Viernheimer olkszeitung Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und anberer Behörden- Vereins- und Gejichänsanzeiger 9. 35 dene n auder Sonn⸗ Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe gebracht motigclich 1.20 9 5 12 2 ezugspreis: Durch die Träger ins Haus wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ 1.50 Mk ſcblietn N e Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. N ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim und Feiertage. Beilagen: * 5 eee 0 5 1 . Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 234 Dienstag, den 9. Oktober 1934 Neue Aufruhrakte in Spanien Furchtbare Gewalttaten der Marxiſten— Kirchen werben niedergebrannt DNB. Madrid, 8. Okt. Am Montagnachmittag wurde von der Madrider Zentral- regierung ein kurzer Bericht über die Lage in Spanien bekannt- gegeben. Darnach herrſcht in der Hauptſtadt wie in den übrigen Revolutionsgebieten der Halbinſel Ruhe. Dieſer amtlichen Mitteilung zufolge ſind in Madrid ſämtliche Geſchäfte wieder geöffnet und die Lichtſpielhäuſer geben wieder ihre Nachmittags- vorſtellungen. In den Straßen Madrids herrſcht lebhafter Ver— kehr und den Polizei- und Militärpatrouillen werden von der Bevölkerung Sympathiekundgebungen dargebracht. Straßen⸗ bahnen und Kraftdroſchken verkehren jedoch noch unvollſtändig. Der Miniſter ohne Portefeuille im neuen Kabinett, Marti— nez de Velasco, der in Madrid an die Stelle des ab— geſetzten marxiſtiſchen Bürgermeiſters getreten iſt, ließ durch Rundfunk bekanntgeben, daß diejenigen ſtädtiſchen Arbeiter und Beamten, die bis Dienstag nicht zur Arbeit erſcheinen, entlaſſen ſind.— An einer Stelle der Hauptſtadt kam es am Montagfrüh noch zu einer Schießerei, bei der ein Poliziſt getötet und ein anderer ſchwer verletzt wurde. Nach Mitteilungen der Regierung kam es nur in verein— zelten Provinzorten noch zu kleineren Auseinanderſetzungen zwiſchen Polizei und revolutionären Gruppen. In Sevilla haben die Hafen- und Transportarbeiter ihre Arbeit wieder fanben ſich ſtarke Abteilungen von Marxiſten an den Arbeits- ſtätten ein, um Arbeitswilligen den Zutritt zu ihren Arbeits⸗ ſtätten zu verwehren. Auch in Galicien ſoll der Generalſtreik fortdauern. In Katalonien, beſonders in Barcelona, iſt die Ar- beit wieder aufgenommen worden. Pioniere arbeiten an der Wiederherſtellung der Fernſprech- und Telegraphenverbindungen Der Luftſchutz von Paris Paris, 8. Okt.(Eig. Bericht.) Dem franzöſiſchen Miniſterium für Flugweſen iſt in den letzten Tagen nach Mitteilungen des„Paris-Midi“ eine neue Art von„Todesſtrahlen“ zur Verfügung geſtellt worden, deren hervorragende Eignung zur Abwehr von Angriffen aus der Luft ſchon anerkannt ſei. Die zwei Entdecker dieſer Strahlenart, die überſchwenglich auch als ein Mittel geprieſen wird.„jeden Krieg in Zukunft unmöglich zu machen“, ſind de Chriſtmas und Keilhaus letzterer ein Elſäſſer. Die Todesſtrahlen-Inſtrumente der zwei Franzoſen beſitzen perſchiedene Dimenſionen. Sie beginnen mit der kleinen Todes⸗ ſtrahlen⸗Piſtole, die nur ein Pfund ſchwer iſt und die Strah- len kilometerhoch und kilometerweit ſenden kann. Dann gibt es eine Todesſtrahlen-Flinte und ein D odesſtrahlen Ma- ſchinen gewehr mit großer Streuwirkung gegen 7 geſchwader. Sie ſtellen aber auch ganze Schutzanlagen für Mil⸗ lionenſtädte zuſammen, die alſo Todesſtrahlen-Batterien wären. de Chriſtmas erklärt, die Städte würden bei der Abwehr von 8 nicht länger mehr in Dunkel gehüllt ſein, denn die Lichtſtärke eines ſolchen Abwehrapparates könne auf 5 Millionen Kerzenſtärken gebracht werden. Ein Flugzeug mit menſchlichen Inſaſſen, das den Verſuch machen ſollte, 1 dieſe Sperre zu dringen. würde ſofort abſtürzen, 1 5 menſchliches Weſen könne einer derartigen Energie Trotz bieten. nach Aſturien. Der Eiſenbahnverkehr iſt noch ſtark gehemmt, da in der Provinz verſchiedentlich die Gleiſe aufgeriſſen worden ſind. Der größte Teil der ſpaniſchen Provinzen meldet voll— ſtändige Ruhe. Die Polizei iſt in Katalonien Azana auf der Spur. Aus der Provinz ſind ſeit Sonntagabend zwölf Tote und 20 Schwerverletzte gemeldet worden. Viele Kirchen, hauptſächlich in der Provinz Albacete, ſollen in Brand ge— ſteckt worden ſein. Begeiſterte Kundgebungen für Lerroux. DNB. Madrid, 8. Okt. Wie die Telegraphenagentur Fabra meldet, wurde Mini— ſterpräſident Lerroux aus Anlaß der Niederwerfung des ſeparatiſtiſchen Aufſtandes in Katalonien von der Bevölkerung begeiſtert gefeiert. Zehntauſende von Menſchen füllten die Straßen der Innenſtadt und als Miniſterpräſident Lerroux ſich von ſeiner Wohnung in das Innenminiſterium begeben wollte, wurde ſein Wagen derart von der jubelnden Menge um— ringt, daß der Miniſterpräſident nur mit Mühe das Miniſterium erreichen konnte. ungeheure Begeiſterung umbrandete Lerroux, als er ſich zu einem Beſuch zum Staatspräſidenten begab. Die Oberſt Arenas Präſident der katalaniſchen Generalidad. DNB. Madrid, 8. Okt. Oberſt Antonio Jimenez Arenas iſt zum Präſidenten der katalaniſchen Generalidad ernannt worden. durch„Todesſtrahlen“ Es iſt nicht davon die Rede, ob unbemannte, ferngeſteuerte Flugzeuge den„Todesſtrahlen“ gegenüber alſo immun ſind. Mit der„Todesſtrahlen“-Einrichtung ſoll es möglich ſein, einen Straßenkrawall ſofort niederzuwerfen. Beſtimmte Ge- biete könnten abſolut ſicher gegen das Eindringen von Spionen gehalten werden. Beſtimmte Punkte könnten gegen das Betreten durch einen Menſchenfuß geſichert werden. Die Jagd auf wilde Tiere könne abſolut ungefährlich gemacht werden, weil die Beſtien durch das Inſtrument wie ſtillgelegt und gelähmt wür⸗ den. Noch andere„friedliche“ Verwendungen außer der mili— täriſchen lägen nahe. Es wird behauptet, daß„zufällig“ Verſuche aus der Ferne auf eine Geſellſchaft gemacht wurden, die ſich dem Tanzver⸗ gnügen hingab. Sofort ſtellten ſich Zuſtände von Ohnmacht ein, mehrere Perſonen ſtürzten, andere Tänzer hielten ſich die Hand vor die Augen, als blende ſie ein ſehr ſtarkes Licht. Sie ſeien nicht mehr imſtande geweſen, auch nur die geringſte Bewegung zu machen. Nach einer Einwirkung von kaum 15 Sekunden war das„Auge“ wieder abgewandt worden. Bei längerer Einwirkung ſeien ſtatt der leichten Betäubung ernſte Gefähr⸗ dungen des Geſundheitszuſtandes und Verluſt des Lebens zu befürchten. Die franzöſiſche Heeresvderwaltung nimmt in der nächſten geit Verſuche mit Pferden vor, die eine beſtimmte Sperrzong paſſieren ſollen. 1 D.⸗A. Sept. 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Die Aujgabe ber Arbeitsfront Reichs ſtalthaller Gauleiter Sprenger auf dem Landes- 0 treffen. f Wiesbaden. Die große Kundgebung zum Landestreffen der Deutſchen Arbeitsfront in Wiesbaden wurde durch Lan⸗ desobmann der DA Pg. Willi Becker eröffnet. Gauleiter Sprenger führte aus: Wer hätte es vor zwei Jahren ge- glaubt, daß die Gegenſätze in den Betrieben zwiſchen Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern ſich reſtlos überwinden laſ⸗ ſen würden. Das ſei das Größte, was geleiſtet worden ſei. daß die Volksgemeinſchaft überall beſtehe, wo ſchaffende deutſche Menſchen ihrer Arbeit nachgingen. Der Führer zätte nach der letzten Volksabſtimmung erklärt, daß nun guch noch die letzten 10 Prozent für die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung gewonnen werden müßten. Das ſei die wichtigſte Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront. Aufgabe ſei es, die nationalſozialiſtiſche Weltanſchau⸗ ang bis an den letzten Volksgenoſſen heranzutragen und in ihm zu verlebendigen, zur Tat werden zu laſſen. Das ſel leichter, als man gewöhnlich denke. Abgeſehen von denſenk⸗ gen, die ſich heute freiwillig außerhalb der Volksgemein⸗ ſchaft ſtellten, ſei nur ein geringer Teil übrig, der ſich nicht * Provinzialbehörden übermitteln zahlreiche Kundgebungen, in; 1415 j aufgenommen und lediglich die Bauarbeiter befinden ſich noch[denen die Bevölkerung ihre Treue zur Regierung und ihre Freude 55 e eee N im Ausſtand. In Barcelona herrſcht ebenfalls Ruhe. über das Verſchwinden des revolutionären Aufſtandes zum Aus⸗ ialiſten u machen 5 Die Straßen- und Antergrundbahnen verkehren wieder mit druck bringt. a 5 j 8 f in dief Zuſammen⸗ eigenem Perſonal. Im Regierungsgebäude der Generalidad in Der Reichsſtatthalter e NN 05 Wee Barcelona, in dem ſich der Präſident Kataloniens ergeben Furchtbare Greueltaten hang an ſeinen letzten Erlaß nber d g 5 0 80 775 mußte, wurden über 1000 Gewehre, unzählige Bomben und Pi⸗ t g walter in der Deutſchen Arbeitsfront, der. 8 e. ſtolen ſowie einige Zentner Dynamit gefunden. In den Straßen DNB. Paris, 8. Okt. Deren Aufgabe ſei es, die nationalſozialiſtiſche 1 3 Barcelonas wurden Hochrufe auf die ſpaniſche Republik aus⸗ Nach einer Havpas- Meldung aus Palencia(Nordſpanjen)[ung in der Arbeitsfront ſo zu feſtigen, daß ſie endgültig zur gebracht. ſollen die Aufſtändiſchen in der Ortſchaft Barruelo fürchterlich] Weltanſchauung des ganzen Volkes werde. Das iſt das Ziel Im übrigen macht die ſpaniſche Regierung darauf aufmerk- gehauſt haben. Sie ſollen die Polizeikaſernen in die Luft ge-] des Führers. ſam, daß die falſchen Gerüchte, die fortwährend unter der Be- ſprengt und ſogar die Familienangehörigen der Polizeibeamten Eine Rede Or. Leys völkerung in Umlauf ſind, jeder Grundlage entbehren und ledig- niedergemetzelt haben. Dasſelbe Schickſal hat angeblich ein. lich die von der Regierung ausgegebenen Bekanntmachungen[Waiſenhaus erfahren, das von religiöſen Schweſtern betreut Die heutige Kundgebung, ſo erklärte die Lage in Spanien ſo darſtellen, wie ſie wirklich iſt.“ wurde. Sämtliche Schweſtern und auch einige der Waiſenkinder[ Dr. Ley, iſt die erſte ihrer Art im geſamten Reich. Es iſt 5 N 1 75 1055 8 18 e das erſte Mal, daß in einem W n die Au ö iſti»Wie Havas weiter aus Madrid meldet, iſt es dort in der verantwortlichen Männer im Betrieb und die Werktätigen flöſung der marxiſtiſchen Nähe des Südbahnhofes zu einem weiteren Zuſammenſtoß zwi- ſich zu einem gemeinſamen Appell zuſammengefunden ha⸗ Gewerkſchaſten? ſchen Aufſtändiſchen und Polizei gekommen, wobei ſechs Per-[ ben. Das Schickſal hat uns ſchwer geſchlagen, und es ſchlägt 2 5 ſonen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden ſind. alle Völker, die ſo denken. Wir wiſſen, daß die Vorurteile, DRB. Madrid, 8. Okt. l ON B. London, 8. Okt die in dieſer überwundenen ee heimiſch 1 5 Nachrichten von amtlicher Seite zufolge beherrſchen die Re⸗ N 1 0 Ma dri e ren, noch nicht reſtlos überwunden ſind. Wenn eines die gierungstruppen die Lage im Kohlenbecken von Aſturien. Der durch N 1. Richtigkeit unſeres Handelns beſtätigt, ſo iſt es die Tatſache. Kreuzer„Libertad“ beſchoß das Grubengebiet und trug ſomit Verluſte auf insgeſamt 500 Tote und 2000 Verletzte beziſſern daß der Arbeiter heute nahezu reſtlos auf dem Boden der weſentlich zur Einſchüchterung der Aufſtändiſchen bei. 1 7 1 e N Arbeitsfront und damit des Nationalſozialismus ſteht. Ich Die Regierung ließ heute in Madrid eine große Reihe füh— Präſident Azana verhaftet? höre immer wieder:„Ja, das iſt eigentlich die Sehnſucht ge⸗ render Sozialdemokraten, vor allem die Führer der ſozialiſtiſchen DNB 1s 8. Ob weſen, die wir gehabt haben, und wir ſind froh, daß es end⸗ Jugend, feſtnehmen. Es iſt die Auflöſung der marxiſti⸗ 1 a 8 icht beſtätigte M. 15 Paris, M t. 9 lich ſo geworden iſt.“ Selb ſtändigkeit, Ehrlich ⸗ ſchen Gewerkſchaften zu erwarten. In Madrid, wo auch Nach einer bisher nicht beſtätigten Meldung des„Matin“[keit und Beſche idenheit, das ſind die Tugenden, die am heutigen Vormittag der Generalſtreik weiter dauert, ver⸗ ollen der frühere ſpaniſche Miniſterpräſident Azana und drein] den deutſchen Arbeiter auszeichnen. So kam er und bat: ſuchten die Marxiſten durch ſtarkes Feuer, teils aus Maſchinen⸗. 1 570 7% 4 81 1* als fie Nehmt uns auf in eure Reihen, wir wollen mitarbeiten. 