ö — r ²˙ mĩ2Ä—ñ᷑öᷓ—ͤ— a .— —— ——— 4 9 9—— N Amiliches Verkündigungsblatt ber Vürgermeiſterei und Vier d n— Erſchein ungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Be dugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis; Die 12 geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 211 Notizen. In dem Augenblick, in welchem Sowjetrußland unter Patenſchaft Frankreichs in den Völkerbund aufgenommen wird, iſt es gut, daran zu erinnern, daß von faſt allen chriſtlichen Krei— ſen laute Bedenken gegen dieſen ſtaatspolitiſchen Schachzug er— hoben worden ſind. Laut und deutlich warnte der„Oſſervatore Romano“ vor dieſem Vorhaben, indem er betonte, daß damit der Völkerbund eine große Gefahr für Europa ſchaffe, weil die Ruſſen in Genf eine Zentrale ihrer atheiſtiſchen Propaganda erhalten würden. In der„Times“ nimmt der nationale Rat der evangeliſchen Freikirchen Englands durch ſeinen Präſidenten eine entſchieden ablehnende Stellung ein und warnt vor einem Spiel mit dem Feuer, das ganz Europa in Flammen ſetzen könnte. Weiter iſt es Mr. Dawkins, der Sprecher der chriſtlichen Proteſt⸗ bewegung, der eindringlichſte Vorſtellungen gegen Rußlands Völ⸗ kerbundszulaſſung erhebt. Die Vorausſetzungen für die Auf⸗ nahme Rußlands ſeien in keiner Weiſe gegeben. Die erſte dieſer Vorausſetzungen ſtelle die Teilnahme dieſes Landes an der abendländiſchen Kultur mit ihren Errungenſchaften, Religion und Gewiſſensfreiheit, dar. Dieſe aber ſeien in Rußland in keiner Weiſe ſichergeſtellt. Der Redner bedauerte, daß die Staats— männer in einer ſo fundamentalen Frage ſich ausſchließlich von ftagespolitiſchen Erwägungen leiten ließen. * Das Gerücht von einer Verlegung des Sitzes des Völker— bundes nach Wien tauchte in dieſen Tagen nicht zum erſtenmal auf. Jedesmal, wenn es galt, die Notwendigkeit eines„unab⸗ hängigen Oeſterreichs“ zu demonſtrieren, kam irgendein findiger Reporter auf den Gedanken, den Völkerbund in die Donauſtadt zu verlegen. Die Vorausſetzung für einen derartigen Amzug wäre die Neutraliſierung des neuen Wirtslandes und damit würden automatiſch die Hoffnungen aller derer erfüllt, die für alle Zukunft die Trennung zwiſchen Oeſterreich und dem Reich geſichert ſehen möchten. Diesmal ſpielt freilich noch eine andere Befürchtung mit, daß nämlich Oeſterreich ſeinen„Anſchluß“ zwar nicht an Deutſchland, wohl aber an Ztalien vollziehen könnte, eine Ausſicht, die bekanntlich bei den Staaten der Kleinen Entente noch viel weniger als in Frankreich auf Sympathien ſtoßen würde. Die Nachricht wurde dadurch wahrſcheinlicher gemacht, daß ja die Schweiz dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völker⸗ bund nicht zuſtimmen werde. Das bedeutet freilich noch lange nicht eine Verweigerung des Gaſtrechtes für ruſſiſche Delegierte, ſind doch Moskauer Vertreter zur Abrüſtungskonferenz wieder⸗ holt Monate hindurch unbeanſtandet in Genf geduldet worden. Noch ein letzter Amſtand dürfte den Ausſchlag geben: Die Schweiz wird ſich mit allen Mitteln gegen eine Verlegung des Völkerbundsſitzes ſträuben, denn die Völkerbundstagungen und die zahlreichen mit ihm zuſammenhängenden Kongreſſe bringen Gäſte und Geld ins Land und geben dem ſchweizeriſchen Genf internationale Bedeutung und Anſehen. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, hat in ſeiner Anſprache an die auslandsdeutſchen Parteigenoſſen in Nürnberg ein Mißverſtändnis richtig geſtellt, das auch in weiteren deutſchen Kreiſen geteilt wurde. Seinerzeit hatte Adolf Hitler in einem Interview an einen engliſchen Preſſevertreter zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die ehemaligen deutſchen Kolonien für England ein Luxus ſeien. Rudolf Heß hob hervor, daß damit nicht gemeint war, daß die Kolonien etwa auch für Deutſchland ein Luxus wären. Schon allein unter dem Geſichtspunkt einer Er— weiterung der deutſchen Rohſtoffbaſis würde Deutſchland im gegenwärtigen Zeitpunkt von dem Beſitz eigener Kolonien nen— genswerte Vorteile haben. Deutſchland wird aber in der gegen⸗ wärtigen geſpannten außenpolitiſchen Lage von ſich aus keine Initiative zum Rückerwerb von Kolonien ergreifen, wohl aber würde es in Deutſchland warm begrüßt werden, wenn maß⸗ gebende Stellen des Auslandes die Rückgabe der deutſchen Kolonien befürworten würden. Hier liegt in der Tat der ent⸗ ſcheidende Punkt. Deutſchland hat nie aufgehört, gegen den widerrechtlichen Raub ſeiner Kolonien Proteſt zu erheben, aber es war in den vergangenen 15 Jahren mit näherliegenden Sru⸗ gen ſo völlig beſchäftigt und zugedeckt, daß aktive Kolonialpolitik für uns einen Luxus bedeutet hätte, den wir uns nicht leiſten konnten. Wann dies anders wird und Deutſchland auch auf die ſem Gebiete Gleichberechtigung fordern kann, hängt von der außenpolitiſchen Entwicklung und nicht zuletzt von dem Tempo des inneren Am⸗ und Aufbaues ab. Denn nur ein innerlich geſchloſſenes und nach außen zielbewußtes Volk, das auf lange Sicht arbeitet, kann ſich des kolonialen Beſitzes mit Nutzen für ſich und für die von ihm betreuten Kolonialgebiete und Kolonial- völker bedienen. Belgrad: Anläßlich einer Vortragsreiſe des italieniſchen Generals Balbo kam es in Split(Dalmatien) zu ſtürmiſchen Kundgebungen von Seiten der ſüdſlaviſchen Bevölkerung, die durch Rufe der italieniſchen Vortragsbeſucher wie„Es lebe das italieniſche Dalmatien“ in äußerſte Erregung gerieten. Die Polizei hatte große Mühe, den Vortragsſaal zu verteidigen. Balbo mußte ſich fluchtartig in Sicherheit bringen. Waſhington: Das am Montag vom Senatsausſchuß fort⸗ geſetzte Verhör über die Rüſtungsinduſtrie brachte wieder auf⸗ ſehenerregende Enthüllungen. So waren u. a. der Militärattache und der Marineattaché in Rio de Janeiro 1933 nordamerikaniſchen Rüſtungsfirmen beim Waffenverkauf behilf⸗ lich. Von einigen Firmen wurden auch Geheimdokumente über die neueſten Waſſerflugzeugtypen in Auslandsgeſchäften ver⸗ wertet. nheimer anderer Behörden- Vereins- und Geſchäftsanzeiger Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expedittonen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Mittwoch, den 12. September 1934 DNB. Genf, 11. Sept. Am Dienstag abend hat ſich eine große Zahl von Völker⸗ bundsſtaaten auf einen vorläufigen Einladungstext an Sowjetrußland geeinigt, der, wie man hört, den Sowjetruſſen durch franzöſiſche Vermittlung ſchon unterbreitet worden iſt. Litwin ow ſoll ſich in der Nähe Genfs auf franzöſiſchem Boden aufhalten. 1 befindet ſich ein ſowjetruſſiſcher Mittelsmann bereits in Genf. Die in dem urſprünglichen Schreiben enthaltene ausdrück⸗ liche Anerkennung der ſowjetruſſiſchen Eignung für den Völkerbundseintritt und der Erfüllung der im Pakt vorgeſchrie⸗ benen Bedingungen ſoll in dem jetzigen Text nicht mehr ent⸗ halten ſein. Man wartet nunmehr auf die Antwort. In dieſem Zuſammenhang wird verſichert, daß die in Genf anweſenden Juriſten den Sowjetruſſen ſelbſt den Entwurf einer Antwort übermittelt haben, die allen Anſprüchen genügen würde. Die Einladung vollzieht ſich alſo in außerordentlich umſtändlicher und für die Sowjetruſſen nicht gerade ſehr ruhmreicher Weiſe. Das ganze Spiel zeigt die ſchwere Verlegenheit, in der ſich die Völkerbundsſtaaten befinden. Die franzöſiſche Politik hat ſchon manche Pflöcke zurückſtecken müſſen, um den Eintritt Sowjet⸗ Die italieniſchen Zeitungen veröffentlichen jetzt an der Spitze des Blattes den Artikel, den Muſſolini für den „Aniverſal Service“ über den ernſten Geburtenrückgang bei der weißen Raſſe geſchrieben und der in einer Anzahl engliſcher Zeitungen erſchienen iſt. Muſſolini erinnert daran, daß er ſchon vor acht Jahren auf den näherrückenden Tod der weißen Raſſe hinwies. Heute löſe ein Alarmruf den andern ab. In An- garn führe das Einkinderſyſtem zum ſicheren Antergang der Nation. In Argentinien ſogar, wo 80 bis 100 Millionen Menſchen bequem leben könnten, werde 1939 ſpäteſtens ein Stillſtand der weißen Bebölkerung eintreten. Das heißt: die Bevölkerung bleibt auf 12 Millionen ſtehen, aber die 12 Mil- lionen ſind viel älter als zehn Jahre zuvor. Muſſolini erwähnt auch den von uns ſchon vor Monaten zitierten Aufruf von 20 führenden Perſönlichkeiten Frank- reichs angeſichts des Tatbeſtandes, daß Frankreich wie 1870 wieder 38 Millionen Bewohner habe, daß aber dieſe 38 Mil lionen Bewohner eine Vergreiſung darſtellen. Er verddeiſt darauf, daß Kindermangel den Wegfall einer wichtigen Kon⸗ ſumentenſchicht bedeutet. Die 10 Millionen Franzoſen, die zwiſchen 1870 und 1914 nicht geboren worden ſeien, hätten zum Anbehagen in Europa geführt, zu franzöſiſchen Aengſten wegen des völkiſch ſtärkeren Deutſchland, und auch heute noch beſtehe ein„demographiſch geſtörtes Gleichgewicht“, das ſich in den Kirche und Staat. Berlin, 11. Sept.