des Heſſiſchen Staatsminiſteriums hat die Erlaubnis erteilt: der Ausſpielung zur Förderung des Friedberger Herbſtmarktes; Vertriebsgebiet Volksſtaat Heſſen, Vetriebszeit 30. Auauſt bis 10. Oktober 1934 Darmſtadt.(Ausfallende Sprechſtunden.) Das Staatspreſſeamt teilt mit: Die Sprechſtunden des Herrn Staatsminiſters, ſowie aller Miniſterialabteilungen fallen am Samstag, den 8. September, aus. 5 Lampertheim.(Leichenländung.) In der Nähe der Wormſer Straßenbrücke wurde eine weibliche Leiche geländet und in die Leichenhalle des evangeliſchen Kran⸗ kenhauſes gebracht. Es handelt ſich um ein nei Mädchen, das in Mannheim in Stellung war. Es 1 1 ſich am 29. Auguſt von ſeinem Arbeitsplatz in der A er ſich das Leben zu 0 Die Angehörigen wurden durch Funkſpruch verſtändigt. 1 a e(Tot auf der Landſtraße auſ⸗ gefunden.) Auf der Landſtraße nach Gundenhauſen wurde ein über 70 jähriger Mann tot aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich um einen Einwohner aus Groß⸗Zimmern handelt. der aber nicht das Opfer eines Verkehrsunfalles geworden, ſondern einem Schlaganfall erlegen iſt. den Karl Krauß wegen fahrläſſiger Tötung und fahr⸗ läſſiger Körperverletzung zu zehn Monaten Gefängnis. Dem Angeklagten wurde unterſagt auf die Dauer von fünf Jahren bei Ausübung ſeines Berufes einen Kraftwagen zu benützen. Der Angeklagte hatte am Abend des 23. April am Eiſernen Steg auf der Sachſenhäuſer Seite mit ſeinem Auto den Gaſtwirt Wagner vom„Weißen Bock“ ange⸗ fahren und getötet. Die Ehefrau wurde ſchwer verletzt. Die Eheleute, die beide über 50 Jahre alt waren. wollten ſich gerade nach Hauſe begeben, als ihnen das Auto des Angeklagten entgegenkam. Die Frau wurde von ihrem Manne zurückgeriſſen, der vor ihr auf den Bürgerſteig wieder aelanate. Waaner wurde von dem Kühler getrof⸗ fen und einige Meter weit auf den Fußſteig geworfen. Er trug Rippenbrüche, eine Unterſchenkelfraktur und Schürf⸗ wunden am Kopf davon. Die Ehefrau war vom Kotflügel. erfaßt und gleichfalls einige Meter weit geſchleudert wor⸗ den. Auch ſie blieb beſinnungslos liegen. Die Eheleute wurden in das Sachſenhäuſer Krankenhaus gebracht, wo Wagner am folgenden Morgen verſtarb. Eine ſchwere Gehirnquetſchung bildete die Todesurſache. Frau Wagner befindet ſich auf dem Wege zur Beſſerung. Der Angeklagte hatte am Unglückstage ſchon einige Weinproben hinter ſich und die Blutprobe ergab den Nachweis von Alkohol. Das Gericht war der Anſicht, daß die Schuld allein den Ange⸗ klagten treffe. Er habe erſtens die linke Fahrbahn benutzt, obwohl kein Anlaß dazu vorlag, zweitens ſei er viel zu ſchnell gefahren. Weiterhin ſei er nicht den Pflichten einer Kraftfahrers nachgekommen, den Alkohol zu meiden. gen Tagen wurde in Geiß⸗Nidda bei Nidda der 34 jährige Fuhrmann Joſef Beul bei der Arbeit an ſeinem Geſpann von einem Pferde mit beiden Hinterhufen gegen den Leib geſchlagen. Der Mann wurde mit ſchweren inneren Ver⸗ letzungen in die Chirurgiſche Klinik nach Gießen gebracht, wo er an den Folgen des Unfalles verſtorben iſt. Gumben.