Amtliches Verkünbigungsblatt der Vürgermeiſterei und anderer Behörben- Vereins- und Geichahtsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inferatenpreis: Die 12geſpaltene Millimeter zeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 216 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Dienstag, den 18. September 1934 Kein organiſierter Widerſtand Eine beachtenswerte Rede des Bundesrats Motta gegen den ruſſiſchen Kommunismus Trotzdem Aufnahme der Sowjetunion in den Völkerbund Die Beratungen des politiſchen Ausſchuſſes DNB. Genf, 17. Sept. Nur ſelten hat man eine ſolche Spannung erlebt wie am heutigen Montag, als die Sitzung des politiſchen Ausſchuſſes durch den Präſidenten Madariaga eröffnet wurde. Auf der Tagesordnung des Ausſchuſſes ſteht bekanntlich die Prüfung des Eintritts der Sowjetunion in den Völkerbund. Der Andrang aus allen Kreiſen der in Genf zur Völkerbundstagung verſam— melten internationalen Welt war ungeheuer. Die Treppen und die Gänge des großen Sitzungsſaales waren voller Menſchen. Als erſter Redner ſprach der portugieſiſche Außenminiſter Da Mata. Er begründete mit deutlichen, aber vorſichtigen Worten die ablehnende Haltung ſeines Landes. Da Mata er— Härte, daß der Eintritt Sowjetrußlands im Gegenſatz zu den Ideen der ziviliſierten Welt und im Gegenſatz zur Idee des Völkerbundes ſtehen würde. Er ſei überzeugt, daß die Sowjet— union nach ihrem Eintritt jene Propaganda noch wirkſamer ge— ſtalten würde, deren Ziel es ſei, die Grundlagen der Staaten zu zerſtören. Da Mata wies ferner darauf hin, daß Sowzjet⸗ rußland von einer Reihe von Staaten heute noch nicht an⸗ erkannt worden ſei. Noch größere Beachtung als die Erklärung des portu— gieſiſchen Miniſters fand die anſchließende große Rede des ſchweizeriſchen erſten Delegierten, Bundesrat Motta. Die Schweiz, führte Motta aus, ſei in einer beſonderen Lage. Sie habe den Eintritt in den Völkerbund erſt nach einer hartumſtrittenen Volksbefragung vollzogen. Die Gründer des Völkerbundes hätten der Schweiz dann ihr Vertrauen bezeugt, indem ſie Genf zum Sitz des Völkerbundes beſtimmten. Die Schweiz ſei ſtets eine grundſätzliche Anhängerin der Aniverſalität des Völkerbundes geweſen. Schon im Jahe 1920 habe er per⸗ jönlich dem Wunſch Ausdruck verliehen, daß Rußland einmal, geheilt von ſeiner Beſeſſenheit und befreit von ſeinem Unheil, mit dem Völkerbund zuſammenarbeiten werde. Die Schweiz habe bei aller Freundſchaft zum ruſſiſchen Volk aber niemals das gegen— wärtige Regiment anerkennen wollen. Sie ſei entſchloſſen, auf bieſer Haltung der Ablehnung und Abwartens zu be⸗ harren. Die Schweiz habe ſchon deshalb entſchließen müſſen, den Eintritt Rußlands ihrerſeits abzulehnen, da ſeine Ja-Stimme gleichbedeutend mit der Wiederaufnahme der diplomatiſchen Be- ziehungen ſein müßte. Motta ſtellte dann die Frage, ob eine Regierung, deren Weſen der expanſive und kämpferiſche Kommunismus ſei, die notwendigen Bedingungen erfülle, um in den Kreis der Völker⸗ bundsmächte aufgenommen zu werden. Man müſſe hierbei ſchon von dem eigentlichen Zweck des Völkerbundpaktes und den ihm zu Grunde liegenden Ideen ausgehen. Der ruſſiſche Kommunismus, ſo ſtellte Motta feſt, bedeutet— auf dem Gebiete der Religion, der Moral der Geſellſchaft, der Politik und der Wirt⸗ ſchaft— die gründlichſte Verneinung aller Ideen, auf denen unſer Weſen und unſer Leben beruht. Die meiſten Staaten verbieten ja vorweg die kommuniſtiſche Propaganda. Alle aber betrachten ſie als Staats verbrechen, ſobald ſie ihre Theorie in die Tat umzuſetzen verſuche. Motta entwarf dann ein Bild von der Religionsfeindlichkeit des Somjetregimes. Der Sowjetkommunismus belämpfe die Religionsidee und die Geiſtigleit in allen ſeinen Formen. Die chriſtlichen Kirchen der ganzen Welt ſeien aufs tiefſte erſchüttert von dem Jammer ihrer Glaubensgenoſſen in Rußland. Der Kommunismus löſe aber die Familienbande auf und erdrücke das Privateigentum und or⸗ ganiſiere die Arbeit in Formen, die mit Zwangsarbeit zu ver⸗ gleichen ſei. Rußland ſei von der ſchweren Plage einer Hun⸗ gersnot heimgeſucht, die ihre Arſache wahrſcheinlich in einem völlig verfehlten wirtſchaftlichen und ſozialen Syſtem habe. Ge⸗ wiß, ſagta Motta weiter, kann man einwenden, die kommu⸗ niſtiſche Partei lann nicht mit dem politiſchen Staat verwechſelt werden, aber dieſer Einwand habe heute leine Kraft. Kommuniſtiſche Partei und Kommuniſtiſche Internationale ſind eine moraliſche Einheit. Der Einwand, daß die Sowjetunion mit ihren 160 Mil⸗ lionen nicht einfach beiſeitegelaſſen werden könne, klinge zwar einleuchtend. Die Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und Italiens hätten in Bern dieſen Standpunkt vertreten, ohne aber irgendeinen Druck auf die Schweiz auszuüben. Die Schweiz könne nicht einmal an die Evolution des bolſchewiſtiſchen Re⸗ giments, ſo ſehr ſie ſie wünſche, glauben. Sie könne auf die Idee verzichten, daß wenigſtens ein Minimum von moraliſcher und politiſcher Verwandtſchaft zwiſchen den Völkerbundsſtaaten beſtehen ſollte, zu Gunſten des Grundſatzes der Aniverſalität. Bei allen patriotiſchen und nationalen Schweizern beſtehe heute der gemeinſame Eindruck, daß der Völkerbund etwas Gefährliches unternimmt, wenn er Waſſer und Feuer vereinigen will. Vertrauen könne die Schweiz der Sowjetunion nicht und ſie könne ſich auch nicht an einem Akt beteiligen, der der Sowjet⸗ union ein bisher nie beſeſſenes Anſehen verſchaffen werde. Nun ſind, fuhr Motta fort, die Würfel allerdings ge⸗ fallen. Wir haben die Rolle eines Wächters und Warners vor⸗ gezogen, hoffen aber, daß ſich in Zukunft unſer Mißtrauen als übertrieben erweiſen wird. Wir zählen darauf, daß alle anderen Staaten uns helfen werden, zu verhindern, daß Genf ein Herd zerſetzender Propaganda wird. Wir werden wachſam ſein. 10. Jahrgang Zum Schluß erinnerte der Vertreter der Schweiz daran, daß auch nach Aufnahme der Sowjetunion der Rat und die Verſammlung vor mehreren offengebliebenen Fragen ſtehen werde. Er wies auf die Entſchließung der Verſammlung hin, die ſich auf die unabhängigkeit Georgiens beziehe. Er erinnerte darauf an Armenien, die Akraine und andere Länder. Dieſe Probleme ſeien noch nicht aus der Welt geſchafft. Er hoffe beſonders, daß gerade, wenn die Sowjet⸗ delegierten hier in Genf weilen werden, Stimmen ertönen wer— den, die im Namen des menſchlichen Gewiſſens Aufklärung von der Regierung verlangen. Die Rede Mottas wurde von großen Teilen der Delegierten und der Tribüne mit ſtarkem demonſtrativen Beifall aufgenom— men. Als letzter Redner erklärte Madariaga für Spanien die Zuſtimmung zur Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund. Dann ſchlug er eine Entſchließung vor, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die ſechſte Kom- miſſion in Erwägung der an Rußland durch vier Staaten er⸗ gangenen Einladung und in Würdigung der ruſſiſchen Antwort, in der die Sowjetunion ſich zur Erfüllung der für alle Völker— bundsmächte geltenden internationalen Verpflichtungen bereit erklärt, der Vollverſammlung die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund zu empfehlen. Dieſe Entſchließung wurde in namentlicher Abſtimmung mit 38 Ja⸗Stimmen gegen drei Nein⸗ Stimmen(Schweiz, Holland, Portugal) und bei ſieben Stimm⸗ enthaltungen(hauptſächlich ſüdamerikaniſche Staaten) ange⸗ nommen. Die mit Spannung erwartete Sitzung der ſechſten Kom— miſſion war damit