(Eig. Ber.) Adolf Hitler hat in Nürnberg ein Programm der Verſöh⸗ nung entwickelt. Er hat u. a. die Hoffnung ausgeſprochen, daß er auch mit der katholiſchen Kirche zu einer Bereinigung der noch ſchwebenden Fragen kommen werde. Bekanntlich haben im Laufe des Juni Verhandlungen zwiſchen den Vertretern von Regierung und Partei und den von der Fuldaer Biſchofskon⸗ ferenz beauftragten Biſchöfen Dr. Gröber, Dr. Berning und Dr. Bares ſtattgefunden, deren Abſchluß ein optimiſtiſch gehaltenes Kommuniqus in der deutſchen Preſſe war. Es wurde hier zum Ausdruck gebracht, daß die Verhandlungen„getragen von dem feſten Willen, vorhandene Anſtimmigkeiten zu beſeitigen und im Sinne der deutſchen Volksgemeinſchaft zu arbeiten, be⸗ friedigende Ergebniſſe gezeitigt“ hätten. Die Nürnberger Erklä⸗ rung des Führers ſcheint darauf hinzudeuten, daß die Verhand- lungen in dieſer Richtung und mit dieſem Ziele weitergeführt werden, Wir ſind der feſten Aeberzeugung, daß dieſe, vom rech⸗ ten Geiſte und vom Willen zur Verſtändigung getragen, bald zu poſitiven Ergebniſſen führen müſſen. Die katholiſchen deutſchen Volksgenoſſen nehmen mit heißeſtem Herzen Anteil an der Auf— bauarbeit des nationalſozialiſtiſchen Staates, von deren vollem Erfolg die Exiſtenz des geſamten deutſchen Volkes in allen ſeinen Ständen und Lebensbereichen abhängt. In dem in Nürnberg verkündeten Programm der Evolution wird, daran zweifeln wir nicht, der Mitarbeit der chriſtlichen, der katholiſchen Kreiſe in⸗ und außerhalb der Partei das Maß an Aufgaben zugewieſen werden, das nach den Erfahrungen einer langen Vergangenheit 10. Jahrgang Sowjetrußland iſt eingeladen. Vorläufiger Einladungstext— Die Anerkennung der Eignung für den Völkerbundseintritt iſt nicht dar in enthalten. rußlands überhaupt durchſetzen zu lönnen. Auch jetzt ſind neue Schwierigkeiten noch immer möglich. Nach Eröffnung am Montag ſiel die Dienstagſitzung wegen Mangel an Beteiligung aus. DNB. Genf, 11. Sept. Der Völkerbund wird am Dienstag nachmittag keine Voll⸗ verſammlung abhalten, da ſich keine genügende Anzahl von Rednern gemeldet hat. Statt deſſen werden die von der Ver— ſammlung eingeſetzten Ausſchüſſe tagen, die ſich bereits am Dienstag vormittag konſtituiert haben. * Am Montag war die 15. Völkerbundsverſammlung durch den Präfidenten des Völkerbundes, Beneſch, eröffnet wor⸗ den in Anweſenheit der Vertreter von mehr als 50 Staaten. Beneſch zog in ſeiner Rede eine Bilanz des Paſſiven der Völker— bundsarbeit, wobei er u. a. die Stockung der Abrüſtungskonfe— renz, den Austritt Deutſchlands und Japans, die Konflikte im Fernen Oſten erwähnte, und ſtellte den Paſſiven das entgegen, was er als Aktivum wertete, ſo die Annäherung von ASA an den Völkerbund, den in Ausſicht ſtehenden Eintritt Sowjet— rußlands, die Vorarbeiten für die Saarabſtimmung u. a. Die Völkerbundsverſammlung wählte mit 49 Stimmen von 52 Wählenden den ſchwediſchen Außenminiſter Sandler dieſe Kräfte zu tragen fähig und bereit ſind. zum Verſammlungspräſidenten. Stirbt die weiße Naſſe aus? (Eigener Bericht aus Mailand.) franzöſiſchen Hirnen als„militäriſches Aebergewicht jenſeits des Rheins“ darſtellt und auch heute noch beunruhigend wirkt. Auch in England trete der Geburtenrückgang kata⸗ ſtrophenmäßig auf. Man könne aber ein Weltreich nicht halten, wenn das Mutterland demographiſch abſtirbt. Rom habe es erlebt, als es zur Beherrſchung ſeines Weltreiches wegen des Geburtenſchwundes zu nichtrömiſchen Söldnern greifen und ſogar die Palaſtgarden aus Batavern bilden mußte. Der Artikel des Duce unterſtreicht ſtark, daß der Anteil der Kinder an der Geſamtbevölkerung immer kleiner wird. In Frankreich werde am Ende des Jahrhunderts die Bevölkerung nicht mehr größer als jene Spaniens ſein. Es gebe aber andere Staaten, die noch ſchlechter geſtellt ſind als Frankreich. Dort wurde„der göttliche Sinn des Lebens maſſakriert unter der ge— hirnmäßigen Berechnung der Selbſtſucht“. Wirtſchaftliche Gründe für den Geburtenniedergang gibt es nicht.„Die Welt kann 20mal ſoviel Bewohner ernähren als heutzutage.“ Die Vereinigten Staaten allein ſchon könnten fünfmal ſoviel Leute erhalten. Kanada hat Platz und Brot für 20mal ſoviel Einwohner als heute. Andere Gebiete mit großer Aufnahmefähigkeit ſind ganz unbevölkert. Muſſolini ſchließt mit der Feſtſtellung, daß„eine Frage auf Leben und Tod“ vorliegt. FP Der päpſtliche Delegat Panico in Saarbrücken eingetroffen. 344 DNB. Saarbrücken, 11. Sept. Der päpſtliche Delegat für das Saargebiet, Monſignore Panico, iſt am Montagabend um 22.00 Uhr mit dem Münchener Schnellzug in Saarbrücken eingetroffen. f Der Führer wieder in Berlin. 1 DNB. Berlin, 11. Sept. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler verließ Diens⸗ tag am frühen Morgen mit Reichsminiſter Dr. Goebbels, dem Reichspreſſechef der NS AP. Dr. Dietrich und ſeinem Ad⸗ jutanten, Gruppenführer Brückner, Gruppenführer Schaub und Reichswehrmajor Hoßbach im Flugzeug Nürnberg. Die Ankunft auf dem Flugplatz Tempelhof erfolgte Dienstag früh gegen 8 Ahr. Neuoroͤnung der NINA beſchloſſen. DNB. Hydepark(Staat Newyork), 11. Sept. Nach einer Reihe von Beſprechungen einigten ſich Roo ſe⸗ belt und der Leiter der NI!RA, Johnſon, auf eine ſofortige Neuordnung der NRA und Vereinfachung des Verwal⸗ tungsapparates der NZRA. Tilſit: Das Direktorium des Memelgebietes hat eine Verordnung erlaſſen, wonach unter erheblicher Straf⸗ androhung ſämtliche Aus hängeſchilder, Firmenſchilder und Be⸗ kanntmachungen der Stadt Memel und der Landkreiſe an erſter Stelle litauiſchen Text zu tragen haben. — 5——— — 8 W 2— 8 e DNB. Berlin, 11. Sept. Zur künftigen Regelung der deutſchen Außenwirtſchaft machte in Vertretung des mit der Führung der Geſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſteriums beauftragten Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht Miniſterialdirektor Tarnow vor Vertretern des deutſchen Preſſe folgende Ausführungen: In ſeiner Leipziger Rede vom 26. Auguſt dieſes Jahres hat der mit der Führung der Geſchäfte des Reichswirtſchafts— miniſteriums beauftragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht die Notwendigkeit einer Neuregelung der deutſchen Außenwirt— ſchaft dargetan und die Grundzüge einer ſolchen Neuregelung entwickelt. Er hat gleichzeitig angekündigt, daß die zuſtändigen Stellen damit beſchäftigt ſeien, die Methoden auszuarbeiten, um unſere Einfuhr in Aebereinſtimmung mit unſeren Zahlungsmög— lichkeiten zu bringen. Dieſe Arbeiten ſind nunmehr abgeſchloſſen. Die Neuregelung, die ein einheitliches Ganzes darſtellt, iſt in folgenden fünf Verordnungen und Erlaſſen niedergelegt: 1. In der bereits veröffentlichten Verord