bei den ger Amtliches Verkünbigungsblatt ber Vürgermeiſterei und —— Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und F 3. eiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus sebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich a i Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeter zeile oder deren Raum Pfennig 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. anderer Behörden— Vereins- und Gejichäftsanzeiger Beilagen: Reklamezeile 12 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inferate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expedittonen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Aug. 34:1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 225 Das Programm vom Bückeberg. Der Ablauf des Erntedanktages 1934. DN 8 3„DNB. Berlin, 27. Sept. 3 Führer begibt ſich am 30. September früh mit dem Flugzeug nach Goslar. Dort verſammeln ſich um 10 Ahr die Bauernabordnungen aus dem Reich in ihren heimatlichen Trachten, in der alten Kaiſerpfalz. Der Reichsbauernführer, Reichsminiſter Dar ré, begrüßt den Führer und die einzelnen Bauernabordnungen. Der Empfang wird etwa bis 11.20 Ahr dauern. i 3 Inzwiſchen hat ſeit dem frühen Morgen der Anmarſch der Teilnehmer des Erntedanktages auf dem Bückeberg begonnen. Er iſt gegen 14 Ahr beendet. Die wartenden Volksgenoſſen wer⸗ den mit Muſik und Maſſenchören ſowie durch Maſſenfreiübungen, ausgeführt von Arbeitsdienſtmännern, unterhalten. Am 13.20 Ahr ſtellen ſich die Bauern in Trachten längs des Mittelweges des Kundgebungsplatzes, den ſpäter der Führer beſchreitet, auf. Von 14 Uhr bis 14.30 Ahr kommen die Diplo⸗ maten und die Ehrenformationen mit ihren Fahnen an und nehmen ihre Plätze ein. 8 5 Am 15 Ahr beginnt die eigentliche Kundgebung. Der Führer wird nach ſeiner Ankunft die angetretenen Ehren⸗ formationen der Reichswehr und des Arbeitsdienſtes abſchreiten. Währenddeſſen feuert Artillerie 21 Schuß Salut. Der Führer wird dann den Mittelweg empor zur Ehrentribüne auf der Höhe des Berges gehen und dort die Diplomaten und die anderen Ehrengäſte begrüßen. um 15.20 Ahr eröffnet Reichsminiſter Dr. Goebbels die Kundgebung. Dann wird dem Führer und dem Reichsbauernführer eine Erntekrone bzw. ein Ernte⸗ kranz überreicht. Von 15.30 Ahr bis 15.50 Ahr findet in der Ebene zwiſchen der Weſer und dem Bückeberg eine kombinierte Reichswehrübung ſtatt. Dann ſingt ein Maſſenchor des Arbeitsdienſtes„Das Lied der Bauern“. Von 16 bis 16.15 Ahr ſpricht der Reichsbauernführer Darré. Von 16.15 bis 17 Ahr Rede des Führers. Nach dem gemeinſamen Geſang des Deutſchland- und Horſt Weſſel⸗Liedes Schluß der Kund— gebung. Die Organiſationsleitung des Erntedankfeſtes auf dem Bückeberg gibt bekannt: Die am Erntedankfeſt auf dem Bückeberg teilnehmenden bäuerlichen Trachtengruppen ſammeln ſich am 30. Sep⸗ tember 13 Ahr hinter der Ehrentribüne und marſchieren in zwei Säulen rechts und links des Mittelweges auf. Dieſen ſchließen ſich die Forſtbeamten und die Waldhornbläſer, ebenfalls in zwei Gruppen geteilt, an. Den Abſperrmannſchaften der SS ſind unaufgefordert die Ausweiſe vorzuzeigen. Ohne Ausweis kann e. Trachtengruppe auf dieſem bevorzugten Platz Aufſtellung nehmen. Zum Erntedanktag Fahnen heraus! DNB. Berlin, 27. Sept. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda fordert hiermit alle Vollsgenoſſen auf, am Sonntag, den 30. September, zum Zeichen der Verbundenheit aller ſchaffenden Dynaſtiſche 2 Rom, 27. Sept.(Eig. Bericht.) Monarchiſche Traditionen üben eine geheimnisvolle Breiten⸗ und Tiefenwirkung aus. Ganz Europa war erſtaunt, als ſeiner⸗ zeit bei der ſchweren Erkrankung des Königs von England die Bevölkerung eine geradezu überwältigende Anhänglichkeit an das angeſtammte Herrſcherhaus bekundete. Auch das italieniſche Volk, das in der Perſon Muſſolinis einen ſo überragenden Führer und eine ſo einzigartige Garantie für die innere Stabilität erhalten hat, zeigte anläßlich des freudigen Ereigniſſes in der ſavoyiſchen Herrſcherfamilie ein überraſchendes Maß von An⸗ hänglichkeit an ſeine Fürſten. Wochen hindurch traten alle anderen Ereigniſſe in der Oeffentlichkeit weit zurück hinter den Bulletins über das Befinden der italieniſchen Kronprinzeſſin. Die Wohltätigkeitsvereine hatten nie eine beſſere Zeit gehabt, das Hilfswerk für Mutter und Kind erfreute ſich größten Zu⸗ ſpruchs, und Stiftungen für die Neugeborenen des erwarteten Freudentages wurden wetteifernd von Verſicherungsgeſellſchaften und öffentlichen Behörden ausgeſetzt. Selbſt die alljährliche neapolitaniſche Nationalfeier, das Feſt des Stadtheiligen St. ZJanuarius ſtand ganz im Zeichen des freudigen Ereigniſſes, und das königstreue neapolitaniſche Volk nahm jubelnd das Blutwunder als gutes Vorzeichen für die königliche Familie auf. Die Enttäuschung freilich war ſtark, als ſtatt der erwarteten 101 Salutſchüſſe zur Geburt eines Thronfolgers nur 50 Schüſſe dröhnten: Italien wird auf ſeinen neuen Thronfolger noch warten müßſen. Wohl kaum umſonſt. Das ſavoyiſche Fürſtenhaus hat ſich von jeher durch Kinderreichtum ausgezeichnet und 5 größten Erfolge durch geſchickte Heiratspolitik erreicht. Die Schweſter des Vaters der neugeborenen Maria Pia de Kronprinzen Humberto, Giovanna, iſt heute bulgariſc Königin. Die glückliche Mutter entſtammt dem belgiſchen Königs- 0 e haus, das wiederum mit deutſchen Fürſtenhäuſern, mit den Koburgern und den Wittelsbachern in verwandtſchaftlicher Be⸗ 1 * 8 — 2 Stände und des Dankes des ganzen Volkes dem deutſchen Bauerntum gegenüber für die glückliche Einbringung der Ernte die Häuſer und Wohnungen zu beflaggen. Auch die Behörden flaggen. Am 30. September 1934, dem Erntedanktag flaggen auf An⸗ ordnung der Reichsregierung die Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen. Dieſe Anordnung wird hiermit den Behörden amtlich mit dem Hinzufügen bekannt⸗ gegeben, daß eine ſchriftliche Mitteilung der Anordnung an ſie nicht ergeht. Eine Erklärung um Oeſterreich. Großbritannien, Frankreich und Italien gemeinſam in Front. DNB. Genf, 27. Sept. Am Donnerstag, gegen 20 Uhr wurde folgende Er klä⸗ rung Großbritanniens, Frankreichs und Italiens bekannt. Die Vertreter Großbritanniens, Frankreichs und Italiens haben von neuem die Lage Oeſterreichs geprüft und ſind über⸗ eingekommen, im Namen ihrer Regierungen anzuerkennen, daß die Erklärung vom 17. Februar 1934 im Hinblick auf die Not⸗ wendigkeit, die Anabhängigkeit und Anverſehrtheit Oeſterreichs aufrechtzuerhalten, im Einklang mit den beſtehenden Verträgen, ihre ganze Kraft behält und auch weiterhin für ihre gemeinſame Politik maßgebend ſein wird.. Dazu ſchreibt das DRB.: Die drei Mächte haben ſich alſo nach langwierigen Verhandlungen untereinander und mit der Regierung von Oeſterreich darauf beſchränkt, ſich erneut zu ihren Erklärungen vom 17. Februar 1934 zu bekennen. Dieſe Tat⸗ ſache ſpiegelt am beſten die großen politiſchen Schwierigkeiten wieder, die ſich aus den widerſtreitenden Intereſſen der beteilig⸗ ten Mächte und den von ihnen verfolgten machtpolitiſchen Zielen bei den Verhandlungen ergeben haben. Die deutſche Politik wird durch dieſe Erklärung nicht berührt: von deutſcher Seite droht der Anabhängigkeit Oeſterreichs nach wie vor keine Gefahr. Fürſterzbiſchof D. Rieder erkrankt. DNB. Wien, 27. Sept. Fürſterzbiſchof D. Rieder von Salzburg iſt lebensgefähr⸗ lich erkrankt. Er hat bereits die Sterbſakramente erhalten. Einladung Chiles an Pacelli. (Eigener Bericht aus Rom.) Wie der„Oſſervatore Romano“ aus Santiago(Chile) meldet, hat die chileniſche Regierung an den Heiligen Stuhl die Bitte gerichtet, Kardinalſtaatsſekretär Pacelli, der als päpſt⸗ licher Legat dem Euchariſtiſchen Weltkongreß in Buenos Aires r anwohnt, möge nach Beendigung des Kongreſſes Chile beſuchen. Der Heilige Stuhl hat dazu ſeine Zuſtimmung gegeben. Traditionen. ziehung ſteht. In letzter Zeit iſt wiederholt das Gerücht aufge⸗ taucht, daß Humbertos Schweſter Maria für den habsburgiſchen Thronprätendenten Otto auserwählt ſei. Hier aber werden wohl andere als dynaſtiſche Fragen mitzuſprechen haben. Immerhin, die Dynaſtien Europas ſind noch nicht tot, ſie ſtellen noch immer politiſche Faktoren dar, mit denen in der großen Politik gerechnet werden muß, und die die große Politik geſchickt ihren Zwecken nutzbar machen. 1* 7*** Das ſüdſlaviſche Königspaar in Sofia Bulgariſch⸗ſüdſlawiſche Freundſchaftskundgebungen. DNB. Sofia, 27. Sept. Das ſüdſlawiſche Königspaar, das ſich in Begleitung des Außenminiſters Jeftitſch und eines großen Gefolges befand, traf am Donnerstag um 16 Ahr in Sofia ein. Auf dem Bahnhof wurde es vom bulgariſchen Herrſcherpaar, dem Prinzen Cyrril, der Prinzeſſin Eudokia, allen Mitgliedern der bulgariſchen Regierung und zahlreichen hochſtehenden Perſönlich⸗ keiten empfangen. Die Begrüßung zwiſchen den beiden Königs⸗ paaren war außerordentlich herzlich. Das ſüdſlawiſche Königs⸗ paar wird während der Dauer des Beſuches im Schloß Wranja bei Sofia Aufenthalt nehmen, wohin es ſich Donnerstagabend begeben wird. Die erſten politiſchen Geſpräche finden im Laufe des Freitag ſtatt. 5 5 5. Die bulgariſche Preſſe, die ganz im Zeichen des Königs- treffens ſteht, widmet dem ſüdſlawiſchen Herrſcherpaar herzlich gehaltene Begrüßungsartikel. Die Kommentare ſind durchweg auf den gleichen Ton eingeſtellt und geben der Hoffnung Aus- druck, daß dieſe neue Begegnung der beiden Staatshäupter und ihrer verantwortlichen Außenminiſter ein weiterer Schritt auf dem angebahnten Wege der Freundſchaft und Verſtändigung zwi⸗ ſchen beiden Ländern ſein möge. — 10. Jahrgang Der Erntedanktag Geleitwort des Reichsminiſter Darre.— Flaggen heraus. Die Feier auf dem Bückeberg. Zum zweiten Male im neuen Reich begeht das deutſche Volk ſeinen Erntedanktag. Der diesjährige Staatsakt und Ehrentag des deutſchen Bauern iſt ebenſo wie der vorjäh⸗ rige ein Symbol für die große völkiſche Schickſals⸗ gemeinſchaft aller Schaffenden. Bauer nart iſt es, zuerſt dem zu danken, der uns wiederum das tägliche Brot ſchenkte. Aber darüber hinaus danken wir deutſchen Bauern unſerem Führer und Kanz⸗ ler Adolf Hitler, der das Bauerntum zur Grundlage von Reich und Volk erhob. Am Erntedanktage gilt es, Rückblick und Ausblick zu halten. Ueberprüft man die Geſchehniſſe des letzten Jahres auf dem Gebiete unſerer nationalſozialiſtiſchen Bauernpoli⸗ tik, ſo treten zwei Ereigniſſe deutlich hervor: das Reichs- erbhofgeſetz und das Reichsnährſtandsgeſetz mit ſeinen Marktregelungsverordnungen. Durch das Reichs- erbhofgeſetz haben wir den Bauern vor dem Zuſammenbruch gerettet und endlich die alte Sehnſucht nach einem arteige⸗ nen Bauernrecht erfüllt, das die Sicherheit der Scholle für alle Zukunft gewährleiſtet. Durch das Reichsnährſtands⸗ geſetz haben wir dem deutſchen Bauern eine einheitliche ſtändiſche Vertretung geſchaffen und ihm durch eine Kette wirtſchaftlicher Maßnahmen das Leben geſi⸗ chert, ohne den Verbraucher— vor allem den Arbeiter — nennenswert zu belaſten. Das Bauerntum ſteht heute nach einjähriger nationalſozialiſtiſcher Agrarpolitik geſund da wie wohl kein anderes Bauerntum in Europa. So ſoll nun dieſer Erntedanktag ein Bekenntnis des deutſchen Bauerntums zu ſeinen Pflichten gegenüber dem Führer, Volk und Staat und auch gleichzeitig ein Be⸗ kenntnis der Volksgemeinſchaft gegenüber ſeinem Bauerntum ſein. R. Walther Darre Nationalſozialiſtiſche Kulturziele f Dr. Ley und Reichsleiter Roſenberg ſprachen auf einer Kulturkundgebung. Auf der großen Kundgebung, die das Amt„NS⸗Kultur⸗ gemeinde“ anläßlich ſeines Eintritts in die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ im Berliner Sportpalaſt veranſtaltet hatte, führte der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, unter ſtür⸗ miſchem Beifall u. a. aus: Wenn Nationalſozialismus Sieg der Vernunft über Unvernunft ſei, ſo könne man auch ſagen, daß er den Sieg der Klarheit über die Unklarheit der vergangenen Zeit bedeutet. Es ſei die Abſicht der fremd⸗ raſſigen Elemente geweſen, möglichſt unklare Begriffe in dieſem Gaſtvolk zu erzeugen durch Schlagwörter, Fremd⸗ wörter uſw. Wenn Not über die deutſchen Menſchen gekom⸗ men ſei, ſo in erſter Linie deshalb, weil der Begriff der Ar⸗ beit an ſich nicht mehr klar war. Auch in der Kultur habe man die Begriffe abſichtlich durcheinander geworfen. Kultur ſei nichts anderes als die Summe der geleiſteten Arbeit der vergangenen Jahrhunderte. Der Bau des Kölner Domes zum Beiſpiel ſei nun ohne den Maurer nicht möglich gewe⸗ ſen. Jeder, der Arbeit leiſtet, müſſe als Kulturträger des Volkes geachtet und geehrt werden. Daran anſchließend führte Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg aus, die jetzt vergehende Welt habe im Zeichen einer Vereinzelung aller Lebensgebiete geſtanden. Wiſſenſchaft, Wirtſchaft, Technik und Kultur grenzten ſich voneinander immer mehr ab und ein Spezialiſtentum, das ſich mit hohen Mauern vom übrigen Leben ſchied, ſei das Kennzeichen die⸗ ſer auseinanderfallenden Epoche. Die kommende Kunſt werde monumental, werkgerecht und artgemäß ſein.„Wir nehmen uns die Freiheit, nicht die geſamte Vergangenheit Deutſchlands zu verherrlichen, ſondern das aus ihr zu er⸗ wählen, was lebensfördernd für uns geworden iſt. So wie wir heute gegen einen nationalen Kitſch auftreten, ſo werden wir auch einen gewiſſen religiöſen Kitſch der Vergangenheit auszuſchalten haben. Genau ſo wie es heute Konjunktur⸗ ſchriftſteller gibt, ſo hat es im Mittelalter Konjunkturholz⸗ ſchnitzer gegeben.“ Roſenberg ging dann auf eine Rede ein, die kürzlich in Rom gehalten wurde. Er erklärte, daß die Aſſyrer und Aegypter noch viel älter ſeien als die Römer und daß in die betreffende Rede eigentlich über den Vorrang dieſer bei⸗ den Kulturen auch heute noch eine Einfügung gemacht wer⸗ den müſſe. Im übrigen aber ſeien auch die Italiker einſt aus dem Norden nach Rom gekommen. In den vergangenen Jahrhunderten ſei die Kultur oft die Angelegenheit eines Fürſtenhofes geweſen, in letzter Zeit die der Geldmagnaten. Es ſei nunmehr die Aufgabe des Nationalſozialismus, daß die Kunſt und Kultur eine Le⸗ bensnotwendigkeit für die ganze Nation werde. Das Haus der Kunſt in München, die Kongreßhalle in Nürnberg, das Haus der Deutſchen Arbeit in Köln und eine große Anzahl längſt geplanter Werke werde Zeugnis ablegen davon, daß neben der Politik auch die deutſche Kultur eine der beſten Garanten der deutſchen Einheit iſt. 2 3 e . N r e SE * Dr Enn . 