Anlliches Verküntigungsblatl ber Vürgermeſſietei und J Viernheim eu 5 heimer Wäldchen errichtet hat. Der unte Reichsſtatthalter Robert Waaner mit den Mitaliedern Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mh. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millim eterzeile oder deren Raum Pfennig Nr. 221 er anderer Behördben- Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger 7 Beilagen: S Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Montag, den 24. September 1934 Im brennenden Schacht Schweres Grubenunglück in England London, 22. September. Das mitkelengliſche Induſtriegebiet iſt von einem ſchwe; ren Grubenunglück betroffen worden. In einem Kohlenberg⸗ werk in der Nähe von Wrexham ſind die Schachtanlagen in⸗ folge einer Exploſion in Brand geraten. Kurz vor der Explo⸗ ion waren gerade 400 Bergleute eingefahren. 156 Bergleute ſefanden ſich in dem Teil der Grube, in dem ſich die Explo- ſion ereignete. Bisher konnten 16 tote Bergleute geborgen werden. Jwei Bergleute wurden mit Verletzungen, fünf un⸗ verletzt zutage gefördert. 2 des Schickſals der in dem Schacht noch eingeſchloſſenen ſorgnis. ergleute herrſcht ernſteſte Be- Die Rettungsarbeiten werden durch den Brand überaus ſtark behindert. Unter Verwendung von Sand und Erde und allen anderen erdenklichen Mitteln verſucht man, der Flam⸗ men Herr zu werden. Aerzte und Sanitäter, die aus der ganzen Umgebung herangezogen worden ſind, können wegen des 9 noch nicht in ausreichendem Maße eingeſetzt werden. Kaum Hoffnung auf Rettung? Es beſteht kaum eine Hoffnung auf Rettung der mehr als 100 abgeſperrten Bergleute. Viele Mitglieder der Ret⸗ ee ſammen und mußten aus dem von Schlagwettern erfüllten Bergwerk an die friſche Luft gebracht werden. Sie wurden chaften brachen trotz ihrer Sauerſtoffmasken zu⸗ aber in jedem Fall ſofort von Freiwilligen erſetzt. Die Lei⸗ tung des Bergwerks prüft die Frage, ob es notwendig iſt. das Bergwerk zu ſchließen und abzuriegeln, um das Er⸗ löſchen des Feuers zu beſchleunigen. Heimattag der deutſchen Weſtmark JIwei erhebende Jeſttage in Karlsruhe. Karlsruhe, 24. September. In der feſtlich geſchmückten badiſchen Landeshauptſtadt fand am vergangenen Samstag und Sonntag der 2. Süd⸗ weſtdeutſche Heimattag ſtatt, der Zehntauſende von Volks⸗ genoſſen aus allen Gauen Badens, aus der Pfalz und dem Saargebiet zu einem einmütigen zum deutſchen Vaterland und ſeinem Führer Adolf Hitler vereinigte. Die Veranſtaltungen begannen mit einem gut beſuchten Tagung des Gaues Weſtmark des Reichsverban⸗ des Deutſcher Schriftſteller im Bürgerſaale des Rathauſes, wobei Max Dufner⸗Greif aus Heidelberg in einem Vortrage unterſt ich, daß es nach dem Erſcheinen des Hakenkreuzes über der oberrheiniſchen Landſchaft keine badiſche Dich⸗ tung mehr gebe. Der Zielweg Schrifttum gerichtet und hier habe ſeine Sendung zu erfüllen. feierlichen Bekenntnis das deutſche Alemannentum ſei auf das Nachmittags fand die Enthüllung eines ſchlichten Ge⸗ denkſteines ſtatt, den die Stadt Karlsruhe dem deukſchen Helden Albert Leo Schlageter an verkehrsreicher und doch idylliſcher Stätte beim Beiert⸗ Feier wohnte der der Regierung und den Spitzen aller ſtaatlichen Stellen bei. Ebenſo waren die Eltern und Geſchwiſter Schlageters, ferner die NS⸗Formationen, die Militärvereine und die ſtudentiſchen Korporationen mit Fahnen zugegen. Der Reichsſtatthalter erföönete die Reihe der zahlreichen Kranz⸗ niederlegungen. : Anläßlich der einjährigen Wiederkehr des Tages des erſten Spatenſtichs an den Reichsaukobahnen übermit⸗ kelte Generaldirektor Dr. Dorpmüller dem Führer im Na⸗ men von 2549 Ingenieuren, Technikern, Kaufleuten und Angeſtellten ſowie von 61 500 Arbeitskameraden herzliche Glückwünſche. Die Zukunft des fr Eigener Bericht aus Paris. Es iſt aufgefallen, daß die franzöſiſche Budgetdebatte den Kurs des Franken weder nach oben noch nach unten zu be⸗ einfluſſen vermochte. Ein Beobachter im wirtſchaftlichen Teil der„Information“ führt das darauf zurück, daß die Debatte zwei ſchroff einander gegenüberſtehende Feſtſtellungen eſtattet:. g Einerſeits hat der franzöſiſche Finanzminiſter Germain⸗ Martin erklärt, daß ſeine Regierung die Frankentwertung nicht in Erwägung zieht. Andererſeits hat eine Anzahl Redner das Thema der Frankwertſenkung ernſtlich in befürwortender Weiſe erörtert, während noch vor einem Jahre eine ſolche Erörterung einfach nicht möglich geweſen wäre. f Zweifellos iſt in der letzten Zeit der politiſche Druck, den der frühere Miniſter Paul Reynaud und ſeine Freunde in der Richtung der Frankentwertung ausüben, ſtark gewachſen. Jetzt ſcheint es aber doch, als ob die Argumente, womit Ger— main⸗Martin die Devalvation ablehnt, neue Kräftigung erfah⸗ ren haben. Der franzöſiſche Finanzminiſter ſteht nämlich auf dem Standpunkt, daß die franzöſiſche Induſtrie nicht den Nutzen aus der Wertſenkung des Franken ziehen würde, den Raynaud und Genoſſen ihr vormalen. Die letzteren haben ſich bei der Befürwortung einer Abkehr Frankreichs vom ſogenannten „Gold-Block“ hauptſächlich darauf geſtützt, daß die Sterling⸗ entwertung keine Steigerung der Lebensmittel- und Rohſtoff⸗ preiſe in England zum Gefolge gehabt habe. Wenn das, wahr⸗ ſcheinlich aus beſonderen Amſtänden heraus, tatſächlich richtig war, iſt das Argument ihnen jedoch jetzt aus der Hand ge— ſchlagen: die Engrospreiſe für Lebensmittel und führende Roh— ſtoffe ſind laut engliſchem„Trade Journal“ im Laufe des Auguſt um 6,5 Prozent geſtiegen! Die neue Sterlingſenkung iſt durch dieſe Erhöhung wieder wettgemacht worden. Die eng— liſche Regierung wird daher— mag ſie an der letzten Sterling— ſeukung aktiv beteiligt geweſen ſein oder nicht— kaum ein weiteres Sterlingdumping in Szene ſetzen. Die engliſche In— duſtrie zieht letzten Endes keinen Nutzen daraus. Was für die engliſche Induſtrie gilt, iſt natürlich auch für die franzöſiſchen Induſtriellen richtig. Die Herabſetzung der Valikanorgan und Rußlands Aufnahme Rom, 24. Sept. Der„Oſſervatore Romano“ bringt am 21. Sept. eine abſchließende Betrachtung über die Aufnahme Sowjet⸗ rußlands in den Völkerbund. Die Tatſache, ſo ſtellt er ein⸗ leitend feſt, daß zehn Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes nicht für die Aufnahme Rußlands geſtimmt hätten, habe heilſame Wirkungen. Zum erſten ſei jener„triumphale Einzug“ ver⸗ hindert worden den die intereſſierten Kreiſe ſeit Monaten vor⸗ bereitet hätten, und zum zweiten ſei der Sowjetregierung, ob⸗ wohl ſie in der Vergangenheit ſoviel Nachſicht gefunden habe, in Erinnerung gebracht worden, daß die Mitgliedſchaft im Völkerbund eine Reihe von Verpflichtungen bedinge, die erfüllt werden müßten, und daß jemand da ſei, der über die Erfüllung dieſer Pflichten wache.„Daher keine Einmütigkeit, kein Blanko⸗ ſcheck für die Zukunft, ſondern nur zuverſichtliche Erwartung einer Entwicklung in Richtung auf die Grundſätze und die Methoden der europäiſchen Kultur.“ Daß der Vatikan ſolche Erwartungen mehr als ſkeptiſch beurteilt, iſt ſchon früher ver⸗ merkt worden. Jedenfalls aber, heißt es im„Oſſervatore Ro- mano“ weiter, müſſe nun in logiſcher Konſequenz der Aufnahme Ruß⸗ lands im Völlerbund der Verſuch gemacht werden, den innen⸗ und außenpolitiſchen Methoden des Kommunis⸗ mus eine Grenze zu ſetzen. „Dies iſt heute das wirkliche Problem der ruſſiſchen Politik 2 gegenüber Europa, das nach dem Eintritt des Kommunismus in jenen Bund, den Lenin als eine„Bande von Straßen— räubern“ bezeichnete, das Recht hat, ein Minimum von Aebereinſtimmung mit den Pflichten der Statuten zu fordern.“ In dieſem Zuſammenhang wird den Reden, die der ſchweize— riſche Außenminiſter Motta und der iriſche Miniſterpräſident De Valera im Völkerbund gehalten haben und aus deren ſtenographiſchem Wortlaut der„Oſſervatore Romano“ große Stücke zitiert, rückhaltloſe Anerkennung geſpendet. Insbeſon⸗ dere die Rede Mottas habe ein tiefes Echo in allen Kreiſen gefunden, für die Recht und Gerechtigkeit noch immer die un⸗ verrückbare Grundlage des menſchlichen Zuſammenlebens ſeien. Der ſchweizeriſche Staatsmann habe im Namen ſeines ganzen Landes den„Ton jener moraliſchen Würde gefunden, die die erſte Garantie der politiſchen Rechtſchaffenheit darſtellt“. Dieſe Rede ſei das„Zeugnis für eine Methode und eine Haltung, deren moraliſche Tragweite über die Frage der Zulaſſung Rußlands zum Völkerbund hinausreicht“. Abſchließend heißt es dann zu der Rede Mottas:„Dies iſt das Programm eines ſtolzen Volkes, das zwar klein iſt an Gebiet und politiſchem Einfluß, das ſich aber einer führenden Stellung im Streben nach moraliſcher Größe und in ihrer Behauptung rühmen kann. In einem Augenblick, in dem der Völkerbund eine ſchwere Kriſe ſeines Anſehens duerchmacht, bleibt die Rede Mottas ein Dokument politiſcher Rechtſchaffenheit, aus der vor allem die Genfer Einrichtung ſelbſt nur Nutzen ziehen kann.“ . 10. Jahrgang Der Abſtimmungskampf an der Gaar Jahlreiche Verſammlungen der Deutſchen Front. Saarbrücken, 24. September. Am Sonntag begann im Saargebiet der große Ab⸗ ſtimmungskampf der Deutſchen Front mit einer Reihe von Verſammlungen in allen Kreiſen. Es handelte ſich durch⸗ weg um geſchloſſene Verſammlungen, zu deren Beſuch nur die Mitgliedskarte berechtigte im Gegenſatz zu den Ver⸗ ſammlungen der ſogenannten Antifa, die zu ihren Ver— ſammlungen zahlloſe Einladungen in den Häuſern zu ver⸗ teilen pflegt. Die Deutſchen Front hielt ſechs Verſammlun⸗ gen im ganzen Saargebiet ab, deren jede einzelne aber auf mehrere andere Säle übertragen wurde. In drei der Perſammlungen ergriff Landesleiter Pirro ſelbſt das Wort, in anderen ſprachen die Pfarrer Wil⸗ helm und Wüſten ſowie der Führer der Deutſchen Gewerk— ſchaftsfront Peter Kiefer. anzöſiſchen Franken Frankenparität von heute würde zu Preisſteigerungen im Lande und zu Lohnerhöhungen führen, die einen Vorteil aus der Möglichkeit niedrigerer Kalkulation bei den Warenpreiſen ver— nichteten. Inzwiſchen haben auch die Ver. Staaten durch die Wiederaufnahme der ſeit Frühjahr 1933 unterbrochenen Gold— verſchiffungen zur Stützung des Dollarkurſes zu erkennen ge— geben daß ſie an weiterer Dollarwertſenkung kein Intereſſe haben. Dies in Verbindung mit der engliſchen Erfahrung hin— ſichtlich der Preisſteigerung auf dem Lebensmittel- und Roh— ſtoffmarkt wird nun in erhöhtem Grade die Zukunft des fran— zöſiſchen Frankens beſtimmen, und zwar im Sinne eines Ver— bleibens beim Goldblock. Das Brandunglück in der Kohlengrube 15 Arbeiter liegen auf den Tod darnieder. DNB. Kattowitz, 22. Sept. Zu dem bereits gemeldeten ſchweren Brandunglück auf der Holde des Klaraſchachtes in Ruda werden noch folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Der Grubenzug, der die Kohlenabfälle auf die Halde bringen ſollte, wurde bereits während der Fahrt, wie gewöhnlich, von zahlreichen Arbeitsloſen beſtiegen, die auf dieſe Weiſe möglichſt die in dem Abfall noch enthaltenen feſten Kohlenſtücke an ſich bringen wollten. Die Wagen des Grubenzuges waren mit einer dicken Kohlenſtaubſchicht bedeckt, der ſich beim Entladen offenbar durch die aus der Halde hervorſchlagenden Stichflam⸗ men entzündete. Plötzlich ſchlugen Flammen in Höhe von 10 bis 15 Me⸗ ter aus der Halde hervor und breiteten ſich in einer Länge von 20 bis 30 Meter aus. Die Folgen waren furchtbar. Ein Arbeitsloſer nach dem anderen wurde von den Flammen erfaßt. Entſetzliche Szenen ſpielten ſich ab. Die gleichfalls mit Kohlenſtaub bedeckten Kleider der Ar⸗ beitsloſen brannten wie Zunder. Laut ſchreiend liefen die An⸗ glücklichen auf der Halde umher und verſuchten, ſich die brennen⸗ den Kleider vom Leibe zu reißen. Einige der Arbeitsloſen entgingen dem ſicheren Tode dadurch, daß ſie in einen in der Nähe liegenden Schlammtümpel ſprangen. Die Rettungsaktion, die von der Grubenwehr ſofort ein⸗ geleitet wurde, dauerte etwa 40 Minuten. Mit Kraftwagen und anderen verfügbaren Fahrzeugen wurden die 34 Verunglückten in die nächſten Krankenhäuſer gebracht. Wie verlautet, haben 15 Arbeitsloſe ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie kaum mit dem Leben davonkommen dürften. Alarmzuſtand über ganz Spanien. DNB. Madrid, 23. Sept. Im Staatsanzeiger vom Sonntag wird ein Erlaß veröffent⸗ licht, durch den über ganz Spanien der Alarmzuſtand ver⸗ hängt wird. Der Innenminiſter erklärte, dieſe Maßnahme diene hauptſächlich der Erleichterung der polizei⸗ lichen Nachforſchungen in der Angelegenheit der marxiſtiſchen Amſturzpläne. In Barcelona verübten Syndikaliſten drei Bomben⸗ anſchläge, durch die in einem Stadtviertel die Licht-, Gas⸗ und Waſſerleitungen zerſtört wurden.