geſchloſſen. Sie hat zwar zu einer ſcharfen Kritik an Sowjetrußland und zu einer deutlichen Bekundung einer beachtenswerten Oppoſitionsſtimmung innerhalb des Völkerbundes, aber zu keinem organiſierten Widerſtand gegen die Aufnahme geführt. Nom und Moskau Zur Aufnahme Rußlands in den Völkerbund Rom, 17. Sept. Der vatikaniſche„Oſſervatore Romano“ hat dieſer Tage ſein Arteil über die Aufnahme Sowjetrußlands in den Völker⸗ bund dahin zuſammengefaßt, daß dieſer Akt weder unter mora⸗ liſchen noch unter rechtlichen noch unter politiſchen Geſichts⸗ punkten zu rechtfertigen ſei. Eine ſo deutliche Aeußerung kann auch dann nicht verblaſſen, wenn man korrekter Weiſe berück- ſichtigt, daß es nicht angängig iſt, das päpſtliche Staatsſekre⸗ tariat ohne weiteres und für alles verantwortlich zu machen, was im„Oſſervatore Romano“ über Fragen politiſcher Ord⸗ nung geſchrieben wird. Der„Oſſervatore Romano“ iſt ein Organ, das dem Vatikan zur Verfügung ſteht, aber er iſt nicht von der erſten bis zur letzten Seite als das amtliche Verkün⸗ digungsblatt des Vatikans zu betrachten. Das iſt immerhin ein Anterſchied. Jedenfalls ſind die politiſchen Grenzen, in Heute Aufnahme der Sowjetunion DNB. Genf, 17. Sept. Die Vollverſammlung des Völkerbundes, in der die Auf⸗ nahme Sowjetrußlands vollzogen werden ſoll und der Einzug der Ruſſen zu erwarten iſt, iſt auf Dienstag, nachmit⸗ tags 3.30 Uhr, feſtgeſetzt worden. Chile, Spanien und die Türkei in den Völkerbundsrat gewählt DNB. Genf, 17. Sept. Am frühen Montagnachmittag fand, wie erwartet, die Wahl Chiles, Spaniens und der Türkei in den Völker⸗ bundsrat durch die Völkerbundsverſammlung ſtatt. Von 52 gül⸗ tigen Stimmen erhielten Spanien und Chile je 51, die Türkei 48 Stimmen. Die Wahl der drei Länder wurde mit Beifall begrüßt. Die Abſtimmung des politiſchen Ausſchuſſes DNB. Genf, 17. Sept. Die von dem Spanier Madariaga im politiſchen Aus⸗ ſchuß des Völkerbundes eingebrachte Entſchließung, der Ausſchuß möge der Vollverſammlung die Aufnahme der Sowjetunion empfehlen, wurde mit 38 Stimmengegen die Stim⸗ men der Schweiz, Portugals und Hollands angenommen. Der Stimme enthalten haben ſich ſieben Staaten, und zwar Argentinien, Belgien, Kuba, Luxemburg, Nicaragua, Peru und Venezuela. Außerdem waren bei der Abſtimmung nicht anweſend Finnland, Panama, Paraguay und Siam. Sie fehlen auch in allen Liſten, ſowohl in der Liſte der Ja⸗Sager wie der Nein⸗Sager oder der Staaten, die ſich der Stimme enthalten haben. 8 e 8 1 eee eee denen ſich der„Oſſervatore Romano“ in publiziſtiſcher Frei⸗ heit und Selbſtändigkeit bewegt, viel weiter gezogen als die Grenzen, in denen ſich die päpſtliche Diplomatie in grundſätz⸗ licher Orientierung an den kirchlichen Intereſſen und an einer chriſtlichen Weltordnung entfaltet. In dem Falle der Auf⸗ nahme Sowzjetrußlands in den Völkerbund freilich würde der „Oſſervatore Romano“ ſich nicht auf eine ſo eindeutig und ſcharf ablehnende Haltung feſtlegen, wenn zu vermuten wäre, daß der Vatikan eine gegenſätzliche Meinung begünſtige. Man darf es alſo als Tatſache hinnehmen, daß der Vatikan die Auf⸗ nahme Rußlands in den Völkerbund nicht mit den Grundſätzen für vereinbar hält, die ſich aus den fundamentalen Voraus— 1 und Forderungen einer chriſtlichen Weltordnung ab⸗ eiten. 5 Eine ſolche Haltung iſt weit davon entfernt, ſich in den Tagesſtreit. um politiſche Zweckmäßigkeitsfragen einzumiſchen. „Vatikaniſche Politik“ weiß ſich lediglich der Aufgabe verpflich⸗ tet, die Rechte und Freiheiten der Kirche und des chriſtlichen Gewiſſens zu verteidigen und im Rahmen ſeiner Einflußmög⸗ lichkeiten darauf zu dringen, daß die chriſtlichen Grundſätze auch im öffentlichen Leben und in den zwiſchenſtaatlichen Be— ziehungen der Völker Geltung gewinnen. Anter dieſen Ge— ſichtspunkten iſt das Verhältnis des Vatikans zu Sowjetruß⸗ land ganz eindeutig gegeben. Der Vatikan kann nicht wün⸗ ſchen und nicht billigen, daß Sowjetrußland als ein Kulturſtaat anerkannt werde, ſolange dort die primitivſten Gewiſſensrechte auf religiöſe Freiheit nicht anerkannt werden. Er hat ſchon bei früheren Gelegenheiten ſeiner Enttäuſchung darüber Aus- druck gegeben, doß nicht auch die weltlichen Staaten die Rege- lung ihrer Beziehungen zu Rußland von einer poſitiven Klä- rung dieſer entſcheidenden Vorfrage abhängig gemacht haben. Wie man ſich erinnert, iſt im Jahre 1922 auf der Konferenz von Genua, auf der zum erſten Male eine ſowjetruſſiſche Ab⸗ ordnung in Weſteuropa erſchien, ein Abgeſandter des Papſtes aufgetreten, der ſowohl in direkten Beſprechungen mit den Ruſſen als auch in einer Fühlungnahme mit den europäiſchen Mächten eine Anerkennung der Religionsfreiheit durch die Sowjets zu erreichen ſuchte. Maßlos übertriebene Senſations— meldungen ſprachen damals von der Möglichkeit eines Konkor— dats mit Sowjetrußland. In Wirklichkeit fehlten dafür damals wie heute alle Vorausſetzungen, und in der Folge hat ſich ge⸗ zeigt, daß auch die weltlichen Staaten nicht auf die grundſätz— liche Linie des Vatikans zu bringen waren. Daß auch jetzt bei der Aufnahme Sowjetrußlands in den Völkerbund, wo ſich ſo offenſichtlich das Anlehnungsbedürfnis Rußlands an Weſt⸗ europa zeigt, von keiner Großmacht auch nur der Verſuch ge— macht wurde, den Sowjetſtaat zur Anerkennung der Grundſätze zu bringen, die das Weſen nicht eines chriſtlichen, ſondern eines auch nur im weltlichen Sinne ziviliſierten Staates ausmachen, wird im Vatikan tief bedauert. Nun hat es freilich nicht an Stimmen gefehlt, die darauf hinwieſen, daß Sowjetrußland um ſo eher für die Gewährung der Religionsfreiheit zu gewinnen ſei, je mehr es ſich im Völ⸗ —ͤä— —— —— kerbund an die Zuſammenarbeit mit den Staaten des abend— ländiſchen Kulturkreiſes gewöhne. Dieſe optimiſtiſche Erwar— tung dürfte ſich ſehr bald als eine gefährliche Illuſion er— weiſen. Denn einmal kommen die Ruſſen nicht reumütig nach Genf, um ſich zu bekehren, ſondern um ihre höchſt realen Inter. eſſen wahrzunehmen und es iſt nicht zu ſehen, was ſie zu Kon- zeſſionen bewegen könnte, wenn ihnen zuvor in aller Form be— ſcheinigt worden iſt, daß ſie den Verpflichtungen genügen, die von einem Mitglied des Völkerbundes zu fordern ſind. Zum anderen kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß die neue Wendung der ruſſiſchen Europapolitik einem taktiſchen Sicher⸗ heitsbedürfnis entſpringt und daß der Somjetſtaat ſeine revo— lutionäre Sprengkraft nicht verliert, wenn er es jetzt für gut befindet, ſich zunächſt einmal einzukapſeln. Der Bolſchewismus bleibt ſeinem Weſen nach auch dann ein Exportartikel, wenn er ſich genötigt ſieht, über ſeine Weſtgrenze ein Ausfuhrverbot zu verhängen. Aus ſolchen Erwägungen heraus ſieht der Vati— kan den Abſtand, den er ohnedies zum Völkerbund hält nach der Aufnahme Rußlands noch bedeutend vergrößert. Der Völkerbund ohne Rußland hätte eine Anterſtützung der gro— ßen moraliſchen Autorität des Papſttums— zu ſeinem eigenen Vorteil— nur gewinnen können, wenn und ſoweit er die Grundlinien ſeiner Wirkſamkeit mit den Leitgedanken einer chriſtlichen Friedensordnung in Einklang gebracht hätte. Der Völkerbund mit Rußland iſt weiter denn je davon entfernt, dieſe Vorausſetzungen zu erfüllen. In dieſem Sinne ſchrieb vor wenigen Tagen der„L Avvenire d'Italia, das römiſche Organ der Katholiſchen Aktion, dem man guke Be⸗ ziehungen zu maßgebenden Perſönlichkeiten des päpſtlichen Staatsſekretariats nachſagt: „Die Genfer Einrichtung büßt heute für ihre Erbſünde: aufgebaut auf dem zerbrechlichen Fundament eines allgemeinen Menſchheitsglaubens ohne Gott, hat ſie ihren geiſtigen Gehalt ſtets den Zufälligkeiten der Stunde angepaßt— bis ſie unter ihre Mitglieder die Sowjetunion aufnahm, welche die brutale Verneinung jeder Form menſchlicher Kultur darſtellt. Geſchaf⸗ fen, um die internationale Gerechtigkeit aufzurichten, nähert ſie ſich ſchnell ihrem beklagenswerten Ankergang und wird das füg⸗ ſame Werkzeug von Sonderintereſſen.