3 Amlliches Vertünzigungsblatt ber Bürgermeiſerei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer So nn⸗ Wöchentlich„Der Feuerreiter“. gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Tra. l N. gerlohn; d 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. l Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Mill Bezugspreis: Nr. 232 Am Ende der Woche 1. Am Anfang der Woche ſtand das deut ſche Bauer 1— 2 57 n⸗ ſeſt im Mittelpunkt unſeres Intereſſes. Man kann nach der Rieſenzahl derer, die an der Bückebergfeier teilgenommen haben, dieſe Feier nur mit dem Nürnberger Parteitag verglei en. Auf dem Lande ſelbſt hat das Erntefeſt auch ſchon fein 5 kommen; ein aufmerkſamer Blick auf die Berichte in der Preſſe kann zum Beiſpiel feſtſtellen, daß überall eine kirchliche Feier im Gotteshaus den Auftakt gab, daß dazu vielfach die Organiſationen, von der Jugend auf, in ſeierlichem Zug an⸗ marſchierten, daß die Feſtpredigt auf das Thema: Erntedank geſtimmt war. Dann folgten einmütig die weltlichen Feiern, Erntewagen, Anſprachen, die das ganze Dorf in Ernſt und Frohſinn bei Muſik und Geſang, bei Spiel und Tanz ſammel⸗ ten. Ein Blatt hat aus dieſem Anlaß an ein Wort Bismarcks erinnert: die großen Städte müßten mit Kanonen zuſammen— geſchoſſen werden! Natürlich hat das der eiſerne Kanzler nicht wörtlich gemeint. Der Führer und Reichskanzler hat es auf dem Bückeberg poſitiv in den Worten ausgedrückt: Neben dem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit haben wir als eine der wichtigſten Aufgaben, die vordringlich gelöſt werden müſſen, die 5 Rettung und Sicherung des Bauerntums bezeichnet... weil der Nationalſozialismus in nüchterner und fachlicher Aeber— legung eine Zukunft unſeres Volkes nicht ſehen kann, wenn nicht das Fundament auf dem Bauerntum beruht; in ihm ſehen wir nicht nur die Quelle der Ernährung, ſondern auch der Erhaltung unſeres Volkes. Zwei Tage darauf hat der Führer der Deutſchen Arbeits— front, Dr. Ley, einen Aufruf an die Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront gerichtet mit der einleitenden Feſtſtellung: „Mit dem heutigen Tage tritt jene Gemeinſchaftsorganiſation in Kraft. die für alle Zeiten den Marxismus und Liberalismus aus den Betrieben Deutſchlands bannen ſoll.“ Damit iſt die eine große Säule des werdenden deutſchen Ständeſtaates endgültig ſeſtgeſtellt in den gleichen Tagen, da die andere auf dem Bücke⸗ berg ſich ein ſo wuchtiges Stelldichein gegeben hat.„Die nächſten Monate bis Ende des Jahres, ſo fügte Dr. Ley hinzu, wollen wir nun benutzen, um die Organiſation einſpielen zu laſſen. Auch dem Zweifler müßte klar ſein, daß ein ſo gewal— tiger Amſchichtungs- und neuer organiſcher Aufgliederungs— prozeß eines zerriſſenen Volkskörpers Zeit braucht zum Wachſen und Reifen. Mit Stolz und Freude hat Dr. Ley feſtgeſtellt, daß„auch der Anternehmer in dieſem Jahr des Aufbaus bewieſen hat, daß auch er teilhaben will an der Gemeinſchaft und damit an der Nation.“ Die erſte in ſich geformte Säule iſt bekanntlich die Kulturkammer geweſen: in dieſen Tagen war es ein Jahr, daß ein gewichtiges Glied dieſer Kammer, das Reichspreſſegeſetz erlaſſen wurde. So ſind im Laufe dieſes Jahres die Linien des Geſamtaufbaus der ſtändiſch gegliederten Nation ſichtbar geworden. * Ringsum aber, in ganz Europa, iſt dieſe Woche wieder einmal in beſonderem Maße eine Woche der Unruhe ge⸗ weſen. Im parlamentariſch-demokratiſch organiſierten Staatsleben pflegen ſich wirtſchaftliche Nöten und Erſchütterungen und geſell⸗ ſchaftliche Kriſen in Erſchütterung der jeweiligen Regierung in Regierungskriſen Luft zu machen. Die lehrreichſte Epiſode dieſer Art war zweifellos die kurze ſpaniſche Regierungs⸗ kriſe. Der geſtrige Leitartikel hat die Arſachen dieſer Kriſe gezeichnet. Die laiziſtiſchen Mächte des 19. Jahrhunderts, Marxismus und Freimaurertum, haben dort die geſchichtliche Monarchie geſtürzt, ohne im heutigen verſchärften Wirtſchafts⸗ niedergang die ihnen vorſchwebende Form eines parlamen— tariſch⸗demokratiſchen Staates mehr bilden und ſtabiliſieren zu können. Die Kräfte, die Gil Robles gegen ſie mobiliſiert und herangeführt hat, ſind die einer aktiven katholiſchen Jugend, die ſich nun anſchickt, auf dem evolutionären Wege in das Staats- leben einzudringen und es neu formen zu helfen: ohne anſchei— nend im Augenblick ſelbſt ein eigenes neues Staats'deal verwirk⸗ lichen zu können. Möglich iſt dabei freilich, daß ſie ſich und ihre Kraft abreibt und verbraucht an den parlamentariſchen Formen des Kompromiſſes. Das eine freilich ſcheint mit der Neubildung dieſer nach rechts erweiterten Regierung für Spanien bevor⸗ zuſtehen: der Entſcheidungskampf mit der revolutionären Linken, den dieſe durch den Generalſtreik in der Hauptſtadt ſelbſt herauf⸗ beſchworen hat. 1 Zu den verwandten Ereigniſſen gehörte die kurze Re⸗ gierungskriſe in Rumänien, bei der der allmächtige Außen⸗ miniſter Titulescu eine merkwürdige Rolle geſpielt hat. Eine innere Staatskriſe macht das kleine Eſtland durch. Staatspräſident und Regierung haben den Landtag kurzerhand nach Haufe geſchickt, weil„die Hälfte oder gar die Mehrheit ſich auf einen regierungsfeindlichen Standpunkt geſtellt bätten. Zwei marxiſtiſche Redner hätten ſogar den Sturz der bürgerlich demokratiſchen Staatsform gefordert“. In Belgien iſt eine latente Kriſe um den Kriegsminiſter vorhanden, der in Rüſtungs⸗ fragen keine Einſparung zulaſſen will, wie ſie an andern Aus- gabepoſten geübt werden ſoll. In Griechenland ſind die Truppen in Alarmbereitſchaft, weil eine Staatskriſe droht. Die Regierung hat zur Annahme einer Verfaſſungsänderung eine Nationalverſammlung ausgeſchrieben, gegen die die Oppoſition ſich wehrt. * Im jetzigen Augenblick beanſprucht unſer Intereſſe freilich am meiſten das, was in Frankreich drüben vorgeht. Dort finden morgen die Generalratswahlen ſtatt. Das ſind die Selbſtverwaltungskörperſchaften der Departements, die und Feiertage. Durch die Träger ins Haus urch die Poſt bezogen monatlich Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. imeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig . anderer Behörden— Vereins- und Gejchäftsanzeiger Beilagen: Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen- leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Sept 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr.13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Samstag, den 6. Oktober 1934 dem Präfekten im Weſentlichen als Kontrollorgane für die Ein— nahmen und Ausgaben an die Seite geſetzt ſind. Daher die Reden der großen und kleinen Führer in der abgelaufenen Woche! And ſicher wollte auch Herr Doumergue mit ſeinen beiden Rundfunkanſprachen auf dieſe Wahlen einwirken. Die Wahlen erneuern nur jeweils die Hälfte der Generalräte, — auf 6 Jahre— aber man iſt fieberhaft geſpannt auf die allgemeine politiſche Stimmung, die ſie an den Tag bringen werden. Wer in dieſen Wochen einen Blick in eine der elſäſſiſchen Zeitungen geworfen hat, der konnte die ganze „Lieblichkeit“ eines ſolchen Wahlkampfes als Anbeteiligter ge⸗ nießen. In einer unſerer Nachbarſtädte ſpielte ſogar die Ver⸗ wendung des Generalrats für eine Straßenbahnhalte-⸗ ſtelle eine Rolle! Bedauerlich war freilich auch zu ſehen, wie die ſog.„Volksfront“ drüben, die Gruppen der Heimat- rechtler, wenigſtens im Anterelſaß ob eines Mandats in er⸗ bitterte Feindſchaft geraten und auseinaudergefallen iſt! Indes, die Reden des Miniſterpräſidenten Doumergue 10. Jahrgang gehen auf größere Ziele: auf eine Staatsreform in Frankreich. Er hat in ſeiner erſten Anſprache ſchon ſeine Forderungen erhoben, mehr Macht dem Miniſterpräſidenten, Eindämmung der Parlamentsrechte uſw. Er fügte geſtern noch die andere hinzu: Anabhängigkeit der Juſti z! Auch auf dieſes Gebiet hat die Entartung der„Volksrechte“— im Sinn der abſoluten Gleichheit und Volksſouveränität— in Frankreich ſtark übergegriffen. Was aber in ſeiner neueſten Rede beſonders hervorſticht, iſt die ſcharfe Kampfanſage an die Front commun, die ſog. Einheitsfront der Kommuniſten und Sozialiſten. Dieſe wurde gebildet als Kampfruf und Angſtruf gegen die „faſchiſtiſche Gefahr“. Das Gleiche iſt auch ſchon in der Tſchechoſlowakei verſucht worden, indes vergebens. Vorhanden iſt ſie heute in Spanien. Es iſt ein äußerſtes letztes Sich-zu— ſammen-Raffen dieſer aus der Induſtrialiſierung, aus dem Materialismus, aus dem Klaſſenkampfgedanken im 19. Jahr⸗ hundert erwachſenen Arbeiterbewegungen zur„Löſung“ der ſozialen Frage. Nach dem Durchbruch des Nationalſozialismus Generalſtreik und Anruhen in Spanien Marxiſtiſcher Proteſt gegen die Rechtsregierung— Vor einem revolutionären Angriff? DRB. Madrid, 5. Oktober. In der Nacht zum Freitag iſt von den marxiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaften der Generalſtreik erklärt worden als Antwort darauf, daß der Staatspräſident den Weg für eine Entwicklung nach rechts und für eine antimarxiſtiſche Regierung freigemacht hat., Madrid gleicht gegenwärtig einer toten Stadt. Es verkehren weder Autobuſſe noch Straßenbahnen, noch Antergrundbahnen; man befürchtet, daß die lebenswichtigen Betriebe im Laufe der nächſten Stunden ebenfalls ſtillgelegt werden. Auch die Telephon⸗ verbindungen in das Ausland ſind außerordentlich erſchwert. Ferner iſt damit zu rechnen, daß die Zeitungen nicht mehr er⸗ ſcheinen. Der Madrider Generalſtreik hat am Freitagvormittag auf zahlreiche Städte der Provinz übergegriſſen. In ganz Kata⸗ lonien iſt der Generalſtreik in vollem Gange. Nach bisher noch nicht beſtätigten Gerüchten iſt es in Sevilla und Barcelona zu ſchweren Ausſchreitungen und Zuſammen⸗ ſtößen gekommen. Die telephoniſchen Verbindungen ſind zum größten Teil geſtört. Schwere Ausſchreitungen im Lande DNB. Madrid, 5. Oktober. In Madrid kam es am Freitag an mehreren Stellen zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Streikenden und der Polizei. Die wenigen Straßenbahnen, die, von der Polizei bewacht, den Verkehr aufzunehmen verſuchten, wurden von Arbeitergruppen beſchoſſen und mit Steinen beworfen. Bis jetzt ſind über 20 Ver— wundete feſtgeſtellt. Beſonders ernſte Formen hat der Generalſtreik in Aſt u- rien angenommen, wo die Grubenarbeiter allerlei Gewaltakte verüben. Anter anderem wurden mehrere Aeberfälle von Syndi— kaliſten auf Polizeipoſten durchgeführt, wobei bis jetzt fünf Poli- ziſten als getötet, vier als ſchwer verwundet gemeldet ſind. Mehrere Arbeiter ſollen getötet und verwundet ſein. In Sevilla und Barcelona iſt der Generalſtreik ausgerufen worden. Einzelheiten fehlen, da die telephoniſchen Leitungen zum größten Teil zerſtört ſind. Die Regierung hat, nachdem die erſten Nachrichten aus Aſturien eingetroffen ſind, den Kriegszuſtand über dieſe Provinz verhängt. Wie verlautet, ſollen mehrere Flugzeug- geſchwader von Madrid aus dorthin unterwegs ſein. In Eibar Das Liſſaboner Königsſchloß niedergebrannt DNB. Liſſabon, 5. Okt. Das hiſtoriſche Königsſchloß Queluz, das man das„Ver⸗ ſailles von Portugal“ genannt hat, iſt am Donnerstagabend von einem Großfeuer bis auf die Grundmauern zerſtört wor⸗ den. Die Arſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. Man fürchtet, daß die große Sammlung von Edelſteinen, Gemälden und Skulpturen völlig zerſtört wurde. Raubmörder Heimer feſtgenommen DNB. Augsburg, 5. Okt. Die Gendarmerie in Landsberg an der Lech hat am Don⸗ nerstag den flüchtigen Raubmörder Heimer feſtgenommen. Heimer wurde in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Heimer hatte vor einigen Tagen in Augsburg die Ehefrau Wild, mit deren Familie er bekannt war, durch Meſſerſtiche ge⸗ tötet. Aus einem Schrank hatte er dann u. a. ihre Erſparniſſe in Höhe von 250 Mark geraubt. — 4 2— 1— n 2— n —— ſtürmten die Marxiſten eine Waffenfabrik. Auch von dort fehlen Einzelheiten. Der den Bürgerlichen angehörende Präſident des Staats- gerichtshofes iſt aus Proteſt gegen die neue Regierung zurück— getreten. 