Amtliches Verkündigungsblatt ber Vürgermeiſterei unb 8 8 ſiernheim jet Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 215 anberer Behörden- Vereins- und Gejchäftsanzeiger Beilagen: 2 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D⸗A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Montag, den 17. September 1934 die Gewinnung ber Aeinjager Eine Aebe des Aeichsminiſters Dr. Goebbels Berlin, 17. September. Am Sonntag hielt auf dem Tempelhofer Feld anläß⸗ lich eines SA⸗Appells Reichsminiſter Dr. Goebbels eine Rede, in der er u. a. ausführte: An den 30. Juni hatten unſere Feinde ihre großen Hoffnungen geknüpft. Sie witterten hier eine Möglichkeit, die nationalſozialiſtiſche Bewegung von innen heraus auf⸗ zurollen, ſie und damit das Reich ſelbſt in Kriſen und Schwierigkeiten zu ſtrzen und unter dem Druck all ihrer Gegner die Bewegung allmählich ſo zu zermürben, daß der Fortbeſtand des nationalſozialiſtiſchen Regimes auf das ernſteſte gefährdet war. Es iſt der Treue und der Standhaftigkeit der national⸗ ſozialiſtiſchen SA⸗Männer zu verdanken, daß ſolche ſchmäh⸗ lichen Verſuche mißlangen, und auch bei dieſem Vorgang hat ſich das Wort bewahrheitet: Was uns nicht umbringt, das macht uns nur ſtärker! Es war eine Reinigungskur, die wir durchgemacht ha⸗ ben, ſie hal die ſchädlichen und krankhaften Säfte aus unſe⸗ rem Organismus ausgeſchieden. Die SA ſteht heute wieder ſauber und inkakt vor der Oeffenklichkeit, ſie iſt eine ma⸗ növerierfähige Formakion in der Hand des Führers. Wie wenig dieſe Vorgänge die innere Kraft der Par⸗ lei zu gefährden in der Lage waren, das hat dann der 19. Auguſt bewieſen. Am 19. Auguſt hat die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung als die Repräſentantin der Macht in Deutſchland die ganze Nation zum Appell aufgerufen. Das war umſo notwendiger, als eine gewiſſenloſe Emigranten⸗ preſſe im Auslande den Eindruck zu erwecken verſuchte, als ſeien die Tage des nationalſozialiſtiſchen Regimes gezählt und als könne man über Nacht ſeinen Zuſammenbruch erwar⸗ ten. Allen dieſen trügeriſchen Illuſionen unſerer Gegner hat die geeinte Nation am 19. Auguſt ein jähes Ende be⸗ reitet. Es behaupte in der ganzen Kulturwels ein Staatsoberhaupt oder ein Miniſterpräſident von ſich, daß 90 v. H. ſeines Volkes ſo geſchloſſen hinter ihm ſtünde! Nicht mit Gewalt und Terror Aber ſelbſt das genügt uns nicht. Schon am Tage nach der Wahl erging der Aufruf des Führers an das Volk, daß es nun unſere Aufgabe ſein müßte, die noch fehlenden 10 v. H. in ihren größten Beſtandteilen für den nationalſo⸗ zialiſtiſchen Staat zu gewinnnen. Auch jetzt begann wieder das Rätſelraten des Auslandes. Es fragte beſorgt: Was will Hitler? Steht eine neue Terrorwelle zu erwar⸗ ten? Hat er die Abſicht, ein Regiment der Gewalt einzuführen? Nichts von alledem, meine Kameraden! Was wir wollen, das iſt ſehr einfach. Wir wollen die Neinſager gewinnen, und am beſten gewinnk man ſie, in⸗ dem man ihnen mit Liebe und Sorge entgegentrikk und ihnen die Möglichkeit zum Verſtändnis für den nakional⸗ ſozialiſtiſchen Staat freilegt. Nicht mit Gewalt und nicht mit Terror wollen wir ſie zu uns herüberzwingen, die bis⸗ her den Weg zu uns noch nicht finden konnten. Zwar wiſſen wir ſehr wohl, daß es unter dieſem Reſt von 10 v. H. Menſchen gibt, die wir mit aller Liebe und Geduld mit den beſten Leiſtungen niemals gewinnen kön⸗ nen. Aber ſie machen nicht 10 v. H. unſeres Volkes aus. Unter dieſen 10 v. H. gibt es noch Hunderttauſende, die wir für den nationalſozialiſtiſchen Staatsgedanken erobern kön⸗ nen. Und wir werden ſie erobern durch unſer Bei ⸗ ſpiel der Tat und durch die Auswirkungen unſerer Leiſtungen. Keine Angſt vor dem Winter Noch einmal ſchüttet in dieſen Tagen ein beginnender Herbſt ſeine verſchwenderiſche Fülle über das deutſche Land aus. Aber dieſe Tage einer ſpäten Sommerherrlichkeit ſind gezühlt und ein grauer, kalter Winter ſteht vor der Tür. Wir bereiten uns auf Gefahren und Schwierigkeiten vor, und wenn der Winter hart wird, ſoll er uns gewappnet finden. Schon iſt die ganze Bewegung in fieberhafter Tätigkeit, um das Winterhilfswerk vorzubereiten. Millionen Hände regen ſich, um die Organiſation dieſes grandioſen ſozialen Hilfswerkes bereitzuſtellen im Zeichen des Sozia⸗ lismus der Tat. Wieder, wie im vergangenen Jahre, wer⸗ den wir vor die Nation hintreten mit dem kategoriſchen Im perativ: Auch im kommenden Winker wird keiner hungern, keiner frieren und keiner Not zu leiden brauchen. Wollt Ihr, SA⸗Männer, mich angeſichts dieſer großen Verpflichtung noch fragen, was denn Eure Aufgabe ſei? Komme mir niemand und frage: Was ſoll ich tun? Ich könnte ihm nur antworten: Das ganze Land liegt voll von Problemen. Aufgaben gibt es zu löſen, wie ſie niemals in unſerer Geſchichte einer Generation ge⸗ ſtellt worden ſind. Und da fragſt Du: Was ſoll ich tun? Hand anlegen! Arbeiten, mithelfen, nicht reſignieren, nicht müde werden! Dich einreihen in die Front der kämp⸗ fenden Bewegung. Viele gibt es, denen es eine Freude bereiten würde, wenn wir im Lande Schwierigkeiten bekä⸗ men. Wir haben die Macht, und wir werden die Macht behalten. Wir werden ſie nicht nur behalten, wir werden ſie auch gebrauchen. Wir werden ſie einſetzen zum Segen unſeres Volkes und werden ſelbſt ihre getreuen Wächter ſein. Keine Schwierigkeit iſt groß genug, um uns zur Kapi- tulation zu zwingen. Keine Not wird uns in die Knie wer ⸗ fen, keine Jorge uns mutlos machen können. Im Kampfe ſind wir geworden, im Kampfe werden wir beſtehen. Im Kampfe müſſen wir leben bis zum letzten Akemzuge. Nußland willkommen Sofort einen ſtändigen Katsſitz in Genf. Genf, 17. September. Ueber die geheime Tagung des Völkerbundes wird fol⸗ gende Verlautbarung ausgegeben: Der Völkerbund iſt in Gegenwart des Präſidenten der Verſammlung, Sandler, zu einer geheimen Sitzung zuſam⸗ mengetreten. Sandler hat dem Ratspräſidenten Beneſch den Text von zwei Schriftſtücken übergeben. Nachdem dieſe Schriftſtücke geprüft worden waren, hat der Völkerbundsrat einſtimmig, aber mit drei Enthal⸗ tungen(Argentinien, Panama und Porktügal) die fol⸗ gende Entſchließung angenommen: Nachdem der Rat die Mitteilung von dem Brief erhal- ten hat, der durch Sowjetrußland an den Präſiden len der Vollverſammlung gerichtet worden iſt, und der den Cintritt dieſes Staates in den Völkerbund betrifft, bezeichnet er in Ausübung der Vollmachlen, die er durch Arkikel 4 des Völ⸗ kerbundes beſitzt, Sowjekrußland als ſtändiges Mitglied des Völkerbundsrakes von dem Augenblick an, an dem ſeine Aufnahme in den Völkerbund durch die Vollverſammlung ausgeſprochen iſt. Gleichzeitig empfiehlt er der Verſamm⸗ lung die Juſtimung zu dieſem Entſchluß. Mit Ach und Krach Ueber die Einladung an Sowjetrußland wird weiter bekannt, daß 30 Staaten die gemeinſame Einladung unterzeichnet und vier Staaten, nämlich die ſkandina⸗ viſchen Länder und Finnland, eine Sondereinla⸗ dung an Rußland geſchickt haben. Mit 34 von 51 Staaten iſt nur eine knappe Jwei⸗ drittelmehrheit erreicht worden. An der Einladung an Sowjetrußland haben ſich von den europäiſchen Staaten nicht beteiligt: Die Schweiz, Belgien, Portugal, Holland und Luxemburg. Von den mit⸗ tel⸗ und ſüdamerikaniſchen Staaten haben nur Mexiko, Haiti, Uruguay und Chile die Einladung unterzeichnet. Alle anderen fuͤdamerikaniſchen Staaten haben ſich dazu nicht entſchließen können. Das Saarſängerfeſt in Trier Trier, 16. September. Das Feſt des Gaues Moſel-Nahe⸗Saar des Deutſchen Sängerbundes, das wegen des Verbotes der Regierungs- kommiſſion von Saarbrücken nach Trier verlegt werden mußte, hat unter den Sängern der Saar begeiſterten Wi⸗ derhall gefunden. Nachdem am Samstagvormittag die erſten Sonderzüge von der Saar in Trier eingelaufen waren. wurde das Sangesfeſt mit der Bannerübergabe auf dem Domfreihof offiziell eröffnet. Hier hatten ſich 1200 Sänger aus Saarbrücken zu einem Maſſenchor verſammelt. Muſikvorträge und Männerchöre umrahmten die eindrucks⸗ volle Feier. Nach der Bannerübergabe wurde das Gaufeſt im großen Saal der Treviris feierlich mit einer Feſtſit⸗ zung eröffnet. Das Reichsſymphonieorcheſter unter der Stabführung von Franz Adam eröffnete den Feſtakt mit der Ouvertüre zu Coriolan von Beethoven. Nach einem Chorvortrag durch 400 Sänger des Kreiſes Saarbrücken hielt der Führer der Saarſänger, Stadtſchulrat Dr. Bongard, die Begrüßungsrede. Seine Anſprache klang aus in dem Bekenntnis zum deutſchen Lied und zum deut⸗ ſchen Land an der Saar. Als Vertreter der Reichs⸗ und Staatsregierung ſprach der Oberpräſident der Rhein⸗ provinz. Die Verbolsentſcheidung der Saarregierung für das Gaufängerfeſt, ſo führte er aus, habe den Beweis erbracht, daß ſie ihre Kräfte gegen die lebendigen Volkskräfte des Deutſchtums an der Saar führe. Dieſe Gegenſätzlichkeit ſtelle von ſelbſt die Beibehaltung des ſtatus quo im Saarge- biet als eine Unmöglichkeit heraus. Der Bundesführer des DSB., Oberbürgermeiſter Dr. Meiſter⸗Herne, entbot den Saarländern den herz⸗ lichen Gruß des Deutſchen Sängerbundes. Begeiſtert ſtimm⸗ ten die Verſammelten dann in das Saarlied ein, dem das Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied vorangangen waren. 10. Jahrgang 30. September Erntedanktag Die Vorbereitung des Staatsaktes Hannover, 17. September. Die Vorbereitungen zum Ernkedanktag 1934 ſind be⸗ reits in vollem Gange. Der Staatsakt des Erntedanklags am 30. Seplember wird wieder wie im vorigen Jahre auf dem Bückeberg unter Beteiligung aller deulſchen Gaue ſtakt⸗ finden. Wieder wird vom Bückeberg aus der Führer zu allen deutſchen Bauern und dem geſamten deutiſchen Volke ſprechen. In allen deukſchen Gauen werden zugleich im Sinne des Erntedanktages Feiern veranſtaltet, in deren Mit⸗ telpunkt der Gemeinſchaftsempfang der Jührerrede vom Bückeberg ſtehen wird. Aus der Tatſache, daß der Erntedanktag zum geſetzlichen Feiertag erklärt wurde und der Staatsakt auf dem Bücke⸗ berg durch den Führer ſelbſt feſtgelegt iſt, ergeben ſich, wie der Beauftragte mit der Organiſation des Erntedanktages, Regierungsrat Gutterer vom Propagandaminiſterium, bei einer Vorbeſprechung ausführte, Folgerungen, die u. a. die Freizeit der Arbeitnehmer aller Betriebe zur Ermögli⸗ chung der Teilnahme an den Feiern betreffen. Aus den einzelnen Gauen des ganzen Reiches würden insgeſamt 200 Sonderzüge zum Bückeberg kommen. Die Unkoſten würden denkbar niedrig gehalten. Für die Verpflegung ſeien äußerſt niedrige Feſtpreiſe angeſetzt. Auch der Bayernhilfszug werde zum Bückeberg kommen. Die Quartiere, bei denen es ſich zumeiſt um Maſſenquartiere handele, würden koſtenlos ge⸗ ſtellt. Die Planung des diesjährigen An⸗ und Abmarſches zum Staatsakt werde gegenüber dem Vorjahr geändert wer⸗ den. Die Sonderzugteilnehmer ſollen unmittelbar am je⸗ weiligen Ausladebahnhof in Quartier gelegt und der Ab⸗ marſch zum Bückeberg ſelbſt zeitlich ſo beſtimmt werden, daß die Wartezeit vor Beginn des Staatsaktes möglichſt abge⸗ kürzt werde. Nach Schluß der Veranſtaltung würden die Teilnehmer in Kolonnen auf beſonderen für ſie vorgeſehenen Wegen in ihre Quartierorte zurückmarſchieren. Der Stabsleiter der Werbung des Reichsnährſtandes, n Motz, machte grundſätzliche Ausführungen über die Durchführung des Erntedanktages im Reich Es ſollten keine Großkundgebungen aufgezogen werden. Die einzelnen Feiern würden vielmehr möglichſt dezentrali⸗ ſiert, d. h. die Städte und Dörfer werden nach Möglichkeit