(Zwei ſchwere Verkehrsunfälle) Ein Gaſtwirt wurde hier von einem Auto angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er in das Krankenhaus nach Darm⸗ ſtadt gebracht werden mußte. Dort fand auch ein Motor⸗ radfahrer Aufnahme, der bei einem Sturz in Gumben ſchwere Verletzungen davongetragen hatte. Friedberg.(Zuſammenlegung von Gemein⸗ den.) Das heſſiſche Staatsminiſterium hat an die beiden Gemeinden Nieder⸗ und Ober⸗Florſtadt eine Verfügung er⸗ laſſen, die die Bildung einer gemeinſamen Bürgermeiſteren mit der Amtsbezeichnung„Heſſiſche Bürgermeiſterei Florſtadt“ anordnet. Bürgermeiſter Hübner von Nieder⸗Florſtadt hat ſein Amt niedergelegt. Gießen.(mindernutzviehmarkt.) Der heutige Rindernutzviehmarkt war mit 781 Stück Großvieh, 212 Freſſern und 194 Kälbern zum Verkauf beſchickt. Das Ge⸗ ſchaft verlief ruhig. Es koſteten Milchkühe oder hochtra⸗ gende Kühe 1. Qualität 300 bis 390 Mark, 2. Qualität 200 bis 260 Mark, 3. Qualität 100 bis 160 Mark, Schlachtkühe 1. Qualität 140 bis 260 Mark, 2. Qualität 50 bis 100 Mark, einhalb⸗ bis dreivierteljährige Rinder 50 bis 85 Mark, drei⸗ viertel⸗ bis zweijährige Rinder 70 bis 150 Mark, tragende Rinder 150 bis 270 Mark, Kälber 20 bis 30 Pfennige je Pfund Lebendgewicht. 1 1 — — CECE ** 9 —— Das Schicksal eines Hindenburg⸗Briefes Auf dem Schlachtfeld von einem amerikaniſchen Soldaten gefunden.— Erinnerungen an den letzten Abſchnilt des Weltkrieges. Als Anfang Auguſt die Kunde von dem Ableben des Reichspräſidenten von Hindenburg in aller Welt wie eine Bombe einſchlug, war es die ſeit Jahrzehnten das Deutſch⸗ tum im Auslande verteidigende„Staatszeitung und He⸗ rold“ in Neuyork, die ihren Leſern mit einer beſonderen Ueberraſchung aufwartete. Es war ein Brief des General— feldmarſchalls von Hindenburg aus der Zeit des Welt— krieges, den ein amerikani ſcher Soldat auf dem Schlachtfelde bei St. Mihiel in der Akten taſche eines gefallenen deutſchen General ſtabsoffizier fand und ihn als Kleinod 20 Jahre ſorgfältig gehütet, dann aber der Redaktion des deutſchen Blattes in Neuyork übergab, weil er glaubte, daß die Leſer der deutſchen Zeitung ein viel größeres Anrecht auf den Brief haben würden, als er. Die„Weſtdeutſche Zeitung“ in Krefeld, der die Num— mer 31 des genannten amerikaniſchen Blattes von einem Leſer überreicht wurde, veröffentlicht in Fakſimiledruck das reiben von Hindenburg, das an einen unbekannten Adreſſanten, einen Grafen, gerichtet und offenbar ein Dankbrief an den Kommandeur einer Kadettenanſtalt iſt. Die deutſche Zeitung in Neuyork verſieht das Schreiben mit einem feſſelnden Bericht über die Geſchichte des Brie⸗ fes, welcher gleichzeitig einen intereſſanten Einblick in die Lage an der Weſtfront gegen Kriegsende vermittelt. J. Covino, der Finder des Briefes, gehörte als einfa— cher amerikaniſcher Soldat der 78. Diviſion des Regiments 310 an und war im Mai 1918 mit einer Kompognie von 250 Mann nach Frankreich ausgezogen. Wie er erzählte, waren Ende September nur noch 14 Mann von ihnen am Leben. Foch hatte zum entſcheidenden Gegenſtoß auf der ganzen Weſtfront ausgeholt. Unaufhörlich wurden ſtaffel⸗ weiſe die Infanterieangriffe vorwärts getragen, flammte die Front im Artilleriefeuer auf, wälzten ſich Tankgeſchwa⸗ der auf die deutſchen Linien zu, ſtießen Fliegerſchwärme auf den ermatteten Gegner herab. Die Materialſchlacht war in voller Wut entbrannt. 