1 Amliches Verkündigungsblatt ber Bürgermeisterei und Er ſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wögentlich„Der Feuerreiter“. Be zugspreis: gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; d 10 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Durch die Träger ins Haus urch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samsta 8 f 5 gs 10 Pfg. Inſeratenprets: Die 12 geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum Pfennig anberer Behörben— Vereins- und Geſchäftsanzeiger Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähs. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Nr. 223 Bemerkungen zum Tage. Die neue Getreideordnung. Der vorjährige Getreidehandelstag in München wurde in dieſem Jahr als Reichsgetreidetag in Magdeburg ab— gehalten. In dieſer Namensänderung kommt bereits die Neu— ordnung der Dinge zum Ausdruck. Während in München die Tagung noch eine Angelegenheit des Getreidehandels als einer einzelnen Wirtſchaftsgruppe war, waren in dieſem Jahr Ver⸗ treter aller der im Ernährungsſtand zuſammengefaßten und an der deutſchen Getreidewirtſchaft beteiligten Wirtſchaftsgruppen anweſend. Seit München hat die Feſtpreisgeſetzgebung die deutſche Getreidewirtſchaft auf eine neue Ebene geſtellt, die bis⸗ berigen Börſen aus ihrer Machtpoſition herausgehoben und einen geordneten Markt geſchaffen, der ein Arbeiten frei von den Riſiken und Gefahren einer ſpekulativen Getreidewirtſchaft zuläßt. Wenn auch in Magdeburg offen ausgeſprochen wurde, daß wir uns noch mitten im Neuaufbau der Getreidewirtſchaft befinden, ſo ſteht aber ebenſo die Tatſache feſt, daß die Getreide— wirtſchaft am weiteſten in der Verfolgung ihrer Ziele vorge⸗ ſchritten iſt. Schon die Amſtellung vom vorjährigen recht guten Erntejahr auf das neue Wirtſchaftsjahr 1934/35, das eine 4 Millionenet geringere Geſamtgetreideernte brachte, ſtellte an die zentrale Führung große Anforderungen. Dank der den deut— ſchen Roggen- und Weizenmühlen auferlegten Einlagerungs— verpflichtung ſowie einer aufgenommenen nationalen Re— ſerve iſt es möglich, das laufende Getreidewirtſchaftsjahr glatt zu überſtehen. Eine nicht unerhebliche Bedeutung kommt bei der Neuregelung dem Problem des gerechten Preiſes zu. Bedeutungsvoll war die Auslaſſung, die Geſamtzahl der früher im Getreidehandel Tätigen werde, da das Getreidegeſchäft auf den Amſatz effektiver Ware beſchränkt werden ſoll, noch eine Einſchränkung erfahren müſſen. Beizupflichten iſt der Auf— faſſung, daß der gerechte Preis und gerechte Lohn für jede ein— zelne Wirtſchaftsſtufe nur innerhalb der Grenzen ermittelt wer— den kann, die auf der einen Seite durch die unbedingt notwendi— gen Herſtellungskoſten, auf der anderen Seite durch die Kauf— kraft der Verbraucher gegeben ſind. Die neue Getreideordnung iſt vom nationalſozialiſtiſchen Wollen getragen und hat in dem gewaltigen Gebilde der Hauptvereinigung der deutſchen Ge— kreidewirtſchaft ein elaſtiſches Selbſtverwaltungsorgan geſchaf— ſen, um die zum Teil widerſtrebenden Intereſſen der Beteiligten auszugleichen. Wenn in Magdeburg beſonders auf die Pflicht— erfüllung im Getreidehandel hingewieſen wurde, ſo gilt dieſe Pflichterfüllung nicht nur in dieſem Teilbezirk wirtſchaftlicher Tätigkeit in Deutſchland. Pflichterfüllung iſt die ſelbſtverſtänd— liche Folge nationalſozialiſtiſchen Wollens und Handelns. Nutzloſes Währungsexperiment. Im Laufe des vergangenen Jahres ſind immer wieder Vor— ſchläge aufgetaucht, durch Währungserperimente der deutſchen Wirtſchaft, insbeſondere der Ausfuhrwirtſchaft aufzu⸗ helfen. Vor allem das Beiſpiel des Pfundes, die ſogenannte Devalvation, regte zu Vorſchlägen an, etwas ähnliches auch mit der Mark zu verſuchen. Eine Reihe von Ländern haben tatſäch⸗ lich nach dem Vorbild des ſogenannten Sterling⸗Clubs dieſen Weg beſchritten. Zuletzt die Tſchechoſlowakei. Man kann jetzt die Ergebniſſe, die durch die Entwertung der Tſchechokrone im Verhältnis zu den übrigen Währungen erzielt worden ſind, einigermaßen überſehen. Die Ausfuhr iſt in der Tat gegenüber dem Vorjahr beträchtlich geſtiegen, die Einfuhr iſt geſunken und der Ausfuhrüberſchuß iſt erheblich. Alſo ſcheint das tſchechiſche Beiſpiel zu lehren, daß ſich die Devalvation doch als eine loh⸗ nende Maßnahme erweiſt. Der Erfolg iſt aber in Wirklichkeit ſehr fragwürdig. Die größere Ausfuhr und der beträchtliche Aus- fuhrüberſchuß haben nämlich keine entſprechende Verbeſſerung der Deviſenlage zur Folge gehabt. And zwar deshalb nicht, weil die Bezahlung der Ausfuhr nicht glatt erfolgt. Die Tſchechoſlowakei führt immer mehr Ware aus, aber eigentlich nur, um dadurch ihre im Ausland eingefrorenen Guthaben zu vergrößern. Man ſagt geradezu, daß jetzt die Ausfuhr an der zu geringen Einfuhr krankt! Die Bezahlung der Ausfuhr eines Landes erfolgt heut⸗ zutage zum großen Teil in Form der Verrechnung. Die Aus⸗ fuhrinduſtrie gelangt alſo dann zu ihrem Gelde, wenn eine ent⸗ ſprechend große Einfuhr erfolgt. Inſofern erweiſt ſich die durch Devalvation erreichte Senkung der Einfuhr als ein privatwirt⸗ ſchaftlicher Nachteil für die Ausfuhrwirtſchaft. Beiſpielshalber bat die Tſchechoſlowakei, die mit Deutſchland in Verrechnungs— verkehr ſteht, ihre Ausfuhr nach Deutſchland dauernd ge⸗ ſteigert, aber die Einfuhr aus Deutſchland iſt zu lein, als daß aus den Verpflichtungen der tſchechiſchen Einfuhrfirmen eine glatte und ſchnelle Bezahlung der tſchechiſchen Ausfuhr erfolgen könnte. Die Aktivität des Außenhandels wird auf dieſe Weiſe zu einem Nachteil, der nur durch höhere Einfuhr wieder be⸗ doben werden könnte. Steigen der Einfuhr gilt aber aus anderen Gründen als unerwünſcht. So zeigt ſich, daß die Vorteile einer Währungsabwertung nur dann eintreten können, Deun in der übrigen Welt keine Zwangsbewirtſchaftung des Zahlungsver⸗ kehrs beſteht. Dieſe Zwangswirtſchaft iſt aber eher im Zu⸗ nehmen als im Abbau. Anter ſolchen Amſtänden erweiſt ſich die Preisgabe des Außenwertes einer Währung, auch wenn die ge⸗ wünſchten Folgen, nämlich ſinkende Eimuhr und ſteigende 1 15 fuhr, eintreten, keineswegs als ein zweifelsfreier Erfolg. 5 England das Pfund abwertete, war die Lage noch anders. 70 rade das tſchechiſche Beiſpiel erweiſt ſich alſo für deutſche Aeber⸗ legungen als ſehr lehrreich. Mittwoch, den 26. September 1934 10. Jahrgang Der Verkauf der Oſtchinabahn. Der japaniſche Staatsrat genehmigt die Politik Hirotas. Berlin, 25. Sept.