Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum 2 Pfennig — Nr. 214 Am Ende der Woche F. Im inneren Leben des Reiches und des deutſchen Vol— les hat die Woche begonnen mit dem Ausklang des Nürn⸗ berger Parteitages; dieſer hatte in der voraufgehenden Woche das öffentliche Intereſſe in Spannung gehalten. Die Neufor⸗ mung des deutſchen Volles nach dem nationalſozialiſtiſchen Prin- zip, die innere Bindung der Schichten durch die Führeridee, die Gruppierung in politiſche Organiſation. SA und Se, Arbeits ſront, Arbeitsdienſt, H iſt in Nürnberg ſichtbar vorgeführt worden, gewaltig in den Ausmaßen und eindringlich in der Wirkung. Diſziplin, Einordnung des Individuums, Anter⸗ ordnung, ſymobliſiert durch den Gleichſchritt und das gleiche Kleid, als Norm der Ordnung der neuen Geſellſchaft, der Volks— gemeinſchaft, traten ſichtbar in Erſcheinung. Das war der Kern und innere Sinn dieſer gigantiſchen Aufmärſche, deren tadelloſe Organiſation durch die Reichsbahn und durch die Lei⸗ ter des Parteitages nicht nur im Inland, ſondern auch im Aus— land unumwunden anerkannt werden mußte. Mußte doch die Zahl von 770000 Menſchen, die die Reichsbahn nach Nürn— berg befördert hat, genannt werden und für die Aufmärſche allein 200 000 politiſche Leiter! * Der Mittelpunkt der den ganzen Parteitag beherrſcht hat, wurde durch die Perſönlichkeit und die Reden des Reichs— führers und Kanzlers Adolf Hitler gebildet. Seine Proklamation gab den Auftakt, jeder der Organiſationen gab er perſönlich— nicht etwa unverbindlich ſchöne Worte, wie ſie bloße Repräſen— tation mit ſich zu bringen pflegt, ſondern Gedanken, die in ſich Forderung und Auftrag enthielten Er hielt perſönlich die große Kultur⸗Rede und ſchloß den Parteitag ab mit der wich— ligen Schlüßrede. Schließlich brachte das Antreten der Reichs⸗ wehr vor ihrem neuen Oberbefehlshaber auf dem Parteitag für die Zukunft auch die äußere Einreihung der Machtmit⸗ tel des Staates in die einzigen Träger des neuen national⸗ ſozialiſtiſchen Staates. Dieſe Tatſache hat jetzt auch franzöſiſche Blätter zu der Einſicht gebracht: Das Heer ſei nicht die Sphinx (der Ausdruck ſtammt bekanntlich aus der Zeit der Weimarer Republik und des General Seekt), als die man es in Frankreich auch im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland gern hinſtellen wolle, und nicht jener rätſelhafte Machtfaktor, deſſen bemerkenswer— teſter Charakterzug eine feindliche Einſtellung gegen den Führer ſei— ſo das„Petit Journal“! Von den vielen Lehren, die man aus dem Parteitag ziehen müſſe, müſſe man vor allem dieſe ziehen!—„Es gibt nur einen Waffenträger der Nation, das iſt unſere Wehrmacht“, das Wort des Führers iſt ja tatſächlich nun ſchon wiederholt gefallen. Aufgabe des Parteitages war es, Feſtigung und Aus- blick zu geben für die kommenden Aufgaben. Deutlicher und noch einmal hat Adolf Hitler erklärt:„Revolutionen ſind Vorgänge, die nur entſcheiden: wer pflanzt, was gepflanzt wird und be⸗ dingt noch wie gepflanzt wird. Säen und Reifen aber über- laſſen ſie ſtets der Evolution, das heißt der Zeit.“ Damit iſt auch nochmals ein Strich gezogen unter den 30. Juni, unter etwaiges Gerede einer zweiten Revolution.„Revolutionen be— ſeitigen nur Machtzuſtände, die Evolution allein verändert Sach— zuſtände.“ f 48 Träger dieſer Zukunftsaufgabe iſt einzig und allein die nationalſozialiſtiſche Partei. Selten hat Adolf Hitler ihre Funk⸗ tion als Trägerin des Staates ſo klar und ſchneidend und bis ins einzelne gezeichnet wie auf der Schlußrede in Nürnberg. „Die Partei wird für alle Zukunft die politiſche Führungsaus⸗ leſe des deutſchen Volkes ſein. Sie wird einen Stab politiſcher Streiter und Apoſtel ausbilden, die dann als gehorſame und pflichtgetreue Offiziere der Bewegung ihren Dienſt tun. 775 „Sie wird in ihrer Lehre unveränderlich, in ihrer Organiſation ſtahlhart. in ihrer Taktik ſchmiegſam und anpaſſungsfähig. in ihrem Geſamtbild aber wie ein Orden ſein.“„Sie alle“, ſo ſprach er zu den Mitgliedern der PO, der SA und SS, des Arbeitsdienſtes, der HZ. der Frauenſchaft, der Bauern⸗ und Arbeiterverbände„ſie alle ſind nur Kämpfer der verſchiedenſten Kommandos der NSDAP.“ Adolf Hitler nannte ſie„Träger einer neuen deutſchen Eidgenoſſenſchaft“„Die Partei iſt für alle Zukunft das Senfkorn der nationalſozialiſtiſchen Idee.“ Das Ziel muß ſein: alle anſtändigen Deutſchen werden Natio- nalſozialiſten. Nur die beſten Nationalſozialiſten ſind Partei— genoſſen. * Eine Ausleſe der Minderheit nannte der Führer an anderer Stelle die Partei. Der Gedanke brachte ihn auch auf die Par⸗ teien und die politiſche Willensbildung der Parteien in der Vergangenheit zu ſprechen. Dem demokratiſch-parlamentariſchen Syſtem lag und liegt die Ideologie zugrunde, den Willen der Mehrheit eines Volkes herauszuſtellen und ihn zum Geſetz zu machen. Dieſe Ideologie beruht auf dem falſchen Optimis⸗ mus der Aufklärung, daß die menſchliche Vernunft im all⸗ gemeinen immer das Beſte finde und tue, das Rechte finde und tue, daß die Vernunft alſo ſummiert gar nicht fehlen könne! Aber tatſächlich brachte dieſe politiſche Form der parlamentari— ſchen Demokratie eine ſolche Auflöſung in unſeren Volkskörper — bzw. brachte die ſchon vorhandene Zerſetzung zum Vor— ſchein—, daß die politiſchen Willensbildungen in den letzten 14 Zahren vielfach und von Beginn des Jahres 1930 in be⸗ ſonders eklatanter Weiſe unmöglich waren. Wer erinnert ſich nicht der vergeblichen Appelle an„Vernunft“,„Einſicht“, mit denen vorwiegend der politiſche Kampf beſtritten wurde! Wir dürfen uns aber ruhig auch eingeſtehen und klar machen, daß anberer Behörden- Vereins⸗ und Gejſchäßtsanzeiger 28 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Samstag, den 15. September 1934 auch bei ſcheinbarer Mehrheitsbildung dieſe oft nicht eine tatſächliche Mehrheit des Volkes repräſentierte; darum, weil es ja Wahlen gegeben hat, an denen ſich nicht einmal 50 Prozent der Wähler beteiligt haben. Aber auch von 60 oder 70 Prozent Wählern war die Mehrheit ſelten oder faſt nie die Mehrheit des ganzen hundertprozentigen Volkes. Dieſe nüchterne Erwägung mag manchem den Zu— gang zu der neuen politiſchen Organiſationsform ermöglichen, die Einſicht in die grundſätzlich neue politiſche Entwicklung, die mit der Machtergreifung durch die RSD begonnen hat. Kämpfer, politiſche Kämpfer ſind immer nur eine Minderheit. Adolf Hitler fügte in der Schlußrede dazu ein anderes Moment: daß die Weltanſchauungs- oder Wirtſchafts parteien durch die Beſchränkung ihres inneren grundſätzlichen Funda— mentes auf einen Bruchteil des Volkes auch ideell und grund— ſätzlich nie in der Lage waren, irgendeinmal das ganze Volk zu erobern, und daher auf Kompromiſſe mit anderen angewieſen waren. And er fand dabei beſonders ſarkaſtiſche Worte für die „Firmen der liberalen und demokratiſchen Politik“ und die egoiſtiſchen Wirtſchaftsgruppen. Durch dieſe vielfältigen Grup— pierungen des deutſchen Volkes, die auch den beſten Köpfen eine 10. Jahrgang planvolle, zielbewußte, auf lange Sicht gerichtete, kraftvolle po- litiſche Führung unmöglich machten, hat die nationalſozialiſtiſche Partei und Führung und in ihr die Geſchichte einen Quer⸗ ſtrich gezogen und neue Prinzipien in die Wirklichkeit einge- führt! Niemand kann da mehr die Hand an den Pflug legen und zurückſchauen! 1 Schließlich ſei noch verwieſen auf die ſtarken ethiſchen Antriebe, die der Führer der Partei und den einzelnen Gruppen und durch ſie dem ganzen Volke gegeben hat. Niemand konnte ſich z. B. der eindringlichen Wirkung ſeiner Worte an die Frauenſchaft entziehen:„Von der einfachſten und lapidarſten Zielſetzung der Natur... das Kind, dieſes kleine Weſen, das werden muß und gedeihen ſoll, für das der ganze Lebenskampf ja überhaupt einen Sinn hat!“ Immer und vor allen Gruppen wiederholt ſich der Ruf zur Volkserneuerung, Diſziplin, Stäh— lung der Jugend, Opferbereitſchaft, Beachtung der na⸗ türlichen Lebensgeſetze. Wie ein Faden zog ſich durch die Rede Hitlers der Wille, vom einzelnen, ſeinen überſteigerten Sorgen ſeiner Berufsgruppe weg das Volk. das Ganze, ſein Glück, ſeine Zukunft zu ſehen! Simon und Barthou antworten Beck. Nach dem Vorſtoß Polens— Die Kündigung der Minderheitenſchutzverpflichtung ein Schlag gegen den Völkerbund— Große Erregung in Genf und in Frankreich. DNB. Genf, 14. Sept. Zu Beginn der Vollverſammlung des Völkerbundes am Freitag begründete der Vertreter Chinas den Anſpruch ſei⸗ nes Landes auf die Wiederwahl in den Völkerbund und be⸗ fürwortete den Eintritt Sowjetrußlands. Dann ſprach als zweiter Redner der engliſche Außenminiſter Simon unter großer Aufmerkſamkeit der Zuhörer. Simon erwähnte, daß er urſprünglich nicht die Abſicht gehabt habe, zu ſprechen und er überhaupt der Leberzeugung ſei, daß es„gerade bei der gegenwärtigen ernſten Lage des Völkerbundes“ viel wichtiger ſei, hier praktiſche Politik zu machen und ſich mit den vielen ungelöſten Fragen und den tatſächlichen Aufgaben dieſer Völkerbundstagung zu befaſſen. Er habe ſich aber durch die geſtrige Erklärung des polniſchen Außenminiſters Beck verpflichtet geſehen, nun doch einige Feſt⸗ ſtellungen zu machen. 1. Mit der Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes und 2. mit der beſonderen Lage Polens im Hinblick auf ſeine eigenen Minderheitsſchutzverpflichtungen. Hier handle es ſich aber in Wirklichkeit um zwei völlig verſchiedene Fragen, die auch vertraglich ganz verſchieden ge— lagert ſeien. Es ſei ſeine Pflicht, hier feſtzuſtellen, daß die beiden Fragen völlig unabhängig voneinander ſeien. Sir John Simon führte dann die wichtigſten Sätze der ge— ſtrigen Erklärung Becks an, insbeſondere die Erklärung, daß Polen vom heutigen Tage ab ſeine Mitarbeit an dem inter— nationalen Garantieſyſtem ablehne. Simon iſt ſich nicht ganz klar darüber, wie dieſe Sätze konkret zu verſtehen ſeien. Er müſſe aber feſtſtellen, daß ſein Land die Minderheitenſchutz— verträge ebenſo wie andere Mächte unterzeichnet hätte. Aber auch Polen habe ſie unterzeichnet. Der Artikel 93 des Ver⸗ trages von Verſailles könne nicht einfach unbeachtet gelaſſen werden. Polen habe außerdem auch noch eine gewiſſe Ver— fahrensordnung über die Art, wie die Garantien ausgeführt werden ſollen, unterſchrieben. Kein Staat aber könne ſich ſelbſt von Verpflichtungen dieſer Art löſen. Auf jeden Fall ſei dies eine Angelegenheit von größter Bedeutung für den Völkerbund. Er habe es für ſeine Pflicht gehalten, das feſt⸗ zuſtellen; denn Stillſchweigen würde die Mißverſtändniſſe nur noch vergrößert haben. Anmittelbar nach dem engliſchen Außenminiſter gab auch der franzöſiſche g Außenminiſter Barthou eine kurze Erklärung ab, die ſich ebenſo wie die Simons ledig⸗ lich auf die geſtrige Rede des polniſchen Außenminiſters bezog. Die Ausführungen bewegten ſich auf derſelben Linie wie die des britiſchen Außenminiſters. Es war erſichtlich, daß ſich die beiden Miniſter vorher verſtändigt hatten. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou ſchloß ſich dem Arteil des britiſchen Außenminiſters über den Schritt Polens in allen weſentlichen Punkten an. Barthou wies darauf hin, daß Polens Beiſpiel die Autorität der Friedensverträge erſchüttern Weitere Opfer der Berge. Zwei Hamburger Bergſteiger am Finſteraarhorn verunglückt. DNB. Grindelwald, 13. Sept. Zwei führerloſe deutſche Touriſten ſind am Mittwochnach⸗ mittag beim Abſtieg vom Finſteraarhorn am Agaſſijoch verunglückt. Vermutlich durch Steinſchlag wurde der ſichernde Hintermann zu Fall gebracht und riß ſeinen Stufen ſchlagenden Kameraden mit. Beide wurden darch die Wucht des Sturzes über zwei Bergſchründe hinabgeſchleudert. Dem einen Verunglückten, dem Arzt Dr. Kohlſchütter aus Hamburg, der nur leicht verletzt wurde, gelang es, ſich aus den nachſtürzenden Schneemaſſen zu befreien und ſeinen Kameraden auszugraben. Seine ſofort un⸗ ternommenen und lange fortgeſetzten Wiederbelebungsverſuche blieben aber erfolglos. Nach durchwachter Nacht ſtieg er nach Grindelwald ab. Von dort iſt dann am Donnerstag eine Ret⸗ tungskolonne zur Bergung der Leiche abgegangen. Bei dem töd⸗ lich Verunglückten handelt es ſich um einen Referendar Ulrich Benecke aus Hamburg. In Südtirol tödlich abgeſtürzi. DNB. Innsbruck, 14. Sept. Der bekannte Groedener Alpiniſt und Skifahrer Matteo Noggler und eine Dame aus Bayern, deren Name bisher noch nicht in Erfahrung gebracht werden konnte, ſtürzten in der Fermeda-Gruppe in Südtirol tödlich ab. Die zerſchmetterten Leichen wurden nach St. Alrich im Groedener Tal überführt. Zwei Deutſche im Jungfraugebiet vermißt. DNB. Interlaken, 14. Sept. Bei der Alpinen Rettungsſtation in Interlaken iſt ein Tele⸗ gramm aus Halle an der Saale eingetroffen, wonach ein Berg⸗ ſteiger namens Goldſchmidt mit ſeiner Begleiterin Anne⸗ lieſe Graed, beide aus Halle, am Sonntag, den 9. September von der Berglihütte am Fuße der Grindelwalder Fieſcherhörner 8 (3299 Meter) auf die Jungfrau gehen und von da den Abſtieg nach der Walliſer Seite über die Concordia-Hütte nehmen woll— ten. Am Jungfraujoch, das ſie auf dem Wege zur Jungfrau hätten paſſieren müſſen, wurden die beiden Touriſten nicht ge— ſehen. Weitere Ermittlungen ſind zur Zeit noch im Gange. Die ſieben vermißten Bergſteiger tot aufgefunden. DNB. München, 14. Sept. Die Deutſche Bergwacht teilt mit: Nach einem Funkſpruch der bei der Oberrheintalhütte ſtationierten Funkſtation der Deut⸗ ſchen Bergwacht gelang es den in das Schueſſelkar angeſetzten Rettungsmannſchaften, im unteren Wanddrittel der von der Dreizinkenſcharte das Schueſſelkar herabziehenden Wand etwa um 11,16 Ahr in der Schlucht kurz hintereinander die ſieben ver⸗ mißten Bergſteiger tot