1* CCC 3 5757FFͥͥ( 9 e e N eee eee DNB. Genf, 27. Sept. Kurz nach 10 Ahr trat die Vollverſammlung des Völker— bundes zuſammen. Afghaniſtan wurde mit 47 Stimmen, das heißt einſtimmig, in den Völkerbund aufgenommen. Nachdem die Aufnahme Afghaniſtans durch die Vollver— ſammlung vollzogen war, ging der Präſident zur Behandlung des ſowjetruſſiſchen Antrages in der Abrüſtungsfrage über. Er teilte der Verſammlung den Inhalt des Briefes Litwi— noffs mit und ſchlug vor, ihn einfach zur Kenntnis zu nehmen. Litwinoff begründete dann ſeinen Vorſchlag. Er betonte zunächſt, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, in den normalen Gang der Vollverſammlung ſtörend einzugreifen. Er müſſe aber feſtſtellen, daß die Vollverſammlung und der Völker— bundsrat ſich nicht an der Abrüſtungsfrage unintereſſiert er— klären könnten. Die Abrüſtungskonferenz ſei eine vom Völker— bund ins Leben gerufene Organiſation und ihr Präſident ſei vom Völkerbundsrat ernannt worden. Wenn die Verſammlung Zur Kenntnis genommen. Keine Abſtimmung über Litwinoffs Antrag— Afghaniſtan in den Völkerbund aufgenommen. ſelbſt die Frage jetzt noch nicht behandeln wolle, ſo könnte ſich doch der Völkerbundsrat damit befaſſen, damit Maßnahmen ergriffen werden, die entweder der Konferenz helfen oder aber den Abrüſtungsarbeiten eine neue Richtung geben könnten. Er denke dabei daran, daß beim Völkerbundsrat ein dauerndes Organ geſchaffen werden könne. Auch habe er den Gedanken einer ſtändigen Friedenskonferenz, den er im Juni angeregt habe, noch keineswegs aufgegeben. Man müſſe ſich immer vergegenwärtigen, daß ein großes Land nicht im Völker— bunde ſei. Daher ſei es notwendig, einen neuen gemeinſamen Boden zu ſchaffen. Da der dritte Ausſchuß nicht einberufen worden ſei, ſo habe er es für notwendig gehalten, einen prak- tiſchen Vorſchlag zu machen. Wenn die Vollverſammlung den Beſchluß, den ſie vor dem Eintritt Sowjetrußlands gefaßt habe (ſich nicht mit der Abrüſtungsfrage zu befaſſen), aus techniſchen Gründen nicht umſtoßen wolle, ſo wolle er nicht auf der Ab⸗ ſtimmung über ſeinen Antrag beſtehen. Präſident Sandler dankte Litwinoff. Der ſowjetruſſiſche Vorſchlag wurde dann einfach zur Kenntnis genommen. Die Saarfrage in Genf. Barihou ſpricht im Völkerbundsrat über die Polizeifrage und den ſtatus 90. Am 15. November außerordentliche Ratstagung. DNB. Genf, 27. Sept. Der Völkerbundsrat behandelte am Donnerstagnachmittag die Saarfrage. Nachdem Aloiſi als Berichterſtatter den gegenwärtigen Stand der Frage dargelegt und dabei die Polizei— frage und die Frage ihrer Finanzierung ſowie einige Punkte der franzöſiſchen Denkſchrift erwähnt hatte, gab er bekannt, daß das Dreierkomitee ſich ſowohl an die franzöſiſche als auch an die deutſche Regierung und an die Regierungskommiſſion des Saargebietes wenden werde, um nähere Auskünfte zu er— halten. Außerdem werde das Dreierkomitee von der ihm ge— gebenen Erlaubnis Gebrauch machen. Sachverſtändige und die techniſchen Einrichtungen des Völkerbundes bei ſeiner Arbeit zuzuziehen, um in der Lage zu ſein, dem Völkerbund im Novem— ber einen Bericht überreichen zu können. Darauf ſprach zuerſt Außenminiſter Barthou. Die für den Völkerbundsrat wichtige Saarfrage beſtehe, ſo ſagte er, aus zwei Teilen: Nämlich aus der Vorberei— tung der Abſtimmung und aus der Beurteilung der Folgen der Abſtimmung. Bisher habe ſich das Dreierkomitee faſt ausſchließlich mit dem erſten Teil befaßt. Dabei habe es ſich naturgemäß hauptſächlich um die Aufrechterhaltung der Ordnung im Saargebiet während der kommenden Monate ge— handelt. Dieſe Frage ſei derartig entſcheidend, daß man es nur bedauern könne, daß ſie noch nicht völlig geregelt ſei. Aus den letzten Mitteilungen der Saarregierung gehe hervor, daß die Lage ernſt ſei. Deshalb ſei es dringend, hier Abhilfe zu ſchaffen. Wenn die Regierungskommiſſion, die für die Aufrechterhaltung der Ordnung verantwortlich ſei, nicht in kurzer Zeit eine Polizei— truppe zu ihrer Verfügung habe, auf die ſie unter allen Am— ſtänden zählen könne, ſo ſei zu befürchten, daß die Abſtimmung zu Zwiſchenfällen führe, die ihre Ehrlichkeit und zugleich das Anſehen des Völkerbundes beeinträchtigen würden. Die franzöſiſche Regierung ſei an dieſer Frage ganz beſonders intereſſiert, denn Frankreich könne auf Grund der Ratsbeſchlüſſe von 1925 und 1926 angerufen werden, um beſondere Verantwortlich— keiten zu übernehmen. Es ſei dieſer Verantwortlichkeiten ſich bewußt. Es würde ſich ihnen nicht entziehen, wenn man einen Appell an Frankreich richte. Aber, ſo fuhr Barthou fort, ich drücke das einſtimmige Gefühl meines Landes aus, wenn ich erkläre, Frankreich wünſche lebhaft, daß alles ver— mieden werde, was ſein Eingreifen nötig machen könnte. Aber um das zu tun, iſt es zunächſt erforderlich, daß die zwei inter— eſſierten Parteien mit gleicher Loyalität die Verpflichtungen ein— halten, die ſie in ihren Briefen vom 2. Juni auf ſich genommen haben. Dann muß die Regierungskommiſſion die Mittel haben, um das Programm durchzuführen, das vom Völkerbundsrat am 4. Juni feſtgeſetzt worden iſt mit dem Ziel, die Polizei zu verſtärken. Barthou kam dann auf, die bisherigen Bemühungen zur Verſtärkung der Polizei zu ſprechen. Er dankte den Ländern, die eine zuſtimmende Antwort im Hinblick auf die Anwerbung von Poliziſten für die Saarpolizei gegeben haben. Dieſe Länder hätten in dieſem wichtigen Augenblick gezeigt, daß ſie bereit ſeien, die Pflichten internationaler Solidarität zu erfüllen. Er hoffe, daß die Regierungskommiſſion nun ſchon in der Lage ſei, mit der Verſtärkung der Polizei zu beginnen. Dann ging Barthou zur Aufgabe der Abſtimmungskommiſſion über. Auch ihre Aufgabe ſei ſchwer. Er ſei aber ſicher, daß die Kommiſſion ſie in voller Anabhängigkeit durchführe, was vot allem für eine aufmerkſame Durchſicht der Wahlliſten notwen— dig ſei. Die franzöſiſche Denkſchrift ſei für den Geiſt Frankreichs kennzeichnend. Frankreich habe, was man immer üuch behauptet, auf keine der drei Löſungen, die im Vertrage vorgeſehen ſeien, verzichtet und desintereſſiere ſich auch für keine von ihnen. Es wolle deswegen für jede dieſer Möglichkeiten die Beſtim— mung feſtſetzen, die nach der endgültigen Entſcheidung des Schick— ſals des Saargebietes in Kraft zu treten haben. Es handle ſich abe noch um mehr, nämlich um die Definition des neuen Re- gi zes. Die Vereinigung mit Frankreich oder die Nückkehr zu Deutſchland ſeien einfache Löſungen, bei enen jeder Wähler ſich ſelbſt Vorteile und Nachteile klar machen lönne. Aber die Löſung des ſtatus quo würde im Gegenſatz hierzu für den Wähler erſt eine klare Geſtalt gewinnen, wenn der Völkerbundsrat dieſe geſchaffen habe. Das ſei deshalb die vor— nehmſte Pflicht des Völkerbundsrates und ſeines Komitees. Es handle ſich hier um eine Sache, die den Völkerbundsrat und das Komitee unmittelbar angehe. Man müſſe hinzufügen, daß es eine dringende Aufgabe ſei. Es ſei notwendig, daß bei Beginn der Wahlperiode die ſaarländiſchen Wähler eine klare und in loyaler Weiſe beſtimmte Vorſtellung von jeder der drei Löſungen hätten, unter denen ſie wählen könnten. Barthou verlas dann den, wie er ſagte, w ichtigſten Teil der franzöſiſchen Saardenkſchrift, in der es heißt, die fran⸗ zöſiſche Regierung erkläre ſchon jetzt, daß bei der Ausarbeitung des neuen Planes für die Mitarbeit der Saarbevölkerung ein weiterer Platz offen bleibe im Einklang mit dem Vertrag. Ebenſo ſei ſie damit einverſtanden, daß den Wünſchen Rechnung getra— gen werde, die jetzt ſchon im Saargebiet zu hören ſeien und die die Möglichkeit vorbehalten wollten, diefes Statut zu ändern, um möglichſt viele Erfahrungen im dauernden Intereſſe des Saargebietes und im allgemeinen Intereſſe zu berückſichtigen. Zum Schluß betonte Barthou, daß er a bſichtlich ruhig und leidenſchaftslos geſprochen habe. Er wäre berechtigt geweſen, Zweifel zu äußern hinſichtlich der Ver— pflichtung, die vom Rat am 4. Juni auf ſich genommen worden ſei, nachdem er gewiſſe Dokumente geleſen habe, die von der Abſtimmungskommiſſion vorgelegt worden ſeien. So hätte er die Notwendigkeit betonen können, die Bevölkerung einem allzu deutlich ſichtbaren Druck zu entziehen. Der Rat habe durch ſeine Einigkeit im Juni ſchon eine erſte Löſung der Saarfrage gefun— den, die zu den ſchwerſten Folgen führen könnte, wenn jemals die Vernunft der Leidenſchaft weichen follte. Dieſe Gefahr wolle Frankreich vermeiden ſowohl für ſich ſelbſt als auch für Europa. Nachdem Barthous Rede überſetzt war, ſprach der Vertre— ter Englands, Eden. Er dankte Aloiſi für ſeine bisherige Arbeit und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Völkerbunds⸗ rat bald in der Lage ſein möge, über einen Bericht des Dreier⸗ komitees Beſchlüſſe faſſen zu können. „Dann dankte der Ratspräſident Beneſch zunächſt dem Präſidenten der Saarregierungskommiſſion Knox mit betonter Herzlichkeit für ſeine Arbeit. Er dankte ihm zugleich im Namen des Völkerbundsrates für ſeine Anparteilichkeit, Feſtigkeit und ſeinen Mut. Die Regierungskommiſſion habe in jeder Lage das Ver⸗ trauen gerechtfertigt, das der Völkerbundsrat in ſie geſetzt habe. Beneſch dankte dann kürzer und etwas kühler dem Dreier- komitee und ſeinem Vorſitzenden Alo iſi. Er ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß bis zum November ein Bericht dieſes Komitees vorliegen möge, und daß es möglich ſei, den Völkerbundsrat zu einer Sondertagung einzuberufen. Barthou ſchlug vor, etwa den 15. November für die außerordentliche Ratstagung ins Auge zu faſſen. Für die end- gültige Feſtſetzung des Termins ſolle abgewartet werden, wie ſich die Vorbereitung der Tagung durch das Dreierkomitee geſtalten werde. Die genaue Feſtſetzung des Datums müſſe dann dem Ratspräſidenten überlaſſen werden. Der Berichterſtatter und Präſident des Dreierkomitees, Aloiſi, ſtimmte dem Termin vom 15. November zu. e Zum Schluß hielt Barthou es für nötig, dem Präſidenten Knox noch einmal ſeinen Dank für ſeine Arbeit auszuſprechen, worauf Knox ſich höflich verneigte. Am ſpäten Nachmittag des Donnerstag fand die letzte und abſchließende Tagung der Völkerbundsverſammlung ſtatt. Sie befaßte ſich nur noch mit den ausſtehenden Berichten verſchie— dener Kommiſſionen, u. a. mit dem Bericht der politiſchen Kommiſſion über den Streitfall zwiſchen Bolivien und Paraguay. Nach einer Schlußrede des Präſidenten ging die Völkerbunds⸗ verſammlung auseinander. Sie hat auch in dieſem Jahre eine ganz unbedeutende Rolle geſpielt. Ihre großen Zeiten ſcheinen vorüber zu ſein. Selbſt die Aufnahme Rußlands hat das allgemeine Intereſſe ncht erregt, ſoweit es ſich in diplomatiſchen Verhandlungen außerhalb der Verſammlung vollzog. Für Freitag um 10.30 Ahr iſt eine, vorausſichtlich die letzte, Sitzung des Völkerbundsrates angeſetzt. Der Rat wird dann nur zum Teil noch zuſammentreten. Außenminiſter Barthou wird Freitag vormittag im Kraftwagen nach Paris zurückreiſen. Kurze Tageschronik. Berlin: Reichserziehungsminiſter Ruſt hat für alle ihm unterſtellten Schulen angeordnet, daß an einem Tag vor dem deutſchen Erntedankfeſt in einer kurzen ſchlichten Feier auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen und das Bauerntum als wichtigſte Grundlage unſeres Volkslebens zu würdigen iſt. Berlin: Am Freitag wird der millionſte Fluggaſt der Deut⸗ ſchen Lufthanſa, Wilhelm Sensburg, von München nach Berlin fliegen und auf dem Tempelhofer Feld von Direktor Wronsky begrüßt werden. Danzig: Die Danziger Regierung hat entſprechend ihrer Ankündigung in der erſten nationalſozialiſtiſchen Regierungs- erklärung nunmehr die Arbeitsdienſtpflicht in Form eines„ſtaatlichen Hilfsdienſtes“ eingeführt. Bergamo(Oberitalien): An einem ungeſicherten Bahn⸗ übergang wurde ein Kraftwagen von einem Güterzug erfaßt und völlig zertrümmert. Neun Perſonen wurden getötet, zehn weitere Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen. Newyork: Der amerikaniſche Olympia- Ausſchuß hat beſchloſſen, die Einladung Deutſchlands zur Teilnahme an den Olympiſchen Spielen 1936 in Berlin anzunehmen. Der Präſident des Organiſationsausſchuſſes für die XI. Olympiade in Berlin 1936, Staatsſekretär a. D. Lewald, hat dem Prä⸗ ſidenten des amerikanichen Olympiaausſchuſſes für die Annahme der deutſchen Einladung in einem Telegramm ſeinen Dank aus- geſprochen. Kauſt das Erntedankzeichen! Am der Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land zum Ernkedanktag am 30. September ſichtbaren Ausdruck zu ver ⸗ leihen, kauft je der das Ernkedankabzeichen! Die Schaufenſterdekorationen am Erntedanktag. DNB. Berlin, 27. Sept. Am alle Irrtümer auszuſchalten, wird nochmals folgendes bekanntgegeben: Der Leitgedanke für die Schaufenſterdekoratione anläßlich des Erntedanktages ſoll die N heit von Stadt und Land ſein. Insbeſondere ſoll an dieſem Tage der Dank des Städters an den landſchaffenden Volksgenoſſen zum Ausdruck gelangen. In geſchmackvoller Form ſollen die Erzeugniſſe oder Symbole des deutſchen Bauern ihre Würdigung finden. Erwünſcht ſind dabei u. a. Hinweiſe auf die Zuſammenarbeit der einzelnen Wirtſchaftsgruppen mit der Land— wirtſchaft im Rahmen des nationalſozialiſtiſchen Wiederaufbaues. Beſonderer Wert iſt auch auf die Ausſchmückungen der Geſchäfte zu legen, die in den Anmarſchſtraßen für die Feſtzüge liegen. In den Dekorationen ſollen friſche Blumen, Kornühren, Erntedankbänder und dergleichen Verwendung finden. Wo dies aus techniſchen Gründen nicht möglich iſt, wird die Anwendung von künſtlichen Blumen zugelaſſen. Anbedingt abzuſehen iſt von der Anbringung von Bildern und Büſten der national ſozialiſtiſchen Führer und von allen dekorativen Hilfsmitteln, die das Gebiet des nationalen Kitſches ſtreifen. f Luftſperre für den Bückeberg. l DNB. Berlin, 27. Sept. Das Reichsluftfahrtminiſterium teilt mit: Am eine Störung) der Feierlichkeiten des Erntedanktages zu vermeiden, wird für Sonntag, den 30. September 1934, von 14.30 bis 20 Ahr, der Luftraum über dem Bückeberg einſchließlich eines Amkreiſes von 10 Kilometern um den Bückeberg als Luftſperrgebiet erklärt. Das Leberfliegen dieſes Luftraumes iſt daher verboten. Ausnahmen bedürfen einer vorherigen Genehmigung durch das Luftamt Hannover. Zeppelin oder Flugzeug. Zeppelinbauten für die amerikaniſche Handelsluftfahrt. Flugzeuge für die Marine. DNB. Waſhington, 27. Sept. Weitgehende Pläne für eine Ausgeſtaltung der amerika⸗ niſchen Handelsluftfahrt durch den Bau von Zeppelin- luftſchiffen hat der ſtellvertretende Handelsminiſter und Leiter der Luftſchiffahrtsabteilung im Handelsamt, Ewing Mit- chell, dem Bundesausſchuß für Luftſchiffahrt unterbreitet. Er ſchlägt vor, durch die Goodyear-Zeppelin-Company zwei Rieſen— luftſchiffe vom Zeppelintyp erbauen zu laſſen, die in den Dienſt eines weltumſpannenden regelmäßigen Fahrgaſtverkehrs geſtellt werden ſollen. Als Baukoſten ſind 17 Millionen Dollar ver— anſchlagt. Der Goodyear-Zeppelin-Company ſoll auch der Be— trieb der von ihr erbauten Schiffe überlaſſen werden. Sie hätte der Regierung dafür nur eine geringe Anerkennungsgebühr zu entrichten. Man nimmt an, daß die Einrichtung eines Luft— ſchiffsverkehrs von Amſterdam nach Batavia und von Batavia nach der Oſtküſte der Vereinigten Staaten auch außerhalb der Vereinigten Staaten, ſo ganz beſonders in den Niederlanden, ein Intereſſe finden würde, das ſich auch in einer Beteiligung an der Finanzierung des Betriebes ausſprechen würde. Mitchells Plan hebt ganz beſonders die Notwendigkeit hervor, die Ent— wicklung von Luftverkehrsmitteln zu fördern, die auf dem Grund⸗ ſatz„leichter als die Luft“ beruhen. Faſt gleichzeitig mit der Veröffentlichung dieſes Planes verlautet aus der Amgebung des Marineminiſters Swanſon, daß die Admiralität dem Luftſchiff mit großer Abneigung gegen⸗ überſteht und das Flugzeug für das geeignetere Luftverkehrs⸗ mittel hält. Infolgedeſſen wird die Admiralität auch davon ab⸗ ſehen, die Erſetzung des verunglückten Marineluftſchiffes„Acron“ durch einen Neubau zu empfehlen. Mitchell hat demgegenüber bereits erklärt, daß er von dem Wert des Luftſchiffes als Verkehrsmittel überzeugt ſei. Dabei wies er beſonders auf die erfolgreiche regelmäßige Amerikafahrt des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ hin. Aeberführung der Leichen von Dollfuß und Seipel. DNB. Wien, 27. Sept. Der Wiener Stadtſchulrat hat den 1. Oktober als Dr. Doll⸗ fuß-Gedenktag für alle Wiener Schulen beſtimmt. Wie jetzt feſt⸗ ſteht, wird die Exhumierung der Leichen Dr. Dollfuß und Dr. Seipels am Freitagabend im Beiſein des Oberſtadt⸗ phyſikus ſtattfinden. Die Leichen werden in neue Särge gebettet werden. Ihre Leberführung in den neuen Seipel-Doll⸗ fuß ⸗Gedächtnisbau wird am Samstag erfolgen. Das größte Schiff der Welt. Der 75 000 Tonnen große Ozeanrieſe„534“, das größte Schiff der Welt, iſt in 1 5 in England vom Stapel f gelaufen. g * * — N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentli 25 N ichungen de 8 Viernheim der NSDAP., der N. Formaten ns 5 der NS.⸗Gliederungen) * ſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: 2 S DAP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 4 8 NSDAP. ⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 8 Uhr br Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 2. 2 NSKOV.