(Eig. Bericht.) Das langwierige Handelsgeſchäft um den Verkauf der oſtchineſiſchen Bahn ſteht nunmehr unmittelbar vor ſei⸗ nem Abſchluß. Mit größter Zähigkeit haben die Beauftragten Japans und der Sowſetunion in den wiederholt unterbrochenen Verhandlungen um den Kaufpreis gerungen, noch vor wenigen Wochen betrugen die Moskauer Forderungen mehr als das Doppelte, das japaniſche Angebot kaum die Hälfte des jetzt ver— einbarten Preiſes. Hinter dem Handel um die Millionen aber ſtand immer noch die größere politiſche Frage. Würden die Sowjets ſich wirklich entſchließen, auf den letzten Reſt des aus zariſtiſcher Zeit ererbten Anteiles an dem Endſtück der oſtſibiri⸗ ſchen Bahn zu verzichten? Würden die Japaner Ernſt machen mit ihrer Abſicht, nötigenfalls die reſtloſe Eingliederung des mandſchuriſchen Bahnſyſtems in die ſüdmandſchuriſche Bahn— verwaltung mit Gewalt durchzuſetzen? Mit den Leberfällen und Verhaftungen ſowjetruſſiſcher Beamter, mit den blutigen Atten— taten auf den Bahnverkehr durch mandſchuriſche„Banden“ ſchie— nen ſich die Partner gegenſeitig unter Druck zu ſetzen und den Verkaufswert der Bahn bzw. herauf- oder herunterzudrücken. Entſcheidend für das ruſſiſche Nachgeben war ſchließlich ein ſehr geſchicktes japaniſches Manöver. In der Preſſe in Tokio wurde das ruſſiſche Beſitzrecht an dem Inſeldelta in Frage gezogen, das dicht oberhalb von Chabarowſk von Amur und Aſſuri gebildet wird und von den Ruſſen mit allen Mitteln moderner Befeſtigungsbaukunſt zu einem Bollwerk des wichtigen Verkehrsknotenpunktes ausgebaut wurde. Wenn alles den vor— ſchriftsmäßigen Verlauf nimmt, ſo wird in wenigen Wochen der letzte ruſſiſche Waggon, der letzte Sowjetbeamte von der Oſt— chinabahn verſchwunden ſein und der ſibiriſche Fernoſtverkehr wird ſich nicht mehr durch die nördliche Mandſchurei, ſondern auf dem ungeheuren Amweg über die Amur⸗Am⸗ gehungsbahn vollziehen. Der zweigleiſige Ausbau dieſer Strecke iſt in Ausſicht genommen und teilweiſe bereits begonnen, eine dichte Kette von befeſtigten Lagern, Truppenſtationen und Waffendepots ſichert den lebenswichtigen Verbindungsbogen von Tſchita nach Wladiwoſtok. Sowjetmanöver öſtlich des Baikal— ſees ſtehen ferner auf dem Moskauer Programm. Wird der Verkauf der Oſtchinabahn den Frieden im Fernen Oſten brin- gen? Wir wiſſen es nicht. Befriedigung in Japan. DNB. Tokio, 25. Sept. Der japaniſche Staatsrat hat am Dienstag die Politik des Außenminiſters Hirota in der Frage der chineſiſchen O ſtbahn gebilligt. In politiſchen Kreiſen und in der Preſſe glaubt man zu wiſſen, daß der Kauf der chineſiſchen Oſtbahn Mitte Oktober endgültig abgeſchloſſen werden wird. Außenminiſter Hirota hatte am Dienstag eine längere Beſprechung mit dem ſowjet⸗ ruſſiſchen Botſchafter Jurenew über Einzelfragen der zuſtande— gekommenen Vereinbarung. Zu den endgültigen Abſchlußver— handlungen werden der mandſchuriſche Vizeminiſter Oh aſchi und Direktor Hoſchino aus Hſinking nach Tokio berufen. Die Sowjetunion wird bei den Verhandlungen durch den Bot— ſchafter Jurenew und den Vertreter der Oſtbahnverwaltung Konzurowſfki vertreten ſein. Die japaniſche Oeffentlichkeit feiert die Löſung der Frage der chineſiſchen Oſtbahn als großen Erfolg Hirotas. Die ja⸗ paniſche Preſſe ſtellt feſt, daß die Verhandlungen nach dem 13. Auguſt dieſes Jahres unter Beteiligung der japaniſchen Bot⸗ ſchafter aus Paris und Waſhington und in Anweſenheit des amerikaniſchen Botſchafters in Tokio fortgeſetzt worden ſeien Die Blätter heben ferner hervor, daß die chineſiſche Oſtbahn urſprünglich mit franzöſiſchem Kapital erbaut worden ſei und daß Frankreich die Zuſtimmung zum Verkauf gegeben habe, weil es eine weitere Bindung der Sowjetunion im Oſten nicht wünſche. An zuſtändiger Stelle glaubt man, daß Mandſchukuos Selbſtändigkeit nun geſichert ſei, nachdem der bolſchewiſtiſche Anruheherd beſeitigt ſei. Erſt jetzt könne Mandſchukuo ſich un⸗ behindert entwickeln, was auch die intereſſierten Staaten er— kannt hätten. Chinas Proteſt ſei von Rußland nicht berückſich⸗ tigt worden. Man hoffe im übrigen, daß nun auch eine Beſſe⸗ rung der Beziehungen Japans zu China eintreten werde. Keine Schweizer als Saarpoliziſten. Anwerbung in der Schweiz unerwünſcht— Eine amtliche Berner Erklärung. DNB. Bern, 25. Sept. Das politiſche Departement gibt Dienstag früh zur Frage der Saarpolizei folgende amtliche Mitteilung heraus: Der Bundesrat prüfte in ſeiner Sitzung vom 24. September die Frage, ob den Schweizer Bürgern erlaubt werden könne, ſich für die Polizei und die Schutzmannſchaft des Saargebiets an⸗ werben zu laſſen. Er ſtellte feſt, daß die beſtehenden Vorſchrif⸗ ten keine Beſtimmungen enthalten, die einen ſolchen Eintritt verbieten. Nichtsdeſtoweniger iſt er nach gründlicher Prüfung dieſer Frage zur Aeberzeugung gelangt, daß allgemeine politiſche Aeberlegung und insbeſondere die ſtrikte Einhaltung der ſchwei⸗ zeriſchen Neutralität es als wenig erwünſcht erſcheinen laſſe, wenn Schweizer Bürger in der Zeit des Abſtimmungsverfahrens der Polizei oder Schutzmannſchaft des Saargebiets angehören. Das politiſche Departement iſt deshalb beauftragt worden, dem Völkerbundsſekretariat mitzuteilen, der Bundesrat würde wün⸗ ſchen, daß die Regierungskommiſſion des Saargebietes von ſich aus darauf verzichte, in der Schweiz geeignete Kräfte zur Verſtärkung der ſaarländiſchen Polizei oder Schutzmannſchaft zu ſuchen. Auf ein Schreiben des Bundesrats in dieſem Sinne hat der Präſident der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Knox, daraufhin ſofort geantwortet, daß er unter dieſen Umſtänden von der Anwerbung von Poliziſten in der Schweiz abſehen werde. Die belgiſche Regierung teilte mit, daß ſie bereit ſei, Einzelanwerbungen unter geeigneten belgiſchen Staatsbür⸗ gern nicht zu verhindern und„gegebenenfalls zu erleichtern“. Die italieniſche Regierung hat erklärt, daß ſie nicht verfehlen werde, der Regierungskommiſſion des Saarge⸗ bietes ihre Anterſtützung zu gewähren,„indem ſie im Bereich des Königreiches die Verpflichtung italieniſcher Staatsbürger erleichtert“. Die litauiſche Regierung hat geantwortet, daß die Vorſchläge, die vom Rat angenommen ſeien, die volle Beach— tung der litauiſchen Regierung gefunden hätten. Frankreichs ſinkende Rekrutenziffer. (Eigener Bericht aus Paris.) In einer Aeberſchrift zum Kommentar über Muſſolinis neue Dekrete, die die Bewaffnung des italieniſchen Volkes betreffen, ſagt der„Matin“, Italien werde eine Million Mann ſtändig unter den Waffen haben. Frankreich, das auf dem Papier — 500 000 Mann haben ſolle ohne Kolonialtruppen, habe heute nur 500 000 Mann mit Kolonialtruppen. Durch ein Geſetz vom Jahre 1928 ſolle die aktive Armee 106 000 Kapitulanten mit langer Dienſtzeit aufweiſen. Trotz aller Vorteile, die dieſes Kapitulantentum bietet, iſt die Ziffer von 106 000 Mann nie erreicht worden und zwar aus dem einfachen Grunde, weil in— folge ſinkender Rekrutenziffer und Anluſt am ſtändigen Militär⸗ dienſt ſie für Frankreichs Kontingent an Rekruten zu hoch ge— griffen war. Das diesjährige Rekrutenkontingent Frankreichs macht nur 214000 Mann aus, wird aber durch die Auswir- kungen des Geburtenrückganges ſchon im nächſten Jahre auf 150 000 Mann ſinken und 1936 ſicher nicht mehr als 110 000 Mann liefern. Die aktive Militärdienſtzeit iſt in Frankreich be kanntlich bei einer Militärdienſtpflicht von insgeſamt 28 Jahren Dauer nur 14 Monate. Es iſt klar, daß eine Armee von 500 000 Mann bei einem Rekrutenkontingent von 110 000 Mann pro Jahr tatſächlich nur auf dem Papier beſteht und daß auch die Kapitulanten fehlen müſſen. Konfeſſionelle Schulen in Oeſterreich. Der„Völkiſche Beobachter“ teilt mit: Das Bundesminiſterium für Anterricht hat einen bemer— kenswerten Erlaß herausgegeben, der als Vorbereitung für die Durchführung der konfeſſionellen Schule, wie ſie im Konkordat vorgeſehen iſt, angeſehen werden kann. Dieſer Erlaß verfügt nämlich, daß in allen Mittelſchulen die nichtkatholiſchen Schüler in je einer Klaſſenabteilung zu vereinigen ſind, ſo daß die eine Klaſſenabteilung alle katholiſchen, die Parallelklaſſe alle nicht katholiſchen Schüler umfaſſen wird. Damit erſcheinen konſeſ⸗ ſionelle Mittelſchulklaſſen eingeführt, was den Grundſtein für die konfeſſionelle Schule überhaupt darſtellen ſoll. Der Kulturkampf in Mexiko. Ein merikaniſcher Staat verlangt Verheiratung der Prieſter. DNB. London, 25. Sept. Wie„Daily Expreß“ aus Mexiko meldet, iſt im Staate Campeche ein Geſetz eingeführt worden, das ausgeſprochen dar— auf abgeſtellt iſt, den Einfluß der katholiſchen Kirche zu be— kämpfen. So wird u. a. vorgeſchrieben, daß Prieſter verheiratet ſein müſſen. Die Zahl der Geiſtlichen wird auf drei für je 85 000 Einwohner beſchränkt. 