örtliche Feiern veranſtalten, wobei dieſen außer dem Ge— meinſchaftsempfang der Führerrede nach Möglichkeit die Ausgeſtaltung der Feiern überlaſſen bleibe. In den Städten würden die umliegenden Landgemeinden vertreten ſein. Mehrere Dörfer würden ſich zu gemeinſamer Jeier zu- ſammenktun, oder die Landkreiſe würden neben den dörflichen Feiern eine größere Kundgebung veranſtal⸗ ken. zu denen vorübergehend kleinere Abordnungen aus den Dörfern kommen würden. Die Organiſation aller dieſer Einzelheiten liege bei den zu⸗ ſtändigen Gaupropagandaleitungen in enger Zuſammenar⸗ beit mit dem Reichsnährſtand. Weſentlich ſei vor allem, daß nur die Führerrede übertragen werde und daher der land⸗ ſchaftliche Charakter der Feiern im Reich und ihre beſon⸗ dere Geſtaltung nicht geſtört werde durch die Geſamtüber⸗ tragung der Vorgänge auf und rund um den Bückeberg. An dieſem Tage werde auch keine Sonderveranſtaltung ir⸗ gendeiner Organiſation geduldet werden. Vor dem 30. Sep⸗ tember werde außerdem eine Sperrfriſt verfügt, innerhalb derer keine ſelbſtändigen dörflichen Erntefeſte ſtattfinden dürfen, um den Staatsfeiertag nicht zu beeinträchtigen. Auch in dieſem Jahre werde wieder für das ganze Reich ein beſonderes Feſtabzeichen für den Erntedanktag vertrieben, das in Form eines ſchmuk⸗ ken Straußes gehalten ſei, der ſymboliſch Wein und Brot, Liebe und Treue darſtelle. Neben den Trachtengruppen der verſchiedenen Gaue würden auf dem Bückeberg vor allem auch die Landarbeiter einen bevorzugten Platz erhalten. Be⸗ ſonders Mecklenburg, Oſtpreußen, Schleſien, Oſthannover und Pommern würden mit ſtarken Abordnungen von Land⸗ arbeitern vertreten ſein. Alles in allem ſei zu erwarten, daß der Staatsakt auf dem Bückeberg noch gewalliger und eindrucksvoller werde als im vorigen Jahr. Die Vorbereitungen ſeien in vollem Gange. Allgemein werde mit einer Teilnahme von 500 000 3 01 000 Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches ge rechnet. Japan kündigt den Flottenpakt Tokio, 17. September. Die mit großer Spannung erwartete Entſcheidung des japaniſchen Kabinetts in der Flottenfrage iſt in der Rich⸗ tung gefallen, daß der Flottenpakt gekündigt werden ſoll, weil er den Frieden bedrohe. Die neuen poſitiven Vor⸗ ſchläge Japans gehen dahin, die Gleichberechtigung in der Schaffung nationaler Sicherheit und die Begrenzung der Ge⸗ ſamttonnage ſowie die Abſchaffung der ſchweren Angriffs- waffen zu erreichen. Als Vertreter Japans geht Admiral Yamamoto nach London. Er erklärte, daß ein Kompromiß nicht in Frage komme. i = r 5 3 „— 1 Sr eee ee 8 N 8 8 9 9 2 rr 8 Der Aufnahmebeſchluß für Sowjetrußland Einſtimmig, aber mit drei Enthaltungen vom Völkerbund beſchloſſen DRB. Genf, 16. Sept. Aeber die geheime Tagung des Völkerbundsrates am Samstagabend wird folgende Verlautba rung ausgegeben: Der Völkerbundsrat iſt heute abend in Gegenwart des Präſidenten der Verſammlung, Sandler, zu einer geheimen Sitzung zuſammengetreten. Sandler hat dem Ratspräſidenten Beneſch den Text von zwei Schriftſtücken übergeben. 1. Eine Einladung, die von einer gewiſſen Zahl von Ab— ordnungen der Verſammlung unterzeichnet iſt und in der Sowjet⸗ rußland gebeten wird, in den Völkerbund einzutreten. 2. Die Antwort der ſowjetruſſiſchen Regierung auf dieſe Einladung, in der der Wunſch dieſer Regierung ausgedrückt wird, Mitglied des Völkerbundes zu werden. Der Ratspräſident hatte außerdem einen Brief des erſten ſchwediſchen Vertreters erhalten, der ſich im Namen der däni⸗ ſchen, finniſchen, norwegiſchen und ſchwediſchen Abordnungen mit dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund befaßt. Nachdem dieſes Schriftſtück geprüft worden war, hat der Völkerbundsrat einſtimmig, aber mit drei Enthaltungen (Argentinien, Panama und Portugal die folgende Entſchließung angenommen: Nachdem der Rat die Mitteilung von dem Brief erhalten hat, der durch Sowjetrußland an den Präſidenten der Vollver— ſammlung gerichtet worden iſt und der den Eintritt dieſes Staa⸗ tes in den Völkerbund betrifft, bezeichnet er in Ausübung der . die er durch Artikel 4 des Völkerbundspaktes beſitzt, Sowjetrußland als ſtändiges Mitglied des Völkerbundsrates von dem Augenblick an, an dem ſeine Aufnahme in den Völker⸗ bund durch die Vollverſammlung ausgeſprochen iſt. Gleichzeitig empfiehlt er der Verſammlung die Zuſtim- mung zu dieſem Entſchluß. Der früheren Entſchließung der Ratsmitglieder, die vor etwa einer Woche mit dem gleichen Ergebnis ſtattfand, kam noch kein bindender Charakter zu. Auch die ganzen Bindungen für die Einladung und Aufnahme Sowjetrußlands wurden vom Völker bundsrat gebilligt. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß die Frage der Eignung noch vor dem ſechſten(politiſchen) Ausſchuß ver⸗ handelt werden ſoll. Man glaubt, daß dieſes Montag oder Dienstag geſchehen wird. Aeber die Einladung an Sowjetrußland wird weiter be— kannt, daß 30 Staaten die gemeinſame Einladung unterzeichnet und vier Staaten, nämlich die ſkandinavi— chen Länder und Finnland, eine Sonder— einladung an Sowjetrußland gerichtet haben. Mit 34 von 51 Staaten iſt nur eine knappe Zweidrittelmehr— heit erreicht worden. An der Einladung an Sowjetrußland haben ſich von den europäiſchen Staaten nicht beteiligt: die Schweiz, Bel⸗ gien, Portugal, Holland und Luxemburg. Von den mittel- und ſüdamerikaniſchen Staaten haben nur M exiko, Haiti, Aruguay und Chile die Einladung unterzeichnet. Alle anderen ſüdamerikaniſchen Staaten haben ſich dazu nicht entſchließen können. Am Montag um 16 Ahr wird eine Vollverſammlung des Völkerbundes ſtattfinden, in der die Aeberweiſung der Ange— legenheit an den ſechſten Ausſchuß beſchloſſen werden ſoll. Gowjetrußlands Kandidaturſchreiben DNB. Paris, 15. Sept. Wie Havas aus Genf meldet, wird im weſentlichen erklärt, es ſei im Intereſſe des Weltfriedens und des Völkerbundes wünſchenswert, daß die Sowjetregierung dem Völkerbund bei— trete. In ihrer Antwort gebe die Sowjetregierung ihre Kandidatur bekannt und erkläre, daß ſie dem Woctlaut von Artikel 1 des Völkerbundsvertrages beitrete, der beſtimme, daß als Mitglieder des Völkerbundes die Staaten zu gelten hätten, die vorbehaltlos dem Völkerbundspakt beitreten. Die Sowjetregierung verſichert alsdann, daß ſie das Schiedsgerichtsverfahren annehme unter dem Vorbehalt, daß es nicht für Vorgänge zur Anwendung komme, die vor Sowjetrußlands Aufnahme in den Völkerbund lägen. Die Antwort entwickle ferner die Gedankengänge, wie ſie die Sowjetregierung ſchon vertreten habe, namentlich die Not— wendigkeit, den Völkerbundsvertrag und den Pariſer Pakt mit dem Briand-Kellogg⸗Pakt in Einklang zu bringen. Zum Schluß werde die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Sowjetunion in Genf mit dem gleichen Geiſt freimütiger Zuſammenarbeit auf- genommen werden würde, mit dem ſie ſelbſt eintrete. FPV Entführung eines mandͤſchuriſchen Beamten . DNB. Schanghai, 15. Sept. Wie Chinapreß meldet, wiſt es einer Gruppe chineſiſcher Aufſtändiſcher gelungen, in die Hauptſtadt der Mandſchurei, Tſchangtſchun, einzudringen und einen der führenden Polizei- beamten, den General Tſchan Erſchou, mit zwei Söhnen zu entführen General Tſchan Erſchou iſt der Bruder des mand⸗ ſchuriſchen Innenminiſters. Von der Bande fehlt jede Spur. Größere Polizei- und Gendarmerietrupps ſuchen die ganze Am⸗ gebung von Tſchangtſchun ab. In politiſchen Kreiſen von Tſchangtſchun vermutet man, daß bei der Entführung Beamte des Innenminiſteriums beteiligt waren, die mit den Aufſtän⸗ diſchen ſympathiſieren. Ebenſo glaubt man, dieſe Entführung mit dem Brand des Palaſtes des Kaiſers Pujfi in Zuſammen⸗ hang bringen zu können. Die Vereidigung des Württemb. Evangeliſchen Oberkirchenrats durch den Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche. Stuttgart, 15. Sept. Von der kommiſſariſchen Verwaltung der Württ. Evan⸗ geliſchen Landeskirche wird mitgeteilt: Wie bekannt, hat die Nationalſynode der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche am 9. Auguſt 1934 ein Geſetz über die Ver⸗ eidigung der Geiſtlichen und Kirchenbeamten beſchloſſen. In⸗ zwiſchen iſt am 20. Auguſt 1934 das Reichsgeſetz über die Ver⸗ eidigung der öffentlichen Beamten und der Soldaten der Wehr⸗ macht ergangen. Da die kirchlichen Beamten zu den öffentlichen Beamten gehören, ſo iſt inſoweit die Kirchengeſetzgebung durch die Staatsgeſetzgebung aufgehoben worden. Es müſſen alſo auch die kirchlichen Beamten als öffentliche Beamte den Eid leiſten, den das Reichsgeſetz vom 20. Auguſt 1934 verlangt. Demgemäß haben der Reichsbiſchof und der Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche am 13. September 1934 eine Verordnung erlaſſen, derzufolge die Vereidigung der kirchlichen Beamten nach dem Reichsgeſetz vom 20. Auguſt 1934 vorzunehmen iſt. Zu den kirchlichen Beamten gehören auch die Geiſtlichen, die im Haupt⸗ oder Nebenamt im Dienſte der kirchlichen Verwaltung ſtehen. Ferner gehören hierzu die Kirchengemeindebeamten. N In Verfolg dieſer Verordnung, über deren Durchführung die oberſten Kirchenbehörden bis zum 21. September 1934 zu berichten haben, hat der Rechtswalter der EK., Miniſterial⸗ direktor Jäger, heute die Vereidigung der Beamten des Ober⸗ lirchenrats in Stuttgart vorgenommen. Miniſterialdirektor Jäger führte in einer Anſprache aus, daß der von den Beamten zu leiſtende Eid auf Erfüllung der Pflichten ziele, die der Beamte als Deutſcher und die er zugleich in ſeinem beſonderen Amte habe. Nach einem Leberblick über die Entwicklung der kirchlichen Lage gab er u. a. auch bekannt, daß der Führer und Reichskanzler den Einſpruch der Landesbiſchöfe Wurm und Melſer gegen eine an⸗ gebliche Verfaſſungs⸗ und Rechtswidrigkeit der Maßz⸗ nahmen der Reichskirchenregierung als unbegründet zurückgewieſen habe. N Nachdem er ſodann noch den Dank für die Pflichterfüllung der Beamten in dieſer unruhigen Zeit ausgeſprochen hatte, nahm er den Dienſteid der Beamten des Oberkirchenrats in der geſetzlich vorgeſchriebenen Weiſe ab. Nach erfolgter Vereidigung wurde die feierliche Handlung mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer geſchloſſen. * Bei einer Verſammlung der Deutſchen Ehriſten in Stuttgart am Freitagabend ergriff auch der an Stelle des Landesbiſchofs kommiſſariſch eingeſetzte Stadtpfarrer Krauß Ebingen das Wort und erklärte nach dem„Schwäb. Merkur“ u. a.:„Noch vor drei Stunden habe ich nicht gewußt, aus wel⸗ chem Grunde ich nach Stuttgart berufen worden bin, Nun bin ich vom Reichsbiſchof beauftragt, in unſerem württembergiſchen Bolt zur Sammlung zu rufen alles, was deutſch und evangeliſch iſt. Schweigen muß die Verhetzung, die Lüge, die Verdächtigung. Herrſchen ſoll die Mäßigung, die Wahrheit und die Liebe. Herz muß ſich zum Herzen wieder finden. Auf dem Reichsparteitag in Nürnberg durfte ich meinem Führer in die Augen ſehen. Der Mut, der aus dieſen leuchtete, ſoll auch auf uns übergehen. Mein Bekenntnis heißt:„Chriſtus und Hitler“. Chriſten— tum und Nationalſozialismus gehören unauflöslich zuſammen; denn Nationalſozialismus iſt praktiſches Chriſtentum. Erſt in Nürnberg habe ich wieder erlebt, daß der einfachſte Sohn des Volkes auch ſein getreueſter iſt. Anſere Kirche muß herunter und einfacher werden. Der Pfarrer muß Kamerad ſein dem ein⸗ fachſten Mann ſeines Volkes, dann wird die Kirche trotz der Verärgerung, die der Streit geſchaffen, das Volk gewinnen.