(Kriegsopfer⸗Verſor J D e NOS(4 98. gg.): en Diens 8 19—21 Uhr 98.) jeden Dienstag u. Donnerstag NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2 G[chäftsſtel le: Lorſcherſtraße 42 5 i 2 —— — e G 50 . ed en Mittwoch von 18 20 Uhr chäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Frei 5 e 9(„ r ü tz“ ene e Viernh.: ieden ern s. B. u Freiſchütz!) Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18-20 Uhr 2 3. BO. und Deutſche Arbeitsfront: j e * Jungvolk Staatsjugendtag! Hiermit wird noch einmal darauf hingewieſen, daß die Teilnahme am Staatsjugendtag Pflicht iſt. Fehlen wird ſtreng beſtraft. n Der Führer des Fähnleins: J. V. Walter Schmitt, Igzf i ü- ͤͤ ³ÜW0˙ ² m ˙üm Lokale Nachrichten Viernheim, den 28. September 1934. Denkſpruch 1 4 1 Das Glück gehört denen, die ſich ſelber begnügen, denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genuſſes ſind ihrer 875 nach höchſt unſicher, mißlich, vergänglich und dem Zufall untern 5 imterworfen. Schoppenhauer. Fahnen heraus! 9 r 835 5 0 N Am Erntedankfeſt muß der ganze Ort im Fahnenſchmuck glänzen! c . üine 91 Hei 1 7 Wa e Arbeit hat der deutſche Bauer aus deut hem Boden die Ernährung des deutſchen Volkes auf ein weiteres Jahr ſichergeſtellt. Gottes Segen iſt es zu Eee, daß 4 0 Arbeit Erfolg beſchieden war und daß 15 deutſche Volk ſeinen Lebenskampf trotz aller äu⸗ ßeren Anfeindungen ſiegreich beſtehen kann. Das deutſche Volk gibt ſeiner Freude darüber Ausdruck. In een etwaiger völkiſcher Geſetze ſchwört das deut— ſche Volk allem inneren Hader ab. Der Städter bekennt ſich zum Bauern, wie auch umgekehrt der Bauer den Städter und ſeine Nöte zu ſchätzen weiß. Dor o o 9 8 in? 71 8 7 i 99 Gedanke der Volksgemeinſchaft muß marſchieren! Deshalb Volksgenoſſen, ſchmückt die Straßen und ſchmückt die Häuſer. Kein Fenſter darf ohne Fahnenſchmuck ſein! Deulſcher Erntedank in deulſchen undſunt Der Führer ſpricht— Muſikaliſches Vorſpiel ſtatt Pauſenzeichen Das deutſche Volk begeht bekanntlich am Sonntag ſein erntedankfeſt. Die Feierſtunden auf dem Bückeberg, wo der Führer ſpricht, gehen über alle deutſchen Sender. In allen Gauen werden zur gleichen Zeit Erntedankfeiern abgehalten und gemeinſchaftlich die Führerrede angehört. Den Auftakt bildet bereits am Samstag eine Sendung„Rund um den Bückeberg“. Ferner Reportagen am Feſttag ſelbſt, bei denen u. a. zwei Sieger des Sprechwettbewerbs, Willy Krauſe und Herbert Berck, eingeſetzt werden. Um die großen Sendungen beſonders eindringlich zu geſtalten, iſt ſtatt des Pauſenzeichens ein muſikaliſches Vorſpiel vorgeſehen, über das die Reichsſendeleitung fol— endes mitteilt:„Der Reichsſendeleiter hat für die Ueber- ing vom deutſchen Erntedankfeſt auf dem Bückeberg mgeordnet, daß hier ähnlich wie bei der Uebertragung des Reichsparteitages vor jeder großen Sendung ſtatt des Pau- ſenzeichens ein muſikaliſches Vorſpiel über die Sender ge— geben wird. Volkslied und Volkstanz, Stimmen und Ge— räuſche der Arbeit auf dem Lande und der Großſtadt, pul⸗ ſende Motore werden in dieſem Vorſpiel zuſammenklingen.“ en Grumpenverkauj in Speyer am 27. Sept. Viernheim: gebündelt: loſe: Gruppe 1—3 RM. 44.20 RM. 34.20 Gruppe 4—6 1 45.—„ Gruppe 7—9„ 48.—„ 34.— Gruppe 10—12 5 45.20 5 35.20 Gruppe 13-16 5 44.10 5 34.20 Die Gruppenführer melden dem Fachſchaftsführer, daß die Grumpen gebündelt bezw. gut aufgetrocknet ſind. Das Verwiegen kann dann ſofort beginnen. Erntedankfeſt. Im Feſtprogramm hat es einige Aenderungen gegeben, die wir zu beachten bitten. 88 Jahre. Körperlich und geiſtig noch rüſtig, feiert morgen Frau Michael Faltermann 2. Witwe, Maria geb. Burkert, Hansſtraße wohnhaft, ihren 88. Geburtstag. Der bekannten Jubilarin, die noch heute wie ſeit vielen Jahren ihren Obſtverkaufsplatz am Rathaus hat, unſere herzlichſten Glückwünſche! f 1 Zwei 60er. Am morgigen Tage begehen die Eheleute Johann Lahres 3. und Eliſabeth geb. Werle ihren 60. Geburtstag. Den Glückwünſchen, die dem geſchätzten Ehe⸗ paar aus Anlaß ihres gemeinſamen Geburtstagsfeſtes von Angehörigen, Freunden und Bekannten am morgigen Tage zuteil werden, ſchließt ſich auch die„Volkszeitung“ an. Alarm der Sanitätskolonne. Am geſtrigen Abend 6,40 Uhr wurde die Sanitätskolonne an den Weinheimerweg (Ortsausgang) alarmiert. Es handelte ſich hierbei um einen Probealarm, der von Provinzialinſpektor Siemet angeordnet wurde. Auch in dieſem Alarm wurde wieder die Schlagfertig⸗ keit der Sanitätskolonne unter Beweis geſtellt, denn ſchon 17 Minuten ſpäter waren drei Mann mit Transportmaterial an Ort und Stelle, denen in kurzer Zeit die ganze Sanitäts⸗ bereitſchaft mit Dr. Günther folgte. 2 TEPE Richtlinien für den Erntedanktag Die geſamte Bevölkerung im Gau heſſen-Naſſau wird aufgefordert, am kommenden Sonntag zu Ehren des deut ſchen Nährſtandes zu flaggen! Wo es irgend möglich iſt, ſol⸗ len die Jahnenſpizen mit Blumenſträußen geſchmückt werden. Wie am 1. Mai müſſen die Jarben des Dritten Reiches die Straßen beherrſchen. Volksgenoſſen! Erwerbt Euch das Jeſtabzeichen zum Erntedanktag! Dieſes Feſtabzeichen beſteht aus Mohn, einer Kornblume, einer Aehre, einem Rebenblatt und einer Traube und ſymboliſiert Liebe, Treue, Brok und Wein! Die geſamte Gefolgſchaft Adolf Hitlers nimmt an den von den Ortsgruppen der NSDAp vorbereiteten Kund⸗ gebungen keil und hört dort die Rede unſeres Führers und Reichskanzlers. ͤũãĩ dd ũ¶ã d Im Exerzitienhaus„St. Joſeph“, Hofheim/ Ts., finden folgende Exerzitien ſtatt: 20.—24. Oktoͤber: Damen des K. K. V.(und andere); 25.—29.; Mütter(alſo geändert); 31. Okt. bis 4. Nov.: Herren(Beamte, Kaufleute u. a.); 5.—9.: Jungmänner(M. 4.—); 11.: Einkehrtag für Kauf⸗ leute und andere;(beſ. v. Frankf.⸗Höchſt); 12.—16.: Prie⸗ ſter; 17.—21.: Terziarinnen und andere Damen(gewünſcht zum Troſte der armen Seelen); 26.—30.: Küſter und Kir⸗ chendiener(alſo geändert); 2. Dez.: Einkehrtag für Exer⸗ zitien⸗Apoſtel; 3.—7.: erwerbsloſe Jungmänner; 8.—12.: Jungfrauen(Marianiſche Kongregation!; 15.—19.: Männer; 27.—31.: Jungfrauen. „Der Deutjche Aundjunt Funk Poſt 925 Zum von allen deutſchen Sendern gefeierten Erntedank— feſt am 30. September bringt die neueſte Nummer der Rund⸗ funkprogrammzeitſchrift„Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ in ihrem Leitartikel einen Rückblick auf das„Jahr des Bauern“. Ein intereſſanter Expeditionsbericht von Studien⸗ reiſen nach der libyſchen Wüſte ergänzt den redaktionellen Teil, der wie immer eine eingehende illuſtrierte Programm— vorſchau und die Kritik der letzten Darbietungen enthält. Die in dieſem Heft wiederum enthaltene„Seite für das Kind“ wird wie ſtets die Freude aller kleinen und großen Leſer ſein. N„Was iſt eigentlich wirklich mit dem Fern⸗ ſehen los? So wurde die Schriftleitung von„Der Deut⸗ ſche Rundfunk Funk Poſt“ auf Grund der vielfachen Ge— rüchte und Verlautbarungen immer wieder von zahlloſen Hörern gefragt. Im funktechniſchen Teil des vorliegenden Heftes wird dieſe Frage mit einer eingehenden Ueberſicht über den wirklich zur Zeit erreichten Stand der Fernſehent⸗ wicklung beantwortet. Die Normalempfangsröhren und ihre Schaltungen, ſoweit ſie für den Baſtler in Frage kommen, beſchreibt ein weiterer Artikel. Auch das Problem der He⸗ roden und Oktoden als regelbare Miſchröhren wird kurz ge ſchildert. g „Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ Illu⸗ ſtrierte Rundſchau mit dem ausführlichen Rundfunk-Pro⸗ gramm der Welt. 76 Seiten ſtark. Verlag Rothgießer& Dieſing A.-G., Berlin N 24. Einzelheft 25 Pf. Monats⸗ bezug 85 Pf. — Sendung aus dem Flugzeug. Der Deutſchlandſender bereitet für Samstag, den 6. Oktober, 20.10 Uhr, eine in ihrer Form völlig neuartige Sendung vor. Die Sendung geht vom Flugzeug aus, das zu Beginn der Sendung in Köln ſtartet und am Schluß im Flughafen Tempelhof landet. Der Funkberichter hört mit dem Kopfhörer aus dem Funk⸗ haus neben ſeinem eigenen Bericht auch den Sprecher im Sendeſaal, ſo daß die Möglichkeit eines Gegenſprechens be⸗ ſteht. Der Hörer wird alſo ein lebendiges Bild vom Verlauf des Fluges erhalten. * Die Anfälle in den Betrieben Am gefährlichſten die Seeſchiffahrt.— Das harmloſeſte Ge⸗ werbe die Textilinduſtrie. OL. Es hört ſich ſehr troſtreich an, wenn wir vernehmen, daß in den letzten fünf Jahren die Zahl der Betriebsunfälle immer mehr abgenommen hat; im Jahre 1928 erlitten von 1000 Vollarbeitern 93 einen Anfall, im Jahre 1932 waren es nur 60. Aber dieſe Zahlen beweiſen nicht, daß die Arbeit ungefährlicher geworden iſt; ſie zeigen nur, daß in den ſchlech⸗ ten Jahren, wenn die Konjunktur erſchlafft, die Betriebe leerer werden und das Arbeitstempo nachläßt, auch die Be⸗ triebsgefahr geringer wird, zumal man ſich auch dann ge⸗ nauer an die Verhütungsvorſchriften hält. So ſind die Anfallziffern der Induſtrie ein ſehr genaues Konjunkturbarometer. Im Jahre 1928 gab es, auf 1000 Arbeiter gerechnet, weſentlich mehr Unfälle als in den voraus⸗ gegangenen Jahren, im Jahre 1929 ſchon eine Kleinigkeit 28 ren- Vereins- und Geſchäftsanzeiger die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe „Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. br. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim chäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 P vy ⁊é ß 10. Jahrgang CPF ³· c dT man aber ſchon im Februar einmal getan! Es wird nicht weiter helfen! Des Pudels Kern liegt darin, daß die Jugoſlawen eben mißtrauiſch ſind gegen den militäriſchen„Schutz“ Oeſterreichs durch Italien! Man kann an der Kärntner Grenze unten in wenigen Stunden an der italieniſchen wie an der ſüdſlawiſchen Grenze herumfahren. Es iſt eine brennende Grenze! Den Oſterreichern ſelbſt iſt es nachgerade bange um ſo viel „Liebe“! Ach, ſie wiſſen nur zu genau, daß das alles nicht für ſie und ihre ſchöne blaue Donau gewechſelt und gehandelt wird, ſondern im gegenſeitigen Neid um ſie! Sie müſſen natürlich vor⸗ ſichtig ſein, aber ſelbſt die„Reichspoſt“, das Organ Schuſchniggs ſchreibt: „Im übrigen ſteht ja Oeſterreich zu den Eventualitäten, die Gegenſtand der Genfer Beſprechungen ſind, in einem etwas an⸗ deren Verhältnis, als die an der Aufrechterhaltung der öſterreichi— ſchen Unabhängigkeit intereſſierten Großmächte. Zunächſt wünſcht es natürlich, eine vollkommene Bewegungs- und Ent⸗ ſchlußfähigkeit nach allen Seiten gewahrt zu ſehen. Sodann kann Oeſterreich trotz aller augenblicklichen Gegen⸗ ſätze zu dem im Reiche herrſchenden Regime niemals die Tatſache aus den Augen laſſen, daß es der andere deutſche Staat iſt, und daß ſeine auswärtige Politik mit den Geſinnungen des öſterreichiſchen Volkes in Einklang ſtehen muß.“ Man könnte das etwas wärmer und auch entſchiedener ſagen, aber es iſt trotzdem leicht zu verſtehen! Herr Barthou muß alſo zunächſt einmal einiges Mißgeſchick einſtecken. Es geht nicht alles wie am Schnürchen— in ſeiner antideutſchen Politik! Iſt es denn nun aber nicht möglich, die ungelöſten Fragen Europas einmal frei, gerecht, ohne Hinter⸗ hältigkeit, loyal anzupacken? Nur das wird weiter helfen, nicht Reſolutionen, Nadelſtiche, Mißtrauen, Anrecht und Gewalt. Zu einem gerechten, loyalen Anpacken hat der Führer des Reiches aber wiederholt die Hand geboten. autſchen Bauern Beobachter“ zum Erntedanktag ein Geleitwort, in dem es u. a. heißt: An dieſem Tage feiert das ganze deutſche Volk das Staatsfeſt des deutſchen Bauerntums. Wie am 1. Mai die deutſche Arbeit im Mittelpunkt einer großen Kundgebung der deutſchen Arbeiter ſtand, ſo ſteht an dieſem Tage das Ernte⸗ dankfeſt im Mittelpunkt des deutſchen Bauern. Auf dem Bücke⸗ berg, unweit der alten Weſerſtadt Hameln, wird zum zweiten Male der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zum deutſchen Bauerntum und zur ganzen Nation ſprechen und an dieſem Tage wird in allen Dörfern und Städten des Reiches, vom Bodenſee bis nach Weſtpreußen, vom Erzgebirge bis an die Waſſerkante, vom Rhein bis nach Oberſchleſien, alter deut⸗ ſcher Bauernbrauch geübt werden und die deutſchen Bauern an die Altäre in den Dorfkirchen treten. Es wird ſich der Bauer der getanen Arbeit freuen. Das ganze deutſche Voll aber darf an dieſem Tage mit einſtimmen in das erhabene Lied des Dankes und der Freude am Erntedanktage. An dieſem Erntedanktage ſoll ſich das ganze deutſche Voll erinnern an die Zeit, in der der Bruderkampf Städte und Dörfer Deutſchlands durchtobte. An dieſem Tage wird das ganze deutſche Volk dem Führer da⸗ für danken, daß er es aus Rot und Elend herausgeführt in eine Zeit des innerpolitiſchen Friedens. Das Erntedankfeſt iſt der Tag, an dem wir Gottlob auch in dieſem Jahre wieder reichen Ernteſegen in den Scheunen bergen können und es ſoll der Dank des ganzen deutſchen Volkes ſein. weniger als 1928, und im Jahre 1932 waren auch die Un⸗ a 72 fälle am ſeltenſten. Es gibt gefährliche und beinahe gefahr⸗* loſe Gewerbezweige. Das ſieht man am deutlichſten an den 7 tödlichen Unfällen, die ſich ereignen. Am weitaus gefährlich⸗ ſten iſt die Seeſchiffahrt; auf nicht viel mehr als 300 Beſchäf⸗ tigte gibt es im Jahre einen Todesunfall. Das übrige Ver⸗ nächteerklärung. kehrsweſen iſt ebenfalls gefahrenreich und folgt an zweiter Stelle mit ungefähr einem tödlichen Unfall auf 1200 Voll⸗ arbeiter. Dann kommt das Baugewerbe; hier erlebt oon ungefähr 1400 Beſchäftigten einer einen Unfall mit töd⸗ lichem Ausgang. Beinahe ebenſo gefährlich ſind die Indu⸗ ſtric, der Steine und Erden ſowie der Bergbau. Sozuſagen das harmloſeſte Gewerbe iſt die Tertil⸗ induſtrie; erſt rund 11000 Vollbeſchäftigte haben im Jahr mit einem Todesfall zu rechnen. Gefährlich iſt nicht etwa nur die Induſtrie, auch die Landwirtſchaft iſt ziemlich gefahren⸗ reich. Tödliche Unfälle gab es in der Landwirtſchaft ſogar mehr als im Gewerbe, nämlich faſt 2500 im Jahr gegen rund 2200 bei den gewerblichen Berufsſtänden. Groß ſind auch die Gefahren bei Tierhaltern; allein 36 Perſonen er⸗ leiden jährlich den Tod bei der Wartung von Bullen und Hengſten und 240 beim Amgang mit Zug⸗ und Nutztieren aller Art. Durch die Zunahme der Beſchäftigung in allen Zweigen der. wird auch das Arbeiksleben wieder gefährlicher; die Ziffer für 1932 wird wahrſcheinlich für lange Zeit die niedrigſte bleiben. Wetterbericht Ueber Mitteleuropa hat ſich ein Zwiſchenhoch gebildet. Es iſt daher wechſelnd bewölktes, jedoch trockenes Wetter zu befolgten gemeinſamen Richtlinien einhalten müſſe. Von Eng⸗ land und Frankreich werde damit dem Vorgehen der faſchiſtiſchen Regierung eine unzweideutige Billigung gezollt und anerkannt, daß Muſſolini mit ſeinem Vorgehen den gemeinſamen Wunſch der Weſtmächte erfüllt und in gemeinſamem Zntereſſe gehandelt habe. Von dieſen Mächten werde ſomit Italien Anterſtützung zur Fortſetzung dieſer Politik verſprochen. Für Italien bilde das die Hauptbedeutung der Erklärung. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt, das erneute Intereſſe Frankreichs für Oeſterreich und die vollkommene Solidarität mit Italien unter Leberwindung einer an⸗ fänglichen Meinungsverſchiedenheit, die von anderen geſchaffen worden ſei, erſcheine als ein gutes Vorwort für die Reiſe Barthous nach Rom. Die Chriſtl.⸗Goziale Partei löſt ſich auf DNB. Wien, 28. Sept. Der Chriſtlich⸗Soziale Parteivorſtand hat nach einer neuen bewegten Beratung, auf der auch Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg das Wort ergriff, den Beſchluß auf Auflöſung der Chriſtlich⸗Sozialen Partei gefaßt. Es wurde eine Ent⸗ ſchließung gefaßt, in der zum Ausdruck gebracht wird, daß die Chriſtlich⸗Soziale Partei ſich völlig in die Vaterländiſche Front unter Preisgabe ihrer Organiſation eingliedere. Die erwarten. 191 N Chriſtlich⸗Soziale Parteikorreſpondenz wird unter einem anderen Namen weitergeführt werden. eee eee eee, eee ee u 25 N 8 85 1 1 4 eee ee 8 8 a 5 1 * e * R—— 0 2 18 1705 55 15 N20 N De. een F87JùL» 88 5 8 . 