“ Dr. H. Sch. Die Völkerbundspolitik Rußlands Die ſowjetruſſiſche Bevölkerung erfährt DNB. Moskau, 17. September. Erſt am Sonntag erfuhr die Bevölkerung der Sowjetunion aus der Preſſe die Nachricht über den Beitritt der Regierung der Sowjetunion zum Völkerbund. Die geſamte ſowjetruſſiſche Preſſe veröffentlicht nämlich eine Mitteilung der Taß, die die dom 9. bis 15. September geführten Verhandlungen über den Beitritt Sowjetrußlands zum Völkerbund ſchildert. Es wird darin erklärt, daß der Beitritt zum Völkerbund nur durch den Wunſch der 30 Mächte veranlaßt worden ſei, die Sowjetunion bei der gemeinſamen Förderung des Friedens als Partner zu haben. Zum Schluß wird betont, der Eintritt in den Völkerbund ſei beſonders in dem Augenblick zu begrüßen, wo der Briand— Kellog⸗Pakt zur Sprache kommen werde, in dem ja der Krieg für ungeſetzlich erklärt wird. Ein Rechtfertigungsartikel 2 2* der„Isweſtija“ DNB. Moskau, 17. Sept. Wie bereits gemeldet, hat die Oeffentlichkeit Sowjetruß— lands von den Verhandlungen über den Eintritt der Sowjet⸗ union in den Völkerbund z un a chſt keine Silbe erfahren, bis die Angelegenheit zur Zufriedenheit und endgültig geregelt erſcheinen konnte. Nunmehr übernimmt es die„Js w eſtij a“, für den innerruſſiſchen Bedarf dieſe neue Moskauer Politik der Genfer Inſtitution gegenüber zu begründen. Ob die neuen Gen— fer Freunde von der Auffaſſung, wie ſie die„Isweſtiſa“ ihren Leſern vorträgt, beſonders begeiſtert ſein werden, bleibe dahin— geſtellt. Das Blatt ſtellt zunächſt feſt, daß die Einladung der Sowjetregierung nach Genf und die Annahme dieſer Einladung ein Ereignis von größter politiſcher Bedeutung darſtelle. In dem geſchichtlichen Rückblick, der ſich an dieſe Feſtſtellung an— ſchließt, wird von den erprobten Regiſtern der Moskauer Pro— paganda ziemlich ſtark Gebrauch gemacht. Es heißt da nämlich, der Völkerbund, der entſtanden ſei als eine Organiſation der Siegerſtaaten, habe ſeine Spitze nicht nur gegen die im Kriege Beſiegten, ſondern auch gegen den damals aufkommenden zerſten Staat der Werktätigen, der den Sozialismus verwirk— lichte“, gerichtet. Der Verſuch, den Willen der ſiegreichen kapi— taliſtiſchen Staaten der Arbeiterklaſſe und der Bauernſchaft Rußlands aufzuzwingen, ſei durch die vereinigten Anſtrengungen der Volksmaſſen ſiegreich abgewehrt worden. „Von dem allgemeinen Haß der kapitaliſtiſchen Welt um— ringt“ habe die Sowjetregierung das durch einen imperialiſti— ſchen Krieg zerrüttete Land aus dem Zerfall emporgehoben und zum Aufbau des Sozialismus geführt. Eine 17jährige Geſchichte proletariſcher Revolution habe zum rieſigen Anwachſen der wirtſchaftlichen, politiſchen und kulturellen Macht Sowjetruß— lands geführt. Auf Grund dieſes Wachstums habe Sowjetruß— land eine Rote Armee ſchaffen können, die in der Lage ſei, jeden Angriff abzuwehren. Aber ihre wachſende Macht habe die Sowjetunion nicht auf den Weg der Kriegsabenteuer, auf den Weg eines„roten Imperialismus“ geführt, wie kapitali⸗ ſtiſche Verleumder behaupten wollten, ſondern die Sowjetunion ſei ein Hort des Kampfes um den Frieden geworden. Nicht nur habe ſie ihren nächſten Nachbarn die Hand entgegengeſtreckt, indem ſie mit ihnen Nichtangriffspakte abſchloß, ſondern ſie habe an ſämtlichen Friedenskonferenzen teilgenommen, die der erſt jetzt den Beitritt zum Völkerbund Völkerbund einberief,„ungeachtet deſſen zeitlicher Einſtellung gegenüber Sowjetrußland“. Die Sowjetunion habe den radi— kalſten Plan, nämlich die totale Abrüſtung, vorgeſchlagen, was allerdings nicht angenommen worden ſei. Das Auftreten der Sowjetunion habe jedoch ſeine Rolle geſpielt. Es habe bewieſen, daß ſie der„einzige Staat“ ſei, der tatſächlich das Friedens- werk dauernd verteidige. Die Ehrlichkeit der ſowjetruſſiſchen Friedensbeſtrebungen ſei ſchließlich auch im Auslande anerkannt worden und habe dazu geführt, daß die Mehrheit der Völker— bundsmitglieder ſich an die Sowjetunion mit dem Vorſchlag gewandt habe, dem Völkerbund beizutreten. Die kapitaliſtiſche Welt ſei heute in zwei Gruppen geteilt, nämlich in die Mächte, die„in der augenblicklich gegebenen geſchichtlichen Etappe“(0 einen Krieg nicht anſtreben, weil ein Krieg ſie mit dem Ver— luſt ihrer Eroberungen bedrohen würde, ſowie auf der anderen Seite die Mächte, die, mit der heutigen Lage unzufrieden, be— reit ſeien, zu dem abenteuerlichen Verſuch, im Kriege einen Ausweg zu ſuchen. Zwei Großmächte, nämlich Deut ſchland und Japan, hätten den Völkerbund verlaſſen,„um ſich den Verpflichtungen aus den Völkerbundsſtatuten zu entziehen(J. Die Sowjetunion kenne alle Mängel des Völkerbundes, in denen ſich„der ſoziale Charakter der in ihm vertretenen Regierungen widerſpiegele“. Sie wiſſe, daß der Völkerbund in der Vergangenheit nicht in der Lage war, irgendwelche ernſten Maßnahmen für den Schutz des Friedenswerkes zu unternehmen. Gleichzeitig ſehe ſie jedoch, daß ein Teil der dem Völkerbund angehörenden Staaten das Friedenswerk verteidi— gen wolle. Deshalb habe ſie es als Pflicht betrachtet, der Ein— ladung dieſer Mächte entgegenzukommen. Trotzdem vergeſſe die Sowjetregierung nicht, daß für eine Reihe von Mitgliedſtaaten „ohne erſt von denen zu ſprechen, die ihn verlaſſen hätten“, die Feindſchaft gegenüber dem Lande des Sozialismus ſich ſtär⸗ ker erweiſen könne als die Furcht vor dem Kriege. Deswegen dürfe die öffentliche Meinung der Sowjetunion, indem ſie die Bereitſchaft der Sowjetregierung dem Völkerbunde beizutreten, voll und ganz begrüße, doch keinen Augenblick vergeſſen, daß das Friedenswerk vor allem von zwei Faktoren abhänge, näm- lich vom Willen zum Frieden bei den Volksmaſſen aller Länder und von der Stärke der Sowjetunion. Ze ſtärker die Sowjet⸗ union ſein werde, je feſter die rote Armee ſei, die an den Gren— zen die Wacht ſeiner Anabhängigkeit darſtelle, deſto mehr müß⸗ ten die Abenteurer des Imperialismus fürchten, eine aggreſſive Politik zu führen, die nur mit ihrer völligen Zerſchmetterung enden müſſe. Rußlands Vernichtungsplan gegen die Minderheiten Ein aufſchlußreicher Artikel Dr. Ewald Amendes. DNB. Wien, 17. September. Der Generalſekretär des europäiſchen Minderheitenkon— greſſes, Dr. Ewald Amende, ſchildert in der chriſtlichſozialen „Reichspoſt“ in draſtiſcher Weiſe im Zuſammenhang mit dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund die planmäßige Ver⸗ nichtung der im Bereiche der Sowjetunion lebenden Völker⸗ ſchaften durch die Moskauer Regierung. In der Darſtellung wird beſonders eingehend die Vernichtung des Rußland⸗Deutſch⸗ tums im Sowjetſtaat geſchildert. Von den 1933 mit einer Marktregelung und Reichserbhofgeſetz Rede des Reichsbauernführers Darré auf der rheiniſchen Grenzlandſchau in Bad Kreuznach. DNB. Bad Kreuznach, 17. Sept. Im Rahmen der rheiniſchen Grenzlandſchau für Bauern— kultur und Bauernrecht in Bad Kreuznach hielt der Reichs— bauernführer