“ Wieder Stuck in Front DNB. Paris, 16. Sept. Hans Stuck, der bekannte deutſche Rennfahrer, der in der letzten Zeit von Sieg zu Sieg eilte, nahm am Sonntag als ein- ziger deutſcher Rennfahrer an dem franzöſiſchen Rennen am Mont Ventoux teil. Auch hier ging Stuck mit ſeinem deutſchen Auto-Anion⸗Wagen als Sieger hervor. Es gelang ihm auf dieſer ſchweren Bergſtrecke den Vorjahresrekord des Amerikaners Straight von 14.31,6 um 53 Sekunden zu verbeſſern. Stuck brauchte eine Zeit von 13.38,6, was einem Stundenmittel von 94,680 Kilometer entſpricht. Der vorjährige Rekordmann Straight kam heute auf 13.58,8. Keine Begeiſterung in der pariſer Preſſe DRB. Paris, 16. Sept. Man kann nicht gerade behaupten, daß die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund der franzöſiſchen Preſſe An- laß zu äußerſt freudigen Kundgebungen bietet. Wenn ſich die ſogenannten offiziöſen Organe auch bemühen, daraus einen Sieg der Politik Barthous zu konſtruieren und die Vorteile für den Völkerbund und den Frieden möglichſt herauszuſtreichen, ſteht die übrige Preſſe der Tatſache mit einem Arteil gegenüber, in dem ein bitterer Beigeſchmack nicht fehlt. Dies kommt auch im„Oeuvre“ durch eingeſtreute Bemerkungen zum Ausdruck. Der Genfer Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ will der Wahrheit die Ehre geben, indem er ſchreibt, das Ergeb- nicht ſei nicht ohne Mühe erzielt worden. Wenn die drei Groß⸗ mächte Frankreich, England und Italien nicht in vollem Ein— vernehmen gehandelt und ſich nicht mit geſamter Kraft eingeſetzt hätten, ſei es zweifelhaft, ob Sowjetrußland aufgenommen wor— den wäre. Der„Matin“, deſſen ſowjetfeindliche Einſtellung bekannt iſt, gibt ſeiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß durch den Widerſtand vieler Mächte der Einzug der Ruſſen wenigſtens nicht zu einer Apotheoſe werde. Das„Journal“ bedauert, daß man hinter den Sowjets in einer Weiſe hergelaufen ſei, die es Litwinow geſtatte, in ſeiner Antwort auf die Einladung von oben herab zu ſprechen. Die vielfach geäußerten Befürchtungen finden anſcheinend eine Beſtätigung in den Ausführungen der kommuniſtiſchen „Humanité“, die natürlich den Eintritt der Sowjetunion als Friedensfaktor begrüßt, aber dann erklärt, daß ſelbſtverſtändlich das Verhalten der Sowjetunion und die Aktionen der Kom- muniſten in der Welt keineswegs miteinander unvereinbar ſeien, ſondern einander vielmehr ergänzen. Der Genfer Himmel ſieht, wenn man die Aufnahme der Sowjets ausnimmt, nicht beſonders heiter aus. Das iſt die An⸗ ſicht des„Oeuvre“, der u. a. ſchreibt, die polniſche An— gelegenheit nehme einen normalen Verlauf in beunruhigendem Sinne. Im Völkerbund ſei man der Anſicht, daß die Polen mit beunruhigender Schnelligkeit eine Politik weitertreiben, die den friedlichen Intereſſen Europas zuwiderlaufe. Die Kleine Entente und auch andere europäiſche Länder ſeien ſtark beeindruckt durch die Spannung der franzöſiſch-polniſchen Beziehungen. Was die öſterreichiſche Frage anlange, ſeien ebenfalls Wolken zu verzeichnen. Sir John Simon habe, wie man erkläre, am Samstag beim Verlaſſen von Genf dargelegt, daß England nicht ſeine Anterſchrift unter einen Pakt ſetzen werde, der es mitver⸗ antwortlich für den Frieden in Oeſterreich mache. Bajan Sieger im Europarundflug Paſewaldt ſchnellſter im Gtreckenflug DNB. Warſchau, 16. Sept. Alle Teilnehmer des Europarundfluges haben am Sams- tag Warſchau erreicht. Wlodarkiewicz traf als letzter um 17.36 Ahr auf dem Flughafen Mokotow ein. Baloer wurde mit ſeiner Reparatur in Lemberg nicht fertig und mußte daher ausſcheiden, ebenſo der Engländer Macpherſon. Sofort nach dem Beurkun⸗ dungsſchluß in Warſchau wurde die Berechnung des Strecken- fluges vorgenommen. Dabei ergab ſich, daß der Deutſche Paſe⸗ waldt mit ſeiner Fieſeler der Schnellſte auf der 9539, Kilometer langen Strecke des Europarundfluges war. Er er⸗ zielte eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 215,33 Stunden- kilometer. Nach ihm folgten die beiden Polen Plonczynſki und Gedgowd. 8 Im Geſamtklaſſement blieb der Pole Bajan mit ins⸗ geſamt 1858 Punkten vor allen anderen weit in Führung. Seidemann nimmt den dritten Platz hinter dem Polen Plonczynſki ein und hat gegen den Spitzenflieger ein Minus von 45 Punkten. Der Geſchwindigkeitsflug wird zwar noch einige Aenderungen in der Plazierung der einzelnen Teil⸗ nehmer bringen, doch dürfte der Sieg dem Polen Bajan nicht mehr zu nehmen ſein, wenn er nicht durch ein unvorhergeſehenes Ereignis aus dem Rennen geworfen wird. a Güdſlaviſcher Staatsbeſuch in Paris DB. Paris, 16. Sept. Der Genfer Sonderberichterſtatter der Havas⸗-Agentur mel⸗ det, daß der Staatsbeſuch des Königs Alexander von Südſlavien in Paris auf den 19. Oktober feſtgelegt worden iſt. a Oer einſame Tote in der Felſenwand. Eine ſchaurige Begegnung im Wetterſteingebirge.— Am Seil verhungert. Eine bekannte öſterreichiſche Skimeiſterin, die auch als Felskletterin ſo manchen ihrer männlichen Kameraden übertrifft, beging vor einiger Zeit mit ihrem Bruder die Südwand der Scharnitzſpitze im Tiroler Wetterſteingebiet. An der Schlüſſelſtelle, einer äußerſt ſchwierigen Rißreihe, kletterte ſie vorauf. Schon war ſie über die ſchwierigſten Stellen hinweg und das Seil lief raſcher, da hörte der Bruder ſie oben grüßen oder ſprechen, ohne daß er eine Antwort hätte vernehmen können. Im nächſten Augenblick erfolgte ein Aufſchrei und dann das Seilkommando:„Nachkommen!“ Sofort danach:„Bitte, komm! Komm ſchnell!“ Er lächelte und dachte: Weibernerven! Kletterte raſch nach und konnte dem zerrenden Seil kaum folgen. Der Anblick griff aber auch ſeine Männernerven an: 8 Auf dem kaum ſeſſelflächengroßen Standplätzchen ſtand neben ſeiner zitternden Schweſter zur Wand gekehrt ein Mann, jener Mann, der ihren Gruß nicht erwidert hatte. Er konnte ihn auch gar nicht erwidern, denn er war tot. Seine mageren Hände krampften ſich um einen hochſteckenden Mauerhaken, im Haken hing ein Seilſtück, das den Körper an die Wand gebun- den hielt. Keine äußere Verletzung war an der noch nicht ent⸗ ſtellten Leiche zu ſehen, das furchtbar eingefallene Geſicht ließ auf den Tod durch Erſchöpfung oder Verhungern ſchließen. f Die Geſchwiſter beendeten ſchleunigſt ihre Kletterei über die noch folgenden unſchwierigen Felſen, eilten zu Tal und verſtän⸗ digten die Behörden. Der Tote wurde geborgen; ſeine Perſon konnte leicht feſtgeſtellt werden, er war ein Mün chener Stu⸗ dent geweſen. Anbekannt aber blieb bis heute die Arſache ſei⸗ nes Todes. Ein Herzſchlag mußte nach dem Befund der Ob⸗ duktion ausgeſchaltet werden. Nach Anſicht der Aerzte iſt der Mann bei völlig intaktem Organismus langſam verhungert und ſchließlich an Entkräftung geſtorben. Der Tod dürfte am Tage vor ſeiner Auffindung eingetreten ſein, nachdem der Mann etwa fünf Tage am Seil dahingedämmert war. 8 Schwerer Schaden durch eine Windhoſe 10 Häuſer im Bezirk Pfullendorf abgedeckt Bed. Pfullendorf. Am Sonntagnachmittag ½4 Ahr brauſte über den Bezirk Pfullendorf eine Windhoſe. Sie kam vom Sturmberg, fiel nieder auf den Ruſchweiler See, brauſte nun an den Südrand von Ruſchweil, wo ſie eine Scheune ah⸗ deckte und das Heu und Stroh kilometerweit forttrug. Dann zog der Sturmwind wieder hinunter an den See und ſchleuderte das Waſſer mehr als 200 Meter in die Höhe. Annähernd zehn Mi⸗ nuten tobte das Unwetter über dem See. Dann nahm es die Richtung auf den Ort Ilmenſee. In kaum zwei Sekunden durch⸗ querte es den Ort und richtete ſehr großen Schaden an. Der Sturmwind drehte zahlreiche Bäume wenige Zentimeter über dem Boden ab oder er entwurzelte ſie und warf den dichten Obſtbehang auf den Boden. Dann riß er die Ziegelſteine zu vielen Tauſenden von den Dächern, zerſplitterte die Fenſter⸗ ſcheiben der Häuſer, riß die Fahnen Hunderte von Metern weit hoch in die Luft, ſpaltete von der Tankſtelle den Oelbehälter weg und warf alles um, was ihm in den Weg kam. Zehn Häuſer wurden vollſtändig abgedeckt. Die Baumäſte flogen in weitem Amkreis umher und verfingen ſich zum Feil in den eleltriſchen und Telephonleitungen, ſo daß Kurzſchluß entſtand. Auf dem Ilmenſee tobte ſich dann das Anwetter, dem ein ſtarker Wollen⸗ bruch folgte, aus. Die Feuerwehr des Ortes Ilmenſee, die ge⸗ rade ein Feſt abhielt, mußte allerorten helfend einſchreiten und die größten Hinderniſſe aus dem Weg räumen.— Vor 65 Jah⸗ 12 e ſich übrigens an der gleichen Stelle ein ähnliches nwetter. 7 15 en 1 Nr. 215— Montag, den 17. September 1934 Viernheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Der Tag des deutschen Volkstuns Eine Kundgebung für DNB. Berlin, 16. Sept. Bei prachtvollem Sonnenwetter geſtaltete ſich das am frühen Nachmittag auf dem Sportplatz Eichkamp unter Mitwir— kung von etwa 30 000 Jungen und Mädels durchgeführte„Feſt der deutſchen Schule“, das heute in ganz Deutſchland als„Tag des deutſchen Volkstums“ begangen wird, zu einer eindrucksvollen Treuekundgebung für unſer Auslandsdeutſchtum. Anter den Ehrengäſten ſah man Reichswehrminiſter Gene— ral v. Blomberg, den Chef des Marinekommandos Vize⸗ admiral Grooß, Obergruppenführer v. Jagow und den Polizeipräſidenten v. Lewetzow, Oberſt Keiſer vom Ber— liner Wachtregiment ſowie zahlreiche Vertreter der Bewegung, der Reichsjugendführung und der Berliner Stadtverwaltung. Nach dem feierlichen Einmarſch der zahlloſen Fahnen und Wimpel und den Begrüßungsworten des ſtellvertretenden Lan— desführers des VDA-Brandenburg, Neumann, begannen die Darbietungen mit Geſangsvorträgen eines Maſſenchors von 12 000 Sängern. Dann nahm der Schutzherr des Feſtes, Ober— dürgermeiſter Dr. Sahm, das Wort, um zunächſt die Ehren— gäſte zu begrüßen. Er wies weiter darauf hin, daß dieſes Feſt der Schule nach dem Berliner Vorbild heute in ganz Deutſch— land gefeiert werde. Dr. Sahm ſchloß mit den Worten, die der Führer auf dem Tag der Og in Nürnberg geſprochen hat: „Vor uns liegt Deutſchland, mit uns marſchiert Deutſchland und hinter uns kommt Deutſchland. Der Bundesleiter des VDA, Dr. Hans Steinacher, hielt ſodann die Feſtrede. Dr. Steinacher führte nach Dan— kesworten an die Reichsminiſter Frick und Ruſt für die nach⸗ drückliche Förderung dieſes Feſtes u. a. aus: Adolf Hitler hat Eine Rede Alfred Noſenbergs. f DNB. Münſter i. W., 16. Sept. Reichsleiter Alfred Roſenberg, der Beauftragte des Führers für die weltanſchaulichen Fragen der RSD, ſprach am Samstag bei einem Empfang im alten Rathausſaal in Münſter. Er führte u. a. aus: Mit der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung iſt gewiſſermaßen eine neue Wiſſenſchaft ein- gezogen, die wir Raſſenkunde nennen. Wir glauben, daß dieſe nicht unchriſtlich, ſondern eine Naturnotwendigkeit und ein Geſetz der Selbſtbehauptung iſt. Wenn auch die alte Welt dagegen ankämpfte, die neue Welt wird über dieſe Dinge zur Tagesordnung übergehen. Sodann ſetzte ſich Reichsleiter Roſenberg mit der Ge- ſchichtsauffaſſung der Vergangenheit auseinan⸗ der und führte u. a. aus: Die nationalſozialiſtiſche Bewegung bezeichnet es als eine ihrer wichtigſten Aufgaben, der deutſchen Nation eine unanfechtbar ſachliche deutſche Geſchichte zu ſchrei— ben. Der Auftrag dazu iſt bereits erteilt und wir hoffen, dem Volke im nächſten Jahre eine gute deutſche Geſchichte vorlegen zu können. Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewegung, ſo führte Roſenberg weiter aus, in der Revolution gegen ihre Gegner ſo vorgegangen wäre, wie andere Revolutionen, dann hätten viele Politiker keine Gelegenheit gehabt, in der Form aufzu⸗ treten, wie dies ſchon der Fall geweſen iſt. Im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland wird jede Kon- feſſion von der Partei und vom Staat ge⸗ ſchützt. Es iſt nicht unſere Schuld, wenn in Deutſchland heute mehr als eine Konfeſſion beſteht. Es iſt auch nicht unſere Schuld, daß wir das Erbe von 2000 Jahren deutſcher Ge— ſchichte zu tragen haben. Aber uns iſt die Pflicht geworden, dafür zu ſorgen, daß nie wieder in religiböſen Glaubenskämpfen deutſche Menſchen zum Schwert greifen, um einander zu be⸗ fehden. Wenn die Kommuniſten ſiegreich geblieben wären, würde die Kirche nicht mehr beſtehen. Daß ſie heute von einem machtvollen Staat geſchützt und gefördert wird, das verdankt ſie nur uns allein, Adolf Hitler, ſeiner Bewegung und allen ſeinen Mitkämpfern. Es ſtehen noch rieſengroße Probleme am Hori— zont der übrigen Völker, die wir bereits gelöſt haben. Jene, die heute glauben, uns kritiſieren zu können, leben noch in der Vergangenheit und wir ſind ihnen ſchon um Jahrzehnte voraus. Deutſchland hat die modernen Formen des 20. Jahrhunderts gefunden und auf allen Gebieten ausgeſtaltet. Wenn unſer deutſches Volk ſich dieſe Gedankengänge zu eigen macht, dann iſt der 15jährige Kampf des Nationalſozialismus nicht umſonſt geweſen, dann wird zum erſten Mal erſtehen ein einiges ger maniſches Reich deutſcher Nation. Die Rede des Reichsleiters Roſenberg wurde mit großem Beifall aufgenommen. Ein Aufruf für das Richard Wagner⸗Nationalòdenkmal DNB. Leipzig, 15. Sept. Der Vorſtand des Richard-Wagner-Denkmal-Vereins in Leipzig hat einen Aufruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Nachdem unſer Führer Adolf Hitler den Grundſtein zum Richard— Wagner⸗Denkmal gelegt hat, iſt die Errichtung des Denkmals eine beſchloſſene Sache. Das Denkmal, das am Geburtsort Richard Wag— ners in Leipzig errichtet wird, ſoll jedoch nicht nur ein Denkmal ſchlechthin ſein, der Führer ſelbſt hat es zum Richard-Wagner-Natio- nal⸗Denkmal des deutſchen Volkes erklärt. Neben anderen großen Werken ſoll gerade dieſes Denkmal den gewaltigen Kulturwillen des nationalſozialiſtiſchen Staates aller Welt gegenüber zum Ausdruck bringen. Nach dem Entwurf des Stuttgarter Bildhauers Emil Hipo ſoll das Denkmal eines der ſchönſten in Deutſchland werden. Wenn dieſes Denkmal aber wirklich ein National-Denkmal des deut— ſchen Volkes ſein ſoll, dann müſſen auch alle Deutſchen zu ihrem Teil an ſeiner Errichtung mit beitragen. Durch freiwillige Spenden müſſen die Mittel, die zum Bau des Denkmals notwendig ſind, auf⸗ gebracht werden. Die Stabt Leipzig will und ſoll mit echtem Bei⸗ ſpiel vorangehen. Anſer Ruf ergeht an alle Deutſchen und an alle Verehrer Richard Wagners in der Welt. Kein Deutſcher ſoll ſich von dieſer Sammlung ausſchließen! Zeder gebe, was in ſeinen Kräf- ten ſteht. Auch die geringſten Beiträge ſind willkommen, ſie zeigen gerade, daß breiteſte Schichten des Volkes beteiligt ſind. Leber jede Gabe wird öffentlich fortlaufend Rechnung gelegt. „Graf Zeppelin“ wieder nach Südamerika geſtartet. DNB. Friedrichshafen, 15. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Samstag um 20.45 Ahr unter Führung von Kapitän Flemming zu ſeiner achten dies- jährigen Südamerikafahrt nach Rio de Janeiro geſtartet. An Bord befinden ſich 23 Paſſagiere, 163 Kilo Poſt und 87 Kilo Fracht. Friſtverlängerung für die Anmeldung zum Neichsnährſtand. Amtlich wird bekanntgegeben, daß die Friſt zur Anmeldung der Betriebe des Landhandels und der Be- und Verarbeiter landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe zum Reichsnährſtand, die am 15. September ablaufen würde, bis zum 30. September 1934 verlängert worden iſt. ſtellten. die Auslandsdeutſchen als erſter Staatsmann der Weltgeſchichte und die Volkstums— rechte proklamiert und ſie zum Grundgedanken der Völkerpolitik erhoben. Er hat die Achtung vor fremdem Volkstum die der deutſche Nationalſozialismus dieſem zollt, zum Maßſtab ge— macht für die Achtung, die unſerem deutſchen Volkstum gezollt werden muß. Es iſt das Schickſal der deutſchen Geſamtnatton, ſo ſchloß Dr. Steinacher, welches die Auslandsdeutſchen auf ihren Poſten berief. Wir wollen deshalb heute ihnen unſeren Gruß entbieten und unſeren Schwur: Wir kämpfen und ar— beiten für euch, wir laſſen nicht von euch, wir ſind euch ver— bunden durch die Ewigkeit deutſcher Geſchichte!“ Ein Sprechchor, der u. a. die„Mahnung“ Heinrich An⸗ ackers vortrug, leitete über zu den Volkstänzen von 3000 Berliner Schülerinnen, die beſonders begeiſterten Beifall fan— den. 600 Mädchen zeigten anſchließend ihre Künſte im Fah⸗ nenſchwingen. Nunmehr übermittelte Miniſterialdirektor Dr. Buttmann die Grüße der Reichsregierung und beſonders des Reichsinnenminiſters Dr. Frick. Dieſe Kundgebung möge dem Auslandsdeutſchtum beweiſen, daß wir Reichsdeutſche uns mit ihnen verbunden fühlen, daß wir ſie als Vorkämpfer für deut⸗ ſchen Geiſt und deutſche Kultur betrachten. Adolf Hitler, der ſelbſt aus dem Volke gekommen iſt und im Volke wurzelt, dei der beſte Garant dafür, daß der Gedanke des Auslandsdeutſch— tums im Reiche niemals erſtirbt. Anter Mitwirkung von 6000 Schülern und Schülerinnen von Berlin wurden vaterländiſche Lieder geſungen. Ein herr⸗ licher Anblick, als bei Beginn der Dunkelheit unter dem Licht von Scheinwerfern eine Reihe großer Bewegungsbilder gezeigt wurden, die das Werden des neuen Deutſchland ſymboliſch dar⸗ —.— 3 Grenzlandſchau für Bauernkultur Eröffnung der Ausſtellung in Bad Kreuznach. Bad Kreuznach, 17. September. Das größte landwirtſchaftliche Ereignis des Weſtens, die rieſige Grenzlandſchau für Bauernkultur und Bauern⸗ recht, wurde in Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte feier⸗ lich eröffnet. Auf dem Gelände der Kreuznacher Rennbahn iſt eine gewaltige Ausſtellungsſtadt erſtanden. Auf 2000 Quadratmeter Fläche ſind 1800 Ausſteller untergebracht. In umfaſſender Weiſe werden alle Probleme des deutſchen Bauern behandelt, in Lehrſchauen werden alle Fragen der Agrarpolitik anſchaulich auch für den Städter vor Augen geführt. Die Landesbauernſchaft hat die Ausſtellung be⸗ wußt an die äußerſte Pheripherie ihres Bereiches gelegt, um ſie über den Rahmen einer provinziellen Veranſtaltung hinauszuheben und auch den Bauern aus den Nach⸗ bargebieten, die immer treue Hüter des Grenzlandes waren, den Beſuch zu ermöglichen. Den Mittelpunkt der Ausſtellung bildet die große Halle der Landesbauernſchaft Rheinland, die ganz im Dienſte von Brauchtum und Kultur ſteht. Daneben iſt ein voll⸗ ſtändig eingerichteter Bauern⸗ und Erbhof errich⸗ tet inmitten einer 60-Morgen⸗Siedlung. Zahlreiche Lehr⸗ und Sonderſchauen aus allen Gebieten, Obſt⸗, Wein⸗ bau, Marktregelung, Genoſſenſchaftsweſen, Induſtrie, Han⸗ del, Tierſchau uſw. geben ein eindringliches Bild von dem friſchen Leben, das im Bauerntum wieder erwachſen iſt. Eine Meliorationsſchau zeigt, wie man der Raum⸗ not zu Leibe gehen und aus Oedland fruchtbares Ackergebiet ſchaffen kann. Um 11 Uhr vormittags wurde die Ausſtellung vor dem Hauſe der Rheiniſchen Bauernſchaft durch einen feſtlichen Akt eröffnet. Landesbauernführer Matthes begrüßte die Gäſte. Im Namen der NSDAP hieß Kreisleiter Schmidt die Beſucher willkommen. Er dankte der Landesbauernſchaft, daß ſie die Schau nach Bad Kreuznach verlegt habe, vor allem auch, weil dadurch den deutſchen Volksgenoſſen von der Saar ein Beſuch ermöglicht wird. Gaufachberater Dreyer ſprach Begrüßungsworte im Namen der Lan⸗ desbauernſchaft, der Reichs- und Landesbehörden und ent⸗ bot einen beſonderen Gruß dem Führer der Saar-Bauern, Groß⸗- Saarbrücken. Regierungspräſident Turner⸗ Koblenz überbrachte die Grüße der Reichs- und Staatsbe⸗ hörden. Dann ergriff Reichsbauernführer Freiherr Eltz⸗Rübenach das Wort. Nach ſeinem Dank an die Ausſtellungsbeteiligten führte er u. a. aus: Angeſichts des Wahrzeichens der Aus⸗ ſtellung, der 40 Meter hohen Fichte aus dem Soon⸗ wald, ſtehen wir vor der größten Landwirtſchaftsſchau des weſtlichen Deutſchlands. Sie ſoll als Grenzland⸗ ſchau beweiſen, daß der Bauer als Grenzfeſte des Dritten Reiches im Vordergrund ſteht, und daß der Weſten durch den Bauern am beſten geſchützt wird. Es iſt eine Schau der Bauernkultur. Der neue Staat fordert einen neuen Menſchen und auch einen neuen Bauern. Wenn man heute vom Bauern ſpricht, ſoll man an Bodenſtändigkeit, Raſſe und Kultur denken. Neben dieſen weltanſchaulichen, kulturellen und raſſiſchen Fragen ſtehen die Aufgaben, die die Regierung dem Bauern geſtellt hat: größere Produk⸗ tion von Futterſtoffen, Oelen, Eiweiß und Geſpinſtpflanzen im eigenen Land. Dann hat die Schau noch einen Sinn. Sie ſoll ein einheitliches Bekenntnis des Bauern zum neuen Staat ſein. Während am Maſt die Fahnen des Dritten Reiches hochgingen, erklärte der Landesbauernführer Freiherr Eltz⸗ Rübenach die Ausſtellung für eröffnet. Der Noſenkranz der Schiffbrüchigen Der„Oſſervatore Romano“ berichtet eine intereſſante Ein⸗ zelheit aus der Schreckensnacht des brennenden amerikaniſchen Dampfers Morro Caſtle. Miß Marion Slack, eine der Geretteten des Anglücks erzählte den Berichterſtattern: Ich hatte einen vom Heiligen Vater geſegneten Roſenkranz bei mir. Ich hob ihn gegen den Himmel, dann drängten ſich etwa zehn Paſſagiere um mich und beteten mit mir. Plötzlich neigte ſich das Schiff und wir rollten durcheinander. Der Roſenkranz wurde mir aus der Hand ge⸗ riſſen, aber das Kreuz davon blieb mir in den Fingern. In dieſem Augenblick faßte mich ein Matroſe und warf mich ins Waſſer aus dem mich die Beſatzung eines der Rettungsboote her⸗ auszog. Das Kreuz meines Roſenkranzes hat mich gerettet, es wird mir ein immerwährendes Andenken an jene furchtbare Nacht ſein. Die Orient-Anionsbeſprechungen in Venedig. Nach den Beſprechungen von Mecheln zwiſchen Katho. liken und Anglikanern und der Konferenz auf dem Vichograd bei Prag zwiſchen Katholiten und Prawoſlawen ſind lange keine ſo intereſſanten Reunionstage abgehalten worden wie gegenwärtig die zu Venedig, die am Sonntag vor acht Ta- gen ihren feierlichen Abſchluß fanden. Venedig iſt einer der wichtigſten Berührungspunkte zwiſchen Abendland und Mor- genland. f 5 52 In dieſem Venedig mit ſeinen herrlichen Kirchen und ſeinen morgenländiſchen Paläſten fand in der letzten Woche die Ta⸗ gung ſtatt, die Woche für den Orient. Gemäß dem Konzil von Lyon wurden hier zahlreiche gemeinſame Gebete geſprochen und Andachten beſonders in orientaliſchem Ritus geſeiert, um den Morgenländern, die hierher kamen, zu zeigen, wie das Abend- land den Ritus des Morgenlandes ſchützt, um aber auch zu⸗ gleich den Abendländern zu zeigen, wie herrlich der Ritus der byzantiniſchen Kirche iſt, der ſo weite Verbreitung in der Li⸗ turgie des hl. Johannes Chryſoſtomus gefunden hat. Die Got⸗ tesdienſte, beſonders im Markusdom, wo das morgenländiſche Muttergottesbild, die Jungfrau von Nikopeja, ausgeſtellt war, geſtalteten ſich ergreifend. Die Reden waren im Geiſte der Liebe und der Verſtändigung gehalten. Graf Sipiagin, früher Dumamitglied heute am päpſtlichen Inſtitut für Ruß⸗ land, erklärte die Schönheit des ruſſiſchen, Gotteshauſes mit Hilfe von Lichtbildern. Der Profeſſor der königl. Aniverſität Mignoſi ſprach über den Wert der Sendung des ruſſiſchen Philoſophen Wladimir Solowjoff, der Jeſuit Hermann behandlte das hochwichtige Thema:„Das Papſttum und die Anion“. Hier legte er den Griechen nahe, wie ſehr ſich gerade der Stuhl Petri um die Reinerhaltung des Glaubens bemüht habe und wie infolgedeſſen der Stolz der Griechen auf die ſieben erſten Konzilien, deren Glaubensſätze ſie ſo unverändert, unver⸗ mindert(aber auch unvermehrt) aufrecht erhielten, doch nur auf die Bemühungen des Heiligen Stuhles um die reine Lehre zurückgeführt werden müſſe, wie es der große Theologe Theo— dor Studita und der ganze griechiſche Episkopat in der For- mel des Papſtes Hormisdas uneingeſchränkt zugegeben habe. ö Dieſelbe Mühe, die der Heilige Stuhl damals walten ließ, wo Morgenland und Abendland ſich gemeinſam am Konzilstiſch niederließen, habe er auch um die Erhaltung des Glaubens und ſeiner Einheit dargetan zu einer Zeit, wo man ſich von ihm getrennt hat. Aber immer wieder wären die Verſuche zur Her- ſtellung der Einheit aufgenommen worden und gerade jetzt wo ſo größe Gefahren die Chriſtenheit bedrohten, ſeien die Chri⸗ ſten auf den Felſen Petri angewieſen als Zufluchtsſtätte. 