5 gewehren die Bevölkerung zu beunruhigen. Gegen Morgen ee e e ee e Nicht ganz ſo der Unternehmer. Er war abwar⸗ tender, vielleicht auch in einzelnen Teilen feindſeliger, und er verſtand es natürlich auch das klüger zu tarnen. Und wenn ich in der Arbeitsfront Schwierigkeiten gehabt habe, ſo habe ich ſie nicht von Seiten der Arbeiter gehabt, nein, einige wenige Schichten des Unternehmertums waren es. Und wenn ich trotzdem in meinem letzten Aufruf ſagte, daß es mich mit Freude erfüllt, heute nach einem Jahr feſtſtellen zu können, daß nicht allein der deutſche Arbeiter zur Ar⸗ beitsfront gekommen iſt, ſondern daß ſich bereits 60 bis 70, manchmal ſogar 80 v. H. der Unternehmer gemeldet haben, ſo iſt das ein nicht geringer Erfolg. Wir haben auf faſt allen Gebieten viel zu wenig Fach⸗ arbeiter. Wir beobachten— und das iſt ſchmerzlich für un⸗ ſere Wirtſchaft—, daß wir dadurch in der Entwicklung ge⸗ hemmt ſind. Vertrauensleute! Eure Arbeit iſt es, allen Menſchen der Gefolgſchaft immer wieder klar zu machen, daß ſie ihre Forderungen nicht ins Unermeßliche ſteigern können, weil dann die Gefahr beſteht, daß, wenn Rückſchläge kom⸗ men, die Kriſenerſcheinungen umſo größer ſein werden. Viel wichtiger iſt— und nun wende ich mich an den Unterneh⸗ mer: Wenn du willſt, daß deine Gefolgſchaft nun dieſe Zeit der Konjunktur nicht ausnützt, ſondern vertrauensvoll mit dir zuſammenarbeitet, dann mußt du ihr das Vertrauen ge⸗ ben, damit ſie mit dir durch Dick und Dünn geht. Zum Schluß verſicherte Dr. Ley, daß alle verankwortli⸗ chen Skellen des Reiches und der Partei ſich in drei Dingen einig ſeien: Daß die Preiſe unter allen Umſtänden zu hal⸗ ten ſeien, daß die Löhne nicht abſinken dürften und daß ſie Re 5 allen Kräften für die Skabiliſierung der Währung einſetzen. : Die Generalratswahlen in Frankreich ſtellen nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen keine ſehr großen Ver⸗ änderungen gegenüber dem bisherigen Stande dar. : Titulescu wurde in dreiſtündiger Audienz von Kö⸗ nig Carol von Rumänien empfangen. ——— A ——ů ů ů— Deutſche Technik voran „Das deutſche Auto im Mittelpunk der Pariſer Auloſchau.“ München, 8. Oktober. Das Münchener„Abendblatt“ ver⸗ öffentlicht einen Sonderbericht aus Paris über die Auto⸗ ſchau, in dem es u. a. heißt: Der 28. Pariſer Autoſalon hat mit dem Beſuch des franzöſiſchen Staatspräſidenten und zahlreicher Regie⸗ rungsmitglieder den offiziellen Auftakt genommen. Dieſe internationale Autoſchau, das größte Ereignis der Pariſer Saiſon, vereint im Ausſtellungsſaal des Grand⸗Palais die Schöpfungen aller bekannten Autofirmen der Welt. Wie nun ſowohl aus Pariſer Preſſeſtimmen, wie auch aus Beobachtungen in der Ausſtellung ſelbſt hervorgeht, ſind zweifellos die Konſtruktionen der deutſchen Autoindu⸗ ſtrie der Glanzpunkt des diesjährigen Autoſalons. Nicht zuletzt ſind die Autounion⸗ und Mercedes⸗Benz⸗Siege in faſt allen großen Rennen des Jahres der Grund, daß die Aus⸗ ſtellungsſtände der deutſchen Wagen ſtändig von zahlreichen Beſuchern umdrängt ſind. Der Mercedes-Benz⸗Typ 500 wird als techniſch vollendetſter und ſchönſter Wagen des Salons bezeichnet. Das größte Sportblatt,„L Auto“, ſchreibt, Deutſch⸗ ands offenſichtliche Ueberlegenheit im Auto- bau ſolle für Frankreich anſpornende Mahnung ſein, denn die deutſchen Wagen hätten das franzöſiſche Erzeugnis nicht nur auf der Rennbahn, ſondern auch in der techniſchen und geſchmacklichen Vervollkommnung des Gebrauchswa⸗ gens weit überflügelt. Vermehrter Warenaustauſch Die deutſch⸗polniſche Wirtſchaftsvereinbarung. In den letzten Wochen haben in Warſchau zwiſchen der deutſchen und polniſchen Regierung Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen ſtattgefunden. Dieſe Verhandlungen hatten eine Aus- weitung des deutſch⸗polniſchen Warenaustauſches zum Ziele. Sie haben am 6. Oktober zur Paraphierung einer Vereinbarung geführt. Die in Warſchau paraphierte deutſch⸗polniſche Wirt⸗ ſchaftsvereinbarung gilt für die Dauer eines Jahres. Sie dürfte Mitte Oktober in Kraft treten. Die Vereinbarung, die die Summe von 22 bis 23 Millionen Zloty umfaßt, be⸗ deutet einen merklichen Fortſchritt in der Entwicklung des deutſch⸗polniſchen Handelsverkehrs, da in ihr zum erſtenmal von Seiten Polens Vertragszölle für einzelne Waren be⸗ willigt worden ſind. Die deutſchen Waren, die auf Grund dieſer Vereinbarung nach Polen ausgeführt werden kön⸗ nen, ſind in einer umfaſſenden Liſte niedergelegt, aus der als wichtigſte genannt ſeien: Zuchtvieh, Sämereien, Weine, Chemikalien, Metall⸗, Galalith⸗, Glas⸗ und kosmetiſche Waren. Deutſcherſeits iſt für Holz die Meiſtbegün⸗ ſtigung zugeſagt worden. Um die Schwierigkeiten aus der derzeitigen deutſchen Deviſenlage zu überwinden, iſt vereinbart worden, daß die Ein⸗ und Ausfuhr der beiderſeits in die Vereinbarung auf⸗ genommenen Waren ſich auf dem Wege privater Ver⸗ rechnung vollziehen ſoll. Auf polniſcher Seite wird die Abwicklung der F en durch die polniſche Kompenſa⸗ tions⸗Handelsgeſellſchaft, auf deutſcher Seite durch den ein⸗ etragenen Verein„Deutſch⸗polniſche Handelskammer e. , Breslau-Berlin, vorgenommen werden. Abt Adalbert von Neipperg in die Abtei Seckau eingetreten. bld. Heidelberg, 8. Okt. Wie aus Neipperg berichtet wird, iſt Adalbert von Neip⸗ perg, der frühere Abt des Stiftes Neuburg bei Heidelberg, in die Abtei Seckau, die zur Beuroner Benediktiner⸗Kongregation gehört, eingetreten. Er hofft, in der dortigen würzigen Bergluft vollends zu geneſen, um ſich der Erziehung der Jugend widmen zu können. Seckau liegt in Steiermark am Fuß der Seckauer Alpen, der Niederen Tauern. Fürſterzbiſchof Dr. Nieder geſtorben. DRB. Wien, 8. Okt. Der Fürſterzbiſchof von Salzburg, D. Ignazius Rieder iſt in den Morgenſtunden des Montags geſtorben. Er wurde am 1. Februar 1858 in Groß ⸗Arl in den Tauern(Salzburg) ge⸗ boren. Nach längerer Tätigleit in der praktiſchen Seelſorge wurde er Profeſſor für Kirchengeſchichte am Prieſterſeminar in Salzburg und ſodann vierzehn Jahre Profeſſor für Paſtoral⸗ theologie an der theologiſchen Fakultät in Salzburg. 1911 wurde er zum Weihbiſchof geweiht. Am 12. Auguſt 1918 wurde er zum Fürſterzbiſchof von Salzburg gewählt. Seine Inthroniſation fand im Dezember desselben Jahres ſtatt. Im Juli 1931 feierte er das goldene Prieſterjubiläum. Als Fürſterzbiſchof von Salz⸗ burg fübrte er den Titel des primas germaniae. Kurze Tageschronik. Frankfurt a. M.: Die Teilnehmer am Internationalen Ho⸗ telierkongreß in Berlin ſtatteten der 6. Internationalen Koch⸗ kunſtausſtellung einen Beſuch ab. Dabei nahmen namhafte aus- ländiſche Hoteliers gegen den deutſchfeindlichen Verleumdungs⸗ feldzug Stellung. Wiesbaden: Vor 80000 Amtswaltern der DAß, Wirt⸗ ſchaftsführern und Vertrauensmännern ſprach am Sonntag Staatsrat Dr. Ley, wobei er u. a. hervorhob, daß es vor zwei Jahren noch unmöglich geweſen wäre, daß die verantwortlichen Männer im Betrieb und die Werktätigen ſich gemeinſam zu einem Appell ſich zuſammengefunden hätten. Abſchließend nahm er die Weihe von 114 Fahnen vor. Münſter(Weſtfalen): Dem Chef des Stabes der SA, Viktor Lutze, wurde am vergangenen Sonntag die Ehrenbür⸗ gerſchaft ſeiner Vaterſtadt Bevergen verliehen. Duisburg: Auf der Zeche Neumühl in Hamborn wurden in der Nacht zum Samstag zwei Bergarbeiter durch einen Ge⸗ ſteinsbruch abgeſchnitten. Nach zwölfſtündigen Rettungsarbeiten gelang es, die beiden Eingeſchloſſenen unverletzt zu bergen. Berlin: Am 22. September wurde in Mailand der für das Zwei Fabriken in Berlin eingeäſchert. DNB. Berlin, 8. Ott. In der Nacht zum Montag war in der Aſphalt- und Dach— pappenfabrik unmittelbar an einem ſogenannten Vorwärmer beim Kochen von Steinkohlenteer Teer übergelaufen und in die Feuer⸗ ſtelle gelaufen. Bevor noch die Schaumlöſcher in Tätigkeit geſetzt werden konnten, ſchlugen 10 Meter hohe Stichflammen zum Dach empor. Im ſelben Augenblick ſtand der ganze Dachſtuhl in Flam⸗ men. Panikartig verließen die Arbeiter das brennende Gebäude. Als die Feuerwehr mit ſieben Zügen, etwa 20 Fahrzeugen am Brandort erſchien, fand ſie e in einziges Flammen meer vor, da der Teer inzwiſchen wie ein brennender Strom nach allen Seiten des Teerkochraumes auseinandergefloſſen war und viele hundert Rollen fertiger Dachpappe entzündet hatte. Infolge der Löſcharbeiten mußte der Güterbahnbetrieb zeitweiſe unterbrochen werden. Da die nächſte Waſſerſtelle mehrere hundert Meter ent⸗ jernt lag, konnten ſich die Flammen auch auf das anſchließende Gelände einer Faſſaden⸗Putz⸗Fabrik weiterfreſſen. Auch der Dach⸗ ſtuhl dieſes Gebäudes wurde vernichtet. Erſt nach faſt dreiſtün⸗ DNB. Budapeſt, 8. Okt. Der ungariſche Kultusminiſter Dr. Ho man gab zu Ehren des Reichserziehungsminiſters Ru ſt heute mittag in den Räu- men des Hotels„Gellert“ ein Frühſtück. An dem Feſteſſen nahm u. a. auch Miniſterpräſident Gömbös teil, ferner der Bu- dapeſter deutſche Geſandte von Macken ſen und viele andere hervorragende Perſönlichkeiten des wiſſenſchaftlichen, politiſchen, künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Lebens. Als erſter ſprach der ungariſche Kultusminiſter Ho man. Er führte u. a. aus: Die römiſchen Geſchichtsſchreiber, die im tobenden Wirbel der Völkerwanderung lebten, ſahen in den Germanenſtämmen rohe Barbaren, die alle Ziviliſation des Reichs niederringen wollte. 500 Jahre ſpäter berichteten mit gleicher Voreinge⸗ nommenheit die Geſchichtsſchreiber Italiens, Deutſchlands und Frankreichs von den Anſtürmen des jungen ſtolzen ungariſchen Reitervolkes. Dieſelbe Voreingenommenheit jener Zeiten kenn— zeichnet auch die Berichte der Geſchichtsſchreiber der Neuzeit. Die Abhängigkeit dieſer von jenen zeitigte eine Auffaſſung, dergemäß die Germanen gerade ſo wie die Angarn bei der Landesnahme die in der neuen Heimat vorgefundene Arkultur einfach zerſtört hätten, ja es behauptete ſich eine Meinung, derzufolge die ur— ſprünglich rohen Völker ihre Kulturgüter nur von fremden Kul⸗ turträgern erhalten hätten, ſodaß ihr nationales Bildungsweſen eigentlich nichts anderes wäre als ein Abklatſch älterer und fremder Kulturen. In der Geſchichtwiſſenſchaft ſind dieſe und ähnliche Auf— faſſungen und Werturteile längſt überholt. In den erwähnten Zeitabſchnitten kommen nicht Kultur und Ankultur, ſondern früher einander iſolierte Kulturen in Berührung, die anfangs einander feindlich gegenüber, ſpäter einander freundlich zur Seite ſtanden. Das Ergebnis dieſes Kulturgüteraustauſches war, daß ſich im neuen Europa nicht nur neue Nationen mit ſcharf geprägter Eigenart herausgebildet haben, ſondern daß auch ſolche Staaten gegründet wurden, die ſogleich eine auf chriſtlicher Grund lage fußende nationale Kultur ſchufen. Die ungariſche Kultur hat ſich mit norditalieniſchen und DNB. Warſchau, 8. Okt. In den letzten Wochen haben in Warſchau zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung Wirtſchaftsverhand⸗ lungen ſtattgefunden, die deutſcherſeits von dem deutſchen Ge⸗ ſandten, Herrn von Moltke, polniſcherſeits von dem Direktor im polniſchen Handelsminiſterium, Herrn von Sokolowſki, geleitet wurden. Dieſe Verhandlungen hatten eine Ausweitung des deutſch-polniſchen Warenaustauſches zum Ziele. Sie haben am 6. Oktober zur Paraphierung einer Vereinbarung geführt. Die Grundlage der Verhandlungen bildeten die Beſprechun— gen zwiſchen Vertretern der deutſchen und der polniſchen Land⸗ wirtſchaft, die im Frühjahr diefes Jahres in Warſchau und Berlin ſtattgefunden hatten und in denen die Möglichkeit des Bezuges beſtimmter polniſcher landwirt- ſchaftlicher Erzeugniſſe durch Deutſchland geprüft worden war. Während der jetzt geführten Wirtſchafts⸗ verhandlungen ſtand die Frage der Gegenlei ſtungen Po⸗ lens auf dem Gebiete der Wareneinfuhr aus Deutſchland für die deutſche Bereitſchaft, polniſche land- und forſtwirtſchaftliche Erzeugniſſe, insbeſondere Gänſe, Eier, Butter und Holz abzu— nehmen, im Vordergrund. Dieſe Gegenleiſtungen umfaſſen eine Anzahl Kontingente für deutſche Induſtrie- und Landwirtſchafts⸗ erzeugniſſe, wobei durch die polniſche Regierung für einige dieſer Waren die meiſtbegünſtigſten Vertragszollſätze