9— n S 2 K 1 DNB. Paris, 28. Sept. Der Abſchluß der 15. Völkerbundstagung findet in der großen Pariſer Nachrichtenpreſſe keine beſonders begeiſterte Aufnahme. Die Blätter ſind mit den Ereigniſſen keineswegs zufrieden und vertreten faſt einſtimmig die Auffaſſung, daß in Wirklichkeit recht wenig Poſitives geleiſtet worden ſei. Die Beſtätigung der Erklärung vom 17. Februar durch die drei Großmächte wird als eine Verlegenheitslöſung be— zeichnet, die in Wirklichkeit die öſterreichiſche Frage in vollem Amfange weiterbeſtehen laſſe. Hinzu kommt die Enttäuſchung über die Haltung der Kleinen Entente, die eine den Franzoſen beſonders am Herzen liegende Annäherung an Ztalien vorläufig ausſchließt. Das„Echo de Paris“ ſchreibt, es ſei der franzöſi⸗ ſchen Diplomatie nicht gelungen, die Tätigkeit der Kleinen Entente und Italiens in Einklang zu bringen. Die Bemühungen Barthous ſeien vollkommen geſcheitert; denn er habe es nicht erreicht, daß Italien und die Kleine Entente zugunſten der öſter— reichiſchen Anabhängigkeit ihre Politik einander anpaßten. Die Erneuerung der Erklärung vom 17. Februar ſei nur eine Form- ſache, die an der gegenwärtigen Lage nichts ändere. Die Mög⸗ lichkeiten eines Konfliktes beſtänden nach wie vor, und es ſeien ſogar Ausſichten für einen nationalſozialiſtiſchen Sieg vorhan— den, weil Deutſchland jetzt aus den Meinungsverſchieden— heiten der anderen Nutzen ziehen könne. Die Romreiſe Barthous ſei unter allen dieſen Amſtänden ſehr gewagt. Der franzöſiſche Außenminiſter laufe Gefahr, in Rom die Rolle eines Statiſten bei den Zwölfjahrfeiern des Marſches auf Rom zu ſpielen. Der„Jour“ kritiſiert die Arbeiten des Völkerbundes noch ſchärfer. Die Herren in Genf hätten nun ihre Machtloſigkeit bewieſen. Die Beſtätigung der Erklärung vom 17. Februar ſei bei genauer Betrachtung eher gefährlich als nutzbringend. Man müſſe ſich ſchon heute beſorgt fragen, was werden ſolle, wenn ſich die Anterzeichner im kommenden Frühjahr weigerten, ſie erneut zu beſtätigen. Das„Oeuvre“ iſt der Anſicht, daß wenigſtens das Schlimmſte vermieden worden ſei. Immerhin bleibe das öſter— reichiſche Problem weiter beſtehen, und es beſtehe auch die Ge— fahr, daß ſich die öſterreichiſche Regierung darüber klar werde, wie zweifelhaft die materielle Hilfe der Großmächte im Falle einer Kriſe ſei und ſich vielleicht, ohne es zu wollen, wieder der Politik einer öſterreichiſch-deutſchen Annäherung zuwende. Das Blatt zweifelt im übrigen daran, daß die Kleine Entente ihre Zuſtimmung der Erklärung gibt. Der„Petit Pariſien“, der ſtets alles in den roſig⸗ ſten Farben zu ſehen pflegt, mißt als ziemlich einziges großes Blatt der Erklärung eine beſondere Bedeutung bei. In dem Zuſatz, wonach die Februarerklärung auch weiterhin die gemein— ſame Politik der drei Großmächte inſpirieren werde, liege eine deutliche Warnung an Deutſchland. Früher habe man von einer gemeinſamen Auffaſſung geſprochen. Heute ſpreche man ſchon von einer gemeinſamen Politik. Das magere Ergebnis von Genf. Franzöſiſche und engliſche Stimmen zu den Mißerfolgen Barthous. DNB. London, 28. Sept. In einem Rückblick auf die 15. Völkerbundsverſammlung ſagt der Genfer Berichterſtatter der„Morning Poſt“: Ab— geſehen von der Erledigung laufender Angelegenheiten beſteht die einzige Leiſtung, die die Verſammlung zu verzeichnen hat, darin, Sowjetrußland in den Völkerbund gebracht zu haben, und zwar auf Betreiben der Großmächte, die auf dieſe Weiſe verſuchen, ihren Ring von Bündniſſen um Hitler-Deutſch— land zu vervollſtändigen. Im Bericht der„Daily Expreß“ heißt es, Barthou kam nach Genf mit großen Hoffnungen darauf, die letzten Glie— der einer Kette zu ſchmieden, die Deutſchland umgeben ſoll. Er verläßt Genf, verfolgt von dem Geſpenſt franzöſiſcher Iſolierung. Sein Oſtlocarnopakt hat Schiffbruch erlitten und mit ihm das franzöſiſch⸗polniſche Bündnis. Er hat die ſchmerzhafte Feſtſtellung machen müſſen, daß Polen, in offener Rebellion gegen ſeine Beaufſichtigung durch den Völkerbund, ſich enger an ſeinen neuen Verbündeten Deutſchland ange— ſchloſſen hat. Zu der Erneuerung der Februarerklärung über die Anab— hängigkeit Oeſterreichs ſagt„Daily Telegraph“ in einem Leitaufſatz, die geſtern erneut abgegebene Dreimächte— erklärung hinterlaſſe keinen beſonderen Eindruck. Barthou habe ſich verzweifelt darum bemüht, das Gerippe der Februarerklärung mit etwas Fleiſch und Blut zu verſehen. Aber er habe Schwierig— keiten mit Italien und mit den Großmächten gehabt. Fremden Regierungen falle es übrigens anſcheinend ſehr ſchwer, einzu— ſehen, daß es für die britiſche Regierung nicht nur eine Regel, ſondern ein Grundſatz ſei, keine weiteren Verpflichtungen auf dem europäiſchen Feſtland zu übernehmen, die direkt oder indirekt zu militäriſchem Vorgehen führen könnten. Barthou habe in ſeinem letzten Vorſchlag zwar den Charakter der möglicherweiſe zu treffenden Maßnahmen nicht näher bezeichnet, aber es würde ſich doch um ein unmißverſtändliches Verſprechen zu einem militäriſchen Vorgehen gehandelt haben. Die britiſche Regierung habe dies mit gutem Recht abgelehnt. Oeſterreichs Anabhängiakeit liege im Intereſſe Großbritanniens, aber nicht in dem Maße, um das Riſiko einer Verwicklung in einen zentraleuropäiſchen Streit zu rechtfertigen. In einem Genfer Bericht des„Daily Telegraph“ wird vermutet, daß Barthou bei ſeinem Beſuch in Rom ver— ſuchen werde, das zuſtandezubringen, was ihm in Genf miß— glückt ſei. Aeber die Ausſichten eines Erfolges mache ſich aber in gut unterrichteten-Kreiſen einiger Zweifel bemerkbar. Im Gegenſatz zu den anderen Blättern bedauert„News Chronicle“, daß Großbritannien in der öſterreichiſchen Frage nicht weitergegangen ſei. Die Gefahr eines europäiſchen Krieges werde dadurch vielleicht vergrößert. Nur ein entſchloſſenes Auf⸗ treten der britiſchen Regierung hätte das öſterreichiſche Problem löſen können. Wenn die Oeſterreicher in die Lage kämen, zwiſchen Italien und Deutſchland zu wählen, ſo würden ſie zweifellos Deutſchland vorziehen. Polens Vorbehalte zum Oſtpakt. Die Pariſer Preſſe tadelt Polen heftig wegen der Antwort auf die Oſtpaktpläne. DNB. Paris, 28. Sept. Die vorläufige Antwort der polniſchen Regierung auf die franzöſiſch-ſowjetruſſiſchen Oſtpaktpläne wird von der Pariſer Morgenpreſſe nur ganz vereinzelt beſprochen, weil der Wort— laut dieſer Antwort nur in ganz großen Zügen bekannt iſt. Die Auffaſſung der Blätter geht allgemein dahin, daß man nicht mit einem Beitritt Polens rechnen dürfe. So ſchreibt der„Petit Pariſien“, Polen ſchließe zwar die Türe nicht vollkommen, öffne ſie aber ſo wenig, daß wahrſcheinlich nichts von dem geplanten Pakt eindringen könne. Im„Echo de Paris“ bezichtigt Pertinax Polen, mit„Berlin unter einer Decke zu ſtecken“. Es wende ſich von den Völkern ab, die 1919 Europa nach dem Grundſatz der Nationalitäten aufbauten und mit ihrem Blut an der Wieder— erſtehung Polens mitgeholfen hätten. Es ſei wahrſcheinlich, daß der franzöſiſche Außenminiſter jetzt um nähere Aufklärung bitten werde, insbeſondere hinſichtlich der genauen Tragweite des deutſch⸗polniſchen Abkommens, das einen ſo unſcheinbaren Ein— druck mache, das aber in Wirklichkeit einen bedeutenden Platz in der polniſchen Politik einzunehmen ſcheine. Der Außenpoli— tiker des Blattes glaubt, den weſentlichſten Inhalt der polniſchen Antwort in nachſtehenden vier Punkten wiedergeben zu können: 1. Halte Polen die Zuſtimmung Deutſchlands zu den Paktvorſchlägen für unumgänglich. Der Wortlaut des deutſch-polniſchen Abkommens müſſe reſtlos in den Pakt aufgenommen werden und ein beſonderer Artikel müſſe feſtſtellen, 3 dieſes Abkommen in allen ſeinen Teilen weiter beſtehen eibe. 2. Weigere ſich Polen, gegenüber Litauen irgendwelche Verpflichtungen zu übernehmen; N 3. Wolle es auch gegenüber der Tſchechoſlowakei keine Verpflichtungen übernehmen, ohne die Frage erſt einmal ſehr eingehend geprüft zu haben. Polen werde aber auf keinen Fall Partei gegen irgendein Land im Donaubecken ergreifen. 4. Erkläre die polniſche Regierung, daß die Nichtangriffs⸗ pakte und zweiſeitige Verträge genügten, um in Mittel- europa den Frieden zu ſichern, und daß es deshalb nicht not⸗ wendig ſei, ihnen neue Abkommen hinzuzufügen. Zu dem Punkt 3 bemerkt Pertinax noch, Polen wünſche eben nicht, die tſchechoflowakiſche Grenze gegen Angarn zu garantieren, und wolle unter keinen Amſtänden an irgendeiner Aktion gegen Angarn teilnehmen. Der„Petit Pariſien“ beſchwört Polen, von einer Zuſammenarbeit mit Deutſchland Abſtand zu nehmen. Was für ein Geiſt der Verblendung, ſo fragt das Blatt, iſt in die führenden Männer der polniſchen Politik gefahren, die nicht ſehen wollen, daß ſie gegen ihr eigenes Vaterland arbeiten? Sie glauben, Herr ihres Spieles zu ſein und ſind doch nur Werkzeuge. Wir fordern ſie auf, einmal gewiſſe Seiten in den Erinnerungen von Bülows über die„Wiedergeburt Polens“ zu leſen. Die führenden Männer Polens ſuchen Streit mit ihren tſchechoſlowakiſchen Nachbarn, mit denen ſie keinen ernſt⸗ lichen Konfliktsgrund haben dürften, ſie intrigieren zuſammen mit den Gegnern ihrer natürlichen Verbündeten, die verſuchen, durch alle möglichen Schikanen die Ausländer, die auf ihrem Boden leben und Intereſſen in Polen vertreten, zur Verzweif⸗ lung zu bringen. Sie behindern, wo ſie es können, die Politik Frankreichs, ihres Verbündeten, und ſie ſcheuen in ihrer Preſſe und in privaten Anterredungen nicht vor einer Propaganda zurück, die alles herunterreißt, was franzöſiſch iſt. Polen könnte eine große und edle Rolle mit einer vorſichtig ausgeglichenen Politik und in Zuſammenarbeit mit ſeinen Freunden ſpielen. Werden dieſe Worte, ſo ſchließt das Blatt, auf für alle Warnungen taube Ohren treffen? Die Gefahren ſind umſo ſchlimmer, umſo ſchlimmer für Polen. Aber wir wollen nicht . wir können nicht an eine derartige Verblendung glau— en. England und Barthous Saarerklärung. Befürchtungen wegen der franzöſiſchen Drohungen. DNB. London, 28. Sept. Die am Donnerstag von Barth ou in der Saarangelegen— heit vor dem Völkerbund abgegebene Erklärung findet in der Morgenpreſſe ſehr große Beachtung und wird von einem Teil der Blätter in ſenſationeller Aufmachung wiedergegeben. Im Reuter-Bericht wird hervorgehoben, das Barthou entgegen ſeiner Gewohnheit ſeine Rede vom Blatt abgeleſen habe, woraus geſchloſſen werde, daß gewiſſe Sätze ſorgfältig for⸗ muliert worden ſeien. „Times“ ſagt, die Erklärung Barthous ſei ohne Leidenſchaft und ohne unnötigen Nachdruck abgegeben worden. Sie ermangle aber nicht der Kraft und Deutlichkeit. „Morning Poſt“ nennt Barthous Worte eine Mah— nung an alle, die verſuchten, die freie Abhaltung der Volksab⸗ ſtimmung zu verhindern. Die Wirkung des Eingreifens des franzöſiſchen Außenminiſters ſei geweſen, daß eine neue Sitzung des Völkerbundsrates zur Behandlung der Saarfrage für den November einberufen worden ſei. Somit hätten die Re- gierungskommiſſion und die Abſtimmungskommiſſion wirkliche und wirkſame Anterſtützung erhalten. Im„Daily Telegraph“ iſt von der Möglichkeit der Entſendung franzöſiſcher Truppen nach der Saar die Rede. Der Korreſpondent des Blattes in Genf betont, daß der engliſche Vorſitzende der Regierungskommiſſion des Saargebietes, Knox, es ſelbſt immer ſchwieriger finde, eine neutrale Polizeitruppe auf⸗ zuſtellen. In einer Genfer Meldung der„Daily Mail“ wird ge⸗ ſagt, da der Verſuch, eine große ausländiſche Polizeitruppe auf⸗ zuſtellen, mißglückt ſei, würden jetzt die Bemühungen darauf gerichtet werden, geeignete Leute im Saargebiet zu finden. Es werde aber immer noch geplant, wenigſtens eine kleine Stamm- truppe von Ausländern als Polizeioffiziere aufzubringen. „Daily Expreß“ druckt die Genfer Nachrichten in mög⸗ lichſt auffallender Form ab und ſagt: Frankreich iſt jeden Augen⸗ blick bereit, ſeine Truppen in das Saargebiet einmarſchieren zu laſſen. Die Androhung einer Intervention zur Erzwingung der öffentlichen Ordnung bei der Voltsabſlimmung wurde von Frankreichs 74jährigem Außenminiſter Barthou vorgebracht. Sie hat Verblüffung unter den Staatsmännern in Genf hervor— gerufen. Man befürchtet, daß die franzöſiſche Drohung eine kriegeriſche Rückwirkung in Deutſchland hervorrufen würde, und ſie würde die ohnehin geſpannte Lage noch ſchwieriger machen. An anderer Stelle ſagt das Blatt, Frankreichs Drohung bedeute eine ernſte Mahnung an England, ſich um ſeine eigenen Ange⸗ legenheiten zu kümmern. Die Engländer ſeien ebenſo wenig bereit wie die Schweizer, die Eingangstür zum Saargebiet zu beſchützen. Gasexploſion in Aachen. DNB. Aachen, 28. Sept. In einem Hauſe der Hauptſtraße in Aachen⸗Burtſcheid er⸗ folgte am Donnerstag abend eine Gasexploſion, durch die gleich⸗ zeitig ein Brand hervorgerufen wurde. Vier Perſonen er⸗ litten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen und mußten dem Kankenhaus zugeführt werden. Ein 16jähriger Junge wurde durch den ungeheuren Luftdruck aus dem im zweiten Stock ge⸗ legenen Fenſter des Hauſes auf den Hof geſchleudert. Er iſt ſeinen ſchweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Die Feuerwehr hatte bis Mitternacht mit der Bekämpfung des Bran⸗ des und den Aufräumungsarbeiten zu tun. Anſcheinend iſt die Exploſion auf das Andichtwerden eines Gasrohres zurückzuführen. Gewaltiger Bergſturz in der Schweiz. DNB. Interlaken, 28. Sept. In der Nacht auf den Mittwoch ereignete ſich, wie erſt jetzt bekannt wird, beim Dorf Lütſchenthal zwiſchen Zweilütſchinen und Grindelwald am Schwarzen Berg ein Bergſturz von ge⸗ waltigem Ausmaß, der an den Kulturen ſchweren Schaden an— richtete. Etwa 800 bis 1000 Kubikmeter Stein und Erde ſind ab⸗ geſtürzt, darunter Felsblöcke im Ausmaß von 30 bis 100 Kubik⸗ metern. Menſchen kamen nicht zu Schaden. Vor etwa 50 Jahren hat ſich an der gleichen Stelle ein noch größerer Bergſturz ereignet. Der millionſte Fluggaſt in Berlin gelandet. DNB. Berlin, 28. Sept. Die Deutſche Lufthanſa, die am 1. April 1926 ihren Be⸗ trieb aufnahm, hat am 27. September 1934 als erſte Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft der Erde den millionſten Flugſchein ausgeſtellt. Der millionſte Fluggaſt, Geſchäftsführer Wilhelm Send dur g⸗ München, flog am heutigen Freitag von München nach Berlin. Vor Antritt des Fluges erhielt er vom Leiter der Bezirksleitung Süd der Lufthanſa einen Blumenſtrauß. Bei der Ankunft in Berlin begrüßte ihn Direktor Wronsky in Tempelhof und über⸗ reichte ihm eine Erinnerungsurkunde. In einer kurzen An⸗ ſprache, die auch vom Rundfunk übertragen wurde, wies Direk— tor Wronsky auf dieſe im Luftverkehr bisher einzig daſtehende Beförderungszahl hin. Der gefeierte Fluggaſt hielt ſodann eine längere Anſprache und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß das Los gerade ihn zum millionſten Fluggaſt geſtempelt habe. Denn er ſei ein alter Freund der Fliegerei und ſchon 1910 ſei er zum erſten Male geflogen. Seit dem 1. April 1926 bis zum heutigen Freitag haben die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa 280 Millionen Fluggaſt⸗ kilometer zurückgelegt. Es wurden 5860 Tonnen Gepäck, 9250 Tonnen Fracht und 2740 Tonnen Poſt befördert. Mord und Selbſtmord im Schnellzug. DNB. Paris, 28. Sept. Der rätſelhafte Fund zweier Leichen im Schnellzug Venti⸗ miglia—Paris hat jetzt zu einer ſenſationellen Entdeckung ge⸗ führt. Bei dem einen der beiden Toten, deſſen Papiere auf den Namen Alibert lauteten, handelt es ſich nach den polizeilichen Ermittlungen um einen aus Polen gebürtigen Joſef Ziffer, der früher die Kriminalpolizei aller Länder beſchäftigt hat. Er wurde wegen Ermordung ſeiner Schwägerin lange Zeit geſucht. Man vermutet, daß Ziffer jetzt ſeinen Reiſegenoſfen und Freund ermordete, um einen unbequemen Zeugen der zehn Jahre zu⸗ rückliegenden Mordangelegenheit zu beſeitigen. Anſcheinend hat er es dann aber vorgezogen, ſich das Leben zu nehmen. Verwendung von Kunſtblumen als Erntedankſchmuck DNB. Berlin, 28. Sept. Das Propagandaminiſterium erſucht um Bekanntgabe fol⸗ gender Meldung: Um falſchen Auffaſſungen entgegenzutreten, wird darauf hingewieſen, daß die Verwendung von Kunſtblumen⸗ erzeugniſſen anläßlich des deutſchen Erntedanktages für Schau⸗ fenſterdekorationen u. dgl. nicht verboten iſt. Partei und Staat. Reichleitertagung in München. DNB. München, 28. Sept. Die NS meldet: Am Donnerstag fand in München im Braunen Haus im Arbeitszimmer des Führers eine Tagung der Reichsleiter der RS DA ſtatt, an die ſich eine Beſprechung mit den Amtsleitern der Reichsleitung im Plenarſaal des Mün— chener Rathauſes anſchloß. Es fand eine umfaſſende Ausſprache über eine Reihe von Fragen ſtatt, die z. It. im Vordergrund der Parteiarbeit ſtehen, u. a. wurde das Verhältnis von Partei und Staat auf der Tagung eingehend behandelt, ſowie insbeſondere die Auswirkungen und Folgerungen beſprochen, die ſich aus der allgemeinen Richtlinie„die Partei befiehlt dem Staat“ für die Arbeit der Partei ergeben. Auf der Tagung der Amtsleiter erſtatteten die Beauftrag⸗ ten der Parteileitung aus ihren Inſpektionsbezirken Bericht über ihre Tätigkeit und ihre Eindrücke. Aus den das ganze Reichs⸗ gebiet umfaſſenden Berichten geht hervor, daß die Arbeit. der Partei im Lande bedeutſame Fortſchritte aufzuweiſen habe und in der Bevölkerung wachſende Anerkennung findet. Vor allem ſetze ſich überall, insbeſondere in den handarbeitenden Schichten, die Aeberzeugung durch, daß die Partei die Inſtanz ſei, die ſich der Sorge des Volkes im einzelnen praktiſch annehme und ſie in gerechter Weiſe vertrete. Intereſſant war dabei die Feſtſtellung, daß über 95 Prozent aller Beſchwerden, die Parteiinſtanzen betreffen, ſich bei ſachlicher Prüfung als Kleinkram und perſönlicher Klatſch herausſtellen. Lebereinſtimmend wurde auch berichtet, daß die Wirkung des Reichsparteitages für die Parteiorganiſation ebenſo wie im gan⸗ zen Volke eine außerordentlich tiefgehende war. Berlin: Der Führer und Reichskanzler hat dem Maler Pro- feſſor Arthur Kampf anläßlich ſeines 70. Geburtstages die Goethemedaille verliehen. Düſſeldorf: Seit einer Woche iſt hier die ſpinale Kin⸗ derlähmung aufgetreten und bereits fünf Kinder erkrankt. 