* * * jo iſt. wie ſeit 14 Jahren..“ Amtliches Verkünbigungsblatt ber Bürgermeiſterei und 7 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. N Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeter zeile oder deren Raum 2 Pfennig iernheimer anberer Behörden— Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Beilagen: Nr. 209 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. ⸗A. Aug. 34.1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Montag, den 10. September 1934 10. Jahrgang Der Appell der 113000 Der Tag der SA und der S in Nürnberg DNB. Nürnberg, 9. Sept. Die Luitpold-Arena in ihrer neuen Geſtalt iſt der Schau— platz des Tages der SA. Sie iſt die erſte Stätte, die endgültig nach den Plänen des Führers ausgebaut worden iſt. In leichtem Bogen zieht ſich der Steinbau der Ehrentribüne die ganze Stirnſeite entlang. Von 30 Meter hohen Eiſen— lonſtruktionen hängen in drei gewaltigen Bahnen die Haken— kreuzfahnen herab, deren Ausmaße am beſten dadurch erkennt— lich werden, daß an einem der vier Eiſenträger ein elektriſcher Aufzug montiert iſt, der einen Filmoperateur auf und ab be— fördert. Die beiden Enden der Tribüne tragen auf mächtigen Socleln den goldenen Adler, der ſeine Fänge in Lorbeer krallt, der das Hakenkreuz umrahmt. Er breitet ſeine mächtigen Schwingen empor zum herrlichen ſonneübergoſſenen Morgen- himmel. Auf der weit vorgebauten Terraſſe haben die 201 Feld⸗ zeichen Aufſtellung genommen, die heute ihre Weihe durch den Führer erhalten. Drei breite Raſenterraſſen führen zum eigent— lichen Platz. Weit vorſpringend bis in das Rund des Feldes iſt das Redner⸗Podeſt gebaut, das ſich noch über der unteren Tribüne erhebt. Von ihm aus zum Ehrenmal iſt der mit gro— ßen Quadern belegte Steinweg„Die Straße des Füh⸗ ters“ freigelaſſen. An das Ehrenmal anſchließend flattern die Fahnen aller Nationen, die ihre Vertreter zum Reichs— parteitag des deutſchen Volkes entſandt haben. Seit Stunden ſind die Tribünen von Hunderttauſenden be— ſetzt. Die Ehrentribüne iſt ebenfalls lange vor dem eigentlichen Beginn dicht gefüllt. Wieder ſind die Spitzen des Reiches und der Staaten und aller Parteigliederungen, die Generäle der Landespolizei, kurz, das ganze offizielle Deutſchland, dazu die zahlreichen Ehrengäſte, die älteſten Parteigenoſſen, die Ange⸗ hörigen der im Freiheitskampf gefallenen Nationalſozialiſten, die Vertreter der Marine, die Generalität, die Reichswehr uſw. vertreten. Auf dem Felde aber ſtehen in unüberſehbaren Reihen nach Gruppen geordnet die Freiheitskämpfer Adolf Hitlers, hinter ihren Stäben und Standarten die blutgetränkten Sturmfahnen. Ein unüberſehbares Bild in Braun und Schwarz und Grau und Blau. Die großen Mittelfelder nehmen die SA-Gruppen ein. Vor ihnen ſtehen die Oberſte SA-Führung, die Reichs— führerſchule das Feldjägerkorps. Auf den Flügeln ſchließen ſich die SA⸗Reſerve und die Flieger an, während die Seiten von den SS⸗Stürmen in Schwarz eingefaßt werden: ein Bild, das an Großartigkeit durch die neue Formgebung des Luitpold— haines außerordentlich gewonnen hat. Am 749 Ahr ertönt das Kommando„Stillgeſtanden“. Der Chef des Stabes meldet dem Führer 97000 SA⸗Männer mit 7000 SA⸗Führern, der Reichsführer der SS, Himmler 10000 SS-Männer. 15 000 Soldaten ſtehen wie eine Bildſäule ſchnurgerade aus— gerichtet. Der Führer im braunen Hemd grüßt ſeine SA: „Heil SA“ und„Heil, mein Führer“ donnert ihm zur Antwort entgegen. Dann kommt Leben in die Säulen. Die Feuer in den Schalen lodern empor. Die Fahnen ziehen mit gedämpf⸗ tem Trommelwirbel durch ſchmale Gaſſen, die Standarten in geſchloſſenen Blocks über dem Mittelweg, links und rechts geben ſie den Fahnen Ehrengeleit. Feierliche Muſik ertönt, langsam ſchreitet der Führer, den Chef des Stabes zur Linken. den SS⸗Reichsführer zur Rechten, über den ſteinernen Weg, der ſteil zum Ehrenmal emporführt, wo er mit erhobener Rech ten den Toten des Weltkrieges und der deutſchen Freiheits— bewegung den deutſchen Gruß entbietet. Im ſtummen Schweigen verharrt der Führer vor dem Ehrenmal, während das Lied vom guten Kameraden getragen über den Platz klingt. Die Weihe dieſes Augenblicks ergreift alle Herzen. Die SA entblößt die Häupter. 5 Dann kehrt der Führer zur Tribüne zurück. Ihm folgt die Blutfahne des 9. November 1923, dann die 263 Standarten und endlich die blutgetränkten Sturmfahnen der SA, Sturm- bannfahnen der SS, die ſo manchen Namen tragen, der heute dem ganzen deutſchen Volk gehört. Den Beſchluß bilden die eichengeſchmückten Fahnen des Reichskriegerbundes, des Stahl⸗ helms. Der Fahnenwald füllt die drei zur Tribüne führenden Raſenterraſſen und zaubert einen neuen Farbton hervor. Dann rückt die SS von den Flügeln mit klingendem Spiel ſchnur— gerade ausgerichtet auf die Tertaſſe des Führers. Der Führer ſpricht auf dem erhöhten Vorbau. Jubel rauſcht ihm entgegen, als er das Wort nimmt. Schon die erſte Erklärung, daß die SA ſo wenig wir irgendeine andere Inſtitution der Partei mit dem Schatten, der ſich über die SA geſenkt hatte, irgend etwas zu tun hatte, löſt einen unbeſchreiblichen Jubelſturm aus, der zu einem brauſenden Orkan anſchwillt, als der Führer fortfährt: „„„daß mein Verhältnis zu euch, meine Kameraden, genau ſich in Wellen über das Raſenfeld fortpflanzen, brauſen ihm immer wieder entgegen. Anter dem Dröhnen der Salutbatterien weiht der Führer dann 126 Standarten der SA, 75 Standarten der SS durch Berühren mit der Blutfahne vom 9. November 1923. Der Chef des Stabes gelobt in markigen Worten dem Führer auch weiterhin die unwandelbare Treue der SA. Der Chef des Stabes Dutze ſpricht. Kameraden! Wir haben an dieſem Platz im Jahre 1927, im Jahre 1929 und auch im vorigen Jahre geſtanden, um von unſerem Führer die neugeweihten Feldzeichen zu empfangen. Wir haben hier geſtanden mit dem Willen, zu arbeiten und zu kämpfen, dort, wo uns der Führer hinſtellte. And mit glühen⸗ dem Herzen für den Führer und für Deutſchland ſtehen wir auch heute hier in demſelben Willen und im alten Geiſt. Wenn man verſucht hat, in den letzten Jahren die SA wieder zu ver— fälſchen oder für andere Ziele auszunutzen, ſo dürfen wir alle Kameraden, die wir hier ſtehen, erklären: Wir ſind von ſolchem Treiben unberührt geblieben und werden immer unberührt blei— DNB. Nürnberg, 9. September. und SS. im Luitpoldhain hat folgenden Wortlaut: S A.⸗ und SS.⸗Männer! Zum vierten Male in der Geſchichte der Partei iſt die SA. und SS. auf dieſem Platze angetreten, vor 12 Monaten im Zeichen der Eroberung der Macht im Staate! Heute, um zu bekunden, daß dieſe Entwicklung ihren Fortgang und ihre Voll⸗ endung gefunden hat! In unſeren Händen ruht heute die Macht des Deutſchen Reiches. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt heute die Herrin Deutſchlands. In den 12 hinter uns liegenden Monaten iſt eine Poſition nach der andern von uns in Beſitz genommen worden. Niemand, der nicht blind ſein will, kann glauben, daß unſer Regiment beſeitigt werden könnte oder gar von ſelbſt ab⸗ treten wird. Dieſe 12 Monate waren für uns eine Zeit ſchaffender Arbeit in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Wenn ich mich entſchloſſen habe, nach dieſer kurzen Zeit wieder einen Parteitag anzuordnen, um Sie, meine Kameraden der SA. und SS., hierher zu rufen, dann geſchah dies zu einem beſonderen Zweck. Vor wenigen Monaten hat ſich über die Bewegung ein ſchwarzer Schatten gezogen. Viele Gegner glaubten, die Zeit kommen ſehen zu kön⸗ nen, in der die Macht der nationalſozialiſtiſchen Partei vielleicht ihr Ende finden würde. Ich habe Sie hierher befohlen, um dreierlei zu dokumentieren: 1. Die SA. hat ebenſowenig wie irgend eine andere Inſti⸗ tution der Partei mit dieſem Schatten etwas zu tun!(Begeiſterte Heilrufe der SA.) 2. Am allen zu zeigen, daß mein Verhältnis zu meinen Kameraden genau dasſelbe iſt wie ſeit 14 Jahren.(Langanhal⸗ tende Heilrufe.) 3. Am unſeren Feinden zu zeigen, daß die Partei ſteht und daß ihre SA. und ihre SS. ſtehen als die Garanten der nationalſozialiſtiſchen Revolution.(Erneute ſtürmiſche Beifalls— kundgebungen.) Sie täuſchen ſich alle, die da glauben, daß auch nur ein Riß in das Gefüge unſerer einzigen Bewegung gekommen ſei. Sie ſteht feſt, ſo wie dieſer Block hier! And ſie wird in Deutſchland durch nichts zerbrochen. Wenn jemand ſich am Geiſt und Sinn unſerer Bewegung verſündigt, wenn er ſich verſündigt am Geiſt meiner SA., dann trifft das nicht dieſe SA., ſondern nur denjenigen ſelbſt, der es wagt, ſich an dieſer zu verſündigen.(Dauernde Beifallsrufe.) Wir ſind hier zu dieſem Appell angetreten, nicht nur, um zu zeigen, wie unzerſtörbar feſt das Gefüge der Bewegung und ihre Organiſation iſt, ſondern um auch zu zeigen, wie ſie erfüllt iſt nach wie vor vom Geiſt der Treue, der Diſziplin und des Gehorſams, und um 126 Standarten der SA. und 75 Standarten der SS. zu übergeben. Dieſe neuen Feldzeichen der Bewegung werden nun einrücken in die große Kolonne unſerer alten Standarten. Ihr werdet ſie vor euch tragen und werdet ihnen in Treue folgen, ſo wie den alten. Ihr werdet angeſichts dieſer Zeichen euch erinnern an das, was euch groß gemacht hat. Ihr werdet euch erinnern an die jahre⸗ lange Zeit der ſchweren Kämpfe, der Opfer, da es faſt ausſichts⸗ los erſchien, den Staat erobern zu können, und ihr werdet euch erinnern der großen Beharrlichkeit und Zähigkeit, mit denen dieſer Kampf für Deutſchland geführt werden mußte. Ihr werdet Minutenlange Heilrufe, die Die Anſprache des Führers und Reichskanzlers vor der SA. ben, weil wir in den Mittelpunkt unſeres Handelns ein Wort geſtellt haben, das uns der Führer ſelbſt vorlebt: die Treue! Immer wieder erneut die Treue zu geloben, iſt nach mei— ner Auffaſſung eine Selbſtverſtändlichkeit. Aber ich darf ſagen, an dieſer für die Partei und vor allen Dingen für unſere Kameraden ſo hiſtoriſchen Stätte, mein Führer: Genau wie wir in früheren Zeiten unſeren Dienſt und unſere Pflicht getan haben, werden wir auch künftig nur auf Ihren Befehl warten!(Stürmiſche Heilrufe.) Wir Kameraden kennen nichts anderes, als den Befehl unſeres Führers auszu führen, ohne zu fragen und ohne zu zögern, um zu beweiſen daß wir die Alten geblieben ſind. Wir ſind immer bereit, alles und wenn es ſein muß, auch das Letzte einzuſetzen mit unſerem alten Kampfruf auf den Lippen: Anſer Führer Adolf Hitler Sieg Heil! Dann ſchlägt erneut ein Orkan der Liebe und Verehruns über dem Führer zuſammen, der die menſchenbeſetzten Straßer mit einem Teil der Vertreter der Reichsregierung und des Diplomatiſchen Korps zur Kaiſersburg durchfährt. Die SN und SS aber marſchiert zum Vorbeimarſch ab. Der Führer an die GA und SE uns nach dem Siege nicht verlaſſen darf, ſondern daß wir une heute mehr noch als früher zu den alten Tugenden bekenner müſſen. Der SA.⸗Mann und der SͤA.⸗Führer kann nichts anderes ſein als treu, gehorſam, diſzipliniert, beſcheiden, opferwillig oder er iſt nicht SA.⸗Mann.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Wenn wir uns aber zu den alten Tugenden bekennen, dann wird nicht nur unſere Macht unzerbrechlich ſein, ſondern dann wird auch des deutſchen Volkes Auferſtehung ſich weiter auswirken bis in fernſte Zeiten. Denn wir ſind nicht eine Erſcheinung vol Monaten oder Jahren, ſondern das, was in dieſen 15 Jahren gebaut wurde, ſoll bleiben für Jahrhunderte.(Minutenlange: Beifall und ſtürmiſche Heilrufe.) Nur ein Wahnſinniger oder ein bewußter Lügner kann ſagen, daß ich oder irgend jemand jemals die Abſicht hätte, das aufzulöſen, was wir ſelbſt in langen Jahren aufgebaut haben.(Begeiſterter Beifall.) Nein, meine Kameraden, wir ſtehen feſt zuſammen für unſer Deutſchland und wir müſſen zuſammenſtehen für dieſes Deutſch⸗ land. Wir wollen auch in den vor uns liegenden Jahren die Bewegung härten, indem wir die einzelnen Organiſationen mehr noch als bisher zu einer einzigen Einheit zuſammenfaſſen und miteinander verſchmelzen. Anter unſerer Fahne ſoll wirklich eine einzige und einheitliche Bewegung marſchieren. Das iſt unſer Ziel. And wenn wir in dieſem Sinne arbeiten, kann niemand es wagen, gegen dieſe gewaltigſte Organiſation der deutſchen Geſchichte Widerſtand zu leiſten oder ſich ihr entgegenzuſetzen. So übergebe ich euch denn die neuen Feldzeichen in der Aeberzeugung, daß ich ſie in die treueſten Hände gebe, die es in Deutſchland gibt. In den Zeiten hinter uns, da habt ihr mir eure Treue tauſendfältig bewieſen. In der Zeit vor uns kann es nicht anders und wird es auch nicht anders ſein!(Brauſender Jubel der Hunderttauſende.) So grüße ich euch denn als meine alten treuen SA. und SS.-Männer:„Sieg Heil!“(Die Hunderttauſende auf dem Rieſenfeld ſtimmen begeiſtert in das Heil ein.) eee eee ee ee eee e e 99 Tote, 31 Vermißte 430 Perſonen der„Morro⸗Caſtle“ gerettet DRB. Neuyork, 9. Sept. Auf Grund einer am Sonntagnachmittag zuſammengeſtell⸗ ten Vermißtenliſte der„Morro Caſtle“ wurden von der ins⸗ geſamt 560 Köpfe zählenden Beſatzung des Schiffes 430 Perſonen gerettet und 99 Tote geborgen. Vermißt werden noch 31 Perſonen. Von den Toten wurde un⸗ gefähr die Hälfte namentlich feſtgeſtellt. Merlwürdigerweiſe befand ſich unter den Aeberlebenden ein Matroſe, der ſeit 12 Jahren totgeſagt war. Die Küſtenwache erklärte, daß ein Be⸗ ſuch auf dem Oberdeck einen furchtbaren Anblick bot. Das Feuer habe die Ladung erfaßt, ſo daß das weitere Schickſal des Dampfers ungewiß ſei, der möglicherweiſe an Ort und Stelle abgewrackt werden müſſe. Die Arſache des Brandes iſt bisher noch unaufgeklärt, allerdings hält man einen Blitzſtrahl für höchſt unwahrſcheinlich und glaubt vielmehr, daß der Brand in der Bibliothek ausgebrochen ſein dürfte, wo nach An⸗ daraus die Lehre ziehen, daß das, was uns einſt ſiegen ließ, gabe Geretteter noch ſpät nachts ein Trinkgelage ſtattgefunden ee e 8 CFPFPFFCCCCCCCCoCVobTTbTbTTbTPTPTCTCCCTTTTTTTb habe. Aeber den Verſuch der Küſtenwache, am Sonntagmorgen an Bord der„Morro Caſtle“ zu gelangen, heißt es in einem Bericht, daß das Vorhaben mißlang, weil die Platten zu heiß geweſen ſeien. Erſt am Nachmittag ſei eine Anterſuchung des Oberdecks möglich geworden. Man habe dort eine große Menge kaum angeſengter Schuhe gefunden, die die Fahrgäſte aus- gezogen hatten, bevor ſie den Verzweiflungsſprung ins Waſſer unternahmen. Die Küſtenwache fand außerdem zwei verbrannte Leichen. Der Parteikongreß am Sonntag. Der Führer ehrt die deutſchen Kriegsopfer. DNB. Nürnberg, 9. Sept. Die Fortſetzung des Parteikongreſſes am Sonntagnach— mittag ſtand im Zeichen der Anweſenheit von 2500 deutſcher Kriegsopfer, die auf den Tribünen und in den vorderen Reihen der Kongreß— halle Platz genommen hatten. In der erſten Reihe ſaßen 60 Kriegsblinde. Als der Führer mit ſeinen Begleitern die Kon— greßhalle betrat, brauſte ihm ein vieltauſendſtimmiges Heil ent— gegen. Der Führer ging ſofort auf die Kriegsblinden zu und es war ein unvergeßlicher Eindruck, wie er jedem einzelnen Blin— den die zum deutſchen Gruß ausgeſtreckte Hand herunternahm, ſie herzlich drückte und jedem einige Worte des Grußes und der Teilnahme ſagte. Von allen den Kriegsopfern, die auf dem Parteitag anweſend ſind, haben die Kriegsblinden am meiſten zu leiden, da es ihnen infolge ihrer Verletzung nicht möglich iſt, das unvergeßliche Erlebnis des Aufmarſches und der unerhörten Begeiſterung des fahnen- und blumenrauſchenden Ereigniſſes eigenen Auges erleben zu können, ſondern nur aus den Berichten ihrer Kameraden zu erfahren. Nach dem Einmarſch der Standarten und dem Vortrag des Sinfonieorcheſters, der Freiſchütz-Ouvertüre, eröffnete dann der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, die Kongreßſitzung. Im Anſchluß daran ergriff der Führer des Deutſchen Arbeits— dienſtes, Reichsleiter Hierl, das Wort zu der an anderer Stelle mitgeteilten Rede. Die Ausführungen des Reichsarbeitsführers über die Ent— wicklung des nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes zur Ar- beitsdienſtpflicht der Zukunft wurden häufig von Bei— fallskundgebungen unterbrochen. Seine Verſicherung, daß der deutſche Arbeitsdienſt ein Hauptpfeiler des Aufbaues des deut— ſchen Volkserziehungswerkes unſeres Führers, ein nicht mehr wegzudenkender Beſtandteil der nationalſozialiſtiſchen Partei und des nationalſozialiſtiſchen Staates ſein ſolle, rief ſtürmiſche Zuſtimmung hervor. Mit Händedruck dankte der Führer ihm für ſeine Erziehungsarbeit an der deutſchen Jugend. Der Stell— vertreter des Führers, Rudolf Heß, erteilte dann dem Reichs— juſtizkommiſſar, g Reichsleiter Dr. Frank, das Wort zu einem grundlegenden Vortrag über das Thema: „Die Einwirkung des nationalſozialiſtiſchen Ideengutes auf das deutſche Rechtsleben.