— Bei Santander brannten Marxiſten eine Dorfkirche von gro⸗ zem künſtleriſchen Wert nieder. Der amerikaniſche Textilſtreik beendet. DNB. Waſhinglon, 23. Sept. Die Textilarbeitergewerkſchaft hat am Samstagnachmittag den Streik in der Textilinduſtrie für beendet erklärt und die Arbeiter angewieſen, am Montag früh die Arbeit wieder auf⸗ zunehmen. Der Führer des Streiks, Gorman, erklärte, die Arbeiterſchaft habe im weſentlichen den Streik gewonnen. Der Ausſtand habe die ganze ungerechte Struktur der NZRA aus⸗ einandergeriſſen und die Arbeiter von einer Laſt befreit. Amtseinführung des Reichsbiſchofs Der Feſtgottesdienſt im Dom. DNB. Berlin, 23. September. Lange vor Beginn des Gottesdienſtes ſtrömten von allen Seiten die Gläubigen zum Dom, der von einer großen Gemeinde gefüllt war. Anter anderen bemerkte man auch Reichsinnenmini— ſter Dr. Frick und Staatsſekretär Dr. Meißner. Von den hohen Emporen rings um die Kuppelhalle leuch— teten die Fahnen des Dritten Reiches. Als die Abordnungen der evangeliſchen Pfarrerſchaft der theologiſchen Fakultäten in ihrem Ornat und ſchließlich die Landesbiſchöfe mit dem Reichs— biſchof an der Spitze in langem Zuge im Dom erſchienen, erklang feierliches Orgelſpiel und die Gemeinde erhob ſich zur Be— grüßung. Der Vikar der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, D. Engelke, verkündete den Eingangsſpruch und hielt die Schriftleſung aus Johannes 17. Gottesdienſt das Gebet, das der Reichsbiſchof ſprach, und ſein Gelübde: Ich glaube in Gegenwart des Allmächtigen, im Namen des Herrn Jeſus Chriſtus, im Angeſichr dieſer Gemeinde. Ich bin willens, das Amt eines lutheriſchen Reichsbiſchofs der Deut— ſchen Evangeliſchen Kirche, dem heiligen Evangelium gemäß, zu führen, wie Martin Luther es uns gedeutet hat, zur Ehre Gottes, zum Heil ſeiner Kirche, zum Wohle des Volkes. Gott helfe mir. Darauf knieten der Reichsbiſchof, der Vikar und der Aelteſte der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Kühle wein(Baden), vor dem Altar nieder und Vikar Engelke brachte die Fürbitte der Gemeinde in einem Gebet zum Ausdruck. Nunmehr be— grüßten ſämtliche Biſchöfe den Reichsbiſchof durch Bibelworte und gelobten ihm treue Gefolgſchaft. In einer Anſprache führte der Reichsbiſchof u. a. aus: Der irdiſche Wille iſt immer wieder gebannt von den Mächten der Finſternis, von Not und Tod. Chriſtus kam; hat dieſe Mächte der Finſternis überwunden. Es ſoll uns niemand vorreden, daß es keine Schuld gibt. Gerade die deutſche Seele iſt empfänglich für das Bewußtſein der Schuld, nicht nur Menſchen gegenüber, ſondern ganz be— ſonders Gott. Es ſind die wertvollſten Menſchen, die immer wieder empfinden, wie viel ſie Gott ſchuldig bleiben. Die deutſche Kirche ſteht im Mittelpunkt des Kreuzes. Es iſt und bleibt das ſieghafte Zeichen der Kirche Chriſti. Die Kirche aber hat ſo viel Leben, als Chriſtus in ihr lebendig iſt. Das aber iſt unſere frohe Hoffnung und unſere feſte Zuverſicht: das Feld muß Er behalten! Daraus ergibt ſich, liebe Amtsbrüder, unſer Appell! Wir haben nur ein Amt, das iſt die Verkündigung des Wortes Got— tes, des Evangeliums von Chriſtus und von ſeiner Gewalt im Himmel und auf Erden! Laßt mich ein Wort ſagen, ſo ſchloß der Biſchof, auch von meinem Amt: Ein Biſchof iſt ſoweit wirklich Biſchof, als er Verkündiger des Wortes Gottes iſt, ſoweit, als er auch das perſönliche Leben auf dieſes Wort Gottes gründet. Mein letztes und wärmſtes Wort gilt der Gemeinde! Du biſt nicht für uns Geiſtliche da, ſondern wir ſind für dich da! Wir können die Kirche nicht bauen, wenn ihr nicht mitbaut. Aus der Ewigkeit lebt die Kirche in dieſer Zeit. Für ihr inneres Leben gilt allein Chriſti Wort! 5 Wir möchten dieſem Staat und dieſem Volk von Herzen gern dienen mit unſeren beſten Kräften und mit unſerer ganzen heißen Liebe. Deutſche evangeliſche Chriſten! Euer Reichsbiſchof bittet euch: Schließt die Reihen! Steht feſt zuſammen! Werdet nicht müde, Gott zu bitten, daß er durch ſeinen Heiligen Geiſt unter uns wirke! Eine deutſche evangeliſche Kirche! Anter dem Geläut der Domglocken verließ darauf der Reichsbiſchof mit den Biſchöfen und Geiſtlichen das Gotteshaus. Auf der Freitreppe ergriff der Reichsleiter der Deutſchen Chriſten Dr. Kinder das Wort und führte u. a. aus: Herr Reichsbiſchof! In dieſer feierlichen Stunde haben Sie um Gottes Segen für Ihr hohes Amt gebeten. Die Biſchöfe der deutſchen Landeskirchen haben fürbittend ſich mit einem Wort aus der Heiligen Schrift um Sie geſtellt. Die deutſche evange⸗ liſche Chriſtenheit erlebt an dem Tage Ihrer Einführung die Ein⸗ heit ihrer Kirche. Als verantwortlicher Leiter der deutſchen Chri⸗ ſten ſprach ich zu Ihnen in dieſer Stunde. Darin ſehen wir die feſte Hand Gottes über dieſer Feier, daß es Ihrem Wirken und unſerem Einſatz nach der unendlichen Güte des Ewigen geſchenkt ſein möge, daß Volk und Kirche im neuen Deutſchland ſich zu⸗ ſammenfinden. Reichsbiſchof Müller antwortete hierauf u. a.: Ich bitte euch alle, evangeliſche Chriſten, ob ihr in einem Kampf der Kirche ſteht oder ob ihr Glieder der evangeliſchen Kirche ſeid, ſchart euch zuſammen zu einer bleibenden, innigen Gemeinſchaft, ſeid für die großen Aufgaben, die die Deutſche Evangeliſche Kirche zu löſen berufen iſt, mit gemeinfamen Kräf⸗ ten am Werke. Wir ſind im Innerſten davon überzeugt, in einer großen Zeit des Volkes zu leben. Große Zeiten in der Volksgeſchichte ſind immer Zeichen des Glaubens geweſen. Darum ergeht an euch alle der Ruf, den männlichen, frohen und lebhaften Glau— ben zu beweiſen und die Quelle der ewigen Kräfte für unſer evangeliſches Volk zu erſchließen. Es geht in dieſen Tagen um eine geſchichtliche Wende der deutſchen evangeliſchen Kirche. Durch meine Einführung als Reichsbiſchof iſt äußerlich ſicht⸗ bar in die Erſcheinung getreten, daß wir in Deutſchland eine einige evangeliſche Kirche haben. Nach langen Jahrhunderten der Zerſplitterung aus der Auf— löſung in einzelne Landeskirchen iſt jetzt die Einheit aller einzel⸗ nen Kirchengebiete mit der einen Deutſchen Evangeliſchen Kirche errungen worden.— Im einigen deutſchen Volk haben wir für alle evangeliſchen Volksgenoſſen eine einige evangeliſche Kirche. In dieſer Einheit verbindet uns nicht nur unſer Volkstum, nicht nur unſere Sprache; es verbindet uns als Glieder der evangeliſchen Kirche die Gemeinſchaft des evangeliſchen Glau— bens. Das wird eine echte deutſche evangeliſche Kirche ſein, wenn wir untereinander verbunden ſind nach dem Worte und Vorbild und in dem Geiſte unſeres Herrn und Meiſters:„Habt Liebe untereinander!“ Mit einer herzlichen Bitte geleite ich euch in eure Häuſer und in eure Heimat und füge noch das andere hinzu:„Wir alle ſind einander verbunden nach dem Grundſatz des Dienſtes!“ Feſtakt im Preußenhaus. DNB. Berlin, 23. September. Der Einführung des Reichsbiſchofs ging am Sonntag früh ein Feſtakt im Preußenhaus voraus. Im großen, feſtlich ge ſchmückten Sitzungsſaal verſammelten ſich außer Vertretern von Reich und Staat die Mitglieder des Geiſtlichen Miniſteriums, der Nationalſynode, der Landes- und Provinzialſynoden, die Landesbiſchöfe und Biſchöfe ſowie die Vertreter der theologiſchen Fakultäten. Eröffnet wurde die Kundgebung mit einem gemein— ſamen Geſang, worauf der Vikar der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, D. Engelke, eine Andacht hielt. Die Feſtanſprache hielt der Rechtswalter der Evangeliſchen Kirche, Miniſterialdirektor J ä ger. Danach ſprachen Landesbiſchof Koch(Dresden) für die Deutſchen . 1 deutſchen evangeliſchen Landesbiſchöfe und Biſchöfe ſowie das Dem Gemeindegeſang„O Heil'ger Geiſt, kehr bei uns ein“ folgte nach dem eigentlichen evangeliſche Volk, Profeſſor D. Schmidt(Halle a. d. S.) im Namen der evangeliſchen theologiſchen Fakultäten Deutſchlands und der bei dieſem Feſtakt verſammelten Dekane, Bernhard Lorenzen aus Bedſtett in Schleswig-Holſtein für das evangeliſche Volk in dem meerumſchlungenen Schleswig⸗-Holſtein ſowie die Brüder und Schweſtern im abgeteilten Nordſchleswig, Kreisſchulrat Curth(Tauberbiſchofsheim, Baden) für die Grenzmark Südweſten, Telegrapheninſpektor Richter in Königsberg im Namen der oſtpreußiſchen Provinzialſynoden und des oſtpreußiſchen Kirchenvolkes, und Oberlehrer Lange (Hamm i. W.) für die Heimat des Reichsbiſchofs, die Provinz Weſtfalen. In tiefer Ergriffenheit dankte der Reichsbiſchof für die ihm dargebrachten Glück- und Segenswünſche. Miniſterialdirektor Jäger ſchloß die Kundgebung mit einem freudig aufgenommenen dreifachen Sieg⸗Heil auf den Führer und das deutſche Volk. Der Geſang des Deutſchland- und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes beſchloß die Feierſtunde. Vom Preußenhaus aus begab ſich der Reichsbiſchof mit der übrigen hohen evangeliſchen Geiſtlichkeit zum Dom. Kundgebung der Deutſchen Chriſten Eine Rede des evang. Reichsbiſchofs. DNB. Berlin, 23. Sept. Die Reichshauptſtadt ſtand am Samstag im Zeichen der Reichstagung der Deutſchen Chriſten. Zu vielen Tauſenden wa— ren ſie aus allen Teilen des Reiches nach Berlin gekommen. Die Abordnung des Saargebietes allein umfaßte etwa 1000 Per⸗ ſonen. Der Samstag war den Arbeitstagungen gewidmet, auf denen die Grundfragen der chriſtlichen Haltung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche und der Beziehung des Staates zur Kirche einer grundlegenden Erörterung unterzogen wurden.— Am 18 Ahr begann im Reichstagsſitzungsſaal der Krolloper eine außerordentlich ſtark beſuchte feſtliche Kundgebung, die unter dem Zeichen der am Sonntag ſtattfindenden Einführung des Reichs- biſchofs ſtand. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Anter den geladenen Gäſten befanden ſich Vertreter des Aus- landes, der Reichs- und Staatsbehörden. In großer Zahl waren die Profeſſoren der Berliner Hochſchulen und der Hochſchulen des Reiches, insbeſondere Profeſſoren der theologiſchen Fakul⸗ täten, erſchienen.— Vizepräſident Dr. jur. Kinder hielt die einleitende grundſätzliche Rede über Ziele und Aufgaben der Bewegung Deutſche Chriſten. Nach der mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Rede des Reichsleiters der Deutſchen Chriſten ſang Roſalind v. S chirach zwei Lieder.— Der Rechtswalter der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, ſprach dann über die Be— deutung der Einführung des Reichsbiſchofs und über kirchliche Organiſationsfragen. Dann nahm der Reichsbiſchof das Wort zu einer längeren Ausſprache, in der er u. a. ausführte: Früher war das evangeliſche kirchliche Leben in Deutſch⸗ land zerſplittert in zahlreiche Einzelkirchen ſo daß es zum ein— heitlichen Bewußtſein einer großen und ſtarken deutſchen evan⸗ geliſchen Kirche nicht kommen konnte. Mit dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Aufbruch ſind die trennenden Ländergrenzen gefallen und im neuen Deutſchen Reich iſt ein einheitliches deutſches Volk geworden. Mit den Grenzen der Länder ſind im Verlauf des letzten Sommers die Grenzen der Landeskirchen gefallen. Im einigen Deutſchen Reich gibt es jetzt eine geeinte Deutſche Evangeliſche Kirche. In unſerer Kirche gilt der reformatoriſche Grundſatz des allgemeinen Prieſtertums. Das Amt in einer Die Pflicht den Führern der HZ. des Gebietes Oſtland. DNB. Königsberg, 23. September. Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſprach am Sams— tagabend im Feſtſaal des Oberpräſidiums in Königsberg vor den Führern der HZ. des Gebietes Oſtland. Er führte dabei u. a. aus: Das Wort„Staatsjugend“ und die Meinung, die HJ. habe im Beſtehen dieſer Staatsjugend ihre Aufgabe erreicht, veranlaßt mich, mich heute mit dem Begriff„Staatsjugend“ auseinander zuſetzen. Es iſt notwendig, feſtzuſtellen, daß, wenn man heute von der Staatsjugend ſpricht, wir innerlich ebenſo die Volks⸗ jugend ſind. Die Verbindung dieſes Nachwuchſes und dieſer Jugend zur Stellung des Staates ſoll nun nicht ſo ausſehen, daß jeder, der mit zehn Jahren in das Jungvolk eintritt, einen Garantieſchein in der Taſche hat für ſeine ſpätere Verſorgung, für ſein ſpäteres Auskommen Ich möchte mich ganz entſchieden zur Wehr ſetzen gegen eine ſolche Auffaſſung. Ich will nicht, daß nun alle Eltern Deutſchlands meinen, und vielleicht mit ihnen auch Baldur von Schirach vor ſolchen Kirche kann deshalb nicht anders verſtanden werden als Dienſt und Hingabe. Nun iſt aber das Evangelium einmal für alle da und daher muß Sorge getragen werden, daß es an alle lebendig herankommt. So hat auch unſere Zeit den Auftrag, in der Zurückführung aller evangeliſchen Volksgenoſſen zu einer großen und ſtarken deutſchen evangeliſchen Kirche dem Ruf der Stunde zu folgen. Es braucht eigentlich kaum beſonders aus⸗ geſprochen zu werden, daß die Einheit der deutſchen Evangeli⸗ ſchen Kirche ſich ſelbſtverſtändlich auf die Zuſammenfaſſung der Volksgenoſſen erſtreckt, die zu unſerem Glauben gehören. So liegt es unſerer Kirche natürlich fern, in die neu errungene Volksgemeinſchaft den Streit der Konfeſſionen hineinzutragen. Als deutſche Menſchen wollen wir nicht gegeneinanderſtehen, ſon⸗ dern mit den Glaubensgenoſſen anderer Konfeſſionen an die großen Aufgaben der Erziehung des deutſchen Menſchen zu arbeiten. Ich betone noch einmal, daß die Arbeit für die Einig⸗ keit in der evangeliſchen Kirche meine allerwichtigſte Sorge iſt und ich habe die feſte Zuverſicht, daß wir zu dieſer Einigkeit kommen, wenn wir uns alle darauf beſinnen wie groß unſere Verantwortung vor unſerem ewigen Gott und Vater iſt, wie groß die Verantwortung iſt unſeren Volksgenoſſen Chriſtum zu predigen, wie der große Feldmarſchall es mir als ſein Ver⸗ mächtnis mit auf den Weg gegeben. Wir ſind auch der freu— digen Glaubenszuverſicht, daß wir mit den chriſtlichen Kirchen der Welt zu einem neuen Verſtehen kommen; denn wir alle wollen nichts anderes in der Welt, als Chriſtum verkündigen. In dieſer gemeinſamen heiligen Aufgabe müſſen ſich zuletzt doch alle finden, die Chriſtum lieb haben und die mit Ernſt ſeine Jünger ſein wollen. Die ganze Verſammlung erhob ſich von den Plätzen und begrüßte das Oberhaupt der Deutſchen Evangeliſchen Kirche mit lauten Heilrufen. Die Zuhörer ſpendeten während der Rede des Reichsbiſchofs immer erneuten Beifall. Am Schluß erhob ſich die ganze Verſammlung von den Plätzen und brachte dem Reichs biſchof laute Heilrufe dar. Spontan ertönte von der Menge das alte Schutz- und Trutzlied:„Ein' feſte Burg iſt unſer Gott.