5 Geſchickt brachte Mſgr. Spellanzani die Vereini⸗ gungsfrage in Verbindung mit der Katholiſchen Aktion. Hier habe ſie ein reiches Arbeitsfeld in der katholiſchen Preſſe, im gemeinſamen Gottesdienſt, in Zirkeln der Gebildeten, Aka⸗ demiker und Studenten für dieſe Frage das Terrain zu ebnen und eine öffentliche Meinung zu ſchaffen, die der Wiederver⸗ einigung günſtig ſei Namentlich ſei es Sache der Katholiken in den öſtlichen Ländern, dieſe immer mehr für das Thema zu intereſſieren. Noch von einer anderen Seite faßte Profeſſor Morello von Monreale bei Palermo die Frage an: Er be⸗ zeichnete Maria als univerſale Vermittlerin der Gnade, als einen Weg, der zur Einigung führe, beſonders bei der großen Verehrung der Gottesmutter im Morgen- und Abendlande. Er ſehe den Tag nahe, wo beide Teile ihre wunderbaren Ikonen der Gottesmutter einander entgegenbringen und ſich die Hände reichen. 5 Weniger optimiſtiſch iſt Kardinal Lapitran o, Erzbiſchof von Palermo, der den Vorſitz führte, in ſeiner Schlußanſprache. Er ſieht noch einen weiten Weg bis zu dieſem Ziel, doch könne es ſein, daß durch beſondere Amſtände der Tag ſchon näher ge⸗ rückt ſei, als man annehme. Schön vergleicht in ſeiner Schluß⸗ anſprache der Ehrenvorſitzende Kardinal Lafontaine den Orient mit dem armen Waſſerſüchtigen des Evangeliums, der vom Heiland geheilt werden müſſe, der immer dürſte nach dem Zuſtand der Vereinigung. Alle diejenigen, welche dieſes Eini⸗ gungswerk aber beeinträchtigen, denen es unerwünſcht komme, ſeien den Phariſäern des Evangeliums gleich. So kam eine Reihe glänzender Redner zu Wort. Es war aber auch das Lied des Orients, das in dieſen Tagen von der morgenländiſchen Choralſchule, der schola melurgica vom Kloſter Grotta Ferrata vorgetragen wurde, Lieder und heilige Geſänge aus dem 7. bis 12. Jahrhundert der byzantiniſchen Kirche. Feierlich durchhallten dieſe Lieder die weite, in einem Lichtmeer ſchwimmende Halle von San Marco, wo am letzten Sonntag der Patriarch auf dem Stuhl des hl. Markus den feierlichen Gottesdienſt hielt, bei dem griechiſche und lateiniſche Geſänge wechſelten und das Evangelium in beiden Sprachen verleſen wurde. Eine impoſante Lichterprozeſſion ſchloß die von heiligem Ernſt getragene Tagung ab. Das heilige Sakrament wurde auf die Baluſtrade von San Marco emporgetragen und von dort aus die harrende Menge auf dem Markusplatz geſegnet. Die Venediger Anionsbeſprechungen, von denen man ſich eine ausgezeichnete Wirkung wohl verſprechen darf, ſollen im nächſten Jahr in Mailand fortgeſetzt werden. Politiſche Anzuverläſſigkeit Ein Streit vor dem Arbeitsgericht. Eine bemerkenswerte Entſcheidung fällte nach einem Bericht des„B. T.“ das Landesarbeitsgericht Hannover. Drei Ange- ſtellte des Arbeitsamts Göttingen wurden zum 31. Mai 1933 auf Grund des§ 4 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums friſtlos entlaſſen. Der von den Angeſtellten eingelegte Einſpruch wurde vom Präſidenten des Landesarbeits— amtes zurückgewieſen. Als dann Beſchwerde beim Arbeitsminiſter erhoben wurde, hat man an Stelle der friſtloſen Entlaſſung eine halbjährige Kündigungsfriſt ausgeſprochen. Die Angeſtellten begnügten ſich jedoch mit dieſer Maß⸗ nahme nicht, ſondern klagten vor dem Arbeitsgericht Göttingen. Sie machten geltend, daß ſie dem Stahlhelm angehörten und ſeit dem 14. September 1933 der SA. Dagegen aber erhob das Arbeitsamt den Vorwurf, daß die Kläger links eingeſtellt ſeien und den anderen Beamten und Angeſtellten des Arbeitsamtes nicht zugemutet werden könne, mit ihnen weiter zuſammenzu⸗ arbeiten. Durch den Eintritt in den Stahlhelm hätten ſich die Angeſtellten als Gegner des Nationalſozialismus gezeigt. Vom Arbeitsgericht Göttingen wurde darauf die Entſcheidung ge⸗ troffen, daß die Kläger wieder eingeſtellt werden müßten oder ihnen eine Entſchädigung gezahlt werde. Die Kündigung wurde als unbillig hart angeſehen. Gegen dieſes Arteil legte das Arbeitsamt Göttingen Berufung ein, die jedoch vom Landesarbeitsgericht zurückgewieſen wurde, indem es betonte, daß die politiſche Anzuverläſſigkeit der Angeſtellten mit den klagenden Angeſtellten nicht zuſammenarbeiten wollten. N 8 1 8 3 ———— 5 ö 4 2 E P ĩ——‚WW—.Ä.996ꝶũmnuͤ W — r 72 8 —— qx Oge NC, Belänntnach ungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NS DAP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSDAP.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RD. jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19—21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 8 2. Geſchäftsſtelle: Lor ſcherſtraß e 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 1820 Uhr PO. Betr. Werbeumzug anläßlich der Feuerſchutzwoche. Sämtliche Pg. werden erſucht, ſich an dem am Montag, den 17. ds. Mts, abends ſtattfindenden Werbeumzug reſtlos zu beteiligen. Antreten um 7,30 Uhr in der Schulſtraße, die Spitze des Zuges ſteht am Gaſthaus zum Engel, Front nach dem Rathaus. Die übrigen Vereine und die Bevölkerung Viernheims werden gebeten, ſich recht zahlreich zu beteiligen. Die Auf⸗ ſtellung derſelben erfolgt ebenfalls in der Schulſtraße. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Am Montag, den 17. ds. Mts., 8 Uhr abends, ſtehen alle Formationen der N. S. D. A. P. am Rathaus angetreten zum Propagandamarſch der Feuerſchutzwoche. Entſchuldigun⸗ gen gibt es nicht. Der Standortführer: Becker, S. A.-Sturmführer. NS. Zu der heute abend im Rahmen der Feuerſchutzwoche angeſetzten Kundgebung mit vorausgehendem Werbemarſch, wollen die Mitglieder der NS. recht zahlreich erſcheinen. Für die Amtswalter iſt Erſcheinen Pflicht! Antreten 7,45 Uhr am Rathaus. Im Anſchluß an die Kundgebung findet in unſerer Geſchäftsſtelle(Fürſt Alexander) eine kurze, aber wichtige Beſprechung aller Blockwalter ſtatt. Auch für diejenigen, die ihre Meldung betr. Saarkinder geſtern nicht erſtattet haben! Heil Hitler! Zöller, Ogru.⸗Amtsl. Reichsluftjchutzbund Betr.: Feuerſchutzwoche. Alle Amtsträger ſtehen heute Abend 7.45 Uhr am Rathaus zur Teilnahme am Werbeumzug bereit.— Die Mitglieder des RB. beteiligen ſich geſchloſſen an der Kundgebung, die nach dem Umzug, gegen 8.30 Uhr am Rathaus ſtattfindet. Heil Hitler! Moskopp, Ortsgruppenführer. Hitlerjugend Achtung! Hitlerjugend, Gefolgſchaft 3/ II/ 249 Heute Abend tritt die ganze Gefolgſchaft 7.30 Uhr an der Schillerſchule an, da wir den Aufmarſch mitmachen. Ich bitte die Lehrmeiſter zum letzten Male, ihre Lehr⸗ linge ſo fort zu ſchicken, daß ſie noch Zeit haben, die Uniform für den Dienſt anzuziehen; andernfalls ich weitere Schritte bei dem Handwerkskammerpräſidenten Müller einleiten werde. Es geht nicht an, daß Lehrlinge nach 8 Uhr in Arbeits- kleidung kommen mit der Entſchuldigung:„Ich habe bis eben gearbeitet.“ 75 ö Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft m. d. F. b.: Karl Froſchauer, Scharführer NS.⸗Bauernſchaft Unſere Mitglieder beteiligen ſich heute abend reſtlos an dem Propaganda⸗Umzug anläßlich der Feuerſchutzwoche. Antreten 7,30 Uhr am Denkmal bei Lagerhalter Brechtel. Roos, L. O. F. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. September 1934. Denkſpruch Wer keinen Willen hat, iſt immer ratlos. Und der kein Ziel noch hat, iſt immer pfadlos, Und der nicht Früchte hat, iſt immer ſaatlos, Und der kein Streben hat, iſt immer tatlos. Carmen Sylva. * Feuerſchutzwoche vom 17. bis 23. September. Im Laufe dieſer Woche wird das Publikum in der vielfältigſten Form auf die Gefahren hingewieſen werden, die die Möglich— keit der Entſtehung eines Brandes in ſich tragen. Wir bitten das für die Veranſtaltungen der Feuerſchutzwoche vorgeſehene Programm, das in heutiger Nummer veröffentlicht iſt, zu be⸗ achten. Alle dieſe Veranſtaltungen ſollen dazu angetan ſein, den Spruch in der Begriffswelt aller Volksgenoſſen zum All— gemeingut zu machen:„Willſt du deinem Volke nützen mußt du es vor Bränden ſchützen!“ Beerdigung. Das Opfer eines Autounfalles, ein Opfer der Arbeit, wurde geſtern zur letzten Ruhe beſtattet. Es war ein großer Leichenzug, der ſich nach der Andacht von der Saarſtraße aus nach dem Friedhof bewegte. Noch in der ſchönſten Manneskraft, erſt 39 Jahre alt, mußte unſer Mit⸗ bürger, Herr Joh. Lang infolge eines tragiſchen Geſchickes von dieſer Erde ſcheiden. Von ſeinen Altersgenoſſen zu Grabe getragen, widmete Herr Nikolaus Schloſſer im Namen der Schulkameraden dem Verſtorbenen mit einer Kranznieder— legung einen ehren Nachruf. Herr Buſch, der Chef des Ver— ſtorbenen, ehrte ſeinen treuen Vorarbeiter in einer zu Herzen gehenden Traueranſprache. Die Arbeitskameraden waren in beſonders großer Zahl erſchienen, ſie legten ihm einen Kranz voll Herbſtblumen auf das Grab, ebenſo auch ſeine Kegel— freunde. Ueberall wo Johann Lang ſich betätigte, war er ob ſeines geraden, aufrechten Weſens, ob ſeiner freundlichen geſelligen Art, mit der er ſich gab, ein lieber, gern geſehener Freund. Tief ergriffen von all den Beweiſen der Teilnahme, mußte die ſchwer geprüfte Gattin und Mutter mit dem Auto in ihre Wohnung verbracht werden. Gott tröſte die Hinter— bliebenen und mögen die vielen Beweiſe der Hochachtung und der Teilnahme, die dem Verblichenen entgegengebracht wur— den, heilender Balſam ſein für die Wunde der Trennung und des Schmerzes. Lambertustag Der Lambertustag am 17. September wird heute noch in vielen Gegenden als Erntefeſt gefeiert. Früher waren an dieſem Tage auch Prozeſſionen üblich, beſonders in Münſter, wo die größte und ſchönſte Kirche dem hl. Lambertus geweiht iſt. In der Bauernregel hat ſich Lambertus heute noch er— halten:„Auf Lambertus hell und klar, bringt ein trockenes Frühjahr“. Lambertus war zu Maaſtricht zwiſchen 633 und 638 geboren. Nach mehrjährjähriger Wirkſamkeit als Biſchof wurde er durch den Edelmann Dodo in ſeinem Hauſe überfallen und ermordet. Sein Todestag war der 17. Sep⸗ tember 698. Dem Märtyrer wurde eine Kirche an der Stelle wo er gefallen war, erbaut. Die jchöne Ferienzeit iſt aus! Nun hat das morgendliche Straßenbild wieder ſein altes Ausſehen angenommen. Die Herbſtferien, die dieſes Jahr auf die Tabakernte verlegt wurden, ſind vorüber, und die Jugend fügt ſich wieder ein mit Schulranzen und Bücher— taſchen und den ſonnverbrannten Geſichtern. Neu geſtärkt und gekräftigt an Leib und Geiſt, mit Kraft und Energie und doppeltem Feuereifer ziehen die Buben und Mädchen wieder in die Schulſäle. Sie haben wunderſchöne Ferien gehabt. Prachtvolles Sonnenwetter haben