nun güber den Warenverkehr vom 4. September 1934; 2. in der bereits veröffentlichten Verordnung über die Errich- tung von Aeberwachungsſtellen vom 4. Sep⸗ tember 1934; 3. in einer Verordnung zur Aenderun g der Verord⸗ nung über die Deviſenbewirkſchaftung, die alsbald veröffentlicht wird; 4. in einem Runderlaß der Reichsſtelle für De⸗ viſenbewirtſchaftung an die Aeberwachungsſtellen, der noch heute den Aeberwachungsſtellen zugeht und demnächſt veröffentlicht werden wird. 5. in einem Erlaß des Reichsminiſters der Fi⸗ nanzen, der demnächſt im Reichszollblatt veröffentlicht werden wird. Außerdem ſind in dem bereits veröffentlichten Nr. 104/34 der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung vom 1. September dieſes Jahres die maßgebenden Geſichtspunkte über Warenaustauſch- und Verrechnungsgeſchäfte niedergelegt. Die Neuregelung ſieht folgendes vor: Zu den bereits beſtehenden elf Aeberwachungsſtellen treten zehn neue Aeberwachungsſtellen hinzu. Ferner werden vier Runderlaß Reichsſtellen für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe— unter Beibe⸗ haltung ihrer bisherigen Aufgaben— als Aeberwachungsſtellen beſtimmt, ſo daß die Zahl der Aeberwachungsſtellen ſich nun— mehr auf 25 beläuft. Der ſeit März dieſes Jahres beſchrittene Weg, einen immer größeren Kreis von Einfuhrwaren in die Leberwachung einzubeziehen, hat mit dieſer Regelung ſeinen Ab⸗ ſchluß gefunden, in denen nunmehr alle Einfuhrwaren„überwachte Waren“ werden. Aufgrund der Verordnung zur Aenderung der Verordnung über die Deviſenbewirtſchaftung werden die Aeberwachungs⸗ ſtellen mit Wirkung vom 24. September dieſes Jahres, ſoweit die Bezahlung der Einfuhr don Waren aus dem Ausland in Frage ſteht, an Stelle der Deviſenſtellen Organe der Deviſen⸗ bewirtſchaftung. Sie unterſtehen in dieſer Hinſicht der Reichs⸗ ſtelle für Deviſenbewirtſchaftung. Die Aeberwachungsſtellen er teilen vom 24. September dieſes Jahres ab für Einfuhrgeſchäfte Deviſenbeſcheinigungen, die den Zollſtellen bei der Abfertigung der Einfuhrwaren vorzulegen ſind und in Verbindung mit einer von der Zollſtelle auszuſtellenden Beſcheinigung zur Leiſtung von Zahlungen für die Einfuhr berechtigen. Nur wer im Beſitze einer ſolchen Deviſenbeſcheinigung iſt, kann damit rechnen, daß er die Möglichkeit zur Bezahlung der Einfuhr erhält. Die bisher von den Deviſenſtellen für die Bezahlung der Ein⸗ fuhr erteilten Deviſengenehmigungen und das nur als Leber- gangsregelung gedacht geweſene bisherige Re partie⸗ rungsverfahren fallen weg. Die Einfuhr von Wa⸗ ren, für die eine Deviſenbeſcheinigung nicht erteilt iſt, iſtenicht derboten, jedoch kann der Einführer unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen keinesfalls damit rechnen, daß er die Möglichkeit zur Bezahlung in ab⸗ ſehbarer Zeit erhält. Am zu verhindern, daß Zah— lungen unter Verſtoß gegen die Deviſenbeſtimmungen erfolgen, ſind die Zollſtellen angewieſen, Einfuhren ohne Deviſenbeſchei⸗ nigungen der zuſtändigen Ueberwachungsſtelle zu melden. Am nach Möglichkeit die geſamte Einfuhr durch die Aeber⸗ wachungsſtellen zu erfaſſen, wird die Freigrenze von RM. 50— ſoweit die Bezahlung der Wareneinfuhr in Frage ſteht— auf RM. 10 herabgeſetzt. Auf der anderen Seite iſt für gewiſſe Einfuhren von minderer Bedeutung eine beſondere Re gelung getroffen worden. Soweit in dieſen Fällen eine Bezahlung über die Freigrenze von RM. 10.— hinaus geleiſtet werden muß, bleiben die De⸗ viſenſtellen auch weiterhin für die Erteilung von Genehmigungen zuſtändig. Neben Deviſenbeſcheinigungen, die zur ſofortigen Bezah⸗ lung der eingeführten Waren berechtigen, werden auch De⸗ viſenbeſcheinigungen, bei denen die Bezahlung der eingeführten Waren erſt ſpäter erfolgt, in Form von verbindlichen Zuſagen erteilt werden. In welchem Amfang dieſe Beſcheini⸗ gungen von den Leberwachungsſtellen ausgegeben werden können, wird laufend von dem Reichswirtſchaftsminiſterium und dem Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft— von jedem für ſeinen Geſchäftsbereich— im Einvernehmen mit dem Reichsbankdirektorium feſtgeſtellt werden. Dieſe Beſcheinigungen ſind auch dann erforderlich, wenn die Einfuhr in Reichsmark im Zahlungs- oder Verrechnungs⸗ abkommen bezahlt wird. Es iſt Vorſorge getroffen, daß bei der Ausſtellung von Deviſenbeſcheinigungen den vertraglichen Bin— dungen, die Deutſchland gegenüber dem Ausland eingegangen iſt, Rechnung getragen wird. Anträge auf Erteilung von jeglichen Beſcheinigungen ſind an die für die einzuführende Ware zuſtändige Aeber⸗ wachungsſtelle zu richten. Benötigt eine Firma zur Her⸗ ſtellung einer Ware mehrere Einfuhrwaren, die unter die Zu— ſtändigkeit verſchiedener Leberwachungsſtellen fallen, ſo kann der Antrag an die für die herzuſtellende Fertigware zuständige Aeberwachungsſtelle gerichtet werden. Nähere Einzelheiten er— geben ſich aus den eingangs erwähnten Runderlaſſen an die Aeberwachungsſtellen. Bei Waren, die handelsüblich durch den Einfuhrhandel eingeführt werden, werden die Deviſenbeſcheini⸗ gungen, ſoweit die Einfuhr nicht zentral erfolgt, grundſätzlich nur an den Einfuhrhandel abgegeben. Darüber hinaus iſt auch bei anderen Waren vorgeſehen, daß die Deviſenbeſcheinigung auch einem Einfuhrhändler ausgeſtellt werden kann. g Neuregelung der deutſchen Außenwirtſchaff Bei der Erteilung der Deviſenbeſcheinigungen für Rohſtoffe und Halbfabrikate wird oberſter Grundſatz ſein, daß die Verſorgung des Exportes mit den erforder⸗ lichen Rohſtoffen und Halbfabrikaten unter allen Am- ſtänden ſichergeſtellt wird. Zu dieſem Zwecke werden Anträge, bei denen die einzuführende Ware in verarbeitetem Zuſtande wieder ausgeführt wird, vor allem anderen Anträgen berückſichtigt. Alle dieſe Maßnahmen ſollen dazu beitragen, daß das größtmöglichſte Maß an Sicherheit für die Bezahlung der Einfuhr geſchaffen wird. Außerdem bezweckt die Neuregelung, die kaufmänniſche Initiative auf dem Gebiet der Kompen⸗ ſationsgeſchäfte in größerem Amfange zur Geltung zu bringen. Am die Durchführung derartiger Geſchäfte durch eine beſchleu⸗ nigte Erteilung der erforderlichen Genehmigungen zu fördern, iſt durch Runderlaß der Reichsſtelle für Deviſenbewirtſchaftung Nr. 104/34 vom 1. September dieſes Jahres ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren in Kraft geſetzt worden. Mit der Er⸗ teilung der Genehmigung werden vom 24. September dieſes Jahres ab die Leberwachungsſtellen beauftragt werden. „Graf Zeppelin“ wieder in der Heimat. DRB. Friedrichshafen, 11. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ zurückgekehrt und iſt um 7.45 Ahr auf dem Werftgelände glatt gelandet. Das Luftſchiff führte 23 Fahrgäſte, 150 Kilo Poſt und 47 Kilo Fracht mit ſich.— Für die diesjährigen Freifahrt— gewinner ſtartet das Luftſchiff am 27. September vormittags 10 Ahr zu einer Sonderfahrt. Gabotage? DNB. Newyork, 11. Sept. Während die. erſten drei Offiziere der„Morro Caſtle“ 5 ihrer Vernehmung als Zeugen die Anſicht ausſprachen, daß er ſtände angelegt worden ſei, glaubt der Polizeichef von Havanna an einen kommuniſtiſchen Anſchlag. Ein Neffe des am Vorabend des Brandes verſtorbenen Kapitäns wies darauf hin, daß ſein Onkel ſich ausgezeichnet befunden habe. Er regte eine Anterſuchung darüber an, ob nicht Sabotage von ſeiten eines verärgerten Beſatzungsmitgliedes vorliege. Von den 100 Mitgliedern des Geſangpereins„Concordia“, die an der Vergnügungsreiſe des Dampfers teilgenommen hat⸗ ten, ſind bisher 23 tot geborgen worden. Fünf Mitglieder wer⸗ den noch vermißt. 