“ Vizepräſident Dr. Kinder ſchloß die Kundgebung mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. der Jugend ihre Kinder, durch die Zugehörigkeit zu dieſer rieſigen Organi⸗ ſation, die den Nachwuchs aller Organiſationen in Deutſchland ſtellt, ſei nun die wirtſchaftliche Frage des Lebens gelöſt. Für uns war die wirtſchaftliche Frage des Lebens nie die ausſchlag⸗ gebende und wird niemals die ausſchlaggebende Frage dieſes Lebens werden. In den Jahren, in denen wir im national ſozialiſtiſchen Kampfe halfen, hat keiner an eine wirtſchafkliche Verſorgung gedacht. Wir haben uns zum ſelbſtverſtändlichen Dienſt in dieſe Bewegung geſtellt und haben die Nöte dieſer Be⸗ wegung mitgetragen als etwas Selbſtverſtändliches. Es iſt ſo, daß hin und wieder von dem Recht der jungen Generation ge⸗ redet wird. Es gibt kein Recht der jungen Generation. Es gibt nur eine Pflicht dieſer Jugend. Es gibt in Deutſchland eine Generation von Frontſoldaten, es gibt eine Generation von Men- ſchen, die den Kampf des Nationalſozialismus auf ihren Schul⸗ tern getragen haben. 7851 Nach ſeiner Rede gelobten die HZ.⸗Führer des Oſtlandes die große Verpflichtung und die neuen Opfer, die die Adee von ihnen in Zukunft verlangt, freudig auf ſich zu nehmen. g CC... TT Die Reisernte vernichtet. Mitteljapan nach dem Taifun. DNB. Tokio, 22. September. Jetzt ſteht ganz Mitteljapan unter dem Eindruck des Taifununglücks, der ſchwerſten Kataſtrophe ſeit dem großen Erd- bebenungück 1923. Aber allmählich beginnt in den Städten Oſaka und Kobe das Leben wieder ſeinen normalen Gang zu gehen. Die Läden waren am Samstag allgemein wieder offen, und auch die Theater und Lichtſpielhäufer eröffneten am Sams⸗ tagnachmittag wieder ihre Tore. Straßenbahnen und Autobuſſe verkehren wieder regelmäßig. Allenthalben geht man mit be— merkenswerter Energie an den Wiederaufbau. Der Eiſenbahn⸗ verkehr zwiſchen Tokio und Oſaka wird am Sonntagmorgen wie⸗ der aufgenommen werden, während die Strecke Oſaka—Schimo⸗ noſeki in zwei Tagen wieder befahrbar ſein wird. Auf dem flachen Lande ſind die Schäden ganz un- geheuer groß, da es ſich um ein landwirtſchaftlich beſonders wertvolles und intenſiv bebautes Gebiet handelt. In dem vom Taifun heimgeſuchten Gebiet iſt die Reisernte völlig vernichtet. Vier Millionen Scheffel Reis, die in den Regierungsſpeichern eingelagert waren, wurden durch die Waſſermaſſen wertlos ge⸗ macht. In einer ſehr ſchwierigen Lage befindet ſich die Stadt Okajama, deren 60 000 Einwohner ohne jede Nahrungs⸗ mittelverſorgung ſind, da der Fluß Aſchigawa ſeine Deiche durch— brochen, die Stadt überflutet und von der Außenwelt abge⸗ ſchnitten hat. Die in Tokio beglaubigten diplomatiſchen Vertreter, dar— unter auch der deutſche Botſchafter, haben dem Außen⸗ miniſter Hirota anläßlich der Taifunkataſtrophe das Beileid ihrer Regierung ausgeſprochen. 260 Tote! DNB. London, 24. Sept. Nach neueren Meldungen iſt die Zahl der Todesopfer von dem Bergwerksunglück in Wreexham weitaus höher. Statt der bisher gemeldeten 111 ſind nach den offiziellen Meldungen 260 Todesopfer zu beklagen. Wieder Adels⸗Titel in Oſterreich. DNB. Wien, 23. Sept. Blättermeldungen zufolge plant die Regierung, auf dem Wege eines Sondergeſetzes die Adelstitel in Oeſterreich wieder zuzulaſſen. Aeber das Geſetz ſoll gleich nach dem Zuſammentritt der neuen beratenden Organe der Geſetzgebung entſchieden werden. In der Praxis ſind bereits ſeit einigen Monaten die alten Adelstitel der Vorkriegszeit in Oeſterreich wieder eingeführt worden. Schwerer Autounfall bei Barcelona.— 36 Schwerverletzte. DNB. Madrid, 23. Sept. Bei Barcelona ſtieß ein Laſtwagen mit einem Autobus zu⸗ ſammen, der von zahlreichen Perſonen beſetzt war, die von det Weinleſearbeit zurückkehrten. 36 von ihnen wurden ſchwer verletzt. London: Auf dem Rückflug zwiſchen Aſton⸗Clinton und Aylesbury Bucks iſt das Flugzeug, das die engliſchen Indienflieger Cobham und Helmore mit Brennſtoff verſorgt hat, abgeſtürzt. Der Flieger und drei Mechaniker wurden als ber⸗ kohlte Leichen aus den Trümmern geborgen. London: Nach einer Meldung des News Chronicle ſoll das Wiſſenſchaftlerehepaar Joliot die langgeſuchte Formel für die Erzeugung künſtlichen Radiums gefunden haben. 1 N 4 r 30 1— C 616 * IN* 109 5 hm mit don 9e det leit keit 5 * l e 1 9 5. er et 9* 10 l. 1 55 1 le U . t 0 U e PPP J 3 eee e ee. 23. eee . Montag, den 24. September 1934 Nee e Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Kriegsfreiwilliger Hermann Löns Als 1914 der Krieg ausbrach, war Hermann Löns der Heidedichter ſich bewußt, daß es um Sein oder Nichtſein des deutſchen Menſchen ging. Da gab es für den 48ähri⸗ gen Mann nur eine Loſung: Ins Feld. Nur als Mitſtrei⸗ ter konnte er ſeine Schickſalszugehörigkeit zum deutſchen Volke ganz erfühlen. Da gab es in den Gefühlen des Dich— ters keine Zerriſſenheit mehr, alles Müde fiel ab, der nor⸗ diſche Tatmenſch kam ganz zum Durchbruch. Da ſchreibt er an ſeinen Verleger:„Von allen Seiten mahnt man mich, aber es kommt mir dumm vor, dazuſitzen und zu dichten, wo andere, Schwächere als ich, ihre Knochen vor den Feind bringen.“ Wie freudig ſtolz ſieht er den Aufbruch ſeines Volkes. Seine einzige Sorge iſt:„Ich muß mit. ich muß mit.“ Wie freut er ſich über ſeine Niederſachſen:„Die Kriegserklärung wurde von den Heidjern mit einer wunder— baren Ruhe aufgenommen. Der Wirt Wimming bei der Kirche gab drei, nein vier Söhne fort, Lehrer Böſenberg ebenſo. Keiner verzog eine Miene. Ein Männervolk! Menſch, das Leben iſt ſo ſchön jetzt, daß es ſich lohnt zu ſterben!“ Nach langen Mühen iſt Löns als Freiwilliger bei den 73ern angenommen worden. Als am 3. September Erſatz vom Regiment angefordert wurde, wollte Löns, der noch keineswegs ausgebildet war, durchaus mit. Nachts ſchmug⸗ gelte man Löns in den Transport. Am 13. September war die Front erreicht, und am gleichen Tage erhielt Löns noch die Feuertaufe. f Hermann Löns hat mit dem Tage ſeines Dienſtantritts Tagebuch geführt, das in Stichworten und Sätzen ſeine Er— lebniſſe feſthält. Von ſeiner Feuertaufe ſchreibt er:„Die zwei Stunden im lebhaften Granatfeuer haben mich wie die anderen abgebrüht. Beim Regiment hatte man dieſen unausgebildeten Soldaten mit recht gemiſchten Gefühlen empfangen und wollte ihn zum Stab ſtecken, aber hartnäckig lehnte Löns ab, und als der Hauptmann ihn faſt an⸗ ſchnauzte:„aber Sie können doch nichts“, antwortete er, ſchießen könne er, und er wolle bei den Leuten im Graben bleiben. Es kamen harte Kampftage. Hermann Löns blieb vorn, trotz Ruhr und mancher Beſchwerden. Mit wachen Augen verfolgte der Jäger den Kampf, und im Kampflärm vernimmt er noch die Laute der Natur:„Granaten heulend und fauchend über uns. Mitten im Krach lockt Rebhahn... Patrouille, zwei Mann, ſteigt ſchweißgebadet, atemlos bei uns nieder, verſchnauft Augenblick, fragt nach Hauptmann und ſtürzt weiter... Granaten kommen näher, Hänfling zwitſchert vorüber, alle Leute horchen danach hin, mehr als nach Schüſſen und Granatengewinſel.“ Von dieſem Tag erzählt ſein Kamerad Sarſtedt aus annover:„Schrecklich war's in unſerm Abſchnitt, doch in öns' Geſellſchaft kann man alles ertragen. Denken Sie ſich, im größten Schlachtenlärm hält er mir einen Vortrag über die Unterſchiede der Vogelſtimmen, ſich unterbrechend, wenn eine Granate platzte, um nach dem Krachen fortzufahren, als habe es ſich um irgendeinen ungefährlichen Radau gehan⸗ delt.“ So war Löns, furchtlos, ganz Kamerad, der nichts beanſpruchte, alles teilte. Kampf war ſein Element, ſeine Freude. Und dennoch müſſen ihn Todesgedanken beſchlichen haben. Am 24. September ſchreibt er in ſein Tagebuch: „Leben iſt Sterben, Werden— Verdecben!“ Und am 25. 8 Tag vor ſeinem Heldentod, fügt er den Grabſpruch azu: Auf dieſem Grabſteim könnt ihr leſen, Daß dieſer iſt Soldat geweſen. Der hier liegt, und der hier ruht, War ein treu Soldatenblut.“ Gibt es Ahnungen? In der Morgenſtunde des 26. Sep⸗ tember ſollte ein allgemeiner Angriff gemacht werden. Das Regiment 73 in vorderſter Linie. Nach kurzer Feuervorberei⸗ tung brach der Angriff von Loivre aus los; Hermann Löns iſt dabei. Sein Jägerherz träumte von Sieg. Da ſetzte ſtarkes Gewehrfeuer bei den franzöſiſchen Alpenjägern ein. Mitten im Sprung fiel Hermann Löns lautlos zuſammen, direkt aufs Geſicht. Ein Kamerad rief ihn an. Nur ein Stöhnen antwortet, wenige Minuten ſpäter war er tot. Ein Schuß ſaß mitten in dem Jägerherz. Seine erſte Grabſtätte fand Hermann Löns bei Loivre. Mehrfach wurden ſeine Gebeine umgebettet, und man glaubte ſie ſchon in einem Maſſengrab für immer verloren, aber vor kurzer Zeit wurden bei einer erneuten Umbettung ſeine Ge⸗ beine, an der Erkennungsmarke 309 kenntlich, wiederauf⸗ gefunden. Nun ſoll dem Dichter und Soldaten in ſeiner Heide für immer ein würdiges Grab bereitet werden, der als Dichter den niederſächſiſchen Menſchen und die Heide in ihrer Urkraft lebendig machte, und vor 20 Jahren, am 26. Sep⸗ tember, ſeine Liebe und Treue zu ſeinem Vaterlande mit dem Tode beſiegelte. * Die Frage, ob die Gebeine von Hermann Löns nach Deutſchland überführt und in der Heide beigeſetzt werden ſol⸗ len, iſt nunmehr entſchieden. Vorausgeſetzt, daß die Ueber⸗ führungsformalitäten bis dahin erledigt werden können, ſoll die Beiſetzungsfeier an den Sieben Steinhäuſern bei Falling⸗ boſtel am Hubertustag, am 3. November, ſtattfinden. Die Angehörigen des Dichters haben ſich für eine ſchlichte Feier entſchieden. Die ſtudentiſche Kameradſchaftserziehung Aus einem Artikel des Führers der Gtudentenſchaft. Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an den deutſchen Hoch- und Fachſchulen, Andreas Feickert, nimmt in einem Artikel zu der neuen Verfügung über die Kameradſchafts⸗ erziehung der Studenten Stellung. Er bezeichnet es als eine Hauptaufgabe, von der Phaſe des rein propagandiſtiſchen An- griffes der Studentenſchaft gegen die heutige Wiſſenſchaft weg zu einem tatſächlich konkreten Arbeitseinſatz der Studentenſchaft in der Wiſſenſchaft und für eine nationalſozialiſtiſche Wiſſenſchaft zu kommen. Am dieſen geiſtigen Kampf gewinnen zu können, brauche die Studentenſchaft eine feſtgeſchloſſene, in ſich politiſch und weltanſchaulich klar ausgerichtete einheitliche Mannſchaft. Bisher überlieferte Traditionen und Lebensformen ſeien dabei wertvoll, ſoweit ſie lebendig ſind und für einen Neuaufbau ein- geſetzt werden können. Er glaube aber grundſätzlich, daß es zur Zeit vorwiegend darauf ankomme, die Form der Einheitlichkeit der Studentenſchaft auch in den äußeren Lebensformen zu doku⸗ mentieren und zu fördern. Es werde eine Frage der Kraft und des Willens gerade auch der Altakademikerſchaft gemein⸗ ſam mit der ſtudentiſchen Jugend ſein, ob ſie den Mut aufbringe, in neuen Zeiten neue Regelungen zu bejahen und an ihnen mit⸗ zuarbeiten. Es gehe nicht darum, das Aeberkommene anzugreifen, ſondern es zu überwinden. Der Führer der Studentenſchaft ſtellt weiter feſt, wie das Noz. meldet, daß ein Teil der Korporationen für die Neuregelung der Kameradſchaftserziehung nicht herangezogen werden könne. Für die 4000 nächſtjährigen Studenten ſtänden heute etwa 1500 Korporationen zur Verfügung. Bei ſtändiger Verkleinerung des Nachwuchſes müſſe ein Kampf um jeden ein⸗ zelnen jungen Studenten einſetzen, der zu einer ſtändigen Kampf⸗ ſtellung einer Korporation gegen die andere führen würde. Hier müſſe die Studentenſchaft ordnend eingreifen. Sie werde aus den Wohnkameradſchaften der beſtehenden Korporationen nach Maßgabe des vorhandenen Nachwuchſes die beſten heraus greifen und dieſe für die Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Er⸗ ziehung einſetzen. Die Aufgabe des Journaliſten Or. Dietrich vor dem Schulungslehrgang der NS. preſſe. DNB. Berlin, 23. September. Auf dem zweiten Schulungslehrgang der N S.⸗Preſſe, der gegenwärtig in Berlin im Preſſeamt des Gaues Groß-Berlin ſtattfindet, ergriff der Reichspreſſechef der RS AP. Dr. Otto Dietrich das Wort zu bedeutſamen Ausführungen über Auf⸗ gaben und Ziele der NS.⸗Preſſe. Im Verlaufe ſeiner Aus⸗ führungen umriß Dr. Dietrich die Aufgabe des nationalſozialiſti⸗ ſchen Journaliſten etwa wie folgt: Wer nationalſozialiſtiſcher Schriftleiter werden wolle, muß zunächſt Nationalſozialiſt ſein. Er muß in der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung leben und fühlen, wobei Dr. Dietrich darauf hinwies, das das Schriftleiter⸗ geſetz aus nationalſozialiſtiſchem Geiſte geboren iſt und ſich ſeinen Teil der Erziehungsarbeit zu eigen gemacht hat, die vom Natonal⸗ ſozialismus für die ganze deutſche Preſſe verlangt werde. Als Beiſpiel für die Arbeit der deutſchen Preſſe im nationalſozia⸗ liſtiſchen Sinne führte Dr. Dietrich die letzte Volksabſtimmung an, bei der die deutſche Preſſe in geſchloſſener Einmütigkeit Gutes geleiſtet habe. g Als zweite Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Preſſe nannte er die Aneignung des techniſchen Wiſſens ohne die ein Journaliſt nichts zu leiſten vermag und für die die Abhaltung von Schulungskurſen eine wertvolle Beihilfe darſtellen ſoll. Der Journaliſt muß nach wie vor über alles zu ſchreiben imſtande ſein und daher über möglichſt umfangreiche Kenntniſſe verfügen. Das dritte, was für den nationalſozialiſtiſchen Journaliſten not- wendig iſt und zwar das allerwichtigſte, iſt die B egabung. Dieſe allerdings kann man nicht beibringen, ſondern ſie muß mit- gebracht werden. Der Journaliſt muß das Gefühl haben, zum Journalismus berufen zu ſein. Die nationalſozialiſtiſche Preſſe muß über den guten Durchſchnitt hinaus, den ſie bereits aufzu⸗ weiſen hat, jouraliſtiſche Perſönlichkeiten don hervorragendem Ausmaß haben. Solche Perſönlichkeiten aber können ſich nur aus eigenen Kräften durchſetzen. Es iſt falſch zu glauben, daß durch das Schriftleitergeſetz der Schriftleiter ein Beamter geworden iſt. Dr. Dietrich ſelbſt iſt dieſer Auffaſſung aufs deutlichſte ent⸗ gegentreten, die den Tod allen Journalismus bedeute. Nach dieſer Auffaſſung muß ſich der Journaliſt mehr als Künſtler fühlen, nicht als Beamter. Er muß durch neue Zdeen, die er auf ſeinem Gebiet durchſetzt, es zu etwas Beſonderem bringen. Er muß es ferner verſtehen, populär zu ſchreiben und er muß auch das oft gewollte Fingerſpitzengefühl beſitzen, um zu wiſſen, daß das in einer beſtimmten Situation geſchrieben werden muß, was die Maſſe leſen will und war ihr auch im Intereſſe des Staates zu leſen gegeben werden muß. Beides ſei im Grunde genommen dasſelbe, denn im Nationalſozialismus ſeien Volk und Staat eins geworden. Beſondere Bedeutung maß der Redner der Kon- zentration auf eine beſtimmte Aufgabe zu, die ſich der Journaliſt jeden Tag ſtellen müſſe und die er dann ganz vollenden müſſe, um eine Leiſtung zu vollbringen, die ihm kein anderes Blatt nach⸗ macht. Weiter verwies er auf die Bedeutung der A uf⸗ machung der Zeitung und die beſonderen Aufgaben des Am- D * bruchredakteurs. Zum Schluß ſtreifte Dr. Dietrich die Be⸗ deutung der Behandlung außenpolitiſcher Fragen für die Frie— denspolitik unſeres Führers. Abſchließend behandelte er noch die Auswirkungsmöglich— leiten, die dem Zournaliſtenberuf gerade im nationalſozialiſtiſchen Staat geboten ſind und er betonte, daß alles auf den Willen an— komme, wie ja das Beiſpiel des Führers es ſelbſt gezeigt habe, was ein feſter Wille in der Welt durchzuſetzen vermag. Wer in ſich die Berufung zum Journalismus fühle und den Willen habe, ein großer Zournaliſt zu werden, dem werde dies auch gelingen. Dieſe Wünſche gab er ſeinen anweſenden Kollegen mit auf den Weg. N N. G.