der dem dem — * Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und 5 Plernhel mer f anderer Behörden- Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger E 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 2 Pfennig Nr. 21 Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inferate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.-A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Beilagen: Freitag, den 21. September 1934 von Papen zur Auflöſung der AK Eine Erklärung des Vizekanzler a. O. von Papen über die Arbeitsgemeinſchaft kath. Deutſcher DNB. Berlin, 20. Sept. Vizekanzler a. D. von Papen veröffentlicht folgende Er— klärung: Nachdem ich von meiner Stellung als Vizekanzler ab— berufen und auf Wunſch des Führers in befriſteter Sonder— miſſion nach Wien entſandt worden bin, war es mir nicht mehr möglich, die„Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher“ verant— wortlich zu leiten. Ich habe deshalb dem Führer vorgeſchlagen, die„Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deut— ſcher“ innerhalb des Reichsgebietes aufzulöſen, was mit dem Erlaß vom 19. September dieſes Jahres bekanntgegeben wurde. Die„Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher“ iſt von mir mit Genehmigung der Reichsparteileitung ins Leben gerufen worden, um in einer Zeit ſtaatspolitiſcher Amwälzungen und damit notwendig verbundener harter weltanſchaulicher Ausein— anderſetzungen die Verſtändigung zwiſchen dem deutſchen Katho— lizismus und der nationalſozialiſtiſchen Staatsdoktrin zu erleich— tern, das große Ziel des Zuſammenwachſens aller Deutſchen zu einer geiſtigen Einheit zu fördern. Das im Juli 1933 beſchloſſene erſte deutſche Reichskon⸗ kordat hatte die vertraglichen Grundlagen für eine freie und ſegensreiche Wirkung der katholiſchen Kirche geſchaffen, die eine parteimäßige Vertretung des politiſchen deutſchen Katholizismus in Zukunft überflüſſig machen ſollte und als deren Folge die Zentrumspartei ſich alsbald aus eigenem Entſchluß auflöſte. Es war indeſſen nicht erſtaunlich, daß der über ein halbes Jahrhundert währende Zuſtand enger Verquickung politiſcher und religiöſer Intereſſen nun nicht klaglos liquidiert werden würde. Menſchliche Schwächen und Vorurteile auf beiden Seiten, ſachliche Gegnerſchaft derer, die das Chriſtentum für eine Staatsreform⸗Vor (Eigener Bericht Am 21. September kehrt Miniſterpräſident Doumergue aus den Ferien zurück, die er in Tournefeuille verbracht hat, und es heißt, er habe während der drei Wochen herzlich wenig Ruhe gehabt, weil ihn unausgeſetzt die Pläne der Staatsreform be— ſchäftigt haben. Er ſelber hat kurz vor der Abreiſe an den Ferienort erklärt, die innere Poſition des franzöſiſchen Staates ſei derart, daß kein Monat mehr ohne gründliche Inangriffnahme des Problems der Staatsreform verfließen dürfe. Doumergue wird, wie aus ſeiner Amgebung verlautet, der am 15. März gebildeten Kammerkommiſſion aus 44 Mitgliedern urs Ergebnis ſeiner Ferienarbeit ein in drei Abſchnitte ge— gliedertes Reformprojekt vorlegen, das 1. die Autorität der vollziehenden Gewalt auf neuer Grund— lage befeſtigt; 5 2. die Arbeitsmethoden der geſetzgebenden Organe ſo um⸗ geſtaltet, daß die Geſetzgebung keinen Leerlauf mehr mit ſich bringt und vor allen Dingen keine Anträge auf Budgetver⸗ mehrung ohne gleichzeitige Deckung mehr zuläßt und a 3. die Anabhängigkeit des Gerichtsweſens, die ſich als ſehr kompromittiert erwieſen hat, wiederherzuſtellen. 5 Was den erſten Punkt betrifft, könnte die geplante Reform auch dahin formuliert werden, daß der franzöſiſche Miniſter⸗ überlebte Angelegenheit hielten, ſtanden entgegen. In dieſen unvermeidlichen Auseinanderſetzungen dem deutſchen Volke einen Dienſt zu leiſten durch Aufklärung von Mißverſtändniſſen, Be⸗ ſeitigung von Vorurteilen, Wiedergutmachung von Anrecht war das Beſtreben der Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deutſcher, die ſich bewußt war, damit auch zugleich der Geſamtheit der chriſtlichen Bekenntniſſe zu dienen. Die Stellung des nationalſozialiſtiſchen Staates zur chriſt⸗ lichen und katholiſchen Kirche iſt durch den Mund des Führers und Reichskanzlers oft und unzweideutig dargelegt worden. Noch in jüngſter Zeit ſind ausſichtsreiche Verhandlungen gepflogen worden, Anſtimmigkeiten in der Auslegung des Konkordats zu beſeitigen, und ich weiß aus vielen Unterhaltungen mit dem Führer, wie ſehr ihm die innere Befriedung zwiſchen Kirche und Staat am Herzen liegt.. Nachdem Staat und Partei eins geworden ſind, kann es nicht mehr zweierlei Auffaſſungen geben. Der Führer ſpricht mit der ganzen Autorität ſeines hohen verantwortungsvollen Amtes. Niemand zweifelt an ſeinem Wort, aber auch niemand hat das Recht, ſeinen Abſichten entgegenzuhandeln. Es iſt des⸗ halb auch klar, daß das Werk der inneren Befriedung nun am beſten von der Stelle aus behütet und gefördert wird, die ihm für dieſe Zwecke unmittelbar unterſteht. Allen meinen Mitarbeitern in der Arbeitsgemeinſchaft katho⸗ liſcher Deutſcher, die ſich voller Hingebung der ſchweren Aufgabe des gegenſeitigen Intereſſengusgleiches gewidmet haben, ſage ich herzlichen Dank. Sie haben für ein hohes Ziel ihre Kräfte ein⸗ geſetzt und werden auch in Zukunft mit allen Gutgeſinnten nicht müde werden, zu arbeiten: für die geiſtige Zuſammenſchweißung unſerer Nation, für die glückliche Zukunft des Dritten Reiches auf der Grundlage der unvergänglichen und ſegensreichen Bot⸗ ſchaft des Chriſtentums. ſchlag Joumergues aus Paris.) präſident in Zukunſt nicht mehr bloß Ehrenvorſitzender des Ka⸗ binetts, ſondern mit ſtarker Eigengewalt ausgerüſtet iſt. Dou⸗ mergue ſchlägt die Schaffung eines Generalſekretariats oder Staatsſekretariats des Miniſterpräſidenten vor, das die Fäden aus allen Miniſterien in der Hand hat. Der Miniſterpräſident ſoll den Oberſten Rat für Landesverteidigung, den Oberſten Wirtſchaftsrat und andere Aemter nationalen Amfanges unter ſich haben. Auch ohne Zuſtimmung des Senats kann er die Kammer auflöſen und Neuwahlen ausſchreiben. Auf dem Wege von Dekreten ſoll wichtige geſetzgeberiſche Arbeit nach dem Ermeſſen des Miniſterpräſidenten beſchleuuigt werden, wenn Kammer und Senat nach zwei Verſuchen ſich nicht einigen konnten. Die„Croix“ ſchreibt, es ſolle der Verſuch gemacht wer⸗— den, den ſiechen Parlamentarismus, der nicht mehr marſchfähig ſei, durch orthopädiſche Mittel auf ſeine Beine zu ſtellen. Es ſei aber jetzt ſchon ſicher, daß dieſe„Kur“ nicht viel taugen werde. Der franzöſiſche Parlamentarismus ſei durch die Frei⸗ maurerei derart in die korrupte Juſtiz verflochten, daß er die Juſtizſkandale nicht lange überleben werde. Soweit Frankreich auch heute noch von der ſtändiſchen Verfaſſung entfernt ſei, es werde ihr näher kommen müſſen. nf⁴—TTTTTT————— Eine Erklärung des Reichsbiſchofs. DNB. Berlin, 20. Sept. Der Reichsbiſchof Müller veröffentlicht folgende Erklärung: In einigen Zeitungen wird behauptet, ich hätte bei meinen Ausführungen in Hannover dem Katholizismus den Kampf angeſagt. Eine derartige Ausführung ſteht im Gegen⸗ ſatz ſowohl zu dem Wortlaut meiner Ausführungen als auch zu meinem eigenen Wollen. Ich habe lediglich erklärt, Luther habe die Abſicht gehabt, eine romfreie Kirche zu ſchaffen. Wir wollen in Deutſchland nicht etwa einen Kampf gegen die katholiſche Kirche. Im Gegenteil ſtehe ich auf dem Standpunkt, daß die beiden großen chriſtlichen Kirchen nicht gegeneinander zu arbeiten haben, ſondern eine gemeinſame Aufgabe, nämlich zur Erziehung des deutſchen Menſchen aller religiöſen und ethiſchen Werte unſerer Konfeſſionen ganz und gar