8 Die Lage iſt außerordentlich ernſt. Man befürchtet, daß ſich der Generalſtreik zum revolutionären Angriff des Marxismus auf den Staat entwickelt. Drei Tote in Madrid. DNB. Madrid, 5. Oktober. Der Ruck nach rechts, der in der neuen Zuſammenſetzung des ſpaniſchen Kabinetts zum Ausdruck kommt und der den Re— gierungskurs für die nächſte Zeit in Spanien beſtimmen wird, hat allem Anſchein nach die marxiſtiſch-ſeparatiſtiſche Front ver— anlaßt, loszuſchlagen, wie ſie dies ſchon ſeit geraumer Zeit an— gedroht hat. Von verſchiedenen Punkten der Stadt treffen Mel— dungen über Zuſammenſtöße zwiſchen der Polizei und den Marxiſten ein. Die Zuſammenſtöße dauerten noch in den Mor— genſtunden an und haben bereits drei Todesopfer ge— fordert. Außerdem wurden zahlreiche Verletzte gemeldet. Etwa 200 Perſonen wurden verhaftet. Von der Polizei konnten gleich- zeitig große Beſtände an Waffen und Munition beſchlagnahmt werden. g in der Generalſtreiksbewegung DNB. Madrid, 5. Okt. Die Generalſtreikbewegung ſcheint weiter um ſich zu grei— fen. Insbeſondere in Aſturien hat ſich die Lage bedeutend ver— ſchlechtert. Auch aus Valladolid werden Gewaltakte gemeldet. Eine marxiſtiſche Bande überfiel dort eine Polizei— kaſerne, wobei zwei Offiziere getötet wurden. Ausdehnung Verdächtiger Waffentransport auf ſpaniſchem Dampfer. DNB. Paris, 5. Oktober. „Le Jour“ meldet aus Bordeaux, daß an Bord des ſpani— ſchen Dampfers„Turqueſa“, der wegen falſcher Zollerklärung im Hafen von Bordeaux unter polizeiliche Bewachung geſtellt wurde, 20 Maſchinengewehre, mehrere tauſend Gewehre und viele Kiſten mit Munition feſtgeſtellt worden ſind. Angeblich handelt es ſich um einen für Antwerpen beſtimmten ſpaniſchen Transport. Man nimmt aber an, daß das Schiff in Wirklichkeit nach einem Hafen in Portugal beſtimmt war. en rixle EE eee Ein belgiſcher Dampfer gekentert DNB. Cuxhaven, 5. Okt. An der holländiſchen Küſte kenterte am Donnerstagabend der belgiſche Dampfer„Charles Joſé“ aus Antwerpen etwa vier Seemeilen weſtlich von Haaks⸗Feuerſchiff. Ein Rettungsboot mit dem Kapitän und einem Mann der Beſatzung an Bord iſt von dem deutſchen Dampfer„Wildenfels“ von der Hanſa⸗Linie Bremen aufgefiſcht worden. Nähere Einzelheiten über den Unfall fehlen noch. Der Dampfer„Charles Joſé“ iſt 551 Tonnen groß. DNB. Amſterdam, 5. Okt. Wie noch zu dem Anglück des Dampfers„Charles Joſé“ ergänzend bekannt wird, beſtand die Beſatzung dieſes Schiffes vermutlich aus zehn Mann. Das Schiff war manöverierunfähig geworden. Die Beſatzung gab von etwa 20 Ahr bis gegen Mitternacht andauernd Notſignale mit Leucht raketen. Darauf liefen aus Helder ein Motor-Rettungsboot und ein Schleppdampfer zur Hilfeleiſtung aus. Bevor ſie aber die große Entfernung zur Anfallſtelle zurückgelegt hatten, war das belgiſche Schiff bereits in den Wellen der See verſchwunden, ſo daß ſie am frühen Morgen unverrichteter Sache nach Helder zurückkehren mußten. 5 2 eee e 5355 * 8 W eee eee CCC dd 21 rr = 2 e r in Deutſchland iſt offenbar geworden, daß die Frage um Sein oder Nichtſein für ſie in ein letztes Stadium getreten iſt. Nach berländiſchen Blättermeldungen hat die Moskauer(III.) nternationale der Amſterdamer(II.) Internationale neue generelle Zuſammenſchlußvorſchläge unterbreitet. Dieſe II. In— zernationale ſtammt aus dem Jahre 1889 und war die des ge— mäßigten Sozialismus. Bei der fortdauernden bolſchewiſtiſchen Wühlarbeit Moskaus in Aſien und anderen Erdteilen iſt dieſer Verſuch in Weſteuropa als Verzweiflungsakt anzuſehen, mit dem ſich im weſentlichen nur noch Frankreich und die parlamen tariſchen kleineren Länder auseinanderzuſetzen haben. Herr Doumergue hat dieſer marxiſtiſchen Einheitsfront den Kampf angeſagt. Sie wolle Anterdrückung der Geſetzlichleit, Einführung der Diktatur eines Klüngels, Abſchaffung des Privateigentums uſw. Aber dieſer Kampfruf hat ſeine linkeſte Koalitionspartei, die Radikalen, in Verlegenheit gebracht. Zwar marſchiert einer der Führer dieſer Partei, Monſieur Herriot, unentwegt an der Seite des Miniſterpräſidenten, er ruft ſogar zu einer neuen Sammelpartei. Aber die Herren vom äußerſten linken Flügel dieſer Radikalen kommen dadurch in die Klemme: ſie ſtehen näher bei Léon Blum, dem Sozialiſten— führer, als bei Doumergue. And die Partei als Ganzes iſt bei dieſer Wahl dadurch in eine mehr als prekäre Lage gekommen, die Partei, die das innere Geſicht der Republik im vollendet laiziſtiſchem, kirchenfeindlichem Sinne begründet und immer noch feſtgehalten hat, als nach dem Weltkrieg der allgemeine Geiſt im franzöſiſchen Volke ſich gewandelt hatte. Daladier, einer der jüngeren Führer der Radikalen, ſpricht in einem Artikel, jetzt, zwei Tage vor den Wahlen, von einem„faſchiſtiſchen Block“ in Paris, der allein über eine Armee von 30000 Mann verfüge, die ſtark bewaffnet ſeien und ſich auf den Bür— gerkrieg vorbereiteten! Er nennt die heutige Atmoſphäre in Frankreich eine„porfaſchiſtiſche Atmoſphäre“...! So erſcheint das innere Gefüge der heutigen Republik empfindlich geworden, wenn nicht aufgeriſſen zu ſein. De Kerillis nennt im„Echo de Paris“ Doumergues Staatsreformpläne die letzte Möglichkeit zur Verhinderung des vollſtändigen Zuſam— menbruchs. Mag er als Vertreter einer ſcharfen Rechten viel— leicht zu ſchwarz malen; ſicher iſt, daß das Nachbarland in den traditionellen Formen die Kriſe von heute kaum überſtehen dürfte. 9 Die Wiſſenſchafts arbeit Eine Verfügung des Führers der Reichsſchaft der Studierenden an den deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen. DNB. Berlin, 5. Okt. Der Führer der Reichsſchaft der Studierenden an den deut— ſchen Hoch- und Fachſchulen, Feickert, hat eine Verfügung über die Wiſſenſchaftsarbeit der deutſchen Studentenſchaft im Winterſemeſter 1934/35 erlaſſen. Die Verfügung geht von der Erkenntnis aus, daß nicht durch organiſatoriſche Maßnahmen, ſondern allein durch den wirklichen Einſatz der beſten Kräfte in der, Arbeit und durch die kameradſchaftliche Zufammenfaſſung der nationalſozialiſtiſchen Profeſſoren und Dozenten mit der neu⸗ formierten Studentenſchaft der Neuaufbau der deutſchen Hoch— ſchule durchgeführt werden kann. Die Organiſation der bis— herigen Aemter für Wiſſenſchaft und ihrer Fachſchaften und Fachabteilungen bleibt beſtehen. Die Aemter für Wiſſenſchaft werden zu Hauptämtern erhoben. Das wichtigſte Aufgaben⸗ gebiet letzterer iſt die wiſſenſchaftliche Mitarbeit an der Löſung wichtiger Fragen des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues der deut⸗ ſchen Landſchaften. Zur Mitarbeit an dieſen praktiſch-wiſſen⸗ ſchaftlichen Arbeiten werden nur die beſten Kräfte der einzelnen Fachſchaften und Fachabteilungen herangezogen. Der Einſatz einer geſamten Fachſchaft in Form einer pflichtmäßigen Er⸗ faſſung aller Studenten darf an dieſen praktiſch wiſſenſchaftlichen Aufgaben keineswegs ſcheitern. Zur Durchführung einer erſt⸗ maligen Beſtandsgufnahme und Zuſammenfaſſung der im Win⸗ terſemeſter 1934/35 durchgeführten wiſſenſchaftlichen Arbeiten, wird das Hauptamt für Wiſſenſchaft in der Reichsführung der Deutſchen Studentenſchaft angewieſen, Vorarbeiten für die Er⸗ richtung einer„Frühjahrshochſchule der Deutſchen Studenten— ſchaft“ im Frühjahr in Angriff zu nehmen. Dieſe ſoll die beſten im Rahmen der an den wiſſenſchaftlichen Arbeiten tätigen Kräfte der Deutſchen Studentenſchaften zuſammenfaſſen. Die Ergebniſſe der beſten, wiſſenſchaftlichen Arbeiten von Studenten wird durch die neu errichtete Schriftenreihe der Deutſchen Studenkenſchaft „Front junge Wiſſenſchaft“ möglich gemacht. Die Aufnahme einer Arbeit in dieſe Schriftreihe iſt die höchſte Auszeichnung, die die Deutſche Studentenſchaft für eine wiſſenſchaftliche Leiſtung verleiht. Die Züſammenarbeit zwiſchen Hitler⸗Jugend und Deut⸗ ſchem Studentenwerk in der Hochſchulausleſe. 0 0 DNB. Berlin, 5. Oktober. Wie der Reichsjugendpreſſedienſt mitteilt, iſt zwiſchen dem Deutſchen Studentenwerk E. V. und der Reichsjugendführung eine Vereinbarung über eine Zuſammenarbeit getroffen worden. Darin heißt es u. a., daß für die Zuſammenarbeit zwiſchen der HJ. und dem Deutſchen Studentenwerk E. V. das Soziale Amt der HJ. zuſtändig ſei. Dieſes Soziale Amt der HZ. ſchlage dem Deutſchen Studentenwerk E. V. die ſtudierenden HJ.-Kameraden zur öffentlichen Förderung vor. Reichsheimſtättenamt der 8709 und Deutſche Studenten⸗ haft. e DNB. Berlin, 5. Oktober. In Verfolg der Verfügung über die Wiſſenſchaftsarbeit der Deutſchen Studentenſchaft iſt zwiſchen dem Leiter der Reichs planung und des Reichsheimſtättenamtes der NSDAP. Pg. Dr. Ludopvici und dem Führer der Deutſchen Studentenſchaft Pg. Feickert eine Vereinbarung getroffen worden, deren Aufgabe iſt, für die Studentenſchaft auf dem Wege der Fach— ſchaftsarbeit und der mit der Studentenſchaft zuſammenarbeiten- den Dozenten die Arbeit der Hochſchule für die Durchführung der Landesplanung zur Verfügung zu ſtellen. Die organiſatoriſche Durchführung der für die Reichs⸗ planung notwendigen wiſſenſchaftlichen Arbeiten iſt damit der Deutſchen Studentenſchaft übertragen worden. Saarbrücken als komm. Literaturzentrale. DNB. London, 5. Okt. Die„Times“ veröffentlicht den Brief eines Englän⸗ ders, in dem es heißt: Man ſcheint allgemein anzunehmen, daß Sowjetrußland die Saarpolitik Frankreichs unterſtützen wird, nur weil es auf franzöſiſche Hilfe gegen Japan hofft. Ein zehntägiger Ferienaufenthalt im Saargebiet hat mir ge— zeigt, daß Sowjetrußland viel ſtärkere Beweggründe hat für den Wunſch, daß die jetzige Völkerbundsverſammlung fordern möchte. Sowjetrußland hat ſich die Völkerbundspolitik ſchnell zunutze gemacht, die darin beſteht, die freie Meinungsäußerung über alle Fragen— mit Ausnahme von Kritik an der Völker⸗ bundsverwaltung, die ſtreng unterdrückt wird— zu geſtatten. So hat ſie denn Saarbrücken zu einer unſchätzbaren Zentrale für die Verbreitung kommuniſtiſcher Literatur gemacht. 7 g DRB. Paris, 4. Okt. ö Am Donnerstagabend ſprach Miniſterpräſident Dou mergue erneut im Rundfunk zum franzöſiſchen Volk. Er bezeichnete ſich eingangs als ergebenen Verteidiger der freien franzöſiſchen Inſtitutionen, kündigte jedoch Reformen an, die dieſe Inſtitutionen durch die Schaffung einer Regierung mit genügender Autorität vervollſtändigen ſollen, ſo daß die Regierung gewiß ſei, zur Erfüllung ihrer Aufgabe lange ge— nug leben zu können. Die Erfahrung habe bewieſen, daß die franzöſiſchen Regierungen dieſe Autorität nicht mehr gehabt hätten. Wenn ein Land ſo weit gekommen ſei, dann trete einiger Männer oder eines ſiegreichen Landes nach ſich. Er, Doumergue, wolle Frankreich ein ſolches Schickſal erſparen. Sicherlich müßten infolge der kleinen Aenderungen, die er für die politiſche Verfaſſung vorſchlagen werde, die Parlamente die Initiative ergreifen. Die von ihm geplanten Beſtimmungen würden die Inſtitution des Parlaments, die von verſchiedenen Seiten ſichtlich bedroht ſei, feſtigen. Seine Abſicht gehe dahin, eine Miniſterprä ſident ausgeſuchtes Perſonal verfüge. Außer dem Statiſtiſchen Ame würde der Miniſterpräſidentſchaft das Generalſekreta⸗ iat des Oberſten Rates der Landes verteidigung und der neuzuorganiſierende Wirtſchaftsrat angegliedert werden. Dieſer Wirtſchaftsrat werde aus den von der Regierung be⸗ ſtimmten qualifizierten Vertretern der Wirtſchaft des Landes zuſammengeſetzt ſein. Er werde nur beratende Befugniſſe ha⸗ ben. Zur Verſtärkung des nationalen Wirtſchaftsrates werde eine Anzahl regionaler Wirtſchaftsräte geſchaffen werden. Die DTatſache, daß das Fehlen der Verantwortung zum Syſtem erhoben worden ſei, habe alle Reſſorts verfälſcht und die Autorität vermindert, ja mitunter überhaupt beſeitigt. Doumergue betonte dann die Notwendigkeit ber unbedingten Rettung der politiſchen und der richterlichen Gewalt. Er er— wähnte, daß er an eine Reform der Penſionsgeſetzgebung denke. Er verſprach Vorkehrungen zur Bekämpfung der Ge⸗ treide-, Wein- und Arbeitsloſenkriſe.. Zur Außenpolitik führte er u. a. aus: Die Aufrechterhaltung des Friedens be⸗ ſeelt unſere ganze Außenpolitik. Frankreich hege keine Rach⸗ ſucht gegen ein anderes Land. Es werde ſich ſtets gern zu allen Ententen bereit finden, deren aufrichtiges Ziel die Aufrecht⸗ In Berlin DNB. Berlin, 5. Okt. Seit einigen Jahren wurde in Berlin und Amgebung eine beſonders gemeingefährliche Fälſchung von Zwei-Reichsmark⸗ Stücken beobachtet. Die Herſteller und Verbreiter gingen ſo geſchickt und vorſichtig zu Werke, daß ſie nie mit den Falſchſtücken angehalten wurden. Durch umfangreiche Ermittlungen kam das Landeskriminalpolizeiamt am Ende des vorigen Monats auf die Spur der Fälſcherbande. Ihre Mitglieder wurden ſtändig be⸗ obachtet und verfolgt. Zu einem großen Schlage konnte aus⸗ geholt werden, als das Haupt der Bande, der 45jährige Eduard Weirowſfki, vor einigen Tagen gerade einem ſeiner Vertreter eine größere Menge falſcher Zwei-Mark⸗Stücke übergeben wollte. Die weiteren Ermittlungen führten dann zur Feſtnahme der übrigen Mitglieder der Fälſcherbande. Die Feſtgenommenen leugneten zunächſt hartnäckig, mußten ſich jedoch zu einem um⸗ faſſenden Geſtändnis bequemen, als es gelungen war, durch tage- und nächtelange Ermittlungen die Fälſcherwerkſtatt feſt⸗ zuſtellen. Als geſtern nacht die Beamten unverhofft in die Woh⸗ nung des 50jährigen Wilhelm Beerbom im Südoſten Berlins eindrangen, fanden ſie eine ideal eingerichtete Fälſcherwerkſtatt, ausgerüſtet mit den modernſten Hilfsmitteln. Insgeſamt wurden noch 250 fertige Falſchſtücke vorgefunden. Weiter konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß von den Tätern im ganzen über 4000 Stück Zwei⸗Mark-⸗Stücke angefertigt und in den Verkehr gebracht worden ſind. Der große Erfolg der Inſtandſetzungsaktion 24,8 Millionen Tagwerke für das Handwerk Aeber den erfreulichen Erfolg der Reichsaktion zur För⸗ derung von Gebäudeinſtandſetzungen und Wohnungsteilungen werden durch eine Veröffentlichung des Deutſchen Hand— werks ⸗Inſtituts intereſſante Einzelheiten bekannt. Von den geſamten Arbeiten ſeit Beginn der Arbeitsbeſchaffung ent⸗ fielen, wie das Rog meldet, etwa 20 bis 30 Prozent auf Am⸗ bauten und 70 bis 80 Prozent auf Inſtandſetzungen. Von den Ambauten kamen etwa ein Drittel auf Woͤhnungsteilungen mit einem Zuſchuß von weniger als 1000 Mark. Zur Zeit ſtehen nur noch etwa zwei Prozent der Großwohnungen leer gegenüber 4 bis 5 Prozent in den Jahren 1931/32. Die in den Monaten Oktober 1933 bis April 1934 vorgenommenen Inſtandſetzungen und Erneuerungen übertreffen bei weitem die jährlichen Auf— wendungen der Vorkriegszeit und der günſtigen Nachkriegsjahre. In den Wintermonaten 1933/34 wurden mindeſtens“ Millionen Menſchen durch die bezuſchußten Arbeiten beſchäftigt. Die Be— teiligung der verſchiedenen Handwerkszweige war ſehr ver— ſchieden. 