2 2 WV n . 2— . — 3 1 N r 3— . e B e n n f 11 1 delte gegen den kommuniſtiſchen Funktionär Willi Jaſper, dem eine Reihe von kommuniſtiſchen Terrorakten und der Ueberfall auf das Adler⸗Hotel in der Schanzenſtraße am 21. Februar 1933 zur Laſt gelegt wurde. 0 beantragte die Todesſtrafe und die Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. bruches unker den erſchwerenden Umſtänden der Verord- nung des Reichspräſidenten vom 28. Jebruar 1933, wegen gemeinſchaftlichen Mordverſuchs und wegen Verbrechens ge⸗ gen das Sprengſtoffgeſetz in mehreren Jällen zum Tode und 15 Jahren Juchthaus verurkeilt. * 3 3 5 3 4 3 78 ee Lee „Heil— mein Führer“ Der Gruß der preußiſchen Polizei. Berlin, 26. September. Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, General Daluege, hat wiederholt zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß er ſeine große Erziehungsarbeit an der deut⸗ ſchen Schußpolizei völlig auf die nationalſozialiſtiſche Baſis nationalſozia⸗ liſtiſche Geiſt in der deutſchen Polizei ſehr deutlich ſpürbar mache. Eine ſoeben ergangene Verfügung über die Grund— beſtimmungen für die Polizei, die vom preußiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten im Einvernehmen mit dem preußiſchen In⸗ nenminiſter erlaſſen worden iſt, iſt als weiterer Schritt auf volksverbun- denen Polizei im nationalſozialiſtiſchen Staat zu werten. Danach haben die Abteilungen der Polizei dem Führer und Reichskanzler gegenüber mit„Heil— mein Führer!“ geſtellt habe und daß bereits jetzt ſich der dem wichtigen Gebiet der Schaffung einer zu grüßen. Getreu bis in den Tod Ein Ehrenmal für die gefallenen Polizeibeamten. Berlin, 25. September. Auf dem früheren Bülowplatz, dem jetzigen Horſt⸗Weſ⸗ ſel⸗Platz im Oſten Berlins, enthüllte Oberpräſident Gau⸗ leiter Kube in Gegenwart zahlreicher führender Perſön⸗ lichkeiten aus Reich, Staat, Stadt und Partei das Denkmal für die im Kampf gegen Rotmord gefallenen Polizeibeam⸗ ten. Das von Hans Dammann und Heinrich Rochlitz geſchaf— fene Kunſtwerk zeigt einen Polizeihauptmann halb lie⸗ gend und ſterbend, einen anderen hoch aufgerichtet, dem Tod ins Angeſicht ſchauend, ein Sinnbild der Gefahren, denen die Polizeibeamten in jener Zeit Tag und Nacht aus⸗ geſetzt waren. In ſeiner Weiherede ſchilderte Oberpräſident Kube noch einmal die Zeiten, in denen die Polizei von den Männern des 9. November gezwungen wurde, ſich nicht nur gegen die ſtaatszerſtörenden Kräfte, ſondern auch gegen die ſtaats⸗ erhaltenden Kräfte zu wenden. Erſt nach der Einigung des deutſchen Volkes habe die Polizei den Schutz des Staates finden können, den ſie ſo unbedingt nötig hatte. Die an die⸗ ſer Stelle einem ſinnloſen Mord zum Opfer gefallenen Po⸗ zeihauptleute Anlauf und Lenck ſeien unſere Kameraden, die Kameraden des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Den Dank der Berliner Schutzpolizei für die weitgehende Förderung des Denkmalbaues hatte Ehrenkommandeur, Polizeioberſt Dillenburger, vorher zum Ausdruck gebracht. Reichsinnenminiſter Dr. Frick gedachte in ehrenden Worten der im Kampfe für Volk und Vaterland gefallenen Polizei⸗ beamten. Ein Bilderdieb vor Gericht. DNB. Berlin, 25. Sept. Ein aufſehenerregender Bilderdiebſtahl in der Berliner Kunſthandlung M. Goldſchmidt& Co. im September b. Is. fand vor der 16. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts ſein Nachſpiel. Wegen Diebſtahls und fortgeſetzter Arkundenfälſchung hat ſich der 40jährige Hausdiener dieſer Kunſthandlung, Karl Manchen, zu verantworten. Man- chen war zehn Jahre in der Kunſthandlung tätig und genoß dort volles Vertrauen. Kurz vor ſeiner Tat lernte er den per⸗ ſiſchen Kunſthändler Nikaal Mouſſaogolu kennen, der ihn nach ſeinen Angaben dazu anſtiftete, 40 zum Teil ſehr wertvolle Ge⸗ mälde im Werte von insgeſamt 70 000 RM. aus den Räumen der Kunſthandlung zu ſtehlen. Ein Schwager des Perſers ſollte die Beute in Paris verkaufen. Als Belohnung verſprach der Anſtifter dem Hausdiener eine Zutbezahlte Stellung in einer Strumpffabrik in Konſtantinopel. Manchen ließ ſich überreden und bereitete die Tat planmäßig vor. Zunächſt fälſchte er eine Beſcheinigung, daß er für Goldſchmidt& Co. geſchäftlich nach Paris fahren müſſe. Auf dieſe Weiſe erhielt er vom franzöſi⸗ ſchen Konſulat eine Einreiſegenehmigung nach Frankreich. Auf die gleiche Art verſchaffte er ſich auch eine Ausfuhrvalutaer⸗ klärung und einen Ausfuhrſchein. Nachdem ſo alles genügend vorbereitet war, blieb Manchen am 16. September v. Js. nach Geſchäftsſchluß allein in den Räumen der Kunſthandlung zurück, ſchnitt faſt alle Gemälde aus den Rahmen heraus, verpackte ſie in zwei Bildertransportkiſten und eignete ſich noch eine goldene Ahr mit Kette, Kleidungsſtücke, ſowie 1000 Mark Bargeld an. Dann verließ er die Geſchäftsräume. Am eine Entdeckung des Diebſtahls möglichſt lange hinauszuzögern, beſchädigte der ge⸗ riſſene Gauner das Rollgitter, um ſo das Oeffnen der Geſchäfts⸗ räume zu erſchweren. Nun gab er die beiden Bilderkiſten nach Paris auf und fuhr am ſelben Abend noch mit dem Luxus- zug dorthin, während der Perſer mit der Frau Manchen und deſſen Kind nach Bukareſt reiſte. In Paris erwartete der Schwager des Perſers den Dieb am Bahnhof und übernahm den weiteren Transport der geſtohlenen Bilder über Marſeille nach Galata. Manchen ſelbſt fuhr weiter nach Konſtantinopel. Dem geſchädigten Kunſthändler Goldſchmidt gelang es am 28. September, die Bilderkiſte an Bord eines Dampfers noch rechtzeitig von der Polizei beſchlagnahmen zu laſſen, nur ein Landſchaftsbild von Slevogt fehlte. Manchen mußte bald feſt⸗ ſtellen, daß der Perſer ſein Verſprechen, ihm eine Anſtellung in Konſtantinopel zu verſchaffen, nicht gehalten hatte. Er war bald ohne Barmittel und wurde auf der Rückreiſe nach Deutſch⸗ land am 7. März in einer Wiener Herberge ermittelt und feſt⸗ genommen. Der Todesſchacht von Wrerham fordert ein neues Todesopfer. DNB. London, 25. Sept. Der Schacht Gresford bei Wrexham hat am Dienstag ein neues Opfer gefordert. Am Ventilationsſtollen hat ſich eine Ex⸗ ploſion ereignet. Große Eiſenträger knickten wie Strohhalme um. Ein Arbeiter wurde meterweit durch die Luft geſchleudert. Er erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb. Allem Anſchein nach iſt es erforderlich, den kürzlich zugemauerten An⸗ glücksſchacht erneut abzuriegeln. Hamburger Kommuniſt zum Tode verurkelll. Hamburg, 25. September. Das Sondergericht verhan⸗ Der Staatsanwalt Der Angeklagte wurde wegen ſchweren Landfriedens⸗ Am Montagabend ging er ſehr ſcharf mit politiſches Ränkeſpiel im bleibe nicht aus reinem ausſetzung hierfür aber der Regierung vorwerfe, die bisher erzielten, im Zwiſchenfälle aufzubauſch ſein würde. Dieſer Fel ſammenſchluß dieſer beid Lage klar. Sozialismus und tatur zu errichten hätte. Kreiſen des franzöſiſchen wüßten ſicherlich nicht, da dern auch Frankreich, in ken aufweiſen, ſchädigen. ſekretär des Völkerbundes, ſekretär für ſeine anerken Beneſch(Tſchechoflowakei) Rat ſtimmte dieſem Vorſch Verluſt von 50 Mill Völkerbundsrat bringe. gungen habe. Zum Schluß der franzöſiſche die im Zuf ſchließlich ſo erregt, daß er auch nur hier vorzubringen. auf Artikel 11 des Völkerb Schiedsgerichtshof nicht mit ſelbſt hätten anerkannt, daß die öffentliche Meinung in auf die es Rückſicht nehmen: rater ſei(ſehr deutlich war bund zu erkennen). In großer Erregung rief 5 . . abzuschätzen. Laſſen ſich die f mergue im Rundfunk an da um die einmal übernommene Aufgabe zu E eingeleitet, deſſen Gelingen ver Wenn die marxiſtiſche Ein gemeinen Ruin des ſeien. Den Ausfuhrinduſtri Mitteln zu Hilfe kommen. Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates begann am Dienstag kurz nach 16 Ahr, nachdem vorher eine Tonfilmauf⸗ nahme der Ratsmitglieder ſtattgefunden hatte. Der General⸗ die Familie des verſtorbenen Senators Scialoja dem Völker— bundsſekretariat eine Büſte Scialojas geſchenkt habe. Mit Riick⸗ ſicht auf die große Bedeutung Scialojas habe er dieſes Geſchenk nicht ohne vorherige Genehmigung durch den Völkerbundsrat annehmen wollen. Nachdem Baron Aloiſi(Ztalien) dem General- Bundesrat Motta behandelte den Anſpruch der Schweiz für die im Weltkrieg erlittenen Verluſte. Die Entſchädigungs⸗ anſprüche richteten ſich gegen Großbritannien, Frankreich, Italien und das Deutſche Rei ch. Im ganzen habe die Schweiz einen Motta ſchlug vor, ein Gutachten des Haager Gerichtshofes über die Forderungen der Schweiz einzuholen und gleichzeitig für den Völkerbundsrat einen Berichterſtatter zu ernennen, der ſich mit den ganzen Fragen befaſſe und ſpäter zur Entſcheidung vor den Als Erſter antwortete Eden dem ſchweizeriſchen Ver— treter. In langen juriſtiſchen Ausführungen beſtritt er, daß die Schweiz Anſpruch auf die von ihr geltend gemachten Entſchädi⸗ die ganze Frage nicht vor den Völkerbundsrat gehöre. Eden hatte zwar den Standpunkt Englands in entſchiedener Weiſe darge⸗ legt, aber doch zugleich ſehr ruhig und höflich geſprochen. Im Gegenſatz zu ihm begann ſeine Rede in einer ausgeſprochen erregten Stimmung. Auch er lehnte wie England jede Anerkennung des ſchweizeriſchen An— ſpruches ab, aber er tat es in vielfach leidenſchaftlich erregter Weiſe, die in keinem Verhältnis zu der Bedeutung der Frage ſtand. Gleichzeitig gebrauchte er S chärfen gegen Motta, chauerraum Bewegung auslöſten. Barthou wurde Tiſch ſchlug. Er beſtritt der Schweiz jedes Recht, dieſe Forderung und Frankreich beſtehe überhaupt nicht. Wie ſei es möglich, ſich Kriegsgefahr vorſehe? Ebenſo unmöglich ſei es, Artikel 13 an- zuführen, was Eden ſchon unwiderleglich nachgewieſen habe. Ent- weder gebe es einen Streitfall oder nicht; entweder gebe es einen Vertrag, der anzuwenden ſei, oder nicht. Wenn aber ein Streit- fall gar nicht exiſtiere, wie hier, dann habe der Völkerbundsrat auch nichts mit ſeiner Löſung zu tun, und wenn es keinen Ver— trag gebe, der anwendbar ſei, ſo könne ſich auch der Haager juriſtiſche Gutachten zugunſten der Schweiz angeführt, aber er ſei hier nicht vollſtändig geweſen. Auch ſchweizeriſche Juriſten lage beſtehe. Wenn Motta ſich auf einen franzöſiſchen Juriſten berufe, ſo müſſe er ſagen, daß dieſer Juriſt, der früher Rechts- berater für das franzöſiſche Miniſterium geweſen ſei, die Autori— tät überſchreite. Er habe als Franzoſe nicht das Recht gehabt, ſtacheln. Aber Frankreich habe auch eine öffentliche Meinung, ſagen, daß die öffentliche Meinung nicht immer ein guter Be⸗ der Schweiz in der Aufnahme Sowjetrußlands in den Völker⸗ bat eine Invaſion erduldet, es hat mehr als 1% Millionen Tote gehabt. Die Verluſte, die es erlitten hat, ſind überhaupt nicht Für Reformen— gegen Inſntion. Eine Rund funkanſprache Doumergues an das franzöſiſche Vol DNB. Paris, 25. Sept. wandte ſich Miniſterpräſident Dou s franzöſiſche Volk. Eingangs gewiſſen Kritikern ins Gericht, die ihr etzen verſuchten. Er Machtwillen am Ruder, ſondern nur, nde zu führen. Vor— eitiges Vertrauen. Dem, der ſie habe nicht Großes vollbracht, ſeien merhin nicht unbeträchtlichen Erfolge, entgegenzuhalten. Während der Parl aus parteipolitiſchem Intereſſe die bede mer wieder durchzuf ſei gegenf en verſucht und einen Feldzug für die Entwertung des Franken hängnisvoll für ganz Frankreich ei ſchon von der ſozialiſtiſchen und von der kommuniſtiſchen Partei geführt worden. Der Zu— Richtungen habe na— türlich auf die Lage des Geldmarktes einen Einfluß gehabt und zur Geldknappheit geführt. Der Zuſammenſchluß dieſer beiden Bewegungen müßte begrüßt werden, da dadurch eine äußerſt gefährliche Zweideutigkeit beſeitigt worden ſei. Jetzt ſei die dzug en marxiſtiſchen Kommunismus ſeien dasſelbe. 5 dem Hun amentsferien habe man ſeltener würden, wenn die utungsloſeſten politiſchen heitsfront jetzt ſtärker für die Ent⸗ wertung des Franken eintrete, ſo bezwecke ſie damit den all- Landes, auf dem ſie ihre Dik⸗ Zu bedauern ſei es, daß ſelbſt in Mittelſtandes Stimmen zu Gunſten ſozialiſtiſcher Tendenzen laut würden. Dieſe Leute ſie Wegbereiter des Kommunismus en werde die Regierung mit allen Sie bemühe ſich darum bei allen ihren Wirtſchaftsverhandlungen. Währungsmachenſchaften wür⸗ den aber nicht nur die Wirtſchaftsſchwierigkeiten erhöhen, ſon⸗ derttauſende von Rentnern lebten, und die Spareinlagen in Höhe von 59 Milliarden Fran— Doumergue ſchilderte dann die Folge einer Frankenentwertung für die einzelnen Berufszweige. Sodann behandelte er die Reformen, die notwendig ſein Beſonders erforderlich ſei eine über Autorität erfügende Re⸗ gierung. Im Falle von Meinungsverſchiedenheite zwiſchen der Regierung und der Parlamentsmehrheit müſſe er Miniſter⸗ präſident ſich ſofort an das Land wenden können un zwar unter Amgehung der jetzt in Kraft befindlichen Förmlichiſten. Eine leichte Aenderung der Verfaſſung werde zu dieſem weck aus⸗ reichend ſein, wenn man von gewiſſen ganz beſondem Fällen abſehe, in denen eine vorherige Zuſtimmung des Segts not- wendig wäre. Man könne ſicher ſein, daß die Regierugskriſen Furcht vor der ſofortigen Aklöſung des Parlaments den Ehrgeiz ungeduldiger Elemente ügeln würde. Ferner müſſe verfaſſungsmäßig feſtgelegt werden, daß die Regierung allein die Aufgaben vorzuſchlagen habe und daß hierfür weder Kammer noch Senat zuſtändig ſeien. Außerem müßte die Regierung durch Verordnung den Staatshaushals- plan für ein Jahr in Kraft ſetzen können, falls er nicht rech⸗ zeitig vom Parlament verabſchiedet würde. Endlich müßten die Rechte und Pflichten der Beamten in einem ſogenannten Beamtenſtatut feſtgelegt werden. Der Miniſterpräſident wies dann darauf hin, daß er im Rahmen dieſer Rundfunkanſprache nicht alle Fragen behandeln könne. Er müſſe ſich dieſe für eine Rundfunkrede in der kom- menden Woche vorbehalten. Erſte Kampfanſage der franzöſiſchen Beamtenſchaft. 