1 Die 78. Diviſion, die zu Perſhings 1. amerikaniſcher Ar— mee gehörte, hatte die Aufgabe, den St. Mihiel⸗Bo⸗ gen einzudrücken, der wie ein böſes Dreieck tief in die alliierte Front hineinragte. Am 12. September, eine Mi⸗ nute nach Mitternacht, eröffnete die vereinigte franzöſiſche und amerikaniſche Artillerie das Trommelfeuer auf die deutſchen Stellungen. Stunde um Stunde hämmerte ſie in einer Breite von 30 Kilometern die Front ein. Triefend vor Näſſe, fiebernd vor angeſpannter Aufregung, lag das Regiment 310 drei Meilen weſtlich von Thiau⸗ court auf der Lauer. Noch nie hatten dieſe jungen amerika— niſchen Soldaten ein ſolches Brüllen der Hölle ver⸗ nommen. Dann, gegen 8 Uhr morgens, bewegte ſich lang⸗ ſam die Feuerwalze vorwärts. Der Befehl zum Angriff kam. Das Regiment 310 ſtieg aus dem Graben und folgte dem in Abſtänden vorrückenden Feuerwald. Bald hatten ſie die erſten deutſchen Stellungen erreicht. Die Wirkung der Artillerievorbereitung war verheerend. Das Gelände war buchſtäblich mit Toten und Verwundeten bedeckt. Langſam wurde die deutſche Front aufgerollt. Ihre Wi— derſtandskraft war gebrochen. Jeden Monat waren 250000 friſche, gut genährte und ausgerü⸗ ſtete Amerikaner in Frankreich eingetroffen, und wo der Gegner immer neue Diviſiznen an einem unerwarteten Punkte der Front in den Angriff werfen konnte, da hatten die Deutſchen Anfang Auguſt 10 Diviſionen wegen zu ho⸗ her Verluſte auflöſen müſſen. Inzwiſchen waren die Ameri— kaner bis zum Bois de la Montagne in eine Mulde vorge- rückt und erſtiegen die Hügelrücken. Als ſie oben ankamen, ſtrich der Deutſche mit Maſchinengewehrfeuer darüber hin. Die nächſten Minuten ſollten für Covino den über⸗ raſchenden Fund einer Kriegserinnerung bringen. Vorſichtig lugte er unter ſeinem Stahlhelm nach den Sei⸗ zen aus. Da ſieht er halbrechts drüben etwas, das ſeine Aufmerkſamkeit erregt. Die Kugeln ſingen und patſchen in die Erde. Sehr vorſichtig rollt ſich Covino zu einem reg⸗ los daliegenden deutſchen Offizier mit den carmei⸗ ſinroten Streifen an den Hoſen hinüber. Endlich liegt er neben ihm. Er mag etwa 50 Jahre at: ſein. Auf der Stirn, da wo ihn die Infanteriekugel getroffen hat, rinnt eine ſchmale Strähne Blut über die glaſſe Wange. Unter dem Arm hält der Offizier, feſt verkcampft, eine Aktenmappe, als ob er eben vom Vortrag bei ſeinem Kommandierenden ekommen ſei. Covino greift nach der Mappe, und er muß ſchon tüchtig daran ziehen, denn der Tote will ſie nicht her⸗ geben. Ein Blick in die Mappe genügt, um auch einem ein⸗ laben Soldaten vom Regiment 310 klarzumachen, daß er da wichtige Karten mit eingezeichneten Stellungen erbeutet hat. Und wie Covino die Karten umwendet, da fällt ein Brief heraus. i C. weiß nicht, was in dem Briefe ſteht, als er aber die Un⸗ terſchrift auf der letzten Seite ſieht, beſonders das charak— teriſtiſche„H“ in dem Namen Hindenburg, da leuchtet ihm ein, daß er einen wertvollen Fund gemacht hat. Jeder amerikaniſche Soldat kannte die