und Reichsernährungsminiſter Darré am Sonn— tag bei einer Kundgebung vor etwa 50 000 rheiniſchen, bayeri— ſchen, heſſiſchen und ſaarländiſchen Bauern eine Rede, in der auf zwei Grundprobleme der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, die Marktregelung und das Reichserbhofgeſetz, ein⸗ ging. Früher hape ſich zwiſchen den ſchaffenden Bauern und die arbeitenden Volksſchichten die von volksfremden Elementen be— herrſchte Börſe eingeſchoben. Dieſe regierte den Markt nach ichſüchtigen Gewinnmöglichkeiten, und der Bauer wurde um den Lohn ſeiner Arbeit betrogen. Dieſe Tätigkeit der Börſe mußte in erſter Linie aufgehoben werden. Er, Darré, habe dafür ge⸗ ſorgt, daß das Produkt des Bauern zum Verbraucher in die Stadt gelangen könne, ohne daß die Börſe in der Lage ſei, die⸗ ſen Zwiſchenhandel zu regieren. Wohl iſt es klar, fuhr Darré fort, daß, wenn man ſo etwas grundſätzlich Neues macht, es genau ſo geht, als wenn man auf einem Gut etwas grundſätzlich Neues einführt. Es dauert immer erſt eine Weile, bis ſich alle an das Neue gewöhnt haben. Aber ich glaube, daß der Bauer, der nichts als Bauer ſein will, d. h. Diener ſeiner Scholle, ſeiner Familie und ſeines Volkes, heute froh iſt, daß er nicht mehr am Rundfunk die Börſenkurſe ver⸗ folgen muß, ſondern ſich darauf verlaſſen kann, daß ihm ein volkswirtſchaftlich gerechtfertigter Preis geſichert iſt. So iſt un⸗ mittelbar als Auswirkung der Marktordnung über— all in Deutſchland ein Aufblühen der Beſtrebungen des deutſchen Bauerntums zu beobachten, ſich wieder ſein Leben wahrhaft bäuerlich zu geſtalten. Es iſt der einfachſte Beweis für die Richtigkeit unſerer nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, daß das Bauerntum wirt⸗ ſchaftlich ſo geſichert worden iſt, wie kein Bauerntum Europas. Wir haben das erreicht, und das iſt dabei auch das Entſcheidende, ohne nennenswerte Belaſtung der Verbraucherſchaft. Wir haben das nur damit geſchafft, daß wir den Zwiſchenhandel auf das ihm zukommende Maß beſchränkt haben. Tatſache iſt, daß das deutſche Bauerntum nach einjähriger nationalſozialiſtiſcher Agrarpolitik wirtſchaftlich ſo geſund daſteht, wie kein anderes Bauerntum Europas ſonſt. Wir haben aber durch dieſe Marktordnung auch erreicht, daß wir nicht mehr wie früher mit den Bauern des übrigen Europa einen hemmungs— loſen Zollkrieg zu führen brauchen. Es iſt oft genug geſagt worden, wir hätten mit dem Reichserbhofgeſetz Zwangsverhältniſſe geſchaffen. Be⸗ vor wir die Regierung übernahmen, hatte ein artfremdes Recht unſer Bauerntum regiert. Der Bauer hatte keine Möglichkeit, bei dieſem artfremden Recht ſeine Stimme und Meinung zur Geltung zu bringen. Wir aber haben erſtmalig die alte Sehn⸗ ſucht des Bauern verwirklicht, daß der Bauer ſelbſt wieder in den Gerichten mitredet, die über ſein Schickſal beſtimmen. Bauerntum iſt nur zu retten, wenn man dieſe Rettung im gan⸗ zen Volke aus einer Weltanſchauung vornimmt und dabei weiß, daß in der Landbevölkerung das Volk die beſte Blutquelle hat. Die neue Agrarpolitik iſt ohne nationalſozialiſtiſche Weltan— ſchauung undenkbar. Das Bauerntum konnte nur gerettet wer⸗ den durch den Nationalſozialismus Adolf Hitlers. Darré ſchloß mit der Aufforderung, dem Führer Adolf Hitler unerſchütterlich die Treue zu halten. Million zählenden deutſchen Volksgruppen ſollen nahezu 140 000 Menſchen durch Hungertod und durch ſyſtematiſche Ver⸗ bannung in die Wälder Rußlands vernichtet worden ſein. Das wahre Geſicht der heutigen Moskauer Nationalitätenpolitik ſei die planmäßige Ausrottung der kulturellen Beſtrebungen aller Völker und Volksgruppen. Angeſichts des Vorgehens der Mos kauer Behörden gegen die einzelnen Volksgruppen ſei jetzt beim Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund die Anerkennung der Grundſätze des Nationalitätenrechtes von ſeiten der Moskauer Regierung durchzuſetzen. Würde dies unterlaſſen, ſo würde dies nur eine Ermunterung für die Moskauer Regierung bedeuten, das Vernichtungswerk fortzuſetzen und zu beenden. Vor einer Kabinettsumbildung in England? DRB. London, 17. Sept. Der politiſche Mitarbeiter des Daily Herald ſchreibt: In der nächſten Woche wird eine Sonderſitzung des Kabinetts abgehalten werden, auf der die Frage der Arbeitsloſigkeit und beſonders die Berichte der Sonderkommiſſare für die notleidenden Gebiete ge⸗ prüft werden ſollen. Am Donnerstag wird Baldwin aus Aix⸗-les-Bains in London eintreffen und als ſtellvertretender Miniſterpräſident die vorliegenden Berichte zur Kenntnis nehmen. Nach der Rückkehr Macdona los Ende des Monats wird auch die Frage einer möglichen Ambildung der Regierung wie— der in den Vordergrund rücken. Macdonald hat zwei einander entgegengeſetzte Strömungen vor ſich. Die„nationalen“ Anter— hausmitglieder aus den induſtriellen Wahlkreiſen und die Ver— treter der notleidenden Bezirke verlangen eine großzügige Poli tik nationaler Entwicklung und Ausdehnung. Dieſer Richtung gehören nicht nur perſönliche Anhänger Macdonalds an wie Kenneth Lindſay und Lord de la Warr, ſondern auch viele jüngere Konſervative, die eine Kataſtrophe vorausſehen, wenn es keine konſtruktive Arbeitsloſenpolitik gibt. Sie werden auch von dem Verkehrsminiſter Hore Belisha, dem wirklichen Führer der ſogenannten Simon-Liberalen, unterſtützt, der ſich bereits für die Anlage und den Ausbau von Straßen und Wegen eingeſetzt hat. Macdonald iſt in einer beſonders ſchwierigen Lage, da er ſich wiederholt gegen umfangreiche öffentliche Arbei— ten ausgeſprochen hat. Allerdings könnte er ſich im Notfalle auf „veränderte Amſtände berufen“, um eine Aenderung ſeiner eige- nen Politik zu begründen. Der erwähnten Richtung etwas ent— gegengeſetzt iſt der Teil der Konſervativen, der für den Ausbau des Schutzzolltari fſyſtems, für eine große Vermehrung der Wehrausgaben und für ſoziale Reformen auf den übrigen Gebieten iſt Der Führer dieſer Gruppe iſt der Kriegsminiſter Lord Heilſham. Entſcheidende Bedeutung wird die Haltung des Schatzkanzlers Neville E hamberlain haben, der ſich noch nicht feſtgelegt hat. Baldwin wird mit Macdonald zu— ſammenſtehen oder fallen. Regierungsmaßnahmen f an den öſterreichiſchen Hochſchulen DNB. Wien, 17. Sept. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt die Entſcheidung des Bun⸗ desminiſteriums für Anterricht über die zur Beſtätigung vorge⸗ legten Ergebniſſe der Wahlen der Rektoren, Dekane und der akademiſchen Funktionäre für das Studienjahr 1934/35 nunmehr erfolgt. Hiernach wird an der rechts- und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultät ſowie an der philoſophiſchen Fakultät in Graz eine neuerliche Dekanwahl ſtattzufinden haben. Die Verweigerung der Gewählten erfolgte, weil ſie nicht Mitglieder der vater— ländiſchen Front ſind. Der Bundesminiſter für Anterricht hat, wie die„Politiſche Korreſpondenz“ mitteilt, mehrere Hochſchul⸗ profeſſoren in den dauernden Ru heſtand verſetzt. In Wien wurden von der Verfügung vier Profeſſoren betroffen, darunter der bekannte Rechtslehrer Dr. Karl Siegfried Hugelmann, der nach dem 25. Juli verhaftet wurde und ſich längere Zeit in polizeilichem Gewahrſam befand, ſowie Profeſſor Dr. Friedrich Machats. An der Aniverſität Graz wurden der Rechtslehrer Dr. Arnold Pöſchl, an der Aniverſität Innsbruck der Profeſſor der Geographie Dr. Friedrich Metz ſowie der außerordentliche Profeſſor der Medizin Dr. Bernhard Staunig in den Ruhe- ſtand