aufzufinden. In einem Funkſpruch wurde gemeldet, daß in demſelben Gebiet ſeit Sonntag zwei weitere Bergſteiger vermißt werden. Es handelt ſich um die Münchener Guido Lange und Rudolf Lengendur. Schwierige Bergung. Die Bergungsarbeiten am Schüſſelkar. DNB. München, 14. Sept. Die Deutſche Bergwacht teilt mit: Nach der Lage der Lei— chen iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Verunglückten in einer ſteilen, ſchluchtartigen Waſſerrinne Biwak bezogen hatten und von dem wolkenbruchartigen Anwetter Montag früh 1 Uhr überraſcht und über ſteinige, ſteile Wandſtufen hinuntergeſchleu— dert worden ſind. Der Tod der Verunglückten, der teilweiſe durch Verletzung, teilweiſe durch Erſchöpfung eintrat, dürfte noch in der Montagnacht erfolgt ſein. Die Bergung iſt ſehr ſchwierig, wird jedoch am Samstag energiſch in Angriff genommen. S — cc 3 0 15 — 2 3 3 * e „000000000 2 8 8— und andere Staaten deranlaſſen könnte, ebenſo zu handeln. Kein Staat konne ſich einſeitig von dieſen Verpflichtungen los— ſagen, ohne das hierfür für Aenderungen vorgeſehene Verfah— ren zu beachten und mit anderen Staaten vorher zu verhan— deln. Er könne es aber nicht glauben, daß es die Abſicht Becks ſei, die Verſammlung in dieſer Weiſe vor eine vollendete Tatſache zu ſtellen. Richtig ausgelegt, könnte die Initiative Polens dann vielleicht die entſtandene Anruhe und die Ver— ſuchung, die ſich für andere Mächte bilden könnte, wieder aus der Welt ſchaffen. Als dritter Reoͤner zu dem Antrag des polniſchen Außen— miniſter ſtellte ſich der Vertreter Italiens, Baron Aloiſi auf den Standpunkt, daß die Verträge ſo lange in Kraft bleiben müßten, bis ſie etwa durch Revifion Brücken für einen Rückzug Polens. DNB. Genf, 14. Sept. Das Eingreifen der drei Großmächte in die Minderheiten— frage infolge der geſtrigen Erklärung des polniſchen Außen— miniſters wirkt in der Form, in der ſie zum Ausdruck kam, doch einigermaßen überraſchend. Die Abſicht des polniſchen Schrittes, allerdings mehr aus praktiſchen und politiſchen Geſichtspunkten, war ganz offen⸗ kundig. Gleichzeitig war deutlich zu erkennen, daß man durch dieſe Erklärung den Polen eine Brücke bauen wollte, um die formelle Kündigung ihrer Mitarbeit beim internationalen Min— derheitenſchutz wieder zurückziehen zu können und ſich hier mit einer unformellen praktiſchen Löſung zu begnügen. Offenbar beſteht die Hoffnung, daß Polen in der politiſchen Kommiſſion dieſe Brücke betreten wird. Viel bemerkt wird hier die in der Erklärung Barthous deutlich zum Ausdruck kommende Furcht, daß die ſelbſtändige Kündigung eines Vertrages durch Polen gefährliche Rückwirkungen auf das ganze Vertragsgebäude haben könne. Zweifellos wird ein tarker Druck auf Polen ausgeübt werden, dieſe formelle Kün— digung zu widerrufen, um dieſer Gefahr zu begegnen. Von pol— niſcher Seite erklärt man, daß Polen keinen Grund habe, ſeine Stellung zu ändern. Aber erſt die Verhandlungen in der ſechſten Kommiſſion würden zeigen, welche Regelung dieſe Streitfrage findet und ob Polen tatſächlich zur Zurücknahme bereit ſei. Scharfe Kritik in Frankreich. DNB. Paris, 14. Sept. Die Erklärungen des polniſchen Außenminiſters Beck, daß Polen ſich nicht länger an die Minderheitenverträge hal— ten werde, ſtehen in der Freitagmorgenpreſſe m Vordergrund des Intereſſes und werden don der großen Mehrheit der Blät- ter ſcharf kritiſiert. Man gibt zwar allgemein zu, daß allein Polen und einige andere Staaten verpflichtet ſeien, dem Völkerbund Rechenſchaft über die Behandlung der in ihren Ländern lebenden Minderheiten abzulegen, während andere Staaten von dieſer Verpflichtung entbunden ſeien, die vom Standpunkt der nationalen Würde als auf zumindeſt„depri⸗ mierend“ angeſehen werden könne, verurteilt aber die Art und Weiſe, in der der polniſche Außenminiſter die Angelegenheit zur Sprache gebracht habe. Hierbei ſcheint aber franzöſiſcher⸗ ſeits eine ganz beſondere Verärgerun g deshalb mitzuſpie⸗ len, weil die polniſche Regierung Frankreich nicht vorher von ihrer Abſicht in Kenntnis geſetzt hat. Außerdem befürchtet man Auswirkungen des polniſchen Schrittes auf die Verhand- lungen über den Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund, für den Frankreich gewiſſermaßen die moralische Verantwortung übernommen hat. 2 Das„Oeupre“ bezeichnet den polniſchen Schritt als einen Aufſtand eines Landes gegen den Völkerbund, dem es überhaupt erſt ſein Beſtehen verdanke. Es ſei der ſchwerſte Schlag, den die Genfer Einrichtung bisher erhalten habe; denn ſelbſt der Austritt Deutſchlands ſei in den Augen vieler ver— ſtändlich geweſen. „Echo de Paris“ ſchreibt u. a.: Man dürfe ſicher ſein, daß Polen die volle Anterſtützung Deutſchlands genieße, das zwar in Genf alles aus den Minderheitenverträgen heraus— geholt habe, was herauszuholen geweſen ſei, das aber heute alles dem einen Wunſch opfere, nämlich der franzöſiſchen Politik einen Schlag zu verſetzen(1). „Jour“ ſpricht von ſchwerwiegenden Auswirkungen des polniſchen Schrittes. Polen habe eine Verpflichtung übernom— men, die Marſchall Pilſudski mit einem ESäbelhieb zerreiße. Die Frage ſei jetzt, ob man Polen vor den Haager Schieds⸗ gerichtshof ſtelle, gegen deſſen Arteil es keine Berufung gebe. Für das Land würde eine ſolche Maßnahme kataſtrophale Folgen haben. Denn Polen würde beſtimmt verurteilt wer⸗ den, und dann dem Beiſpiele Deutſchlands und Japans folgen und aus dem Völkerbund austreten. Man müſſe ſich deshalb fragen, ob die ftanzöſiſch-ſowjetruſſiſche Annäherung das Riſiko einer ſo ſchweren Gefahr für den Frieden wert geweſen ſei. Das„Journal“ iſt eines der wenigen Blätter, das volles Verſtändnis für die Haltung Polens hat, wenn es auch bedauert, daß man Frankreich nicht vorher in Kenntnis geſetzt habe. Bedenken in der deutſchen Preſſe. DNB. Berlin, 14. Sept. Die Genfer Rede des polniſchen Außenminiſters Beck über den Minderheitenſchutz wird von den Morgenblättern eingehend beſprochen und als ein Ereignis von weittragender Bedeutung für die europäiſche Politik gewertet. Der Völkiſche Be⸗ odachter ſchreibt: So erfreulich es erſcheinen mag, daß die Rede Becks die ganze Zwieſpältigkeit des Völkerbundes ſchlag⸗ artig beleuchtet hat, ſo erfreulich es iſt, daß ein unehrlicher Zu— ſtand beendet werden ſoll, ſo können doch die praktiſchen Aus- wirkungsmöglichkeiten auch bedenklich ſtimmen. Es iſt deshalb zu wünſchen, daß der Minderheitenſchutz durch beſſere Methoden als die in Genf üblichen gewährleiſtet werde, aber angeſichts des polniſchen Verſuches, eine beſtehende Methode zu beſeitigen, ergibt ſich zwangsläufig die Frage, ob dieſe Gewähr dafür ge⸗ geben iſt, daß tatſächlich ein beſſerer Zuſtand geſchaffen wird und ob ſich nicht im Gegenteil der Stoß gegen die unvollkommene und unehrliche Genfer Prozedur jetzt gegen den Minderheiten⸗ ſchutz überhaupt auswirkt. Es bietet ſich auch jetzt für die pol⸗ niſche Staatsführung eine einzigartige Gelegenheit, den Völker⸗ bund zu beſchämen, indem ſie ihrerſeits Wege einſchlägt, um eine neue Methode aufzubauen, die beſſer als die alte iſt. Der Berliner Lokalanzeiger bemerkt, daß der polniſche Vorſtoß ſich zunächſt gegen den Völkerbund und die Signatarmächte des Minderheitenſchutzabkommens richte. Wenn die polniſche Regierung ihr Vorgehen damit begründe, daß ein allgemeines Minderheitenſchutzabkommen von anderen Mächten abgelehnt worden ſei, ſo treffe das nicht den Kern der Sache. Das weſentliche ſei vielmehr, daß ſich Polen von einem Vertrag losſage, der in feierlichſter Form als Bedingung für die Leber- weiſung fremdraſſiger Antertanen unter ſeine Souveränität ge⸗ ſetzt worden ſei. Es erhebe ſich deshalb in erſter Linie die Frage, wie werden der Völkerbund und die aſſoziierten Hauptmächte. die Garanten des Schiedsvertrages, auf Polens Vorgehen ant⸗ worten. geändert werden könnten. Oeſterreich entſcheidet ſelbſt. Bemerkenswertes Interview des Bundeskanzlers Guſchnigg. DRB. Wien, 14. Sept. Die„Neue Freie Preſſe“ veröffentlicht aus Genf eine Anterſuchung mit dem Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg, in der folgendes ausgeführt wird: Die A nabhängigkeit Oeſterreichs ſtehe für die öſterreichiſche Regierung außer Frage. Sie ſei daher kein internationales Problem, das etwa jetzt vor den Völkerbund gebracht werden müßte. reichiſche Regierung habe ſich daher nicht veranlaßt gefühlt, Vorſchläge für eine Garantie der öſterreichiſchen Anabhängigkeit in Genf zu unterbreiten. behauptet werde, mit konkreten Vorſchlägen aufwarte. ſich vielmehr vor, Anregungen, ſollten, eingehend zu prüfen. Ohne Zuſtimmung Oeſterreichs könne kein Punkt der Oeſterreich betreffe, erwogen werden. Es ſel natürlich, daß die an der Anabhängigkeit Oeſter— reichs intereſſierten Staaten die Gelegenheit in Genf wahr— nehmen würden, um über ein Syſtem, das die Anabhängigkeit Oeſterreichs im Intereſſe der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung ſicherſtelle, Beſprechungen zu pflegen. Die öſter⸗ reichiſche Regierung ſei für jedes aufrichtig entgegengebrachte Vertrauen dankbar, werde aber die Entſcheidung ſelbſt zu fällen haben. Oeſterreich dürfe nicht zu einem Objekt der europäiſchen Politik gemacht werden. Die Regierung lehne nach wie vor jede Einmiſchung in die eigenen Verhältnuſſe ab. Es müſſe endgültig der Vergangenheit angehören, daß die öſterreichiſche Innenpolitik von außen dauernd beeinflußt und revolutioniert werde. Der Bundes— kanzler unterſtrich ſodann in dem Geſpräch, daß neue wirt— ſchaftliche Möglichkeiten für Oeſterreich eröffnet werden wür- den. Es gebe weder ein Primat der Politik, noch ein Primat der Wirtſchaft. Die gegenwärtige Lage verlange für Oeſter⸗ reich eine gemeinſame Behandlung und Erledigung der politiſchen und wirtſchaftlichen Seite des Problems. Politiſche Garantien ſeien unwirkſam, wenn ſie nicht wirtſchaftlich fun⸗ diert ſeien. Oeſterreich müſſe wirtſchaftliche Garantien zurück⸗ weiſen, die nicht zugleich die politiſche Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit Oeſterreichs reſtlos anerkennen. Oeſterreich ſei berufen, eine treibende Kraft im politiſchen Ge⸗ triebe Europas zu werden. Die jahrhundertealte öſterreichiſche Kultur ſei ein entſcheidender Faktor Europas. Das junge als die maßgebende in Oeſterreich gelten darf, während die alte Oeſterreich könne leben, wenn man es leben laſſe. Oeſterreich kaiſertreue Volkspartei zur völligen Bedeutungsloſigkeit herab- werde leben, weil es wolle. geſunken iſt. C. K Am Ziel. Die Europaflieger in Warſchau. DNB. Warſchau, 14. Sept. Der große Europaflug, deſſen letzte Stationen Wien, Prag, Kattowitz waren, iſt von einigen Teilnehmern bereits erfolgreich beendet worden. Am Freitagnachmittag um 14.20 Ahr traf auf dem Warſchauer Flughafen vor etwa 15 000 Zuſchauern als erſter der Pole Gedghowd unter dem Jubel der Menge ein. Zehn Minuten ſpäter folgte als erſter Deut ſcher Paſe⸗ wal d, der gleichfalls von der Menge ſtürmiſch begrüßt wurde. Der deutſche Geſandte ließ es ſich nicht nehmen, ihn zur erfolg⸗ reichen Durchführung des Fluges perfönlich zu beglückwünſchen. Kurz nach 3 Ahr trafen weitere Piloten auf dem Flugplatz Mokotow ein. Am 14.48 Ahr erſchien der Deutſche Bayer auf dem Flugfeld, dann folgten die deutſchen Piloten Oſter⸗ kamp um 15 Ahr, Hubrich 15.01 Ahr und Seidemann 15.02 Ahr. Acht Minuten ſpäter traf dann noch der Pole Skrzypinski ein. Bis 17 Ahr waren auf dem Warſchauer Flughafen 17 Flugzeuge eingetroffen, darunter alle acht De utſchen. Es landeten die tſchechiſchen Flieger Anderle um 15.52 Ahr, Zacek um 15.53 Ahr und Ambruz um 15.55 Ahr. Als elfter traf gleichzeitig mit Ambruz der Deutſche Hirth ein, und bald danach erreichten auch die beiden Deutſchen Junck und Francke das Ziel. Weiter trafen ein die Italiener Sanzin und Francois um 16.46 bzw. 16.47 Ahr und der Pole Bajan, der bekanntlich nach Punkten an der S pitze liegt, um 17 Ahr. „Graf Zeppelin“ über Deuſchland. DNB. Friedrichshafen, 14. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt heute früh um 4.10 Ahr unter Führung von Dr. Eckener zu einer Sonder— fahrt nach Frankfurt am Main geſtartet. An der Fahrt nehmen 27 Fahrgäſte teil, unter ihnen der Generaldirektor für das deutſche Straßenbauweſen, Dr. Todt, ferner als Vertreter des Reichsluftfahrtminiſteriums die Fliegerkommandanten Spand und Breithaupt. Von Frankfurt aus unternimmt das Luftſchiff eine Fahrt zur Beſichtigung der Reichs autobahnen, an der die Teilnehmer des Internationalen Straßenbaukongreſſes teilnehmen werden. Die Fahrt ging zunächſt den Rhein hin⸗ unter, über Köln, und dann in Richtung Braunſchweig. Beurlaubung des evang. Landesbiſchofs Wurm. DNB. Berlin, 14. Sept. Von der Reichskirchenregierung wird mitgeteilt: Der Herr Reichsbiſchof hat ſich veranlaßt geſehen, zur Ordnung der kirchlichen Verhältniſſe und Sicherſtellung kirchlicher Ver⸗ mögensteile in Württemberg den Landesbiſchof Wurm bis auf weiteres zu beurlauben. Landesbiſchof Wurm hat ſich verleiten laſſen, Gelder der Landeskirche den ordentlichen kirchlichen Zwecken zu entziehen. Mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des Landesbiſchofs wurde von dem Reichsbiſchof der in kirchlichen Kreiſen geſchätzte Stadt pfarrer Krauß in Ebingen beauftragt. Rückkehr von Papens nach Wien Ende September. 