Schriftzüge. In den Zei⸗ tungen hatten ſie ſie oft unter dem Bilde des Generalfeld⸗ marſchalls geſehen. Covino war mächtig ſtolz auf ſeinen Fund und ließ ihn ſofort in die Taſche ſeines Mantels verſchwinden. Eine ſolche Kriegesrinnerung hatte wohl kei— ner ſeiner Kameraden aufzuweiſen! Auf der Spur des Krebserregers Feſtſtellungen eines deulſchen Forſchers. In der Heffentlichkeit beſchäftigt man ſich lebhaft mit Forſchungsergebniſſen, die Regierungsrat Dr. W. von Brehmer, Mitglied der Biologiſchen Reichsanſtalt in Berlin-Dahlem, dieſer Tage in der„Mediziniſchen Welt“ veröffentlicht hat und die die Hoffnung zuzulaſſen ſcheinen, daß es gelungen iſt, den Erreger des Krebſes feſtzuſtellen. Gleichzeitig ſcheint ſich damit der Weg zu einer Methode zu eröffnen, die es möglich machen wird, die furchtbare Krankheit erfolgreich zu bekämpfen. Wie ſich aus einer Unterredung ergibt, handelt es ſich um einen Mikroorganismus, der die Eigenſchaft hat, ſich ſo an die roten Blutkörperchen anzuſchmiegen, daß man ihn bisher mikroſkopiſch nicht einwandfrei feſtſtellen konnte. Man muß ihn daher erſt durch Vornahme beſonde— rer Injektionen von den roten Blutkörperchen abtrennen. Nun war es ſchon früher gelungen, die Organismen im Blut Krebskranker feſtzuſtellen. Da es aber nicht gelang, ſie auf gewöhnlichen Nährböden zu züchten, hat man ſie harmlos erklart und ſich nicht weiter mit ihnen beſchäftigt. Jetzt iſt es gelungen, feſtzuſtellen, daß der Krebserreger auf alkaliſchen Nährböden weitergezüchtet werden kann. Mit den Kulturen wurden Mäuſe und Ratten injiziert, und es zeigte ſich, daß ſie alle typiſche Krebsgeſchwülſte bekamen. Dr. von Brehmer hofft, wie er erklärte, eine Methode gefunden zu haben, die es möglich macht, den Krebs in einem Skadium bereils zu er⸗ kennen, in dem er noch heilbar iſt. Zu dieſem Zweck erhält der Patient eine Einſpritzun 7 unter die Haut. Durch Methoden, deren Beſchreibung hier zu weit führen würde, iſt dann einwandfrei feſtzuſtellen, ob der Patient krebsfrei iſt, ob er zum Krebs veranlagt aber noch nicht infiziert, oder ob er tatſächlich ſchon er⸗ krankt iſt. Durch weitere Injektionen läßt ſich wahrſchein⸗ lich im letzteren Fall der Erreger wieder aus dem Blut entfernen und eine Heilung erzielen. Dieſe umwälzenden Feſtſtellungen hatte von Brehmer ſchon im Sommer 1932 erzielt. Ehe er aber zu ihrer Bekanntgabe ſchritt, wollte er ſie einer Kontrolle durch maßgebende Wiſſenſchaftler unterziehen. Im Ein⸗ verſtändnis mit den Behörden wurden für dieſe Prü⸗ fungen Profeſſor Dr. Viktor Schilling, ein führender Me diziner auf dem Gebiete der Blutlehre, und die Bakterio⸗ logen Dr. C. Börner und Dr. O. Jancke zugezogen. Ihre Arbeiten, die im weſentlichen eine Beſtätigung der Feſt⸗ ſtellungen von Brehmers enthalten, ſind zuſammen mit 55 Arbeit Brehmers in der„Mediziniſchen Welt“ er⸗ chienen. Vom Sondergericht verurteilt Mainz. Der 44 jährige bisher noch nicht vorbeſtrafte Hermann Maurer von hier hatte ſich dazu verſtiegen, gröbliche Beleidigungen gegen den verſtorbenen Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg auszuſtoßen. Er will. wie er ſich heute