einzuſetzen. Kirche durch Blitzſchlag eingeäſchert DNB. Hamburg, 20. Sept. In der vergangenen Nacht brannte die Kirche des Dorfes Hörnerkirchen(Schleswig⸗Holſtein) infolge Blitzſchlages voll⸗ kommen nieder. Bei einem Gewitter hat gegen 77 Ahr der Blitz in den Kirchturm geſchlagen. Da der Turm mit Zinkblech beſchlagen war, konnte man die Flammen zunächſt nicht ſehen. Erſt um 10% Uhr wurde das Feuer von SA⸗Männern bemerkt, . die ſofort Löſchverſuche unternahmen, die jedoch keinen Erfolg mehr hatten. Die eingreifende Feuerwehr mußte ſich auf den Schutz der Nachbarhäuser beſchränken. Gegen 12% Uhr war die Kirche vollkommen niedergebrannt. Das Gotteshaus wurde im Jahre 1751 erbaut. Wieder fünf Bergſteiger vermißt DNB. München, 20. Sept. Nachdem erſt vor kurzem ſieben Bergſteiger im Schüſſelkar vermißt und dann tot aufgefunden worden waren, werden jet in den bayriſchen Bergen wiederum fünf Bergſteiger vermißt. Wie die Deutſche Bergwacht mitteilt, handelt es ſich dabei um den Kunſtmaler Wilhelm Arweiler und ſeine Begleiterin Bernhardine Geigl!, die am letzten Sonntag nach Garmiſch gefahren ſind, um ſich an den Baaderſee zu begeben, ferner um Dr. Erich Guttentag aus München, der im Allgäu vom Heilbronner Weg über das Nebelhorn nach Oberſt— dorf wandern wollte und endlich um einen Herrn und Dame, deren Namen bis jetzt nicht ermittelt werden konnten. Die beiden hatten am 9. September ihre Fahrräder in Mittenwald untergeſtellt und wollten Bergfahrten im Gebiet der Meiler⸗ Hütte unternehmen. Am 17. September wollten ſie wieder in Mittenwald eintreffen. Von ihnen fehlt jedoch jede Nachricht. Der ſeit dem 13. Auguſt vermißte Joſef Selmeir aus München iſt am Donnerstag im Mittelkar an der Höllentalſpitze tot aufgefunden worden. 1 10. Jahrgang Freiheit der Religionsübung Notwendige Folgewirkungen des Völkerbunds⸗ eintritts der Sowjets Wir wiſſen nicht, auf welche gemeinſamen Linien ſich Lit— winow und Barthou in ihren vertraulichen Vorbeſprechungen zum Moskauer Völkerbundseintritt geeinigt haben. Allem An— ſchein nach haben nur Geſichtspunkte der Staatsraiſon, macht und bündnispolitiſche Intereſſen, bei dieſem ungewöhn— lichen Vorgang Pate geſtanden. Anders bei den übrigen Mächten von deren Zuſtimmung die Aufnahme der Ad SSR. in den Völkerbund abhängig war. In England und Italien haben führende Organe der öffentlichen Meinung auf die An— vereinbarkeit zwiſchen den Grundſätzen des Völkerbundes und der bisherigen Praxis der Sowjets hingewieſen, und die Ver— treter dieſer beiden Länder haben in ihrer Antwort auf den polniſchen Minderheitenvorſtoß die Verpflichtungen aller Völ⸗ kerbundsmitglieder gegenüber ihren nationalen, ſprachlichen und religiböſen Minderheiten unzweideutig feſtgeſtellt. Leider hat ſich Herr Litwinow in ſeiner Genfer Eröffnungsanſprache dar— auf beſchränkt, hervorzuheben, daß in der Sowjetunion mehr als 200 Nationalitäten„friedlich und in voller Rechtsgleich— heit zuſammenlebten“ und daß es„in keinem anderen Staat ſo wenig Vorurteile nationaler und raſſenmäßiger Art wie in Rußland“ gäbe. Weder Herrn Litwinow noch Herrn Barthou iſt es gelungen, die in der ſechſten Kommiſſion von den Ver— tretern der Schweiz und Irlands vorgebrachten Einwände und Bedenken zu zerſtreuen. Es war eine Senſation, als der iriſche Miniſterpräſident de Valera vor der Vollperſamm⸗ lung der 51 Mitgliedsſtaaten wenige Minuten vor der ent⸗ ſcheidenden Abſtimmung nochmals ſeine Stimme erhob und darauf hinwies, er habe vor der politiſchen Kommiſſion nicht nur für ſein Land, ſondern zugleich für die 300 Millionen Ka⸗ tholiken in der Welt und darüber hinaus für alle Menſchen geſprochen, die dem chriſtlichen Glauben anhingen.„Man müſſe ſich fragen ob der Eintritt der Ruſſen in den Völkerbund, ohne daß Rußland zugleich den Schutz der Religion in ſeinem Reiche garantiere, für den Frieden etwas bedeuten könne. Als Vertreter einer Nation, die keinerlei Konfliktsſtoffe mit Ruß⸗ land habe, wolle er die ruſſiſche Regierung nochmals beſchwö⸗ ren, im Augenblick des Eintritts in den Völkerbund die Garan⸗ tie, die ſie den amerikaniſchen Bürgern für die Ausübung ihrer Religion in Rußland gewährt habe, ſofort auf alle Einwohner Rußlands auszudehnen.“ Der gewaltige Beifall bewies, daß de Valera mit dieſen Worten den meiſten Verſammlungste l- nehmern aus dem Herzen ſprach. Gibt es eine Beeinträchtigung der religiöſen Freiheit in der Sowjetunion? Dieſe Frage muß man allen Ernſtes auf— werfen, da die Sowjets jede Verfolgung und Anterdrückung der chriſtlichen Kirchen in Abrede ſtellen. So wird in einer von M. S. Scheinmann verfaßten Schrift„Religion und Kirche in der AdsSR“(Leningrad 1933) der Nachweis verſucht, daß die Maßnahmen gegen die orthodoxe Kirche lediglich dem Kampf gegen konterrevolutionäre Beſtrebungen gegolten hätten. Es iſt wahr, das altruſſiſche Staatskirchentum hatte die Ortho— doxie ſo eng mit dem zariſtiſchen Regime verbunden, daß eine Loslöſung des unpolitiſchen Kirchentums erſt ſpät und ſchritt⸗ weiſe erfolgte. Warum wurden dann aber die religiöſen Ver— folgungen unvermindert fortgeſetzt, nachdem der letzte Reſt der Reaktion vernichtet und die ehemalige Staatskirche auch des beſcheidenſten Anſcheins einer politiſchen Machtſtellung beraubt worden war,? Hat nicht die oberſte Führung der kommuniſti⸗ ſchen Partei und damit der Anion der Sowjetrepubliken das Dekret des Rates der Volkskommiſſare vom 23. Januar 1918 über die Glaubens- und Gewiſſensfreiheit dadurch Lügen ge— ſtraft, daß ſie ſich mit der Arbeit der Gottloſenverbände inden— tifizierte und den Kampf gegen das poſitive Chriſtentum in jeder Form mittels Partei, GPel. und allen Staatsorganen faſt unverändert fünfzehn Jahre hindurch weiterführte? Die politiſche Theſe der Sowjets wird auch dadurch widerlegt, daß von dieſen religionsfeindlichen Maßnahmen kirchliche Bekennt— niſſe getroffen wurden, die auf ruſſiſchem Boden niemals eine politiſche Macht beſeſſen haben und ſie wegen ihres geringen Amfanges auch nie beſitzen könnten. Wir greifen ein Beiſpiel heraus, das uns als Deut- ſchen beſonders naheliegt, nämlich das religiöſe Schickſal der Rußlanddeutſchen beiderlei Bekenntniſſes. Bei der Oktober— Revolution 1917 amtierten in Rußland insgeſamt 190 evan⸗ geliſche Geiſtliche, heute ſind es noch— 14! Alle übrigen ſind vertrieben verbannt, geſtorben. Nicht weniger erſchütternd iſt die Bilanz der katholiſchen Seelſorgsarbeit. Von 150 bis 160 bei Ausbruch der Revolution tätigen katholiſchen Geiſt⸗ lichen iſt die Zahl auf 73 zurückgegangen, von denen nicht weniger als 32 im gegenwärtigen Augenblick deportiert oder verhaftet ſind. Die Nennung von Namen und die Schilderung erſchütternder Einzelſchickſale müſſen wir uns leider derſagen. Die noch tätigen Geiſtlichen arbeiten unter ſchwerer ſeeliſcher und materieller Not, denn die Gläubigen ſind zu arm, um ſie zu erhalten und der Staat tut nichts für ſie, er verlangt nur hohe Steuern. Nur durch menſchenfreundliche Spenden können viele vor dem Verhungern bewahrt werden. Die Geiſtlichen dürfen ohne beſondere Erlaubnis ihren Amtsbezirk nicht ver— laſſen. Ordinationsgenehmigung wird meiſt ſpät und manchmal r . 8 r . 