1 DNB. Paris, 25. Sept. Miniſterpräſident Doumergue hat in ſeiner Rund- funkrede vom Montag angekündigt, daß die Beamten als Die⸗ ner des Staates ein beſonderes, verfaſſungsmäßig verankertes Statut erhalten würden, da es nicht angehe, daß ſie außer⸗ beruflich gegen den Staat Stellung nähmen. Der autonome Beamtenverband hat daraufhin eine Erklärung abgegeben, in der es heißt, er werde ſich mit allen Mitteln gegen die äußerſt ernſte Drohung eines Beamtenſtatutes wenden, und er ſei überzeugt, daß diesmal die Hinderniſſe, die bisher der gemeinſamen Front aller Beamten im Wege geſtanden hätten, ſchnell beſeitigt werden würden. Das iſt die erſte Kampf anſage einer Beamtengruppe an den Miniſter⸗ Feſdenten, und man darf ſicher ſein, daß weitere folgen wer⸗ en. Barthou gegen Motta. Die Sitzung des Völkerbundsrates. DNB. Genf, 25. Sept. Avenol, gab zunächſt bekannt, daß nenden Worte gedankt hatte, ſchlug vor, das Geſchenk anzunehmen. Der lag zu. ionen Goldfranken erlitten. gab er der Meinung Ausdruck, daß Außenminiſter Barthou mehrmals mit der Hand auf den Der Streitfall zwiſchen der Schweiz undsvertrages zu berufen, der eine der Sache befaſſen. Motta habe für die Schweiz keine Rechtsgrund einem anderen Lande erſt aufzu- müſſe. Im übrigen müſſe er Motta hier die Spitze gegen die Haltung Barthou dann aus: Mein Land irgendwie vergleichen? Der Angreifer hätte unſere Schäden be⸗ zahlen müſſen, aber wir haben auf unſere Rechte Verzicht gelei⸗ ſtet und alles ſelbſt bezahlt. Schließlich betonte Barthou noch, daß zwiſchen der Schweiz und Frankreich ein Schiedsgerichtsvertrag beſtehe, der nicht einfach als nicht beſtehend behandelt werden konne. Schon deshalb ſei das Vorgehen Mottas nicht berechtigt. Wenn ein Berichterſtatter tatſächlich ernannt werden ſollte, ſo würde die franzöſiſche Abordnung ihm das ganze Material unterbreiten. Bundesrat Motta ging in ſeiner Replik auf den Ton Barthous nicht ein, ſondern beſchäftigte ſich nochmals ſachlich mit der ganzen Frage. Gegenüber Barthou betonte er nur, daß es ſich zweifellos doch um einen Streitfall handele, wie jeder, wenn unmittelbare Verhandlungen nicht zum Erfolg geführt hät⸗ ten. Man komme dann zur Intervention eines Dritten. Aus die⸗ ſem Grunde habe er ſich an den Völkerbund gewandt. Auch Artikel 11 des Vertrages könne nicht einfach abgelehnt werden. In einem ähnlichen Falle, nämlich in einem Streit zwiſchen England und Finnland, habe der Völkerbundsrat die Anwendung des Artikels 11 zugelaſſen, obwohl doch auch hier zweifellos eine Bedrohung des Dritten nicht vorgelegen habe. Es könne nicht beſtritten werden, daß die von der Schweiz an⸗ geſchnittene Frage die internationalen Beziehungen berühre. Was den Schiedsvertrag zwiſchen Frankreich und der Schweiz anlange, ſo ſei darin ausdrücklich feſtgelegt worden, daß er nicht für die Vergangenheit Anwendung finden ſolle. Im Hinblick auf das beantragte Gutachten des Haager Gerichtshofes müſſe er feſtſtellen, daß es auch ein Anterſchied ſei, ob man einen Schiedsſpruch anſtrebe oder nur ein Gutachten über die Lage. Er habe zugeben müſſen, daß in der Klage Anklarheiten be⸗ ſtanden hätten. Eben deshalb habe er an den Haag appelliert, um Klarheit zu ſchaffen. Barth ou ſprach dann nochmals, diesmal in einem ver⸗ ſöhnlicheren Tone. In der Sache hielt er ſeinen Standpunkt aufrecht. Er ſchlug die Ernennung eines unparteiiſchen Bericht⸗ erſtatters durch den Völkerbund vor, der zunächſt einmal feſt⸗ ſtellen ſolle, ob der vorliegende Fall für ein Gutachten des Haager Gerichtshofes geeignet ſei. a Auch Eden betonte nochmals den engliſchen Standpunkt, beſonders inbezug auf die Nichtanwendbarkeit des Artikels 11. Den Bericht über den Streitfall mit Finnland habe England ſeiner Zeit nicht angenommen. Der Präſident des Völkerbundsrates B eneſch ſchlug dann den Argentinier Cantilo als Berichterſtatter vor, was vom Rat einſtimmig angenommen wurde. Die Sitzung des Völkerbundsrates verlief alſo ſehr viel ruhiger, als es noch kurz vorher den Anſchein gehabt hatte. Das Aufnahmegeſuch Afghaniſtans der Politiſchen Kommiſſion überwieſen. DNB. Genf, 25. Sept. Die Völkerbundsverſammlung hat Dienstagnachmittag in einer kurzen Sitzung beſchloſſen, die Aufnahme Afghaniſtans in den Völkerbund auf ihre Tagesordnung zu ſetzen und die Prü⸗ fung des Aufnahmegeſuches der Politiſchen Kommiſſion zu über⸗ weiſen. Wie man hört, oll die politiſche Kommiſſion noch am Dienstag zu dieſem Zweck zuſammentreten. Erleichterungen der Vergnügungsſteuer am deutſchen Erntetag. DNB. Berlin, 25. Sept. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen hat die Landes- regierungen gebeten, die Gemeinden(Gemeindeverbände) anzu- weiſen, Veranſtaltungen, die am 30. September 1934 aus An- laß des Erntedanktages und zu Ehren der deutſchen Bauernſchaft unternommen werden, von der Vergnügungsſteuer freizuſtellen, 9 loweit ſie ſich im Rahmen des von den zuſtändigen Stellen be- chweizer Anſprüche dann überhaupt kanntgegebenen Programms halten. * P S. haf. ep. ſulb. De⸗ leres Uher. uome heben, N die Und r her ien, tet. der⸗ be glei. wei b. und iſt der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten. N. C.⸗Vekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlich 9 N 80 ungen der Ortsgr Viernheim der NSDAP., der 28. Formaktonen md 5 ö der NS.⸗Gliederungen) e ee Adolf Hitlerſtraße 199 SDaAp.⸗Ortsgr.⸗Leitung jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS Dal P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr 9 7 2 1 e 4 N 8* Amt für Beamte u. RD. jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr tag u. Donnerstag 1 NS.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): Di 5 4 90 gg.): jeden Diens 1921 Uhr f f 2 NS.⸗Hago: jeden Montag und D 2. Geſchäftsſtel le: onnerstag 2022 Uhr Lor ſcherſtraße 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront jeden Mittwoch von 1820 Uhr 3. Geſchäftsſtelle: Saarſtra z 0 ae S 5 traße g(„Frei ü tz⸗ NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Fr b 1 eitag 18-20 Uhr Sämtliche Führer der Untergli er f. . San 0 i gliederungen, ebenſo alle Vereinsführer der Sport-, Geſang⸗ und Kriegervereine bitte ich für Mittwoch abend 8.30 Uhr in die Geſchäftsſtelle zwecks 75 de 855 Erntedanktages. Es haben an dieſer eſprechung ebenfalls teilzunehmen: der Ortsgr.⸗Bauernführer und Herr Lehrer Roos. 1 Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Achtung, Blockleiter! 1 f 3 Die Reichsſchulungsbriefe Folge 7 müſſen bis Donnerstag den 27. 9. abgerechnet werden. 5 Heil Hi eee i Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter — e Die Ferienkinder aus Langenſelbold verſammeln ſich am Donnerstag, den 27. September, vormittags 7 Uhr, pünkt⸗ lich am Rathaus zu einer Autofahrt nach Schwetzingen und p 7 5 19 Ar 9 oo 9* 1 25 J eng. Die Pflegeeltern werden gebeten, den Kindern Mundvorrat für den ganzen Tag mitzugeben. Rückkunft gegen 18 Uhr. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. Se 5 AsS⸗Frauenſchaft Heute Mittwoch pünktlich 9 Uhr Heimabend. Bitte Papier und Bleiſtift mitbringen. Heil Hitler! Die Leiterin. Ass. Daß. Alle weiblichen Mitglieder der DAF. unter 21 Jahren müſſen am Donnerstag abend zwiſchen 6 und 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle anweſend ſein. Heil Hitler! Achtung Aheinſahrt. . ie Teilnehmer an der Rheinfahrt werden gebeten, am Donnerstag, den 27. d. Mts., abends 7 Uhr den bereits bekanntgegebenen Unkoſtenbeitrag in Höhe von 10 Pfg. auf der Geſchäftsſtelle der NSBO., Lorſcherſtraße abzuliefern. . Ebenſo wird das Fahrgeld an die Nichtteilnehmer um dieſe Zeit zurückgezahlt. 