197 Proteſt gegen internationale polizei. Die Deutſche Front an den Völkerbundsrat. DNB. Saarbrücken, 11. Sept. Der Landesleiter der Deutſchen Front und die Fraktion Deutſche Front des Landesrates des Saargebietes haben an den Völkerbundsrat folgendes Schreiben gerichtet: An den Hohen Rat des Völkerbundes, Genf. Der Herr Präſident der Regierungskommiſſion hat dem Hohen Rat des Völkerbundes verſchiedentlich berichtet, die Lage des Saargebietes erfordere es dringend, ihm internatio⸗ nale Polizeitruppen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung im Saargebiet zur Verfügung zu ſtellen. Die Deutſche Front im Saargebiet hat gegen dieſe Maß⸗ nahme ſtets proteſtiert, da ſie geeignet ſei, Schwierig keiten zu ſchaffen, die heute nicht vorhanden ſind. Sodann hat die Deutſche Front auch Einwendungen zu machen gegen die Art, wie die im Saargebiet verfügbaren Polizeikräfte zur Zeit verwendet werden. Wenn nach dem eigenen Bericht des Herrn Präſidenten Knox vom 12. März 1934 rund ein Drittel der ſtaatlichen Poliziſten der Stadt Saarbrücken im Bürodienſt ver⸗ wendet wird, ſo müſſen wir dieſe Art der Einteilung beanſtan— den. Auch bei den Landjägern ſind große Abkommandierungen zur Lohn- und Verkehrsſteuerkontrolle, als Büroſchreiber bei der Direktion des Innern, im Ordnungsdienſt, bei den Amts- und Landgerichten und bei anderen Behörden zu verzeichnen. Bei einer ganzen Reihe von amtlichen Stellen leiſten die Landjäger lediglich Portierdienſte. Es dürfte daher bei einer Amgrup⸗ pierung nicht ſchwierig ſein, eine ganz erhebliche Zahl von Kräften für den eigentlichen Polizeidienſt frei zu machen. Die Schwierigkeiten hinſichtlich der Polizei des Saargebietes liegen unſerer Auffaſſung nach nicht darin, daß die Polizeitruppen nicht geeignet wären, ſondern darin, daß vor allen Dingen bei der ſtaatlichen Polizei in Saarbrücken ungeeignete Kräfte mit der Führung betraut worden ſind. Wir haben mehr als einmal auf die Tatſache hingewieſen, daß Präſident Knox Emigranten wie Machts und Ritzel mit maßgebenden Funktionen der Polizeileitung betraut hat. Ans iſt inzwiſchen die Tatſache bekannt geworden, daß der Emigrant Machts noch am 9. November 1933 für den fran⸗ zöſiſchen Spionagedienſt arbeitete und auffallender⸗ weiſe bereits am 1. Dezember v. Js. mit ſeiner jetzigen Funktion bei der ſtaatlichen Polizei in Saarbrücken betraut wurde. Im übrigen ſteht feſt, daß die beiden Emigrantenkommiſſare Machts und Ritzel bei führenden Leuten des franzöſiſchen Spionagedien⸗ ſtes in Forbach heute noch regelmäßig ein- und ausgehen. Hier⸗ mit iſt wohl der einwandfreie Nachweis erbracht, daß die beiden Genannten ſich in ihren Dienſtobliegenheiten von Ge— ſichtspunkten leiten laſſen, die zu ihrer Dienſtpflicht, Ruhe und Ordnung im Saargebiet aufrecht zu erhalten, in ſcharfem Widerspruch ſtehen. Die Verwendung derartiger Elemente bei der Hausſuchung bei der Deutſchen Front, auf deren An- geſetzmäßigkeit wir bereits in der erſten Denkſchrift hinwieſen, wird dadurch in ein merkwürdiges Licht gerückt. Vor einigen Wochen iſt der englſche Staatsangehörige Mr. Hemsley zum Leiter der geſamten Polizeikräfte des Saar— gebietes ernannt worden. dieſe Maßnahme nicht nur eine Beſſerung des Einſatzes der Polizei zu vernünftigen Zwecken herbeigeführt werden kann, ſon⸗ dern, daß Herr Hemsley auch eine den augenblicklichen Verhält-“ niſſen entſprechende andere Verwendung der vorhandenen Gen— darmerie und Poliziſten vornimmt. Bei den im Saargebiet herr⸗ ſchenden Verhältniſſen iſt es ſicher eine Kleinigkeit, reichliche Arbeitskräfte zur geeigneten Erfüllung derjenigen Aufgaben zu erhalten, für die jetzt Poliziſten und Gendarmen verwendet werden. Den Einwand des Herrn Knox, daß die Zahl der Polizei⸗ kräfte nicht ausreiche, dürfen wir mit dem Hinweis beantworten, daß in Luxemburg, einem Lande, das über eine ſehr ſtarke Induſtriebevölkerung verfügt, und daher in faſt gleicher Lage iſt, wie das Saargebiet, auf 135 Einwohner ein Poliziſt oder Gendarm kommt, während im Saargebiet ſchon auf 133 Einwohner ein Mann der ſtaatlichen Polizei oder Gen⸗ darmerie kommt. Hier iſt nicht einbegriffen die kommunale Polizei, die durchaus nicht ſo unbedeutend und unzulänglich iſt, wie Herr Präſident Knox behauptet. Denn es ſind doch min— deſtens 300 Kommunalbeamte vorhanden, die ihren Dienſt in durchaus befriedigender Form ausüben. Wir bitten daher den Hohen Rat des Völkerbundes, zunächſt alle Maßnahmen veranlaſſen zu wollen, welche geeignet ſind, die vorhandenen Polizeikräfte zweckmäßig zu verwenden und die Führung auch in den mittleren Polizeiſtellen ſo zu geſtalten, daß das Vertrauen der Bevölkerung und der unterſtellten Beamten zu dieſer Führung wiederhergeſtellt wird. Anterſchriften: Der Landesleiter der Deutſchen Front gez. Pir ro, die Fraktion „Deutſche Front“ des Landesrates des Saargebietes gez. Kie⸗ fer, gez. Levacher, gez. H. Röchling, gez. Schmelzer. Einführung des Reichsbiſchofs am 23. September. DNB. Berlin, 11. Sept. Wie von der amtlichen Preſſeſtelle der Reichskirchenregie— rung mitgeteilt wird, findet die Einführung des Reichsbiſchofs Ludwig Müller am Sonntag, den 23. September, mittags 12 Ahr, im Berliner Dom ſtatt. Dem feierlichen Gottesdienſt im Dom geht ein Feſtakt der Nationalſynode um 10 Ahr vor⸗ mittags voraus. Nach dem Gottesdienſt verſammeln ſich die hohen kirchlichen Stellen unter Führung des Zentralausſchuſſes für innere Miſſion zu einer gemeinſchaftlichen Feier im Her⸗ renhaus. Ein Kommiſſar für die württembergiſche Landeskirche. Aeberprüfung der Verwaltungsverhältniſſe.— Einſetzung eines Kommiſſars. DNB. Stuttgart, 10. Sept. Der Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Mi⸗ niſterialdirektor Jäger, nahm aus beſonderem Anlaß eine Leberprüfung der Verwaltungsverhältniſſe der württembergiſchen Landeskirche vor. Es handelte ſich insbeſondere um Klärung finanzieller Vorgänge, und zwar von Keberweiſungen hoher Summen auf Stellen außerhalb der Landeskirche, ſo daß dieſe Beträge hierdurch der Verfügungsbefugnis der Landeskirche ent- zogen waren. Die vorläufige Anterſuchung ergab die Notwen— digkeit, einen Kommiſſar einzusetzen, der unter Aebertragung ſeiner Aufgabe auf das Verwaltungsgebiet den Auftrag erhal- ten hat, eine vollſtändige Klärung des in Frage ſtehenden Sach— verhaltes herbeizuführen und den Lauf der Verwaltung zu be⸗ aufſichtigen. Zum Kommiſſar ernannte der Rechtswalter den Konſiſtorialpräſidenten Walzer von der Verwaltung der Deut⸗ ſchen Evangeliſchen Kirche in Berlin. Die Oeffentlichkeit wird über das Ergebnis der Anterſuchung weiter unterrichtet werden. Beginn der franzöſiſchen Oſtmanöver. „Graf Zeppelin“ über dem Manöverfeld. DNB. Paris, 11. Sept. Kriegsminiſter General Petain iſt in Val Salon zur Teil- nahme an den diesjährigen Oſtmanövern eingetroffen, die im Gebiet von Beſancon unter der Oberleitung des General He⸗ ring Dienstag früh begonnen haben. Der franzöſiſche Luft⸗ fahrtminiſter General Denain wird an den Oſtmanövern ebenfalls teilnehmen. Er verläßt im Laufe des Nachmittags die Hauptſtadt in einem von ihm ſelbſt geſteuerten Flugzeug. Der Sonderberichterſtatter des„Paris Midi“ erwähnt in ſeinem Stimmungsbild, daß in dem Augenblick, als der deutſche Militärattachs General Kyhlenthal mit ſeinen ausländiſchen Kollegen auf dem Manövergelände eingetroffen war, plötzlich ein lautes Motorſurren vernehmbar wurde. Kurz darauf kam das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ in 300 Meter Höhe am Manövergelände vorbei. Ein Arm erhob ſich zum deutſchen Gruß und daran anſchließend folgten dann auch ſämt⸗ liche ausländiſchen und franzöſiſchen Offiziere, Soldaten, Schlachtenbummler uſw., die das Luftſchiff ebenfalls mit dem deutſchen Gruß begrüßten. Das große Los. Eine Million auf Losnummer 276 122. DNB. Berlin, 11. Sept. Als erſter Gewinn wurde am Dienstag, dem letzten Tage der großen Ziehung der