WWW Amtliches Verkünbigungsblatt der Bürgermeisterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Son 1 Sonn⸗ und Fei N Wöchentlich„Der Feuerreiter“. B ezugspreis: h gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; d 1.50 Ark. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Beilagen: Durch die Träger ins Haus urch die Poſt bezogen monatlich Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig anderer Behörden Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Aug. 34: 1289 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr.13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 231 Freitag, den 5. Oktober 1934 Die ſpaniſche Kompromißlöſung Die Bildung des Kabinetts Lerrour ſtellt eine typiſch par— lamentariſche Löſung dar. Gruppen, die ſich weltanſchaulich auf das ſchärfſte entgegengeſetzt ſind, haben ſich auf einen Kom- promiß gegen die gemeinſame marxiſtiſche Gefahr geeinigt. Damit übernimmt zum erſten Male die in den Novemberwahlen ſiegreiche Katholiſche Volksaktion die Mitverantwortung an den Staatsgeſchäften, nachdem ſie zehn Monate lang abwartend in der Reſerve geſtanden hat. Es ſteht uns nicht an, die Frage zu entſcheiden, ob ſie damit klug und richtig gehandelt hat. Vielleicht hätte ſich durch Aebernahme der Macht oder Mitver— antwortung die ſteigende Ungeduld ihrer Mitglieder vermeiden zaſſen, vielleicht hätten auch unvermeidliche Fehler und Rück⸗ ſchläge zu einer Niederlage geführt. Inzwiſchen iſt die Erb— chaft ſchwerer, der Widerſtand der ſeinerzeit entmutigten Links- radikalen geſchloſſener geworden und die Führung des Kabinetts iſt nicht Gil Robles, ſondern dem Liberalen Lerroux zugefallen, deſſen Haltung gegenüber Kirche und konſervativen Kreiſen nicht immer freundlich geweſen iſt. Aber der Ernſt der Lage forderte gebieteriſch den Einſatz aller ſtaatserhaltenden Kräfte, nachdem die Entwicklung in den vergangenen Monaten eine immer ver— dängnisvollere Richtung eingeſchlagen hatte. Sollten nicht die Vorteile der Novemberwahlen endgültig eingebüßt werden, dann mußte der Kampf gegen den Staatsfeind auf jüngere und ſtärkere Schultern gelegt werden. Srpanien hat in zwölf Monaten nicht weniger als fünf Ka— dinettskriſen erlebt. Das erinnert ſtark an die Vorgänge des politiſchen Kriſenwinters 1933/34 in Frankreich, der erſt mit dem Regierungsantritt des Kabinetts Doumergue-Barthou ein Ende nahm. Auch in Spanien iſt unter dem Eindruck der ewigen Kursſchwankungen der Wunſch nach einer ſtarken und geſicherten Regierungsautorität lauter geworden und die jetzige Kabinetts⸗ bildung ſtellt offenſichtlich den letzten Verſuch des Präſi⸗ denten Alcala Zamora dar, die politiſche Stabilität mit den ge⸗ gebenen parlamentariſchen Mitteln zu gewährleiſten. Von vorn— herein war daher mit einer ſcharfen Kampfanſage der marxiſtiſch— vndikaliſtiſchen Gruppen zu rechnen, die auf dem Amwege über Bürgerkrieg und Anarchie die Diktatur des Proletariats er— zwingen wollen. Das Kabinett Samper hatte gegenüber den lommuniſtiſchen Amtrieben eine geradezu leichtfertige Antätigkeit an den Tag gelegt, einer der Gründe dafür, daß ihm Gil Robles in Covadonga Anfang September öffentlich die Gefolgſchaft auf— kündigte. Die Aktion gegen die Verſchwörer, welche die Re— gierung nach langem Zögern endlich unternahm, führte geradezu ungeheuerliches Material über die Mord- und Amſturzpläne der Kommune ans Tageslicht, aber auch jetzt ſcheute ſich Samper noch, einen vernichtenden Schlag gegen die Staatsfeinde zu führen. Wenn es Tatſache iſt, daß Mitglieder der Polizei und des Heeres die Verſchwörer mit Waffen und Informationen verſorgt haben, ſo zeigt dies nur um ſo klarer, wie dringlich eine rechtzeitige Säuberung der öffentlichen Organe von den Gift— ſtoffen der marxiſtiſchen Aera geweſen wäre. Spanien hat in dieſen Monaten der Madrider Antätigkeit mehr als einmal durch Maſſenſtreiks und Sabotageaktionen dicht vor dem revolu— tionären Amſturz geſtanden und die Parole der im Wahlkampf geſchlagenen Sendlinge Moskaus, nunmehr den Entſcheidungskampf mit illegalen Mitteln aufzunehmen, war einem Erfolge nahe. Es erwies ſich, daß in Zeiten revolutio- nären Umbruchs nur radikale Methoden Erfolg verſprechen, während Kompromißlöſungen nur den Boden für den Amſturz vorbereiten. Das Kabinett Lerroux wird ſich dieſe Lehren zunutze machen müſſen, wenn es mehr als eine neue Epiſode bleiben will. Die diesmal vermiedenen Neuwahlen würden dann unter viel ſchwierigeren Amſtänden unvermeidlich werden. Auf dem Programm der ſpaniſchen Rechten, allen voran der Katholiſchen Volksaktion, ſteht neben dem Schutz der kirch⸗ lichen Intereſſen die nationale Einheit Spaniens. Die zwei⸗ einhalbjährige Mißwirtſchaft der Linken hat nicht allein ſozial, ſondern auch regional überaus zerſetzend gewirkt und die nie eingeſchlafenen ſeparatiſtiſchen Tendenzen der kataloniſchen und baskiſchen Provinzen geradezu bewußt zu neuem Leben erweckt. Die Geiſter, die man rief, ſind heute kaum noch zu bändigen. Die ſtreng katholiſche baskiſche Bevölkerung wurde in ihrem Kampf gegen das lirchenfeindliche Madrider Regime immer mehr in die ſeparatiſtiſche Linie angedrängt, hunderte von basliſchen Beamten wurden in die Gefängniſſe eingeliefert und die 43 bas⸗ liſchen Abgeordneten vollzogen aus Proteſt ihren Auszug aus den Cortes. In Katalonien aber, wo die Linke heute noch das Heft in Händen hält, bedient man ſich der neuen Selbſtverwal⸗ tungsrechte zum rückſichtsloſen Kampf gegen den Madrider „Rechtskurs“ ſeit den Novemberwahlen. Man kümmerte ſich nicht mehr um die im Vertrag von San Sebaſtian umſchriebenen autonomen Rechte, man mißachtete die Sprüche des oberſten Verfaſſungsgerichtshoſes und eröffnete den offenen Kampf gegen die Madrider Zentralſtellen und gegen die Cortes. Bei Demon⸗ ſtrationen, die unter der Führung kataloniſcher Sozialiſten von⸗ ſtatten gingen, wurden in Barcelona ſpaniſche Fahnen vom Pöbel zerriſſen und mit Füßen getreten. Das Kabinett Samper war gegen dieſe Aebergriffe machtlos, gab es doch unter ſeinen parlamentariſchen Stützen Leute genug, die mit den kataloniſchen Separatisten ſympathiſierten. Der ſpaniſche Einheitsſtaat, die Schöpfung der kaſtiliſchen Könige, war in Gefahr, ſich in ſeine iſtoriſchen Beſtandteile aufzulöſen. 955 1 1 Eine be Schwierigkeit für den Einſatz der Rechten beruhte auf den Gegenſätzen über die Verfaſſungsfrage. Die ſtarke Partei der Agrarier iſt durchweg monarchiſtiſch ge— ſinnt und lehnt die heutige Verfaſſung in Bauſch und Bogen ab. Aber auch in den Reihen der Katholiſchen Volksaktion gibt es viele Monarchiſten, die es zu verhindern ſuchten, daß die Partei der gegenwärtigen Staatsform ihre Anterſtützung lieh. Gil Robles iſt dieſen Schwierigkeiten dadurch zunächſt aus dem Wege gegangen, daß er die Frage Monarchie oder Republik als unaktuell erklärte und die Aufmerkſamkeit der Katholiken auf die vordringlichen Aufgaben der Tagespolitik lenkte. Auf die Dauer wird ſich eine Klärung wohl nicht umgehen laſſen und es beſteht ſchon jetzt die Gefahr, daß einzelne katholiſche An— hänger die Gefolgſchaft von Gil Robles verlaſſen. Man wird dieſe Zweifler überzeugen müſſen, daß auch mit den gegen— wärtigen verfaſſungsmäßigen Mitteln möglich iſt, einen natio⸗— nalen und chriſtlichen Kurs zu ſteuern, der die tiefe Lethargie des ſpaniſchen politiſchen Lebens überwindet. Ob der mit ſeiner eigenen Vergangenheit belaſtete Lerroux geeignet iſt, bei einem ſolchen Verſuch führend zu ſein, wird die nächſte Zukunft zeigen müſſen. Das neue ſpaniſche Kabinett Eine Konzentrationsregierung DNB. Madrid, 4. Oktober. Am Donnerstagabend wurde die endgültige Liſte des neuen Kabinetts Lerroux bekanntgegeben. Das kommende Kabinett ſetzt ſich wie folgt zuſammen: 10. Jahrgang Miniſterpräſident Lerroux(radikal); Außenminiſterium Samper(tladikal); Juſtizminiſterium Aizpun(kath. Volksaktion); Kriegsminiſterium Hidalgo(radikal); Finanzminiſterium Marraco(radikal); Innenminiſterium Eloy Varuero(radikal); Anterrichtsminiſterium Villalobos(Liberaldemokrat); Arbeitsminiſterium Anguero de Sojo(kath. Volksaktion); Verkehrsminiſterium Jalon(radikal); Landwirtſchaftsminiſterium Fernandez(kath. Volks— aktion); Oeffentliche Arbeiten Guerra del Rio(radikal); Induſtrie und Handel Orozee(radikal); Miniſter ohne Portefeuille Martinez de Velasco(Agr.); Weiterer Miniſter ohne Portefeuille Pita Romero (unabhängig). Somit ſind die Radikalen mit dem Miniſterpräſidenten mit acht Miniſtern, die katholiſche Volksaktion (Ceda) mit drei Miniſtern, die Liberaldemokraten, die Agrarier und die An abhängigen mit je einem Miniſter vertreten. Hieraus ergibt ſich, daß man es mit einer Koalitions— regierung zu tun hat, die alle ſtaatserhaltenden und aufbau- willigen republikaniſchen Gruppen umfaßt. Der Staatspräſident hat die Miniſterliſte genehmigt. Der ſpaniſche Exkönig Alfons und die Wirren in ſeinem Lande ſind nun nicht mehr von einander zu trennen. Der Exkönig hat an den ſpaniſchen Monarchiſtenführer Gaecoicica, einen Basken, ein hochpolitiſches Schreiben gerichtet, worin er alle Spanier,„die auf ihn hören“, zum Kampfe gegen das„Riſiko der Auflöſung des Landes“ auffordert. Religionskrieg in Albanien Das albaniſche Volk, das ſich kaum etwas politiſch konſoli— diert hat, kommt durch die ſtändigen Streitigkeiten der Stämme nicht zur Ruhe. Die meiſten Albaner ſind Anhänger des Iſlams in ſeiner ſtarrſten Form, des Arwanja-Sektentums, dem ſich 150 000 Albaner verſchrieben haben, während nur ein Viertel der Stämme im Norden katholiſch iſt. Dieſe moham— medaniſche Vereinigung, die von tanzenden Derwiſchen geleitet wird, ſetzt ſich zum Ziel, die katholiſchen Stämme direkt auszu- rotten und ſie zunächſt politiſch auszuſchalten. Schon vor drei Jahren wurde ein eifriger Prieſter auf öffentlichem Platze zu Tirana gehängt, obwohl er noch vom Gerüſte herab beteuerte, daß er unſchuldig ſei. Im Lauf des letzten Jahres wurde die Jeſuitenſchule in Skutari geſchloſſen, der die Schließung von 300 andern katholiſchen Schulen folgte. Jetzt aber hat man einen Mordanſchlag auf die Stammeshäuptlinge der Miridithen, der katholiſchen Albanier, ausgeführt. Man hat ſie zu einer an— geblichen Beratung nach der Hauptſtadt Tirana beſtellt und ſie dann auf dem Wege dahin überfallen und ohne weiteres hin— geſchlachtet. Die Empörung der Miridithen iſt ungeheuer, da in Albanien bekanntlich noch das Geſetz der Blutrache herrſcht. Am daß Maß der Bedrückungen voll zu machen, hat man jetzt geplant, alle katholiſchen Beamten(zunächſt 500 an der Zahl) einfach ohne Grund zu entlaſſen. So wird die Lage immer hoff— nungsloſer und der Vernichtungskrieg gegen die Chriſten nimmt ſeinen unentwegten Fortgang. Speziell der Herrſcher Albaniens Achmed Zoghu iſt ein fanatiſcher Mohammedaner und ſeine bevorſtehende Verlobung mit der Schweſter Kemal Paſchas wird dieſer Geſinnung neue Nahrung geben. Merkwürdig iſt es jedenfalls, daß, während der Iflam im Orient an Boden ver- liert und die Pilgerfahrten nach Mekka kataſtrophal zurückgehen, gerade im Abendlande der Iſlam zu einem neuen Vernichtungs— 5 ausholt und zwar unter den Augen der abendländiſchen Mächte. F Schiffszuſammenſtoß auf der Anterelbe Motorſegler ſinkend auf Strand geſetzt.— Ein Toter. DNB. Hamburg, 4. Oktober. Auf der Anterelbe ſtießen in der Nähe von Wittenbergen der Dampfer„Steinhöft“ und der Motorſegler„Amanda“ zu⸗ ſammen. Dabei wurde der Motorſegler ſo ſtark beſchädigt, daß er ſinkend auf Strand geſetzt werden mußte. Die Ehefrau des Be⸗ ſiters Döllinger vom Motorſegler„Amanda“ ſtürzte bei dem Anprall der Fahrzeuge über Bord und ertrank. Eine Ortſchaft aus Eiferſucht in Brand geſteckt DNB. Bukareſt, 4. Okt. Die Rache einer verlaſſenen Frau hat geſtern nacht eine furchtbare Kataſtrophe über die Gemeinde Lodaeſti in Beſſa⸗ rabien heraufbeſchworen. Während ein Burſche namens Georg Spoiala ſeine Hochzeit mit einem Mädchen der Gemeinde feierte, legte ſeine verlaſſene Geliebte an vier Ecken des Hauſes, in dem die Hochzeitsfeierlichleiten ſtattfanden, Feuer an. Gerade als die Feſtlichleiten ihren Höhepunkt erreicht hatten, fanden ſich die Hochzeitsgäſte plötzlich von Flammen eingekreiſt. Die Gäſte konnten mit Mühe und Not ihr nacktes Leben retten. Das Feuer wütete weiter und erfaßte ſchließlich die Häuſer der Nachbar⸗ ſchaft. Etwa 30 Häuſer fielen den Flammen zum Opfer. Nur mit großer Mühe konnte man des furchtbaren Brandes Herr werden und den Reſt der Ortſchaft retten. Berlin: Das Schwurgericht verurteilte den 50jährigen Emil Riedel wegen Giftmordes an ſeiner Schwägerin zu 15 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt und ſeine 30jährige Ge⸗ liebte Pauline Krummheuer wegen Beihilfe zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. 3 c c Taifun auf der Philippineninſel Luzon DNB. Manila, 4. Oktober. Ein Taifun ſuchte die Inſel Luzon heim. Der Sturm richtete großen Schaden an. Telegraphen⸗, Fernſprech⸗ und Bahnver⸗ bindungen ſind unterbrochen. Ob Verluſte an Menſchenleben zu beklagen ſind, iſt noch unbekannt. Macdonald wieder in London DNB. London, 4. Oktober. Miniſterpräſident Macdonald wurde am Donnerstag bei ſeiner Rückkehr von ſeinem dreimonatigen Erholungs- urlaub in London am Bahnhof von einer Anzahl Kabinetts⸗ kollegen und perſönlichen Freunden begrüßt. Als er ſeinem Eiſenbahnabteil entſtieg, erſchallten auf dem Dudelſack die Klänge des„Macdonald-Willkommen-Marſches“, den ein ſchottiſcher Landsmann und Dorfnachbar des Miniſterpräfidenten eigens für dieſe Gelegenheit verfaßt hatte und im Hochlands⸗ koſtüm vortrug.„Ich bin froh, zurück zu ſein und dem Lande meine Arbeit wieder zu widmen“, erklärte Macdonald. Am ſpäten Abend hatte er eine eingehende Konferenz mit Baldwin. Schüſſe auf die amerikaniſche Botſchaft in Kuba. DNB. Havanna, 4. Oktober. Die Anruhen auf Kuba flackern immer wieder von neuem auf. Auf die Botſchaft der Vereinigten Staaten ſind von einem vorüberfahrenden Kraftwagen mehrere Schüſſe abgegeben wor— den. In Santiago ſind am Mittwochabend 28 Sprengkörper zur Entzündung gebracht worden. Die Provinzen ſind unter die Ver⸗ waltung der Militärbehörden geſtellt worden. . 8 e 8 . 