⸗Bebanutmachungen 0* Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NSDAP. ⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19-21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20— 22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: Lor ſcherſtraß e 4: NSB0O. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18 20 Uhr 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 1820 Uhr 50. Achtung, Blockleiter! f Die Reich sſchulungsbriefe Folge 6 ſind heute Abend 8—9 Uhr auf der Geſchäftsſtelle abzurechnen; letzte Friſt! Folge 7 muß bis Donnerstag, 27. 9. abgerechnet werden. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter An alle erwerbsloſen Volksgenoſſen! Am 30. September feiert das ganze Deutſchland den Erntedanktag, den Tag des Bauern. Ihm, dem Ernährer unſeres Volkes, der das ganze Jahr hindurch vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſich abmüht und abſchafft, ſoll an dieſem Tage gebührend gedacht werden. Im Rahmen der in Viernheim ſtattfindenden Veranſtaltungen will die NS. Bauernſchaft einen Feſtzug arrangieren, wie ihn unſer Ort noch ſelten geſehen hat. Sie bedarf dazu aber der Mithilfe vieler Volksgenoſſen, insbeſondere der Handwerker, wie Schreiner, Zimmerer, Maler uſw. Erwerbsloſe Volksgenoſ—⸗ ſen! Der Bauer ſpendet für euch bei Eintritt des Winters Brot und Kartoffeln, um euch zu helfen und euere Not zu lindern. Zeigt euch dankbar ihm gegenüber und ſtellt euch für wenige Stunden zur Herſtellung der Feſtwagen zu ſeiner Ver- fügung. Er wird es euch bei ſeiner kommenden Abgabe an das Winterhilfswerk reichlich belohnen. 5 Ich bitte, mir Anfangs dieſer Woche auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle Meldung zu erſtatten, welche Volksgenoſſen ſich zur Verfügung ſtellen. Heil Hitler! Franzke, Ogru. Hillerſugend Heute abend treffen ſich alle Ig, die am Bau des Heimes Intereſſe haben, an der Bauſtelle desſelben(Waldſportplatz) mit Schubkarren, Schippe, Hacke uſw. Der Führer der Gefolgſchaft 3, m. d. F. b.: Karl Froſchauer, Scharführer Erjte Viernheimer Tonjilmjchau Aläbdchen bie jpurlos verjchwinben Dieſer Aufſehen erregende Mädchenhändler-Tonfilm tober auszugeben. nach wahren Begebenheiten heute Montag im Central⸗Film⸗Valaſt Achtung! Heute Montag letzter Tag. Gibt es einen Mädchenhandel? Die einen behaupten: „Nein“ und begründen das damit, daß es unmöglich wäre, ein Mädchen gegen ſeinen Willen über die Grenzen zu ver⸗ ſchleppen. Die anderen ſagen:„Ja“ und weiſen darauf hin, daß die heutige Not manches Mädchen zwingt, eine unſichere oder zweifelhafte Stellung im Ausland anzunehmen. Dort erſt offenbart ſich dieſen Unglücklichen, welchem Schickſal ſie entgegengehen. Mittel- und hilflos ſind ſie den Ver⸗ brechern ausgeliefert, die ſie in die Falle gelockt haben. Das Tonfilmwerk„Mädchen, die ſpurlos verſchwinden“, oder „Kampf um Blond“ iſt nach wahren Begebenheiten gefilmt worden und ſchildert die ſchonungsloſe Aufdeckung der ver⸗ brecheriſchen Mächte, die am Werke ſind, um mit grauſamer Hand hineinzugreifen in die Geſchicke junger Mädchen, um ſie im Ausland als lebende Ware einer entſetzlichen Zukunft entgegenzuführen. Ganz Viernheim beſucht dieſe Woche das hochintereſſante Tonfilm⸗Programm. An allen Tagen 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Achtung! Heute Montsog letzter Tag! Außerkursſetzung der Orei⸗Mark⸗Gtücke Erinnerungskaler nicht ausgenommen. Es wird erneut darauf aufmerkſam gemacht, daß am 30. September alle ſeit dem Jahre 1924 geprägten 3⸗Mark⸗ Stücke ihre Eigenſchaft als geſetzliche Zahlungsmittel ver⸗ lieren. Jeder Volksgenoſſe, der noch im Beſitze eines ſolchen Geldſtücks iſt, tut daher gut daran, es noch vor dem 1. Ok⸗ Vom 1. Oktober ab wird dieſe Münze nur noch von den Reichs⸗ und Landeskaſſen in Zahlung ge⸗ nommen oder umgetauſcht. Vom 1. Januar 1935 hört die Einlöſungspflicht vollkommen auf. Die Münzen haben dann nur noch ihren Metallwert. Die zur Erinnerung an beſondere Begebenheiten geprägten 3⸗Reichsmark⸗Stücke ſind von der Außerkursſetzung nicht ausgenommen. * Der Polizeibericht meldet für die vergangene Woche 1 Anzeige wegen Radfahrens ohne Licht, 2 wegen Verſtoß gegen die Sonntagsruhe im Friſeurgewerbe, 1 wegen Körper⸗ verletzung und 1 wegen Unterſchlagung. — S ** — PFF die Bekanntmachung in der Bauernzeitung vom 11. 9. 1934 und in der Ausgabe B vom 15. 9. jenigen Sorten von Winteräpfeln angegeben waren, die vor⸗ läufig auf Wochenmärkten, in Ladengeſchäften und im Stra⸗ ßenhandel nicht verkauft werden dürfen, find von dem Ge⸗ bietsbeauftragten folgende den: Geflammter Kardinal, Kaiſer Alexander, Danziger Kant⸗ apfel. Somit ſind für den Verkauf vorläufig freigegeben worden: parmäne, Grafenſteiner, Jakob Lebel, Kaiſer Alexander, Danziger Kantapfel. der den heſſiſchen Herbſtferien fällt, fand in den Schulen eine ſchlichte Gedenkſtunde für den Dichter ſtatt, Löns vorgeleſen, und einige ſeiner unſterblichen Volkslieder vorgetragen wurden. Aus Nah und Fern Winteräpfelſorten zum Verkauf freigegeben. Frankfurt a. M., 22. Sept. Unter Bezugnahme auf 1934, in welcher die⸗ Sorten wieder freigegeben wor— von den hauptſächlichſten Sorten folgende N Winter⸗-Gold⸗ Geflammter Kardinal, Lönsfeier in den heſſiſchen Schulen. Darmſtadt. Am 26. September jährt ſich zum 20. Male Tag, an dem der Sänger der Heide, Hermann Löns, Heldentod in Frankreich fiel. Da dieſer Todestag in die in der aus den Werken * Darmſtadt.(Verbotene Schriften) Vor dem Sondergericht hatte ſich der 54jährige Zeiß aus Fürth i. O., ein Bruder des früheren kommuniſtiſchen Abgeordneten Zeiß, zu verantworten. Zeiß hatte verbotene Schriften aufbewahrt, die ſpäter zur Verteilung gelangen ſollten. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis.— Der 22jährige Ehlis aus Offenbach wurde wegen Verbreitung kommuniſtiſcher Druckſchriften zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Darmstadt.(Verbotene Grußſchilder.) Im Stadtbezirk werden zurzeit Grußſchilder vertrieben, die die Aufſchrift„Der Deutſche grüßt Heil Hitler“(nicht:„Grüße deutſch, Heil Hitler“) und ein Hakenkreuz auf der linken Seite tragen. Die Schilder ſind auf Grund des Geſetzes zum Schutz der nationalen Symbole verboten. Um die Herſtellungsfirma ermitteln zu können, wird die Bevölke⸗ rung gebeten, der Polizeidirektion umgehend mitzuteilen, wenn die beſchriebenen Schilder angeboten werden. Auerbach a. d. B.(Die Kirſchen blühen no ch⸗ mals.) Der diesjährige Herbſt iſt wirklich reich an Uleberraſchungen. Nun wird gemeldet, daß auf einem hie⸗ ſigen Grundſtück zahlreiche Kirſchbäume zum zweiten Male in voller Blüte ſtehen. Die zahlreichen Blütenſträuße bilden mit dem langſamen Gelbwerden der übrigen Bäume ein farbenprächtiges Bild. Offenbach.(Die Mainbrücke vor der Vollen⸗ weit feſtgeſtellt, daß die Brücke Ende Oktober für den Fuß⸗ gängerverkehr freigegeben werden kann. Die Arbeiten an der Fahrbahn werden ſich dagegen noch bis Ende Dezember ausdehnen, jedoch wird auch der Fahrverkehr Weihnachten eröffnet werden können. Anrechnung von ueun Monaten Unterſuchungshaft wurde der 38jährige Joh. Krichten aus Gau ⸗Algesheim von der Strafkammer zu zwei Jahren und zwei fängnis verurteilt. gerverein“ ſchlagen, die er für ſich verbrauchte, und Urkundenfälſchungen vorgenommen. Den Vorſtandsmitglie⸗ dern, die geduldet hatten, daß der Angeklagte prüferbericht abänderte, kam die Amneſtie zugut. dung.) Der Umbau der Offenbacher Mainbrücke iſt jetzt ſo⸗ Henderung (Nachdruck verboten) Klack— klack— klack Schlagers, der jeden Wurf auffing, war der einzige Laut auf dem Platz. Längsſeits auf den Bänken hockte eine Menge Zuſchauer, alle regungslos, fiebernd von der Luſt des Abwägens. Lola Eſch und Erwin Weſtpfahl waren gleichwertige Part— ner. Sie ſpielten ein anſtrengendes, aber auch ein glanzvolles Spiel. Georg Tiebruck kam lautlos über den weichen, roten Sand. Zemand rückte zur Seite und machte ihm noch Platz auf der Bank, die doch überfüllt zu ſein ſchien. Er ſchaute auf ſeine Nachbarin und erkannte die kleine Herta Grabbe, für die er einmal ſehr geſchwärmt. Wie dumm und kindiſch erſchien ſie ihm heute, da er ihr kokettes Gehabe beſſer erkannte als früher. Er grüßte ſie und ſtarrte dann unentwegt auf den Tennisplatz. Sie ſtieß ihn einmal in die Seite, und als er aufſchrak, aus drückenden Gedanken geriſſen, fragte ſie raunend: „Du, biſt du jetzt in die Lola verliebt?“ Er ſchaute ſie groß an und gab knurrig zurück:„Quatſch, ich bin überhaupt nie verliebt.“ Worauf ſie ihr erwartungsvolles und leicht gekränktes Ge— ſicht abwandte und kicherte. „Warum lachſt du denn? fragte er wider Willen; er wollte ſich eigentlich gar nicht unterhalten. „Ach, weil ihr nachts immer weglauft. Wohin? Na—“ „Wer ſagt das“, fuhr Georg auf, brennend beſchämt. 3„Och, tu doch nicht ſo! Werner weiß es, er iſt doch mit abei.“ Das Spiel war aus. Georg erhob ſich langſam und wußte nicht, was er jetzt beginnen ſollte. Die Freunde umringten die beiden Spieler, die Deutſchland auf den Olympiſchen Spielen vertreten ſollten. Lola Eſch zeigte keinerlei Erſchöpfung. Auch Erwin Weſtpfahl war noch vollkommen friſch. Er fuhr ſich nur mit einem Tuch über die ſchweißbeperlte, ſchöne, dunkelbraune Stirn. Georg beobachtete Erwin Weſtpfahl, als müſſe er ihn zeichnen oder einen Auffatz über ſein Ausſehen ſchreiben. Er ſah die federnde, vollkräftige Jugend dieſes Mannes, ſeine un⸗ tadelige Geſtalt, ſein ſchönes Auge, ſeinen geſchwungenen, le— bensgenüßlichen Mund, ſeine verlockend draufgängeriſche Art, ſich zu geben. Die Frauen umſchwärmten ihn. Vor allem Lola Eſch. Ja, Georg ſah es ganz genau, daß ſie trunken wie ein Falter um ihn herumgaukelte. Georg verglich dieſen Mann mit ſeinem Vater. Da er noch zu jung war, im Aeußeren aus— geprägte, innere Werte mit einzuſchätzen, fiel ſein Vergleich zu⸗ gunſten Weſtpfahls aus. Er verargte es Maria nicht, wenn ſie dieſen blendenden Mann liebte, aber er überwand es dennoch nicht, daß ſein Vater g in f Wenn er wenigſtens gewußt hätte, warum ˖ ſtpfahl nicht geheiratet hatte. Aber er wußte nichts. wißheit haben Lola Eſch erſchrak, a Georg hatte ſo etwas „Bitte, Lola, willſt machen?“ Erroin horchte auf. Seine Blicke das offene, ihn anſtarrende Jungengeſi i „Wer wünſcht denn da ſo energiſch meine Bekanntſchaft?“ Lala wurde dunkelrot. Sie hatte vor irgend etwas Angſt. „Oh, nur— es iſt der Bruder meiner beſten Freundin Kamilla. Sie kennen ſie ja, er—0 5 ö Warum ſtellt ſie mich als etwas Nebenſächliches hin, dachte Georg erbittert. Nur ein dummer Junge, dachte ſie wohl im ſtillen. Ich will euch ſchon zeigen, wie dumm dieſer Junge iſt. Aber Weſtpfahl ſagte ſchon:„Ah, der älteſte Tiebruck, nicht wahr? Der vor kurzem ſo eine ſchöne, intereſſante Stiefmutter bekommen hat.“ f a i 8 Warum ſaate Weſtpfabl nichts von ſeinem genialen Vater? Der weiße Ball flog durch die Luft. — klack, das ſeltſam hohle Geräuſch des 2 edrgs Stimme neben ſich hörte. bar Gründliches. du mich mit Herrn Weſtpfahl bekannt en ſich freundlich auf im Hause Tiebruck . Aunmnumunmmnnmnunmumannmmnmmunmmnmnmmumumumummmmmmmmmmummmnmnnnuannunaua Roman von Christel Broe hl-Delhaes noch vor Mainz.(15 000 Mark unterſchlagen.) Unter Monaten Ge⸗ Als Rechner der Genoſſenſchaft„Bür⸗ hatte er ſeit 1924 insgeſamt 15 000 RM 8unter⸗ zur Verdeckung einen Buch— Münſter(Heſſen).(Im Bettvom Bl itz verletzt.) Im Allgemeinen gilt das Sprichwort, daß der Blitz eine Ab⸗ neigung gegen das Bett habe. Jetzt iſt der ſeltene Fall ein⸗ getreten, daß ein Menſch im Bett vom Blitz verletzt wurde. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in die Blumſche Wald⸗ ſchänke ein und zündete, wobei die im Bette liegende Schwägerin des Wirtes erheblich verletzt wurde. Den ver⸗ einten Anſtrengungen aller Hausbewohner gelang es, den Flammen Einhalt zu tun und das Haus zu retten. Schotten.