ihnen die Wochen ohne Schule und ohne Zwang beſchert, eine ununterbrochene Reihe licht- und wärmedurchfluteter Tage. Wald und Feld waren belebt von dem fröhlichen Treiben unſerer Schuljugend. Tüch— tig halfen ſie mit beim Einbringen des Tabaks, friſch und ſtramm gaben ſie ſich der Arbeit hin. Andere durften in Be— gleitung ihrer Eltern Ausflüge machen, haben im Schatten der Bäume geſpielt und wohltuende Labung gefunden. Noch lange werden ſie träumen von ihren Erholungsſtätten, von den ſeligen Wochen, in denen ſie die Natur ſo richtig genoſſen, von Wanderungen durch Wälder und Felder, von ſorgloſem, un⸗ gebundenem Leben; und wenn dieſe Träume verklungen ſind, ſo bleiben immer noch Beſtandteile der Wirklichkeit: Photo- graphien und andere Erinnerungszeichen als Andenken an die ſchöne Ferienzeit zurück. Prächtig haben überall dieſe wun— dervollen Wochen angeſchlagen; faſt alle Kinder ſind gebräunt von der heißen Auguſt- und Septemberſonne und können nun mit friſcher Kraft und neuem Mut an ihre täglichen Pflichten und Arbeiten, die die Schule ihnen auferlegt, herangehen. An die Stelle der ungebundenen, ungezwungenen Freiheit, da man ſchon morgens von der Kaffeetaſſe oder dem Milchglas hinweg ins Grüne hinaustoben konnte, iſt wieder die Pflicht zur Ar⸗ beit getreten. Der Uebergang fällt ſchwer; die Kleinen brau- chen Zeit, um ſich wieder an den Schulzwang zu gewöhnen. Es iſt nicht ſo einfach, jetzt wieder ſtundenlang im Schul- zimmer ſtillſitzen zu müſſen, nachdem man wochenlang an ein freies, ungebundenes Umhertollen gewohnt war. Aber ſchon nach wenigen Tagen der Einführung in den Alltag der Schule wird der Feriengeiſt verdrängt ſein von dem ehernen Muß neuer Lern und Erziehungsarbeit. Die ſtrenge Wirklichkeit fordert ihr Recht, und nur in ſtillen Stunden wird die Er— innerung an herrlich verlebte Ferien die Geſichter von Buben und Mädchen aufleuchten laſſen. Hohe Anforderungen werden heute an die Schule geſtellt. Nur wer wirklich etwas zu leiſten vermag, behält die Oberhand. Unſere Zeit iſt hart, und hart faßt das Leben uns alle an, auch die Jugend. Drum: Friſch ans Werk! Das ſei die Loſung für den Wiederbeginn des Ler⸗ nens in der Schule und für die kommende Zeit, für die Wiederaufnahme des Unterrichts nach den wunderſchönen Herbſtferien des Jahres 1934. 2— 2 4 Krieger⸗ und Solbatenverein Teutonia Ein Wett⸗ und Werbeſchießen verbunden mit Flaggenweihe hat die Schützenabteilung des Krieger- und Soldatenvereins Teutonia am geſtrigen Sonntag veranſtaktet. Vom Morgen bis zum Eintritt der Dunkelheit herrſchte auf den Schießſtänden reger Betrieb. Wenn auch von auswärtigen Schützen nur die Brudervereine von Lorſch und Weinheim vertreten waren, ſo waren doch alle Stände belegt, und dies nur deshalb, weil ſich von hier viele Freunde des Schieß— ſportes eingefunden hatten. Auch harrten den Siegern ſchöne Preiſe, iſt doch die Leitung des Vereins beſtrebt, den beſten Schützen des Tages den verdienten Lohn zu geben. Hier ſtanden zwei ſchöne Bilder von der Hoferbühne zur' Verfü— gung, die der Turnverein bereitwilligſt zur Verfügung ſtellte. Eine beſondere Bedeutung erhielt das geſtrige Schießen durch die damit verbundene Flaggenweihe. Von zwei 15 Meter hohen Maſten grüßen in Zukunft die Flagge des neuen Deutſchlands und die Schützenflagge. In Vertretung des Herrn Ortsgruppenleiters Franzke, hielt ſein Stellvertreter, Herr Beigeordneter Schweigert, nach der Begrüßung der Gäſte durch den Vereinsführer die Weiherede. Er ermahnte die in den Soldatenvereinen verkörperten ehemaligen Soldaten, die Erinnerungen an die Soldatenzeit wachzuhalten und die Be— ſtrebungen und Ziele der Kriegervereine zu unterſtützen. Er griff in ſeiner Weiherede zurück in die Zeit, wo die Mitglieder der Kriegervereine als Reaktionäre galten und man den Wehr— willen des deutſchen Volkes zerbrechen wollte, wo Feigheit rühmenswert wurde, und Tapferkeit ein Verbrechen war. Daß dieſe Zeiten vorbei ſind, dürfen wir nur einzig und allein dem Manne verdanken, der die Frontzeiten des Krieges mit— erlebte, unſerem Führer und Kanzler Adolf Hitler. Zum Schluß ſeiner mit Beifall aufgenommenen Ausführungen er— mahnte der Redner zum einigen Zuſammenſtehen, damit ſich daͤs deutſche Volk in dem ihm jetzt aufgezwungenen Lebens— kampfe behauptet. Alle ſollen vollwertige Kämpfer für Volk und Vaterland ſein. Mit dem Hochziehen der Flaggen erſcholl die Nationalhymne des deutſchen Volkes„die Fahne hoch“, dem ein„Sieg Heil“ auf den Führer und eine Strophe des Deutſchlandliedes folgte. Die Sänger der„Einheit“ und der „Sängertreue“ ſowie die Feuerwehrkapelle hatten ſich in un— eigennütziger Weiſe für den Nachmittag zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Sie waren bemüht, allen Gäſten, die ſich auf den herr— lich gelegenen Schießſtänden eingefunden hatten, noch einige freudvolle Stunden auf ſchönem Waldesflecken, der ſogar ſchnakenfrei war, zu bereiten. Ihnen, ſowie der hieſigen Orts⸗ gruppe des R. E. V. deutſcher Gaſtwirte, der den Wirt⸗ ſchaftsbetrieb trotz der vorgeſchriebenen Zeit übernommen hatte, gebührt dafür herzlicher Dank. 5. Polizeibericht. Während der Berichtswoche wurden die nachſtehenden Anzeigen erſtattet: 29 wegen Radfahrens ohne Licht, 1 wegen Fahrens ohne Rückſtrahler, 1 wegen Nichtbeleuchtung des Fuhrwerks, 3 wegen Verſtoß gegen die Kraftfahrzeugverordnung, 2 wegen Uebertretung des Milch— geſetzes, 1 wegen Verſtoß gegen die Reichsgewerbeordnung (Hauſieren ohne Legitimationskarte), 2 wegen Verſtoß gegen die Sonntagsruhe(Verkauf von Waren in Metzgerei- ſowie Kolonialwarengeſchäfen), 2 wegen Diebſtahl und 1 wegen Fundunterſchlagung(Uhr). Mannheimer Rundfunk. In dieſer Woche wert von der Sendeſtelle Mannheim des Reichsſenders Stuttge nachſtehende Veranſtaltungen übertragen: Montag, 1 September, 18.45—19.30 Uhr: Unterhaltungskonzert: Aus⸗ führende: Philharmoniſches Orcheſter Mannheim. Leitung Helmuth Schlawing. Dienstag, 18. Dezember, 6.15— 8.10 Uhr: Frühkonzert; Ausführende: Philharmoniſches Orcheſter Mannheim. Leitung: Ludwig Becker. Donnerstag: 20. September. 16.00 17.30 Uhr: Nachmittagskonzert; Aus- führende: Philharmoniſches Orcheſter Mannheim. Leitung: Helmuth Schlawing. Preisausichreiben und Feuerſchutz! Für das anläßlich der Feuerſchutzwoche vom 17. 18 71 1 — 23. September 1934 von der Oberſten Leitung der P. O., Amt für Volkswohlfahrt,„Schadenverhütung“, herausgege— bene Preisausſchreiben ſind Geldpreiſe in Höhe von 5000, Reichsmark ausgeſetzt. Bei dieſer Aufgabe kommt es darauf an, daß von 12 Bilddarſtellungen diejenigen zu durchſtreichen ſind, aus denen eine Außerachtlaſſung des Brandverhütungs⸗ gedankens zu erſehen iſt. Es handelt ſich alſo nur darum, richtig zu beobachten. Doch iſt es hiermit allein nicht getan, denn jeder, der ſich an dieſem Preisausſchreiben beteiligt, hat die Löſung in der Feuerwache abzugeben, wo er im Falle eines Brandes in ſeiner Wohnung Meldung erſtatten muß. Während der Feuerſchutzwoche werden an den Feuer- meldern Hinweiſe angebracht ſein, wo die Feuermeldung zu erſtatten iſt. Es heißt alſo, ſich genau zu informieren, wo der zuſtändige Feuermelder aufzufinden iſt. Meldungen, die ver— kehrt abgegeben werden, ſcheiden von vornherein aus dem Wettbewerb aus. 5000,— Rm. ſind die Belohnung dafür, daß jeder Volksgenoſſe ſich für die Lage ſeines Feuermelders intereſſiert und damit ſchon praktiſche Arbeit an der Brandverhütung leiſtet. Vorbeugen iſt die wichtigſte Aufgabe und Vorbeugen iſt der erſte Schritt zur Verhütung! Die Broſchüre„Brandſchaden iſt Landſchaden“, die von der Oberſten Leitung der P. O., Amt für Volkswohlfahrt, „Schadenverhütung“ herausgegeben wurde, koſtet 20 Pf. Sie enthält die genauen Bedingungen und jeder, der dieſe Broſchüre bezieht, findet hierin den Beteiligungsſchein für das große Preisausſchreiben von 5000,— Rm. Ein Wort an die Spießer Deutſche Volksgenoſſen, denkt Ihr noch daran, oder habt Ihr vergeſſen, was Euch unſer Führer Adolf Hitler ge— bracht hat? Kennt Ihr den Bolſchewismus und ſeine Gefahren? Wir! glauben nicht! Sonſt könnte man heute nicht vergeſſen, wer Deutſchland von der Bolſchewiſtengefahr gerettet hat. Hunderte von nationalſozialiſtiſchen Kämpfern ließen ihr Leben. Tauſende bluteten; aber nicht für Euch, Spießer, ſondern für Deutſchland! Einundzwanzig HJ. Kameraden ließen ihr junges Leben für die Wiedergeburt Deutſchlands. Viele HJ.-Kameraden bluteten für Deutſchland und ſein Volk. Warum ſtehſt Du, deutſcher Volksgenoſſe, heute der größten Jugendbewegung der Welt, der Hitlerjugend, fremd gegenüber? Was hält Dich davon ab? Iſt es ſo ſchwer, uns zu verſtehen? Denn daß wir nicht verſtanden werden, zeugt davon, daß es in Viernheim Bäcker- und noch andere Lehrmeiſter gibt, die ihren Lehrjungen unterſagen, in die HJ. einzutreten und behaupten, der jetzigen HJ.⸗Führung ihren Lehrjungen nicht anvertrauen zu können. Ob das nun perſönliche Angelegenheiten oder eine Aus— rede für den Eigennutz der Einzelnen ſind, wiſſen wir zwar nicht; aber wir glauben das Letztere mit Beſtimmtheit anneh⸗ men zu können. Darum, deutſcher Volksgenoſſe, unterſtütze uns im Kampfe gegen ſolche eigennützigen Elemente. Viele Jungens, die gerne zu uns möchten, werden ge— rade von ſolchen Leuten gehindert. Adolf Hitler ſagt:„Ihr ſeid die lebenden Garanten der Zukunft“! Als ſolche werden wir uns in der Zukunft wehren, zum Wohle des deutſchen Vaterlandes und der kommenden Generationen. Darum, Deutſche Jugend! Für Dich gibt es kein Hin⸗ dernis! Dein Platz iſt in der Hitlerjugend! Reiße Dich los von den Drehſcheibbelagerern und den Eckenſtehern, die nicht zu uns gehören, weil ſie die Arbeit der HJ. nicht erfaſſen können. Hinein in die H J.! Pilzerkurſonen Die Deutſche Geſellſchaft für Pilzkunde veranſtaltet Lehrwanderungen am 22. und 23. September 1934 im Bay⸗ riſchen Wald von Viechtach aus, ſowie am 6. und 7. Ok⸗ tober gemeinſam mit der Niederländiſchen Mytologiſchen Ge⸗ ſellſchaft an der holländiſchen Grenze von Nijmegen und Cleev aus und im Oktober nochmals im Odenwald. Jeder Natur⸗ freund kann ſich koſtenlos an den Exkurſionen beteiligen, die eine weitaufgehende Pilzaufklärung vermitteln, was bei den vielen Vergiftungen beſonders wichtig iſt. Anmeldungen an das Mykologiſche Inſtitut der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Pilzkunde, Heſſiſche Landes- ſtelle für Pilz- und Hausſchwamm⸗ Beratung in Darmſtadt. — 8 a e N -Hjarenliebe im Central⸗Film⸗Palaſt Achtung! Heute Montag letzter Tag! 5 Dieſer ſehr hübſche Tonfilm iſt ein Liebesgefecht zwiſchen drei hübſchen Mädels und drei feſchen Huſaren. Ein Volks⸗ ſtück mit Muſik, Geſang und Militär. Man freut ſich von ganzem Herzen an dieſem Film. Sehr unterhaltend voll Witz und Humor. So hat dieſes Volksſtück ſeine Daſeinsberechti⸗ gung erfüllt. Wer einen vergnügten Abend verleben will, der beſuche dieſe Woche den Central⸗Film⸗Palaſt. Niemand laſſe ſich dieſes Soldatenſtück entgehen. Ueberall ein großer Er⸗ folg und ausverkaufte Häuſer. Achtung! Heute Montag letzter Tag. Sportnachrichten Viernheim Gaupokalmeiſter! Das Gaupokalendſpiel zwiſchen VfR. Pforzheim And Amicitia Viernheim auf dem Phönix-Platz in Karlsruhe endete mit einem 2:0⸗Sieg der Viernheimer. Damit iſt nun Viern⸗ heim Gaupokalmeiſter und hat ſich für die Aufſtiegsſpiele in die Gauliga im nächſten Jahre qualifiziert. Bezirksligaverbandsſpiele vom Sonntag Oberhauſen— Altrip 2:3 Sandhofen— Hockenheim 5:0 Neulußheim— Phönix Mannheim 2˙0 Ilvesheim— Käfertal 3˙2 2 * Der Turnverein gewinnt ſein erſtes Verbandsſpiel gegen Lützelſachſen 12:3 Der Turnverein, der in dieſem Jahre zum erſten Mal im Kampf um die Punkte im Fußball eingreift, konnte ſein erſtes Spiel ſicher gewinnen. Die Turner hatten jederzeit das Spiel in der Hand und in gleichen Abſtänden fielen die 12 Tore, denen Lützelſachſen glücklich 3 entgegenſetzen konnte. Handball-⸗Freundſchaftsſpiele: Reichsb. Mannheim 1.