8* S e e 10 N W 8 2 N 2 7 rr a 4 eee eee ee * Geſteigerte Leiſtung im Aundſune Das künſtleriſche Winterprogramm— Bodenſtändige Kulturarbeit— Wertvolle Muſik DNB. München, 4. Okt. Am Donnerstag waren in München die Intendanten ſämt⸗ licher deutſcher Rundfunkſender oder ihre Vertreter mit Reichs— ſendeleiter Hadamowſki verſammelt, um das große künſt— leriſche Programm der künftigen Rundfunkarbeit zu erörtern. In einer Beſprechung mit der Preſſe brachte Reichsſendeleiter Ha— damowſki zum Ausdruck, daß der Rundfunk auch bei der gebotenen einheitlichen politiſchen Führung und einheitlichen Verwaltung weiterhin auf der Baſis ſelbſtändiger und ver— antwortlicher Leitung durch die Intendanten der einzelnen Sender eine wirklich verwurzelte und bodenſtändige Kulturarbeit zu leiſten hat. Den Ausgangspunkt der Programmgeſtaltung bildet der Ausbau des Anterhaltungsteils. Jeder Volksgenoſſe hat zunächſt einmal das Recht auf die Entſpannung nach der Arbeit. Es ſoll leichte, wechſelnde, gute Unterhaltung mit beſten Kräften geboten werden. Es werden künftig für den Anterhaltungsteil die großen Rundfunkorcheſter und die beſten Kräfte der zur Verfügung des Rundfunks ſtehenden Anterhal— tungsorcheſter herangezogen. Es iſt auch bereits eine enge Zu— ſammenarbeit mit dem Berufsverband der deutſchen Kompo— niſten angebahnt. Geplant iſt eine Steigerung der Sendungen in Form und Ausführung. Dabei wird ein reger Programm— austauſch zwiſchen den Sendern erfolgen, und der Rundfunk wird weiter zur Wiederholung guter Programme übergehen. Der Rundfunl iſt keine Zeitung und kein Nachrichtendienſt, ſondern ein künſtleriſches Inſtrument. Für ihn gelten alſo nicht die Geſetze der Zeitung, ſondern die künſtleriſchen Inſtitute. Da der Hörer gerade Rundfunkſendungen unvollkommen aufnimmt, wie man z. B. bei der erſten Lektüre ein Buch aufzunehmen pflegt, hat er geradezu einen Anſpruch auf eine Wieder- holung ſolcher Sendungen. In der Winterarbeit werden die ſpäten Muſikſendungen, die im Frühjahr mit der Aebertragung der Beethoven-Symphonien begonnen wurden, ihre Fortſetzung finden. Beginnend mit dem 21. Oktober werden bis zum 10. Februar an jedem Sonntagabend, 21,30 Ahr, zuſammen 15 Meiſterkonzerte veranſtaltet werden, die jeweils den Höhepunkt des Wochen— programms bilden werden. In dieſen Konzerten werden die populärſten und beliebteſten muſikaliſchen Schöpfungen unſerer großen Meiſter unter Mitwirkung der hervorragendſten Inter— preten, die Deutſchland aufzuweiſen hat, übertragen. Dieſer Plan ſtellt eine Kulturleiſtung allererſten Ranges dar, die vor— bildlich 15 die ganze Welt ſein wird. Ferner wird das Jahr 1935 als 5 Bach⸗Händel⸗Jahr anläßlich der 250. Wiederkehr des Geburtstages der beiden großen Tonſetzer begangen werden. Von der dritten Februar⸗ woche an werden bis zum Sommer in je fünf Reichsſendungen fünf große Werke der beiden Meiſter übertragen. Ferner werden die einzelnen Reichsſender je eine Bach- oder Händel-Sendung einfügen. Im übrigen wird der Rundfunk ſeine beſondere Aufmerk- ſamkeit der der Gegenwart nahen Volksmuſitk zuwenden. Erwähnt ſei noch, daß die Pauſenzeichen in der Regel durch muſikaliſche Zwiſchen⸗ und Vorſpiele erſetzt werden, wie ſie ſchon bei den Aebertragungen vom Reichspartei— tag und vom Bückeberg gehört wurden. Leitgedanke der großzügigen künſtleriſchen Rundfunkarbeit der kommenden Monate iſt: ein glanzvolles muſikaliſches Winter— programm, das die Zuſtimmung der Hörerſchaft finden darf und, wie wir ſchon heute ſagen können, finden wird. Nie neue Stellung der Oberbürgermeiſter Rede des Reichs miniſters Dr. Frick in Stettin DNB. Steltin, 4. Okt. Bei der Einführung des Oberbürgermeiſters Faber und des Bürgermeiſters Czirnick in Stettin am Donnerstagnach— mittag 5 Ahr hielt Reichsminiſter Dr. Frick eine Anſprache, in der er u. a. erklärte: Die Amtsführung eines Oberbürgermeiſters war in den ver— floſſenen Zeiten vielfach nur ein Schlußſtrich unter ein mehr oder minder unerfreuliches Kapitel kommunaler Betätigung. Der urſprüngliche Gedanke, daß die Bürgerſchaft ſich ihren oberſten Beamten, ihren Führer und Meiſter ſelbſt wählen ſollte, war unter dem verderblichen Einfluß des Parteienſtaates meiſt zu einem üblen Aemterſchacher ausgeartet. Wo nicht eine kom— pakte Majorität der einen oder anderen Partei in den ſtäbtiſchen Körperſchaften die Stellenbeſetzung für ihre Angehörigen von vornherein in Erbpacht genommen hatte, da erfolgte die Bür⸗ germeiſterwahl vielfach in der Weiſe, daß nach monatelangen Kämpfen unter den einzelnen Parteien und Fraktionen, nach Intriguen und Kompromiſſen peinlichſter Art, bei der jeder den anderen übervorteilen und für ſich ſelbſt möglichſt großen Nutzen berauszuſchlagen beſtrebt war, ſchließlich als Bürgermeiſter nicht derjenige gewählt wurde, der nach Tüchtigkeit, Fähigkeiten und Leiſtungen für dieſen wichtigen Poſten der geeignetſte Mann war, ſondern zumeiſt eine Kompromißnatur, die von vornherein auf eine eigene, ſelbſtändige Führung der Stadtverwaltung ver⸗ zichtete, dafür aber den maßgeblichen Parteien und Fraktionen der ſtädtiſchen Parlamente möglichſt freien Spielraum gewährte und ihren Wünſchen möglichſt wenig Widerſtand entgegenſetzte. Die Bindungen, Verſprechungen und Zuſicherungen, die der Gewählte hatte eingehen müſſen, um die Stimmen der Wahl⸗ körperſchaften zu erlangen, hafteten ſeiner Amtsführung von Anfang an als eine ſchwere Feſſel an und beeinflußten ſeine Entſchließungen und Maßnahmen häufig genug gegen ſeine eigene beſſere Aeberzeugung. Dieſem unwürdigen Parteiengeiſt hat der neue Staat ein Ende gemacht und damit vielleicht die Stellung des bleibenden Gemeinſchaftsbeamten und ſeine Amtsführung von all den Hemmungen und Feſſeln befreit, die einer erfolgreichen Ver— waltungsarbeit hindernd im Wege ſtanden. Nach dem Grund— ſatz des Führerprinzips und der Führerausleſe be⸗ ſtimmt heute der Staat im Einvernehmen mit der politiſchen Leitung den für den Bürgermeiſterpoſten geeignetſten Mann und hat dabei kein anderes Ziel und kein anderes Intereſſe im Auge, als die Leitung und Führung der Stadt ſolchen Perſönlichkeiten anzuvertrauen, die die Gewähr dafür bieten, daß dieſe im Ein⸗ klang und in Lebereinſtimmung mit den großen Grundſätzen und Richtlinien der Staatsführung ausgeübt wird, wie ſie von unſe⸗ rem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler feſtgelegt ſind. Die Gemeinden ſind die einzelnen Zellen des Staates, und es iſt undenkbar, daß ſie in einem anderen Geiſte geleitet werden als der Staat ſelbſt. Gewiß, jede Gemeinde hat ihr Eigenleben, ihre beſonderen Bedürfniſſe und Intereſſen, aber niemals dürfen dieſe dem Staatsintereſſe und dem Staatswohl vorangeſtellt werden. Nur in dem Rahmen und in den Grenzen der allge— meinen Staatspolitik darf auch die Gemeindepolitik geführt wer— den, durchdrungen von dem Vertrauen und der Gewißheit, daß die Staatsführung bei ihren Geſetzen und ihren Maßnahmen ſtets auch das Wohl der Gemeinden im Auge hat und ihren berechtig⸗ ten Wünſchen und Sorgen allzeit Verſtändnis entgegenbringt und Hilfe gewährt, wo es nötig iſt. Reichsminiſter Dr. Frick ging dann noch ausführlich auf die Sorgen und Nöte der Stadt Stettin ein. Barthous weitere Pläne Beſſere Beziehungen zu Polen und Deutſchland. DNB. London, 4. Oktober. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou hat be— ſchloſſen, die Beſprechungen mit der deutſchen und der pol⸗ niſchen Regierung über den oſteuropäiſchen Sicher⸗ heispakt wieder aufzunehmen. In Paris ſind die Antworten Deutſchlands und Polens ſorgfältig geprüft worden; die Schluß— folgerung war, daß ſie die Möglichkeit einer Verſtändi⸗ gung nicht völli ausſchließen. In Erwartung des Ergebniſſes dieſer Beſprechungen wird kein weiterer Schritt hinſichtlich des ſowjetruſſiſchen Vorſchlages für eine längere Vereinbarung mit Frankreich getan werden. Barthou weiß genau, daß jeder Schritt in dieſer Richtung Polen unvermeidlich noch mehr in die Arme Deutſchlands treiben würde und vielleicht zu einer Kündi— gung des franzöſiſch-polniſchen Bündniſſes führen könnte. Gleichzeitig ſieht man ein, daß Polen nicht bereit ſei, an einem Paltteilzunehmen, dem Deutſchland fernbleibt. Polen iſt ſehr zufrieden mit der Ernte, die es jetzt aus der neuen Verchändigung mit Deutſchland gewinnt und wird nichts tun, um dieſe Verein⸗ barung zu ſtören. Die Politik Frankreichs in Oſteuropa wird daher geenwärtig darauf gerichtet ſein, beſſere Beziehungen mit ſeinem alten Freund Polen und infolgedeſſen auch mit Deutſchland herzuſtellen. Die Ausſichten auf Erfolg ſind nicht beſonders glänzend. Aber die ſo erzielte Atempauſe wird Barthou mindeſtens ermög⸗ lichen, die Zudringlichkeiten Sowetrußlands abzuwehren. Von der bevorſtehenden Romreiſe Barthous erwartet der Berichterſtatter keine Verſtändigung über das Problem der öſterreichiſchen Unabhängigkeit. Im beſten Falle werde Barthou eine Feſſerung der Beziehungen zwiſchen Italien und Süd⸗ ſlawien erreichen. Hierbei werde ihm zuſtatten kommen, daß in Paris und Rom die Aeberzeugung herrſche, daß die ſüd⸗ ſlawiſche Feindſchaft gegen Italien nicht das Ergebnis eines neuen und engeren Einvernehmens zwiſchen Südflawien und Deutſchland ſei. Aber trotzdem werde Muſſolini ſich kaum zu gemeinſamem Vorgehen mit der Kleinen Entente oder zu einer Anterordnung ſeiner Beſchlüſſe unter dem langſamen Apparat des Völkerbundes bereitfinden. Barthous römiſcher Beſuch verſchoben DNB. Paris, 3. Oktober. Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, iſt die urſprünglich für Mitte dieſes Monats vorgeſehene Reiſe Barthous nach Rom auf Ende des Monats oder Anfang November verſchoben worden. In gut unterrichteten Kreiſen erklärt man dazu, daß dieſer Aufſchub in engem Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Pariſer Reiſe des ſüdſlaviſchen Königs ſtehe. Engliſche Rüſtungspläne? Chamberlain über die Verteidigung des Britiſchen Reiches. 5 DNB. London, 4. Oktober. Die Tagung der konſervativen Partei iſt in Anweſenheit von etwa 2000 Perſonen in Briſtol eröffnet worden. Gleich von Beginn an waren die Erörterungen der Konſervativen praktiſcher Art. Man befaßte ſich vor allem mit der Frage der Vertei⸗ digung des Britiſchen Reiches. Die Oppoſition unter Führung von Lord Lloyd ging gegen die„ungenügenden“ Rüſtungsmaßnahmen der Regierung vor. Dieſen Angriff be⸗ antwortete Schatzkanzler Neville Chamberlain mit einer Erklärung über die Rüſtungspolitik der britiſchen Regierung. Er erklärte u. a.: Großbritannien habe auf dem Gebiete der Ab— rüſtung ein Beiſpiel gegeben. Während der letzten Jahre ſei auf dem Gebiete der Abrüſtung keinerlei nennenswerter Fott⸗ ſchritt gemacht worden, und mit der Pflicht der Regierung ſei es unvereinbar, das Verteidigungsweſen des Landes auf dem gegenwärtigen Stande zu belaſſen. Die Regierung ſei ſich der Gefahren der Lage durchaus bewußt; ſie ſei vollauf entſchloſſen, dieſen zu begegnen. Die Regierung habe ſich viele Monate lang mit der Prüfung der geſamten Lage und mit dem Entwerfen angemeſſener Pläne befaßt. Sie habe die Einzel⸗ heiten dieſer Pläne noch nicht bekanntgegeben, weil ſie in der einen oder anderen Richtung möglicherweiſe noch geändert wer⸗ den müßten. Lord Lloyd hat eine Entſchließung eingebracht. In ihrer Begründung wies er darauf bin. wie ſtark gefährdet England gegenwärtig ſei und wie ſehr es einem Angriff zur See und in der Luft ausgeſetzt ſei. Dieſe Entſchließung wurde von der Konfernz mit gering⸗ fügigen Abänderungen einſtimmig angenommen. DNB. London, 4. Oktober. Die Ausführungen des engliſchen Schatzkanzlers Chamber⸗ lain auf der heutigen Tagung der konſervativen Parteikonferenz in Briſtol erregen in der geſamten Preſſe größtes Aufſehen und werden unter der Aeberſchrift„Geheime Rüſtungspläne der Regierung“ in großer Aufmachung veröffentlicht.„Star“ mel⸗ det die Erklärung als eine„Enthüllung“. Farbige Truppen nach Frankreich DNB. Paris, 4. Okt. Im Zuſammenhang mit den durch den Geburtenrückgang während der Kriegsjahre eingetretenen Rekrutierungsausfall während der kommenden fünf Jahre hat der große franzöſiſche Generalſtab im Einvernehmen mit der Regierung beſchloſſen, farbige Truppen aus Marokko nach Frankreich zu verlegen, um die hier entſtehende Lücke auszufüllen. Das 14. und 15. algeriſche Schützenregiment wird auf Chatenuraux, Angers, Chatelleraut, Perigueux, Bergerac verteilt werden, während das 8. marokka— niſche Schützenregiment in Agen, Marmande und Auch unter- gebracht werden ſoll. Außerdem iſt beabſichtigt, das 41. Ko⸗ lonialmaſchinengewehrregiment, das bisher in Fontenay in Gar- niſon lag, nach Toul zu verſetzen, um die erſte franzöſiſche Linie im Oſten zu verſtärken. In Ehalons ſoll in den nächſten Tagen das 8. Zuavenregiment zuſammengeſtellt werden, das zum großen Teil aus motoriſierten Streitkräften beſteht. Profeſſor Henri Marteau geſtorben DNB. Hof, 4. Oktober. Der berühmte Geiger und Komponiſt Profeſſor Henri Marteau iſt vergangene Nacht auf ſeiner Beſitzung bei Lichtenberg in Oberfranken an der thüringiſch-bayeriſchen Grenze im Alter von 60 Jahren geſtorben. Eine Lungenentzündung hatte dem Leben des von unermüdlicher Schaffenskraft erfüllten Künſtlers ein Ende geſetzt. Marteau wurde 1874 in Reims geboren. Als Knabe genoß er im großelterlichen Haus in Dresden den erſten Violinunterricht durch den Schweizer Auguſt Buenzli. Schon mit 26 Jahren war er Leiter der Meiſterklaſſe des Genfer Konſervatoriums. Im Herbſt 1908 wurde er Nach- folger Joachims an der Berliner Hochſchule für Muſik. Nach dem Kriege wirkte Marteau als Leiter an den Konſervatorien in Leipzig und Dresden ſowie an der Deutſchen Akademie in Prag, deren Rektor er war. Profeſſor Marteau unternahm ausgedehnte Konzertreiſen in alle Länder Europas. Seine künſtleriſche Bedeutung lag in der zielvollen ernſthaften und formvollendeten Wiedergabe der Werke von Bach, Beethoven und Mozart. f Der Grund des Rücktritts Titulescus Wegen Becks Vorſtoß in der Minderheitenfrage. DNB. London, 4. Okt. Der nach Montreux entſandte Sonderkorreſpondent des „Daily Telegraph“ meldet, Tituleſcu werde Donnerstag oder Freitag von Montreux nach Bukareſt abreiſen. Der wahre Grund ſeines Rücktritts ſei ſein Widerſtand gegen jede Ver⸗ tragsreviſion. Er betrachte, ebenſo wie viele andere Staatsmänner, die Erklärung des polniſchen Außenminiſters Beck über das Minderheitenproblem als einen Vorſtoß in der Frage einer etwaigen Reviſion der Friedensverträge. Die Auf⸗ rechterhaltung dieſer Verträge ſei ſein Programm, und wenn er bei dieſer Politik keine Anterſtützung finde, werde er nicht länger rumäniſcher Außenminiſter bleiben. Tituleſcu reiſt am Samstag aus Montreux ab. DNB. Genf, 4. Okt. Wie das„Journal de Geneve“ erfährt, wird Tituleſeu am Samstag Montreux verlaſſen und nach Rumänien zurückkehren. Er wird ſich ſofort nach Sinaig zu König Carol begeben, mit dem er ſich über ſeine weitere Mitarbeit am Kabinett Tatareſcu beſprechen wird.