(Kleinkind von Hund verletzt.) Eine Bauersfrau aus Wohnfeld bei Ullrichsſtein hatte ihr 1 jähriges Kind mit auf die Viehweide genommen und es dort auf den Boden geſetzt. Das Kind fing an mit dem Weidehund zu ſpielen, der in einem unbewachten Augen- blick über das Kleine herfiel und ihm durch Biſſe erhebliche Verletzungen beibrachte. 5 Gießen.(Rmätſelhafter Tod.) Einen ſchnellen und rätſelhaften Tod fand im nahen Albach ein achtjähriges Mäd⸗ chen. Auf dem Heimweg vom Kartoffelacker klagte es plötzlich über Kopfſchmerzen, nachdem es den ganzen Tag über leb⸗ haft herumgeſprungen war. Zu Haus trat Erbrechen ein und das Kind wurde bewußtlos. Das Kind ſtarb bald in der Gießener Klinik, ohne wieder zu Bewußtſein gekommen zu ſein. Man vermutet, daß es giftige Beeren gegeſſen hat. * Frankfurt a. M.(Die Beamten der kirchli⸗ chen Verwaltung vereidigt.) Im Sitzungssaal des Synodalverwaltungsgebäudes wurden die Beamten der kirch⸗ lichen Verwaltungen in feierlicher Weiſe durch Probſt Trom⸗ mershauſen vereidigt. In ſeiner Einleitung wies der Probſt darauf hin, daß dieſer Eid in Dankbarkeit gegen Gott für Adolf Hitler zu leiſten ſei. ** Hanau.(Der Liquidations vergleich beim Bankhaus Gebrüder Ster n.) Das Bankhaus Ge⸗ brüder Stern wird ſich nunmehr an ſeine Gläubiger zwecks Zuſtimmung zum Vergleich wenden. Vorgeſehen iſt der ge⸗ richtliche Liquidationsvergleich. An Geſamtverpflichtungen ſind rund 3 Millionen Mark vorhanden, davon etwa Das hätte doch näher gelegen. Aber er ſprach ſogleich von der Frau. And er betrachtete mit unverhohlener Neugier den Kna— den, der Tag für Tag mit der angebeteten Frau zuſammen ſein durfte. fü Jie geht es Ihrer Frau Mama?“ fragte er mit ver⸗ dunkeltem Blick. 1 Lala war mit den Freunden weitergegangen. Neue Spieler betraten den Platz. Weſtpfahl und Georg gingen zwiſchen den Sträuchern der Platzeinfaſſung auf ſchmalem Weg auf und ab. „Sie kennen Mama wohl ſehr gut?“ fragte Georg un- vermittelt, ohne Erwins direkte Frage zu beantworten. Erwin ſchaute überraſcht auf. Wie feindſelig klang dieſer Ton, „Ja“, ſagte er verloren,„ich habe ſie ſehr gut gekannt.“ Dieſe Antwort erregte Georg auf eine unberechtigte Weiſe. „Stimmt es, daß Sie in meine Mama verliebt waren?“ Weſtpfahl erheiterte dieſe kindliche Frage, er verhehlte es nicht. „Du fragſt ſonderbar, kleiner Tiebruck. Was ſoll man dar⸗ auf antworten? Soll man ja ſagen? Dann würde ich wenig⸗ ſtens nicht lügen. Aber warum ſoll ich es dir ſagen? And welches Intereſſe kannſt du daran haben?“ „Weil es ſo viele wiſſen und es Mama herunterſetzt!“ „Aber, liebes Kind, was kann es die Welt angehen, was im früheren Leben der Frau Profeſſor Tiebruck war?“ Sein Mund verzog ſich ſpöttiſch; er hatte den Zorn auf dieſen Mann, der ihm nach ſeiner Meinung Maria weggenommen, noch nicht überwunden. „Ans geht das etwas an, Herr Weſtpfahl, wir erlauben es nicht, daß unſer Vater—“ „Iſt euer Vater nicht Manns genug, ſich mit dieſen Dingen zu befaſſen, um die ihr euch widerrechtlich kümmert?“ Georg hob ſeine Hand, maßlos erregt, Erwin ſah, daß Georg ihn ſchlagen wollte, er erblaßte. „Bürſchlein“, ſagte er.„Bürſchlein“, und ſein Zorn wan⸗ delte ſich in Bewunderung,„eigentlich verdienteſt du für dein Vorhaben eine empfindliche Züchtigung. Aber ich will dir eine Demütigung dafür geben, die heilſamer ſein wird: Deine Mama, Maria Parhoff, hat deinen Vater mir vorgezogen.“ „Das weiß ich“, flüſterte Georg ernüchtert,„aber Sie doch geliebt. „Leider nein.“ Weſtpfahl lächelte ironiſch.„Dieſes Drama kann ich dir und deiner Phantaſie leider nicht beſcheren. Maria Parhoff hat mich weder begünſtigt noch erhört, obwohl ich ein halbes Leben um ſie geworben habe.“ Georg ſtarrte Erwin an. Seine ehrliche, gerade Natur war aufs tiefſte gedemütigt. Er hatte ſich lächerlich benommen, ganz lächerlich. Er wandte ſich, kam aber dann noch einmal zu⸗ rück und ſagte, ſo zerknirſcht, daß er einem leid tun konnte: „Bitte, verzeihen Sie mir!“ „Gott, ſolch eine Kinderei. Hoffentlich biſt du jetzt von ſie hat 8 * 1 Forderungen und nehmen alſ gleich wandten zunächſt 10 Prozent erhalten. biger haben einen Vergleichsanſpruch von 50 Prozent, wo⸗ von 40 Prozent von der mit der Abwick treuhänderiſch beauftragten Dresdener Bank garantiert und ausbezahlt werden. Schiffahrt 8-10 Mark.— Birnen: Gute Louiſ 00 000 Mark vollgeſicherte Bankforderu im Status erſcheinen, ferner 11 Millionen Verwandten⸗ forderungen und rund 1 M ungen. Die Verwandten verzichten auf teil. Der Vergleichsvorſchlag ſieht ** NMaſſau.(Günſtige Entwickl wirtſchaft.) Im Laufe Bei ** Marburg. Marburger Obſt- und Gartenbauverein verkaufsvermittlungsſtelle notiert: Cox Orangen, Gravenſteiner, Ananas Reinette, Schöner v. Boscoop, ger Reinette, Baumanns Harberts Reinette, Graue Reinette und Blenheim 12 Mark.— Champagner-Re Reinette, nette, Prinzenapfel, Gelber Edelapfel, nal 10—12 Mark.— Bokenapfel, Eiſerapfel, Rheiniſcher Bo Diehls Butterbirne, Colomas Butterbir ris und Joſephine von Mecheln 10 M Umgegend, wo das Zentner 8—10 * Flörsheim.(Anerkennung tung.) Der Waſſerbauarbeiter Franz mehrere Perſonen vom ſicheren Tode de öffentliche Anerkennung für Jungens vom Tode des Extrinkens im Darmſtadt.(Neine Schalmei 014 „Was wollteſt du denn bei ihm? Erwin geliebt, ehe du Vater nahmſt.“ ſchloſſene Benehmen. „Womit ihr euch nicht beſchäftigt— Anſinn haſt du denn nun bei ſich am Schluß feiner Erzählung in leide demütgen zu müſſen, um das er ihr getan. Mund und ſagte nur: „Mein armes Kind, dul“ alle trüben Gedanken waren ausgeſchalte ſie fortan Mutter nennen, wie die gelebte worden war. Maria verdiente es. * * eiten Maria wußte, daß es am ſchwe 8 5 zan“ ſtand für dauernd zu beſeitigen. junge Mädchen, das bald ins ſiebzeh lich betrachten, und ſie bedauerte es, verunſtaltet zu ſehen von Leidenſchafte⸗ ruinieren können. in dieſer Mädchenſeele zu erſticken ſei. ſie auf die rettende Idee. ablehnend darüber und behauptete, ſich daran vorbeidrücken zu wollen. Maria beitsdienſt melde, ehe er Zwang wurde. wie ſie Kamilla eigen war. zu betreten und den Weg zu ebnen. Maria es gewünſcht oder geahnt. wie Georg ſeiner Schweſter wegen der Geſchichte mit Erwin Weſtpfa ſteigerte, daß er verlangte, Lala ſolle nicht mehr betreten. deinem Wahn, den dir weiß der Himmel wer eingepaukt hat, geheilt.“ Georg ſtürzte heim. In ihm tobten die Gedanken wie los— gelaſſene Pferde. Er hatte Maria gemein behandelt, ſie, die voll Güte und Liebe zu ihm kam, um ihm zu helfen.— „Mein Gott, was iſt denn mit dir geſchehen?“ fragte Maria, als Georg atemlos in ihr Zimmer ſtürmte. „Es war ſchändlich— alles— was ich zu dir ſagte, und daß ich—“ Sie nötigte ihn in einen Seſſel. „Aber, liebes Kind, wer wird denn ſo erregt ſein? iſt denn geſchehen?“ „Ich habe— ich bin— bei Weſtpfahl war ich!“ „Beim Geheimrat? Was iſt denn geſchehen, Schorch?“ Eine bange Ahnung befiel ſie.„Es iſt Vater doch nichts ge⸗ 0 e 9˙ Was Ex ſchüttelte den tief geſenkten Kopf. 1 auf. Maria lächelte fein. 2„Mein lieber Junge, ſo kleinlich ſoll man nie ſein. Eſch wird ſchon bald vom Gegenteil zu überzeugen ſein.“ illion ſonſtige auf der kanaliſierten Lahn nach folgten amtlichen Veröffentlichung eine weitere Aufwärtsentwicklung genommen, 1358 Tonnen zu Berg und 10 867 Tonn Auch der Perſonenſchiffahrtsverkehr ha nahme zu verzeichnen. 212 Fahrten zu Berg und zu Tal ausge noch 152 kleinere Fahrzeug Lahnſchleuſen benutzt. ſich ſowohl um Ruder⸗ (Obſtrichtpreiſe.) wurden folgende Jakob Lebel, hnapfel und Grüner Fürſtenapfel e, Gellerts Butterbirne, „Nein, ich habe mit Erwin Weſtpfahl geſprochen.“ „Mit Erwin Weſtpfahl?“ wiederholte ſie verſtändnislos. f Mara verſtand mit einem Male alles. Tiſch, die fragenden lauernden Blicke der Kinder, das der— Erwin Weſtpfahl geredet? wie kommt ihr überhaupt zu der Annahme? Georg erzählte daraufhin eine reichlich berworrene Ge⸗ ſchichte von einem Examenstag, einem Rieſenſtrauß roter Roſen, einer Autofahrt und der Tennismeiſterin Lola Eſch. Es dauerte eine Weile, bis ſich Maria durchgeſunden hatte. Georg erging Das Schlimmſte von Eiferſucht und Mißgunſt, ihre Veranlagung, bei allen Menſchen nur das Häßlichſte und Schlechteſte zu vermuten. delte ernſthaft daruber nach, wie die Selbſtſucht und Hämiſchkeit willigen Arbeitsdienſt der Abiturientinne Lala Eſch eine„klatſchſüchtige Ziege“. K 1 lich für ihre Freundin ein, während Georgs Zorn ſich ſo weit ngen, die alſo nicht Gläubigerforde⸗ neun Zehntel ihrer o mit 110 000 Mark am Ver⸗ vor, daß die Ver⸗ Die übrigen Gläu⸗ lung des Vergleichs ung der Bahn⸗ des Monats Auguſt hat die der ſoeben er⸗ günſtige In 106 Fahrten wurden en zu Tal gefahren. t eine weitere Zu⸗ In mehreren Motorbooten wurden führt. Weiter haben e zu Berg und 1837 zu Tal die den Kleinfahrzeugen handelt es als auch um Paddelboote. Auf der vom eingerichteten Obſt⸗ Obſtrichtpreiſe Ribſton Pepping, Ontario, Landsber⸗ Winter⸗Goldparmäne, Goldreinette von inette, Parkers Rei⸗ Geflammter Kardi⸗ Roter ne, Comteſſe de Pa⸗ ark je Zentner. Bei den Gemeinde⸗Obſtverkäufen in Marburg und Obſt am Baum verkauft wird, waren die Preiſe dementſprechend niedriger. Tafelobſt koſtete je Mark, Kochobſt 4—7 Mark. für Lebensret⸗ Nauheim hat ſchon s Ertrinkens gerettet. Für ſeine letzte Heldentat wurde ihm jetzt vom Staate die die Rettung eines ſechsjährigen Main ausgeſprochen. enmuſik mehr.) Der Landesverband der heſſiſchen Feuerwehren hat ange⸗ ordnet, daß die Feuerwehren bei ihrem öffentlichen Auftre⸗ ten Schalmeienmuſik als undeutſch nicht mehr ſpielen dür⸗ fen. Ebenſo wird das Mitführen von Pauken in Trommler- und Pfeiferkorps unterſagt. ihren „Ich habe— wir meinten, Kamilla und ich, du hätteſt Die Geſpräche bei „tadelte ſie,„welchen And 71 e: nſchaftlichen Anklagen. Er bat Maria um Verzeihung, er glaubte, ſich immer noch mehr ſie zu entſchädigen für das Anrecht, Plötzlich legte ihm Maria die Hand auf den Georg wurde ganz ruhig. Er ließ ſeine Hände halten, und t. Nie wieder konnte ſich etwas zwiſchen ihn und die Mama ſtellen. And er wollte Tote von ihm genannt war, Kamillas Wider⸗ chmal mußte ſie dieſes er hineinrückte, heim⸗ es Geſicht entſtellt und die einen Menſchen allem war Kamillas 7 Maria grü⸗ Kamilla ſelbſt brachte Eines Tages ſprach ſie vom Frei⸗ n, aber ſie äußerte ſich unter allen Amſtänden ſagte kein Wort, aber ſie nahm ſich vor, alles daranzuſetzen, daß Kamilla ſich zum Ar⸗ Sie verſprach ſich don der ſelbſtverſtändlichen Gemeinſamkeit und Kameradſchaft vieler Mädchen unter den einfachſten Verhältniſſen, ohne Rückſicht auf Herkunft und Geldbeutel des Vaters, das Beſte für eine Natur, Aber noch hütete ſie ſich, die Bahn Kamilla hatte erſt vor kurzem eine Niederlage durch ſie erlitten, eigentlich ohne daß Moria war dazugekommen, die heftigſten Vorwürfe machte hl, und er nannte dabei amilla trat leidenſchaft⸗ das Tiebruckſche Haus Hier griff Maria ein und ſagte ruhig, Ka⸗ millas Freundin ſei nach wie vor in dieſem Hauſe willkommen. „Aber Lala Eſch hat dich doch verleumdet“, begehrte Georg Lala „ „Du biſt ſo ein feiner Kerl, Mutti“, ſagte Georg in bren⸗ nender Bewunderung. Stirn zu glätten. armes Kind. Haushalt und ſonſt nichts Schönes.“ And Kamilla ſah ſie an mit ganz großen, 0 Augen. Niemals begriff ſie die Echtheit wahrer Seelengröße. 5** ſonderbaren * Tiebruck war aufgeregt und zerſtreut zugleich, wenn er heimkam. Allein Maria vermochte ihm ein wenig die gefaltete Dann ſcherzte er wohl manchmal: „Du haſt dir einen wenig unterhaltſamen Mann ausgeſucht, Heranwachſende Kinder und ein anſtrengender (Fortſetzung folgt.) —— Austaujch jugend Grundſätze für die Auswechſlung und Einſtellung von jugendlichen Arbeitskräften. Nach der Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters vom 10. Auguſt 1934 über die Verteilung von Arbeitskräften iſt der Präſi⸗ denk der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung allein ermächtigt. die Verteilung von Arbeitskräften. insbeſondere ihren Austauſch zu regeln. Auf Grund des§ 3 dieſer Verordnung hat der Präſident der Reichsanſtalt unter dem 28. Auguſt d. J. die Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräf⸗ ten ergehen laſſen. Die Grundgedanken dieſer Anordnung ſind 1. der Austauſch der gegenwärtig beſchäftigten Jugendlichen unter 25 Jahren gegen ältere Arbeitnehmer, 2. Die Abdämmung des weileren Juſtroms von Jugendlichen auf Arbeitsplätze für ältere Arbeitnehmer, namentlich Jami- lienväter und-mülter, die Ernährer ihrer Kinder ſind. Dieſe Anordnung war notwendig, weil die Altersgliederung der Erwerbstätigen in den letzten Jahren ſich ſo verſchoben hat, daß nach den neueſten Zählungen 40 Prozent der Beſchäfigten ju gendliche Arbeitskräfte unter 25 Jahre ſind. Gleichzeitig damit iſt in den letzten Jahren ein ſtarker Zuzug in die Großſtädte zu ver⸗ zeichnen geweſen. Die Landflucht wiederum brachte einen emp: findlichen Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtſchaft, wäh⸗ rend ältere Arbeitskräfte in den Großſtädten außer Arbeit und Brot ſtanden. Die Herausnahme von jungen Arbeitskräften(Arbeiter und Angeſtellte unter 25 Jahren) ſowie die Beſchränkung ihrer Ein⸗ ſtolfung in dor Mirtſchaft orfalgt unter moftoſtochander Marne. F . Das Arbeitsamt prüft die Anträge nach den Geſichtspunkten des Arbeitseinſatzes(§ 12). Das Arbeitsamt kann ſeine Zuſtimmung an die Bedingung knüpfen, daß bei der Einſtellung von Perſonen unter 25 Jahren ſolche zu bevorzugen ſind, die 1. nach ehrenvollem Dienſt aus der Wehrmacht ausgeſchieder ſind, oder 2. der Sonderaktion(§ 4, Ziff. 7) angehören oder 3. mindeſtens ein Jahr im Freiwilligen Arbeitsdienſt tätig ge⸗ weſen ſind 5 4. mindeſtens ein Jahr in der Landhilfe tätig geweſen ſind oder 5. Perſonen unter 25 Jahren, die freiwillig aus dem