1 Gegenüber Meldungen Wiener Blätter wird von zuſtän⸗ diger Stelle mitgeteilt, daß von einer Aenderung des Planes, wonach der außerordentliche Geſandte und bevollmächtigte Miniſter v. Papen gegen Ende September nach Wien zurück⸗ kehren werde, nicht das geringſte bekannt ſei. Die öſter⸗ Es ſei eine Irreführung der öffentlichen Meinung, wenn daß die öſterreichiſche Regierung in Genf Die Regierung behalte die im internationalen Rah— men für die Anabhängigkeit Oeſterreichs vorgebracht werden Der Weg zum Thron? Erzherzog Eugen ſoll öſterreichiſcher Bundespräſident werden. Der Wiener Korreſpondent des blattes“ meldet ſeinem Blatt: Wie ihr Korreſpondent aus durchaus verläßlicher Quelle erfährt, iſt im Kreiſe der Regierungsmitglieder noch vor der Abreiſe des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg nach Genf in der Habsburgerfrage eine wichtige Klärung einge— treten. Es iſt jetzt mit aller Beſtimmtheit damit zu rechnen, daß die ſchon einmal genannte, damals aber noch als verfrüht angeſehene Kandidatur für den Bundespräſidentenpoſten des Feldmarſchalls Erzherzog Eugen zur Tatſache wird. Der Wechſel in der Bundespräſidentſchaft ſoll ſich ſofort nach der Einführung der Hauptſtücke der neuen ſtändiſchen Verfaſſung, vielleicht ſogar noch in dieſem Jahre, vollziehen. „Berliner Tage⸗ Erzherzog Eugen iſt prinzipiell einverſtanden mit der Aebernahme der Würde eines Bundespräſidenten Oeſterreichs, das ja jetzt keine Republik mehr iſt, ſondern ſich als Bundesſtaat bezeichnet. Auch aus Steenockerzeel, dem Sitz der kaiſerlichen Familie, liegt bereits eine prinzipielle Zuſtim⸗ mung vor. Erzherzog Eugen darf füglich als der Plaßhalter Ottos von Habsburg gelten, in deſſen Namen er in letzter Zeit ja auch in Oeſterreich immer aufzutreten pflegt, wenn es ſich um Ehrenbürgerernennungen Ottos und dergleichen handelt, während früher Prinz Max von Hohenberg, der Sohn des ermordeten Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand, Otto von Habsburg zu vertreten und in deſſen Namen zu ſprechen befugt war. Die geänderte Haltung der Regierung zu den Habsbur⸗ gern zeigt ſich auch darin, daß bei offiziellen Anläſſen, wie etwa bei der letzten Heldenfeier, die Mitglieder des Hauſes Habs⸗ burg ſofort nach der Regierung aufmarſchieren und im Rund- funk nicht mehr einfach als„die Erzherzöge“, ſondern wieder als die kaiſerlichen Hoheiten angekündigt werden. Erzherzog Eugen legte auch im Namen Sttos einen Lorbeerkranz im Heldendenkmal nieder und nimmt gelegentlich Meldungen ehe- maliger Armeemitglieder in Begleitung von Angehörigen des neuen Bundesheeres entgegen. Da Erzherzog Eugen als Ritter des Malteſer⸗Ordens unvermählt iſt und keine Nachkom⸗ menſchaft beſitzt, beſteht für das Haus Habsburg keinerlei Be⸗ fürchtung zu einer Abſchwenkung von der regulären Thron⸗ folgelinie. Die Verbindung zwiſchen den Regierungskreiſen und dem Hauſe Habsburg ſtellt in erſter Linie der ehemalige Geſandte Baron Wieſer her, deſſen Legitimiſtengruppe allein Schlag auf den Kopf. Dreiſter Raubüberfall. DNB. Radolfzell, Auf die Bewohner des zwiſchen Stahringen und Güt⸗ tingen gelegenen Ziegelhofes wurde am Freitag vormittag ein dreiſter Raubüberfall verübt. Als der Beſitzer des Hofes namens Rehm in den Stall ging, trat ein unbekannter Mann auf ihn zu und verſetzte ihm mit einem Lattenſtück einen Auch die 71 Jahre alte Mutter des Rehm wurde von einem zweiten Mann niedergeſchlagen, ſo daß ſie blutüberſtrömt und bewußtlos im Hofe liegen blieb. Die Frau des Landwirts flüchtete ſich nach Stahringen. Sie wurde eine Zeitlang von dem zweiten Mann verfolgt, der aber ſchließ⸗ lich von ihr abließ. Mehrere Männer aus Stahringen nahmen ſofort die Verfolgung auf, die aber bis jetzt ergebnislos blieb. Der Tat dringend verdächtig ſind zwei Motorradfahrer, die ſich als Verſicherungsbeamte ausgegeben hatten und am Don⸗ nerstag auf dem Hofe waren. Die beiden Leberfallenen wur⸗ den in ſchwerverletztem Zuſtande in das Krankenhaus nach Radolfzell gebracht. Lebensgefahr beſleht nicht. f Bergwerksunglück in Hindenburg. Drei Verletzte, zwei Vermißte. DNB. Hindenburg, 14. Sept. Das Oberbergamt Breslau teilt mit:„Auf den Delbrück⸗ Schächten in Hindenburg(Oberſchleſien) hat ſich am Freitag⸗ morgen im Reden⸗Flöz ein ſchwerer Gebirgsſchlag ereignet. Da⸗ von ſind 16 Mann betroffen worden, von denen aber nur drei das Krankenhaus auſſuchen mußten. Auch bei ihnen beſteht keine Lebensgefahr. Zwei Mann werden noch vermißt. Anſcheinend ſind ſie von einem zu Bruch gegangenen Pfeiler überraſcht worden. Ein dritter, der auch verſchüttet war, konnte bereits unverletzt geborgen werden. Die Bergungsarbeiten haben ſofont eingeſetzt und ſind noch in vollem Gange. Heſſiſche Trachtengruppe beim Führer Ueberreichung eines Ernkekranzes. Gießen. Unter Führung des oberheſſiſchen Heimatdich⸗ ters Georg Heß⸗Leihgeſtern nahm eine heſſiſche Trachten⸗ gruppe mit Trachtenträgern aus dem Hüttenberg, dem Kreiſe Marburg, der Schwalm, der Schlitzer Landſchaft, der Rhön, dem Katzenberg und dem Kreiſe Gelnhauſen an dem Reichsparteitag in Nürnberg teil. Die heſſiſche Trach⸗ tengruppe überreichte im Anſchluß an den Trachtenfeſtzug und Vorbeimarſch am Führer, ebenſo wie auch andere Trachtengruppen Geſchenke darbrachten, dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler einen Erntekranz, deſſen den Kranz durchziehendes buntes Bauernband eine Bauersfrau non ihrer Tracht abgetrennt und dem Führer geſtiftet hatte. Den heſſiſchen Erntekranz überreichte der Führer der hef⸗ ſiſchen Trachtengruppe mit einem Trachtenmädel aus der Marburger Gegend an den Führer, wobei Georg Heß fol⸗ gende Widmung an den Führer ſprach: „Heſſenkinder in ihrer Tracht Haben Dir viel Heimatgrüße mitgebracht. Als Zeichen der Treue dieſen Preis, Ein Segen unſerer Hände Fleiß.“ Der Führer ließ ſich die Trachtenpaare, die ihm Ge⸗ ſchenke ihrer Trachtengruppen überbrachten, vorſtellen, wo⸗ bei er jedem Paar die Hand reichte und ſich mit ihm freundlichſt unterhielt. ö 14. Sept. Rom: Am Mittwoch wurde die Bevölkerung von Catania und anderen Orten wieder durch mehr oder weniger ſtarke Erd⸗ ſtöße erſchreckt. 1 8 0 = 90 . ein N 1 zu n Nr. 214— Samstag, den 15. September 1934 Viernheimer Volkszeitung 10. Jahrgang N. G. Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und 1 der NS.⸗Gliederungen) eee ſt e Adolf Hitlerſtraße 19: NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSDaAP.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RD. jeden Montag u. Donnerstag 20 22 Uhr NS GO.(Kriegsopfer⸗V N erſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19-21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: Lorſ ſtra f 0 L ſ cher ſtera ß e 4: NS. und Dentſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) D. ihr f i e. 4 NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18— 20 Uhr Achtung Blockleiter! 0. Es wird letztmals an die Abrechnung der Reichsſchulungs⸗ briefe Folge 6 erinnert. Schlußabrechnung Montag, den 17. d. Mts. auf der Geſchäftsſtelle, zugleich wird Folge 7 der Reichsſchulungsbriefe ausgegeben. f Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Betr. Werbeumzug anläßlich der Feuerſchutzwoche. Sämtliche Pg. werden erſucht, ſich an dem am Montag, den 17. ds. Mts., abends ſtattfindenden Werbeumzug reſtlos zu beteiligen. Antreten um 7,30 Uhr in der Schulſtraße, die Spitze des Zuges ſteht am Gaſthaus zum Engel, Front nach dem Rathaus. f Die übrigen Vereine und die Bevölkerung Viernheims werden gebeten, ſich recht zahlreich zu beteiligen. Die Auf⸗ ſtellung derſelben erfolgt ebenfalls in der Schulſtraße. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Am Montag, den 17. ds. Mts., 8 Uhr abends, ſtehen alle Formationen der N. S. D. A. P. am Rathaus angetreten zum Propagandamarſch der Feuerſchutzwoche. Entſchuldigun⸗ gen gibt es nicht. Der Standortführer: Becker, S. A.-Sturmführer. A. S. K. Blockwalter! Jeder Blockwalter ſucht heute und morgen ſeinen Block ab, nach Pflegeſtellen für Saarkinder. Die Stellen werden vorausſichtlich Ende Oktober belegt. Ich er— warte von den Blockwaltern, wie auch von der geſamten Ein— wohnerſchaft, daß gerade hier bei der Unterbringung unſerer Saarkinder die Verbundenheit mit unſeren deutſchen Brüdern an der Saar, durch Bereitſtellung von Freiſtellen für vier Wochen, ſo recht zum Ausdruck kommt. Meldungen der Block— walter ſind ſchriftlich zu erſtatten und zwar: Name, Beruf, Straße und Hausnummer der Pflegeeltern. Angabe ob Knabe oder Mädchen gewünſcht. Bis morgen abend 8 Uhr hat mir jeder Blockwalter gemeldet, auch ſelbſt wenn Fehlmeldung zu erſtatten wäre. Heil Hitler! Zöller, Ogru-Amtsl. ASB.— DAß. Landestreffen in Wiesbaden. Ich weiſe darauf hin, daß das Landestreffen der DAF. beſtimmt am 6. und 7. Oktober ds. Is. ſtattfindet. Der Fahr⸗ preis beträgt für die Hin- und Rückfahrt nur RM. 1.80 und erwarte ich, daß ſich alle Volksgenoſſen, die in Arbeit ſtehen, beteiligen. Anmeldungen ſind bis ſpäteſtens Montag, den 17. September ds. Is. auf der NSBO.⸗Geſchäftsſtelle zu tätigen. Heil Hitler! gez. Mögelin. Jungvollk Fähnlein 6/ö/2%249 tritt am Samstag, den 15. 9. 1934 um 7½ Uhr morgens am Staatsbahnhof an. Es muß alles beim Staatsjugendtag dabei ſein. Es iſt Befehl des Kultusminiſteriums, daß die Ig. zum Staatsjugendtag antreten. Die Jungenſchaftsführer haben Jungenſchaftsführer— prüfung. Ich erwarte vollzähliges Erſcheinen! Heil Hitler! Führer des Fähnleins 6//2/ 249: J. V.: Schmitt, Igzf. Fähnlein 6/(/2/249 tritt am Montag um 6 Uhr nachm. am Staatsbahnhof an. Turnſchuhe, Sporthoſe und Trikot ſind mitzubringen. Am nächſten Samstag, den 22. Sept. findet das Sportfeſt des Fähnleins ſtatt, wozu wir die Eltern unſerer Pimpfe herzlich einladen. Heil Hitler. 5 Der Führer des Fähnleins: J. V. Walter Schmitt, Igzaf. Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. September 1934. Denkſpruch Wohl beſſer iſt's ohn Anerkennung leben, Und durch Verdienſt des Höchſten wert zu ſein, Als unverdient zum Höchſten ſich erheben, Groß vor der Welt, und vor ſich ſelber klein. * Sieben Schmerzen Aiarſa Dieſes Feſt wird heute in der kath. Kirche begangen. Die Andacht zu den Schmerzen Marias hat ihre bibliſche Grundlage in dem prophetiſchen Wort des greiſen Simeon: „Deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen“. Schon die Kirchenväter haben über die Schmerzen der Gottesmutter Betrachtungen angeſtellt. 1 Das Feſt läßt uns aber auch beim Eintritt in den Herbſt wieder die Bedeutung des mit Chriſtus vereinten Leidens verſtehen. Es iſt ein Geſetz im Chriſtentum: je näher ein Chriſt dem Herrn ſteht, umſo näher muß er auch dem Kreuze ſtehen. 5 g Zerbrich Dir nicht den Kopf mit Grübeleien über Deine Leiden und über die Widerſprüche, die Du erfährſt, ſondern nimm ſie mit Sanftmut und Geduld hin. Es ſei dir genug zu wiſſen, daß ſie aus den Händen Gottes kamen. Maurer geſucht. Nach Schmarbeck bei Han⸗ nover wird ein Transport Maurer geſucht. Intereſſenten wollen ſich Montag Mittag 3 Uhr bei der hieſigen Arbeits⸗ amtsnebenſtelle melden. Kirchliches. Morgen Titularfeſt des chriſtl. Mütter⸗ vereins mit gemeinſchaftlicher hl. Kommunion. Am Nach⸗ mittag nach der Andacht Verſammlung. Der Schutz und die Förderung der kinderreichen Familie wird von der Regierung mit allen Mitteln be— trieben. Die Aufklärung der Geſamtbevölkerung über die Bevölkerungsfragen ſind dem Reichsbund der Kinderreichen Deutſchlands übertragen. In allen Orten finden in der nächſten Zeit Werbeverſammlungen ſtatt. Die Aufgabe der kinderreichen Familie wird klargelegt werden, aber auch die Schutzmaßnahmen der Regierung für die kinderreiche Familie werden gezeigt werden. Die Verſammlung am hieſigen Platze iſt Sonntag, den 23. September, nachmittags halb 4 Uhr im Kaiſerhof. Zwei Redner des Landesverbandes Heſſen— Naſſau werden ſprechen. Beſonders wird die Siedlungsfrage beſprochen werden. Vorher findet ein Propagandaumzug durch die Kinder ſtatt. Der Eintritt zur Verſammlung iſt frei. Näheres wird noch bekannt gegeben. Turn⸗ und Feſthalle Bad Dürkheim. Eine Toch⸗ ter unſeres Mitbürgers Herrn Joſef Neff 1., Repsgaſſe, Frau Eliſabeth Tempel geb. Neff, die in Bad Dürkheim verheiratet iſt, bewirtſchaftet daſelbſt mit ihrem Gatten, Herrn Karl Tempel, die zwei Minuten vom großen Faß gelegene Turn- und Feſthalle. Bei Ausflügen und Wanderungen nach Bad Dürkheim empfehlen ſie ihre Reſtaurations- und Geſell⸗ ſchaftsräume einem geſchätzten Beſuch.(Siehe auch Inſerat in heutiger Nummer.) Auf dem Schleßſtand ber Teutonen wird morgen großer Betrieb ſein. Für ein richtiges Volks⸗ feſt iſt der Rahmen gegeben. Bei dem herrlichen Wetter wird jeder gerne einen Spaziergang machen in den ſchönen Herbſtwald. Eine eigenartige Erſcheinung: Die Gegend um den Schießſtand iſt vollkommen ſchnakenfrei. In den Morgen⸗ ſtunden werden die Viernheimer und auswärtigen Schützen bei den Pflichtübungen ſein. Neu iſt ein Gäſteſchießen, das ununterbrochen von 9—5 Uhr dauert. Jeder kann ſeine Kunſt zeigen, beſonders die alten Soldaten werden ihr Können zeigen wollen. Zwei 20 Meter hohe Flaggenmaſten ſind neu errichtet. Die Schützenflagge wird nicht mehr ein⸗ ſam über dem Wald wehen, ſie wird im Schutze des Haken⸗ kreuzbanners ſtehen. Um 3 Uhr wird die Weihe und das erſte Aufziehen der beiden Flaggen ſtattfinden. Der Wirt⸗ ſchaftsbetrieb liegt in den Händen der Wirteinnung. Zwei Geſangvereine und die Feuerwehrkapelle werden in altgewohnter Weiſe für richtige Unterhaltung ſorgen. Deshalb morgen alles einen Spaziergang auf den Schießſtand. Ganz Deutch land beleiligt ich an dem Preisausſchreiben! Die ungeheuren Brandkataſtrophen, von denen Deutſch— land im letzten Jahre heimgeſucht wurde, erweiſen die Not- wendigkeit der Veranſtaltung einer Feuerſchutzwoche. Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda hat die Oberſte Leitung der P. O., Amt für Volks⸗ wohlfahrt,„Schadenverhütung“ mit der Durchführung dieſer Aktion vom 17.