35 ———— Amtliches Verkündigungsblatt ber Bürgermeiſterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Be zugspreis: gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; d 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Mill Durch die Träger ins Haus urch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. imeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig anderer Behörden- Vereins- und Geſchäftsanzeiger Beilagen: Nr. 210 Rekbamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. ⸗A. Aug 34.1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr.13, Tel. 153, Poſtſ checkk.: Ludwigshafen 15101 Dienstag. den 11. September 1934 Hitlers Schlußrede in Nürnberg. DNB. Nürnberg, 10. Sept. Der Nürnberger Parteikongreß wurde am Montagnach— mittag mit folgender Schlußrede des Führers Ad o[f Hitler geſchloſſen: 5 Der ſechſte Parteitag der Bewegung geht zu Ende! Für Millionen Deutſche, die außerhalb unſerer Reihen ſtehen und für die meiſten Fremden vielleicht nur als impofantes S auſpiel politiſcher Machtentfaltung gewertet, war er für die Hundert tauſende der Kämpfer unendlich mehr; das große perſönliche und geiſtige Treffen der alten Streiter und Kampfgenoſſen, die Wie⸗ derſehensfeier all jener, die ſchon in den Zeiten der Anterdrückung und Verfolgung Glaubensträger einer Idee geweſen ſind, deren ſieghafte Entwicklung ſie nun in tiefſt innerer Bewegung noch miterleben dürfen. And vielleicht hat mancher unter ihnen trotz der zwingenden Großartigkeit dieſer Heerſchau unſerer Partei ſich demütigen Herzens zurückbeſonnen an jene Tage, da es noch ſchwer war, Nationalſozialiſt zu ſein(Stürmiſche Heilrufe), und die wenigen Kämpfer ſich deshalb auch untereinander und mit⸗ einander verbunden fühlten, wie in einer einzigen großen Fa— milie. Anterſchied zu den früheren Parteien. Denn nur aus dieſer Gefühlswelt heraus kann ja auch die Entſtehung und Fortentwicklung ſolcher Tage empfunden werden. Was ſind die Parteitage der früheren politiſchen Organiſationen in Deutſchland denn geweſen? Eine mehr oder weniger partei⸗ geſetzlich dorgeſchriebene Zuſammenkunft zur Wahl der Vor ſtände, die Abgabe eines Rechenſchaftsberichtes zur Entlaſtung der einzelnen Parteiinſtanzen und eine nicht immer gütliche Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Angriff und Verteidigung taktiſcher Auf— ſaſſungen und Maßnahmen. Durch keine Manifeſtation ſcheint ſich der Anterſchied zwiſchen dieſen alten Parteien und dem Na— tionalſozialismus ſtärker auszuprägen, als in dieſen Tagungen. Wenn der Nationalſozialismus ſchon in den Zeiten der Oppo⸗ ſition ſeinen Generalappell abhielt, als die große Heerſchau von Parteileitung und Parteigenoſſen, von Führung und Volk, dann die marxiſtiſchen und bürgerlichen Parteien als eine Zuſammen⸗— kunft von Vertrauensmännern, die alles mehr haben konnten, als das Vertrauen ihrer eigenen Wähler. Dies war aber nicht derwunderlich, ſondern in der Natur des Lebens und der Art des Aufbaues der Organiſation dieſer früheren Parteien! Als die nationalſozialiſtiſche Partei gegründet wurde, gab es in Deutſchland genau ſo wie in den meiſten anderen Staaten zwei Gruppen von Parteigebilden: a) Welt anſchauun gs⸗ parteien, d. h. ſolche, die glaubten oder vorgaben, es zu ſein, und b) Wirtſchafts parteien Die Weltanſchauungsparteien. Wenn es unſerer Bewegung möglich wurde, in der ge⸗ ſchichtlich knappen Zeit von 15 Jahren dieſe Erſcheinungen aus dem politiſchen Leben Deutſchlands zu beſeitigen, dann iſt das noch nachträglich ein Beweis dafür, wie wenig ſie in Wahrheit auf dem Boden einer tragfähigen Weltanſchauung ſtanden. Dieſer Kampf zweier wirklicher Weltanſchauungen iſt geſchichtlich noch nie in 15 Jahren entſchieden worden. Ein ſolches Ringen zieht ſich Jahrhunderte hin. Generationen werden dann vom heiligen Eifer eines ſolchen Streites ergriffen und erleben oft nicht ſein Ende. Nein, mit ſolchen geſchichtlichen Maßſtäben können die kläg⸗ lichen Gebilde unſeres parlamentariſch-demokratiſchen Zeitalters in Deutſchland weder gemeſſen noch gewürdigt werden. Das vielleicht am deutlichſten in die Augen ſpringende Kennzeichen einer tragfähigen Weltanſchauung muß in der Aebereinſtimmung liegen, die ſich zwiſchen den inneren Hoffnungen und Sehnſüchten und den äußeren Lebensnotwendigkeiten eines Volkes herſtellt. Schon ein Blick auf und in die damaligen Parteien zeigt, wie wenig ſie in dieſer Anforderung trotz aller vermeintlichen oder behaupteten weltanſchaulichen Fundierung gewachſen waren. Zu— allererſt war die Herkunft ihrer weltanſchaulichen Erkenntniſſe und Grundlagen überhaupt nicht im inneren des eigenen Volkes zu ſuchen. Im Gegenteil: Die entſcheidenſten Gewalten der demo— kratiſch⸗liberal⸗mariſtiſchen Parteien waren als formale Vor⸗ ſtellungen von außen her in unſer Volk hineingetragen worden. Die franzöſiſche Revolution lieferte zweifelhafte Theorien und Bekenntniſſe, die der jüdiſche Intellektualismus des vergangenen Jahrhunderts mit rabuliſtiſcher Syſtematik zu einem inter— national⸗revolutionären Dogma heiligte. Die innere volkliche Wurzelloſigkeit und damit die Wurzel loſigkeit dieſer Erſcheinungen erhellt ſich aber beſonders daraus, daß eine konſequente ausſchließliche Beſchränkung auf ihre ur— eigenſte Ideenwelt und auf das dadurch beſtimmte und begrenzte Wirkungsgebiet von vornherein jede hundertprozentige Eroberung der Nation ausſchloß. Dies gilt ſogar für jene Parteien, die — wenigſtens äußerlich— ſich zu einem mehr kühn als aufrichtig zurechtgemachten ſcheinbar religiöſem Programm bekannten. Selbſt bei verzweifelter Tätigkeit konnte das Zentrum z. B. nie erhoffen, mehr Anhänger gewinnen zu können, als der katho⸗ liſche Volksteil in Deutſchland ziffernmäßig überhaupt beträgt (Beifall); die Partei einer beſtimmten konfeſſionellen Verpflich- tung war nach menſchlichem Ermeſſen für alle Zeiten unfähig, ihre beſonderen Wünſche und Ziele innerhalb des Rahmens der anderen politiſchen Erſcheinungen, deren Programme und Ziele aber zwangsläufig nur den eigenen entgegengeſetzt ſein konnten, und es ja auch zum Teil ſicherlich waren. Die So zialdemo⸗ kratſe wieder verfocht ein Programm, das in ſeiner marxiſtiſch⸗ ſozialiſtiſchen Subſtantivierung ebenfalls von vornherein nur einen Teil der Nation— das ſogenannte Proletariat— zum Objekt ihrer angeblichen Fürſorge beſtimmte und damit genau ſo als Vertretung einer Minderheit feſtgenagelt war. Auch hier konnte nach aller menſchlichen Vorausſicht eine politiſche Führung nur unter der Annahme kompromißhafter Verſtändigungen mit an⸗ deren— in dem Falle bürgerlichen— Parteigebilden erfolgen. Die Firmen der liberalen und demokratiſchen Politik aber wandten ſich an ein ſo kleines Forum einer ſchwindſüchtigen Weichlichkeit(Heiterkeit und Beifall), daß ihnen der Glaube an ein Souveränes und ausſchließliches Regiment ihrer Parteien von vornherein fehlte. Sie waren ihrem ganzen Weſen nach abhängig von Bundesgenoſſen und bereit, auf dem Kompromißwege deren Hilfe, wie immer, durch Abſtriche an den eigenen Zdealen zu entlohnen(lebhafte Zuſtimmung). Dieſe drei Weltanſchauungsgruppen befinden ſich zueinan⸗ der in einem unüberbrückbaren weltanſchaulichen Gegenſatz. Die Werbung ihrer Anhänger erfolgte unter der ausdrücklichen Be⸗ tonung der Anterſchiede, wie zwiſchen der jeweils in Frage kom- menden Partei und ihren Anhängern weltanſchaulich beſtehen ſollten! Die Wähler— die einem einzigen Volke angehörten— ſpalteten ſich auseinander in der gläubigen Leberzeugung, in ihrer Weltanſchauung die einzig mögliche, weil ausſchließlich rich⸗ DNB. Berlin, 10. Sept. Die deutſche Reichsregierung hat nach ſorgfältiger Prüfung des bekannten Planes eines ſogenannten Oſtpaktes die betei⸗ ligten Regierungen nunmehr über ihre Stellungnahme unter⸗ richtet. Wie man weiß, handelt es ſich bei dem vorgeſchlagenen neuen Sicherheitsſyſtem in Oſteuropa vor allem um die Ver— pflichtung der acht Paktteilnehmer, nämlich Deutſchlands, der Sowjetunion, Polens, Litauens, Lettlands, Eſtlands, Finnlands und der Tſchechoſlowakei um automatiſche, gegenſeitige militä— riſche Anterſtützung im Kriegsfalle. Außerdem ſoll die Sowjet⸗ union eine Garantie für den Freundſchafts⸗ und Locarnopakt und Frankreich eine Garantie für den Oſtpakt übernehmen. Dieſe Garantien ſollen ſich evtl. auch zugunſten Deutſchlands auswir⸗ ken. Das ganze Syſtem ſetzt die Zugehörigkeit der Teilnehmer⸗ ſtaaten zum Völkerbund voraus und will dieſe Staaten auch in gewiſſen grundlegenden Fragen der europäiſchen Politik zu einer beſtimmten Haltung im Völkerbund verpflichten. In ihren Bemerkungen über dieſes Projekt hat ſich die deutſche Regierung zunächſt grundſätzlich dahin ausgeſprochen, daß ſie keine Mög⸗ lichkeit ſieht, einem derartigen internationalen Vertrags ſyſtem beizutreten, ſolange ihre Gleichberechtigung auf dem Gebiete der Rüſtungen noch von gewiſſen Mächten in Zweifel gezogen wird. Der gleiche Geſichtspunkt iſt auch für die Frage des künftigen Verhältniſſes zum Völkerbund maßgebend. Was die vorgeſehene militäriſche Anterſtützungspflicht der Paktteilnehmer anlangt, ſo hat die deutſche Regierung dargelegt, Die Entwicklung der Arbeitsloſigkeit im Auguſt 1934. DNB. Berlin, 10. Sept. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeits⸗ loſen iſt nach dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsver- mittlung und Arbeitsloſenverſicherung im Auguſt erneut zu⸗ rückgegangen. Es wurden am 31. Auguſt rund 2 398 000 Arbeitsloſe oder rund 28 000 weniger als am Ende des Vor⸗ monats gezählt. Dieſer Rückgang iſt durch die anhaltende Aufnahmefähigkeit der freien Wirtſchaft ermöglicht worden und umſo bedeutſamer, als die Zahl der Notſtandsarbeiter weiter um rund 23 000 gefallen und in der Landwirtſchaft nach Been⸗ digung der Körnerernte eine arbeitsſtille Zwiſchenzeit eingetre⸗ ten iſt. Die leichten ſaiſonmäßigen Zugänge in den Außen⸗ berufen wurden wieder wett durch Anſchwellungen insbeſondere in den Produktionsgüterinduſtrien. Dementſprechend war die Entwicklung je nach der wirtſchaſtlichen Struktur des einzelnen Bezirks in den 13 Landesarbeitsamtsbezirken verſchieden; die mehr agrariſchen Bezirke, wie Oſtpreußen und Pommern hat⸗ ten eine leichte, wohl vorübergehende Zunahme, während in den übrigen Bezirken die Arbeitsloſigkeit weiter zurückging oder ſich nur unweſentlich änderte. Erheblich war die Abnahme wieder in Brandenburg und beſonders in Berlin. Hier wirkt ſich die durch das Geſetz zur Regelung des Arbeitseinſatzes in Groß-Berlin verfügte Zuzugſperre weiterhin günſtig aus. Dem Rückgang der Arbeitsloſenzahl entſprach die Ent⸗ parlamentariſchen Mehrheitsdemokratie durchzuſetzen, außer auf dem Wege von Mehrheitsbildungen, alſo von Kompromiffen mit laſtung der Anterſtützungseinrichtungen. 10. Jahrgang tige Vertretung zu finden. Allein dieſen Riſſen in der Nation entſprach nicht die Haltung der gewählten Parteien, denn ſowie erſt der Weltanſchauungskrieg der Wahlſchlacht mit der Stim— menzählung ſeinen Abſchluß gefunden hatte, trat zwiſchen den ſich weltanſchaulich ſo befehdenden Parteien der parlamentariſch⸗ politiſche Waffenſtillſtand ein.(Erneute Heiterkeit und Beifall.) Was früher durch Welten getrennt ſchien, rückte nunmehr in den Fraktionen zueinander. And während das Volk noch nachzitterte von den Erregungen einer von ihm kompromißlos geforderten gewählten Weltanſchauungsfanatikern bereits die großen Ge— ſichtspunkte des Kompromiſſes erörtert, d. h. alſo die Welt⸗ anſchauungen preisgegeben.(Beifall.) Kann man da überhaupt noch von Weltanſchauungen ſpre— chen? Lag es nicht ſchon in der inneren Art der begrifflichen Verfaſſung dieſer Parteien begründet, daß ſie, weil damit un⸗ fähig, die ganze Nation zu erobern, zwangsläufig ihre eigenen Grundſätze preisgeben mußten? Wau es denn weiter verwun— derlich, wenn der große Kampf geiſtiger Auseinandereſetzungen um behauptete heiliggſte Prinzipien ſeinen Ausklang fand in einer ebenſo gehäſſigen wie entwürdigenden Streiterei um kleinſte politiſche Vorteile, um Handlungen, bei denen ſich faſt die Grenzen zwiſchen Politik und Geſchäft zu Angunſten der erſteren verſchoben?