5 Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS. Gem.„Kraft durch Freude“. Landestreffen in Wiesbaden. Am Sonntag, den 7. Oktober ds. Is., findet in Wies⸗ baden das Landestreffen der„Deutſchen Arbeitsfront“ ſtatt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bei dieſem großen Tag, an dem der Führer der DAfF., Pg. Dr. Ley, ſpricht, beteiligen. Die Fahrt geht mit Sonderzug Derſelbe beträgt einſchließl. Mittageſſen, Eintrittskarte u. a. nur RM. 2.50. Anmeldungen werden entgegengenommen: Täglich ab 18 Uhr in der Dienſtſtelle der NSBO., ſowie von allen Block- und Zellenwaltern der DAF. und NSB0. rõõͥõã ͤâAu d ã Schmückt die Schaufenſter! Die Dekoration zum Erntedankfeſt. Die Reichspropagandaleitung der NSDAP. gibt in Ver⸗ bindung mit der Reichsfachſchaft Deutſcher Werbefachleute (NSR DW.) und der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Ein⸗ zelhandels die Richtlinien für die Ausſchmückung der Schau⸗ fenſter zum Erntedankfeſt 1934— am 30. September— nachſtehend bekannt. Alle Einzelhändler haben dieſe Richt⸗ linien genau zu beachten. Die Schaufenſter ſollen, der Bedeutung dieſes Tages entſprechend, in feſtlicher und würdiger Form ausgeſchmückt werden. Wo dies aus techniſchen Gründen erforderlich iſt, wird empfohlen, mit der Ausſchmückung am Samstag, dem 29. September, zu beginnen. Für die Dekorationen iſt vor allem an den Außenfronten friſcher Grünſchmuck, wie Fichte, Tanne und Eiche, zu verwenden. Dieſer friſche Grünſchmuck iſt jedoch früheſtens Samstag, den 29. September, abends anzubringen. Die Dekorationen der Schaufenſter ſind am Dienstag, dem 2. Oktober, wieder zu entfernen. 5 Der Leitgedanke für die Schaufenſterdekorationen ſoll die Verbundenheit von Stadt und Land ſein. In geſchmack⸗ voller Form ſollen die Erzeugniſſe oder Symbole des deut⸗ ſchen Bauern ihre Würdigung finden. Beſonderer Wert iſt auf die Ausſchmückung der Geſchäfte in den Anmarſchſtraßen für die Feſtzüge zu legen. 5 5 a In den Dekorationen ſollen friſche Blumen, Kornähren, Erntedankbänder und dergleichen Verwendung finden. Unbe⸗ dingt abzuſehen iſt von der Anbringung von Bildern und Büſten der nationalſozialiſtiſchen Führer und von allen deko⸗ rativen Hilfsmitteln, die das Gebiet des nationalen Kitſches ſtreifen. 5 Keine Verwendung von Brotgetreide Die Erntedankfeſtleitung auf dem Bückeberg teilt mit: Es entſpricht dem Geiſte des Erntedankfeſtes, daß kein Teil der deutſchen Ernte auf irgendeine Weiſe verſchwendet wird oder verloren geht. Es wird daher als ſelbſtverſtändlich vor⸗ ausgeſetzt, daß die Feſtwagen beim Erntedankfeſt, die für Umzüge in Städten und Dörfern Verwendung finden und auch die Schaufenſter mit ausgedroſchenen Garben ge⸗ ſchmückt werden. Es dürfte ſich dabei empfehlen, handge⸗ droſchenes Stroh in gut gebundenen Puppen zu werwenden. Lediglich bei Erntewagen, die in ländlichen Orten verbleiben, können unbedenklich unausgedroſchene Garben Verwendung finden, da hier die Getreidepuppen in die landwirtſchaftlichen Betriebe zurückwandern. Keine Blumen werfen Viele Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen wollen 0 Führer, wo er auch immer ſich zeigt, mit Blumen ehren. 55 muß jedoch nachdrücklich darauf hingewieſen werden, Were s ſtrengſtens unterſagt iſt, in den fahrenden Wagen des 0 1 755 Blumenſträuße zu werfen, da der Fahrer behindert und Ver⸗ letzungen verurſacht werden können. Alſo keine Blumen in An bie Bevölkerung von Viernheim! Im ganzen deutſchen Vaterland rüſtet man zur Feier des Erntedanktages! Was für den deut⸗ ſchen Arbeiter der 1. Mai, iſt für den deutſchen Bauern der 30. September. Der Führer hat dem deutſchen Bauern und darüber hinaus dem ganzen Volk dieſen nationalen Feiertag gegeben, den Ernte⸗ danktag! In Verbundenheit mit der Bauernſchaft ſoll dieſer Tag in würdiger Weiſe gefeiert werden. Schmückt bie Schaufenster zum Erntedankjeſt! Schmückt eure gäujer mit jriſchem Grün! Alle Gafthaufer wollen ihre Lokale, Sale ujw. in jeſtlicher Form ausſchmütken! Laßt die Symbole des Dritten Aeiches im Herbſtwind flattern! (Der Beginn aller Ausſchmückungen iſt auf Samstag, 29. September feſtgeſetzt) In der von unſerem Führer geſchaffenen deutſchen Volksgemeinſchaft wollen wir das Erntedankfeſt in würdiger Weiſe feiern. Heil Hitler! FFFTTTTFFTTTTTTTTTCTCT—T—T—T—T—T—T—TTTTTTTT——— Lokale Nachrichten Viernheim, den 26. September 1934. Septembermorgen Im Nebel ruhet noch die Welt, Noch träumen Wald und Wieſen: Bald ſiehſt du, wenn der Schleier fällt, Den blauen Himmel unverſtellt, Herbſtkräftig die gedämpfte Welt In warmem Golde fließen. * Vereinsführer der Sport⸗, Geſang⸗ und Krieger⸗ vereine! Die heute abend in der Partei⸗Geſchäftsſtelle der NSDAP. ſtattfindende Beſprechung betr. des Erntedanktages lt. der PO.⸗Bekanntmachung wolle man nicht vergeſſen. Nochmals: Drei⸗Markſtücke umtauſchen. Ende dieſes Monats werden alle 3⸗Markſtücke außer Kurs geſetzt. Zur Vermeidung von Verluſten prüfe jeder ſeinen Geldbe⸗ ſtand, insbeſondere Heimſparbüchſe uſw. Amtsgericht Lampertheim. Vom 1. Okt. d. J. bis 31. März 1935 ſind die Dienſtſtunden auf 8—16 Uhr(Samstags 8-13 Uhr) feſtgeſetzt. Oberjorſtmeiſter Groos verläßt unjere Gemeinde Herr Oberforſtm. Groos, der Leiter hieſigen Forſtamtes, der mit dem 1. Oktober in den wohlverdienten Ruheſtand tritt, wird mit dem morgigen Tage mit ſeiner Familie unſeren Ort verlaſſen. Herr Oberforſtm. Groos kam im Jahre 1908 als Nachfolger des Oberforſtmeiſters Heim hierher und war in dieſer Zeit unſeren ausgedehnten Wäldern ein treuer Heger und Pfleger. In der Kriegs- und beſonders in der erſten Nachkriegszeit, die allen noch mit ihren traurigen Begleit⸗ erſcheinungen, die ſich auch im Wald bemerkbar machten, in der Erinnerung haftet, laſtete eine ſchwere Verantwortung auf ihm. Allen, die mit dem Scheidenden während der zweiein⸗ halb Jahrzehnte die er in unſerem Orte weilte, dienſtlich in Verkehr traten, ſowie den Mitarbeitern des Forſtamtes, För⸗ ſtern, Waldarbeitern und Holzmachern war er ein guter Be⸗ rater und gerechter Vorgeſetzter und gebührt ihm für ſeine opfervolle, ſtille aber darum nicht weniger ſtaatsfördernde Arbeit wärmſter Dank. Herr Oberforſtmeiſter Groos war ein eifriger Förderer des Flottenvereins und bei Veran- ſtaltungen jeglicher Art ein gern geſehener Gaſt. Herr Oberforſtm. i. R. Groos zieht morgen in ſeine neue Heimat Auerbach a. d. B. Den Wünſchen, die dem von unſerem Wald und von ſeinem Heim im Hindenburgring Scheidenden zugedacht ſind und begleiten, ſchließen auch wir uns an. Möge dem 65 jährigen noch manches Jahr glücklichen Lebensabends im Kreiſe ſeiner Familie beſchieden ſein. Das Erntebantjeſt auj dem Bückeberg am 30. September Der Führer ſpricht zu Hunderttauſenden! Das erſte große Erntedankfeſt des geſamten deutſchen Volkes am 30. September 1933 wurde zu einem bedeut⸗ ſamen Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Bauerntums. Bauern aus allen Gauen