entſchuldigt, von allem nichts mehr wiſſen und unter dem Einfluß von Alkohol gehandelt haben. Mit Rückſicht auf die Schwere der Tat erhielt er ein Jahr Ge⸗ fängnis, außerdem hat er die Koſten des Verfahrens zu tragen. Weiter wird mit dem Einverſtändnis des Verur⸗ teilten ſeine Unterbringung in einer Trinkerheilanſtalt ver⸗ fügt. Die vor einiger Zeit von ausländiſchen Sendern ver⸗ breiteten unwahren Gerüchte über den Reichsjugendführer Baldur von Schirach hatte der Angeklagte Valentin Kropp von hier weiterverbreitet, ohne ſich davon zu überzeugen, ob ſie auch der Wahrheit entſprächen. Der Vorfall ereig⸗ nete ſich am 7. Auguſt, am gleichen Tage, in dem die De⸗ mentis durch die deutſche Preſſe gingen. Der Angeklagte wurde zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Durch die Unterſuchungshaft gilt ſie als verbüßt. f Ein unverbeſſerlicher Landſtreicher, Philipp Tempel aus Bad Dürkheim, bettelte am 13. Auguſt in Worms⸗ Horchheim und wurde, da ihm nichts gegeben wurde, und er den Beſcheid erhielt ſich an die NSW zu wenden. gegen dieſe Einrichtung in der unflätigſten Weiſe ausfällig. Au⸗ ßerdem leiſtete er bei ſeiner Verhaftung Widerſtand. Tem⸗ pel iſt bereits 22 mal wegen Bettelns, Landſtreichens und Diebſtahls vorbeſtraft worden. Heute erhielt er wegen Bettelns ſechs Wochen Haft, wegen Beleidigung und Wr⸗ derſtand ein Jahr Gefängnis. Die Unterbringung in ein Arbeitshaus wurde außerdem angeordnet. 12 Wegen Beleidigung des verſtorbenen Reichspräſidenten hatte ſich der 22 jährige Heinrich Mehlinger aus Mainz⸗ Koſtheim zu verantworten. Er hatte ſich die ſchlechte Mei⸗ nung einiger Bekannten zu eigen gemacht und ſie in einer Gaſtwirtſchaft ausgeplaudert. Das Urteil lautete auf vier Monate Gefängnis. Die Saar im Grenzkampf Ihre politiſche Rolle ſeit Ludwig XIV. Wiesbaden, 5. September. In der Sitzung des Geſamtvereins der deutſchen Ge⸗ ſchichts⸗ und Altertumsvereine ſprach Aniverſitätsprofeſſor Dr. Steinbach⸗-Bonn über das Thema:„Die Saar im weſt⸗ deutſchen Grenzkampf“. Einleitend wies der Redner darauf hin, daß die Saar⸗ lande erſt ſeit 1661 zum politiſchen Grenzland geworden ſind. Er unterſtrich weiter, daß die Saar völkiſch⸗kulturell nicht unmittelbar an der Grenze liege. ſondern hinter einem breiten Volksfeſt in Worms. Alljährlich wird in Worms das Backfiſchfeſt gefeiert. Unſer Bild zeigt die Gruppe der Ru⸗ derinnen aus dem Feſt⸗ zug. Vorfeld deutſchen Volkstums und deutſcher Mutterſprache in Lothringen. Die Antwort auf die Frage, warum gerade die Saar ſeit dem 17. Jahrhundert immer wieder erneut in beſonderer Härte von dem Grenzſchickſal betroffen wurde, ſuchte der Redner in der Feſtſtellung der beſonderen grenz⸗ politiſchen Rolle, die die Saar ſeit den Tagen Ludwigs XIV. im Syſtem der franzöſiſchen Oſtpolitik geſpielt hat. Das Ergebnis des Aeberblickes, den der Vortragende gab, war, daß die Saarlande für Frankreich nicht Sicher⸗ heitslinie, ſondern Drehſcheibe für Truppenzüge ſeien, die zum Angriff auf den Mittelrhein und gegen den Niederrhein aus dem lothringiſchen Feſtungszentrum herangeführt würden. Die Grundlinie des Angriffs unter Ludwig XIV. hätte