(Laute Zuſtimmung.) Die Wirtſchaſtsparteien. Was aber will man dann erſt von der zweiten Gruppe der Partei halten, die in ihrer Verpflichtung auf beſtimmte wirt- ſchaftliche Intereſſen von vornherein niemals hoffen durfte, im parlamentariſchen Staat ein Gewicht zu erreichen, das ziffernmäßig größer war, als die von ihrer geheuchelten Fürſorge Deutſchland lehnt den Oſtpakt ab. daß ſich der Verwirklichung dieſes an die Sanktionsbeſtimmungen des Völkerbundsſtatutes knüpfenden Gedanken bisher bei allen internationalen Verhandlungen unüberwindliche Schwierigkeiten entgegengeſtellt haben. Deutſchland, deſſen zentrale Lage inmitten hochgerüſteter Staaten zu beſonderer Vorſicht zwingt, kann keine Verpflichtung auf ſich nehmen, die es in alle im Oſten möglichen Konfliktsfälle hineinziehen und zum wahrſcheinlichen Kriegsſchauplatz machen würde. Für die im Paktſyſtem vorgeſehenen Sondergarantien Frank- reichs und der Sowjetunion liegt kein nationales politiſches Be⸗ dürfnis vor. Deutſchland kann jedenfalls von ſolchen Garantien keinen Vorteil für ſich erwarten. Die deutſche Regierung glaubt, daß andere Methoden der Friedensſicherung mehr Erfolg verſprechen. Im allgemeinen würde ſie dabei zweiſeitigen Verträgen den Vozug geben. Sie lehnt aber auch mehrſeitige Verträge nicht ab. Nur müßte der Schwerpunkt dabei nicht auf die automatiſch militä— riſche Anterſtützungspflicht im Kriegsfalle, ſondern auf die Nicht— angriffs verpflichtung und auf die Verpflichtung der an einem Konflikt intereſſierten Mächte zur Konſultation ge— legt werden. Dieſe Verpflichtungen ließen ſich im Sinne fried— licher Kriegsverhütungsmaßnalmen ſehr wohl zu realen Friedensgarantien ausgeſtalten, ohne daß damit die Gefahr von ernſten Komplikationen verbunden wäre, wie ſie der jetzt von den anderen Mächten vorgeſchlagene Anterſtützungs— pakt ſicherlich zur Folge haben könnte. Die Zahl der von der Reichsanſtalt betreuten Arbeits- N 1 8 8 1 8 2 2 n 4 5 N 3 nnn— 1—— rr. loſen iſt zwar gegenüber dem Vormonat leicht, und zwar um insgeſamt 4000 geſtiegen. Dieſer Steigerung ſteht aber eine Abnahme der anerkannten arbeitsloſen Wohlfahrtserwerbsloſen um rund 34 200 gegenüber. In der Arbeitsloſenverſicherung wurden am 31. Auguſt rund 310 000, in der Kriſenfürſorge 783 000 Anterſtützungsempfänger gezählt. Bei Notſtandsarbei⸗ ten, die mit Mitteln der Reichsanſtalt gefördert werden, waren rund 292 000 Volksgenoſſen beſchäftigt. Von den Wohlfahrts- ämtern wurden am gleichen Tag noch rund 728 000 arbeits⸗ loſe anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe unterſtützt gegenüber 1598 000 am 31. Auguſt 1933. Während die Arbeitsloſig⸗ keit in Jahresfriſt insgeſamt um rund 42 p. H. zurückgegangen iſt, hat ſich die Zahl der arbeitsloſen anerkannten Wohlfahrts- erwerbsloſen um rund 54 v. H. ermäßigt, ein Zeichen, daß die Einreihung gerade der langfriſtig arbeitsloſen Volksgenoſ⸗ ſen, denen die beſondere Sorge der nationalſozialiſtiſchen Re gierung gilt, in den Rahmen der Schaffenden weitgehend ge⸗ lungen iſt. Bafſler am Galenſtock abgeſtürzt. DRB. Gletſch(Kanton Wallis), 10. Sept. Am Sonntagvormittag ſind fünf Baſler Touriſten am Ga⸗ lenſtock abgeſtürzt. Die geſamte Partie befand ſich an einem Seil und die Bergſteiger fielen über eine ſteile, 600 Meter hohe, unmittelbar über dem Rhonegletſcher befindliche Felswand hinab. Zwei waren ſofort tot, ein Dritter ſtarb kurz nach der Bergung. Der Vierte wurde ſchwer verletzt, während der Letzte mit leichteren Verletzungen davonkam. — 2 N 1 re 2 wichtigen Auseinanderſetzung und Entſcheidung wurden von den: * e ee e r — ee eee neee 3— 190 gekaperte Berufsſchicht ausmachen konnte? And man bedenke, von annähernd gleichen Lebensintereſſen und damit Wunſchen wie ſehr die Beſorgtheit dieſer Parteigründer um das leibliche Wohl der Menſchheit dieſe in hartem Konkurrenzkampf des po— litiſchen Broterwerbs immer neue Objekte finden ließ, denen ſie ihre ganz beſondere und ſpezielle Sorgfalt zubandten. In— duſtrie, Handel, Landwirtſchaft, Mittelſtand, Rentner, Beamte, Angeſtellte uſw. wurden in das politiſche Spiel als Eigenpar— teien hineingezerrt unter der Verſicherung, nur dadurch das Verkommen dieſer unbeſtreitbar notwendigen Lebensſtände inner— halb der Nation verhindern zu können. Es war ſelbſtverſtändlich, daß gerade hier nach dem Ab— ſchluß einer Wahl nicht nur das Handbeil begraben, ſondern ſo— fort Freundſchaften geſucht und geſchloſſen wurden. % Man könnte nun den Einwand bringen, welch glückliche Fügung, daß die Vertreter des Volkes ſich am Schluß einer Wahlſchlacht doch immer wieder zuſammengefunden haben (Stürmiſche Heiterkeit), wenn man dann nicht die Frage ſtellen müßte, warum ſie die Aufſpaltung der Nation in 30 oder mehr verſchiedene politiſche Meinungen dann nicht von vornherein bleiben ließen?(Lebhafte Zuſtimmung.) Denn warum wird ein Volk erſt in 30 Parteien zerriſſen, wenn die Führer dieſer Par— teien hintennach unter- und miteinander Pakte ſchließen? Kann ſolch ein ſchändliches Vorgehen denn überhaupt einen anderen Zweck beſitzen, als durch dieſe Art der politiſchen Aufteilung der Nation ſie an einzelne Intereſſenvertreter zu verſchachern und e cht die Vorausſetzung für alle denkbaren Geſchäfte zu geben? Man muß das Weſen unſerer früheren Parteiwelt er— kennen, um den Sinn dieſer parlamentariſchen Demokratie zu derſtehen, und umgekehrt, und man wird dann zur Feſtſtellung kommen, daß 1. von Weltanſchauung bei dieſen Gebilden trotz allem Herede faſt nicht die Spur vorhanden war, daß ſie 2. ihrem geiſtigen Inhalt und ihrer Konſtruktion nach unfähig waren, jemals die Nation für ein einziges großes Ziel zu intereſſieren oder ſie gar dafür reſtlos zu gewinnen, und daß ſie 3. auch gar nicht die Abſicht hatten, zugunſten einer höheren Ideengebung und Zielſetzung auf die geſchäftlichen Möglichkeiten Verzicht zu leiſten, die in der politiſchen Zer— ſplitterung des Volkskörpers bei der kapitaliſtiſchen Tüchtigkeit dieſer Volks- und Wirtſchaftsretter auffindbar waren. Es war daher auch begreiflich, daß die Verbindung dieſer Parteien mit dem Volk ſtets nur eine loſe ſein konnte und ſtets nur eine loſe war. Nur in Wahlzeiten erinnerte man ſich plötz— lich des lieben Wählers und gedachte ſeiner in mehr oder weni— ger geſchickt oder naiv aufgezogenen Verſammlungen. Im übri— gen war es die Aufgabe der Preſſe, die Spaltung des Volkes weiter aufrechtzuerhalten und eine Vernarbung der Wunde zu verhindern(ſtürmiſcher Beifall). Zu Parteitagen war dieſe Maſſe Menſch dann allerdings nicht zu brauchen. Denn dort wurde ja auch nicht von Weltanſchauung ſondern von Taktik geredet, d. h. da wurde beraten und beſchloſſen, inwieweit mit der weltanſchaulich gebuchten Wählermaſſe politiſche Kompromiß— geſchäfte gemacht werden konnten(Zuſtimmung). So kam es zu den Tagungen dieſer Parteien, deren programmäßiger Ablauf natürlich genau vorher beſtimmt war, deren Spannungen aber dann eintraten, wenn innerhalb der illuſtren Führerſchicht ent— weder über die Verteilung der Geſchäfte keine einheitliche Mei— mung zu erzielen war oder wenn es ein Teil für geraten hielt, um der bedrohlich aufmurrenden Wählerſchaft nicht verluſtig zu gehen, eine oppoſitionelle Haltung vorzutäuſchen. Nichts als Heuchelei!(Beifall.) Die nationalſozialiſtiſche Bewegung. So wie ſich von dieſen marxiſtiſchen und bürgerlichen Parteitagen der nationalſozialiſtiſche Generalappell unterſchied, ſo unterſchied ſich von ihnen auch die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung ſelbſt. Denn als unſere Partei gerade ſieben Mann hoch war, ſprach ſie ſchon zwei Grundſätze aus: 1. Sie wollte eine wahrhaftige Weltanſchauungspartei ſein und J 2. ſie wollte daher kompromißlos die alleinige Macht in Deutſchland(minutenlanger brauſender Beifall). Wenn nun in 15 Jahren nach einem einfach phantaſtiſchen Aufſtieg eine Verwirklichung dieſer Forderungen eintrat und die damaligen Grundſätze ſich mithin erforderlich erwieſen hat— ten, dann iſt dies der Beweis dafür, daß vom erſten Tage an die in ihr kämpfenden Männer und Frauen an die Möglichkeit dieſes Erfolges auch ſelbſt glaubten und daß weiter die Grund— ſätze, auf denen ſich dieſer Kampf aufbaute, von Anfang an er⸗ kenntnismäßig richtig geweſen ſein müſſen! Die Nationalſozialiſtiſche Partei iſt zum Anterſchied von den früheren Parteien eine tatſächlich weltanſchaulich fundierte Erſcheinung, d. h. ſie nimmt bei der Betrachtung und Behand- lung der ihr geſtellten Lebensaufgaben den Standpunkt ein, der abſtrakt genommen richtig gewählt iſt. Die Erkenntniſſe, auf denen ſie ihr theoretiſches Lehrgebäude aufbaut, ſind keine künſt⸗ lich herbeigeholten, ſondern in der Natur des ganzen Lebens und Seins zu tiefſt beſtätigte. Trotzdem wählte auch der Natio⸗ nalſozialismus als Bezeichnung den Namen Partei. And mit Recht. Anhänger und Kämpfer. Ich war mir immer darüber klar, daß ein ö Anterſchied beſteht zwiſchen den Anhängern einer Aeber⸗ zeugung und ihren lebendigen Kämpfern (Stürmiſcher Beifall), d. h. es iſt möglich, unter beſtimmten Vorausſetzungen 40, 50 und 60 Millionen Menſchen zu einer Auffaſſung zu bekehren und ſie in ihr zuſammenzuſchließen. Allein es iſt unmöglich, für dieſelbe Aufſaſſung die gleiche Zahl an aktiven Kämpfern zu gewinnen.(Zuſtimmung.) Es iſt daher von vornherein zu unterſcheiden zwiſchen jener Gefolgſchaft, die ſich als Trägerin beſtimmter Auffaſſungen und Prinzipien hält und gewillt ift, ſich dafür aggreſſiv einzuſetzen, und jenen breiten Maſſen, die beſtimmt ſind, eine ihr gegebene Erkenntnis auf⸗ und anzunehmen, um ſich mit ihr dann ſelbſt zufrieden zu be⸗ gnügen. Daher wird auch bezeichnungsmäßig ſtets eine beſon⸗ dere Normiſierung des Kampfträgers gegenüber dem großen Troß ſeiner Idee vorzunehmen ſein. Eine Weltanſchauung kann 100 Millionen Menſchen und darüber als Anhänger gewinnen unter der Voraus⸗ ſetzung, daß wenige Millionen ihre eingeſchworenen Vorkämpfer und Apoſtel ſind. Es wurde beſonders aus der dieſen Problemen gänzlich fremd gegenüberſtehenden früheren bürgerlichen Parteiwelt die Frage aufgeworfen, ob nicht damit die große Idee zur Partei degra⸗ diert wird, um am Ende nur dorthin zu kommen, wo ſich ſchon die anderen Parteigebilde befanden. Dies iſt deshalb unmöglich, weil ja der geiſtige und organiſatoriſche Aufbau der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung von ganz anderen Vorausſetzungen ausging und daher zu anderen Reſultaten führen muß und ge— führt hat, als dies bei früheren Parteigebilden überhaupt der Fall ſein konnte! Der Leitgedanke bei dem Aufbau der uns einſt gegenübergeſtandenen feindlichen Parteien war der, Menſchen zu gewinnen und nunmehr als politiſche Eigengruppe in Er— ſcheinung treten zu laſſen. Hoffnungen und Forderungen einer ſolchen konfeſſionellen, ſo zialen oder wirtſchaftlichen Gemeinſchaft Rückſicht nehmen und zugeſchnitten werden mußte, war eine Wirkſamkeit dieſer Par— leien über den ins Auge gefaßten und gekennzeichneten Kreis hinaus nicht mehr möglich und, wie ich eingangs ſchon betonte, zum Teil auch gar nicht beſonders erwünſcht. Die auf dieſe Weiſe konſtruierten Parteigebilde konnten ſich mit noch ſo viel weltanſchaulichen Ideen verbrämen, ſo waren ſie eben doch nichts anderes als konfeſſionelle, klaſſenmäßige oder wirtſchaftliche Intereſſentengruppen mit natürlich umriſſenen Abſichten und einem entſprechend begrenzten Wirkungsvermögen. Ihre Ausſtrahlungen prallten an den ihnen gegenüderſtehenden Gebilden anderer Zweckmäßigkeiten und Hoffnungen ab.— Vor allem aber muß man folgendes bedenken: Die Meinung, daß z. B. eine Partei des Kleinhandels überhaupt von der Nation als Führung anerkannt werden könnte, iſt abſurd. Nicht nur deshalb iſt dies ausgeſchloſſen, weil die wirtſchaftlichen Inſtruk— tionen und Hoffnungen einer ſolchen Gruppe in keiner Weiſe verallgemeinert werden könnten, ſondern wahl die Allgemeinheit — ſo weit es ſich um das breite Volk handelt— in einer ſolchen wirtſchaftlichen Intereſſenvertretung unter keinen Amſtänden die Qualitäten einer politiſchen Führung verſpürt. Denn wenn ſich ſchon der Angehörige einer beſtimmten Berufsgruppe noch be— dingt einer ſolchen propagierten Vertretung ſeiner Intereſſen anvertraut, dann geſchieht es einfach aus der rein wirtſchaftlich begrenzten Würdigung und eventuellen Anerkennung dieſer Füh— rung. Allein es wäre unverſtändlich, wollte man von dem außerhalb dieſes wirtſchaftlichen Intereſſes ſtehenden Volks— genoſſen erwarten, daß dieſer etwa aus einer wirtſchaftlichen Einſicht heraus ſich einer Partei verſchreibt oder einer Führung unterſtellt, die ja gerade in ihrem wirtſchaftlichen Handeln meift das konträre Gegenteil von dem zu wollen vorgibt, was rein wirtſchaftlich geſehen gerade ihm nützlich und daher erwünſcht erſcheinen müßte! Wenn man alſo trotzdem erwarten will, daß ſich einer ſo gefeſtigt ſubſtantierten Partei und ihrer Führung Menſchen aus anderen Intereſſengruppen unterſtellen ſollen, um ſo dem Gedanken einer größeren Volksgemeinſchaft politiſchen Aus— druck zu verleihen, dann müßte dieſe, infolge des Fehlens einer auf ſie günſtig einwirkenden wirtſchaftlichen Parole— die Aeberzeugung einer vorhandenen Führungsqualität an ſich— erwarten. And gerade dies iſt bei der ganzen Art des organiſchen Werdens ſolcher Parteien gänzlich ausgeſchloſſen. Oder will jemand im Ernſt glauben, daß in dem lächer— lichen Programm z. B. einer kleinen Wirtſchaftspartei der Magnet liegt, um aus der Nation jene allgemeinen und politiſchen Führungsqualitäten herauszuziehen, die, nun nicht wirtſchaftlich, ſondern abſolut gemeſſen, als wertvoll angeſehen werden könnten? Dies widerſpräche jener ewigen Erkenntnis, das nur die Kraft die Kraft ruft! (Brauſender Beifall.) Je dürftiger und inhaltlich beſchränkter eine Parole iſt, die ſich werbend an die Menſchen wendet, umſo kläglicher iſt der Erfolg, und zwar nicht nur ziffernmäßig, ſondern vor allem wertmäßig. And wie richtig dieſe Behauptung iſt, mag man nicht nur ermeſſen an den großen Erfolgen der politiſchen Par— teigebilde der Vergangenheit, ſondern vor allem an der Art, in der ſie geſtorben ſind. Man bedenke doch, eine Bewegung wird gebildet aus nichts und mit nichts und 14 Jahre ſpäter ſtieß ſie drei Dutzend älteſter Parteien zur Seite, ohne daß auch nur die Spur eines ernſtlichen Widerſtandes verſucht worden wäre— ſtürmiſche Heilrufe— oder verſucht werden konnte.