Preußiſch-Süddeutſchen Klaſſenlotterie, das„große Los“ gezogen. Eine Million Reichsmark gewannen die glücklichen Inhaber der Nummer 276 122. Der Gewinn fiel in beiden Abteilungen nach Bayern, wo das Los in der einen Abteilung in Vierteln, in der anderen in Achteln geſpielt wurde. Auf die Gewinner entfallen nach Abzug der Steuern je 200 000 bzw. 100 000 RM. Nürnberg: Miniſterpräſident Göring und der Reichsführer der SS, Himmler, haben am Dienstag in den Mittagsſtunden den Rückflug nach Berlin angetreten. Nürnberg: Der Beſitzer des Hotels„Deutſcher Hof“ in Nürnberg, in dem der Führer ſeit Jahren Wohnung zu nehmen pflegt, iſt plötzlich verſtorben. Wien: Die chriſtlich-ſoziale„Reichspoſt“ nimmt in einem Artikel außerordentlich ſcharf gegen die Aufnahme Sowjetruß⸗ lands in den Völkerbund Stellung. London: Der Beſchluß des Völkerbundsrates, einſtimmig für die Zulaſſung der Sowjetunion zu ſtimmen, wird von der engliſchen Preſſe als Erfolg Simons und Barthous dargeſtellt. Der Genfer Berichterſtatter der„Daily Mail“ ſpricht jedoch von einem Gefühl der Anzufriedenheit, das durch die Kandida⸗ tur der Sowjetunion in weiten Kreiſen des Völkerbundes her⸗ vorgerufen worden ſei. Madrid: In San Sebaſtian wurde ein Polizeigeneral⸗ direktor und ein faſchiſtiſcher Hotelangeſtellter von Marxiſten erſchoſſen. In Madrid rechnet man mit einem neuen General⸗ ſtreik. . 9 chiff„& iſt Dienstagvormittag von ſeiner ſiebten diesjährigen Südamerikafahrt nach Friedrichshafen ö ö 5 Brand im Rauchſalon mit Hilfe benzingetränkter Gegen Wir haben die Hoffnung, daß durch 4 2 S eo e: N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und 5 der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: N SDalP.⸗Ortsgr.⸗Leitung:jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS DA p.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RD. jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS Fri or 9 4 3 l i NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19—21 Uhr ö NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: Lorſcherſtra ß e 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 1820 Uhr 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Diens Frei 20 U zee.⸗Funt, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uhr Achtung! Abrechnung! Ich gebe hiermit bekannt: 1) Die Abrechnung der Saarplaketten hat bis heute abend 9 Uhr zu erfolgen! Wer nicht abrechnet, wird von mir beim Kreis gemeldet! Die Abrechnung nimmt in Empfang der Pg. Albert. ö 2) Das Inkaſſo der Beiträge(auch der Hilfskaſſenbeiträge!) hat mit größter Pünktlichkeit zu geſchehen. Ich bitte dringend die Blockwarte um Ablieferung der Gelder bis 25. ds. Mts. Gleichfalls weiſe ich darauf hin, daß die Blockwarte ſofort die Rate für die Ausrüſtung miterheben! Alle Nichtpartei⸗ genoſſen liefern den Hilfskaſſenbeitrag bis 21. ds. Mts. an Pg. Albert ab. Ich bitte die Formationsführer um diesbezügliche Unterſtützung! 8 Mit dem Inkaſſo des Opferrings iſt ſofort zu beginnen. An alle, die mit der Ortsgruppenkaſſe zu tun haben, richte ich den eindringlichen Appell, daß ſie ihre Pflichten als Nationalſozialiſten mit vorbildlicher Pünktlichkeit erfüllen. Heil Hitler! 0 5 Schweigert, Kaſſenwart. AS Bd.— DAß. Die Fragebogen der D. A. F. ſind unbedingt abzugeben. Bei ſpäterer Abgabe können dieſelben nicht mehr von uns abgenommen werden. Heil Hitler! gez. Mögelin. AS⸗Frauenjchaft Heute Mittwoch Pflicht⸗Heimabend. Pünktlich 7½9 Uhr. Heil Hitler! Die Leiterin. Aeichslujljchutzbund Betr.: Aufſtellung eines Lehrtrupps. Jüngere Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, welche ge⸗ willt ſind, unſerem Lehrtrupp beizutreten, wollen ſich ſofort auf unſerer Geſchäftsſtelle, Repsgaſſe 10, melden. Jeder, der noch nicht Mitglied des RB. iſt, wird in n nächſten Tagen durch unſere Amtsträger beſucht zwecks eitritt. Jeder Volksgenoſſe muß Mitglied ſein. Heil Hitler! Moskopp, Ortsgruppenf. AS-Gemeinjchaft. Kraft durch Freude“ Achtung Nheinfahrt! Aus techniſchen Gründen muß die Rheinfahrt nochmals derſchoben werden und findet beſtimmt am 23. September ds. Is. ſtatt. Hierdurch werden Nachmeldungen bis zum 15. 9. ds. Is. entgegengenommen. Kinder unter 10 Jahren be⸗ zahlen RM. 1.65. Da der Sonderzug erſt ab Weinheim abgeht, iſt noch die Fahrt nach Weinheim(hin und zurück) zu zahlen. Preis 20 Pfg. Dieſe Karten müſſen von den Fahrtteilnehmern am Staatsbahnhof ſelbſt gelöſt werden. Außerdem wird von jedem Fahrtteilnehmrr ein Unkoſtenbeitrag von 10 Pfg. erhoben werden. Näheres über die genaue Abfahrtszeit wird noch be⸗ kannt gegeben werden. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS.⸗Gem.„K. d. F.“ Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. September 1934. Denkſpruch Immer pflegen die Menſchen dasjenige zu tadeln, wo⸗ zu ſie weder Kraft noch Geſchicklichkeit haben. 5000.— Nl. jind zu verbienen! Die Feuerſchutzwoche, die in der Zeit vom 17. bis 23. September veranſtaltet wird, gibt jedem deutſchen Volksge⸗ noſſen die Gelegenheit zur Mitarbeit. Es gilt, Brandverhütung zu betreiben. Brandverhütung iſt eine unſerer wichtigſten Aufgaben. Es dürfte vielen nicht bekannt ſein, daß in Deutſchland jährlich 1400 Menſchen den Flammentod finden. Wen läßt es kalt, wenn er hört, daß jährlich 500 Millionen RM. durch das Schadenfeuer vernichtet werden? Die Feuer⸗ ſchutzwoche will jeden einzelnen aufrütteln, ihn wachrufen zum Kampf gegen die Flammengeißel. f 6 Die praktiſche Mitarbeit foll aber nicht unbelohnt bleiben. 5000 RM. ſind ausgeſetzt als Belohnung für die Betäti⸗ gung während der Feuerſchutzwoche. 5000 RM. werden ver⸗ teilt an Volksgenoſſen, die richtig denken können. Ein Preis⸗ ausſchreiben, welches in der von der Oberſten Leitung der P. O., Amt für Volkswohlfahrt,„Schadenverhütung“ heraus⸗ gegebenen Broſchüre erſcheint, wendet ſich an alle deutſchen Volksgenoſſen. 5 Die Aufgabe iſt leicht. Möge ein jeder den tiefen Sinn des Mottos erkennen, das der Feuerſchutzwoche von 1934 vorausgeſtellt wurde: „Brandſchaden iſt Landſchaden!“ Todesfälle. Geſtern Nachmittag ſtarb die in den 40er Jahren ſtehend. Magdalena Schloſſe r, Kühnerſtraße 10. Der Herr des Lebens erlöſte ſie von einem langen, mit Ge— duld ertragenen Leiden.— Im hohen Alter von 78 Jahren ſtarb ebenfalls am geſtrigen Nachmittag Frau Chriſtine Jungmann, die Witwe des ſchon Jahrzehnte heimgegangenen Bäckermeiſters Jungmann, Lorſcherſtraße 39. Die Dahinge⸗ ſchiedenen mögen nun ruhen in Frieden. d 5 3 . 8 — Was ijt AS⸗Volkswohljahrt? Die N. S. V. iſt das von unſerem Führer Adolf Hitler ſelbſt ins Leben gerufene Werk der Na ch ſten liebe! Damit löſte er ſein Wort ein, wonach er auch nicht den Aermſten unſeres Volkes vergeſſen wolle. Die N. S. V. packt nun überall zu, wo der Einſatz von Hilfsbereitſchaft nötig iſt. Die N. S. V. iſt eine Stelle, die ganz uneigennützig den Nationalſozialismus verkörpert. „Gemeinnutz geht vor Eigennutz.“ Was hat die NS. Volkswohlfahrt bis jetzt geleiſtet? Wenn wir dieſe Frage heute aufwerfen, ſo geſchieht es deshalb, weil es im Kreiſe Heppenheim immer noch ſehr viele Volksgenoſſen gibt, welche die Notwendigkeit und den Wert der NS. Volkswohlfahrt nicht anerkennen wollen. Ehe wir zur Beantwortung der oben geſtellten Frage Stellung nehmen, wollen wir uns folgende Frage vorlegen: Warum war die Schaffung der NS. Volks⸗ wohlfahrt notwendig? Mit der Machtübernahme traf der Führer in Deutſch⸗ land ein durch Verzweiflung verbittertes Volk, das durch Darben und Sorgen zermürbt und hoffnungslos geworden war. Tauſend Mächte, Intereſſengruppen und Weltanſchau— ungen hatten das deutſche Volk zerrüttet. Da galt es raſch zu handeln, die Gegenſätze zu beſeitigen, die Klaſſen zu über⸗ brücken und die Not zu bekämpfen und zu lindern. Mit dieſen wenigen Worten glauben wir die N otwendigkeit der N. S. V. zur Genüge bewieſen zu haben. Und nun zu der eigentlichen Frage: „Was hat die NS. Volkswohlfahrt bis jetzt geleiſtet?