verſetzt. Wie weiter mitgeteilt wird, werden in der nächſten Zeit noch zahlreiche weitere Penſionierungen ſtattfinden. Muſſolini bei den Künſtlern der Wiener Staatsoper DRB. Mailand, 17. Sept. Muſſolini hat am Samstag mittag im Automobil Venedig verlaſſen, nachdem er vorher für die anläßlich der internationalen Muſikwoche in Venedig weilenden Künſtler und Mitarbeiter der Wiener Staatsoper ein Eſſen gegeben hatte, an dem auch der Staatsſekretär des Aeußern, Su vich, der öſterreichiſche Staatsſekretär im Anterrichtsminiſterium, Pert⸗ ner, der bevollmächtigte Miniſter für die Ausbreitung öſter⸗ reichiſcher Kunſt, Dr. Poſt, der Vorſitzende der italieniſchen Akademie der Wiſſenſchaften, Senator Marconi, und zahl- reiche andere bekannte Perſönlichkeiten teilnahmen. Muſſolini hielt eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß er bereits dem verſtorbenen Kanzler Dr. Dollfuß und ſpäter ſeinem Nach⸗ folger das Verſprechen gegeben habe, an einer Veranſtaltung der Wiener Staatsoper in Venedig teilzunehmen. Nach einem Lob über die Wiener Künſtler bezeichnete Muſſolini die Aufführung der Staatsoper in Venedig als wichtige Phaſe in der Entwick⸗ lung der kulturellen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich und Italien. Italien habe Oeſterreich zahlreiche Proben ſeiner herz- lichen Freundſchaft gegeben. Auch auf dem Felde der Kunft und der Kultur müſſe dieſe offene Freundſchaft immer weiter gefeſtigt werden. Italien wolle, daß der Strom der Ideen und Anregungen, der es auch in der Vergangenheit mit Oeſterreich verbunden habe, niemals unterbrochen werde. Diamanten auf der„Morro Caſtle“ gefunden DNB. Newyork, 17. Sept. Wie gemeldet wird, ſind im Geldſchrank des Zahlmeiſters der „Morro Caſtle“ Diamanten und Perlen von un⸗ geheurem Wert gefunden worden, die für einen weiblichen Fahr⸗ gaſt, der gerettet wurde, aufbewahrt wurden. Es wird ange⸗ nommen, daß die Diamanten für kubaniſche politiſche Flüchtlinge in Newyork beſtimmt waren. Die 7 Toten vom Schueſſelkar geborgen DNB. Partenkirchen, 17. September. Die ſieben Todesopfer des Schueſſelkars ſind nach auf⸗ opfernder Arbeit, die unter der umſichtigen Leitung des Berg⸗ wachtführers Berger ſtanden, geborgen und zunächſt nach Parten⸗ kirchen gebracht worden. Die Angehörigen der Verunglückten waren zum letzten Abſchied nach Partenkirchen gekommen. 2 1 * Schulungsburgen Dr. Ley über den Aufbau der NSDAP Erfurt, 17. September. Auf dem Kreisparteitag Erfurt hielt der Stabsleiter der Po, Dr. Ley, eine Rede, in der er u. a. ausführte: Der Aufbau der Gliederungen der NSDAP iſt nicht von oben nach unten, ſondern von unten nach oben erfolgt. Aber über aller ſachlichen Arbeit ſteht die Schaffung des weltan⸗ ſchaulichen politiſchen Soldaten. Unſer Werk wird ſo gewaltig werden, und zwar ſchon in den näch⸗ ſten Jahren, daß keine Generatio n, die nach uns kommt, dieſes gewaltige Fundament des Volksſoldaten zer⸗ ſtören kann. Es wird, ſo fuhr Dr. Ley fort, der Markſtein unſerer Zeit ſein, ob es gelingt, die politiſche Führertruppe ſo zu formen, daß ſie unvergänglich iſt. Bei dieſem großen Werk iſt der Blockleiter genau ſoviel wert wie der Reichs⸗ leiter. Rangabzeichen ſind lediglich unentbehrliche Hilfsmit⸗ tel. Ich weiß, daß in ungefähr fünf Jahren die Arbeitsfront unbedingt fertig ſteht, und daß es in allen Betrieben dann ſo ſein wird, wie wir es erſtreben. Ebenſo verhält es ſich mit der weltanſchaulichen Schulung. Wir werden in dieſer Jeitſpanne ein welkanſchauliches Schulungs- und Erziehungsſyſtem, wie es die Welt noch nicht geſehen hat, vollendet haben. Wir werden dann min- deſtens 30 bis 50 Schulungsburgen haben, in deren Ein- richtungen und Gliederungen in ſedem Jahr Hunderktau- ſende politiſche Leiter, SA- und 88-Führer geſchult werden. Wir werden ein Fundament legen, das unſere Kinder und Kindeskinder überdauert, und daß es feſtgefügt iſt, daß es, wenn es von einer Generation nicht verſtanden wird, von . zweiten Generation anerkannt und weitergebaut wer⸗ en kann. Die Pflege des Geſundheitsweſens Programmatiſche Ausführungen Dr. Guelts. Bad Tölz, 18. September. Auf der 21. Hauptverſammlung des Vereines der deut— ſchen Medizinalbeamten begrüßte Miniſterialdirektor Dr. Guett im Auftrage des Reichsinnenminiſters Dr. Frick die Teilnehmer. Er betonte, daß dieſe Tagung vorausſichtlich die letzte ſein werde in der jetzigen Organiſationsform. Es würden alle Vorbereitungen getroffen, um zum 1. April 1935 die Geſundheitsämter einzurichten und die kommu⸗ nalen und ſtaatlichen Stellen zuſammenzufaſſen. Daß die Regierung zielbewußt vorgehe, könne man daraus erſehen, daß ein Reichsangehsrigkeitsgeſetz zu erwarten iſt, das eine Umwandlung der Standesämter in Sippenämter bringen wird, um eine genealogiſche Forſchung und die Einrichtung von Familienchroniken zu ermöglichen. Ferner erinnerte er an die raſſenpolitiſche Geſetzgebung und die poſitiven be⸗ völkerungspolitiſchen Maßnahmen, die leider nur zu einem Teil bisher durchgeführt werden konnten, z. B. die Ge⸗ währung von Eheſtandsdarlehen, dann die angekündigte bevölkerungspolitiſche Steuerreform, die Befreiung der Fa⸗ milie von den Abgaben zur Arbeitsloſenhilfe uſw. N. G.⸗Behauntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSDaAP.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. R DB. jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSKOV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19—21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 2022 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: Lorſcherſtraße 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18 20 Uhr . Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 1820 Uhr 50. General⸗Mitgliederappell am Donnerstag, den 20. September 1934 abends ½9 Ahr im„Freiſchütz“. Es ſpricht Pg. Kreisleiter Dr. Hildebrandt. An dieſer Verſammlung haben ſämtliche Parteigenoſſen ſowie alle Mit⸗ glieder der NS.⸗Gliederungen und Formationen vollzählig teilzunehmen. Freunde und Anhänger der Bewegung ſind dazu freundlichſt eingeladen. Heil Hitler! 0 gez. Franzke, Ogruf. AS⸗Kriegsopferverjorgung Wir bitten unſere Amtswalter zwecks Abrechnung mit Kamerad Schmuck bezüglich der Sondernummer unſerer Zeit⸗ ſchrift ſich am Mittwoch, den 19. September 1934 abends 7½ Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle einfinden zu wollen. Kameraden, ſowie Witwen und Kriegseltern unſerer Organiſation, welche einen Antrag auf Verleihung des Ehren⸗ kreuzes ſtellen wollen, und zwar ſolche mit den Anfangs⸗ buchſtaben A bis einſchließlich H, werden gebeten, unter Vor⸗ lage der unten bezeichneten Papiere, ſich Freitag, den 21. 9. 34, abends 6½ Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle melden zu wollen. Als Beweisſtücke gelten: Gedenkblatt, ſtandesamtl. Regiſterauszug, Todesurkunde, Auszug aus der Verluſtliſte, Rentenbeſcheid, Militärpapiere und dergleichen. a Heil Hitler! gez. Seelinger. Jungpolk 3 85 Jungvolk Fähnlein 6/(/ù 249. Sämtliche Jungen⸗ ſchaftsführer haben ſich heute Abend 7 Uhr im Sportplatz am Wieſenweg einzufinden. A Hiiler ft! Der Führer des Fähnleins: J. V. Walter Schmidt, Igsgf. BD Al. g 8 Am Mittwoch um 5 Uhr findet im„Deutſchen Kaiſer“ ein Gruppenheim⸗Nachmittag für das 7., 6. und 5. Schul⸗ jahr ſtatt. Es iſt Pflicht, daß alle Jungmädel erſcheinen. Heft und Bleiſtift mitbringen. g 2 Das 8. Schuljahr erſcheint um 7 Uhr in der Schiller⸗ ſchule. Angſthaſen bleiben daheim. Heil Hitler! Grete Franzke. 