— Zwei Todesopfer einer rätſelhaften Vergiftung DNB. Stettin, 4. Oktober. Anter ſchweren Vergiftungserſcheinungen wurden in das Stettiner Krankenhaus der Rentner B attige und der Händ⸗ ler Kudat eingeliefert. Beide hatten in einer Schankwirt⸗ ſchaft von einer Flüſſigkeit aus einer mitgebrachten Flaſche einen tüchtigen Schluck zu ſich genommen und waren einige Zeit ſpäter leblos umgefallen. Kurze Zeit nach ihrer Einlieferung, die ein ſofort hinzugezogener Arzt veranlaßt hatte, ſind beide, ohne die Beſinnung wiedererlangt zu haben, im Krankenhaus verſtorben. Die Anterſuchungen über die rätſelhafte Angelegen⸗ heit ſind im Gange. Schwere Folgen einer Gchwarzſchlachtung Selbſtmord des Schuldigen. DNB. Marktredwitz, 4. Okt. In den letzten Tagen erkrankten in Lorenzreuth bei Markt⸗ redwitz 30 Perſonen an Trichinoſe. Eine 36jährige Frau iſt bereits im Krankenhaus geſtorben. Vor einiger Zeit hatte der Metzgermeiſter Ekchard Werner ein Schwein geſchlachtet. ohne es durch den Fleiſchbeſchauer einer amtlichen Kontrolle unterziehen zu laſſen, weil er anſcheinend die Fleiſchbeſchau— gebühren und die Schlachtſteuer ſparen wollte. Kurz darauf ſtellten ſich bei etwa 30 Perſonen Krankheitserſcheinungen ein. Als die Anterſuchungen eines polizeilichen und ärztlichen Aus⸗ ſchuſſes an Ort und Stelle ergaben, daß die Erkrankten auf den Genuß trichinhaltigen Fleiſches aus dem Laden Werners zurück⸗ zuführen ſind, erhängte ſich der Metzgermeiſter in einem Schup⸗ i pen ſeines Anweſens. Sieben Gülerwagen entgleiſt. DNB. Altona, 4. Okt. Laut Mitteilung der Reichsbahndirektion Altona ent⸗ gleiſten am Mittwochabend auf der Strecke Lüneburg⸗Aelzen ſieben Wagen eines Güterzuges. Beide Hauptgleiſe waren vorübergehend geſperrt. Perſonen ſind bei dem Anfall nicht verletzt worden. Die Arſache der Entgleiſung konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Kowno: Die Staatsanwaltſchaft des Kriegsgerichts in Kowno hat veranlaßt, daß den Angeklagten im Prozeß wegen der verbotenen memelländiſchen Parteien die Anklageſchrift am 5. Oktober zugeſtellt wird. Mit dem Prozeßbeginn dürfte nicht vor Ende November zu rechnen ſein. 3 10 glei E40 Staatsjugendtag 3 N Nit. 231 Freitag, den 5. Oktober 1934 Vier nheimer Volkszeit u n g 10. Jahrgang .- VBekunntnachgen 8 105 Verzff g (Parteiamtliche„Beröffentlichungen Viernheim der NSDAP. — . 1 8 en 1.%% MTP NS Del P.⸗Ortsgr.⸗Leitung jed. Monta NS Da P.⸗Kaſſenverwaltung 0 Amt für Beamte u. RD. 2 NSK der NS. 5 4 7 der NS.⸗Gliederung g u. Donne jeden Donnerstag 2 jede Mar* Y OV. aber 1 85 8 3 2 gg.): jeden Dienstag u. NS.⸗Hago: jeden Montag und 2. Geſchäftsſtel le: L NSB0O. und Deutſche Arbeitsf 3. Geſchäftsſtelle: S 5 ut s Saarſtraße g NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Diens 50 Donnerstag 20 or ſcherſtraße i ront: jeden Mittwoch vo tag u. Freitag 1 Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Oktober 1934. Denkſpruch PO. Generalmitgliederappell am Montag, den 8 abends 8.30 Ahr im„Freiſchütz⸗ 5 Es haben daran die Parteimitglieder die Ion 2 3 2 1 4 5 aller NS.⸗Gliederungen vollzählig teilzunehmen und Anhänger der Ber 8 Fahneneinmarſch Okt., vegung ſind eingeladen. nene punkt 8,30 Uhr. Zur Vereidigung teuer Mitglieder erwarte ich reſtloſes und pünktl 8 cheinen. e 1 Heinen Heil Hitler! Fran zke, O 0 5 Aint jür Beamte e 1 jeder 8 N 8 z 5 Alle Mitglieder des RD. haben am General-Mitglie⸗ derappell am Montag abend 8,30 Uhr im Freiſchütz teilzu— llehmen. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen Heil Hitler! Alb NS. Die Ferienkinder aus zangenſelbold treffen ſich Samstag, den 6. Oktober, nachmittags 4 Uhr, zu einem von der NS.⸗Frauenſchaft veranſtalteten Kaffeekränzchen am Krie gerdenkmal in der Weinheimerſtraße. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. Amt für Volkswohlfahrt, Abt. Schadenverhütung Alle diejenigen, die mit der Abrechnung der Broſchüre „Feuerſchutz“ noch rückſtändig N Samstag 19 Uhr auf der Geſck abzuliefern. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Hans Kühlwein, Sachbearb. f. Schadenverhütung. ASB.— DAß. Landestrefſen in Wiesbaden. Abfahrt: ab OEG.⸗Bahnhof Sonntag vorm. 6,07 Uhr. Für die Amtswalter, rtsgruppenleiter. E N 4 ſind, fordere ich auf, morgen jäftsſtelle der RSV. das Geld die bereits am Samstag fahren müſſen: Abfahrtszeit am Samstag ab OEG.⸗Bahnhof 11,36 Uhr. Dieſelben melden ſich ſpäteſtens heute abend zwiſchen 6—8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Die Fahrkarten-Ausgabe erfolgt heute abend in der Geſchäftsſtelle. Soweit der Fahrpreis noch nicht entrichtet iſt, muß derſelbe unbedingt noch heute abend eingezahlt werden. 11 Der Bezirkswalter der DAF., Pg. Becker, hat ange⸗ ordnet, daß alle Betriebsführer und ſämtliche Amtswalter der DAF. und der NS. ſowie die Vertrauensräte an dem Landestreffen teilnehmen müſſen. Kleidung: Pg. und NSBOO.⸗Mitglieder vor dem 30. 1. 33 treten im Braunhemd mit Schirmmütze, alle anderen entweder im Arbeitsfrontanzug mit Mütze, oder in dunkler Hoſe und weißem Hemd und blauer Mütze an. Der Rock kann im Standquartier aufbewahrt werden. Verpflegung wird zum Preis von 25 Pfg. verab⸗ reicht. Teller und Eßbeſteck iſt mitzubringen. Brotbeutel. Disziplin: Zuſammenfaſſend muß ich noch einmal beſonders betonen, darauf bedacht zu ſein, daß äußerſte Dis ziplin und muſtergültige Ordnung herrſcht. Das Mitnehmen von Schirmen und Stöcken iſt verboten. Der offizielle Teil iſt bis gegen Mittag beendet, ſodaß nachmittags bis zur Abfahrt des Zuges jedem Teilnehmer die Möglichkeit gegeben iſt, die verſchiedenſten Veranſtal⸗ tungen zu beſuchen. Heil Hitler! Mögelin. Deutſche Angeſtelltenſchaft. Ich weiſe nochmals die Mitglieder des Deutſchen Werk⸗ meiſterverbandes und des Verbandes der weiblichen Ange⸗ ſtellten darauf hin, daß die Mitgliedsbeiträge heute Freitag den 5. ds. Mts., abends zwiſchen 8—9 Uhr, im Gaſthaus „Zur Germania“ bezahlt werden können. 3 Heil Hitler! gez. Neff. Jungvoll Um eine Ueberlaſtung der HJ. und des Jungvolkes zu verhüten, hat man vor einigen Wochen den Staatsjugendtag eingeführt. Aber man ſcheint ſich über die Bedeutung dieſes in Darmſtadt nahm am 2. Oktober. 1934 in Anweſenhei einer Anzahl von Bauſparern und Vertretern von Spar und zugeteilt wurden diesmal 181000. ſodaß nunmehr nach fünfjährigem Beſtehen de Bauſparkaſſe im Ganzen 238 Verträge mit RM. 1 185 000 rund RM. 82 Mil lionen zugeteilt, ein anſehnlicher Betrag der dem Bau- und Hypothekenmarkt zugeführt wurde. Die nächſte Baugeldzuteilung der Oeffentlichen Bau ſparkaſſe für Heſſen findet vorausſichtlich Anfang April 19335 mit Stichtag 31. März 1935 ſtatt. (bei Tarif 18 am 1. Dezember 1934) beginnen und mit Ein— zahlungen nicht im Rückſtand ſind. Todesfall. In Heppenheim ſtarb der von hier gebür⸗ 64 Jahren. in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Samstag, nachmittags 3 Uhr, in Heppenheim, vom Trauer— hauſe, Amtsgaſſe 5, aus ſtatt. 70 Jahre alt. Am morgigen Tage begeht unſere Mit— bürgerin, Frau Geor g Hanf 8. Witwe, Apollonia geb. Ehrhardt, ihren 70. Geburtstag. Die Jubilarin, deren Leben nur Arbeit war, erfreut ſich noch geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit und wünſchen wir ihr noch einen langen und geſunden Lebensabend. Sämtliche Tabakpflanzer werden auf heute abend 8,30 Uhr zu V Gaſthaus einer Verſammlun g in das „Zum Engel“ eingeladen. Herr Dr. Schmitt-Heppenheim wird ein Referat halten.(Siehe auch Anzeige in heutiger Nummer). Die Sitzung der Vorſtände der Sportvereine, die für morgen Samstag abend angeſetzt war, findet nicht ſtatt. Das Heimatmuſeum hat den künſtleriſch gefertigten Erntekranz, der bei dem Feſtzug am vergangenen Sonntag und in den darauffolgenden Tagen am Kirchenplatz die Bewun⸗ derung aller Vorübergehenden hervorgerufen hat, übernom⸗ men. Er ſoll noch in ſpäteren Jahren ein Wahrzeichen ſein von dem in Viernheim in allen Teilen ſo gut verlaufenen Erntedankfeſt 1984. „Graf Zeppelin“ in den Straßen Viernheims. In den geſtrigen Mittagsſtunden durchfuhren zwei junge Leute aus Aachen mit einer Attrappe des„Graf Zeppelin“ unſere Ortsſtraßen. Auf einem Dreirad zeigten ſie die Nachbildung des Luftrieſen in einer Länge von 8,40 Mtr. und einem Durchmeſſer von 1,40 Mtr. Die beiden Künſtler durchziehen ſeit eineinviertel Jahren die Welt und zeigen zur Freude von Jung und Alt ihr geſchaffenes Kunſtwerk. Familienabend. Die Radfahrervereine„Eintracht“ und„Vorwärts“ veranſtalten am nächſten Sonntag, den 7. Oktober, gemeinſam im Saale„Fürſt Alexander“ einen Familienabend. Reigenfahren, ſowie Tanz für Jung und Alt werden zur gemütlichen Unterhaltung beitragen. Freunde und Gönner ſind dazu höflichſt eingeladen. Näheres morgen Samstag durch Inſerat. Die Maler⸗Pflichtinnung des Kreiſes Heppenheim tagt morgen Samstag, 2 Uhr nachmittags, in einer Ver⸗ ſammlung in Birkenau im„Deutſchen Haus“. Erſcheinen eines jeden Innungsmitgliedes iſt Pflicht. Jedem Kriegsbeſchädigten ſeinen Platz im Wirt- ſchaftsleben! Der Reichsarbeitsminiſter weiſt in einem Rund⸗ ſchreiben darauf hin, daß nach den Mitteilungen der Landes- regierungen die Arbeitsbeſchaffung für Kriegsbeſchädigte we— ſentliche Fortſchritte gemacht habe. Dem Zuſammenwirken aller beteiligten Stellen ſei es gelungen, einem großen Teil von arbeitsloſen Kriegsbeſchädigten geeignete Arbeitsplätze zu verſchaffen. Der Miniſter ſpricht die Erwartung aus, daß die Bemühungen mit allem Nachdruck fortgeſetzt werden, damit auch diejenigen Kriegsbeſchädigten, deren Unterbringung noch nicht möglich war, baldigſt im deutſchen Wirtſchaftsleben ihren gebührenden Platz und Gelegenheit zur Mitarbeit finden. In beſonderen Fällen, in denen die Unterbringung Tages immer noch im Unklaren zu ſein. De r Sa mötag gehört der deutſchen Jugend! Man darf den Jungen nicht Hinderniſſe in den Weg legen. Sie ſind die Zukunft Deutſchlands, darum: Weg frei der deutſchen Ju⸗ gend! Aber an die Jugend ergeht der Ruf: Beteiligt Euch am Staatsjugendtag! Wer dieſe Aufgabe nicht erfüllen will, iſt nicht würdig, in einer Jugend, in der Jungen wie Herbert Norkus kämpften und ſtarben, zu kämpfen. N 0 Am Samstag tritt das Jungvolk am Staatsbahnhof 1 8 Uhr an. In Zukunft müſſen Entſchuldigungen am Fre abgegeben werden. Morgen gibt es keine Entſchu 8 Der Fähnleinführer: i. V.: Walter Schmitt, Jungzi Mannheim, 5. Oktober. Iuchthaus und Sicherungsverwahrung für Fahrrad. marder. Wegen Diebſtahls von vier Fahrrädern 2 3 verſchloſſenen Bauhütte zwiſchen Sandhofen und 7 1 prach das Gericht gegen den 34 Jahre alten 24 ugen Schwarz aus Großengſtingen eine Zuchthausſtrafe von 75 Jahren drei Monaten und fünf Jahren Ehrverluſt aus, ge⸗ gen den 32 Jahre alten verheirateten Wilhelm en Mannheim wegen Hehlerei und Begünſtigung beim Ver auf der Räder eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. Zu- gleich wurde die Sicherungsverwahrung über den Angeklag⸗ von Schwerbeſchädigten nicht durchführbar iſt, ſoll auf die Einſtellung der doppelten Anzahl von Leichtbeſchädigten hin— gewirkt werden. Der Miniſter bezeichnet es als unzutreffend, daß die Unterbringung von Kriegsbeſchädigten ausſchließlich Sache der Arbeitsämter ſei. Er hält im Intereſſe der Sache eine Zuſammenarbeit zwiſchen den Hauptfürſorgeſtellen, den Landesarbeitsämtern und den Arbeitsämtern ſowie der NS. Kriegsopferverſorgung für dringend geboten. Neuer Sportbeauftragtet in eſjen Truppführer Hans Li 24„4. Reichsſportfüh Adjuta tpert, der bisherige Beauftragte im Bezirk 3(Heſſen) des Gaues 13 in den Stab des Reichsſportführers, von Tſchammer und Oſten berufen. Mit der Geſchäfte des Bezirksbeauftragten des i) wurde Sturmmann Hermann 2 o p p 2 rde als — Kunjtjlug mit Segelflugzeug Bihlmaier beim Volksflugtag am 14. Oktober Man ſieht dem erfriſchenden und gewinnenden Lä⸗ : Fli macht ihm immer Freude! Abteilung derLandeskommunalbank Girozentrale für Heſſen) kaſſen ihre zehnte Baugeld zuteilung vor. Ausgeloſt 13 Verträge über RM.] Bihlmaier ausgeloſt ſind. Alle öffentlichen Bauſparkaſſen haben bisher Zuteilungsberechtigt ſind alle Bauſparer, deren Verträge ſpäteſtens am 1. Januar 1935 tige Werkmeiſter i. R. Philipp Ringhof im Alter von, Nach ſchwerem Leiden hat ihn der Allmächtige Winterhilfswerk ab 0. Oktober Eröffnung durch den Führer Berlin, 1. Oktober. i f N ſchaf 7 N gert 5 Wi i d eutſchen Volkes wird am 9. rech 180 5 5. zeig, 9 Verſagen 05„„ 8 an dieſem Tage be- 557% S e gewährt die Liebe. ſchädlich ginnen die Sammlungen für das Winterhilfswerk. Die 88 1 den Willen des Fordernden mehr als ſein Sammlungen Fer landwirtiſchaftlichen Spenden für das Win⸗ Blück bedenkt. 1 Woehe. kerhilfswerk werden diesmal durch die Organiſation des 5 Reichs nährſtandes unter der Leitung der Landesbauernführer Baugelozuteilung vorgenommen. 