“ Sein großzügiger Aeberblick über die neue nationalſozialiſtiſche Rechtsgeſtaltung und Rechtsſchöpfung auf allen Gebieten des deutſchen Rechtes wurde von dem Kongreß mit großer Begeiſterung aufgenommen. Sein Appell an die Parteigenoſſen, Vertrauen zu den nationalſozialiſtiſchen Juriſten als den Rechtswahrern des Dritten Reiches zu haben, fand bei den Kongreßteilnehmern ſtürmiſche Zuſtimmung, die ein Beweis dafür war, wie ſehr alle Nationalſozialiſten die Notwendigkeit einer neuen rechtsſchöpferiſchen Arbeit im nationalſozialiſtiſchen Sinne anerkennen. Auch ihm dankte der Führer für ſeine Aus— führungen und damit zugleich für ſein Wirken. Der Stellver⸗ treter des Führers, Rudolf Heß, vertagte ſodann den Kongreß auf Montagnachmittag, 18 Ahr, auf dem der Führer ſprechen wird. Hitler bei den ausländiſchen Diplomaten. DNB. Nürnberg, 8. Sept. Am Samstagnachmittag ſtattete der Führer den nach Nürn— berg zum Reichsparteitag gekommenen ausländiſchen Miſſions— chefs einen kurzen Beſuch ab. Auf dem Bahnſteig J des Nürn— berger Hauptbahnhofs, wo der Sonderzug der ausländiſchen Diplomaten hielt, hatten SS-Männer vom Sturm 3 in zwei Reihen Aufſtellung genommen. Auch SA war angetreten. In Begleitung des Führers ſah man den Außenminiſter Freiherrn von Neurath, Staatsſekretäre Meißner, ſowie ſeinen Adjutanten Obergruppenführer Brückner und andere Herren. Anter Heilrufen ſchritt der Führer zum Wagen der Diplomaten und wurde hier vom Chef des Protokolls, Grafen von Baſſe⸗ witz, empfangen. Der Führer begab ſich mit Reichsaußen— miniſter von Neurath und einigen Herren ſeiner Begleitung in den Wagen, wo er die ausländiſchen Miſſionschefs begrüßte. Im Namen der Diplomaten ſprach der japaniſche Bot- ſchafter dem Führer den Dank für die ergangene Einladung aus. Adolf Hitler antwortete mit einer kurzen Anſprache, in der er den Dank für das Erſcheinen zum Ausdruck brachte und den Diplomaten einen weiteren guten Verlauf ihrer Nürnberger Reiſe wünſchte. Nach dem kurzen Begrüßungsakt verließ der Führer die ausländiſchen Gäſte und wiederum kündeten draußen Heilrufe der Menge davon, daß der Führer inmitten ſeines Volkes ſeinen Weg fuhr. Reichsaußenminiſter von Neurath hatte nach der Begrüßung des Führers eine kurze Anterredung mit den ausländiſchen Diplomaten, die auf den Wunſch Leni Riefenſtahls ihren Wagen verließen und ſich auf dem Bahnſteig der Filmkamera zum Bilde ſtellten. „Deutſches Volk jenſeits der Grenze“ DNB. Stuttgart, 9. September. Mit einem ſchlichten Feſtakt wurde am Sonntag im Kuppel⸗ ſaal des Kunſtgebäudes, dem Hauptraum der Ausſtellung „Deutſches Volk jenſeits der Grenze“ die vom Deutſchen Auslandsinſtitut veranſtaltete Stuttgarter Feſtwoche ſowie die Ausſtellung ſelbſt feierlich eröffnet, nachdem ſchon am Vormittag in Gottesdienſten beider Konfeſſionen Vorkämpfer des Diaſpora⸗Deutſchtums gepredigt hatten und in einer Film⸗ morgenfeier dem Volksdeutſchen Gedanken in würdiger Weiſe Ausdruck verliehen worden war. Im Namen des Vorſitzenden des deutſchen Auslandsinſtituts, des Oberbürgermeiſtes von Stuttgart, der zur Zeit in Nürnberg weilt, ergriff der Leiter des deutſchen Auslandsinſtituts, Dr. Richard Cſaki, das Wort zu einer Anſprache, in der er der unvergänglichen kulturellen Werte der Auslandsdeutſchen gedachte, die auch das Leben der fremden Völker befruchtet haben. Im Namen der ſeeliſchen und geiſtigen Verbundenheit mit den deutſchen Brüdern im Ausland erklärte Cſaki die Stuttgarter Feſtwoche und die Ausſtellung für er⸗ öffnet. Zum Schluß des Feſtaktes legten die auslandsdeutſche und reichsdeutſche Jugend gemeinſam am Mahnmal, das dem Andenken der volksdeutſchen Kämpfer errichtet wurde, einen roten Nelkenſtrauß nieder. Der Vorbeimarſch auf dem Adolf⸗Hitlerplatz Nach dem grandioſen Appell der braunen Kämpfer Adolf Hitlers in der Luitpoldarena ſtrömen die Maſſen in das Stadt— innere, das Ziel iſt der Adolf-Hitler-Platz. Hier marſchiert die SA vor ihrem oberſten Führer vorbei. Der große Andrang der Maſſen macht ſtarke Abſperrungen notwendig. turz vor 12 Ahr kommt der Führer von der Kaiſerburg zu— rück und begrüßt die Gauleiter, die auf der rechten Seite des Platzes ſtehen. Wenige Minuten vor 12 Ahr kündet Muſik das Nahen der Braunen Armee an. Die Gruppe Feldjäger mar— ſchiert im Stechſchritt vorüber. Ihr folgt der Muſikzug. Dann eröffnet der Chef des Stabes, Lutze, den Vorbeimarſch. Ihm folgt die Blutfahne, die während des ganzen Vorbeimarſches hinter dem Führer ihren Platz hat und die geſamten oberſten SA-Führer. Der Führer nimmt die Meldung Lutzes entgegen. Als erſte Gruppe erſcheint die Heimatgruppe Franken. In Zwölferreihen marſchieren mit erhobener Rechten nun 115 000 SA- und SS-Männer an ihrem Führer vorüber. Den Fahnenzug eröffnen die Blutfahnen mit den Namen teurer Toten, das verblichene Fahnentuch des Sturmes 11, das den Namen Horſt Weſſel trägt. Die Standarte 1 der Gruppe Berlin-Brandenburg führt der preußiſche Miniſterpräſident, SA-Obergruppenführer Hermann Göring. Den Abſchluß des Fahnenzuges bilden die Motorſtürme. Dann folgen die Gruppen aus allen deutſchen Gauen. Die ſehr ſtark vertretene Gruppe Hochland, die auch mit Skiſtürmen antritt, wird von Reichsſtatthalter und SA-Obergruppenführer General Ritter von Epp geführt. Mädchen in weißen Schürzen reichen den Vorüberziehenden Erfriſchungen. Stunde um Stunde ziehen die Fahnen und Standarten durch die fahnen- und girlandengeſchmückten Straßen, die Kolonnen der ſchwarzen und braunen Friedensarmee Adolf Hitlers vom Luitpold-Hain hinauf zum Adolf-Hitler-Platz. Leuchtenden Auges geht es vorbei am Oberſten SA-Führer. Pommern, Schleſier, Thüringer, die Söhne der Weſtmark, von der Nordſee, vom Oſten, aus der bayeriſchen Oſtmark, von der Waſſerkante und Südweſten, der Nord- und Oſtmark, Kämpfer der deutſchen Freiheitsbewegung, Soldaten der Friedensarmee Adolf Hitlers. Einigen Mädchen gelingt es, mit Blumen bis zum Führer durch- zukommen. Der Führer läßt die Blumen an die Kriegsverletzten unter den SA-Leuten verteilen. Den Abſchluß der braunen Kolonnen macht die Gruppe Niederrhein. Ein Feldjägerkorps leitet zu der von Bruno Lörzer geführten Flieger gruppe über, die in ihrer ſchmucken blau-grauen Tracht mit einem Sonderapplaus bedacht wird. Reichsminiſter Seldte marſchiert an der Spitze der RS D B(Stahlhelm) der die alten Reichskriegerflaggen mit Blumen geſchmückt hat. Mit ſtürmiſchen Heilrufen überſchüttet führt dann der Reichsführer Himmler die Prachtgeſtalten ſeiner SS heran. Dem Feldzeichen ſchließt ſich die Reichsführung der Obergruppe mit Obergruppenführer Daluege und dem Stab der SS vor den Sturmbannfahnen des Oberabſchnittes Rhein an. Dem Oberabſchnitt Rhein folgt zunächſt die Kommandantur Dachau und dann kommen die Oberabſchnitte Weſt, Norddweſt, Südoſt, DNB. Waſhington, 9. Sept. Die Küſtenwache erhielt am Samstag nachmittag einen Funkſpruch des Küſtenwachſchiffes„Tampa“, wonach bisher von den 503 Perſonen, die ſich an Bord der„Morro Caſtle“ befinden, 360 gerettet wurden. Wie jetzt bekannt wird, befand ſich an Bord des Schiffes auch der deutſche Wahlsvizekonſul in Matanzas(Kuba), Klemens Landmann mit Gattin. Sie befinden ſich unter den Geretteten. Mitglieder der Beſatzung ſchilderten die vergeblichen fieberhaften Bemühungen der Deckwache, die Flammen zu bekämpfen, bevor die alarmierte Mannſchaft noch zur Stelle war. Das Feuer fand in den Vorhängen, Teppichen uſw. reiche Nahrung. Der geſamte Oberbau der„Morro Caſtle“ bildete bald ein einziges Flammenmeer, ehe noch die Fahrgäſte das Deck erreichen konnten. Von den 24 Rettungsbooten konnten infolge des Sturmes und der ſtarken Rauchentwicklung nur zwölf ausgeſetzt werden. Anter den in Spring Lake an Land geſetzten 85 Leber— lebenden befanden ſich etwa 80 Mitglieder der Beſatzung, die davon berichteten, daß ſie faſt zwei Stunden lang im Funkenregen um das brennende Schiff herumruderten, um von Bord ge⸗ ſprungene Fahrgäſte noch aufnehmen zu können. Der Gouverneur von Newyork, Morre, hat, mit einem Flugzeug einen Erkundungsflug über den brennenden Dampfer gemacht, um ſich über den Stand der Rettungs- arbeiten perſönlich zu überzeugen. Er erklärte, er habe in der Amgebung des brennenden Schiffes mindeſtens 100 Menſchen im Waſſer treiben ſehen, von denen anſcheinend einige noch lebend verzweifelt mit den Wellen kämpften. In Mannasquam (New⸗Jerſey landeten Küſtenwachleute 28 Leberlebende und 31 Leichen. Der Dampfer„Präſident Cleveland“, der der„Morro Caſtle“ zu Hilfe geeilt war, traf in Newyork ein. Er hatte jedoch keine Aeberlebenden an Bord. Von den 85 Mitte, Südweſt, Oſt, Nord und Nordoſt. Jeder Oberabſchnitt hat ſeinen eigenen Muſikzug. Nach den Bereitſchaften der Standarte 1 bis 3 folgt die SS-Führerſchule Tölz und mit un— erhörtem Schneid dann die Leibſtandarte Ado lf Hit⸗ ler, geführt von dem SS-⸗Obergruppenführer Dietrich. Die Leibſtandarte wird mit Händeklatſchen begrüßt. Volle fünf Stunden hat der Vorbeimarſch gewährt. Nun ſchlägt das Meer des Jubels wieder über dem Führer zuſammen, der nach allen Seiten und zu allen Höhen und Rängen des Kopf an Kopf be ſetzten Platzes, zu allen Fenſtern und Balkonen heraufgrüßen muß, ehe ſich ſein Wagen im langſamen Tempo einen Weg durch dieſes wogende Meer der Liebe und Verehrung ſchaffen kann. Das große Volksfeſt am Samstag. DNB. Nürnberg, 9. Sept. Am Samstagabend gab ſich ganz Nürnberg ein Stelldich— ein im rieſigen Stadionsgelände rund um den Dutzendteich, um an dem Vollsfeſt teilzunehmen, das die NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ veranſtaltete. Das Programm war von einer geradezu verſchwenderiſchen Fülle. Die Dar— bietungen begannen ſchon in den frühen Nachmittagsſtunden und zogen ſich bis nach Mitternacht hin. Im Wald⸗Theater wurden durch die NS-Kulturgemeinde Hans⸗-Sachs-Spiele aufgeführt. Auf der Zeppelin⸗ wieſe und den angrenzenden Plätzen des Stadiongeländes gab es ein Maſſenkonzert, Trachtenvorführungen und in ununter⸗ brochener Folge Vorſtellungen des Marionettenthegters Baden-Baden. Zu gleicher Zeit fanden die Vorführungen der gewaltigen Schiffmodelle auf dem Dutzendteich viele Be— wunderer. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf die prächtigen Vorführungen von 1500 Sportlern in der Hauptkampfbahn des Stadions. Einen Höhepunkt der Darbietungen brachte das dann fol— gende Maſſenſchauſpiel„Deutſchland, geſtern, heute und morgen“, das ſinnbildlich wiedergab, was der Nürnberger Parteitag in ſeinem Weſenskern bedeutet, nämlich das Werden der großen deutſchen Volksgemeinſchaft. Dieſes Maſſenſchauſpiel war von einer außerordentlichen Eindringlichkeit. 0 5000 Männer ſangen hierauf einige Volkslieder, nachdem bereits am Donnerstag auf allen großen Plätzen der Stadt Nürnberg unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ein „Jedermannſingen“ durchgeführt worden war. Es folgte dann das große Feuerwerk. Plötzlich ver⸗ loſch alles Licht und ziſchend fuhr die erſte Granate den Nacht- himmel empor. Dazu knatterndes Gewehrfeuer der Batterien, Millionen Leuchtkugeln in allen Farben, Raketengirandolen, Fallſchirmraketen uſw., ein Feuerwerk von noch nie dageweſenen rieſigen Ausmaßen. Bis tief in die Nacht hinein dauerte der gewaltige Trubel. So fand ein echtes und wahres Volksfeſt von grandioſem Amfang ſeinen Abſchluß. An Bord des brennenden Dampfers Aeberlebenden, die ſich an Bord der bereits in Newyork einge⸗ troffenen„Monarch of Bermuda“ befanden, ſind einige verletzt. Auch der Dampfer„Luckenbach“ forderte ärztliche Hilfe füt einige Schiffbrüchigen an. Inzwiſchen haben Schlepper be⸗ gonnen, die„Morro Caſtle“ nach Newyork abzuſchleppen, jedoch kann dies nur mit einer Geſchwindigkeit von 1 bis 2 Knoten erfolgen. Wie aus Spring Lake gemeldet wird, ſchil⸗ derten verſchiedene Aeberlebende ihre Erlebniſſe. Sie ſeien durch Stimmengewirr geweckt worden. Als ſie die Kabinen— türen öffneten, hätten bereits die Flammen hereingeſchlagen. Sie hätten darauf die Türen wieder verſchloſſen und ſich damit ab⸗ gefunden, in der Kabine den Flammentod zu erleiden. Schließ⸗ lich ſeien ſie jedoch durch die Mitglieder der Beſatzung durch die Kabinenfenſter an Deck gezogen worden. Als die Rettungs⸗ boote von dem brennenden Dampfer abſtießen, hätten ſich noch zahlreiche Fahrgäſte auf Deck befunden. Etwa 25 Mitglieder der Beſatzung, die einzeln ausgefragt wurden, erklärten über⸗ einſtimmend, a daß zahlreiche Fahrgäſte umgekommen ſeien, weil ſie ſich geweigert hätten, die Rettungsboote zu beſteigen. Sie ſchilderten ſehr augenſcheinlich, wie die durch das Feuer und den Rauch dem Wahnſinn nahen Männer und Frauen alle 8 der Matroſen, ſie in Sicherheit zu bringen, vereitelt ätten. Wie aus den Berichten mehrerer Geretteter der brennenden „Morro Caſtle“ zu entnehmen iſt, ſpielten ſich auf dem Schiffe herzzerreißende Szenen ab. Die Schiffsgeſellſchaft, der die„Morro Caſtle“ gehört, teilt mit, daß ſie vor Abſchluß der öffentlichen Anterſuchung über die Arſache des Brandes auf dem Schiff die Schuldfrage nicht erörtern könne. Weiter wird gemeldet, daß der ſtellvertretende Kapitän Warms ſich noch mit einigen Mannſchaften an Bord des brennenden Dampfers befindet. 5 Der Gtreik in Madrid abgeblaſen DNB. Madrid, 9. September. Der Generalſtreik in Madrid, durch den am Samstag das normale Leben der ſpaniſchen Hauptſtadt vollkommen lahm⸗ gelegt war, wurde von den marxiſtiſchen Gewerkſchaften ange⸗ ſichts der auch ihnen nicht verborgen gebliebenen Abneigung eines großen Teiles der Arbeiterſchaft gegen ſolche Experimente und in Anbetracht des energiſchen Vergehens der Regierung gegen die Störer der Ordnung am Sonntagmorgen abgeblaſen. Die Arbeit iſt in vollem Amfange wieder im Gange. Auch die Sonntagspreſſe konnte wieder erſcheinen. Während die rechts⸗ ſtehenden Blätter einſtimmig das Fiasko des Streikes feſtſtellen, bemüht ſich die bürgerliche Linkspreſſe zuſammen mit den Blättern der Marxiſten, die ungeſetzliche Arbeitseinſtellung als Triumph auszumalen. Sicher iſt, daß ohne jeden Anlaß und lediglich um die freie Meinungsäußerung Andersdenkender zu verhindern, der Streik von den ſozialdemokratiſchen und marxiſtiſchen Draht- ziehern in Bewegung geſetzt worden iſt, was in Madrid insge- ſamt ſechs Tote und 47 Verwundete koſtete, ganz ab⸗ geſehen davon, daß tauſende verführter Arbeiter ihre Stellung verloren haben. Verhaftet wurben etwa 300 Per- ſonen, darunter die Vorſitzenden der marxiſtiſchen Arbeiter— organiſationen, deren Verſammlungslokale von der Polizei ge⸗ ſperrt worden ſind. In Aſturien, wo heute die Maſſenverſamm⸗ lung der Katholiſchen Volksaktion in Covadona ſtattfand, dauert der Generalſtreit fort. Wie die Preſſe meldet, wurden dort zahlreiche Sabotageakte von den Marxiſten verübt, ſo daß ſtel⸗ lenweiſe der Eiſenbahnverkehr unterbrochen war. Kraftwagen und Züge wurden mit Steinen bombardiert und beſchoſſen. Eine Senſationsmeldung. Verlegung des Völlerbundes nach Wien beſchloſſen? DNB. Paris, 9. Sept. Der Genfer Berichterſtatter der„Liberté“ überraſcht ſeine Leſer mit einer geradezu unwahrſcheinlich klingenden Meldung, daß nämlich der Völkerbundsrat wegen der ablehnenden Hal⸗ tung der Schweiz gegenüber Sowjetrußland die Zuſtimmung der öſterreichiſchen Regierung zu einer Verlegung des Völkerbundes nach Wien eingeholt habe und dieſe bereits erteilt worden ſei. Weiter bemerkenswert iſt, daß das Blatt ſchon glaubt mitteilen zu können, daß der Amzug bereits in nächſter Woche vor ſich gehen wird.— Eine Beſtätigung dieſer Mitteilung liegt nicht Stand des Europafluges DNB. Warſchau, 9. September. Wie die Wettbewerbsleitung des Europafluges mitteilt, ſind in Madrid 21, in Sevilla 16 Flieger gelandet, darunter die beiden Deutſchen Junck und Franke, in Caſablanca Wlodarkiewiez um 18.50 Uhr und Grzeſzezyk und Plozynſki, die beide heute früh von Berlin abgeflogen, landeten in Bordeaux abends noch vor Schluß der Kontrolle. N 70985 e Nr. 209— Montag den 10. September 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Die Aufgabe der deutſchen Frau Der Führer an die NS,⸗Frauenſchaft a N DNB. Nürnberg, 8. Sept. Der Führer hielt vor der NS⸗Frauenſchaft folgende Rede: Nach Jahren nehme ich zum erſten Male wieder an einer Tagung nationalſozialiſtiſcher Frauen und damit national⸗ ſozialiſtiſcher Frauenarbeit teil. Ich weiß, daß die Voraus— ſetzungen hierzu geſchaffen worden ſind durch die Arbeit un⸗ zähliger einzelner Frauen und insbeſondere durch die Arbeit ihrer Führerin. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat von der erſten Zeit ihres Beſtehens an in der Frau die treueſte Mithelferin nicht nur geſehen, ſondern auch gefunden. Ich er— innere mich an die ſchweren Jahre des Kampfes der Bewegung und inſonderheit an die Zeiten, in denen das Glück ſich ſchein— bar von uns zu wenden ſchien. An die Zeiten, da viele von uns in den Gefängniſſen ſaßen, andere wieder auf der Flucht in der Fremde, viele von uns verwundet in den Lazaretten. lagen oder auch getötet worden ſind. Ich erinnere mich an die Zeit, an der ſich ſo mancher von uns gewandt hat in der Meinung, aus uns könne doch nichts werden, an die Zeit, da der Geiſt in Deutſchland überheblich glaubte, den Pro- blemen nur von der vernunftmäßigen Seite gegenübertreten zu können, und da uns dadurch viele untreu geworden ſind: ich weiß, damals ſind es unzählige Frauen geweſen, die unerſchütter⸗ lich treu zur Bewegung und zu mir gehalten haben(ſtürmiſche Zuſtimmung). Es hat ſich damals das Recht und die Kraft des Gefühls als das Stärkere und Richtigere erwieſen. Denn es iſt ja nur den wenigſten gegeben, von einem ober— flächlichen Wiſſen vorzudringen in die tiefinnerſte Erkenntnis. Die tiefinnerſte Erkenntnis aber iſt doch letzten Ende die Wurzel der Welt des Gefühls. Was vielleicht wenige philoſophiſch be⸗ gnadete Geiſter in der Lage ſind, wiſſenſchaftlich zu analyſieren, empfindet das Gemüt des unverdorbenen Menſchen inſtinktſicher (ſtarke Zuſtimmung). Das Wort von der Frauenemanzipation iſt nur ein vom jüdiſchen Intellekt erfundenes Wort und der Inhalt iſt von demſelben Geiſt geprägt(lebhafte Zuſtimmung). Die deutſche Frau brauchte ſich in den wirklich guten Zeiten des deutſchen Lebens nie zu emanzipieren. Sie hat genau das beſeſſen, was die Natur ihr zwangsläufig als Gut zur Ver⸗ waltung und Bewahrung gegeben hat, genau ſo wie der Mann in ſeiner guten Zeit ſich nie zu fürchten brauchte, daß er aus ſeiner Stellung gegenüber der Frau verdrängt werde. Gerade von der Frau wurde ihm ſein Platz am wenigſten ſtreitig ge— macht. Nur wenn er ſelbſt nicht ſicher war in der Erkenntnis ſeiner Aufgabe, begann der ewige Inſtinkt der Selbſt⸗ und Volkserhaltung in der Frau zu revoltieren. Dann begann aus dieſer Revolte eine Amſtellung, die nicht der Natur gemäß war, und ſie dauerte ſolange, bis wieder beide Geſchlechter zurück— kehrten zu dem, was eine ewig weiſe Vorſehung ihnen zuge— wieſen hat(Beifall). un man ſagt, die Welt des Mannes iſt der Staat, t des Mannes iſt ſein Sinnen, die Einſatz⸗ haft für die Gemeinſchaft, ſo könnte man vielleicht ſagen, daß die Welt der Frau eine kleinere ſei. Denn We die W̃ ihre Welt iſt ihr Mann, ihre Fomilie, ihre Kinder und ihr Haus (lebhafter Beifall). Wo wäre aber die größere Welt, wenn niemand die kleine Welt betreiben wollte? Wie könnte die größere Welt beſtehen, wenn niemand wäre, der die Sorgen um die kleinere Welt zu ſeinem Lebensinhalt machen würde? Nein: die große Welt baut ſich auf dieſer kleinen Welt auf! Dieſe große Welt kann nicht beſtehen, wenn die kleine Welt nicht feſt iſt. Die Vorſehung hat der Frau bie Sorgen um ihre eigenſte Welt zugewieſen, aus der ſich dann erſt die Welt des Mannes bilden und aufbauen kann. Dieſe beiden Welten ſtehen ſich daher nie entgegen. Sie ergänzen ſich gegenſeitig, ſie gehören zuſammen, wie Mann und Weib zuſammengehören(minutenlanger Beifall). Wir empfinden es nicht als richtig, wenn das Weib in die Welt des Mannes, in ſein Hauptgebiet, eindringt, ſondern wir empfinden es als natürlich, wenn dieſe beiden Welten ge— ſchieden bleiben. Was der Mann an Opfern bringt im Ringen ſeines Volkes, bringt die Frau an Opfer im Ringen um die Erhaltung dieſes Volkes in den einzelnen Zellen. Was der Mann einſetzt an Heldenmut auf dem Schlachtfeld, ſetzt die Frau ein in ewig ge— duliger Hingabe, in ewig geduldigem Leiden und Ertragen. Jedes Kind, das ſie zur Welt bringt, iſt eine Schlacht, die ſie beſteht für Sein oder Nichtſein ihres Volkes (ungeheurer Beifall). And beide müſſen ſich deshalb auch gegenſeitig ſchützen und achten, wenn ſie ſehen, daß jeder Teil die Aufgabe vollbringt, die ihm Natur und Vorſehung zuge⸗ wieſen hat. So wird ſich aus dieſer Trennung der beiden Auf— gaben zwangsläufig die gegenſeitige Achtung ergeben. So war die Frau zu allen Zeiten die Gehilfin des Mannes und damit ſeine treueſte Freundin, und der Mann war zu allen Zeiten der Hüter ſeines Weibes und damit ihr beſter Freund. And beide ſahen in dieſer Führung des Lebens die gemeinſame Grundlage für den Beſtand deſſen, was ſie lieben, und für deſſen Fortgeſtaltung. Die Frau iſt egoiſtiſch in der Erhaltung ihrer kleinen Welt, damit der Mann in die Lage kommt, die größere zu bewahren, und der Mann iſt egoiſtiſch in der Erhaltung dieſer größeren Welt, denn ſie iſt untrennbar mit der anderen verbunden. Wir wehren uns dagegen, daß ein Intellektualismus verdorbenſter Art das auseinanderreißen will, was Gott zuſammengefügt hat(ſtärkſte Zuſtimmung). Die Frau iſt, weil ſie von der urſächlichſten Wurzel aus— geht, auch das ſtabilſte Element in der Erhaltung eines Volkes. Sie hat am Ende den untrüglichſten Sinn für alles das, was notwendig iſt, damit eine Raſſe nicht vergeht, weil ja ihre Kinder vor allem in erſter Linie von all dem Leid betroffen werden. Der Mann iſt geiſtig oft viel zu labil, um zu dieſen Grunderkenntniſſen ſofort den Weg zu finden. Allein in einer guten Zeit und mit guter Erziehung wird der Mann genau ſo wiſſen, was ſeine Aufgabe iſt. Wir Nationalſozialiſten haben uns daher viele Jahre hindurch gewehrt gegen die Einſetzung der Frau im politiſchen Leben, die in unſeren Augen unwürdig war. Mir ſagte einmal eine Frau: Sie müſſen dafür ſorgen, daß Frauen ins Parlament kommen, denn nur ſie allein können es veredeln. Ich glaube nicht, antwortete ich ihr, daß der Menſch das veredeln ſoll, was an ſich ſchlecht iſt, und die Frau, die in dieſes parlamentariſche Getriebe gehört, wird nicht das Parlament veredeln, ſondern dieſes Getriebe wird die Frau ſchänden. Ich möchte nicht etwas der Frau überlaſſen, was ich den Männern wegzunehmen gedenke(begeiſterter Beifall). So iſt unſere Frauenbewegung für uns nicht etwas, das als Programm den Kampf gegen den Mann auf ſeine Fahne ſchreibt, ſondern etwas, das auf ſein Programm den gemein- ſamen Kampf mit dem Mann ſetzt. Denn gerade dadurch baben wir die neue nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft ge⸗ leſtigt, daß wir in Millionen von Frauen treueſte ſanatiſche Mit⸗ kämpferinnen erhielten(langanhaltender Beifall), Kämpferinnen für das gemeinſame Leben im Dienſte der gemeinſamen Lebens- erhaltung, Kämpferinnen, die dabei nicht den Blick auf Rechte richten, die ein jüdiſcher Intellektualismus vorſpiegelt, ſondern auf Pflichten richten, die die Natur uns gemeinſam aufbürdet. Wenn früher die liberalen intellektualiſtiſchen Frauen- bewegungen in ihren Programmen viele, viele Punkte enthielten, die ihren Ausgang vom ſogenannten Geiſte nahmen, dann ent— hält das Programm unſerer nationalſozialiſtiſchen Frauen— bewegung eigentlich nur einen einzigen Punkt, und dieſer Punkt heißt: das Kind, dieſes kleine Weſen, das werden muß und gedeihen ſoll, für das der ganze Lebenskampf ja überhaupt allein einen Sinn hat. Denn: zu was würden wir kämpfen und ringen, wenn nicht nach uns etwas käme, das das, was wir heute erwerben, zu ſeinem Nutz und Frommen anwenden und wieder weitervererben kann? Wofür iſt der ganze menſchliche Kampf denn ſonſt? Wofür die Sorge und das Leid? Nur für eine Idee allein? Nur für eine Theorie? Nein! Dafür würde es ſich nicht lohnen, durch dieſes irdiſche Jammertal zu wandeln. Das einzige, was uns alles überwinden läßt, iſt der Blick von der Gegenwart in die Zukunft, vom eigenen Menſchen auf das, was hinter uns nach ſetzt(aute Zuſtimmung). Ich ſprach vor wenigen Minuten noch in der Jugendkund gebung. Es iſt herrlich, über dieſe goldene Jugend zu blicken, von der man weiß: ſie iſt einſt Deutſchland, wenn wir nicht mehr ſein werden!(Begeiſterte jubelnde Zurufe). Sie wird all das erhalten, was wir ſchaffen und aufbauen. Für ſie 77 wir. Das iſt der Sinn dieſes ganzen Ringens über— aupt! And indem wir dieſe einfachſte und lapidarſte Ziel⸗ ſetzung der Natur erkennen, ſetzt ſich für uns die Arbeit der beiden Geſchlechter von ſelbſt logiſch und richtig ein, nicht mehr im Streit, ſondern im gemein⸗ ſamen Kampf um das wirkliche Leben(ſtürmiſche Zu— ſtimmung). Sie, meine Parteigenoſſinnen, ſtehen nun als Führerinnen und Kämpferinnen in dieſem Ringen. Sie haben eine herrliche Aufgabe übernommen. Das, was wir im Großen in unſerem Volk geſtalten wollen, das müſſen Sie im Innern gut fundieren und feſt unterbauen! Dem müſſen Sie im Innern ſeeliſchen und gefühlsmäßigen Halt und Stabilität geben. Sie müſſen in dieſem Ringen, das wir heute um unſeres Volkes Freiheit, Gleichberechtigung und Ehre und Frieden führen, die Ergän— zung des Mannes ſein, ſo daß wir mit dem Blick in die Zukunft als wirkliche Kämpfer in unſerem Volk und für unſer Volk be— ſtehen können! Dann wird niemals zwiſchen den beiden Ge— ſchlechtern Streit und Hader entbrennen können, ſondern ſie werden dann Hand in Hand gemeinſam kämpfend durch dieſes Leben wandeln, ſo, wie die Vorſehung es gewollt hat, wie ſie zu dieſem Zweck beide erſchuf. And dann wird auch der Segen einer ſolchen gemeinſamen Arbeit nicht ausbleiben. Dann wird nicht um Theorien ein irrer Kampf entbrennen, dann werden nicht falſche Vorſtellungen den Begriff Mann und Weib ent— weihen, ſondern dann wird auf ihrem gemeinſamen Lebenskampf der Segen des Allmächtigen ruhen!(Unter jubelndem Beifall der zehntauſende deutſcher Frauen beendet der Führer ſeine be— deutſamen Ausführungen und in tiefer Ergriffenheit ſingen die Frauen die zweite Strophe des Deutſchlandliedes). Sondertagung der NSBO und der NG⸗Hago. Rudolf Heß und Dr. Ley ſprechen. DNB. Nürnberg, 9. Sept. Nachdem die kommunalpolitiſchen Amtsleiter der PO am Samstag die Kongreßhalle verlaſſen hatten, rückten mit klin⸗ gendem Spiel die Formationen der NS BO: und der NSHago⸗ Amtsleiter ein. Nach dem Fahneneinmarſch eröffnete der Reichsorganiſationslieter der PO und der DAF. Claus Selz⸗ ner, die Kundgebung und erteilte als erſtem Redner dem Stellvertreter des Führers das Wort. Seine Aus- führungen fanden langanhaltenden und ſtürmiſchen Beifall, der erſt wieder abebbte, als Or. Ley das Wort ergriff. Der Stableiter der PO teilte mit, daß der Fübrer ihm ſeine vollſte Zufriedenheit über den Aufmarſch der Yen gedrückt habe.„Da habe ich an Sie alle gedacht 0 fuhr 8755 Ley fort,„und habe gewünſcht, daß Sie dieſes freudige Lob des Führers mit anhören könnten. Denn es war der Dank an 1 alle, die draußen im Lande, an der Front dieſe ungeheuere Ar⸗ beit zu leiſten haben. Es war auch der Ausdruck dafür, daß wir auf dem richtigen Wege ſind. Als der Führer zum erſten⸗ mal von ſeiner Arbeitsfront ſprach, da empfanden wir alle Stolz und Freude. Der Führer hat dies Wort nicht deshalb geſagt, weil es uns gelungen iſt, 21 Millionen Menſchen, ohne die kor⸗ porativen Mitglieder, in eine große Organiſation bineingeſtopft zu haben. Nein, er hat es geſagt, weil er von der Richtigkeit unſerer Arbeit überzeugt iſt. Daß NRSBo und NS-Hago in einem Jahre auf die gleiche Stufe geſtellt worden ſind als Glied der Partei wie die PO, SA, Se, wie die anderen gro⸗ ßen Organiſationen, das iſt der größte Triumph, den wir buchen dürfen. Wir wollen daher die Gemeinſchaft nicht nur predigen, ſondern ſie jeden Tag Schritt für Schritt mehr aneinanderfügen. Wir werden weiter an der Organiſation bauen und ihr weitere Aufgaben geben, die alle nur das Ziel haben, alle deutſchen Menſchen, ob Anternehmer oder Arbeiter, ob Handwerker oder Geſellen, zuſammenzuführen.“ Dr. Ley verwahrte ſich dann dagegen, daß Fragen laut würden, die das Weiterbeſtehen der NSBO und der NS-Hago in Zwiefel ſtellten. Die ſo reden, fuhr er fort, kennen nicht den Sinn der Partei, ſonſt könnte man genau ſo ſagen: Braucht ihr jetzt noch eine Partei, ihr habt doch den Staat! Der Kongreß, der faſt 25 000 Amtsleiter der NRSBO und NS⸗Hago vereinigte, ſtimmte begeiſtert in das von Dr. Ley auf den Führer ausgebrachte Sieg-⸗Heil ein. Ein Schuß auf das Haus Starhembergs. DRB. Wien, 7. September. f Gegen das Haus Biberſtraße 5 im erſten Wiener Bezirk, in dem Vizekanzler Fürſt Starhemberg wohnt, wurde am Samstagabend von einem noch unbekannten Täter ein Schuß ab— gefeuert. Wahrſcheinlich galt der Schuß dem Heimatſchutz— poſten vor dem Hauſe. Am 21 Ahr hat die Polizei die um— liegenden Straßenzüge abgeſperrt und nimmt Hausſuchungen bor. Einige Tatzeugen des Vorfalles wollen auch mehrere Schüſſe feſtgeſtellt haben. Infolge dieſes Vorfalles verbreitete ſich am Abend in Wien das Gerücht von einem Attentat auf Vizekanzler Starhemberg. Eine Sonntagsrede Barthous N DNB. Paris, 9. Sept. Außenminiſter Barthou fuhr am' Sonntag von Genf nach der nahegelegenen franzöſiſchen Stadt Nantua, wo er an der Einweihung eines Denkmals für den Politiker Baudin teilnahm. Auf dem Feſtbankett hielt er eine Rde, bei der er auch Fragen der Außenpolitik berührte. Nach einem Hinweis darauf, daß er nur die kluge, erfahrene und willens— ſtarke Politik Doumergue kennen wolle, führte er aus, er, Bar- thou, nehme die auswärtigen Intereſſen Frankreichs wahr. Er vertrete die Politik eines Frankreich, das den Frieden in der Würde, der Ehre und der Sicherheit wolle. Barthou vertei— digte dann ſeine Außenpolitik, indem er die einzelnen politiſchen Ereigniſſe der letzten Zeit aufzählte und beſonders für ein Zu⸗ ſammengehen Frankreichs, Englands und Italiens eintrat. Schließlich brach Barthou eine Lanze für den Eintritt Sowjet⸗ rußlands in den Völkerbund und erklärte, als er zum erſten Male das Wort„Sicherheit“ ausgeſprochen habe, ſei Litwinow der erſte geweſen, der darauf eingegangen ſei. Die Sowjet⸗ union ſei entſchloſſen, ſich unter der Vorausſetzung der Gleich- berechtigung loyal den Verpflichtungen zu unterwerfen, die ihm ebenſo wie den anderen Staaten auferlegt ſeien. Weshalb zollte man alſo dem Geſuch um Aufnahme in den Völkerbund widerſprechen? Tod durch den Vollbart. In einer Maſchinenfabrik in Brüſſel hat ſich ein ſchwerer Anglücksfall ereignet. Ein 43jähriger Arbeiter, der einen langen Vollbart trug, kam einer Maſchine zu nahe und ſein Bart wurde von einem Treibriemen ergriffen. Ehe jemand zu Hilfe eilen konnte, hatte der Riemen bereits den Kopf und Bart des Arbei— ters herumgeriſſen und dem Manne auf dieſe Weiſe das Genick gebrochen. Klare Zurückweiſung Eine deuiſche Note an die Negierungskommiſſion DNB. Berlin, 8. Sept. Das Auswärtige Amt hat an die Regierungskommiſſion des Saargebietes nachſtehende Verbalnote gerichtet: Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat ſich in einem an den Herrn Generalſekretär des Völkerbundes gerich— teten Schreiben vom 17. Auguſt mit dem Freiwilligen Arbeits— dienſt befaßt. Sie ſucht den Eindruck zu erwecken, als ob die in den deutſchen Arbeitslagern untergebrachten Arbeitsfreiwilli— gen aus dem Saargebiet eine militäriſche Ausbildung erhielten und deshalb die Ordnung im Saargebiet bedrohten. Das Auswärtige Amt ſtellt feſt, daß die Regierungs- kommiſſion tatſächliche Beweiſe für ihre Behauptungen nich! erbringt, ſondern ſich lediglich auf eine Schlußfolgerung ſtützt. die ſich aus einem Schreiben der Reichsleitung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes vom 6. Oktober 1933 ziehen zu können glaubt. Dieſe Schlußfolgerung iſt aber in keiner Weiſe berechtigt. Wenn in dem Schreiben davon die Rede iſt, daß die Saar— deutſchen in Arbeitslagern öſtlich der entmilitariſierten Zone untergebracht werden ſollten, ſo iſt es durchaus verfehlt, daraus herzuleiten, daß dieſe Perſonen militäriſch ausgebildet werden ſollten. Ebenſowenig kann eine militäriſche Ausbildung deshalb vermutet werden, weil das Schreiben von einer„beſonderen Betreuung und Anterrichtung für den Saarkampf“ ſpricht. Es ſcheint, als ob die Regierungskommiſſion dem der deutſchen Sprache ſeit 15 Jahren geläufigen Wort„Saarkampf“ einen Sinn beilegt, den es niemals gehabt hat. Welche Bedeutung dieſes Wort in der deutſchen Sprache tatſächlich beſitzt, iſt bei⸗ ſpielsweiſe daraus zu erſehen, daß ein bekanntes Werk über das Saarproblem den Titel„Die Grundlagen des Saar— kampfes“ führt. Das Auswärtige Amt erlaubt ſich, der Regierungskom⸗ miſſion ein Stück dieſer Druckſchrift zu überſenden. Tatſächlich hat, entſprechend dem völlig unmilitäri⸗ ſchen Charakter des Freiwilligen Arbeits- dienſtes, niemals ein Arbeitsfreiwilliger aus dem Saar⸗— gebiet eine militäriſche Ausbildung erhalten und niemals haben derartige Pläne beſtanden. Die Anterbringung der ſaardeut⸗ ſchen Arbeitsfreiwilligen öſtlich der entmilitariſierten Zone iſt des Saargebietes über den Charakter des F AO im Oktober 1933 nur vorübergehend und nur deshalb erwogen worden, weil die Arbeitslager weſtlich dieſer Linie damals überfüllt waren, weil keine beſonderen Saarlager gebildet wer den ſollten und weil dem Wunſche der Eintretenden, unbekannte Gegenden ihres Vaterlandes kennen zu lernen, nach Möglich- keit entſprochen werden ſollte. Der Plan aber iſt niemals verwirklicht worden. Vielmehr ſind die ſaardeutſchen Arbeitsfreiwilligen ſtets unterſchiedslos innerhalb und außerhalb der ſogenannten entmilitariſierten Zone untergebracht worden. Was die„beſondere Betreuung und Anterrichtung für den Saarkampf“ betrifft, ſo beſteht dieſe ausſchließlich in Vorträgen aus geſchichtlichen, kulturellen und wirtſchaftlichen Fragen, ſo⸗ weit dieſe die Verbundenheit des Saargebietes mit der deut— ſchen Heimat zum Gegenſtand haben. Die Regierungskommiſ— ſion glaubt ferner ein Schreiben der Reichsleitung des Arbeits- dienſtes heranziehen zu können, in dem von Sondermitteln in Höhe von 12,9 Millionen RM. für die Anterbringung von Saardeutſchen in Arbeitslagern die Rede iſt. Das Auswärtige Amt muß zunächſt bemerken, daß die Bereitſtellung dieſer Mittel in keiner Weiſe zu beanſtanden geweſen wäre. Außer- dem aber beſagt das Schriftſtück lediglich, daß die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes ſich im Oktober 1933 um die Bewilligung dieſer Mittel bemüht hat, nicht aber daß die Mittel tatſfächlich bewilligt worden wären. Dies iſt auch nicht der Fall. In Wirklichkeit ſind dem Arbeitsdienſt keine Mittel für eine be⸗ ſondere Betreuung der Arbeitsfreiwilligen aus dem Saargebiet zugeführt worden. Das Auswärtige Amt muß hiernach Verwahrung einlegen gegen die Methoden der Regierungskommiſſion, die unter Ver⸗ wertung vereinzelter Schriftſtücke und mit Hilfe unrichtiger Schlußfolgerungen ein völlig falſches Bild von dem auf hohen ſozialen und ſittlichen Motiven beruhenden Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt hervorzurufen geeignet ſind. Wenn die Regierungs⸗ kommiſſion an dem Charakter des Freiwilligen Arbeits dienſtes etwa noch zweifeln ſollte, lädt das Auswärtige Amt ſie ein, deutſche Arbeitslager im ganzen Reich nach freier Wahl und in beliebiger Zahl, insbeſondere ſolche, in denen ſich Saar⸗ deutſche befinden, zu beſichtigen. DDr 1 K. r Aus Nah und Fern Frankfurt a. M.