16 unterſuchte Handwerkszweige haben insgeſamt 24,8 Millionen Tagewerke geleiſtet. Von dieſen entfallen allein 46 Prozent auf die Maurer, in weitere 29 Prozent teilen ſich die Maler und Tiſchler etwa zur Hälfte. Maurern, Malern, Tiſchlern und Inſtallateuren fielen zuſammen fünf Sechſtel der geleiſteten Tagewerke zu. Tokio: Zwiſchen dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter und dem japaniſchen Außenminiſter wurde eine grundſätzliche Einigung in der Frage der Oſtbahn erzielt. Anordnung ein, und auf ſie folge Anarchie. Die Anarchie ziehe unvermeidlich die Diktatur entweder eines Mannes oder ſchaft zu ſchaffen, die über ein ſtändiges Büro und ein erhaltung des Friedens ſein werde, ſelbſtverſtändlich unter der Bedingung, daß keine dieſer Ententen Frankreich verpflichten, b auf etwas zu verzichten, was es für ſeine Sicherheit als uner läßlich anſehe. Diejenigen, die wirklich den Frieden wollten, ſeien nicht die, die ſich damit begnügen,„Frieden zu blöken“ und die Arme zu verſchränken. Jene beſchwörten, wie er gern zugeben wolle, unbewußt den Krieg über ihr Land herauf. Die Leute, die dieſe Gefahr abwenden wollten, hielten ihr Land in dem Juſtand einer guten Verteidigung für den Fall, daß es ange— griffen werden ſollte. Der Bürgerkrieg im Februar hätte in kurzer Zeit Krieg mit dem Auslande bedeutet. Ein Bürgerkrieg morgen wäre Krieg mit dem Auslande beinahe unmittelbar darauf, und zwar würde er dann noch ſicherer folgen, als er im Fe⸗ bruar auf einen Bürgerkrieg gefolgt wäre. Deshalb hätte er die Regierungsgewalt behalten, weil er geſehen habe, wie ſich unter dem Namen„Gemeinſame Front“ die geſtern noch feind⸗ lichen Brüder vereinten, die ſich infolge ihrer Programme logiſcherweiſe unter dem kommuniſtiſchen Banner hätten ver⸗ ſchmelzen müſſen. Das Programm, das bie gemeinſame Front im Falle ihres Erfolges anwenden würde, wäre: Abſchaffung der Legalität und der Souveränität des Volkes, Einführung der Diktatur einiger bevorzugter Führer, Einführung der Ge— walt, d. h. Bürgerkrieg und ſeine Folgen, Beſeitigung der Freiheit des Privateigentums und eines jeden Eigentums- rechtes, ein Recht, das das Jahr 1789 unſeren Vätern ge⸗ geben habe. Doumergue beleuchtete dann die Anaufrichtigkeit und Zweideutigkeit des kommuniſtiſchen Programms. Daß kommuniſtiſche Lehrſätze in Ländern an— genommen und angewandt werden könnten, die ſich durch ihr Temperament, ihre Geſchichte, ihre Denkart und ihre Beſtre⸗ bungen von Frankreich unterſcheiden, ſei möglich. Daß andere Länder, um ſich der Entwicklung dieſer Lehre bei ſich zu widerſetzen, zu etwas harten Mitteln gegriffen hätten, ſei ſicher. Frankreich miſche ſich in die Innenpolitik der anderen Länder nicht ein. Aber Tatſachen ſeien Datſachen. Frankreich habe das Recht, ſie zu beobachten und daraus Lehren zu ziehen. Am jede Gefahr einer Diktatur zu permeiden, müſſe man der gemeinſamen kommuniſtiſch-ſozialiſtiſchen Front die gemeinſame Front der Freiheit und des Vaterlandes entgegenſtellen. 1 Dann widmete Miniſterpräſident Doumergue der fran— zöſiſchen Jugend einige aufmunternde Worte. Seine Rede klang in einem Auf ruf zur Einigkeit aus. Zwei Jalſchmünzerbanden gefaßt ... und in Augsburg DNB. Augsburg, 5. Okt. „Der Augsburger Polizei iſt es gelungen, ein Falſchmünzer⸗ neſt ſamt den Verbreitern des Falſchgeldes auszuheben. In einem Augsburger Kaufhaus wurde ein gewiſſer Sebaſtian S cheffler in dem Augenblick ertappt und feſtgenommen, als er falſche 50-Pfennig⸗Stücke, von denen er eine große Zahl bei ſich führte, in Zahlung zu geben verſuchte. Scheffler machte zu⸗ nächſt geltend, daß er die Geldſtücke auf der Landſtraße gefunden habe. Amfangreiche Erhebungen ergaben aber, daß er ſie von einem der Polizei bekannten Fälſcher mit Namen Joh. Schlee aus Augsburg erhalten hatte. Schlee kommt als Herſteller in Frage, der Scheffler die falſchen Geldſtücke zum Vertrieb über⸗ geben hatte. Schlee iſt kein Neuling in der Falſchmünzerei. Er hatte ſich bereits im Auguſt 1932 mit der Herſtellung und dem Vertrieb falſcher Fünf-Mark-⸗Stücke befaßt, wofür er ein Jahr acht Monate Gefängnis erhalten hatte. Bei der Feſtnahme des Schlee wurde auch eine Form vorgefunden, die erſt in der Nacht vorher angefertigt worden war und zur Herſtellung falſcher Fünf⸗Mark⸗Stücke dienen ſollte. Schlee, und Scheffler wurden ins Anterſuchungsgefängnis eingeliefert, desgleichen ein weiterer Helfershelfer namens Alois Bader, der zuletzt in Röſingen wohnhaft geweſen war. Bader hat wie Scheffler das Falſchgeld in Verkehr gebracht. Kurze Tageschronik. Dresden: Die Tagung der Reichs- und Gauleiter, mit der das Treffen der 300 dienſtälteſten politiſchen Leiter verbunden iſt, nahm am Donnerstagabend im Dres- dener Schauſpielhaus ihren Anfang. In einer Anſprache betonte der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heiß, daß die alten Kämpfer der Bewegung nicht vergeſſen werden würden. N Dresden: Reichsminiſter Dr. Go eb b els traf am Freitag⸗ vormittag in Dresden ein, um an der Reichsleitertagung teilzu⸗ nehmen. Berlin: An der Grenzſtation Bodenbach wurde der Ange- ſtellte einer Privatbank aus dem Nachtſchnellzug Berlin— Prag verhaftet, der 100 000 7% über die Grenze ſchmuggeln wollte. Berlin: Gänzlich unerwartet beſuchte am Donnerstagnach— mittag Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeiner Eigenſchaft als Berliner Gauleiter eine Reihe öffentlicher Einrichtungen der Reichshauptſtadt. Zuerſt ſuchte er das Waiſenhaus Rummelsburg, dann die ehemalige Wohnung Horſt Weſſels, den Arbeitsnach— weis der Filmkomparſen und Artiſten und ſchließlich das Schle— ſiſche Obdachloſenaſyl in der Froefelſtraße auf. London: Laut„News Chronicle“ ſind alle Politiker, die ſeit 1919 als Miniſter tätig waren, von Amts wegen aufgefordert worden, ſämtliche in ihrem Beſitz befindlichen Abſchriften amt licher Dokumente abzuliefern. London: Leber der Stadt Llanhilleth in der an Wales grenzenden Grafſchaft Monmouth tobte am Donnerstag ein Wirbelſturm, der von wolkenbruchartigen Regengüſſen be⸗ gleitet war. Der Sturm hat überall großen Sachſchaden an⸗ gerichtet.„* Doumergue gegen die mariſtiſche Front. Eine politiſche Rundfunkrede Doumergues. Ankündigung von Reformen zur Stärkung der Autorität. 1 2 N 22 Samstag, den 6. Oktober 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang A. Bekanntmachungen Jarteiamtliche Veröffentlie O 4 8 der NS dal wer g der e ee* Ns. ⸗Gliederungen) eee 7 ſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 1953 NSDAP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 ut f NSDAP.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 8 Uhr N Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnersta 20 NS K OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag 9 2022 Uhr 1921 Uhr u. Donnerstag NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 2022 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: f f 4 5 Lorſcherſtraß e 1 NSBO. und Deutſche Arbeitsf j e 8 5 ront: jeden M Seichäfteſtenle: Saarſtraße NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Die 20 Uhr 0(„Freiſchütz“) ustag u. Freitag 18—20 Uhr S Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. Oktober 1934. Denkſpruch Vor den Wiſſenden ſich ſtellen, Sicher iſt's in allen Fällen! Wenn du lange dich gequälet, Weiß er gleich, wo dir es fehlet; Auch auf Beifall darfſt du hoffen; Denn er weiß, wo du's getroffen. Goethe. Verjammlung ber Tabalpjlanzer im O. Generalmitgliederappell am M abends 8.30 Ahr im„Freiſchütz«. Es haben daran die P aller NS.⸗Gliederungen und Anhänger der Bewegung ſind eingeladen. Fahneneinmarſch punkt 8,30 Uhr. neuer Mitglieder erwarte ich reſtl ſcheinen. Heil Hitler! arteimitglieder, vollzählig teilzunehmen. oſes und pünktliches Er— Franzke, Ortsgruppenleiter. Amt jür Beamte Alle Mitglieder des RD. haben am General-Mitglie— derappell am Montag abend 8,30 Uhr im Freiſchütz teilzu⸗ nehmen. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Albert. ASB.— Daß. Landestreffen in Wiesbaden. Diejenigen Perſonen, die noch nicht im Beſitze ihrer Fahrkarte ſind, wollen dieſe heute abend in der Zeit von 7 bis 8 Uhr auf der Geſchäftsſtelle Lorſcherſtr. 4 in Empfang nehmen. Heil Hitler! Mögelin. NS. Betrifft Winterhilfswerk 1934/35. anträge zum Winterhilfswerk werden in henfolge in unſerer Geſchäftsſtelle entgegengenommen: Montag, den 8. Okt., vorm.: Alu⸗Em pfänger: 810 Uhr die Buchſtaben AK 1012 Uhr die Buchſtaben L 3 Montag, den 8. Okt., nachm.: Kru⸗Em pfänger: 2— 4 Uhr die Buchſtaben AK 4— 6 Uhr die Buchſtaben L 3 Dienstag, den 9. Okt.: W olu⸗ Empfänger: 9—10 Uhr die Buchſtaben A und B 10-12 Uhr die Buchſtaben C bis Mittwoch, den 10. Oktober: a 810 Uhr die Buchſtaben G M 10—12 Uhr die Buchſtaben NR 2—4 Uhr die Buchſtaben S. V 46 Uhr die Buchſtaben W. 3. Donnerstag, den 11. Oktober, vormittags: die übrigen Hilfsbedürftigen. Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Bei der Antrag⸗ ſtellung ſind vorzulegen: Stempelkarte, Mietquittungsbuch, Mietunterſtützungsbeſcheid, Rentenbeſcheid, Geburtsdaten ſämtlicher Familienangehörigen, evtl. Lohnnachweis. Wer verſucht, die Unterſtützung durch un⸗ wahre und unvollſtändige Angaben über Ein- nahmen und Vermögen irgendwelcher Art zu erlangen, wird vom Winterhilfswerk ausge⸗ ſchloſſen und der Staatsanwaltſchaft wegen Betrug gemeldet. 55 Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. Amt für Volkswohlfahrt, Abt. Schadenverhütung Alle diejenigen, die mit der Abrechnung der Broſchüre „Feuerſchutz“ noch rückſtändig ſind, fordere ich auf, morgen „Feuerſchutz n e„ Samstag 19 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der RSV. das Geld abzuliefern. 5 Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Hans Kühlwein, Sachbearb. f. Schadenverhütung. Saarwinterhiljswerk! „Die enge Verflechtung zwiſchen Saar und Reich macht ſich immer ſtärker bemerkbar, je mehr der Wiederaufbau der Wirtſchaft im Reich fortſchreitet. 1 5 Das Reich hat z. B. im erſten halben Jahr des 8 Jahres wertmäßig 46 Prozent mehr ſaarkändiſche Waren aufgenommen als im ſelben Zeitabſchnitt des Vorjahres!“ Saar und Reich gehören auch wirtſchaftlich zuſammen! Dies wollen wir uns beſonders vor Augen halten, wenn wir die 100 Blatt des eben erſchienenen Saar-Abſtim⸗ mungskalenders durchblättern! f 1 f Abſtimmungskalender, ein wertvolles Auf⸗ klärungswerk behandelt zu einem Großteil die das Reich und die Saar berührenden gemeinſchaftlichen Wirtſchafts⸗ fragen. Der Abſtimmungskalender zeigt. ländiſchen Güter⸗Erzeugungen an der deutſchen Warenpr i duktion. Behandelt im einzelnen auch die reichsſeits bereits in Bearbeitung befindlichen Pläne für den wirtſchaſtlichen Wiederaufbau des Saargebietes nach ſeiner Rückgliederung ins Reich. 6 3 Bie Kalender iſt vom erſten bis letzten Blatt 1 dentlich aufſchlußreich und ſein Reinertrag fließt ausſchließ— lich dem Winterhilfswerk an der Saar zu. 3 Jeder deutſche Volksgenoſſe ſoll daher durch den 75 werb dieſes Kalenders ſein Saaropfer bringen, und in jedem deutſchen Arbeitsraum ſoll der Kalender am 5. Oktober zum Aushang kommen! g 5 9; Aer N Id ⸗ Der Kalender iſt zu haben in jeder Buchhar Die Unterſtützungs⸗ nachſtehender Rei— Fürſt Alexander Der ontag, den 8. Okt., die Angehörigen Freunde Zur Vereidigung die Schnur eine Hand breit unter den Storzen anzulegen. 