“ Wenn wir dieſe Frage genauer unterſuchen wollen, ſo müſſen wir dies ſchon nach zwei Abſchnitten tun und zwar: 1. Was wurde im vergangenen Winter geleiſtet? 2. Was hat die N. S. V. ſeit 1. April bis jetzt getan? Den erſten Abſchnitt wollen wir wegen der Größe des Umfanges auf einen ſpäteren Termin verſchieben und heute nur mit einigen Sätzen berühren. Die Arbeit der NS. im letzten Winter ſtand unter dem Motto: Winter hilfswerk 1933/34 oder wie man es auch der Kürze wegen nur mit W. H. W. 1933/4 bezeichnete. Als im letzten Winter ſich die erſten Nöte zeigten, da war ſchon vorgeſorgt und mit aller Entſchloſſenheit wurden Armut und Elend gelindert. Lebensmittel wurden in Pfund⸗ ſammlungen zuſammengetragen, während Barmittel zur Be⸗ ſchaffung wichtiger lebensnotwendiger Anſchaffungen für Be⸗ dürftige durch Straßen⸗ und Hausſammlungen beſchafft wurden. Kleidungsſtücke und Wäſche wurden beſchafft und an Erwach⸗ ſene und Kinder, die ſie hätten entbehren müſſen, verteilt. Kohlenſcheine und Brot wurden verausgabt. Wer entſinnt ſich nicht mehr der rieſigen Brot- und Kartoffelſammlungen — wer denkt nicht mehr der langen Kartoffelzüge, die die Landwirte für die Volksgenoſſen in der Stadt geſtiftet hatten und all die wichtigen Sammlungen und Transporte. Alles wurde vom W. H. W. in die Wege geleitet und verteilt. Wahrlich„ein beiſpielloſes Werk der Nächſtenliebe⸗. J ͤ d Feueralarm Heute früh 4,15 Uhr ließ unſere Alarmſirene ihre ſchaurigen Töne erklingen. Aus dem tiefſten Schlafe aufge⸗ ſchreckt, wurden die Fenſter aufgeriſſen und waren in wenigen Minuten die Straßen belebt von Feuerwehrleuten, Sanitäts⸗ mannſchaften und Einwohnern, die, da ein Feuerſchein nicht ſichtbar war, dem am Rathaus gegebenen Brandziele, der Chemiſchen Fabrik Riebelm ann, zuſtrebten. Hier war in einem über Dach aufgeſtellten Oelbehälter wahrſcheinlich durch Ueberhitzung des Inhaltes ein Feuer entſtanden. Da eine Bekämpfung des Brandes mit Waſſer ausſichtslos war und die vorhandenen Schaumlöſcher nicht ausreichten, konnte unter größten Anſtrengungen der Werksleitung und der Ar⸗ beiter im Verein mit den Feuerwehrmannſchaften eine Asbeſt⸗ decke über den Behälter geworfen werden, um das Feuer zu erſticken. Dieſe Maßnahme gelang glücklicherweiſe und konnte ein großes Brandunglück verhütet werden, denn ein Zerſpringen des bereits rotglühenden Behälters wäre von unüberſehbaren Folgen begleitet geweſen, ſowohl für die das Feuer bekämpfenden Leute, als auch für die Gebäulichkeiten, in denen nur leicht brennbare Produkte lagern. Die Wehr, die außerordentlich ſchnell zur Stelle war, konnte nach Beſeitigung aller Gefahren wieder abrücken. Es kann als ein Glück bezeichnet werden, daß das unter energiſcher Führung und mit großen Opfern entſtandene Werk von einem größeren Schadenfeuer ver⸗ ſchont blieb. Ein jolgenjchwerer Autounjall ereignete ſich heute früh, währenddem noch die Sirene heulte, an der Kurve am„Anker“. Auf der Heimfahrt von einer Tour begriffen, fuhr der von Herrn Werner Blaeß geſteuerte Wagen beim Nehmen der Kurve in voller Fahrt auf die Mauer und von dieſer auf den Baum vor der alten Kirche auf, ſodaß ſich der Wagen, wohl auch durch das Anziehen der Bremſen überſchlug und der Fahrer ſowie die Inſaſſen, drei junge Leute(die Herren Rall, Heinrich und ein hier zu Beſuch weilender Student namens Weſtbächer aus Eſſen) zum Teil ſchwere und leichtere Verletzungen erlitten. Herr Blaeß, nur leichter verletzt, konnte ſich ſelbſt aus dem Wagen be⸗ freien, während die Inſaſſen unter Mithilfe von Nachbars⸗ leuten ſchwer verletzt aus dem Wagen geholt werden mußten. In der Wohnung des Herrn Beikert, des Leiters der hieſigen Sanitätskolonne, wurde ihnen erſte Hilfe zuteil, bis das nach der Brandſtelle gefahrene Sanitätsauto zurückbeordert war und die Verletzten zuſammen mit dem Auto des Herrn Lahres nach dem hieſigen Krankenhaus verbracht werden konnten. Inzwiſchen graute der Tag und die benachrichtigten Polizei⸗ organe konnten die nötigen Feſtſtellungen machen. Auch war bereits um 10 Uhr heute vormittag die Landeskriminalpolizei, Abteilung Autounfälle an der Unfallſtelle, die zeitweiſe von einer großen Zahl von Neugierigen belagert war, erſchienen. * 5 * 11 1 Und nun zum 2. Arbeéitsabſchnitt; Mit dem Abſchluß des W.H.W. war die Arbeit der NS. nicht beendet. Im Gegenteil, eine neue große Arbeit, eine Arbeit auf lange Sicht harrte ihrer. Dieſe Aufgabe wird mit dem Worte f „Mutter und Kind““ gekennzeichnet, und dient der Förderung des erbbiologiſch wert⸗ vollen Teil des deutſchen Volkes. Es erfaßt alle deutſchen Mütter und deren Kinder. Erholungsbedürftige Mütter ſollen eine örtliche Erholungs⸗ pflege oder eine Unterbringung in Heimen erfahren. So werden aus dem Kreiſe Heppenheim etwa 30 Frauen in Erholung gehen. Für ſie kommen nur die ſchönſten Heime in Betracht, wie z. B. das Chauſſee-Haus bei Wiesbaden, das wegen ſeiner herrlichen Lage weit und breit bekannt iſt. Von der erholungsbedürftigen Jugend unſeres Kreiſes hatte man im Taunuskreis rund 400 Knaben und Mädchen zur Erholung untergebracht. Gewiſſermaßen als Gegenleiſtung fanden etwa 400 Knaben und Mädchen aus Groß-Frankfurt und ſeinen Vororten in unſerem Kreiſe liebevolle Aufnahme. Auch am 12. ds. Mts. werden wieder rund 120 Kinder aus Hanau zur Erholung im Kreiſe eintreffen. Für die Unterbringung von Saardeutſchen— Erwachſenen und Kindern— iſt man bei der Arbeit und hofft, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bereit finden, Freiquartiere zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Ferner wurden von der NS. Volkswohlfahrt Mutter⸗ und Säuglingsberatungsſtunden und auch 13 Beratungs- ſtellen eingerichtet.. In den Aufgabenkreis der NS-Volkswohlfahrt gehört auch die Verſchickung alter bewährter PO⸗Leute. Für dieſe Leute kommen Erholungsorte in Frage, wie 3. B. der Er⸗ holungsort Eottach a. Tegernſee uſw. Hiermit iſt die Arbeit der NS⸗Volkswohlfahrt ſeit 1. April bis heute noch nicht erſchöpft. Beſonders zu erwähnen iſt das große Gebiet der „Anfallverhütung Entſprechend hierzu wurden bereits im Laufe des Sommers die Reichs verkehrs- und Reichsſchwimmwo ch e durch⸗ geführt. Vom 17. bis 23. September ds. Is. wird in ganz Deutſchland die b „Feuerſchutzwoche⸗ ihr Augenmerk auf ſich lenken. Manche Notizen über das Gebiet— Unfallverhütung— ſind bereits in der Preſſe veröffentlicht worden, ſodaß ſich ein näheres Eingehen hierauf erübrigt. Zuſammenfaſſend iſt die Arbeit der NS. ſeit 1. April bis heute für das geſamte deutſche Volk ſo wichtig, daß in Zukunft kein Volksge⸗ noſſe mehr als Mitglied der NS. derſelben fernſtehen dürfte. Wer aber nicht mittut, ſchließt ſich von ſelber aus der Gemeinſchaft eines Volkes aus, das den Willen ge⸗ zeigt hat, Herr über Not und Elend zu werden. Heppenheim, den 10. September 1934 Kreisamtsleitung der NSW. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt, u. a. iſt der Kühler durch den Anprall an Mauer und Baum eingedrückt; von Herrn Mechaniker Beyer, Steinſtraße, wurde er abgeſchleppt. Hoffen wir mit den Angehörigen der Verunglückten, daß keiner der Beteiligten das Leben gefährdende, oder Verletzungen, die von nachteiligen Folgen begleitet ſind, erlitten hat. Das Un⸗ glück ſelbſt muß wiederum eine Mahnung an alle Autofahrer ſein, an Kurven, Uebergängen uſw. nicht ſchneller zu fahren, als zuläßig iſt. 5* Obſtbaumzählung. Im Monat September wird eine Obſtbaumzählung durchgeführt. Sie umfaßt alle Bäume innerhalb und außerhalb der Gemeinde. Wir bitten die dies⸗ bezügliche Bekanntmachung in heutiger Nummer zu beachten. Eine Schülerpreisaufgabe anläßlich des Ernte⸗ danktages. Der Leiter des heſſiſchen Bildungsweſens, Min.