(Verbrecherjagd zu nächt— licher Stunde.) In den letzten Wochen wurden in Frankfurt mehrere Geſchäftseinbrüche verübt. Die Ermitt⸗ lungen ergaben, daß als Täter der bei der Polizei bekann⸗ te 23jährige Leo Gatz und ſein ebenfalls 23jähriger Bru— der Anton Gatz in Frage kämen. Beide hielten ſich ſeit Wochen unangemeldet in Frankfurt auf. Nun konnten in den ſpäten Abendſtunden Polizeibeamte den langgeſuchten Leo“ aufſtöbern und ihn feſtnehmen. Der Verbrecher ver⸗ ſuchte zunächſt zu fliehen und konnte erſt nach einer auf⸗ regenden Jagd unter Beteiligung von Paſſanten feſtgenom⸗ men werden. Ebenfalls in der Nacht wurde dann einige Zeit ſpäter Anton Gatz feſtgenommen. Beide Brüder ha⸗ ben bis jetzt jede Ausſage verweigert und auch ihr bisheriges Verſteck nicht angegeben, wo ſie vermutlich die Beute ihrer letzten Raubzüge aufbewahren. Weilburg.(Tod bei der Beerdigung.) Bei der Beiſetzungsfeier für den durch einen Autounfall ums Leben gekommenen Bergaſſeſſor Fürer wurde der Bergver⸗ walter Medenbach von der Kruppſchen Bergverwaltung in Weilbach von einem plötzlichen Unwohlſein befallen. Man brachte ihn im Auto zum Krankenhaus, wo er verſchied. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende geſetzt. Bergnaſſau.(Unfall eines Benzoltankwa⸗ genzuges.) Ein mit Fäſſern vollbeladener Benzol⸗Laſt⸗ wagen mit Anhänger aus Köln, dem beim Befahren der ſteil abfallenden Singhofener Straße die Bremſen verſagten, geriet in ein immer ſchnelleres Tempo. Der Wagenführer ſteuerte jedoch, als er die nach Naſſau führende ebenfalls abfallende Straße ſah, den Wagen geradeaus in die etwas anſteigende Straße nach der Alten Schule in Bergnaſſau. Vor der Schulmauer verſuchte der Wagenführer noch ein⸗ mal den Wagen zu bremſen, der Anhänger riß aber den Motorwagen mit herum und ſtürzte mit ihm eine vier Meter hohe Mauer hinab in einen Garten, wo beide Wagen über⸗ einander zu lizgen kamen. Zwei Benzolfäſſer durchſchlugen bei dem Sturze den Gartenzaun und rollten auf die Straße nach Scheuern. Der beſinnungslos im Führerſtand eingeklemmte Fahrer wurde von raſch herbeigeeilten Anwohnern aus ſeiner Lage befreit. Außer einer kleinen Schramme kam er mit dem Schrecken davon. Darmſtadt.(Untreue mit Bäumen.) Ein nicht all⸗ täglicher Fall von Untreue wurde vor der großen Straf⸗ kammer verhandelt. Der Förſter Julius Kniß aus Klein⸗ Hauſen war durch Krankheit in ſeiner Familie in Not ge⸗ raten und hatte zwei Brüdern, von denen er Waren bezogen hatte, dafür Holz aus dem Walde zugeſprochen. Die beiden hatten aber dieſe Erlaubnis weiter ausgenutzt, als gemeint war, und insgeſamt 36 Bäume im Werte von nahezu 400 Mark geſchlagen. Der Förſter betonte, er habe keine unredliche genderung im Nause Iiebruch Abſicht gehabt und das Holz ſpäter mit den beiden Mit⸗ angeklagten verrechnen wollen. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe, die beiden Brüder zu je acht Monaten Gefängnis. Arheiligen.(Kind vom Auto überfahren.) In der Darmſtädter Straße wurde ein Kind, das über die Straße zu ſeiner Mutter laufen wollte, von einem Auto erfaßt und überfahren. Der Fahrer des Wagens brachte das Kind ſofort zu einem Arzt von wo aus es in das Krankenhaus nach Darmſtadt gebracht wurde. Zwingenberg.(Bei Kirchweihſchlägerei ein Auge eingebüßt.) Auf der Kirchweih waren junge Leute miteinander in Streit geraten, der in eine Schläge⸗ rei ausartete. Dabei erlitt der 20jährige Karl Prewedel eine gefährliche Augenverletzung, die jetzt zur operativen Entfernung des beſchädigten Auges führte. Birkenau i. O.(Auf dem Spaziergang vom Tod ereilt.) Zwei alte Leute machten mit ihrem En⸗ kelkind einen Spaziergang. Die Großmutter, die noch recht rüſtig war, wurde unterwegs von einem Unwohlſein be⸗ fallen und blieb mit dem Enkelchen zurück, während der Mann langſam weiterging. Während die alte Frau mit dem Kind am Waldrand ſaß, wurde ſie vom Tod ereilt. König i. O.(mit Motorrad gegen Pferde⸗ fuhrwerk.— Der Fahrer tot.) Der 22jährige Otto Wallenmeier aus Sansbach rannte mit ſeinem Motorrad in voller Fahrt gegen ein Pferdefuhrwerk. Die Deichſel drang ihm in den Kopf, ſo daß er auf der Stelle tot war. Sein Beifahrer kam mit geringfügigen Verletzungen davon. Der Führer des Pferdefuhrwerks wurde vorläufig in Haft ge⸗ nommen. Mainz.(137 Verkehrsunfälle.) Im Monat Auguſt haben ſich in Mainz 137 Verkehrsunfälle ereignet. Beteiligt waren dabei 47 Perſonenkraftwagen, 27 Laſtkraft⸗ wagen, 27 Krafträder, 2 Autobuſſe, 6 Straßenbahnen, 46 Fahrräder, 20 ſonſtige Fahrzeuge. 48 Perſonen wurden ver⸗ letzt. Von den Fahrzeugen wurden 108 beſchädigt. Aus Mannheim Mannheim, 8. September. .Neue Kräfte am Mannheimer Nationaltheater. Mit Beginn der Spielzeit 1934-35 treten folgende Mitglieder neu in den Verband des Nationaltheaters ein: Vorſtände: Hans Becker vom Landestheater Oldenburg als Spielleiter und Darſteller für Operette und Schauſpiel, Hans Blanke als Leiter des Ausſtattungsweſens, Friedrich Hölzlin vom Deutſchen Theater in Prag als Spielleiter und Darſteller für das Schauſpiel, Walter Hoffmann vom Griechiſchen Nationaltheater in Athen als techniſcher Direktor, Dr. W. E. Schäfer von den Württembergiſchen Staatstheatern Stuttgart als Dramaturg. Oper: Paula Buchner von den Städtiſchen Bühnen Hannover als Hochdramatiſche und Zwiſchenfach-Sängerin, Gertrud Gelly vom Stadttheater Kre⸗ feld als Koloraturſängerin, Hanni Krauß(Sopran) aus Stuttgart, Heinz Daniel vom Stadttheater Freiburg als I. lyriſcher Bariton und Spielbariton, Werner Wuthinor vom Stadttheater Halle als ſeriöſer Baß. Schauſpiel: Inge Burg vom Stadttheater Oberhauſen als Naive, Eleonore Vogt von den Städtiſchen Bühnen Hannover als Sen⸗ timentale, Irmgard Willers als jugendliche Salondame, Rudolf Klix als 1. Charakterheld.— Ferner wurden ver⸗ pflichte:: Lane Klemm als Koſtümverwalterin, Georg Zim⸗ mermann als Inſpizient und Schauſpieler. J Zuchthaus und Sicherungsverwahrung. Wegen Dieb⸗ ſtahls eines Fahrrads und eines Motorrads wurde vom Schöffengericht gegen den 37 Jahre alten Ludwig Berthold aus Freiberg eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten und Sicherungsverwahrung ausgeſprochen. Der An⸗ geklagte iſt ein ſchwer vorbeſtrafter, haltloſer Menſch, bei dem der Gerichtsarzt nicht eine Spur von Wahrſcheinlichkeit ſieht, daß er von der Verbrecherlaufbahn abgehen wird. Neuartige Wege in der Lehrlingsausbildung. Das Saarbrücker Werk einer Mannheimer Elektrofirma hat in Gemeinſchaft mit einem führenden Werk der Fahrzeugindu⸗ ſtrie eine für die Lehrlingsausbildung nachahmenswerte Ein⸗ richtung durchgeführt. Beide Werke haben nämlich einen Lehr⸗ lingsaustauſch vereinbart dergeſtalt, daß alle Lehrlinge nach und nach je fünf Wochen in der Lehrlingsſchule des anderen Werkes arbeiten. Die Saarbrücker Jungens kommen nach Mitteldeutſchland, die Lehrlinge dieſer Landſchaft nach Saar⸗ brücken. Der erſte Austauſch wurde in beſonders feierlicher Weiſe vollzogen. Bevorzugte Behandlung Kinderreicher Trotz der Beſtimmungen über die bevorzugte Behand⸗ lung Kinderreicher bei den Fürſorgeſtellen gehen bei der Reichsregierung aus allen Teilen des Reichs immer wieder Klagen kinderreicher Väter und Mütter über ihre Behand⸗ lung bei den verſchiedenſten nachgeordneten Dienſtſtellen, insbeſondere bei Arbeits- und Wohlfahrtsämtern ein. Nach den Beſchwerden werden Kinderreiche, die perſönlich unter Hinweis auf ihre zahlreichen Kinder Unterſtützungsanträge ſtellen, nicht ſelten mit Bemerkungen zurückgewieſen, die in höhniſcher oder herabſetzender Form die große Kinderzahl als Grund für eine beſondere Not⸗ lage nicht gelten laſſen. Auch wird oft über den ſchroffen Ton geklagt. Eine ſolche Behandlung kinderreicher Väter und Mütter widerſpricht den bevölkerungspolitiſchen Zielen der Reichs⸗ regierung und ſteht in ſchärfſtem Widerſpruch zu den auf eine Bevorrechtung der Kinderreichen gerichteten Beſtrebun⸗ gen. Der preußiſche Miniſter des Innern hat daher die zu⸗ ſtändigen Behörden erſucht, allen mit den Hilfsbedürftigen in unmittelbaren Verkehr kommenden Beamten eine bevor⸗ zugte Behandlung der Kinderreichen, die ſich als ſolche zu erkennen geben, zur ausdrücklichen Pflicht zu machen. 9 faluuuunmmenamaununmnnmunmmnmunmnmmnanumunmmmmmmmnmumnmmnnnnnnnmumunnummummunmmnnnum Roman von Christel Broehl-Delhaes (Nachdruck verboten) „Wirklich?“ Sie war ehrlich erſtaunt. „Du wußteſt davon?“ „Wir ſprachen davon an jenem Abend, als wir uns kennen— lernten.“ Sie drückte ſeine Hand.„Seitdem habe ich ihn kaum noch geſehen.“ „Du warſt nicht mehr bei Weſtpfahls?“ „Ich hatte wenig Zeit. Nur noch für dich!“ „Weſtpfahl hatte die feſte Zuverſicht, daß du ſeinem Sohn keine Abſage geben würdeſt; er war ſehr niedergeſchlagen, als ich ihm Mitteilung von unſerer Verlobung machte. Er ſetzte ſo große Hoffnungen auf dich, glaubte, du würdeſt ſeinen Sohn in der Ehe hochgehalten und zu einem brauchbaren Meaſchen gemacht haben.“ Maria runzelte die Brauen.„Ich würde ihn auch dann nicht geheiratet haben, wenn du nicht in mein Leben getreten wärſt. Ich kann keinen Mann gebrauchen, den ich erziehen oder behüten ſoll. Ein trauriger Kerl, der das nicht von allein kann!“ Jetzt war es Tiebruck, der eigentlich für Erwin bat.„Trotz— dem wollen wir ihm dieſe letzte Chance laſſen. Er hat dann wenigſtens die theoretiſche Reife. Wie er ſie dann praktiſch auswertet, darauf können und wollen wir keine Rückſicht neh— men.“— „Es widerſtrebt mir“, begann Maria noch einmal,„zu wiſſen, daß er ſich unberechtigte Hoffnungen macht; es bedrückt mich 2 „Genau das gleiche habe ich dem Geheimrat geſagt, aber er beſchwor mich ſo intenſiv, den günſtigen Verlauf der Dinge bei Erwin jetzt nicht zu unterbrechen, daß ich ſchließlich zuſagte. Wir haben den alten Herrſchaften doch auch beide viel zu dan— ken, Maria.“ l Sie ſchaute ihn mit ihrem weichſten Blick an, den ſie ſonſt verſchloß. „Du haſt recht, Gerold, Dankbarkeit iſt das erſte, was wir nicht vergeſſen dürfen. Tante Weſtpfahl war mir ſtets wie eine Mutter.“ „Sie wäre auch gern deine wirkliche Mutter geworden, Maria.“ Statt aller Antwort nahm ſie ihn beim Kopf und küßte ihn mit geſchloſſenen Augen mitten auf den Mund. Solche ſpontanen Zärtlichkeiten waren ſelten bei Maria Parhoff. ** E Bei Tiſch hatte Profeſſor Tiebruck geſagt:„Alſo heute macht Fräulein Parhoff einen Beſuch bei uns. Ich hoffe, ihr habt alle frei und ſeid da?“ Es war an einem Mittwoch.. Georg ſtimmte ſofort ehrlich zu, denn er hatte wirklich nichts vor. Kamilla warf ihm einen verächtlichen Blick zu und redete etwas davon, daß ſie Gymnaſtik habe und hinterher mit Lala Eſch verabredet ſei. Tiebruck bemerkte freundlich, aber feſt, mit einer Stimme, die keinen Widerſpruch duldete:„Ich hoffe, Milla, daß beide Dinge abzuſagen ſind, wenn wir Be- ſuch erwarten.“ 5 Kamilla biß ſich auf die Lippen, aber ſie gab ſich noch nicht zufrieden.„Warum müſſen wir denn anweſend ſein, Vatel? Die Dame kommt doch nicht zu uns Kindern?“ „Doch, ſie kommt gerade zu euch!“ 4 „Wir brauchen aber niemand“, gab Kamilla zurück, und alles in ihr zitterte vor unterdrücktem Zorn und Trotz. ü Tiebruck, gereizt durch ihr ſtörriſches Benehmen, hatte eine heftige Antwort auf der Zunge; ſie wurde derhindert durch Alfs plötzliches Dazwiſchenrufen:„Ach geh, Milla, laß ſie doch mal kommen! Vielleicht iſt ſie nett und ſpielt mit mir im Sand.“ „Das tut ſie ſogar gewiß, Kind.“ Tiebruck atmete erleich— tert auf; wenigſtens der Jüngſte war noch unbeeinflußt. Aber er fing einen Blick ſeiner Tochter auf, der ihm zu denken gab. Verachtung ſtand in dieſem verborgenen Blick, ind nun hatte Tiebruck das Gefühl, als habe er mit ſeiner Zuſtimmung einen Febler begangen. Kamilla alaubte nun. Fräulein Parhoff wolle ſich bei ihnen unter allen Amſtänden und unter Anwendung aller möglichen Methoden„einſchmuſen“. Der Gedanke war ihm unangenehm. Als der Vater gegangen war, lachte Kamilla kurz auf. Sie lachte dem Bruder ihre Geringſchätzung ins Geſicht. „Du biſt natürlich gleich bereit, nicht wahr?“ „Man muß ſie ſich doch wenigſtens anſehen“, widerſprach er kampfbereit. „Gar nicht nötig. Sie wird ankommen, wie alle ſolche Damen ankommen: für mich ein Buch. für dich ein Buch und für Alf Süß- und Spielzeug. And dann hat ſie für alles Inter⸗ eſſe, und dann fragt ſie uns aus, um ſich nachher um ſo beſſer gegen unſere Anſichten wappnen zu können. Wenn ſie beſon⸗ ders klug iſt, kümmert ſie ſich ein bißchen um uns, andernfalls wird ſie uns bald abſchieben, mit Vatel durch die Räume gehen und ihm heimlich ihre Wünſche für Neu- und Amgeſtaltung bekanntgeben.“ „Milla“, wehrte Georg gequält,„woher haſt du die Weisheit,“ „Von Günter.“ Vor ſeinem Erſtaunen errötete ſie ein wenig.„Wir gehen ſchon mal ins Kino.“ „Ach ne“, wunderte ſich Georg,„mit Günter alſo. Der iſt ja ein Jahr jünger als du.“ „Macht nix, aber ſo helle wie ſiebzehn. And mein ein- ziger Verbündeter gegen—“ Sie brach ab, vermutlich wußte ſie noch nicht, wie ſie die zukünftige Stiefmutter nennen ſollte. „Wie heißt ſie denn mit Vornamen? Maria, nicht?“ Georg fühlte, wie ihm das Blut zu Kopf ſtieg.„Du wirſt dich doch nicht erdreiſten und die Dame mit Maria! bezeichnen, weil Günter ſeine Stiefmutter Laura nennt? Du wirſt doch nicht eine Dame, die Vater eine begabte Aſſiſtentin ſeiner Kli⸗ nik' nennt und als ſolche bei uns einführt, mit ſo einer— einer einer aufgeblaſenen, herz, und ſeelen⸗ und taktloſen Perſon auf eine Stufe ſtellen? Du, das iſt eine Frechheit! Eine Frechheit iſt das, wenn du das noch nicht weißt. Du kannſt dir gar kein Arteil über die Dame erlauben, gar keins. Kennſt du ſie? Nein! Alſo, woher die Frechheit?“ . Endlich faßte ſie ſich und erwiderte:„And du? Kennſt u ſie?“ „Ich ſah ſie ſitzen, ſie ſah gut aus.“ Kamilla hatte ihre Frechheit wiedergefunden. Sie ver— ſuchte Georg mit ihrem ſchallenden Lachen zu ärgern, und es ge⸗ lang ihr. Georg wurde kreidebleich. Er vergaß, wer ihn da mit ver— zerrtem Geſicht anlachte und verhöhnte. Er hob ſeine Buben— fauſt, jetzt puterrot vor Jähzorn, ſchlug zu. Kamilla heulte auf und ſchlug beide Hände vor das mißhandelte Geſicht. Georg war jäh ernüchtert. „Verzeihe, Milla, ſo war's natürlich nicht gemeint, ich wollte— du ſollteſt auch nicht—“ Jetzt fühlte er erſt, wie lieb er die Schweſter hatte, mit der er ſich doch faſt immer ſtritt, ſeine Scham war groß, ſich vergeſſen und ein Mädchen geſchlagen zu haben. Sie ſtieß ſeine Hände, die ſich unbeholfen ihr näherten, zu— rück. Aus ihrem Antlitz, in dem wie ein Mal eine große, rote, brennende Fläche ſtand, ſprühten ihre Augen verweint und haß⸗ funkelnd. „Schon richtig! Ihretwegen ſchlägſt du deine Schweſter. Aber ich vergeß dir's nicht! Dir nicht und ihr nicht!