0 9 Gaſthaus zum Engel Etwa 180 Mitglieder hatten geſtern abend der Einladung des Fachſchaftsführers, Herrn Roos, Folge geleiſtet und waren zu dieſer wichtigen Verſammlung, auf deren Tagesord— nung ein Referat des Herrn Dr. Schmitt-Heppenheim, Leiter des Verbandes Heſſiſcher Tabakpflanzer, ſtand, erſchienen. Es wäre wünſchenswert und für die Pflanzer von größtem Nutzen geweſen, wenn alle den Ausführungen des Redners beigewohnt hätten. Nach der üblichen Begrüßung behandelte Herr Dr. Schmitt die zwiſchen dem Reichsnährſtand Hauptabteilung 2, Berlin, und dem Tabakgewerbe getrof— fenen Vereinbarungen über den Verkauf der diesjährigen Tabakernte. Redner erläuterte in einſtündigem Vortrage alle Einzelheiten und führte unter anderem aus, daß die deutſche Tabakernte in dieſem Jahre etwa 640 000 Zentner betrage, gegenüber 400 000 der früheren Jahre. Da aber die diesjährige Ernte von ſehr guter Qualität ſei, ſind die Verkaufsausſichten für die Pflanzer doch als günſtig zu be⸗ trachten. Er behandelte ferner die Einzelheiten des Verkaufes ſowie die Ablieferung an der Waage. Ein Freiverkauf iſt heute nicht mehr geſtattet, ſondern die geſamte Ware muß auf Einſchreibungen, zu welcher nur Mitglieder der obenge— nannten Verbände bezw. deren zeichnungsberechtigte Beauf— tragte Zutritt haben, ausgeboten werden. Der für unſer Sandblatt feſtgeſetzte Verkaufstermin am 12. Oktober iſt die erſte Einſchreibung Deutſchlands und iſt es den Bemü— hungen des Herrn Dr. Schmitt zu verdanken, daß die heſ— ſiſchen Pflanzer mit den Badener als erſte abſetzen. Ueber die Büſchelung iſt zu ſagen, daß in dieſem Jahre nur 3—4 Bandeliere zuſammengebunden werden dürfen, und zwar iſt Das ſogenannte Dreſchmaſchinengarn darf keine Verwendung finden, da dieſes während des Gärungsprozeſſes zerreißt. Was die Bonitierung an der Waage betrifft, ſo wird dieſe von geſchulten, von dem Landesbauernführer kürzlich in Lampert⸗ heim vereidigten Perſonen vorgenommen. Zum Schluſſe for⸗ derte der Redner die Mitglieder auf, nur gute Qualitätsware zur Ablieferung zu bringen, damit wir immer mehr mit dem Auslande konkurrieren und die Einfuhr einſchränken können, zum Wohle des heſſiſchen Tabakbaues und zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes. Fachſchaftsführer Roos dankte Herrn Dr. Schmitt für ſein außerordentlich lehrreiches Referat und ſtellte den Vortrag zur Diskuſſion. Beide gaben auf Anfragen die nötigen Aufklärungen. Ortsgruppenleiter Fra nzke richtete an die Bauern den Appell, in den Wintermonaten doch die Schulungskurſe der NSDAP. zu beſuchen und ſich hier mit dem nationalſozialiſtiſchen Gedankengut vertraut zu machen. Nach einer kurzen Erörterung über die Abſatzmöglich⸗ keiten der Kartoffeln und deren Preiſe konnte dann der Fach— ſchaftsführer im Gedenken unſeres Führers die anregend verlaufene Verſammlung ſchließen. Sozialiſt der Tat. Ein Arbeiter, beſchäftigt an der Reichsautobahn, konnte infolge Verhinderung nicht an dem Landestreffen teilnehmen. In wahrhaft nationalſozialiſti⸗ ſcher Geſinnung hat er das Fahrgeld für einen erwerbs⸗ loſen Volksgenoſſen eingezahlt und damit dieſem Volksge⸗ noſſen die Teilnahme an dem Landestreffen ermöglicht. Jubilar des Alters. Am Montag, den 8. Oktober, feiert Herr Franz Heinz, Ernſt Ludwigſtraße 32, ſeinen 75. Geburtstag. Unſeren Glückwunſch. Möge dem Jubilar im Kreiſe ſeiner Angehörigen ein weiterer, geſunder Lebens- abend beſchieden ſein. Den Winter⸗Fahrplan, gültig vom 7. Oktober 1934 bis 14. Mai 1935 haben wir unſerer heutigen Ausgabe beigedruckt. Wir bitten unſere werten Abonnenten, denſelben abzutrennen und für den Bedarfsfall aufzubewahren. findet im„Freiſchütz“ ein General-Mitglieder-Appell ſtatt, an dem die Mitglieder der Partei, die Angehörigen aller NS. der Bewegung ſind eingeladen. Innungsverſammlung. Am Sonntag, den 7. Okt., vormittags 10 Uhr, findet in der Wirtſchaft fr. Menges am Bahnhof in Weinheim eine Verſammlung der Handwer⸗ kerinnung des Maurergewerbes im Kreis Heppenheim ſtatt. Erſcheinen der Innungsmitglieder iſt Pflicht. Zur morgigen Aäuber“⸗Aufjührung Ein großes Wagnis iſt es für eine Laienbühne, ein General⸗Mitglieder⸗Appell. Am Montag abend[e Gliederungen vollzählig teilnehmen. Freunde und Anhänger männer. Ebenſo gemeinſchaftliche hl. Schüler der Herren Lehrer Schmuck, Frl. Ries und Koob. Knaben Freitag 6 Uhr. Predigt; auch Amalia für ſich zu gewinnen. In ſchurkiſcher Weiſe fälſcht er einen Brief, in dem Karl ſchwer verdächtigt wird. Im weiteren Verlauf der Handlung finden wir Karl Moor in einer Schenke an der Grenze Sachſens, auf Nach⸗ richten ſeines Vaters wartend. In teufliſcher Art hat Franz ihm als den Willen ſeines Vaters mitgeteilt, daß es kein Zu⸗ rück ins Vaterhaus gebe. In ſeiner Verzweiflung wird er dann der Hauptmann einer Räuberbande. 2 Im Moor'ſchen Schloſſe ſehen wir dann unterdeſſen, wie Franz mit allen Mitteln arbeitet, unumſchränkt Herr zu werden. Seine Verſuche, Amalia zu gewinnen, ſcheitern jedoch an deren unerſchütterlichen Treue zu Karl. a 55 In großartiger Schilderung behandeln die nächſten Sze⸗ nen das Räuberleben der Bande Moor in den Böghmiſchen Wäldern. In feſter Treue ſteht die Bande in allen Gefahren zu ihrem Hauptmann. Unbändiges Heimweh treibt ihn aber plötzlich in die Nähe ſeiner Heimat. Amalia erkennt in dem Unbekannten ihren Geliebten. Franz, Unheil witternd, plant einen Mord an ſeinem Bruder. In der Nähe des Schloſſes entdeckt dann Karl ſeinen von Franz gefangen gehaltenen Vater. Rache zu üben an dem Schuldigen, ziehen die Räuber ins Schloß. Franz begeht Selbſtmord. Gleich darauf ſtirbt auch der alte Moor, nachdem Karl ſich ihm zu erkennen ge⸗ geben hatte. Um kein Verräter an ſeiner Bande zu werden, ermordet der Räuber Moor ſeine Geliebte Amalia. Den Wahnſinn ſeiner Taten erkennend, ſtellt er ſich dann den Gerichten. Goltesbienſtoroͤnung ber katholiſchen Gemeinde Biernheim 20. Sonntag nach Pfingſten Apoſtel⸗Kirche: ½ 7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt a 2 Uhr: Roſenkranz-Andacht; darauf Verſammlung a des 3. Ordens. 4 Uhr: Verſammlung der 1. Abteilung der Jung⸗ frauen-Congregation. Marien⸗Kirche: 8 Uhr: hl. Meſſe. 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: /7 Uhr beſt. Amt für Georg Bugert 8., Ehefrau Anna Maria geb. Baureis, Kinder: Luiſe geehel. Winken⸗ bach, Franziska geehel. Werle, Anna, Jakob und 7 Krieger Ferdinand und Adam. 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Helbig geb. Buſalt, Tochter Kath., Eltern Adam Buſalt 1., Ehefrau Kath. geb. Bugert, Schwiegereltern Michael Helbig, Ehefrau Eliſabeth geb. Neudörfer und die in Amerika f Cäcilia Helbig. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Michael Mandel 3., Bruder Jakob und Matth. Martin. Dienstag: ½7 Uhr beſt. Amt für Joh. Haas 9., Ehefrau Anna Maria geb. Kaufmann, Sohn Valentin, Schwieger⸗ tochter Kath. Haas geb. Dewald und Enkel Hans Hanf. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Thereſe Helbig geb. Alter, Eltern, Schwiegereltern und Anverwandte. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Georg Buſalt und beiderſ. Großeltern. 8 Uhr beſt. Amt für Michael Bauer 4., Ehefrau Kath. geb. Martin, Sohn Hans, Schwiegerſohn Kaspar Weidner. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig F Cäcilia Win⸗ kenbach, Eltern, Geſchwiſter und Anverwandte. 58 Uhr beſt. Segensmeſſe für Georg Hofmann 10., Ehe⸗ frau Franziska geb. Köhler, Tochter Anna Maria und Peter Friedel, Ehefrau Anna Maria geb. Englert, Tochter Apollonia und beiderſ. Eltern. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Jakob Müller, Ehefrau Kath. geb. Werle, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Altbürgermeiſter Gg. Pfützer. 48 Uhr beſt. Amt für beide gef. Krieger Mathias und Adam Heckmann und ledige Schweſter Eliſe und Angehörige. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Ludwig Simon, deſſen Mutter Elisabeth geb. Georgi, Eltern, Schwiegereltern. 47 Uhr geſt. hl. Meſſe für gef. Krieger Jakob Buſalt, Sohn des Adam 2. u. gef. Krieger Martin Bauer und Angehörige. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Hoock 7., gef. Krieger Nikolaus Hoock 6., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 77 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für alle Mitglieder der Jünglingsſodalität und aller Jung⸗ Kommunion für die Schäfer, Devies und Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, Maria Einſiedel bei Gernsheim 7 und 8,30 Uhr hl. Meſſen, um 10 Uhr Hochamt mit von 6 Uhr an Beichtgelegenheit. Nachmittags Stück wie„Die Räuber“ auf die Bühne zu bringen. Wenn wir es trotzdem getan haben, dann in der Ueberzeugung, daß wir uns mit dem zur Verfügung ſtehenden Spielermaterial an derartige Aufgaben heranwagen können. Viel Liebe zur Sache, viel Idealismus iſt nötig, um ein ſolches Werk durch⸗ zuführen. Es iſt geſchaffen worden, es wird ein gewaltiger Erfolg werden. Große Anforderungen werden an die ein— zelnen Spieler geſtellt. Die Darſtellung der einzelnen Cha⸗ raktere verlangt von den Hauptdarſtellern ſprachlich und mimiſch höchſte Leiſtungen. Kurz der Gang der Handlung: Der regierende Graf Maximilian von Moor hat zwei Söhne, Franz und Karl. Die junge, edle Amalia iſt die Ge⸗ liebte Karls. Franz Moor, der von der Natur mit äußeren Vorzügen ſehr ſpärlich bedacht worden iſt, trachtet darnach, lung, Preis RM. 1. 2 Uhr Andacht, 5 Uhr Roſenkranz. An den Werktagen hl. Meſſen um 6,30 und 8 Uhr, am Freitag um 6,30 und 10 Uhr Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, 7. Oktober 19. Sonntag n. Trinitatis Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: Johannes Evang. 8 31 bis 36. Lieder: 264, 270, 295.) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Mittwoch, den 10. Oktober Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 11. Oktober die Rechte ſeines erſtgeborenen Bruders ſich anzueignen und Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. — —— 9 9 1 ö 1 N * * — * ö * 3 f 1 4 * 5 F— 13 8 1 5 N 5 5 1 105 5* — 2 Opferwoche der deutſchen Schulkinder Die reichsdeutſche Jugend ſammelt für die Erhaltung der deutſchen Schulen im Ausland. Vor nunmehr faſt 15 Jahren hat der VDA. die reichs⸗ deutſchen Schulkinder aufgerufen, Mittel für die Erhaltung der ſchwer bedrängten deutſchen Schulen im Ausland auf⸗ zubringen. Aus kleinen Anfängen erwuchs die„Volksdeutſche Opferwoche“, an der jetzt alle deutſchen Schulkinder teil⸗ nehmen und teilnehmen müſſen, wenn die Mittel zuſam⸗ menkommen ſollen, die zur Erhaltung des deutſchen Schul⸗ weſens im Ausland notwendig ſind. Die diesjährige Opfer⸗ woche findet vom 1. bis 15. Oktober ſtatt. Sie iſt keine öffentliche Sammlung im üblichen Sinne, denn die Schul⸗ kinder ſammeln nur mit Quittungsbüchern in ihrem enge⸗ ren Verwandten- und Bekanntenkreiſe. Die Opferwoche fällt nicht unter das Sammelverbot! Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. als Bevollmächtigter des Stellvertreters des Führers hat die Sammlung geneh— migt. Der Reichskultusminiſter hat gleichfalls die Geneh⸗ migung für das ganze Reichsgebiet erteilt. Der Reichs⸗ jugendführer wendet ſich an die Gliederungen der HJ., des Bd M. und des Jungvolks mit der Aufforderung, ſich dem VDA. zur Verfügung zu ſtellen. Deutſche Volksgenoſſen! Wenn in den kommenden Tagen die Schulkinder Eures Bekannten- und Verwandtenkreiſes Euch um einen Beitrag bitten, denkt daran, daß mit der Erhaltung ſeines Schulweſens das Auslandsdeutſchtum ſteht und fällt, jene 30 Millionen, die außerhalb der Reichsgren— zen wohnen. Deutſche Eltern! Denkt daran, daß jenſeits unſerer Grenzen Millionen deutſcher Väter und Mütter leben, die noch immer nicht das Glück genießen, ihre Kinder in deutſche Schulen ſchicken zu dürfen! Aus Nah und Fern Der ſtändige Stellvertreter des Präſidenten des Landes⸗ arbeitsamtes Heſſen ernannt. . Frankfurt, 5. Okt. Zum ſtändigen Vertreter des Präſidenten des Landesarbeitsamtes Heſſen iſt der bis⸗ herige Vorſitzende des Landesarbeitsamtes Wiesbaden, Ar— beitsamtsdirektor Dr. Lins, ernannt worden. Dr. Lins wird ſeinen Dienſt beim Landesarbeitsamt Heſſen am 8. Oktober 1934 aufnehmen. Darmſtadt.(Wegen verſuchten Totſchlags angeklagt—amneſtiert.) Ein 21⸗Jähriger aus Diet⸗ zenbach ſitzt auf der Anklagebank des Schwurgerichts wegen verſuchten Totſchlags. Die Leute dort wohnen ſehr eng mit fünf Familien zuſammen und Streit iſt an der Tagesord⸗ nung. Der Angeklagte, ſonſt ſchüchtern und ſtill, fühlte ſich von einem Einwohner beleidigt, weil der ihn früher einmal des Diebſtahls bezichtigt hatte. Die Stimmung war ge⸗ ſpannt. Als im Juni der Gegner dem Angeklagten wieder einmal ein Schimpfwort nachrief, vergaß ſich der junge Mann und ſchlug mit dem Beil zu. Die Kopfwunde war nahezu tödlich, aber der Getroffene hatte eine gute Natur und konnte als Zeuge erſcheinen. Das Gericht billigte dem Angeklagten als einem geiſtig gemindert Zurechnungsfähi⸗ gen mildernde Umſtände zu. Er erhielt ſechs Monate Ge⸗ fängnis, die unter die Amneſtie fallen. Darmſtadt.(Evangeliſch⸗ kirchliche Nachrich⸗ ten.) Ernannt wurden: der Pfarrer Karl Rühl zu Rei⸗ chelsheim, Dekanat Friedberg, mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum Pfarrer der zweiten Pfarrei Friedberg und der Pfarrverwalter Friedrich Nies zu Offenthal, Dekanat Offen⸗ bach, mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum Pfarrverwal⸗ ter der zweiten Pfarrei Groß-Gerau. ** Maſsſau.(Gute Weißweinernte an der Lahn.) Die Leſe der weißen Trauben iſt im ganzen Weinbaugebiet an der Lahn in vollem Gange. Der Ertrag iſt ſo reichhaltig, daß faſt mit einer Vollernte zu rechnen iſt. Die bisherigen Moſtunterſuchungen ergaben Moſtgewichte von 75 bis 80 Grad Oechsle bei entſprechender Säure. ** gaſſel.