Betrieb (Verwaltung) ausgeſchieden ſind, um ihren Arbeitsplatz für ältere Volksgenoſſen frei zu machen und mindeſtens in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft tätig waren, ſofern ſie nach ihrer Vorbildung den entſprechenden Berufen angehören(§ 13). Das Arbeitsamt weiſt auf Anforderung des Betriebs(Ver⸗ waltung) für Arbeitsplätze, die auf Grund ſeiner Zuſtimmung mit jugendlichen Arbeitskräften beſetzt werden dürfen, Arbeitskräfte zu. Gegenüber anderen Bewerbern werden bei gleicher Eignung, Per⸗ ſonen, die nach ehrenvollem Dienſt ohne Berechtigung für einen Verſorgungsſchein aus der Wehrmacht ausgeſchieden ſind, bevor⸗ zugt(§ 15). Glaubt das Arbeitsamt, die Zuſtimmung zur Einſtellung ver⸗ ſagen zu müſſen, ſo greift das Verfahren Platz, das unter Nach⸗ prüfung des Austauſches durch das Arbeitsamt ausgeführt iſt. Die von dem Arbeitsamt verſagte Einſtellung darf nicht eher erfolgen, bevor nicht das Beſchwerdeverfahren durchgeführt iſt. IV. Beſondere Förderungsmaßnahmen zur Einſtellung von älteren Arbeitsloſen. a) Leiſtungsausgleich für ältere Angeſtellte G 16 der Anord⸗ nung). Werden auf Arbeitsplätzen, die bisher mit Angeſtellten unter 25 Jahren beſetzt waren, arbeitsloſe, fachlich vorgebildete, männ⸗ liche Angeſtellte über 40 Jahre eingeſtellt, die in den letzten drei Jahren vor der Einſtellung länger als zwei Jahre Arbeitsloſen⸗ unterſtützung aus öffentlichen Mitteln erhalten haben, ſo können dem Betriebe(Verwaltung) auf Antrag zum Ausgleich von Min⸗ derleiſtungen der Neueingeſtellten Zuſchüſſe(Leiſtungsausgleich) aus Mitteln der Reichsanſtalt gewährt werden. Ein Leiſtungsausgleich kommt nicht in Betracht bei Einſtellun⸗ gen in öffentlichen Verwaltungen, bei Einſtellungen, die auf na⸗ mentlichen Anforderungen der Betriebe beruhen, bei Einſtellungen in Saiſon⸗ und Kampagnebetrieben. Der Leiſtungsausgleich beträgt für einen neueingeſtellten, kin⸗ derloſen Angeſtellten über 40 Jahre im Monat höchſtens 50 RM. Er iſt zu kürzen, wenn das Arbeitsentgelt im Monat weniger als 100 RM beträgt. Der nach Satz 1 und 2 feſtgeſetzte Betrag erhöht ſich um 5 RM für jedes unter 16 Jahre alte Kind des Neueinge⸗ ſtellten. Der Leiſtungsausgleich endet für den einzelnen Neuein⸗ geſtellten mit Ablauf des ſechſten Monats vom Tage der Ein⸗ ſtellung ab gerechnet. Die Vordrucke für entſprechende Anträge ſind bei den Ar⸗ beitsämtern anzufordern. Die Beſtimmungen über den Leiſtungsausgleich gelten auch für arbeitsloſe verheiratete, männliche land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ liche Angeſtellte über 40 Jahre(§ 19). 5 b) Zuſchüſſe zur Erſtellung von Familienwohnungen in der Landwirtſchaft(§ 18). Zur Förderung der Mehreinſtellung verheirateter land- und forſtwirtſchaftlicher Arbeiter können Zuſchüſſe aus Mitteln der Reichsanſtalt für etwa erforderliche Bauarbeiten für neue Fa⸗ milienwohnungen gewährt werden. Näheres iſt bei den Arbeits- ämtern zu erfragen. Die Vordrucke für entſprechende Anträge ſind bei den Arbeitsämtern anzufordern. Schluß⸗ und Strafbeſtimmungen( 21 der An⸗ ordnung). Mit Geldſtrafe bis zu 150 RM wird der Führer des Be⸗ triebs(Verwaltung) beſtraft, der die in 8. 3, 8 8, Abſ. 3 und 8 11, Abſ. 2 vorgeſchriebenen Mitteilungen und Erklärungen vorſätzlich 22 74 fahrläſſig nicht oder nicht rechtzeitig oder unvollſtändig ab⸗ gibt. Mit Geldſtrafen oder Gefängnis bis zu drei Monaten wird beſtraft 1. Der Führer eines Betriebes(Verwaltung), der Perſonen unter 25 Jahren ohne die erforderliche Zuſtimmung des Arbeits⸗ amts einſtellt, 2. der Führer eines Betriebes(Verwaltung), der entgegen einer nach§ 5, Abſ. 2 und 3 ergangenen endgültigen Entſchei⸗ dung vorſätzlich den Austauſch von Arbeitskräften verzögert. In den Fällen des Abſ. 2 Ziffer 2 und 3 tritt die Verfolgung nur auf Antrag des für den Betrieb(Verwaltung) oder den anden des zuwiderhandelnden zuſtändigen Landesarbeits⸗ mts ein. Fröhliches Treiben in München Eröffnung des Oktoberfeſtes. München, 24. Oktober. Nach altem Brauch wurde Deutſchlands größtes Volks⸗ feſt, das Münchener Oktoberfeſt, mit einem prachtvollen Feſtzug eröffnet. Reichsſtatthalter Ritter von Epp, Mini⸗ ſterpräſident Siebert, die Staatsminiſter Wagner und Ef⸗ ſer mit Oberbürgermeiſter Eichler nahmn von der Ehrn⸗ tribüne im neuen Renn- und Turnierplatz den Vorbei⸗ marſch des Zuges ab. 50 originelle Gruppen der Zünfte, voran Muſik, in der Uniform der alten Bürgergarde und SS zu Pferde bildeten zuſammen mit dem Zug der Schüt⸗ en und einer Gruppe von Schenkkellnern zu Pferde den feſtlichen Reigen. Die Straßen der Wieſen urchſtrömten Tauſende, ſo daß ſich bald ein wogendes Gedränge ent⸗ wickelte. Viele eilten zu dem erſten richtigen Wieſen⸗ rennen, das ſeit langer Zeit wieder die Münchener und ihre Gäſte aus Nah und fernd erfreute. Auch das Oktober⸗ feſt⸗Landesſchießen begann. Dieſem kommt eine beſondere Bedeutung zu, weil dort auch die deutſchen Meiſterſchaften ausgetragen werden. Die erſten Sonderzüge zum Oktober⸗ feſt ſind breits in München eingetroffen.„Kraft durch Freude“⸗Urlauber, die ihre Heimfahrt nach Hamburg un⸗ 1 0 und ein Sonderzug mit Feſtbeſuchern aus Zü⸗ rich. Das Ehrengericht der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer. Das vom Präſidenten der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, Dr. Kentrup, im Vorjahre eingeſetzte Kauf⸗ männiſche Ehrengericht hat bereits in mehreren Fällen zur Durchſetzung der Grundſätze des ehrbaren Kaufmanns ein⸗ gegriffen. Es hat ſich bei ſeiner Tätigkeit gezeigt, daß es eine für die Wirtſchaft notwendige Einrichtung iſt. Da das Ge⸗ richt jeweils mit fünf Mitgliedern befetzt iſt, iſt es erforder⸗ lich geworden, noch einige ſtellbertretende Mitglieder zu er⸗ nennen. Das vom Kammerpräſidenten berufene Ehrengericht der Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer ſetzt ſich nun⸗ mehr wie folgt zuſammen: Vorſitzender: Generaldirektor Dr. Ruh, Karlsruhe. Stell vertretender Vorſitzender: Geſchäftsfüh⸗ rer Oskar Huber, Karlsruhe. Mitglieder: 1. Fabrikant Arthur Barth, Pforzheim, 2. Oberbürgermeiſter Renninger, Mann⸗ heim, 3. Kaufmann Julius Ruef, Freiburg i. Br., 4. Kauf⸗ mann Adolf Wilſer, Karlsruhe. Ferner ſind zehn ſtellver⸗ tretende Mitglieder ernannt worden. 25 Jahre Kabul Viernheim aan e f Am geſtrigen Tage wurde in würdiger Weiſe das 25W jährige Stiftungsfeſt unſeres kath. Kirchenchores gefeiert, damit verbunden war das Wertungsſingen der Kirchenchöre des Dekanates Bensheim in der Zwölfapoſtelkirche, das einen erhebenden Verlauf nahm. Feierliches Glockengeläute rief zur halb 8 Uhr-Meſſe und hatte ſich eine große Gemeinde zum Gottesdienſt einge— funden, den der Kirchenchor durch zwei Chöre verherrlichte. Alle Mitglieder erſchienen am Tiſch des Herrn. Zu einer muſikaliſchen Segensandacht und Feierſtunde wurde das Wertungsſingen um halb 2 Uhr. Es iſt eine hochzuſchätzende und anzuerkennende Tatſache, daß die ſtreng geführten, gut durchgebildeten und beſtgelei— teten Kirchenchöre ihr Beſtes und Schönſtes auf dem Gebiete des Kirchengeſanges hergeben, um nicht nur in den litur— giſchen Gottesdienſten des Kirchenjahres, ſondern auch in den Dekanats⸗Wertungsſingen dem gläubig katholiſchen Volke Erbauung, Erhebung und religiöſen Halt zu bieten und ſie ſo innerlich zu feſtigen für die Sorgen des Alltags. Und dafür wurde den Chören am geſtrigen Tage Dank durch einen ſtarken Beſuch, war doch auch das letzte Dekanatsſingen in Viernheim vor 10 Jahren. Der kir chliche Teil, das Wertungsſingen, mit der Grundidee: Muttergottes geſtal— tete ſich in ſeinem geſamten Aufbau zu einer wirklich wert— vollen und tief religiöſen Feierſtunde, die auf die aufmerk— ſamen Zuhörer einen ſichtlichen Eindruck hinterließ. Das „Veni creator“ von Dr. Frey, geſungen vom hieſigen Kir- chenchor, leitete die im Mittelpunkt der Feier ſtehende An— ſprache des H. H. Diözeſanpräſes Dr. Gottron ein. Der hochw. Herr verſtand es mit ſeinen tiefſchöpfenden Ausfüh⸗ rungen, die Zuhörer in die Ziele und Aufgaben des Kirchen— geſangs zu führen und die Bedeutung, die dem Wirken der Kirchenchöre beigemeſſen wird, klarzulegen. Den hochbedeutſamen Predigtworten folgten nun die geſanglichen Vorträge der einzelnen beteiligten Chöre. Unſer Kirchenchor begann mit ſeinem gemiſchten Chor(100 Sänger) mit dem Choral„Introitus“: Salve, Sancta parens“ und ſang anſchließend in weihevoller Tongebung das ſtimmungs⸗ volle„Salve regina“ von Rheinberger. Es folgten die Chöre von Bürſtadt(gemiſchter Chor, 62 Sänger); Lam pert⸗ heim(Männerchor, 80 Sänger); Gernsheim(gemiſchter Chor, 40 Sänger); Hofheim(Männerchor, 24 Sänger); Lorſch(Männerchor, 30 Sänger). Was die einzelnen Chöre im mehrſtimmigen Chorgeſang boten, zeugte von pflichttreuer, gewiſſenhafter Kleinarbeit; ihre Leiſtungen waren anerken— nenswert und gut, die Darbietungen überſtiegen die gewöhn— lichen Leiſtungen. Mit der Ausſetzung des Allerheiligſten ſang unſer Kirchenchor das„Ave verum“ von Mozart und zum Segen den Choral„Tantum ergo“. Das ſtimmungsvolle Lied„O Maria, gnadenvolle“, von der Feſtgemeinde geſun— gen, beſchloß die würdige Segensandacht.“ Anſchließend verſammelten ſich die mitwirkenden Chöre mit ihren Angehörigen in den Freiſchützſälen zur welt⸗ lichen Feier. Dem Jubelchor leuchtete aus Glühbirnen hergeſtellt die Zahl 25 entgegen, und entbot der Vorſitzende des hieſigen Kirchenchores, Herr Adam Hofmann, den Feſt⸗ gäſten herzlichſten Willkomm. Sodann ſangen die Chöre Volkslieder, die den Beifall aller Zuhörer fanden. Manche Vereine mußten ſich zu Dreingaben verpflichten. Herr Diöze— ſanpräſes Dr. Gottron gab in packenden Worten ſeiner Befriedigung Ausdruck über das vorbildlich Gehörte beim Kirchengeſang wie beim Volksgeſang und fügte auch ein Wort wohlwollender Kritik bei, ſo gab er ſeiner Freude Ausdruck bei einzelnen Chören viel junge Leute feſtſtellen zu können, das einen erfreulichen Anblick geboten habe. Der Lampertheimer Chor gab noch einige vorzügliche Proben ſeines Könnens und verlief auch der weltliche Teil in ſchönſter Harmonie und Vorbildlichkeit. * Zur weltlichen Feier des Jubiläums hatten ſich am Abend Hunderte treuer Anhänger und Freunde desKirchenchores Cäcilia im„Freiſchütz“ eingefunden, ſo daß alle verfügbaren Plätze beſetzt waren. Ein Prolog, vorgetragen von Fräulein Kempf, eröffnete den Abend, dann folgten herzliche Begrü— ßungsworte des Vorſitzenden, die beſonders H. Herrn Pfarrer Ott und Pfarrer Oeſtreicher galten. Sodann ließ der Jubel⸗ verein, verſtärkt durch ein Orcheſter, unter ſeines Dirigenten Leitung, den Chor„Singt dem Herrn mit Jubelſchall“ er- klingen. Es war wirklich ein Erlebnis, dem begeiſternden Liede zu folgen, das ſehr wirkungsvoll vorgetragen wurde. Dies machte ſich auch bei dem Chor„Allmacht“ ſowie dem Chor„Lobe den Herrn“ mit Bläſerbegleitung bemerkbar. Starker Beifall ward auch Sängern, Sängerinnen und Diri⸗ gent ſowie dem Orcheſter zu teil. In ſeiner Feſtrede ſprach Herr Pfarrer Ott, Mainz, der vor 10 Jahren als Kaplan hier wirkte, aus vollem Herzen zu den Herzen ſeiner Viernheimer. Er verband in ſeinen pak⸗ kenden Worten das Jubiläum des Kirchenchores mit den Ju⸗ biläen des Gründers desſelben, des Herrn Geiſtlichen Rates Wolf, deſſen 75. Geburtstag, 30 jähriges Pfarr- und 50⸗ jähriges Prieſterjubiläum die Gemeinde im Laufe des Jahres feiern durfte. Er ſprach von der Liebe zur Heimat, von der weltlichen und himmliſchen, von Freundſchaft, Treue und Liebe, die Kirchenchor und Prieſter in die Herzen der Menſchen, beſonders in die Herzen der Jugend hineingeſungen hat. Der Redner erklärte den Sinn für Opfer und Kreuz, die Kirchenchor und Prieſter verſtänd⸗ nisvoll in die Herzen der Gläubigen hineinſingen und tragen und bat auch in Zukunft feſt Opfer und Kreuz zu tragen und in uns zu verankern auch in unſerem Bekenntnis zu Füh⸗ rer und Vaterland für jetzt und alle Zukunft. Zum Abſchluß ſeiner tiefſchürfenden Rede ſprach Herr Pfarrer Ott von Ende und Vergehen, von der Verantwortung, die auf einer Prieſterſeele ruht und bat die katholiſche Gemeinde . in Liebe und Treue zu ihren Seelſorgern zu ſtehen. Arbeiterverein. Herr Heinr. Hofmann ſprach für den K. K. V. die Glückwünſche aus. Vorſitzender Hofmann gab ſodann die Sängerjubilare bekannt, die vom H. H. Biſchof durch ein Anerkennungsſchrei⸗ ben geehrt wurden, das noch zugeſtellt wird. Es ſind dies die Herren: Adam Gutperle, Herm. Grohe, Adam Helbig, Georg Helbig, Hans Haas, Georg Kempf und Mich. Kühlwein. So dann überreichte er Herrn Rektor Beller als Anerkennung für das was er in den vielen Jahren geleiſtet, ein kleines Ange— binde, für das Herr Beller herzlichen Dank ausſprach. Er brachte hierbei zum Ausdruck, daß es ihm neben der Arbeit auch Freude und Befriedigung ſei, wenn ein Werk gelungen iſt und ſprach Sängern und Sängerinnen Dank für die Mit arbeit aus, aber auch die Bitte an Alle, dem Kirchenchor jungen guten Nachwuchs zuzuführen. Bei einem gemütlichen Beiſammenſein hielten die Feſt teilnehmer noch etwas aus und wollen wir zum Abſchluß nicht verfehlen, dem Kirchenchor unſere Glückwünſche darzu bringen und ihm für den offenſichtlichen Fleiß Anerkennung zuteil werden laſſen. Kann man doch dem Chor und ſeinem tüchtigen, ſtrebſamen Dirigenten zu dem am Jubiläumstage Vorgetragenen gratulieren. Möge aber auch der Tag allen Mitwirkenden wieder neuer Anſporn ſein, auch weiterhin ſich in den Dienſt der Sache zu ſtellen. Die Anerkennung und das Lob der Gemeinde ſoll als Dank für die vielen Opfer gebucht werden. —. 