8 5 7 185 5 5 9 1 2 * eee 85 ö icht erteilt, ſo daß Gebiete mit vielen Tauſend Katholiken hne geiſtliche Betreuung ſind. Da„Wallfahrten“ ge— nehmigungspflichtig ſind, dürfen Gläubige verwaiſter Pfarreien ſelbſt in kleiner Zahl nicht in Nachbarbezirke kommen. Auch katholiſchen Prieſtern anderer Nationalität wird das Ordina— tionsrecht vorenthalten. Kurz vor Weihnachten wurden nicht weniger als neun katholiſche deutſche Geiſtliche auf einen Schlag verhaftet. Die Zuſammenfaſſung in Diözeſen wird erſchwert, um jeden Anſatz zu einer kirchlichen„Hierarchie“ unmöglich zu nachen. Der Mittelpunkt des katholiſchen Wolgadeutſchtums, die Diözeſe Tiraſpol, mit früher 118 deutſchen Prieſtern— heute 17— iſt verwaiſt ihr früherer Oberhirte Biſchof Ke ß— ler iſt vor nicht langer Zeit auf deutſchem Boden geſtorben. Nicht weniger als dreizehn katholiſche Prieſter ſchmachten heute noch in Solowki, der berüchtigten Sträflingsinſel im Nörd— lichen Eismeer. Ein trauriges Kapitel ſind auch die katholiſchen Gottes— häuſer. Seit 1930 ſind allein in der Republik der Wolga— deutſchen 24 Kirchen geſchloſſen worden. Die Kirchen in Streckerau, in Engels und Seelmann wurden zerſtört, andere wurden ſowjetruſſiſchen Propagandazwecken zugeführt. Durch Beſteuerung der Kirchengebäude, die bis in die Tauſende von Rubeln geht und von den völlig verarmten Pfarreien nicht aufgebracht werden kann, ſchafft man immer neue Vorwände, Gotteshäuſer dem kirchlichen Zweck zu entziehen. Die berühmte Kathedrale in Saratow, ein wichtiger religiöſer Mittelpunkt, iſt nur mit knapper Not dieſem Schickſal entgangen. Dan Durch Abwanderung, Verſchickung und Hungersnot dezimierte Wolga— gebiet zählt heute noch annähernd 60 000 Katholiken, aber es läßt ſich unſchwer errechnen, wann dieſer letzte Reſt chriſtlich— deutſchen Kulturlebens in Südrußland völlig verſchwinden muß. In jüngſter Zeit iſt ein kleiner Hoffnungsſchimmer auf dies troſtloſe Bild gefallen: die auch von de Valera erwähate Zulaſſung einer katholiſch-amerikaniſchen Kirchen— gemeinde und eines Kirchenneubaues in Moskau. Wir würden gern in dieſer Maßnahme das Anzeichen eines einſichtsvolleren Kurſes erblicken. Aber dann dürfte man wohl erwarten, daß nicht gleichzeitig die Sperrung bzw. Sprengung der alten Got— teshäuſer ihren Fortgang nimmt und immer wieder Seelen— hirten wegen unberechtigter politiſcher Vorwürfe ihren Poſten verlaſſen müſſen. Die Sowjetunion ſteht vor einer Frage ihres Preſtiges und ihrer moraliſchen Anerkennung im Völkerbund, wie auch in der übrigen Welt. Sie kann manches aus der Vergangen⸗ heit wieder gutmachen, wenn ſie ihre Pflichten als abend— ländiſche Kulturmacht gerade auf religiöſem Gebiete ſorgſamer als bisher wahrnimmt. Das Oekumeniſche Weltkonzil in Fans, der ſiebente Weltkongreß der Baptiſten in Berlin, die engliſche Hochkirche durch den Erzbiſchof von Canterbury und viele an— dere Wortführer des Proteſtantismus haben ihre Stimme er— hoben, in einem vielbeachteten Aufſatz hat der„Oſſervatore Romano“ die Auffaſſung des Vatikans eindringlich zum Aus- druck gebracht. Wird man in Moskau, wenn nicht der inneren Aeberzeugung, ſo doch um der Staatsraiſon willen, dem Frie— den mit Genf den Frieden mit den Kirchen folgen laſſen? Dem Bergtod entronnen DNB. Salzburg, 20. Sept. Der Bergführer Balthaſar Nußbaumer hatte mit zwei Touriſtinnen einen Aufſtieg auf den Großvenediger unter— nommen. Während ſie am Gipfel raſteten, vermeinte der Berg⸗ führer Rufe aus der Tiefe zu hören. Als er von der ſteilen Wand aus Ausſchau hielt, ſtürzte er am Südweſthang ungefähr 200 Meter tief ab. Er muß hierbei mehrmals Halt gefunden und dadurch die Wucht des Sturzes vermindert haben, denn er ſtand nach dem Sturz noch auf und ging etwa 50 Meter weit und brach dann zuſammen. Der Arzt erklärte die Verletzungen des Abgeſtürzten als nicht lebensgefährlich. Im Gebiete des Hoch⸗Golling vermißt. DNB. Salzburg, 20. Sept. Der 19jährige Zahntechniker Matthias Loecker aus Tamsweg hat am 15. Auguſt von Tamsweg aus eine Tour auf die Hinteralm gemacht, um die gefährliche Oſtwand des Hoch-Golling zu beſteigen. Er iſt ſeither nicht zurückgekehrt. Eine Rettungsexpedition hat bereits zwei Tage vergeblich nach dem Vermißten geſucht. Vor den Augen des Bruders in die Tiefe geſtürzt und tot. DNB. Salzburg, 20. Sept. Der Fabrikbeamte Joſef Kovarna aus Pardubitz in der Tſchechoſlowakei unternahm mit ſeinem Bruder eine Berg tour in die Hohen Tauern. Auf dem Wege nach Muhr glitt Kavarna auf einer Waſenwand aus und ſtürzte vor den Augen ſeines Bruders 240 Meter in die Tiefe wo er mit zerſchmet⸗ terten Gliedern tot liegen blieb. Seine Leiche wurde geborgen. Zwei Todesurteile in Leoben. DNB. Wien, 20. September. In Leoben wurden am Donnerstag die beiden Angeklagten Stromberger und Kalcher wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz zum Tode verurteilt. Die beiden Verurteilten, die Berufung und Nichtigkeitsbeſchwerde eingelegt haben, waren beſchuldigt, die Arheber des Sprengſtoffanſchlages auf Kaplan Eibe in Katzenberg zu ſein. Durch den Sprengſtoffanſchlag war der Kaplan Eibe tödlich verletzt worden. Da das Ver— fahren vor dem Schwurgericht durchgeführt worden war, wird das Arteil nicht wie bei den Standgerichtsverhandlungen in der Zeit von drei Stunden vollſtreckt werden, ſondern es wird die im Geſetz vorgeſehene Berufungsfriſt abgewartet. 140 Tote als Opfer einer Peſtſeuche DNB. Tſchangtſchun, 20. Sept. Die Agentur Tokuzu teilt mit, daß in Tſchungao 30, in Nunan 90 und in Taiping 20, insgeſamt 140 Perſonen, an Peſt verſtorben ſind. Die mandſchuriſchen Behörden haben umfangreiche Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche ge— troffen. Gangſter⸗Feme in Newyork. DNB. Newyork, 20. September. In einem Klub hat ſich ein neuer aufregender Fall von Gangſter-Feme ereignet. Das von den Gangſtern ausgeſprochene Todesurteil wurde an dem jungen Spieler Fred Bocci voll— ſtreckt, der gerade aus dem Gefängnis entlaſſen worden war. Bocci ſpielte nachts in dem Klub Karten, als plötzlich zwei bewaffnete Männer in die Klubräume eindrangen. Einer der Eindringlinge rief Bocci zu:„Wenn du beten willſt, beeile dich“, worauf dieſer niederkniete. Plötzlich erhob er ſich jedoch und verſuchte, eine Telephonzelle zu erreichen, um die Polizei zu benachrichtigen. Das„Hinrichtungskommando“ war aber ſchnel⸗ ler. Kurz vor der Telephonzelle brach Bocci, von vier Kugeln tödlich getroffen, zuſammen. 1 DNB. Paris, 20. September. Die großen Pariſer Zeitungen bringen ausführliche Aus- züge aus der Rede des Reichsaußenminiſters Frh. von Neu— rath am Schluß des Internationalen Straßenkongreſſes. Die große Bedeutung, die man den Ausführungen beilegt, kommt ſchon darin zum Ausdruck, daß zwei ausführliche Kommentare vorliegen, die zwar nicht zuſtimmend lauten, die aber die große Wirkung der Ausführungen des Reichsaußenminiſters kennzeich— nen.— Der Berliner Havas- Vertreter zerpflückt die Rede und ſchreibt, der Reichsaußenminiſter habe hinſichtlich der deutſchen Außenpolitik die ſchon häufig vorgebrachten Beteuerun— gen wiederholt. Dieſe Wiederholungen erhöhten aber nicht die Leberzeugungskraft der Beteuerungen. Frh. von Neurath habe ſich gehütet, die geringſte Anſpielung auf gewiſſe, ſo beun— ruhigende Tatſachen zu machen, die man alle Augenblicke im neuen Deutſchland feſtſtelle. Der Havas-Vertreter verſucht dann, eine Aeußerung Neuraths in ihr Gegenteil zu verdrehen, indem er ſchreibt: Der Reichsaußenminiſter habe die Rüſtungsgleichheit gefordert, damit Deutſchland des Friedens ſicher ſei und damit Deutſchland, wie er ſagte, ein Faktor des Friedens in Europa werde. Dadurch geſtehe er ein, daß es gegenwärtig nicht ein ſolcher ſei(22), das laufe daraus hinaus, daß der Friedenswille Deutſchland, den alle ſeine leitenden Männer beteuerten, ſämt— licher Mittel zur Kriegsführung bedürfe, um wirkſam zu ſein. Hinſichtlich der Saarfrage, ſo fährt der Havas-Vertreter fort, habe ſich Herr von Neurath allgemein auf den Verſailler Vertrag berufen, ſich aber wohl