1 Die Oeffentliche Bau ſparkaſſe für Heſſen Spenden, die zu anderen Sammlungen vor dem 9. o⸗ ber gegeben werden, kommen alſo dem„Winterhilfswerk des 1 deutſchen Volkes“ nicht zugute. PTTCCCCCCCCCCCCC(00 ͤTbbbTbbTbTbTbbTbbbbb jeder Zuſchauer, ob Laie oder Flieger, ſeine Freude. Wenn eine der kleinen Klemmaſchinen beſteigt, dann riſt etwas los er„kann nicht geradeaus fliegen“, oder, wenn er es mal tut, dann mit losgelaſſenem Steuer und hocherhobenen Händen. . Diesmal bringt Bihlmaier uns etwas Neues: Kunſt⸗ flug mit Segelflugzeug, der eine beſondere Meiſterſchaft in der Beherrſchung der Maſchine erfordert. Kunſtflug ohne Motor, in der winzigen leichten Maſchine! Man weiß nicht, was man mehr bewundern ſoll, die Schönheit des laut— loſen Schwebens und Tanzens im Aether, oder die vollen— dete Technik der Steuerführung, da kaum ſpürbare Steuer— ausſchläge beim Anſetzen einer Kunſtflugfigur ihr Gelingen entſcheiden. Wer Bihlmaiers Flugkunſt kennt, weiß, daß er beim Volksflugtag am 14. Oktober nicht fehlen darf wer ſie noch nicht kennt, wird ſich freuen, ihn fliegen zu ſehen, Draht nicht als Drachenſchnur verwenden!! Wie gefährlich es iſt, als Drachenſchnur Draht zu verwenden, zeigt nachſtehender Vorfall, der trotz Verletzungen noch glimpf— lich abgelaufen iſt. Ein Junge hatte in Müllheim einen an einem Telephonfeldkabel befeſtigten Drachen ſteigen laſſen. Das Kabel kam mit der Hochſpannungsleitung in Berührung und der Knabe, der das Kabel in der Hand hielt, wurde durch den elektriſchen Schlag zu Boden geworfen, wo er bewußtlos liegen blieb. Die Wiederbelebungsverſuche ſeiner Spielge⸗ fährten waren erfolgreich. Der Junge hatte jedoch an den Händen Brandwunden davongetragen. An der Stelle, an der der Draht den Boden berührte, war das Gras verbrannt. Es iſt daher beim Drachenſteigenlaſſen äußerſte Vorſicht an⸗ zuwenden. Vor allem muß man darauf achten, die Drachen möglichſt auf freiem Gelände ſteigen zu laſſen, und ſie am beſten an einer Schnur zu befeſtigen. — Ein böſer Feind unſerer Obſtbäume, der Froſtſpanner. Gefährliche Schädlinge der Apfelbäume ſind die Raupen des Froſtſpanners. Im Oktober beginnen die kleinen, motten⸗ ähnlichen, bräunlichen Froſtſpannerſchmetterlinge mit ihren Flügen. Es fliegen nur die Männchen, die eierlegenden Weib⸗ chen hingegen können nur kriechen. Gegen dieſe Schädlinge kann ſich der Obſtbauer ſchützen durch Anlegen von Leim⸗ ringen. Es iſt jedoch erforderlich, daß die Ringe von Mitte Oktober bis Ende November klebfähig bleiben. Wenn dies der Fall iſt, dann wird auch im Frühjahr der Baum von den ſo ſchädlichen Froſtſpannerraupen verſchont bleiben, eine der weſentlichen Vorbedingungen für eine gute Apfelernte. Sportnachrichten Vom Handͤballjport Fertigmachen! Der Kampf beginnt! Der diesjährigen Meiſterſchaftsrunde bringt man in der Handballſportwelt großes Intereſſe entgegen, ſind es doch diesmal nicht weniger als 10 Vereine, die um die Siegespalme kämpfen und ſich in der Kreisklaſſe 1, Staffel A. wie folgt finden: Tv. 1893 Viernheim, Amicitia Viernheim, To. Sandhofen, Tv. Wald⸗ hof, Tſchft. Käfertal, Germania Mannheim, DK. Grün⸗ weiß Mannheim, Reichsbahn Mannheim, Feudenheim, und Tbd. Jahn Seckenheim. Alſo keine unbekannte Rivalen! Der hieſige Turnverein v. 1893 zieht mit gut verſtärkten Mann⸗ ſchaften(der Zugang der Spieler der ehem. DK.) ins Feld und ſtößt am Sonntag auf dem nunmehrigen Turnerſport⸗ platz am Lorſcherweg auf den weitaus gefährlichſten Gegner Grün⸗weiß Mannheim und wird mit drei Mannſchaften ſein Können unter Beweis ſtellen. Deshalb, auf zum großen Hand⸗ balltreffen beim Turnverein v. 1893 -Der Deuljche Aunbjunk Funk Post ie neueſte Nummer der Rundfunkprogrammzeitſchrift „Der Deutſche Rundfunk Funk Poſt“ erſcheint in erweiterter Form und umfaßt jetzt 80 Seiten. Damit ſteht das Heft weiterhin, was ſowohl den Umfang als auch den redaktionellen und den Programmteil anbetrifft, an der Spitze der deutſchen Funkzeitſchriften. Die Programmordnung hat außerdem eine Neuerung erfahren. Die Programme der einzelnen Sender beginnen ſtets am oberen Rand der Seiten, ſodaß erſtens einmal die alphabetiſche Folge der Sender klar zutage tritt und zum andern die Sendeſtunden von früh bis abends bei allen Sen⸗ dern faſt nebeneinander zu ſtehen kommen. Die Anordnung der Programme iſt ſomit unübertrefflich. Der übrige Teil des Heftes weiſt im Leitartikel auf die Behandlung des Repertoires der kleinen Orcheſter im Rund⸗ funk hin. Des weiteren wird in der neuen Nummer auf die Weinernte, die in dieſem Jahr beſonders gut ausgefallen iſt, in Bild und Wort Bezug genommen. Im techniſchen Teil werden zunächſt die wichtigſten Bau- ſteine für den„Allſtrom“(auch„Univerſal“-Empfänger ge nannt) erläutert. Weiter wird der Einfluß des elektriſchen Lichtnetzes auf Leitungen unterſucht und zum Schluß ein brauchbares Zuſatzgerät für den Anſchluß eines zweiten Laut— ſprechers beſchrieben. „Der Deutſche Rundfunk ſtrierte Rundſchau mit dem gramm der Welt. 76 Seiten Dieſing A.⸗G., Berlin Funk Poſt“ Illu⸗ ausführlichen Rundfunk⸗Pro⸗ ſtark. Verlag Rothgießer& N 24. Einzelheft 25 Pf. Monats⸗ ten Schwarz verhängt. unſer „Emil“, dann hat auch bezug 85 Pf. 2 — ——— 9 2 N 4 u ———ů— 1 0 7 . 15 4 143 5 52 5 eber, * rr . . * T * 8 4 N N 25 3 — —— * a e r —— 52 Aus Nah und Fern Beginn der Haſenjagd in Heſſen am 16. Oktober. Darmſtadt. Entgegen einer in zahlreichen heſſiſchen Zei⸗ tungen verbreiteten Meldung, die Haſenjagd gehe am 1. Ok⸗ tober auf, wobei es ſich offenbar um die Regelung in Preu⸗ ßen handelt, wird darauf aufmerkſam gemacht, daß in Heſ⸗ ſen erſt am 15. Oktober die Schonzeit für Haſen abläuft. Je⸗ doch dürfen Faſanen(Hähne und Hennen) nach einer dieſer Tage erlaſſenen Verordnung des Herrn Staatsminiſters bereits ab 1. Oktober geſchoſſen werden, während der erſte Schußtag ſeither der 16. Oktober war. Die Inhaber von Feldrevieren werden dieſe Vorſchrift der Regierung mit Freude begrüßen. Darmſtadt.(Vom Vorwurf der Hehlereifrei⸗ geſprochen.) Johann Kaufmann, ſeines Zeichens ein vielfach vorbeſtrafter Dieb, wurde im Frühjahr in Frank⸗ furt auf einem Fahrrade erwiſcht, das am 1. Juli vorigen Jahres einem Lehrling aus dem Hofe des Landgerichts Darmſtadt geſtohlen worden war. Er will es bei einem Un⸗ bekannten umgetauſcht haben. Allerdings ſchien Kaufmann die Sache ſelbſt nicht recht geheuer geweſen zu ſein, denn er ſagte:„Hoffentlich falle ich nicht herein“. Die Darmſtädter Strafkammer verurteilte ihn am 18. Mai wegen Hehlerei im ſtrafverſchärfenden Rückfall zu drei Jahren Zuchthaus und ordnete außerdem die Sicherungsverwahrung an. Das von Kaufmann angerufene Reichsgericht hielt das harte Urteil durch die bisherigen Feſtſtellungen des Vorgerichts nicht für ausreichend begründet, da keine eindeutige Beweis⸗ führung hinſichtlich des Hehlereitatbeſtandes getroffen wor⸗ den war. Das angefochtene Urteil wurde vom Reichsgericht aufgehoben und die Sache zu nochmaliger Verhandlung und Entſcheidung an die Vorinſtanz zurückverwieſen. ** Frankfurt a. Mm.(SFommuniſten vom Volks⸗ gerichtshof verurteilt.) Unter der Anklage der Vorbereitung zum Hochverrat und der illegalen Fortfüh⸗ rung der KPD. nach ihrem Verbot im Bezirk Heſſen⸗Frank⸗ furt hatten ſich fünf Frankfurter Kommuniſten vor dem Volksgerichtshof zu verantworten. Sie haben zum Teil zu⸗ ſammengearbeitet mit dem vom Volksgerichtshof vor einigen Tagen zu drei Jahren Zuchthaus verurteilten früheren kom⸗ muniſtiſchen Redakteur Alfred Grade aus Frankfurt. Der 25jährige Angeklagte Kurt Iſaac war Leiter eines Kinothea⸗ ters in Frankfurt. In Räumen, die er den Mitangeklagten zur Verfügung geſtellt hatte, wurden unter Mitwirkung des 25jährigen Johann Karl hetzflugblätter hergeſtellt. Auch be⸗ ſtanden geheime Beziehungen zu kommuniſtiſchen Emigran⸗ ten im Saargebiet. Der 27jährige Richard Kettner war Chefredakteur bei der kommuniſtiſchen„Arbeiterzeitung“ in Frankfurt geweſen und wurde bei ſeiner illegalen Tätigkeit für die KPD. durch die mitangeklagte 27jährige Martha Lehmann unterſtützt. Iſaac war durch den 25jährigen Dr. Fritz Bayerthal für den Kommunismus geworben. Er hat u. a. für die Zwecke der KPD. einen in ein hochverräte⸗ riſches Theaterſtück eingearbeiteten Hetzſchlager geſchrieben, der auch im Ausland verbreitet worden iſt. Iſaae und Karl erhielten drei Jahre und ſechs Monate Zuchthaus und je drei — Jahre Ehrverluſt. Kettner würde zu zwei Jahren ſechs Mo⸗ naten und Dr. Bayerthal zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt, während die Lehmann mit einer ein⸗ jährigen, durch die Unterſuchungshaft verbüßten Gefängnis⸗ ſtrafe davonkam. ** Frankfurt a. M.(Schießereiin einer Man⸗ ſarde.) In einem Hauſe am Untermainkai ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Fußgänger beobachteten, wie eine Frau, die aus einer Haustür herauskam, zuſammenbrach. Als man ihr beiſtand, bat ſie um Begleitung zum nächſten Polizeirevier. Dort gab ſie dann an, daß der 50jährige Ver⸗ treter Hillmar Schumann, der in dem fraglichen Hauſe eine Manſarde bewohnt, auf ſie geſchoſſen und dann die Waffe gegen ſich ſelbſt gerichtet habe. Die Frau wurde ſofort ins Heiliggeiſt-Hoſpital überführt. Als die Mordkommiſſion in die Manſarde des Schumann kam, fand ſie dieſen in einer großen Blutlache tot im Bett liegend. Die polizeiliche Unter⸗ ſuchung wird ſich in erſter Linie darauf erſtrecken, ob die An⸗ gaben der verletzten Frau richtig ſind. Das Verfahren muß einſtweilen ausgeſetzt werden, da die Frau nicht verneh— mungsfähig iſt. Frankfurt a. M.(Goldene Damenhandtaſche in einem Geſchäft entwendet.) In einem hieſigen Antiquitätenladen wurde eine ſehr wertvolle goldene Da⸗ menhandtaſche geſtohlen. Der Täter hat vermutlich das Geſchäft deshalb aufgeſucht, weil er wußte, daß die In⸗ haberin allein anweſend war. Er ließ ſich von der Frau Bilder, Stiche uſw. vorlegen und ſtellte einen Kauf in Ausſicht. Bei dieſen Verhandlungen zeigte die Inhaberin dem Kunden auch eine ſchwere goldene Damenhandtaſche im Werte von etwa 2000 Mark, für die dieſer aber überhaupt kein Intereſſe zeigte. Vielmehr bat er die Frau, ihm ein Verzeichnis über die von ihm zum Kauf ausgewählten Stücke anzufertigen. Den Augenblick des Schreibens benutzte nun der„Kunde“, die Handtaſche, die unter Papiere ge⸗ krutſcht war, zu entwenden. Von dem Dieb fehlt bisher noch jede Spur. * Wiesbaden.(Schweizer Miniſter kommt nach Deutſchland.) Der Schweizer Miniſter Stucki wird in den nächſten Tagen zu Wirtſchaftsverhandlungen mit deut⸗ ſchen Delegierten in Wiesbaden eintreffen. ** Wiesbaden.(Generalverſemmlung der Evangeliſchen Inneren Miſſion.) Unter dem Vorſitz von Landesbiſchof i. R. Dr. Kortheuer hielt hier der Evangeliſche Verein der Inneren Miſſion ſeine 83. General⸗ verſammlung ab. Aus dem von dem Vorſitzenden verleſenen Jahresbericht war u. a. zu entnehmen, daß in Naſſau das perſonelle Verhältnis des Landesverbandes mit dem Verein für Innere Miſſion gelöſt iſt. Die Aufgaben hat der Landes— verband für Naſſau-Heſſen übernommen. Neu eingetreten iſt Oberlandeskirchenrat Dr. Fiſcher. Seit dem Weggang des Vereinsgeiſtlichen Pfarrer D. Stahl nach Altona amtiert gorläufig der Vorſitzende. Die Wanderarbeitsſtätte in St. goarshauſen wurde verkauft. Der Frauen- und Mäd⸗ henſchutz in Naſſau wurde neu eingerichtet, weil die Polizei dieſe Arbeit umſtellte. Ueber die Neuordnung der Inneren Miſſion ſprach Pfarrer Direktor Röricht-Darmſtadt. Da die ———— Zuſchüſſe faſt ganz fehlten, ſei die finanzielle Lage der Inne⸗ ren Miſſion bedrohlich. Das Verhältnis zur Kirche ſei enger zeſtaltet. Gerade im Dritten Reich müßten Liebe und Pflicht ſich zuſammenfinden. ** Wiesbaden.(Vom Laſtauto getötet.) Das Opfer eines Verkehrsunfalles wurde der 29jährige Erich Wolff aus Wiesbaden-Dotzheim. Als er die Mainzer Straße überqueren wollte, geriet er auf bisher noch ungeklärte Weiſe unter den mit Sand beladenen Anhänger eines Laſt⸗ kraftwagens. Er erlitt bei dem Unglück ſo ſchwere Zerrei⸗ zungen der Därme, daß er bereits auf dem Transport ins Krankenhaus geſtorben iſt. ** Dillenburg.(megierungsrat Dr. Heerd Landrat in Dillenburg.) Zum Nachfolger des in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzten früheren Landrates des Dillkreiſes, Dr. Bünger, wurde nunmehr Regierungsrat Dr. Heerd vom Polizeipräſidium Frankfurt ernannt. Der neue Landrat, der den Dillkreis zunächſt kommiſſariſch ver⸗ waltet, hat die Dienſtgeſchäfte übernommen. ** Biedenkopf. ⸗(Zuſammenlegung der Spar⸗ kaſſen von Biedenkopf und Gladenbach.) Das Preußiſche Staatsminiſterium hat mit Wirkung vom 1. Oktober die Zweckverbandsſparkaſſen zu Biedenkopf und zu Gladenbach zu einer gleichzeitig errichteten Kreisſparkaſſe zu Biedenkopf zuſammengelegt. Die bisherige Zweckver— bandsſparkaſſe in Gladenbach iſt in eine Nebenſtelle der Kreisſparkaſſe in Biedenkopf verwandelt worden. ** Marburg.(Beim Spiel ein Auge ausge⸗ worfen.) Dem ſechsjährigen Kind der hieſigen Einwoh⸗ nerin Keil wurde beim Spielen auf der Straße von einem Spielkameraden durch einen unglücklichen Wurf mit einem Stein ein Auge ausgeworfen. 5 * Garbenheim.(Mit dem Fahrrad zwiſchen zwei Autos.) Bei der Durchfahrt zweier Kraftwagen durch den mittleren Teil des Ortes ereignete ſich auf der Hauptſtraße ein gräßlicher Verkehrsunfall, der ein Menſchen⸗ leben forderte. Der Radfahrer Ludwig Groh aus Atzbach fuhr mit ſeinem Rad dicht hinter einem Perſonenkraftwagen her. Dadurch konnte er, als er in eine Seitengaſſe ein⸗ biegen wollte, einen ihm entgegenkommenden Kraftwagen nicht rechtzeitig erkennen. Er wurde von deſſen linken Kot⸗ flügel erfaßt, gegen den eiſernen Rahmen der Windſchutz⸗ ſcheibe und mit dem Kopf in dieſe hineingeſchleudert und fiel ſchließlich auf der anderen Seite des Wagens auf die Straße. Die Wucht des Zuſammenſtoßes war ſo groß, daß Groh den ſchweren Verletzungen, die er bei dem Anglück davongetragen hat, kurz nach ſeiner Einlieferung ins Wetz⸗ larer Krankenhaus erlegen iſt. Gießen.(Zuchthaus für einen unverbeſ⸗ ſerlichen Sünder.) Vor einigen Tagen wurde der ſchon vielfach vorbeſtrafte Angeklagte Reinhard Kröll vom Sondergericht wegen Beleidigung der Polizei zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Geſtern hatte er ſich nun vor der Gie⸗ ßener Großen Strafkammer wegen Sittlichkeitsverbrechens, begangen an zwei Mädchen unter 14 Jahren, zu verant⸗ worten. Das Urteil lautete auf ein Jahr und acht Monate Zuchthaus ſowie fünf Jahre Ehrverluſt. genderung im Nause Tiebruck Fddddadddudddadadddaddddadcdddadacddadadadadaddcaddadaddddddadadadadaddad Roman von Christel Broehl-Delhaes (Nachdruck verboten) „Ach?“ verwunderte ſich Georg.„Ich dachte beſtimmt, er würde dein Nachfolger. Schon weil—“ „Was heißt hier ſchon weil?“ „Ich dachte, weil er wahrſcheinlich Milla mal heiraten wird.“ Tiebrucks Blick fing an zu flimmern. „So, das dachteſt du dir? Wie kommſt du denn zu dieſer Annahme?“ „Nun, weil die beiden— ich glaube Kamilla manchmal—“ Georg brach ab. Das Geſicht ſeines Vaters ließ ihn verſtummen. „Du willß doch damit nicht andeuten, daß zwiſchen Alk und Kamilla hier in meinem Hauſe, unter meinen Augen eine— eine— eine Heimlichkeit beſtand oder noch beſteht?“ „Wieſo? Nein! Ich kann ſo etwas natürlich mit keinem Recht ſagen. Ich dachte nur, es paßt ſo ſchön— dein geſchätzter Schüler und deine Tochter. Es blieb ſozuſagen in der Familie.“ „Ich glaube“, unterbrach Maria und milderte den Ernſt der Situation mit Willen ſchalkhaft,„wir gehen jetzt endlich einmal 50 Günter ſitzt ſchon im Vorzimmer und hat ſicher Mords— unger.“ Für diesmal war das heikle Geſpräch unterbrochen. Nach dem Eſſen ging Maria wieder in das Muſikzimmer und winkte Georg mit den Augen, ihr zu folgen. Maria prälu— dierte ein wenig, brach dann aber ab und fragte: „Was hat Günter? Er ſchaute heute abend bei Tiſch kaum auf!“ „Ach, er hat weiter nichts. Wir haben nur auf dem Heim— weg vom Flugplatz ſeine— wir haben Frau Laura Paſting geſehen.“ „So? Habt ihr denn mit ihr geſprochen?“ „Nein!“ Georg ſtieß es in großem Erſtaunen hervor. „Natürlich nicht. Günter hat wohl keine Veranlaſſung, mit ihr zu ſprechen. Aber es regt ihn immer etwas auf, wenn er es auch nicht wiſſen will. Nun, hoffentlich begegnet er ihr nicht mehr lange. Wenn ſie wieder heiratet, wird ſie wohl weg— ziehen von hier oder wenigſtens aus dieſem Stadtviertel.