zugeſtanden wer⸗ Die franz. Generalratswahlen Verluſte der extremen Parteien. DNB. Paris, 8. Okt. Die Kantonalwahlen vom Sonntag ſtellen nach den mehr oder weniger endgültigen Ergebniſſen(von 1518 zu wählenden Generalräten ſtehen noch 18 aus) keine großen Ver⸗ änderungen gegenüber dem bisherigen Stande dar. Ab— zuwarten iſt allerdings noch der Verlauf der Stichwahl am nächſten Sonntag, die in 308 Kantonen erfolgen muß. Endͤgült⸗ tig gewählt ſind 1192 Generalräte, wobei auf die Parteien von rechts nach links folgende Ergebniſſe entfallen: Konſervative: 65, Verluſte 5, Stichwahl 3; Rechts- republikaner(Gruppe Marin): 227, Gewinn 9, Stich- wahl 41; Volksdemokraten: 26, Gewinn 5, Stichwahl 5: Deutſche Nachrichtenbüro tätige reichsdeutſche Staatsangehörige Dr. Wilhelm Vianchi von der italieniſchen geheimen Staats- polizei verhaftet und nach mehrtägiger Haft ohne jede Begrün⸗ dung aus Italien ausgewieſen. Berlin: Der bekannte Berliner Verleger W reede, Mit- inhaber des Theaterverlags Bloch, hat ſeinem Leben durch Selbſtmord ein Ende gemacht. Wreede litt ſeit längerer Zeit an ſchweren Gemütsdepreſſionen. Güſtrow(Mecklenburg): Im Rahmen einer großen Arta⸗ manen⸗ und HJ-Kundgebung wurde am Sonntag die Arta⸗ manenbewegung in die Hitler⸗Zugnd eingegliedert. Abſchließend nahm der Reichsjugendführer den Vorbeimarſch ab g Linksrepublikaner: 220, Verluſt 1, Stichwahl 42; An abhängige Radikale: 122, Verluſt 7, Stichwahl 29; Radikalſozialiſten: 400, Gewinn 1, Stichwahl 101; Republikaniſche Sozialiſten: 48, Gewinn 3, Stich- wahl 25; Neuſozialiſten: 15, Gewinn 1, Stichwahl 11; Sozialiſtiſche Partei(Leon Blum): 58, Verluſt 5, Stichwahl 48; Kommuniſten: 11, Verluſt 1, Stichwahl 3. Zunächſt fällt auf, daß die ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Ein⸗ heitsfront nicht weniger als ſechs Sitze und der äußerſte Flü⸗ Vom Feuer zerſtört. diger Tätigteit konnte die Feuerwehr die Gewalt der Flammen brechen. Der Schaden beträgt ſicherlich mehrere hunderttauſend Mark. Zeitweilig waren auch Oelgruben, die ein Faſſungsver⸗ mögen von 200 Tonnen haben, gefährdet. Mit Schaumlöſchern konnte jedoch die Gefahr beſeitigt werden. Zehn Gebäude eines Dorfes niedergebrannt DRB. Nordhauſen, 8. Ott. In dem Bergmannsdorf Craja brach am Sonntag während der Kirmesfeier in der Scheune eines Landwirts Feuer aus, das ſich mit raſender Geſchwindigkeit ausbreitete. Zunächſt wurden ſämtliche Wirtſchoftsgebäude des Gehöftes, danach die Wohn⸗ häuſer und Stallungen der Nachbargrundſtücke zerſtört. Das Feuer ſprang von hier aus auf drei weitere Anweſen über. Ins⸗ geſamt ſind der Feuersbrunſt zehn Gebäude zum Opfer gefallen. Der Brand iſt wahrſcheinlich auf Fahrläſſigkeit zurückzuführen. Durch Waſſermangel wurden die Löſcharbeiten ſtark gehemmt. Der Sachſchaden iſt ſehr groß, doch konnten Menſchen und Vieh in Sicherheit gebracht werden. Die deutſch⸗ungariſchen Kultur beziehungen. Eine Rede des ungariſchen Kultusminiſters anläßlich des Beſuchs von Dr. Nuſt. bayriſch-öſterreichiſchen, weiterhin mit norddeutſchen, flämiſchen, franzöſiſchen, ja ſogar mit ſpaniſchen und engliſchen Kultur— elementen durchſetzt; und es blüte die hergebrachte ungariſche Raſſekultur, geſchmückt mit angepaßten fremden Elementen als echte ungariſche nationale Kultur weiter. Wir Angarn ſind ſtolz darauf, daß unſere Ahnen die Stimme der Zeit wahrnehmend und die geographiſchen Gegeben— heiten der neuen Heimat klug beurteilend ſich entſchloſſen haben, mit dem weſtlichen Chriſtentum Freundſchaft zu ſchließen und in die weſtliche Kulturgemeinſchaft einzugehen und daß ſich zu⸗ gleich in dem weſtlichen Raum des Landes Tore öffneten, durch die die lateiniſche und germaniſche Kultur ins Land ſtrömen konnte. Auch ſind wir mit Freude erfüllt, daß wir auf dieſe Weiſe zum öſtlichſten Weſtſtaate gegen den anſtürmenden Oſten zum Wall werden konnten. Die Anabhängigkeit und Eigenart unſeres Geiſteslebens aufs Aeußerſte wahrend weben wir weiter an den in den letzten Jahr⸗ zehnten ins Werk geſetzten vielſeitigen und auf uns befruchtend wirkenden ausländiſchen Beziehungen und ganz beſonders wollen wir das ſchon ſeit Jahrhunderten beſtehende kulturelle deutſch⸗ungariſche Freundſchaftsverhältnis mit aufrichtigſtem Herzen weiterhin aufrecht erhalten. Alles dies aber kann wohl nur auf Grund einer vollſtändigen Wechſelſeitig⸗ keit und auf Grund des„Do ut des“ von Nutzen ſein. Eben deshalb begrüße ich aufs herzlichſte die Erklärung, in welcher Euer Exzellenz vor einigen Tagen mit voller Anerkennung ſagten: Nicht nur die Deutſchen haben den Angarn, ſondern auch die Angarn den Deutſchen Kulturgüter gegeben. And noch mehr freut es den ungariſchen Kultusminiſter, daß Euer Exzellenz an gleicher Stelle auch das ſagte, daß eine aufrichtige deutſch⸗ ungariſche Verſtändigung nur auf dem Wege eines gegen ſeitigen Kulturgüterverkehrs möglich ſein werde. Exzellenz! Die ungariſche Kulturpolitik ſteht auf dem gleichem, ſteht auf Ihrem Standpunkt, und deshalb bin ich feſt überzeugt, daß die deutſch-ungariſchen Kulturbeziehungen, die ſchon auf eine lange Zeitſpanne zurückblicken, ſich von nun an zu Gunſten beider Nationen vertiefen und die alte Freundſchaft weiterhin noch mehr gel auf der Rechten 5 Sitze verloren haben. Dem linken verinnerlichen werden. Deutſch⸗polniſche Wirtſchaffs vereinbarung. 5 75 Deutſcherſeits iſt für Holz die Meiſtbegünſtigung zugeſagt worden. Am die Schwierigkeiten zu überwinden, die ſich aus der der⸗ zeitigen deutſchen Deviſenlage ergeben, iſt vereinbart worden, daß die Ein- und Ausfuhr der beiderſeits in die Vereinbarung aufgenommenen Waren ſich auf dem Wege privater Verrechnung vollziehen ſoll. Auf polniſcher Seite wird die Abwicklung der Zahlungen durch die polniſche Kompenſations-Handelsgeſellſchaft, auf deutſcher Seite durch den eingetragenen Verein„Deutſch⸗ Polniſche Handelskammer e. V.“ Breslau-Berlin, vorgenommen werden. Durch die Entſendung eines Vertreters der Handels- kammer nach Warſchau wird eine reibungsloſe Zuſammenarbeit der beiden Stellen ſichergeſtellt. Die in Warſchau paraphierte deutſch-polniſche Wirtſchafts⸗ vereinbarung gilt für die Dauer eines 3 ahres. Sie dürfte Mitte Oktober in Kraft treten. Die Vereinbarung, die die Summe von 2223 Mill. Zloty umfaßt, bedeutet einen merklichen Fortſchritt in der Entwicklung des deutſch⸗polniſchen Handelsver⸗ kehres, da in ihr zum erſten Male von Seiten Polens Vertrags- zölle für einzelne Waren bewilligt worden ſind. Die deutſchen Waren, die auf Grund dieſer Vereinbarung nach Polen aus— geführt werden können, ſind in einer umfangreichen Liſte nieder gelegt, aus der als wichtigſte genannt ſeien: Zuchtvieh, Säme⸗ reien, Weine, Chemikalien, Metall-, Gallalith-, Glas- und kos⸗ metiſche Waren. Flügel kommt dieſes Ergebnis beſonders unerwartet, da diesmal eine außerordentlich aktive Wahlpropaganda mit den bekannten Schlagworten gegen den Faſchismus geführt worden war. Den Gewinn, den die Rechtsrepublikaner und die Volksdemokraten, die gleich anſchließend marſchieren, zu verzeichnen haben, kann man als einen Erfolg Doumergues buchen, der haupt- ſächlich auf die bürgerliche Mitte rechnen kann. Intereſſant iſt, wie ſich die Parteien der linken Mitte und der Linken, von den Radikalſozialiſten bis zu den Kommuniſten, zu der Frage der für die Stichwahl erforderlichen Wahlbündniſffe ſtellen werden. Hiervon wird es abhängen, ob das langjährige Links— kartell endgültig aufgegeben worden iſt oder noch weiter beſteht. Der Mißerfolg der„Einheitsfront“ DNB. Paris, 8. Okt. Zu dem Ausgang der Kantonalwahlen ſchreibt„Journal“ die Behauptung ſei keineswegs kühn, daß die Front der ſozia⸗ liſtiſchen und kommuniſtiſchen Einheitsfront nicht gereift ſei. Die Front des geſunden Menſchenverſtandes und der Vernunft habe ſtandgehalten. Auch für die Stichwahlen würden die An⸗ hänger der Einheitsfront keine beſſeren Ausſichten haben. Der „Matin“ ſpricht von einem Mißerfolg der gemeinſamen Front, der auch bei der Stichwahl beſtätigt werden dürfe Dieſes Wahlergebnis ſei ein ausgeſprochener Erfolg für den Miniſter⸗ präſidenten Doumergue und für die Formeln des Waffen⸗ ſtillſtandes und der Einigung. * erde 2 3 S FFP „ 4 3 o 7 5 2 r 2 N. G.⸗Bekauntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichun 5 5 Ve zungen der Ortsgru Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen 57 der NS.⸗Gliederungen) ſchäfts ſt e lle: Adolf Hitlerſtraße 19: NS DAß.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr SDA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20-22 Uhr Amt für Beamte u. R DB. jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr KO.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.) —21 Uhr ⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 1 * 2 * jeden Dienstag u. Donnerstag 2. Geſchäftsſtel le: Lor ſcherſtraße 45 NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr eſchäftsſtelle: Saarſtraße „Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u Jungvolk Am Mittwoch nachmittag 2 Uhr tritt das ganze Fähnlein an der Schillerſchule zur Stammbeſichtigung nach Lampert⸗ heim an. f Der Fähnleinführer: i. V.: W. Schmitt, Jungzugführer . ͤ ͤ K dd ͤ Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. Oktober 1934. Nebel Du trüber Nebel hülleſt mir Das Tal mit ſeinem Fluß, Den Berg mit ſeinem Waldrevier Und jeden Sonnengruß. 9(„Freiſchütz“) N„Freitag 18—20 Uhr 5 S 5 S Nimm fort in deine graue Nacht Die Erde weit und breit! Nimm fort, was mich ſo traurig macht, Auch die Vergangenheit! Nikolaus Lenau. * Die Vernſtein⸗Opfernabel Heute eröffnet der Führer das Winterhilfswerk 1934 35. Es kommt deshalb vom 10. bis 14. ds. Mts. die für den laufenden Monat vorgeſehene Anſtecknadel zum Verkauf. Es handelt ſich um einen ungeſchliffenen Bernſteinknopf aus deutſchen Bernſteinfiſchereien an der Oſtſee. Der edelſte Schmuckſtein unſerer Vorfahren wird zum erſten Symbol der Opferbereitſchaft unſeres Volkes. Jeder Deutſche ſoll dieſes Zeichen der Verbundenheit von Helfern und Bedürftigen tragen. Ortsgruppe Viernheim Die geſtern abend im„Freiſchütz“ ſtattgefundene Mit⸗ gliederverſammlung hatte einen guten Beſuch zu verzeichnen. Dieſe örtlichen Kundgebungen dienen insbeſondere der Auf- klärungs⸗, Schulungs- und Erziehungsarbeit aller Volksge⸗ noſſen und Genoſſinnen im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, zur Erreichung der großen deutſchen Volks- inſchaft, die unſer Führer Adolf Hitler über alle Stände Klaſſen hinweg ſchaffen will. Dieſe Verſammlungen ſollten daher von der ganzen Bevölkerung in Zukunft beſucht werden. Generalmilalieber-Appel der National⸗ jozialiſtiſchen Deuljchen Arbeiter⸗Partei Aus dem Geſchäftsleben. Das Hut und Müt⸗ engeſchäft Winkler und zugelaſſene Verkaufsſtelle Reichszeugmeiſterei für NSDAP. Artikel, Adolf Hitler⸗ ſtraße 57, hat das Geſchäft in das Haus nebenan verlegt und bittet die werte Kundſchaft und Gönner, hiervon gefl. Kennt⸗ nis nehmen zu wollen. Preußiſch⸗Südd. Staatslotterie. Die Ziehung der 1. Klaſſe der neuen Lotterie findet am 1 9. und 20. Oktober 1934 ſtatt. Zum Bezug von Klaſſenloſen bitten wir die in heutigem Lotterie-Inſerat angegebenen hieſigen Verkaufs- 2 Reifen ſüdländiſcher Früchte in Weinheim. Das äußerſt günſtige Klima der Bergſtraße läßt nicht nur alle deutſchen Obſtfrüchte gedeihen, ſondern auch den Anbau ſüd⸗ iſcher Früchte ermöglichen. Während man in der Schloß⸗ terei ſowie Heidelberg und in Bensheim und in Auerbach mit der Anpflanzung von Feigenbäumen begonnen hat, konnte die Stadt Weinheim mit ihren an der Bahnhofsanlage ange- legten Citronenbäumchen die erſten Früchte ernten. Mannheimer Rundfunk. Von der Sendeſtelle Mannheim des Reichsſenders Stuttgart werden in der kom⸗ en Woche nachſtehende Veranſtaltungen übertragen: Donnerstag, 11. Oktober, 10,45— 11,10 Uhr: Liederſtunde. Mitwirkende: Hans Kohl, Eugen Schleich, Ellen Pfeil, efani Pelliſſier. Samstag, 13. Oktober, 20,15 22,00 Uhr: Großer bunter Abend aus dem Nibelungenſaal Mann⸗ „veranſtaltet vom Reichsſender Stuttgart. N Bauarbeiten am Reichsſender München. Die Montagearbeiten für die Erhöhung der Leiſtung des Reichs⸗ ſenders München auf 100 kw. und die Verbeſſerung der tennenanlagen ſind bis auf einige Nacharbeiten beendet. Der Sender arbeitet ſeit Mitte September mit der neuen ſchwundvermindernden Antenne. Zur Durchführung eines Teils der Nacharbeiten iſt es erforderlich, für einige Tage den Stadelheimer Erſatzſender bis etwa 12 Uhr in Betrieb zu halten. Mit der vollſtändigen Fertigſtellung der Anlage wird unter der Vorausſetzung weiterhin günſtiger Witterungs- verhältniſſe bis Mitte Oktober gerechnet werden können. * Gute und ſchädliche Abhärtung So richtig es iſt, den Körper durch geeignete Methoden 1 8 e aller Erſcheinungsarten abzuhärten, 9 doch vor jeder Uebertreibung gewarnt werden. 