— 23. September 1934 beauftragt. Das deutſche Volk ſoll erkennen, was es bedeutet, wenn unter ſchwerſten Anſtrengungen des wirtſchaftlichen Aufbaues durch Feuerſchäden jährlich 500 Millionen Reichsmark ver⸗ nichtet werden. Wieviele Volksgenoſſen könnten von dieſer Summe ſorgenfrei leben. Blüte ihrer Jahre den Flammentod, 1400 Menſchen, die uns wertvolle Helfer am Aufbau unſeres neuen Staates ſein könnten. Um das Intereſſe jedes einzelnen Volksgenoſſen zu wecken, hat die Oberſte Leitung der P. O., Amt für Volks⸗ wohlfahrt,„Schadenverhütung“ ein Preisausſchreiben er⸗ laſſen, welches ſich mit dem Brandverhütungsgedanken befaßt. Die Aufgabe iſt leicht. Von einer Anzahl dargeſtellter Bilder ſind diejenigen zu durchſtreichen, die eine Außerachtlaſſung des Brandverhütungsgedankens erkennen laſſen. Wer richtig den⸗ ken kann, hat es nicht ſchwer, in den Kreis derer zu kommen, die mit einem Preiſe bedacht werden. Es werden 5000,—./ verteilt, und zwar als 1. Preis 500.— RM. 2. Preis 250. RM. 3. Preis 100. RM. 10 Preiſe zu 50.— RM. 25 Preiſe. zu 20.— RM. 115 Preiſe zu 10.— RM. 400 Preiſe zu 5.— RM. Schlußtermin der Abgabe der 15. Oktober 1934 Deutſche Volksgenoſſen, beſchafft euch die Feuerſchutz⸗ broſchüre„Brandſchaden iſt Landſchaden!“ Dieſe wird zum Preiſe von 20 Pf. von den Feuerwehrleuten und von den Organiſationen der N. S. V. vertrieben. . Im Monat bes Vogelzuges Während die Wiederkehr der Vögel im Frühjahr häufig ſehr verſchieden liegt, iſt der Zeitpunkt des Rückzuges in ſüdliche Länder enger begrenzt. Dies iſt für viele bekannte Vogelarten der September. Der Sang der Droſſel wandelt ſich in den wehmütigen Ruf, wie ihn die Singdroſſel jetzt hat. Dagegen bleibt die Amſel oder Schwarzdroſſel hier. Weiter ziehen an bekannteren Vögeln jetzt von uns: die beiden Lerchen⸗ arten, Braunelle Weidenlaubſänger, Goldhähnchen, die Rauch⸗ ſchwalbe, Gartenrotſchwanz, Nachtigall, Mehlſchwalbe und grauer Fliegenſchnepper, Vögel, die uns allen bekannt und lieb ſind. Ganz allgemein bilden Südeuropa und Afrika das Wander- ziel. Sie erreichen dieſe Länder oftmals erſt nach Ueber⸗ windung mancher Hinderniſſe. So ſpielt namentlich die Luft⸗ ſtrömung eine große Rolle. Die Höhe des Zuges iſt nicht bedeutend, über die typiſchen Vogelzugſtationen, z. B. die kuriſche Nehrung, ziehen ſie oftmals ganz niedrig hin. Eigen⸗ artigerweiſe fliegen namentlich die kleineren Zugvögel(Sing⸗ vögel) bei Nacht, die größeren am Tage. Ohne Kompaß finden unſere Vögel ihr weites Ziel. Seit Jahrtauſenden ſchon ver⸗ erbt ſich der Wandertrieb von Generation auf Generation. „ 1400 Menſchen erleiden in der Gottesbienſtoroͤnung ber katholiſchen Gemeinde Viernheim 17. Sonntag nach Pfingſten Apoſtel⸗Kirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe ¼8 Uhr: hl. Meſſe % 10 Uhr: Hochamt Weh 2 Uhr: Sakramentaliſche Andacht, danach Verſamm⸗ lung des chriſtlichen Müttervereins. Marien⸗Kirche: 8 Uhr: hl. Meſſe. 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: /¼7 Uhr 1., ½8 Uhr Friderich. Dienstag: /¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Magdalena Köhler. ½8 Uhr beſt. Amt für Maria Haas, deren Mutter, Schwieger⸗ vater Sebaſtian Haas und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Barbara Hanf. Donnerstag: /7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Mag⸗ dalena Schloſſer. g Freitag: /½7 Uhr beſt. Amt für Anna Bauer geb. Weidner, gef. Krieger Martin Bauer und Angehörige. 8 8 Uhr beſt. E.⸗A. für die in Oppau verunglückten Gg. Rößling, Kaſpar Adler, Jakob Helmeck und Adam Burkert,. Samstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Ernſt Hoock, Vater Gg. Valentin Hoock 2. und Töchter, Schweſter Firmiana und Eliſabeth geehel. Adler und Angehörige.. 8 Uhr beſt. Amt für Valentin Winkler 4., Ehefrau Thereſe geb. Georgi und Kinder. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl. am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am Freitag iſt in der Marienkirche um ¼7 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſame hl. Kommunion für das 8. Schuljahr. Morgen iſt die Kollekte für den Reichsver⸗ band der katholiſchen Auslandsdeutſchen. Nächſten Mittwoch, Freitag und Samstag ſind Quatemberfaſttage. Am nächſten Sonntag feiert der katholiſche Kirchenchor ſein 25 jähriges Beſtehen. Die Feier beginnt am Morgen mit Generalkommunion während der halb 8 Uhr Meſſe. Halb 2 Uhr Wertungsſingen der Kirchenchöre des Dekanates in der Pfarrkirche. Um 4 Uhr weltliche Feier mit den auswärtigen Vereinen im Freiſchütz. Am Abend Feſtfeier des Jubelver⸗ eins mit Feſtrede des H. H. Pfarrers Ott, Mainz.(Ausführ⸗ liches Programm folgt.) Maria Einſiedel bei Gernsheim Feier des Kreuzfeſtes: Hl. Meſſen 7 und 8.30 Uhr, um 10 Uhr Hochamt mit Predigt; von 6 Uhr an Beicht⸗ gelegenheit. Nachm. 2,30 Uhr Feſtpredigt, darnach Kreuzweg⸗ andacht und ſakramentaler Segen, darnach anſchließend Ver⸗ ehrung der Kreuzpartikel. An den Werktagen hl. Meſſen 6.30 und 8 Uhr, am Freitag 6.30 und 10 Uhr. Kirchliche Anzeigen ber evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, 16. Septbr. 16. Sonntag nach Trinitatis Vorm. ½9 Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. ½ 10 Uhr: Gottesdienſt(Lieder 6, und 257, Text: Gal. 6, 7 und 8). Vormittags ½½11 Uhr: Kindergottesdienſt Mittwoch, den 19. September Abends ½9 Uhr: Frauenabend. Wie ber beutjche Bauer jpart Die ſeit der nationalſozialiſtiſchen Erhebung nachdrück⸗ lich durchgeführte Landwirtſchaftspolitik der Regierung, die auf die Erhaltung und Kräftigung des deutſchen Bauernſtan⸗ des gerichtet iſt, hat dem deutſchen Bauern den Großteil ſeiner Exiſtenzſorgen abgenommen und ihm das Vertrauen in die Zukunft und das Bewußtſein des Wertes ſeiner eigenen Leiſ⸗ tung wiedergegeben. Neue Aufgaben ſind dem Bauern zu⸗ erteilt worden, ihm ſind aber auch die Wege dazu aufge— zeigt und erleichtert. Feſtpreiſe und Marktverbände ſorgen ſchon jetzt für eine gerechte Bezahlung der geleiſteten Arbeit, weitere Maßnahmen werden ſich in Zukunft zum Wohle des Bauerntums auswirken. Der deutſche Bauer kann jetzt un⸗ geſtört an den Aufbau der Zukunft herangehen. Sparen, mit das wichtigſte Hilfsmittel hierzu, iſt ſtets Lebensgrundſatz der deutſchen Bauern geweſen. Nur bodenfremde Elemente die ihren Grundbeſitz als Gewinnobjekt betrachteten, konnten dieſen Grundſatz vernachläſſigen. Heute kommt dieſer Grund⸗ ſatz des Sparens wieder ſtärker zur Geltung, heute wird er zur Pflicht des Bauern gegenüber ſeinen unverſorgten Kin⸗ dern. Wer ſeinen Kindern eine beſſere Ausbildung, eine an⸗ gemeſſene Ausſteuer geben will, wer ſeinen Hof ſtets in gu- tem Zuſtande erhalten und ſich einen geſicherten Lebensabend verſchaffen will, der muß ſparen. Für alle dieſe Zwecke muß lange vorher Vorſorge getroffen werden, ein Anſparen über Jahre hinaus iſt erforderlich. Die für den Bauernſtand täti⸗ gen Kreditinſtitute ſind dieſem Bedürfnis nach langfriſtiger Anlage der Spargelder entgegengekommen und haben beſon⸗ dere Sparbücher geſchaffen, die für die Anlage der Erſpar⸗ niſſe der Bauern dienen. So geben die Sparkaſſen für die Einlagen der Bauern das„Deutſche Bauernſparbuch“ her⸗ aus. Jedem Bauern ſteht es frei, ſeine Erſparniſſe zu dem Geldinſtitut zu bringen, dem er ſich am meiſten verbunden fühlt, dem er auch früher ſeine Einlagen anvertraut hat. Nie- mand verwehrt ihm etwa, das Spargut für ſeine Kinder einer öffentlichen Sparkaſſe anzuvertrauen; die ſeit 150 Jahren als Treuhänder wirkenden Sparkaſſen kommen ebenſoſehr für die Betreuung des im Dorfe aufgebrachten Spargeldes der Bauern in Frage wie andere Kreditinſtitute. Wichtig iſt nur, daß der Bauer überhaupt ſpart und durch das von Jahr zu Jahr wachſende Kapital in die Lage kommt, tüchtige, vor⸗ wärtsſtrebende Menſchen zu erziehen zum Wohle des ganzen Volkes. 5 2. S.⸗A. für Cleopha 285 . e 2 8 —ç* ——— vX—ßLU 4 N Aus Nah und Fern Erſter Kurheſſiſcher Kriegsopfertag. Kaſſel. Am 16. September wird der erſte Kurheſſiſche Kriegsopfertag abgehalten, an dem ſich nahezu 20000 Kame⸗ raden beteiligen. Der größte Teil der Teilnehmer wird in 13 Sonderzügen nach Kaſſel gebracht werden. Das Pro⸗ gramm ſieht die feierliche Eröffnung des Kurheſſiſchen Kriegs— opfertages in der Stadthalle durch den Bezirksobmann Adtian vor. In den ſpäten Abendſtunden des Samstag findet ein Zapfenſtreich auf dem Felixplatz bei der Stadthalle ſtatt. Den Abſchluß des erſten Tages bildet ein Kameradſchaftsabend in der Stadthalle mit einem Großfeuerwerk. Am Sonntag findet dann auf dem Friedrichsplatz eine Großkundge⸗ bung ſtatt, in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichs⸗ kriegsopferführers Oberlindober ſtehen wird. Den Ab⸗ ſchluß bildet die Weihe von 28 Ortsgruppen- und Stützpunkt⸗ fahnen der NSKOV. ** Oberlahnſtein.(Ausbau der Rheinufer⸗ ſtraß e.) Der Ausbau der Rheinuferſtraße zwiſchen Ober⸗ lahnſtein und Braubach ſteht nunmehr bevor. Der Ober— präſident hat den Regierungspräſidenten in Wiesbaden mit der Durchführung des landespolizeilichen Prüfungs⸗ verfahrens beauftragt. Ma Hurg.(Bei Erdarbeiten verſchüttet.) Ein an einer Bauſtelle mit Ausſchachtungsarbeiten beſchäftigter Arbeiter wurde durch herabfallende Erdmaſſen verſchüttet. Obwohl er bald aus ſeiner bedrohlichen Lage befreit wurde, hatte er ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er der Chirurgi— ſchen Klinik zugeführt werden mußte. ** Grenzhauſen.(Freude bei den Weſterwäl⸗ der Hopfenbauern.) Die diesjährige Hopfenernte, die ſoeben eingebracht wird, hat die Hoffnungen der Hop— fenzüchter über Erwarten erfüllt. Wenn der Ertrag men— genmäßig auch keine Vollernte brachte, ſo iſt die Güte des erzeugten Hopfens um ſo beſſer. Der Preis ſchwankt zwi— ſchen 270 und 320 Mark. Er iſt dazu angetan, den viel— geplagten Hopfenzüchtern den Mut und die Ausdauer an ihrer ſchweren Arbeit nicht zu nehmen. Die für dieſes Jahr ausgeſchriebenen Neuanmeldungen laſſen erkennen, daß der Hopfenbau in Grenzhauſen ſtetig zunimmt. Kaſſel.(Schwerer Unfall beim Obſtpflük⸗ ken.) In der Waldſchule Wilhelmshöhe war ein 21jähriger Arbeiter beim Obſtpflücken beſchäftigt, als plötzlich der Aſt, an den er die Leiter gelehnt hatte, abbrach. Er ſtürzte zu Boden und erlitt ſchwere innere Verletzungen. Darmſtadt.(22 Hüte geſtohlen.) Eine Ladendiebin, die immer dreiſter geworden war, lief jetzt der Polizei in die Hände. Bei ihr fand man ein Diebeslager im Werte von 6000 Mark. Bei ihrem letzten Raubzua hatte ſie neben einem — . elektriſchen Brotröſter und einem Meſſer zwei Uhren mit⸗ gehen heißen. Aber einen Rekord hatte ſie außerdem aufge⸗ ſtellt: Nicht weniger als 22 verſchiedenfarbige Damenhüte hat ſie ſich koſtenlos beſorgt. dazu 9 Kleider, einen weißen Mantel, eine blaue Golffacke und einen Trainingsanzug. Langen.(Ortsdurchfahrt geſperrt.) Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die Ortsdurch⸗ fahrt Langen der Provinzialſtraße Frankfurt Darmſtadt bis auf Weiteres geſperrt. Die Umleitung wird während dieſer Zeit durch die Wallſtraße—Lutherplatz—Rhein⸗ ſtraße auf die Provinzialſtraße zurückführen. Heppenheim.(Rind in Motorrad gelaufen.) Die Unſitte, kleine Kinder ohne Aufſicht auf der Straße ſpielen zu laſſen, hat hier wieder einem Kinde ſchweren Schaden zugefügt. Ein kleines dreijähriges Kind lief in der Friedrichſtraße in ein Motorrad und wurde ſchwer verletzt. Horchheim.(Vorſicht im Gärkeller!) Ein Vor⸗ fall, der beinahe ein Todesopfer gefordert hätte, trug ſich im Hauſe des Landwirts Fritz Kiefer zu. Der Schwager des Landwirts, Hans Schmitt, wollte aus dem Keller, in welchem ſich eine größere Menge gärender Moſt befand, einen Wein⸗ ſchlauch holen. Als Schmitt, der im Keller bewußtlos zu⸗ ſammengebrochen war, ſo lange ausblieb, rief eine Hausange⸗ ſtellte Hilfe herbei. Der gerade vorbeifahrende Polizeidiener begab ſich unter Einſatz ſeines Lebens in den Keller, wo er eine Ackerleine an Schmitt befeſtigte, der dann aus dem Keller herausgezogen werden konnte. Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. N Gernsheim.(Errichtung eines Arbeitsla⸗ ers.) Die Durchführung der Kulturarbeiten im Ried er— en einen weiteren Einſatz von Arbeitsdienſt. Augen⸗ blicklich werden nun mit der Zuckerfabrik in Gernsheim am Rhein Verhandlungen über die Zurverfügungſtellung von Räumlichkeiten geführt. Bei einer günſtigen Entwick⸗ lung der Verhandlungen rechnet man mit dem Einzug des Arbeitsdienſtes zum 1. Oktober. Laubenheim.(Schwerer Anfall im Weinberg.) Drei Landwirte aus Hechtsheim fuhren mit einem Fuhrwerk zum Traubenleſen. Als der eine vom Wagen ſprang, um die Bremſen zu ſchließen, ſcheuten die Pferde und gingen durch. Die beiden auf dem Wagen ſitzenden Männer wurden heruntergeworfen und überfahren. Die ſcheu gewordenen Pferde kamen ſchließlich im Waſſerſchutzgraben zum Stehen. Die bei⸗ den Verletzten, ein 25- und ein 60jähriger Landwirt, wurden ſchwerverletzt in das Krankenhaus nach Mainz gebracht. Bingen.(Rache einer Haushälterin.) Eine Haushälterin verließ heimlich ihren Arbeitgeber. Vor dem Weggehen hatte ſie aus Rache deſſen Sonntagsanzüge in eine Bütte geſteckt und Spülwaſſer darübergeſchüttet, zwei Vorhänge zerriſſen und den Diwan mit Salatöl begoſſen, A zwei Tiſchdecken, einen neuen bunten Bettbezug und ein Paar neue Herrenhalbſchuhe ſowie einen kleinen Geldbetrag mitgenommen. Die Frau ſtellte ſich unter Angaben dieſer Miſſetaten freiwillig in Mainz der Polizei, nachdem das Geld verbraucht war. Bechtolsheim.(Mit der Stallaterne am Ben- zinfaß.) Als der 26jährige Valentin Diehl abends Ben⸗ zin aus einem Faß in einen Tank abfüllte, entzündeten ſich die entſtehenden Benzindämpfe an der danebenſtehen⸗ den Stallaterne. Es entſtand eine Stichflamme, durch die der junge Mann ſchwere Brandwunden erlitt. Da auch noch Blutvergiftung eintrat, iſt Diehl im Krankenhaus Alzey geſtorben. Büdingen.