gehütet, die geringſte Anſpielung auf die Abtretung der deutſchen Souveränitätsrechte an den Völkerbund zu machen, und auf die Tatſache, daß der Völkerbund auf Grund dieſer Abtretung über die Souveränität entſcheidet, unter die das Gebiet unter Berückſichtigung der Wünſche der Bevölkerung geſtellt werde. Zum Schluß habe der Reichs— außenminiſter hinzugefügt, wenn über das Schickſal des Saar— gebietes entgegen der Zuſtimmung Deutſchlands entſchieden würde, würden ſich daraus die ungünſtigen Folgen für die inter nationalen Beziehungen ergeben. Dieſe kaum verhüllte Drohung ſtehe in Widerſpruch zu der Beteuerung des feſten Willens 1 ein ſtabiler Faktor des europäiſchen Friedens zu ein. 5 Der Berliner Vertreter des„Matin“ hat ſeinen Kommen— tar in ähnlicher Weiſe aufgebaut. Er ſchreibt, Herr von Neu— rath habe das Empfinden gehabt, er würde durch längeres Schweigen den Eindruck beſtätigen, daß die Wilhelmſtraße keine diplomatiſche Initiative mehr beſitze. Er habe alſo geſprochen, und zwar ziemlich energiſch, ja ſogar am Schluß ziemlich heftig. Zu den Bemerkungen Neuraths hinſichtlich einer politiſch ver— nünftigen Regelung der Saarfrage betont der Matin-Vertreter, ein jeder ſei ſich darüber einig, daß in der Saarfrage der Ver— ſailler Vertrag zur Anwendung kommen müſſe. Aber ob das Ergebnis der Abſtimmung„vernünftig“(in dem Sinne, wie Herr Neurath das Wort gebrauchte) ausfallen werde, das ſei Sache der Saarländer. Nach den erſten Auswirkungen der Rede auf die öffentliche Meinung ſei ein gefährliches Mißverſtändnis im Entſtehen und werde ſich noch verſchärfen; von Neurath ſage zum DNB. Genf, 20. September. Die Politiſche Kommiſſion begann am Donnerstag vor— mittag mit den Verhandlungen über den polniſchen Antrag auf Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes. Der Präſident gab zunächſt Kenntnis von dem Schreiben, das der ſtändige polniſche Delegierte in Genf, Raczynſki, ſchon am 10. April dieſes Jahres an den Generalſekretär des Völker— bundes gerichtet habe. Darin fordert Polen aus Gründen der Gleichberechtigung die Ausdehnung der Minderheitenſchutzver— träge auf alle Völkerbundsratsmitglieder und ſchlägt die Einbe— rufung einer internationalen Konferenz zu dieſem Zwecke vor. hach Eröffnung der Ausſprache beſtieg der polniſche Delegierte Raczynſki die Rednertribüne zur Begründung des polniſchen Antrages. Raczynſki bezog ſich auf die Ausführungen, die Außenminiſter Beck vor kurzem vor der Vollverſammlung gemacht hat. Er erinnerte an die Erklärung Becks über die Einſtellung der polniſchen Mitarbeit an der Kontrolle des internatio— nalen Minderheitenſchutzes, ſoweit Polen in Betracht kommt und erklärte:„Es hat keineswegs in der Abſicht der polniſchen Re— gierung gelegen, innerhalb der Völkerbundsverſammlung eine Ausſprache über dieſen beſonderen Pakt in Gang zu bringen, der nicht zur Zuſtändigkeit der Völkerbundsverſammlung und ihrer Kommiſſionen gehört.“ Raczynſki betonte dann, daß er nicht die Vollmacht habe, über dieſe Frage zu ſprechen, ſondern ſich ausſchließlich auf den einen Punkt, die Verallgemeinerung der Minderheitenſchutzverträge, beſchränken müſſe. Man habe ſeinem Land vorgeworfen, daß es den Völkerbund plötzlich vor ein neues Problem geſtellt habe. Das treffe, wie er jederzeit nachweiſen könne, in keiner Weiſe zu. Es ſei zweifellos nicht die Schuld der polniſchen Regierung, wenn die Bedeutung dieſer Frage, die im vergangenen Jahre ausführlich erörtert wurde, der Aufmerkſamkeit gewiſſer Staaten entgangen ſei. Polens Antrag auf Verallgemeinerung des Minderheiten— ſchutzes richte ſich, ſo fuhr Raczynſki fort, gegen niemand. Raczynſki ging dann auf den polniſchen Vorſchlag ſelbſt ein. Man habe dagegen eingewandt, daß nicht in allen Staaten Minderheiten exiſtierten. Demgegenüber müßte feſtgeſtellt werden, daß mit Ausnahme von zwei oder drei europäiſchen Ländern in allen europäiſchen Staaten mehr oder weniger wichtige Minderheiten vorhanden ſeien, die nicht durch Einwanderung entſtanden, ſondern boden— ſtändig ſeien. Die Tatſache, daß dieſe Minderheiten in der Mehrheit der europäiſchen Staaten nicht die Möglichkeit hätten, ihre Stimme in Genf vernehmen zu laſſen, könne nicht als ein Beweis dafür angeſehen werden, daß ſie nicht exiſtierten oder ſich ihres beſonderen Charakters nicht bewußt ſeien. Ihr Schweigen bedeute auch nicht, daß ſie zufrieden ſeien.„Man hat dann weiter behauptet“— ſo fuhr der Redner fort— „daß die Behandlung der Minderheiten in den von den Schutz- verpflichtungen freien Ländern ſo großzügig ſei, daß jede juriſtiſche Verpflichtung als überflüſſig erſcheinen müſſe. Darüber will ich nicht ſprechen. Aber wenn das zutrifft und wenn dieſe Staaten z. B. den freien Gebrauch der Sprache dieſer Minder⸗ Anfreundliche Kommentare zur Neurath⸗Rede Auslande: Behindert uns etwa nicht im Saargebiet unter Aus- beutung der Vertragsbeſtimmungen! Aber Deutſchland begreife dieſes Wort in einfacherer Weiſe wie folgt: Laßt es euch nicht etwa einfallen, uns nicht eine Mehrheit im Saargebiet zuſtande— zubringen! Die internationale öffentliche Meinung würde gut daran tun, den Schluß der Neurath-Rede und dieſe Drohung(2) zur Kenntnis zu nehmen. Das alles wäre aber noch bedenk— licher, wenn Deutſchland ſchon jetzt über das Heer verfügen würde, das es wünſche und das Neurath fordere. Der„Petit Pariſien“ überſchreibt einen längeren Auszug aus der Neurath-Rede wie folgt:„Eine wichtige außenpolitiſche Rede.“ Der Reichsaußenminiſter drohe mit wirtſchaftlichen Vergeltungsmaßnahmen den Ländern, die den Kauf deutſcher Erzeugniſſe verweigern würden. „Le Jour“ ſchreibt: Zu dem Zeitpunkt, an dem die Redner vor dem Völkerbund ihr Herz ausſchütten, will auch das Reich ſeine Stimme vernehmen laſſen, und zwar von ſich zu Hauſe aus nach Art einer Kanonade. Neuraths Rede habe den letzten Zweifel über das deutſch-polniſche Zuſammengehen behoben. Beck arbeite im Einvernehmen mit Neurath. Er bringe dem Verſailler Vertrag, der der Stützpfeiler und legale Bürge Polens ſei, Riſſe bei. Von der Saar ſpreche Neurath meiſterhaft, indem er ſich wiederum weigere, das weſentliche— die Abſtimmung— von dem nebenſächlichen abhängig zu machen, alſo den wirtſchaft— lichen und finanziellen Fragen, den ſozialen Freiheiten und den menſchlichen Garantien. Die Rede beweiſe, daß Deutſchland an ſeinen Abſichten feſthalte. Es ſei ſogar der einzige europäiſche große Staat, der ſeit einem Jahr ſeine Politik nicht gewechſelt habe. Die engliſche Preſſe 5 DNB. London, 20. September. Die geſtrige Rede des Frh. von Neurath wird in der ganzen Preſſe und vielfach ausführlich und an hervorragender Stelle gemeldet. Verſchiedentlich wird die wegen der Saarfrage ausgeſprochene Warnung in den Leberſchriften oder in den Texten hervorgehoben. „Daily Telegraph“ ſchreibt u. a.: Bezüglich der allgemeinen Außenpolitik habe Frh. von Neurath erklärt, daß Deutſchland nur in zwei Punkten poſitive Forderungen zu ſtellen habe. Der eine ſei eine„befriedigende Regelung“ der Saarfrage, der andere ſei„völlige Gleichberechtigung“ auf dem Gebiete der Rüſtungen“. Was den erſten Punkt betreffe, ſo bilde die letzte Denkſchrift von Miſter Kn o x an den Völkerbund einen eindrucksvollen Kommen— tar zu Deutſchlands erſtaunlicher Erklärung, daß es alles mög⸗ liche getan habe, um eine„freie und ehrliche Volksabſtimmung“ zu ſichern. Was den zweiten Punkt betreffe, ſo habe Deutſchland das Recht zum Wiederaufrüſten in praxi mit zunehmender Kühn⸗ heit vertreten, ſeitdem es den Völkerbund verlaſſen habe. Abge— ſehen davon: Wenn die deutſche Regierung es im Augenblick vor⸗ ziehe, nur zwei„poſitive Forderungen“ zu ſtellen, wie lange werde dieſer Augenblick dauern? Wenn dieſe beiden Forderun⸗ gen befriedigt ſeien, werde eine Kette von anderen underzüglich folgen(2). Polens Minderheitenantrag vor der Politiſchen Kommiſſion heiten nirgends beſchränken, wenn ſie dieſen Minderheiten jede Organiſationsfreiheit gewähren, wenn ſie ihnen Schulen in ihrer Sprache zugeſtehen, in denen die Minderheiten in jeder Hinſicht gleichberechtigt ſind, welcher Grund könnte dann vor handen ſein, ſich gegen die Ausdehnung dieſer Minderheiten- ſchutzbeſtimmungen zu ſträuben?