8 125 3. B. ihre„abgehärteten“ Kinder bei ſtrengſter 8 er 58 in Wadenſtrümpfen herumlaufen laſſen, ſo iſt dies 5 Wer härtung mehr, ſondern Unwiſſenheit, die in nee 8 mit Froſtſchäden an den Beinen, ſchweren Anterlei e gungen und Erkältungen bezahlt werden muß. Nr. Abhärtung dagegen ſchützt vor Anfälligkeit und Anſteckungen. 4 . WWW. Ein ausgezeichnetes Mittel, das auch keine Unkoſten macht, ſind kurzandauernde Waſchungen und Abreibungen mit kaltem Waſſer, denen ſofort warmes Frottieren oder Bettruhe zu folgen hat. Dadurch wird der Blutumlauf an⸗ geregt, die Hautgefäße füllen ſich und es wird im Körper eine beſtimmte Wärme durch die auf die Haut einwirkende Kälte erzeugt. beſſere Durchblutung führt zu einer Lüftung der Haut, die dann die Atmung weſentlich beein⸗ flußt. Jede Form der Abhärtung, ſei es durch kalte Wa⸗ ſchungen, Turnübungen oder Atemgymnaſtik, muß in gering⸗ ſtem Maße begonnen und langſam bis zur wirkungsvollſten Grenze geſteigert werden. Wird die Abhärtung übertrieben, wie es ſo häufig der Fall iſt, ſo wird gerade das Gegenteil des gewünſchten Zieles erreicht. Die übertriebene Abhärtung führt nämlich zur Ab⸗ ſtumpfung, die verhindert, daß der Menſch die Grenzen des für ihn Tragbaren erkennt. Es kommt dadurch zu einer Ueber⸗ laſtung des Blutkreislaufes und zu ſchweren Schädigungen der Organe. Es gilt hier, wie überall im phyſiologiſchen Ge— ſchehen des Menſchen, die Regel, daß kleine Reize anregen, große Reize lähmen und ſehr ſtarke Reize vernichten. Haltet die Straßen ſauber! Das Bild der Straße iſt die Beſuchskarte der Einwoh⸗ nerſchaft! Sehr mit Recht wurde in früheren Jahren ganz allgemein der unſaubere Zuſtand der orientaliſchen Straßen gegeißelt. Die fortſchreitende Ziviliſation, nicht zuletzt der ſteigende Fremdenverkehr, haben dort gründlich Wandel ge⸗ ſchaffen. Heute laſſen wenigſtens die Hauptverkehrsſtraßen der Städte des Orients an Sauberkeit nichts zu wünſchen übrig. Man weiß dort, welch üblen Eindruck der Anblick 9 ungepflegten Straße auf den auswärtigen Beſucher macht. Die deutſchen Städte ſtanden von jeher in dem Rufe, zu den ſauberſten Städten der Welt zu gehören. Daran ſoll und darf ſich nichts ändern. Haltet alſo die Straßen ſauber! Vermeidet vor allem, Papier und Obſtreſte auf die Straßen zu werfen. Beſonders in den Brennpunkten des Verkehrs und dort, wo Handzettel und anderes Werbematerial vorzugsweiſe zur Verteilung gelangt, ſind Dämme und Bürgerſteige gegen Abend durch Papier oft geradezu überſchwemmt. Dabei iſt es doch kaum eine Mühe, die Handzettel in die Taſche zu ſtecken und ſo zur Sauberhaltung der Straßenfläche beizutragen. Auch in Kleinigkeiten muß ſich der Gemeinſchaftsſinn bewähren. Die Lehrverhältnis als Erziehungs verhältnis Meiſter- und Betriebslehre als Grundlage der Fachſchulung. Zur Berufsausbildung des Nachwuchſes liegt eine Stel⸗ lungnahme des Führers der Wirtſchaft in einem an den Reichshandwerksführer gerichteten Schreiben vor. Für den Lehrherrn und Führer des Betriebes ſei im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat das Lehrverhältnis als Erzie⸗ hungsverhältnis wiederhergeſtellt. Der Lehrherr und Füh⸗ rer des Betriebes trage nach wie vor die Verantwortung für die fachliche Ertüchtigung des beruflichen Nachwuchſes. Nach Hinweis auf den drohenden Facharbeitermangel wiederholt der Führer der Wirtſchaft, daß die Meiſter⸗ und Betriebslehre nach wie vor die Grundlage für die Berufs⸗ ausbildung ſei und daß ſie nicht durch außerbetriebliche Er⸗ ziehungs⸗ und Unterrichtsmaßnahmen erſetzt werden könne und dürfe. Aber die Meiſter⸗ und Betriebslehre bedürfe mancher Vertiefung und Ergänzung. Hier ſetze die Arbeit des beruflichen Schulweſens auf der einen Seite und die der Deutſchen Arbeitsfront und der Hitler-Jugend auf der an⸗ deren Seite ein. In ihr würden die in der praktiſchen Be⸗ rufsarbeit gewonnenen Eindrücke des jungen Menſchen in ſyſtematiſcher Weiſe geklärt, geordnet und vertieft. In die⸗ ſem Sinne ſei die ergänzende und zuſätzliche Berufserzie⸗ hungsarbeit des beruflichen Schulweſens, der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und der Reichsjugendführung notwendig und zu begrüßen. Eine Zuſammenarbeit ſei erforderlich. Der Reichshandwerksführer begrüßt für den Reichs⸗ ſtand des Handwerks die in dem Schreiben des Führers der Wirtſchaft zum Ausdruck gekommene Auffaſſung über die Bedeutung der praktiſchen Lehre und des Lehrvertrages als Erziehungsvertrages. Das deutſche Handwerk ſei bereit, die Bemühungen der Deutſchen Arbeitsfront und HJ. an⸗ zuerkennen und zu unterſtützen, ſoweit eine Sicherheit dafür erreicht werden könne, daß keinerlei Störung der übrigen Ausbildung eintritt. Bluttat in der Mannheimer Anterſtadt U. Mannheim, 8. Okt. Nachts brachte der 28 Jahre alte ledige Erwin Boch in ſeiner in der Unterſtadt gelegenen Wohnung ſeiner Geliebten, der 20jährigen Verkäuferin Irma Haas, eine Anzahl Stiche in die Herzgegend bei, die den alsbaldigen Tod des Mädchens zur Folge hatten.— Der Täter verſuchte ſich dann durch Oeffnen der Halsſchlagader und der Pulsadern ſelbſt zu entleiben. Er wurde in ſchwer⸗ verletztem Zuſtand ins Allgemeine Krankenhaus gebracht, wo er— wie wir erfahren— ſich den Umſtänden nach gut be⸗ findet. Die Beweggründe zur Tat ſind noch ungeklärt. [Mannheim, 8. Oktober. Sprengſtoff geſtohlen. Nach einer Hausſuchung wegen verbotenen SPD⸗Ma⸗ terials am 19. Auguſt kam der 23jährige ledige Adolf Breit⸗ ling von hier anderntags zur Polizei und lieferte drei Rol⸗ len Sprengſtoff ab, die er angeblich auf der Straße gefun⸗ den hatte. Die Erhebungen ergaben, daß der Sprengſtoff aus einem Steinbruch bei Heiligkreuzſteinach ſtammte. Over⸗ dick gab an, er habe den Sprengſtoff zu Selbſtmordzwecken verwenden wollen. Tatſächlich entſſprachen die Selbſtmord⸗ abſichten des O der Wahrheit. Das Gericht ſprach gegen O. eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren aus, gegen B. eine ſolche von einem Jahr ſechs Monaten. Kommuniſtiſches Invenkar aufbewahrt. Bei einer Hausſuchung fand man bei dem 24jährigen Wilhelm Vinold in Weinheim auf dem Speicher kommuni⸗ ſtiſches Inventar der KPꝰ⸗Ortsgruppe Weinheim, das dem Angeklagten von einem bekannten Weinheimer KPD⸗Füh⸗ rer zum Verwahr übergeben waren war. Das Urteil lau⸗ tete auf drei Monate Gefängnis. Ein dummer Schwätzer. Aus reiner Luſt am Schimpfen äußerte ſich am 3. Auguſt, als durch Radio der Entſchluß des Führers und Reichskanzlers bekannt wurde, das Amt des Reichspräſiden⸗ ten ſelbſt zu übernehmen, der 40jährige Joſeph Lauber in Oberhof in herabſetzender Weiſe hinſichtlich der Abſichten des Reichskanzlers. Das Gericht erkannte auf drei Monate Ge⸗ fängnis. i 3 2 8 83 1 8 n. 28 BF ͤ ͤͤ—ꝛ—K.]⅛—ͤoLN———8 9 — 22 London, 9. Oktober. Eine freche Herausforderung haben ſich Londoner Kommuniſten erlaubt. Auf Schleichwegen er⸗ reichten ſie das Dach der deutſchen Botſchaft und hißten dert eine weiße Fahne mit der Inſchrift:„Laßt Thälmann frei! Da der deutſche Botſchafter von London abweſend iſt, war die deutſche Flagge nicht aufgezogen. Die Fahne wurde ſo⸗ fort heruntergeholt. Das Gebäude der Botſchaft wurde nach dem Täter durchſucht. Es ließ ſich jedoch kein Anhaltspunkt dafür finden, wie die Eindringlinge auf das Dach der Bot⸗ ſchaft gelangt ſind, ohne entdeckt zu werden, Die Polizei hat umfaſſende Maßnahmen zur Feſtſtellung der Täter ge⸗ troffen. g 5 — Ausprägung der neuen Jünfmarkſtücke ſchreitet rüſtig fort. Der Reichsfinanzminiſter gibt einen Ueberblick über die Münzprägung in den Monaten Juli, Auguſt und Sep⸗ tember bekannt. Von den neuen Silbermünzen iſt beſonders die Ausprägung von Fünfmarkſtücken tatkräftig betrieben worden. Sie erreichte mehr als 76 Millionen RM, ſodaß jetzt insgeſamt rund 94 Millionen RM von den neuen Mun⸗ zen im Umlauf ſind. Auch von den Einmark⸗-Nickelmünzen ſind wieder rund 30 Millionen RM ausgeprägt worden, der Umlauf beträgt jetzt rund 30 Millionen RM. Von den alten Dreimarkſtücken, die am 1. Oktober ihre Gültigkeit im allgemeinen Zahlungsverkehr verloren haben, ſind bis Ende September rund 210 Millionen eingezogen worden. Ob⸗ wohl dieſe Münzen jetzt nur noch von der Reichsbank an⸗ genommen werden, ſind ſie noch in ſehr beträchtlicher Zahl, nämlich in Höhe von rund 62 Millionen RM im Umlauf. Von den alten Einmarkſtücken ſind bisher 92 Millionen RM eingezogen. „Der hejijche Bauer im Kampf um Acker und Hoj Das Ende vergangenen Jahres im Verlag Emil Roth⸗ Gießen erſchienene Buch von Schmahl⸗Seipel„Entwicklung der völkiſchen Bewegung“, das die geſchichtliche Darſtellung der antiſemitiſchen Bauernbewegung in Heſſen auf Grund bisher unbekannter miniſterieller Akten und Urkunden in le⸗ bendiger Darſtellung mit der Entwicklung der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bauernbewegung in unſerem Heimatlande bis zum Siege der nationalſozialiſtiſchen Revolution verbindet, wird in Kürze als„Volksausgabe“ unter dem Titel„Der heſſiſche Bauer im Kampf um Acker und Hof“ zu dem niedrigen Preis von RM. 2,80 in Kartonumſchlag neu herausgegeben. Beſtellungen nimmt jede Buchhandlung Sportnachrichten Im Verbandsſpiel Viernheim—Oberhauſen 1. M. iſt das Reſultat 4:1(Pauſe 0:1 für Oberhauſen) Viel hätte wirklich nicht gefehlt und beim 2. Verbands⸗ ſpiel wäre es wie vor acht Tagen gekommen. Dieſer Ober⸗ hauſener Neuling war ziemlich wuchtig, auch ſchnell, und dann zeigte er, wie man lange Bälle übers Feld gibt. Anders bei den Grünen. Da ſieht man Kicks von 3 Meter fuffzig, im Innenſturm kommt nichts heraus und ſo ging das drei⸗ viertel Stund. Ein Glück, daß die Gäſte offen ſpielten, ſonſt wärs anders gekommen. Das war kein Stürmerſpiel in der 1. Hälfte. Der Sturm braucht überhaupt zu lang, um zu wiſſen, daß es auf ihn ankommt, um zu gewinnen. Da weiß man auch nicht, daß man die Flügel einſetzen muß. Höchſte Zeit war's, daß in den letzten 20 Minuten dies geändert wurde und dann ein Spiel zu ſehen war. Das waren mit⸗ reißende Leiſtungen. Das wollten und wollen die Zuſchauer ſehen. Und dann werden auch Spiele gewonnen. So wie in der erſten Spielhälfte in keinem Fall. Hier heißt's alſo ändern— und einige Spieler mehr mit dem Ball trainieren. Der Spielverlauf: Nach einer ſchlechten erſten Halbzeit geht Mandel in den Sturm, ſetzt die Flügel ein, Kiß K. zieht Flanke und Schmitt kann ins Tor lenken. Helbig zieht von links ab, durch, genaue Flanke, Mandel ſchießt ein. Und wieder geht Kiß Karl durch, ſchießt Nr. 3. Es hängen viele Tore in der Luft, aber ungenaues und zu langſames Zuſpiel verderben wieder viel. Mandel ſchießt Nr. 4, auch noch Nr. 5, aber dies gilt nichts— und dabei war es ein Muſtertor: Von der Bruſt herunter läuft der Ball und mit Vollſchuß ins Tor. Der Schiedsrichter ſah hinter M.'s Rücken Hände und gab Niederwurf. Heute entſcheidet die Mehrzahl der Tore, das wiſſen viele Stürmer noch nicht; 571 iſt beſſer als 4:1, trotzdem beides nur zwei Punkte ſind. Deshalb fürs nächſte Mal: einen beſſeren Sturm!