1 70 N 5 8 0 g 1— 226 Samstag, den 29. September 193 34 784 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang 9 4 A. Bekanntmachungen eiamtliche Veröffentlichungen der NS a Sgruppe ien und der NS. ⸗ 1. Ge ſchäfts ſtelle: Adolf NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Mo 1. Donnerstag 20—22 Uh NSdolp.⸗Kaſſenvern 1 e 9 SDA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag! Amt für Beamte u. RDB.:; NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſ Uhr den Montag orgg.): jed led Dienstag u. Donnerstag 1d Donnerstag 20— 29 f. erstag 2 22 Uhr ſcherſtraß e 4: den Mittwoch von 18 20 Uhr reiſchütz“) ag 18-20 Uhr Achtung! Saalbeſitzer! * 4 Wee 2* 4 Nach Maßprache mit der Gau-Propagandaleitung darf 3 Furgigen* edanktag nur in den am Montag durch 92 Les beſtimmten drei Sälen,„Zum Alexander“,„Zum een„Zum Kaiſerhof⸗ getanzt werden. 8201. wird Polzeilicherſeits nicht er ü 5150 e itlider 15. n Uniform reten pünktlich 1 0 2 5„ Blauchu m treten pünktlich um 2 jr in der Blauehut aße an. Sg. in Zivil legen Hakenkreuzarmbinden an. ch erwarte vollzähl und pünktliches Erſcheinen. Hitler! r 2 E 1 1 1 Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Ad. und ASL B. ( 1 — 2 17 er beteiligen ſich geſchloſſen am Feſtzug 5 1 Antreten pünktlich 2 Uhr in der Blauehut⸗ ſtraße. Hakenkreuzarmbinden ſind anzulegen. Heil Hitler! Albert Spengler. 3 2 5 AS⸗Kriegsopferverjorgung Betr.: Beteiligung am Feſtzug anläßlich des Ernte⸗ dankfeſtes. f Die Kameraden bitte ich, ſich den beiden Kriegervereinen anzuſchließen. Dieſe treffen ſich um 1,30 Uhr am Gaſthaus zum Walfiſch. Abends 8 Uhr Zuſammenkunft bei Kamerad thaus zum Deutſchen Kaiſer. Seelinger. ASB.— DAß. f Die Teilnehmer am Landestreffen in Wiesbaden müſſen das Fahrgeld am Montag, den 1. 10. 34, abends während S Nor Vini Aer 101 5 1 der Dienſtſtunden bei der NSBO. bezahlen. Am Montag iſt das Geld für die Zeitſchrift„Arbeiter- tur abzurechnen. Das neue Heft wird am Montag eben⸗ falls ausgegeben. Ich erwarte von den Zellenwaltern, daß ſie pünktlich von 7—8 Uhr anweſend ſind. Alle weiblichen Mitglieder der DAF. unter 21 Jahren müſſen am Dienstag, den 2. 10. 34 in der Geſchäftsſtelle anweſend ſein. Mögelin. 70 F 13 5 Heil Hitler! gez. NS. Zellen⸗ und Blockwalter! Am Montag abend 8,30 Uhr Abrechnung der September⸗ beiträge im Geſchäftslokal. An dieſem Tage müſſen ſämtliche Beiträge abgerechnet werden, damit die Weitermeldung er— folgen kann. Schmitt, Kaſſenwalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. September 1934. Denkſpruch Wer einen ſteilen Berg erklimmen will, muß ruhigen Schritts beginnen. Der Zorn gleicht einem allzu hitz gen Pferd, das wenn man nachgibt, durch ſein eig nes Feuer ermattet. Skakespeare Erntedank Der Städter mag vielleicht an der Ernte mehr die tech⸗ niſche Seite ſehen, die Arbeitsleiſtung des Bauern, die darin ſteckt. Der Städter mag die Ernte mehr als eine Frage der richtigen, ſachgemäßen Bewirtſchaftung anſehen, der Bauer weiß, daß das alles auch eine Rolle ſpielt, aber er weiß auch, daß die Ernte von der Witterung abhängt, d. h., daß er ſie letzten Endes nicht in der Hand hat, daß eine Macht, die ihm nicht unterſteht, daß Gott da ein Wort mitzureden hat. Er empfindet ſtärker die Unſicherheit all ſeines Tuns, er empfindet, daß er den Erfolg nicht beſtimmen kann, darum dankt er wohl auch unmittelbarer, wenn Gott ſeiner Arbeit den Erfolg beſchert hat. Der Bauer weiß weiter Stände, wieviel Arbeit er in 0 er iſt weit entfernt davon, ſich nun l ust werfen und allein ſeiner Kraft, ſeiner Anſtrengung, ſeinem Fleiß den Erfolg zuzuſchreiben, ſondern er weiß auch, daß Fleiß und Kraft die Geſundheit zur Vorausſetzung haben, und daß die Geſundheit nun wiederum nicht von ihm ab⸗ hängt, ſondern daß Gott es iſt, der ſie ihm ſchenkt.. Der Städter mag geneigt ſein, die Gaben der Ernte ähnlich wie die Erzeugniſſe der Technik zu betrachten. Er ſieht dahinter die Leiſtung des menſchlichen Geiſtes aun der menſchlichen Hände, und er muß es ſich erſt begreiflic machen, daß die Gaben der Ernte etwas ganz anderes. die Erzeugniſſe der Technik, daß ihre Urſprünge wo anders liegen, daß all dieſe Dinge, deren er zur Erhaltung ſeines Lebens bedarf, ſchöpfungsmäßige Gaben aus der Hand 1 2 tes ſind, daß ſie in keinem Sinne mehr„Produk mensch licher Arbeit ſind, ſondern aus dem geheimnisvollen Werden und Wirken der Natur uns zufallen, obſchon von Menſchen⸗ hand und Menſchenfleiß gepflegt, gefördert und gemegrt. 0 Wo das geahnt und geſpuürt wird, da ſind ſich Bauer und Städter eins in dem, daß ſie in den Gaben der Ernte Zeichen und Unterpfand der Liebe Gottes haben, d fer ſie ausgeſchüttet wird über alles Verſtehen und ohne 55 Verdienſt. Da wird dann auch gedankt, gedankt von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit ganzem Gemüt. vielleicht beſſer als alle anderen eine Ernte ſtecken muß, aber ſtolz in die Bruſt zu Alles rüßtet zum Erntebankjeſt Reichen Ernteſegen hat der Sommer 1934 dem deutſchen Volke beſchert. Und ſo gilt es, beim Erntedankfeſt am morgi— gen Sonntag der Vorſehung für die fruchtbare Heimaterde den Dank abzuſtatten. Nicht nur den Dank des Bauern, ſondern aller Volksgenoſſen, der auch ein Dank an die Bauern ſein muß, die in monatelanger, mühevoller Arbeit alles getan haben, damit die Volksernährung aus der eigenen Scholle in möglichſt weitem Umfange ſichergeſtellt iſt. b Am 30. September, dem Feſttag des deutſchen Bauern ſtandes, zeigt jeder Volksgenoſſe ſeine Verbundenheit mit der deutſchen Heimaterde und dem Bauerntum durch feſtliche Be— flaggung und Schmuck der Häuſer, durch Erſcheinen in den Feſtgottesdienſten und Teilnahme am Feſtzug, zu dem unſere Landwirte in den letzten Tagen eifrige Vorbereitungen ge troffen haben. Am Sonntag abend findet zum Abſchluß des Erntefeſtes in den Sälen„Kaiſerhof“,„Deutſcher Kaiſer“ und „Fürſt Alexander“ Erntetanz ſtatt, zu dem die ganze Ein— wohnerſchaft eingeladen iſt. Mögen die Veranſtaltungen des Erntedanktages einen würdigen Verlauf nehmen. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen ieh Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Ruders— hauſen, Weinheimerſtraße. Den Sanitätsbereitſchaftsdienſt verſehen morgen, Sonntag von 8— 20 Uhr in der Mühle Heſſ. Haus die Kame raden Helbig, Wunder, Adler, Ohnek, Frau Beikert. Geſteigerter Beitrag zur Arbeitsbeſchaffung. Die Bauſparkaſſe Deutſche Bau- und Siedlungsgemeinſchaft (DB.) in Darmſtadt iſt mit einem weiteren und geſteigerten Beitrag zur Arbeitsbeſchaffung herausgekommen. Zur Ver- gebung von Aufträgen an die Bauhandwerker hat ſie ſchon nach 8 Wochen wieder zwei weitere Darlehensvergebungen von 2266 000 Reichsmark zur Erſtellung von 224 Eigen— heimen vorgenommen. Die Geſamtdarlehensvergebung der DSB. iſt ſomit auf 58,25 Millionen Reichsmark zur Erſtel— lung von 5054 Eigenheimen geſtiegen. Jetzt Kraut einmachen! Unter dem Einfluß der diesjährigen überdurchſchnittlichen heißen Witterung hat auch die Krauternte(Spitzkraut, Weißkraut, Blaukraut) früher begonnen als in den normalen Jahren. Die Ernte iſt jetzt in vollem Gange und die Ausfuhr von Kraut beſter Qualität nimmt täglich zu. Es iſt ſomit jetzt die richtige Zeit für das Einmachen von Kraut. Wer heuer mit dem Einkauf von Kraut bis Anfang Oktober, dem in normalen Jahren üblichen Zeitpunkt, zuwartet, läuft Gefahr, das Kraut nicht mehr ſo zu bekommen, wie es für ihn am günſtigſten iſt. Deshalb geht an alle Hausfrauen und andere Intereſſenten die drin gende Aufforderung, jetzt ſchon mit dem Einmachen von Kraut zu beginnen und die Beſtellungen bei den Krauthändlern ſofort vorzunehmen. Auſlöjung des Amisgerichts Lorch Das Amtsgericht Lorſch, das um 1800 herum ins Leben gerufen wurde, dem auch Viernheim bis zur Er⸗ richtung des Amtsgerichts Lampertheim zugeteilt war, hat aufgehört zu beſtehen. Sämtliche Akten und Einrichtungs- gegenſtände ſind bereits an die aufzunehmenden Amtsgerichte verteilt. Die geſamte Beamten- und Angeſtelltenſchaft des Amtsgerichts hat bei den Amtsgerichten Bensheim, Worms, Lampertheim, Groß-Gerau und dem Landgericht Mainz wie⸗ der Verwendung gefunden. Der ſeitherige, Bezirk iſt derge⸗ ſtalt aufgeteilt worden, daß Lorſch, Klein- und Groß-Hauſen, Heppenheim, Kirſchhauſen, Sonderbach, Erbach, Wald⸗Erlen⸗ bach und Ober-Laudenbach fürderhin zum Amtsgexicht Bens⸗ heim gehören, während Bürſtadt und Bobſtadt dem Amts⸗ gericht Lampertheim und Hofheim dem Amtsgericht Worms zugeteilt wurden. N. Lehrerbund Gau Heſſen⸗Naſſau beſucht die Jugendherbergen des Ahein⸗Maln⸗Gebietes Am Montag und Dienstag, den 24. und 25. September 1934, fand eine Beſichtigungsfahrt der Obmänner des NS. ⸗ Lehrerbundes durch die Jugendherbergen des Rhein-Main⸗ Gebietes ſtatt. Die Lehrerſchaft wollte ſich mit eigenen Augen von dem augenblicklichen Stand des Jugendherbergs⸗ werkes in unſerem Gebiet überzeugen. Es wurden die Jugend⸗ herbergen Schloßborn, Limburg, Camp, Diez, Lorſch, Rü⸗ desheim, Mainz, Zwingenberg, Heppenheim und Milten— berg beſucht. Die Teilnehmer, unter denen ſich maßgebende Herren der preußiſchen Regierung Wiesbaden und des Heſſ. Staatsminiſteriums befanden, ſprachen ſich in anerkennendſter Weiſe über die bisher vom Jugendherbergsverband für die Deutſche Jugend geleiſtete Arbeit aus und verſprachen, noch mehr als bisher das Werk zu unterſtützen. Als äußeres Zeichen ihrer Anerkennung melden ſich alle noch nicht dem Jugendherbergsverband angehörigen Teilnehmer als Mit⸗ glieder an. Großer Volksſlugtag in Mannheim Mitte Oktober! Die NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ plant ge— meinſam mit der Badiſch-Pfälziſchen Lufthanſa und der Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Luftſport⸗ Verbandes für Sonntag, den 14. Oktober, einen Volksflug⸗ tag. Wo immer in deutſchen Großſtädten in letzter Zeit ähn⸗ liche Großflugtage veranſtaltet wurden, haben ſie große Be⸗ geiſterung weiteſter Kreiſe des Volkes hervorgerufen und Rieſen⸗Beſuchsziffern erzieht. Die Erfahrung und das aner⸗ kannte Geſchick der Organiſation„Kraft durch Freude“ im Verein mit der guten fliegeriſchen Tradition Mannheims wer⸗ den auch hochgeſpannte Erwartungen nicht enttäuſchen. Zu wahrhaft volkstümlichen, weiteſten Kreiſen erſchwinglichen Eintrittspreiſen werden erſtklaſſige, hier noch nie geſehene fliegeriſche Leiſtungen geboten werden. Ueber das Programm werden wir in Kürze an dieſer Stelle Einzelheiten bringen. Gottesbienſtoroͤnung zer katholiſchen Gemeinde Viernheim 19. Sonntag nach Pfingſten Apoſtel⸗Kirche: ½ 7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Andacht Marien⸗ Kirche: 8 Uhr: hl. Meſſe. 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: /½/7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. Binninger 1. 87 Uhr geſt. hl. Meſſe für Michael Mandel 3. f Kinder Jakob, Matthäus und Martin. Dienstag: /7 Uhr 3. S.⸗A. für Nikolaus Binninger 1. ¼8 beſt. Segensmeſſe für Joh. Schneider 5., Ehefrau Anna Maria geb. Hoock, Sohn gef. Krieger Joſef, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für den verunglückten Joh. Lang, beſtellt von ſeinen Schulkameraden. 8 Uhr beſt. Amt für die ledig 7 Magdalena Schloſſer, beſt. von den Altersgenoſſinnen. i Donnerstag: ½7 Uhr beſt. Amt für den Kirchenrechner Joſ. Martin 3., Ehefrau Kath. Winkenbach und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jakob Fiſcher, Ehefrau Magd. geb. Kirchner, Söhne Franz, Jakob, Otto und An⸗ gehörige. Freitag: 7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Franz Laiſt, Ehe⸗ frau Margarete geb. Helmling, Söhne Georg und Valt., beiderſ. Eltern und Angehörige. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſ gehörige. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Jakob Renner 1., Ehefrau Bar⸗ bara geb. Fleiſchmann und Angehörige. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Michael Hoock 10., Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Bugert, Schwiegertochter Barbara geb. Schmitt und die in Achern T Berta Deuchler geb. Friedmann. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johannes Fried. Schröder. ½8 Uhr beſt, Segensmeſſe für gef. Krieger Joh. Martin 19. und Phil. Bauer 3. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl. am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 5/7 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um 5/7 Uhr eine hl. Meſſe. Donnerstag 5—7 Uhr Beichtgelegenheit wegen des Herz⸗ Jeſu-Freitags. Im Monat Oktober findet das vom hl. Vater vorgeſchriebene Roſenkranzgebet ſtatt und zwar Montag, Mittwoch und Freitag, abends 7,30 Uhr, Dienstag, Don- nerstag und Samstag, morgens im 2. Gottesdienſt. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen-Kongregation. Ebenſo für die Schüler der Herren Lehrer Lipp und Nau, Frl. König und Eckert. Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, Knaben Freitag 6 Uhr. Morgen feierliches Erntedankfeſt. Im Hauptgottesdienſt Dankamt, Predigt, Erntedankgebet und Te Deum, wozu die ganze kath. Gemeinde eingeladen iſt. Der Nachmittagsgottes— dienſt iſt um 1 Uhr. Maria Einſiedel bei Gernsheim 7 und 8,30 hl. Meſſen, um 10 Uhr Hochamt mit Pre⸗ digt; von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. Nachmittags 2 Uhr Andacht; 2,30 Uhr Feier des Heimganges des hl. Franzis⸗ kus beſonders für die Mitglieder des Dritten Ordens. 5 Uhr Roſenkranz. An den Werktagen hl. Meſſen um 6,30 und 8 Uhr. 00 „A. für Nikolaus ſe für Valt. Hofmann 5. und An⸗ Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, 30. Septbr. Erntedankfeſt. Vorm. ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors.(Text: Heſekiel 3, 22— 24; Lieder: 137, 135, 295.) Vormittags ½11 Uhr: Kindergottesdienſt Mittwoch, den 3. Oktober Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 4. Oktober Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. FFC Erste Viernheimer Tonfilmichau „Du biſt entzückend, Rosmarie“ oder:„Die Rosl vom Traunſee“ Das prachtvolle Tonfilmprogramm im Central⸗Film⸗Palafi Dieſe Woche kommt wieder im Central-Film⸗-Palaſt ein ganz erſtklaſſiges Tonfilmprogramm zur Aufführung.„Die 5 5 n FSi l Roſl vom Traunſee“. Ein Film, der ganz auf Stimmung und Gefühl geſtellt iſt. Die ganz erſtklaſſige Beſetzung, wie z. B. Hans Stüwe, Hertha Warell, Adalbert v. Schlettow, Evy Bos, Kurt Veſpermann, Olga Engl, Paul Otto und Guſtl Stark, Gſtettenbauer, bürgen für das Gelingen eines ganz großen Gebirgsfilms der Alpenwelt. Die wundervollen Land⸗ ſchaftsaufnahmen des Traunſeegebietes geben dieſem Film eine Friſche und Fröhlichkeit, wie man ſie nur ſelten findet. Dazu eine Wandlung voll Spannung, Humor und Heiterkeit wie man ſie nur bei Menſchen findet, die Sonne im Herzen haben. So ſteht wieder allen Beſuchern ein herrliches Tonfilm⸗Er⸗ eignis bevor, das allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Dieſes überaus ſchöne Volksſtück iſt allen Filmfreunden zu empfehlen. l 1 * e e.... 3. B ee 2 TT e 5 8 N o 5 e . e PCC 2 ** CCC 77CCCFCFCC((. e r 8 5 K 1 5 1 0 4 5655 * 5 4 1 1 Das Geläute zum Erntedankfeſt Darmſtadt, 28. Sept. Der Landesbiſchof der evangeliſchen Landeskirche Naſſau⸗Heſſen gibt durch die Preſſe folgende Anordnung den Pfarrämtern zur Kenntnis. Ich ordne hiermit an, daß zur Einleitung des Ernte⸗ dankfeſtes am Samstag, den 29. September, abends 8 Ahr, zu läuten iſt. gez. Lic. Dr. Dietrich. — Aus Aah unb Fern Darmſtadt.(mit dem Auto vor den Baum.) Der Kraftwagenführer Mitteldorfer aus Darmſtadt fuhr in den frühen Morgenſtunden auf der Landſtraße Darm⸗ ſtadt—Bieberſtadt gegen einen Baum. Er mußte mit ſchweren Verletzungen in bedenklichem Zuſtand in das Herz⸗ Jeſu⸗Hoſpital nach Darmſtadt eingeliefert werden. Darmſtadt.(Brandſtiftung.) Auf recht merk— würdige Weiſe brach in der Nacht auf dem Anweſen der Witwe Schramann in Fürth i.O. Feuer aus. Der Brand wurde gegen halb vier Uhr bemerkt und konnte von der Feuerwehr bald gelöſcht werden. Der Umſtand, daß für den 28. September Zwangsverſteigerung des Anweſens wegen Ueberſchuldung angeſetzt war, hat die Kriminal⸗ polizei veranlaßt, Unterſuchungen darüber einzuleiten, ob Brandſtiftung vorliegt. Darmſtadt.(Bildung einer Dachdeckerin⸗ nung.) Für die Kreiſe Darmſtadt; Groß⸗Gerau, Bens— heim und Heppenheim iſt eine gemeinſame Dachdecker⸗ innung gebildet worden, der alle Aſphaltdecker, Bleidecker, Pappdecker, Schieferdecker und Ziegeldecker der genannten vier Kreiſe angehören müſſen. Führer der Innung iſt Ober⸗ meiſter Zahn in Darmſtadt. Frankfurt a. M.(Den Arbeitskameraden überfallen und beraubt.) Auf der Landſtraße von Kelſterbach nach Niederrad fuhren zwei Arbeiter mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsſtätte. Unmittelbar in der Nähe der Reichsautobahn fiel plötzlich der eine der beiden über den anderen her und raubte ihm ſeine Lohntüte mit 217 Mark. Nach dem Veberfall fuhr der Räuber, dem die Po⸗ lizei bereits auf der Spur iſt, auf ſeinem Fahrrad davon. ** Frankfurt a. M.(Beſtellung der Liquida⸗ toren bei Lazard Speyer⸗Elliſſen.) Auf Grund der Beſchlüſſe der ordentlichen Generalverſammlung der Kommanditgeſellſchaft auf Aktien Lazard Speyer⸗-Elliſ⸗ ſen im Juli tritt die Geſellſchaft mit dem 1. Oktober dieſes Jahres in Liquidation. In der jetzigen außerordentlichen Generalverſammlung wurden die Geſchäftsinhaber O. Aſchaffenburg, J. Bergenthal ſowie Graf H. Moy zu Liquida⸗ toren beſtellt. Den bisherigen Direktoren Feiſt, Knof und Sauer wurde Handlungsvollmacht erteilt. Dem Aufſichtsrat gehoren nunmehr folgende Herren an: Dr. Hermann Fiſcher⸗Berlin als Vorſitzender, Dr. Rudolf de Neufoille⸗ Frankfurt, Herbert Beit von Speyer⸗Frankfurt. Letzterer iſt anläßlich ſeines Uebertritts in den Aufſichtsrat als Ge⸗ ſchäftsinhaber ausgeſchieden, ebenſo Herr Dr. Ernſt Picard, der ſich einem neuen Wirkungskreis zuwenden wird. Frankfurt⸗Höchſt.(85 Jahre Höchſter Kreis- blatt.) Das„Höchſter Kreisblatt“ kann auf ein 85 jähri⸗ ges Erſcheinen zurückblicken. Als das Blatt vor 10 Jahren ſein 75jähriges Jubiläum hatte, wurde wegen der Beſetzung des Heimatbezirkes von jeder Feierlichkeit oder Herausgabe einer Sondernummer abgeſehen. Jetzt wird nun das„Höchſter Kreisblatt“ aus Anlaß ſeines Geburtstages eine Feſtnummer herausbringen, an der namhafte Perſönlichkeiten des öffent⸗ lichen Lebens mitgearbeitet haben, und die reich bebildert ſein wird. Die Nummer wird beſonders im Zeichen der Hei⸗ matgeſchichte ſtehen und damit die Daſeinsberechtigung der Heimatzeitung nachweiſen. Dillenburg.(Zum Bürgermerſter beſtätigt.) Der kommiſſariſch mit der Verwaltung der Stadt Dillen⸗ burg— an Stelle des in den Ruheſtand verſetzten Bürger⸗ meiſters Kupfrian— betraute Oberſteuerinſpektor Joſeph Schimmel, der bisher beim Finanzamt in Frankfurt⸗Höchſt tätig war, iſt nunmehr zum hauptamtlichen Bürgermeiſter der Stadt Dillenburg berufen worden. Bürgermeiſter Schim⸗ mel iſt gleichzeitig Kreisleiter der NSDAP des Dillkreiſes. * Kaſſel.(Eiſenbahnunfall auf Kaſſel⸗ Wilhelmshöhe.) Auf dem Bahnhof Wilhelmshöhe entgleiſten mit Steinen beladene Wagen der Rangierabtei⸗ lung eines Güterzuges. Der Unfall iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß unter den fahrenden Wagen eine Weiche umge⸗ ſtellt wurde. Einer der Wagen fiel um, der zweite entgleiſte mit zwei und der dritte ſchließlich mit einer Achſe. Durch die hervorgerufene Sperrung des Hauptgleiſes 1 erhielt der Zugverkehr jedoch keine Unterbrechung. Um 0.15 Uhr waren die Aufräumungsarbeiten beendet und die Wagen wieder aufgegleiſt. Bingen.(Der 1934er ein Rekordwein.) Die vor einiger Zeit bei weißen Trauben durchgeführte Vor⸗ leſe hat ein durchſchnittliches Moſtgewicht von 90 bis 100 Grad Oechsle ergeben, was darauf ſchließen läßt, daß der 1934er ein Tropfen ganz beſonderer Güte zu werden ver⸗ ſpricht. Bei einer jüngſt in Oberingelheim abgehaltenen Spätburgunderleſe ſtellke man ſogar Moſtgewichte bis zu 103 Grad Oechsle feſt. Butzbach.(Von der Transmiſſion erfaßt.) In den Bamag⸗Meguin⸗Werken wurde der 28 Jahre alte Arbeiter Willi Nebeling von der Transmiſſion erfaßt und ſo heftig zu Boden geſchleudert, daß er mit ſchweren inneren Verletzungen in die Gießener Klinik eingeliefert werden mußte. enderung im Hause fiebruch 26 Mee po man von Christel Broehl-Delhaes (Nachdruck verboten) Sie ſtreckte die Hände nach ihm aus und drückte ſeine harten und kraftvollen Jungensfinger. 5 0 „Du mußt beſonders gut zu ihm ſein, durch Wort und ſtummes Beiſpiel; er iſt ſehr, ſehr unglücklich“, ſagte ſie leiſe, und ihr Blick war wie ein Segen dazu auf ihm.„Mach's gut, Georg. Du wirſt als Freund ſchon den richtigen Ton finden. Vorläufig bleibt Günter hier.“ e 8 „Aber ſeine— die Frau— wird natürlich nicht zugeben“, ſtotterte Georg. N 1 1 „Ich werde Frau Paſting ſelbſtverſtändlich benachrichtigen. Georg preßte Marias Finger, daß ſie ſchmerzten. „Daß du das tun willſt“, raunte er,„du, Mama, das danke ich dir ewig.“. Sie lächelte zu ſeinem heiligen Angeſtüm und ſah ihm nach, wie er in ſeinem Zimmer verſchwand. 1 f Ich, ich muß Kamilla beobachten, ſagte ſich Maria, und zugleich dieſen jungen Doktor Alk. Vielleicht hängt Kamillas erändertes Benehmen mit ihm zuſammen. a 1 55 Erſt der Spätnachmittag brachte die beiden wieder mit ihr zuſammen. Doch ſo ſehr Maria unauffällig beobachtete, ſie konnte an Alk keinerlei Verdächtiges bemerken. Kamilla him⸗ melte den exzentriſchen, jungen Arzt— wie übrigens immer— ein bißchen ſtark an. Das hätte nichts Auffallendes zu ſein brauchen; Marias Angſt entdeckte dieſes kleine bißchen Mehr, das jedem anderen verborgen blieb. Kamillas Weſen hatte irgend etwas Scheues und Aengſtliches. Die Art, wie ſie Alks Blick ſuchte, ohne daß ſie Erwiderung fand, enthielt Bedrük— kendes. Zu vorgerückter Stunde— Georg war mit Günter Pa- ſting ſchon nach oben gegangen— griff Horſt Alk nach ſeiner Geige. Schon nach den erſten Bogenſtrichen fühlte Maria eine ſeltſame Beklemmung, die ſich wie ein Reifen um ihr Herz legte. Sie ſuchte Kamillas Geſicht. Es ſtach bemitleidenswert bleich aus der Dämmerung, die ſtets geſchaffen wurde, wenn man muſtzierte. Alk warf einen faſt herriſchen Blick nach Maria hinüber, der ſeltſam im Gegenſatz ſtand zu ſeiner beſtrickend liebenswürdigen und unterwürfigen Rede. „Würden Sie die Liebenswürdigkeit haben, gnädige Frau, mich zu begleiten? Meine Geige hat Hunger und Durſt nach dem Wohllaut der Harfe.“ Er begleitete ſeine glatten Worte mit einem Lächeln. Maria fühlte zu ihrem Erſtaunen, daß ſie wider Willen den Kopf ſchüttelte. „Entbinden Sie mich heute von jeder Tätigkeit. Ich bin zu müde.“ Da traf ſie auf Kamillas Blick, und dieſer Blick brannte unb glimmte in unterdrückter Wut. „Spielen Sie doch allein, Doktor“, bat Kamilla,„Ihre Geige iſt ſo ſelbſtändig in ihrer Kunſt; ſie braucht keine Be⸗ gleitung.“ Maria preßte die Lippen zuſammen, Zorn war in ihr. Eben dachte man noch„armes Ding“ und wollte ihr helfen; wollte ſie denn überhaupt Hilfe? Wollte ſie es beſſer haben als jetzt? Sie ſchien ja Freude an dieſer Beklemmung und Ver⸗ ſklavung zu haben. Alk ließ ſich nicht zweimal auffordern; er ſchien Luſt zum Spiel zu haben. Ohne Noten ſpielte er, ſeine ſchmale, unge⸗ heuer biegſame Geſtalt bog und wand ſich unter der Wucht und dem Einfluß des Spiels. Er brachte ſanfte, ſchlichte Wei⸗ ſen zu Gehör, die irgendwie an Kirche und Weihnacht erin⸗ nerten, aber doch keine Chriſtlieder enthielten. Er ſtand hin- gegeben und hinreißend im Raum und betörte mit den ſüßeſten Liedern. Maria dachte einmal, daß er ausſehe wie der Teufel, der auf einem Himmelsinſtrument ſpielte. Faſt eine Stunde ſpielte er, ohne abzuſetzen. Maria hatte ſo etwas noch nie er⸗ lebt. Dieſe Ausdauer ſchien ihr wie ein Sombol ſeiner unge- deuren Zähigkeit auch in anderen Dingen. Man mußte Ka- milla vor ihm ſchützen. Maria beſchloß, mit Tiebruck zu reden. ** * Es ergab ſich keine Gelegenheit für Maria, in den nächſten Tagen über ihre Befürchtungen mit Tiebruck zu ſprechen. Doch an einem weiteren Abend klopfte Tiebruck in ſehr ſpäter Stunde 50 Maria an, und ſie, die herzklopfend wach gelegen, öffnete die ür. Tiebruck ging zur Heizung, die abgeſtellt war, und drehte ſie an; Maria ſah ſeinem Tun ſchweigend zu. Es ſah ſo aus, als ob Tiebruck dieſes Zimmer ſo bald nicht mehr verlaſſen wollte. Sie wartete ſtumm, daß er zu reden anfinge. Aber er begann mit einer faſt lautloſen Wanderung durch den Raum. Sein ernſtes Geſicht war grübleriſch zuſammengezogen. Er hatte die Hände in die weiten Taſchen ſeines Schlafanzuges vergraben. Maria wartete geduldig, bis er mit ſich ausgekämpft hatte. Ihr Verſtehen wurde belohnt. Tiebruck blieb vor ihrem Bett ſtehen und ſchaute auf ſeine Frau nieder. Seine Stirn lichtete ſich, faſt vermochte er ſeine quälenden Gedanken zu vergeſſen. „Ich bin wieder einmal viel weniger Liebender als— Kamerad, der als ſolcher die— Kameradin ſucht. Kannſt du mir nicht helfen, Maria?“ Er ſetzte ſich auf den Bettrand und höhlte die Hand um ihren Kopf. Als ſie ſich nicht hineinſchmiegte, ſon⸗ dern den Kopf ſteif hielt, als bedürfe ſie nicht dieſer ſpieleriſch⸗ zärtlichen Stütze, ſtrich er über das reiche, braune Haar von der Farbe reifer Kaſtanien. Er ſah, daß ſie nachdachte und ihm an Sachlichkeit wieder einmal nicht nachſtand. And in ihrer Antwort war keine Hilfloſigkeit, wenn die Worte auch ſo klingen mochten. „Wie ſoll ich dir helfen, Gerold? Was macht dir denn dies⸗ mal Kopfzerbrechen?“ „Was könnte es anders ſein, Maria, als dieſes Serum, mit dem Alk mich geradezu bedrängt.“ Gewiß, was ſollte einem Arzt wie Tiebruck anderes Kopf⸗ zerbrechen verurſachen? And doch mußte ſie ſich hüten, ihm ab⸗ zuraten Die Sache mußte ihren Wert haben, wenn ein Mann wie Tiebruck ſich eingehend damit beſchäftigte und Für und Wider ſo gewiſſenhaft erwog. „Man brauchte ſich nicht damit herumzuquälen“, fuhr Tie bruck nach einer Pauſe fort,„man könnte einfach ablehnen. Aber wenn man auch nur ein bißchen Verantwortungsgefühl hat, muß man ſich damit herumſchlagen, daß hier vielleicht der Menſchheit⸗ zu helfen iſt, der ganzen Menſchheit, Maria.“ Hier fragte Maria ziemlich unmotiviert:„Gerold, iſt Alk wirklich der bedeutende Mediziner, als der er dich von Anfang an blendete?“ g Tilebruck ſah ſie erſtaunt an.. „Das iſt eine mehr als ſonderbare Frage. Du ſagſt, er hätte mich„geblendet“. Ich weiß zwar nicht genau, womit du das be— gründen willſt, aber ich muß dir erwidern: Alk iſt kein Blender. Er iſt wirklich ein Könner, wenn auch noch etwas ſtark Phantaſt. Das legt ſich aber mit der Zeit und mit den Jahren. Zweifellos iſt bei ſeiner Serumentdeckung noch viel Phantaſie, aber auch un— endlich viel praktiſcher Wert, nur vollkommen iſt es noch nicht.“ Er atmete haſtig, als müſſe er ſchnell ſprechen, damit er nichts dergäße.„Eines Tages wird er kommen und mir das fertige Werk vorführen, deſſen bin ich gewiß, aber wann das ſein wird, das kann man nicht vorausſehen.“ „Auf jeden Fall, Gerold, wäre es vorſichtiger, ihn nicht ſo hemmungslos hier im Hauſe verkehren zu laſſen“, erwiderte Maria. Tiebrucks Leberraſchung ſtieg noch. „Du haſt eine perſönliche Abneigung gegen ihn, Liebſte!“ Daran denke ich jetzt weniger. Was mich betrifft, ſo mag er ruhig kommen. Es handelt ſich um Wichtigeres: um Milla.“ „Aber ich bitte dich, Maria, was iſt dabei, wenn die jungen Leute ſich ſehen, ſich kennenlernen? Du weißt, daß ich einer Verbindung zwiſchen meiner Tochter und meinem vorausſicht⸗ lichen Nachfolger nicht entgegenſtebe.“ 72 Groß-Gerau. 60 Jahre Heimatzeitung des Krei ſes Gr oß⸗Gerau“.) Die im Jahre 1884 gegrün⸗ dete„Heimatzeitung des Kreiſes Groß⸗Gerau“, früher „Groß-Gerauer Tageblatt“ und Groß-Gerauer Anzeiger“, kann im Monat Oktober auf ein fünfzigjähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß gibt die Zeitung am 20. Oktober dieſes Jahres eine Jubiläumsausgabe heraus, in der nicht nur die Entſtehung und Entwicklung der Heimat⸗ zeitung, ſondern die politiſche und kulturelle Entwicklung während der letzten fünfzig Jahre in Deutſchland eingehend dargeſtellt werden ſollten. Namhafte Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben ihre Mitwirkung an dieſer Aus⸗ gabe zugeſagt. Lampertheim.(Ein Kinderluftballon von Pa ris gelandet.) Ein Kinderluftballon, der mit zwei Papierfähnchen geſchmückt und auf einer Modeſchau in Paris aufgelaſſen war, wurde in Lampertheim gefunden. Die anhängende Karte wurde wunſchgemäß an den Abſen⸗ der zurückgeſendet. Rüdesheim.(Die erſte Traubenverſteigerung i m Rheing a u.) Auf dem Rüdesheimer Rathaus wurden, wie alljährlich, die Trauben aus den Frühmeſſereiweinbergen und dem Magdalenenweinberg zur Verſteigerung gebracht. Dabei wurden für ein Ohm(200 Liter) Traubenmaiſche Eibinger Domdechany 101, Eibinger Haſenläufer 70, Nü⸗ desheimer Engerweg 103, Rüdesheimer Drachenſtein 75, Rü⸗ desheimer Hinterhaus 106, Rüdesheimer Berg Burgweg 100, Rüdesheimer Magdelenenweinberg 120 Mark gezahlt. Gegen⸗ über der vorjährigen Verſteigerung iſt eine Preisſteigerung von rund 45 Prozent feſtzuſtellen. Mainz.(Tödlich verlaufenes Verkehrsun⸗ glück.) Auf der Koſtheimerſtraße in der Nähe der Koffer⸗ fabrik Stütz ereignete ſich an der Rampe ein ſchweres Ver⸗ kehrsunglück, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Hinter der Straßenbahn mit Anhänger, die Richtung Koſt⸗ heim fuhr, wollte plötzlich die 12jährige Anna Schmitt aus Mainz⸗Koſtheim die Straße überqueren, als ein in Richtung Mainz fahrender Opelwagen das Kind erfaßte und zu Boden ſchleuderte. Das Mädchen erlitt ſo ſchwere Verlet⸗ zungen, insbeſondere an der Halsſchlagader, daß es auf dem Transport zum Krankenhaus infolge Verblutung ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Heidelberg.