auch die Richtung der Austauſchverhandlungen im 18. Jahr⸗ hundert ebenſo wie die Politik Talleyrands im Jahre 1814 und auch die Grenzen des„Saargebiets“ im Jahre 1919 beſtimmt. Im zweiten Teile feines eindrucksvollen Vortrages behandelte der Redner die hervorragenden Abwehrleiſtungen der Saarbevölkerung, deren kampferprobte Treue die Ge— währ biete für einen glücklichen Ausgang des gegenwärtigen Ringens. U Bruchſal. Der Gemeinderat von Untergrombach hat die gemeindeeigenen Grundſtücke am Kaiſerberg zum Naturſchutzgebiet erklärt. In dem neuen Naturſchutzgebiet, das eine Fläche von 83 Ar umfaßt, hat ſich eine Fauna und Flora zuſammengefunden, die man nach der Bezeichnung von Gradmann auch eine Steppenheideformation nennen könnte. Der helle Muſchelkalk-Lößboden dieſes nach Süden gelegenen Hanges erhitzt ſich infolge der Sonnenbe⸗ ſtrahlung auf über 65 Grad Celſius. Dieſe wüſtenähnlichen Temperaturen haben in Verbindung mit der extremen Trok⸗ kenheit eine ganz eigenartige Vegetation und Tierwelt er⸗ möglicht, wie wir ſie nur an ganz wenigen Stellen in Süd⸗ deutſchland finden. In Baden kann man nur ein einziges Gebiet mit dem des Antergrombacher vergleichen: den Ilteiner Klotz. 1 Das Naturſchutzgebiet am Michaelsberg erſteht im Frühling oder im Herbſt in ſeiner ganzen Pracht. So kom⸗ men beiſpielsweiſe im Mai die erſten Orchideen, unter ihnen die ſeltene Ophrys oder Ragwurz. Bei den dort hauſenden Tieren iſt es beſonders die Kleintierwelt, die mehrere Formen enthält, die für den Naturſchutz von allergrößter Bedeukung ſind. Was aber das Naturſchutzgebiet beſonders heraushebt aus der Reihe der anderen, das iſt ſeine enge Beziehung zur Kulturgeſchichte unſerer Heimat. Wenige Schritte vom Naturſchutzgebiet entfernt liegt die Stelle jener in der Ur⸗ geſchichte hochberühmten„Michaelsberger Siedlu ng“ aus dem Neolithikum. Hier am Michaelsberger Natur⸗ ſchutzgebiet können wir uns im Geiſte zurückträumen in jene heiße Steppenzeit, wo die erſten Siedlungen auf den be⸗ ſonnten Lößkugeln entſtanden ſind. Die gleichen Blumen, die das Auge des Steinzeitmenſchen erblickte, grüßen uns heute nach Tauſenden von Jahren noch. Die gleichen Tier⸗ arten, die ſchon zur Steinzeit lebten, finden wir heute noch in unſerem Naturſchutzgebiet. 1 So ſtellt das Naturſchutzgebiet„Michaelsberg“ in ſeiner ausgeglichenen Geſchloſſenheit des Floren⸗ und Faunenbildes und in ſeiner Beziehung zur menſchlichen Kulturgeſchichte ein einzigartiges Heimatdenkmal dar. Heute im Rundfunk: „Einſame Ernte“. Hannes Schmalfuß, ein nationalſozialiſtiſcher Kämpfer aus dem Erzgebirge, kommt am Stuttgarter Mikrophon zu merſtenmal zu Wort. Der volkstümliche Ton ſeiner poli⸗ tiſchen oder naturverbundenen Verſe wird ihm die Herzen der Hörer gewinnen.(Reichsſender Stuttgart 18 Uhr.) r ß ã ͤvddßdcccc ße wewinnauszug 5. Klaſſe 43. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lolterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 15 50 24. Ziehungstag 4. September 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen * 8 zu 5000 M. 325782. Gewinne zu 3000 M. 158186 254475 29562 5 2735 854%% 0a ie N 1 Gewinne zu 2000 M. 33403 55676 127874 155331 189986 231882 262720 280208 349104 394826 30 Gewinne zu 1000 M. 3197 22229 72211 94019 94521 141253 173746226956 240939 241414 269860 387488 366286 380353 382308 88 Gewinne zu 500 M. 322 64848. 