“ And da— mit rannte ſie aus dem Zimmer. ** * Am frühen Nachmittag hielt das Auto vor der Rampe und Tiebruck half Maria ausſteigen. Sie ſchaute mit frohem Blick ſein Haus an. Alles ſo ſchön, ſanfte Linien, gutes Material und ſonſt Anauffälligkeit, wie ſie es liebte. Der Park prunkte in⸗ deſſen mit ſeinen Blüten, Stauden und Bäumen; er durfte das, er durfte locken und froh machen. In der Diele ſtanden die Kin⸗ der. Wie von Fräulein Oſtenroth heranbefördert. Groß und lang ſchon, der Junge. Viel kleiner neben ihm der Jüngſte; das Mädel fehlte. Als Maria die Kinder ſo ſtehen ſah, drehte ſich ihr etwas um im Herzen. Warum kamen ſie gezwungen? Sie wollte ihnen doch nichts nehmen, nur etwas dazu geben. Wa— rum war es ſo ſchwer, ſchenken zu dürfen? Nach einem raſchen Blick auf Tiebruck hatte ſie deſſen enttäuſchtes und heimlich em⸗ pörtes Geſicht wahrgenommen. Sie nahm einen Anlauf und näherte ſich mit all ihrer warmen Natürlichkeit den Kindern. Sie ſtarrten ihr irgendwie zurückhaltend und ſcheu, wenn auch neugierig, entgegen. „Das iſt Schorch, nicht wahr?“ ſagte ſie und reichte Georg die Hand. N Sein neuer Name klang aus ihrem Mund ſo ſchön. Er bekam einen roten Kopf, verbeugte ſich anſtändig, mit einem Ruck, ſo wie es auf der Schule beliebt war. Er tat ſogar noch mehr, er ſagte:„Guten Tag, gnädiges Fräulein.“ i Maria lächelte, erſchüttert über ſo viel Mut und heimliches Entgegenkommen; in dieſem jungen Menſchen erwuchs ihr kein Widerſacher.. „Du biſt ſehr lieb, Schorch. Aber„gnädiges Fräulein“ mußt du nicht ſagen. Das bin ich nicht gewöhnt. Wir ſind doch heute berufstätige Frauen und an einen kameradſchaftlichen Ton gewöhnt.“. „Ja, Fräulein Parhoff!“ Er glühte innerlich vor Begeiſte⸗ rung. Himmel, das war ein feiner Kerl, Vaters Aſſiſtentin; er vergaß faſt, weshalb ſie wohl kam. Noch einmal bekam er einen Druck ihrer Hand. 775 Maria wandte ſich Alf zu. Sie fuhr ihm ſpontan mit ihrer Hand durch das glatte und dichte Blondhaar. b „Alf? Auch ſchon groß?“ Kinder in dem Alter haben faſt alle eine wahrhaft krankhafte Neigung, für groß angeſehen zu werden. Maria bediente ſich dieſer kleinen Schwäche. Alf warf ſich in die Bruſt. Sein rundes, geſundes, ſtrahlendes Kinder— geſicht lachte ſie offen und erwartungsvoll an.„Ich freue mich, dich kennenzulernen. Wir wollen uns nachher noch viel er— ählen.“ b„Spielſt du ein bißchen mit im Sand? Ich habe eine feine Burg gebaut. Bloß die unterirdiſchen Gräben fallen immer ein. Eine ganze Maſſe Soldaten ſind ſchon darunter begraben.“ „Dann müſſen wir ihnen helfen, daß ſie nicht inzwiſchen erſticken.“. 5 Alf ſtimmte begeiſtert zu und war geſonnen, Maria ſogleich in den Garten zu ziehen. Aber Tiebruck war noch nicht ein⸗ verſtanden. „Wo iſt Kamilla?“ fragte er. Georg ſtammelte ein bißchen. Das Vollgefühl ſeiner Schuld überfiel ihn von neuem. „Sie iſt— ſie hat— ſie ſagte, ſie habe Kopfſchmerzen.“ „Sie ſoll ſofort herunterkommen!“ Maria wandte ſich und legte ihre Hand nachdrücklich auf Tiebrucks Arm. „Bitte nicht!“ ſagte ſie und vermied eine Anrede.„Wenn Kamilla krank iſt, werde ich natürlich hinaufgehen.“ Tiebruck ſah Georg blaß werden. Während Marig ſich, Alf an der Hand, der Treppe ſchon zugewandt hatte, hielt Tie⸗ bruck Georg zurück. „Was iſt geſchehen? Schnell?“ „Wir— wir haben uns gezankt.“ Es konnte ſtimmen, aber ganz ſprach Georg ſicher nicht die Wahrheit. Tiebruck drang daher weiter in ihn.„Nun, und?“ „Wahrſcheinlich ſchmollt Milla deshalb.“ „Komiſche Sache! Was hat ſolch ſichtbares Schmollen mit dem Beſuch von Fräulein Parhoff zu tun?“ Georg ſchwieg verſtört, und Tiebruck konnte nicht weiter in ihn dringen, da ſich Maria umwandte und ſie nun zu vieren hinaufgingen. Fortſetzung folgt. 4 55 2 25 r 1 n 1 P Keine Wohnungstür ohne die Großplakette„Mutter und Kind“! Keine Plakette ohne die Mitgliedſchaft in der N. S. V. Deshalb tretet ein in die N. S. V. r, r, eee ſic der me B. pa zu 70 un keit d Gl fall kereſ uch Sport und Spiel Deutjchland jchlägt Polen 5:2 Schöner deutſcher Sieg vor 35 000 Zuſchauern. Das zweite Länderſpiel zwiſchen den Fußball⸗National⸗ mannſchaften von Polen und Deutſchland, das am Sonntag nachmittag auf dem Militärſportplatz in Warſchau aus⸗ getragen wurde, ergab einen alänzenden Erfolg für die deutſche Mannſchaft. Mit 38 000 Zuſchauern waren die Möglichkeiten der Menſchenunterbringung auf dem Platz reſtlos erſchöpft; zahlreiche Sonderzügler aus Deutſchland, die auf gut Glück nach Warſchau gefahren waren, ohne eine Karte ſicher zu haben, mußten vor den Toren ausharren, ohne un⸗ mittelbare Zeugen des Spieles ſein zu können Mit 5:2 blieb die deutſche Mannſchaft ſiegreich, nachdem ſich die Polen die einen kämpferiſch und ſpieltechniſch ausgezeichneten Geg⸗ ner abgaben, bis zur Pauſe mit 1:1 noch gleichauf gehalten hatten. Ungemein ſchwer mußten die Deutſchen kämpfen, und erſt eine Viertelſtunde vor Spielſchluß konnte der auch der Höhe nach völlig verdiente Sieg herausgeholt werden. Für das Spiel hatte der veranſtaltende Polniſche Fußball⸗ verband f einen großartigen Rahmen geſchaffen. Noch niemals wurden bei einer ſportlichen Veran⸗ ſtaltung in Polen ſoviel Zuſchauer gezählt. wie an dieſem Sonntag. Wichtiger jedoch iſt feſtzuſtellen, daß der Länder⸗ kampf die erſt ſeit kurzer Zeit beſtehenden ſportfreundſchaft⸗ lichen Beziehungen der beiden Nationen weiter vertieft hat. Die Zuſchauer waren in beſter Stimmung, dabei durchaus obejktiv in ihrem Urteil und erkannten die Leiſtungen der eigenen Leute ſowie die der Deutſchen rückhaltlos an. Die Aufnahme der Deutſchen ließ an He rzlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Bereits am Samstag hatte in Abweſen⸗ heit des auf dem Parteitag weilenden deutſchen Geſandten von Moltke, der Geſchäftsträger Dr. Schliep die beiden Ländermannſchaften und ihre Führer empfangen. Am Sonn⸗ tag wohnten dem Spiel hohe polniſche Würdenträger, die Führer der Sportverbände, der deutſche Geſchäftsträger Dr. Schliep, der Führer des Deutſchen Fußballbundes, Felir Linnemann uſw. auf der Ehrentribüne bei. Das Spiel Bei ausgezeichneten Wetter begann die deutſche Mann⸗ ſchaft auf dem ſorgfältig hergerichteten Platz in ruhiger Art den Kampf. Es lag ſogar in der Arbeit der Deutſchen eine kleine Ueberheblichkeit, denn man dachte wohl, mit dem Gegner in überlegener Weiſe fertig zu werden. Der Be⸗ ginn war auf jeden Fall ſehr eindrucksvoll. Schon in der 14. Minute fiel Deutſchlands Führun stor Lehner hatte ſcharf geſchoſſen und Polens Aon reckte ſich vergebens nach der blitzſchnell heranſauſenden Leder— kugel. Nach genau halbſtündiger Dauer erzielte Polen durch den erſt 17jährigen Halblinken Willimowſki den Aus⸗ gleich. Dieſer Treffer kam auf originelle, nicht alltägliche Art zuſtande. Der Ball prallte vom Pfoſten auf den am Boden liegenden Buchloh und ſprang von deſſen Rücken in das Netz. Mit dem Gleichſtand war auch der Kampfeseifer der Polen erwacht. Beim Stande von 111 wurden die Seiten ge wechſelt und nach der Pauſe erſchien die polniſche Elf mit einem neuen Mittelſtürmer. Nawrot hatte ſich verletzt, und für ihn ſprang der Krakauer Ciszewſki ein, der ſeine Sache bald noch beſſer als der alte Internationale machte. Schon zehn Minuten nach Wiederbeginn zog Polen in Front. Der Halbrechte Pazurek hatte gut gezielt und Buchloh ließ den zwar ſcharfen aber nicht unhaltbaren Ball paſſieren. Jetzt hatten die Deutſchen ihre ſchwerſte Zeit zu überſtehen; die Lage war kritiſch genug, denn die Polen kämpften nunmehr mit einem wahren Feuereifer, und nur ein gütiges Geſchick ſtand den Deutſchen in der kritiſchſten Phaſe des Kampfes zur Seite. In der 70. Minute ſchaffte Hohmann mit einem prachtvollen Schuß den Gleichſtand und nun war endlich der Bann gebrochen. In wundervoller Zuſammenarbeit krönte Siffling in der 78. Minute die Mannſchaftsarbeit mit einem abſchließen⸗ den Torſchuß, der Deutſchland mit 3:2 nach vorn brachte. Nun war das Spiel der deutſchen Elf in Fluß. Vorher winkte aber noch die günſtige Gelegenheit eines Handelf⸗ meters den Lehner ſcharf und ſicher zum 4:2 verwan⸗ delte.„Die letzte Viertelſtunde war, abgeſehen vom Beginn, die ſtärkſte Zeit der deutſchen Mannſchaft. Kaum war das Zeichen zum Weiterſpielen gegeben, als ſofort wieder der Sturm in breiteſter Front geſchloſſen durchkam. Die Frucht einer reifen Zuſammenarbeit war in der 84. Minute s fünfte durch Szepan erzielte Tor. Kritiſches Die deutſche Mannſchaft erkämpfte auf Warſchauer Bo⸗ den einen ſchönen Erfolg, aber es darf bei aller Freude dem tapferen Gegner nicht die Anerkennung verſagt blei⸗ ben. Die polniſchen Fußballſpieler zeigten ſich ſchon vor Jahresfriſt in Berlin wieder als beherzte Kämpfer, die tech⸗ niſch über ein ausgefeilte“ Können verfügen und nur der größeren Spielerfahrung der Deutſchen unterlagen. Bei etwas mehr Schlachtenglück wäre dem tapferen, beherzt kämpfenden Gegner eine ehrenvollere Wederlage beſchieden geweſen. Wie ſchon im erſten Kampf, ſo war auch diesmal der ſchwediſche Schiedsrichter Otto Olsſon dem Treffen ein ganz ausgezeichneter Leiter. Von größter Un⸗ parteilichkeit entging ihm nichts, und durch ſeine gute Schiedsrichterleiſtung trug er viel dazu bei, daß dieſer zweite Fußballänderkampf Polen—deutſchland ein Werbeſpiel er⸗ ſten Ranges wurde. Leichtathletik⸗Europameiſterſchaſten Ueber den gegenwärtig in Turin ſtattfindenden Euro⸗ pameiſterſchaften der Leichtathleten liegt— für die Veran⸗ ſtalter— offenbar ein Unſtern. Mindeſtens was das In⸗ tereſſe des italieniſchen Publikums anlangt. Offenbar in⸗ tereſſiert es die Italiener herzlich wenig, wer Europameiſter wird, zumal für die übergroße Mehrzahl der Konkurrenzen Italiener für die Titel nicht in Frage kommen. Die Deutſchen gewannen am Samstag allein drei Suropatitel. Borchmeyer holte ſich die 100 Meter in 10.6 Sekunden, Metzner die 400 Meter in 47.9 Sekunden und Leichum den Weitſprung mit 7.45 Meter. Außer⸗ dem gab es noch zahlreiche Plätze für unſere Athleten. Im Zehnkampf führte Hans Hein z Sievert überlegen das Feld an. Nach den ſchönen Erfolgen am Samstag kamen die deut⸗ ſchen Athleten am Sonntag recht zuverſichtlich in das mit rund 10000 Zuſchauern beſetzte Muſſolini⸗Stadion, aber hier wurde ihnen eine Kunde, die ſie mit Erbitterung und Enttäuſchung erfüllte. Man hatte nämlich unſerem Sprin⸗ termeiſter Erich Borchmeyer auf Grund einer Ziel⸗ photographie den 100 Meter-Sieg und damit den Europa⸗ titel aberkannt und beides dem Holländer Berger zuge⸗ ſprochen. Dieſer Entſcheidung war ein Proteſt der Holländer vorausgegangen. Bei den 400 Meter⸗Hürden trug unſere Hoffnun⸗ gen der Altonaer Poliziſt Scheele, der dann auch ein glänzendes Rennen lief und alle fünf Mitbewerber überzeu⸗ gend hinter ſich ließ. Der 800 Meter⸗Endlauf klang in einem groß⸗ artigen Endkampf zwiſchen dem Ungar Szabo, dem Ita⸗ liener Lanzi und dem Deutſchen Deſſecker aus. Szabo war eingangs der letzten Kurve nach vorn gegangen und behauptete die Spitze bis ins Ziel vor dem Italiener Lanzi, der nur um Bruſtbreite geſchlagen blieb. Eine weitere Bruſtbreite zurück wurde Deſſecker, der im Endkampf ein⸗ geſchchloſſen war und erſt ſpät frei wurde, Dritter. Deutſcher Triumph auf der Monza⸗Bahn Fagioli⸗Caracciola und Stuck⸗Leiningen an der Spitze. Ital größtes und bedeutendſtes Automobilrennen, der „Große Preis von Italien“, das auf der geflürchtetſten Rennſtrecke Europas, auf der bekannten Monza-Bahn ausgetragen wurde, brachte den deutſchen Wagen und Fah⸗ rern einen neuen großen Erfolg. Fagioli und Carac⸗ diola, die ſich in der Steuerung ihres Mercedes⸗Benz⸗ Wagens abgelöſt hatten, gewannen das 500 Kilometer lange Rennen in 4:45:47 Stunden mit einem Stundenmittel von 105.17, Stundenkilometer vor dem Auto-Union-Wagen mit Stuck und Prinz zu Leiningen, die eine Runde zurück den zweiten Platz belegten, und dem dann erſt folgenden Alfa-Romeo-Wagen des Italieners Troſſi, der eine wei⸗ 18 Runde gegen die deutſchen Auto-Union⸗Fahrer verloren hatte. Aieiſterſchaftsjpiele der Gauliga Phönix Ludwigshafen— Fk Pirmaſens 3:1(0:0). Wenn es keiner Partei gelang, etwas Zählbares bis zum Wechſel zu erreichen, ſo lag das nur an der Aufgeregtheit der beiderſeitigen Stürmerreihen, die tatſächlich die aller⸗ beſten Chancen verpaßten. Hierin tat ſich vor allem der Innenſturm der Platzbeſitzer beſonders hervor. Sonſt wäre von der erſten Spielhälfte noch feſtzuſtellen, daß die Pir⸗ maſenſer während der erſten 45 Minuten ſtets überlegen wa⸗ ren, was in der Hauptſache dem tadelloſen Spiel von Hergert zuzuſchreiben iſt, der ſeine Vordermänner mit den ſchönſten Vorlagen geradezu fütterte. Nach dem Wechſel wurde die Gangart etwas ſchärfer, das Spiel aber auch gleich⸗ zeitig ſſanter. Bei Phönix ſah man weite genaue Flügelvorlagen, dadurch raumgreifendes Spiel und ſtets Ge⸗ fährlichkeit vor dem Pirmaſenſer Tor. Bei den beiden Mannſchaften gefielen vor allem e Hintermannſchaften, die ſich ihrer Aufgabe recht geſchickt entledigten. Die Stürmer⸗ reihen überboten ſich zunächſt im Auslaſſen der beſten Chan⸗ cen, in der zweiten Hälfte muß aber dem Phönieſturm grö⸗ ßere Konzentriertheit zuerkannt werden. Schiedsrichter Weiſcher⸗ Frankfurt leitete im allgemeinen gut. IC. os Mannheim— Karlsruher JB. 1:1(1:0). Der Karlsruher FV., der am vergangenen Sonntag ge⸗ gen den Neuling aus Karlsdorf nur ein mageres Unent⸗ ſchieden herausholte, mußte ſich auch in Mannheim gegen den zweiten Neuling, den FC. 08 Mannheim, mit einer Punkteteilung begnügen. Von der einſtigen KF V.⸗Herrlich⸗ ken iſt wirklich nicht mehr viel übrig geblieben. Die Stüt⸗ zen ſind immer noch die alten Kämpen Huber, Stadler, Be⸗ kir und dazu Daferner, der diesmal auf dem ungewohnten Rechtsaußenpoſten ſtand. Techniſch hatten die Gäſte den Lindenhöfern, die mit Erſatz für Herrmann und Ziegler zur Stelle waren und ihre beiden beſten Stürmer— Zöller und Müller— in die hinteren Reihen geſtellt hatten, im⸗ merhin noch einiges voraus, aber das Zuſammenſpiel ließ doch viel zu wünſchen übrig, und auch mit dem Schießen haperte es gewaltig. Im Feld waren ſich die beiden Mann⸗ ſchaften ſo ziemlich gleichwertig, im Herausſpielen der Chancen hatten die Einheimiſchen ein Plus, aber auch hier fehlte der harte und genaue Schuß. Mit dem Unentſchieden konnten beide Teile zufrieden ſein, es entſprach noch am eheſten dem Spielverlauf. Das Führungstor der Linden⸗ höfer(die übrigens in Ermanglung eines eigenen Platzes auf dem VfR.⸗Platz ſpielten!) fiel ſchon nach 10 Minuten durch einen von Müller verwandelten Elfmeter. Germania Karlsdorf— Phönix Karlsruhe 0:5(0:3). Die Karlsdorfer hatten in ihrem erſten Heimſpiel wenig Glück, denn ſie mußten ſich von dem eine Klaſſe beſſer ſpie⸗ lenden Karlsruher Phönix mit 5:0 überfahren laſſen. Die erſte Halbzeit ſtand ganz im Zeichen der Karlsruher, die mit ihrem prächtigen Sturm aus allen Lagen das Karlsdorfer Tor beſchoſſen. Aber auch in den übrigen Reihen der Karls⸗ ruher klappte es ausgezeichnet. an keiner Stelle ein Ver⸗ ſager. Dagegen hatten die Karlsdorfer einen in dem linken N * * ¹ — Leni Riefenſtahl arbeitet an dem Film des Parteitages Länderſpiel. In Warſchau: Polen— Deutſchland 215 Gauſpiel: In Köln: Mittelrhein— Baden 6:2 Süd deutſchland. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau 13(Südweſt): Phönix Ludwigshafen— FK 03 Pirmaſens 3:1 1. FC Kaiſerslautern— Sfr. Saarbrücken 1:1 Wormatia Worms— Saar 05 Saarbrücken 3:2 FSW Frankfurt— Kickers Offenbach a 82 Boruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt 1:1 Gau 14 Gaden): 4 FC 08 Mannheim— Karlsruher FV 12¹ Germania Karlsdorf— Phönix Karlsruhe 015 Gan 15(Württemberg): 8 VfB Stuttgart— Sfr. Eßlingen So Feuerbach— Stuttgarter Kickers SV Göppingen— 1. SSV Ulm Ulmer FV 94— Sportfreunde Stuttgart Union Böckingen— Sc Stuttgart Gau 16 Bayern): Wacker München— Jahn Regensburg FC 05 Schweinfurt— 1860 München* C ͤ dd ydddddpppGGGp/pßp/cßc/cccc/ccccccccc/ cc c Verteidiger. Auch der Sturm wirkte wenig einheitlich. Gut war eigentlich nur die Läuferreihe und hier wieder der Mit⸗ telläufer. Trotz der ſteten Ueberlegenheit kamen die Karls⸗ ruher erſt in der 18. Minute durch einen verwandelten Strafſtoß von Heiſer zum erſten Tor. Nach dem Wechſel kamen die Einheimiſchen etwas auf, ſie bedrängten auch zeitweilig das Karlsruher Tor, ohne jedoch Erfolge erzielen zu können. 