“ Man habe auch eingewandt, daß die Minderheitenſchutz⸗ verpflichtungen die Souveränität und innere Einheitlichkeit der Staaten gefährden könnten. Dieſer Einwand ſei zweifellos ernſtlich zu prüfen. Aber gerade wenn man es anerkenne, dann ſpreche es auch gegen Ausnahmebeſtimmungen für einzelne Staaten. Es ſei, ſo führte Raczynſki weiter aus, falſch, nur hiſtoriſche Gründe für dieſes Ausnahmeregime anzuführen, anſtatt ſich an die Lage von heute und morgen zu halten. Sein Land weigere ſich jedenfalls auf das entſchiedenſte, Gründe gelten zu laſſen, die mit der gegenwärtigen Lage nichts mehr zu tun hätten. Er wolle dieſe Frage nicht vertiefen. Aber es würde ihm, wenn er dazu gezwungen ſein ſollte, nicht ſchwer fallen, zu beweiſen, daß derartige Gründe mindeſtens mit der— ſelben Beweiskraft auch auf Länder angewendet werden könn— ten, die keinerlei Minderheitenſchutzverpflichtungen haben. „Wenn man“, ſo ſchloßßz Raczynſki,„das Minderheiten⸗ ſchutzſyſtem für gut holte und wenn es einen ſozialen Fortſchritt darſtellt, ſo verdient es auch, ausgedehnt zu werden. Denn ich kann nicht zugeben, daß man es allein als Ausdruck ddr juriſti⸗ ſehen Ungleichheit der Staaten benutzt, einer Angleichheit, die im übrigen ohne Beziehungen zu dem Entwicklungsſtand und der Bedeutung dieſer Staaten im internationalen Leben iſt. Polen erwartet von der Völkerbundsverſammlung eine klare und endgültige Antwort.“ Die Anſichten gehen darüber auseinander, ob Freitag noch über den polniſchen Antrag geſprochen werden ſoll, oder ob ſchon ein ungariſcher Minderheitenantrag zur Verhandlung ſtehen wird. A4 1* Löwenjagd in den Straßen DNB. Newyork, 20. Sept In der Stadt Richmond(Virginia) brach am Mittwoch⸗ nachmittag bei einem Werbeumzug eines Zirkus durch die Stadt ein Junglöwe aus ſeinem Käfig aus. Tauſende von Zuſchauer wurden von Schrecken ergriffen und ſtoben in wilder Flucht davon. In dem allgemeinen Drunter und Drüber wurde der Löwe zunächſt durch den großen Lärm eingeſchüchtert. Bald erholte er ſich aber von ſeiner Angſt und fiel zwei Pferde an, die er ſchwer verletzte. Poliziſten verſuchten nun, die Beſtie zu erſchießen. Sie verletzten ſie aber nur an der Tatze. Die Schmerzen ließen nun den Löwen mit Wutgebrüll durch die Straßen raſen, wobei er Hunderte von Fußgängern vor ſich her trieb. Schließlich floh der Löwe in ein Haus, deſſen Be⸗ wohner aus Furcht aus den Fenſtern ſprangen. Endlich gelang es, den Löwen zu erſchießen, wobei jedoch eine Perſon durch eine verirrte Kugel verletzt wurde. Wien: In Wien wurden am Mittwoch 87, in Linz 50 Kon, muniſten feſtgenommen. 9 — — Last Da a mo NC- Deimmminadhungen (parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) Geſchäfts ſte lle: Adolf Hitlerſtraße 19: NSDAP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19—21 Uhr f NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtel le: Lorſcherſtraß e 4: 88. 8 5 NSB0O. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr 1 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 1820 Uhr 50. f Am Samstag, den 22. ds. Mts., abends um 8 Uhr, findet im Kaiſerhof ein Kameradſchaftsabend der SA. ſtatt. Um die Verbundenheit der PO. und SA. erneut zu be— weiſen, erſuche ich die Parteigenoſſen, ſich reſtlos an dieſem Abend zu beteiligen. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Jungvolk Jungvolk Fähnlein 6// 2/249. Am Samstag finden die Wettkämpfe des deutſchen Jungvolks ſtatt. Die Jungen, die mitmachen wollen, ſollen ſich bei ihrem Jungzugführer melden. Meldeſchluß heute Abend 8 Uhr. Heil Hitler! Der Führer des Fähnleins: J. V. Walter Schmitt, Igzf. ASB.— DA. Landestreffen in Wiesbaden. Am Sonntag, den 7. Oktober ds. Is., findet in Wies⸗ baden das Landestreffen der„Deutſchen Arbeitsfront“ ſtatt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bei dieſem großen Tag, an dem der Führer der DAF., Pg. Dr. Ley, ſpricht, beteiligen. Die Fahrt geht mit Sonderzug und iſt der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten. Derſelbe beträgt einſchließl. Mittageſſen, Eintrittskarte u. a. nur RM. 2.50. Anmeldungen werden entgegengenommen: Täglich ab 18 Uhr in der Dienſtſtelle der NSBO., ſowie von allen Block- und Zellenwaltern der DAF. und NS. Cͤãͤ d ddbbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTPTbTbTbTbTbTbTbbbbb Der hejijche Staatsminister gegen un⸗ erlaubte Preisſteigerungen bei Textilien Das Staatspreſſeamt gibt folgende Bekanntmachung des Staatsminiſters Jung heraus: Durch die Faſerſtoffverordnung der Reichsregierung vom 19. Juli 1934 iſt es verboten, für rohe oder be- oder ver⸗ arbeitete Faſerſtoffe(Textilien) im Inlandsverkehr höhere Preiſe zu fordern oder ſich oder einem andern gewähren oder verſprechen zu laſſen, als der Verkäufer in der Zeit vom 1. bis 21. März 1934 bei Verkäufen, die nach Art, Güte und Menge vergleichbar ſind, überwiegend erzielt hat. Liegen für einen Verkäufer vergleichbare Abſchlüſſe der Zeit vom 1. bis 21. März 1934 nicht vor, ſo darf der Preis denjenigen nicht überſteigen, der der Marktlage vom 12. März 1934 entſpricht. Preiserhöhungen dürfen nur nach Maßgabe der weiteren Beſtimmungen des§ 14 und nur beia nachgewieſenem Vor- liegen der darin aufgeſtellten Bedingungen erfolgen. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot werden mit Gefängnis und unbeſchränkt hoher Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen bedroht. Neben der Strafe kann die Fort- führung des Betriebes, in dem die Zuwiderhandlung feſtge— ſtellt wurde, auf Zeit oder Dauer unterſagt werden. Ich mache hiermit auf dieſe reichsgeſetzliche Beſtimmung nochmals ausdrücklich aufmerkſam. Jeder Verſtoß gegen dieſe Beſtimmungen wird von mir mit der größten Strafe geahndet werden. Alle irgendwie in Erſcheinung tretenden Preiser— höhungen der verbotenen Art ſind deswegen von jedermann und von jeder Stelle unverzüglich an die Preisüberwachungs⸗ ſtelle zu berichten. Stellt ſich eine vorſätzliche oder fahrläſſige Verletzung der geſetzlichen Vorſchriften heraus, ſo erfolgt un— nachſichtliche Beſtrafung. Sonderzug zum Erntedankjeſt auf dem Bückeberg Sämtliche Teilnehmer an der Fahrt zum Bückeberg haben ihre Meldung bei dem zuſtändigen Bauernführer abzugeben. Auch diejenigen Teilnehmer, die ſich bereits über ihre zu⸗ ſtändige Organiſation gemeldet haben, insbeſondere die Ver⸗ treter der Genoſſenſchaften, des Handels haben dies zu tun. Zug von Weinheim über Frankfurt-Hbf.— Gießen nach Hameln am 29. September 1934. Rückfahrt am 1. Oktober 1934. Weinheim ab: 11,16 Uhr; Ankunft in Hameln 20,00 Uhr. Abfahrt in Hameln am 1. 