— Tv. Viernheim 1. 79 2 8 2 1·9 7 77 0 2. 77 77 4— 205 „„Jugend—„„ Jugend 7.3 57 77 Sch. 1 75 Schüler 42 Mit nicht weniger als vier Handballmannſchaften war der Turnverein v. 1893 Gaſt des bekannten Reichsbahn⸗ Turn⸗ und Sportvereins Mannheim. Während die 1. und 2. Mannſchaft einen Sieg für ſich buchen konnte, mußte ſich die Jugend⸗ und Schülermannſchaft trotz überlegenem Feld⸗ ſpiel mit einer Niederlage zufrieden geben. Einen jederzeit ſpannenden Kampf lieferten ſich die beiden erſten Mannſchaften, wobei Mannheim bis Halbzeit mit 5.4 in Führung lag: jedoch konnte Viernheim ſofort nach Wiederanſpiel den Aus⸗ gleich erzilen. Nun erreichte das Spiel ſeinen Höhepunkt. Beide Mannſchaften ſpielten auf Sieg. Während Mannheim die unſtreitbar beſſere Ballbehandlung und das genauere Zuſpiel zu eigen hatte, war es bei Viernheim der unüber⸗ windliche Siegeswille und das ganze Einſetzen eines jeden Spielers, das der Mannſchaft letztenendes zu einem glücklichen Sieg verhalf. Der Zeppelinbeſuch in Frankfurt Empfang durch Gauleiter Sprenger. Frankfurt a. M. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, da⸗ auf ſeiner Beſichtigungsfahrt über die Bauſtrecken der Reichsautobahnen bereits morgens in Frankfurt zwiſchen⸗ gelandet war, beendete am Abend ſeine Fahrt im Flug⸗ hafen Frankfurt⸗Rebſtock. Kurz vor halb 6 Uhr tauchte das Schiff zum erſten Mal über dem Flugfeld auf, um dann in einer weiten Schleife Richtung gegen den Wind zu neh⸗ men. Um 17.35 Uhr wurden von der Bugſpitze die Halte⸗ taue ausgeworfen und eine Minute ſpäter ſchon lag das Schiff wohlvertäut am Boden. An Bord befanden ſich 62 Teilnehmer am 7. Internationalen Straßenbaukongreß, davon 50 Vertreter von 21 ausländiſchen Nationen. Die Beſichtigungsfahrt führte von Heidelberg über Mannheim nach Frankfurt, von dort über St. Goar, Köln und das In⸗ duſtriegebiet nach Hannover, Hildesheim zur Waſſerkuppe, und ſchließlich über Darmſtadt nach Frankfurt zurück. Die Teilnehmer äußerten ſich begeiſtert über den Fahrtverlauf und über die großen Fortſchritte im Bau der Autobahnen, die ihnen zum Teil von früheren Beſichtigungen her bekannt waren. An den Führer und Reichskanzler wurde von den ausländiſchen Fahrtteilnehmern folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Ausländiſche Teilnehmer des 7. Internationalen Stra⸗ Was hat die NS. bis jetzt geleitet? (Fortſetzung). . Um Irrtümer zu vermeiden, wollen wir betonen, daß die 12800 Stück Lebensmittelſcheine a 1 M. in der Mittwoch- ſowie in der heutigen Nummer angeführten 3710 Doſen Konſervenfleiſch a 1 Pfd. Leiſtungen der N. S. V. ſich nur auf den Kreis Heppen- 150 Ztr. Lebensmittel aus der 5 heim beziehen. erſten Pfundſammlung. Geſamtwert: RM. 19 640.— Das Wort unſeres Führers:„In dieſem Winter ſoll An Oſtern wurde eine große Ausſchüt⸗ niemand hungern und frieren“, iſt zur Wirklichkeit geworden.] tung. und zwar wurden verteilt: 5000 bedürftige Familien mit rund 17000 Familienangehöri— 180 Ztr. Weizenmehl gen galt es in unſerem Kreiſe zu betreuen. Dieſe Aufgabe 60 Ztr. Grünkern war nicht leicht, da es noch unzählige Peſſimiſten gab, die den 65 Ztr. Haferflocken f 5 Verſprechungen der N. S. V. keinen Glauben ſchenken woll— 100 Ztr. Lebensmittel aus der zweiten ten. Auch haben wir leider noch ſo viele Volksgenoſſen in 5 Pfundſammlung unſerem Kreiſe, die noch abſeits ſtehen. Gerade dieſen wollen 9000 Stck. Eier 8 4 wir die Leiſtung der N. S. V. im letzten Winter zeigen, damit 500 Paar Arbeitsſtiefel für Erwachſene d ſie in ſtillen Stunden einmal einen Vergleich anſtellen können Geſamtwert: M. 14820.— mit den Leiſtungen ihrer früheren Organiſationen. Zur Ausgabe gelangten ferner: 8 g 7 1 5 n er* 4 M* 6 3 8. Nicht zuletzt ſollen unſere Mitglieder und der Teil der 3 5 3 1500. Oeffentlichkeit, die der finanzielle Träger des Winterhilfs— 8 15 a dehnt 5 5 N f werks waren, das Recht haben, zu erfahren, was mit ihren Für neue Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke Beiträgen und Spenden geſchehen iſt. ſowie 3 Bettzeug 5 5 800 Das größte Aufgabengebiet war die Brennſtoff⸗ während 1 Winters ausgegeben: RM. 15 800.— verſorgung. Die amtl. Fürſorge verabfolgte an Be⸗ Insgeſamt wurden an Kohlen 22 216 Ztr. af anna ſche inen für und an Briketts 19 492„ Fol We und Haus⸗ ausgegeben, wofür ein Betrag von RM. 59 910.—* seg enſzan en RM. 61 000.— aufgewendet wurde. ee„ e— An Kartoffeln wurden durch Insgeſamt wurden ſonach im Kreiſe Heppen⸗ 8 die Bauernſchaft. g 4100 Ztr. heim für Winterhilfszwecke ausgegeben: RM. 227 431.— geſpendet im Werte von. 9M. 12 300.— 41 55 3 Fruchtſamml brachte di—[Demgegenüber betrug der Aufwand für 1 75 3 rachte die 1 die Winterhilfe in den vergangenen 3 5. Jahren durchſchnittlich höchſtens RM. 10 000.— die vermahlen wurde. Die Gau⸗ d 95 9 höchſ Wi ilf i r 8. ö a Winterhilfe gab hierzu ein Welch ein Unterſchied! größeres Mehlquantum, ſodaß 3 5 1 15 2 im Laufe des Winters rund 36 000 Laib Seither: Ein kärgliches Almoſen des Staates! Brot im Werte von 5 RM. 21 600.—] Jetzt: Das Ergebn is echt nationalſozialiſti⸗ verausgabt werden konnten. ſcher Volksgemeinſchaft. An Weihnachten wurde für die Bedürftigen Was keine weltliche und keine kirchliche Organi⸗ ganz beſonders geſorgt. Es wurden ausgegeben: ſation je vermochte das hat die N. S. V. gezeigt. 39 Ztr. Weizenmehl Wahren Sozialismus— Nächſtenliebe im 1 1 75 Fa wahrſten Sinne des Wortes. Ztr. riſchflei 5 e g 5 6 300 Stück Fachwelt ene 4 1 Pfd. 5 Der hier gegebene Bericht darf nun wohl alle noch fern⸗ 6300 Stück Lebensmittelſcheine ſtehenden Volksgenoſſen veranlaſſen, ihren Beitritt zur 250 Flaſchen Wein N. S. V. zu erklären, damit ſie nicht in Zukunft als tote 1324 Paar Kinderſchuhe Glieder der deutſchen Volksgemeinſchaft betrachtet und als im Werte von zuſammen RM. 20 861.— ſolche behandelt werden. 5 15 3 4 8 1492. Am 1. Jahrestag der Revolution Heppenheim, 14. September 1934. f (30. Januar 1934) wurden verteilt: Kreisamtsleitung der N. S. V. Milchabjatzgenoßenzchaft Dienstag von 4 Uhr ab Einzug der Aus⸗ gleichsbeiträge. Der Rechner. 5 5 Freiwillige Feuerwehr V heim die Kameraden der Freiw. und der Pflichtwehr haben in der Feuerſchutz⸗ woche reſtlos anzutreten. Aus dem Programm der Feuerſchutzwoche iſt alles Nähere zu erſehen. Es wird pünktliches und reſtloſes Antreten erwartet, da die Feuerwehr der Hauptträger der Veranſtaltungen iſt. Das Kommando. ä J N Bohnen, Montag, den 17. September: Werbemarſch der Feuerwe 55 Zwiebel Z uck sachen 9 der zornig der N Dal, Neichsluſtſe e end Sand Tomaten a kolonne. Aufſtellung um 19,45 Uhr am Rathaus. Nach dem Gelberüben in einfacher bis feinster. Werbemarſch Kundgebung am Rathaus. Spinat Ausführung bef billig 2 N e e Durchführung der Reviſionen eee 500 Berechg ert. dir ba 5 ſowie der Feuerſtätten durch, ee d e ie dazu beſtimmten Fachleute.. 8 die Buchdruckerei der, Mittwoch, den 19. September: Brandangriff der Freiw. und, Gärtnerei 5., der Pflichtfeuerwehr. Antreten 18.30, Uhr am Spritzenhaus.. 13818 Uiernneimerbolkszellung, Donnerstag, 20. September: Beginn der Entrümpelungsaktion.. e Freitag, den 21. September: Reviſion der Feuerlöſchmittel e „On, ſowie der Hydranten.. 2 V N der Fellerchul woche 1854 Y . - 5 2 Gemeinnutz vor Eigennutz! Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr! Samstag, den 22. September: Großalarm der Feuerwehr. Im Anſchluß Anhören der Rede des deutſchen Feuerwehrführers Ecker, München, um 20,10 Uhr am Rathaus. Staudkonzert der Feuerwehrkapelle. I ßenbaukongreſſes aus allen Teilen der Welt grüßen als Sonntag, den 23. September: 6 Uhr Weckruf durch die Feuer⸗. Gäſte der Deutſchen Regierung den Reichskanzler und Füh⸗ wehrkapelle und des Spielmannszuges der Wehr. 9 Uhr, rer des Deutſchen Reiches vom Zeppelinflug mit dem Ge⸗ Antreten zum Kirchgang der Feuerwehr am Fürſt Alexander., neralinſpektor über die Reichsautobahnen, voll Bewunde⸗ Nach dem Gottesdienſt Standkonzert und Anſprache des rung für die Leiſtungen der Deutſchen Technik. Feuerwehrkommandanten. i a An der Spitze zahlreicher Behördenvertreter der Regie- Im Hinblick auf die Wichtigkeit der N 5 2 1 burt am Mal empfing Waulel⸗„ m Hinblick auf die Vichtigkeit der Jeuerſchutzwoche wird, er Reichsſtalthalter S er am Morgen die Flug⸗ die Einwohnerſchaft dringend gebeten, an den Veranſtaltungen ſich, 10 1 de Zeppelin“ auf dem Reb⸗ rege zu beteiligen, um ſo das Intereſſe zur Bekämpfung der Feuers⸗ ſtöcker Flughafengelände. Reichsſtatkhalter Sprenger folgte gefahr zu bekunden. Es wird dringend gebeten, den mit der Durch- nach dem Wiederaufſtieg mit einer dreimotorigen Junkers⸗ maſchine und überflog den als erſten Teil im Reich ſeiner Fertigſtellung entgegenſehenden Bauabſchnitt Frankfurt— Darmſtadt dor Reichsautobahn. führung der Reviſionsmaßnahmen betrauten Perſonen entgegen zu kommen und ſelbſt mitzuhelfen, der Wertvernichtung großen Volks⸗ vermögens Einhalt zu gebieten. Helfe jeder nach beſten Kräften mit, damit der Zweck der Feuerſchutzwoche voll und ganz erfüllt wird. Der Orisausschuß der feuerschutzwoche 1933 N V Italieniſche Ortſchaft von einem Großfeuer heimgeſucht. Die Ortſchaft Sinopoli in Calabrien wurde von einem ver⸗ heerenden Feuer heimgeſucht. Ungefähr 100 Wohnungen ſielen den Flammen zum Opfer. 400 Perſonen ſind durch den Brand obdachlos geworden. MN D F x x 88 NN ä c N N N c T ß 7 7 Mütter, die NS.-Bolkswohlfahrt käneyft für Euch! Die H. S. Uolhswontfahrt kampf fur Werdet Mitglieder der Ns.-Volkswohlfahrt! Euch! Wer det Miiglleder 5 r p,, ² q-ꝛf:!!! ̃]Ü7rb r?0 —.—— Tang 588. IS Ig Sbin nl Hfüsapönlſchd-“ Ledde Honiag Docht als D 12 7 N 2 5 5 F„ nenn —— 8 e 5 5 2 8 1 7 2 5* 1 f. 0 1 eee TT Aufgaben. 1. Die Deutſche Arbeitsfront hat folgende Aufgaben durch⸗ zuführen: a) die weltanſchauliche Erziehung aller Mitglieder der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront zum Nationalſozialismus: b) die Erfüllung der im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit geſtellten Aufgaben; c) die arbeits⸗ und ſozialrechtliche Betreuung aller Mit⸗ glieder; d) die Berufsausbildung: e) die Schaffung und Verwaltung von Unterſtützungseinrich— tungen für die Mitglieder; ) die Wirtſchaftsbefriedung durch Zuſammenarbeit der Reichsbetriebsgemeinſchaften mit den Hauptwirtſchaftsgruppen und den Treuhändern der Arbeit: g) die geſamte Freizeitgeſtaltung durch die NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“; h) ſonſtige Aufgaben, die vom Führer Adolf Hitler der Deut ſchen Arbeitsfront aufgegeben werden. Arken der Mitgliedſchaft 2. Die Deutſche Arbeitsfront unterſcheidet: a) Einzelmitglieder 1. Einzelmitglieder ſind diejenigen Mit lieder, die von den früheren Gewerkſchaften in die Deutſche Arbeitsfront überge ⸗ treten ſind, die Mitglieder der GG., der NS.