(Mit dem Auto auf Obſtdiebſtahl!) Nachts im Felde weilende Landwirte aus Büdesheim ſtellten an der Landſtraße nach Heldenbergen einen Kraft⸗ wagen feſt, deſſen Inſaſſen durch Schütteln der Obſtbäume „billiges Obſt“ ernten wollten. Die nächtlichen Apfeldiebe wurden namentlich ermittelt und zur Anzeige gebracht. Gießen.(Tödlicher Unfall an der Dreſchma— ſchine.) In dem Kreisort Lang⸗Göns war der 41jährige Friſeur Pfleger an der Dreſchmaſchine behilflich. Dabei kam der Mann in das Getriebe, wobei er ſo ſchwer verletzt wurde, daß er ſtarb. Gießen.(Perſonenzug von Lokomotive ge⸗ ſtreift.) Auf dem Bahnhof ereignete ſich ein Zugunfall, der leicht ernſtere Folgen hätte haben können. Eine Loko⸗ motive, die den Gießener Bahnhof verließ, ſtreifte den aus Richtung Wetzlar kommenden Zug, ſo daß an dem Perſo⸗ nenzug Türen und Trittbretter beſchädigt wurden. Die Maſchine war im Begriff in das Gleis des herankommen⸗ den Zuges einzubiegen. Zum Glück gelang es, die Lokomo⸗ tive ſofort zum Stehen zu bringen. Tödlicher Verkehrsunfall. Q Seidelberg, 14. Sept. Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich abends in der gefährlichen Kurve auf der Schlierbacher Landſtraße, etwa 400 Meter öſtlich des Schul⸗ hauſes. Der erwerbsloſe Hugo Beck aus Heidelberg-Pfaffen⸗ grund wollte mit ſeinem Fahrrad einem ihm entgegenkommen⸗ den Laſtzug ausweichen, fuhr aber plötzlich von der rechten nach der linken Seite, prallte mit dem Laſtzug zuſammen und kam unter deſſen Räder zu liegen. Obwohl der Wagenlenker ſofort bremſte, war der Motorwagen ſchon über den Unglück⸗ lichen hinweggefahren, hatte ihn erdrückt und ſofort getötet. Weinheim.(Hausſuchung.) In der Römerſtraße wurden Hausſuchungen vorgenommen und Inſtrumente der früheren kommuniſtiſchen Schalmeikapelle ſowie zwei Fahnen der KPD. beſchlagnahmt. A Mosbach.(„Badiſche Heimat“.) Vom 29. Sep⸗ tember bis 1. Oktober tagt hier die„Badiſche Heimat“. Am nderung im Hause Tiehruck 14 Aaddaandmmamamanunmugalnumnmnannusumumnumunmmnumummamunnmmunmnunmnmunnmnunmunmnmmnnummmummmun Roman von Christel Broehl- Delhaes (Nachdruck verboten) „Meinſt du?“ Man ſah es ihm an, daß ihm ihr Wider⸗ ſpruch ſtille Freude bereitete.„Nun ja, mögen ſie mich auch vermiſſen; du würdeſt mich doch auch vermiſſen, wenn ich nicht bei dir wäre.“ 3 „Aber, Gerold, welche Frau möchte eine Hochzeitsreiſe allein machen?“ g. Sie lachten beluſtigt. Sie ſchauten und ſchauten die vor— überjagende Landſchaft an, bis ſie müde wurden. Dann lehnten ſie ſich gegeneinander, und einer träumte läſſig an des anderen Arm geſchmiegt. 1 Die Nacht brachte die Alpen. Am Mitternacht durchfuhren ſie den Gotthard, und der früheſte Morgen, als er über die Schneeberge lächelte, brachte das Ziel. Tiebruck bog ſich zurück und ſuchte trunkenen Blickes die Gipfel der Fernen und Stolzen. „Dort hinauf werden wir gehen, Maria! Aus der Niede— rung emporſteigen und mit den Blicken ein ganzes Land be— herrſchen. Das gibt neue Kraft und neuen Lebensmut.“ 2 Sie kamen nicht da hinauf. Als ſie am dritten Tag ihrer Ankunft marſchfertig vor dem Hotel ſtanden, jagte der De⸗ peſchenbote heran. Tiebrucks ahnten nicht, daß er für ſie kam, ſie ſchauten nicht einmal nach ihm hin. Aber aus dem Hauſe ſtürzte der Portier ihnen nach und ſchwenkte das kleine, gelbe Papier. „Telegramm, Herr Profeſſor!“ Tiebruck war viel zu ſorglos eingeſtellt, um zu erſchrecken. Faſt gleichmütig öffnete er die Nachricht, doch ſeine Augen weiteten ſich. Maria trat ſofort an ſeine Seite und ſchaute neben ihm auf die Mitteilung. „Alf ſchwer erkrankt. Vatel ſofort kommen. Kamilla.“ „Alf?“ wiederholte Maria hauchleiſe, und im Gedanken an den goldigen, friſchen Burſchen zog ſich etwas ſo ſchmerzhaft in ihr zuſammen, als handle es ſich nicht um ein faſt fremdes Kind. Tiebruck ſah mit gerunzelten Brauen hoch. Sollte das nicht eine Finte Kamillas ſein, ihnen die Hochzeitsreiſe zu vergällen? Vielleicht mißgönnte ſie ihnen die Reiſe und brauchte eine harm— loſe Erkrankung Alfs als Vorwand. Es war ihr ſchon zuzutrauen. Woher dieſes Kind nur die faſt unbewußten, dunklen Leiden— ſchaften hatte? 5 „Wahrſcheinlich iſt es nicht ſo ſchlimm“, ſagte er zu Maria, „Kamilla iſt ſtets geneigt, alles durch die ſchwarze Brille anzu⸗ ſehen, und nicht gewöhnt, daß ich einmal nicht zur Stelle bin, wenn irgend etwas nicht den alltäglichen Weg geht. Jedenfalls ſoll ſie uns mit ihrer faſt hyſteriſchen Aengſtlichkeit nicht die Hochzeitsreiſe verderben.“ „Wir müſſen unſere Pflicht tun, Gerold“, ſagte Maria, und ihre dunkle Stimme hatte faſt etwas Befehlendes.„Niemals dürften wir die Schuld auf uns laden, um unſertwillen einen anderen vernachläſſigt zu haben.“ Stumm ſuchte Tiebruck ihren ernſten, warmen Frauenblick. Erſt nach einer Weile ſagte er gequält:„Gut, alſo ich reiſe, wenn du es für notwendig findeſt. Aber du bleibſt hier! Ich hoffe, in zwei Tagen zurück zu ſein. Am ſchneller zu ſein, werde ich fliegen Ich kann ſchon beute abend dort ſein. And du warteſt hier! Vielleicht ſchließt du dich den anderen Gäſten zu der Beſteigung an. Es kann ja nichts geſchehen. Ihr habt Führer mit—“ Maria ließ ihn ruhig zu Ende reden, dann ſchüttelte ſie langſam und feſt den Kopf. „Wenn du gehen mußt, bin ich an deiner Seite. Glaubſt du im Ernſt, ich hätte nur eine ruhige Minute, wenn ich das Kind krank weiß. Wer ſteht ihm näher als ich, der das Recht hätte, es zu pflegen?“ „Maria, du wollteſt wirklich die Reiſe abbrechen? Vielleicht um der Laune eines Mädchens willen?“ „„Wenn wir nicht nötig ſind, fliegen wir zurück!“ beruhigte ſie ihn.„Ich bin die letzte, die dieſe Ferien nicht erſehnt. Aber ich glaube, wir müſſen jetzt reiſen.“ Die andern Teilnehmer, die ſchon vorangegangen waren, winkten und riefen nach ihnen. Tiebrucks machten ihnen durch Zeichen klar, daß ſie zurückbleiben mußten. In aller Eile gingen ſie ins Haus und packten die Koffer. Das Hotelauto brachte ſie auf dem nächſten Weg zum Flughafen. Wenige Stunden ſpäter würden ſie Gewißheit haben. 1 Tiebruck hatte ſeine Ankunft gedrahtet. Nun ſtand der Wagen an der Bahn. „Was iſt es denn?“ fragte Tiebruck bereits den Chauffeur. Der zuckte die Achſeln. Faſt ärgerlich bemerkte Tiebruck, halb zu Maria gewandt: „Ich wette, nichts Beſonderes. Aber dann ſoll ſie mich kennenlernen.“ Kamilla war es, die als erſte an das Auto ſtürzte. Sie hängte ſich dem Ausſteigenden an den Hals und ſchluchzte. „Was war es denn?“ fragte Tiebruck auch hier. Aber die Antwort, die ihm ward, ließ ihn doch erſchrecken:„Diphtherie.“ Erſt jetzt bemerkte Kamilla ihres Vaters Frau im Wagen— innern. Sie war alſo mitgekommen? Natürlich, ſie gehörte jetzt zum Hauſe Tiebruck. Man mußte ſie mit in Kauf nehmen. Aber Kamilla hörte ihre dunkle Stimme ſagen: „Siehſt du, wie notwendig es war, daß wir auf dem ſchnellſten Wege kamen. Nun kann ich gleich Pflegedienſte ver⸗ richten.“ Kamilla horchte auf. „Du wollteſt nicht kommen, Vatel?“ „Nein“, ſagte er ſchroff, und für einen Augenblick ſah ſie ſeine Augen; er hatte ihr alſo ihre Ablehnung noch nicht ver— geſſen.„Ich hielt es für eine Aeberſpanntheit von dir und wollte 15 nicht die Erholung dieſer wunderbaren Reiſe verkürzen aſſen.“ Kamillas Lippen wurden ganz weiß. Maria ſagte leiſe und tadelnd:„Ich bitte dich, Gerold.“ Tiebruck ſchaute mit einem Blick ſchmerzlicher Bewunde— rung auf ſeine Frau. „Daß ich hier bin, habt ihr Mama zu verdanken. Sie be— ſtand ſogar darauf, mitzukommen, um Alf zu pflegen.“ Obwohl dies Wahrheit war, empfand Maria es doch ſo, als wolle Tiebruck ſie vor ſeiner Tochter herausſtreichen, und ſie liebte das nicht. Nicht durch Worte, nein, mit Taten wollte ſie ſich das Herz Kamillas erobern. „Nicht viel Worte machen“, ſagte ſie herb,„vor allem wollen wir jetzt nach dem Kind ſehen.“ Als Maria die Treppe hinaufging, ertappte ſich Kamilla bei einem wunderlichen, ganz und gar abſonderlichen Gefühl: das Bewußtſein, daß Maria Parhoff dort über die Treppe ſchritt, mit ganz ſicheren, energiſchen Schritten, um ſich fortan um Alf zu kümmern, gab eine herrliche Beruhigung. Konnte etwas verloren ſein, um das ſich Maria mit ſtarken Händen mühte? Maria ging zuerſt in das Ankleidezimmer hinüber, legte ab und wuſch ſich. Dann nahm ſie eine jener großen, alles zu- ſchließenden Kittelſchürzen aus ihren noch verpackt ſtehenden Mädchenkoffern und zog ſie an. Sie hatte nicht gedacht, ſich ſo bald wieder darin zu ſehen; die Krankheit des Kindes änderte da jäh alle anderen Pläne. Kamilla, blaß und regungslos vor dem Krankenzimmer ſtehend, ohne hinein zu dürfen, ſah ſie kommen, mit den ruhigen und ſicheren Bewegungen einer Aerz— tin. Maria bemerkte ſie und trat zu ihr. „Nicht ſo aufgeregt ſein, Milla“, ſagte ſie leiſe.„Dein Vater iſt ein tüchtiger Arzt, das weißt du. Wir vertrauen ihm reſtlos. And was in meiner Macht ſteht, ſoll geſchehen.“ Kamilla ſah die hohe, ſchlanke Geſtalt in der beruhigenden, weißen Tracht ſtarr an. Dann warf ſie plötzlich beide Arme um Maria. Ihr ganzer Körper ſchwankte und bebte. In dieſem Aeberfall der Gefühle lag ſo viel ſtumme Qual und Bitte für Alf, daß Maria, die ſich dieſes Vertrauen lange gewünſcht, nun von ihm erſchreckt war. Sie ſtrich ſanft über das Haar der Aufgeregten und zwang ſie dann ſanft zurück. „Du biſt ein ſchrecklich aufgeregtes Kind, Milla. Du mußt dich zur Ruhe zwingen, wenn du uns nicht auch noch krank werden willſt.“ „And wenn ich krank würde?“ flüſterte Milla leidenſchaft⸗ lich.„Mich würden Sie wohl nicht pflegen, nicht wahr?“ Dieſe fremde Anrede machte Maria betroffen. Sie über⸗ wand ſich und ſagte ernſt: „Ich würde dich genau ſo gut pflegen, Milla. doch jetzt alle meine Kinder.“ ** 5* Erwin Weſtphal ſpielte nach ſeiner Rückkehr von England auffallend ſchlecht Tennis. Lala Eſch tadelte ihn darob; ſie war mit ihrem Partner nicht zufrieden. Die kleine Blonde hatte in⸗ zwiſchen wiederum einen ſtolzen Sieg errungen, ſie hätte ihn zu gerne gemeinſam mit Erwin erfochten. „Der Doktortitel hat in jeder Hinſicht ungünſtig bei Ihnen gewirkt“, ſagte ſie halb ſcherzhaft, halb im Ernſt. „Vielleicht ſieht es ſich nur ſo an, Fräulein Lala“, antwor⸗ tete Erwin und zog die Brauen zuſammen. Er konnte jetzt oft ſo ein düſteres Geſicht machen, das man ſonſt nie an ihm ge⸗ wöhnt war. Lala Eſch griff kampfbereit ſeine Worte auf. Sie fragte neugieriger und dringlicher, aber der gute Junge, der ſonſt gut⸗ mütig und liebenswürdig ihren Wünſchen willfährig geweſen war, parierte mit einem Male nicht unbeachtlich und ſchlug ſie mit ſonſt ungewohnten Waffen. „Man könnte faſt annehmen, Sie hätten Liebeskummer, Doktor Weſtpfahl“, ſtichelte Lala mit der Geriſſenheit des halb- flüggen, jungen Mädchens.„Eigentlich habe ich länaſt eins Verlobungsanzeige von Ihnen erwartet.“ „Von mir?“ wiederholte Erwin geiſtesabweſend.„Mit wem ſollte ich mich wohl verloben, Fräulein Lala? Wollen wir weiterſpielen?“ Aber ſie legte den Schläger noch einmal auf die Bank zu⸗ rück und ſah Erwin aus ihren klugen, ernſthaften Augen an. „Nun, mit jener bildſchönen Dame, der Sie an Ihrem Examenstag meine Roſen in den Arm legten.“ Sie ſah mit Genugtuung, daß ſie richtig getippt hatte. Er verzog das Geſicht ſchmerzhaft, ſein Mund war bitter zuſammen⸗ gepreßt. Endlich erinnerte er ſich, daß er antworten müßte. „Sie irren ſich da“, ſagte er knapp,„dieſe Dame hat nur ein bißchen mit einem jungen Mann geſpielt.“ „Im Grunde war ſie doch zu alt für Sie, Erwin.“ Er fuhr auf, als habe man Maria beleidigt. „Alt?“ Er blickte ſeine Nachbarin faſt mit Geringſchätzung an.„Sie iſt der wundervollſte Menſch, den es gibt. And noch ſehr jung, jünger als ich.“ i„Wieſo hat ſie geſpielt?“ forſchte Lala.„Einen ſo netten, jungen Mann weiſt man doch nicht ab, zumal, wenn er auch noch etwas kann.“ Erwin Weſtpfahl vergaß, zu wem er ſprach und wo er ſich befand. Die Erinnerung an ſeine Niederlage ſchmerzte noch immer unſinnig, machte ihn ungerecht und bitter. Er haßte in dieſem Augenblick die Frau, die er immer beſinnungsloſer zu lieben begann. b„Sie hat einen älteren Herrn geheiratet“, ſagte er.„Er iſt reich und berühmt. Sein Bild ſteht oft in den Zeitungen. Aber ſie iſt jung, ganz jung. Kaum möglich, daß ſie ihn liebt.“ „Ah“, machte Lala, und in dieſem kleinen Ausruf ſchwang Verachtung.„Es ſoll ſolche Frauen geben.“ Erwin dachte nicht daran, nunmehr die geliebte Frau zu Ihr ſeid ſchützen, es nicht zu dulden, daß jemand abfällig über ſie ſprach. — 1 Gedanken erhoben ſich in einer dumpfen, beſchwörenden ut. „Aber glauben Sie, Lala, daß ich ihr und der Welt be— weiſen werde, was ich vermag und was ich kann, daß ich nicht ſo ein Annützer bin, wie ſie vielleicht angenommen hat. Sie müßte—“ Aber nun brach er ab, und Lala war weiſe genug, nicht weiterzuforſchen. * * * Seit drei Wochen hatte Maria das Krankenzimmer kaum mehr verlaſſen. Sobald ſie ſich erſetzen ließ, um kurz auszuruhen, wurde der Knabe unruhig, auch, als brauche ſie kaum noch Schlaf. Sie fühlte ſich auch 1 Nächten ſo, daß ſie auf ihrem Poſten bleiben onnte. a und ſein Fieber ſtieg. Aber es war Fortſetzung folgt 88 1 8 P 208 . — — , Samstag, 29. September, iſt ein großes Beiſammenſei dich dann am Sonntag die Mitgliederverammlung, intereſſante Führungen und ein Heimatabend anſchließen. Bei der Tagung werden u. a. Kultusminiſter Dr. Wacker und Miniſterialrat Profeſſor Dr. Fehrle ſprechen. Für den Montag iſt eine Fahrt durch das Frankenland mit Poſtauto vorgeſehen. 2 ( Pforzheim.(Tragiſches Ende) 3 E an der Büchenbronnerſtraße im Stadtteil Vi nen ene der 41 Jahre alte ledige Eiſendreher Hermann Berchtold als Leiche aufgefunden. Er war infolge von Kriegsverletzungen mit epileptiſchen Anfällen behaftet und man nimmt an, daß . 