10.: 12,16 Uhr. Ge⸗ ſamtfahrpreis 8,30 RM. Die Meldungen müſſen bis Sams⸗ tag, den 22. September 1934, mittags 12 Uhr erſtattet ſein. Hitze⸗Phantaſien. Im„Mittag“(vom 17. Sept.) iſt folgendes zu leſen: „Iſt die ungewöhnliche Hitze daran ſchuld, daß die Phan⸗ taſie übereifriger Auslandsjournaliſten Blüten treibt, wie dieſe: Das engliſche Blatt„Evening Standard“ läßt ſich aus Berlin melden, daß zahlreiche Bewunderer des deutſchen Reichskanzlers im Anſchluß an die Nürnberger Feſtlichkeiten beſchloſſen hätten, Adolf Hitler die Kaiſerkrone des Heiligen Römi— ſchen Reiches Deutſcher Nation anzubieten. Ihrer Anregung nach ſolle Hitler nicht als Nachfolger Wilhelms II., ſondern als Nachfolger der römiſchen Kaiſer die Krone des Deutſchen Kaiſers erhalten. Das iſt ein ſolcher romantiſcher Anſinn, daß ſelbſt andere ausländiſche Zeitungen entſchieden davon abrücken. „Selbſtverſtändlich iſt“, ſo ſchreibt z. B. der„Peſter Lloyd“, „ſolchem Gerede keinerlei Ernſt beizumeſſen; bemerkenswert iſt es aber immerhin, daß ernſte Organe der europäiſchen Preſſe eine derartige Nachricht verzeichnen und weitergeben.“ Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. September 1934. Herbſtbild Dies iſt ein Herbſttag, wie ich keinen ſah! Die Luft iſt ſtill, als atmete man kaum, Und dennoch fallen raſchelnd fern und nah Die ſchönſten Früchte ab von jedem Baum. 2 ſtört ſie nicht, die Feier der Natur! ies iſt die Leſe, die ſie ſelber hält, enn heute löſt ſich von den Zweigen nur, Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt. Hebbel. D * D 2 Feuer!!! Feuer!!! Wer war nicht ſchon Nachricht wurde von ganze Dörfer einge⸗ ganz 9 Wen erſchreckt dieſer Ruf nicht? erſchüttert, wenn ihm durch die Preſſe Brandkataſtrophen?— Großfeuer— äſchert! Feuer!!! Der Schreckensruf Lande. Erntevorräte und Vieh werte, die Hunderttauſenden von freies Leben ermöglichen würden, zum Opfer. 500 Millionen Reichsmark werden jährlich durch Brände zerſtört.— 500 Millionen!! Deutſches Volk! Hier gilt es Einhalt zu gebieten— hier gilt es, den Kampf aufzunehmen. Drei Viertel aller Brände können vermieden werden. * Die Goetheſchule als Brandobjekt. In der heu- tigen Mittagsſtunde wurde von der Freiw. Feuerwehr ein markierter Brandangriff auf das Goetheſchulhaus, in dem ſich noch ſämtliche Kinder befanden, vorgenommen. Nachdem das Gebäude mit Schlauchleitungen, Rettungsleitern uſw. be⸗ legt war, wurde eine Knabenklaſſe aus dem 2. Stockwerk durch den Rettungsſack in den Schulhof befördert. Innerhalb weni⸗ ger Minuten war die Uebung, die im Rahmen der Feuer— ſchutzwoche ſtattfand, beendet. Das Lanbeslteſſen der AS d. unb ber DAF. am 6. und 7. Okt. in Wiesbuben Am 6. und 7. Oktober verſammeln ſich in Wiesbaden die Volksgenoſſen zu einem großen Appell aller Schaffenden Sonderzüge aus allen Teilen des Landes bringen die Teil- nehmer nach Wiesbaden. Wiesbaden bereitet ſich für den Empfang ſeiner Gäſte vor. 35 000 Freiquartiere ſtehen zur Verfügung für die Amtswalter, die bereits Samstags dort eintreffen. Für die Teilnehmer am Landestreffen iſt am Sonntag ein Eintopfgericht für 25 Pfg. vorgeſehen. Kurzum es ſind alle Vorbereitungen getroffen, um die Unkoſten auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Nichtsdeſtoweniger wird den Teilnehmern ſo vielerlei geboten, daß es ſicher alle bereuen werden, die ſich nicht zur Teilnahme entſchließen konnten. Das Programm ſieht für den Vormittag eine gewaltige Kundgebung mit Dr. Ley, Gauleiter Sprenger, dem Reichsobmann der NSBO., Pg. Walter Schumann und anderen vor. Am Nachmittag findet eine Aufführung der„Sinfonie der Arbeit“ durch Wies⸗ badener und Frankfurter Sprech- und Tanzchöre ſtatt. Der Abend verſammelt die Teilnehmer im Paulinenſchlößchen unter dem Motto„Volkstum und Heimat in Lied und Tanz“. Gleichzeitig iſt rheiniſcher Abend mit Feuerwerk am Bieb— richer Rheinufer. Wiesbaden freut ſich auf den Beſuch der Kameraden der Arbeitsfront und hat in jeder Weiſe für gute und preis⸗ werte Bewirtung ſowie für billige Gelegenheit, die Sehens- würdigkeiten zu beſichtigen, Sorge getragen. Nähere Aus⸗ kunft erteilen die Kreis- und Ortswaltungen der DAF. und der NSB0O. die auch noch lfd. Anmeldungen entgegennehmen. der Generalmilglleberappel der NSDAP. am geſtrigen Abend erfreute ſich eines ſtarken Beſuches. Die Parteimitglieder, Mitglieder der NS.-Gliederungen und For⸗ mationen füllten die Freiſchützſäle. Neben der Bekanntgabe geſchäftlicher Mitteilungen galten die gehaltenen Referate dem Nürnberger Parteitag. Herr Beigeordneter Schwei— gert, Herr Polizeikommiſſar Bullmann ſowie der Kreis⸗ leiter, Herr Dr. Hildebrandt, gaben den geſpannt lau- ſchenden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen von den unver⸗ geßlichen Erinnerungen, die ſie von dem gewaltigen Partei- tag mit nach Hauſe nahmen, kurze Berichte. Herr Dr. Hilde— brandt verbreitete ſich eingehend über das innere Erleben und die Bedeutung des Parteikongreſſes und rief beſonders die be— deutſame und richtunggebende Schlußanſprache des Führers nochmals in Gedächtnis zurück, die u. a. lautete: gellt durch die deutſchen werden vernichtet! Sach- Voltsgenoſſen ein ſorgen⸗ fallen der Flammengeißel „Die Partei wird für alle Zukunft die politiſche Füh⸗ rungsausleſe des deutſchen Volkes ſein. Sie wird einen Stab politiſcher Apoſtel und Streiter ausbilden, die dann als ge— horſame und pflichtgetreue Offiziere der Bewegung ihren Dienſt tun. Sie wird jene große Schule ſein, die Millionen unſeres Volkes an ſich zieht, ausbildet und wieder entläßt. In ihr wird ſich eine Tradition der Kunſt der Volksführung ent⸗ wickeln, die verhindern ſoll, daß jemals wieder fremde Geiſter Gehirn und Herz der deutſchen Menſchen verwirren. Sie wird in ihrer Lehre unveränderlich, in ihrer Orga- niſation ſtahlhart, in ihrer Taktik ſchmiegſam und anpaſſungs⸗ fähig, in ihrem Geſamtbild aber wie ein Orden ſein. Sie iſt für alle Zukunft das Senfkorn der nationalſozialiſtiſchen Idee. Die Lehrmeiſterin der nationalſozialiſtiſchen Organiſa⸗ tionskunſt. Die Schule der nationalſozialiſtiſchen Propa⸗ ganda. Das Ziel aber muß ſein: Alle anſtändigen Deutſchen werden Nationalſozialiſten. Nur die beſten Nationalſozialiſten ſind Parteigenoſſen.“ Die Worte des Herrn Kreisleiters, mit der Mahnung Deutſchland und nur Deutſchland in allem Tun und Handeln an erſte Stelle zu ſetzen, erweckten einen nachhaltigen Ein- druck. Herr Ortsgruppenleiter Franzke ſchloß mit dem Dank an die Redner, nach einem„Sieg Heil“ auf den Führer und dem Abſingen des Horſt Weſſel-Liedes die Verſammlung. Aus dem Geſchäftsleben. Mit dem heutigen Tage eröffnet Herr Mich. Kühner 2.(ſeither Bürſtädterſtr. 18) im Hauſe Bismarckſtraße 22(frühere Metzgerei Georgi „Fürſt Alexander“) eine Rinds-, Kalbs- und Schweinemetz⸗ gerei. Seine Wurſt- und Fleiſchwaren empfehlend, bittet er um freundliche Unterſtützung.(Siehe auch Inſerat in heutiger, Nummer.) Mechaniſche Werkſtätte. Ingenieur Franz Jakob Knapp gibt der Einwohnerſchaft bekannt, daß er die von ſeinem ehemaligen Lehrmeiſter Hans Brückmann geführte mechaniſche Werkſtätte im Hauſe ſeiner Eltern, Lampert⸗ heimerſtraße 13, weiterführt. Mit der Verſicherung, alle anvertrauten Arbeiten gut und billig auszuführen, bittet Herr Knapp um gefällige Unterſtützung.(Siehe Inſerat). Straßenbauarbeiten in Viernheim. Nachdem in letzter Woche die Renovierung der Adolf Hitlerſtraße in Angriff genommen wurde, hat man mit dem geſtrigen Tage mit den Arbeiten in der Schulſtraße, vom Rathaus bis Saarſtraße, begonnen. Durch das Einſetzen mehrerer Arbeits- kolonnen gehen die Arbeiten raſch von ſtatten, ſodaß in kurzer Zeit die Straßen wieder fahrbereit ſein werden. Aufführung von Schillers„Räuber“. Das hie⸗ ſige kath. Pfarramt bringt zur Kenntnis, daß am 7. Oktober im Karpfenſaale auf neurenovierter Bühne Schillers Schauſpiel„Die Räuber“ zur Aufführung kommt.