des Reiches fanden ſich zuſammen mit Volksgenoſſen jeden Standes zu Hunderttauſenden auf dem Bückeberg bei Hameln ein, um ihre Treue und ihren Dank dem Führer zu bekunden und ein augenfälliges Zeugnis dieſer Treue abzulegen. Damit wurde das Erntedankfeſt auf dem alten Berg am Nordhange des Weſergebirges zu einem Staatsakt, der in jedem Jahr mit gleicher Eindringlichkeit die Kraft des deutſchen Bauerntums, aber auch ſeine unbedingte Treue zum Führer und dem Dritten Reich zum Ausdruck bringen wird. Auch am Sonntag, dem 30. September d. Is. wird das Erntedankfeſt auf dem Bückeberg der Ehren⸗ tag des deutſchen Bauern ſein. Durch ſeine Teil⸗ nahme an dieſer gewaltigen Kundgebung zeigt jeder Bauer und jede Bäuerin, daß ſie Anteil haben an dem Kampf des Bauerntums, einem Kampf, der um das Schickſal des ganzen Volkes geht. Auf dem Bückeberg ſein, heißt ſeine Treue beweiſen! Auf dem Bückeberg ſein, heißt, ſich wieder aufrichten für neue Kämpfe in der Zukunft zum Wohle Deutſchlands. Auch vom Gau Heſſen-Naſſau werden mindeſtens fünf Sonderzüge mit je 1000 Fahrtteilnehmern zu dieſer Kund⸗ gebung fahren. An dieſen Fahrten können nur Mitglieder des Reichsnährſtandes und deren Familienangehörige teilnehmen, alſo: Bauern, Amtsträger, Vertreter von Ge⸗ noſſenſchaften, Landarbeiter, verarbeitende Betriebe, Land⸗ handel uſw. Bei 75% Fahrpreisermäßigung betragen die Fahrtkoſten je Kilometer 1 Pf., z. B. Frankfurt a. M.* Bückeberg und zurück RM. 8.30. Die Sonderzüge ſind ſo gelegt worden, daß ſie von allen Stationen zu erreichen ſind. Auch für die Zubringerſtrecken wird nur 1 Pf. pro Kilometer Eduard Mörike. den Wagen des Führers werfen! r gezahlt. Verpflegung iſt mitzubringen. 9 Es iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, daß jeder, der zum Reichsnährſtand gehört, dieſe gewaltigſte und bedeutſamſte Kundgebung des deutſchen Bauerntums beſucht, wenn er nur irgendwie die Möglichkeit dazu hat. Der 30. September 1934 auf dem Bückeberg wird wiederum zu derſelben gewaltigen Kundgebung des deutſchen Bauerntums werden, wie im ver- gangenen Jahr. Die Aeichsaulobahn Am 23. September war ein Jahr ſeit dem denkwürdigen Tag vergangen, an dem der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler bei Frankfurt durch den erſten Spatenſtich das Zeichen zum Baubeginn der Arbeiten an der Reichsautobahn gab. Obwohl erſt ein Jahr vergangen iſt, haben die Arbeiten bereits große Fortſchritte gemacht. Auch bei uns, wo die Arbeiten erſt mit dem Holzfällen im Winter und den Erd⸗ arbeiten im Frühjahr begonnen haben, ſind ſie ſchon weit gediehen. Bis zur Mannheimerſtraße fahren die von Lorſch kommenden Züge und laden die Sandmaſſen ab. 27 Loko⸗ motiven mit je 20 Kippwagen, deren Inhalt bei den eiſernen 2, bei den Holzwagen 4 ebm. beträgt, verkehren Tag und Nacht, ſodaß in einem Tage weit über 100 Transportwagen zur Entladung kommen. Die Belegſchaft der Firma Grün & Bilfinger, welche die Erdarbeiten übernommen hat, ar⸗ beitet in zwei bzw. drei Schichten, um den angefahrenen Sand zu planieren. Gegenwärtig wird auch der„Hecke— buckel“ abgehoben, der einerſeits der Autobahn im Weg iſt, andererſeits auch beträchtliche Sandmaſſen liefert, denn auch in Lorſch nimmt der Sand ab. Die Strecke Poſtſtraße— Lampertheimerweg, auf der ſich Unterführungen an der Poſtſtraße, Beckerſchneiſe und Ludwig Querſchneiſe befinden, iſt mit den vorläufigen Arbeiten beendet und befinden ſich jetzt ſämtliche Arbeiter auf der Strecke Lampertheimerweg — Mannheimerſtraße, wo auch der Kranſtampfer zurzeit die aufgeſchütteten Erdmaſſen verdichtet. Mit dem Eiſenbetonbau der Ueberführung des Sandhöferweges, der etwas nach rechts verſchoben wurde, iſt ſchon begonnen worden. Bis zum 1. No⸗ vember 1934 ſollen die Planierungsarbeiten auf der Strecke der Autobahn, die durch unſere Gemarkung führt, beendet ſein. Tagtäglich ſind Schulklaſſen mit ihren Lehrern uñd viele Intereſſenten Zeuge der fortſchreitenden Arbeiten, die ein Werk unſeres Führers bedeuten und vielen Volksgenoſſen Arbeit und Brot brachten. Im Streckenabſchnitt Mannheim ſind von den insgeſamt 37 Bauwerken, die durchweg aus Kreuzungsbauwerken mit Straßen, Eiſenbahnlinien, dem Neckarkanal und dem Neckar ſelbſt beſtehen, 3 fertig und 22 weitere im Bau. Die Neckar⸗ brücke iſt ebenfalls bereits im Bau. Der breite Friedrichs⸗ felder Bahnhof wird durch eine über 150 Meter lange Brücke überquert. Die Bauarbeiten der Ueberführung von OEG. und Mannheimerſtraße bei uns ſind noch nicht vergeben. So ertönt auf der ganzen Linie das gewaltige Lied der deutſchen Arbeit als Zeugnis deutſcher Arbeitskraft und Ar⸗ beitswillens zur Fertigſtellung eines Werkes des Friedens, für Jahrtauſende geſchaffen. 19 1 1 — In politiſch wichtigen Sachen Gnadenbefugnis nur beim Miniſter. In der Neuregelung des preußiſchen Gnadenrechts hebt Landgerichtsrat Dr. Stolzenburg hervor, daß die den Strafvollſtreckungsbehörden erteilte Er⸗ mächtigung zu bedingter Ausſetzung von Geldſtrafen, Frei⸗ heitsſtrafen oder Reſtfreiheitsſtrafen bis zu ſechs Monaten ſich bisher lediglich nicht auf die von den Sondergerichten erkannte Strafe erſtreckte. Nunmehr ſeien auch die wegen Hoch- oder Landesverrats einſchließlich des Verrats militä⸗ riſcher Geheimniſſe erkannten Strafen ausgenommen wor⸗ den. In dieſen politiſch beſonders wichtigen Sachen, in denen Begnadigung nur in allerſeltenſten Fällen in Betracht komme, ſei die Erteilung des Gnadenerweiſes dem Juſtiz⸗ miniſter vorbehalten. — Bildpoſtkarten in brauner Farbe. Die Deutſche Reichs⸗ poſt gibt durch Vermittlung der Deutſchen Reichs⸗Poſtreklame ſeit längerer Zeit im Auftrage von Stadt⸗, Bäder⸗ und Kurverwaltungen Poſtkarten mit einem Stadt⸗ oder Land⸗ ſchaftsbild im linken oberen Teil der Aufſchriftsſeite heraus. Das Bild, die Beſchriftung und der Wertſtempel dieſer Bild⸗ poſtkarten werden künftig in brauner ſtatt— wie bisher— in grüner Farbe hergeſtellt. Wetterbericht „Da die Depreſſion anhält, iſt weiterhin unbeſtändiges, zeitweilig aufheiterndes Wetter zu erwarten. EHl- Staubsauger d CCC ² A nach wie vor zum Preise von 49.50 zu haben Kearo Beschau Hanf Horst Wesselstrasße ——— —— — F ...... e a 555 2 . e 5 — ——ů— mm e FN e Kalh. Pfarrgemeinde . Kleines Licht!— Was nun Ein kleines Licht im Dunkel der Nacht! Spender von Lebenskraft für manchen verzweifelnden Wanderer! Wenn aber gegen ſolch ein kleines Licht in der Nacht ein Rieſenſcheinwerfer mit ſeinen Spiegeln Strahlen⸗ bataillone anmarſchieren läßt, und wenn ſie ſich dem Wanderer in die Augen ſtürzen, dann übertönt die Blendung den heiteren Schimmer des Lichts, und die Frage drängt ſich auf:„Was nun?