15 9 0 5 und ertrunken iſt. Der V ückte war als Marineſolda r Skagerrak⸗ dWagt betelgt. f t an der Skagerrak⸗ (0 Pforzheim.(Deutliche Warnung!.) Auf Veran— laſſung der Landeskriminalpolizeiſtelle— Gehen Stake polizei— wurden von der Polizeidirektion zwei Frauensperſo⸗ nen wegen Verbreitung unwahrer beunruhigender Gerüchte mit jeweils 14 Tagen Haft beſtraft. Die Polizeidirektion wird mit aller Schärfe gegen Gerüchtemacher einſchreiten, die es nur darauf abgeſehen haben, Männern, welche ſich in der unermüd⸗ lichen Arbeit für die Nationalſozialiſtiſche Partei und Bewe⸗ gung aufgeopfert haben, und Beamten, die ausſchließlich das Wohl der Allgemeinheit im Auge haben, durch gänzlich un⸗ wahre Gerüchte die Ehre abzuſchneiden. 9 O Freiſtett bei Kehl.(G efährlicher Weſpenſtich Ein hieſiger Arbeiter wurde von Lee pe Ei geſtochen. Am nächſten Morgen war das Geſicht dick ange⸗ ſchwollen und die Sehkraft beider Augen derart geſchwächt daß der Mann ſich ſchleunigſt in ärztliche Behandlung be⸗ geben mußte. f i 5 Offenburg.(Weinleſe.) In einer Anzahl Wein⸗ orten der Ortenau iſt bereits mit der Vorleſe der Trauben begonnen worden. g 5( Oppenau.(Todesſturz aus dem Fenſter.) Im Erholungsheim Bad Antogaſt ſtürzte ein zur Kur weilen der Herr aus Mannheim aus dem Fenſter und verſtarb noch am ſelben Tag an den Verletzungen. Ob ein Unglücksfall vorliegt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der junge Mann war ſchwer leidend und hinterläßt Frau und zwei Kinder. 5 Die Sekretärin Holl vor Gericht 109 000 Rm unterſchlagen.— 2 Jahre und 4 Monate Zuchthaus. Frankenthal, 15. Sept. Unter großem Andrang des Publikums fand am Freitag vor der Großen Ferienſtraf⸗ kammer des Landgerichts Frankenthal die Verhandlung ſtatt gegen die 38 Jahre alte Margarethe Holl aus Munden in Oberöſterreich, die ſich wegen Betrugs, Unterſchlagung, Untreue und gewinnſüchtiger Privaturkundenfälſchung zu verantworten hatte. Die ſeit 4. April in Unterſuchungshaft befindliche Ange⸗ klagte hat in den Jahren 1924 bis 1934 in ihrer Tätigkeit als Angeſtellte in einer hieſigen Großfirma Unterſchlagun⸗ gen begangen, die den Geſamtbetrag von 109 000 RM er⸗ reichten. Seit dem Jahre 1922 war die Angeklagte in Fran⸗ kenthal bei einem großen Werk als Sekretärin beſchäftigt. Durch ihre hervorragenden Kenntniſſe arbeitete ſie ſich bis zur ſelbſtändigen Leiterin der Perſonalabteilung empor. In dieſer Eigenſchaft hatte ſie die Gehaltsauszahlungen für die Angeſtellten vorzunehmen. Bei ihren Verfehlungen ging die Angeklagte in der Weiſe vor, daß ſie ſich von der Hauptkaſſe höhere Beträge anweiſen ließ, als ſie den An⸗ geſtellten auszuzahlen hatte, und daß ſie gar keine oder zu wenig Marken in die Verſicherungskarten klebte. Zur Verdeckung ihrer Veruntreuungen fälſchte ſie die Gehalts⸗ liſten und die Verſicherungskarten. Die Angeklagte hatte ſich für die Verſchleierung ihrer Unterſchlagungen ein raffi⸗ niertes Syſtem zurechtgelegt. Bei ihrer Vernehmung war die Angeklagte in vollem Umfange geſtändig. Sie gab auch zu, daß ſie weit über ihre Verhältniſſe gelebt, einen luxuriöſen Haus- halt geführt, eine herrſchaftlich eingerichtete Vierzim⸗ merwohnung und ein eigenes Auto beſeſſen habe. Es wurde auch feſtgeſtellt, daß ſie an ihre Mutter und an ihre Angehörigen in Augsburg den Betrag von rund 40 000 RM übermittelte. Wie in der Beweisaufnahme feſtgeſtellt wurde, hatte die Angeklagte öfters auch Vor⸗ ſchüſſe, welche die Angeſtellten erhalten hatten, zu ihren Gunſten nicht wieder am Gehalt abgezogen und auf dieſe Weiſe einen Betrag veruntreut, der auf etwa 15 000 RM geſchätzt wird. Nach längerer Beratung des Gerichts verkündete der Vorſitzende das Arteil, durch das die Angeklagte zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren und vier Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt wurde. An der Strafe werden fünf Monate Unterſuchungshaft in Abzug gebracht. Zwei Todesurteile in Eſſen Den Mörder ſeiner Frau gedungen. Eſſen, 14. Sept. Das Eſſener Schwurgericht hatte ſich in zweitägiger Verhandlung mit einer Mordtat zu befaſſen, die in ihrer Abſcheulichkeit kaum zu überbieten iſt. Ange⸗ klagt waren der 24jährige ſüdſlawiſche Staatsangehörige Friedrich Islakar aus Eſſen⸗Altendorf wegen Mordes und der 29jährige Fritz Kliſchat aus Eſſen⸗Borbeck wegen An⸗ ſtiftung zum Mord. 3 Islakar hatte in der Nacht zum 8. April dieſes Jahres auf Anſtiftung des Kliſchat deſſen Ehefrau in ihrer Woh- nung ermordet. Die zur Tat benutzte Piſtole halte Jslakar von Kliſchat erhalten, der ihm für ſeine Tat die Hälfte der für Frau sliſchat abgeſchloſſenen Lebensverſicherung von 3000 Mark zuſicherte. Das Gericht verurteille Islakar und Kliſchat zum Tode. Gaar⸗Abſtimmungskalender Ein Beitrag zum Winkerhilfswerk an der Saar. Der Landesleiter der Deutſchen Front im Saargebiet, Pirro, erläßt folgenden Aufruf: i 5 Der Abſtimmungskampf im Saargebiet geht ſeinem Höhepunkt zu. Das ganze deutſche Volk muß dieſen Kampf mit innerſter Anteilnahme und ſtändigem In⸗ tereſſe verfolgen. Dieſem Ziel dient der Saar⸗Abſtimmungs⸗ kalender(Preis 1 Mark), der Mitte September erſcheint, ein Abreißkalender, der 100 Tage vom 5. Oktober ab bis zum Tage der Saarabſtimmung, dem 13. Januar 1935, läuft. Er muß in dieſen 100 Tagen in jedem deutſchen Arbeitsraum hängen und an den Kampf unſerer Volksge⸗ noſſen im Saargebiet mahnen. Sein Reinertrag dient mit dazu, das Winterhilfswerk an der Saar aufzubauen. Herſtellung und Vertrieb des Kalenders liegen in der Hand einer Gemeinſchaft von Verlegern, die, wie alle an ihm tätigen Stellen, auf Gewinn verzichten. Es iſt deshalb auch eine Ehrenpflicht des ganzen Volkes, ſich an dieſem Hilfswerk zu beteiligen, und die Ehrenpflicht aller betei⸗ ligten Stellen, dieſe große Aufgabe zu fördern. In ſeinem Inhalt zeigt der Kalender die ſchickſalhafte Verbundenheit der Saar mit dem Reich und bildet ſo ein großes und wichtiges Aufklärungswerk, an dem jeder Deutſche tätigen Anteil nehmen muß. Ich bitte das ganze deutſche Volk, ſich für dieſes Hilfs⸗ werk an der Saar einzuſetzen, um den doppelten Zweck zu ereichen: Arbeit für die Saarabſtimmung, Gewinnung von Mitteln für das Winterhilfswerk an der Saar. Frauen und Mädchen! Ihr gehört in die NS⸗Volkswohlfahrt, Werdet Mitglieder! Sport⸗Vorſchau Hochbetrieb im Fußball.— Leichtathleten gegen Finnland. Der dritte Septemberſonntag bringt erſtmals ein faſt vollzähliges Programm der deutſchen Fußball⸗Gau⸗ liga. Die letzten bisher noch pauſierenden Gaue greifen nun in den Spielbetrieb ein, und nach wenigen Wochen wird der Fußballſport wieder im Vordergrund aller ſonntäglichen Sportereigniſſe ſtehen. Zurzeit muß er die Gunſt der Maſ⸗ ſen noch mit anderen großen Ereigniſſen teilen. In Berlin ſtehen Deutſchlands Leichtathleten im Kampf gegen Finnland vor ihrer ſchwerſten Probe in dem ſo ereignisreichen Jahre 1934. Der Radfahrer wartet eine beſondere Prü⸗ fung mit der zweitägigen Fernfahrt Baſel—Cleve, in War⸗ ſchau wird der Europa⸗ Rundflug mit der Prüfung der Höchſtgeſchwindigkeiten abgeſchloſſen, und auf der bekann⸗ ten Dreiecksſtraße bei Schleiz donnern die Motoren der Räder im vorletzten Lauf zur deutſchen Motorrad⸗ Straßenmeiſterſchaft. Der Tennisſport erlebt nochmals einen Höhepunkt mit den in Köln ſtattfindenden Spielen um die deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft, mit dem „Oppenheim⸗ Rennen“ bringt die Bahn in Hoppegar⸗ uo noch einen großen Tag für die Liebhaber des Pferde⸗ ports. Süddeutſchlands Gauliga im Puunltekampf. Erſtmals wird am Sonntag in allen deutſchen Fußball⸗ gauen geſpielt. Beſonders ſtark iſt der Spielbetrieb in den ſüddeutſchen und weſtdeutſchen Gebieten. Im Gau Süd⸗ weſt ſind alle Vereine bis auf die an der Aufſtellung der Frankfurter Stadtelf gegen Baſel beteiligten Klubs beſchäf⸗ tigt. Es ſpielen: Spfr. Saarbrücken— Saar Saarbrücken, Phönix Ludwigshafen— Boruſſia Neunkirchen, FC. Kai⸗ ſerslautern— Union Niederrad und Wormatia Worms— FK. Pirmaſens. In Baden treffen im wichtigſten Spiel des Tages die beiden augenblicklichen Tabellenerſten, Phönix Karlsruhe und Freiburger FC., zuſammen. Außerdem ſpielen: Mannheim 08— SV. Waldhof(Samstag), 1. FC. Pforz⸗ heim— Pfe. Neckarau, VfR. Mannheim— VfB. Mühl⸗ burg. In Württemberg muß der zurzeit führende SSV. Alm nach Stuttgart zu den„Kickers“, der Gaumeiſter Union Böckingen hat in Stuttgart gegen die Sportfreunde anzutreten Die weiteren Spiele: Spfr. Eßlingen— SV. Feuerbach, Ulmer FV. 94— VfB. Stuttgart. Vollbetrieb herrſcht in Bayern. Der Gaumeiſter und deutſche Endſpiel⸗ teilnehmer 1. FC. Nürnberg, hat in Regensburg gegen die Jahn⸗Elf anzutreten. Die Spielogg. Fürth greift in die Punktekämpfe ein und erwartet zu Hauſe den FC. Schwein⸗ furt der bisher ſchon zwei Niederlagen in Kauf nehmen mußte. Weiterhin ſpielen: ASV. Nürnberg— Bayern Mün⸗ chen, Wacker München— 1860 München, Schwaben Augs⸗ burg— Spogg. Weiden. Der Gau Nordheſſen bringt diesmal nur drei Spiele: Heſſen Hersfeld— Boruſſia Fulda, Germania Fulda— Sport Kaſſel, Hanau 93— Pf. Friedberg. Der geringe Betrieb erklärt ſich aus dem für Sonntag vorgeſehenen, inzwiſchen aber abgeſagten Städte⸗ ſpiel Kaſſel— Hannover im Rahmen des Leichtathletif⸗ kampfes beider Städte, an deſſen Stelle nun Kurheſſen Kaſſel gegen den SC. 03 Kaſſel ſpielt. Der Beginn im Gau Mit. telrhein ſieht alle zehn Mannſchaften der Gauliga voll⸗ zählig im Punktekampf. Neben den Punktekämpfen iſt das Städteſpiel Frankfurt— Baſel in Frankfurt hervorzuheben. Das Vorſpiel in Baſel gewann die Frankfurter Elf knapp mit 1:0. Für das Rückſpiel haben die Schweizer eine weſentlich ſtärkere Mannſchaft geſchickt. Auf den Handballfeldern. Der Gau Württemberg befindet ſich als einziger der füddeutſchen Gaue bereits im Punktelampf. Er ſetzt die Runde mit drei Spielen fort. Am die Zugehörigkeit zur erſten Klaſſe geht es auch noch im Gau Südweſt. Hier ſpielen in Wiesbaden: Tgſ. Offenbach— TSG. 46 Darm⸗ ſtadt und SV. Wiesbaden— Haſſia Bingen; in der Pfalz begegnen ſich TV. Haßloch und TV. 61 Kaiſerslautern. Zum erſten Male gegen Finnland. Deutſchlands Leichtathleten beſtreiten im Berliner Poſt⸗ ſtadion ihren 28. Länderkampf. Diesmal geht es gegen Finnland, das erſtmals unſer Gegner iſt. Ein prächtiger Rahmen wird dieſen in ganz Europa mit Spannung erwar⸗ teten und verfolgten Kampf umgeben. Der Ausgang der Europameiſterſchaften in Turin, der beide Nationen mit glei⸗ cher Punktzahl auf den erſten Plätzen ſah, hat den Kampf noch intereſſanter gemacht. Hier geht es endgültig um die Frage, wer die beſte Leichtathletiknation Euro⸗ pas iſt. Das Programm umfaßt neunzehn Wettbewerbe und iſt auf zwer Tage verteilt. Ein deutſcher Sieg iſt, gemeſſen an den jüngſten Ergebniſſen aus beiden Ländern und den Er⸗ eigniſſen in Turin nicht ausgeſchloſſen. Das Programm der Leichtathleten iſt mit dieſem Kampf noch nicht erſchöpft. In München wird in Verbindung mit dem„Ritter von Epp⸗Gepäckmarſch“ die erſte deutſche Gepäckmarſch⸗Meiſterſchaft ausgetragen, zu der 4500 Meldungen abgegeben wurden, allerdings für alle im Rahmen dieſer Veranſtaltung zum Austrag kommenden Weltbewerbe. Ein Städtekampf Kaſſel— Hanno⸗ ver geht in Kaſſel in Szene. 648 Kilometer⸗Fernfahrt Baſel— Cleve. Die vor 40 Jahren ausgefahrene und von Fritz Opel⸗ Rüſſelsheim gewonnene Fernfahrt Baſel— Cleve wird in dieſem Jahre wieder ausgefahren. Die erſte Etappe führt die Teilnehmer, Ländermannſchaften aus Deutſchland, der Schweiz und Belgien, von Baſel nach Nüſſelsheim, der Sonntag bringt die zweite Teilſtrecke von Rüſſelsheim nach Cleve. Jede Nation hat zwölf Fahrer gemeldet, aus denen rei Vierer⸗ ſchaften gebildet werden. Deutſchland it an dem Wee mit aer beſten Amateuren vertreten, die erſt vor zwei Wochen die Fernfahrt Berlin⸗Warſchau er⸗ folgreich überſtanden haben. 5 Starke Felder beim Schleizer Dreiecksrennen. um Schleizer Dreiecksrennen, dem vorletzten Lauf zur deutſßen Motorkadmeiſterſchaft, wurden 167 gene e gegeben. Von ihnen entfallen allein 10⁵ auf die 27 denen Meiſterſchaftswettbewerbe, 62 auf den Sonderlauf et Ausweisfahrer. Deutſchlands beſte und bekannteſte Fahrer ſind vertreten. Das Rennen wird am Sonntag auf der bekannten 7,7 Kilometer langen Rundſtrecke ausgetragen. Nundfunk⸗ Programme RNeichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.35 Bauernfunk, Wetter; 5.45 Choral; 5.50 Gymnaſtik 1. 6.15 Frühmuſik; 6.40 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetter; 6.55 Frühkonzert; 8.10 Wetter, Waſſerſtandsnachrichten; 8.15 Gymnaſtik II; 8.35 Funkſtille; 10 Nachrichten; 11.25 Funk⸗ werbungskonzert; 11.55 Wetter; 12 Mittagskonzert I) 13 Wei Nachrichten, Saardienſt; 13.10 Lokale Nachrichlen, etter; 13.20 Mittagskonzert II; 13.50 Zeit, Nachrichten; 14 Mittagskonzert III; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugend- ſtunde; 19.45 Zeit, Wetter, Bauernfunk; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22.20 Zeit, Nachrichten; 22 Du mußt wiſſen... 