(Warnung vor einem Erbſchafts⸗ betrüger.) Seit einigen Tagen treibt ſich in hieſiger Stadt ein Betrüger umher, der es verſteht, ſich Leute aus⸗ zuſuchen, die im Auslande, beſonders in Amerika, Ver⸗ wandte hatten, die verſtorben ſind. Den Leuten erzählt er, er ſei engliſcher Konſulatsbeamter und ſei beauftragt, die geſetzlichen Erben zu ennitteln, weil die Verſtorbenen Geld zurückgelaſſen hätten. Zur Beſchaffung der nötigen Papiere müſſe er einen Geldbetrag einziehen. In einem Falle, der bis jetzt bekannt iſt, iſt es ihm gelungen, Geld zu erhalten. Er übergibt dann ſeine Quittung auf einem engliſchen Scheckformular. Der Mann iſt etwa 30 Jahre alt, trägt grauen Anzug und beigen Tellerhut. Er hat ein ſchmales blaſſes Geſicht und hat ein forſches ſicheres Auftreten. Beim Auftreten wird gebeten, die Feſtnahme zu veranlaſſen oder Nachricht an die Kripo, Zimmer 76 geben zu wollen. Offenbach.(Ein ehrlicher Wanderburſche.) Wie erſtaunte dieſer Tage eine Frau in der Karlſtraße, als ein Wanderburſche, dem ſie im Juni einen alten Rock ge⸗ ſchenkt hatte, jetzt wieder erſchien, um ihr eine Armbanduhr abzuliefern, die er im Futter des Rocks gefunden hatte. Es war die Uhr der Tochter, die dieſe, ſchon lange vermißt hatte. Der Wanderburſche war eigens zur Rückgabe nach Offen⸗ bach zurückgekehrt. Mainz.(Nach wilder Flucht verhaftet.) Zwei Leute aus Mainz⸗Kaſtel wurden in Geiſenheim durch die Umſicht eines Kaufmanns bei der Verbreitung von Falſchgeld auf friſcher Tat ertappt und hinter Schloß und Riegel gebracht. Einer der Täter erſchien im Kaufladen, wo er eine Kleinigkeit erwarb und mit einem Zweimark⸗ ſtück bezahlte, dem der Ladeninhaber auf den erſten Blick die Fälſchung anſah. Noch ehe er den Laden verließ, hatte ihn der Kaufmann am Wickel. Sein Komplize, der auf der Straße wartete, ſchien Lunte gerochen zu haben— er ent⸗ floh und verlor dabei einen ganzen Beutel mit gefälſchten Silberlingen. Nun hob eine wilde Jagd zu Fuß und Roß. und mit Fahrrädern durch die Feldgemarkung nach dem Flüchtigen an, der ſchließlich auch von einem Reiter gefaßt werden konnte. Grünberg.(Mit dem Motorrad gegen einen Steinhaufen.) In Reiskirchen fuhr ein Grünberger Motorradfahrer auf einen Haufen Schotterſteine, das Fahr⸗ zeug kam ins Schleudern und ſtürzte. Der Fahrer erlitt er⸗ hebliche innere Verletzungen, dem Beifahrer wurden Geſicht und Hände übel zugerichtet. Beide kamen in ärztliche Be⸗ handlung. Schotten.(Erſchließung des Hohen Vogels⸗ bergs.) Zur weiteren Erſchließung des Hohen Vogels⸗ bergs iſt der Bau einer Straße von Hartmannshain-Her⸗ chenhain bis zu den Klubhäuſern auf dem Hoherodskopf ge⸗ plant. Damit wäre die höchſte Erhebung des Vogelsbergs auch von Süden mit Fahrzeugen zu erreichen. Ferner iſt geplant, die Zugangsſtraßen von Ulrichſtein und Ilbeshau⸗ ſen her zu verbeſſern und auszubauen. Schlitz.(Stadtrandſiedlung in Schlitz.) Auf dem ehemaligen Sportplatz wurde in viermonatiger Arbeit eine Stadtrandſiedlung erſtellt, die jetzt ihrer Vollendung entgegengeht. Zehn freundliche Eigenheime werden ebenſo vielen Familien ein geſundes Wohnen ermöglichen. Relbehauſen(Heſſen).(Scheune und Stallung durch Feuer vernichtet.) In der Scheune des Erh⸗ hofbauern Teutſchmann brach nachts Feuer aus, das bald auf die Stallgebäude übergriff. Trotz der Bemühungen der Feuerwehr brannten beide Gebäude bis auf die Grund⸗ mauern nieder. Ein großer Teil der Erntevorräte und zahl⸗ reiche landwirtſchaftliche Maſchinen fielen den Flammen zum Opfer. Ortenberg.(Todesopfer eines Verkehrs⸗ unfalls.) Der Gewerbelehrer und Kreisſchulungsleiter Jeckel von hier, der bei einem Motorradunfall ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten hat, iſt im Büdinger Krankenhaus jetzt ge⸗ ſtorben. Das Befinden ſeines Beifahrers iſt nach wie vor ſehr ernſt. Friedberg.(Herbſtmarkt in Friedberg.) Vom 6. bis 10. Oktober findet der diesjährige Herbſtmarkt, der zugleich mit dem„Bauerntag der Wetterau“ verbunden iſt, ſtatt. Das Programm ſieht u. a. eine Saarkundgebung mit einem Heſſiſchen Heimatabend vor. Am Sonntag findet ein Reit⸗ und Fahrturnier ſtatt, zu dem Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger, Brigadeführer Schmidt und zahlreiche andere Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens ihr Erſchei⸗ nen zugeſagt haben. Am Dienstag wird auf einer großen Bauernkundgebung Landesbauernführer Wagner die Feſt⸗ anſprache halten. Den Hauptanziehungspunkt bildet am letz⸗ ten Tag der„Ochs am Spieß“, der ſchon jetzt im Kühlhaus ſeiner Beſtimmung harrt. Friedberg.(Rieſenkartoffel.) Eine Rieſenkar⸗ toffel wurde von einem Bauern in der Nachbargemeinde Ober⸗Mörlem geerntet. Sie hat ein Gewicht von einem Kilogramm und 390 Gramm. Gießen.(Gefängnis wegen Beleidigung der S A.) Das Bezirksſchöffengericht verurteilte den Georg Becker aus Bad⸗Nauheim wegen Beleidigung der SA. zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten. Wegen eines ähn⸗ lichen Falles iſt Becker bereits vorbeſtraft. Gießen.(Zwei Brüder brechen bei ihrem Vater ein.) Vor dem Bezirksſchöffengericht hatten ſich genderung im Rause Tiebruck 32 dlllummumunmummmaunanunduanannannmnmnn unuuddanunganudmddgnagmagnnadan ian Oran von Christel Broehl-Delhaes (Nachdruck verboten) Kamilla verbarg ihre flackernden Augen, aber Elſe ſpürte, daß die Hand unter der ihren wie im Froſt bebte „Milla, geh doch zu Bett! Es iſt dir wirklich nicht gut. Ich werde Fräulein Körſch Beſcheid ſagen.“ Kamilla fuhr leidenſchaftlich auf.„Ich bitte dich inſtän⸗ dig, Elſe, mach kein Aufhebens davon. Es handelt ſich um eeliſche Depreſſionen, die ich ſicher bald überwinden werde. Ich habe mich“, ſie ſprach nur mühſam weiter,„in den legten Wochen ſehr umgeſtellt, nicht nur äußerlich, es iſt mir ſo vieles zum Bewußtſein gekommen, ich muß das erſt mit mir abmachen. — Das verſtehſt du doch, Elſe?“ g Die anderen Mädchen hatten inzwiſchen ebenfalls lebhaft diskutiert, bis Maria mit der Laute einen vollen, ſtarken Akkord anſchlug. f „Los, Kinder! Weg mit den nervenzermürbenden Philo— ſophien! Hier wird ein deutſches Lied vom frohen Leben ge⸗ fungen!“ And ſie ſtimmte ſogleich ein lebhaft bewegtes Lied an. Die Mädel fielen ein, und bald tönte die Luft der lauen und dunklen Mainacht vom Geſang der vielen hellen und be— ſchwingten Stimmen.. Der Akkord in der Laute, obwohl er keine Aehnlichkeit mit einer Harfe hatte, erinnerte Kamilla mit einer Stärke an Ma- ria, daß ſie die Augen ſchloß und den Kopf an die Außenwand des Holzhauſes lehnte, vor dem ſie ſaß. 1 Maria, Mutter! Zu ihr hineilen! Endlich die furchtbare Laſt von der Seele haben! Endlich die zermürbende Heimlich⸗ keit hinausſchreien! Wie hatte Elſe mit ſo flammender Stimme geſagt?„Es müßte nicht mehr modern ſein, daß ein Mädchen ohne Kranz in die Ehe geht!“ And ſie, Hatte ſie Selbſtgefühl, Verantwortungsbewußtſein gehabt den Menſchen gegenüber, die höchſtes Vertrauen in ſie geſetzt? Vater! Vatel! Sie ſagte den Koſenamen, den ihre Verehrung und Liebe für den Vater er- ſonnen, leiſe vor ſich hin. Sie ſah ſich plötzlich, wie ſie es ihm damals, als ſie gegen die neue Mutter kämpfte, ins Geſicht geſchleudert hatte:„Richtig ſchlecht werden könnte man hier, wenn man wollte.“ And das ernſt lächelnde Geſicht des geliebten Vaters ſtand vor ihrem inneren Auge, wie er antwortete: „Kind, weißt du denn überhaupt, was man ſchlecht nennt? And daß ich nicht annehmen kann, daß mein Kind. mein Mä⸗ delchen je ſchlecht' werden könnte?“ Sie hörte jede Betonung bis ins kleinſte, wie ſie damals an ihr Ohr drang. Was würde der Vater ſagen, wenn er wüßte, wie es heute war? Es ſauſte in ihren Ohren. Alles drehte ſich in ſchnellem Wirbel: die Mädchen, das Haus, die Wieſe und der Wald da⸗ hinter. Ohne Bewußtſein für das Tatſächliche erhob ſich Ka- milla. Aber ſie tat nur drei Schritte. Dann fiel ſie mitten unter der ſingenden Gruppe bewußtlos zu Boden. * Tiebrucks kehrten von einem Spaziergang zurück, Seit zwei Wochen genoſſen ſie die herrliche Ruhe und Erholung, die Königſtein im Taunus ihnen bot. Der Profeſſor hatte alles hin- ter ſich gelaſſen, was den Erfolg einer Kur gefährdete. Er wollte von ſeinem Beruf im Augenblick nichts mehr wiſſen, er war ein Privatmann, der an der Seite ſeiner ſchönen Frau die angenehmſten Wochen verbrachte. Alk hatte ſich durch eine glänzend ausgeführte Operation, die als außergewöhnlich le⸗ bensgefährlich galt, Tiebrucks leiſe erſchüttertes Vertrauen zu⸗ rückgewonnen. Mit beſchränkten, doch guten Vollmachten aus- gerüſtet, vertrat Alk den Chefarzt. Auch die Nachrichten von Zuhauſe waren befriedigend. Alk ſchickte ſich auch ohne Maria recht gut. Georg und Günter weilten in der Rhön: Georg als Flugſchüler und Günter als Kamerad und Zuſchauer, denn er war zum außernotwendigen Beſteigen eines Flugzeuges nicht zu bewegen. Nur Kamillas Briefe aus dem Arbeitslager be⸗ friedigten Maria nicht. Sie waren allzu freundlich, ruhig und fachlich. Es wurde in ihnen von allem Wiſſenswerten zwar be⸗ richtet, die Eltern lernten nach und nach den Aufbau, die Gliederung und das Weſen von Kamillas Amgebung kennen, aber es fehlte dieſen Berichten das Herzliche, Offene und Auf⸗ geſchloſſene, in dem man unbeſorgt und von der Ehrlichkeit über⸗ zeugt leſen konnte. Aber vielleicht gab ſich jetzt alles. Der Einfluß der verſchiedenſten Lebenskreiſe, die ſich da begegneten, mußte doch eine reifende und aufklärende Wirkung haben. Es half kein Aufdrängen, ſelbſt wenn es im edelſten Sinne ge⸗ ſchah. Wenn Kamilla nicht von ſelbſt den rettenden Weg zu ihr fand, mußte man blutenden Herzens beiſeiteſtehen und ab⸗ abwarten, wie ſich alles entwickelte Sorgenkind, du! Daß man die Menſchen, die einem den meiſten Kummer machen, ſo oft am liebſten hat: Sonderbare Einrichtung des Gefühls! Jedoch mochte es deshalb ſo ſein, weil eben dieſe Menſchen unſerer am meiſten bedürfen. Maria hatte ſo vielen helfen dürfen und dann auch wacker zugepackt. Blieb es ihr für immer verſagt, Kamilla Helferin und Führerin zu ſein? And wie wäre ſie gerade dieſem Mädchen, der Geſchlechtsgenoſſin, hilfreich ge⸗ weſen! b Tiebrucks hatten eine Wanderung auf den Feldberg unter- nommen und den ſchönen Ausblick genoſſen. Dort oben befand ſich der Sage nach Brunhilds Bettſtatt. Vom flammenden Ring waren noch die ausgebrannten ſchwarzen Felſen zu ſehen. Die⸗ ſen Feuergürtel hatte Siegfried durchbrochen, dem Freund die Braut zu erobern. Der Feldberghof bot gaſtliche Anterkunft für einen ganzen Nachmittag; dann unternahmen ſie den Abſtieg, bis ſie das ſo überaus liebliche Taunuskind, Königſtein, wieder erreicht hatten Nun lohte in der Weſtſonne, die ſich zum Schei⸗ den anſchickte, der ganze ferne Feldberg, als ſtände er in Flam⸗ men. Vom Kurpark her kam Abendkonzert. Tiebrucks verweil⸗ ten heute nicht dabei. Sie waren von dem Ausflug ermüdet und verlangten nach der Stille ihrer Penſion. Tiebruck fand einen Haufen Poſt vor. Noch vor dem Abendbrot durchſah er alles gründlich und gewiſſenhaft, aber es war nichts Wichtiges darunter. Auch für Maria war ein Brief gekommen. Sie drehte ihn neugierig und mit dem Gefühl des Menſchen, der nichts zu erwarten hat, in den Fingern. Den Ort der Aufgabe kannte ſie nicht, ebenſowenig den Abſender: „Elſe Wiedner.“ Die Melodie vor ſich herſummend, die ſie im Vorübergehen von der Kurkapelle gehört, öffnete Maria den Amſchlag. Sie hielt einen weißen Bogen mit einer ſehr ſympathiſchen und beſtimmten Frauenſchrift in der Hand. Sie las: „Sehr verehrte, gnädige Frau! Es geſchieht nicht mit Kamillas Willen, aber ich nehme die Verantwortung auf mich, Ihnen zu ſchreiben, daß mir als Kameradin Millas ihr Zuſtand Beſorgnis abringt. Ka⸗ milla ißt nicht, ſchleicht ſehr blaß und wortkarg herum und hatte vorgeſtern einen Ohnmachtsanfall, den man nicht ſo ohne weiteres überſehen darf. Sie weigert ſich zwar, ſich ärztlich unterſuchen zu laſſen, bleibt bei der Arbeit dabei, iſt aber meines Erachtens ganz gefährlich mit den Nerven her⸗ unter. Bitte, kommen Sie und kümmern ſich um Kamilla! Vielleicht ſchließt ſie ſich Ihnen auf? Zu Erleichterung Ihrer Behandlung Kamillas teile ich Ihnen noch mit, daß Kamilla mir geſtanden hat, ſehr an Ihnen zu hängen und heute ein⸗ geſehen zu haben, daß Sie nur das Beſte mit ihr vorhatten. Nun kommt es nur noch darauf an, daß Sie das Eis durch— brechen, damit Kamilla ihr Gleichgewicht wiederfindet. Was es iſt, das ſie bedrückt, kann ich keinesfalls ſagen, weil ich durchaus keine Ahnung habe. 1 Es freut ſich, Sie bald hier kennenlernen zu dürfen, Ihre ergebene Elſe Wiedner.“ Kameradſchaft, dachte Maria. Wie ſchön es iſt, daß ſich dort Menſchen um Kamilla ſorgen. Sie legte den Brief vor ſich hin und las ihn noch einmal, und das Bewußtſein grub ſich als eine betäubende Angſt in ihre Seele: Alk! Alk mußte mit Kamillas ſonderbarem Gebaren zuſammenhängen. Tiebruck beugte ſich über Marias Schulter. 4 „Was bekommſt du denn für wichtige Poſt, daß du deine ganze Umgebung vergißt?“ ſcherzte er.„Ich habe dich ſchon zweimal gebeten, mit mir nach unten zum Eſſen zu gehen!“ „Verzeih!“ ſagte Maria leiſe und hob den Blick zu ihm, „dieſe Poſt hat mich allerdings ſehr angegriffen.“ Tiebruck griff mit gerunzelten Brauen nach dem Blatt., „Es ſoll nichts geben was ſtörend in unſeren langverdien⸗ ten und erſehnten Erholungsurlaub eingreift“, ſagte er mit un⸗ terdrücktem Zorn.„Was gibt es denn nun ſchon wieder.