*r. Viernheims Fechter in Mainz Große Anforderungen ſtellt der Gildenleiter an ſeine Mannſchaftsfechter, welche gegen ſtarke überlegene Gegner in letzter Zeit Kämpfe auszutragen haben. So weilte die Fechtergilde Viernheim am vergangenen Sonntag in Mainz beim dortigen Fechtklub(DFB.), um hier ein Freundſchafts⸗ fechten in Florett und Degen auszutragen. Die Mainzer ſtellten den Viernheimern eine Mannſchaft entgegen, die zu den deutſchen Spitzenfechtern zählt. Die Gefechte zeigten, daß die Viernheimer ſo langſam im Kommen ſind und durch die Kämpfe gegen ſtarke Gegner gelernt haben. Schöne Ge⸗ fechte mit guten Aktionen, ſchnellen Angriffen und Paraden boten auch den Zuſchauern etwas, die bis zum Schluß der Kämpfe ausharrten. Das Degenfechten, das die Viernheimer trotz kurzer Lehrgangsdauer ſehr gut beherrſchen, zwang die Mainzer Fechter zur Hergabe ihres ganzen Könnens. Der größte Teil der Gefechte wurde beim Stande von 22 zu Gun⸗ ſten der Mainzer entſchieden. Im Endergebnis ſiegten die Mainzer mit 4 zu 12 Siegen. a i Das Florettfechten war natürlich die Domäne der Main⸗ zer, denn gegen Fechter der deutſchen Spitzenklaſſe zu kämpfen, bedeutet für junge Fechter, wie es die Viernheimer ſind, immerhin ein großes Erlebnis. Doch auch hier zeigten die Viernheimer, daß ſie gute Veranlagung beſitzen und zur Zeit die fehlende Erfahrung durch Kampfgeiſt erſetzen. Hart⸗ näckige Gefechte, die jedoch immer in ritterlichen Grenzen blieben, brachten auch hier ſchöne Aktionen. Auch hier ſiegten die Mainzer mit 5 zu 20 Siegen. Immerhin war es den Viernheimern gelungen, einige Siege herauszuholen. Unter Berückſichtigung der hohen Klaſſe der Mainzer, welche von Fechtmeiſter Sowaſch betreut werden, kann immerhin von einem Achtungserfolg der Viernheimer ge⸗ ſprochen werden, denn ſie fechten erſt ein Jahr auf der Kampf⸗ bahn und können daher noch nicht die Turniererfahrung wie andere Spitzenkönner beſitzen.„Hb.“ 8 8 1. 1 3 — r. .——... —— — =— b T eee ee eee e — TTT eee eee eee e r F „„ S 2 ———ä— —————— „5 Die Aäuber Beſprechung der Winterarbeit. Lampertheim. Schauſpiels von„Schillers Rä Beſprechung! Kein Mitwirkend Belegenheltskäufe 1 d Nr gebrauchten Il U he Schlafzimmer, Speiſezimmer, Küchen, Kleiderſchränke, Küchenſchränke, Waſch⸗ eehte eg rener a8 Won. komoden, Nachttiſche, Vertikos, Röſte, ganz oder geteilt Bettſtellen, Federbetten, Matratzen, Chaiſelonques, Tiſche, Stühle ete. zu ſtaunend billigen Preiſen mannheim F 3. 13 Lager(kein Laden) Mitt run ab ſtehen bei G ein Transport Ferkel und Läufer⸗ ſchweine zu bedeutend herabgeſetzten Raptofteln Preiſen zum Verkauf. Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg ſowie Unterbrechun a — ursing und. 859 Postscheckkonto ö Rolkraut Die Huge Frau liest vorher den An- zeigenteil der ernneimer cr ede Volkszellung herd und ehe Sie ihre Einkäufe be- Sorgt. Sie weiß in diesem f j Barst Blatte befinden sich Stets mannn. E d. 4 gute Bezugsquellen. Börſenquadrat Vereins⸗Anzeiger Teutonia⸗Schützen. Morgen Mittwoch abend halb 9 Uhr im Lokal Mitgliederverſammlung. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. billig zu verkaufen äheres in der Ge⸗ Gekault ſchäftsſtelle ds. Bl. elbe Wird Hans Beyer, adolf Hitlerſtraße 88 Spelse- woch N von ſchwer. Boden zu verkaufen ſehr billig ab⸗ Kleine Raten! Am Donners⸗ uber“. Morgen Bertholdus- Mittwoch abend 7.30 Uhr Probe und wichtige Plenningnſtr. 23 er darf fehlen F eg. 55 5 335 Der 1 8 45 Gelbe Zugelaſſene Verkaufsſtelle der Reichszeugmeiſterei für Speise- NS Da P. ⸗Artitel. Kartoſſein zu verkaufen. 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Das Landes Darmſtadt teilt mit: g Der Landeskriminalpolizei Darmſtadt iſt es unter Mit⸗ wirkung des gut funktionierenden Nachrichten. dienſtes gelungen, die Täter des Hirſchhorner überraſchenderweiſe bereits am 6. Oktober in der Nähe der Halteſtelle Hähnlein bei Alsba zunehmen. Im Hinblick auf di here Einzelheiten zurzeit noch zur Heimat übernachteten. Auto raſt gegen einen Baum Zwei Tode Memmingen, 8. Okt. Auf der Bezirksſtraße Memmin⸗ gen— Ottobeuren rannte der Perſonenkraftwagen des Fleiſch⸗ warenfabrikanten Micheler von Ottobeuren in hoher Ge⸗ ſchwindigkeit an einen Baum und überſchlug ſich. Die In⸗ ſaſſen, der 51 Jahre alte Fleiſchwarenfabrikant Eugen Miche⸗ ler und der 32 Jahre alte Kraftwagenführer Karl Wüſt wurden buchſtäblich erdrückt. Die Feſtſtellung der Gerichtskommiſſion ergab, daß ein Verſchulden Dritter nicht in Frage kommt. Der Anfall wurde, ſoweit ſich noch feſtſtellen läßt, durch die außerordentlich hohe Geſchwindigkeit und den dadurch verurſachten heftigen Anprall hervorgerufen. sopfer. Arbeitstagung in Frankfurt. GPA. Frankfurt. In einer amtsleiter und Führer der unte Heſſen⸗Naſſau umriß im Adolf Gauleiter Spren ger die Erg in Dresden. Soweit es für die ordnung. Arbeitstagung Hitler⸗Haus zu ebniſſe der Gauleitertagung Arbeit der Amtsleiter von Bedeutung iſt, wurden Anweiſungen gegeben. Der Gauleiter entwickelte die Grundzüge der neuen Kreis⸗ und Gemeinde⸗ „Geſunde Frauen durch Leibesübungen“ Der Anterbeauftragte des Heſſiſchen Teile der Gaue 12 übungen der Frau aufgerufen. Reichsſportführers für die und 13 teilt mit: „Der Reichsſportführer hat alle Turnerinnen und Sport⸗ lerinnen zu einer achttägigen W gung des weiblichen Geſchlechtes ſoll durch dieſe nahme eine Woche lang im Vordergrund des Intereſſes ſtehen. Es gibt für ein Volk keine heiligere Aufgabe, als für die Heranziehung geſunder Mütter zu ſorgen. Einzig und allein von dieſem Geſichtspunkte aus, iſt die Leibesübung der Frau zu betrachten. Und ſo iſt es unſere Hauptaufgabe, in die⸗ die Leibesübung der Frauen zu werben, ſondern wir wollen auch zeigen, wie die Frau ihre ſer Woche nicht nur für Leibesübung betreiben ſoll. Vielgeſtaltig iſt die Leibesübung der Frau. Ob ſie turnt Diekrüben 1 Martin Alter 8 1 Saarſtraße 46 2 Immer! Darum keine Hügelſtraße 14 fenlame EN injerieren kriminalpolizeiamt Raubmordes ch an der Bergſtraße feſt⸗ e Unkerſuchung können nä⸗ nicht mikgeteilt werden. Bei den Verhafteten handelt es ſich um einen Mann namens Bierbaum und um die beſchriebene Frauensperſon, die vor einigen Tagen beide in der Heidelberger Herberge ren Gliederungen im Gau erbewoche für die Leibes⸗ Die geſundheitliche Ertüchti⸗ und Ei Hfchler, Flora⸗Drogerie, Viernheim Loſeverkaufsſtellen übertragen wurden. 2 Loſe zu der am 19. Oktober beginnenden Ziehung 1. Klaſſe 178 172 1—¹ Doppellos 48.— zu verkaufen. RM. 3.— 8.— ſind daſelbſt zu haben. Staatl. Lotterie⸗Einnahme Haas, Bensheim 5 7 2 Winterhilfswerk des Deutſchen L 38 Nn Zellungs⸗ BERIIN 77IoO hülſswerk des Deutſthhen Uo Erjolg durch 3 8 . 45 4 8 1 28 — 0 . 2. „ Winter zog ud hond a* 15 msn CCC... oder ſchwimmt, ob ſie läuft oder ſpringt, immer darf ſie in ihrer Uebung nur den einen Zweck erkennen, je nach ihrer Veranlagung für die Geſundheit ihres Körpers Sorge zu tragen, denn nur durch geſunde Frauen kann ein ge⸗ ſundes kräftiges Volk heranwachſen. Wer wird Zigeunerkönig? DNB. Warſchau, 5. Okt. Bei den polniſchen Zigeunern iſt zur Zeit ein heftiger Pro⸗ pagandakampf zwiſchen zwei Parteien im Gange, da die Wahl eines neuen„Königs“ bevorſteht. Von den 30000 Zigeunern, die man auf der Welt zählt, lebt etwa ein Drittel in Polen. Dieſe polniſchen Zigeuner, die ſich als eigene Volksgruppe betrachten, ſtehen in Feindſchaft mit den Zigeunern anderer Länder. Wenn jemals andere Zigeuner die polniſche Grenze überſchreiten, oflegt ein erbitterter Kampf gegen ſie einzuſetzen. Dieſer wird in der Regel durch Anzeigen bei der Polizei wegen aller erdenklichen Vergehen durchgeführt. Die polniſchen Zigeuner haben, wenn ſie auch juriſtiſch natürlich den Geſetzen des Staates unterſtehen, ihre eigene Verfaſſung, ihre eigenen Geſetze und ihre eigene Ge— richtsbarkeit. Sie werden geleitet von einem König, der in der Regel in der Nähe von Warſchau ſeinen Sitz hat und auf fünf Jahre gewählt wird. Trotz der Wählbarkeit des Königs gibt es nur eine, allerdings ſehr zahlreiche Familie, namens Kwiek, aus der ſtets die Könige gewählt werden. Auch bei dem dies- jährigen Wahlkampf handelt es ſich um die Anhänger von zwei Vettern Kwieks, die ihren Kandidaten zum König machen wollen. Zwei Jahre im ſibiriſchen Eismeer Arktis forſcher nach Leningrad zurückgebracht. DRB. Moskau, 4. Oktober. Nach über zwei Jahren iſt jetzt eine ſowjetruſſiſche Arktis— Expedition nach Leningrad zurückgekehrt. Die aus vier Per— ſonen beſtehende Forſchergruppe hat auf dem Taimyr-Archipel im weſtlichen Teil des Sibiriſchen Eismeeres zweimal über⸗ wintern müſſen, ehe ihr die Rückkehr ermöglicht werden konnte. Die Forſcher baben auf ihrem eigentlichen Expeditionsgebiet, dem menſchenleeren Nordland(Sewernja Semlja), karto⸗ graphiſche ſowie pflanzen- und tierkundliche und geologiſche Ar— beiten ausgeführt; auch die Eisbewegungen wurden wiſſenſchaſt— lich beobachtet. Die Expedition, die von der Arktisforſcherin Frau Nina Demme m geleitet wurde und zu der der Meteoro— loge Senkow ſowie ein Funker und ein Koch gehörten, wurde am 16. Auguſt 1932 durch den Eisbrecher„Ruſſanow“ auf Nordland abgeſetzt. Der Verſuch, ſie im Herbſt 1933 wieder abzuholen, mißlang, da der Eisbrecher„Sedow“ wegen unüber⸗ windlicher Schwierigkeiten umkehren mußte. So waren die Expeditionsteilnehmer gezwungen, einen zweiten Winter über auf Nordland zu bleiben, was natürlich nur unter den größten Schwierigkeiten möglich war. Zwar reichten die Kohlenvorräte noch aus, aber der Holz- und Petroleumbeſtand war bald er ſchöpft. Der Vorrat an Nahrungsmitteln wurde durch Jagd auf Eisbären ergänzt, von denen im Laufe der beiden Winter 19 erlegt wurden. Auch im Sommer dieſes Jahres vermochte ſich kein Hilfsſchiff den Weg nach Nordland zu bahnen. Man entſchloß ſich daher zur Entſendung eines Waſſerflugzeuges, das nun am 27. Auguſt auf einer inzwiſchen eisfrei gewordenen Inſel niedergehen und die Expedition an Bord nehmen konnte. Nach und Preſſe⸗- aller Gau⸗ Frankfurt Werbemaß⸗ öffentlichen Die Saaltüren müſſen pünktlich um 7,30 Ahr geſchloſſen werden! des Winterhilfswerks 1934. DNB. Berlin, 8. Okt. Der deutſche Rundfunk überträgt am Dienstag, den 9. Oktober, von 1213.30 Ahr, die Eröffnung des Winterhilfs⸗ werles 1934 aus dem Reichstagsſitzungsſaal der Krolloper zu Berlin. Dieſe Sendung wird am Dienstag abend von 20.10 bis 21.40 Ahr vom Reichsſender Berlin für alle deutſchen Sender wiederholt brecher„Sibirjakow“ die Forſcher übernahm. Leber die Inſel— gruppe von Sewernaja Semlja, die nun wieder völlig menſchen⸗ leer daliegt, führte im Juli 1931 auch der Arktisflug des Luft ſchiffes„Graf Zeppelin“. Blutige Gegendemonſttation 4 Tote, 38 Verletzte. Rio de Janeiro, 8. Oktober. 12 000 uniformierte faſchiſti⸗ ſche„Integraliſten“ veranſtaiteten am Sonntag in Sao Paulo eine Proteſtkundgebung gegen die Ermordung eines ihrer Angehörigen durch Kommuniſten. Trotz Verbots er⸗ folgte eine Gegenkundgebung der Kommuniſten, die die In⸗ tegraliſten aus dem Hinterhalt und von den Häuſern herab beſchoſſen. Erſt nach etwa halbſtündigem Kampf gelang es der Polizei, die kommuniſtiſchen Schützen zu vertreiben. Die Schießerei hat 4 Todesopfer und 38 Verletzte gefordert. Neues aus aller Welt. Rechenkünſtlerin vergißt ihr Alter! Große Heiterkeit erregte vor einem Pariſer Gericht ein Vorfall, in deſſen Mittelpunkt die bekannte franzöſiſche Rechen künſtlerin Jeanne Macquel ſtand. Sie hatte gegen den Direktor eines Varietés, bei dem ſie arbeitete, Klage auf Zah⸗ lung rückſtändiger Gage erhoben und ſollte bei der Gerichtsder⸗ handlung ihr Alter angeben. Sie gab an, ſie ſei 27 Zahre alt, als der Richter ſie unterbrach und ihr vorhielt, aus den Akten gehe hervor, daß ſie doch 34 Jahre alt ſei. Anter dem Gelächter des Publikums gab ſie zu, ihr Alter vergeſſen zu haben, was allerdings bei einer Rechenkünſtlerin ſehr unglaub⸗ würdig iſt. Der„Schmugglerkönig von Arabien“ erſchoſſen. Wie aus Hodeida(Jemen) gemeldet wird, iſt in ſeinem Hauſe in der Stadt der reiche Grundbeſitzer Ion Mahmed don bisher nicht bekannten Tätern erſchoſſen worden. Ibn Mah— med war in ganz Arabien jahrzehntelang unter dem Namen „Schmugglerkönig von Arabien“ bekannt; er hatte für viele Millionen Waren geſchmuggelt, ohne daß ihm je etwas nach— zuweiſen war. Im Weltkrieg hatte er auch das lohnende Ge— ſchäft des Maſchinengewehrſchmuggels in großem Stile be— trieben. Leichenbegängniſſe mit Saxophon— verboten. Im Gebiete des amerikaniſchen Staates Colorado haben die Behörden verboten, daß bei Leichenbegängniſſen, bei denen eine Kapelle mitwirkt, in dieſer Kapelle Saxophone mitſpielen. Dies war eine Anſitte, die ſich ſchnell ausgebreitet hatte, jedoch höchſt abſtoßend wirkte, da die Saxophone mit ihrem quäkenden Ton die Feierlichkeit des Begräbniſſes ſtark ſtörten. Das Ver⸗ bot erfolgte auch wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes und Verletzung religiöſer Gefühle. Eine Fabrik zur Erzeugung von„ſchwerem Waſſer“. Eine eigenartige Fabrik iſt in New Springs in Kali⸗ fornien gegründet worden. Sie beſchäſtigt ſich nur mit der Herſtellung von Waſſer, allerdings von ſogenanntem„ſchweren“ Waſſer, das weſentlich andere chemiſche und phyſikaliſche E ſchaften als das gewöhnliche Waſſer beſitzt. Die Erzeugun ruht auf einem ziemlich koſtſpieligen Verfahren, ſo daß au blicklich ein Liter ſchweren Waſſers noch etwa 6000 Dollar loſtet. Das ſchwere Waſſer wird an wiſſenſchaftliche Inſtitute und Laboratorien zu Forſchungszwecken verkauft. Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 8. Oktober. Amt⸗ lich notierten: Weizen: Feſtpreiſe Preisgebiet W 15 20.20, W 16 20.40, W 17 20.70; Roggen: Feſtpreiſe Preisgebiet N 15 16.40, R 16 16.70, R 13 16, Gerſte Braugerſte inl. 19 bis 20.50, Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19; Futter⸗ gerſte Feſtpreiſe Preisgebiet G 7 15.40, G 8 15.70, 6 9 1. G 11905 16.20, Hafer: Feſtpreiſe Preisgebiet H 11 15.40, H 14 15.90, H 17 16.20, Mais mit Sack 21.25, Raps inl. ab Station 31; Weizenkleie mit Sack W 17 10.35, Roggen⸗ kleie mit Sack R 61 10.02, Weizenfuttermehl 12.50, Weizen⸗ nachmehl 16.25, Vollkleie 50 Pfennig höher; Erdnußkuchen 14.50, Soyaſchrot 13, Rapskuchen ausl. 11.90, inl. 11.40, Palmkuchen 13.20, Kokoskuchen 15.20, Leinkuchen 15.25, Bier⸗ treber mit Sack 17, Malzkeime 14.50 bis 15.50, Wieſenheu neues 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh Preßſtroh Roggen und Weizen 3.25 bis 3.75, dito Hafer und Gerſte 3.75 bis 4.05, gebundenes St oh Roggen und Weizen 2.75 bis 3.25, dito Hafer und Gerſte 3.45 bis 3.85; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 27.50, W' 16 27.15, W 15.27.50, Aufſchlag für Weizenmehl mit 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark per 100 Kilogramm, mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark per 100 Kilo; Frachtausgleich 0.50 Mark für 15⸗Tonnen⸗Le ungen; Roggen⸗ mehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.60, 15 Type 997 24, 13 Type 997 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 3. Oktober. Auftrieb: 1415 Rinder, darunter 472 Ochſen, 137 Bullen, 449 Kühe, 357 Färſen, zum Schlachthof direkt 3 Kühe, 472 Kälber, 87 Schafe, 4268 Schweine. Ueberſtand 16 Rinder, davon 8 Ochſen, 4 Kühe, 4 Färſen. Preiſe pro 50 Kilogramm Le⸗ bendgewicht in Reichsmark: Ochſen 35 bis 37, 31 bis 34, 27 bis 30; Bullen 35 bis 36, 33 bis 34, 30 bis 32, 25 bis 29; Kühe 34 bis 35, 32 bis 33, 25 bis 31, 14 bis 24; Kälber 48 bis 54, 41 bis 47, 35 bis 40, 26 bis 34; Hammel b2) 35 bis 36, c) 31 bis 34, Schweine al) 58, a2) 52 bis 53, b) 52 bis 58, 50 bis 53, g1) 48 bis 51, g2) 45 bis 47. — Marktverlauf: Rinder mittelmäßig, geringer Ueberſtand; 2% ſtündigem Fluge war Kap Iſcheljufkin erreicht, wo der Eis⸗ Kälber rege, ausverkauft; Schweine ſehr rege, ausverkauft. . Zed. Harnfen.. Beginn abus. pünkiüen 7.30 unr — Alle Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen! Karten im Vorverkauf im„Karpfen“, bei Hofmann(Drehſcheibe) Feinkoſt) und bei ſämtlichen Mitwirkenden.———— Rund funkübetragung der heutigen Eröffnung ——— N en 10 . 234— Dienstag, den 9. Oktober 1934 Viernheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Dom Standesamt zum Sippenamt. Reichsminiſter Dr. Frick eröffnet die 1 DNB. Berlin, 8. Oktober. An der Verwaltungsakademie Berli 8 2 Berlin begann M unter, dem Leitſatz„Vo m Standesamt l u m S N amt“ die„Verwaltungswiſſenſchaftliche Woche für Standes- beamte 5 Mehr als 500 Beamte aus dem ganzen Reich hatten ſich 95 5 der Aniverſität eingefunden, um an der Veranſtaltung teilzunehmen. Die Eröffnungsanfo belt der röffnungsanſprache Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick. Er führte u. a. aus: Nichts kann— verſtehen will— ſo unſere friedliche zu aufbauender Leiſtung beweiſe p o l itik, die wir und wie wir ſtieg eines Volkes zu einer inn geſchehen, wenn alle die Kräfte wenn man uns nicht miß— be Abſicht und den Willen n wie die Bevölkerungs- ſie eingeleitet haben. Der Auf— erlich ſtarken Nation kann nur a ö 1 unwirkſam geworden ſi ere Ziel es iſt, die klare Linie der Enten n n ſcheiden wir Blut von Blut, Art von Art, deutſches Blut dom fremden Blutseinfluß, weil wir den klaren Strom unſerer raſſiſchen Vergangenheit nicht in ein Wirrnis von ungeklärter Raſſenmiſchungen verebben laſſen wollen, weil wir die Volks- gemeinſchaft nicht als ein Schlagwort für die Zuſammenfaſſung von einer Millionenzahl von Menſchen gebrauchen wollen ſon⸗ dern ſie als Blutsgemeinſchaft ſehen. Die Raſſengeſetzgebung in Deutſchland hat ein poſitives Ziel, ſie ſoll uns den Weg frei⸗ machen, um eine dauerhaft gegründete Zukunft aufbauen zu können. Wir wenden uns dabei nicht gegen dieſen oder jenen ſondern gegen die falſche Richtung, in der die Entwicklung zu gehen drohte. Wir ſehen als Objekt unſeres Handelns immer das Volk als Ganzes, als Volksgemeinſchaft, als Organismus Ans geht der Gemeinnutz vor Eigennutz. 5 8 Die Sicherheit, mit der wir den Weg beſchreiten können, erhellt aber auch daraus, daß wir gründlich und umſichtig das alles vorbereiten und erforſchen, was wir für die Zukunft planen. 5 Vor jetzt genau 60 Jahren wurden zuerſt in Preußen, bald darauf im ganzen Reich die Standesämter eingeführt. Dieſes Werk Bismarcks ſoll uns jetzt als Unterbau für das die— nen, was wir in Zukunft und für die Zukunft auszeichnen müſ⸗ ſen. Denn das Wichtigſte und Weſentlichſte in aller Bevölke⸗ rungspolitik für die Zukunft wird die Materialſammlung ſein, wird die Aufgabe ſein, in treuer, fleißiger Arbeit alles zuſam— menzutragen, was für die Bewertung des Einzelnen in körper— licher und geiſtiger Hinſicht und geſundheitlicher und ſtaatsrecht— licher Beziehung von Bedeutung iſt und werden kann. „Verwaltungswiſſenſchaft liche Woche für Standesbeamte“. Aber aus der Schau unſerer Erkenntnis in den Raſſen⸗ fragen heraus beabſichtigen wir das, was wir an den einzelnen Menſchen beobachten, nicht nur allein für ihn und zu ſeiner Beurteilung heranzuziehen, ſondern wir werden es ebenſo zur Beurteilung der mit ihm Blutsverwandten benutzen. Denn nicht allein die Geſundheit des Einzelnen, ſondern die Erbgeſund⸗ heit, den Erbwert einer Sippe wünſchen wir feſtzuſtellen. Fügen wir der Perſonenſtandsurkunde ein Sippen— blatt hinzu, rücken wir den Einzelnen aus ſeiner Einzelheit heraus in den Zuſammenhang ſeiner Sippe, ſo ſchaffen wir eine Grundlage, die es uns möglich macht, tiefer in den Men— ſchen hineinzuſehen. Die großen Aufgaben, die den durch das Geſetz zur Vereinheitlichung des Geſundheitsweſens entſtehen— den Geſundheits ämtern zufallen werden, müſſen ergänzt wer— den durch den Ausbau der Standesämter zu Sippenämtern. Wenn im Zuge des Ausbaues und der Vereinheitlichung des Standesamtsweſens eine Sippen amtsverwaltung für das ganze Reichsgebiet entſtehen ſoll, dann iſt es wichtig, daß alle Kräfte, die ſich mit den Fragen der Sippe und des Blutszuſammenhanges beſchäftigt haben, zuſammengefaßt wer— den. Sie, meine Herren Standesbeamten, haben ſeit Erlaß des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums eine Fülle von Mehrarbeit leiſten müſſen. Anſtatt Ihnen aber jetzt eine Ruhepauſe verſprechen zu können, muß ich Ihnen in Zu— kunft noch größere Pflichten übertragen. Ich muß die Erwar— tung ausſprechen, daß Ihnen dieſes Mehr nicht als Laſt er— ſcheint, ſondern als die Anerkennung, die einzige Anerkennung, die es im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland gibt. Auch Sie, meine Herren Sippenforſcher, ſind an der Arbeit nicht unbetei— ligt. Ihr Können und ihre Erfahrung werden wertvoll und wichtig für den Ausbau und die Heraushebung des Sippen— gedankes ſein. Die Haltung des Einzelnen als Glied einer Sippe, als Glied einer Kette der Geſchlechter wird weſentlich davon abhängen, ob es gelingt, jedem Einzelnen Verantwortung und Pflichten unmittelbar deutlich zu machen. Bei der Fülle der Aufgaben, die Ihnen allen geſtellt ſind, iſt es eine wichtige Tatſache, daß Sie mit einer gemeinſamen Arbeitstagung den Weg vom Standesamt zum Sippenamt be— ginnen. Benutzen Sie die Zeit, ſich auszubilden und fortzubil— den, um das Beſte leiſten zu können, was Ihnen möglich iſt, dann werden Sie den Sinn und die Bedeutung der Arbeit als nationalſozialiſtiſche Tat richtig verſtehen. In dieſem Sinne eröffne ich hiermit die Verwaltungs— wiſſenſchaftliche Woche der Verwaltungsakademie in Berlin. Aeber Ihrer Arbeit möge ſtehen: Alles für Deutſchland! Leiſtungs abzeichen für die Hitlerjugend DNB. Berlin, 8. Okt. Die Reichsjugendführung hat ein Leiſtungsabzeichen für die Hitlerjugend geſchaffen, das in drei Graden verliehen wird, für das 16. Lebensjahr(in Schwarz), für das 17.(in Bronze) und für das 18. Lebensjahr(in Silber). Gleichzeitig mit dieſem Lei— ſtungsabzeichen wird ein Leiſtungsbuch eingeführt. Auf dieſe Art und Weiſe iſt ein neuer Weg beſchritten worden, der einen erſten Schritt zur körperlichen und geiſtigen Aufrichtung der gan— zen deutſchen Jugend gibt. Das Ziel iſt, ein geſundes Geſchlecht zu ſchaffen mit höchſter körperlicher Widerſtandskraft und Lei— ſtung. Es ſollen nicht Einzelrekorde gezüchtet werden, ſondern es iſt an eine Breitenarbeit gedacht, bei der möglichſt viele eine ge— wiſſe körperliche Leiſtungsfähigkeit und Können erreichen. Die Bedingungen ſind ſo eingeſetzt, daß jeder Junge, gleichgültig ob er aus der Stadt oder vom Lande iſt, dieſes Ab— zeichen erringen kann. Es ſind folgende Verpflichtungen zu erfüllen: J. Leibesübungen, und zwar der Lauf(100 Meter, 3000 Meter), Weitſprung, Keulenweitwerfen und Kugel— ſtoßen, Schwimmen, Keulenzielwerfen. 2. Geländeſport(Schilderung von Bodenformen, Bo— denbedeckungen, Kartenkunde, Beobachtung, Sehübungen, Entfernungsſchätzen, Meldeweſen, Tarnung und Gelände— ausnützung) und 3. Kleinkaliberſchießen. Zu dieſen körperlichen Bedingungen tritt ſchließlich noch die weltanſchauliche Schulung und der Nachweis, ob der Junge als Nationalſozialiſt betrachtet werden kann. Das Leiſtungsabzeichen der Hitler-Jugend wird damit nicht allein zu einem Anreiz für eine Leiſtung, ſondern zu einer Art Geſundheitspaß der Hitler-Jugend überhaupt. Durch das Leiſtungsbuch wird es möglich, die körperliche Ent— wicklung des einzelnen Jungen in den letzten drei Jahren ſeiner Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend zu verfolgen und zu kontrollie⸗ ren. Wenn ein Junge nicht in der Lage iſt, die Leiſtungen ſeiner Jahresklaſſe zu erfüllen, ſo wird damit bekundet, daß er körper⸗ lich nicht in Ordnung iſt und daß der Arzt nachſehen muß, wie dieſer körperliche Fehler behoben werden kann. Deshalb iſt in dem Leiſtungsbuch, das jeder Junge bekommt, gleichzeitig eine Tafel für ärztliche Anterſuchung vorgeſehen. Damit geht das Leiſtungsbuch ſogar noch einen Schritt weiter: es wird zu einem Geſundheitspaß für den Jungen. Daneben hat das Leiſtungsgut die Aufgabe, ein Ausweis für die Betätigung des Jungen in der Hitler-Jugend zu ſein: Es iſt ein Dienſtausweis für ſeine Betei— ligung z. B. an Führer- und Sonderlehrgängen, an ſportlichen Wettbewerben uſw. Es iſt alſo letzten Endes ein Jugend- paß, der beim Aebertritt in andere Organiſationen eine Grund— lage für die Aebernahme des Jugendlichen und ein Ausweis für ſeine Betätigung im neuen Staat bildet. Das letzte Ziel dieſes neu beſchrittenen Weges iſt, eine ganze Jugend körperlich ſo aufzurichten, daß ſie in ihrer Leiſtungsfähig⸗ keit, ihrer Widerſtandskraft und ihrem Können zur erſten dieſer Welt zählt. Gleichzeitig beſitzt die Oberſte Führung im Lei— ſtungsbuch die Möglichkeit einer Kontrolle der Führung und des Dienſtes ſelbſt. Der Geſamtſtand einer Formation läßt ſich aus ihm ſofort überblicken. Einſturz einer Montagehalle. DNB. Stendal, 8. Okt. In Stendal ſtürzte aus bisher nicht 1 e Montagehalle ein. Von den beim 1 n er v jerbei bedauerlicherweiſe ſechs ge bt 15 verledt i über den Grund des Anfalls wurde ſofort ein geleitet. Der Verlauf der deutſchen Sprachgrenze. Wer den Saar-Atlas(Juſtus Perthes Gotha 1934) aufſchlägt, der findet dort als erſtes Bild gleich gegenüber der Titelſeite eine Veranſchaulichung der deutſchen Sprachgrenze. Man ſieht hier klar, daß die Sprachgrenze zwiſchen Deutſchland und Frankreich mitten durch Lothringen hindurchläuft. Das Saargebiet liegt daher alſo 5 diesſeits dieſer Grenze und ganz innerhalb des deutſchen Sprach— gebietes.. 