1ͤĩ5ê7g—7 tf. Die Volksgeſundheit fördern, heißt Elend verhüten. Werdet Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt! Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. September 1934. Denkſpruch Laß den Schwächling angſtvoll zagen, Wer um Hohes kämpft muß wagen, Leben gilt es, oder Tod! Laß die Wogen donnernd branden, Nur bleib immer, magſt du landen Oder ſcheitern, ſelbſt Pilot. Beginn ber Feuerjchutzwoche in Viernheim Mit dem geſtern Abend bei einbrechender Dunkelheit durch verſchiedene Ortsſtraßen durchgeführten Werbe— marſch hat auch in Viernheim die Feuerſchutzwoche begonnen. Trägerin dieſer Propaganda zur Aufklärung des ganzen Volkes iſt die NS. Volkswohlfahrt, Abtlg. Schadens- verhütung. An dem Werbemarſch beteiligten ſich ſämtliche Forma— tionen der N. S. D. A. P., die Freiwillige Feuerwehr mit der Muſikkapelle und dem Spielmannszug, unter Vorantritt der S. A. mit Spielmannszug. Nach dem Ummarſch ſprach vor dem Rathaus der Orts— gruppenleiter der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P. Pg. Franzke zu den Verſammelten, daß mit dieſem Werbe— marſch nun auch in Viernheim die Feuerſchutzwoche begonnen habe, wie im ganzen Reich. Jeder Volksgenoſſe iſt verpflich— tet, für den Feuerſchutz zu werben und zu arbeiten, mitzu⸗ helfen an der Aufklärung aller Volkskreiſe, damit die großen Schäden durch Feuersbrünſte in Wäldern und Dörfern, in Häuſern und Scheunen, an unſerem Volksvermögen einmal endgültig vermieden werden. Wir haben ſelbſt in dieſem Jahr in unſeren Wäldern durch leichtfertige Handlungsweiſen mit brennenden Zigarren und Zigaretten großen Schaden erlitten und daher muß alles daran mitwirken, daß ſolche Schäden ausgemerzt werden. Namens der Gemeindeverwaltung ſprach Beigeordneter Schweigert an die Bevölkerung und forderte nochmals alle auf, daß jeder ſeinen Teil dazu mithelfe, denn wir haben die Pflicht unſerem Führer gegenüber, daß mit dem Volks— vermögen nicht leichtfertig umgegangen wird. Es ſoll jeder darauf bedacht ſein, und es auch ſeinem Nach⸗ bar immer wieder ſagen, daß er mit offenem Licht nicht in Scheunen und Ställe geht, daß er ſeine elektriſchen Leitungen nachſehen und frühzeitig reparieren läßt. Alles muß dieſe Woche mithelfen, wenn Feuerwehr und Organiſationen nach⸗ ſehen in allen Häuſern und Gehöften. Das ganze Volk muß zuſammenſtehen, damit Feuerſchäden verhütet werden. Mit einem Sieg⸗Heil auf unſeren Führer, dem Deutſchland- und Horſt Weſſel⸗Lied nahm dieſe Kundgebung ihr Ende. * Meiſterprüfung. Vor dem Prüfungsausſchuß der Handwerkskammer Darmſtadt hat Herr Nikolaus Hof- mann ſeine Meiſterprüfung im Dekorations- und Maler⸗ gewerbe„gut beſtanden“. Dem jungen Meiſter, der neben ſeiner mit Eifer und Hingabe betriebenen beruflichen Ausbildung als talentierter Spieler ſchon zwei Jahre mit Erfolg die Titelrollen auf unſerer Freilichtbühne inne hat („Wilhelm Tell“ und„Andreas Hofer“) unſere herzlichſten Glückwünſche. Mögen ihm auch berufliche Erfolge beſchieden ſein. Viernheimer gehen nach Hannover. Es iſt dies nun bald nichts Neues mehr, daß Viernheimer Handwerker hinaus in Deutſchlands Gaue ziehen, um dort wieder in Arbeit zu kommen. Durch die unermüdliche Tätigkeit unſeres Führers werden tagtäglich wieder Leute in den Arbeitsbetrieb aufge⸗ nommen, um dadurch ihren Lebensunterhalt zu verdienen und mitzukämpfen an Deutſchlands Wiederaufſtieg. Am geſtrigen Tage, abends um 7 Uhr, ſind wieder über 30 Arbeiter in froher Stimmung nach Hannover abgereiſt. Die Angehörigen und viele Bekannte und Freunde waren am Bahnhof, um den auf einige Zeit Abweſenden nochmals die Hand zu drücken. Ein letztes Tücherſchwenken und bald war der Zug in der Richtung Weinheim entſchwunden. NS.⸗Kriegsopferſiedlung! Das Modell der NS. Kriegsopferſiedlung Viernheim, entworfen und modelliert von Herrn Architekt Philipp Saz, iſt zur Zeit im Schaufenſter der Firma Karl Steiert, Schulſtraße, ausgeſtellt. Die Sied⸗ lung beſteht aus 44 Häuſern mit Garten und ſtellt das Ge⸗ lände links vom Tivoli zwiſchen der Mannheimer⸗ und ver⸗ längerten Adolf Hitlerſtraße dar. Durch die Siedlung ſelbſt zieht nochmals eine lange Straße, die das ganze halbiert, ſodaß die Häuſer nach links und rechts zu liegen kommen. Sollte das Projekt Wirklichkeit werden, dann iſt der Ort ſelbſt mit dem Tivoli verbunden. Deutſchlands größtes Denkmal modelliert in Viernheim. Am geſtrigen Nachmittag durchzogen ein Mann und eine Frau Viernheims Straßen mit dem Völkerſchlacht⸗ Denkmal von Leipzig. Der Künſtler, W. Hartmann, Leipzig, durchzieht ſämtliche Gaue Deutſchlands und befand ſich auf dem Wege nach Mannheim. Das Denkmal beſteht aus einem Turm, dem ſich eine wunderbare Anlage anſchließt. Der Turm ſtellt im Blick gefaßt einen Block dar, iſt durch viele Treppen zugänglich und oben mit Figuren verziert. Welch gewaltiges Ausmaß dieſes Denkmal in Wirklichkeit hat, zeigen folgende Zahlen: Höhe 91 m, Bauzeit 12 Jahre, Koſtenpunkt 12 Millio⸗ nen Mark und der größte Stein hat ein Gewicht von 350 Ztr. Das Wettbewerbſchießen am Sonntag brachte folgendes Reſultat: 1. Mannſchaftsſchießen: 1. Platz belegt Schützenklub Weinheim. 2. Platz belegt Alte Herrn⸗ mannſchaft Viernheim. 2. Einzelwettkampf. Es ſtehen an 1. Stelle Joh. Adam Martin, Viernheim; an 2. Stelle Peter Stephan, Weinheim; an 3. Stelle Michael Kempf, Viernheim; an 4. Stelle Joh. Gallei, Viernheim; an 5. Stelle Bauer Fritz, Weinheim. Es folgen noch 15 Aus⸗ zeichnungen. Bei den Jungſchützen ſtehen an der Spitze Gerlinger Hans und Franz Brechtel. Der beſte Altſchütze des Tages ee eee eee Aufklärung zur Entrümpelung Warum wird entrümpelt: 1. Zum Feuerſchutz. 1 2. Weil die Entfernung des Gerümpels im Intereſſe des Luftſchutzes liegt. i 3. Weil dieſes Gerümpel für den Einzelnen wertlos, in der Maſſe aber teilweiſe zur Stärkung des Volksver⸗ mögens beiträgt. 2 Wie wird entrümpelt: J. Alle Gegenſtände(z. B. Schränke, Kiſten uſw. wer⸗ den auf dem Speicher ſo aufgeſtellt, daß im Falle eines Brandes die Feuerwehr oder der Luftſchutzhaus— wart unbehindert auf dem Speicher vordringen kann. Die Ecken ſind immer freizuhalten. f 108 2. Speicher, in denen landwirtſchaftliche Erzeugniſſe aufbewahrt werden(3. B. Tabak, Frucht uſw.) fallen nicht unter die Entrümpelung und können dort weiter vorläufig gelagert werden. Was wird entrümpelt: N 1. Lumpen, altes Eiſen, Papier, für den einzelnen un⸗ brauchbare Gegenſtände, alte Kleider, die nach Aus— beſſerung evtl. für die N. S. V. verwendbar ſind. 2. Lumpen, Eiſen und Papier möglichſt in Säcke oder Behälter verpacken oder wenn dies nicht möglich, ge— trennt aufſtapeln, damit bei einem noch feſtzuſetzen⸗ den Termin die Sachen ohne Mühe abgeholt werden können. Wer entrümpelt: Das Mitglied des Reichsluftſchutzbundes im Hauſe nimmt zu allererſt die Entrümpelung vor. Wo dies nicht möglich iſt der Hausbeſitzer und die durch Arm— binden erkenntlichen Beauftragten des RLB. Wann ſoll begonnen werden: Mit den Aufräumungsarbeiten muß ſofort begonnen werden. Alle Gegenſtände bleiben geſammelt bis zur Abholung liegen. Was aus dem Verkauf des noch verwendbaren Gerümpels erlöſt wird, fließt der NS. Volkswohlfahrt zu. Möge daher jedes die Sachen bis zur Abholung aufheben und den kleinen Ertrag der Winterhilfe zu gute kommen laſſen. Heil Hitler! N. S. D. A. P., Franzke, Ortsgruppenleiter. Reichsluftſchutzbund, Mos