“ Maria ließ ihn leſen, ohne ihm zu antworten. Sie ſah, wie ſein Geſicht ſich veränderte. Er las ſehr lange über den wenigen Worten. Dann legte er das Schreiben auf den Tiſch zurück und ſagte ſchwer: „Alſo wieder Kamilla!“ „Sie ſchreibt doch nicht ſelbſt“, begütigte Maria, ihre eigenen Briefe ſind doch abſolut beruhigend. Aber wenn ſich eine Kameradin da einmiſcht, wird es ſchon ſeine Gründe aben.“ N„Ich werde hinfahren und mir das Mädchen anſehen“, beſchloß Tiebruck, und Maria erkannte ſeine Augen nicht mehr. Sie legte mit einer heftigen und eindringlichen Gebärde ihre Hand auf ſeinen Arm. „Das Mädchen wendet ſich an mich, an die Frau! Mit dir wüßten ſie wahrſcheinlich nichts anzufangen. Laß mich hin⸗ fahren! Du ſiehſt, daß ich diesmal jedenfalls Kamillas Ver⸗ trauen erringen werde.“ 5 „Jetzt willſt du hinfahren?“ fragte Tiebruck, und ſeine Augen brannten unbeherrſcht.. a „Iſt Kamilla weniger als Alf?“ antwortete Maria ernſt. „Sie iſt genau ſo gut unſer Kind, wie Georg und Alf unſere Kinder ſind. Laß mich ſchnell fahren, um ſo ſchneller bin ich zurück; denn ich bringe ſie natürlich mit hierher.“ 5 „Wir wollen zu Abend eſſen“, ſagte Tiebruck ſtatt einer anderen Antwort. Maria ſah, daß er ſich noch manches durch den Kopf gehen laſſen mußte, ehe er entſcheidend antvortete. Schließlich gehörten die Kinder in erſter Linie ihm.. Doch noch ehe ſie das Kurhaus erreicht hatten, wandte ſich Tiebruck plötzlich ſeiner Frau zu. In ſeinen Augen ſtand eine große, müde Hilfloſigkeit. „Ja, fahre du! Du haſt es bisher ſo gut gemacht.“ In unterdrücktem Jubel preßte ſie ſeinen Arm an ſich. In dieſer Heftigkeit der Bewegung erkannte Tiebruck wieder ein⸗ mal wie ſehr und tief ſie Anteil nahm an allem, was ſeine Kinder betraf. d Nachdem Maria Fräulein Körch und Elſe Wiedner ken⸗ nengelernt hatte, betrat ſie den hellen, freundlichen Schlafſaal, in dem am lichten Tag Kamilla als einzige zu Bett lag. Als die Tür leiſe knarrte, richtete ſich Kamilla auf und ſchaute der Eintretenden erwartungsvoll entgegen. Ihre Augen weiteten ſich. Maria ging ſchnell auf das Bett zu. Sie war allein. Fräulein Körch und Elſe Wiedner waren zurückgeblieben. (Fortſetzung folgt.) n e e e ee abe renate area. 3 —— 5 . die Brüder Wilhelm und Kurt Jakob wegen Ein ihrem eigenen Vater zu verantworten. Sie hatten. und Lebensmittel entwendet. Vor Gericht 1 00 15 Wend ſie hätten die Tat begangen, weil der e 98 haltspflicht gegenüber ihrer Mutter nicht nack e ee 3 0 Wie Jakob der bei ſeiner Verhaffung Widemmen ſei. leiſtet hatte, erhielt 1 Jahr 1 Monat efünanis der Kurt wurde zu einem Jahr Gefängnis ders 8 N 2 Frankfurt a. m.(Neuöf W. ö lung von Betrieben.) Bei der Sadie Ge verwaltung ſind gewerbliche und Handelsbetriebe während des Monat September in nachſtehender Anzahl röffnet oder eingeſtellt gemeldet worden: 310 neueröffnete W und 113 Handwerksbetriebe, insgeſamt alſo 423 875 Ve. triebe. 318 Handels- und 96 Handwerksbetriebe joe eim Induſtriebetrieb, alſo 415 wurden eingeſtellt In 75 gen eröffneten Betrieben ſind 102, in den eingeſtellten waren 143 Arbeitskräfte beſchäftigt.. * Frankfurt a. M.(Neuaufla ge des Plagiats⸗ prozeſſes Boehle⸗Fahre nbruch.) Im Mai d wurde vor der 6. Zivilkammer des Landgerichts der Pla- giatprozeß Boehle⸗Fahrenbruch verhandelt. Es handelte ſich um eine Klage der Erben des Altmeiſters Boehle gegen den früheren Direktor der Städtiſchen Galerien, Wilhelm Fahren⸗ bruch. Fahrenbruch wurde durch Urteil unterſagt die eich⸗ nung für den Einband des von der Deutſchen Buchgemeim⸗ ſchaft herausgegebenen Buches„Michael Kohlhaas“ zu ver⸗ wenden. Außerdem wurde Fahrenbruch zur Schadensersatz lelſtung an die Familie Boehle verurteilt. Das Gericht ſtellte ſich dabei auf den Standpunkt, daß die Erben Boehles aus der gewerbsmäßigen Herſtellung und Verbreitung der er⸗ 0 Einbandzeichnung Schaden erlitten hätten. Gegen Nieſe Entſcheidung, legte Fahrenbruch Berufung ein. Der 1. 1 beſchaderlandesgericht⸗ wird ſich jetzt erneut mit em Fall beſchäftigen. Das Urteil mir a Oktobe e 500 gen as Urteil wird am 11. Oktober b 10 Wiesbaden.(Eine ungetreue Bankange⸗ Felt e.) Diüurch das erfolgreiche Zuſammenarbeiten der Wiesbadener und Erfurter Krimina polizei gelang hier die Jeſtnahme einer Bankangeſtellten aus Erfurt. Sie hatte auf Grund gefälſchter Belege bei einer Bank in Erfurt durch Mittelsperſonen Beträge in Höhe von 2000 Mark abheben laſſen. Die ungetreue Angeſtellte konnte hier in einer Pen⸗ ſion ermittelt und feſtgenommen werden. Der größte Teil des Geldes konnte beſchlagnahmt werden. l 1 Schwimmende Braune Meſſe Eine großartige Werbung für deutſche Erzeugniſſe. Mannheim, 5. Okt. Am Rhein liegen gegenwärtig zwei große reichbeflaggte Dampfer. Es ſind dies die beiden Werbeſchiffe„Kaiſer Wilhelm“ und„Blücher“. Seite an Seite liegen die beiden großen Schiffe, durch eine Brücke nander verbunden. In drei Stockwerken, Unter-, Mittel⸗ Oberdeck vermitteln ſie dem Beſucher einen kleinen Ueberblick über deutſche Qualitätsarbeit in einer Fülle, daß man nur ſo ſtaunt! Alle deutſchen Landesteile ſtellen ihre Erzeugniſſe aus, alles, was das Herz begehrt, iſt vor⸗ den in ſchönſter Aufmachung und genaueſter Ausführung: ts iſt vergeſſen vom Haus- und Wohnbedarf, Schneider, uhmacher, Friſeure, Strickerei⸗ und Nähmaſchinen, Stein⸗ metzen, Bildhauer, Maler, Druckereien, ja ſogar Wappen⸗ und Familienkunde, alle ſind in gebührender Weiſe ver⸗ treten. Während alle dieſe Gewerbezweige auf der„Blü⸗ cher“ untergebracht ſind, beherbergt die„Kaiſer Wilhelm“ die Sonderſchau„Bayeriſche Oſtmark“, die wohl als Kern⸗ ſtück der ganzen Ausſtellung angeſprochen werden kann. Hier bekommen wir einen kleinen Begriff, was unſere Brüder in der bayeriſchen Oſtmark alles herzuſtellen in der Lage ſind: ſo ſieht man Glasſchleifer, Porzellanmaler, Handweber, Spitzenklöpplerinnen uſw. eifrig an ihrer kunſtfertigen Arbeit. Die Not der Bayeriſchen Oſtmark iſt durch die Veränderung des Grenzcharakters der Grenze zwiſchen Paſſau und Hof in der Nachkriegszeit ſo angeſtiegen, daß nur die volks⸗ kameradſchaftliche Hilfe des geſamten deutſchen Volkes im⸗ ſtande iſt, die Bevölkerung der Bayeriſchen Oſtmark wieder auf eigener Scholle lebensfähig zu machen. Und daß ſie den Willen dazu hat, ihr Teil dazu beizutragen, das be⸗ weiſen ihre Bewohner, die jetzt ihre Vertreter zur Werbung an den Rhein geſchickt haben. So macht die Schwimmende Braune Meſſe ſeit April ihren Weg den Rhein herunter von Emmerich bis hinauf . Speyer, 50 deutſche Städte wurden werbend in ihren inn gezogen. Bis zum 11. Oktober werden die beiden Werbeſchiffe an Mannheims Geſtaden lagern, dann werden die Anker gelichtet und bis zum 15. Oktober vor Speyer vier Tage lang der pfälziſchen Bevölkerung Gelegenheit geboten, ſich ſelbſt von der als großen Sehenswürdigkeit zu bezeichnenden Schau auf dem Rhein zu überzeugen. [Mannheim, 6. Oktober. Acht Monate Gefängnis für unnötige Schießerei. Eine Schießerei am Schluß des Sängerfeſtes in Neckarhau⸗ ſen am 2. Juli, morgens zwei Uhr, brachte den 27jährigen Fritz Brecht aus Friedrichsfeld wegen ſchwerer Körperver⸗ letzung auf die Anklagebank. Der Angeklagte hatte ſich ohne jeden Anlaß in eine Streiterei eingemiſcht. Das gab dem Kameraden des Angeklagten Willi Walter Anlaß, ihm zu ſagen, er ſolle nach Hauſe und ruhig ſein. Walter erhielt hierauf ohne jeden Anlaß einen Hieb mit einem Schlüſſel auf die Naſe, den dieſer mit einem Schlag auf das Kinn er⸗ widerte. In dieſem Augenblick kam ein Bekannter und gab dem Angeklagten einen leichten Stoß, um beide auseinan⸗ derzubringen. Hierauf riß der Angeklagte einen Revolver aus der Taſche und feuerte hintereinander fünf Schüſſe ab. Eine Kugel drang Walter in den linken Arm, die andere einem Manne in den rechten Oberarm, eine dritte ging einem weiteren Manne durch den Rock, die andere Kugel pfiff einer Frau am Kopf vorbei. Die Schußverletzung Wal⸗ ters iſt noch nicht ausgeheilt. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten auf eine Gefängnisſtrafe von acht Mona⸗ ten, bei der ſeine Jugend ſtrafmildernd berückſichtigt wurde. I Teuer bezahlte Schwindeleien. Eine Reihe von klei⸗ nen Schwindeleien beging der 29jährige Arthur Trautmann von hier, ein in dürftigen Verhältniſſen lebender lungen⸗ leidender Menſch, um ſich Darlehen und Lebensmittes, aber auch Alkohol in unnötigen Mengen zu verſchaffen. Waren die erlangten Vorteile auch klein, ſo fallen i ſtrafen ins Gewicht und der Umſtand, daß er rückfällig 100 Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten gegen den Angeklagten aus. rſte Sitzung des Mannheimer Anerbengerichts. Das Anetbengeiicht 117 25 Amtsbezirk Mannheim trat zu 1 Sitzung zuſammen, in der der Vorſitzende, Amtsgerichtsra Dr. v. Kirchenheim, nach Vereidigung der beiden 3 zunächſt eine kurze Anſprache hielt, in der er Zweck 18 10 Auf zaben des Anerbengerichts darlegte. Jedes neue Geſetz bringe Herſtellung des Reichsparteitagfilms. Unter Leitung von Leni Riefenſtahl werden jetzt die gewal⸗ tigen Filmaufnahmen vom Reichsparteitag geſichtet und zu⸗ ſammengeſtellt. Der Film wird auf Wunſch des Führers den Namen„Triumph des Willens“ tragen. zwangsläufig bet der Einführung und Anwendung im Ein⸗ zelfalle gewiſſe Härten mit ſich. Hier liege der Schwerpunkt der Tätigkeit des Anerbengerichts. Der Vorſitzende verſicherte, daß alle Fälle gewiſſenhaft und gerecht geprüft werden, um ſo dem deutſchen Volk und ſeinem Führer zu dienen. Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten, die 22 Fälle aufwies. U Schwetzingen.(Ein guter Fang.) Der Gendar⸗ merie iſt es gelungen, in Hockenheim einen ſteckbrieflich ge⸗ ſuchten Betrüger feſtzunehmen. Es handelt ſich um den 44⸗ jährigen Alfred Ehnis aus Stuttgart, der vor einiger Zeit bei einer Maſchinenfabrik in Geislingen(Württemberg) rund 20 000 Mark unterſchlagen hatte und flüchtig gegan⸗ gen war. Die Feſtſtellungen ergaben, daß Ehnis von der unterſchlagenen Summe 12 000 Mark auf das Schwetzinger Bankkonto ſeiner Braut, eines 26jährigen Mädchens aus Plankſtadt, überwieſen hatte. Von dem Reſt des Geldes er⸗ ſtand er ſich ein neues Auto und erwarb für 2500 Mark Baugrundſtücke, auf denen er ein zweiſtöckiges Haus er⸗ richten ließ. das nun im Rohbau fertiggeſtellt iſt. Wertheim.(Wertvoller Fund bei der Entrümpelung.) Bei der Entrümpelung auf dem Speicher fand eine Hausfrau ein vergilbtes, aber noch ſehr gut erhaltenes Päckchen mit Urkunden, das ſie dem Vorſit⸗ zenden des hiſtoriſchen Vereins übergab. Wie die nähere Unterſuchung ergab, handelte es ſich um die Kriegsartikel für die Wertheimer Burgbeſatzung aus dem Jahre 1619. Dieſes Beiſpiel zeigt, daß die Forderung„Entrümpelung— aber mit Verſtand!“ durchaus angebracht iſt, ja in alten Städten und alten Häuſern von ganz beſonderer Bedeutung iſt. ) Mühlbach bei Bretten.(Durch G ärgaſe be⸗ täubt.) Als ein Steinhauer ſich in den Keller begeben und nach einiger Zeit nicht zurückgekehrt war, ſuchte ihn ſeine Frau. Sie fand ihren Mann bewußtlos im Keller am Boden liegen. Auch die Frau wurde von den Gär aſen be⸗ täubt, konnte aber noch im letzten Augenblick Hilfe rufen. Nachbarn eilten herbei und retteten das Ehepaar vor dem ſicheren Tode. () Langenbrücken.(Schwerer Unfall.) Auf der Landſtraße zwiſchen Stettfeld und Langenbrücken wurde ein aus Weinheim ſtammender Radfahrer von einem entgegen⸗ kommenden Motorradfahrer angefahren und erheblich ver⸗ letzt. Ein vorbeikommender holländiſcher Wagen verbrachte den Verunglückten ins Bruchſaler Krankenhaus. Altenkirchen.