(Nähere Mitteilungen folgen.) Friſtverlängerung für die Anmeldung zum Reichsnährſtand. Amtlich wird bekanntgegeben, daß die Friſt zur Anmeldung der Betriebe des Landhandels und der Be- und Verarbeiter landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe zum Reichsnährſtand bis zum 30. September 1934 verlängert worden iſt. Die Nationalmannſchaft(Deuljchland⸗Aiege) turnt in der Darmſtädter Feſthalle Welt⸗ meiſter, Kampfſpielſieger u. Deutſche Meiſter! Darmſtadt ſteht am kommenden Sonntag im Zeichen der„Meiſter des Turnens“. In der 6000 Perſonen faſſenden Feſthalle wird die bekannte„Deutſchlandriege“ mit ihren beſten Turnern dieſelben Gipfelleiſtungen vorführen, die am vergangenen Samstag in Wiesbaden nahezu 4000 Zuſchauer in Anweſenheit des Reichsſportführers in Begeiſterung ver- ſetzten.— Nachfolgende Turner ſind von der Deutſchen Tur— nerſchaft für Darmſtadt gemeldet: Ernſt Winter, Tg. Eintracht Frankfurt, Konrad Frey, Männerturnverein 1877, Bad Kreuznach, Franz Beckert, Tv. Neuſtadt i. Schwarzwald, Fritz Limburg, Tv. Rahle 1848, Hans Friedrich, Aachener Turngemeinde, Franz Eſchwei, Tg. Weinheim, Willi Stadel, Tg. Heidelberg, Richard Reuther, Tb. Germania Oppau, Georg Göbig, Tv. Mainz⸗Hombach, Albert Zelkens, Tg. Eintracht Frankfurt. N Neben den Vorführungen der Meiſterturner wird auch das Rahmenprogramm einen würdigen Verlauf nehmen. Eingeleitet wird die Feſtfolge mit dem Einzug der Fahnen, an dem ſich neben den zahlreichen Turnvereinen des Kreiſes auch die SA., SS., Arbeitsdienſt uſw. mit Fahnenabord⸗ nungen beteiligen. Die Standartenkapelle 115 konzertiert von 2,30 Uhr bis 3 Uhr und umrahmt das Programm muſikaliſch. * — Der Bauer ſoll keine Margarine kaufen. In den amt⸗ lichen Veröffentlichungen des Reichsnährſtandes wird ein Appell an die deutſchen Bauern gerichtet, daß Aufgabe und Ziel der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik die Selbſtver⸗ ſorgung mit Nahrungsmitteln für alle Volksgenoſſen zu volkswirtſchaftlich gerechten Preiſen iſt. Ein wichtiges Mit⸗ tel zur Erreichung dieſes Zieles bilde der Fettplan. Neben anderen Maßnahmen ſei die Margarineproduktion erheb⸗ lich eingeſchränkt, die Margarine zum Teil verteuert, um den Fettverbrauch auf die Butter zu lenken, zum Teil auf⸗ grund von Fettbezugsſcheinen für die ärmere Bevölkerung zu einem für dieſe Schichten tragbaren Preis abzugeben. Ein Bauer, der Margarine kaufe, ſäge tatſächlich den Aſt ab, auf dem er ſitzt; denn er durchkreuze die Bemühungen ſeiner Staatsführung. Er verſündige ſich auch gegen ſeine ärmeren Volksgenoſſen, denen er die Möglichkeit nehme, genügend billige Speiſefette zu kaufen. Der deutſche Bauer dürfe daher keine Margarine kaufen, denn er ſchädige ſich und vor allen Dingen ſeine ärmeren Volksgenoſſen. Geſchäjtliche Mitteilungen. N Der heutigen Ausgabe unſeres Blattes liegt ein Proſpekt der„Sturm“-Zigarettenfabrik, Dresden, bei. Wetterbericht Die nachſommerliche Schönwetterperiode geht ihrem Ende entgegen. Der hohe Druck weicht immer weiter oſt⸗ wärts zurück und gibt die Herrſchaft wieder an die atlanti⸗ ſchen Druckſtörungen ab. Da über Irland ein weiterer Ab⸗ leger nachfolgt, wird die Witterung der nächſten Tage bei vorwiegend ozeaniſcher Luftzufuhr einen unbeſtändigen Charakter annehmen.— Vorherſage: Durchzug eines Tiefdruckausläufers, zunächſt Bewölkungszunahme und Strichregen, in den nächſten Tagen ozeaniſche Luftzufuhr, daher kühleres und unbeſtändiges Wetter. Schallender bolnsgenosse, Deine Anmeldung Zur Teilname am Landestreſten in Ulesvaden ehm noon! 2 4 FP vb ·˙- rr 0 fleiſchige Bekanntmachungen eee bl S Betreffend: Steuerſprechtag des Finanzamts Gesschäfts eröffnung Heppenheim. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Heppenheim wird am Donnerstag, den 4. Oktober 1934, auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 1. Oktober 1934, mittags 12 Uhr bei uns Zimmer Nr. 21 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanz⸗ amt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Er⸗ ledigung ihrer Steuer⸗Angelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. September 1934 Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Schweigert Mit dem heutigen Tage eröffne ich im Hauſe Bismarckstraße 22 frühere Metzgerei Georgi, „Fürſt Alexander“) eine Ich empfehle meine ſtets guten und friſchen Fleiſch⸗ und Wurſtwaren der titl. Einwohnerſchaft, insbeſondere d Nachbarn, Freunden und Gönnern, bitte ſie und n herige geſch. Kundſchaft um weitere freundl. Berückſichtigung und Unterſtützung. Rariofleln hat lfd. abzugeben Ill. Hoock 17. Steinſtraße 32 Ackrüpen zu verkaufen Lammert neimerstr. 13 2 Immer Ing Hüche v. ruhigen Leuten zu mieten geſucht. . Rinds-, Halhs- und Schweine melzgerel werten ne bis⸗ Mit deutſchem Gruß! Michael Kühner 2. früher Bürſtädterſtraße 18 S P ͤ e Gemeindehaſſe. Wir erinnern an Zahlung des 3. Zieles VBürgerſteuer 1934. Für Beiträge zur land.⸗ und fw. Berufsgenoſſenſchaft 1933 werden ab 1. 10. 34 Zuſchläge von 39% erhoben.— Weiter ſind zur Zahlung Ende September fällig: das 3. Ziel Gemeinde, Kreis⸗ und Pro⸗ vinzialumlage 1934 und 1. und 2. Rate Handwerkskammerbeitrag 1934. Zöller. geführte Vereino⸗ Anzeiger M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde Gärtner, Vorſitzender. Club der Gemütlichen. Am Sonntag, den eschänseronnung und Emnieniung Der geehrten Einwohnerschaft, besonders der hiesigen Geschäftswelt zur Kenntnis, dass ich die von meinem ehemaligen Lehrmeister Herrn Hans Brückmann Mit deutschem Gruss Franz Jakob Rnapn, Ingenieur Geſchäſtsſt. ds. Bl. (667 Ltr.) zu ver⸗ kaufen Bismarck⸗ ſtraße 65 — 2* IA ans 1 bs tale 5 e gebrauchsfertige in meinem Elternhause, Lampertheimerstr. 13„ter betreibe Durch langjährige Erfahrung im Maschinenwesen in Theorie und Praxis bin ich in der Lage, die mir an- vertrauten Arbeiten gut und billig auszuführen. Wein- laschen billig abzugeben. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. achpüben hat lfd. abzugeben 23. September findet unſere diesjährige Fahrt 9 Jak. Schneider ins Blaue ſtatt. Abfahrt vormittags 9 Uhr Goetheſtr. 5 am Lokal zum Anker. Wer noch mitfahren will, muß ſich bis Samstag mittag im Lokal gemeldet haben. Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstag Abend 9 Uhr im Gaſth. zum Ochſen Mit⸗ gliederverſammlung. Tagesordnung: Hahnen⸗ Anzug⸗ u. Kleider⸗Stoffe Ausſteuerartikel nur Qualitätswaren zu billigen Preiſen bei Nobert Steiert. b Süßbücklinge Pfo. 35 Pfd. 0—— Sämtliche e arinaden, offen u. in Ltr.⸗Doſen Tägli üßen Räucherlachs ½ 40 Pig. glich ſüß Delikateß⸗ Sauerkraut Pfd. 16 f D 4e 5 5 eſſen und Ausſtellung. Der Vorſtand. Turnverein v. 1893 e. V. Handball: Heute] Wir empfehlen Abend ½9 Uhr Spielerverſammlung im] Ware: Lokal Freiſchütz. Alles hat zu erſcheinen. Sonntag, den 23. d. Mts. Freundſchafts⸗ ſpiele gegen Tv. 1884 Hohenſachſen. Näheres in der Verſammlung.— Fußballabteilung: Sonntag zweites Verbandsſpiel gegen Turnverein Unterflockenbach in Viernheim. Beginn 3 Uhr. 2. M. frei. Alle Mitglieder und Freunde ſind zu dieſem Spiel freundl. eingeladen. Der Vorſtand. heringe, Ferner Lebens⸗ Holl. Fettheringe, Brat⸗ Bismarckhe⸗ ringe, Marinierte He⸗ ringe, Nollmops, Oel⸗ ſardinen, Seelachs, offen. führen wir das ärztlich empfohlene natür⸗ liche Mineral⸗Tafelwaſſer Siegtried-duelle große Flaſche 22 Pfg. mittelhaus G. Hook Adolf Hitlerſtraße 1 Jahoh Winkenbach most Lorſcherſtr. 