“... Dem Unter⸗ ſchiede zwiſchen dem kleinen Licht und dem großen entſpricht der Anterſchied zwiſchen der beſchaulichen Empfehlung des Kaufmannes der alten Zeit und der modernen Werbung durch die Anzeige. Der Kaufmann kann nicht mehr an ſeiner Ladentür mit einer freundlichen Handbewegung den Käufer einladen, die Ware oder wenigſtens das Schaufenſter zu beſichtigen. Er iſt ſich bewußt, daß er viel mehr Menſchen als Käufer erreichen kann, wenn er die Möglichkeiten ausnutzt, die ihm die Zeitungsanzeige an die Hand gibt. Sie erlaubt ihm, die Freundlichkeit des ſchlichten, kleinen Lichtes mit der Kraft des Rieſenſcheinwerfers zu vereinigen: und ſie ermöglicht ihm eine außerordent— liche Vermehrung ſeiner„Schaufenſter“ Die Zeitungsanzeige ſtellt täglich dem Geſchäftsmann hellerleuchtete„Schaufenſter“ innerhalb jedes Hauſes und jeder Familie zur Verfügung. Nicht bloß das; der Werbungtreibende kann nach und nach ſein ganzes Lager, jeden Sonderartikel, in ſeinem gedruckten Schaufenſter mit all der Liebenswürdigkeit ausſtellen und anbieten, die den alten Geſchäftsmann an der Ladentür auszeichnete. Er kann jeden Wunſch des Käufers vorausahnen; auch deſſen Wunſch, Preiſe zu wiſſen. Das gilt auf dem Lande, für die Kleinſtadt, die Mittelſtadt und die Großſtadt in gleicher Weiſe: Die Anzeige in der Zeitung hilft jedem verkaufen! Viernheim „Die Räuber“ Schauſpiel von Friedrich von Schiller—— Erste guffünrung am 7. Okioher im großen Harnlensaale Aumtliche Bekanntmachungen Betr.: Die Gemeindegetränkeſteuer. Wir erinnern hiermit die Wirte an Ein⸗ reichung der Getränkeſteuer⸗Erklärungen für den Monat Auguſt 1934. Betr.: Gefährlichkeit des Drachenſteigens in der Nähe von Freileitungen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das Drachenſteigenlaſſen in der Nähe von Freilei⸗ tungen unbedingt unterbleiben muß. Einerſeits können beim Berühren der Leitungsdrähte durch Drachen oder Schnur Menſchenleben gefährdet, andererſeits ſchwere Betriebsſtörungen herbeige⸗ führt werden. Wir fordern alle Einſichtigen dazu auf, die Kinder auf das Geſährliche ihres Ver— gnügens hinzuweiſen und das Drachenſteigen in der Nähe von Freileitungen zu unterbinden. Betr.: Anterhaltung des Faſelviehes in der Gemeinde Viernheim. Für das gemeinheitliche Faſelvieh benötigen wir etwa 200 Zentner Dickrüben. Die Lieferung hat frei Faſelſtall(amtlich verwogen) zu erfolgen. Angebote ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis Montag, den 1. Oktober 1934, vormittags 11 Ahr auf unſerem Büro Nr. 7 abzugeben. Viernheim, 25. September 1934 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel für die bei Zum Erntedankiag Schaufenster-Dekorallon nlumen und Bünder michael Hooh Nachnl. Ferla Plllzer, Luiſenſtr. 4 Gute Einlegs- Rartolfein laufend abzugeben Holzſtraße Heute Nachm. u. morgen früh prima hausge⸗ machte Wurst Flellchn zu haben Lubwig⸗ ſiraße 14 Täglich friſch gekelterten ſüßen Hofeimost Ferner empfehle prima alten Apfelwein Z. Irisch. Uuelle — Gekauft ird immer! Darum keine Unterbrechung in der Tellungs- Neklame ES 2 Ammer und Küche v. ruhigen Leuten zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. 1 großes Zimmer per 1. Oktober zu vermieten Ensmann Am Königsacker (Tivoli) I Zimmer und Küche zum 1. Oktober zu vermieten am Tipoll 9 Wohnung 2 Zimmer u. Küche mit Zubehör zu vermieten Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Ortsbauernſchaft Viernheim Heute nachmittag 4 Ahr Be⸗ erdigung unſeres Mitgliedes Nikolaus Binninger Wir bitten um vollzählige Be⸗ teiligung. Der Vorſtand. Vekeins⸗ Anzeiger Evangeliſcher Kirchenchor. Donnerstag, den 27. September abends ½9 Uhr Singſtunde. Es wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. Sie brauchen ſich nicht mehr zu 2 ürgern über Portoauslagen uſw., wenn ſie ſich ein Los der Klaſſenlotterie bei mir kaufen. Auch haben Sie keine Auslagen für Gewinnliſten(Spielen Sie daher am Platze). Loſe in allen Teil⸗ lungen bei Franz Holtmann an der Drehſcheibe — 2 Wer kaujen kann. Ehalls-Garlen der kauje empfiehlt Sue Wer ſe hl kauft. e Bas der mindert Endivien-Salat die Arbeitslofigkeit früh werden, wenn du nicht durch Anzeigen wirbst.“ Das müssen auch Sie beachten, wenn Auf einer Jahrestagung der Vereinigung englischer Reisegesellschaften sprach der Prinz von Wales folgende Worte:„Vor 70 jahren tat Delane, der große Verleger der„Times“, London den Ausspruch: „Mein Geschäft ist die Oeffentlichkeit.“ Laßt uns diese Worte nicht vergessen. Sie erinnern mich an einen Vers, der in Anlehnung an ein altes Sprichwort lautet:„Früh zu Bett, wieder auf, aber du wirst bald zur Büste (Worlds Press News) Sie das bevorstehende Herbstge- schäft beleben wollen! Neues aus aller Welt. Ein ganzes Gericht wird entführt. In Denver(Colorado) ſollte eine Gerichtsverhandlung gegen einen wegen Kindesraubung angeklagten Gangſter ſtattfin— den. In der Nacht vor der Verhandlung befreiten jedoch Kom— plizen des Gefangenen dieſen aus der Haft, drangen nacheinander in die Wohnungen des Staatsanwaltes, des Richters und der Geſchworenen ein, entführten ſie in zwei Autos und ſetzten ſie mehr als 200 Kilometer entfernt an einem einſamen Punkt der Landſtraße wieder ab, ohne ſie auch nur im geringſten verletzt zu haben. Im ganzen Staate Colorado hat dieſer Vorfall größtes Aufſehen erregt. Trauermarſch erweckt einen Scheintoten. Bei der Beiſetzung eines Muſikers in der engliſchen Stadt Sunderland ereignete ſich ein aufregender Zwiſchenfall. Die Leiche des Muſikers lag in einem Zimmer aufgebahrt, während im Nebenzimmer Kollegen des Verſtorbenen einen Trauermarſch ſpielten. Plötzlich ertönte von der Bahre her ein Röcheln. So— fort hörten die Muſiker mit ihrem Spiel auf, ſtürzten ins Neben— zimmer und bemerkten, daß ihr toter Kollege Zeichen von Leben von ſich gab. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht und kam bald wieder vollkommen zu ſich. Er war nur ſcheintot geweſen und durch den Trauermarſch aufgeweckt worden. Im Kino ſchneeblind geworden. Ein ſeltſamer Fall von Erblindung hat ſich in einem Ar⸗ aufführungskino in Los Angeles ereignet. Dort wurde der Film „Snow“(Schnee) vorgeführt, bei dem die Blendwirkung auf die Augen infolge der vielen Aufnahmen von Eis und Schnee außer- ordentlich ſtark war. Eine Zuſchauerin ſchrie während der Vor⸗ tellung plötzlich auf:„Ich bin blind geworden!“ Tatſächlich ſtellten Aerzte feſt, daß ein echter Fall von Schneeblindheit vor⸗ läge, der wahrſcheinlich erſt in einigen Wochen geheilt werden kann. Die Wiederholung des Films wurde aus dieſem Grunde dis auf weiteres unterſagt. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 25. September. Auf⸗ trieb: 230 Ochſen, 100 Bullen, 346 Kühe, 319 Färſen, 664 Kälber, 67 Schafe, 2532 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 33 bis 35, 30 bis 32, 27 bis 29; Bullen 31 bis 34, 28 bis 30, 25 bis 27; Kühe 27 bis 30, 23 bis 26, 18 bis 22, 13 bis 17; Färſen 34 bis 36, 30 bis 383, 27 bis 29; Kälber 46 bis 48, 42 bis 45, 37 bis 41, 30 bis 36; Schweine a) 53, b) 53, 51 bis 53, 48 bis 53.— Marktverlauf: Großvieh lebhaft, geringere Ware abflauend; Kälber und Schweine lebhaft. Mannheimer Pferdemarkt vom 25. September. Zufuhr: 45 Arbeits⸗ und 65 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 25 bis 120 Mark pro Stück.— Marktverlauf: ruhig. Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 25. September: Zu⸗ fuhr: 26 Ochſen, 53 Bullen, 35 Kühe, 167 Färſen, 396 Kälber, 880 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Ochſen 31 bis 33, 27 bis 31, 25 bis 27, 23 bis 25, 22 bis 23; Bullen 30 bis 32, 26 bis 30, 24 bis 26, 22 bis 24; Kühe 24 bis 26, 22 bis 24, 18 bis 22, 12 bis 18; Färſen 34 bis 36, 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 42 bis 43, 40 bis 42. 35 bis 39: Schweine 52 bis 53, 51 bis 53, 48 bis 50.— 5 SSdS%0 ³¹1ͥ—ꝛu.. 1]