(Weſterwälder Bauern vom Führer begrüßt.) Aus dem Kreis Altenkirchen nah⸗ men 11 Bauern und 6 Bäuerinnen in ihrer ſchmucken We; ſterwälder Tracht als Abordnung der Landesbauernſchaft Rheinland an der Feier auf dem Bückeberg teil. Die We⸗ ſterwälder Gruppe bekam einen günſtigen Platz an der gro⸗ ßen Anfahrtsſtraße zugewieſen. Der Führer blieb auch bei den Weſterwälder Bauern ſtehen und begrüßte ſie mit herz⸗ lichen Worten. rr Buntes Allerlei Die deutſche Jugend wird größer. Genaue Anterſuchungen deutſcher Schulärzte haben er⸗ geben, daß das Wachstum der deutſchen Kinder gegenüber früher um rund 5—6 Zentimeter größer iſt. Dieſe„Ver⸗ größerung“ hat bereits in den letzten Vorkriegsjahren ihren Anfang genommen und iſt auch ſonſt in zahlreichen Gegenden Deutſchlands beobachtet worden. Hand in Hand mit dieſen Wachstumserſcheinungen iſt auch eine Verkürzung des Ent⸗ wicklungslaufes feſtgeſtellt worden, d. h., die Jugend vollendet heute ihre Reife früher. Die Aerzte müſſen ſich vorerſt mit dieſer Tatſache des Längenwachstums begnügen. Eine genaue Erklärung für dieſen Vorgang kann noch nicht abgegeben werden. Man gibt vorerſt die Möglichkeit eines Zuſammen⸗ hanges zwiſchen durchſchnittlicher Kinderzahl und Längen⸗ wachstum zu, neigt aber auch zu der Anſicht, daß durch die Abnahme der Infektionskrankheiten im jugendlichen Alter eine Zunahme beſtimmter Typen mit Neigung zu beſon⸗ derer Größe möglich iſt. Demnach iſt damit zu rechnen, daß die derzeit heranwachſenden Kinder ihren Eltern, die noch in ein Zeitalter der„kleineren Menſchen“ gefallen ſind, bald buchſtäblich über den Kopf wachſen werden. Künſtliches Radium? Frau Jolliot⸗Curie hat, wie aus Paimpol(Nordfrank⸗ reich) gemeldet wird, die in engliſchen Zeitungen verbreitete Meldung, es ſei ihr gelungen, künſtliches Radium herzuſtellen, dahin richtiggeſtellt, daß es ſich um eine vom praktiſchen Standpunkt aus noch unbrauchbare Entdeckung handele. Sie habe die Möglichkeit gefunden, neue radioaktive Elemente durch Beſtrahlung inaktiver Elemente mit Alphaſtrahlen zu ſchaf⸗ fen. In England und Amerika verſuche man, die Herſtellung von Radium auf andere Weiſe, und es ſei dort ſchon gelungen, größere radioaktive Körper zuſtandezubringen, aber in Frank⸗ reich fehle es an Geld für die für dieſe Verſuche notwendigen Apparate. Kampf den Feldmäuſen Nach Meldungen des pflanzenſchutzlichen Beobachtungs⸗ 1 9 575 häuft ſich in dieſem Herbſte in ähnlicher Weiſe 75 im Vorjahre das Maſſenauftreten von Feldmäuſen. Da in dieſem Jahre bereits erhebliche Ausfälle. durch die langanhaltende Trockenheit zu verzeichnen 5 5 dürfen wir unſere Kleeſchläge, unſere Wieſen und Weiden ſowie die nun zu beſtellende Winterung keinesfalls den kleinen Nagern überantworten. Wir müſſen vielmehr alles tun, um die beginnende Mäuſeplage im Keime zu erſticken. Brauchbare und vor allem auch preiswerte Maßnahmen hierfür ſtehen uns hinreichend zur Verfügung. Die Bekämpfung ſelbſt iſt nur eine Frage der Organl⸗ ſation. Bei jeder Mäuſebekämpfung wird der Erfolg nur dann nachhaltig geſichert, wenn die Bekämpfung gemeinde⸗ weiſe von allen Feldbeſitzern gleichzeitig durchgeführt wird, da bei. Behandlung nur einzelner Stücke ſehr bald Neuzuwanderung von unbehandelten Flächen alle Mühe zunichte macht. Es iſt weiterhin eine ſelbſtverſtänd⸗ liche Vorausſetzung für die Erfolgſicherung, daß die Ge⸗ brauchsvorſchriften für die an zu wen den Mittel rich⸗ tig befolgt werden, den Mißerfolgen liegt zumeiſt falſche Anwendung der an ſich wirkſamen Bekämpfungsmittel zu⸗ grunde. In überſichtlichem Gelände empfiehlt es ſich, eini⸗ ige Tage vor der Durchführung der Bekämpfungsarbeiten alle vorhandenen Mauſelöcher durch Eggen, Schleppen, Walzen, Zuhacken oder Zutreten zu ſchlie⸗ zen. Es öffnen ſich dann nur die wirklich bewohnten Baue wieder von neuem. So ſpart man Mühe, Zeit und Geld und braucht nur die neuen Löcher mit Bekämpfungs⸗ mitteln zu bearbeiten. Die mit der Bekämpfung beſchäftig⸗ ten Leute läßt man ausgeſchwärmt in Schützenlinie vorgehen, damit kein Bau überſehen wird, und ſomit un⸗ behandelt bleibt. 1 9 Im einzelnen ſtehen uns an wirkſamen Ma uſebe⸗ kämpfungsmitteln u. a. zur Verfügung: 1. Das Auslegen von Phosphorlatwerg im Strohhalmverfahren. Langſtrohſtücke von Handſpannlänge werden mit dem einen Ende 6—8 Zentimeter tief in die gut durchgerührte Latwerg getaucht und zu 2—3 Stück mit dem vergifteten Ende tief kreuzweiſe in die einzelnen Löcher gelegt, daß die aus⸗ und einfahrenden Mäuſe ſich unbedingt mit der klebrigen Latwerg beſudeln müſſen. Beim Putzen und Lecken des Fells nehmen ſie dann das Gift umſo ſicherer auf. Nicht alle Mäuſearten nehmen be⸗ liebige Giftköder ohne weiteres an. Deshalb iſt das Lat⸗ wergeverfahren, gerade weil hierbei eine unmittelbare An⸗ nahme des Giftes nicht notwendig iſt, das wirkſamſte Mäuſebekämpfungsmittel für überſichtliches Feldgeſände. i 2. Die Anwendung von Giftködern, zun iſt Gift⸗ getreide verſchiedener Art, erfolgt ſehr raſch und warſam bei Verwendung von Legeflinten oder Legeröh mit deren Hilfe man in jedes Mauſeloch etwa 3—5 Ker ſo tief gibt, daß ſie dem Federwilde unſichtbar bleiben Vor allen Dingen ſollte man aber an den verſchiedenſten Stek⸗ len Dauervergiftungsplätze einrichten dergeſtall, daß man den Mäuſen Giftköder in Drainageröhren darbietet, die mit Stroh bedeckt werden. Dieſe Bekämpfungsart hat ſich bei Großbekämpfungen in Norddeutſchland beſtens be⸗ währt. 3. Beim Räucherverfahren, das beſonders für unüberſichtliches Gelände(Kleeäcker, Feldraine, Weg⸗ und Grabenränder, Wieſen und Weiden) unbedingt vorzuzie⸗ hen iſt, verwendet man heute meiſt. die mit beſonderen Pa⸗ tronen zu beſchickenden Räucherapparate. Es werden hier⸗ mit ſogleich die ganzen weitverzweigten Mäuſebaue unter Gas geſetzt, ſo daß die Mäuſe erſticken. N Da die Mehrzahl der mit dieſen Mitteln bekämpften Mäuſe im Baue verendet, iſt es falſch, nach wenigen tot aufgefundenen Tieren den Erfolg der Bekämpfung zu be⸗ urteilen. Man ſollte vielmehr einige Zeit nach deren Durchführung alle Löcher erneut ſchließen, um etwa ſich wieder öffnende alsdann mit einem anderen Mittel nachzu⸗ behandeln. Der Erfolg iſt dann umſo ſicherer und nachhal⸗ tiger. Gerade bei Verwendung von Mäuſebekämpfungs⸗ mitteln ſollte man aber nur ſtets Mittel verwenden, die vom Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt amtlich er⸗ probt und als wirkſam befunden wurden, da gerade auf dieſem Gebiete viel Unbrauchbares und Unwirkſames in den Handel gebracht wird. Wer daher eine Mäuſevertil⸗ gung durchführen will, laſſe ſich von der für die pflanzen⸗ ſchutzliche Beratung der Bauern im Gebiete der Landes⸗ bauernſchaft allein zuſtändigen Hauptſtelle für Pflanzen⸗ ſchutz die Bezugsquellen für brauchbare Mäuſebekämp⸗ fungsmittel bei Einſendung des einfachen Briefportos nach; weiſen, oder wende ſich an die für den in Frage kommen⸗ den Bezirk zuſtändige Landwirtſchaftsſchule. Wetterbericht Es iſt zumeiſt weiterhin mit unbeſtändigem Wetter zu rechnen. 42 Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchan Börſe. Die Börſe zeigte in dieſer Woche wenig ver⸗ änderte Kurſe, da die Kundſchaft ſich eine gewiſſe Zurück⸗ haltung auferlegte und demzufolge auch die Kuliſſe von Neuanſchaffungen abſah, vielmehr eher zu Glattſtellungen ſchritt, blieb das Geſchäft ſehr ruhig. Kursmäßig überwogen leichte Abſchläge. Beſondere Anregungen aus der Wirt⸗ ſchaft, die der Tendenz eine Stütze geben könnten, lagen nicht vor. Im ganzen waren aber die Märkte widerſtands⸗ fähig, zumal das herauskommende Material keine allzugroße Bedeutung hatte. Am Aktienmarkt waren beſonders Braunkohlenwerte abgeſchwächt. Am Rentenmarkt blieb es ebenfalls ſehr ſtill, i Geldmarkt. Die Beanſpruchung der Reichsbank am Quartalsultimo hielt ſich in normalen Grenzen. Die Geſamtausleihungen im September lagen um mehr als 300 Millionen über dem Stand von Ende Auguft und kommen damit nahe an die 4 Milliarden⸗Grenze heran. Der Betriebs⸗ kredit des Reichs wurde nicht beanſprucht, wie überhaupt die Reichskaſſe zurzeit recht flüſſig zu ſein ſcheint. Außer dem Quartalsultimo haben die Erntefinanzierung und die e Herbſtanſprüche größeren Bedarf aus⸗ gelöſt. 50 Produktenmarkt. Die Getreidemärkte haben ge⸗ ringes Geſchäft. Der Mehlverbrauch iſt zurzeit recht ſchwach. Handelspolitiſch iſt die deutſche Getreidewirtſchaft heute nicht mehr den internationalen Preisſchwankungen ausgeſetzt. Dar⸗ über hinaus iſt der ausländiſche Wettbewerb zu Schleuder⸗ preiſen keine Gefahr mehr, ſo daß wir es heute ruhig darauf ankommen laſſen können, Agrarerzeugniſſe einzufüh⸗ ren oder auszuführen. Allerdings ſteht dem zunächſt die De⸗ viſenknappheit entgegen, aber grundſätzlich hat die neus 7. Bauernpolitik ſich handelspolitiſch neue Wege ge⸗ et. 75. e — e r e Deutjcher Herbſt bringt deuijche Trauben Wenn man den Speiſezettel des Bauern mit dem Speiſe zettel des Städters vergleicht, ſo tritt bei dem Bauern als Eigentümlichkeit beſonders in Erſcheinung, daß er entſprechend der Jahreszeit und entſprechend der Ernte, die ſeine Gegend ihm gibt, auch ſeine Koſt einrichtet. Beim Städter dagegen beobachten wir vielfach, daß er ſich ganz unabhängig von dieſen naturgegebenen Dingen ernährt. Seinen Grund hat das äußerlich geſehen, darin, daß der Städter unabhängig vom Boden ſeine Nahrung bezieht und demgemäß auf das angéwieſen iſt, was ihm ſein Verkäufer anbietet, während der Bauer in unmittelbarer Verbindung mit ſeinem Acker und ſeinem Feld das für ſich herbeiholt, was ihm dieſe gerade geben. Wenn wir die Delikateßläden der Stadt ſehen, ſo können wir mitten im Winter die ſchönſten Früchte ſehen, die bei uns in dieſer Jahreszeit gar nicht reifen. Wir müſſen es ſogar manchmal erleben, daß zu Zeiten, wo bei uns die Früchte reifen, fremde Ware die eigenen Erzeugniſſe vom Markte drängt. So konnte man in der letzten Zeit wiederholt feſtſtellen, daß jetzt, wo in Deutſchland die Trauben gereift ſind, neben unſeren eigenen Trauben immer wieder ausländiſche feil⸗ geboten wurden. Dabei brauchen wir dieſe Trauben doch gar nicht, denn ſie können uns ja gar nichts beſonderes geben und wenn wir volkswirtſchaftlich denken, fügen ſie uns faſt man möchte ſagen Schaden zu. Unſere deutſche Traube, die als Eßobſt ſich in den letzten Jahren unbedingt eingeführt hat, hat einen ganz beſonders kräftigen Geſchmack. Sie iſt nicht unangenehm ſüß und hat außerdem noch einen ſehr aromatiſchen Geſchmack, der dem fremden Gewächs vielfach fehlt. Die Schalen unſerer deut⸗ ſchen Traube ſind nicht ſo derb, wie die der eingeführten Trauben. Selbſtverſtändlich bedingt die dünnere Schale eine weſentlich größere Bekömmlichkeit der gegeſſenen Frucht. Wie ſchon ſo oft von anderen Früchten berichtet, ſind auch die aus dem Ausland gelieferten Trauben nicht ſo ausgereift wie unſere einheimiſchen. Unſere einheimiſchen haben demnach ohne Zweifel den Vorzug, daß ſie infolge der vollſtändigen Reife auch in ihrer Zuſammenſetzung als vollwertig gelten müſſen. Vergleichen wir eine friſch geſchnittene deutſche Traube mit einer vom Ausland gelieferten, ſo fällt uns von vornherein der Unterſchied in der Saftfülle bei der Betrach⸗ tung des Stengels auf. Die aus dem fremden Lande gelie— ferten Trauben haben zumeiſt recht ſaftarme, oft ſogar ver⸗ trocknete Stiele. Wenn wir dann ferner noch den volkswirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkt in Betracht ziehen, daß die bei uns gewachſenen Trauben jederzeit, wenn ſie nicht als Eßtrauben abgeſetzt werden können, noch zur Weinherſtellung verwendet werden können, während das bei den ausländiſchen Trauben nicht der Fall iſt, ſo kann das für uns Deutſche nur wiederum ein Anſporn ſein, den Genuß von Trauben allein auf unſere deutſchen Früchte zu beſchränken. Daneben muß immerhin in Betracht gezogen werden, daß der Genuß der Trauben auch vom geſundheitlichen Standpunkt aus außerordentlich wertvoll iſt und daß wir gerade in der Traube eine Frucht haben, die in beſonders reichem Umfange wichtige Nährſtoffe enthält. Dieſe Nährſtoffe ſind aber nur bei völlig ausge⸗ reiften Früchten vorhanden, alſo, um es nocheinmal zu wiederholen, bei unſeren in der Heimat ausgereiften Beeren. Daß die Trauben vielfach zu diätiſchen Kuren benutzt werden, iſt ja allgemein bekannt. Es iſt deshalb ganz berechtigt, wenn man bei der allge⸗ meinen Aufforderung, nur deutſches Obſt, deutſches Gemüſe, deutſche Früchte zu genießen und zu ver⸗ werten, die deutſche Traube, die bisher vielfach noch etwas ſtiefmütterlich behandelt worden iſt, beſonders hervor⸗ hebt. Gewöhnen wir uns erſt einmal wieder daran, gemäß der Jahreszeit und gemäß unſerem Heimatboden zu leben, ſo wie es der Bauer an und für ſich in großem ganzen immer getan hat, dann werden derartige Aufforderungen, die eigent⸗ lich bloß Selbſtverſtändlichkeiten enthalten, überflüſſig werden. * Die Verleihung der Kriegsehrenkreuze. In un⸗ ſerer Gemeinde haben etwa 1400 Perſonen das Anrecht auf Verleihung des Kriegs⸗Ehrenkreuzes und zwar ſind dies 900 Frontkämpfer, 300 Kriegsteilnehmer, 100 Witwen und 100 Eltern. Außer den Anmeldungen bei den Kriegervereinen und der NS.⸗Kriegsopfer⸗Verſorgung haben bei dem Polizeiamt ca. 335 Perſonen ihr Anrecht geltend gemacht. Es ſtehen alſo noch viele Anträge aus. Wir ver⸗ weiſen deshalb alle Perſonen, die das Anrecht auf Tragung des Ehrenkreuzes haben, ihren Antrag ſofort beim hieſigen Polizeiamt einzureichen, und zwar unter Vorlage der erfor⸗ derlichen Unterlagen. Nähere Auskunft hierüber erteilt das Polizeiamt. Die„Näuber“⸗Aufführung im„Karpfen“ ⸗Saal. Die Beſucher der„Räuber“ ⸗Aufführungen werden gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Damit das ſchöne Bühnenſtück ſich in der vorgeſehenen Zeit abwickeln kann, iſt es nötig, daß pünktlich begonnen wird. Die Saaltüren müſſen daher um 8 Uhr geſchloſſen werden. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bürſtädterſtraße. Beginn der Haſenjagd in Heſſen. In einem Teil der heſſiſchen Preſſe iſt die Meldung verbreitet worden die offenbar nur für Preußen Gültigkeit beſitzt daß die Haſenjagd bereits am 1. Oktober aufgegangen ſei. Dem⸗ gegenüber iſt darauf hinzuweiſen, daß in Heſſen erſt am 15. Oktober die Schonzeit für Haſen endet. Faſanen dürfen da⸗ gegen bereits ab 1. Oktober geſchoſſen werden, während bisher der erſte Jagdtag der 1. Oktober war. Vom Wetter im Oktober. Nach dem Hundertjäh⸗ rigen Kalender ſoll ſich das Wetter im Oktober wie folgt geſtalten: Die erſten zwei Tage ſind ſchön, am 3. Oktober Sport und Spiel Waldſportplatz: Morgen Nachm. 