(Erneuter Beifall und Heiterkeit.) Zeigt ſich hier nicht geradezu eine erſchüt— ternde Minderwertigkeit nicht nur der Programme, ſondern vor allem auch der ſie vertretenden Menſchen?(Beifall). Nein: Dieſe Organiſationen waren nicht für einen wirk— lichen Kampf geſchaffen. Das deutſche Volk hatte außerhalb dieſer kleinen Intereſſentenkreiſe überhaupt keine Veranlaſſung ſich für Führungen einzuſetzen, die politiſch ſo wenig fähig und tapfer waren, daß ſie weder erfolgreich leben noch anſtändig ſterben konnten.(Lebhafter Beifall.) Als die nationalſozialiſtiſche Partei ſich zum erſten Mal an das deutſche Volk wandte, lehnte ſie bewußt jede Verpflichtung, für die Intereſſen einer beſtimmten konfeſſionell oder wirtſchaft— lich begrenzten Gruppe innerhalb der Nation einzutreten, ab. Ihr Appell war vom erſten Augenblick ein an die heroiſchen Inſtinkte gerichteter. Sie hoffte nicht auf jene Menſchen, die immer nur die Vorteile ihres eigenen Geſchäftes oder die der ihnen verwandten Gruppe im Auge haben, ſondern auch jene, von den anderen ſo häufig als„Phantaſten“ verſpotteten Idealiſten, die ohne Rückſicht auf eigene Intereſſen gläubigen Herzens an ihrem Volke und Reiche hängen und auch gewillt und, wenn notig, dem ewigen Leden dieſer deiden auch ir eigenes Leben zum Opfer zu bringen.(Begeiſterte Heilrufe.) Dieſer Appell konnte nicht verſtanden werden don den ſogenann⸗ Da zu dieſem Zweck das Programm auf die beſonderen ten„prominenten Führern“ unſerer alten Parteien, weil ſie zum weitaus größten Teile nicht eine Spur dieſes Geiſtes in ihrem Innern trugen(Zuſtimmung) und ſo, wie dieſe ſelbſt einer ſol⸗ chen Parole verſtändnislos gegenübertraten, meinten ſie auch dem Volke den ſicheren Mißerfolg vorherſagen zu können. And doch haben ſie ſich aufs ſchwerſte getäuſcht. Denn deſtünde das ganze deutſche Volk nur aus den Werten, die ſie in ihren eigenen Parteien als politiſch der Welt brauchbar an— ſammelten, wäre überhaupt nie ein deutſches Volk geworden. (Erneute Zuſtimmung.) Wenn dieſe wirtſchaftlichen Intereſſen— gruppen als Vorausſetzung zur Exiſtenz der analogen Parteien im Laufe der Jahrhunderte entſtehen konnten, mußten Idea liſten in Tauſenden von Jahren die volks- und ſtaatspolitiſchen und damit auch wirtſchatflichen Grundlagen ſchaffen. Wenn das deutſche Volk ſich aus Elementen zuſammenſetzt, don denen ein großer Teil urſprünglich nicht als ſtaatserhaltend oder als ſtaatsſchöpferiſch angeſprochen werden kann, iſt aber die Be— deutung jenes Teiles, der aus dieſem Konglomerat verſchiesener Raſſen am Ende dennoch ein auch wirtſchaftlich erfolgreiches Volk geſchaffen hat, um ſo höher anzuſchlagen und zu werten. And dieſer Teil iſt keineswegs vergangen, nein, er lebt auch heute noch mitten unter uns, und zwar in allen Schichten der Nation. Er iſt nicht Produkt einer beſtimmten Geſellſchafts⸗ ſchicht, oder gar mit ihr identiſch: am wenigſten aber bedingt durch das aus der ökonomiſchen Entwicklung entſtandene Bür⸗ gertum, ſondern er iſt der Repräſentant jenes Raſſenkerns, in dem ſich zu allen Zeiten in unſerem Volk die ſtaatenbildende Kraft verkörperte. Er iſt der Träger eines beſtimmten Weſens, das ebenſo idealiſtiſch und heroiſch, wie tatkräftig und fähig iſt. Er kann dabei manchmal jahrzehntelang im politiſchen Leben ungeſehen, ja unauffindbar ſcheinen, dann nämlich, wenn Schwächlinge und Nichtskönner das große Wort führen. Er wird aber ſofort wieder ſichtbar, ſowie wenige Töne angeſchlagen werden. für die er in ſeinem eigenen Innern einen Gleichklang hat.(Beifall.) Als daher die nationalſozialiſtiſche Bewegung zum erſten Male die Fanfare ihres Ideals ertönen ließ, meldeten ſich aus allen Lebensſchichten zu⸗ gleich die erſten Kämpfer. Ihnen wurden dieſe Worte aus der Seele geredet, und ſowie ſie auch nur 100 ſolcher wirklicher Kämpfer zu ihren Reihen zähl⸗ ten, hatten ſie daher mehr ein Recht und Grund, auf die Be⸗ herrſchung Deutſchlands zu rechnen, als die großen Parteien mit den Millionen der Anhänger.(Großer Beifall.). Gewiß war ſie nun auch eine Partei und in ihrer Mit- gliederzahl beſchränkt. Allein ihre Führung und ihre Kämpfer waren nicht mit wirtſchaftlichen Maßſtäben zu meſſen. Sie be⸗ ſaßen die Führungsqualität an ſich. Minorität. Daher iſt die Minorität der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung als Partei nicht zu vergleichen mit den früheren Minori⸗ täten unſerer Gegner. Dieſe waren und blieben Minoriten, weil ſie ſich auf die Austragung eines beſtimmten konfeſſionellen, Klaſſen- oder wirtſchaftlichen Intereſſenkreiſes beſchränkten. Wir mußten als Partei in der Minorität bleiben, weil wir die wert⸗ vollſten Elemente des Kampfes und des Opferſinnes in der Nation mobiliſierten, die zu allen Zeiten nicht die Mehrheit, ſondern die Minderheit ausgemacht haben.(Stürmiſcher Beifall.) Allein die Minorität der Parteien unſerer Gegner war zu⸗ gleich eine Minderwertigkeit, mit politiſchen Augen geſehen und ſolchen Maßſtäben gemeſſen. Die Minderheit der nationalſozialiſtiſchen Partei als zif⸗ fernmäßige Organiſation aber war der Höchſtwert unſeres Vol⸗ kes ſchlechthin. And weil dieſer beſte Raſſenwert der deutſchen Nation in ſeiner ſtolzen Selbſteinſchätzung mutig und kühn die Führung des Reiches und Volkes forderte, hat ſich das Volk in immer größerer Zahl dieſer Führung angeſchloſſen und unterſtellt.(Bei⸗ fall.) Sein innerſtes Bewußtſein ſagte dem Volke, daß ſein beſter Eigenwert in der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſeine Sammlung und damit ſeinen Ausdruck erfahren hat. So konnte unſere Bewegung als„geſchichtliche Mindrität“ nach der Alleinherrſchaft in Deutſchland greifen im Einverſtändnis und mit dem Willen der überwältigenden Mehr⸗ heit der deutſchen Nation.(Begeiſterte Zuſtimmung.) So wie ſie aber erſt das Regiment des Staates mit der Führung der Partei verband, trat das Wunder ein, das unſere Gegner am tiefſten enttäuſchte. Den Schluß der Rede veröffentlichen wir morgen. Brand ſtiſtung auf der„Morro Caſtle“ 137 Opfer— Der deutſche Konſul Landmann unter den Vermißten— Die Anterſuchung. Brandſtiftung auf der„Morro Caſtle“? 137 Opfer.— Der deutſche Konſul Landmann unter den Ver⸗ mißten.— Die Anterſuchung. DNB. Newyork, 10. Sept. Angeſichts der am Montagvormittag unter donnerartigem Getöſe erfolgten Exploſion an Bord der brennenden „Morro Caſtle“ und wegen der Befürchtung, daß ſich noch weitere Exploſionen ereignen werden, iſt die Feuerwehr ange— wieſen worden, das Legen der Schlauchleitungen ins Innere des Schiffes einzuſtellen. Auch die Küſtenwache, die das ganze Schiff durchſuchen ſollte, darf den Dampfer nicht eher beſteigen, als bis das Feuer ausgebrannt iſt. Die Flammen ſchlagen jetzt noch aus dem Bug heraus. In der Nähe der im Sande liegenden„Morro Caſtle“ ſind am Montag wieder zwei Leichen angeſchwemmt worden. Von der Ward⸗Linie wird mitgeteilt, daß ſich der deutſche Vize— konſul Landmann und Gattin unter den Vermißten befinden. Ihre Tochter Marta iſt gerettet und weilt gegenwärtig in Manasquan auf New-Jerſey. Im gedrängt vollen Sitzungsſaal der Newyorker Zoll— behörde begann unter dem Vorſitz des Hilfsdirektors der In— ſpektionsbehörde für die Handelsmarine, Dickerſon Hoover, die Anterſuchung der Bundesbehörden über die Kataſtrophe der„Morro Caſtle“. Als erſter Zeuge wurde der Stellvertreter des Kapitäns, Warms, vernommen. Als er den Tod ſeines Freundes, des Kapitäns Wilmott, ſchilderte, brach Warms zuſammen. Er erklärte, daß Wilmott am Freitagabend ganz plötzlich infolge einer akuten Verdauungsſtörung geſtorben ſei. Bei der Ausreiſe ſei Wilmott ganz geſund geweſen. Warms ſagte ferner aus, daß er als Brandurſache 1 Brandſtiftung vermute. Dieſe Vermutung begründe er auf die Tatſache, daß bereits auf der vorigen Reiſe ein Brandſtiftungsverſuch unter; nommen worden ſei. Von dem Ausbruch des Feuers habe er um 2.45 Ahr früh Nachricht erhalten. Zu dieſer Zeit meldete die Deckwache das Auftreten von Feuer und Rauch in den Ventilatoren an der Backbordͤſeite Mittſchiffs. Er, Warms, habe darauf ſofort den zweiten Offizier angewieſen, ſofort die nötigen Maßnahmen zu treffen. Kurz darauf habe die im Salon befindliche Nachtwache Feuer in der Bibliothek gemeldet. Der Brand war hier in einem Schrank ausgekommen, deſſen Türen aufſprangen. Im Innern wurde Gaſolin feſtgeſtellt. Noch vor 3 Ahr habe er Generalalarm gegeben. Die Mannſchaft ſei heraufgerufen worden und die Stewards und die Salonwache hätten Anweiſung erhalten, die Paſſagiere zu wecken. Ein Blitzſchlag komme als Brandurſache nicht in Frage. DNB. Newyork, 10. Sept. Der Dampfer„Morro Caſtle“, der immer noch brennk, liegt nunmehr nur noch 60 Meter vom Strand Aſtbury Park auf Grund. Die oberen Verdecke ſind völlig ausgebrannt. Den Offizieren des Dampfers wurde ſtreng verboten, der Preſſe Mit⸗ teilungen über den Brand zu machen. Die Blätter drücken ihre Verwunderung aus, daß zwiſchen dem Ausbruch des Brandes und der Alarmierung der Fahrgäſte anſcheinend mindeſtens eine Stunde verfloſſen iſt. Am Sonntag ſpät abends gab die Ward⸗-Linie folgende Ziffern aus: Aeberlebende: Fahrgäſte 221, Mannſchaften 171, Offiziere 9. 5 Nach den neueren Meldungen ſind 77 Tote der„Morrs Caſtle“ identifiziert worden. Vermißt werden 60 Perſonen. und zwar 29 Fahrgäſte und 31 Mitglieder der Beſatzung. ————— —— 1 a0 derſt J. entge die 8 209 Staat Fahrt werde uunnt Nen denen der. haben de8 kenne dem Rebe denſt a 7 bach Vater Vater dite ies Mt, N mut g Refer und 9 hende di de fehr nahm der g war, iber NS, Bebanntnachüngel (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. G e ſchäfts ſte lle: Adolf Hitlerſtraße 19: [NoSdaAP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Diensta u. Donnerst 109.21 Ühr 5 e NS. ⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 5 Geſchäftsſtel le: Lorſcherſtraße 4: NSBO. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz Ve ſchä 1. ſt 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uhr A. S. V. (Geſchäftsſtelle: Fürſt Alexander) Unſere Beratungs- bezw. Geſchäftsſtunden ſind folgende: Dienstags(wöchtl.) 3—4 Uhr, Säuglingsberatung „(14⸗ſtätig) 4—5 Uhr, Mütterberatung Donnerstags(wöchtl.) 4—6 Uhr, wirtſchaftl. Beratung und Auszahlung. Die Mütterberatung wird jeweils vor dem betreffenden Dienstag bekannt gemacht. Beginn diesmal f Heil Hitler! 1 Zöller, Ogru.-Amtsl. Aeichsluftjchutzbund Betr.: Aufſtellung eines Lehrtrupps. Jüngere Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, welche ge willt ſind, unſerem Lehrtrupp beizutreten, wollen ſich ſofort auf unſerer Geſchäftsſtelle, Repsgaſſe 10, melden. Jeder, der noch nicht Mitglied des RLB. iſt, wird in den nächſten Tagen durch unſere Amtsträger beſucht zwecks Beitritt. Jeder Volksgenoſſe muß Mitglied ſein. Heil Hitler! Moskopp, Ortsgruppenf. Hitlerjugend Morgen Dienstag, den 11. Septbr., abends 7,45 Uhr ſteht die ganze Gefolgſchaft ſcharweiſe im Schillerſchulhof angetreten. Die Führer treffen ſich eine halbe Stunde vor dem Dienſt zu einer kleinen Beſprechung in der Geſchäfts⸗ ſtelle. Ich erwarte pünktliches Erſcheinen und bitte die Eltern und Lehrmeiſter, die Jungens rechtzeitig fortzuſchicken, denn es geht nicht, daß Jungens zu ſpät in den Dienſt kommen mit der Erklärung: wir haben erſt cben Feierabend. Wir ſind Soldaten Adolf Hitlers, als ſolche wollen wir dem Volke dienen, dem Braunhemd Ehre machen und pünktlich den Dienſt beginnen. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft m. d. F. b.: Karl Froſchauer, Scharführer BD Ai. Schar 2(7. Schuljahr) tritt heute 5.30 Uhr am Freiſchütz an. Schreibzeug mitbringen. Heil Hitler! Hilde Wunderle. AS⸗Gemeinjchaft Kraft durch Freude Achtung Nheinfahrt! Aus techniſchen Gründen muß die Rheinfahrt nochmals verſchoben werden und findet beſtimmt am 23. September ds. Js. ſtatt. Hierdurch werden Nachmeldungen bis zum 15. 9. ds. Is. entgegengenommen. Kinder unter 10 Jahren be⸗ zah ben RM. 1.65. Da der Sonderzug erſt ab Weinheim abgeht, iſt noch die Fahrt nach Weinheim(hin und zurück) zu zahlen. Preis 20 Pfg. Dieſe Karten müſſen von den Fahrtteilnehmern am Staatsbahnhof ſelbſt gelöſt werden. Außerdem wird von jedem Fahrtteilnehmrr ein Unkoſtenbeitrag von 10 Pfg. erhoben werden. Näheres über die genaue Abfahrtszeit wird noch be— kannt gegeben werden. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS.⸗Gem.„K. d. F.“ Der 33. Delegiertentag der kalhol. Männer⸗ und Arbeitervereine Der Diöbzeſanverband der katholiſchen Männer⸗ und Arbeitervereine tagte am Sonntag in Gau-Algesheim. Aus allen Teilen der Diözeſe waren am Sonntag Vertreter der Vereine erſchienen. Das feierliche Levitenamt vormittags 10 Uhr zelebrierte Hochw. Herr Geiſtl. Rat Rudolf, der auch die Feſtpredigt hielt. Er ſprach vom Glauben, aus dem der beſſere Menſch, das Ebenbild Gottes, geſtaltet werden ſoll. Aus der Kraft des hl. Geiſtes ſoll der alte Menſch ausgezogen und Menſchen in Heiligkeit und Gerechtigkeit geboren werden, in denen Chriſtus wohnt und lebt. Aus dem Glauben ſchöpft der katholiſche Mann den Mut, ſich zu bekennen: denn wir haben geglaubt und erkannt, daß du biſt Chriſtus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und weil wir uns zu Chriſtus be kennen, darum bekennen wir uns auch zu ſeiner Kirche. Aus dem Glauben entſpringt die Liebe zu Gott, aber auch zu den Nebenmenſchen die wahre, echte Nächſtenliebe. Der Gottes⸗ dienſt wurde verherrlicht durch die Kirchenmuſik. Nach 11 Uhr begannen im Saalbau Kühn die Beratungen der Delegierten. Stellvertr. Diözeſanpräſes Pfarrer Schwal— bach gedachte zu Beginn der Tagung der Kirche und des Vaterlandes. Der Delegiertentag erhob ſich und betete ein Vaterunſer für Volk und Vaterland. Pfarrer Schwalbach richtete ſodann Grüße an den nicht anweſenden Dibzeſan⸗ präſes, Prälaten Eich, von dem ein Telegramm eingelaufen war, in dem er den Beratungen Gottes Segen wünſchte, was mit großem Beifall aufgenommen wurde. Es folgten dann Referate vom ſtellvertr. Diözeſanpräſes, Pfarrer Schwa lbach und vom Verbandsſekretär Diehl, an die ſich eine einge⸗ hende Anſprache über die katholiſche Vereinsbewegung und die religiös⸗kirchlichen Arbeiten der Vereine anſchloß. Nachmittags fand eine Katholikentagung ſtatt, die bei ſehr ſtarkem Beſuch einen würdigen und erhebenden Verlauf nahm. Im Mittelpunkt der Feier, die durch Konzertvorträge der Kirchenmuſik und gemeinſchaftliche Lieder ſchön geſtaltet war, ſtand die Rede von Stadtpfarrer Roſch-Andernach über„Katholiſches Familien- und Erziehungsideal“.“ Lokale Nachrichten Viernheim, den 11. September 1934. Denkſpruch Zwei Dinge ſollten tapfern Mann Nicht mit Verdruß erfaſſen: Die, die er nicht mehr ändern kann Und die ſich ändern laſſen. Julius Lohmeyer An das gejamte hejjijche Voll! Aufrufe zum Tag des deutſchen Volkstums (Feſt der deutſchen Schule) am 16. September 1934. Miniſterialrat Ringshauſen, der Leiter des heſſiſchen Schulweſens: Wenn einſt Ernſt M. Arndt die Größe des deutſchen Vaterlandes nach der Reichweite der deutſchen Zunge ſpannte, dann hat Adolf Hitler uns daran zurückerinnert, daß die Grenzen deutſchen Volkstums umriſſen ſind von der Rein- heit unſeres Blutes und von der Klarheit der deutſchen Seele. Wie einſt das Los von Staaten durch Dynaſtien und Wirt⸗ ſchaft entſchieden wurde, ſo wird die Zukunft in Raſſen denken. Darum wird auch unſer Schickſal entſchieden von der Stimme unſeres lebendigen Blutes, von der Kraft unſerer wach gewordenen Heimat und von dem unüberwind⸗ lichen Glauben an unſere göttliche Sendung, der Wahrheit zu dienen. Deutſchland wird groß und ſtark werden, wenn allen eutſchen auf der Erde das Gefühlsmäßige zum Bewußt⸗ ſein kommt, daß wir eine große ſchickſalhaft verbundene Ge⸗ meinſchaft bilden. Alſo laſſen wir rauſchen den gewaltigen Strom deutſchen Blutes und ſchreien in alle Welt hinaus: Deutſches Blut, wach auf! Deutſcher, ſei deutſch! Deutſchland iſt deine Heimat! Oberſtudiendirektor Dr. Lelp, Leiter des L. V. Heſſen des WD A:: Der diesjährige Tag des deutſchen Volkstums ſoll und wird noch eindringlicher als es im Vorjahr geſchah, der deutſchen Jugend klar zum Bewußtſein bringen, die Bluts⸗ verbundenheit aller deutſchen Menſchen, wo auch immer ſie D — auf dem Erdball wohnen mögen. Aller Stolz auf unſer Volkstum und auf das Erbe völkiſcher Vergangenheit hat nur dann wirklichen Wert für die völkiſche Zukunft, wenn es erlebt und ſo als lebendiges Eigenbeſitztum erworben worden iſt. Dieſes Erlebnis unſerer deutſchen Jugend zu geben iſt unſere Aufgabe am 16. September. Der VDA. als Träger der Veranſtaltung iſt ſtolz da⸗ rauf, mit dieſer Aufgabe betraut worden zu ſein. Ich rufe daher alle Kräfte des Landesverbandes Heſſen hiermit auf, mit letzter Hingabe im Bewußtſein der großen Verantwortung alles daranzuſetzen, daß der Gedanke der unlösbaren Verbundenheit der 100 Millionen Deutſche in der großen deutſchen Volksgemeinſchaft tief eingegraben werde in die Herzen der deutſchen Jugend. Die hieſigen 15 Nürnbergfahrer der PO. ſind heute Nacht 1 Uhr von Weinheim kommend, wohlbehalten in ihre Heimat zurückgekehrt. Am OCG.⸗Bahnhof hatten die SA. mit Spielmannszug, MSA. und MSS. zum Empfang Aufſtellung genommen und geleiteten die Zurückgekehrten nach dem„Freiſchütz“. Dort begrüßte Pg. Julius Blaeß, der die Dienſtgeſchäfte der Ortsgruppenleitung vertretungsweiſe verſah, die Angekommenen, die in Nürnberg den Führer und deſſen Mitarbeiter geſehen und gehört, auf das herzlichſte. Ortsgruppenleiter Franzke ſprach den Formationen ſowie deren Führer für den unerwarteten herzlichen Empfang Dank und Anerkennung aus. All die Eindrücke, die man in Nürnberg erlebt hat, wird Pg. Schweigert in der nächſten Verſammlung ſchildern. Als Abſchluß brachte Sturmführer Becker auf den Führer ein dreifaches„Sieg-Heil“ aus. Kinderlandverſchickung der NSW. Die gemeldeten 21 Ferienkinder aus Langenſelbold(Kreis Hanauh treffen morgen nachmittag 3.45 Uhr am Staatsbahnhof ein. Die ſich gemeldeten Pflegeeltern wollen die Kinder an der Bahn abholen. Aufſtellung eines Luftſchutzlehrtrupps in Viern⸗ heim. Wie in Städten und größeren Landgemeinden ſoll auch hier ein Lehrtrupp zuſammengeſtellt werden. Aus dieſen Lehr⸗ trupps ſollen die Führer des RLB. hervorgehen. Dieſe Trupps werden mit ſämtlichen Ausrüſtungsgegenſtänden verſehen. Sie tragen einheitliche Kleidung und werden beſonders geſchult. Zur ſtraffſten Disziplin und Ordnung müſſen dieſe Leute erzogen werden, da dieſe im Ernſtfalle den Schutz der Be⸗ völkerung darſtellen. Zu dieſen Trupps werden jüngere Leute, auch Mädels, angenommen. Zukünftige Luftſchutzübungen werden von dieſen Trupps ausgeführt. Anmeldungen ab ſofort auf der Geſchäftsſtelle des RL B., Repsgaſſe 10. Sonderaus⸗ bildung für dieſen Lehrtrupp erfolgt ſofort nach Zuſammen⸗ ſtellung. Aus dem Geſchäftsleben. Im Hauſe ſeiner Eltern, Sandſtraße 2, hat Herr J. Gölz ein Polſterer- und Tapezier⸗ geſchäft eröffnet. Er bittet um geneigten Zuſpruch. Die Traubenkur. Dem geſunden Menſchen kann eine Traubenkur jetzt ſehr empfohlen werden, da die Traube durch ihre diätiſchen Eigenſchaften ein ſicheres Vorbeugungsmittel iſt, das für längere Zeit Krankheiten fernhält und kleinere Unpäßlichkeiten unterdrückt. Kinder, die in ihrer Wachstums⸗ periode Vitamine ſo nötig haben, ſollten öfters Trauben ge⸗ nießen. Aeltere Leute können durch eine Traubenkur die be— lebenden Grundſtoffe unter der leichtverdaulichſten Form zu ſich nehmen. Eine Traubenkur kann auch kranken Perſonen von größtem Nutzen ſein. Nach der Anſicht der Aerzte haben dieſe Kuren ihre größte Heilwirkung an Nierenkranken gezeigt, denn das im Fruchtſaft enthaltene abſolut reine Waſſer waſcht ſozuſagen unſeren Organismus vollſtändig aus und führt zahlreiche Giftſtoffe ab. Dieſes Entgiftungsvermögen wird durch den Traubenzucker verſtärkt. — Vorſicht mit Obſtkernen und Obſtabfällen! Die Obſt⸗ zeit bringt die alte Unſitte wieder mit ſich, Kerne und ſon⸗ ſtige Obſtabfälle einfach auf die Straße zu werfen, ohne daß man bedenkt, in welche Gefahr man Straßenpaſſanten damit verſetzen kann. Beſonders alte Leute, Invaliden, Kin⸗ der uſw. können ſehr leicht durch ſolche Abfälle zu Fall kommen und ſich, wie die zahlreichen Unfälle beweiſen, ſchwere Sturzverletzungen zuziehen. In Rückſicht auf die Mitmen⸗ ſchen ſollte jeder darauf achten, dieſe Abfälle nicht auf die Gehwege zu werfen, ſondern dieſe in Abfallkäſten oder an geeigneten Stellen wegzuwerfen. Nehmt Rückſicht auf eure Mitmenſchen! Wetterbericht Gefördert durch die ſtarke Erwärmung der letzten Tage hat der Abbau 55 Feſtandhochs weitere Fortſchritte ge⸗ macht. Damit iſt den weſtlichen Störungen der Weg mn. Mitteleuropa freigegeben. Ein derartiger Ausläufer des nun⸗ mehr zwiſchen Island und der norwegiſchen ute nere een Tiefs hat uns bereits erreicht. Eine nachhaltige Verſchlech · terung iſt aber nicht zu erwarten, da das atlantiſche Tief den Abzug nach Norden offen findet.— Vorherſage: Durchzug eines Tiefdruckausläufers, zeitweiſe Regenfälle, keine nach⸗ haltige Verſchlechterung. Heute im Rundfunk: Reinald und Armida. Johann Joſeph Rudolph wurde 1730 in Straßburg geboren und ſtarb 1806 in Paris; von 1761 bis 1766 lebte er in Stuttgart, wo er neben Jomelli komponierte und dirigierte. Sein für Stuttgart geſchriebenes Ballett„Rinaldo“ (1761) iſt hier in eine Handlung gebracht, die an den prunk⸗ vollen Hof des württembergiſchen Herzogs zu Ludwigsburg führt und in heiter beſchwingten Dialogen den Geiſt des Rokoko beſchwört.(Reichsſender Stuttgart 21.40 Uhr.) Handel und Wirtſchaſt Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 10. September: Amtlich notierten: Weizen, Feſtpreiſe W 15 20; W' 16 20.20; W' 17 20.50 plus 0.40 Mark Ausgleich; Roggen, Feſtpreiſe R 15 16.20; R 16 16.50 R 13 15.80 plus 0.40 Mack Ausgleich; Gerſte, Braugerſte, inl. 19.50 bis 21; Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19.50; Futtergerſte, Feſtpreiſe G 7 15.20; G 8 15.50 G 9 15.70; G 11 16 Mark plus 0.30 Mark Ausgleich; Hafer, Feſtpreiſe H 11 15.20, 5 14 15.70,§ 17 16 Mark plus 0.30 Mark Ausgleich; Mais mit Sack 21, Raps 31; Mühlennachprodukte: Preiſe wurden nicht notiert; Erdnußkuchen 14.30; Sojaſchrot 13.40; Rapskuchen 11.90; ausl. 11.40; Palmkuchen, inl. 13.10; Kokoskuchen 15.10; Leinkuchen 15.15; Biertreber 17; Malzkeime 14.50 bis 15.50, Rohmelaſſe 9; Wieſenheu, loſe, neu 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, drahtgepreßt(Roggen und Weizen, 2.50 bis 3.20, dto.(Hafer und Gerſte) 2.50 bis 3.20, dto. gebündelt(Roggen und Weizen) 2.20 bis 2.60, dig.(Hafer und Gerſte) 2.20 bis 2.40 Mark; Weizen⸗ mehle. Typ. 7.90, inl. W 17 27.25, W 16 27.15, W 15 27.25 Mar! jeweils plus 0.50 Mark Frachtausgleich; Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchl, plu 3 Mark per 100 Kilogramm, mit einer Bei⸗ miſchun, von 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag plus 1.50 Mark pe, 100 Kilogramm, Frachtausgleich 0.50 Mark für 15 Tonnen⸗Ladung; Roggenmehle, Type 997, September⸗ Lieferun. R 16 24.15, R 15 23.75, R 13 28.25 Mark je⸗ weils zuzüglich 0.50 Mart Frachtausgleich. C y d dd Die Volksgeſundheit fördern, heißt Elend verhüten. Werdet Mitglied der Ns.-Volkswohlfahrt! 