1 0 0 82 D 0 Das Ceid in der Schweiz Zuchthaus und Ehrverluſt wegen Verbrechens gegen das Hochverraksgeſetz. b 9 Frankfurt a. M. Das Sondergericht hatte ſich erſtmals mit einer Anklage wegen Verbrechens gegen das Volks⸗ verratsgeſetz zu befaſſen. Der Angeklagte, der 67jährige Kaufmann W. Grünewald, der nach der Inflation von ſei⸗ nem Vermögen lebte, war zu 62 Prozent an dem bekann⸗ ten Geſchäftshaus„Pariſer Hof“ am Schillerplatz beteiligt. Dieſes Unternehmen hatte ein jährliches Mieterträgnis von 200 000 RM. Als ſich die Tochter 1926 in der Schweiz ver⸗ heiratete, richtete ſich G. dort ein Bankkonto ein, und es kam 1930 zur Ueberweiſung von recht beträchtlichen Barbe⸗ trägen und Effekten an die Bank. Der Angeklagte, der ſich Auto und Chauffeur hielt, lebte viel in Baden⸗Baden und machte von hier aus öfter Reiſen in die Schweiz. Seinen Wertbeſitz verlegte er von Zürich nach Baſel und konnte ſo in einer Stunde bei ſeinem Schweizer Bankier ſein, um ſich mit ihm zu beſprechen. Im Dezember 1929 wurde auf den„Pariſer Hof“ eine Grundſchuld von 300 000 RM auf⸗ genommen und davon zunächſt die Aufwertungshypothek bezahlt. Nach Abzug der Quote eines Teilhabers bekam G. noch etwa 142 000 RM, die in Wertpapieren angelegt und der Bank in der Schweiz übergeben wurden. Um die Zeit des Bankkrachs in Deutſchland verkaufte er ſeinen hie⸗ ſigen Effektenbeſitz und verſandte den Erlös in Wertbriefen nach der Schweiz, wohin er auch ſeinen Schmuckbeſitz brachte. Der Grund all dieſer Transaktionen ſei die Be⸗ fürchtung geweſen, in Deutſchland würden kommuniſtiſche Unruhen ausbrechen. Als im Sommer 1931 die Deviſenvor⸗ ſchriften ergingen, meldete der Angeklagte ſeine Deviſen im Werte von etwa 140 000 RM nicht an. Im Sommer 1933 wurde dann das Geſetz zum Schutze der deutſchen Volkswirtſchaft erlaſſen. Der Angeklagte unterließ wieder⸗ um die Anmeldung. Er behauptete zwar, er habe ſeinen ſchweizer Bevollmächtigten mit dieſer Anmeldung beauf⸗ tragt. Der Angeklagte hat 1931 dem Finanzamt ſein Ver⸗ mögen mit nur 31000 RM k angegeben, während es tat⸗ ſächlich das Zehnfache betrug. Als der Fall von der Steuerfahndungsſtelle aufgedeckt wurde, hat der Angeklagte ſeinen ausländiſchen Beſitz ohne weiteres zur Verfügung geſtellt, ſodaß ein Schaden nicht entſtanden iſt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr und acht Mo⸗ naten Zuchthaus, 15000 RM Geldſtrafe, zwei Jahren Ehr⸗ verluſt und Einziehung des beſchlagnahmten Vermögens in Höhe von 140000 RM. Dem Angeklagten wurden im Hinblick auf ſein Alter, ſeine Unbeſtraftheit und des Um⸗ ſtandes, daß er das Vermögen wieder hereinbrachte, mil⸗ dernde Umſtände zbgeſprochen. r 8 2 2 4 c. ccc rr r Lokale Aachrichten Viernheim, den 10. September 1934. Denkſpruch Schon webt ins Grün mit leiſen Farben Der Herbſt die Mahnung ſpäter Zeit; Die Schnitter bargen goldne Garben, Und was wir lenzesfroh umwarben, Es liegt ſo weit, ſo traumesweit. Und doch, mein Herz, laß nicht das Hoffen, iſt auch verbrauſt der Jugenddrang; Noch ſteh'n dir treue Arme offen, Und mancher hat das Glück getroffen Auf einem ſtillen Abendgang * Joſef Huggenberger. Schnitter Tod hält Ernte. Wie jetzt der Landmann ſeine Früchte nach und nach unter Dach und Fach bringt, ſo bringt auch der Schnitter Tod ſeine Ernte heim. Noch ſtanden zwei Gräber offen, verkündete die Totenglocke geſtern Nachmittag, daß ſich der Senſemann wieder ein Opfer ge⸗ holt hat, das ſiebente ſeit wenigen Tagen. Es ſtarb nach einem langen, mit Geduld ertragenen Leiden das Mitglied des Z. Ordens Fräulein Barbara Hanf. Die Verſtorbene führte früher ein Kolonialwarengeſchäft, Weinheimerſtr. 63 und erreichte ein Alter von 70 Jahren. Möge ihr zum Lohn für ihr opfervolles Leiden die ewige Ruhe beſchieden ſein. Im Silberkranz. Morgen Dienstag feiern die Ehe— leute J. Leonhard Johann und Katharina geb. Duckele, Ecnſt Ludwigſtraße 40 das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Silberpaar herzliche Glückwünſche und ein „Glückauf“ zur Goldenen. Ueber 100 neue NSB⸗ Mitglieder. Die Werbe⸗ woche der NS-Volkswohlfahrt iſt nunmehr zum Abſchluß gelangt. Das Ergebnis iſt befriedigend. Etwa 110 Volksge⸗ noſſen haben ſich erneut der RSV. angeſchloſſen und damit bewieſen, daß ſie bereit ſind, die NS. in der Durchführung ihrer hohen ethiſchen Ziele tatkräftig zu unterſtützen. Der Geſamtmitgliederbeſtand beträgt jetzt 870 Mitglieder. Vom Sonntag. Heiße Spätſommertage waren der Samstag und der geſtrige Sonntag, auf dem nach den erſten ſonnigen Stunden am frühen Morgen eine drückende Schwüle laſtete. Ein Gewitter, das vom Ried her gegen den Oden— wald zog und ſich über der Darmſtädter Gegend in einem Unwetter mit Hagelſchlag entlud, brachte Abkühlung. Fernes Wetterleuchten heute Nacht kündete auch bei uns ein Gewitter an, von dem wir glücklicher Weiſe verſchont blieben. Doch ſetzte zeitweiſe ſtarker Regen ein, der auch heute früh noch anhielt.— In der evangeliſchen Pfarrkirche fand geſtern in einem Feſtgottesdienſt die Amtseinführung des Herrn Pfarrers Werner durch Herrn Dekan Zaubitz⸗Bensheim ſtatt, die Gemeindeglieder waren recht zahlreich hierzu erſchienen. Anſchließend fand die Einführung des Herrn Pfarrers in ſeiner Filialgemeinde Hüttenfeld ſtatt. Möge das Wirken des neuen Pfarrers innerhalb ſeiner ihm anvertrauten Seelen nur ein geſegnetes ſein, das waren die Wünſche aller, die ſich zu den geſtrigen Gottesdienſten einfanden.— Am Nach- mittag ſah man auf dem Amicitia⸗Sportplatz das Pokalend⸗ ſpiel gegen 07 Mannheim, das von Viernheim gewonnen wurde. Der Polizeibericht meldet in der Berichtswoche(2.— 8. September) die nachſtehenden Anzeigen: 22 wegen Rad⸗ fahrens ohne Licht, 1 wegen Nichtbeleuchtung des Fuhrwerks, 1 wegen Verſtoß gegen die Gewerbeordnung, 1 wegen Ueber— tretung der Kraftfahrzeugordnung und 3 wegen Ruheſtörung. Eine Verſammlung des Kathol. Arbeiter- und Männer- vereins fand am geſtrigen Nachmittag in der Sporthalle ſtatt. Die Mitglieder beider Vereine mit ihren Angehörigen waren recht zahlreich erſchienen, ſodaß Vorſitzender Schloſſer und der Präſes des Vereins, Herr Kaplan Schwarz, ihrer Freude über den guten Beſuch Ausdruck geben konnten. Schriftführer Kühlwein verlas das Protokoll der letzten Verſammlung, in der Herr Kaplan Schwarz einen Vortrag hielt über unſere engere Heimatgemeinde, mit dem er den wohlverdienten Bei⸗ fall aller Zuhörer fand. Für die geſtrige Verſammlung hatte Herr Kaplan Schwarz einen intereſſanten wiſſenſchaftlichen Vortrag ausgearbeitet mit dem Thema:„Familie und Volk.“ In einem 1ſtündigen Referate ſprach der Redner über die praktiſchen Ziele der Eugenik, das ſind 1. die Ver⸗ minderung von Familien mit entartetem Erbgefüge, 2. Er⸗ haltung und Vermehrung von Familien mit geſundem und an wertvollen Anlagen reichem Erbgefüge. Die Erfüllung der erſten Aufgabe ſucht man zunächſt durch eine eugeniſche Ehe⸗ beratung zu erreichen, die die Nachkommen aus geſunden Familien davor warnt, in erblich minderwertige Familien hineinzuheiraten. Hier machte der Redner beſonders die Eltern auf ihre Pflichten aufmerkſam und bezeichnete insbeſondere die Ehe⸗Enziklika Pius XI. als in hohem Maße lebensbejahend, indem ſie ernſte Vorbereitung auf die Ehe, eugeniſche Ehe- beratung, ſorgſamſte Gattenwahl, Treue und ſchonende Liebe der Gatten und Verantwortungsgefühl für den Nachwuchs zur Pflicht macht. Um die im Erbgefüge geſunden und wertvollen Familien zu erhalten, iſt man bemüht, daß geſundes, wert⸗ volles biologiſches Erbgut vereint wird. Die Erbforſchung und die Verbreitung der aus ihr gewonnenen Erkenntniſſe ſind in dieſer Hinſicht ebenſo wichtig wie die Stärkung des Ver⸗ antwortungsbewußtſeins gegenüber Familie und Volk der Zukunft. Das Quellgebiet aller Tüchtigkeit, das zuletzt in der Landbevölkerung zu ſuchen iſt, iſt ergiebig zu erhalten. Dazu müſſen ſowohl der Landbevölkerung wie den Schichten der aufſteigenden Gruppen eine ſolche wirtſchaftliche Stärke ge⸗ geben werden, daß ſie ihre Familien in Uebereinſtimmung mit der biologiſchen, ethiſchen und religiöſen Naturordnung aufbauen und ſo das Crbgefüge für kommende Generationen wenigſtens in dem vorhandenen Anlagenſchatz erhalten können. — Herr Kaplan Schwarz hat ſich mit ſeinem Vortrag, der der Erziehung und Geſtaltung der Familie im Dienſte für Volk und Vaterland galt, große Verdienſte erworben. Es ward ihm zum Dank auch reicher Beifall zuteil. Heitere Vor⸗ träge, die Bekanntgabe von Vereinsangelegenheiten und Ver⸗ anſtaltungen folgten auf den Vortrag und ſchloß Präſident Schloſſer mit Dankesworten die Verſammlung. Zum Abſchluß Jubeljeier ber 60 jährigen Es war ein ſchöner Gedanke, den die Altersgenoſſen und Altersgenoſſinnen des Jahrgangs 1874/75 bei ihrem 50 Jähri⸗ gen im Jahre 1924 ins Auge faßten und damals beſchloſſen, auch in den kommenden Jahren die Zuſammengehörigkeit zu erhalten und zu pflegen. Der gewählte Vorſtand mit Herrn Polizeihauptwachtmeiſter i. R. Johannes Laiſt als Vor⸗ ſitzenden blieb beſtehen und in jedem der letzten zehn Jahre wurde eine Zuſammenkunft aller Kameraden und Ka— meradinnen abgehalten und dabei alte Jugenderinnerungen ausgetauſcht. Am geſtrigen Sonntag feierten nun nach langen Vor— bereitungen die Genoſſen und Genoſſinnen ihr 60 Jähriges und damit verbunden den Abſchluß dieſer zur Tradition ge⸗ wordenen Zuſammenkünfte. Um 8 Uhr morgens hielten die Jubilare in der Marienkirche, dem Gotteshaus, woſelbſt ſie getauft und die hl. Sakramente empfingen, in einem feier⸗ lichen Feſtamt ihre gemeinſame hl. Kommunion. Erbauende und zu Herzen gehende Worte fand Herr Kaplan Sch w a rz während ſeiner Predigt an die Jubilare, die ſicherlich auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Mächtig erſchallte am Schluſſe des Amtes das Taufbundlied. Nachmittags 4 Uhr begann die weltliche Feier im„Freiſchützſaale“, an der nur die Jubilare und deren Ehegatten teilnahmen. Der Feſtleiter, Herr Laiſt, hatte ſich in dem zuſammengeſtellten Programm die erdenklichſte Mühe gegeben, die Anweſenden in jeder Hinſicht zufriedenzuſtellen und daß ihm das gelungen iſt, mit Unterſtützung der Kapelle Hanf, zeigte die frohe Stimmung, die Platz gegriffen hatte. Die Feier wurde eingeleitet durch einen exakt geſpielten Eröffnungsmarſch, wonach Herr Laiſt die Altersgenoſſen und Altersgenoſſinnen herzlich willkommen hieß, insbeſondere die von auswärts Erſchienenen, ſowie Herrn Polizeikommiſſar Kühne, ebenfalls ein Sechziger. Er brachte von auswärtigen Altersgenoſſen verſchiedene Glückwünſche zum Verles, die mit großem Beifall aufgenommen wurden. Kamerad Wunder übermittelte aus Pirmaſens ſeine beſten Glückwünſche. Von Saarbrücken überſandte Architekt und ſtaatl. gepr. Baumeiſter Nikolaus Kirchner ſeine herzlichſten Glückwünſche und führte in ſeinem Schreiben u. a. aus: „Für die mir anläßlich unſeres 60 jährigen Abſchluß⸗ feſtes zugegangene freundl. Einladung danke ich recht herzlich. Es iſt mir leider nicht möglich, infolge kürzlich überſtandener ſchwerer Gallenſteinoperation, dem ſchönen Jubelfeſte per⸗ ſönlich beizuwohnen. Da ich leider auch beim 50 jährigen Feſte verhindert war, wäre es jetzt ein umſo größeres Herzens⸗ bedürfnis, im Kreiſe meiner lieben Schulkameraden und „Kameradinnen einige ſchöne Feierſtunden zu verbringen. Ich werde jedoch, ſoweit es möglich, das Programm hier erfüllen und am Jubeltage die hl. Kommunion und die hl. Meſſe für die noch lebenden und bereits verſtorbenen Schulfreunde und⸗Freundinnen aufopfern. Außerdem werde ich mit gleicher Poſt eine hl. Meſſe für meine Freunde beim Pfarramt in Viernheim beſtellen. Am Jubeltage wünſche ich allen recht vergnügte Stunden und für den Reſt unſerer Tage Gottes xeichſten Segen und Gnade“. Aber auch aus Amerika traf ein inhaltlich ſehr inte⸗ reſſanter Brief von unſerem Landsmann und Jubilar Michael Knapp ein, der in demſelben u. a. ſchreibt: „.. Ach du lieber Gott, könnte ich doch an dieſem Tage mit oder bei Euch ſein, meine teueren Freunde, aber nur 3 000 Meilen trennen uns. Das Verſprechen gebe ich Euch, daß ich und meine liebe Frau an dieſem Tage im Geiſte mit Euch ſind, am 9. September“. Mit dem Dank für die Einladung zur Abſchlußfeier an alle Schulkamera— den, den auch Frau Knapp zum Ausdruck bringt, ſchloß Herr Knapp mit nachſtehenden Worten ſeinen Brief: „. Ferner gebe ich meinen Worten dahin Ausdruck, indem ich Euch allen an dieſem Tage viel Vergnügen wünſche, beſte Geſundheit, langes Leben und Wohlergehen, das walte Gott. Ich möchte hier das kleine Sprüchlein an— führen, wo es da heißt: Reich geſegnet ſei die Stunde, die Euch feierlich begrüßt, Glück und Heil dem ſchönen Bunde, Der ſich heute ganz abſchließt.“ Die Stimmung der Gäſte, welche aufmerkſam dieſen Worten folgten, ſtieg aufs Beſte. Herr Laiſt gab einen kurzen Tätig⸗ keitsbericht, dem zu entnehmen iſt, daß 89 Jubilare, 39 Män⸗ ner und 50 Frauen an den Feierlichkeiten ſich beteiligen. Der unerbittliche Tod rief 14 hieſige und 3 auswärtige Kameradinnen und Kameraden ab, denen in erhebender Weise gedacht wurde. Während der letzten zehn Jahre haben zehn Verſammlungen, 22 Vorſtandsſitzungen und zwei Ausflüge ſtattgefunden, die den Teilnehmern noch gut in Erinnerung ſtehen. Nach dem vortrefflich geſprochenen, inhaltsreichen Prolog „Des Lebens Wanderung“, vorgetragen von Frl. Maria Bei⸗ kert, hielt Herr Gg. Aug. Adler die Feſtrede. Er ſprach zu⸗ nächſt allen denen Dank aus, die mitgeholfen haben, die Jubilare während der letzten zehn Jahre zuſammenzuhalten und führte weiter aus:„Wenn wir heute zur Feier unſeres 60jähr. Geburts⸗ tages zuſammengekommen ſind, dann deshalb, weil Heimat⸗ liebe, Jugenderinnerungen an die Schulbank u. ſ. w. uns dazu angetrieben haben. So wie es im Vereinsleben Tage gibt, die gewaltige Erinnerungen zurücklaſſen, ſo ſoll auch der heutige Tag jedem Teilnehmer in dauernder Erinnerung ſtehen. Wie ein Wanderer, der an ſeinem Ziele angelangt, zurückſchaut, ſo wollen auch wir einen Rückblick halten. An⸗ genehme und unangenehme Erinnerungen werden wach und wir alle müſſen Gott dankbar ſein dafür, daß er uns ein ſo langes Leben geſchenkt hat. Möge mein ſehnlichſter Wunſch in Erfüllung gehen, auf daß allen Jubilarinnen und Jubi⸗ laren, bei voller Geſundheit, häuslichem Frieden und Glück an ihren Kindern noch ein langer Lebensabend beſchieden ſein möge. In ſeinem Bericht über die Chronik der Jubilare ent— warf Herr Adam Träger 2. einen Rückblick von der erſten Schulzeit der Jubilare bis zur Gegenwart. Im Jahre 1881 wurden ſie in die Volksſchule aufgenommen. Die Schulzeit war nicht gerade roſig; ſchon in der Jugend lernten die Kameraden und Kameradinnen die Not kennen und mußten nach der Schulentlaſſung im Jahre 1889 ſofort in Fabriken und der Landwirtſchaft zur Unterhaltung der Familie bei⸗ tragen. Im allgemeinen ging es aufwärts und vorwärts. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel entbrannte der Welt— krieg, der auch die Alterskameraden unter die Waffen rief. Zwei treue Freunde ſtarben auf dem Felde der Ehre. Aus dem Weltkrieg zurückgekehrt fanden wir die Familien in Not und Elend vor. Doch mit neuem Mut ſuchten wir Arbeit und erlebten nach der Inflation nochmals eine Schein⸗ blüte. Nun ſtehen wir an der Schwelle des Alters, die Vollkraft unſeres Lebens iſt vorbei, aber noch immer wollen wir den Poſten ausfüllen, auf den uns der liebe Herrgott geſtellt hat. Wir wollen hoffen, noch weitere Jahre in unſerer Familie weilen zu können, zum Nutzen unſerer Angehörigen. Die Kapelle Hanf war unermüdlich tätig und verdient beſonders Herr Jakob Hanffür ſeine Violin-Solo⸗ und Kylophon⸗ vorträge, ſowie Herr Jakob Müller für ſeine humoriſtiſchen Einlagen Dank und Anerkennung. Bei Muſik und Volks⸗ liedern entſchwanden raſch die Stunden in ſchönſter Harmonie. Am Abend fand nach dem gemeinſchaftlichen Diner für die Altersgenoſſen und-Genoſſinnen ſowie deren Angehörigen eine Tanzunterhaltung ſtatt. Die Kapelle verſtand es meiſter⸗ haft, ſich den Tanzkünſten der Alten anzupaſſen. So kamen die alten Tänze wieder voll zur Geltung, in denen ſich auch die Jugend gefiel. Namens der Kinder der Jubilare dankte Herr Polizeiverwaltungsinſpektor Philipp Laiſt⸗Darmſtadt den Eltern in herzlichen Worten für alle Liebe, Aufopferung und Mühe. Die gute Stimmung hielt bis zur Mitternachtsſtunde und man verließ die Feſtſtätte mit dem Bewußtſein, in dieſer Wüſte des Lebens wieder einmal frohe Stündchen auf einer grünen Inſel verbracht zu haben. — 2 ließ man aus dem Liederſchatz„Kirche und Vaterland“ das Lied„O Deutſchland hoch in Ehren“ erſchallen. Beerdigung. Am letzten Samstag wurde Landwirt und Altbeigeordneter Lorenz Roos 1. unter großer Anteil⸗ nahme zur letzten Ruhe gebettet. Mitten in ſeiner Arbeit, auf dem Heimwege ereilte ihn am Dienstag nachmittag ein tra⸗ giſches Schicksal; er fiel ſo unglücklich vom Wagen, daß er ſchwer verletzt alsbald ins Mannheimer Krankenhaus überführt, am Abend daſelbſt ſeinen ſchweren inneren Verletzungen er- lag. Die Trauerbotſchaft, des nach einem arbeitsreichen Erden⸗ daſein auch von harten Schickſalsſchlägen nicht verſchont ge⸗ bliebenen Heimgegangenen löſte allgemeines Mitgefühl aus, ſtand doch Altbeigeordneter Roos Jahrzehnte im öffentlichen Leben unſerer Gemeinde. Bereits 1905 in den Gemeinderat gewählt, verſah er von 1922 bis 1933 das Amt eines Bei⸗ geordneten, das er bekleidete, bis er es wegen ſeiner geſchwächten Geſundheit niederlegen mußte. Als Ortsgerichtsmann, Kirchen⸗ vorſtandsmitglied und Provinzialtagsmitglied ſtellte er ſein