22.45 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport: 2% Nachtmuſik. Sonntag, 16. September: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Leibesübungen; 8.40 Bauer, hör zu; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Funkſtille, 10.15 Chor⸗ geſang; 11 Sonate; 11.20 Bachkantate; 12 Mittagskon⸗ zert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Schallplattenkon⸗ zert; 14 Kinderſtunde; 15 Balaleikakonzert; 15.35 Bericht von der Rheiniſchen Grenzlandſchau für Bauernrecht und Bauern⸗ kultur in Bad Kreuznach; 16 Schweizer Jodler; 16.30 Nach⸗ mittagskonzert; 18 Mit Knorzebachs en Sunndaach lang: 19 Stunde des Auslandsdeutſchtums; 20 Sportbericht; 20.15 Das Nachtlager in Granada, Romantiſche Oper von Konradin Kreutzer; 22 Funkbericht vom Leichtathletikländerkampf Deutſchland— Finnland; 22.30 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Tanzfunk; 24 Nachtmuſik. Montag, 17. September: 10.10 Schulfunk; 10.30 Orgel⸗ konzert; 10.50 Erinnerung an den Sommer; 15.45 Lieder; 17.30 Tanzmuſik; 17.45 Die Unbekannte, eine Johann⸗ Strauß⸗Geſchichte; 18.25 Franzöſiſch; 18.45 Unterhaltungskon⸗ zert; 19.30 Saarumſchau; 21 Rundfunkſchwaben erleben Ber⸗ lin; 21.45 Mozart, d-moll; 23 Tanzmuſik. Dienstag, 18. September: 10.10 Schulfunk; 10.40 Ern⸗ ſtes und Heiteres; 11 Erſte Sinfonie von Beethoven; 15.10 Lieder; 15.30 Blumenſtunde; 17.30 Alte Tänze; 17.45 Ton⸗ filmſchlager; 18 Blüten zu jeder Jahreszeit— auch im Winter; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 19 Kater Lampe, Komödie; 20.10 Witz und Laune der heiteren Oper; 21 Kampf ums Matterhorn, Hörſpiel; 22 Fünf Stockwerke, muſikaliſcher Scherz; 23 Tanzmuſik. Mittwoch, 19. September: 10.10 Schulfunk; 10.40 Frauenſtunde; 11.10 Georg Kulenkampf ſpielt; 17.30 Aegyp⸗ tiſcher Bilderbogen, Plauderei; 17.45 Heinrich Schlusnus ſingt; 18 Hans Friedrich Blunck lieſt Weland und Badu⸗ hild: 18.25 Neueſte Schallplatten; 19 Blasmuſik; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Deutſ Funkſuiten; 22 Viertelſtunde des Frontſoldaten; 22.30 Blick in die Leichtathletik der Welt; 23 Badiſche Hausmuſik; 23.30 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Zeit, Wetter; 5.50 Gymnaſtik I; 6.15 Gym⸗ naſtik II; 6.40 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetter; 6.55 Früh⸗ konzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.15 Gym⸗ naſtik; 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.30 Programm⸗ anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.20 Mittagskonzert II; 13.50 Zeit, Nachrich⸗ ten; 14 Mittagskonzert III; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Gießener Wetterbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendſtunde; 18.45 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22.20 Zeit, Nachrichten; 22.35 Du mußt wiſſen...; 22.45 Lokale Nachrichten; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 16. September: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Evang. Morgen⸗ feier; 9.30 Deutſches Schatzkäſtlein; 10 Bekenntniſſe zur Zeit; 10.15 Chorgeſang; 11.20 Bachkantate; 12 Mittags⸗ konzert I; 13 Mittagskonzert II; 13.45 Großes Schleizer Dreieckrennen, Funkbericht; 14.10 Kaſperlſtunde; 14.35 Zwi⸗ ſchenbericht vom großen Schleizer Dreieckrennen; 15.35 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 18 Der deutſche Wald, Hörfolge; 18.45 Sport; 19 Kammermuſik; 19.30 Funk⸗ bericht vom Leichtathletikländerkampf Deutſchland⸗Finnland; 20 Leichte Kavallerie, Operette von Suppee; 22 Deutſche Jungbauern auf der Ebernburg, Geſpräche; 22.20 Zeit, Nach⸗ richten; 22.30 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Tanz⸗ funk; 24 Nachtmuſik. Montag, 17. September: 15.10 Neue deutſche Dichtung; 15.20 Wo der grüne Strauß winkt; 15.35 Zehn Minuten Schönheitsdienſt; 15.45 Eine Hauswirtſchaftslehrerin erzählt von ihrer Arbeit; 17.30 Im Banne des Soldatentums; 17.45 Rheinlieder; 18.25 Franzöſiſch; 18.50 Das deutſche Theater für das deutſche Volk; 19.05 Schallplattenkonzert; 19.30 Saarumſchau; 21 Unterhaltungskonzert; 23 Tanzmuſik. Dienstag, 18. September: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.10 Für die Frau; 15.50 Kunſt⸗ bericht der Woche; 17.30 Aus Wald und Flur; 17.40 Zum 100. Geburtstag von Heinrich Treitſchke; 18 Bericht von einer Reiſe durch Spanien; 18.15 Aus Wirtſchaft und Ar⸗ beit; 18.25 Italieniſch; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Kammermuſik; 20.40 Grubenſicherheit im Saargebiet, Geſpräch; 21 Ueber den Strömen; 21.40 Orcheſterkonzert; 23 Deutſche Meiſterballaden. „Mittwoch, 19. September: 10.10 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.50 Ueber die Be⸗ deutung der deutſchen Feuerſchutzwoche; 15.10 Dreimal fünf⸗ zehn Minuten aus dem Sendebezirk; 17.30 Dem Kultur⸗ philoſophen des dritten Reiches Paul Krannhals zum Gedächt⸗ nis; 17.45 Jugendſtunde; 18.20 tereſſantes von unſerer Reichsbahn, Zwiegeſpräch; 18.35 Dichter am Bodenſee; 18.50 Anterhaltungskonzert; 19.45 Tages 1. 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 nder Funk; 22.30 Blick in die Leichtathletik der Weit; 23 Volksmuſik; 24 Kam⸗ mermuſik. 2 e — Des Lebens Wanderung Gedicht, vorgetragen von Frl. Maria Beikert am letzten Sonntag bei der Jubelfeier der 60 jährigen im „Freiſchütz“-Saale. Wenn der Wanderer mit Mühe einen hohen Berg erſtiegen, Raſtet er auf freier Höhe, ſieht verklärt die Lande liegen. Läßt den Blick nach rückwärts ſchweifen, Denkt der Mühen, zählt die Stunden, Die er auf der weiten Wanderung freud⸗ und leidvoll überwunden. Dieſem ſinn'gen Bergbeſteiger, liebe Freunde, gleicht ihr heute. Auf des Lebens Gipfelhöhe überſchauend Leid und Freude. Wendet um das Geiſtesauge, nach dem gold'nen Lebensmorgen Schauet vorwärts zu dem Ziele, das die Zukunft hält verborgen, Sechzig Jahre ſind zerronnen in dem Strom der Zeitenwelle, Da ihr zarten Menſchenknoſpen ſtandet an des Lebens Schwelle. Heiter wie ein Tag im Lenze, floſſen ſelig dieſe Stunden, Auf der Mutter weichem Schoße wird nicht Sorg' u. Leid empfunden Sieh, da naht im Jugendlenze auch ein Tag, nicht gleich dem andern, Wo ihr mußt mit bangem Herzen, erſtmals hin zur Schule wandern Was in Liebe Eltern ſäten, pflanzten weiter treue Lehrer, Oeffneten das Tor der Weisheit, wurden Eu'rer Tugend Mehrer. Edle Männer: Beyer, Eck, Schröder, Seiler und ſo weiter, Waren Eure Jugendlehrer, leben noch in Herz und Munde weiter. Weiht auch ihnen ein Gedenken, heut' an Eurem Jubelfeſte, Ein Gebet zum Himmel oben, wo ſie ſicher alle wohnen. Dann denkt jener Weiheſtunde ſchönſter Stern am Lebenspfade, Da ihr kindlich reinen Sinnes tratet hin zum Tiſch der Gnade. Pfarrer Euler, Dr. Elz und Molitor, die lieben guten, Waren Eure Seelenhirten, Die mit Vateraugen wachten, daß kein Schäflein ſich verirrte. In dem Land des Himmelsfriedens, wo die ew'gen Sterne blinken, Beten heut' ſie für die Kinder, daß ſie ſich mit ihnen einen. Oft im ſpät'ren Erdenwalten, bei des Lebens heißen Plagen, Fühlet ihr nicht ſehnend Heimweh, nach den gold'nen Jugendtagen? Schnell entfloh'n der Schulzeit Jahre, leichten Sinnes ſonder Sorgen, Schätzt man da noch nicht die Früchte, die ſie hält im Traum verborgen. Mild gleich einem ſchönen Sterne, leuchtet auf Euch jene Stunde, Da Ihr am Altare Gottes gab das„Ja“ zum Ehebunde. Und der Himmel ſchenkte Kinder. Wohlerzogen auf das Beſte Bilden ſie der Altershoffnung, heut an Eurem Jubelfeſte. Steiler wurden bald die Wege, heißer brennt die Sommerſonne, Daß vorbei der Mai des Lebens, mit im Lenzesluſt und⸗Wonne. Jahre nahten, Jahre gingen und auch Lebensſtürme kamen, Die den einen wie den andern, in des Kreuzes Schule nahmen. Roſen blühten neben Dornen, wechſelvoll im Lebensgarten, Und des Himmels reine Bläue, trübte manchen Wolkenſchatten. Ja, ſolange wir noch wandeln in dem Tränental hinieden, Iſt des Glückes volle Schale keinem Sterblichen beſchieden. Auch der Tod mit ſcharfer Senſe, lichtete der Jugend Reihen, Nahm hinweg manch liebes Leben, das ſich heute würde freuen. Doch des Himmels reiche Güte, ließ Euch dieſen Tag erſcheinen. Ließ wie einſt in ſel'gen Jahren, jugendfroh Euch hier vereinen, Darum dankt aus vollem Herzen, heut' dem Herrn der Welt u. Zeiten, Der das ſchwankend Lebensſchifflein, ließ nicht in die Fluten gleiten Der es nun ſchon ſechzig Jahre auf dem Zeitenmeet gelenket, Der es einſt am Feierabend in den Friedens hafen ſchwenkt. Möge Gottes Huld und Gnade Euch noch manches Jahr gewähren, Dann in Seligkeit vereinen, ewig in des Himmels Sphären. P ͤ· 0 dT Erle Viernheimer Tonfilmichau „Hujarenliebe“ im Central⸗Film⸗Palaſt Dieſer ſehr hübſche Tonfilm iſt ein Liebesgefecht zwiſchen drei hübſchen Mädels und drei feſchen Huſaren. Ein Volks⸗ ſtück mit Muſik, Geſang und Militär. Man freut ſich von ganzem Herzen an dieſem Film. Sehr unterhaltend voll Witz und Humor. So hat dieſes Volksſtück ſeine Daſeinsberechti⸗ gung erfüllt. Wer einen vergnügten Abend verleben will, der beſuche dieſe Woche den Central⸗Film⸗Palaſt. Niemand laſſe ſich dieſes Soldatenſtück entgehen. Ueberall ein großer Er⸗ folg und ausverkaufte Häuſer. Sporinachrichten Am die Gau⸗Pokalmeiſterjchaft die Sportogg. Amieitia morgen in Karlsruhe gegen V. f. N. Pforzheim! Es ſind morgen die letzten anderthalb Stunden, die entſcheidend ſind für ein ganzes Jahr, entſcheidend um den Aufſtieg im nächſten Jahr zur Gauklaſſe. Schon einmal waren die„Grünen“ im Endkampf um die Pokalmeiſterſchaft. Es gilt morgen bei dieſem Großkampf im herrlichen Wild⸗ parkſtadion des Karlsruher Phönix anzuknüpfen an eine ruhmreiche Vergangenheit, wo der Name Viernheim in Süddeutſchland und darüber hinaus allererſten Klang hatte. Schon immer wurden die Siege erkämpft gegen beſte Ver⸗ eine, wenn ein einziger Kampfgeiſt die elf Spieler beſeelte: ritterlich zu kämpfen und zu ſiegen! So ſei es auch morgen wieder: es muß der letzte Kampf gewonnen werden; wenn ſich jeder das vornimmt, wird es nicht ſchwer ſein. 150 Kreuzbergwallfahrt. Zweimal im Jahre, an Pfingſtmontag und am Sonntag nach Kreuzerhöhung wall⸗ fahrten die Katholiken der näheren Bergſtraße und des heſſi— ſchen Odenwaldes zum Kreuzberg bei Hems bach-Lau⸗ denbach. So iſt am kommenden Sonntag nachmittag in ſtiller Waldeinſamkeit des von Hemsbach 1 Stunde entfern⸗ ten Kreuzberges um 2,30 Uhr die übliche Kreuzbergfeier mit Feſtpredigt und Andacht. Bei herrlichem Spätſommerwetter dürfte wieder ein gewaltiger Zuſtrom aus nah und fern zu erwarten ſein. Geſchäjtliche Mitteilungen. „Efi!⸗Staubſauger werden gegenwärtig von Haus zu Haus von Reiſenden angeprieſen, mit der Bemerkung, daß ſie der hieſige Handel nicht liefern könne. Dieſen Staub⸗ ſauger erhalten Sie zu demſelben Preis und zu denſelben Bedingungen am Platze.(Siehe Inſerat). geule 3 Blätter(12 Seiten) e eee ¹ brauchen Sie nicht bei H Auededaddaddo bei Iunmunuunmmmmuummnmunmnunmnnmunnmnmmunnmununmnmmunmmmmmummmmmmmmmummmnn Achlung! Efi“-Staubsauger auſierern zu kaufen.— Dieſen kaufen Sie zu dem⸗ R 19 50 und zu denſelben ſelben Preiſe von 2 2 Ratenzahlungen M. Hanf. Benwoneschal Aaddannannnaununduanuütadnanannnenunantaniuminmuumumnumnunmnmnmiumminnunnuenmnnmnunnnnmnmmumumff Aujruf zur Errichtung eines Oeffentlichkeit mit folgendem Aufruf: Added Vereins⸗An Männergeſangverein 1846. pünktlich zu erſcheinen. Sänger⸗Einheit. Heute abend ſtunde. Kein Sänger fehle. Gärtner, 8.30 Uhr Singſtunde. Am 7. nimmt der Verein einen Fami es jedem Mitglied, ſich mit ſ beteiligen und ſind alle akt. u. entrichtet ſein muß. ab findet auf dem Schießſta vereins Teutonia ein Werbe ſchießen ſtatt. Hierzu lade ich Umſtänden alles anweſend iſt, die Ehre zu geben. Um 3 U dem Schießſtand ſein. Sportvereinigung Amieitia die AH. ſpielt 9 8 Uhr am Lokal. Schulerſpiel gegen Weinheim ſportplatz. Mannſchaften wurden ebenfa 8.15 Uhr Singſtunde. Da der neue Chor be— gonnen wird, iſt es Pflicht eines Der Vorſitzende. Zöller, Vorſitzender M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde Geſangverein Sängertreue. Heute abend der Pfalz. Der geringe Fahrpreis ermöglicht und Angehörige herzl. eingeladen. Anmeldung bei Mitgl. Adam Dieter, Hansſtraße, bei dem auch der Fahrpreis bis zum 30. 9. 1934 Der Vorſitzende. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ den Sonntag, den 16. Sptbr. abteilung ſowie ſämtliche Kameraden auch alle alten Soldaten unſeres Vereins höflichſt ein, und hoffe, daß jeder Kamerad, da fremde Gäſte am Schießen teilnehmen, am Schießen ſoweit möglichſt teilnimmt, und unter allen Knapp, Vereinsführer. Morgen Sonntag 2 Uhr Gaupokal⸗ endſpiel gegen VfR. Karlsruhe. Abfahrt 11 Uhr per Auto am Schillerkafé. Pünktlich einfinden. Phönix Mannheim. Abfahrt per Rad Die Verbandsſpiele der unteren Der Vorſtand. zeiger Heute Abend s jeden Sängers, 8.30 Sing⸗ 85 8.30 Uhr n empfiehlt be ſtens Vorſitzender. 10. 1934 unter⸗ Wird lienausflug nach einer Familie zu paſſ. Mitglieder in der + von 9 Uhr nd des Bruder⸗ - und Preis⸗ unſere Schützen⸗ um dem Verein hr ſoll alles auf 09 Viernheim Pforzheim in 15 Uhr gegen auf dem Wald⸗ ls abgeſetzt. pFAFk Zum Nähen. Sticken und Stopfen günslige Zaſnungs bedingungen Wochenreten von 2 2.50 an Martin Decker 5 f. b. H. Mannheim. N 2. 12 MANNHEIM 2, 12 Vertreter: Jon. Peler froschauer Bismarckstraße 48 Ehestandsdarlehen u. Bedarfs- deckungsscheine werden angenommen. zu vermieten. Mit Hilfe einer kleinen 8 Anzeige findet man in den meiſten Fällen den paſſen⸗ den Mieter. Klein⸗Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung ſind billig und wirkſam! Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung 2. 4 Volksempfänger 18 Monatsraten jecles taus Raddobescha han! bis zu E bes Euch! Werdet Mitglieder! Treue um Treue! Die NS. kämpft für Alien FEE Mechaniſche Cnrelnerel Ferdinand Schillerſtraße immer! Darum keine Unterbrechung Tellungs- „Kommen⸗ Reklame Die billigen neuen Speiſezim. 235.— 260.—, 295.⸗, 315. Schlafzim. eiche 310.385. 395. compl. Herrenzim. 325. 350.—, 485.—, eompl. Küchen n. Anr. 175.—, 185.—, 225. Bücherſchr. 62.— Schreibt. 68.— Einzelbüff., Aus zieht., Stühle 3. Chaiſelong. 22.— Flurgard. 18.— Kleiderſchr. Nachm. 5 Uhr!, 2⸗ und Ztür. von 27.