(Des Kindes Schutzengel.) Im Stadtteil Rohrbach wurde das dreijährige Söhnchen des Vertreters Knopf, das vor einem Straßenbahnwagen über den Weg lief, umgeworfen und geriet unter den Motor- wagen, von dem es einige Meter weit geſchleift wurde. Am das Kind aus ſeiner Lage zu befreien, mußte ein Stück Schienenräumer abgeſägt werden. Außer Hautabſchürfungen im Geſicht und an den Beinen erlitt das Kind wie durch ein Wunder keinen weiteren nennenswerten Schaden. „Gerold, du haſt bisher viel auf mein Arteil gegeben. Be⸗ ſchäftige dich auch einmal damit, ich bitte dich. Ich halte Kamilla für zu jung, um ſchon mit derartigen Gedanken zu ſpielen. Bedenke doch, wie unerfahren ſie iſt, wie wenig bisher in ihrem Leben war; ehe ſie an eine ſpätere, mögliche Ver⸗ 7 5 denkt, muß ſie zuerſt Wind um die Naſe bekommen aben. „Du willſt das Mädchen aus dem Hauſe haben,“ ſagte Tiebruck plötzlich ſchwer. Sie horchte auf, erkannte den fremden, ſeltſamen Ton. „Gerold“, ſie zwang ihn, ſie anzuſehen,„ich bitte dich, habe ich dieſen ſonderbaren Ton verdient? Ja, es iſt wahr: ich will Milla aus dem Hauſe haben. Nicht meinetwegen, nicht weil ſie ein ſchwer zu behandelnder junger Menſch iſt, nicht, weil ſie ſich immer noch wider mich ſtellt, ſondern zu ihrem Beſten. Ihr Blick muß ſich weiten.“ „Wenn du ſie wegen Alk weghaben willſt“, erwog Tiebruck gedehnt, und ſein verdunkeltes Geſicht ſenkte ſich,„da müßteſt du beruhigt ſein. Ich bin doch täglich mit ihm zuſammen, ich wazte dann doch einmal merken— nein, Alk iſt ehrlich und ſechlich. Er wird es ſich doch nicht einfallen laſſen, mit der Jochter ſeines Chefs ein Liebesverhältnis anzubahnen, ohne nich dovon in Kenntnis zu ſetzen? Wenn du darüber nach dinkſt, Maria, würdeſt du deine Furcht nicht mehr begreifen knnen. And warum ſollte er auch heimlich ſein? Er dürfte doch ſprechen. Natürlich würde ich ihm ſagen, daß ſie beide nych zu jung ſind, aber ſie hätten doch Ausſichten. Nein, Maria, deswegen braucht Milla gewiß nicht aus dem Hauſe.“ „Sie ſollte doch hinaus, Gerold“, beſtand Maria auf ihrer Anſicht.„Sie muß das Leben kennenlernen, Gemeinſchafts⸗ gefühl und Kameradſchaft empfinden; ſie kennt es doch nicht, ſie kennt doch nur ihren eigenen, kleinen, unbedeutenden Menſchen.“ „Ich habe“, ſagte Tiebruck leiſe und anklagend,„gerade Kamilla ein Heim verſprochen, als ſie ſich gegen unſere Ehe ſtellte.“ f „And ich will ihr dieſes Heim geben“, brach Maria leiden— ſchaftlich aus,„das Beſte ſoll mit ihr geſchehen. Sie will nicht. Nicht allein, daß ſie bei mir nur Berechnung und' heimliche Verworfenheit vermutet, ſie verſchließt ſich und verheimlicht uns Dinge, über die ſie mit uns ſprechen müßte.“ „Du weißt alſo doch Einzelheiten, haſt Anhaltspunkte für deine Befürchtungen?“ „Halte uns Alk ein wenig aus dem Hauſe, und ich werde bald die Wahrheit wiſſen.“ „Wie du befiehlſt!“ ſagte Tiebruck mit einem Male abſon⸗ derlich kühl. „Nein“, antwortete Maria,„ſo dürfen du und ich nicht zu⸗ einander ſprechen. Da darf keine Meinungsverſchiedenheit ſein. Wenn du blind biſt, darf ich doch ſehend ſein. Du haſt mit bedingungslos vertraut, und nun— wo es ſich um Alk han⸗ delt— lehnſt du meine Mitarbeit ab.“ 0 „Weil du dich einfach täuſchen mußt, und weil dein Miß⸗ trauen nur deiner Abneigung gegen Alk entſpringt.“ „Gerold!“ ſagte ſie einfach.„Vielleicht ſollte mir alles gleichgültiger ſein. Aber kann ich dazu, daß ich die mir auf⸗ gegebene Pflicht zu ernſt nehme, daß mir deine Kinder zu ſehr am Herzen liegen?“ „Verzeih!“ Tiebruck ſah plötzlich wie durch einen Nebel Marias Geſicht, ihre Augen, in denen zurückgedrängte, bittere Tränen ſtanden.„Verzeih! Natürlich glaube ich dir und er⸗ kenne, daß du uns gut willſt. Du haſt es hundertfach bewieſen. Aber ich kann nicht glauben— du mußt dich irren“— er ſchüt⸗ telte den Kopf—,„er wird doch nicht mit einem ſiebzehnjäh⸗ rigen Mädel eine Liebelei anfangen, ohne die Eltern dieſes Mädchens davon zu unterrichten. Das iſt doch nicht denkbar. Er hat doch nicht irgendeine— die Tochter feines Chefs!“ Er nahm ſeine Wanderung durch das Zimmer wieder auf. Marias Blick folgte ihm, und ſie ſah, wie er kämpfte, und er tat ihr faſt leid in feinem Zwieſpalt. Wie ungeheuer mußte er Alk ſchätzen, um ſo getroffen zu ſein. a (Fortſetzung folgt.) 'oſt⸗ —— 3 — — 42—— u Wer kennt nicht Schillers„Lied von der Glocke“ Feſigemauert in der Erden Stleht die Form aus Lehm gebrannt. a Wie lauſchten wir damals in der Schule den Erklärun— gen dieſes Liedes! Wie hatten wir damals die ſtille Sehn⸗ ee.* einen Glockenguß miterleben zu Viernheimer eine günſtige Gelege e ernheimer ei 0 tige Helegenheit, einmal einen lang gehegten Wunſch in Erfüllung gehen zu ſehen. In der Glockengießerei Hamm, Frankenthal, wurden die Glocken für unſere Marienkirche gegoſſen. Ueber 100 Viernheimer wohnten dieſem fürwahr denkwürdigen Augenblick bei. Vor . 1 Glockengießer⸗ Herr Hamm ſelbſt, einige lusführungen über die Entſtehung der Glocken und die Tech— ni des Guſſes, die hier in Kürze folgen ſollen. 2 Sind die Glocken dem Glockengießer in Auftrag gegeben, dann iſt es die erſte aber auch ſchwierigſte Aufgabe des Meiſters für die gewünſchten Töne der Glocken, die ent⸗ ſprechenden Maße, Größen und Gewichte zu errechnen. Es erfordert ſchon einige Erfahrung und allerhand Geſchick, alle Teile der Glocken in ein richtiges Verhältnis zu bringen, da- mit ſie einen reinen Ton und einen guten Klang geben. Die Hauptkunſt liegt darin, die Größe, die Schwere und die Teil— maße der einzelnen Glocke und das Verhältnis aller Glocken zueinander ſo zu wählen und zu treffen, daß die verlangte Tonhöhe und Klangfarbe erreicht wird, und das ganze Ge— läute voll und rein zuſammenklingt. Hängen doch Ton und Klang vom Verhältnis der Glockenteile zueinander ab nach Maß, Größe und Gewicht. Das beſte Verhältnis zu finden, iſt mehr Sache der Er— probung und Erfahrung als einläßlicher Berechnung.(Für letztere bürgt zur Genüge die weithin bekannte Gießerei Hamm, die ſich durch eine langjährige Tradition in der Fa— milie— hat doch der Großvater des jetzigen Meiſters die be— kannte Kaiſerglocke für den Kölner Dom gegoſſen gar reiche Erfahrung in dieſer edlen Kunſt der Glockengießerei erworben hat.) Hat der Meiſter alle Vorbereitungen ſo weit getroffen, dann kann zur nächſt wichtigen Arbeit, zur Herſtellung der Form geſchritten werden. Wie der Dichter in ſeinem „Lied von der Glocke“ den Glockenguß ſchildert, genau ſo geſchieht es noch heute. Es berührt einen eigenartig, einmal in einen Fabrikraum zu kommen, in dem keine Maſchinen rauſchen und ſauſen. Hier kommt eigentlich noch ſo recht voll und ganz das Handwerk zur Geltung. Nur reine Hand- arbeit. Und das mag auch unbewußt wenigſtens mit einen eigenartigen Eindruck auf alle Anweſenden gemacht haben. Man iſt ja ſo an den Lärm der Maſchine gewöhnt, daß man zur ruhigen überlegenden Arbeit der Hand faſt nicht mehr ſo rechtes Zutrauen zu haben ſcheint. Die ſtille ernſte Arbeit des Glockengießers machte ſchon auf Schiller einen tiefen Eindruck und in der Fülle ſeiner Gedanken ſpricht er noch heute zu uns in ſeinem herrlichen„Lied von der Glocke“. Nun zur eigentlichen Technik des Gießens. Die Arbeit beginnt mit dem Aufmauern des ſogenannten„Kern“. Es iſt ein Gebilde aus Ziegelſteinen. Der innere Teil bleibt hohl. Dieſer roh aufgemauerte, im Innern hohle„Kern“, hat noch manche Ecken und Kanten. Er wird nun mit Lehm be⸗ worfen und geglättet. So entſteht eine glatte Oberfläche, die dann noch mit einer dünnen Fettſchicht überzogen wird. Dieſe je des Kerns bildet die innere Wand der ſpäteren cke. Auf den eingefetteten Kern wird eine neue Schicht n, die ſog.„Dickung“ oder das„Hemd“ aufgetra⸗ gen. Dieſe auch„falſche Glocke“ genannte Schicht kommt in Geſtalt, Form, Größe, Vierzierungen und Aufſchriften der verlangten Glocke gleich. Die Verzierungen und Inſchriften in Wachs modelliert und auf der falſchen Glocke be⸗ f t. Um dieſe falſche Glocke kommt nun eine feſte Um⸗ kleidung ebenfalls aus Lehm, der„Mantel“. Oben in der 5 iſt eine Oeffnung, das Gußloch, zum Einlaß des gen Glockenmetalls. Iſt die Glockenform ſo vollſtändig fertiggeſtellt, ſo wird e mit Feuer, das im hohlen Kern angezündet wird, ge⸗ ſi N trocknet und gehärtet. Alsdann wird der Mantel vorſichtig in die Höhe gehoben und weggenommen. Der Glockengießer Außenſeite des Kerns wie die Innenſeite des Man⸗ befreit ſie von allen Fehlern und Schäden, glättet und rt ſie blank. Der Mantel wird nun ganz genau wieder den Kern gelaſſen. Da die falſche Glocke weggenommen ſucht die tels über iſt, bleibt an ihrer Stelle jetzt ein Hohlraum zurück, der mit Metall ausgegoſſen wird und die eigentliche Glocke gibt. b Dieſe nun gießfertige Form wird von einem Kran an⸗ en und vorſichtig in die Gießgrube oder die ſogenannte ammgrube“ gefahren und dort abgeſenkt. Die Gieß⸗ f iſt ſo groß, daß gleichzeitig nebeneinander mehrere Glocken aufgeſtellt werden können.(Unſere 4 Glocken für die Marienkirche füllten dieſen Raum noch nicht aus.) Sind die Formen nun in der Gießgrube auf ihrem feſten Platz, dann werden ſie mit Lehm überſchüttet, gleichſam eingegraben und eingeſtampft, um den Mantel gegen die drängende Wucht des enden Glockenmetalls zu ſchützen. Nach dem Eingraben nun weiter nichts mehr ſichtbar als die Eingußöffnungen. Verſtehen wir jetzt den Dichter? „Feſtgemauert in der Erden Steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden! Friſch! Geſellen, ſeid zur Hand! Von der Stirne heiß Rinnen muß der Schweiß, Soll das Werk den Meiſter loben; Doch der Segen kommt von oben. Nehmet Holz vom Fichtenſtamme; Doch recht trocken laßt es ſein, Daß die eingepreßte Flamme Schlage zu dem S hwalch hinein! u ber Gluczennießerel Kamm Fruntenthal Kpl. K. Schwarz a Zum Gießen wird eine ſogenannte Glockenbronze benutzt, d. i. eine Legierung aus ungefähr 78 Teilen Kupfer und ee 5 i 8 i 5 Teilen Zinn. Der zum Schmelzen eigens hergerichtete Rieſenflammofen wird auch heute vielfach noch mit Fichten— holz, aber auch Steinkohle gefeuert. Der in der Nähe der Gießgrube aufgebaute Ofen muß bis zu 1100 bis 1200 Grad erhitzt werden, um das Metall zum Schmelzen zu bringen. Iſt das Kupfer flüſſig, wird das Zinn in dieſen Brei ge⸗ worfen, das ſich, wie der Glockengießer ſagt, auflöſt wie der Zucker im Kaffee. Kocht des Kupfers Brei, Schnell das Zinn herbei, Daß die zähe Glockenſpeiſe Fließe nach der rechten Weiſe! Idſt durch genügende Erhitzung die Glockenſpeiſe gar— flüſſig und gießfertig geworden, dann nimmt der Meiſter zuvor noch eine Probe. Jetzt, Geſellen, friſch, Prüft mir das Gemiſch, Ob das Spröde mit dem Weichen Sich vereint zum guten Zeichen! Die entnommene Glockenſpeiſe wird ſofort hart und kann gebrochen werden. Iſt der Bruch ſchönzackig, die Zak⸗ ken weder allzu groß noch allzu klein, die Speiſe nicht ſpröde, aber auch nicht zu weich, dann kann der eigentliche Guß be⸗ ginnen. Vom Flammofen aus führen zu den einzelnen Guß⸗ löchern der Glockenformen kleine Kanäle, die mit Gefälle an— gelegt ſind. Wohl! Nun kann der Guß beginnen; Schön gezacket iſt der Bruch; Doch, bevor wir's laſſen rinnen, Betet einen frommen Spruch! Stoßt den Zapfen aus! Gott bewahr' das Haus! alt ererbter Väterſitte und zünftigem Noch heute.. ſpricht der Glockengießer mit Handwerksbrauch gemäß— tiefem Ernſt in heiliger Stille: „Stoßt zu in Gottes Namen!“ Rauchend in des Henkels Bogen Schießt's mit feuerbraunen Wogen. In die Erd' iſt's aufgenommen Glücklich iſt die Form gefüllt; Wird's auch ſchön zu Tage kommen, Daß es Fleiß und Kunſt vergilt? Wenn der Guß mißlang? Wenn die Form zerſprang? Dieſe bangen Fragen bewegen jetzt das Herz des Gießers, indes er ſich gedulden muß, bis der Guß erkaltet iſt. Je nach der Größe der Glocke dauert es etwas mehr oder weniger als 24 Stunden. Dann läßt ſich der Meiſter hören: Schematiſcher Querjchnitt durch eine Glockenjorm: Innen der gemauerte Kern, der mit einer(dünnen) Schicht Lehm überzogen iſt; außen der dicke Mantel aus Lehm, oben die Form der Krone, ebenfalls aus Lehm. Die zwiſchen Mantel und Kern und in der Krone eingeſchloſſenen 5 Hohlräume werden mit dem Glocken⸗ metall ausgegoſſen. Wenn wir das breite Land in Frühjahrszeiten Und Bauern hinterm Pfluge grüßen dürfen. Dann ſpüren wir. daß ſchon dies Erdreichlockern Auch denen gilt, die durch die Städte ſchreiten. Und heil'ge Ehrfurcht vor dem Bauernſchaffen Erfüllt uns fortan— ſtärker— bis zur Ernte: Denn. Bauer, was du ſchaffſt, das iſt uns allen Doch wahrlich mehr als nur eine gute Wehr und Waffen. Und kommt die Ernte, und es wird geborgen Der Erde Frucht in deinen weiten Scheunen. Dann, Bauer, laß' uns mit zum Erntefeſte. Auf daß wir mit der Freude auch die Sorgen Zum Erntedankfeſt Nun zerbrecht mir das Gebäude, Seine Abſicht hat's erfüllt, 1 Daß ſich Herz und Auge weide An dem wohlgelungnen Bild! 6 Schwingt den Hammer, ſchwingt, f Bis der Mantel ſpringt! Wenn die Glock' ſoll auferſtehen, Muß die Form in Stücke gehen. Welche Freude, wenn mit der„Kraft des Stranges“ gehoben, das wohlgelungene Bild der Dammgrube entſteigt! Freude hat mir Gott gegeben. Sehet! Wie ein goldner Stern Aus der Hülſe blank und eben Schält ſich der metallne Kern! Von dem Helm zum Kranz Spielt's wie Sonnenglanz. Auch des Wappens nette Schilder Loben den erfahrnen Bildner. Freilich folgt noch die letzte Arbeit, das Gebilde von Lehm und Schmutz zu befreien und es blank und glänzend 9 zu polieren. 9 FFF Herein! Herein! Geſellen alle, ſchließt die Reih'n, 0 Daß wir die Glocke taufend weih'n!“ Concordia ſoll ihr Name ſein. Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine Verſammle ſie die liebende Gemeinde. Und dies ſei fortan ihr Beruf, Wozu der Meiſter ſie erſchuf: 1 Hoch überm nieder'n Erdenleben 5 Soll ſie im blauen Himmelszelt, ö Die Nachbarin des Donners, ſchweben Und grenzen an die Sternenwelt, 1 Soll eine Stimme ſein von oben 1 Wie der Geſtirne helle Schar, 1 Die ihren Schöpfer wandelnd loben Und führen das bekränzte Jahr. Nur ewigen und ernſten Dingen 5 ö Sei ihr metall'ner Mund geweiht, Und ſtündlich mit den ſchnellen Schwingen Berühr' im Fluge ſie die Zeit! 3 f Dem Schickſal leihe ſie die Zunge; 8 Selbſt herzlos, ohne Mitgefühl, a Begleite ſie mit ihrem Schwunge 1 Des Lebens wechſelvolles Spiel! Und wie der Klang im Ohr vergehet,. Der mächtig tönend ihr entſchallt, 5 So lehre ſie, daß nichts beſtehet, 1 Daß alles Irdiſche verhallt! 5 Jetzo mit der Kraft des Stranges Wiegt die Glock' mir aus der Gruft, Daß ſie in das Reich des Klanges Steige in die Himmelsluft! Ziehet, ziehet, hebt! Sie bewegt ſich, ſchwebt! 1 22 l 8 Freude dieſer Stadt bedeute, Friede ſei ihr erſt Geläute! 3 —— e 2 2 28 wee e eee eee ee e Zu teilen kommen. Sieh: der Ernteſegen Vard dir vom Herrgott für dein Volk gegeben, Jür Stadt und Land, für alle deulſchen Gaue, Für eines ganzen großes Volkes Leben. Sieh: überm Werke leuchten Deutſchlands Fahnen Du, Bauer, biſt nur Kamerad im Schaffen. Wir alle ſchmieden an den Aufbau-Waffen, An Deutſchlands Jukunft, ehrend unſere Ahnen. Und wenn du, Bauer, Golt dankſt für den Segen, Dann danken wir mit dir, wir Deutſchlands Städter, And haben einen heil'gen Wunſch: Daß, wie die Väter Wir ſtets zuſammenſtehn auf allen Wegen Gerhard Büttner. Jʒ..... Wen 7 5 CCC TTT — —B— iſt zu allen Veranſtaltungen anzulegen. Erntebankjeſt am Sonntag, 30. Sept. 1934 Samstag Abend 8 Uhr Feſt geläute. Abend halb 9 Uhr Volksliedervorträge der Viernheimer Ge ſangvereine. Sonntag halb 10 Uhr Dan kgottesdienſt. Auf ſtellung der geſamten Bauernſchaft um 9,15 Uhr am Krie gerdenkmal. 1. Aufflellung des Feſtzuges: S A.