2 y dd ͤ vb 120 Gewinnauszug 5. Klaſſe 43. Preußiſch⸗Süddeutſche Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 29. Ziehungstag 10. September 1934 In der heutigen Ziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 10000 M. 204144 327173 2 Gewinne zu 5000 M. 224942 6 Gewinne zu 3000 M. 241321 248772 389315 20 Gewinne zu 2000 M. 29726 32357 239911 254565 265240 325592 352307 853811 362873 374548 22 Gewinne zu 1000 M. 20898 24478 34057 164171 179625 186294 193523 203954 204760 254907 383675 8 102 Gewinne zu 500 M. 1992 11989 16900 21273 32300 34519 38497 58281 65488 66916 79939 82216 91807 112745 115482 116892 121446 123040 159315 166883 169912 179485 180450 180582 366165 369747 373027 375222 375718 389179 390958 394497 397551 378 Gewinne zu 300 M. 239 27 13244 13247 14110 14524 18725 20639 24485 24518 28875 31211 37283 38050 41326 41734 41748 42216 43239 47146 48869 50846 62031 83320 88179 70069 72230 74443 77111 77878 89498 89570 90489 95966 97388 105089 106046 110041 111794 115653 116900 117577 118570 119323 121293 121351 123107 129963 131520 136046 139871 140885 141128 143072 147486 147861 148394 152004 154460 158248 158875 160200 165316 165705 169827 174859 175048 177412 177719 179131 180263 182990 184860 185364 188499 1891 18 190406 190893 191136 192777 195936 198113 199949 203669 205126 206064 209172 210915 213159 218909 220881 221321 221604 222622 225313 225846 232225 235489 236275 238450 240253 240378 240667 241763 241912 245334 251022 251600 253975 258976 260154 261414 262044 263097 2649711 271218 271448 272407 273202 274024 274284 276082 280449 281892 284987 285611 287813 289761 291323 293072 296530 298001 302005 303834 304182 306485 310110 310929 312245 314690 316964 318875 320072 321737 321830 326082 328338 331068 331760 334204 335223 337477 338812 340382 345628 347758 350474 350889 352975 361498 362831 365291 369383 375093 376886 379014 382337 382551 382938 382964 384270 384480 386612 387729 389033 389088 390248 392402 394477 394576 395962 396795 398715 399462 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 40017 46052 73173 130932 226227 257649 291642 313430 342359 343154 Im Gewinnrade verblieben: 20 Tagesprämien zu 1000 M. ferner 2 Gewinne zu 1000000, 2 zu 5000, 4 zu 3000, 4 zu 2000. 20 au 1000. 42 au 500. 160 au 300 Mark. Bitte probieren Sie einmal: Tomatenſalat für 4 Perſonen 8 feſte Tomaten,! kleine Zwiebel, 2 Eßlöffel Ol, 1 Teelöffel gehackte Peterſilie, Salz, Pfeffer, Saft einer Zitrone, 1 Teelöffel Maggi's Würze Die Tomaten in Scheiben ſchneiden. Zwiebel und Peterſilie ſehr fein hacken. Zur Soße: Das Oh in einer Schale mit der Gabel ſchlagen, dabei den Zitronenſaft hineintropfen laſſen; nach Salz, Pfeffer und Maggi's Würze abſchmecken, zuletzt Zwiebel und Peterſilie darunter geben. Die Tomatenſcheiben mit der Soße vermengen und ziehen laſſen. Maggi's Würze verleiht dem Salat beſonderen Wohlgeſchmack. MASS Würze Sehr ausgiebi r — 1 77 Betr. Meliorationsarbeits⸗ u. Siedlungs⸗ ſchließlich 1. Oktober 1934 liegen auf dem Rathaus zu Lampertheim die Arbeiten des 2. Abſchnitts zur Einſicht der Beteiligten offen. Die Vorführungen der Reichswehr. DNB. Nürnberg, 10. Sept. Der letzte Tag des Parteitages, der der erſtmalig teilneh⸗ menden Wehrmacht eingeräumt war, reihte ſich den vorher— gehenden großen Tagen würdig an. Es waren mindeſtens eine Viertelmillion Zuſchauer, die den Vorfüh— rungen beiwohnten, die am Vormittag vor dem Reichswehr⸗ miniſter, Generaloberſt v. Blomberg, am Nachmittag vor dem Führer vonſtatten gingen. Auf der Ehrentribüne be— merkte man die Reichs- und Staatsminiſter, die Staatsſekretäre, faſt alle höheren Partei-, SA- und SS⸗Führer. Das diplo— matiſche Korps, darunter auch verſchiedene Militärattachés, die alten Parteigenoſſen, die Angehörigen der im Kampf für Deutſchlands Wiedergeburt Gefallenen, die Generalität der Reichswehr und der Landespolizei ſowie die Admiralität der Reichsmarine. Den Beginn machte eine kriegsſtarke Eskadron in drei Zügen mit Maſchinengewehren und einem leichten Minenwer— ferzug des 18. Reiterregiments Stuttgart-Cannſtatt. Als Ge— fechtsübung zeigte die Eskadron einen Vormarſch mit Späh⸗ trupps, Sicherungen und ein Vorpoſtengefecht, in das ſchließ⸗ lich auch die Maſchinengewehre und der leichte Minenwerfer— zug eingriffen, während der zweite Zug der Eskadron den Gegner von der Flanke aufrollte. Die 7. Nachrichtenabteilung baute ſehr anſchaulich das Nachrichtennetz zwiſchen dem Bataillons- und Regimentsgefechtsſtand. Auch das dritte Bataillon des in Nürnberg beheimateten 7. Artillerieregiments zeigte einen Vormarſch im Abteilungsverbande. Die Batterien gingen in Feuerſtellung und zeigten unter der Annahme, daß die von der Artillerie unterſtützte Infanterie an Boden ge⸗ wann, den dauernden Stellungswechſel der verſchiedenen Batterien. Anter ohrenbetäubendem Motorengeknatter brauſte dann ein Kraftſchützenzug in raſendem Tempo in das Feld. Die Schützen warfen ſich aus voller Fahrt in die Infanterie— linien und eröffneten ſofort das Feuer mit leichten Maſchinen— gewehren, während die Fahrzeuge ſich ſchnellſtens in Deckung begaben. Anter dem Schutze einer Nebelwand brauſten ſie dann wieder an, nahmen die Schützen wieder auf und waren in wenigen Sekunden verſchwunden. Ein MG.⸗Kraftwagenzug fuhr mit dem gleichen Tempo auf; mit einem Sprung ſaßen die Fahrer und Schützen ab und auf einen Schlag knallten die Türen der Fahrzeuge zu. Ein packendes Bild bot auch die Anlage von Dankſperren und Tel— lerminen, auf die die gegneriſchen Kampfwagen durch Anlage von Schnellhinderniſſen gelenkt wurden. Der Schlager der Vorführung war das Gefecht verbundener Waffen, für das erſt einmal die Zeppelinwieſe in eine dörfliche Land⸗ ſchaft verwandelt wurde. Anter ſchallender Heiterkeit ſtießen Pionierabteilungen im Handumdrehen eine baumbeſtandene Straße, wo ein großes, mit Garben beſtandenes Kornfeld, zwei das Gelände beherrſchende Hügel und ſogar ein Gehöft ſich befanden, das im Laufe der Kampfhandlung heiß umſtritten werden ſollte. Die„rote Partei“ hatte ſich in dieſem Gehöft verſchanzt und Vorpoſten in das Feld und in die Gehölze ge— legt, während die Artillerie in den rückwärtigen Linien gedeckt in Stellung gegangen war. Die angreifende„blaue Partei“ Amtliche Bekanntmachungen programm im heſſiſchen Nied. Feldbe⸗ reinigung in der Gemarkung Lampert⸗ heim einſchließlich Hüttenfeld; hier: Die Arbeiten des 2. Abſchnittes. In der Zeit vom 18. September bis ein⸗ Es ſind dies: 1. 182 Bonitierungshandriſſe 10 Bände Beſitzſtandsverzeichniſſe 9 Bände Gütergeſchoſſe 1 Band uſammenſtellung der Güter⸗ geſchoſſe. Gemarkung Hüttenfeld: 23 Bonitierungshandriſſe 1 Band Beſitzſtandsverzeichniſſe 1 Band Guütergeſchoſſe 1 Band Zuſammenſtellung der Güter⸗ geſchoſſe. 10 0 Bildung von Zuſchlagsklaſſen für Bau-⸗Täglich ſüßen gelände und Hofreitezuſchnitte. f lel- Tagfahrt zur Entgegennahme von Ein— L wendungen hiergegen findet daſelbſt Dienstag, den 2. Oktober 1934 vorm. 9,30 Uhr bis 11,30 Uhr m 081 ſtatt, wozu ich die Beteiligten mit dem Hinweis Brennerei auf die Rechtsfolge einlade, daß die Nichter⸗ und Kelterei ſcheinenden mit Einwendungen ausgeſchloſſen ſind. Ludwig Die Einwendungen ſollen ſchriftlich abgefaßtt Lamberth ſein und die Beſchwerdepunkte und die Begrün- Empfehle: dung enthalten. Firssche l. Darmſtadt, den 3. September 1934. Der Feldbereinigungskommiſſar für Starkenburg Twelschen Dr. Andres arbeiten von der Schul⸗ bis zur Sandſtraße etwa 3 bis 4 Wochen geſperrt. Grubert Hindenburgring Bekanntmachung. Die Adolf Hitlerſtraße iſt wegen Herſtellungs⸗ D DDD D D N Erweitere Deinen Viernheim, 11. September 1934 Polizeiamt: J. V.: Kühne NEICTMHSTUFTSchUITB UA Unsere Amtsträger besuchen Dich und klären Dich auf. auch du mußt Mitglled werden. eine einzige anwehriront! Kundenkreis durch Anzeigen in der Viern heimer Volkszeitung Wer nicht inſeriert, pflegt keinen Kundendienſt! Für die überaus zahlreichen Beweise innigster An- teilnahme bei dem so tragischen Heimgange unseres lieben Verstorbenen Herrn Lorenz Roos 1. sagen wir allen unseren tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit, der Gemeindeverwaltung, Herrn Bürgermeister Bechtel für den ehrenden Nachruf, Herrn Gemeinderat Riehl, der Freiw. Feuerwehr und deren Kapelle, der NS- Bauernschaft, dem Kath. Männerverein, dem Männer- gesangverein, dem Gesangverein Liederkranz, dem Gast- wirteverband, dem Hess. Tabakbauern- Verband, dessen Vertreter Herrn Dr. Schmitt, seinen Altersgenossen und den landw. Arbeiterinnen für die erwiesene letzte Ehre und ferner den Stiftern von Kränzen u. hl. Seelenmessen. Viernheim, den 11. September 1934 DS DANKRSAGUNG Die tieftrauernd Hinterbliebenen. kommiſſion vom 21. 8. 34 über die Taz. rere reer e Geschatis-Eröfinung und-Empfehfung Der werten Einwohnerſchaft, insbeſondere Nachbarn, Freunden und Bekannten zur Kenntnis, daß ich im Hauſe meiner Eltern, Sandſtraße 2 ein Plsler-Und lapeztereschalt eröffnet habe.—— Meine langjährige prakt. Ausbildung im Polſter⸗ und Tapeziergewerbe bürgt für gute und ſaubere Arbeit. Um geneigten Zuſpruch bittend, zeichnet Hochachtungsvoll d. Gölz. Folslerer. Ianeier =. !!!.. 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Renter hatte zunächſt unter beträchtlichen Verluſten zu leiden. Der das Terrain ſondierende Kampfwagen geriet auf eine Teller⸗ mine, die ihn unter beträchtlicher Flammen-, Rauch- und Knall⸗ entwicklung außer Gefecht ſetzte. Eine Reiterpatrouille wurde mit wohlgezieltem Gewehrfeuer empfangen, ſie konnte aber hin— ter dem Gehölz Deckung finden und einen Meldereiter zu den nachfolgenden Formationen ſchicken, die durch die Funkabtei⸗ lungen ſofort das Artilleriefeuer auf die Stelle lenkte, wo der Gegner erkannt war. Sturmtrupps der Infanterie ſchoben ſich in das Gefechtsfeld, aber ſie hatten bei ihrem ſprungweiſen Vorgehen beträchtliche Verluſte, und auch die nachgeſchobenen leichten und ſchweren MG. Züge und Minenwerfer vermochten es nicht, die Stellung ſturmreif zu machen. Die Artillerie des Gegners war inzwiſchen nicht untätig und überall belegte ſie das ganze Vorſeld ausgiebig mit ſchwerem Granaten und Schrapnellfeuer. Anter dem Signal „das Ganze vorwärts“ wurden immer neue Verſtärkungen eingeſchoben, ununterbro⸗ chen raſte das Gewehrfeuer, hämmerte das Teckteck der Maſchinengewehre, krachten die ſchweren Einſchläge der Artillerie. Sehr geſchickt nutzten die vorgehenden Truppen die Deckung aus, die die beiden Hügel, der Wald und das Kornfeld boten. Auf dem rechten Flügel gelang es der angreifenden Partei, den Gegner zu werfen und nun wurde das Gehöft auch von der Flanke aus unter Feuer genommen. In ſauſen⸗ der Fahrt raſten die motoriſierten Maſchinengewehrzüge auf, nachdem Pioniere die ſchadhaft gewordene Auffahrtsſtraße durch Bretterbohlen wieder fahrbar gemacht hatten. Die Ger fechtslage hatte ſich jetzt ſoweit zugunſten der Angreifer ver- ändert, daß die Pioniere unter dem Schutz eines Sperrfeuers der Artillerie und ununterbrochener Maſchinengewehrfeuerſalven eine Breſche in die Hinderniſſe reißen konnten. Drahthinder⸗ niſſe wurden zerſchnitten, Tellerminen zur Exploſion gebracht. Die Stoßtrupps gingen mit Handgranaten vor, und endlich kam die feindliche Linie ins Schwanken. Das Gehöft aber wurde mit verwegener Zähigkeit verteidigt, bis die„blaue“ Artillerie ihre Batterien vorzog und die tapfer verteidigte feindliche Stel⸗ lung ſturmreif machte. Wenn auch die kleinen Ausmaße eine dem Ernſtfall entſprechende Situation nicht zuließen, ſo erweckte das Kampfſpiel doch einen plaſtiſchen Eindruck der Schlacht⸗ entwicklung vom leichten Scharmützel bis zum wirklichen Groß⸗ kampf. Pulver- und Nebelſchwaden zogen über das ganze Feld und erſchwerten ſo die Sicht für Freund und Feind. Die Sani⸗ tätswachen fuhren hinter der Stellung auf, die erſten Verwun⸗ deten wurden noch auf dem Schlachtfeld verbunden und mit Tragbahren in das Feldlazarett geſchafft. Das ununterbrochene ſchwere Artilleriefeuer hatte die Fernſprechverbindungen zerſtört. Es machte aber auch, zumal das flache Vorgelände unter ſchwe⸗ rem Maſchinengewehrfeuer lag, die Verwendung von Melde— gängern unmöglich. Auf beiden Seiten wurden jetzt Meldehunde eingeſetzt, die ſich mit erſtaunlichem Geſchick durchzuwinden und den Einſchlägen auszuweichen wußten. So ward die feindliche Artillerie zum Schweigen gebracht. Der Feind verließ fluchtartig das zerſchoſſene und brennende Gehöft. Aber er wagte noch einen letzten Vorſtoß mit ſeinen Tankwagen, denen nun die eigenen Minen oder aber auch das wohlgezielte Feuer der unmittelbar hinter der angegriffenen Infanterie aufgefahrenen leichten Artillerie zum Verhängnis wurde. Anter Hurra ward die ſo heiß umkämpfte Stellung ge⸗ nommen. a Nach der Generalprobe der Vorführungen der Wehrmacht vor dem Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg am Vormittag wiederholte ſich das großartige militäriſche Schauspiel am Nachmittag vor dem oberſten Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht, Adolf Hitler, der, mit dem nun ſchon alltäg⸗ lichen Jubelſturm begrüßt, vom Reichswehrminiſter und dem Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherr v. Fritſch, und General Göring empfangen und zum Be⸗ ſehlsſtand vor der Heerestribüne geleitet wurde. Kurz nach Be⸗ ginn des Schauſpiels, das das gleiche wie am Vormittag war, erſchien auch das diplomatiſche Korps. Bei ihrem Ein- und Aus⸗ rücken durften die Formationen über dankbaren Beifall quittie⸗ ren, der auch während der Vorführungen