“ „Sie wird aber nicht heiraten“, antwortete Maria und war gewillt, die ganze Wahrheit zu ſagen.„Es hat ſich etwas ereignet, woran keiner gedacht hat. Frau Paſting bekommt aus dieſer Ehe noch ein Kind. Günter Paſting wird bald einen kleinen Bruder haben.“ Marias Eröffnung antwortete ein ächzender Laut von der Tür her. Maria und Georg ſchauten erſchrocken auf. Anbe— merkt war Günter ihnen gefolgt und hatte Maria Tiebrucks Worte vernommen. Nun ſtand er mit fahlem, entſetztem Ge— ſicht im Türrahmen und ſtarrte ins Leere. „Günter, lieber Junge!“ rief Maria leiſe. Aber als gebe der Anruf ihm ſeine Beſinnung wieder, ſo ſchrak Günter zuſammen, ſtarrte Maria eine Sekunde faſſungs— los an, wandte ſich dann und verließ den Raum wieder. „Geh ihm nach!“ flüſterte Georg.„Bitte, Mama, geh zu ihm! Er wird maßlos aufgeregt und zornig ſein.“ Maria erhob ſich und folgte Günter. ** * Gruppe F des weiblichen Arbeitsdienſtes hatte Feierabend. Sie beſtand aus lauter Abiturientinnen, jungen, friſchen Mäd⸗ chen, die nachdenken gelernt hatten und die nun gelbert wurden. wie man praktiſch zupackte im täglichen und häuslichen Leben Die meiſten waren trotz der frühen Jahreszeit— man hatte erſt Mai— tiefbraun gebrannt von Sonne, Luft und Sport. Denn Sport war die zweite Bedingung im Arbeitslager der jungen Mädchen. „Wenn wir nun dieſes herrliche Jahr nicht hätten, wären wir vielleicht— wenn ſich uns ſofort etwas bot— ins Geſchäft oder zum Büro gegangen“, ſagte Elſe Wiedner und verſchränkte die ſtarken, braunen Arme im Nacken,„wahrſcheinlich wäre kei— ner von uns auf die Idee gekommen, daß wir uns damit eigent⸗ lich etwas viel zumuteten: anſtrengende Schule, aufregende Schlußprüfung und gleich— Beruf.“ „Na“, meinte Lenore Mollberg,„ſind wir hier etwa zum Vergnügen?“ 8 Der ganze Mädchenkreis brach in ſchallendes Gelächter aus; man wußte, es war eine harte Nuß für die kleine, mollige Le— nore Mollberg, daß ſie während der Arbeitsdienſtnflicht ein biß⸗ chen früher, als ſie es gewöhnt, aufſtehen mußte. Nachdem man ſich beruhigt hatte und die kleine Lenore ein beleidigtes Geſicht aufſetzte, fuhr Elſe Wiedner mit ihrer leiſen Stimme fort: „Jedenfalls hat unſer Leben hier nichts mit„Beruf“ zu tun. Man fühlt ſich werden, und man kann es ſo unbekümmert, denn niemand von uns iſt über oder unter uns. Es iſt gewiß, daß wir aufpaſſen müſſen und Pflichten haben. Aber ſie wer— den einem ſo unmerklich beigebracht, daß wir ſie liebhaben und uns nicht zu ihnen zwingen müſſen.“ Darauf ſchwiegen die Mädchen nachdenklich. Es dämmerte, und das ruhige, ſonnige Geſicht der Elſe Wiedner ſtand hell und wie beglänzt vor dem dunkleren Hintergrund des Maienhimmels. Eines der Mädchen griff einen Akkord auf der Laute. Sie ſpielten und ſangen faſt jeden Abend alte Volkslieder und frohe Tanzweiſen. Manchmal tanzten ſie dazu, bis Fräulein Körch, die Leiterin, dazu kam und leiſe, aber ſicher das Schlafengehen gebot, damit man am anderen Morgen friſch ſei. „Elſe, du hätteſt das Zeug dazu, Siedlungshelferin zu wer den“, ſagte eines der Mädchen aus dem ſtummen Kreis,„du haſt ſo eine Gabe, alles auf die Sonnenſeite zu ſtellen und die anderen das dann auch ſo ſehen zu laſſen.“ „Ich habe irgendwo einmal ein ſchönes Wort geleſen“, ſagte Elſe Wiedner leiſe,„das geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Wißt ihr, wie es heißt?„Eigentum, Familie und Re⸗ ligion ſind die drei Grundpfeiler der menſchlichen Geſellſchaft.“ Der Menſch muß wiſſen, daß er arbeiten kann und für wen er ſchafft. And nun zu denken, daß es Tauſenden von Menſchen wieder möglich gemacht wird, Eigentum zu haben, Scholle zu beſitzen, eine Familie zu gründen, das iſt ſo wunderbar, daß man es kaum glauben kann.“ „Die ganze Siedelei iſt abe rnoch ein ziemliches Stück Ar⸗ beit“, ließ ſich eine andere zögernd vernehmen. „Ja, ein ſchweres Werk!“ flammte Elſe Wiedner auf.„Aber dafür haben wir ja unſere Jugend, nicht wahr, damit wir un⸗ ſere Kraft und Ausdauer zeigen. Wenn wir alle wollen, wenn wir keine Miesmacher unter uns und um uns dulden, dann muß es gehen.“ „Bloß— das lange Nichtstun, das Ausſichts- und Ereig— nisloſe hat die Menſchen alle ſchlapp gemacht und auch träge im Geiſt“, ließ ſich eine tiefe Stimme vernehmen. „Es liegt an den Siedlungsleitern, wie ſie es anſtellen, den Land- und Schollenfremden die neue ungewohnte Arbeit lieb und wertvoll zu machen“, widerſprach Elſe Wiedner. „Eigentlich“, ließ die mollige Lenore verlauten,„iſt das Ganze— Rückſchritt, Rückgang. Es wird doch eine bequemere Lebensform aufgegeben und das vielfach dem Früheren ähnliche Los von neuem aufgenommen!“ „Das iſt nicht Rückſchritt, das iſt Erwachen, Selbſtbeſin⸗ nung, das iſt Erkenntnis, daß wir mit all unſeren Errungen⸗ ſchaften unrettbar dem Abgrund zutrieben. Wir menſchlichen Maſchinen hatten doch jedes Gefühl für den Sinn der Arbeit verloren.“ „Es bricht alſo ein neues, goldenes Zeitalter an?! ſcherzte Dora Reiter und ſtreichelte über Elſes Arm, der ihrer Hand zu nahe kam. „Ja, wen wir alle wollen und mithelfen, glaube ich zuver— ſichtlich daran“, entgegnete Elſe ernſthaft,„beſonders, wenn ſich auch im inneren Leben des Menſchen wieder manches ändern wird. Die Sittlichkeit müßte wiederhergeſtellt werden. Es müßte nicht mehr modern ſein, daß ein Mädchen ohne Kranz in die Ehe geht.“ .„Warum erwähnſt du das gerade?“ fragte die bequeme, leine Lenore.„Ans brauchſt du doch keinen Hieb zu geben. Wir ſind doch alle noch die reinſten Anſchuldslämmer.“ „Deshalb ſage ich das nicht“, verteidigte ſich Elſe Wiedner, „es fiel mir nur gerade ſo ein, weil es ein Teil der Wurzel alles Aebels iſt.“ Du möchteſt alſo am liebſten ein Geſetz herausgeben, wo⸗ nach ein leichter Lebenswandel mit Verbannung beſtraft wird?“ fragte eine aus dem Kreiſe neugierig. „O nein“, widerſprach Elſe ohne Leberlegung und mit feſter, ernſter Aeberzeugung,„damit würde man wohl nie zum Ziel kommen. Ich halte es ſogar für verfehlt, einen Menſchen zu irgendwelchen, vor allem inneren Dingen zwingen zu wollen. Das alles muß man auf natürlichem Wege erreichen, durch eine planvolle ethiſche Erziehung zur Sittlichkeit. And die bis in den Kern hinein ſchlechten Elemente, nun, die bleiben dann immer noch auszuſcheiden. Aber wer dann wirklich etwas in ſich hat, Selbſtbewußtſein und Verantwortungsgefühl gegen ſich ſelbſt und den Menſchen gegenüber, die Vertrauen in uns ſetzen, der wird auch nach einer Verfehlung oder während eines Irrweges, von dem er umkehrt, ein rechter Menſch und nützliches Glied der Geſellſchaft.“ „Hälſt du das für ganz ſicher, Elſe?“ fragte mit einem 15 Kamilla Tiebruck. Sie ſprach in eine vollkommene Stille inein. „Aber ſicher, Blaſſes.“ Elſe ſchaute die Fragerin genauer an. Solange Kamilla der Gemeinſchaft angehörte, wurde ſie „Blaſſes“ genannt.„Biſt du müde, Milla?“ 14,Sie hat doch gar nichts Beſonderes heute getan“, maulte eine,„wovon ſoll ſie wohl müde ſein?“ Elſe Wiedner erhob ſich von ihrem Platz und tat die paar Schritte bis zu Kamilla. „An meiner robuſten Geſundheit müßt ihr nicht alles meſ⸗ ſen“, verwies ſie. Ihre Hand legte ſich warm auf Kamillas eiskalte. „Mädel, haſt du eigentlich Heimweh? Oder biſt du krank?“ „Anſinn! Wenn ich krank wäre, müßte ich doch mal Fieber haben.“ Kamilla wehrte ſich verzweifelt gegen allzuviel Auf⸗ merkſamkeit.„Du ſiehſt doch, ich habe keins. Was ſollte mir wohl fehlen?“ „Aber du haſt doch etwas! Gefällt dir der Arbeitsdienſt nicht? Haben dich meine Ausführungen verſtimmt?“ Faſt zu raſch, ganz überſtürzt antwortete Kamilla:„O nein, deine Ausführungen waren ſchon ſehr gut und richtig. Du haſt Zeugs in dir, Elſe. Du erinnerſt mich an meine— Mamg.“ „An deine Stiefmutter? Ich denke, die magſt du nicht beſonders?“ „Ich habe mir eingebildet, daß ich ſie nicht mag, aber ich ſehe mit jedem Tag deutlicher ein, daß ſie in allen Dingen, gegen die ich mich ſtemmte, recht hatte und daß alles ganz anders ge⸗ worden wäre, wenn ich mich von ihr hätte leiten laſſen. Aber ich wollte ja nicht— ich war ſehr ungerecht— ich ſehe erſt jetzt ein, wie reif und klug und beſcheiden ſie in Wirklichkeit war, während ich— aber ich wollte ia nicht.“ (Fortſetzung folgt.) i Gießen.(Wegen Schlachtſt ü reien ins 1 en untante „. egen unlauterer Manipula⸗ ionen bei der Angabe des Gewichts der Schlachtſchweine Zwecke der Feſtſetzung der Schlachtſteuer ſtanden im en Jahr der eidlich verpflichtete Wiegemeiſter Wilhelm 8 aus Staden(Kreis Friedberg) und die aus den eichen Orten ſtammenden Angeklagten Johannes Schult rgarete Dauch jun. und ſen., Albert Matheſius und Wil- Rauſch vor der Großen Strafkammer in Gießen die 5 Dochart zu einem Jahr Zuchthaus verurteilte, die n Angeklagten aber freiſprach. Gegen dieſes Urteil e Reviſion eingelegt, ſo daß die Sache erneut vor der 1 Strafkammer zur Verhandlung kam. Das Gericht rteilte jetzt ſämtliche Angeklagten zu der Mindeſtſtrafe einem Jahr Zuchthaus, die nach der geſetzlichen Vor⸗ ö gegeben war. Es empfahl den Verurteilten ſich mit einem Gnadengeſuch an das Miniſterium zu wenden Dem Verfahren lag zu Grunde, daß der Wiegemeiſter Dochart vom Dezember 1932 bis zum April 1933 das Gewicht der von den übrigen Angeklagten zu ihm gebrachten Schweine zu niedrig angab, um die Schlachtſteuer zu umgehen, und daß er zu dieſen Verfehlungen von den übrigen Angeklagten angeſtiftet worden war. 9 Offenbach.(Auch ein G rund.) In der Linneſtraße n wollte ſich eine Hausaugeſtellte mit Lyſol das Leben neh⸗ men. Sie hatte für ihre Brotgeber Einkäufe zu machen und dabei zu wenig Geld herausl A lig kommen. Aus Angſt vor Vor⸗ haltungen, die ihr gemacht werden könnten, machte ſie dieſen ſchrecklichen Selbſtmordverſuch. Das Mädchen wurde in be⸗ denklichem Zuſtand ins Krankenhaus eingeljefert. Nieder⸗Ramſtadt.(Immer wieder Felddiebe 9 Zu der Zeit der Ernte ſuchen viele Auswärtige die hieſigen Felder zum„Abſtoppeln“ ab. Dabei heißen ſie aber auch von noch nicht abgeernteten Feldern mitgehen, was ſie nur eben erreichen können. Mil ſolchen Felddieben iſt es in letz⸗ er Zeit wiederholt zu Auseinanderſetzungen gekommen. In den letzten Tagen endete eine ſolche Aus inanderſetzung mit einer regelrechten Schlägerei zwiſchen Dieben und Feldſchutz⸗ e 75 ſchließlich mit der Verhaftung der unerwünſch⸗ en Beſuchet. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 4. Oktober: Amt⸗ lich notierten: Weizen Feſtpreiſe Gebiet W 15 20.20, Gebiet W'ͤ16 20.40, Gebiet W 17 20.70; Roggen Feſtpreiſe Gebiet R 15 16.40, Gebiet R 16 16.70, Gebiet R 18 16; Brau⸗ gerſte, inl. 19 bis 20.50(Ausſtichware über Notiz), Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19.50; Futtergerſte Feſtpreiſe Ge⸗ biet G 7 15.40, G 8 15.70, G 9 15.90, G 11 16.20, Hafer Feſtpreiſe Gebiet H 11 15.40, H 14 15.90,§ 17 16.20; Mais mit Sack 21.25; Raps, inl. ab Station 31; Weizen⸗ kleie mit Sack W 17 10.35; Roggenkleie mit Sack R 16 10.02; Weizenfuttermehl 12.50(Vollkleie 50 Pfennig höher); Weizennachmehl 16.25; Erdnußkuchen 14.50 plus 40 Pfennig Großhandelszuſchlag; Sojaſchrot 13.40; Rapskuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 15.20; Kokoskuchen 15.20; Leinkuchen 15.20; Biertreber mit Sack 17; Malzkeime 14.50 bis 15.50; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu, neues 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 3 bis 3.50, dto.(Hafer und Gerſte) 3.50 bis 3.80, Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen) 2.50 bis 3, dto. (Hafer und Gerſte) 3.20 bis 3.60; Weizenmehl: Feſtpreis⸗ gebiet W 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, W' 16 27.15, W 15 27.25, Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark, mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark, Frachtausgleich 0.50 Mark für 15⸗Tonnen⸗Ladun⸗ gen; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.40, 15 23.75, 13 23.25, alles Oktober⸗Lieferung, zuzüglich 0.50 Marl Frachtausgleich. 5 Mannheimer Kleinviehmarkt vom 4. Oktober. Zufuhr: 13 Kälber, 6 Schafe, 42 Schweine, 150 Ferkel und 376 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 7—9, über ſechs Wochen 16—22, Läufer 24—27 Mark. Kälber, Schafe und Schweine ohne Notiz.— Marktverlauf: lebhaft. Jetzt ſchon muß dem Auswinkern und der Lagergefahr vorgebeugt werden. Die Erſcheinung des Auswinterns kann allein aus mannig⸗ fachen Gründen hervorgerufen werden, ſei es z. B., daß ſtauende Weſſe die Pflanzen durch Luftmangel oder Auffrieren und Zer⸗ reißen der zarten Wurzeln zum Abſterben bringt, ſei es ins⸗ beſondere, daß das Geflecht des Schneeſchimmels(Fusarium) den jungen Pflänzchen das Lebensmark ausſaugt oder ſei es, daß die große Zahl der tieriſchen Schädlinge wie Drahtwürmer, Erd⸗ raupen und Getreidefliegenlarven vorzeitig den Lebensfaden der Pflanzen abbeißen. Auch über die Arſachen der Lagerfrucht⸗ bildung muß man ſich im klaren ſein, wenn man wirkungsvolle Gegenmaßnahmen ergreifen will. Häufig wird es ſich darum handeln, daß die Beſtände infolge unſachgemäßer Beſtellungs⸗ und Pflegemaßnahmen ſowie falſcher Ernährung oder auch durch die Wahl eines mangelhaften Saatgutes in ihrer richtigen Ent wicklung behindert worden ſind. Ebenſo können aber auch die Fußkrankheiten, die in den letzten Jahren durch die Zunahme des eidebaues erheblich an Verbreitung gewonnen haben, an dieſem Abel die Schuld tragen. Aus der Kenntnis all dieſer Gefahren und ihrer Arſachen ergeben ſich nun zwangsläufig die Maßnahmen, mit deren Hilfe man Schäden der vorgenannten in weiteſtgehendem Amfange begegnen kann. In beiden llen iſt es zunächſt wichtig, daß den Pflanzen durch ſach gemäße Bodenbearbeitung und Regulierung der Waſſerverhält⸗ niſſe ein zuſagender Standort verſchafft wird. Nicht minder not ⸗ wendig iſt die Auswahl eines den örtlichen Verhältniſſen an⸗ gepaßten keimkräftigen, geſunden Saatgutes, deſſen Beizung gegen Schneeſchimmel beſonders bei Roggen dringend zu emp⸗ fehlen iſt. Ebenſo müſſen die Pflegemaßnahmen, wie Walzen und Eggen, jeweils zur rechten Zeit ausgeführt werden, um hochgefrorene Pflanzen wieder an den Boden anzudrücken bzw. die Krume offenzuhalten. Ausſchlaggebend für den Erfolg all dieſer Maßnahmen gegen Froſt und Lagergefahr iſt ſchließlich und nicht zuletzt die Sicherſtellung einer ungeſtörten und kräftigen Jugendentwicklung durch rechtzeitige und ausreichende Ernährung. Bekanntlich laſſen ſich Verſäumniſſe in dieſer Richtung meiſt kaum wieder einholen, zumal wenn es ſich um die. ſtoffe Kali und Phosphorſäure handelt. Dieſen fällt näm ich neben ihrer Rolle als unentbehrliche Pflanzennährſtoffe inſofern eine beſondere Bedeutung zu, als ſie ſich gerade im Hinblick auf die beſprochenen Maßnahmen als ein direktes und ausgezeichnetes Schutzmittel bewährt haben. Sie bewirken erfahrungsgemäß eine 5— 8 und kräftige Jugendentwicklung und ſorgen N 55 aus für eine erhebliche Feſtigung des Halmgewebes. 