⸗Hago und die⸗ jenigen, die ſeit Beſtehen der Deutſchen Arbeitsfront als Mit⸗ glied aufgenommen worden ſind. 2. Alle reichsdeutſchen und auslandsdeutſchen ſchaffenden, nicht dauernd erwerbsunfähigen Volksgenoſſen können die Ein— elmitgliedſchaft erwerben, ſoweit ſie rein ariſcher Abſtammung ſind und ſoweit ſie nicht einer der Deutſchen Arbeitsfront kor⸗ porativ angeſchloſſenen Organiſation angehören bezw. als An⸗ gehörige beſtimmter Berufe und Berufsgruppen zur Zugehö. rigkeit zu einer der Deutſchen Arbeitsfront entſprechenden Or- ganiſation. ſind oder angehalten werden(Doppelnit⸗ gliedſchaftsverordnungh. 3. Ausländer können mit Genehmigung des Zentralbüros der Deutſchen Arbeitsfront für die Dauer ihres Aufenthaltes im Reiche Einzelmitglieder werden. Sie werden nur vom Schatzamt im Zentralbüro der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin, erfaßt. 4. Einzelmitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ſind ohne Zah⸗ lung eines Sonderbeitrages und ohne beſondere Aufnahmeforma⸗ litäten Mitglieder der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. b) Korporative Mitglieder 1. Dieſe ſind erſt infolge ihrer Zugehörigkeit zu einer Orga · niſation, die korporativ der Deutſchen Arbeitsfront beigetreten iſt, Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront. 2. Der korporative Beitritt einer Organiſation zur Deutſchen Arbeitsfront bedeutet im Gegenſatz zur Einzelmitglledſchaft nicht den gleichzeitigen Beitritt zur NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Der korporative Beitritt zur NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und der Umfang der Gegenleiſtung der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ bleiben vielmehr beſonderen Vereinbarungen vorbehalten. Leiſtungen an Einzelmitglieder 3. Die Deutſche Arbeitsfront gewährt ihren Einzelmitgliedern folgende Leiſtungen: a) Berufsausbildung und fortbildung; b) Rechtsſchutz nach Maßgabe der Beſtimmungen: c) die Benutzung der Einrichtungen der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“; 0 Unterſtützungen im Rahmen der vorhandenen Mittel: 1. Bei vorübergehender Erwerbsunfähigkeit durch Krankheit oder Arbeitsloſigkeit; 1 2. bei dauernder Erwerbsunfähigkeit durch Invalidität oder ter: 3. bel ſonſtigen Notfällen bezw. bei beſonderer Notlage in einzelnen Berufsgruppen nach Maßgabe beſonderer Ausführungs⸗ beſtimmungen; 44 bei Eheſchließung weiblicher Mitglieder: 5. bei Eintritt des Sterbefalles eines Familienangehörigen oder des Mitgliedes; 6. bei Opfern der Arbeit. Leiſtungen an korporalive Mitglieder 4. Der Umfang der Leiſtungen an korporative Mitglieder (2b) richtet ſich in ſedem Falle nach den Vereinbarungen, die mit der korporativ beigetretenen Organiſation getroffen worden ſind. Aufnahme 5. a) Die. als Einzelmitglied zur Deutſchen Ar— beitsfront erfolgt durch Abgabe der vorgeſchriebenen Beitritts⸗ erklärung gegen Entrichtung des Aufnahmebeitrages von 50 Pf. ſowie des erſten Monats. bezw Wochenbeitrages. b) Die Abgabe der Beitrittserklärung hat bei der Ortsgruppe der Deutſchen Arbeitsfront zu erfolgen, in deren Wirkungsbereich der Aufnahmeſuchende ſeine Betriebsgemeinſchaft. Arbeitsſtätte bezw. der Stellenloſe ſeinen Wohnſitz hat. c) Mit der Beitrittserklärung erkennt der Aufnahmeſuchende für ſich die Verbindlichkeit der Richtlinien an. d) Jedes in der Deutſchen Arbeitsfront aufgenommene Mit⸗ glied erhält eine Mitgliedskarte bzw. ein Mitgliedsbuch. Dieſes bleibt Eigentum der Deutſchen Arbeitsfront und iſt auf Verlangen den Amtswaltern gegen eine Beſcheinigung auszuhändigen. Ablehnung der Aufnahme. 6. a) Die Aufnahme kann vom Ortsgruppenwalter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront oder von einer untergeordneten Dienſtſtelle ver⸗ weigert werden, ohne daß die Deutſche Arbeitsfront zur Angabe der Gründe verpflichtet iſt. b) Gegen eine ſolche Entſcheidung kann der Aufnahmeſuchende innerhalb eines Monats nach Ablehnung die Entſcheidung des zu⸗ ſtändigen Kreiswaliers(oder, wenn eine höhere Dienſtſtelle als die Ortsgruppe die Ablehnung verfügt hat, das Zentralbüro der Deutſchen Arbeitsfront) anrufen. Dieſer entſcheidet, ohne zur An⸗ gabe von Gründen verpflichtet zu ſein, über die Aufnahme end⸗ ültig. 1 Aufhebung der Aufnahme. 7. a) Eine erfolgte Aufnahme kann von dem Kreiswalter oder einer übergeordneten Dienſtſtelle innerhalb eines halben Jahres ohne Angabe von Gründen aufgehoben werden. Hiergegen iſt ein Einſpruch nicht möglich. b) Die hiervon betroffenen Perſonen können innerhalb von zwel Monaten nach Zuſtellung des Ausſchlußbeſcheides bei den zuſtändigen Ortsgruppen der Deutſchen Arbeitsfront die Rückzah⸗ lung des Beitrages— nicht aber der Aufnahmegebühr— bean⸗ tragen. c) Wird die Friſt nicht eingehalten, ſo verfällt der Beitrag. Auskritt aus der Deutſchen Arbeitsfront. 8. Der Austritt kann nur durch eine ſchriftliche Mitteilung an die zuſtändige Ortsgruppe der Deutſchen Arbeitsfront erfolgen. Er iſt erſt nach Erfüllung aller Verpflichtungen für den Erſten des folgenden Monats zuläſſig. Erlöſchen der Miigliedſchaft. 9. Die Mitgliedſchaft erliſcht: a) durch Tod: . dag Ae Aichllinien über die Mitgliebjchaft Nichtzahlung von zwei Monats- bzw. acht Wochen⸗ falls die Beitragszahlung nicht von der Ortsgruppe ge⸗ ſtundet worden iſt. Ausſchluß aus der Deutſchen Arbeitsfronl. 10. a) Der Ausſchluß eines Mitgliedes erfolgt auf Ortsgruppenwalters oder einer übergeordnete den Kreiswalter unter ausf 1. wenn das Mitglied wiſſentlich im Verhältnis zu ſeinem Ein⸗ kommen zu niedrige Beiträge gezahlt hat: wenn das Mitglied ſich ohne ſtichhaltigen Grund von der Mit⸗ chen Arbeitsfront oder fortgeſetzt von der n Pflichtveranſtaltungen oder Kurſen fern⸗ n Dienſtſtelle durch ührlicher Begründung: arbeit an der Deutſ Teilnahme an de wenn das Mit ſchädigendes Ve wenn das Mit der eine ehrloſe b) Gegen den Aus Ausgeſchloſſenen die A Dienſtſtelle zu. glied bewußt ein die Deutſche Arbeitsfront rhalten beweiſt; 2 glied eine ſtrafbare Handlung begangen hat, Geſinnung zugrunde lag. ſchluß gemäß Ziffer 10a 1 bis 3 ſteht dem nrufung des Entſcheides der nächſthöheren ung hat binnen einem Monat nach Zuſtellung des Entſcheides zu er d) Die begründete Entſcheidung dieſer Stelle iſt endgültig. Wirkung des Ausſcheidens. der Deutſchen Arbeitsfront bzw. gemäß Ziffer 9b ſowie dem Aus⸗ Anrechte auf die Leiſtungen der Deutſchen Ar— 11. Mit dem Austritt aus dem Erlöſchen der Mitgliedſchaft ſchluß hören alle beitsfront auf. Wiedereintritt. 12. a) Mitglieder, die ihren Austritt aus d er Deutſchen Arbeits- front einmal erklärt haben, können im allgemeinen nur unter Bedingungen durch den zuſtändigen Kreiswalter wie— Deutſche Arbeitsfront aufgenommen werden. hme von Mitgliedern iſt ausgeſchloſſen, lustritt nachgewieſenermaßen einem der rlaufenden Verhalten entſprang. c) Wiedereintretende Mitglieder können auch nicht gegen Nach⸗ ge in ihre alten Anrechte eingeſetzt werden, gelmäßig die für neu eintretende Mitglieder vor. tezeit zu erfüllen. gliedſchaft wegen Nicht rloſchen, ſo kann nach zweimonatigen Friſt nach dem Zeitpunkt des Er⸗ gliedſchaft mit Wahrung der al ſtützungsanwartſchaft beſteht in dieſem Falle ung von ſechs weiteren Monatsbeiträgen. usgeſchloſſenen Mitgliedern iſt Zentralbüros der Deutſchen Arbeits⸗ b) Die Wiederaufna wenn der ſeinerzeitige 2 Volksgemeinſchaft zuwide ung der Beiträ ſondern haben re geſchriebene War d) Iſt die Mit gemäß Abſatz 9 be innerhalb einer löſchens die Mit jedoch erſt nach Zahl zahlung der Beiträge Begleichung derſelben ten Rechte wieder⸗ e) Die Wiederaufnahme von a nur mit Genehmigung des front möglich. gl oiſſau auo ui hoh ö IIn bee ae ee u oll vin Lol dA F une Ne. i Jollſl wi bu xe dur aii lla Fu lun rubin if laue . 5 en rin, vralifus lia . eee e e e eee gi oll bu bigl R Lager dug fo pi gab ſuub i Holl val biu gi dle, wo ſif dub hadi. al ſuerdſe haliabul een: i olli . Höhe der Beiträge 13. a) Die Beiträge betragen: Einkommen Beitrag Klaſſe: wöchentlich monatlich wöchentl. monatk. 1 9.20 2 Verwaltungskoſtengebühr, die kein Anrecht 0.40 3 auf Unterſtützung geben 0.60 3a 2.60 4 bis 10.— bis 40.— 0.15 0.60 5 über 10.—„ 15.— über 40.—„ 60.— 0.20 0.80 6— 1ͤ 0,30 1.20 7 10 20.—„ 25.—„ 80.„ 100.— 0.35 1.40 8 4 25.„ 30„ 100.„ 120 1.80 9 4 30.—„ 40.„ 120.„ 160. 0.55 2.20 10 2 40.—„ 45.—„ 160.„ 180.— 0.70 2.80 11 2 45.—. 55.—„ 180.—„ 220.— 0.85 3.40 12 1 55.—„ 65.—„220.„ 280. 0.55 380 13 5 65.—„ 75. 260.—„ 300.— 1.10 4.40 14 05 7D e„ 360.— 1.35 5.40 15 5 90.—„ 105.—„ 360.—„ 420.— 1.50 6.— 16„ 105.—„ 130.„ 420.„ 520.— 190 7.60 17„ 130.—„ 150.—„ 320.—„ 600.— 2.25 9. 18 150.—„ 165.—„ 600.—„ 660.— 2.50 10.— 19„ 165.—„ 185.„600.„ 70 25 11 20„ 185.—„ 740.— 3.— 12.— b) Auf dieſe Beiträge dürfen keine Sonderzuſchläge erhoben werden. (Fortſetzung folgt.) Erntetage im Nied Die ſchönen Herbſttage verlocken zu einer Fahrt über Land, das jetzt ganz in der Reife ſteht. An den Straßen⸗ bäumen ſtehen Leitern, das Obſt wird ab geerntet und die Jugend lieſt auf, was herabfällt und haut die Zähne in die ſaftigen Früchte. Auch das Grummet iſt ſchnittreif geworden. Obwohl man urſprünglich infolge der Trockenheit des Sommers mit einem ganz ſchlechten Ergeb⸗ nis rechnete, iſt man jetzt doch angenehm überraſcht, da durch die Regenfälle in den letzten Wochen das Gras doch reichlicher und ſaftiger, als erwartet, ausgefallen iſt. Da⸗ gegen wird in den Riedorten ſeit einigen Tagen ſehr über die Schnaken geklagt, die ſich im Sommer kaum bemerk⸗ bar machten. Infolge der kühlen und nebligen Nächte ziehen die Plagegeiſter nun in Myriaden in die Dörfer und Woh⸗ nungen und rauben den Menſchen den Schlaf. Im ſüdlichen Ried iſt man mitten in der Tabakernte, die bei dem heißen Wetter dieſes Jahr ausgezeichnet ausfällt. Ueberall ſieht man die Leute in den Tabakfeldern ſtehen und die langen, grünen Blätter brechen und bündeln. Ihre Hände ſind von dieſem Kraut geſchwärzt, aber ſie ſind guter Dinge. Der Tabak bringt Geld ein. In Lampertheim plant man ſogar die Errichtung einer Tabaktrockenhalle mit Gleisanſchluß. Kommt man von der freien Flur in den Wald, dann iſt man erſtaunt über den Reichtum an Eicheln. Der Boden iſt geradezu überſät mit Eicheln und unaufhörlich klopfen ſie zur Erde nieder. Die Eicheln waren in früheren Jahrhunderten eine begehrte Schweine⸗ maſt. Schade, daß dieſer Reichtum des Waldes jetzt unge⸗ nutzt verkommt. Ee gſlt eine Nuß zu knacken! Eine Nuß, deren Schale nicht allzu hart iſt. Wer gute Zähne hat, möge ſich heranwagen. Die Aufgabe, die geſtellt wird, iſt leicht. Von 12 Bildern ſind diejenigen zu durchſtreichen, aus deren Bildinhalt eine Außeracht⸗ laſſung des Brandverhütungsgedankens zu erſehen iſt. Wer alſo richtig denken kann. hat den Preis in der Taſche. Aber wohlgemerkt, richtig denken! Es gibt viele Kleinigkeiten, über die man ſehr leicht ſtolpern kann. heran an die Aufgabe! Aber nicht allein die richtige Löſung entſcheidet, ſondern die Abgabe der Löſungen an die rechte Stelle, und zwar dort, wo man im Falle eines Brandes in ſeiner Wohnung Feuermeldung erſtatten würde. Alſo unterrichte ſich jeder darüber, wo ſich ſein Feuermelder befindet. Wer Näheres über dieſes Preisausſchreiben erfahren will, erhält Aus⸗ kunft darüber in der von der Oberſten Leitung der P. O., Amt für Volkswohlfahrt— Schadenverhütung— heraus; gegebenen Broſchüre„Brandſchaden iſt Landſchaden“, die während der Feuerſchutzwoche durch Feuerwehrleute und die Organiſationen der N. S. Volkswohlfahrt zum* Preiſe von 20 Pfennig vertrieben wird. doo Rll. ſind zu vergeben! Mut gefaßt und heran an die Löſung der Aufgabe! . 1 .