5 Deut rachig ſind nahezu das ganze Elſaß, der überwiegende Teil von—. 18 Luxemburg ſowie Eupen und Malmedy. Die Grenze zwiſchen dem romaniſchen und germaniſchen 3 biegt nördlich von Eupen ſcharf nach Weſten ab und dur 00 hneidet Belgien in der Mitte, ſo daß alſo die nördliche Hälfte Belgiens und die ganzen Niederlande zum germaniſchen Sprachſtamm. Es kann keinen einleuchtenderen Beweis für das reſtloſe Deu ſch. tum des Saargebietes geben, als ein Blick auf die Sprachenkarte Weſteuropas. Im Abwäſſerſchacht erſtickt. DRB. Weimar, 8. Okt. Zm Betriebe der Papierfabrik Tannroda hat ſich am Sonn. tag 8 bedauerlicher Unglücksfall ereignet. Bei der Kontrolle einer Abwäſſer⸗Ableitung in einem Schacht wurde ein e angehöriger durch Gaſe bewußtlos. Da am Sonntag der Be. trieb ruhte, konnte der Anglücksfall nicht ſofort bemerkt werden, ſo daß Kirchner erſtickte. Bei den ſpäteren Rettungsverſuchen iſt ein Betriebsmeiſter in Ankenntnis der Gefahr in dem Schacht ebenfalls erſtickt. Zwei weitere hilfsbereite Einwohner won Tannroda liegen noch erkrankt darnieder. Bei einem beſteht keine Lebensgefahr. a Neue Kirchenſchließungen in Mexiko. DNB. Mexiko, 8. Okt. Im Amtlsblalt wird die Einziehung weiterer 58 Kirchen veröffentlicht. Die Einziehungen erſtrecken ſich auf verſchiedene Staaten, hauptſächlich aber auf Chiapa. Gedenkfeier für die Toten vom Nanga⸗Parbai DNB. Roſenheim, 8. Okt. Am Sonntag wurde auf dem Hochriß im Inntalgebiet die Einweihung einer vom Reichsbahn-Turn- und Sportverein Frei— mann erbauten Hütte vorgenommen. Der Weiheakt erhielt eine beſondere Note durch die perſönliche Anweſenheit des General— direktors der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr. Dorp— müller, des Präſidenten der Reichsbahndirektion München, Gollwitzer, ſowie ſämtlicher überlebenden Teilnehmer der Nanga-Parbat-Expedition. Nach der feierlichen Flaggenhiſſung und einer ſtimmungsvollen Feldmeſſe dankte Reichsbahnrat Staufer allen, die am Bau dieſes 1160 Meter hoch gelegenen Hauſes mitgewirkt haben, hob insbeſondere die Anterſtützung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hervor und ſprach dann von dem Geiſt des echten Bergſteigers. Hierauf hielt Präſident Gollwitzer eine gehaltvolle Anſprache, in der er vor allem des unvergeßlichen am Nanga Parbat gebliebenen Alfred Drexel gedachte, den Gefallenen eine ſtille Gedenkminute weihte und ſodann dem neu erbauten Haus den Namen Alfred— Drexel-Haus gab. Nach dem Geſang der nationalen Lieder wur— den Kränze und Blumen an einer inzwiſchen von ihrer Hülle befreiten Gedenktafel für Adolf Drexel und ſeine gefallenen Kameraden niedergelegt, wobei auch das Mitglied der Himalaja— Expedition Dr. Schneider tiefempfundene Worte ſprach. Mit der feierlichen Hütteneröffnung, die die Gattin des Reichs— bahnpräſidenten Gollwitzer vornahm, wurde die erhebend ver— laufene Weihefeier beendet. . Elf verletzte bei Zugunfall. Zwiſchen Dresden- Neu- ſtadt und Klotzſche fuhr auf den Perſonenzug 667 eine Schie⸗ belokomotive beim Anhalten am Einfahrtſignal auf. Hier⸗ bei erlitten elf Reiſende leichtere Verletzungen. Drei Wagen wurden beſchädigt. 0 e eee eee eee ee eee eee e 7 ͤ ͤͤK ²˙ VArrerreee 7 2 5 7 Sammlungsverbote zugunſten der Adolf⸗Hitler⸗Opende der deutſchen Wirtſchaft. DNB. Berlin, 6. Oktober. Der Reichsſchatzmeiſter hat, wie der„VB.“ meldet, die folgende Anordnung erlaſſen: Am 9. Oktober 1934 beginnt das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Am dieſem einen vollen Erfolg zu ſichern, ordne ich hiermit an, daß alle Gliederungen der Partei wie auch alle der Partei angeſchloſſenen Verbände während der Dauer des Winterhilfswerks jede Sammlung von Geld- und Sachſpenden zu unterlaſſen haben. Zch mache die ſtrengſte Einhal- tung dieſer Anordnung allen Parteidienſtſtellen zur unbedingten Pflicht. Nach dem Reichsgeſetz über das Verbot von ſämtlichen Sammlungen vom 3. Juli 1934 ſind alle Sammlungen von Geld- und Sachſpenden auf öffentlichen Straßen und Plätzen, von Haus zu Haus oder Vergnügungsſtätten oder an anderen öffentlichen Orten bis zum 31. Oktober 1934 verboten. Als Sammlung gilt auch der Verkauf von Gegenſtänden, deren Wert in keinem Verhältnis zu dem geforderten Preis ſteht.. Ich weiſe darauf hin, daß das von mir für die Partei und die der Partei angeſchloſſenen Verbände erlaſſene Verbot Samm- lungen jeder Art, alſo nicht bloß Sammlungen, die dem be⸗ zeichneten Reichsgeſetz unterliegen, umfaßt und daß ſich mein Verbot unabhängig von der Geltungsdauer des Sammelgeſetzes zeitlich bis zum Ende des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes erſtreckt. Von dem Verbot wird auch die Werbung von ſogenannten fördernden Mitgliedern und von Patenſchaften erfaßt. Die Erhebung von Spenden für die Adolf- Hitler Spende der deutſchen Wirtſchaft wird durch das Verbot nicht berührt. Schwarz. Das Kuratorium der Adolf-Hitler-Spende der deutſchen Wirtſchaft gibt bekannt: Der bevorſtehende Beginn des Winterhilfswerks 1934035 veranlaßt mich zu der Mitteilung, daß die Sammlungen für das Winterhilfswerk nicht unter das Sammelverbot zugunſten der „Adolf-Hitler⸗Spende der deutſchen Wirtſchaft“ fallen. Bezüglich der NS.-Volkswohlfahrt iſt folgende Regelung getroffen:. Für Betriebe, die ſich in ungünſtiger wirtſchaftlicher Lage befinden und im Beſitz der von der„Adolf-Hitler⸗Spende der deutſchen Wirtſchaft“ ausgeſtellten Beſcheinigung ſind, kann von der Geſchäftsführung des Kuratoriums auf Antrag das Sammel- verbot zugunſten der„Adolf-Hitler⸗Spende der deutſchen Wirt⸗ ſchaft“ auch auf die Spendenvorhaben der RSV.(Mitglieds- beiträge, Patenſchaften uſw.) ausgedehnt werden. Dadurch ſind bei dieſen Firmen alle weiteren Leiſtungen an die RSV. ab- gelöſt. a Während der Dauer des Winterhilfswerks werden beſon⸗ dere Sammlungen für die RSV. nicht veranſtaltet. Nachſtehend iſt noch einmal die Liſte derjenigen Dienſtſtellen und Einrich- tungen aufgeführt, für die das im Auftrage des Führers durch ſeinen Stellvertreter erlaſſene Sammelverbot zugunſten der „Adolf⸗Hitler-Spende der deutſchen Wirtſchaft“ Gültigkeit hat: PO. der NSDAP., SA., SS., NSKK., H., Luftſport- verband, Luftſchutzbund, Arbeitsfront und NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, RS. Kriegsopferverſorgung, NS.⸗Hago, NS. ⸗Studentenſchaft, NS. Frauenſchaft, Nationalſozialiſtiſcher Frontkämpferbund; NSV. ſiehe obige Regelung. Berlin, den 4. Oktober 1934. Der Vorſitzende des Kuratoriums: Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach. Das Winterhilfswerk beginnt! Sammelſonntage und Eintopfgericht. Am 9. Oktober 1934 wird in der Krolloper zu Berlin von unſerem Führer das Winterhilfswerk eröffnet. Am 10., 11. und 12. Oktober werden die erſten Sammlungen des Winterhilfs⸗ werkes durchgeführt. Schöne Bernſtein-Abzeichen wer⸗ den an dieſen 3 Tagen verkauft. Allein im Gau Baden werden 600 000 Stück ihre Käufer ſuchen. Dieſe Bernſteinſtücke laſſen ſich zu wunderbaren Schmuckgegenſtänden, wie Armbänder, Anſtecknadeln, Halsketten uſw. verarbeiten. Hierdurch wird gleich- zeitig der Schmuckinduſtrie Arbeit gegeben, da die Einfaſſung der Bernſteinſtücke und die Weiterverarbeitung von dieſen vorgenom- men wird. Der erſte Eintopfgerichtſonntag wird entegegen früheren Mitteilungen erſt am 14. Oktober 1934 durchgeführt. Wie im Vorfahre wird wieder in allen Küchen des deutſchen Volkes das Eintopfgericht gekocht werden, ein Symbol deutſcher Volksgemeinſchaft und wohlbewußten Einſatzes für die leidenden Volksgenoſſen. Antwerpen gefallen Der deutſche Sieg am 9. Oktober 1914. Die Entwicklung der Kriegsereigniſſe nach der Marne⸗ ſchlacht hatte die raſche Einnahme Antwerpens zu einer der dringendſten Aufgaben der deutſchen rede ee ge⸗ macht. Die Feſtung müßte erobert werden, bevor ſie zum uneinnehmbaren äußerſten Stützpunkt des feindlichen linken Flügels werden konnte. Die Aufgabe war ſchwer. Antwer⸗ pen, den ſtärkſten Waffenplatz Europas, umgab ein Gürtel von 17 neuen Forts, die durch zahlreiche verdeckte Batterien, Panzerbauten und Zwiſchenwerke verſtärkt wurden. Die ſumpfigen Niederungen der Nethe und ein Netz von Kanälen ſorgten für reiche natürliche Sicherungen. Zum Führer der deutſchen Angriffsarmee gegen Ant⸗ werpen hatte die Heeresleitung General von Beſeler aus⸗ erſehen, der über das III. Reſervekorps, die neugebildete Ma⸗ rinediviſion Flandern, die 4. Erſatzdiviſion und zwei Land⸗ wehrbrigaden verfügte. Es galt, mit ſchweren Geſchützen einen Ausſchnitt des Feſtungsgebietes ſturmreif zu machen und den Reſt von der Stadt aus zu nehmen. Am 27. Sep⸗ tember ſtand die deutſche Armee bereit. Die öſterreichiſchen Motorbatterien, die deutſchen 21-Zentimeter⸗Mörſer und der Schrecken der Forts, die Kruppſchen 42⸗Zentimeter⸗Mörſer begannen ihre furchtbare Donnerſprache gegen die Nethe⸗ forts. Die Wirkung war furchtbar. Forts Staelhem und Wavre⸗Ste⸗Chatherine beſaßen ſchon am Abend keine genü⸗ gende Widerſtandskraft mehr. Schon der nächſte Tag be⸗ ſiegelte das Schickſal der tapferen Verteidiger, die unter Trümmern ausgehalten hatten. Die belgiſche Verteidigungsarmee war auch nicht glück⸗ licher, denn ſie mußte auf der Angriffsfront zurückweſchen. König Albert ſandte flehende Hilferufe an Joffre und Lord Kitchener. Schon mußten ſich die Belgier mit dem Gedanken vertraut machen, wenigſtens das Feldheer zu retten, denn nur etwa 8000 Mann Marinetruppen konnten die Engländer — zu einem Entſatzverſuch in die Feſtung werfen. Der 4. Or- big und demgemäß die Miete heruntergeſetzt, ſo bleibt[ cerungsverwahrung. Das Gericht ging ſedoch über den An⸗ tober war herangekommen. Nach harten Kämpfen brachte ieſe Mietkürzung für die Berechnung der Jahresrohmiete[ trag, des Staatsanwalts hinaus und verurteilte Steingaß er den Jall der geſamten Nethelinie. Jetzt nahm auch die[ unberückſichtigt, die Miete iſt alſo ungekürzt anzuſetzen. wegen Rückfallbetrugs in fünf Fällen zu drei Jahren Zucht⸗ deutſche Angriffstätigkeit an der Schelde zu. Am 6. Oktober,] Wenn jedoch der Hausbeſitzer gewiſſe Steuerermäßigungen haus und Sicherungsverwahrung auf unbeſtimmte Zeit. nach der Räumung der bezwungenen Feſte Broechem, gab es erhält, weil er nämlich Gebäudeteile unter der geſetzlichen[Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die für die belgiſche Heeresleitung keinen Zweifel mehr. Die] Miete vermietet hat, ſo iſt die tatſächliche, alſo die herab.] Dauer von zehn Jahren aberkannt. f Breſche, die die Deutſchen geſchlagen hatten, klaffte 20 Ki⸗ geſetzte Miete anzuſetzen. Schließlich wird noch auf Ab⸗ Worms.