8 zeitig im Herbſt verabreichte Düngung mit Thomasmeh 1 Kali macht alſo die Winterſaaten widerſtandsfähig 20 i Einwirkungen des Froſtes und vermindert außerdem die Lager⸗ gefahr. ECT ³˙ p T Mütter, die NS.-VBolkswohlfahrt kämpft für Euch! Werdet Mitglieder der NS.-Volkswohlfahrt! ————— 2 Der Endkampf an der Saar beginnt! WK. Saarbrücken, 4. Oktober. Die Weſtmark-Korreſpondenz ſchreibt: Hundert Tage noch ſind es vom Freitag, den 5. Oktober 1934 bis zum Sonn— kag, den 13. Januar 1935, dem heißerſehnten Abſtimmungstage, an dem ſich die Saardeutſchen zu ihrem angeſtimmten Blute und Boden bekennen werden Die Eintragungsliſten der Deutſchen Front des Saargebiets umfaſſen nach den letzten Feſtſtellungen ungefähr 92 Prozent der Abſtimmungsberechtigten. Da ſich einerſeits die Mitglieder— zahl der Deutſchen Front noch ſtändig vermehrt, andererſeits die Zahl der Abſtimmungsberechtigten infolge von Einſprüchen gleichfalls noch Schwankungen unterworfen iſt, läßt ſich die gegenwärtige Stärke der Abſtimmungsparteien nur annähernd ſchätzen. Nimmt man aber an, daß die Mitglieder der Deutſchen Front ſelbſtverſtändlich für Deutſchland ſtimmen werden, ſo iſt die Zahl der noch auf gegneriſcher Seite ſtehen— den oder noch unentſchloſſenen Volksgenoſſen auf rund 10 Prozent zu veranſe gen. Das praktiſche Arbeitsziel dieſer bundert Tage muß es alſo ſein, den noch fehlenden zehnten Mann in die deutſche Gemeinſchaft hereinzuholen. So lautet die Kampfparole für die Hunderttageſchlacht: Der zehnte Mann muß unſer ſein! Heran mit dem zehnten Mann! Er muß gewonnen werden, ihn gilt es zu überzeugen und ihn gilt es zu retten aus den Klauen einer verlogenen und ſchmählichen Feindpropaganda, die letzten Endes niemals das Wohl des Saarvolkes, ſondern nur die Schädigung Alldeutſch— lands zum Ziele haben kann. Auf Seiten der Saardeutſchen aber gilt es nicht weniger und nicht mehr, als den noch abſeits ſtehenden Brüdern die Augen zu öffnen über das, was ſie wirklich ſind, was die Eltern waren, und was auch die Kinder nur ſein können, deutſchblütig, 5 und darum zugehörig zum deutſchen Land, Volk und Reich! Die erſte Tagung des Reichsbundes für deutſche Vorgeſchichte Der im Vorjahre gegründete Reichsbund für deutſche Vorge⸗ ſchichte, in den vor allem auch die von Guſtav Koſſinna ge— gründete Geſellſchaft für deutſche Vorgeſchichte aufgenommen wurde, wird in dieſem Jahre, und zwar vom 13. bis 20. Okt. in Halle ſeine erſte große Tagung abhalten. Die Tagung, die von der Landesanſtalt für Vorgeſchichte in Halle unter Prof. Dr. Hahne getragen wird, beginnt mit einer großen Kund— hla ebung, in der Reichsleiter Alfred Ros enberg über„Am: 2 der deutſchen Vorgeſchichte“ ſprechen wird. In mehreren Referaten wird zu den Gegenwartsfragen der deutſchen Vorgeſchichtsforſchung geſprochen und zwar lauten die Themen: „Vorgeſchichte im nationalſozialiſtiſchen Erziebungswerke. „Vorgeſchichte als Grundlage der Grenzlandarbeit„„Neue Wege der vorgeſchichtlichen Denkmalspflege“,„Neugeſtaltung der vorgeſchichtlichen Muſeen“. Ausflüge der Landesanſtalt für Vorgeſchichte zu Ausgrabungsſtellen ſollen Einblick in die prak— tiſche Geländearbeit des Vorgeſchichtsforſchers geben. Die Schiller⸗Gedenkwoche in Weimar, die im November zur Feier des 175. Geburtstages Friedrich von Schillers abgehalten werden ſoll, wird vom Deutſchen Nationaltheater in Weimar vorbereitet. Beginnen ſollen dieſe feſtlichen Gedenktage mit einer Jugendfeier am 7. November und einer Aufführung von„Wallenſteins Lager“. Am 8, und 9. November folgen Feſtaufführungen des„Don Karlos“ und „Wilhelm Tell“. Der Hauptfeſttag iſt dann der 10. November, der Geburtstag des Dichters, an dem in einem Feſtakt unter Pfitzners Leitung Beethovens 9. Sinfonie mit dem Schlußchor „An die Freude“ aufgeführt wird. Den feſtlichen Abſchluß der Gedenkwoche gibt am 11. November ein Gaſtſpiel, des Dresdner Schauſpiels mit der Aufführung„Maria Stuart“. Jugendliche Selbſtmörder. DNB. Stuttgart, 4. Okt. Auf der Bahnſtrecke Stuttgart Alm wurden am Mittwoch; mittag die Leichen eines aus Singen ſtammenden 17jährigen Burſchen und eines 14jährigen Mädchens gefunden. die ſich vom Zuge hatten überfahren laſſen. Die Gründe der Tat ſind noch unbekannt. Das Eiſenbahnunglück in Polen 13 Todesopfer.— 56 Verletzte. Warſchau, 4. Oktober. Die Liſte der Todesopfer der Eiſenbahnkataſtrophe in Krzeſzowice bei Krakau hat ſich auf 13 erhöht, da noch zwei Schwerverletzte im Krankenhaus geſtorben ſind. Die Geſamtzahl der Schwer- und Leichtver⸗ letzten beträgt 56. Als Schuldige an der Kataſtrophe wurden der Fahrdienſtleiter der Station Krzeſzowice und ein Blockwärter verhaftet; der Unterſuchungsausſchuß hat feſtgeſtellt, daß der Schnellzug Wien—Warſchau auf den Streckenabſchnitt gelaſſen wurde, ohne daß die Strecke als frei zurückgemeldet worden war. Der Verkehr auf der Straße Das neue Verkehrsrecht— Wie man ſich im Verkehr zu verhalten hat DNB. Berlin, 4. Oktober. Miniſterialdirektor Dr. Brandenbur g im Reichsver⸗ kehrsminiſterium ſprach heute vor Vertretern der Preſſe über die am 1. Oktober in Kraft getretene Rei chsſtraßenver⸗ kehrsordnung, wobei er u. a. ausführte: Die Reichsſtraßenverkehrsordnung iſt am 1. Oktober 1934 in Kraft getreten. Die dazu gehörigen Ausführungsbeſtimmungen erſcheinen im Reichsgeſetzblatt, Teil I. Eine frühere Veröffent⸗ lichung der Ausführungsbeſtimmungen war leider nicht möglich. Schwierigkeiten ſind ſeit dem 1. Oktober nicht aufgetreten, es werden ſich auch in den wenigen Tagen bis zur Veröffentlichung keine ergeben, da die Reichsſtraßenverkehrsordnung auf dem Ge— biete der Regelung des Verkehrs auf der Straße keine grund— ſätzlichen Neuerungen bringt. Neu iſt allerdings die Vorſchrift, daß der Eingeholte zu er⸗ kennen geben muß, daß er bereit iſt, ſich überholen zu laſſen. Dieſe Beſtimmung iſt aber ſchon in der Reichsſtraßenverkehrs— ordnung ſelbſt enthalten, alſo ſeit Mai d. J. bekannt. Neu iſt ferner die Regelung des Vorfahrtsrechte 8, die aber erſt am 1. Januar 1935 in Kraft tritt. In den nächſten Tagen wird eine Verordnung erſcheinen, die aus rein geſetzestechniſchen Grün— den die bisherige Regelung des Vorfahrtsrechtes noch bis zum 31. Dezember 1934 erhält. Ebenſo iſt es mit den Rück ſtrah⸗ lern. Auch für dieſe bleibt der bisherige Rechtszuſtand noch bis zum 31. Dezember 1934. Für alle übrigen Vorgänge im Verkehr gelten diejenigen Vorſchriften unverändert weiter, die ſeit Jahren dem Verkehrsteilnehmer in Fleiſch und Blut über— gegangen ſind. Sie werden, ſoweit ſie nicht ausdrücklich in die Reichsſtraßenverkehrsordnung übernommen ſind, durch die Grundregel des§S 25 der RStRVO. gedeckt, während nochmals wiederholt ſei: „Zeder Teilnehmer am öffentlichen Verkehr hat ſich ſo zu verhalten, daß er keinen anderen ſchädigt oder mehr als nach den Amſtänden unvermeidbar behindert oder beläſtigt.“ Von denjenigen Beſtimmungen der Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung, welche neu ſind, intereſſieren wohl am meiſten die Be⸗ ſtimmungen über den Autobrief und über die techniſche Beſchaf— fenheit der Fahrzeuge. Das Verfahren mit dem Autobrief iſt bereits in einer im Sommer vorweggenommenen Verordnung geregelt. In dieſer Beziehung tritt alſo mit dem 1. Oktober keine Neuregelung ein. Es trifft nur die Anwendung des Ver— fahrens auch auf Kleinkrafträder zu. Bezüglich der techniſchen Anforderungen an die Fahrzeuge(Breite, Länge und Achſendruck) enthält die Reichsſtraßenverkehrsordnung ſelbſt die notwendigen grundlegenden Beſtimmungen. Der Reichsverkehrs⸗ miniſter hatte ſchon in der vergangenen Zeit im Verwaltungs wege angeordnet, daß bereits vor dem Inkrafttreten der Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung nach den neuen Beſtimmungen zu ver⸗ fahren ſei. Die Leberleitung auf das neue Recht hat alſo bereits ſtattgefunden. Eine nicht ganz unwichtige Aenderung erleichtert die Erlangung des Führerſcheines. Bisher mußte der Prüfling nach Beſtehen der Prüfung noch einige Zeit warten, ehe er wirklich fahren durfte. Erſt nämlich mußte der prüfende Sachverſtändige an die Behörde das Er— gebnis der Prüfung berichten. Erſt dann entſchloß ſich die Be hörde zur Erteilung des Führerſcheins, und nun konnte ſich der zukünftige Automobiliſt den Führerſchein abholen. Das dauerte unter Amſtänden eine Woche oder mehr. Nunmehr erhielt er nach Beſtehen der Prüfung den ſchon von der Behörde vor— 1 75 0 Führerſchein ſofort vom Sachverſtändigen ausge⸗ ändigt. Die Reichsſtraßenverkehrsordnung atmet einen neuen Geiſt, wie er auch in den Veröffentlichungen des Reichsjuſtizminiſters über die Strafgeſetzgebung des Reiches als charakteriſtiſch für die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung gekennzeichnet worden iſt. Man wird es nicht dem Miniſter überlaſſen, grundſätzlich neues Recht ſelbſt zu ſchaffen, ihn aber freier ſtellen als bisher, indem man ihn von der unüberſehbaren Zahl kaſuiſtiſcher Einzelvor— ſchriften freiſtellt und in der Geſetzgebung mehr und mehr den Weg vernünftiger Generalklauſeln gehen. Die Reichsſtraßenverkehrsordnung enthält eine Einleitung, deren letzter Satz hier nochmals zitiert ſei: „Der Halter der Verkehrsmittel, jeder Verkehrsteilnehmer und alle die die Verkehrsordnung durchführenden und anwenden— den Verwaltungs- und Gerichtsbehörden müſſen ſich von dem neuen Geiſt dieſer Reichsſtraßenverkehrsordnung leiten laſſen, um ſo ihrer Verantwortung gegenüber der Verkehrsgemeinſchaft gerecht zu werden.“ PP Hindenburgs Geburts- kag. 1 Am Geburtstage des verewigten Reichspräſi⸗ denten Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg wurden an ſeiner letz⸗ ten Ruheſtätte im Tan⸗ nenbergdenkmal zahlloſe Kränze und Blumen⸗ ſpenden niedergelegt. Auf unſerem Bild ſehen wir Generalleutnant von Brauchitſch vor der Ehrenwache. Der Gene⸗ ral legte im Auftrage des Führers einen Lorbeerkranz am Sarge des großen Deutſchen nieder. 8 S eee ee 0 1 1 W r e 8 3 r 5 ———— 5 5 — „ —r!r!!.. ( Aber Herr Studienrat Von Karlheinz Backhaus⸗Berlin. „Darf ich bitten, Herr Oekonomierat?“—„Danke, dante, zu llebenswürdig, aber wenn es ſein muß....—„Nehmen Sie ur, ein ausgeſucht feines Kraut, dieſe Zigarre. Das Aroma iſt wunderbar, iſt ja auch kein Wunder, denn es iſt eine der beſten Brafilzigarren.“—„So, ſo, Braſilzigarre?— Ich dachte, Herr Studienrat, Sie würden deutſche Tabake bevorzugen, denn, wie ich höre, ſind Sie doch in der nationalen Bewegung tätig, und werben wohl auch für deutſche Waren.“—„Ja, ja, das ſtimmt ſchon, aber Sie müſſen doch einſehen, daß man für deutſche Tabake nicht werben kann. Für Obſt, Gemüſe und anderes, da ſelbſtverſtändlich, und wehe, wenn meine Frau mir einmal mit ausländiſchen Sorten ins Haus käme. Sie würde ihren Mann aber von einer rauhen Seite kennen lernen.“—„Ich verſtehe das nicht. Warum haben Sie ein ſolches Vorurteil gegen deutſchen Tabak?“—„Ein Vorurteil, gar kein Gedanke daran, aber Sie wollen mir doch wohl nicht begreiflich machen, daß auf deutſchem Boden und in unſerem Klima Tabake wachſen können, die mit den Sorten, die in den Tropen wachſen, irgendwie in Wettbewerb treten könnten!“ „Mein lieber Herr Studienrat, Sie ſind doch ein ſtudierter Mann, doch könnten Sie ſolche Dinge eigentlich etwas beſſer be⸗ herrſchen. Sie müſſen mir deshalb jetzt ſchon mal geſtatten, daß ich Ihre Meinung über den Haufen werſe. Vor fünf Jahren wurde in Forchheim ein Tabakforſchungsinſtitut gegründet. Die Gründer hatten ſich die Aufgabe geſtellt, Tabakpflanzen zu ziehen, die in unſerem Klima lebensfähig ſind, aber gleichzeitig in Wett⸗ bewerb treten können mit der Güte aller ausländiſchen Sorten. Trotzdem das Inſtitut erſt fünf Jahre arbeitet, hat deutſche Tat⸗ kraft und deutſche Leiſtungsfähigkeit ſchon große Erfolge erzielen können. Man hat durch Kreuzung verſchiedenſter ausländiſcher Tabakpflanzen zwei unſerem Klima angepaßte Sorten herausge- züchtet, die in Deutſchland in immer ſtärkerem Maße angebaut werden. Außerdem hat man zwei deutſche Tabakſorten ſo zu ent · wickeln gewußt, daß ſie in ihrem Aroma den orientaliſchen Ta- baken in nichts nachſtehen. Ja, man hat ſogar noch mehr er— reicht. Sie wiſſen, daß es nicht allein auf die Tabakſorte ankommt, ſondern daß der Verarbeitungs- und Vergärungsprozeß eine ebenſo wichtige Rolle ſpielen. And gerade auf diefem Gebiet iſt die Technik unſerer Tabakinduſtrie am weiteſten voraus. Herr Studienrat, Sie können ſich darauf verlaſſen, daß Sie, wenn Sie deutſche Tabake rauchen, denſelben Genuß haben werden als wenn Sie Ihre Braſil rauchen würden. And da Sie ja ein nationaler Mann ſein wollen, muß ich Ihnen auch noch folgendes ſagen: Es muß doch wohl unſer aller Beſtreben ſein, das Geld im Inlande zu laſſen. Jeder Pfennig, der ins Ausland geht und für den genau ſo gut deutſche Erzeugniſſe gekauft werden könnten, be⸗ deutet einen Verluſt an Arbeitsmöglichkeit für einen deutſchen Volksgenoſſen. And das dürfte wohl das Entſcheidende ſein.“ „Sie haben recht, Herr Oekonomierat. Ich habe mir das tatſächlich nie ſo überlegt. Man bleibt doch in mancher Hinſicht noch zu leicht am Althergebrachten kleben und vergißt, daß man durch ſolche Kleinigkeiten auch eine Sabotage des nationalen Auf- bauprogramms treiben kann. Aber verlaſſen Sie ſich darauf, das wird jetzt anders werden. Ich werde deutſche Tabake rauchen und in meinem Bekanntenkreis immer im Sinne der mir gewor⸗ denen Aufklärung werben!“ Uachsendes Volk! Der wirtschaftliche u. Rulturelle Wert des Kinderreichtums. Von Werner Lenz. „Kinderſegen“ nennt es ſeit altersher das Volk, wenn einer Familie reicher Nachwuchs beſchert iſt. And in Zeiten unverfälſch⸗ ter Sitte wurden einer kinderreichen Mutter hohe Ehren erwieſen. Jedes geſunde Volk nennt Frauen, die dem Vaterlande zahlreiche Kinder ſchenkten, und Familien, die dem Staate viele brauchbare Bürger erzogen, mit höchſter Achtung. Auch deutſcher Frauen größter Stolz war ſtets die Mutterſchaft; aus kinderreichen Fa- milien gingen oft die berühmteſten Männer hervor. Die beiden herrlichen deutſchen Landesmütter Luiſe und Auguſte Viktoria ſtell⸗ ten den Beſitz ihrer jemals 7 Kinder über die königliche, ja die kaiſerliche Krone. der Hochaltar unſeres Volkstums ſteht im Tempel der Häuslich keit.