⸗Reiterſturm . Feuerwehrkapelle Aufmarſchleitung Ortsbauernführer gruppe und Viernheimer Bauernſchaft „Träger von Erntekranz und Erntehahnen Garben-Aehrenwagen Gruppe von Erntearbeitern Erntewagen mit Erntekranz Spargelmädchen Spargelgruppe Wagen des Tabaks Wagen mit Tabakeinnähern: a. Gruppe Kartoffelausmacher Wagen des Herbſtes Pflug 1806 Pflug 1934 Blumenwagen Gärtnergruppe Wagen der Alten Wagen Volkstum und Heimat Wagen„Mühle im Tale“ * 0 1 mit Fahnen 2 S SO A ce 2 2— — 2—— AO Zwiſchen die Wagen und Gruppen werden Blumenmäd⸗ Transparente und allgemeine Zeichen Erntebräuche verteilt. Blumenmädchen um 1,45 Uhr Die Wagen und Gruppen ſtellen ſich im chen, Schilder, der am Forſtamt. Hindenburgring(ſiehe Aufmarſchplan) um 1,45 Uhr auf. Erſcheinen wird aufmerkſam gemacht, weil der Feſtzug wegen der Kundgebung pünktlich abmarſchie⸗ Auf zeitiges ren muß. 18. Gliederungen und Formationen der 5 Jungvolk mit Spielmannszug, BDI M., BDM., HJ., SA. mit Spielmannszug, S AR., MSA., Parteigen. in Uniform, Pg. in Civil, RDB., NS B.) Die Viernheimer Vereine(Kriegervereine Teutonia und Haſſia mit Spielmannszügen, Marineverein, Geſang— vereine, Turnverein mit Spielmannszug, Sportvereine) „Die übrige Bevölkerung. 2. Alljmarſchplan: Gruppe 1—17 um 2 Uhr: durch die Mannheimerſtraße Heddesheimerweg—Hindenburgring mit Spitze am OEcG.⸗ Bahnhof. Gruppe 18 um 2 Uhr: in der Blauehutſtraße, Spitze am Gaſthaus„Grünen Laub“. Gruppe 19 um 2 Uhr: Abmarſch von den verſchiedenen Sammelplätzen durch die Weinheimerſtraße am Fronberg— Hindenburgring; anſchließend an Gruppe 18. Gruppe 20: anſchließend an Gruppe 19. 3. Niarjchjtraßen: Abmarſch Punkt 2,30 Uhr durch: Weinheimerſtraße, Blauehutſtraße, Saarſtraße über Gelände am Staatsbahnhof, einſchwenkend in die Ernſt Ludwigſtraße, Saarſtraße, Weinheimerſtraße, Hügelſtraße zum Rathaus. Um 4 Uhr: Kundgebung am Rathaus Anſprache des Ortsbauernführers— Reigen des BDM., Maſſenchor der Viernheimer Geſangvereine, Muſikvorträge— Uebertragung der Rede des Führers von der Reichskundgebung auf dem Bückeberg. 4. Allgemeines: Die Leitung liegt in den Händen des Pg. Franzke. Die Mitglieder der Bauernſchaft werden er— ſucht, ſich reſtlos in den Feſtzug der Bauern einzureihen. Mitglieder der NS.-Gliederungen und Formationen, ſoweit ſie zu der Bauernſchaft und Tabakpflanzern zählen, marſchieren in Civil bei der Bauernſchaft. Die Bevölkerung wird erſucht, ſich an die Marſchſtraßen zu begeben, um den Feſtzug zu beſichtigen. 5 Die Mitglieder der Sanitätskolonne verteilen ſich auf den ganzen Zug zwecks evtl. Hilfeleiſtung. Die Vereinsführer ſind dafür verantwortlich, daß die linke Straßenſeite während des Marſches frei bleibt. Die Stärkemeldung iſt mir durch den jedem Verein zugeteilten SS.⸗Mann ſpäteſtens bis 2,20 Uhr an den Standplatz am OeEG.-Bahnhof zu übermitteln. Die Abſperrung am Rathaus übernimmt die SS. Den Ordnungsdienſt am Sammelplatz OEG.⸗Bahnhof hat die Motor⸗SS. Gruppe 18 marſchiert in Zer⸗, Gruppe 19— 20 in 4er⸗Reihen. Die Bevölkerung Viernheims wird gebeten, ihre Häuſer feſtlich mit Fahnen und Blumen in der würdigſten Weiſe zu ſchmücken! 5. Erntetanz: Von abends 8 Uhr findet in den Sälen „Deutſcher Kaiſer“ und„Fürſt Alexander“ ijjentlicher Erntetanz ſtatt, zu dem die ganze Bevölkerung herzlichſt eingeladen wird. 6. Feſtabzeichen: f Das Feſtabzeichen, das noch zum Verkauf gelangen wird, Horſt Weſſelſtraße, Ortsgruppenleiters „Kaiſerhof“, Heil Hitler! Die Ortsgruppenleitung: Franzke Samstag NSDAP.(§J.⸗ Anfertigung von Druchachen für Handel, Gewerbe, .* 2 4 Induſtrie, Behörden, n 5 Erſcheinen. Vereine und den Privatbedarf Buch⸗ und Kunjtoͤruckerei der Viernheimer Volkszeitung Maſſenſingen 8 Uhr Singſtunde. 5 arbeitsamt ffannneim Rull Dich, Bemüne auch Du Dich, Einen Uolksgenossen In Arbeit und Brot zu brüngen. Tue beine Fichi! Schale Arbeit! Ielde jede oene Stelle unter Telefon 35 331. Turnverein v. 1893 e. 3—— Immer zur rechten Stunde wirkt das Angebot in der Zeitung. Nie wird die machen, daß ſich der ſcheinen erwünſcht rung empfunden, wie ſo manch andere Reklame. pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt empfohlen. . ³ ˙⸗AA ⁵³ AA ³ a Aeueröjjnung des Anion⸗Film⸗Palaſtes! Ab heute der größte Luſtſpielſchlager der Saiſon: „Wenn ich König wär“ Der Film iſt voll Humor, Ironie mit einer Doſis Scha⸗ denfreude, vielfach etwas kraß und karikierend in den Gegen— ſätzen. Es iſt die Geſchichte eines jungen begabten Fabrik— arbeiters, der ſein Glück macht. Dem friſchen, klugen, ur⸗ wüchſigen Jungen, der eine wertvolle Erfindung gemacht hat und der entlaſſen werden ſoll, weil er unter falſchen Verdacht kommt, ſteht eine Kavalkade von Vorteilsrittern, Nichts— könnern und Egoiſten gegenüber: der oberflächliche, ſelbſt⸗ gefällige, raſtloſe Generaldirektor, der dumme, falſche Inge⸗ nieur, der beſtechliche Perſonalchef, die ängſtlichen Aktionäre. Er ſchlägt ſie alle aus dem Felde. Aber nicht der Inhalt bringt dieſen Filmerfolg beim Publikum, ſondern wie Victor de Kowa dieſen jungen, unbekümmerten, von geſundem Selbſt⸗ gefühl erfüllten Erfinder darſtellt, wie er ihn in jeder Situa⸗ tion mit ſicherem Strich lebendig zeichnet, oder wie Camilla Horn als ſeine Partnerin Momente der ſtillen Freude, der Angſt, des inneren Jubels, der mütterlich beſorgten Fürſorge geſtaltet, das macht die Kraft des Films aus. Und nicht weniger lebendig ſpielt Paul Weſtermeier die geſunde Ur⸗ wüchſigkeit des helfenden Freundes, ebenſo, wie die Gegen⸗ ſeite mit Walter Steinbeck, Franz Weber u. a. gut beſetzt iſt. Der innere Humor, das unmittelbare Spiel erhält in einer Reihe friſch geſpielter Maſſenſzenen der Arbeiter einen vor— züglichen Hintergrund. Saarjechter in Viernheim Die Fechtergilde eröffnet die Winterſaiſon mit einem Klubkampf gegen die Fechtabteilung des Turnvereins 1846 Saarbrücken. Dank der guten Beziehungen zu den Fecht— klubs des Saargebiets iſt es den Viernheimern gelungen, dieſe weit über die Grenzen des Saargaues hinaus bekannten und gefürchteten Fechter zu gewinnen. Am Samstag abend findet im„Engel“ eine kleine Begrüßungsfeier zu Ehren der Gäſte ſtatt. Das Zuſammenſein mit den Saarländern unter Mitwirkung des Männer geſangvereins und der Ver- einskapelle verſpricht gute Unterhaltung. Das Fechttournier im Florett- und Kampfdegenfechten beginnt am Sonntag vormittag 9,30 Uhr auf dem Fechtboden der Gilde im Engelſaal. Die Gildenfechter haben ſich mit dieſem Mannſchaftskampf ſehr viel vorgenommen und ſtehen vor einer großen Aufgabe. Gelten doch die Saarbrücker Turner als die beſten Fechter der Saar und der Pfalz und zählen zur deutſchen Spitzenklaſſe. Auch in dieſem Jahr haben ſie ſchon des öfteren ihr großes Können unter Beweis ge⸗ ſtellt. Bei den deutſchen Kampfſpielen in Nürnberg gelang es ihnen bis in die Endrunde zu kommen, bei den Gaumeiſter⸗ ſchaften in Offenbach a. M. den 2., 10. und 15. Sieger zu ſtellen und beim Spicherer Bergfeſt als Sieger hervorzugehen. Ihre techniſche Ueberlegenheit gegenüber den jungen ein⸗ heimiſchen Fechtern dürfte ihnen den Sieg im Florettfechten ſichern. Wenn man jedoch die letzten Kämpfe der Viernheimer berückſichtigt, ſo muß angenommen werden, daß die Saar⸗ fechter auf harten Widerſtand ſtoßen werden. Im Degen ſind die Ausſichten entſchieden beſſer. Es darf geſagt werden, daß die Gildenfechter ſpeziell im Degenfechten beſonders ge⸗ Der Ortsbauernführer: Roos Vekeins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 19 Uhr Singſtunde. Ich erwarte pünktliches Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8.15 Uhr An⸗ treten am Lokal. 8.25 Uhr Abmarſch zum ete. Jeder Sänger beteiligt ſich. Anſchließend Singſtunde. Zöller, Vorſitzender. Geſangverein Sängertreue. Heute abend Der Vorſitzende. verpflichtet. Der M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde Gärtner, Vorſitzender. Die Kriegervereine Haſſia und Teutonia 0 treten zum Feſtzug am Sonntag um halb 2 Uhr am Walfiſch an. Kyffhäuſermütze iſt, ſo⸗ weit im Beſitz, zu tragen. Mitglieder, die Geſangvereinen angehören, marſchieren mit den Kriegervereinen und treten erſt am Rat⸗ haus beim Maſſenchor zu ihren Vereinen. Der Spielmannszug der Teutonen übt am Sonntagvormittag um 10 Uhr im Tambour⸗ wäldchen und tritt mit den Vereinen am Nachmittag an. Der Schießſtand iſt von 9 bis 12 Uhr vormittags geöffnet. Wir er⸗ warten reſtloſes Erſcheinen. Die Vereinsführer: Knapp und Klee. Möchte die Mitglieder darauf aufmerkſam dem Feſtzug beteiligt. Zuſammenkunft mittags 2 Uhr im Freiſchütz. Der Spielmannszug muß vollzählig zur Stelle ſein. Reſtloſes Er⸗ der Zeitungsanzeige als Stö- Turnverein von 1893 e. V. Handball: Morgen Sonntag vorm. 10 Uhr Trainings⸗ n 0 ſpiel der 1. und 1b.⸗Mannſchaft. Wenn der Leſer am em⸗ Turneraltersriege: Uebun auf ihn Spielleute: Antreten ½10 Uhr mit In— ſtrumenten auf dem Waldſportplatz. N. B das angen ot duren Unſeren Mitgliedern wird der Beſuch des dle Zenlungsanzeige Klubkampfes der hieſigen Fechtergilde gegen die Saarturner morgen vorm. im Engelſaal Der Vorſtand. N 9 m A * V be or fo ge Ih du ſchult ſind und gute Leiſtungen vollbringen, ſodaß ein Sieg f 1 4 222 . 1— 3 8 n 2 5 3 5 2 n * gsſtunde morgen früh 10 Uhr auf dem Waldſportplatz. nicht ausgeſchloſſen iſt. und ſpannende Gefechte gezeigt werden, die ſich jeder Spo 1 L. Ollendorf, Saarbrücken, die bekannte bacher Fechtmeiſters Gazerra mit ihren Damen Schauge⸗ Eleganz dieſes dem Aus Anlaß dieſes Jubiläums findet in und 14. Oktober 1934 eine Wiederſehensfeier, verbunden mit Regimentsappell der ehemaligen Angehörigen des Regi— er abends: Begrüßung in der Stadthalle; durch die Stadt, Mittageſſen in den Kriegsformationen, kameradſchaftliches Zuſammenſein; Mon- tags: bei genügender Beteiligung Rheinfahrt zum Niederwald⸗ denkmal. Anfragen und Meldungen 5 wegebau zuſammenzuarbeiten. Plänen zum Bau von holungs⸗ meindeverbände herantreten. forderlichen zuſätzlichen der Mittel würden die vornehmlich berüchſichtigt. tagsüber warmes und trockenes Wetter 3 Sportvereinigung„Amicitia“ 09 e. V. Die für morgen, Sonntag, vorgeſehenen Meiſterſchaftsſpiele der Fuß⸗ und Handballer fallen aus. Die Jugend ſpielt in Waldhof. Abfahrt 8 Uhr per Rad am Lokal. Morgen vormittag halb 10 Uhr Trainingsſpiel der 1. und 2. Mannſchaft. Pünktlich und vollzählig antreten. Der Vorſtand beteiligt ſich heute am Begrüßungsabend der Fechtergilde im „Engel“. Unſeren Mitgliedern wird der Be⸗ ſuch des Mannſchaftskampfes der Fechter beſtens empfohlen. Am Sonntag nachmittag nehmen wir geſchloſſen an dem Feſtzug zum Erntedank⸗ tag teil. Zuſammenkunft um 2 Uhr am OC. Bahnhof. Sämtliche Aktive ſind zur Teilnahme Der Vereinsführer. E. N — 0 I* N 8 gend e von e 7 haben ſich Togal⸗Tabletten bei V. Erntedankfeſt. Rheuma Grippe e Gicht Erkältungs- Verein geſchloſſen an Ischias Krankheiten Kopf- u. Nervenschmerzen Togal lindert nicht nur die Schmerzen, ſondern beſeitigt die Krankheitsſtoffe auf natürlichem Wege, es löſt die Harnſäure! Mehr als 6000 Arzte-Gutachten! Abſolut unſchädlich! Fragen Sie Ihren Arzt. 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Gleichzeitig wird das am für die Gefallenen des Regiments und ſeiner Feldformationen ſeine feierliche werden dieſe Feſttage gerne zum Anlaß nehmen, aus ganz Heſſen, land und Thüringen, zahlreich in die alte Garniſon „Fort Joſef“ errichtete Denkmal Weihe erhalten. Die alten„Brandenburger“ Heſſen⸗Naſſau, Rheinland, Weſtfalen, dem Saar⸗ zu kom⸗ en, um hier mit den Kameraden aus Kriegs- und Frie denszeit alte, liebe Erinnerungen aufleben zu laſſen. Nach ngabe der Vereine ſteht eine ſehr lebhafte Beteiligung zu warten, zumal die Reichsbahn den Feſtteilnehmern bei orzeigen des Feſtabzeichens beſtimmte Fahrtverbilligung ge— währen will. Als Feſtfolge iſt vorgeſehen: Samstag, 13. Oktober Sonntag, 14. Okto⸗ r: Gottesdienſt, Regimentsappell, Denkmalsweihe, Marſch Standquartieren der ſind zu richten an: Mainz a. Rh., Lauteren ſtraße 8. — Mitarbeit der deutſchen Gemeinden am Radfahrwege⸗ Gaßmus, bau. Im Rahmen der Ausgeſtaltung des deutſchen Wege⸗ netzes war die„Reichsgemeinſchaft für Radfahrwegebau“ mit dem Sitz in Berlin gegründet worden. ſchaft hat 16 Gauſtellen. Nun hat die kommunale Spitzen⸗ Die Reichsgemein⸗ ganiſation, der Deutſche Gemeindetag, den Gemeinden emp⸗ hlen, mit den Organen der Neichsgemeinſchaft für Radfahr⸗ Die Gliederungen der Reichs⸗ demnächſt wegen der Aufſtellung von Radfahrwegen für den Ausflugs-, Er⸗ und Wohnverkehr an die Gemeinden und Ge⸗ Die zu Radfahrwegebauten er⸗ Mittel werden von der Reichsgemein⸗ aft im Einvernehmen mit den zuſtändigen Reichsſtellen rch eine örtliche Aktion aufgebracht werden. Bei Verteilung Orte und Bezirke des Aufkommens meinſchaft würden Wetterbericht Infolge eines ſtärkeren Hochdrucks iſt vielfach heiteres erwarten. 1 4 — 8 r 8 e . F Danksagung 7575 ͤ ꝗ Viernheimer Vauern! Das Erntedankfeſt iſt Brikett allein macht noch nicht glücklich, 0 Für die wohltuenden Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen Darum iſt reſtloſe Beteiligung an allen Veranſtal— dens tungen auch Ehrenpflicht! Es fehle darum keiner 5 wir Allen auf diesem Wege unseren beim gemeinſamen Kirchgang und nachmittags beim r tiefgefühlten Dank. Feſtzug und der Kundgebung!— Auch zum 8 f 15 Erntetanz iſt Jung und Alt herzlich eingeladen.„Union“- Briketts ahne Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Der Bauernführer. verlangt ausdrücklich! — Frau Nikolaus Binninger SSS 7 Viemheim, 29. September 1934 7FFFTFTTbTT 8 Reichseinheitsverband des Deutſchen f. E. U. Gaſtſtättengewerbes, Ortsgr. V'heim Auch der Baber Im Einvernehmen zwiſchen der Ortsbauern gehort ⁊ur Front FCC ſchaft, Parteileitung und der Saalwirte 2 2 Zimmer findet der diesjährige del 23 pilionen arer! 810 Sparen meld Täglich ſüßen und Küche N nietan und haben mehr Freude an 5 6 N Wohnung durch Be Dfel- 8 1. November l ihre Bodens mit zu vermieten in den Sälen Kajjerhof. Deuljcher Jägerſtraße 14 Dai Iii 2 monatlichen Undeun. Saba] most es Kaijer und Fürſt Alexander 8 5 äufer, Teppiche u. Stück⸗ Schön möbliertes, ſtatt, wozu die ganze Einwohnerſchaft herz- 5 ware in allen Muſtern 85 Brennerei Zimmer lichſt eingeladen iſt.. ü de— und Kelterei 1 Für gute Küche, naturreine Weine 8 enar Swert, e das 3 e eten 2 2 2 8 2 Spezialgeſchäft in der Stadt Ludwig 5 3 direkt vom Weinbauer garantieren 87 5 Mark i Lamberth ſſchäftsſtelle ds. 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Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr iſt nochmals alles zu ſehen.— Sonntag Nachmittag 3 Ahr Große Jugend- und Hinder-vorstellung Araul zu haben im 1 Im Vorprogramm. 1. Schlagerpartie. 2. Fox⸗tönende Wochenſchau. Verſäumen Sie nicht unſer Eröffnungsprogramm. Anf. 8 u. 9 Uhr, Ende 12 Uhr.— Sonntag große Gebrauchter CCC f Kindervorſtellung, Anfang 3 Uhr. 8 ö i 3 F U K 1 Dor Wagen Belegen Sie Vredſchad⸗. I o 2 Wir bieten Ihnen in großer roftet ubs: 8 Neue eee e 1 zu kaufen geſucht haften Tiſche, Schränke u. Auswahl an: Küchen neu 110.—,. Bänke mit 120.—, 130.— uſw. gebr. 38.—, 48]. Merken Sie Von wem, ſagt die e ö laufend be⸗ 58. uſw. Schlafzimmer neu 175.— ſich die gute Amlliche. e 76 671 2 8 1 195.— 225. 265.-uſw. gebr.68.—88.⸗, und billige Hö- Iino Sum ſtellt werden hei 125. uſw, Speiſezimmer neu 210. helduelle! I en 5 Joh. Kopp 235.—-, 255.- uſw. Küchenſchränke ge⸗ Auswahl in E ann 0 Orp iſt immer ſauber, Mannnheimer⸗ anch und wege 1 55 8 ca. 50 . 0 dauerhaft und billig.— ſtraße 41—„ 28. uſw. 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Für den Kaufmann und Fabrikanten im beſonderen heißt es, nicht nur Ware zu erzeugen, ſondern auch dafür zu ſorgen, daß ſie ihren Weg zum Käufer 8 i findet. Kunden lebendig machen— werben—, das iſt für ihn die Loſung des Tages! 5 And der Erfahrene unter ihnen vertraut ſeine Werbung dem bewährten Helfer an. Er wählt die Anzeige in der Tageszeitung. Sie kommt in jedes Haus, in jede Familie. Sie iſt die Brücke zwiſchen Käufer und Verkäufer. Sie hilft zu ihrem Teil mit, den notwendigen Blutumlauf der deutſchen Wirtſchaft zu erhöhen und ſie wieder ſo kraftvoll zu machen, daß ſie jedem Anſturm 0 8 gewachſen iſt; und wenn ein Werbemittel dazu hilft, dann iſt es die Zeitungsanzeige. Wirklich: 0 Zeitungsanzeigen helfen kaufen und verkaufen! U fl