reiches Wiſſen zur Verfügung, wie er auch als Landwirt ſtets für die Belange ſeiner Berufsgenoſſen in Vereinen und Ver⸗ bänden tätig war. Die Beweiſe ſeiner Wertſchätzung kamen in reichem Maße bei der Beerdigung zum Ausdruck. Die Fahnen der NS. ⸗Bauernſchaft, der Freiwilligen Feuerwehr, des Kathol. Männervereins, des Männergeſangvereins und des Geſangvereins„Liederkranz“ begleiteten ſeine ſterbliche Hülle unter den Trauerklängen der Feuerwehrkapelle auf dem Wege zum Friedhof. Am Trauerhauſe ſang der Liederkranz ein Abſchiedslied, während der Männergeſangverein am Grabe das erhebende Trauerlied„Still ruht dein Herz“ vortrug und die Kapelle das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Für die Gemeinde legte in Vertretung des Herrn Bürgermeiſters Bechtel, Herr Gemeinderat Riehl aus Dank und Anerkennung für die der Gemeinde geleiſteten Dienſte dem auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen früheren Beigeordneten einen Kranz nieder. Weitere Kranzniederlegungen geſchahen von Herrn Cornelius Mandel vom REV. deutſcher Gaſt⸗ wirte, Herrn Dr. Schmitt vom Landwirtſchaftsamt Heppen⸗ heim im Auftrage des Landesverbandes der Heſſiſchen Tabak— pflanzerfachſchaften und des früheren Tabakbauvereins 1.5 deren eifriger Förderer der Heimgegangene war; ferner ſeine Ar⸗ beiter, Herr Jakob Schloſſer für den Männergeſangverein, dem der Verſtorbene 45 Jahre treues Mitglied war, Herr Val. Müller für den Geſangverein Liederkranz und Herr Peter Winkler für die Altersgenoſſen. Aus all den An⸗ ſprachen und Kranzniederlegungen kam die Verehrung zum Ausdruck, deren ſich der Verblichene erfreute, die ihm auch über das Grab hinaus ein dankbares Erinnern ſichert. Jetzt möge er im Frieden ruhen! Turnverein von 1893 e. V. Vergangenen Samstag Abend rief der Turnverein die Mitwirkenden der Hoferſpiele zu einem kräftigen Schluck Freibier im Karpfenſaale zuſammen und zahlreich wurde dem Rufe Folge geleiſtet, der Saal füllte ſich bis auf den letzten Platz. Zu Anfang richtete der In⸗ tendant Herr Hans Winkenbach Worte des Dankes an die ganze Spielerſchar und ſonſtigen Helfer, die in muſtergültiger Weiſe auch dieſes Jahr ihren Teil dazu beitrugen um das geſteckte Ziel zu erreichen, die Berge von Arbeit zu bewäl⸗ tigen und endlich das Ganze zu einem gekrönten Erfolg werden zu laſſen, der dem Turnverein von 1893 und nicht zuletzt der ganzen Gemeinde Viernheim weit über unſere Heimatgrenzen hinaus zur vollen Ehre gereicht. Anſchließend ließ es ſich unſer eifrigſter Mitarbeiter, Regiſſeur Herr Hans Hoock, nicht nehmen, ebenfalls an ſeine Getreuen Worte der Zufriedenheit und des Dankes zu richten und ſtellte u. a. feſt, daß er, nach eingehender Inaugenſcheinnahme mehrerer be— deutender Freilichtbühnen, unſer wohl noch junges Unter⸗ nehmen angeſichts ſeines Erfolges nicht mehr in den Kinder⸗ ſchuhen zu wiſſen glaube. Nach ſchneidigen und erheiternden Klängen der Muſikkapelle ging es nun zum unterhaltenden Teil über. Im wetteifernden Tempo der einzelnen Bühnen⸗ künſtler wechſelten nun Geſang und Proſa, Ernſtes und Humorvolles und nur allzu raſch verflogen die Stunden kameradſchaftlichen Beiſammenſeins. Möge auch dieſer Abend ſeinen Teil dazu beigetragen haben, unſeren geſchaffenen Ge⸗ ſundbrunnen zu erhalten und weiter zu befeſtigen. Heil Hitler! 0 Mer Y Me bra mit Wein Wein die h heim Erſie a eillem NS. Dekamnnachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: Soc 1 74 8 NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RD. jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr Ss. 3 13; NSKOV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 0 8 19-21 Uhr a NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: Lorſcherſtra„ NSBO. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 1820 Uhr . Ge ſch a It 8ſt e 110 e: Sa a r ſt raße 9(„Freiſchütz“ NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uhr Mex. (Geſchäftsſtelle: Fürſt Alexander) Unſere Beratungs- bezw. Geſchäftsſtunden ſind folgende: Dienstags(wöchtl.) 3—4 Uhr, Säuglingsberatung 5(14⸗tätig 4—5 Uhr, Mütterberatung Donnerstags(wöchtl.) 4—6 Uhr, wirtſchaftl. Beratung 3 5 und Auszahlung. Die Mütterberatung wird jeweils vor dem betreffenden Dienstag bekannt gemacht. Beginn diesmal. Heil Hitler! Zöller, Ogru.-Amtsl. Viernheim Vezirkspokaljieger 1934 07 Mannheim im Verbandspokalendſpiel 3:0 geſchlagen! Nachdem am vorletzten Sonntag 07 Mannheim ſicher Kirchheim⸗Heidelberg 31 geſchlagen hatte, war man allgemein auf das Auftreten dieſer Mannſchaft im Pokalendſpiel gegen unſere Grünen geſpannt. Jedenfalls war man nicht enttäuſcht, denn der Gegner iſt ein ganz anderer geworden ſeit den letzten Verbandsſpielen; junge, friſche Leute ſtehen in der jetzigen Mannſchaft, die, obwohl noch etwas unerfahren, einen ſchönen Kampf lieferten. Man ſah einen Fußball, der von Beginn bis zum Schluß vollendet geſpielt wurde. Die Grünen voll— brachten Kombinationen, die die Zuſchauer zu wahren Bei— fallsſtürmen zwang.— In der 1. Halbzeit war das Spiel ziemlich gleichwertig, oben wie unten wurden die ſchönſten Chancen ausgelaſſen. Bis zur Pauſe kam keine Partie zu einem Treffer. Nach der Pauſe legten die Grünen einen Zwiſchenſpurt ein, dem 07 Mannheim zum Opfer fiel. Das Tempo der 1. Hälfte machte ſich bei 07 Mannheim ſtark bemerkbar. Die Grünen ſpielen, kombinieren, ſind ſtark über⸗ legen und kommen zu keinem Treffer. Dann endlich fällt der 1. Treffer. Fetſch gibt den Strafſtoß ſchön zur Mitte und Mandel knallt aus dem Hintergrund ein. Das Spiel verliert nie an Spannung, die Zuſchauer(400!) feuern durch Zu⸗ rufe die Spieler immer wieder an. Doch, nachdem der 2. und 3. Treffer gefallen war, war das Spiel entſchieden. Und wieder einmal, wie ſchon ſo oft, ging die Amicitia aus der Schlacht hervor, und wird nun zum Spiel um den Gau⸗ pokal antreten. Erste Viernheimer Tonfilmjchau Das herrliche Afa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk „Walzerkrieg“ heute Montag nochmals im Central⸗Film⸗Palaſt Alles jubelt, alles lacht! Handelt es ſich doch hier um einen Spitzen⸗Tonfilm der Ufa. Ein Großfilm der Meiſterklaſſe. Groß— die Be⸗ liebtheit der Darſteller: Renate Müller, Willy Fritſch, Roſe Barſony, Hanna Waag, Paul Hörbiger, Adolf Wohlbrück. Groß— der Jubel über die heitere, hinreißende, ereignis⸗ reiche Handlung, die jeden begeiſtern wird. Groß— das Ge⸗ lächter über die vielen luſtigen, verblüffenden Einfälle. Groß — die Freude über die ſchwingenden ſeligkeitsbringenden Walzer⸗ melodien von Joſ. Lanner und Johann Strauß. Groß— die Vielzahl der Schauplätze, auf denen ſich das Filmgeſchehen abſpielt— eine wahre Augenfreude.— An der Donau, wenn der Wein blüht, klingt ein Lied von Haus zu Haus. Das iſt ein Wiener Walzer, um den ſich alles dreht. Ein Beſuch dieſe Woche wird allen Beſuchern große Freude bereiten. Daher geht alles noch heute Montag in das herrliche Ufa⸗ Filmwerk„Walzerkrieg“. Sporinachrichten Turnverein Viernheim wird bei dem Klubkampf in Wein⸗ heim mit 147 Punkten Vorſprung 1. Sieger! Die Handballer beſiegen Leutershauſen mit 10:3 Toren! Der Turnverein von 1893 war am geſtrigen Sonntag mit ſeinen Leichtathleten und der 1. Handballmannſchaft in Weinheim, wo ein Klubkampf zwiſchen Käfertal, Leutershauſen, Weinheim und Viernheim arrangiert war. Obwohl nicht all die beſten Kräfte des Vereins am Start waren, konnte Viern⸗ heim mit dem beachtlichen Vorſprung von 147 Punkten als Erſter durchs Ziel gehen. Als Abſchluß ließ ein zwiſchen Leutershauſen und Viernheim ausgetragenes Handballſpiel die Zuſchauer vollends auf ihre Rechnung kommen. Gleich zu Beginn drängte Viernheim mächtig, aber nichts als Latten⸗ ſchüſſe war der Erfolg. Nachdem nun Leutershauſen nach einem überraſchenden Durchbruch das erſte Tor erzielte, wurde es auch bei Viernheim beſſer und mit dem Halbzeitſtand von 6.2 Toren für V. ſtand der Sieg ſchon ziemlich ſicher. Nach Seitenwechſel ſpielte nur noch die hieſige Mannſchaft, die trotz tatkräftiger Abwehr des Gegners noch 4 weitere Tore für ſich buchen konnte, ſodaß mit dem ſchönen Sieg von 10:3 Toren das Spiel endete. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 413 Stück, verkauft 287 Stück. Milchſchweine wurden derkauft das Stück von 6—9 Mark, Läufer das Stück zu 10—23 Mk, Einleger das Stück zu 31—33 Mk.— Marktverlauf mittel. Des ganz großen Erfolges wegen kommt 0 das enzüchenug bi- Spitzenionilimwerk 3 20 2 60 neute montag nochmals zur gunfünrung e eee Todes- 10 Anzeige g Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem Ratſchluſſe gefallen, unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante, Fräulein Ordens Mitglied des 3. O nach einem langen, mit großer Geduld ertragenen Leiden, geſtärkt mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im Alter von 70 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten ihrer im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 10. September 1934 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 5 Uhr vom Sterbehauſe, Am Frohnberg 8, aus ſtatt. Aumtliche verloren Bekanntmachungen Betr.: giechweih 133. ene gegen de Mit Rückſicht darauf, daß in dieſem Jahre. die Nachkirchweih auf den Totenſonntag fallen ſchäftsſtelle ds. Bl. würde, hat der Rat beſchloſſen, den Termin derſabzugeben. Hauptkkirchweih 1934 auf Sonntag, den 11. No⸗ vember 1934 feſtzulegen. Gekaunt Viernheim, den 7. September 1934 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Wird 8 0 immer! Milglieber vom 22 2 Darum keine e e Einzelhandel Unterbrechung in der Zwecks eingehender Aufklärung über die nunmehr erfolgte 3j. Regelung zwiſchen dem Reichsnährſtand und dem Tellungs Recht herzlichen Dank und ein„Vergelt's Gott“ all denjenigen, die uns ihre Anteilnahme an dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben Verſtorbenen Herrn Peter Rempl ö. verſichert haben. Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit, den ehrw. barmh. Schweſtern, den Stiftern von Kränzen, Blumen und Segens— meſſen, ſowie all denjenigen, die dem lieben Ver⸗ ſtorbenen das letzte Geleite gegeben haben. Viernheim, den 10. September 1934 Ole trauernden Hinterbnlebenen Hagelwetter im Markgräflerland Schwerer Schaden an den Reben. Be D. Müllheim. Schlimme Kunde über einen ver⸗ nichtenden Hagelſchlag kam am geſtrigen Sonntagabend aus dem oberen Markgräflerland. So viel bis jetzt bekannt geworden iſt, hat das Anwetter am meiſten in den Rebgemeinden Schlien— gen, Bellingen, Feldberg und zum Feil auch in Vögisheim gewütet und in den Rebanlagen ſchweren Scha⸗ den angerichtet. Nähere Einzelheiten ſind noch nicht bekannt. Neues aus aller Welt. Der Kaffee erobert London! Bisher hat der Engländer keineswegs als ein Freund des Kaffeetrinkens gegolten. In Londons Straßen gab es Hunderte von Teeſtuben, aber kaum ein einziges Kaffeehaus. Nun ſind aber auf einmal nicht weniger als fechs Kaffeehäuſer in London eröffnet worden, und was niemand für möglich gehalten hätte: ſie ſind ſtändig überfüllt. Es ſcheint ſo, als ob der konſervative Engländer nun endlich bereit wäre, den Tee zu 5— 55 und zum Kaffee nach kontinentalem Muſter über⸗ zugehen. Ein künſtliches Gebiß darf nicht verpfändet werden! Ein intereſſanter Rechtsſtreit iſt jetzt in Bu d apeſt ent⸗ ſchieden worden. Dort hatte ein Bankbeamter ſeinem Hauswirt ein künſtliches Gebiß als Pfand dafür gegeben, daß er den Miet⸗ zins pünktlich bezahlen würde. Er zahlte jedoch nicht, und der Wirt wollte das Gebiß verſteigern laſſen. Hiergegen erhob der Rekofei, ſowie wegen Beſprechung anderer wich— feklame tiger Verbandsangelegenheiten laden wir alle Mitglieder(auch das ambulante Gewerbe) 8 einer Versammlung, die heute montag, den 10. us. is., abends 8,30 Uhr im Lokal zum „Grünen Laub“(Saftladen) ſtattfindet, freund— Trauer lichſt ein. Im Intereſſe jedes Mitgliedes bitten wir um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Harten Einzelhandel blernnelm und Ipfele in sorgfältiger Trauer Hleidung 15 f Ausführung Trauernuie- Trauerschleler. erert die stets in groger Auswahl Buchuruckere 8 2 der Flscher-Riegel ſernnelmer mannheim Parauaplaiz Olkszellung Bankbeamte Einſpruch und das Gericht gab ihm Recht. Es führte aus, daß es gegen die guten Sitten verſtoße, wenn man einen „Körperteil“, als der ein künſtliches Gebiß anzuſehen ſei, als Pfand zur Verſteigerung bringen laſſen wolle. Motten freſſen Nelſons Hut. Seit vielen Jahren wird im Britiſchen Muſeum in London der hiſtoriſche Dreiſpitz aufbewahrt, den Nelſon in der ſieg⸗ reichen Seeſchlacht gegen die Franzoſen bei Trafalgar im Jahre 1805 getragen hatte. Dieſer Tage wollte man den Hut, der in einem Glaskaſten aufbewahrt wurde, an einen anderen Ort bringen: Der Hut zerfiel buchſtäblich in Staub. Es ſtellte ſich heraus, daß mehr als ein Jahrhundertlang Motten an dem Hut gefreſſen und ihn in Pulver verwandelt hatten. Nun wird ver— ſucht, die Reſte wieder zu einem Originalhut zuſammenzuſtellen. Laternenpfähle aus Gummi. Ein intereſſanter Vorſchlag wird gegenwärtig im Stadt— parlament von Paris beraten. Nach dieſem Vorſchlag ſollen alle Laternenpfähle, die in der Stadt ſtehen, beſeitigt und durch ſolche aus Gummi erſetzt werden. Grund: Wiederholt haben ſich bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Laternenpfahl die ſchwerſten Unglücksfälle ereignet, die bei Gummipfählen nicht vorkommen könnten. Wahrſcheinlich wird das Projekt aber an der Koſtenfrage ſcheitern. Wernigerode: Die Landeskriminalpolizei nahm einen Mann wegen Mordverdachtes feſt, der dann in ſeinem Ge“ ſtändnis zugab, den Bankdirektor Schurig aus Osnabrück und den Doktor⸗Ing. Auguſt Krauſe aus Danzig er mordet zu haben. Die Arbeitsdienſtpflicht kommt Eine Ankündigung Hierls DNB. Nürnberg, 8. Sept. Im Rahmen der Sondertagungen am Samstagvormittag im feſtlich geſchmückten Kulturvereinshaus, deſſen großer Saal bis auf den letzten Platz beſetzt war, fand ein Appell der Arbeitsdienſtführer ſtatt, in deſſen Mittelpunkt eine bedeut⸗ ſame programmatiſche Rede des Reichsarbeitsführers, Staats⸗ ſekretär Hierl, über den nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt ſtand. f Der Redner gab zunächſt einen Rückblick auf das ver⸗ gangene, für die Entwicklung des Arbeitsdienſtes entſcheidende Jahr. Er erinnerte an die Hinderniſſe, die je nach ihrer Art überrannt oder umgangen wurden, erinnerte an die Gegner, die je nach ihrer Art niedergeworfen oder durch beſſere Leber⸗ zeugung gewonnen werden mußten. In ſeinen weiteren Aus⸗ führungen, die von toſenden Beifallsſtürmen unterbrochen waren, gab der Redner einen kurzen Ausblick auf die Auf⸗ gaben, die in den nächſten Jahren bewältigt werden müſſen. Im Vordergrunde ſtehe hier die Einführung der allgemeinen gleichen Arbeitsdienſtpflicht. Die Zeit ſei reif hierfür. Denn unſere Jugend ſei in ihrem überwiegenden Maße bereit, die Arbeits dienſtpflicht als eine Ehrenpflicht auf ſich zu nehmen. Die Studentenſchaft ſei mit gutem Beiſpiel vorangegangen. Daß die Arbeitspflicht einmal kommen werde, ſei nicht mehr zweifelhaft. Wir harren des Befehls des Führers, der den rechten Zeitpunkt für die geſetzliche Feſtlegung beſtimmen wird. Weiter erklärte der Redner, daß die Arbeitsdienſtpflicht eine allgemeine und gleiche werden müſſe. Es dürfe keine Aus⸗ nahmeſtellung für beſondere Berufsgruppen geben, auch nicht in bezug auf die Dienſtzeit, die auf ein Jahr feſtzuſetzen ſei, damit der Arbeitsdienſt auch volkswirtſchaftlich wertvoll gemacht werde. Der Reichsarbeitsführer entwickelte dann die Grundſätze für die Führerauswahl und Führerausleſe im Arbeitsdienſt. Der Arbeitsführer müſſe durch ſein perſönliches Vorbild wirken Perſonalangelegenheiten müßten als eine ernſte Gewiſſensfrage behandelt werden, dann ſei das Syſtem geſund und Fehlgriffe würden eine Einzelerſcheinung bleiben. Der Redner beſchäftigte ſich dann mit der ethiſch⸗ſittlichen Bedeutung der Arbeit und betonte in dieſem Zuſammenhang noch einmal, daß Arbeit am deutſchen Boden und Anſiedelung der Inhalt des Arbeits- dienſtes iſt. Anter Hinweis auf die großen volkswirtſchaftlichen Werte, die der Arbeitsdienſt ſchafft, hielt es der Reichsarbeitsführer für notwendig, daß der Einſatz des Arbeitsdienſtes zu Boden verbeſſerungsarbeiten und Siedlungszwecken noch planmäßiger und großzügiger erfolge und daß die techniſchen Arbeitsleiſtungen im Arbeitsdienſt noch mehr geſteigert würden. Die ſyſtematiſche Arbeitsausbildung der Arbeitsmännet werde dadurch erleichtert, daß es künftig nurmehr zwei Einſtellungstermine im Jahr geben werde. Als Aufgabe für das kommende Jahr bezeichnete es der Redner, es dahin zu bringen, daß die Arbeitsleiſtungen des Arbeitsdienſtes künftig als die Norm für Arbeitsleiſtungen bei Erdarbeiten allgemeinbeſtimmend anerkannt werden. Es handele ſich darum, unſeren Arbeitsmännern die rechte geiſtige und