“ Das wußten aber die Demagogen und Bonzen ſehr woh — Der Raps liefert die ſicherſten und höchſten Erträge auf tief⸗ w gründigen, guten Böden, die reich an aufnehmbaren Nährſtoffen und deshalb ſagten ſie:„Krieg dem deutſchen Familienleben, denn ſind, und die über eine genügende Waſſerkapazität verfügen. Die⸗ es bewahrt die Kinder davor, zu verproletariſieren, und nur Pro letarier ſind dumm genug, um ſich uns zu fügen!“ Wir aber kenner keine Proletarier mehr, ſondern nur noch Volksgenoſſen! Man hat behauptet, kinderreiche Familien wären notwendiger— weiſe in der Mehrzahl der Fälle arme, alſo kulturell gefährdete bau unſicher, wenn ein ungünſtiger Winter eintritt. Familien. Das iſt unzutreffend. auch's Grasl!“ ſen Anforderungen genügen am meiſten die Marſchböden in alter ] Kultur, aber auch Lehm- und nicht zu ſchwere Tonböden, wenn ſie eines gewiſſen Kalkgehaltes nicht entbehren. Stark humoſe Böden ſind wegen der Gefahr des Auffrierens weniger geeignet. Eigent⸗ liche Sandböden dürften ebenfalls ausſcheiden. Hier iſt der Raps Aber ſelbſt In der ſchönen Heimat Adolf lehmige Sandböden dürfen nur dann in Betracht kommen, wenn Hitlers gibt es ein Sprichwort:„Schickt Gott's Haſl, ſo gibt er der Antergrund entſprechend iſt. Kinder großer Familien werden im Verhältnis Rolle beim Rapsbau. mit viel weniger Aufwand erzogen als die Sproſſen eines volks- gefährlichen Zweikinderſyſtems, das eine Zeitlang ſchon zum Ein⸗ Letzterer ſpielt eine wichtige Näſſe im Antergrund hemmt die Entwick⸗ lung und führt zu frühzeitiger Beendigung der Vegetation im Herbſt. Iſt die Krume flach und der Antergrund grobſandig, ſo kinderſyſtem zu werden drohte. Kinder, die viele Geſchwiſter haben, können ſich die jungen Pflanzen zuerſt normal entwickeln, wenn pflegen beſcheidener, zugleich aber hilfsbereiter erzogen zu werden aber mit fortſchreitendem Wachstum ihre Wurzeln den an Nähr- als einſame Hätſchelkinder. bereitet. kannten Kurzſchrift, erinnert. Kinderreiche Familien ſind Wohltäter ihres eigenen Staates, denn Menſchen, nicht Geldvermögen ſind der ſtabile Reichtum eines Landes und Volkes. Das haben ſchon der Große König und ſein Vater erkannt. And immer ſind die Staaten wahrhaft national geweſen, die nicht nur auf dem Papier, wie in der Weimarer Verfaſſung Artikel 119, ſondern auch in der Geſetzgebung den Kinderreichtum ſchirmten, indem ſie ſolchen Familien zahlreiche Er⸗ leichterungen ſchufen. Notwendig aber iſt dazu auch die moraliſche Anterſtützung durch den Volksgenoſſen ſelbſt, der den Kinderſegen als Wohltat, nicht als eine Laſt empfindet und von ſich aus dem Kinderreichen durch Arbeitsvergebung die Förderung angedeihen läßt, die einen Teil des Dankes darſtellt, den wir alle den Müttern ſchulden, die uns zu einem wachſenden Volke machen! ö . .. Dann aber kam eine Zeit, die dem Kinderſegen abhold und Welche Ansprüche Kellen lle Uinterölfrüchte dem Familienleben fremd war. Die liberale Demokratie und die marxiſtiſche Sozialdemokratie vergifteten das Familienleben und begünſtigten die Kinderloſigkeit durch Maßnahmen, die vielleicht deshalb auf den Verfall der Famlie hinzielten, weil die Familie der nationale Volkshort iſt. Man denke an die Propaganda für Strafloſigkeit auch bei unnötigen Eingriffen gegen das werdende ſorgung vom Auslande möglichſt unabhängig machen. Sie werden für das Leben beſſer vor- ſtoffen und Waſſer armen Antergrund erreichen, ſo leiden die Die Fälle, wo Kinder ihre verwitwete Mutter und ihre Beſtände. Geſchwiſter ernähren, ſind nicht ſelten, es ſei hier nur an Adolph Menzel und an Franz Kaver Gabelsberger, den Erfinder der be- Der Winterrübſen iſt bezüglich des Bodens weniger an— ſpruchsvoll. Er kann auf den leichteren Bodenarten mit gutem Erfolg angebaut werden, allerdings muß auch hier ein ausreichen. der Kalk. und Humusgehalt vorhanden ſein. Zu vermeiden ſind ausgeſprochen trockene Sandböden. Beide Oelfrüchte verlangen einen großen Vorrat an leicht aufnehmbaren Pflanzennährſtoffen. Es wurde ſchon darauf hinge⸗ wieſen, daß ein genügender Kalkgehalt des Bodens die Voraus- ſetzung für eine gute Kultur iſt. Selbſt auf neutralen Böden wird eine mäßige Kalkgabe immer eine gute Wirkung zeigen und auf ſauren Böden können Erfolge nur erzielt werden, wenn man Naps und Rübſen den erforderlichen Kalk zur Verfügung ſtellt. Neben einer Düngung mit gut verrottetem Stallmiſt, der beſtens ver— wertet wird, iſt die Verſorgung mit Stickſtoff, Phosphorſäure und Kali unbedingt ſicherzuſtellen. Aus dieſem Grunde gibt man vor der Beſtellung etwa 50—75 Pfd. ſchwefelſ. Ammoniak, 2 Ztr. Superphosphat, deſſen waſſerlösliche Phosphorſäure(18 2) für den Oelfruchtbau wegen ihrer leichten Aufnehmbarkeit beſtens ge⸗ eignet iſt, und 1— 175 Ztr. 40er Kalidüngeſalze je 1 ha. Als Herbſtvolldünger für die Winterölſaaten iſt Am— Sup— Ka 4 + 10 + 10(34 Ztr., je 1 ha) angebracht. Im Frühjahr gibt man dann noch vor Erwachen der Vegetation je nach dem Dünger⸗ zuſtand des Bodens und der Aeberwinterung der Oelfrüchte 5075 Pf. Kalkammonſalpeter je 4 ha. Erlenkiſte eontra Gaboonkiſte. Wir Deutſchen können mit berechtigtem Stolz von uns ſagen, daß wir nichts unverſucht laſſen, um uns nach dem Scheitern aller internationalen Verſuche, die Weltwirtſchaft wieder anzukurbeln, auf allen Gebieten, ſo weit wie nur irgend wirtſchaftlich möglich, unabhängig zu machen. Da iſt man nicht weiter erſtaunt, wenn wir von erfolgreichen Verſuchen der„Arbeitsgemeinſchaft Holz“ bören, nach denen in Zukunft die Möglichkeit beſteht, Zigarren⸗ kiſten aus deutſchem Weiden und Erlenholz herzuſtellen. Bisher wurde für Zigarrenkiſten hauptſächlich Gaboonholz ver⸗ wendet, das für koſtbare Millionen aus Franzöfiſch⸗Kamerun ein⸗ geführt wurde. Klein Gerda hilft dem deutschen Bauern. V. A. Haben Sie ſchon einmal kleine Schulmädchen belauſcht? —„Sieh' mal, wie weiß dein Brot iſt gegen meins.“„Na ja, i denkſt du denn, ich eſſe ſolch gewöhnliches Schwarzbrot, das immer ſo im Hals kratzt?“„Meine Mutti ſagt aber, das richtige Schwarzbrot iſt viel geſünder, und dann kann man auch beſſer lernen.“„Ach, lernen kann ich auch ſo, und das Weißbrot ſchmeckt mir eben beſſer.“„Du, hör' mal, ſo hab' ich früher auch mal ge · ſagt, da hat mir meine Mutti aber eine Geſchichte erzählt von dem deutſchen Bauern, wie er Not leiden muß, weil wir in der Stadt ſein ſchönes Roggenbrot nicht eſſen wollen. Soll ich ſie dir mal erzählen?“„Ja, wenn ſie ſchön iſt?“ „Paß' mol auf! Deutſchland hat nicht überall ſolch guten Boden wie manche andere Länder. Darum können unſere Bauern auch nicht ſo viel Weizen anbauen, ſondern müſſen Roggen ſäen. weil der auf ihrem Boden gut wächſt. Wenn der Roggen dann geerntet iſt, und überall in Deutſchland ſoll Mehl davon gemahlen werden, dann iſt viel zu viel davon da, denn jeder Bauer bringt mehr Roggen als Weizen. Dann ſollen die Bäcker in den Städten mehr Roggenmehl verbacken. Doch das können ſie nicht, weil ihre un Boden und Düngung? Kunden nur weißes Brot eſſen wollen, ſie ſagen, ſie vertragen das Es beſteht die Notwendigkeit, daß wir uns in der Fettver⸗ ſchwarze nicht. Der Bauer wird dann ganz traurig und verfüttert Aus dieſem ſeinen Roggen an das Vieh.“„Gerda, in den Ferien war ich doch Leben. Man wußte, wie wahr Männer wie der Stettiner Schrift Grunde haben es auch die amtlichen Stellen nicht an Hinweiſen bei meinem Onkel auf dem Gut, der hat auch mal erzählt, daß er ſteller Konrad Telmann(Zitelmann) und der große Herder ge- fehlen laſſen, daß der Bauer durch vermehrten Anbau von Oel- es ſo machen müſſe.“„Na, und dann ißt du noch ſelbſt Weizen ⸗ ſprochen hatten, wenn ſie ſagten:„In der Zaubermacht der Familie, früchten unmittelbar zu einer höheren Eigenerzeugung an Fetten brot, wenn es deinem Onkel ſo geht!“„Ach, jetzt ſchäme ich mich die man nirgends ſo wiederfindet, beruht die Hauptſtärke Deutſch⸗ beitragen muß, zumal mit der Einführung der Feſtpreiſe der Oel- ſchon, ich werde meiner Mutter mal deine Geſchichte erzählen und lands!“ And:„Aus glücklichen Familien beſteht das Wohl des fruchtbau eine wirtſchaftliche Grundlage erhalten hat. Staates“ oder„ſeine Glückſeligkeit iſt Scheingröße!“ Turnvater verſchiedenen Oelpflanzen kommt dem Winterraps Jahn fügt hinzu:„Im Familienglück lebt die Vaterlandsliebe, und Winterrübſen die größte Bedeutung zu. ö Brauneberg.(Betrunkener Motorradfahrer fährt in eine Gruppe) Auf dem Marktplatz von Brauneberg ereignete ſich ein ſchwerer Unfall, der durch die Unachtſamkeit eines nicht mehr ganz nüchternen Motor⸗ radfahrers verurſacht wurde. Eine Gruppe von SA.⸗Män⸗ nern ſtand auf der Straße, als plötzlich ein Motorrad um die Ecke kam und auf die Menſchengruppe zufuhr. Der Motorradfahrer ſchlug in weitem Bogen auf die Straße auf und blieb bewußtlos liegen. Von den SA.⸗Männern, die zum größten Teil noch zur Seite ſpringen konnten, wurde einer ſchwer verletzt. Er mußte ebenſo wie der Motorrad⸗ fahrer ins Krankenhaus gebracht werden. N rück) bei einem ſchweren Unwetter in die Scheune Gutshofes ein und zündete. Die Flammen breiteten ſich mit großer Schnelligkeit aus und entwickelten ſich bald zu einem Rieſenfeuer, dem insgeſamt drei Wohnhäuſer fielen. Außerdem wurden mehrere Stallungen und Scheunen vernichtet. und der Ortsbewohner gelang es ſchließlich, das Vieh zu retten. Mobiliar und Erntevorräte wurden vollkommen zer⸗ ſtört. Die Gebäulichkeiten brannten bis auf die mauern nieder. Von den dann bekomme ich auch Roggenbrot. Jetzt wird es mir auch gar und dem nicht mehr zu trocken ſein und ſo kratzen.“ 1 Thea Ifländer. Trier. Drei Hunsrückhäuſer eingeaſchert.) 1 5 Der Blitz ſchlug in dem Bürgermeiſterort Rhaunen(Huns⸗ züſſeisheim[Alfred Roſenberg kommt 3 N eines den Opela rbeitern.) Alfred Roſenberg hat in ſeiner großen Rede im Berliner Sportpalaſt am 26. September bereits angekündigt, daß er noch im Oktober in einem gro⸗ ßen Werk die erſte NS.⸗Kulturveranſtaltung durchführen werde. Es iſt inzwiſchen feſtgelegt worden, daß dies am 15. Oktober vor der Belegſchaft der Opelwerke in Rüſſelsheim erfolgen wird. Das Rhein⸗Mainiſche Landes⸗Sinfonieorche⸗ ſter der Deutſchen Arbeitsfront wird die in ihrer Art erſte deutſche Kulturveranſtalkung würdig unterſtützen. zum Opfer Den vereinigten Bemühungen der Feuerwehr Grund⸗ 1 —— — 2 8 * ele lg. 5 I dle geh a turn l uh! kung ih Nan Vereius⸗Anzei M. G. V. Harmonie. Sams Gärtner, Vorſitzender. Sängerbund ⸗Flora. Samstag abend punk ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Ddenwaldklub. Sonntag, den 7. wanderung. Abfahrt 0 ler OEG. 10,15 Uhr. Ruck ckverpflegung. Zahlreiche Beteiligun wartet. Friſch auf! Heil Hitler! Der Wanderwart. Deutſche Arbeitsopfer⸗Ver beitsinvaliden) Am Sonn 1934 findet im Gaſthaus rander“ nachmittags 2 tag, den 7. 10 ammlung ſtatt. Ich erſuche un Erſcheinen. Riehl, Orts no Der Stag, den 6. Oktober abends Vereinslokal„Gaſth Monatsverſammlung. ndr 8½ Uhr Der Vorſitzende. Turnverein von 1893. Handball: Das große Rennen beginnt! Sonntag, den 7 Oktober d. Is.: Großes Meiſterſchaftsſpiel 1 ore Frün⸗Weiß gyn 5 5 gegen DK. Grün⸗Weiß Mannheim auf dem dion am Lorſcherweg. Stadion Spielzeiten: 1.[ 8 7. 22 Mannheim fel. 263 05 Mannſchaft 15 Uhr, 1b. Mannſchaft 13.45, Jugend 16 Uhr. Hierzu laden wir unſereſt Der— e S Akründe 5 Handballanhänger freund⸗ Gast„ eee Uchſt ein. Parole am Sonntag; Auf zum ee Stadion am Lorſcherweg. NB. Vorn idags Rindernen 1 Holl ½ 11 Uhr Trainingsſpiel der 3. Mannſchaft' gern Jinmer⸗ nehr Freude an gegen„Privatelf“. öfen ſowie ein ihrer Wohnung durch Be⸗ Heute abend 8 Uhr Spielerverſam mlungſRad⸗-Kinderſitz legen ihres Bodens mit Sporthalle. Die ſeitherige Sportk 1. Mannſchaft muß in ſauberem 3 abgeliefert werden. U. a. Aufſtellung der Pripatelf. Alles hat zu erſcheinen. Der Spielwart. [ksturner: Sonntag nachmittag Klub⸗ kampf in Lampertheim. Abfahrt 1 Uhr am Lorſcherweg(Bahnübergang). D — leidung 1¹ 170 8 1 N te urnleitung. tag Singſtunde Oktober Pfalz. g wird ſorgung(Ar⸗ „Zum Fürſt Ale⸗ Uhr eine Mitglieder- vollzähliges gruppenleiter.] Kaninchen und Geflügelzuchtverein 1916. aus zum Kaiſerhof“/ A& Schwarz uſtande 1 0 BAH. vertretung 2 zu verkauf. Bür⸗ ſtädterſtr. 39 2. Stock Täglich ſüßen ö Inoleum. Stragula Läufer, Teppiche u. Stück⸗ ware in allen Muſtern u. Breiten ſtets vorrätig und genau ſo preiswert, wie das Spezialgeſchäft in der Stadt fibneinaus oon i bun und Schwy-ẽürz EENTEISTuNG Aar Du 1, 8(am Markt), P 7, 20, Mittel- straſſe 30, Schwetzingerstraſſe 48 Neckarau: Rheingoldstraße 29 Tabafſachjchaft Viernheim Freitag Abend halb 9 Uhr Versammiung Sälmilicher Tabahpflanzer im Gastmaus„Zum Engel“. s ſpricht Herr Dr. Schmitt, Heppenheim. ſcheinen iſt Pflicht. Roos, Tabakfachſchaftsführer. kartoffeln ſind Ihnen ſtets g— Rathaus-⸗Orog. P. 