kopp. iſt Michael Kempf, Viernheim, der beſte Jungſchütze des Tages Hans Gerlinger. Lorſch, Sulzbach und Laudenbach ſchieden trotz aller Anſtrengungen aus. Im Einzelwettkampf konnte Lorſch den 9. und 10. Platz belegen. Aus dem Geſchäftsleben. Mit dem heutigen Tage hat Herr Jakob Friedel ſeine bisher im Hauſe Bismarck⸗ ſtraße 22 betriebene Metzgerei nach dem Hauſe Mann⸗ heimerſtraße 23(„Stadt Mannheim“) verlegt. Er bittet zugleich ſeine geſchätzte Kundſchaft, das ihm ſeither be⸗ wieſene Vertrauen auch weiterhin entgegenbringen zu wollen. (Siehe Inſerat). Volkstum und Heimat. Der Ortsring Viernheim des Reichsbundes für Volkstum und Heimat, der Verkehrs⸗ und Verſchönerungsverein Viernheim und die Gemeindever— waltung Viernheim wenden ſich in einem am Samstag ver⸗ öffentlichten Aufruf zur Errichtung eines Heimatmuſeums in Viernheim an die Viernheimer Einwohnerſchaft. Alles, was ſich nun noch in öffentlichem oder Privatbeſitz an Gegenſtän⸗ den älteren Hausrates, früherer, heute verſchwundener Ge⸗ werbe, Gegenſtände der Keramik, alter Bilder und Haus⸗ bücher uſw. befindet, älles, was verdient, in einem Heimat⸗ muſeum der Vergangenheit entriſſen und der Allgemeinheit, nicht zuletzt auch der Jugend zugänglich gemacht zu werden, ſoll geſammelt und in würdiger Form aufgeſtellt werden. Ein geeigneter Raum wird vom Gemeinderat und Gemeinde- verwaltung zur Verfügung geſtellt. Wer Gegenſtände oben— gekennzeichneter Art im Beſitz hat, Anregungen geben kann oder Auskunft wünſcht, wende ſich an Lehrer Roos, den Ortsringführer des Reichsbundes Volkstum und Heimat. * Späljommertage Die Zeit iſt gekommen, da der Sommer langſam, un⸗ merklich zuerſt, Abſchied zu nehmen beginnt. Schon hat ſich Braun und Gelb in das Sommergrün der Laubwälder ge⸗ miſcht Schon winken die Ebereſchen mit ihren Fruchtbündeln rote Warnung ins Land und leiten den ſeligen Farbenreigen ein, der bald, in wenigen Wochen, die Höhen verzaubern wird. In den Gärten entfalten die Herbſtblumen ihr flammendes Spiel. Die Roſen feiern ihre zweite Blütezeit, die etwas müder, blaſſer ſich anläßt als die berauſchende, ſich verſtrö⸗ mende Blütenfeier des Juni. Noch ſind die Mittagsſonnenſtunden voll Glut und Wärme; letzte Reife und Süßigkeit trinken die Früchte aus ihnen. Aber kühl und raſch fällt jetzt ſchon die Dämmerung auf die Landſchaft. Weiße Nebel ſteigen aus den Niederun— gen auf und ſchweben in weichem Reigen über die abgernte⸗ ten Felder. N Um ein Weniges früher entzünden ſich an jedem Abend die Herbſtgeſtirne und beginnen ihre nächtliche Fahrt. Zu⸗ weilen ſprüht dort oben ein fallender Lichtfunke auf, ein hei⸗ teres letztes Sommerſpiel des Himmels, zu dem man gern das Haupt hebt, während die Luft kühl und würzig weht und den Herbſt ſchon in ſich trägt. Wetterbericht Der Hochdruck im Oſten hat ſich zwar etwas abgeſchwächt, herrſcht aber noch vor. Für Mittwoch iſt deshalb weiterhin vorwiegend heiteres und trockenes, jedoch zu vereinzelten Ge⸗ witterſtörungen geneigtes Wetter zu erwarten. + Von einem wütenden Stier getötet. Ein 21jähriger Knecht, der einen Stier zur Bullenſchau nach Aprath(Rhld.) bringen ſollte, wurde plötzlich von dem Stier angegriffen und gegen eine Wand gedrückt. Der junge Mann ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. ——— 27T22777TWWWWTWTTPTVTTTTTTT 2 2 e ee e eee ee e eee eee eee Geschäntsverlegung und- Empfehlung Der geehrten Einwohnerſchaft, insbeſondere meiner werten Kundſchaft, Freunden und Gönnern die ergebene Mitteilung, daß ich mit dem Heutigen meine mmetzgere — 3 von Bismarckſtraße 22 nach r mMannnelmerstraße 23(Stadt Mannheim) verlegt habe. — Für das mir ſeither bewieſene Vertrauen dankend, bitte ich, ſtets nur 1a. Fleiſch⸗ und Wurſtwaren führend, dieſes Wohlwollen mir auch weiterhin bewahren zu wollen. Mit deutſchem Gruß dJakon Friedel und Frau FFC. Täglich friſch Am Donnerstag, den 20. ds. Mts., 8 keine Sprechstunden Hplelmost N Ferner empfehle Dr. Rudershausen brima alten Apfelwein 3 Z. Irisch. Ouelle f— Hlauier- 0 9 Unterricht ſchnell fördernder 0 Methode. Lissi Schlatter 7 langj. Lehrerin an der Mannh. Hoch⸗ 5 1 ſchule für Muſik. 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Der erſte kurheſſiſche Kriegsopfertag wurde am Samstag abend in der Stadthalle durch den Bezirks⸗Obmann der NSKOV, Aſſian, eröffnet. Im Mit⸗ telpunkt der Veranſtaltung ſtand die große Kundgebung, 5 am Sonntag vormittag auf dem Friedrichsplatz ſtatt⸗ and. Reichskriegsopferführer Oberlindober führte in ſeiner Rede u. a. aus: Die Soldaten des großen Krieges ſeien nicht in den Krieg gezogen, um Rentenempfänger zu werden, ſondern um eine Mannespflicht zu erfüllen. Ihre Opfer ſeien ſelbſtverſtändlich geweſen, und ſie ſeien ſtolz darauf, daß ſie die alten ruhmreichen Fahnen wieder in Ehren in die Heimat zurückgeführt hätten. Nicht ſie hätten gemeutert, ſondern jene, die nicht gedient, ſondern verdient hätten. Heute aber habe ſich eine ſtolze Gemeinſchaft ver⸗ ſammelt, die in ihrem kurzen Lebensabſchnitt an die kom⸗ mende Generation denken müſſe, deren Opfer und Einſatz allein Deutſchland gegolten habe. Mit ihrem Opfer und Blut hätten die Kriegsopfer das Fundament gelegt, auf dem die Zukunft des Volkes ewig ruhen könne. Die Front⸗ ſoldaten drüben in Frankreich., England und Italien hätten ebenſo ruhmreich an allen Fronten gekämpft; ſie hätten die Achtung vor dem deutſchen Soldaten mit nach Hauſe gebracht. Wir wünſchten, daß dieſe Achtung auch auf die politiſchen Führer dieſer Länder übergehe. Nur Männer von Ehre würden in Zukunft Völker führen können. Wir alle hofften, daß jene die Achtung vor Deutſchland aufbrin⸗ gen würden, die allein den Frieden und den Beſtand der europäiſchen Kultur und des Abendlandes erhalten können. Schwere Anweiter Mainz. Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr, als gerade der Feſtzug des VDA. antreten ſollte, ging über Mainz ein 0 ſchwerer Wolkenbruch, verbunden mit Gewitter und Hagel⸗ 1 ſchlag nieder. Die Waſſermaſſen verbreiteten ſich ſo kaſend 5 a und in ſo enormen Mengen, daß es an zahlreichen Stellen 5 zu Ueberſchwemmungen kam. Die Feuerwehr wurde 4 in 40 Fällen alarmiert. Einmal galt es Keller auszu⸗ Keine Einstellung von Kraten onne das arbeitsamt pumpen, dann wieder mußte ein entwurzelter Baum, der ſich quer über die Straße gelegt hatte, entfernt werden. Auf der Hochheimer Landſtraße war eine den Verkehr gefähr⸗ dende Verſchlammung eingetreten. Das Unwetter dauerte etwa eine halbe Stunde. Die ſämtlichen beruflichen und freiwilligen Helfer waren bis in die Nacht hinein mit den Aufräumungsarbeiten beſchäftigt. Mütter, die NS.-Volkswohlfahrt kämpft für Euch! Werdet Mitglieder der NS.