oft aufrauſchte. Man merkte deutlich, daß die Truppen alles daranſetzen, um mit den Aebungen vor ihrem oberſten Befehlshaber in Ehren zu be⸗ ſtehen. Vor allem das abſchließende Gefechtsbild, an dem alle Waffengattungen teilnahmen, wirkte durch den vervielfachten Einſatz der Artillerie, die ein wahres Trommelfeuer auf die Stellungen legte, außerordentlich wirklichkeitsgetreu. Es war ein ohrenbetäubendes Berſten und Krachen der ſchweren Geſchoſſe und Minen und ein ununterbrochenes Gehämmer der Maſchinen⸗ gewehre, ſo daß bald das ganze Feld in einen dichten Rauch gehüllt war. Am ſo dankbarer wurde der endliche Geſamtſieg der blauen Partei begrüßt. Die Verbände ſammelten ſich dann zur Parade vor dem Führer. Der Vorbeimarſch vor Adolf Hitler. In wenigen Minuten iſt das Feld geräumt. Während noch die Pioniere mit den auf dem Gelände künſtlich aufgebauten Waldſtücken, Höhen, dem Kornfeld und dem Gehöft durch das 90 Südtor ziehen, marſchieren ſchon durch das Nordtor, geführt durch den Kommandeur des Infanterieregiments 21, die betei⸗ ligten Truppen zum Vorbeimarſch vor dem oberſten Befehls- haber, dem Führer Adolf Hitler, mit klingendem Spiele auf. Der Kommandeur reitet zum Befehlsſtand und erſtattet Meldung. Hinter der Regimentskapelle folgen in Marſchord⸗ nung die Fahnenkompagnie mit den drei Fahnen des Regiments Liſt, dem der Führer während des Krieges angehörte. Der Muſikzug des 2. Bataillons des Infanterieregiments 19 ſchwenkt ein, und dann ziehen die Kompagniefronten mit aufgepflanztem Bajonett, das 2. Bataillon Infanterieregiment 21, mit dem Maſchinengewehr- und dem leichten Minenwerferzug vorbei. Ein Bataillon unſerer„blauen Jungen“ in den ſchmucken weißen Bluſen wird mit brauſendem Händeklatſchen empfangen. Ihnen ſchließt ſich das 4. Pionierbataillon an, das für den Bau der Straßenüberbrückungen in Nürnberg ebenfalls einen Sonderapplaus erhält. Mit allgemeinem Jubel aber wird das 18. Reiterregiment empfangen; vor allem der Keſſelpauker, der in geſtrecktem Galopp in großem Bogen beim Einſchwenken ſeine Stelle einnimmt, hat es den Hunderttauſenden angetan. Dem 3. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 7 ſchließen ſich die motoriſierten Truppen, darunter der Pontonzug des 17. Pionier- bataillons an, das nicht nur das Material zum Bau einer gan⸗ zen Flußbrücke, ſondern auch ein Motorboot mit ſich führte. Den Abſchluß bilden die 7. Nachrichtenabteilung und der Kraft⸗ radſchützenzug, der ſchnurgerade ausgerichtet über das Feld brauſt, und endlich der Maſchinengewehrkraitwagenzug der 7. Kraftfahrabteilung. Damit hatte kurz nach 5 Uhr die Vor⸗ führung ihr Ende gefunden. Die Zuſchauer dringen in das Feld, um ihrem Führer Beweiſe ihrer Liebe und Verehrung zu geben. Aber die Abſperrmannſchaften kommen ihnen doch noch rechtzeitig zuvor und können eine ſchmale Gaſſe bahnen, die der Führer freundlich lächelnd und grüßend durchfährt. Tonoon. In einer faſchiſtiſchen Maſſenkundgebung hat⸗ ten ſich im Londoner Hyde⸗Park etwa 50 000 Menſchen ver⸗ ſammelt. Annähernd 10 000 Poliziſten zu Fuß und zu Pferd waren aufgeboten. . Nr. 210— Dienstag den 11. September 1934 Viernheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Die Lage der rhein⸗mainiſchen Wirtſchaft Der Bericht der Handelskammer. * Frankfurt a. M., 10. September. 8 Nach dem Handelskammerbericht hat ſich die Lage im Bergbau gegenüber dem Vormonat nicht verändert. In der Baſaltinduſtrie iſt die Beſchäftigung der größeren Baſaltwerke des Weſterwaldes ſowohl in Straßen⸗ bauſtoffen, als auch in Gleisbettungsſtoffen ſchwach geblie⸗ ben, dagegen hat der Verſand in der Kleinbaſaltinduſtrie des Weſterwaldes im Auguſt lebhaft eingeſetzt. Die in den letzten Monaten geringen Vorräte konnten nahezu vollſtän⸗ dig geräumt werden. Die oberheſſiſche Baſaltindu— ſtrie arbeitet zum Teil auf Lager, da die erteilten Aufträge abgewickelt ſind. Die Lage in der Mar m orinduſtrie weiſt keine weſentlichen Aenderungen gegenüber dem Vor— monat auf. Das Geſchäft iſt ruhiger geworden. Die Beleg⸗ ſchaft konnte, zum Teil durch Auslandsaufträge, gehalten werden. Bei der Ziegelinduſtrie im Limbur ger Becken und im Taunus ließ die Abfuhr von Ziegel⸗ ſteinen infolge der im Gang befindlichen Erntearbeiten nach, was zu einer Häufung der Vorräte führte. Die Schieferinduſtrie berichtet von einer Beſſerung der Geſchäftslage im Auguſt. Im Tonberabau hat ſich das Geſchäft befriedigend geſtaltet. Die Nachfrage nach ſeuer— feſtem Rohton war lebhaft, die Umſätze ſind zum Teil in den letzten Wochen geſtiegen. Auch im keramiſchen Ton ent— wickelte ſich die Lage im Allgemeinen günſtig. Es konnten in geringem Umfange Neueinſtellungen erfolgen. Bei der Stahlinduſtrie hielt die gute Beſchäftigung im In— land an. Das Auslandsgeſchäft wurde durch die bekannten Erſchwerniſſe beeinflußt. Im Stahlhoch- und Brük— kenbau iſt der Auftragseingang gegenüber dem Vor— nonat ſchwächer geworden. die Maſchinenbauindu— ſtrie hatte gegenüber den Vormonaten einen geſteigerten Auftragseingang zu verzeichnen, der ſich hauptſächlich im Darmſtädter Bezirk bemerkbar machte. Im Aus⸗ landsgeſchäft nimmt das Intereſſe der Käufer wieder zu. Im Gegenſatz zum Landmaſchinengeſchäft. das nicht die Erwartungen erfüllte, waren die Umfätze in Preſ— ſen durch die gute Obſternte bedingt ſehr gut. Die Verkaufs⸗ ziffer bei den Gerbereimaſchinen iſt infolge der Fabrikferien in vielen Abſatzgebieten leicht zurückgegangen. Die Betriebe ſind aber weiter voll beſchäftigt. Im Automobilge⸗ ſchäft liegt der mengenmäßige Umſatz über dem des glei— chen Vorjahrsmonats. Der wertmäßige Abſatz hielt ſich auf Vorjahrshöhe. In der Herdfabrikation hat ſich die eingetretene Beſſerung noch befeſtigt. Die Geſchäftslage in der elektrotechniſchen Induſtrie hat ſich zufrieden⸗ ſtellend geſtaltet, dagegen hat ſich die Lage in der Edel- metall⸗ und Schmuckwareninduſtrie ver⸗ ſchärft. Bei der Optik und Feinmechanik zeigte ſich keine weſentliche Aenderung der Geſchäftslage. Die Betriebe der Scheideinduſtrie waren im Berichtsmonat befrie⸗ digend beſchäftigt. Im Vervielfältigungsge⸗ werbe und Bekleidungsgewerbe war der Auf⸗ tragseingang gering, während die gute Beſchäftigung in der Textilinduſtrie weiter angehalten hat. In der Offenbacher Lederinduſtrie war eine unterſchied— liche leichte Belebung zu beachten; in Worms war das Geſchäft ruhig. Bei der Konſerveninduſtrie hat der Verſand an Fertigwaren früher als im vergangenen Jahre angefangen. Der Geſchäftsgang in der Mineral⸗ brunneninduſtrie war rückgängig. In der Rhein⸗ Mainſchiffahrt iſt die Lage kaum verändert. Im Wiesbadener Hotelgewerbe konnte das Geſchäft durch Heranbringung von Reiſegeſellſchaften teilweiſe etwas belebt werden London. Wie die„Times“ aus Tokio berichtet, iſt der Haushaltsvoranſchlag des Kriegsminiſteriums um 133 Mill. RM höher als im Voriahre. 5 Der Wiederaufbau Oeſchelbronns. Schweres Anwetter über Darmſtadt Hagel bis zu Hühnerei-Größe. Darmſtadt. Nach einem drückend ſchwülen Nachmittag zog vom Kied her ein ſchweres Gewitter gegen den Odenwald. Kurz nach 4 Uhr begann der Höhepunkt des Unweklers mit einem ungeheuren Hagelſchlag, bei dem Hagelkörner bis zu Hühnerei-Größe herniederpraſſelten. Jaſt eine Viertel- ſtunde enkluden ſich dieſe Eismaſſen über Darmſtadt und ſeiner näheren Amgebung. Beſonders ſtark wurde die Ge⸗ markung Arheilgen bekroffen, wo bald die Felder unker Waſſer flanden und ſich die Keller mit den Waſſermaſſen füllten. Die Felder ſahen leilweiſe aus, als ſei ein kiefer Schnee auf ſie herniedergefallen. In manchen Gegenden ſind die Bäume völlig enklaubt und viele Vögel, die von den ſchweren Eisſtücken getöket wurden, liegen auf der Erde. Teilweiſe lag der Hagelſchlag 10 Jenkimeter dick. Beſonders heimgeſucht wurde auch Pfungſtadt, wo der Blitz ganz in der Nähe der Zuſchauerreihen einſchlug, die auf dem dortigen Spoctplatz einem Fußballſpiel zu⸗ ſahen. Einige Perſonen wurden zu Boden geſchleudert. Glücklicherweiſe wurde niemand verletzt. Die Feuerwehr wurde alarmiert, um aus den Kellern das Waſſer zu pum— pen. Die Gemüſegärten wurden faſt vollſtändig vernichtet. Während des Unwetters war es ſo finſter, daß die Au⸗ tos ihre Scheinwerfer anſtecken mußten. Vom Holzſtoß erſchlagen Schweres Unglück in Mainz-Koſtheim. Mainz, 11. Sept. In der Nacht ereignete ſich auf dem Holzlagerplatz der Vereinigten Zellſtoff- und Papierfabriken, Werk Koſtheim, ein ſchweres Unglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Mehrere Arbeiter waren mit dem Abladen des mit Laſtkahn angekommenen Holzes beſchäftigt, um es mehrere Meter hoch aufzuſtapeln. Plötzlich geriet ein hoher Holzſtoß ins Rulſchen und die in der Nähe befindlichen fünf Arbeiter wurden von den herabſtürzenden Balken begraben. Das Sanikätsauto brachte drei Schwerverletzte in das Krankenhaus. Auf der Fahrt dorthin iſt der 46jährige Ludwig Maag ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen. Bei den anderen Verletzten wur- den verſchiedene Brüche feſtgeſtellt. Um den Verſtorbenen trauern eine Witwe und ſieben Kinder. Umſo tragiſcher für die Witwe iſt der Unglücksfall, als genau auf den Tag vor 20 Jahren ihr erſter Mann den Heldentod für das Vaterland ſtarb. Befriedigende Preißelbeeren⸗Ernte In den höchſten Lagen des Schwarzwaldes iſt gegen⸗ wärtig die Ernte der Preißelbeeren im Gange, die als letzte Wildbeeren des Gebirges jetzt überall zur Vollreife ge⸗ kommen ſind. Im Gebiete des Feldberg, Herzogenhorn bis hinüber zum Belchen trifft man auf den Hochheiden und an den waldgeſchützten Halden üppig behangene Büſche mit den weithin rotſchimmernden Beeren. Einheimiſche Sammler und Sammlerinnen, namentlich aus den umliegenden Talgebieten, ſind bei dem prächtigen Nachſommerwetter von früh bis ſpät auf den Bergen tätig und halten fleißige Nachleſe auch bei den Blaubeeren. 5 Kameradſchaſtstreffen der 111er I Man September. Die ehemaligen 111er hatten ſich in großer Anzahl aus dem ganzen Lande zu einem Kameradſchaftstreffen in Mann⸗ heim eingefunden. Abends fand im Friedrichspark ein Feſt⸗ bankett ſtatt. Die Feſtrede hielt Profeſſor Dr. von Neuen-⸗ Zur Wiederkehr des Jahrtags der Brandkataſtrophe. Be. Pforzheim. Am 10. September 1933, einem Sonn⸗ tag, war in den Vormittagsſtunden in dem wenige Kilometer von Pforzheim entfernten Dorfe Oeſche lbronn ein Brand ausgebrochen, der, vom Oſtwind entfacht und begünſtigt, einen derart großen Amfang annahm und innerhalb weniger Stunden 76 Anweſen in Schutt und Aſche legte und 357 Orks bewohner obdachlos machte. Zehn Feuerwehren mit insgeſamt 1500 Wehrmännern waren an der Rettungsaktion beteiligt. Was zu retten war, wurde raſch aus den brennenden und aus den vom Feuer gefährdeten Gebäuden herausgetragen. Glücklicherweiſe war es gelungen, ſämtliches Vieh in Sicherheit zu bringen. Der Gebäudeſchaden wurde auf eine Million, der Fahrnis- und Ernteſchaden auf eine weitere halbe Million ge⸗ ſchätzt. Der badiſche Reichsſtatthalter, der wenige Stunden nach Brandausbruch mit anderen Mitgliedern der badiſchen Regie rung und Behördenvertretern am Brandplatz erſchienen war, er ließ alsbald einen Auf uf an das geſamte deutſche Volk und bat darin um Hilfe für die Brandgeſchädigten von Oeſchelbronn. Nicht ungehört verhallte dieſer Aufruf. Schon innerhalb weniger Tage kamen aus allen Teilen Deutſchlands bis aus dem ent— fernteſten Oſten Geld-, Kleidungs- und Nahrungsmittelſpenden. Viehfutter und Hausgerät wurde geſtiftet und das Geſamtergeb— nis der Spenden für Oeſchelbrann war 400 000%, an Bar⸗ mitteln und 200 000 7 an Nahrungs- und Sachſpenden. Weitere 200 00%% gab die Reichsregierung als Zuſchuß für 2 den Wiederaufbau und weiterhin wurden über 600 000 7, aus der Brandverſicherung zur Verfügung geſtellt.— Vier Tage nach dem Großbrand kam der Führer Adolf Hitler perſön⸗ lich nach Oeſchelbronn, um die Brandſtätte zu beſichtigen und den Brandgeſchädigten ſeine Teilnahme zum Ausdruck zu bringen. In Oeſchelbronn erklärte der Führer, daß der Wiederaufbau ſofort und ohne jede Verzögerung aufgenommen werden müßte. And in der Tat gelang es, den Wiederaufbau des niedergebrann— ten Ortsteils von Oeſchelbronn ſehr zu beſchleunigen, ſo daß heute, ein Jahr nach dem Großbrand, ein ſchmucker Orts⸗ teil das Auge des Beſchauers erfreut. Schon bis Ende Juli ſind die meiſten landwirtſchaftlichen Gebäude unter Dach ge— bracht. 