— Heimatmujeums in Viernheim Die Unterzeichneten wenden ſich hiermit an die Viernheimer In den wertvollen Kräften von Heimat- und Volkstum, von Blut und Boden, liegt die tiefſte Verankerung des neuen Staates, der klar die grundlegende Bedeutung dieſer Kräfte der unſer geſamtes Leben erkannt hat. Unſere Heimat, unſer Volkstum und ſeine kulturellen Werte ſind uns von der gangenheit übermittelt als heiliges Erbe, das wir nicht ver- kümmern laſſen dürfen, ſondern als wertvollſtes Gut hüten und verwalten müſſen für die nach uns kommenden Geſchlechter. Was die verfloſſenen Jahrzehnte mit ihrer egoiſtiſchen Geſinnung Ulmann 3. an unſerem Volkstum gefrevelt haben, läßt ſich nicht ermeſſen. Was uns noch erhalten iſt, unſchätzbares Gut an Volkstum und Ver⸗ ſich Heimatnatur, müſſen wir heilig halten als von Gott auver⸗ tum klar umriſſen hat: Für den Ortsring Viernheim im Neichsbund Volkstum und Heimat: AI fauna Ae ooddoooododoa Aufruf! Die Oberſte Leitung der P. O., Amt für Volkswohlfahrt (Abtlg. Schadenverhütung) hat ſich die Aufgabe geſtellt, den deutſchen Menſchen über Schaden- und Unfallverhütung auf⸗ zuklären. Was die anderen von geſtern verſäumten, müſſen wir heute nachholen. Die Verkehrserziehungswoche und die Schwimmwoche ſind beendet, die Leuerdu woc die vom 17.23. September im ganzen deutſchen Vaterland ſtattfindet, ſoll uns die Gefahr des Feuers und die Bekämp⸗ fung dieſer Gefahr vor Augen führen. Soll weiteſte Kreiſe der deutſchen Bevölkerung über Feuerverhütung und über das Arbeiten und Weſen der Feuerwehren im Dienſte der Feuer⸗ bekämpfung aufklären. Der deutſche Menſch, vor allem der deutſche Bauer, hat vergeſſen, daß die durch Feuer vernichteten Werte deu tſches Volksvermög en darſtellen, und daß ſolche Verluſte unſere Volkswirtſchaft nicht mehr erträgt, da dieſe Werte un⸗ wiederbringlich verloren gehen. Durch Vorſicht und Achtſamkeit kann vieles vermieden werden. Wir rufen daher alle Volksgenoſſen auf, zur Mithilfe im Kampf gegen Feuer und Schaden. Dem Feuer Trutz des Menjchen Schutz. Volles Nutz! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim gez. Franzke NSV., Ortsgruppe Viernheim, Abtlg. Schadenverhütung gez. Kühlwein Hmm mmmmmmmmmmmm mmm trautes Gut, auf daß er uns unſerem Volk ſeine aus ferner Vergangenheit entquellende Eigenart, ſein kernhaftes deutſches Gekauft Weſen, für alle Zeiten erhalte und bewahre. Dem Gedanken der Erhaltung unſeres Volkstums wollen wir nun in Viernheim in erſter Linie dadurch dienen, daß wir ein Heimatmuſeum ins Leben rufen. Ein geeigneter Raum wird von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung zur Verfügung ge⸗ ſtellt und hergerichtet. Alles, was ſich nun noch in öffentlichem oder Privatbeſitz an Gegenſtänden des täglichen Gebrauchs, älteren Hausrats, früherer, heute verſchwundener Gewerbe, Ge⸗ genſtänden der Keramik, Bilder, Bücher, alter Hausbücher uſw. befindet, alles, was verdient, in einem Heimatmuſeum der Ver⸗ geſſenheit entriſſen und der Allgemeinheit, nicht zuletzt auch unſerer Jugend zur Anſicht und zur Belehrung zugänglich ge⸗ macht zu werden, ſoll geſammelt und in würdiger Form auf⸗ geſtellt werden. Es iſt darum vor allem nötig, daß man ſich in unſeren Familien den Wert und die Bedeutung eines der⸗ artigen Muſeums für unſere Volks- und Familienkultur ernſtlich klar macht, nicht aber als etwa nebenſächlich abtut. Es darf nicht mehr ſein, daß Werte unſerer einheimiſchen Volkskultur, ſei es aus Gedankenloſigkeit oder Unverſtand, der Vernichtung anheimfallen. Manches iſt ſchon zerſtört worden; noch aber iſt es nicht zu ſpät. Helft darum alle mit an der gemeinſamen 180 em. br. 260.— Schaffung eines Heimatmuſeums, das in jeiner Art ein Bild des alten und des gegenwärtigen Viernheims, in jeder Beziehung eine Bereicherung jür unjeren Ort abgeben oll. Helft dazu beitragen, daß der Sinn für Familien- und Volks⸗ kultur, für die Erziehung zur Heimatkultur geweckt, gepflegt und gefördert werde im Sinne unſeres Führers, der in f bekannten Reichstagsrede die Bedeutung von Heimat und Volks- Et „Wir wollen wahren die ewigen Fundamente unſeres Lebens: Unſer Volkstum und die ihm gegebenen Kräfte und Werte“ Wer Gegenſtände obengekennzeichneter Art in Beſitz hat Anregungen geben kann oder Auskunft wünſcht, wolle ſich wenden an Lehrer Roos, Ortsringführer des Reichsbundes Volkstum Möbelnaus und Heimat. Hannneim Alöblierie 9 2, 4 J. Roos, Lehrer Zimmer—— Für die Gemeindeverwaltung Viernheim: Erfolg Bechtel, Bürgermeiſter ſind nicht immer durch Für den Verſchönerungs⸗ u. Verkehrsverein Viernheim: v. heute auf morgen inſerieren J. Mayr, Rektor i. R. Aeeeeeeeeeeeeeeececagaaaauauaananauudzumwaummuduum num Aua ner 1 1 1 0 9 „ — 2 . Central-Film-Palast er r Sonntag und Montag! ück von hübſchen Mädchen und zweierlei Tuch Ein Volksſt Mit Max Adalbert, Hanſi Nieſe und Elſe Elſter uſw. Dazu ein ſchönes Beiprogramm! An allen Tagen ab 8 Uhr, abe9 Uhr noch mals alles zu ſehen. Frl. Dr. H. Frünfich& Sohn. kisenach in Viernheim ſehr gut bekannnt, er liefert gegen al lle Krankheiten, mit dem beſten Erfolg Medizinalbäder wie: Kohlenſäurebäder, Sauerſtoff bäder Schwefelbäde r, Eukalyptusbäder und vor allem die ſehr begehrter Fichtennadelbäder extra ſtark, ferner Krüntertees für alle Verwendungszwecke, Wacholderbeerextrakt, Gerſtenmalzextrakt, Knoblauchfaft, Wermut ⸗Wein, Fichten⸗Ein⸗ reibung und das Univerſalmittel Citriment.— Verlangen Sie Proſpekte und Vertreterbeſuch koſtenlos und unverbindlich. Herr august Sax, Luisenstraße 20 hat mit dem heutigen Tage unſere Vertretung für Viern⸗ heim und Umgebung übernommen. Pol. Df. H. Frönlich& Sonn. mederiassung mannheim u 7, 12. Tel. 2846. Bekanntmachung Betrifft: Verteilung der Arbeitskräfte. Den Betrieben, deren Gefolgſchaft mehr wie 20 Perſonen umfaßt, wird 1 die In⸗ Nai und Handelskammer bzw. Handwerks⸗ mmer das Formblatt un i te zuge⸗ ſchick werden(wird alſo nicht durch das Ar⸗ beitsamt ausgehändigt). Eine Beantwortung verſchiedener Zweifelsfragen erfolgt durch eine beſondere Veröffentlichung in der Preſſe. Auf das Ausſchreiben der beiden Kammern wird ver⸗ 1 1. Betriebe mit einer geringeren Gefolg⸗ ſchaft bewahren ihre Feſtſtellungen hinſichtlich des Austauſches der Arbeitskräfte im Betriebe uf, bis ein Abruf durch das Arbeitsamt er⸗ folgt. Betriebe, denen über ihre Kammern Formblätter bis zum 20. September 1934 nicht zugegangen in ſollten, können dieſe beim Ar⸗ beitsamt abho len laſſen(Zimmer 52). Mannheim, den 14. September 1934. Arbeitsamt Freiwillige Feuerwehr F'heim Die Kameraden Freiw. und der Pflichtwehr 5 1 in der Feuerſchutz⸗ woche reſtlos anzutreten. Aus dem Programm der Feuerſchutzwoche iſt alles Nähere zu erſehen. Es wird . pünktliches und reſtloſes Antreten exwartet, da die Feuerwehr der Hauptträger der Veranſtaltungen iſt. f Das Kommando. Velriebsführer! Das Arbeitsamt vermittelt Dir jede, auch die qualifizierteſte Arbeitskraft. Daher melde jede offene Stelle dem Arbentsami. Alo Ce Mangeta Ce geb. Halkenhäußer Vermählte Fur die uns anläßlich unſerer Silberhoch⸗ zeit und zu unſerer Vermählung in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Glüchwünſche und überreichten Geſchenbe danben herzlichſt CTeonhard Johann und Frau Nikl. Träger u. Frau Barbara geb. Johann FTC bb Rrieger- u. Soldatenverein, Teutonia“ benen unt Scnützenantellung Morgen Sonntag, 16. September, findet auf unſerem Schießſtand ein großes Well u. Werbeschiegen ſtatt, verbunden mit Flaggenweihe. Beginn des Schießens um 9 Uhr vormittags, Ende nach 5 Uhr. 2 Die Flaggenweihe durch den Herrn Ortsgruppenleiter Franzke findet um 3 Uhr ſtatt. Die Geſangvereine„Sängereinheit“ und„Sängertreue“ haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Muſikaliſche Darbietun⸗ gen durch die Kapelle der Freiw. Feuerwehr. Wirtſchaftsbetriel Gäſteſchießen! Die Geſamtbevölkerung iſt hierzu freundlichſt eingeladen. „hb ͤ bb v Iurn- U. Festhalle Bad Durhheim Empfehlen der geehrten Einwohnerſchaft von Viernheim, bei Ausflügen und Wanderungen nach Bad-Dürkheim unſere Restauration und Gesellschafts-Räume Wir führen nur naturreine Weine von hieſigen Weingutsbeſitzern und Winzervereinen. Bier:„Frankenthaler Brauhaus!“ Eigene Schlachtung! 2 Minuten vom großen Faß! — Erſtklaſſige Küche! Hari Tempel und frau Eliſabeth geb. Neff Zum Halser no Darlehen orden 8 5 Morgen Sonntag 2 von 200 RM. aufwärts bis 10 000 Non. billig, + kleine monatliche Tilgungsraten, durch das 5 2 925 neuzeitliche„Spargilde“ Zweck⸗, Spar⸗ und zu beſonders verbilligten Kreditſyſtem. Koſtenloſe Auskunft Preiſen. Es ladet frdl. ein Landesdirektion der Spargilde die Trachten-Kapelle München, Kunigundenſtr. 29. 3 1 Vertrauenswürdige Ortsvertreter gegen der Kaiſerhofwirt. Barverdienſt geſucht. Große Aeberraſchung! -Gartenwirtſchaftsbetrieb Zum Frelschiliz Morgen Sonntag Janz Kapelle Schwarz ⸗Weiß N eee Zum§chulantang alle Schul- arlihel Frz. Hofmann 4 Es ladet freundl. ein Die Kapelle Der Wirt a. d. Drehſcheibe e Wer nicht injeriert, pflegt keinen Kundendienſt! Vertreter. BMW.. Zündapp Triumph Zeiss& Schwärzel, mann eim u 7. 22 Telefon 263 45 folder: Entlaujen junges, weißes „Huhn Im Rückgabe bittet Georg Sax. 8 Luiſenſtraße 20 Ammer U. Küche von jungem Ehe paar zu mieten — geſucht. Von wem, ſagt die dee Sſt. ds. 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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme beim Heimgange unſerer lieben Mutter, Groß⸗ nutter und Tante Fa ohristine dungmann wuue ſagen herzlichen Dank Famillen qungmann— Schmit September 1934 Viernheim, den 15. FEC Zurückgekehrt vom Grabe unſeres nun in Gott ruhenden Sohnes und Bruders Franz dosel ſagen wir für die wohltuende An⸗ teilnahme bei unſerem ſchmerzlichen Verluſte, ferner für das zahlreiche Geleite beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſowie für die Kranz⸗ und Blumenſpenden innigſten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, der HJ Jungvolk, dem Spielmanns⸗ zug, ſeinen Schulkameraden für die Kranzniederlegung und nicht zuletzt der Belegſchaft Levinger& Feibel ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 15. September 1934 Familie Franz Kühlwein In tiefer Trauer: DN n e IN WV N N der V N N d d N N vermögens V N D Y . . N , N,, uus, Programm feuer chubzuoche nt Montag, den 17. September: kolonne. Aufſtellung um 19,45 Uhr am Werbemarſch Kundgebung am Rathaus. Dienstag, den 18. September: kommen und ſelbſt mitzuhelfen, der Wertvernichtung großen Volks⸗ mit, damit der Zweck der Feuerſchutzwoche voll und ganz erfüllt wird. e c,. , Gemeinnutz vor Eigennutz! Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr! , N INN N D D N D Y V N N N Werbemarſch der Feuerwehr, Formationen der NSDAP., Reichsluftſchutzbund, Sanitäts⸗ Rathaus. Nach dem Durchführung der Reviſionen 5 Einhalt zu gebieten. Helfe jeder nach beſten Kräften Der Orisausschuß der feuerschutzwoche 1930 7 der Gas⸗ und Stromanlagen, ſowie der Feuerſtätten durch e 2 die dazu beſtimmten Fachleute., , Mittwoch, den 19. September: Brandangriff der Freiw. und, . der Pflichtfeuerwehr. Antreten 18.30 Uhr am Spritzenhaus.. 4 Donnerstag, 20. September: Beginn der Entrümpelungsaktion., , Freitag, den 21. September: Reviſion der Feuerlöſchmittel, . ſowie der Hydranten. a . Samstag, den 22. September: Großalaxm der Feuerwehr. Im e . Anſchluß Anhören der Rede des deutſchen Feuerwehrführers. , Ecker München, um 20,10 Uhr am Rathaus. Standkonzert. , der Feuerwehrkapelle., 7 1. 11 4 88, e Sonntag, den 23. September: 6 Uhr Weckruf durch die Feuer⸗, , wehrkapelle und des Spielmannszuges der Wehr. 9 Uhr e e ce zum Kirchgang der Feuerwehr am Fürſt Alexander.. , Nach dem Gottesdienſt Standkonzert und Anſprache des, , Feuerwehrkommandanten. e . Im Hinblick auf die Wichtigkeit der? Feuerſchukwoche wird, , die Einwohnerſck haft dringend gebeten, an den V Veranſtaltungen ſich. . rege zu beteiligen, um ſo das Interefſe z ur Bekämpfung der Feuers⸗, . gefahr zu bekunden. Es wird dringend e den mit der Durch⸗ a, führung der Reviſionsmaßnahmen betrauten Perſonen entgegen zu e , , 2. , 2 , 0 4 ff NT D N NN NN N N ND Ä Jeder Deutſche iſt Leſer, Gefolgsmann, Freund einer Tageszeitung! Noch vor hundert Jahren brachte der poſtreiter oder die Fahrpoſt die„neue Zeytung“ freu begrüßt don Jung und Alt, zu den wenigen Orten mit, die an der Poſtroute lagen. Und dieſe Zeitungen kamen damals nicht täglich etzt, gedruckt. Man kann in der Ge⸗ der Poſt von unſerem großen Senetalpoſtmeiſter von Stephan, dem Schöpfer des Well poſtvereins, leſen, wie langſam im Grunde der Vertrieb der Zeitungen ſelbſt nach 1870 noch vor ſich ging. Vie ſtolz war er auf die Entwicklung ſeines Poſt⸗Zeitungsamtes“! We Wenn dieſer weitvorausſchauende, aus Kleinem zu Großem erwachſene Mann, hätte erleben heraus, ſie wurden mit der Hand geſchri chich — — 74 konnen, wie ſich in unſeren Tagen des Aufbruchs die Technik der Zeitungsherſtellung und des Vertriebes entwickelt hat, er würde ſelbſt über die Ziffern lächeln, die ihm ſchon groß erſchienen. Denn die Technik hat den Schtiftleitungen fũt das Nachrichtenweſen den Funkdienſt, den Druckern für das Setzen und Drucken die ſchnellarbeitende Setzmaſchine und Druck⸗ maſchinen bis zur Schnellaufer ⸗Notationsmaſchine mit faſt irrſinnigen Leiſtungsziffern 80 000 Exemplare in der Stunde) zur Verfügung geſtelſt. Und der Vertrieb? Schnell⸗ fahrende Züge, Triebwagen, Autos, Bligzflugzeuge, Flugzeugſtützpunkte auf hoher See und der Fernzeppelin. immer neue Möglichkeiten ſtellen die Tageszeitungen zugunſten ihrer Leſerſchaft, zugunſten der Schnelligkeit, Zuverläſſigfeit und Streuwirkung in ihren Dienſt. Obendrein folgen ſie dem ſtarkem Auftrieb der neuen großen Führung mit dem Willen zur vollen Leiſtung im Gefüge des neuen Werdens. Auch das hat Stephan, der urwüchſige m aus dem Volfe, bei aller Sehergabe nicht ahnen können; und doch war ihm klar, was jetzt in unſerem nationalen und ſozialiſfiſchen Volksſfaaf zu ganzer Wahtheif geworden iſt: . N 93 le M