-Volkswohlfahrt! Bauer und Margarine Margarine nicht den ärmeren Volksgenoſſen wegnehmen! In den amtlichen Veröffentlichungen des Reichsnährſtandes wird, wie das Nö. meldet, ein Appell an die deutſchen Bauern gerichtet, keine Margarine zu kaufen. Zur Begründung wird darauf hingewieſen, daß Aufgabe und Ziel der nationalſozialiſti⸗ ſchen Agrarpolitik die Selbſtverſorgung in Nahrungsmitteln für alle Volksgenoſſen zu volkswirtſchaftlich gerechten Preiſen iſt. Ein wichtiges Mittel zur Erreichung dieſes Zieles bilde der Fett⸗ plan, der Deutſchland weitgehenſt von der Fetteinfuhr aus frem⸗ den Ländern unabhängig machen ſolle und damit gleichzeitig da⸗ für Sorge trage, daß der deutſche Bauer für ſeine Fetterzeugniſſe, die eine weſentliche Quelle ſeiner laufenden Einnahmen bildete, wieder Preiſe erhalte, die ihm neben ſeinen Geſtehungskoſten einen angemeſſenen Verdienſt gewährleiſten. Am das zur Durch- führung zu bringen, ſei neben anderen Maßnahmen des Fett⸗ planes die Margarineproduktion erheblich eingeſchränkt, die Margarine zum Teil verteuert, um den Fettverbrauch auf die Butter zu lenken, zum Teil auf Grund von Fettbezugsſcheinen für die ärmere Bevölkerung zu einem für dieſe Schichten tragbaren Preis abzugeben. Ein Bauer, der Margarine kaufe, ſchlage tat⸗ ſächlich den Aſt ab, auf dem er ſitze; denn er durchkreuze die Be⸗ mühungen ſeiner Staatsführung, die ihm für ſeine Erzeugniſſe Preiſe gewährleiſten will, die ſeit langen Jahren ihm endlich wieder eine geordnete Wirtſchaft ermöglichen. Er verſündige ſich aber auch gegen ſeine ärmeren Volksgenoſſen, denen er die Möglichkeit nehme, möglichſt genügend billigere Speiſefette zu kaufen. Der deutſche Bauer dürfe daher keine Margarine kaufen, denn er ſchädige ſich und vor allen Dingen ſeine ärmeren Volks⸗ genoſſen. Sportnachrichten Der Pokalmeiſter des Gaues Baden in der Bezirks klaſſe heißt für das Spieljahr 1934: g Sportvereinigung Amieitia Viernheim! 3 In anderthalb Stunden wurde am Sonntag in Karls⸗ ruhe beim Entſcheidungsſpiel um die badiſche Gaupokal⸗ meiſterſchaft eine ganze Jahresarbeit erledigt, denn mit die⸗ ſem Sieg hat der Verein ſich das Anrecht erworben, im nächſten Jahr mit den 3 Bezirksmeiſtern im Gau Baden um den Aufſtieg in die erſte Spielklaſſe zu kämpfen. Was der Mannſchaft vor zwei Jahren in Stuttgart nicht möglich war, ſich im Endſpiel den Titel Pokalmeiſter zu erkämpfen, iſt ihr am Sonntag in einem grandioſen Spiel im Ke ruher Phönixſtadion gegen den VfR. Pforzheim gelun Beinahe ſchien es zu einer Spielverlängerung zu kom! als in den letzten 15 Minuten unſere„Grünen“ zu ein Endſpurt aufdrehten, dem die ſpieltechniſch guten Pforzheim denn doch nicht mehr gewachſen waren. Kaum 5 Minuten Schluß ſchießt Koob ſtramm in die linke Torecke und konnte ſagen, das Spiel iſt entſchieden. Noch einmal ein Flan⸗ g kenlauf won Helbig wie beim erſten Tor, halblinks— Schmidt J nimmt den Ball auf und es heißt ſchon 2:0. Der Gauſport⸗ wart Pleſch beglückwünſcht die Spieler zu ihrem verdiente Sieg, den ſie errungen haben auf Grund des beſſeren f vermögens und größeren Durchhaltens. Die Viernhei Kolonie, die in dem großen Rund des Wildparkſtadions r den 4000 Zuſchauern verſchwindet, iſt voller Begeiſterung. Es war ein harter, aber ritterlicher Kampf, den die Hinter mannſchaft eigentlich mehr für ſich als verdient buchen kann, während der Sturm eine faſt gleich ſchwer zu nehmende Ver⸗ teidigung gegen ſich hatte und daher viel zu leiſten hatte. Mit dieſem Titel und Vorteil in der Taſche heißt's ruhiger in die Verbandsſpiele gehen. Die Mannſchaft muß ſich während dieſer Zeit ſo vervollkommnen, daß ſie für die Aufſtiegs⸗ kämpfe gut durchgebildet iſt, denn das nächſte Ziel heißt für 1935: Gauliga! Und das Ziel muß wieder erreicht werden in Einigkeit und Kameradſchaft, in ſportlicher Diſziplin und einem Vorbild für die anderen Mannſchaften! So gratu⸗ lieren wir unſerer ſiegreichen Mannſchaft! r Austaujch von Arbeitskräften Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſſen teilt mit: Die Beſſerung der Arbeitslage iſt bisher in einem beſonders großen Ausmaße den jugendlichen Arbeitskräften zugute ge⸗ kommen; die Einſtellung von Arbeitsloſen mittleren und höhe- 1 ren Alters, d. h. alſo insbeſondere der Familienväter und 9 Kinderreichen, iſt dem gegenüber unverhältnismäßig zurück⸗ i 2 2 1 r f 6 1 1 1 N ( geblieben. Die Verordnung über Verteilung der Arbeitskräfte vom 10. und 28. Auguſt 1934 bezweckt, hierin den erforder⸗ 1 lichen Wandel zu ſchaffen. Auf den Inhalt der Verordnung ö iſt durch wiederholte Veröffentlichungen bereits hingewieſen. ö Jeder Betriebsführer eines privaten oder öffentlichen Be⸗— triebs, aber auch jeder Behördenleiter hat die geſetzliche Pflicht, ſich für die Durchführung der Beſtimmungen per⸗ ſönlich einzuſetzen. ö Schon im Laufe des September hat jeder Betriebs⸗ und Verwaltungsführer nach der Verordnung den Beſtand ſeiner Gefolgſchaft zu überprüfen und zu ermitteln, wieviel und welche jugendlichen Kräfte unter 25 Jahren gegen ältere freigeſtellt werden können und zu welchem Zeitpunkt die Freiſtellung erfolgen kann. Lehrlinge werden von dem Aus⸗ tauſch nicht erfaßt. Die Führer derjenigen Betriebe und Ver⸗ f f waltungen, für die ein Vertrauensrat zu bilden iſt(Betriebe N i mit in der Regel mindeſtens 20 Beſchäftigten), haben ohne beſondere Aufforderung bis zum 1. Oktober 1934 dem zu⸗ 1 ſtändigen Arbeitsamt auf einem beſonderen Formblatt mit⸗ zuteilen, wieviel Arbeiter und wieviel Angeſtellte über und unter 25 Jahren, nach Geſchlechtern getrennt, zur Zeit der Prüfung in dem Betrieb(Verwaltung) tätig waren. Sofern ein Betrieb(Verwaltung) außerörtlich oder betriebstechniſch J 0 voneinander getrennte Abteilungen hat, ſind die Mitteilungen b für jede dieſer Abteilungen geſondert zu machen. 5 4 0 Die Formblätter ſind beim zuſtändigen Arbeitsamt er⸗ J b hältlich. Die ordnungsmäßige und richtige Ausfüllung der Formblätter wird vom Arbeitsamt nachgeprüft. Von dieſem wird auch die Durchführung des Austauſchs überwacht. 14 Chineſen in Mandſchukuo hingerichtet. In Heiho 0 wurden wegen Hochverrats und Teilnahme an den Kämpfen gegen mandſchuriſche und japaniſche Truppen 14 Chineſen 18 hingerichtet. Vier dieſer Chineſen hatten an dem Anſchlag auf die chineſiſche Oſtbahn teilgenommen. Handel und Wirtſchaft ö 8 (Ohne Gewähr.) ö ö Waunheimer Getreidegroßmarkt vom 17. Seytember. 0 Weizen, Feſtpreis Preisgebiet W 15 20, W 16 20.20, f 0 W 17 20.50, Roggen: Preisgebiet R 15 16.20, R 16 16.50, R 13 15.80; Braugerſte inl. 19.50 bis 21; Wintergerſte und Induſtriegerſte 18 bis 19.50; Futtergerſte Preisgebiet a G 7 15.20, G 8 15.50, C 9 15.70, G 11 16; Hafer: 4 g Preisgebiet 5 11 15.20, H 14 15.70, H 17 16; Mais mit ö Sack: 21.25, Raps inl. ab Station 31; Erdnußkuchen 14.30, f Soyaſchrot 13.40, Rapskuchen ausl. 11.90, dito inländiſch 1 11.40, Palmkuchen 13.10, Kokoskuchen 15.10, Leinkuchen 15.15, 1 0 Biertreber mit Sack 17, Malzkeime 14.50 bis 15.50, Rohme⸗ 1 n laſſe 9, Wieſenheu loſe neues 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 1 10.50 bis 11, Stroh Preßſtroh Roggen und Weiezn 2.50 1 bis 3.20, dito Hafer und Gerſte 2.50 bis 3.20, dito gebundes 4 Roggen und Weizen 2.20 bis 2.60, Hafer und Gerſte 2.20 bis 2.40; Weizenmehl, Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.25, 16 27.15, 15 27.25, Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark, mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark, Frachtausgleich 0.50 Mark für 15 Tonnen⸗Ladungen; Roggenmehl: Feſtpreis⸗ gebiet 15 Type 997 24.15, 15 23.25; zuzüglich 0.50 Mark 1 Frachtausgleich; frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen„-. der W. V. Weizenmehl mit einer Beimiſchung für 20 Pro⸗ 1 0 zent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilo, mit 1 0 einer Beimiſchung von 10 Prozent Aufſchlag 1.50 Mark per 1 100 Kilo. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 385 Stück, 22 22283 verkauft 248 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück 1 von 4—6 Mk. Läufer von 12—22 Mk. das Stück. Einleger f von 34— 38 Mk. das Stück. Marktverlauf mittel. D.