40 wiederaufgebaute Anweſen ſtehen fertig und zum großen Teil bewohnt da. 4 neue Baublocks ſind nak dem Auf— lockerungsplan in Oeſchelbronn erſtanden. Zwei Bauarten hat man für den Wiederaufbau gewählt: die alemanniſche Bauart, die Wohnhaus, Stall und Scheuer unter einem Dach vereinigt, und die fränkiſche Bauart, die dieſe Gebäu⸗ lichkeiten einzeln um einen offenen Hof gliedert. Bis Ende Okto— ber werden ſämtliche wiederzuerrichtenden 72 Anweſen fertig— geſtellt ſein. Dann ſollen noch die Kinderſchule, das Gemeinde— haus ſowie der Farrenſtall aufgebaut werden. Der neuerbaute Teil von Oeſchelbronn zeugt von deutſchem Handwerks- und Bauernfleiß. Eine Dorfſtraße in alemanniſcher Bauart (Bild links) Bauernhöfe in fränkiſcher Bauart (Bild rechts) ſtein. Heute dürfe der alte Soldat ſich endlich wieder ſtolz zu ſeinem Soldatentum bekennen. Die alten Soldaten woll⸗ ten nichts, als anerkannt wiſſen, daß ſie in Deutſchlanos größter Not ihre Pflicht taten. Nach einem Hinweis auf den Geiſt der Kameradſchaft, der gerade bei den 111ern eine gute Pflegeſtätte gefunden habe, beſchloß ein dreifaches Hurra die einbrucksvolle Rede. Im weiteren Verlauf des Banketts wurden anläßlich des 30. Stiftungsfeſtes der Gründer des Vereins, ſowie drei weitere 111er beſonders geehrt. Gau⸗ führer Dr. Hieke überbrachte die Glückwünſche der 53 im Gau zuſammengefaßten Militärvereine. Geſang, Tanz und Humor geſtalteten den Feſtabend unterhaltend und gemüllich. Der Sonntag war mit Kirchgang, Beſichtigung der Sehens⸗ würdigleiten der Stadt und geſelligem Beiſammenſein Aus- gefüllt. Schwere Bluitat in der Pfalz Den Bruder mit der Senſe gelötet. Kapsweyer, 10. September. Nach dem Heimweg vom Felde kamen die Brüder Schlick im Hausgarten hinter der Scheune ihres Anweſens in einen Streit, deſſen Grund familiäre Verhältniſſe waren. Bei der Auseinanderſetzung hatte der 56jährige Alfons Schlick einen Heurechen zur Hand ſein Bruder Johann eine Senſe. Dieſe Werkzeuge ſpielten bei dem Streit eine Rolle. In der Scheune nahmen die Meinungsverſchieden⸗ heiten ſchärfſte Formen an. Hierbei brachte Johannes Schlick ſeinem Bruder Alfons drei ſchwere Senſenhiebe bei, ſo daß der Verletzte kol liegen blieb. Johann Schlick, der gleichfalls Verletzungen davon⸗ tri, wurde verhaftet. Aus Nah und Fern Darmſtadt.( Mit Beil und Axt gegeneinan⸗ der.) In der Dieburger Straße kam es zwiſchen zwei Mie⸗ terfamilien, die ſchon längere Zeit in Streit leben, zu tät— lichen Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf der eine Ehemann mit einem Beil der Frau der gegneriſchen Fami⸗ lie Verletzungen am Kopf beibrachte. Der Mann der verletz⸗ ten Frau wehrte den Täter mit der Axt ab. Die 40jährige Frau wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Langen.(Tod eines Radfahrers.) Der 17jäh⸗ rige Radfahrer aus Wixhauſen, der bei Bayerseich von einem Auto überfahren wurde, iſt ſeinen ſchweren Verlet— zungen erlegen. Offenbach.(Tokomotive löſcht brennenden Eiſenbahndamm.) Zwiſchen dem Bieberer Berg und dem Stadtpark war die Böſchung des Eiſenbahndammes mit jungen Kiefern und Hecken in Brand geraten. Bahn⸗ beamte hatten eine Lokomotive angefordert, ebenſo die Feuerwehr herbeigerufen. Mit der neuen Einrichtung bei Waldbränden— und zwar arbeitete der Kompreſſor als Pumpe— wurde durch eine Rohrleitung aus dem Tender das heiße Waſſer auf die Brandſtätte geſchleudert. Das Feuer konnte ſo bald gelöſcht werden. Eberſtadt.(Erhaltung eines Naturdenk⸗ mals.) Die Frage, ob die den Treppenaufgang zur evan— geliſchen Kirche ſchmückende alte Linde noch erhalten wer— den kann, oder wegen Einſturz- und Verkehrsgefahr— der Baum ſteht unmittelbar an der Ortsdurchfahrt im Zug der Durchgangsſtraße Frankfurt— Heidelberg— beſeitigt wer⸗ den muß, iſt jetzt entſchieden. Das Forſtamt will verſuchen, das romantiſche Naturdenkmal ſo lange es irgend geht zu erhalten, wofür ihm alle Naturfreunde dankbar ſind. Mörlenbach.(Er hat genug von der Frem⸗ denlegion.) Nach fünfjährigem Dienſt bei der franzöſi⸗ ſchen Fremdenlegion in Nordafrika iſt jetzt Joſef Rüth in ſeine Heimat zurückgekehrt. Als 18jähriger Burſche hatte Rüth ſeinen Pflegevater verlaſſen und ſich in ſeinem Unver⸗ ſtand anwerben laſſen. Er hatte ſeine Abenteurerluſt hart büßen müſſen und will von der Schinderei in der Frem— denlegion nichts mehr wiſſen. Mainz.(Tödlicher Verkehrsunfall.) In der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße hat ein Radfahrer einen Sattel— ſchlepper mit einem Latrinefaß im Anhang umfahren. Hier⸗ bei geriet er in das rechte Hinterrad des Traktors. Er kam zu Fall, und das Fahrzeug ging über ihn hinweg. Seine Verletzungen, es handelt ſich um Arm- und Beinbrüche, waren ſo ſchwer, daß er im ſtädtiſchen Krankenhaus ge— ſtorben iſt. Bodenheim.(Flugpoſtpaket im Weinberg.) Ein Weinbergſchütze fand bei ſeinem täglichen Rundgang in den Weinbergen ein an das Saarbrücker Krankenhaus adreſſiertes Paket vor. Es wurde ermittelt, daß ein die Strecke Frankfurt Saarbrücken befliegendes Poſtflugzeug die Sendung verloren hatte. Durch das Poſtamt Bodenheim fand die ſofortige Weiterbeförderung ſtatt. Oppenheim.(Beſuch ausländiſcher Agrar⸗ wiſſenſchaftler.) Agrarwiſſenſchaftler aus den Vereinigten Staaten, England, Kanada, Spanien und Po⸗ len trafen in Begleitung von Profeſſor Seſſo und Profeſſor Kraft(Gießen) und Vertretern der Landesbauernſchaft hier ein, um die Lehr- und Verſuchsanſtalt für Obſt⸗ und Wein⸗ bau in Oppenheim zu beſichtigen. Direktor Dr. Rupp zeigte den Gäſten alles Wiſſenswerte, die bei den Weinproben heſſiſcher Edelgewächſe voll des Lobes waren. Spießheim.(S A verhindert Brandausdeh⸗ nung.) In dem Anweſen des Landwirtes Heinrich Haſſin⸗ ger brach aus bisher unbekannter Urſache Feuer aus. Die 3 —— —— ñ— r 2 ͤ ꝗL˖7˙² U ͥ— * * 5 mit der Ernte gefüllte Scheune wurde trotz der Bemühun⸗ gen der Feuerwehr ein Opfer der Flammen. Die SA, die gerade eine Sportübung abhielt, griff ſofort helfend ein und konnte ein weiteres Umſichgreifen verhindern. Scholten.(Polizeiverordnung gegen die Schwarzarbeit.) Um die Schwarzarbeit wirkſamer als bisher bekämpfen zu können, hat das Kreisamt Schotten mit Genehmigung des heſſiſchen Staatsminiſteriums für den Kreis Schotten eine Polizeiverordnung zur Bekämp⸗ fung der Schwarzarbeit erlaſſen, nach welcher alle Perſo⸗ nen, die gegen Bezahlung Leute beſchäftigen, von denen ſie wiſſen oder wiſſen müſſen, daß ſie Erwerbsloſenunterſtüt⸗ zung beziehen, mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark beſtraft werden. Ausgenommen von dieſer Strafandrohung ſind nur ſolche Fälle, in denen dem Arbeitgeber die Arbeitskraft vom Arbeitsamt zugewieſen wird, und deren Beſchäftigung der Arbeitgeber dem Arbeisamt unter Angabe des Lohnes angezeigt hat. Gießen.(300 0 Perſonen amneſtiert.) Die Ju⸗ ſtizpreſſeſtelle hat auf Anfrage mitgeteilt, daß bei den Gie⸗ ßener Gerichtsbehörden bisher rund 3000 Perſonen durch die Amneſtie begnadigt wurden. Die Nachprüfung weiterer Anklagen iſt im Gang. Aus Mannheim Mannheim, 10. September. U Verlängerung der Schulferien. Außer den in der Be⸗ kanntmachung des Polizeipräſidiums vom 8. September d. Is. genannten privaten Lehranſtalten, Kleinkinderſchulen und Kleinkindergärten, bleiben, um der Zunahme der Scharlach⸗ erkrankungen entgegenzuwirken, auch alle anderen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Schulen in Mannheim(Volks⸗ und Fort⸗ bildungsſchulen, Höhere Lehranſtalten, Gewerbe- und Han⸗ delsſchulen, Soziale Frauenſchule, Fröbelſeminar und Haus⸗ ſfrauenſchule) bis 24. September ds. Is. geſchloſſen. Aus der Mannheimer Kunſthalle. Anläßlich des 40. jährigen Jubiläums der Mannheimer Photographiſchen Ge⸗ ſellſchaft veranſtaltet die Städtiſche Kunſthalle eine Schau von alten und neuen Photographien. Eine kleine Abteilung alter Daguerreotypien iſt zuſammen mit einer ebenſo koſt⸗ baren wie künſtleriſch wertvolleß Gruppe von Originalauf⸗ nahmen des Engländers D. O. Hill aus den 40er Jahten des vorigen Jahrhunderts ausgeſtellt. Es folgt eine Samm⸗ lung von Meiſterphotos aus den letzten Jahren, die das St. Annen⸗Muſeum in Lübeck aus ſeiner Sammlung zur Ver— fügung geſtellt hat. Eine dritte Abteilung zeigt Flugbil her, vor allem von der Badiſch⸗Pfälziſchen Lufthanſa. Als be⸗ ſondere große Abteilung werden die wundervollen Aufnah⸗ men gezeigt, die Erna Lendwai⸗Dirckſen⸗Berlin für ihr be⸗ kanntes Buch„Das deutſche Volksgeſicht“ gemacht hat. Die beiden letzten Säle ſind den Mitgliedern der Mannheimer Photographiſchen Geſellſchaft eingeräumt, die mit ausgezeich⸗ Renderung im t. (Nachdruck verboten) Milla lag weder zu Bett, noch waren bei ihr irgendwelche Zeichen für eine Krantheit wahrzunehmen; ſie wollte einfach Maria Parhoff nicht begrüßen. And wenn ſie Vatel noch weh tat damit. Vatel! Das Herz krampfte ſich ihr bitter zu⸗ ſammen. Eine ohnmächtige Wut, eine echt kindliche Eiferſucht ſchnürte ihr die Kehle faſt zu. Sie malte ſich marternde Bilder aus, ſtellte ſich vor, wie Vatel nur noch Augen und Ohren für ſeine neue Frau hatte, während er vergaß, ſeiner Tochter— wie früher— über das Haar zu ſtreicheln. Vatel, der bisher ihnen gehört hatte, gehörte einer anderen, die auch aus einer anderen Welt kam und durch nichts mit ihnen verbunden war. Durch nichts? Doch, durch Vatels Liebe. Vatel hatte ſie doch lieb, wenn er ſie heiratete, und Vatels Glück zuliebe mußte man ſich bemühen, nett gegen ſie zu ſein. Nein, nicht nett zu ihr! Niemals! Niemals! Sie hatte ihnen Vatels Liebe einfach ge— ſtohlen. Der ewige Kampf zwiſchen Frau und Frau. Mutter im Grab war vergeſſen. Mutter hatte die Kinder geboren und alle Laſt der Ehe und des Haushalts auf ihre Schultern genom— men. And die andere kam und erntete nur. Nein, nein, nein, niemals ihr entgegenkommen. Kamilla ſtopfte die Fäuſte in den Mund, um nicht zu ſchreien. Sie war furchtbar erregt. Drun— ten hörte ſie die Tür des Autos ſchlagen. Ehe ſie bis zum Fen⸗ ſter war, hatte Vatel mit der Fremden wohl ſchon das Haus betreten. Kamilla ſtürzte zur Tür und horchte an einem Spalt. Die Fremde ſprach drunten in der Diele. Kamilla hörte eine fremde Stimme, aber, ſonderbar, ſie empfand ſie nicht als frem- den Klang innerhalb der Harmonie des Hauſes, dachte dann: Man hätte ſie doch wenigſtens mal ſehen mögen. Blöd! And dann kamen die Schritte forſch die Treppe herauf. Kamillas Herzſchlag ſetzte aus und begann dann wieder raſend zu häm— mern. Wut, Zorn, Trotz, Abwehr. And Maria Parhoff ſteht auf der Schwelle, und ſie ſieht ganz ſo aus, wie ſie nicht aus— ehen ſollte, wenn Kamilla ſie haſſen mußte, ſie ſah aus, wie Frauen ausſehen, denen Mädchen wie Kamilla eine leidenſchaft— liche Verehrung und Zuneigung entgegenbringen können. Ka— milla muſterte ſie mit klopfendem Herzen, wie ſie daſtand: groß, ganz ſchlank, ſtahlgraue Augen, eine hohe, klare Stirn, darüber braunes, dunkelſchimmerndes Haar. Es ſchoß Kamilla durch den Sinn, daß ſie als Kind einmal eine Lehrerin gehabt hatte, die Maria glich; für dieſe Lehrerin hatte ſie leidenſchaftlich ge— ſchwärmt. Aber für Maria wollte ſie nicht ſchwärmen, wenn ſie auch blitzartig einſah, daß es fürderhin ſchwerer für ſie ſein würde, Maria abzulehnen, als ſie zu lieben. Maria nahm ihr Vatel. And Vatel war ihr doch noch lieber als die verehrteſte Frau. Aber ſie gab Maria die Hand, und wider Willen gingen ihr Stimme und Ton der Fremden zu Herzen. Sie ſenkte ſtör— riſch den Kopf. Als ſie einmal aufſah, begegnete ſie Vatels Blick, und dieſer war voll Empörung und voll Trauer. Wie das weh tat. Aber ſich ſo kampflos gefangengeben? Sie, Kamilla, wollte feſt bleiben. Wollte durchſchauen. Mich kann ſie nicht ködern, wie ſie die anderen fängt. Iſt doch alles nur Honig, Vatels wegen. a „Iſt dir ſo ſchlecht, Kamilla, daß du nicht mit hiunter— kommen kannſt?“ hörte ſie die Fremde ſagen. And Milla er— widerte: „Nein, ich kann nicht mitkommen!“ Maria ſtutzte kurz— ah, hatte ſie das nicht erwartet?— und ſagte dann wiederum:„Kann ich etwas für dich tun? Viel— leicht nimmſt du ein wenig Pyramidon oder Togal, aber“, ſie hielt noch immer Kamillas heiße, widerſtrebende Jungmädchen— hand feſt,„das weiß dein Vater ſchließlich beſſer.“ Kamilla ſchaute nicht auf. Verſtockt ſah ſie zu Boden. Ge— org dachte:„Jetzt ſieht ſie aus wie eine dumme Pute, die was ausgefreſſen hat; morgen ſage ich ihr das auch.