28 Wie bereits wiederholt durch die Preſſe und durch den Wunden e 8 8 5 5 Rundfunk bekanntgegeben, findet am 6. und 7. Oktober in 51 Wiesbaden das große Landestreffen der NSBO. und DAF. att. Nerſönlichkei 8 do NK 78 Iſtatt. Prominente Perſönlichkeiten aus dem Reich ſowie aus unſerem Gau haben bereits ihr Erſcheinen zugeſagt, ſodaß Das Treffen zu einem Ereignis allererſten Ranges werden wird. Die Vorbereitungen zum Empfang und zur Ver⸗ pflegung der Gäſte werden mit nationalſozialiſtiſcher Ge⸗ Die Wellkurftabt Wiesbaden erwartet bie Arbeiler ber Stirn und der Jauſt des Gaues Heßen⸗Naßſau. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. September 1934. Denkſpruch Sind die Stunden der Muße karg zugemeſſen, ſo koſtet — ie um ſo gründlicher aus. * Der Herbſt hat ſeinen Einzug gehalten, das bewies der ze Sonntag. Ein friſcher Wind fegte ſchon am frühen jen durchs Land und jagte trübe Wolken dahin, die auch e Mittagsſtunde, nach Beendigung der Feuerwehrkund— ig am Rathaus etwas Regen brachten. Ein vielgeſtaltiger hedeutungsvoller Tag war der geſtrige Sonntag für unſere einde. Im Mittelpunkt aller Veranſtaltungen des Tages, die Feuerwehr durch einen Weckruf einleitete, ſtand das läumsfeſt unſeres Kirchenchores und das Dekanatsſingen er Zwölfapoſtelkirche. Mittels Sonderzug trafen die Kir⸗ chöre aus dem Ried ein, von Lampertheim allein waren nehr als 250 Teilnehmer, die Karten nach Viernheim ſt haben. Es waren freudevolle und erlebnisreiche Stunden, die Gäſte in der Zwölfapoſtelkirche und im Freiſchütz erleben ften. Die Vertreter der Geſangvereine des Kreiſes Ried ſten im„Engel“. Eine weitere machtvolle Kundgebung ver⸗ ſtaltete die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes der Kin⸗ ctreichen. In großem Zuge zog die Kinderſchar unter Vor— tritt des Jungvolk⸗Spielmannszuges durch die Ortsſtraßen, ransparente mitführend mit der Aufſchrift„Ninder, d ie zukunft Deutſchlands“,„Rettet die deutſche zugend“ uſw. Dem Marſch ſchloß ſich eine Kundgebung m„Kaiſerhof“ an. Am Abend vereinigte der Kirchenchor eine Mitglieder mit Anhängern und Gäſten zum Abſchluß des Jubiläums zu einer Feier im„Freiſchütz, die bei über⸗ füllten Sälen programmgemäß verlief.— Am Samstag vormittag wohnten die Geiſtlichkeit ſowie unſere Lehrer- ſchaft und viele Volksgenoſſen in Frankenthal dem inter⸗ eſſanten und bedeutungsvollen Guß der Glocken, die für die Marienkirche beſtimmt ſind, bei. Möge das Werk des Mei⸗ ſters gelungen ſein, das war der Wunſch aller Teilnehmer. Am Abend hielt die SA. im„Kaiſerhof“ einen wohlgelun⸗ genen Kameradſchaftsabend mit ſtarker Teilnahme der Mit⸗ glieder der Partei und ihrer Gliederungen ab. Die aktiven Sänger des Sängerbundes„Flora“ beſchloſſen in einer im Amtliche Bekanntmachungen in der Nähe von Freileitungen. Drachenſteigenlaſſen in der Nähe von Freilei⸗ Zum Lanbestreßen der 2A. in Wiesbaden Tag der R 8 S 9 * 415 0 rann 250 000 wiſſenhaftigkeit und Gründlichkeit durchgeführt, ſodaß auch hierin keine Schwierigkeiten entſtehen dürften. Das Programm iſt ſo, daß auch„Feinſchmecker“ auf ihre Koſten kommen. Alles in allem kann heute ſchon geſagt werden:„Wies— baden wird niemanden enttäuſchen, alle werden auf ihre Rechnung kommen. Darum ſofort Deine Meldung als Teilnehmer bei Deiner zuſtändigen Orts⸗ oder Kreiswaltung. Walfiſch tagenden Verſammlung, als Singſtundenlokal den „Karpfen“. In ſportlicher Hinſicht haben die Verbandsſpiele begonnen und ſetzt der Kampf um die Punkte den beſten Stand in den Tabellen ein. Die Sportvereinigung verlor ihr Spiel in Feudenheim 1:2, während der Turnverein gegen Unterflockenbach 8:2 gewann. Jubilar des Alters. Am heutigen Tage begeht Herr Johann Bergmann 4., Kühnerſtraße 4 in körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Dem Jubilar und Veteranen der Arbeit unſere Glückwünſche mit dem beſonderen Wunſche, daß ihm ein langer und geſunder Lebensabend im Kreiſe ſeiner Angehörigen beſchieden ſein möge. Kamerabſchaftsabend des SA.⸗Sturm Viernheim Der große Saal im„Kaiſerhof“ war feſtlich mit den Symbolen des dritten Reiches geſchmückt, dicht beſetzt von der SA., ihren Angehörigen und vielen Mitgliedern der Partei und Untergliederungen. Sturmführer Becker begrüßte die Er⸗ ſchienenen und ſtellte hierauf während über drei Stunden ein Programm vor, das wiederholt mit Zugaben ergänzt wurde, denn die verſchiedenen Darbietungen, wie ſolche des BDM. mit ſchönen, ausgezeichneten Roſen⸗, Tiroler⸗ und Bauern⸗Tanzreigen fanden den größten Beifall der Erſchienenen. Der theatral. Einakter„Im Banne der Revolution“, die humorvoll⸗geſanglichen Vorträge von Herrn Mierſch, zwei ſchöne Violinſolis, eine Duoſzene zweier SA-Männer und vor allem die Streichmuſikkapelle der SA. ſchufen in dieſer Zeit eine Unterhaltung, eine Verbundenheit mit der SA, daß von dieſem Abend das erwartet werden kann, was die SA. mit ihrem Kameradſchaftsabend wollte: ein noch mehr inniges und vertrauensvolles Verhältnis zu der Bevölkerung zu ſchaffen als Soldaten Adolf Hitlers, mit dem Führer, für den Führer und damit für unſer herrliches Vaterland! Mit dieſen Worten des Sturmführers Becker nahm dieſer in allen Teilen ge⸗ lungene SA⸗Abend mit dem Gedenken an den Führer und dem Kampflied der Bewegung ſein Ende. Noch viele drehten ſich im Kreis herum, denn bald hatte man dafür noch ein Plätzchen geſchaffen, für Alt und Jung war es eine ge⸗ r gdchtung! Das gewaltige Mädchenhändler-Tonfilmwerk. Niemand versäume die aussergewonnliche Sehenswürdigkeit Madchen, die snurios verschwinden „ Reute Montag letzter rag im Central.— anfang 8 Unr, ah 9 Uhr ist nochmals alles zu senen. Betr. Gefährlichkeit des Drachenſteigens ans Beper, Adolf Hitierſtraße ss IISsl Schlatter 8 U 0 ein Transport Ferkel und Läufer⸗ langj. Lehrerin an 7 Wir machen darauf aufmerkſam, daß dasſſchweine zu bedeutend herabgeſeten der Mannh Hoch⸗ 2 Ammer Preiſen zum Verkauf. Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg Näheres Mann⸗ und Hüche wünſchte„Erholung“. Den, Klavier- iens⸗ e merriem Lichen run nach bewährter, zu verkaufen ſchnell fördernder Aipschen- Methode. Straße 15 ſchule für Muſik. tungen unbedingt unterbleiben muß. Einerſeits können beim Berühren der Leitungsdrähte durch Prima führt werden. Wir fordern alle Einſichtigen dazu 0 auf, die Kinder auf das Geſährliche ihres Ver⸗ gnügens hinzuweiſen und das Drachenſteigen in] ift der Nähe von Freileitungen zu unterbinden. Der Moſt Liter zu Viernheim, den 21. September 1934 8 Drachen oder Schnur Menſchenleben gefährdet, 1 1 1 andererſeits ſchwere Betriebsſtörungen herbeige⸗ all 2 mos n und gärenden, ſpäter feder⸗ 5 4 Für 58. ohne Glas zu erhalten bei Fpledr. Reuter, Steins. 7 billig abzugeben. VBürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Bien dae heimerſtr. 44 e ruhigen Leuten Motor Wein- zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die 50 2 naschen Geſchäftsſt. ds. Bl. päler 1 Hauskeltere⁊⁊ gebrauchsfertige 1 Zimmer BMW. und Rüche Zundapp zum 1. Oktober der Mahnruf an Alle: Werdet Alitglied ber A. S.. 2 1 92 0 jecles tau Volksempfänger bis zu 18 Monatsraten Nadlogeschan an! B. 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Kreiswalter Alles eröffnete die Tagung, begrüßte die Vereinsvorſitzenden und die Sänger, ebenſo Herrn Bei⸗ geordneten Schweigert, der in Vertretung des Herrn Bürger⸗ meiſters erſchienen war und ſtellte feſt, daß von 43 Vereinen 28 Vertreter entſandt hatten. Bevor der Redner zu ſeinen Einleitungsworten überging, gedachte er der in dem Geſchäfts⸗ jahr verſtorbenen Sänger wie auch unſeres verewigten Herrn Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg, zu deren Andenken ſich die Verſammelten von ihren Plätzen erhoben. Sodann fuhr der Kreiswalter fort, daß die geſtrige Tagung nicht nur Geſangsbeſtrebungen, ſondern auch im Dritten Reiche Aufgaben zu erfüllen habe, die dem Aufbau Deutſchlands dienen. Aufgabe der Sängervereinigungen ſei nicht nur, das deutſche Lied zu pflegen und zu fördern, ſondern auch das große Werk unſeres Führers mit allen Kräften zu unterſtützen. Gerade im deutſchen Liede fände die Volksverbundenheit eine gute Pflegeſtätte, und mit in erſter Linie ſeien die Geſangvereine dazu berufen, ihre Arbeit in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen und mitzuwirken, daß dem deutſchen Liede die ihm gebührende Ehre wiedergegeben wird. Alsdann gab Herr Alles in längeren Ausführungen den Tätigkeitsbericht bekannt. Seit der letzten Tagung am 7. Januar d. Is. habe ſich vieles geändert. Als Kreischor⸗ meiſter wurde am 4. März Herr Muſikdirektor Sieh ernannt, der ſeine weiteren Mitarbeiter beſtimmte. Der Redner bat die Herren Vereinsvorſitzenden um regelmäßige Zuſendung der vierteljährlichen Tätigkeitsberichte, da dieſe an den Bund weitergeleitet werden müſſen. Die Sängerbundeszeitung, zu deren Bezug jeder Vorſitzende verpflichtet ſei, enthalte wichtige Mitteilungen, die im Anſchluß an die Singſtunden zu erörtern ſeien. Ueber die Beitragsfreiheit der Erwerbsloſen gegenüber dem Heſſiſchen Sängerbund verſprach der Kreiswalter, bei der demnächſt ſtattfindenden Tagung des Deutſchen Sängerbundes ſein Möglichſtes zu tun. Kreischormeiſter Sieh beſprach das Kritikſingen in Gernsheim und in Bürſtadt am 6. bzw. 13. Mai d. Is. Von ſeinem Beſuch der Nürnberger Sendewoche und der dort ver- tretenen Intereſſen der ländlichen Vereine gab er einen kurzen Bericht und ſprach weiter über die Belange der Chormeiſter. Zu Punkt Wünſche und Anregungen gab der Kreisleiter auf Anfragen bereitwilligſt Auskunft. Dieſe Anfragen waren faſt ausnahmslos finanzieller Hinſicht und ließen erkennen, daß die Vereine in dieſer Angelegenheit ſchwer zu kämpfen haben. 5 Beigeordneter Schweigert ſprach kurz zu den An⸗ weſenden und betonte die gute Zuſammenarbeit der hieſigen Geſangvereinsvorſitzenden mit der Ortsgruppe der NSDAP. Nur in den Reihen der Sangesbrüder ſeien noch manche Lük⸗ ken und müſſe hier der noch herrſchende Egoismus durch die Pflege der Volksgemeinſchaft erſetzt werden. Es gehe nicht an, daß bei Maſſenchören ſich viele Sänger nicht beteiligen. Der Eintritt in einen Geſangverein ſei wohl jedem frei geſtellt, die jedoch aus der Mitgliedſchaft entſtehenden Pflichten müſſen erfüllt werden. N Da weitere Punkte nicht zur Beratung ſtanden, konnte Kreiswalter Alles gegen einhalb 6 Uhr mit Worten des Dankes an die Vorſitzenden und die Viernheimer Sängerſchar für die dargebrachten Chöre und im Gedenken unſeres Füh⸗ rers die gut verlaufene Tagung mit dem Abſingen des Horſt Weſſel⸗Liedes ſchließen. Die erſte Grumpenverkaujsſitzung 6 in Schwetzingen, die am letzten Freitag von der badiſchen Bauernkammer veranſtaltet wurde, fand reges Intereſſe ſeitens der Käufer. Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meißner(Karlsruhe) leitete die Sitzung, die einen befriedigenden Verlauf nahm. Nachfolgend veröffentlichen wir die in der Umgegend erzielten Ergebniſſe. Die erſten Zahlen bedeuten die Preiſe für den Zentner ge⸗ bündelter Grumpen, die zweiten ſind die Preiſe für loſe Grumpen. Der Verkauf baſierte auf dem ſogen., Heidelberger Abkommen“, das zwiſchen Reichsnährſtand und Tabaksge⸗ werbe getroffen wurde. Doſſenheim: 1. Gruppe 46.35 und 54.10, 2. Gruppe 37.60 und 46.70; 3. Gruppe 35 und 45; Schriesheim: 1.3. Gr. 35 und 43; Leutershaufen; 12. Gr. 41 und 51, 3. Gr. 35 und 43, 4.5. Gr. 35 und 43; 6.—7. Gr. 35 und 45, 8.— 10. Gr. 32 und 43; Groß⸗ ſachſen: 1.—2. Gr. 38 und 47, 3.—4. Gr. 45.60 und 50.75, 5. Gr. 41 und 45; Lützelſachſen: 1.— 2. Gr. 37.50—52; Heddesheim: 1.—2. Gr. 34 und 44, 3.—4, Gr. 43 und 50, 5.—6. Gr. 42 und 50, 7.—8. Gr. 41.55 und 50, 9.— 10. Gr. 40.55 und 48, 11.12. Gr. 40.10 und 54.10; 13. Gr. 43.10 und 54.10, 14.15. Gr. 42 und 52, 16.—17. Gr. 41 und 51; Sulzbach, Hemsbach, Laudenbach: 38.10 und 52.10; Ilvesheim: 37 und 46; Ladenburg: 1. Gr. 35 und 43, 2. Gr. 32 und 43: Edingen: 1.—2. Gr. 37 und 47; Wieblingen:: 1—8. Gr. 39 und 48; Seckenheim: 1.—2. Gr. 43 und 46, 3.—5. Gr. 45.05 und 50.05, 6.—8. Gr. 47 und 50, 9.—11. Gr. 42.15 und 52.05. 12.— 14. Gr. 41.85 und 50.15 15.—17. Gr. 38 und 46. 18.20. Gr. 40.35 und 52.10, 21.25. Gr. 41 und 53: Neckarhauſen: 1. Gr. 40.20 und 48.70, 2. Gr. 36.20 und 48.20. 3. Gr. 40.30 und 48.80; Kirchheim: 1.—3. Gr. 42 und 52, 4.5. Gr 41.20 und 49.30, 6.—8. Gr. 37 und 48; Sandhauſen, 38 und 50; Schwetzingen: 1—2. Gr. 36 und 45. 3.