72482 86474 86757 94718 99276 103894 107292 115085 118710 588883 348882 158488 171183 172846 182418 224095 239749 240512 258651 2755714 283465 295864 302841 304947 311027 336470 336483 145849 115457 118157 119811 120419 121980 124123 124663 128501 127241 128071 131099 134975 135805 138971 138908 139478 140369 133726 143894 144442 144460 144943 147254 148038 149587 182261 152884 153465 160166 160890 162928 129737 172855 172833 174781 127254 178082 178534 178539 179449 179548 179950 182056 188387 183998 188268 190763 191688 192489 184740 184973 197841 188833 199552 200811 203605 205417 205618 208353 208910 211874 218873 224628 225338 225403 226655 227671 237719 245132 250638 284281 255823 255921 264451 265313 271485 273008 273948 275212 284014 284048 284888 288171 286292 287305 289105 289742 293889 285586 297880 305581 305582 306128 306591 308786 310249 310882 311524 312989 817425 318461 318939 319968 324509 331949 335542 342478 351588 351630 381885 370883 370786 371717 373188 374642 377932 378129 379190 379744 382635 387288 389325 391578 393068 398223 398498 398526 399170 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 17786 212920 6 Gewinne zu 3000 M. 17630 56862 344753 12 Gewinne zu 2000 M. 128309 230197 243737 257494 334373 336543 28 Gewinne zu 1000 M. 4993 15649 22433 26475 60433 101804 102806 236214 260712 269547 282438 324440 328783 380327 80 Gewinne zu 500 M. 4178 15458 26769 67123 71195 88241 116546 119848 126200 133378 147272 150887 174440 188439 200334 292688 212992 221497 224269 230853 232596 235366 288726 241381 2447147 245384 279473 311152 315296 315903 345732 346112 357076 359984 360847 361198 362482 383286 394808 396068 200 Gewinne zu 300 M. 893 5026 6309 7898 8449 12439 16154 18079 18640 21454 22885 23924 25301 26603 28157 29850 343883 34994 36889 88851 49357 50102 53685 54303 58044 63976 65180 71083 71323 72833 81586 81635 82658 84499 91856 92827 98833 98892 107327 118331 113362 114950 15814 117568 117822 1183834 148967 124739 126987 129147 132071 143432 151461 151838 152126 155847 158493 158768 158053 158699 158488 159830 160899 175798 158081 178833 178889 183870 184685 188437 187596 189023 191847 195841 188824 188123 188844 199153 200580 203440 213144 216438 216898 223886 223895 224262 236467 226797 229025 236499 288785 241229 242190 247452 249067 251067 256668 258813 259090 283378 285452 267319 288372 268797 273273 275000 282419 284555 285762 288208 288878 290739 295284 299053 302003 302342 305314 305889 309218 314730 317423 3219837 323561 328025 333389 333391 337326 349929 344194 345928 348085 351080 351355 357804 369588 374020 377795 379331 379720 382981 384768 387866 389101 390142 393372 393598 395641 396809 388074 399135 20 Tagesprämien. 1 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II: 70642 95869 100844 105530 133937 1390922 142554 171820 292628 354282 5 5 — * — ccc. ——.———— 2 h —