ſeeliſche Einſtellung zur Arbeit anzuerziehen, denn das ſei ja die höchſte Aufgabe des Arbeitsdienſtes, ein Arbeits⸗ ethos zu entwickeln, das ſich einfügt in die heroiſche Weltanſchau⸗ ung des Nationalſozialismus. Die Rede des Staatsſekretärs wurde von der Verſamm⸗ lung mit ſtärkſtem Beifall aufgenommen. flit ny Fritsch. Renale aner u. paul Hörbiger jan Ein Beſuch heute iſt beſonders eee Werdet Gozialiſten der Tall Niemand verſäume das herrliche Filmwerk! Kommt zur N 0 V (CCC ·¹·wd1 a f„J. D. Eier für aue, Aue fur einen, das iſt der Kampfruf der NS. ſtand und zum Rekofei(Reichsverband Deütſcher Kaufleute g l N des Kolonialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmitteleinzelhandels auf den heutigen Tag die wahre Oertlichkeit dieſer bedeut⸗ ſowie die Anmeldepflicht 3 Darnach beſteht für 1 ſamen Begegnung mit den Römern noch nicht eindeutig er⸗ deutſchen Kolonialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmitteleinzel⸗ mittelt werden konnte. Um Detmold herum, ebenſo bei händler die geſetzliche Pflicht zur Anmeldung Osnabrück, aber auch bei Beckum und Verl an beiden Ufern beim Reichsnährſtand oder beim Rekofei. Eine Doppel- der Lippe, insgeſamt etwa 15 Orte werden als Walſtatt der meldung iſt nicht erforderlich. Ueber die Zugehoͤrigkeit Varusſchlacht angegeben. des einzelnen Betriebes zum Reichsnährſtand oder Rekofei Glücklicherweiſe jedoch beſteht kein Streit der Meinun— bezw. bei gemiſchten Betrieben zu beiden, entſcheidet in gen über die Größe und Bedeutun gdieſes Tref⸗ Zweifelsfällen eine beſondere Kommiſſion. Aus der Pflicht fens. Der ehrgeizige Gedanke eines Druſus, zwiſchen We⸗ zur Doppelmitgliedſchaft wird für die davon Betroffenen ſer und Elbe ein römiſches Germanien zu begründen, ſchien keine Mehrbelaſtung in der Beitragshöhe eintreten. der Verwirklichung zu Beginn der chriſtlichen Zeitrechnung Betriebe des Lebensmitteleinzelhandels, ohne Rüchſicht ziemlich nahe. Es war das Beſtreben römiſcher Politik, den auf Betriebsformen und Betriebsgröße und ohne Rüchkſicht i an der Weſer hervorragenden Stamm der Cherusker durch[auf das Verhältnis des Umſatzes in Nährſtandsware und Güte ſür die römiſchen Intereſſen zu gewinnen. Bald bil[ nährſtandsfremder Ware, unterliegen alſo ſämtlich der Melde⸗ dete ſich unter dieſen Germanen eine römiſche Partei, die pflicht und werden, ſoweit ſie der Anmeldung noch nicht nach⸗ im römiſchen Heere Dienſte tat und am Kaiſerhofe des Augu⸗ gekommen ſind, aufgefordert, dieſer Pflicht bis ſpäteſtens ſtus umſchmeichelt wurde. Nach ehrenvoller Entlaſſung be⸗ 15. September 1934 bei der zuſtändigen Kreis- 15 richteten ſie daheim Wunderdinge von der Macht und Größe bauernſchaft oder beim Landesverband Rhein⸗ 5 des Feindes. Main im Rekofei, Frankfurt a. M., Börſe, oder deſſen Als Varus, ein entfernter Verwandter des römiſchen Ortsgruppen nachzukommen bei Meidung der durch das Ge⸗ Kaiſerhauſes, aus Syrien als Statthalter an den Rhein kam, ſetz feſtgeſetzten Strafen. glaubte er, wie im Orient, den freiheitsliebenden Germanen gegenüber die habgierigen und eigennützigen Methoden rö— 7 miſcher Beamter anwenden zu dürfen, aber dieſer Fehler Aufruf zur Rheiniſchen Grenzlandͤſchau ſollte ſich furchtbar rächen. Den Cheruskern erſtand in dem In Kreuznach vom 15.— 18. September. erſt 26jährigen Arminius aus edelſtem Geſchlecht ein Führer, Der Landesbauernführer der Landesbauernſchaft Rhein- 5 der über alle Stammeszwiſte hinweg die römiſche Gefahr, land, Freiherr von Eltz-Rübenach, der Landesbauernführer 7 als wider die nationale Ehre und voölkiſche Selbſterhaltung der Landesbauernſchaft Bayern, Schuberth, der Landes⸗ gerichtet, erkannte. Auch Arminius hatte in früher Jugend bauernführer der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau, Dr. 1 Rom geſehen, war römiſcher Offizier geworden, aber ihn Wagner, und der Landesführer der Bauern an der Saar, 1 konnte das Wohlleben am römiſchen Hofe nicht einlullen, Groß, erlaſſen zur Rheiniſchen Grenzlandſchau in Bad Kreuz ein anderer Ehrgeiz brannte in ſeiner Seele; er gehörte der nach(15.—18. Septembet) folgenden Aufruf: germaniſchen Freiheitspartei n nnr Der Nationalſozialismus hat zum erſten Mal den er alsbald wurde. An Klugheit und Liſt den Römern eben⸗ Baut d die B. 5¹ g 100 N Menſchen s bürtig, gelang es ihm, eine geheime Verſchwörun g auern und die Bauernfrau wieder als Menſche Volk 0 gegen Varus zuſtande zu bringen, an die der argloſe und als bodenverwurzelten Kulturträger unſeres Volkes in Varus ſelbſt dann nicht glaub l d d den Vordergrund geſtellt. Nicht die Wirtſchaft allein, ſondern n 1 F die Seele iſt entſcheidend! D nnen wir unſere große Römling und Verräter Segeſtes gewarnt wurde. So kam 70 eele iſt entſchei an en 6 i janbſch groß es zu der Varusſchlacht. usſtellung in Süd ⸗Rheinland bewußt:„Grenzlandſchau für . 5 Bauernkultur und Bauernrecht“. Varus hatte im Jahre 9 n. Chr an der Weſer ein Som⸗ Aeber die Provinzgrenzen hinaus ſoll hier weſtdeutſches merlager bezogen, als ihm ein Aufſtand entfernterer Völker⸗ Bauerntum aus Rheinland, Heſſen, Pfalz ſich zu⸗ ſchaften gemeldet wurde. Um dieſe zu züchtigen brach er ſammenfinden, ſeiner gememſamen Pflicht und Aufgabe be⸗ mit ſeinem Heer auf. Der Marſch führte über Waldwege, wußt. Bäuerliche Geſchichte, Sitte und Recht, Erbhof und die durch das Unwetter ſaſt ungangbar geworden waren. Bie Siedlung, aber auch die harte Bauernarbeit an Acket⸗, Obſt⸗ Stärke des Heeres betrug insgeſamt 18 000 Kämpfer. Mit und Weinbau werden wir erleben und uns freuen an den allem Troß mochten ſich hier annähernd 30 000 Menſchen Leistungen edelſten Zuchtmaterials. einen Weg bahnen. Plötzlich hallte ringsum lautes Kampf⸗ Der Reichsbauernführer ſelbſt und die Führer geſchrei der Germanen, die aus dem Dickicht hervorbrachen des Reichsnährſtandes haben ihr Erſcheinen zugeſagt. und die Römer überfielen. So gut es ging. verſuchten ſich][ Die Darſtellung unſerer Wiedergeburt und Rettung durch dieſe zu wehren. Ja, auf einer Lichtung gelang es ihnen ſo⸗ den Gedanken von Blut und Boden iſt mehr wert als gar, ein notdürftig befeſtigtes Lager aufzuſchlagen. Schon hundert Reden. Das materielle Opfer des einzelnen bedeutet die erſten Verluſte waren ſchwer. Dicht geſchloſſen, ſuchten wenig gegenüber dem Erlebnis dieſer größten bäuerlichen ſie am nächſten Morgen den Marſch fortzuſetzen. Da ſperrte Veranſtaltung des Weſtens und dem beruflichen Gewinn, den ein Paß ihren Weg. Das Geſchick der Römer hing davon die einzigartige Schau auf allen Gebieten bringt. Wir rufen ab, ob es ihnen gelang, dieſen Riegel zu ſprengen. Varus Euch e i verſchanzte ſich Jude in einem 0— die Nacht age 5 3 bracht wurde. Indeſſen erhielten die ermanen, in der a 3 5 5 und 5 c 125 Jahre Heſſiſches Landestheater heblichen Zuzug, ſo daß die En eidung am nächſten Tag ere 2 21177 7 7 1755 Vom Himmel goß es in Strömen. Mit letzter Feierliche Eröffnung der neuen Spielzeit. Schlacht im Teutoburger Wald 0 1 Die erſte große Befreiungstat der Germanen, die unſere— 5 Herzen erhebt, hat den Forſchern ſchon viele ſchwere Rätſel 15 aufgegeben, und ſie nennen ſie die Varusſchlacht, weil bis Verzweiflung drangen die Römer in den Paß ein. Aber ſie Darmſtadt, 10. Sept. Am Sonntag öffnete das Heſſiſche ſprengten ihn nicht, ſondern wurden in ihm eingeſchloſſen. Landestheater nach zwei Monaten Ferien ſeine Pforten zum 5 Es gab kein Entrinnen mehr. Den Kohorten entſank der erſten Male wieder. Die Spielze i! 1934-35, die an dieſem ö Mut. Von allen Höhen ſtürmten die germaniſchen Hundert⸗ Tage begann, iſt bedeutungsvoll durch das Jubiläum des ſchaften auf den verhaßten Feind und jagten ihn in das La⸗ 125jährigen Beſtehens, das das Heſſiſche Landestheater in ger zurück. Nur einem Teil der Reiterei gelang es. zu ent⸗ ihrem Verlauf feiern wird. Im Mai 1810 erhob nämlich rinnen. Varus und eine Anzahl höherer römiſcher Sfftziere Großherzog Ludwig J. die damalige Opern⸗ und Schauſpiel⸗ gaben ſich ſelbſt den Tod. Der Reſt des Heeres mußte ſich bühne zum„Großherzoglichen Hoftheater“, deſſen glanzvolle ergeben. Tradition ſich, nachdem es zum Kriegsende zum„Heſſiſchen Vor 1925 Jahren, ſo um den 9. September herum, muß Landestheater“ umgewandelt wurde, bis heute ununterbro⸗ dieſer Kampf ſtattgefunden haben, von dem die genaue Zahl[ chen fortgeſetzt hat. 0 a ſſiſche N i ine Jubiläumsſpiel⸗ der Schlachttage nicht ganz feſtſteht. Dieſer Kampf war das Das Heſſiſche Landestheater wird ſeine Jubi i a 67 Erhebung zwiſchen Rhein und zeit durch eine Reihe beſonderer Veranſtaltungen auch feſtlich Weſer. Ueberall wurden die Römer vertrieben oder er⸗ ausgeſtalten. So iſt u. a. für die Mitte der Spielzeit eine — 2 2 2 1— 3 2 7 4 7717 J 9 1 4 ſchen mordet, den römerfreundlichen Fürſten ging es nicht viel Festwoche vorgeſehen, in der klaſſiſche Werke der deut! beſſer. Die nicht flohen wurden in Ketten gelegt. Unter[ Muſik und Dichtung zur Aufführung 91 50110 Arminius' Führung kam eine Einheit germaniſcher Stämme Die Eröffn ungsvorſtellung der Oper bra 755 rechts des Rheines zuſtande. Trotz der ſpäteren Rachezüge Richard Wagners ZzMeiſterſinger von Nürnberg in 15 des Tiberius und Germanicus, darf man ſagen, daß die[ Einſtudierung und Ausſtattung. Vor der Aufführung. hielt Varusſchlacht das rechte Rheinufer vor dauerndem römiſchen als Vertreter des Reichspropagandaminiſteriums der. Einfluß bewahrte. Arminius, der ſpäter durch Mörderhand 1 7 85 der 5 Miniſterialrat Otto Lau⸗ aus eigener Verwandtſchaft fiel, iſt zum erſten geſchichtlichen in ger, eine Anſprache.. a 1 f i den, als Hermann der Das Schauſpiel des Heſſiſchen Landestheaters er⸗ 5 00%%% öffnet die Spielzeit am Dienstag, den 11. September, abends 19.30 Uhr, mit einer Aufführung von Goethes„Egmont“, Die Anmeldepflicht des Lebensmittelhandels ebenfalls in Neueinſtudierung und Kausſtattung. Die Auf⸗ führung von Goethes Trauerſpiel wird durch die Muſik von Zum Neichsnährſtand oder zum Rekofei. Ludwig van Beethoven begleitet.. Die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau, Hauptabteilung Um über den Zuſchauerraum hinaus die Darmſtädter IV, und der Landesverband Rhein⸗Main im Rekofei ver⸗ Bevölkerung, die die Eröffnung der Jubilameſpielgelt des öffentlichen folgende Aufforderung: Landestheaters als ein allgemeines Feſtereignis empfindet, Durch ein zwiſchen dem kommiſſariſchen Führer der Wirt⸗ wenigſtens einen Teil der Feier miterleben zu laſſen, wurde ſchaft, Graf von der Goltz, und dem Leiter der Reichshaupt⸗ am Sonntag abend das Vorſpiel zu den„Meiſterſingern“ abteilung IV des Reichsnährſtandes, Karl Vetter, getrof⸗ und wird am Dienstag die Ouvertüre zu„Egmont“ durch ſenes Uebereinkommen iſt für die Betriebe des Lebensmittel⸗ Lautſprecher aus dem Orcheſter ins Freie, nämlich in den einzelhandels die Frage der Zugehörigkeit zum Reichsnähr⸗ Herrengarten übertragen. 7 d P 2 3 b Schlafzimmer komplelt. Infolge der Eheſtandsdar⸗ lehen iſt das Geſchäft in der Möbelinduſtrie ſehr ſtark be⸗ lebt worden Bei den Käufen, bei denen die jungen Ehe⸗ paare den größten Prozentſatz ſtellen, treten natürlich manche Zweifelsfragen auf. Bei grundſätzlichen Entſchei⸗ dungen werden oft die Induſtrie- und Handelskammern um ein Gutachten erſucht. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin hat jetzt z. B. ein Gutachten dahin abgegeben, daß beim Verkauf eines Schlafzimmers„komplett mit Stühlen und Marmor“ handelsüblich die Patentma⸗ tratzen ohne Berechnung mitgeliefert werden. Die Auf⸗ legematratzen werden beſonders in Rechnung geſtellt. Gewinnauszug 5. Klaſſe 43. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 27. Ziehungstag 7. September 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 8 Gewinne zu 5000 M. 156711 213039 220554 8 Gewinne zu 3000 M. 81483 138813 281833 399013 22 Gewinne zu 2000 M. 6540 33460 47411 92828 108466 134968 153116 270726 282887 326297 338611 52 Gewinne zu 1000 M. 2740 5069 25716 30115 41665 42307 91942 103926 1186114 149644 62699 170479 197204 200785 24031 2410818 294130 30188 316030 311350 349406 359865 370500 384585 387068 398937 226701 298444 297921 316474 319974 320301 3238723 345871 346888 354548 358498 384246 388240 393515 399463 392 Gewinne zu 300 M. 186 1221 2167 2228 2889 2912 3731 6914 12199 18158 13558 14179 14582 15842 18618 20310 21574 22608 24188 24284 24517 25815 26513 28591 29488 29792 33422 35879 38125 39358 39427 44192 44758 45155 457886 48589 49707 54123 54907 55535 58102 58554 88808 59968 69587 82088 668886 73083 123488 174493 177870 178337 184087 185659 189337 191592 192525 188998 198948 200034 200586 203444 206494 208933 207018 208886 2997137 213898 214384 218105 217238 217392 222434 222489 228798 224049 224811 228454 225793 227028 231717 231893 284076 234309 357581 858455 362603 366056 369047 373827 373901 374690 378627 377572 378508 381405 382027 38268 382625 382706 386084 395259 395298 397903 398955 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 156849 4 Gewinne zu 3000 M. 5158 132615 22 Gewinne zu 2000 M. 14228 43516 44938 71816 95752 235134 286318 342106 358577 373361 385247 18 Gewinne zu 1000 M. 155122 190746 211003 241872 241894 280120 314900 316992 357210 86 Gewinne zu 500 M. 4231 23468 29199 41741 51686 60071 84548 84771 86040 89380 109485 116283 124207 138931 143059 183628 153859 171860 174549 189140 190935 197993 204137 208586 222189 225016 241110 244784 250705 253763 256782 259810 272886 W 10 317135 335513 341205 344860 349725 380153 386335 390552 304 Gewinne zu 300 M. 1430 1811 7256 7639 11682 16850 17144 25949 25895 31841 33917 35986 38414 38936 40553 41643 44790 48099 51931 54419 68347 72883 75082 75265 78146 86612 86634 187928 188998 172212 172291 174636 177888 180808 181514 183247 185680 195809 200500 205738 206664 206749 208811 211211 212027 215842 228344 227140 227397 229120 230147 237841 238985 242009 248069 248853 251712 252885 253181 254358 258266 258778 263428 287889 287930 273226 276044 277245 277685 279604 280627 284186 286818 291589 284288 284728 288859 302320 309885 309946 315184 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 425892 53222 88756 162304 237531 292885 299493 304750 377296 395311 Im Gewinnrade verblieben: 60 Tagesprämien zu 1000 M. ferner 2 Gewinne zu 1000000, 4 zu 10000, 12 zu 5000, 28 zu 3000, 46 zu 2000, 116 zu 1000, 316 zu 500, 1204 zu 300 M 28. Ziehungstag 8. September 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 8 Sewinne zu 5000 M. 6238 98046 234487 305741 8 Gewinne zu 3000 M. 19971 23889 113711 315978 12 Gewinne zu 2000 M. 14876 28432 143695 184611 382246 383883 34 Gewinne zu 1000 M. 15081 49369 50801 79085 128442 158966 178937 197900 211550 224754 231306 251080 255370 260295 832512 343531 353538 18 Gewinne zu 500 M. 19794 30349 37084 44769 46408 54680 60628 60837 72573 80250 89931 94016 94153 128210 130200 268812 268878 272807 294571 299138 391892 312165 315572 318500 343629 345750 363843 365196 367234 370351 370504 374914 Za Gewinne zu 300 M. 156 7796 9030 12688 13444 20969 22847 23827 24140 26848 28980 33504 33528 34179 35122 37461 38683 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 10 Gewinne zu 3000 M. 203785 221248 233958 309579 3968993 10 Gewinne zu 2000 M. 45231 95639 116825 173500 225972 40 Gewinne zu 1000 M. 5068 35747 35876 50169 87569 120807 133155 138723 151524 166977 197731 211847 253375 268578 323463 333068 370936 375801 385347 397679 54 Gewinne zu 500 M. 37281 37808 56372 71568 81871 99710 175627 191644 216582 23548 249479 265050 277954 291113 285747 311425 314597 329400 348037 356258 365457 368509 372511 381587 382889 382943 386931 322 Gewinne zu 300 M. 1137 8907 11021 16886 19084 24860 27188 140843 144301 148515 146745 146783 147769 148323 152226 156315 158732 187712 158241 188725 161086 167770 169757 170439 173504 155838 178858 179258 180346 181203 182412 185811 190628 191810 195393 198832 200203 200884 201279 208991 210834 213861 214730 257221 223819 228512 226525 229519 232016 233796 234637 238152 239888 241881 245572 246368 248766 248919 255852 257189 257262 281771 262827 265775 265812 266059 267848 271850 275796 277104 278901 282892 283578 288202 289772 280330 292564 294031 294797 298947 300181 303174 30484 308931 312421 314138 315566 317604 318788 320223 339112 334058 334588 34088 348232 352687 382743 0 368389 869832 370161 371880 372875 372993 373626 382917 383952 386181 386219 386610 387027 388439 391448 391609 a 20 Tagesprämien. n Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 5 84939, 122211. 138294 164242 176789 252602 267711 272790 1 303770 322119 Im Gewinnrade verblieben: 40 Tagesprämien zu 1000 M. ferner 2 Gewinne zu 1000000, 4 zu 10000, 4 zu 5000, 10 zu 3000, 24 zu 2000, 42 zu 1000, 144 zu 500. 538 zu 300 Mark. 41 8 — é... 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