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Diesmal iſt der DSB. aber ſcheinbar entſchloſſen, die Bilanz zu verbeſ⸗ ſern, denn er ſchickt unſere augenblicklich ſtärkſte Mannſchaft nach Kopenhagen. Das Programm der Gauliga erfährt in Süddeutſchland keine nennenswerte Unterbrechung, nur im Gau Südweſt ſind die Spiele von Wormatia Worms und Eintracht Frank— furt abgeſetzt worden, in den übrigen Gauen finden aber mindeſtens vier Treffen ſtatt. Im Gau Süd weſt trägt Phönix Ludwigshafen wieder ein Heimſpiel aus, die Sport⸗ freunde Saarbrücken ſind der Gegner. Der FSV. Frankfurt gaſtiert in Pirmaſens und Boruſſia Neunkirchen hat den FC. Kaiſerslautern zu Gaſt. In Baden erwartet der Tabellen⸗ führer Freiburger FC. zu Hauſe den VfB. Mühlburg, Gau⸗ meiſter Waldhof muß nach Karlsruhe zum KFV. und die beiden Neulinge ſpielen zu Hauſe. Mannheim 08 erwartet — FC. Pforzheim, Germania Karlsdorf den VfR. Mann⸗ heim. In Württemberg, wo nach dem führenden SV. Feuerbach vier Mannſchaften mit gleicher Punktzahl am zweiten Platz ſtehen, dürfte der Sonntag eine Verſchiebung bringen. Schon Feuerbach wird den Beſuch in Ulm beim SSV. kaum erfolgreich geſtalten. Kickers Stuttgart hat ein leichtes Heimſpiel gegen den SSC., Union Böckingen wird es aber zu Hauſe ebenſowenig leicht gegen den VfB. Stutt⸗ art haben wie Ulm 94 in Eßlingen. Das Treffen der portfreunde Stuttgart gegen Göppingen ergänzt das volle Programm. Im Gau Bayern hat der führende 1. FC. Nürnberg einen ſchweren Gang nach Schweinfurt vor ſich. Das bedeutendſte Treffen in Nordheſſen führt Bo⸗ ruſſia Fulda und den VfB. Friedberg zuſammen. Boruſſia iſt Tabellenführer, Friedberg folgt mit einem weniger aus— getragenen Spiele ohne Verluſtpunkt an dritter Stelle. Heſ⸗ ſen Hersfeld erwartet den Neuling Langenſelbold, Hanau 93 empfängt Kurheſſen Kaſſel und in Kaſſel gibt es ein Lokaltreffen SC. 03— Spielverein. Der Gau Mittelrhein iſt ſpielfrei, da zahlreiche Ver⸗ eine Spieler zu dem in Köln ſtattfindenden Treffen Mit- telrhein— Baden abgeſtellt haben. Handball. Der deutſche Handballſport verdient nach der ſtraffen Zu— ſammenfaſſung in einer Hand, nach dem beendeten Kampf um die„Federführung“ heute mehr Intereſſe. Die Lage iſt auch durch den Wegfall der in den einzelnen Gauligen üblich geweſenen Gruppen und Abteilungen überſichtlicher geworden. Ob die Belaſtungen für die Vereine in den räumlich großen Gauen allerdings auf die Dauer getragen werden können, iſt abzuwarten. Das Sonntagsprogramm verzeichnet zwei intereſſante Gauſpiele Württemberg—Süd⸗ weſt, die am Samstag in Eßlingen und am Sonntag in Göppingen ausgetragen werden. In den übrigen Gauen geht der Punktekampf auf der ganzen Linie weiter. Das Programm: Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— SV. Wiesbaden; Baden: Waldhof— Mannheim 08, Phönix Mannheim— TSV. Nußloch, Beiertheim— VfR. Mann⸗ heim, TV. Hockenheim— Tgm. Ketſch, TV. Ettlingen— TV. 62 Weinheim; Nordheſſen: Tura— 03 Kaſſel, Kurheſſen Kaſſel— Eſchwege, Tuſpo 86⸗09— Turnge⸗ meinde Kaſſel, TV. Kirchbauna— TV. Wetzlar, Tuſpo Bet⸗ tenhauſen— Gießen 1900? Mittelrhein: TV. Sieg⸗ burg⸗Mülldorf— TV. Gummersbach, TV. Mülheim⸗Kob⸗ lenz— TV. Algenrodt, TV. Köln⸗Kalk— TV. Obermendig, TFC. Niederpleis— Mülheimer SV. Leichtathletik. Ueber 30 Teilnehmer erſcheinen in München am Start zur 22. Deutſchen Meiſterſchaft im 50 Kilometer-Gehen. Mit guten Ausſichten geht der Titelinhaber über 20 Kilometer, der Berliner Schmitt, an den Start. Sievert⸗Berlin, Häh⸗ nel⸗Erfurt und Reichel-⸗München, die ſich alle ſchon mit dem deutſchen Meiſtertitel ſchmücken konnten, ſind ſeine ſchärfſten Konkurrenten. In Dresden wird ein Hindenburg-Gepäck⸗ marſch ausgetragen und in Paris gehen deulſche Athleten bei einem„Internationalen“ an den Start, wo man mit be⸗ ſonderer Beachtung dem Revanchetreffen zwiſchen Berger⸗ Holland und Borchmeyer entgegenſieht. Radſport. Der Sonntag bringt wieder zahlreiche Kehraus-Rennen auf offenen Bahnen. Von den deutſchen Rennen verdienen die in Köln⸗Riehl, deren Hauptereignis das„Goldene Rad vom Rhein“ mit Weltmeiſter Metze am Start iſt, beſondere Bedeutung. Weitere Schlußrennen ſtehen in Chemnitz, Mainz und Singen auf dem Programm. Auch in Zürich⸗ Oerlikon ſchließt die Rennbahn ihre Pforten. Für das 100 Kilometer-⸗Mannſchaftsrennen iſt beſte internationale Klaſſe, darunter die Deutſchen Schön-Buſchenhagen und die Stra⸗ ßenfahrer Altenburger und Geyer, verpflichtet. Deutſche Fahrer gehen auch bei den Samstagsrennen in Antwerpen und Brüſſel und am Sonntag in Paris an den Start. In Frankfurt geht ein Radball⸗Länderkampf Deutſchland— Schweiz in Szene, eine weitere intereſſante ſaalſportliche Veranſtaltung iſt in Bremen vorgeſehen. Motorſport. Am Samstag und Sonntag wird mit Start und Ziel in Königsberg die Oſtpreußen-Fahrt abgewickelt, zu der 266 Nennungen in allen Klaſſen abgegeben wurden. Ganz Oſt⸗ preußen wird in zwei großen Schleifen bei dieſer Zuverläſ— ſigkeitsfahrt durchfahren, die geſamte deutſche Klaſſe der Tourenfahrer erſcheint am Start. Pferdeſport. Die deutſche Galopprennzeit geht langſam ihrem Ende entgegen. Noch bringt allerdings der Oktober zahlreiche Rennen. Am Sonntag ſteht auf dem Programm der Hoppe⸗ gartener Rennen als Hauptereignis das Ratibor-Rennen. Weitere Rennen finden in Dortmund, Leipzig, München⸗ Riem und Longchamps ſtatt. In Potsdam wird ein großes Reitturnier abgewickelt. Fernſehrundfunk Die neueſten Verſuche der Reichspoſt. Die Leitung der Deutſchen Reichspoſt hat während der letzten Jahre in enger Zusammenarbeit mit der Fernſeh⸗ induſtrie dieſe neue Technik ſo weit gefördert, daß heute be⸗ reits in Berlin eine fertige Sendeanlage für einen Fernſeh⸗ rundfunk zur Verfügung ſteht. Sie beſteht aus zwei Ultra⸗ lurzwellenſendern, von denen der eine für das Bild und der andere für den Ton beſtimmt iſt. Regelmäßige Fernſeh⸗ verſuchsſendungen von Tonfilmen werden ſeit einiger Zeit täglich durchgeführt. Die Induſtrie iſt eifrig mit der Ent⸗ wicklung marktfähiger Empfänger beſchäftigt und es iſt zu erwarten, daß bald mehrere Firmen brauchbare Empfangs⸗ apparate zum Verkauf ſtellen können.. Dieſe erſte Fernſeh-Sendeanlage für Tonfilme in Berlin ſoll eine Muſteranlage werden. An ihr wird die Deutſche Reichspoſt fortlaufend Verbeſſerungen anbringen und alle Ver⸗ ſuche ausführen, die für die weitere Entwicklung des Fernſeh⸗ Rundfunks erforderlich ſind. Der Sender hat eine Reichweite von etwa 40 Kilometern im Umkreis. Für die Verſorgung ganz Deutſchlands mit Fernſeh— ſendungen iſt eine erhebliche Anzahl von Sendeanlagen not⸗ wendig. Dieſe Zahl muß aus wirtſchaftlichen Gründen mög⸗ lichſt niedrig gehalten werden. Da die Reichweite von Altra⸗ kurzwellenſendern umſo größer iſt, je höher die Antenne liegt, wird man im Flachland die Antennen auf ſehr hohe Maſten ſetzen und in gebirgigen Gegenden die Sender auf hohen Bergen aufſtellen. Ein geeigneter Berg für die Aufſtellung einer ſolchen Fernſehanlage ſcheint in Mitteldeutſchland der Brocken zu ſein. Die Deutſche Reichspoſt hat den Bau einer ſolchen Fernſeh⸗Sendeanlage in Auftrag gegeben, die zu- nächſt während des Sommers 1935 auf dem Brocken auf⸗ geſtellt werden ſoll. Zurzeit werden auf dem Brocken Emp⸗ fangsverſuche gemacht. Die Fernſprechkabel ſind für die Uebertragung von Fern- ſehſendungen nicht verwendbar. In letzter Zeit iſt es jedoch der Deutſchen Reichspoſt in Zuſammenarbeit mit der Kabel⸗ induſtrie gelungen, Sonderkabel für Fernſehzwecke durchzu⸗ bilden. Man könnte dann ſpäter, ähnlich wie beim Rundfunk, das Fernſehen von jedem beliebigen Ort den Sendern zu⸗ führen. Sind einmal ſolche Kabel vorhanden, ſo können ſie auch ohne Schwierigkeit für den Fernſprecher ausgenutzt wer⸗ den. Fernſeh⸗Fernſprechverkehr kommt wegen der hohen Ko⸗ ſten allerdings nur für außergewöhnliche Fälle in Frage. Man könnte vielleicht daran denken, je eine Fernſeh-Fern⸗ ſprechverbindung zwiſchen einzelnen größeren Städten einzu— richten. Die im Vorſtehenden angedeuteten Pläne für die weitere Entwicklung des Fernſehens in Deutſchland ſtellen ein Pro⸗ gramm dar, das bis zur praktiſchen Verwirklichung mehrere Jahre in Anſpruch nehmen dürfte. Mädchenmord Der Täter verhaftet. Leipzig, 4. Oktober. Die elf Jahre alte Hanna Sieglinde Stetz, die vermißt wurde, iſt jetzt in einem Keller ermordet aufgefunden worden. Das Kind war von ſeiner Mutter zu einer Beſorgung fortgeſchickt worden und iſt von dieſem Weg nicht mehr zurückgekehrt. Die polizeilichen Nachfor⸗ ſchungen führten auf die Spur des in der Schlageterſtraße wohnenden Bruno Nietzſchmann, weil ein anderes Kind er— zählt hatte, es ſei von einem Manne bedroht worden. Die Beſchreibung, die das Kind gab, paßte auf Nietzſchmann. Man fand im Keller des Nietzſchmann die Leiche der kleinen Hanng Sieglinde Stetz in einem Sack verſchnürt. Es liegt offenbar Luſtmord vor. Nietzſchmann wurde ver- haftet. Die Zimmervermieterin vergiftet 15 Jahre Juchtkhaus für den Märder. Berlin, 4. Oktober. Das Schwurgericht verurkeilte den 50jährigen Emil Riedel zu 15 Jahren Zuchthaus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. Seine 30jährige Geliebte, Pauline Krummheuer, wurde zu zwei Jahren Juchthaus und drei Jahren Ehren- rechtsverluſt verurteilt. Riedel war angeklagt worden, ſeine 81jährige Zimmer⸗ vermieterin vergiftet und ſich in den Beſitz ihres Geldes ge⸗ ſetzt zu haben. Die verurteilte Krummheuer war der Beihilfe zur Giftbeibringung in mehreren Fällen, der Hehlerei und des Diebſtahls beſchuldigt worden. Der Antrag der Staatsanwaltſchaft lautete auf Todes⸗ ſtrafe bzw. auf eine zehnjährige Zuchthausſtrafe. Das Ge— richt ging jedoch von den beantragten Strafen ab, da beide Angeklagte, insbeſondere Riedel, nicht für voll zurechnungs⸗ fähig zu gelten hätten. Schiffsunglück auf dem Rhein Zwei Perſonen erkrunken. Duisburg, 5. Oktober. Auf dem Niederrhein in der Nähe von Orſoy ſchlug beim Wenden ein mit Steinen beladenes Motorſchiff voll Waſſer und ſank in wenigen Sekunden. Während der Kapitän, ſeine Frau und ſeine Kinder gerettet werden konnten, ertrank der Schiffsmakroſe und ſeine Frau. „ wurden bewußklos in ein Krankenhaus ge- racht. Die Luther-Kurrende von Eiſenach. Einer der ſchönſten alten Bräuche, die ſich aus dem Mittel⸗ alter erhalten haben, iſt die Luther⸗Kurrende in der ſchönen Wartburgſtadt Eiſenach. Ihr gehören zehnjährige Schüler an, die geſangliche Begabung beſitzen. Hier ſingt die Kurrende vor der Lutherſtube. Autoſchau in Paris Auch deutſche Firmen verkreken. Paris, 4. Oktober. Die 28. Internationale Automobil⸗ ausſtellung findet wieder im Grand Palais ſtatt. Neben franzöſiſchen, engliſchen, amerikaniſchen, italieniſchen und tſchechoſlowakiſchen Firmen haben auch eine ganze Anzahl deutſcher Automobilfabriken die Ausſtellung beſchickt. Ma y⸗ bach hat zwei Wagen, darunter ein Modell mit den Zeppe⸗ linmotoren, ausgeſtellt. Starke Beachtung findet der Mer⸗ cedes⸗Benz-Stand, wo ein Chaſſis des neuen Heck⸗Motorwagens Aufſehen erregt. Sehr vollſtändig iſt der Stand der Autounion. Dort werden zwei Horch⸗ wagen, darunter ein Achtzylinder, gezeigt, zwei Wan⸗ derer, ein Audi, ſowie ein kleiner DK W. Am Ad⸗ lerſtand ſind zwei geſchloſſene Wagen und ein Cabriolet zu ſehen. Unter den Nutzfahrzeugen ſind vor allem drei Krupp«⸗Chaſſis zu erwähnen, darunter ein luftgekühlter Krupp⸗Dieſel. Die Dieſel⸗Anwendung zeigen auch zwet Chaſſis von Magirus Dieſel⸗Laſtkraftfahrzeugen. Auch bewährte deutſche Zubehörteile ſind vertreten. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mit⸗ tagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchafts⸗ bericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Gießener Wetterbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendfunk; 19 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 7. Oktober: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Chorgeſang; 11 Friedrich Schnack lieſt: Die Zündholzbrücke; 11.15 Hausmuſik; 12 Mittagskonzert; 13 Aus dem Leben eines jungen Arbeiters; 13.15 Auf voller Tour; 14 Kinder⸗ ſtunde; 15 Stunde des Landes; 15.30 Der Pächter vom Schleifelderhof, Lebensbild eines alten Bauern; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18 Stegreiferzählung; 18.15 Waidmannsheil, heitere Hörfolge; 18.45 Schummerſtunde; 19.15 Saarlän⸗ diſche Landſchaftsbilder; 19.45 Funkbericht vom Tenniskampf Nüßlein— v. Cramm; 20 Die verkaufte Braut, komiſche Oper ovyn Smetana; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Der Zeitfunk bringt den Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzmuſik; 24 Stelldich⸗ ein der Komiker. Montag, 3. Oktober: 15.15 Jugendſtunde; 15.30 Haus⸗ frauen erzählen von der großen internationalen Kochkunſt⸗ ausſtellung in Frankfurt am Main; 15.45 Vom nordi⸗ ſchen zum deutſchen Menſchen, die Urheimat der nordi⸗ ſchen Raſſe; 18.15 Bücherfunk; 18.35 Aus Wald und Flur; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.30 Das Leben ſpricht; 19.45 Saarumſchau; 21 Unterhaltungskonzert; 22.30 Kammermü⸗ ſik; 23 Im Schatten der Domtürme, Funkfolge. Dienstag, 9. Oktober: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15 Für die Frau; 15.30 Kunſtbericht der Woche; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Der Stromboli; 18.40 Neue Tanz⸗ und Tonfilmlieder; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Orcheſterkonzert; 21.20 Steine und Weine im Nahetal, Funkfolge; 22.30 Volksmuſik; 23 Tanzfunk. Mittwoch, 10. Oktober: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Dreimal fünfzehn Minuten aus dem Sendebezirk; 18 Was wollen wir eigentlich in der Stratoſphäre?, Zwiegeſpräch; 18.20 Aus Zeit und Leben; 18.45 Bunte Stunde; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Chopin⸗ Konzert; 21.30 Tanzmuſik; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik 1 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym⸗ ſtik II; 8.40 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrehten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskon⸗ zert II; 16 Nachmittagskonzert; 18.15 Kurzgeſpräch; 20 Nach⸗ richten: 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Sonntag, 7. Oktober: 6.15 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu!; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Morgenmuſik; 10.45 Junge ſchwä⸗ biſche Dichter; 11 Klaviermuſik; 11.30 Alt⸗Wiener Weiſen; 13 Orcheſterkonzert; 13.45 Kleines Kapitel der Zeit; 14 Kinderſtunde; 15 Leichtes Blut; 16 Nachmittagskonzert; 17.45 Unſere Heimat; 18.15 Hiſtoriſches Konzert; 19.15 Saar⸗ ländiſche Landſchaftsbilder: der Warndt; 19.45 Sport; 20 Bunter Abend; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Damenwahl, bitte!; 24 Nachtmuſik. Montag, 8. Oktober: 10.45 Klaviermuſik; 15.30 Theodor Koch-Grünberg, ein deutſches Forſcherſchickſal; 18 Jugendfunk; 18.30 Drei ſinnige Geſpräche; 19 Schwung im Fiedelbogen; 19.45 Saarumſchau; 21 Unbekanntes von Tſchaikowſky; 22.3 Heiteres Intermezzo; 23 Zeitgenöſſiſche deutſche Unterhaltungs⸗ muſik. Dienstag, 9. Oktober: 10.45 Liederſtunde; 15 Volk auf dem Weg, Vorleſung; 15.30 Kinderſtunde; 18 Franzöſiſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Die Tage ver⸗ gehen..., 30 Minuten Kleinkunſt; 19 Auslandsdeutſche Balladen und Jägerlieder; 20.10 Orcheſterkonzert; 18 Junge Dichtung; 21.15 Onſer Wei, ſchwäbiſcher Weinherbſt; 22.20 Ein Tänzlein, bitte; 23 Tanzmuſik. Mittwoch, 10. Oktober: 10.45 Lieder; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Blumenſtunde; 18 Lernt morſen; 18.30 Blas⸗ muſik; 19.30 Hei, grüaß di Gott, Ländle— grüaß Gott au, ihr Leut!; 22.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Bunte Stunde der Saar; 22.30 Willi Wende ſpielt zum Tanz. Wiſſen Sie das? In Kanada werden 85 Sprachen und Dialekte geſprochen; es beſtehen dort nach der neueſten Zählung 79 Religionen und Konfeſſionen ſowie 56 Nationalitäten. i Die feuchteſte Stelle auf der Erde iſt Cherra⸗Perugi in Aſſam in Vorderindien; hier beträgt die jährliche Nieder⸗ ſchlagsmenge 11000 Millimeter; in unſerer Gegend beträgt die durchſchnittliche Niederſchlagsmenge vielfach nur 600 Milli⸗ meter.