10(Vorſtadt) — Brennerei und Kelterei 4 Nelee 9 Ludwig Lamberth Ohne Saat ee keine Ernte! arbeitsamt mannneim ul lien, leine in friſcher Elnen bolksgenossen Mut nicht verlieren, inſerieren! verſailles befreien! Werde Mitglied im deutſchen Luftſport⸗ verband! Die betrogenen Koksſchieber * Frankfurt a. M., 20. Sept. Eine Kokainſchieberaffäre, die ſeinerzeit vor dem Schöffengericht verhandelt worden iſt, beſchäftigt nun auch die Große Strafkammer, da zwei von den fünf Angeklagten Berufung eingelegt hatten. Es hatte ſich ſeinerzeit folgendes zugetragen: ſchuldigte Friedrich Mann aus Bensheim hatte mehre⸗ re Leute für Kokaingeſchäfte zu intereſſieren gewußt und von zweien je 600 RM zum Ankauf von Kokain erhalten. Er fuhr mit ſeinen Geſchäftsfreunden nach außerhalb, wo ſich eine große chemiſche Fabrik befindet, ließ die Intereſ⸗ ſenten in einer Wirtſchaft und kam dann mit einer Flaſche weißen Pulvers zurück. Es ſollte Kokain ſein, war aber Mehl und Soda. Um unter hohem Gewinn das Kokain zu verkaufen, fuhr man zu dritt nach Hamburg, wo ſich Mann mit einer Dame treffen wollte. In Hamburg begab ſich M, der wegen Betrugs vorbeſtraft iſt, ohne ſeine Begleiter in ein Hotel, um die„blonde Ellen“, wie Mann die Dame nannte, zu treffen. Wie Mann nachher ſeinen Reiſegefähr⸗ ten erzählte, ſollte ſich in dem Hotel Folgendes zugetragen haben: Er lud die Dame zu einer Flaſche Wein ein, ſei plötzlich bewußtlos umgeſunken, und als er wieder zu ſich kam ſei die Ellen mitſamt dem Kokain verſchwunden ge— weſen und er habe das Nachſehen gehabt. Viel ſchlimmer war die Sache für die beiden Begleiter, denn ſie beklagten den Verluſt ihres Geldes. Mann animierte ſie zu einem weiteren„Geſchäft“, diesmal floſſen M. gleich 6000 RM zu. Er hatten den Geldgebern je 5000 RM Gewinn in Ausſicht geſtellt. Als Käufer nannte er einen Herrn Lu⸗ cien in Saarbrücken. M. wollte nachher Bedenken ge⸗ habt haben, das Kokain über die Grenze zu bringen und behauptete, es an einem See an der Grenze vergraben zu haben. Man hätte meinen ſollen, daß nun ſeine Freunde entmutigt zuſammenſanken. Unter Beteiligung von weite⸗ ren Perſonen floſſen M wieder 2000 RM zu. Als ein neu⸗ er Verkauf vor der Türe ſtand, entpuppte ſich der Käufer als Kriminalbeamter, was für alle Beteiligten ſchlimme Folgen hatte. M wurde zu anderthalb Jahren Zuchthaus und 200 RM Geldſtrafe verurteilt. Die anderen Angeklag⸗ ten, darunter der Staatenloſe Philipp L., erhielten Gefäng⸗ nisſtrafen. In der Berufungsverhandlung geſtand M jetzt zu, daß er von Anfang gewußt habe, daß es ſich um Soda und Mehl handelte. Die Große Strafkammer änderte das Urteil in beiden Fällen ab. Mann wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Bei L. wurde die Strafe auf ſechs Monate Gefängnis ermäßigt. Zaucksaclen Der hauptbe⸗ In Apel und Brat Zu bringen. Zelle zuch Uu lich. Aazeigen Tue Deine Pillcht! 4 in einfacher bis feinster Schale e Ausführung bei billig- Arbeit! Zeitung ster Berechnung lieferi Helle ede ollene Stelle unter ſind Ihnen ſtets die Buchdruckerei der Telefon 39 331. Uiernneimerbolkszeltung Jule Heer Spaziergang auf dem Waſſer Gießen. Der Gießener Geheime Medizinalrat Profeſſor Dr. Sommer, der ſich ſchon ſo oft erfolgreich mit techniſchen Problemen beſchäftigt hat, hat neuerdings Waſſerſkier her⸗ geſtellt, auf denen man auf dem Waſſer genau ſo ſpazieren gehen kann wie ſonſt auf anderen Skiern im Winter auf dem Schnee. Nach örtlichen Verſuchen haben am Sonntag zwei junge Männer aus Gießen und ein junges Mädchen in Begleitung von Dr. Sommre eine erſte Fernfahrt auf der Lahn von Gießen nach Wetzlar gemacht. Die Fahrt kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Die 20 Kilometer lange und ſehr kurvenreiche Strecke wurde glatt zurückge⸗ legt. Die Rundfunkprogrammzeitſchrift„Der Deutſche Rund⸗ funk Funk Poſt“ wird in ihrem neueſten Heft von einem Auf⸗ ſatz eingeleitet, der die uns wenig bekannten Leiſtungen der Reichspoſt bei Rundfunkübertragungen nach dem Ausland behandelt. Hermann Löns, dem vor 20 Jahren gefallenen Heidedichter, und Auguſt Macke, dem ebenfalls im Kriege gefallenen rheiniſchen Maler, ſind zwei bebilderte Gedenk⸗ artikel gewidmet. Das Heft iſt im übrigen wieder ſehr inter⸗ eſſant und unterhaltſam ausgeſtattet. Der techniſche Teil behandelt vorzüglich Antennenfragen; er empfiehlt, vor Eintritt der Winterzeit, in der die Geräte in höherem Maße beanſprucht werden, die Antenne nachzu⸗ ſehen und dabei evtl. feſtgeſtellte kleine Schäden zu beheben. Der weitere Artikel,„Eine neue ſtörungsfreie Antenne“, wird beſonders für Baſtler intereſſant ſein. Daß dieſes älteſte Blatt der deutſchen Funkpreſſe zur Zeit eine weſentliche Ausgeſtal⸗ tung und Erweiterung ſeines Inhalts vorbereitet, ſei zum Schluß noch bemerkt. „Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ Illu⸗ ſtrierte Rundſchau mit dem ausführlichen Rundfunk⸗Pro⸗ gramm der Welt. 76 Seiten ſtark. Verlag Rothgießer& Dieſing A.⸗G., Berlin N 24. Einzetheft 25 Pf. Monats⸗ bezug 85 Pf. Bern: In Montreux wurde ein Juwelier in ſeinem Laden von einem Verbrecher überfallen und ſchwer verletzt. Der Täter verübte Selbſtmord. i l. 5 1 fol non off lvor dar ert te] ſiſorvi la uiii ai ere eee i oll o fo rvuAAiuulopf iu Orb ſoill nu. xx Jord laat brrniuubouen dioffa(dee fh W wuiruůn ſinaub l uulu vorn Ni ru muell 1 835 a, W 20 Tee e. 05 Matter obe in, aber a Sa 9 0 i N 55 2 fer un(pol nab ſo bun. o poll ant, Gude;„ 935 ee 9 0 a ee 2 55 1 uli in Hiaciun nid ll fuuuufo München: Vom 20. bis 23. September hält die Deutſche Geſellſchaft für Bauweſen in Verbindung mit einer Kund⸗ gebung der Reichsgemeinſchaft der techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Arbeit ihre Jahresverſammlung in München ab. In der Er⸗ öffnungskundgebung am Donnerstag ſprach u. a. der General- 1 Dr. Todt über die Reichsautobahnen und ihre Auf- gaben. Regensburg: Von einer ſchweren Brandkataſtrophe wurde am Dienstagnachmittag die Holzwollefabrik Gebr. Winterling in Regenſtauf bei Regensburg heimgeſucht. Der Geſamtſchaden be⸗ trägt rund 55 000 RM. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 20. September: Amtlich notierten: Weizen, Feſtpreiſe W 15 20, W' 16 20.20, W' 17 20.50; Roggen, Feſtpreiſe R 15 16.20, R 16 16.50, R 17 15.80; Braugerſte, inl. 19.50 bis 21, Winter⸗ und In⸗ duſtriegerſte 18 bis 19.50; Futtergerſte, Feſtpreiſe G 7 15.20, G 8 15.50, G 9 15.70, G 11 16; Hafer, Feſtpreiſe H 11 15.20, H 14 15.70,§ 17 16; Mais mit Sack 21.25; Raps, inl. ab Station 31; Weizenkleie mit Sack W 17 10.25, Rog⸗ genkleie mit Sack R 16 9.90, Weizenfuttermehl 12.50; Weizen⸗ nachmehl 16.25; Erdnußkuchen 14.30; Sojaſchrot 13.40; Raps⸗ kuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.10; Kokos⸗ kuchen 15.10; Leinkuchen 15.15; Biertreber mit Sack 17; Malz⸗ keime 14.50 bis 15.50; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu, loſe, neues 9.80 bis 10.60; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 2.50 bis 3.20, dto.(Hafer und Gerſte) 2.50 bis 3.20, Stroh, ge⸗ bündelt(Roggen und Weizen) 2.20 bis 2.60, dto.(Hafer und Gerſte) 2.20 bis 2.40; Weizenmehl: Feſtpreisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 27.25, Wͤ' 16 27.15, W 15 27.25, Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark, mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark, Fracht⸗ ausgleich 0.50 Mark für 15⸗Tonnen⸗Ladungen; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16, Type 997 24.15, 15 23.75, 13 23.25, zuzüglich 0.50 Mark Frachtenausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der W.; Weizenmehl mit einer Bei⸗ miſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilogramm, mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 20. September. Zu⸗ fuhr: 200 Ferkel, 399 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wo⸗ chen 7 bis 9, über ſechs Wochen 14 bis 20, Läufer 22 bes 25 Mark pro Stück.— Marktverlauf: mittel. * 4 E n N ee 1e 1 0 ö 6 . g . N . 3 — 7