⸗ Rat Ringshauſen, verweiſt auf ein Schreiben des Reichs- miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung, in dem es heißt: Um die Schickſalsverbundenheit des deutſchen Volkes mit ſeinem Bauerntum zu zeigen und um auf ſtaats⸗ und volkspolitiſche Bedeutung der Ernährungsfreiheit durch wachſende Selbſtverſorgung hinzuweiſen, veranſtalte ich aus Anlaß des diesjährigen Erntedanktages nach den Sommer⸗ ferien ein Schülerpreisausſchreiben über folgende Themen: „Stadt und Land— Hand in Hand“;„Eigenes Brot auf deutſcher Scholle“. Als Preis hat der Herr Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda einen Betrag von 2000 RM. zur Verfügung geſtellt. Schüler und Schülerinnen vom 12. Lebensjahr ab können ſich an dem Preisausſchreiben beteiligen. Die Themen ſind als Hausarbeit zu behandeln. Wetterbericht Auf der Rückſeite des über rankreich gelegenen Tief⸗ druckausläufers hal ein Schwall Marit W 6. biet Bewölkungszunahme und Strichregen gebracht. Ein neues atlantiſches Tief rückt gegen Irland vor. Vor ſeinem Einſatz Wird ein Zwiſchenhoch vorübergehend Beſſerung bringen.— Vorherſage: Wieder Aufklaren, ſtellenweiſe noch Regenfälle, dann ebenfalls Beſſerung. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 11. September. Auf⸗ trieb: 104 Ochſen, 123 Bullen, 160 Kühe, 294 Färſen, 656 Kälber, 41 Schafe, 2501 Schweine, 2 Ziegen. Preiſe pro⸗ 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 33 bis 55, 40 bis 32, 27 bis 20, Bullen 22 bis 34, 29 bis 31 2% bis 28; Kühe 28 bis 31, 24 bis 27, 19 bis 23, 14 bis 18; Färſen 34 bis 36, 31 bis 33, 27 bis 30; Kälber 46 bis 48, 42 bis 45, 37 bis 41, 33 bis 36; Schafe nicht notiert; Schweine 53, 52 bis 53, 51 bis 53, 48 bis 52.— Markt⸗ verlauf: Großvieh äußerſt lebhaft, geräumt; Kälber lebhaft, geräumt; Schweine mittelmäßig, kleiner Ueberſtand. l Mannheimer Pferdemarkt vom 11. September. Auf⸗ trieb: 21 Arbeitspferde, 40 Schlachtpferde. Preise: Arbeits⸗ pferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 30 bis 120 Mark.— Marktverlauf: ruhig. 1 r ee— 1 8 ee — 3—— * 1 eee * 0 e 3 —— — re re — 9 Amtliche Bekanntmachungen Betreffend: Obſtbaumzählung im Septem⸗ ber 1934. In den nächſten Tagen wird hier die vom Herrn Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft angeordnete Obſtbaumzählung durch— geführt. Alle Obſtbaumbeſitzer werden aufge⸗ fordert, ſofort zu zählen, wieviel Obſtbäume aller einzelnen Obſtarten ſie innerhalb und außerhalb des Ortes bewirtſchaften. Das Ergebnis dieſer eigenen Zählung iſt zu notieren, damit der in den nächſten Tagen vorſprechende Zähler ohne Zeitverluſt zuverläſſige und genaue Auskunft er⸗ halten kann. Dabei ſind geſonderte Angaben erforderlich für 1. noch nicht tragfähige Bäume, 2. tragfähige Bäume, 3. abgängige(abſterbende) Bäume. Chriſtus iſt mein Leben und Sterben iſt mein Gewinn, Ihm hab ich mich ergeben mit Fried fahr ich dahin. Todes- Anzeige Der Herr rief heute 3 Uhr unſere liebe, teure Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante Frau birtsune Jungmann dow. im Alter von 78 Jahren zu ſich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer, aber im Herrn getröſtet: Die Hinterbliebenen Viernheim, den 11. September 1934 Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Lorſcherſtraße 39 aus, in der Stille ſtatt. Täglich ſüßen Brennerei und Kelterei Ludwig Lamberth Gekaun Wird immer! Darum keine Unterbrechung in der Zallungs- Außerdem ſind geſonderte Angaben darüber eee /// ůĩ⸗ĩ// ⸗ůè ee 1. auf Baumſtücken, Feldern, Wieſen oder Plantagen: 2. an Straßen oder Wegen; 3. in Kleingärten, Hausgärten oder der Selbſtverſorgung dienenden bäuerlichen Obſtgärten, befinden. Die Erhebung dient lediglich ſtatiſtiſchen Zwecken. Die Einzelangaben der Auskunftpflich⸗ tigen unterliegen dem Amtsgeheimnis; ſie dürfen für Steuerveranlagung, Gebührenerhebung oder dergl. nicht benützt werden. Viernheim, den 6. September 1934 Bürgermeiſteref Viernheim J. V.: Schweigert wer öglicnkeiten. Reklame zu treiben heute nicht aus⸗ Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe unſerer lieben, nun in Gott ruhenden Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau magdalena Rönler ub“. geb. Hanf ſagen wir für die wohltuende Anteilnahme bei unſerem ſchweren Verluſte ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz- und Blumenſpenden herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, der NS.-Kriegsopferverſorgung für die Kranzniederlegung ſowie den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. Viernheim, den 12. September 1934. Die trauernden Hinterbliebenen nützt, der ſchädigt ſich ſelbſt. Wer aber wirbt, wer mit den ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln, die Auf⸗ merkſamkeit auf ſein Können ſeine Abſichten, ſeine Erzeugniſſe und Waren lenkt, der hilft ſich ſelbſt und dient dem Wiederaufbau. Darum inſerieren Sie ſtändig in der Miernneimer Volkszenung Sie wollen doch reſtlos das Pub⸗ likum erfaſſen. UUedddddddddddaddddadadadadddddddd E e J 8 DOWas deutſchland heute braucht und tief orſehnt, das iſt ein Symbol der 5e bite Kraft und Stärke! werde mitglies im deutſchen Zuftſport⸗ verband! Mut nicht verlieren, inſerieren! Anordnungen des Treuhänders Marktbienſt der Lanbesbauernjchaft Heßen⸗Najjau Heute beſonders zu empfehlen: Tafel- und Wirtſchaftsäpfel Tafel⸗ und Wirtſchaftsbirnen Pfirſiche, jetzt zum Einmachen beſonders geeignet ſüße Zwetſchen deutſche Weintrauben, voll ausgereift, beſonders ſüß, großbeerig. Gemüse- * Gemüſe⸗ und Einmachbohnen beſte Salat⸗ und Einmachgurken Spinat Tomaten in hervorragender Güte u. Sortierung Wirſing Rotkraut Weißkraut Blumenkohl und deutsches Gemüse! 1 Motor rater: BMW.. Zündapp Triumph Vertreter: Tals& Schwärze! 67,52 Telefon 263 45 e Firmen- siemnel liefert schnell und billig fr. Holmann a. d. Drehscheibe N NN Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung mm, Erlaß der Betriebsordnungen hin und erſuche, für die 9 f i unbedingte Einhaltung der Friſt Sorge zu tragen, da ich bei für das Wirtſchaſtsgebiet in Heſſen Nichtbefolgung N mit Ablauf des 1. Okto⸗ 55 Frankfurt a. M., 11. September. ber 1934 ehrengerichtliche oder ſtrafrechtliche Verfolgung auf Grund des Geſetzes zu Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet[nationalen Arbeit einleiten werde. Heſſen erläßt folgende Anordnung: 1. Ausdehnung der Jaſerſtoffverordnung. 3. Einhaltung von Tarifordnungen. In manchen Kreiſen der Betriebsführer i dnung vom 17. Auguſt 1934 zur Ergänzung 3. t der Weser ene een I dei wen dech en gegalen werden de kelhende her Noe he 8„ eee c be, e Zu- Möglichkeit, gegen Betriebsführer, die dieſen Verpflichtun⸗ eee eee g gen nicht nachkommen, gemäß Paragraph 22 des Geſetzes r Ordnung der iſt noch nicht unbedingt ein⸗ kunft auch für die hausgewer blichen Fam ilien⸗ ur Ordnung der nationalen Arbeit vorzugehen. In einigen betriebe ſowie für die Heim ard eeie. Fallen 5 ich feſtſtellen müſſen, daß Firmen glaubten, beiterinnen die Verpflichtung zur Einſchränkung untertarifliche Entlohnung beibehalten zu kö nnen, nur weil beitszeit, ſoweit Rohſtoffe verarbeitet werden, die der öf. die Gefoigſchaftsmitglieder ſich nicht dagegen gewandt ha⸗ fentlichen Bewirtſchaftung unterliegen. Ich erwarte von ben oder ſogar damit einverſtanden waren. Dieſe An⸗ ſetllchen e. e eee ee 8 2. ee ee dann auch der Treuhänder der Ar⸗ i ie Betriebsarbeiter. Es darf i 8 5 5 die für vie Betriebsarbeiter wegfallende Arbeit durch zu⸗ 1 8 55 ect genen e ee ſind Zu⸗ ſäßzliche Heimarbeit oder Hausgewerbe⸗Treibenden⸗Arbeit widerhandlungen gegen Anordnungen des Treuhänders der erſetzt werden. 