—4. Gr. 35 und 45. e 5— — e. 2 2— — . e ee, e eee ß 2 PG 8— e. Der Sport Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Phönix Ludwigshafen— Eintracht Frankfurt 110 FK 03 Pirmaſens— 1. FC Kaiſerslautern 310 Kickers Offenbach— Union Niederrad 2.2 Saar 05 Saarbrücken— FS. Frankfurt 2:2 Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms 2:2 Gau Baden: FC 08 Mannheim— VfR Mannheim 316 Germania Karlsdorf— Freiburger FC 0:0 Phönix Karlsruhe— Karlsruher FV 1.1 Bf Neckarau— VfB Mühlburg 510 Gau Württemberg: SC Stuttgart— VfB Stuttgart 2:0 SW Feuerbach— Sportfreunde Stuttgart 4:0 SV Göppingen— Stuttgarter Kickers 113 Union Böckingen— Ulmer FW 94 Gau Bayern: 1860 München— SpVg. Fürth 111 SpBg. Weiden— Wacker München 214 1. FC Nürnberg— Schwaben Augsburg 1:0 Be Augsburg— ASV Nürnberg 613 FC Schweinfurth— Jahn Regensburg 211 Geſellſchaftsſpiele in Singen: SV Waldhof— 1. SSV Ulm 2:1 SpVg. Paſing— Bayern München 017 Leichtathletikſieg über Frankreich Der Magdeburger Länderkampf endete 95:55 Mit dem neuen Länderkampf gegen Frankreich beſchloß die deutſche Leichtathletik am Sonntag in Magdeburg ihre in dieſem Jahr ſo überaus erfolgreiche Bahnrennzeif. Nach den großen Erfolgen in Turin und Berlin reihte ſich der Magdeburger Länderkampf dieſen würdig an, der mit 95:55 den erwarketen deutſchen Sieg erbrachte. Nach einer feierlichen Begrüßung der franzöſiſchen Leichtathletikmannſchaft am Samstag durch den Führer des deutſchen Leichtathletik⸗Verbandes, Dr. von Halt, leg⸗ ten dieſer und der franzöſiſche Verbands-⸗Präſident am Sonntag morgen auf dem Ehrenhof im Beiſein beider Mannſchaften am Gefallenen⸗Denkmal Kränze mit Schlei⸗ fen in den Landesfarben nieder. Die flaggengeſchmückte Kampfbahn von Kricket⸗Vikto⸗ ria Magdeburg bot ſich den 15 000 Zuſchauern in beſter Verfaſſung. Der Beſuch muß umſo mehr befriedigen, als wegen einer Scharlach⸗Epidemie allen Jugendlichen unter 18 Jahren der Beſuch der Veranſtaltung unterſagt war. Nach dem feierlichen Aufmarſch beider Mannſchaften und dem Abſpielen der Nationalhymnen tauſchten die bel⸗ den Mannſchaftsführer Sievert und Keller Wimpel und Blumenſträuße aus und dann begannen gleich die Kämpfe. Fünf deutſche Doppelſiege in den fünf erſten Wettbewerben ſorgten für einen großen deutſchen Vorſprung. Die 100 Meter waren eine ſichere Sache für Meiſter Borchmeyer, der die vorzügliche Zeit von 10,7 Sekunden erzielte. Im Stabhochſprung war unſer Europameiſter Guſtav Wegner mit 3,90 Meter nicht zu ſchlagen. Der Berliner Schulz folgte mit 3,70 Metern. Zu einem weiteren Doppelerfolg geſtaltete ſich der 800⸗Meter⸗ Lauf. Deſſicker und Mertens waren mit 1:54,1 bzw. 1:55,3 Erſter und Zweiter. Im Speerwerfen genügten für Wet⸗ mann 63,54 Meter zum Sieg vor dem zweiten deutſchen Vertreter Steingroß. Die 200 Meter gewann Hornberger in 22,3. Aeußerſt knapp war die Entſcheidung im Weit⸗ prung, wo zum Schluß alle vier Springer nur 12 Zenti⸗ meter auseinanderlagen. Meiſter Long ſiegte ſchließlich mit 7,27 Meter vor Paul(7.25) und Biebach(7,21). Eine Enttäuſchung für uns war der 400⸗Meterlauf, wo Hamann nicht über den letzten Platz hinauskam. Im End⸗ kampf hatte aber Voigt noch ſo große Reſerven, daß er den erſchöpften Franzoſen Skawinſky auf den zweiten Platz verweiſen konnte. Franzoſenſieg über 1500 meter. Den erſten franzöſiſchen Sieg gab es dann im 1500⸗ Meterlauf. Normand ſicherte wann klar in 3:59,8 Minuten. Das Kugelſtoßen geſtaltete ſich dann wieder zu einem überlegenen deutſchen Doppelſieg. Wöllke und Schröder kamen mit 15,86 bezw. 15,56 Meter auf Weiten, die in die⸗ ſem Jahre in Deutſchland noch nicht erreicht wurden. Im Hochſprung genügten Weinkötz 1,85 Meter zum Sieg vor Martens. Ganz überlegen wurde auch die 4 mal 100⸗Meter⸗ ſtaffel in 42,1 Sekunden gewonnen, die Deutſchland in der ſich bald die Spitze und ge⸗ vom Sonntag Einheitsfront der Jugend Eingliederung der Turn- und Sportjugend in 93. und Bm. Ueber die Neuregelung des Zuſammenſchluſſes der geſamten deutſchen Jugend macht der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten jetzt bekannt: „Nachdem die Sportjugend auf meinen Befehl bis zum Ab⸗ ſchluß des Abkommens zwiſchen dem Reichsjugendführer und mir den Zeitpunkt des Uebertritts in die HJ. abgewartet hat, iſt nun⸗ mehr der Augenblick der Eingliederung der Jugendlichen des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen in die HJ. gekommen. An⸗ weiſungen zur Durchführung durch meine Beauftragten ſind abzu⸗ warten. Ich bin ſtolz darauf, der HJ. die Turn- und Sportjugend als körperlich und charakterlich wohlgeſchulte Gruppe zuführen zu Ein weiterer entſcheidender Schritt zur Einigung der gan⸗ zen deutſchen Jugend iſt damit getan. Ich erwarte von den Füh⸗ rern der Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, daß ſie ihre Ehre darin ſetzen, mit ihrer ganzen jungen Gefolgſchaft dieſen Schritt in die Einheit der deutſchen Jugend mitzutun. Die Einſicht in die Bedeutung der Stunde ſoll die Triebfeder für die Eingliederung ſein. Nach den Ausführungen des Reichsjugend⸗ führers in ſeiner Rundfunkrede an die deutſchen Eltern ſteht die HJ. auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Entſprechend meinem bkommen mit dem Reichsjugendführer vom 25. Juli 1934 iſt die⸗ ſes Prinzip auch für die Eingliederung der Turn⸗ und Sport⸗ jugend zur Anwendung zu bringen.“ 9 Pladner ſchlagt Rieihdorf. Bei den Berufsboxkämpfen im Berliner Spichernring verlor der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Erwin Riethdorf klar und einwandfrei gegen den an Können und Kraft überlegenen franzöſiſchen Europameiſter Pladner. In der neunten Runde gaben die Sekundanten von Riethdorf das Zeichen zur Aufgabe für ihren reſtlos geſchlagenen Mann. St. 10/ wieder Etappenſieger. Auf der 4. Etappe von Biele⸗ jeld nach Grevenbrück(Sauerland) über 202,8 Kilometer hatten die Teilnehmer an der SA.⸗Radfernfahrt Berlin— München und zurück die bisher größten Schwierigkeiten zu überwinden. Da es keine geländeſportlichen Aufgaben zu löſen gab und die Etappe als reiner Schnelligkeitswettbewerb galt, waren die Berliner vom St. 10/2 ganz in ihrem Element und fuhren mit 6:48:26 ganz überlegen ihren dritten Etappenſieg vor der Sta. 168 Offenbach und St. 12/11 Breslau heraus. Sie haben ſich damit auch wieder in der Ge— ſamtwertung die Führung vor Offenbach und 10/3 Berlin zurück⸗ erobert. v. Cramm gegen Nüßlein am 7. Oktober. Der Führer des Deutſchen Tennisbundes hat die Genehmigung zu einem Wettkampf zwiſchen dem deutſchen Amateur⸗Meiſter Gottfried von Cramm und dem Meiſter der Tennislehrer, Hans Nüßlein, erteilt. Das Bauerntum als „Das Deutfchland der Zukunft wird ein Bauernreich ſein oder es wird nicht ſein!“ Adolf Hitler. Dieſes Wort des Führers entſpringt der Erkenntnis, daß ein geſundes Bauerntum allein der ewige Garant für die Zukunft der Nation iſt. Ihm iſt nicht nur die verantwor⸗ tungsſchwere Aufgabe überantwortet, die Ernährung des ganzen Volkes aus der eigenen Scholle zu gewährleiſten und dadurch die politiſche Unabhängigkeit des Staates von fremden Mächten zu ſichern, ſondern es iſt darüber hinaus der nie verſiegende Quell unſerer — völkiſchen Lebenskraft. Dieſen Kraftborn des Volkes für alle Zeiten zu erhalten muß Aufgabe einer wahren Staatsführung ſein. Bringt eine irregeleitete Staatsführung das Bauerntum in Gefahr, ſo geht es mit dem völkiſchen Leben und damit mit der Macht und dem Anſehen des Staates ſchnell bergab. Aus der Geſchichte läßt ſich beweiſen, daß alle Völter und Staaten zu Grunde gegangen ſind, deren Bauerntum ſich auflöſte. Dieſe Tatſache gilt auch für Deutſchland. Wenn es nicht gelingt, in einem blühenden Bauerntum den. Blutsquell des Volkes zu erhalten, dann iſt unſer Volk hoffnungslos zum Sterben verurteilt. g Zunehmende Verſtädterung und das große Geburten⸗ defizit der ſtädtiſchen Bevölkerung zeigen, daß tatſächlich das Lebensſchickſal des deutſchen Volkes bedroht iſt. In ſechs Jahrzehnten iſt der Anteil der ländlichen Bevölkerung an der⸗ Geſamtbevölkerung von 63,9 Prozent zu werfen und ihn feſtzuhalten, bis Wiederzulaſſung der Adelslitel in Oeſterreich. Wien, 24. Sept. Btältermeldungen zufolge plant die Regierung, auf dem Wege eines Sondergeſetzes die Adols⸗ titel in Oeſterreich wider zuzulaſſen. Ueber das Geſetz ſoll gleich nach dem Zuſammentritt der neuen beratenden Or— gane der Geſetzgebung entſchieden werden. In der Praxis ſind bereits ſeit einigen Monaten die alten Adelstitel der Vorkriegszeit in Oeſterreich wieder eingeführt worden. Aus Mannheim Mannheim, 22. September. . Fünſzehnjähriger verübt einen Aeberſall. In einem Zigarrengeſchäft in der Riedfeldſtraße wurde durch einen fünfzehnjährigen Jungen ein ſchwerer Raubüberfall ver⸗ übt. Der Junge, der bei dem Geſchäftsinhaber Schneider eine Zigarrenmarke ſeines Vaters angeblich nachbeſtellen wollte, veranlaßte den Mann, ſich umzudrehen und hinten nach etwas zu ſehen. Im gleichen Augenblick ſchlug der Mütter, die NS.-Volkswohlfahrt kämpft für Euch! Werdet Mitglieder der NS.-Bolkswohlfahrt! hoffnungsvolle Jüngling dem Manne mit einer den Kopf, ſo daß der Mann taumelte. der Burſche dem Angeklagten noch zwei Trotzdem gelang es dem Verletzten, ſich Jange auf Nun verabreichte weitere Schläge. auf den Burſchen ſein hinzukommender Sohn die Polizei verſtändigt hatte, die ihn dann in liebe⸗ vollen Gewahrſam nahm. ◻ Jutternot im Bezirk Mannheim behoben. Die noch vor wenigen Wochen als drohendes Geſpenſt vor jedem bäuerlichen Betrieb ſtehende Futternot iſt im Amtsbezirk Mannheim durch das günſtige Herbſtwetter weitgehend be⸗ hoben worden. Die Futterpflanzen haben faſt durchweg noch einen ſehr guten zweiten bzw. dritten Schnitt geliefert, und vielerorts ſind auch große Mengen an Stoppelklee an⸗ gefallen. Außerdem haben die Bauern in großem Umfange Futtergemenge als Zwiſchenfrucht angebaut. Auch Mais und Sonnenblumen ſind zu Silagezwecken viel gepflanzt wor⸗ den. Es kann nunmehr damit gerechnet werden, daß in der Mehrzahl der Betriebe das notwendigſte Futter für den Winter vorhanden iſt, und daß es gelingen wird, das Vieh unter entſprechender Strohfütterung durchzubringen. Die Gefahr, daß aus Futtermangel Notverkäufe an Vieh ſtattfinden, wobei erhebliche Schäden eingetreten wären, iſt für unſer Gebiet auch jedenfalls ſo gut wie behoben. wolkücher Lebensguell in der ſich das deutſche Volk befindet, wird durch unſere beiden Schaubilder mit eindringlicher Deutlichkeit bewieſen. Doch iſt die Entwicklung keineswegs einheitlich. Hohen Ab⸗ wanderungszahlen ſtehen, wenn auch niedrige, ſo doch noch immer recht erhebliche Zuwanderungszahlen gegenüber. Die Gefahr dieſer zunehmenden Verſtädterung des deutſchen Volkes für ſeine völkiſche Lebenskraft beweiſt unſer zweites Schaubild, das die Geburtenbilanz in Stadt und Land zeigt. Der Geburtenmindeſtbedarf, der die Bevölkerung Deutſchlands in ihrer augenblicklichen Größe erhalten würde, iſt in unſerer Darſtellung gleich hundert geſetzt. Dann ergibt ſich, daß in der Stadt ein Geburtendefizit von 42 beſteht, daß auf dem Lande ein Geburtenüberſchuß von 13 beſteht. Die Folgerung aus dieſer Tatſache iſt die, daß allein das deutſche Bauerntum mit ſeinem Kinder⸗ reichtum die deutſche Volkskraft erhält, daß aber ſelbſt der Geburtenüberſchuß auf dem Lande nicht mehr ausreicht, um das Geburtendefizit der Stadt auszugleichen. Das Wort Taeitus, der vor 1900 Jahren von den Germanen ſagte:„Der Zahl der Kinder ein Ziel zu ſetzen, gilt als Verbrechen“ galt unter dem Einfluß der volkszer⸗ ſtörenden Strömungen des vergangeuen liberaliſtiſchen Zeit⸗ alters in Deutſchland nicht mehr. Denn nicht nur in den Städten, ſondern auch auf dem, Lande wurde der Geburten⸗ rückgang von Jahr zu Jahr ſtärker. Dieſe Entwicklung müßte aufgehalten werden, wenn nicht die letzte Geburtsquelle des Volkes und die letzte Möglichkeit der Erhaltung der völkiſchen Lebenskraft zerſtört werden ſollte. auf 30,2 Prozent gefallen, d. h.: Waren im Jahre 1871 nur Aus dieſem Gebot deutſcher Selbſterhaltung entſtand die jeder zwanſtige Deutſche ein Großſtädter, ſo lebt gegenwärtig faſt jeder dritte Deutſche in einer Großſtadt. Die Stadt Berlin allein macht heute 6,5 Prozent der deutſchen Geſamt⸗ bevölkerung aus. Die Verlagerung des Bevölkerungs⸗ ſchwergewichtes vom Lande in die Stadt iſt in erſter Linie dadurch zuſtande gekommen, daß faſt der geſamte Bevölke⸗ rungsüberſchuß in die Städte abgewandect iſt. Erſt in den allerletzten Jahren hat, ſich der Wanderungsgewinn der Großſtädte vielfach in einen Wanderungsverluſt umge⸗ wandelt. Seit 1930 haben die Großſtädte in ihrer Geſamt⸗ heit einen Wanderungsverluſt von über. einer viertel Million zu verzeichnen. Die ungeheuere bevölkerungspolitiſche Gefahr, nationalſozialiſtiſche Agrargeſetzgebung, die im Reichsnähr⸗ ſtandsgeſetz dem deutſchen Bauern neue Lebens möglichkeiten gibt und ihn durch das Reichserbhofgeſetz wieder mit ſeiner Scholle untrennbar verwurzelt, ohne daß kapitaliſtiſche Aus⸗ beuter für die Zukunft ihn um ihres Schachers willen ver⸗ treiben können. Durch dieſen Schutz des deutſchen Bauern, und ſeine Loslöſung aus den Feſſeln des internationalen Kapita⸗ Aismus und durch die Neubildung deutſchen Bauerntums iſt die nationalſozialiſtiſche Staatsführung beſtrebt, die) deutſche Zukunft auf der Grundlage eines geſunden 2 Bauerntums für alle Zeiten zu ſichern. 8 Amtæil der qrogstddfischen BeVOKerunq in 9 er qeufschen Gescmtbe rund Beſetzung Schein— Gillmeiſter— Hornberger— Borch⸗ meyer lief.— Ueberragende Leiſtungen gab es im Diskuswerfen. Der Franzoſe Winter erzielte mit einer Leiſtung von 49.92 Meter nicht nur einen neuen franzöſiſchen Rekord, ſondern holte ſich auch den Sieg vor unſerem Weltrekord⸗ mann Sievert, der mit 47,14 Meter weit beſſer abſchnitt als in Berlin. Die 110 Meter Hürden koſteten uns drei wert⸗ volle Punkte, da Welſcher wieder reichlich nervös war. Den dritten franzöſiſchen Sieg gab es im 500 Meterlauf. Le⸗ fepre erreichte in 15:27,9 Minuten mit 10 Meter Vor⸗ ſprung vor dem Wittenberger Syring das Ziel. In der abſchließenden 4 mal 100⸗Meterſtaffel ſah man vier ganz famoſe deutſche Läufer, die trotz der ſchweren Bahn eine Zeit von 3:18,0 Minuten erzeilten. Deutſchland hat damit gegen Frankreichs Leichtathleten einen Länderkampfſieg erfochten in einer Höhe wie nie zu⸗ vor. Von 15 ausgetragenen Wettbewerben wurden 12 gewonnen und ſiebenmal gab es ſogar deutſche Doppel⸗ erfolge. Frankreich kam nur zu drei Einzelſiegen, im Dis⸗ kuswerfen, im 1500⸗Meter⸗ und im 5000⸗Meterlauf. Deutſcher Sieg im„Großen Preis von Spanien“. Beim„Großen Preis von Spanien“ in San Seba⸗ ſtian konntenn die beteiligten deutſchen Rennwagen am Sonntag einen großen Triumph feiern. Der Italiener goli auf Mercedes⸗Benz gewann das Rennen in 3:19:14 tunden für die über 500 Kilometer lange Strecke vor ſeinem Stallgenoſſen Caracciola, dem Italiener Nuvolart auf Bugatti und dem Auto⸗Unionfahrer Hans Stuck. Oeburten 5 Ceœblrfen mindeſtbecoſf mndeſtdecorf — 00 N 7