3 Uhr: Viernheim-Oberhaujen Verbandsſpiel, da heißt's kämpfen, da geht's um Punkte. Die Freunde des Lederballes wollen oft nur dieſe Spiele ſehen, weil es dabei beſſere Leiſtungen, mehr kämpferiſche Momente gibt. Solch ein Spiel wird es morgen geben. Oberhauſen wird ſich beſonders anſtrengen, denn gegen den Pokalmeiſter iſt es eine beſondere Ehre, Tore zu ſchießen. Und die Grünen brauchen Punkte. Da heißt's alſo morgen Mittag: auf den Waldſportplatz! Die Viernheimer Elf ſteht jetzt ſo: Krug Kiß Faltermann Martin Mandel Fetſch Kiß Karl Koob Pfenning Schmitt M. Helbig Vom Handballſport Jertigmachen! Der Kampf beginnt! Der diesjährigen Meiſterſchaftsrunde bringt man in der Handballſportwelt großes Intereſſe entgegen, ſind es doch diesmal nicht weniger als 10 Vereine, die um die Siegespalme kämpfen und ſich in der Kreisklaſſe 1, Staffel A. wie folgt finden: Tv. 1893 Viernheim, Amicitia Viernheim, Tv. Sandhofen, Tv. Wald⸗ hof, Tſchft. Käfertal, Germania Mannheim, Dai. Grün⸗ weiß Mannheim, Reichsbahn Mannheim, Feudenheim, und Tbd. Jahn Seckenheim. Alſo keine unbekannte Rivalen! Der hieſige Turnverein v. 1893 zieht mit gut verſtärkten Mann⸗ ſchaften(der Zugang der Spieler der ehem. Doi.) ins Feld und ſtößt am Sonntag auf dem nunmehrigen Turnerſport⸗ platz am Lorſcherweg auf den weitaus gefährlichſten Gegner Gruͤn⸗weiß Mannheim und wird mit drei Mannſchaften ſein Können unter Beweis ſtellen. Deshalb, auf zum großen Hand— balltreffen beim Turnverein v. 1893]! * Kartenvorverkauf zum Volksjlugtag in Mannheim am Sonntag, 14. Oktober Der Kartenvorverkauf zum Volksflugtag auf dem Flug— hafen in Mannheim, der bekanntlich am 14. Oktober ſtatt⸗ findet, hat bereits begonnen. Das außergewöhnliche und an hier noch nie geſehenen Leiſtungen reiche Programm⸗Udet mit Rekordkunſtflugmaſchine, Fallſchirmabſpringer und Luft⸗ akrobatik wie noch nie!— und der wirklich erſtaunlich billige Eintrittspreis bewirken, daß der Kartenvorverkauf, der in Händen der Organiſation„Kraft durch Freude“ liegt, ſehr lebhaft in Anſpruch genommen wird. Viele Tauſende haben ſich ſchon jetzt feſt entſchloſſen, am Sonntag, 14. Ok⸗ tober, zum Volksflugtag zu gehen auch ſie müſſen kom⸗ men zu dem großen flugſportlichen Ereignis auf dem Flug- hafen der drei Städte Mannheim⸗Ludwigshafen-Heidelberg in Mannheim⸗Neuoſtheim. Sieblungstätigkeit des Reichsbundes der Kinderreichen Zur Förderung der bäuerlichen wie auch der nicht bäuer⸗ lichen Siedlung kinderreicher Familien hat der RD. ein Siedlungsamt bei der Reichsbundleitung errichtet. Zum Leiter des Siedlungsamtes iſt der Architekt Ernſt Klement berufen worden. Entſprechend werden bei den Landesver⸗ bänden Siedlungsämter errichtet. In den Ortsgruppen wer⸗ den die Siedlungswilligen zu Siedlergruppen zuſammenge—⸗ faßt. Aufgabe der Siedlungsämter iſt die Schulung, Betreu- ung und Beratung der Siedlergruppen, Prüfung aller Sied⸗ lervorhaben, Durchführung neuer Siedlungen und Zuſammen⸗ arbeit mit den Heimſtättenämtern der NSDAP., Behörden uſw. Beſonders eng geſtaltet ſich die Zuſammenarbeit mit dem Reichsheimſtättenamt der NS DAP. Der RD. iſt Mit⸗ glied des ſozialen Beirats dieſes Heimſtättenamtes, er iſt daher berechtigt, Siedlungsvorhaben ſelbſt durchzuführen und verpflichtet, alle Bauvorhaben dem Heimſtättenamt zur Prü⸗ fung vorzulegen. Markidienzt der Lanbesbauernſchaft Heßen⸗Najjau Heute beſonders zu empfehlen: Tafel⸗ und Wirtſchaftsäpfel Tafel⸗ und Wirtſchaftsbirnen ſüße Zwetſchen deutſche Weintrauben, voll ausgereift, beſonders ſüß, großbeerig. Gemüse- * Spinat Tomaten in hervorragender Güte u. Sortierung Wirſing Rotkraut Weißkraut Blumenkohl Römiſchkohl Rote, weiße und gelbe Rüben Ef deutsches Ons und deutsches demüse! Erjle Viernheimer Tonjilmjchau Zur Eröjjinung der Herbſijaijon bringt dieje Woche der Central⸗Film⸗Palaft ein Tonfilmwerk ganz großen Formats „Der Flüchtling aus Chicago Guſtav Fröhlich in ſeinem beſten und gewaltigſten Film werk:„Der Flüchtling aus Chicago“. Ein ſpannender Aben teuer-Großfilm, der überall ganz großes Aufſehen und vie! von ſich reden machte. Ein künſtleriſch vollendetes Me werk, das überall zum Tagesgeſpräch wird. Wer iſt der Flüchtling aus Chicago?— Wer iſt der falſche Werner Dux? Es wird kein Filmfreund geben, der dieſe Woche nicht den Central⸗Film⸗Palaſt beſucht. Der Flüchtling aus Chicago iſt der ſpannendſte und ſenſationellſte Abenteuer-Krir nina Tonfilm 1934, eine Tonfilmſehenswürdigkeit 1. Ranges Daß im Central-Film-Palaſt eine ganz erſtklaſſige Ton wiedergabe vorhanden iſt, braucht nicht beſonders erwähnt zu werden. In Vorbereitung: Ab nächſten Freitag kommt der grandioſe Ufa-Spitzenfilm mit Hans Albers: „Gold“ zur Freude aller Filmfreunde. Tank mit Holz Erfolgreiche Verſuche mit Holzgeneratoren. Der ſparſame Wagen erleichtert unſere Deviſenlage. Die Herſtellung von Gas aus Holz iſt bereiks Jahr⸗ zehnte alt und wurde ſeither auch hier und da ſchon zur Erzeugung billiger Kraft verwandt. Wenn ſich die mit Holzgas betriebenen Motoren aber noch nicht in größerem Umfange einführten, ſo lag das in erſter Linie an der noch nicht bis zur höchſten Leiſtungsfähigkeit entwickelten Holzvergaſungsanlage und an den noch verhältnismäßig hohen Anſchaffungskoſten. In den letzten Jahren hat ſich in erſter Linie die Techniſche Hochſchule in München darum bemüht, das Verfahren ſo auszubauen, daß es geeignet iſt, die flüſſigen Treibſtoffmittel, wie Benzin und Rohöl, an Wirtſchaftlichkeit zu übertreffen. Die dort angeſtellten Verſuche ergaben jedoch immer noch einen erheblichen Lei⸗ ſtungsabfall gegenüber Benzin. An dieſe Verſuche hat nun, wie ein Aufſatz des Staats⸗ preſſeamts darlegt, Diplom-Ingenieur Finkbeiner von der Städtiſchen Maſchinenbauſchule Darmſtadt an⸗ geknüpft. Er hatte klar erkannt, daß die allgemeine Ein⸗ führung der Holzgeneratoren nur dann in Frage kommen kann, wenn es gelingt, dieſen Leiſtungsabfall zu beſeitigen oder doch weſentlich zu verringern. Die von Finkbeiner in dieſer Hinſicht in den letzten drei Jahren in Darmſtadt an⸗ geſtellten Verſuche waren von vollem Erfolg gekrönt. Davon konnten ſich vor kurzem die Beamten der Forſt⸗ abteilung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums überzeugen, die unter Führung des Chefs der Staatsforſtverwaltung, des Landforſtmeiſters Dr. h. c. Heſſe, in der Städtiſchen Maſchinenbauſchule zu Darmſtadt erſchienen waren, um die Verſuchsanlage des Dipl.-Ing. Finkbeiner zu beſichtigen. Neben einer ſtationären Anlage, die Hervorragendes lei⸗ ſtet, und dem Laſtkraftwagen der Firma v. d. Au. Darm⸗ ſtadt, der ſeit November 1933 einen Imbert⸗Holzgenerator beſitzt, wurde ein Perſonen wagen vorgeführt, der mit Holzgas betrieben wird. An dieſem Wagen wurde der erſte Verſuch unternommen, Holzgasgeneratoren auch in Perſonenkraftwagen einzubauen, und man darf wohl ſa⸗ gen, daß der Einbau recht geſchickt vorgenommen worden iſt. Dieſe Verſuche ſind aber noch keineswegs abgeſchloſ⸗ ſen. Der hier erwähnte Wagen wird zurzeit auf einer internationalen Alpenfahrt probeweiſe ge⸗ fahren. Man darf hoffen, daß auch die in dieſer Hinſicht vorgenommenen Verſuche in abſehbarer Zeit ſicher zu dem gewünſchten Erfolg führen werden. Der Beſitzer des Kraftwagens, Fuhrunternehmer von der Au, ſprach mit außerordentlicher Zufriedenheit über die Leiſtungen ſeines Motors, über die einfache Bedienung des Generators und insbeſondere über die weſentliche Verbilligung, die ſein Betrieb ſeit der Anſchaffung des Generators erfahren hat. Ein Liter Benzin entſpricht etwa 2,5 kg Holz. Da das Liter Benzin zurzeit etwa 37 bis 40 Pfennig koſtet, die 2, kg Holz ſich aber nur auf 6, höchſtens 8 Pfennige generato⸗ renfertig ſtellen, beträgt die Betrie bskoſtenerſpar⸗ nis über 80 v. H. Das generatorenfertige Holz bezieht die Firena von der Au von dem ſtaatlichen Holzhof zu Darmſtadt, wo die heſſiſche Staatsforſtverwaltung bereits eine„Tankſtelle“ für die Holzgaskraftwagen der Um⸗ gebung Darmſtadts eingerichtet hat. Die Bedeutung des Treibſtoffes Holzgas beſteht aber nicht nur in dieſer ganz erheblichen Betriebskoſten⸗ erſparnis, ſondern liegt vor allem auch auf volks⸗ wirtſchaftlichem Gebiet. Vier Fünftel unſeres Roh⸗ öl⸗ und zwei Drittel unſeres Benzinbedarfs müſſen aus dem Ausland eingeführt werden. Was das bei der immer weiter ſteigenden Motoriſierung für die derzeitige Deviſen⸗ lage unſeres Vaterlandes bedeuten würde, braucht nicht näher erläutert zu werden. Die Einführung des Holzgaſes als Treibſtoff dürfte alſo anz im Sinne der unser Vater unſeres Führers und Reichskanzlers liegen, unſer Vaterland vom Ausland mög⸗ lichſt unabhängig zu machen. Der Holzvergaſung kommt hiernach auch eine ganz hervorragende Bedeutung für 1 deuſche Forſtwirtſchaft zu. Heſſen hat allen übrigen deutſchen Ländern voran bereits einen entſcheiden⸗ den Schritt zur Förderung der Holzvergaſung getan, in⸗ dem die Heſſiſche Staatsforſtverwaltung ein Darlehen zur leichteren Beſtreitung der Anſchaffungskoſten eines Holz- generators gewährt. 2—2— Gedenktage 7. Oktober. 1849 Der Dichter Edgar Allan Poe in Baltimore geſtorben. 1862 Der Schriftſteller Otto Ernſt in Ottenſen geboren. Sonnenaufgang 6,09. Sonnenuntergang 17,25. Mondaufgang 4,49. Monduntergang 16,34. 1 8. Oktober. 1886 Der Maler Max Slevogt in Landshut in Bayern ge⸗ boren. 1888 Der Pſychiater Ernſt Kretſchmer in Wüſtenrot(Würt⸗ temberg) geboren. Sonnenaufgang 6,11. Sonnenuntergang 17,23. Donner, Blitz und Regenwetter, dann unfreundliches, ver⸗ änderliches Wetter bis Ende dieſes Monats. Mondaufgang 6,05. Monduntergang 16,46. N 22 2 3 1 2 3 ß — ß——— — 22 * —.), ̃ͤG/ũ. ⅛˙0.«˙ m F 777 ²˙. FFF 12—— 1 Wenn Sie nach Mannheim Kommen z., dann besuchen Sie Fuchs! 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Hane U 8.15 Uhr Singſtunde. Sänger Kudwig Brechtel und Fra ſder Manub Hoch Neue en din ner Siugſtunde, Ganger 1 9 ch Frau ſchule für Muſik.“ die heute die Singſtunde nicht beſuchen, können Näheres Mann⸗ morgen nicht mitſingen, deshalb reſtloſes ü ĩ T!!!. Der Vorſtand. P 8„ Sänger⸗Einheit. Heute abend 8.30 Uhr Sing⸗ Die Raude Schauſpiel äglich friſch ſtunde Kein Sänger fehle! Zöller, Vorſitz. 8 von Fr. v. Schiller gekelterten 5 92 aufgeführt von der kath. Pfarrgemeinde Viernheim ſüßen M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde 1. Aullunrung am 7. Oki. 1934 Im Saale Z. gold. Harpfen- Gärtner, Vorſitzender. Beginn abends pünktlich um 8 Uhr. Eintritt mit Programm 703 Aplelmost 5 1 Alle Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen! Sängerbund⸗Flora. Samstag abend punkt mim Vorverkauf im„Karpfen“, bei Hofmann an der Drehſcheibe Ferner empfehle 729 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. und bei ſämtlichen Mitwirkenden. a g.. . Die Saaltüren müſſen punkt 8 Ahr geſchloſſen werden brima alten Geſangverein Sängertreue. Heute abend . r ‚‚‚‚‚ 25570 früh 8.30 Uhr Abfahrt am Schützenhof. —„»— Z. Irisch. Nuelle Der Vorſitzende. 9 e 3 e 1 5 Ein Abenteuerfilm ganz großen Formats— Ein künſtleriſch 5 5 5 1 vollendetes Meiſterwerk— Ein ſpannender Kriminal Spitzen Als Brand Habe gute Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. . N 1 film— Eine Sehenswürdigkeit, von der man ſpricht Morgen Sonntag von 9—12 Uhr Uebun 50 f e e ee 9— 2423 20 1 Veor. 0. e 5 E In den Hauptrollen; Guſtav Fröhlich, Luiſe Allrich, men mater Quallen: ede fs d b ſchießen. Aufſicht: Schießwart Kempf. Kommen⸗ Paul Kemp, Lil Dagover und Adele 1 Spelflekarfonleln den Mittwoch abend halb 9 Uhr Verſamm⸗ Alles beſucht dieſe Woche die große Senſation im abzugeben lung aller Jung⸗ und Altſchützen. Beſprechung Sentral-Film- Palast 3 Sorten des Winterprogramms. Es fehle mir keiner.—— 2 5 nieren 11 00 15 dafür EN Voranzeige: Nächſte Woche Hans Albers in Hl. 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Viel wird erzählt von der geheimnisvollen Spannung bei Theater⸗Erſtaufführungen; jeder kann die bebende Erwartung des Dichters nachempfinden— aber wiſſen Sie, daß eine ebenſo dramatiſche Szene vor ſich geht, wenn Sie gleich dem Publikum im Zuſchauerraum des Theaters mit kritiſchen Blicken den Anzeigenteil Ihrer Zeitung muſtern? Da iſt nämlich in den Fabriken und in den Büros wochenlang oder monatelang gearbeitet und ausgeprobt worden, wie man die Waren, die Artikel noch verbeſſern, noch preisgünſtiger geſtalten kann. Jetzt ſind ſie heraus, jetzt wird ihre Beſchaffenheit durch Anzeigen ins helle Licht der Offentlichkeit gerückt. Hunderttauſende ſagen jetzt nein oder ja, und ſie entſcheiden damit nicht nur über Gewinn und Verluſt, ſondern auch über das Wohl und Wehe von vielen Angeſtellten und Arbeitern. Denken Sie daran, wenn Sie beim Anzeigenleſen Ihr Urteil über dieſe oder jene Ware fällen. Ver⸗ gleichen Sie gründlich, damit, Ihr Urteil gerecht iſt— zu Ihrem Vorteil, zu unſer aller Vorteil! Denn jeder Käufer hilft nicht nur ſich, nicht nur dem Einzelhändler und dem Herſteller der Ware, er hilft unſerer) geſamten deutſchen Volkswirtſchaft, deren Aufblühen unſere Zukunft bedeutet! Anzeigen ſind die beſten Helfer, ſie ſind marſchierende Bataillone in jedem Werbefeldzug: Dem Werbungtreibenden helfen Zeitungs⸗Anzeigen richtig verkaufen! ——.——— 3— 2———*— 1 22 e PF ——