2. Betriebsordnungen. i d Oktober 1934 muß in allen Betrieben 5 5 een e 10 benen in. Regel mindeſtens Ich erwarte von allen Betriebsführern der privaten Wirtſchaft, en in der i 20 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt ſind, eine ſchriften des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit achten: entſprechende Betriebsordnung vom Führer des nach vorheriger Beratung im Vertrauensrat erlaſſen ſein. den Vor⸗ ſchaftsgebietes, daß ſie meine Anordnungen Unterſchieds⸗ Lohnzahlungen Arbeit im Sinne des Paragraphen 22 des Geſetzes zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit und ziehen im Wiederholungs⸗ fall Strafverfolgung nach ſich(Geld- oder Gefängnisſtrafe). meines Wirk- genaueſtens be- auch die Berkrauensmänner ſind angehalten, unbe⸗ Betriebes dingt auf die Einhaltung der beſtehenden oder von mir er- laſſenen Tarifordnungen hinzuwirken. Der Reichsarbeitsminiſter teilt hierzu im Einvernehmen mit Sowohl mit Rückſicht auf die Gefolgſchaftsmitglieder als dem Reichswirtſchaftsminiſter mit, daß dieſer Zeitpunkt, auch auf die jederzeit tariftreuen Betriebsführer werde ich nachdem bereits einmal eine Friſtverlängerung ſtattgefun⸗ nicht davor zurückſchrecken, jede mir bekannt wer⸗ den hat, unter keinen Umſtänden überſchritten darf. Er empfiehlt daher, die gewährte Friſt nicht ch weiſe deshalb nochmals auf den beſchleu werden dende untertarifliche Bezahlung oder wide rtarifliche Be⸗ voll aus- handlung der Gefolgſchaftsmitglieder mit allen mir nach zuſchöpfen, ſondern da, wo noch keine den geſetzlichen Vor: dem Geſetze zur Ordnung der nationalen Arbeit zur Verfü⸗ ſchriften entſprechende Betriebsordnung erlaſſen iſt, unver⸗ gung ſtehenden Mitteln zu verfolgen. üglich die erforderlichen Maßnahmen hierzu einzuleiten. gez nigten eee eee Schwarz. Lehrſchauen für den Bauer Sehenswertes von der Ausſtellung in Kreuznach. Bad Kreuznach. Unter den vielen Abteilungen der gro⸗ ßen am 15. September beginnenden Rheiniſchen Grenzlandſchau in Bad Kreuznach ſind die verſchie⸗ denen Lehrſchauen, die ſich mit landbautechniſchen Fragen befaſſen, von beſonderer Bedeutung. Die wirtſchaft⸗ liche Lage zwingt uns dazu, zur Deckung unſeres Nah⸗ rungs-, Futter- und Rohſtoffbedarfs die landwirtſchaftliche Erzeugung mit allen Mitteln zu ſteigern und vor allem die uns fehlenden Stoffe in verſtärktem Maße zu gewinnen. Wir ſtehen gegenwärtig vor einer großen Umgeſtaltung unſerer Bodenerzeugung, die durch die ſtärkere Produktion von Eiweiß⸗, Fett⸗, Butter-, Oel- und Geſpinſtpflanzen ge⸗ kennzeichnet iſt. Dieſe neuen und nicht leichten Aufgaben der Bodenerzeugung in ihren techniſchen und wirtſchaft⸗ lichen Vorausſetzungen in allen Einzelheiten den Bauern klar und überzeugend vorzuführen, iſt der Zweck der ver⸗ ſchiedenen landbautechniſchen Lehrſchauen der Kreuznacher Ausſtellung. Auf großen Schauflächen wird dem Beſucher an den lebendigen Pflanzen gezeigt, daß der Anbau von Mais, Flachs, Raps, Mohn, Eiweißfutter, entbitterter Lupine und Soja durchaus bei uns möglich iſt, wenn die notwendigen techniſchen Vorbedingungen erfüllt ſind. In dieſem Zuſammenhang gewinnt auch die Silo⸗ Wirtſchaft größte Bedeutung. Sie iſt auf der Ausſtellung mit beſonderer Gründlichkeit behandelt und es zeigt ſich hierbei wiederum, daß im Silo-Weſen die Rheinprovinz außerordentlich vorgeſchritten iſt. Ebenſo wichtig wie dir Stärkung unſerer Nahrungsmittel-, Futter- und Rohſtoff⸗ verſorgung iſt die Erhaltung wirtſchaftseigener Kräfte, namentlich wirtſchaftseigener Dung-Stoffe. Auf der Stall⸗Miſt⸗Lehrſchau wird dieſes für den Bauern wichtige Gebiet zum erſtenmal in umfaſſender Weiſe behan⸗ delt. In einer weiteren wichtigen Lehrſchau werden die Methoden der Heuwerbung mittels verſchiedenartiger Ge⸗ rüſttrocknung gezeigt und in der großen Weidelehrſchau wird der Bauer vertraut gemacht mit der neuzeitlichen Weidetechnik, mit den Düngungs⸗ und Pflegemaßnahmen auf Koppelweiden, mit zweckmäßigen Koppeleinzäunungen uſw. Dieſe Lehrſchau iſt mit lebendem Vieh beſchickt. Die Frage der Qualitätsproduktion und Sortenumſtel⸗ lung im Kartoffelbau wird ebenfalls auf der Ausſtel⸗ lung ergiebig behandelt. Von der Juſammenarbeit zwiſchen Bäcker und Bauer zeugt eine Lehrſchau„Deutſches Brot aus deutſchem Ge⸗ treide“. Und in einer Lehrſchau„Deutſcher Tabakbau“ ge⸗ winnt man einen Einblick in die im Rheinland aufblühende Kultur des Tabaks, die einen bemerkenswerten Qualitäts⸗ fortſchritt in den letzten Jahren genommen hat. Schließlich werden in einer weiteren Lehrſchau„Vom Bauer zum Brauer“ Qualitätsbeſtrebungen im Braugerſtenbau vor Augen geführt. Von aktueller Bedeutung ſind ferner die Lehrſchauen über Meliorationsweſen und Landeskultur. Bei den Dar⸗ ſtellungen über Neulandgewinnung ſieht man den Vorgang der Rodung durch den Arbeits ⸗ dienſt in allen Einzelphaſen. Ferner wird man vertraut gemacht mit den Darſtellungen der Oedlandkultivie⸗ rungen. Ein wichtiges Kapitel, die Bodenentwäſ⸗ ſerung, erfährt auf der Ausſtellung ausführliche Erörte⸗ rung. Sehr wirkungsvoll werden die Nachteile ungeregel⸗ ter Waſſerverhältniſſe veranſchaulicht, die Entwäſſerung praktiſch dargeſtellt und darauf hingewieſen, daß keine Melioration ohne gleichzeitige Zuſammenlegung oder um⸗ gekehrt erfolgen ſoll. Dieſer Ausſchnitt zeigt, daß es ſich hier um außerordent⸗ lich wertvolle und zum Teil neuartige Darſtellungen han⸗ delt, die dem Bauer Weg und Richtung weiſen ſollen, wie er ſeinen Betrieb verbeſſern kann. Die Kartoffelpreiſe ** Frankfurt a. M. Der Gebietsbeauftragte für die Ab⸗ ſatzregelung von Kartoffeln teilt mit:„Der Mindeſtpreis für Kartoffeln innerhalb der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau beträgt ab 10. September 2.50 Mark je Zentner ab Hof bzw. frei Waggon ab Erzeugerſtation. Danach wird be⸗ zahlt: Für weißfleiſchige Speiſekartoffeln 2.50 Mark; für gelbfleiſchige Speiſekartoffeln 2.70 Mark; für Induſtrie und ähnliche Sorten 2.90 Mark. Ich halte da⸗ her einen Kleinhandelspreis von 45 bis 48 Pfen⸗ nig je 10 Pfund gelbfleiſchige Kartoffeln für angebracht. Wegen mangelnder Beteiligung Vollverſammlung in Genf abgeſetzt. Genf, 11. Sept. Der Völkerbund hat am Dienstag nachmittag keine Vollverſammlung abgehalten, da ſich keine genügende An⸗ zahl von Rednern gemeldet hat. Statt deſſen tagten die von der Vollverſammlung eingeſetzten Ausſchüſſe, die ſich bereits am Dienstag vormittag konſtituiert haben. Aeberfall auf einen Bankboten 20 000 RM geraubt. Hannover, 11. Sept. Auf dem Adolf Hitler⸗Platz in der Nähe der Börſe wurde am Dienstag vormittag ein Kaſſen⸗ bote der Commerz⸗ und Privatbank überfallen. Es wurde eine Taſche geraubt, in der ſich außer 20 000 Re in Bar⸗ geld mehrere Wechſel befanden. Der Bote befand ſich auf dem Wege von der Reichsbank in der Theaterſtraße, als ein Mann, der einem Kraftwagen entſtiegen war, auf ihn zu⸗ ſprang, ihm mit einem Totſchläger über den Nacken ſchlug, ſodaß er blutend zuſammenbrach, und ihm die Banktaſche raubte. Bevor der Verbrecher feſtgehalten werden konnte, beſtieg er wieder den Kraftwagen und entkam. Die Num⸗ mer des Kraftwagens konnte feſtgeſtellt werden. Wieder ein Dampfer in Brand Panama, 11. Sept. Der Dampfer„Santa Rita“ der Grace Line, der von Kalifornien nach Balboa(Nanama) unterwegs iſt, hat durch Funkſpruch gemeldet, daß ein Be⸗ hälter Nr. 3 in Brand ſteht. Das Schiff hat u. g. Nitrate an Bord. Die Offiziere des Schiffes ſind der Anſicht, daß das Feuer auf ihrem Schiffe das Werk einer inkerna⸗ tionalen radikalen Organiſation ſei. Die „Santa Rita“ iſt g etwa 300 km von Balboa en ernt. 0 S eee — re e —