“ Aber für Ka⸗ milla war faſt der Augenblick gekommen, in dem ſie die Waffen ſtrecken wollte. Da fiel Tiebruck ein, ganz zur ungünſtigen Zeit: „Bemühen Sie ſich doch nicht, Fräulein Parhoff; kleine neten Arbeiten aufwarten. Eine kleine Gruppe von alten Kameras und von techniſch intereſſanten und lehrhaften Auf⸗ nahmen vervollſtändigt endlich die Schau. Mannheimer Künſtler preisgekrönt. Der im National- theaterorcheſter als Konzertmeiſter tätige, erſt 19 Jahre alte Helmut Schuhmacher, ein gebürtiger Mannheimer, ging aus dem von der Reichsmuſikerſchaft in Berlin veranſtalteten Kunſtler⸗Wettbewerb„Vorwärts durch Leiſtung“ als der beſte Geiger der jüngſten Generation hervor. Es iſt dieſer Sieg um ſo höher zu bewerten, als die 64 Geiger, die ſich mit ihrem Spiel der höchſten Prüfung unterwarfen, bereits von den Landesmuſikerſchaften der einzelnen Gaue als die beſten ausgeſucht waren. Sport des Sonntags Der zweite Septemberſonntag brachte nochmals ein Sportprogramm in faſt ſommerlichem Ausmaße. Neben den auf breiterer Front durchgeführten Fußball-Punkte⸗ kämpfen der Gauliga gab es noch eine ganze Reihe von Großveranſtaltungen auf zahlreichen anderen Gebieten des Sportes. Nennen wir zuerſt den 2. Fu ßball⸗Länder⸗ kampfgegen Polen, der im Warſchauer Militär⸗Sta⸗ dion vor 35000 Zuſchauern der deutſchen Vertretung einen verdienten, aber etwas zu hoch ausgefallenen Sieg von 5:2(1:1) einbrachte, nachdem unſere Vertreter im De— zember vorigen Jahres in Berlin nur knapp mit 10 ſieg⸗ reich blieben. Nicht weniger bedeutend ſind die erſten Eu ropamei⸗ ſterſchaften der Leichtathleten, die in Turin nach dreitägiger Dauer beendet wurden und den deutſchen Farben einen ſchönen Erfolg einbrachten. Sieben Europa⸗ meiſter konnten wir ſtellen und damit auch den erſten Platz in der Länderwertung erringen. Metzner(400 Me⸗ ter), Scheele(400 Meter Hürden), Leichum(Weitſprung), Wegner(Stabhochſprung) und Sievert(Zehnkampf) konn⸗ ten Meiſtertitel in den Einzelwertungen erringen und außerdem fielen die beiden Staffeln an Deutſchland. Mit dieſem ausgezeichneten Erfolg können unſere Vertreter mehr als zufrieden ſein. Intereſſant verliefen die Spiele der ſüddeukſchen Fußball-Gauligen. Im Gau Südweſt wurde der Gaumeiſter Kickers Of⸗ fenbach am Bornheimer Hang vom FSV. Frankfurt 3:2 geſchlagen, während die als„Geheimtip“ bezeichnete Frank⸗ furter Eintracht aus Neunkirchen nur ein 1:1 mit nach Hauſe brachte. Im Gau Baden kamen nur zwei Spiele zum Austrag. Hier hat der alte KFV. mit den Neulingen der erſten Klaſſe kein Glück. Nach dem 0:0 gegen Karlsdorf gab es diesmal ein 1:1 gegen Mannheim 08. Im zweiten ause Tlebruck 10 ddt Roman von Christel Broehl-Delhaes Mädchen baben ihre Launen. Kamilla wird natürlich mit uns Spiel des Tages ſiegte Phönix Karlsruhe mit 6:0 über Germania Karlsdorf. Vollbetrieb herrſchte im Gau Würt⸗ tember g. Der Neuling Göppingen mußte auf eigenem Platze eine bittere Niederlage von 0:5 gegen den SSV. Ulm hinnehmen und auch der zweite Neuling, die Spfr. Eß⸗ lingen, wurde vom VfB. Stuttgart mit 451 geſchlagen. Nur knapp gewann der Gaumeiſter Union Böckingen mit 5:3 gegen den Stuttgarter Sportclub, während die Stuttgarter Kickers vom SV. Feuerbach 5:2 bezwungen wurden. Mit Rückſicht auf den Reichsparteitag gab es in Bayern nur zwei Spiele. Die Münchener„Loͤwen“ kamen aus Schwein⸗ furt mit einem 5:0⸗Sieg zurück, während Wacker München über Jahn Regensburg 3:2 gewann. Mit vollem Betrieb wartete auch der Gau Nordheſſen auf. Gaumeiſter Boruſſia Fulda gewann gegen den Spielverein Kaſſel 410. Hier iſt von gutem Abſchneiden der Neulinge zu berich— ten. Langenſelbold rang Hanau 93 ein 2:2 ab und Germa⸗ nia Fulda ſiegte in Kaſſel über Kurheſſen mit 2:1. Im Gau Mittelrhein haben die Punktekämpfe noch nicht begonnen. In Köln fand ein Gauſpiel gegen den Gau Ba⸗ den ſtatt, das die Mittelrheiner mit 216(0:3) verloren. Nationales Frauenſportfeſt in Mannheim. Auf dem Phönixſportplatz in Mannheim traf am Sonn— tag die Elite der deutſchen Leichtathletinnen zuſammen. Namen wie Giſela Mauermeyer, Dollinger, Fleiſcher uſw., die noch vor wenigen Wochen auf internationalen Veran- ſtaltungen Welterfolge errangen, nahmen vor Saiſonſchluß noch einmal Gelegenheit, ihre Kräfte mit bisher weniger bekannten„Größen“ zu meſſen. Wie wohl in allen Sport⸗ arten Ueberraſchungen nicht ausbleiben, gab es auch bei dieſer Sportveranſtaltung eine ziemlich große Ueberra⸗ ſchung. Giſela Mauermeyer konnte in den Kämp⸗ fen am Vormittag im Weitſprung nur den 3. Platz be⸗ legen. Auch im Speerwerfen reichte es nur für den 5. Platz. Frl. FTleiſcher trug hier den Sieg mit 39.10 Meter da⸗ von. Das Kugelſtoßen brachte Mauermeyer mit 13.71 3 vor Frau Schröder(Mundenheim) mit 13.09 Meter an ſich. Der Dauerfahrer Schindler-Chemnitz fuhr beim 100 Meilen-Dauerrennen auf der Pariſer Prin⸗ zenpark-Bahn am Sonntag ein bravouriöſes Rennen. Er hatte lange Zeit die Führung und erhielt für ſeine tapfere Fahrweiſe viel Beifall, obwohl er ſchließlich die Franzoſen Paillard und Breau vorbeilaſſen mußte. * Im Lido-Tenniskurnier holte ſich G. v. Cramm den Sieg im Herreneinzel durch einen 6:2, 6:2, 6:3⸗Sieg über den Italiener Palmieri ſehr ſicher. Die Kölnerin C. Außem ſteht zuſammen mit der Franzöſin Adamoff im Endſpiel des Damendoppels. nach unten gehen. Mit Stimmungen hat man fertig zu werden.“ Da war der günſtige Moment überſehen und nun ganz ver— paßt. Kamilla preßte die Lippen zuſammen, daß Maria, die ſie beobachtete, fürchtete, ſie würde unbeherrſcht und exaltiert aufſchreien und ſich zur Wehr ſetzen. Tiebruck war ein Mann und verlangte unbeugſamen Gehorſam. Maria war eine Frau und wollte ſich ſanft und gewaltlos eine ſtörriſche Seele, ein junges, verblendetes Herz erobern. And ließ ſich Zeit dabei. Tiebruck zerſtörte herriſch. And Kamilla, der die ungewohnte Strenge des Vaters galt, dachte in jäher und neuer Erbitterung: „Aha, da iſt's alſo. Wie Günter ſagt, gehorchen und einverſtan— den ſein, ſonſt gibts Schläge. Und Vatel tat das, ihr Vatel. Einer fremden Frau zuliebe.“ Sie ging ohne Bewegung aus dem Zimmer, wie eine Gliederpuppe, ſtarr und ſteif. Tiebruck zeigte ſeine Niedergeſchlagenheit nicht und nicht, wie tief ihn Kamillas Benehmen traf. Er verſchanzte die Weichheit ſeines Schmerzes hinter einer glatten, äußeren Maske, die nur dann undurchdringlich hart wurde, wenn er Kamilla anſah oder ſich von dieſer betrachtet fühlte. Dieſes Kind wollte ihm ſeine letzte Berechtigung zum Leben, zum Glück einfach abſchneiden. Aus ſelbſtſüchtigen Gründen. And ging doch jedenfalls eines Tages auch aus dem Vaterhaus fort, an der Seite eines Mannes, den es noch lieber hatte als den— Vater. And darauf ſollte er heute Rückſicht nehmen? Auf die Laune eines überſpannten Kindes? Er ſah Marias Antlitz blaß, leicht abgeſpannt. Auch gegeſſen hatte ſie kaum etwas, in ſeinem Hauſe war ſie eine Fremde! Eine leidenſchaftliche Trauer überkam ihn. Sein Kind war ihm lieb, aber er liebte auch die Frau, die beleidigt werden ſollte. Mit allen Kräften würde er die Geliebte zu ſchützen wiſſen. Georg benahm ſich ganz ordentlich. Zwar ſcheu und zurückhaltend, doch ſehr höflich. Natürlich allein war Alf. Das Kind wußte noch nichts von Berechnung und Ab— lehnung. es urteilte nach Empfindungen, kannte herzliche Zu— neigung oder Antipathie; hier flog ein kleines Herz uneinge— ſchränkt Maria zu, in der es den gütigen Menſchen ſpürte. Etwas Anziehenderes als das Spiel zwiſchen Alf und Maria hatte Tiebruck ſelten geſehen. Kamilla bemerkte das heimliche Entzücken des Vaters, und ſie ärgerte ſich um ſo mehr, als Maria nun immer ſtärker in Tiebrucks Herz hineinwuchs. ** * Nachdem Maria gegangen war— es wurde ſpät, und Alf lachte ſich vom Sand aus in ſein Bett— nahmen Tiebruck, Georg und Kamilla gemeinſam das Abendbrot ein. Tiebruck hatte Maria ſelbſtverſtändlich für ihren Heimweg ſeinen Wagen zur Verfügung geſtellt. Sie nahm an, um Tiebruck ſeiner Pflicht der Begleitung zu entbinden; lieber jedoch wäre ſie zu Fuß ge⸗ laufen. Bei Tiſch wurde kein Wort über den Nachmittag geſagt. Eigentlich ſonderbar— ſonſt äußerten ſich die Kinder doch leb⸗ haft über alle möglichen kleinen und unwichtigen Dinge, den Nachmittag erwähnten ſie nicht. Endlich fragte Tiebruck: „„Nun, muß ich erſt fragen, wie euch Fräulein Parhoff ge— fällt? Wollt ihr heute fo gar nicht eure Meinung mitteilen? Er ſprach nicht gekränkt, eher forſch und freundſchaftlich. Kamilla warf Georg einen Blick zu, aber Georg warf un— merklich den Kopf in den Nacken. Sollte er ſich in ſeiner An- ſicht von Milla beeinfluſſen laſſen? „Oh, mir ſehr gut“, ſagte er ſchnell,„ſie iſt beſtimmt ſym— pathiſch.“ Tiebruck ſchwieg eine Weile, ehe er antwortete, denn er be— trachtete den Sohn aufmerkſam. Log Georg etwa? Aber aus welchem Grunde dann? Um ihm, dem Vater zu gefallen? Nein. Es wäre nicht Georg geweſen. Georg war ehrlich. ö„Das iſt nett, mein Junge, daß du ehrlich biſt. Fräulein Parhoff iſt wirklich ein ſympathiſcher und guter Menſch.“ Jetzt warf Kamilla den Kopf hoch. Ihre Augen blitzten den Vater in leidenſchaftlicher Feindſeligkeit an. And Tiebruck hätte ſagen mögen:„Was ſie ſoll? Ein biß— chen Glück in das ſtille Haus tragen, ein bißchen Sonne und Freude. Meine Frau ſoll ſie werden und verſuchen, euch ein wenig die verlorene Mutter zu erſetzen.“ Aber er dachte an das Verſprechen, das er Weſtpfahl gegeben; faſt hinderte es ihn jetzt. So antwortete er nur: n einen ſolchen Ton kann ich dir keine Antwort geben, illa. Kamilla ſpang auf und warf jählings die Arme um Tie- brucks Hals, ihr ganzer Körper war von Schluchzen geſchüttelt. Tſebruck war ſehr erſchrocken. „Was iſt denn nur, Kind? Was iſt denn geſchehen?“ „ch habe dich ſo lieb, Vatel— ſo furchtbar lieb. And du willſt gar nicht begreifen, wie weh es uns tut.“ „Was tut euch weh?“ fragte Tiebruck wachſam.„Etwa, daß eine gütige und mütterliche Frau heute hier im Hauſe ge— weſen iſt?“ „Nicht das—“ ſtieß das Mädchen hervor. daß du ſie— heiraten könnteſt—“ And nun war Stille. Nur Millas ruckhaftes Schluchzen bebte in regelmäßigen Abſtänden durch den Raum. Ihr Kopf lag noch immer an Tiebrucks Schulter. Jetzt nahm Tiebruck ſie bei den Schultern und ſchob ſie ſacht von ſich ab. „And wenn ich wirklich beabſichtigen würde, Fuäulein Par- hoff zu heiraten“, ſagte er müde,„wer wollte mir dieſes ſpäte Glück verwehren?“ „Der Gedanke, Kamilla fuhr auf.„Ich, ich! Im Namen Mutters! Wir wollen keine— Stiefmutter.“ „Pfui, das iſt theatraliſch, wie du dich benimmſt“, ſagte plötzlich Georg, der die Szene nicht mehr ertrug. ſeinen Sohn an, deſſen Geſicht ſehr blaß war. f„Du wirſt mich zwingen, dich in eine Penſion zu geben“, ſagte Tiebruck ruhig zu Kamilla,„wenn du weiterhin dich ſo aufführſt. Du ſollteſt dich lieber ſanſtatt Hirngeſpinſten nach— zuhängen, endgültig um deine Zukunft kümmern.“ „Zukunft? Ich kann nicht mehr lernen. Immerſfort ſchwei— fen meine Gedanken ab. Ich brauche ein Zuhauſe. Ich muß wiſſen, daß ich irgendwo hingehöre—“ 185 Willen ward Tiebruck von dieſem Ausbruch Kamillas erariffen. „Das ſollſt du ſtärker wiſſen als bisher, mein Kind“, ſagte er.„Du weißt, daß euch euer Vaterhaus immer alles bietet, was ihr braucht.“ „Aber— daß Mutter vergeſſen werden ſoll in dem Hauſe, in dem ſie der gute Geiſt war— der Atem— die Seele—.“ Sie brach ab, ſprang plötzlich auf und lief vor das Bild Mag- dalene Tiebrucks. Tiebrucks Mund verzog ſich. Er war ein aufrechter Mann und liebte es nicht, deutlich nach außen hin ſeine geheimſten Re— gungen zu zeigen. Aber diesmal ſchlug feine Tochter von neuem mit furchtbarem Schlag nach ſeinem Herzen. „Deine Mutter wird nie vergeſſen“, antwortete er, und ſeine Gedanken waren erfüllt von der blaſſen, leidenden Frau, die ihn mehr als ſich ſelbſt geliebt hatte, die ihm ſeine drei Kinder geſchenkt.„Wenn ihr nicht ſo unreif wäret“, fuhr er fort, gewillt zu einer Offenheit, die ihm widerſtrebte, und die er doch um ſeiner Kinder willen auf ſich nahm,„würde ich euch mehr ſagen.“ „Sprich doch, Vater“, bat jetzt Georg,„du mußt nicht den⸗ ken, daß wir kein Verſtändnis hätten.“ Tiebruck heſtete den Blick auf Magdalenes Bild. Lächelte Kamilla lief ein Schauer über den Rücken; ſie er⸗ Tiebruck ſah er ſie an? kannte reuevoll des Vaters Erſchütterung. And der Vater ſagte: „Wißt ihr, wie Mutter und ich zueinander ſtanden? Ihr wußtet, daß wir uns lieb hatten, über alle Maßen lieb, aber ihr wißt nicht, daß Mutter gelitten haben würde, ich ſage euch, gelitten, wenn ſie ahnen mußte, daß ich um ihretwillen etwas aufgab, auf etwas verzichtete, was mir erwünſcht war. Bei ihrem Tode ſagte Mutter:„Lebe du! Stirb nicht mit! Lebe! Es iſt ſo kurz das Leben; man ſoll es ſich erträglich machen.“ Wieviel lieber hätte Tiebruck die letzten Worte ſeiner Frau für ſich behalten, aber er entäußerte ſich dieſes koſtbaren Beſitzes, um ſeine Kinder zu beruhigen. warten. und lief dann aus dem Zimmer. trat auf ſeinen Vater zu Es gelang ihm auch wider Er— Kamilla ſtürzte plötzlich zu ihm, umarmte ihn heftig Georg aber erhob ſich ſteif, und ſagte in tiefſter Erkenntnis der „„ Vatel, ſag doch endlich, was ſie bei uns ſoll?“ Wider Willen ſagte ſie es nicht ſchroff: wie eine Bitte klang es. Einſamkeit ſeines Vaters: SBeorſſezung ſolg 1 1 8 7 5