(Diebiſcher Handwerks burſche ver⸗ 4 lometer breit auf. Es war keine Zeit mehr zur Rettung ſchnitt 2, Ziffer 3d der Anleitung zur Ausfüllung der haftet.) Die Polizei nahm hier einen 20jährigen Wander⸗ des Hesres zu verlieren. Sein Abzuͤg wurde durch heftiges] Hausliſte und der Mietnachweiſung hingewieſen, wa burſchen aus St. Ingbert feſt, der vor acht Tagen in Grün⸗ 3 Feuer der noch kampffähigen Forts und Batterien gedeckt.] nach z. B. Koſten der Müll- und Fäkalienabfuhr, Kanali⸗ j f blen hatt 5 pffahig 9 1170 1 8 5 ſtadt einen Hauſierer beſtohlen hatte. Die letzten Belgier und Engländer flüchteten am 7. Ok. ſations- und Straßenreinigungsgebuͤhren uſw. in Spalte 7 f i i f anzugeben ſind, ſoweit ſie in dem Betrag in Spalte 5„Worms.(An Blutvergiftung geſtorben.) Ein . 8 i eee nicht enthalten ſind. 40lähriger Einwohner aus Weſthofen zog ſich kürzlich während „ 8 die Feſtung nicht übergeben werde Das Bombardement 8 5 der Ausübung ſeines Berufs durch Hinfallen einen Bluterguß 155 1 Degen 155 Mitternachl Zur ſelben Zeit ſetzte das Zer⸗ Jentral-Hengſtkörung in Darmſtadt. m einer Hand zu. An den Folgen einer Blutvergiftung, die 775 j f f j f Darmſtadt. Die diesjährige Zentralhengſtkörung in] die Verletzung nach ſich gezogen hatte, iſt der Bedauerns. n eee e—— Darmſtadt findet am Samstag, den 27. Oktober ds. Js. auf werte nach Einlieferung ins Städtiſche Krankenhaus Worms ö anzündete. Es. ein erſchütterndes Bild, wie zwiſcheſ den dem Pferdemarktplatz, Holzhofallee, ſtatt. Alle älteren nunmehr geſtorben. 7 g N rivat⸗ und Genoſſenſchaftshengſte ſowie die jungen erſt⸗ Worms.(Motorraddieb gefaßt.) Feſtgenommen Nitterebrünſten die deutſchen Granaten aufzuctten. Kleich⸗ ein 20 ſahrigen Hengſte ſind an diesem wurde ein 19 jähriger Wanderburſche aus Mußbach wegen zeitig wurden die letzten Jorts niedergekämpft. Am 8. Ok⸗ Termin vorzuführen. Die Anmeldungen müſſen bis zum] Motorraddiebſtahls oder unberechtigter Benutzung eines Kraft⸗ 65 kober verließen die letzten Belgier die Stadt. Dienstag, den 10. Oktober ds. Is., bei der Landesbauern⸗ fahrzeuges. Er wurde in Worms in dem Augenblick erwiſcht, 5 Ein Rarlamentär, der am Morgen des 95 Oktobers er- ſchaft Heſſen⸗Naſſau, Hauptabteilung 2, Frankfurt, Vocken⸗ als er damit fortfahren wollte. Nach ſeiner Feſtnahme ſtellte neut die Uebergabe forderte, fand keinen militäriſchen Be⸗ heimerlandſtraße 25, eingereicht werden. Im Anſchluß an es ſich heraus, daß er von einer auswärtigen Polizeibehörde 3 1 7 55 50 auß 5 1 zenf 50 die Hengſtkörung findet ein Hengſtmarkt ſtatt ſowie die] wegen weren e geſucht N e urgerlichen Oewalten ab. Nur die nördlichen Außen eſten Vergeb iegerprei s Reichsminiſt ür Er⸗ Frankfurt a. M.(Immer wieder Kellerein⸗ wollten den Widerſtand fortſetzen, aber die Stadt, durch Ge⸗ nähen anden asdegerpreiſt de Seller Pale i 6 W 10 1 85 nährung und Landwirtſchaft, R. Walter Darre, für die brüche.) In Frankfurt mehren ſich in letzter Zeit wieder neral von Beſeler mit erneuter Beſchießung bedroht, ſandte 1 85 25 Kallbhuuſtnben und die beſten 5 die Kelleremnbrüche. Bisher unbekannte Täter haben beſon⸗ f belgische Bürger an die Forts, die ſchließlich von ihren Be⸗ blutſtuten aus 1934 in Heſſen. Es werden die jeweils drein deres Intereſſe für die an den Fahrrädern angebrachten Dy⸗ 0 ſatzungen verlaſſen wurden. Am 16. Oktober erſchien der beſten Kalt- und Warmblutſtuten aus Oberheſſen, Rhein— namos, die ſie abſchrauben. Räder, die die Täter nicht ent⸗ belgiſche Militärgouverneur im Rathaus und übergab auch heſſen und Starkenburg in Wettbewerb treten. wenden, werden mutwillig beſchädigt. Die Polizei iſt bemüht, die Scheldeforts. Deutſche Matroſen beſtiegen den Turm s 8 den Dieben ihr Handwerk zu legen. der Kathedrale und hißten die deutſche Flagge. Am Nach⸗ Barmſtadt.(Eine Serie von Einbruchsdieb— Wiesbaden.(die Ortskrankenkaſſe ge- ö mittag des 10. Oktober hielt die Marinediviſion ihren Ein. ſtählen in Darmstadt) In der Nacht drangen Hiebe währt die freiwillſgen Nehrleſſtun gen 0 zug. Zwölf Tage hatten die Kämpfe gedauert, ſeit Ster in das Gebäude Rheinſtraße 19 ein. Sie kletterten vom Hof[weiter.) Der Ausſchuß der Allgemeinen Ortskranken⸗ Nuchten kannten die Truppen keinen Schlaf, aber der Sieg aus an der Hausmauer hoch, zertrümmerten eine Scheibe kaſſe hat in ſeiner letzten Sitzung nach einem eingehenden gab ihnen letzte Kraft. und gelangten ſo in eine Werkſtätte der Firma Schulz. Bericht des Geſchäftsführers der Kaſſe beſchloſſen, alle bis⸗ 1 Trotz aller Zerſtörungsverſuche des Feindes fielen über Verſchiedene Behältniſſe wurden dort aufgebrochen und herigen freiwilligen Mehrleiſtungen weiter zu gewähren. 20 500 Geſchütze und rieſige Vorräte den Deutſchen in die Hände. nach Bargeld durchſucht. In der Werkſtätte lagernde Sil⸗ Betont wurde dabei beſonders, daß trotzdem eine Erhö⸗ Das belgiſche Feldheer entkam. Es mußte ſeinen Rückzug berbeſtände ließen die Täter unberührt. Die Diebe haben hung der Beiträge nicht in Frage komme. Maßgebend für ö allerdings bis über Oſtende hinaus fortſetzen und faſt ganz dann verſucht, in die Kraftwagenhalle der Firma Haas und dieſen, für die Mitglieder der Kaſſe erfreulichen Beſchluß 5 Belgien kam unter deutſche Verwaltung. Die ſtärkſte Fe⸗ Bernhard einzubrechen. In der gleichen Nacht wurde in der war die Anſicht von Vorſtand und Ausſchuß der Allge⸗ . ſtung Europas war in kurzer Friſt deutſcher Angriffskunſt Bismarckſtraße in einem D ruckereiverlag eingebrochen, dort meinen Ortskrankenkaſſe, daß gerade jetzt in der Winter⸗ „ erlegen. wurden mehrere Schreibtiſche aufgebrochen und ein nam⸗ zeit die Beibe haltung aller Mehrleiſtungen eine dringende 43 ö. hafter Geldbetrag geſtohlen. Auch in der Eliſabethenſtraße Notwendigkeit ſei. 1 i wurde verſucht, in ein Autogeſchäft einzubrechen und die* Wiesbaden.(Dr. Ley beſucht einen alten b 5 Aus Nah und Fern Ladentür gewaltſam zu öffnen, wobei die Türklinke beſchͤ“ Kämpfer.) Anläßlich ſeiner Anweſenheit bei der Amts⸗ 1 1 1 digt wurde. Offenbar wurden hier die Diebe geſtört. walterzuſammenkunft der DAß in D fg es geh „ Ausfüllung der Hausliſten und Mieinachweiſungen. Mainz.(Drei Jahre Zuchthaus für einen Ge.[ der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, nicht nehmen, den alten . dbedrankſurt a. m. Das Landesfinanzamt gibt folgen. wohnheftederb de 0 e en Genrteſhoffengeng ch und Redner Fritz. 5 7015 7 des bekannt: Für die Berechnung der Jahresmiete blie⸗ hatte ſich der 42jährige Ludwig Steingaß aus Bermersheim[chen. Tittmann hält ſich zurzeit hier 5 g 10 a 5 5 1 1 f ben bisher die auf den Mieter umlegbaren Grundſteuer, wegen Rückfallbetrugs in mehreren Fällen zu verantworten. um Heilung von einem wieder zum Ausbruch gekomme 4 4 1 anteile leinſchließlich Gemeindezuſchläge) unberückſichtigt Steingaß, der nicht weniger als 17mal wegen der verſchie⸗ nen Kriegeleiden zu ſuchen. 8 1 und mußten deshalb von der Rohmiete abgezogen werden. denſten Delikte zum Teil nicht unerheblich vorbeſtraft worden Dillenburg. Neue Landkraftpoſt⸗Linie.) 9 f Das iſt jetzt geändert. Die Grundſteuer wird nicht mehr a 1 iſt, war wiederum in ſein altes Fahrwaſſer geraten und hatte] Am 7. Oktober wurde beim Poſtamt Dillenburg eine Land⸗ abgezogen, Spalte 6a der Hausliſte oder Mietnachweiſung gutgläubige Landleute unter Vorſpiegelung falſcher Tat- kraftpoſt in Betrieb genommen. Sie verkehrt von Dillen⸗ braucht deshalb nicht mehr ausgefüllt zu werden. In Spal- ſachen betro 0 a gen. Der Staatsanwalt, der den Angeklagten als burg über Frohnhauſen, Wiſſenbach, Eibelshauſen, Stein⸗ 4 4 1 te 5(Geſamtjahresmiete) muß die Grundſteuer aber ent- Seinen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher bezeichnete, bean⸗ brücken, Straßebersbach, Rittershauſen, Mandeln, Roth, N 1 halten ſein. Wird dem Mieter die Hauszinsſteuer ermä⸗ tragte zweieinhalb Jahre Zuchthaus und auſchließende Si- J Simmersbach, Eiershauſen und zurück nach Dillenburg. 1 5 N 5 a 1 0 5. 008„Kinderlähmungsausbruch in der Klinik! Erbitte Erlaub⸗ 1 nis zur Schutzimpfung.“ 1 Nach dieſen Worten entſtand eine ungeheure Bewegung. 5 E Rufe wurden laut, erſchreckte und entſetzte Schreie. f 5 1 5 ö 24 nenen homan von Christel Broehl-Delhaes ſeſſor: e 8 e 11 1 (Nachdruck verboten) geſprochen. Iſt es wahr, daß Sie es erhalten haben?“ g zu ſtellen und ſich ſelbſt reinzuwaſchen. And Erwin Weſtphal„Ich habe niemals ein Telegramm dieſes Inhalts von Alk Dann nach etwa zehn weiteren Tagen wurde Profeſſor unterſtützte ihn. erhalten.“ 1 1 Tiebruck vom Gericht aufgefordert, ſofort in ſeine Heimatſtadt Weſtpfahl ſah Maria unter den Zuſchauern. Ihr weißes, Weſtpfahl richtete ſich leidenſchaftlich auf. Sein Auge 2 2 zurückzukehren. Er war angeklagt, ſeinem Aſſiſtenten und teil- durch den Schmerz noch mehr durchgeiſtigtes und darum ver— ſenkte ſich in das des Gegners. 5 9 weiſen Vertreter, Horſt Alk, zu weitgehende Vollmachten ge— ſchöntes Geſicht griff ihm in einer Weiſe ans Herz, daß er„Ich habe den Beweis dafür, daß Sie es erhalten haben, „ geben zu haben. b 5 8 ſelundenlang nicht zu atmen wagte. Was er Fiebruck antat,[ Herr Profeſſor Tiebruck!“ 1 3 Als Tiebruck dieſes Schreiben im engen Kreiſe vorlas, er- tat er auch ihr. Wenn er je gezweifelt hatte, daß Maria ihren Hier miſchte ſich der Staatsanwalt ein und fragte:„Wie 1 1 blaßte Maria; Kamilla aber ſtarrte aus weitgeöffneten Augen 0 N t eofſn„Aus Gatten aus wirklicher Liebe geheiratet hatte, ſo wußte er jetzt kommt es, Herr Anwalt, daß Sie erſt jetzt mit dieſem alles um⸗ in des Vaters eiſernes Geſicht, dann neigte ſie ſich ſeitwärts 5 geh 8 f ll f den hatte! ö Ge I a die Wahrheit. Dieſer Prozeß um Tiebruck traf ſie mitten ins ſtürzenden Beweismaterial herauskommen?“ und fiel lautlos ohnemächtig vom Stuhl. Niemand ahnte den Herz. Sein erſter Impuls war der: Zurücktreten. Aber ſchon„Weil ich den Hauptſchlag erſt dann führen wollte, wenn 1 wahren Grund dieſer Ohnmacht. Kamillas Nerven waren ſebr der zweite Gedanke überwucherte den erſten: ihn einmal klein ich alle Meinungen gehört hatte.“ 5 1 mitgenommen geweſen, und die plötzliche Nachricht don Tie⸗ und erniedrigt ſehen, der allezeit ſo turmhoch über ihm geſtan—„And der Beweis?“ 1 f brucks Vorladung vor das Gericht hatte ſie einfach über die 1 * Es herrſchte eine faſt atemloſe Stille. Alle Augen ſtarrten Maßen entſetzt Maria glaubte ſogar, noch annehmen zu müſſen, 8 050 fal f 7 1 Von neuem ſtand Tiebrucks Bild in allen Zeitungen. Man auf das kleine Papier, das daß Kamilla um Alk bangte. Sie felbſt fürchtete keinen Augen- f f Feftung 0 1 f Erwin Weſtpfahl raſchelnd entfaltete. 1 5 iß Kamill 8 1 brachte aber auch Horſt Alks Bild. Lan veröffentlichte Weſt⸗ Man ſah, daß es ein Telegramm war, und Weſtpfahl las von 5 ö . blick für Tiebruc, Sie wußte, daß er keine Vollmacht gegeben pfahl, der ſich wiederum mit ſeiner Anklage einen Ramen machte. ihm die Worte:„Alles verſuchen! Tiebruck.“ f 1 hatte, die er nicht derantworten konnte; es mußte ſich in dieſem Georg war ſogleich aus der Rhön zurückgekehrt. Die An- Er fügte noch hinzu, daß das Telegramm am 27. Juni . 0 8 Falle um eine Eigenmächtigkeit Alks oder um einen Irrtum klage wider ſeinen Vater traf ihn furchtbarer, als jeder erwar— nachmittags um ſechs Ahr in Königſtein zur Poſt gegeben wurde. 8 handeln. Mit großer Amſicht und Ruhe packte ſie die Kofſer. tet hatte. Tiebrucks Verteidiger ſchrie dagegen:„Mein Mandant be— 1 Am nächſten Morgen— Kamilla hatte ſich wieder leidlich er— Kamilla wußte nicht viel von der ganzen Sache. Sie hatte ſtreitet es energiſch, jemals ein Telegramm dieſes Inhalts, über— bolt— reiſten ſie ab. Sie ſagten dem herrlichen Ort des an dem Abend, an dem ſie erfuhr, daß Alk, der Mann, den ſie baupt auch ein einziges Telegramm an Alk aufgegeben zu 75 Friedens unr ungern und ſchmerzlich Lebewohl geliebt hatte, nicht davor zurückſchreckte, den Namen ihres ge— haben.“ ö. 5 5 3 92. liebten Vaters anzugreifen, einen vollkommenen Nervenzufam⸗„Aber es liegt uns doch vor!“ widerſprach Weſtpfahl. 5 Die Zeitungen ward voll von Artikeln, jeden Tag brach⸗ menbruch gehabt, dem ein hitziges Nervenfieber folgte. Maria„Hier haben wir es doch! Wollen Sie ſich von ſeiner Echtheit ö ten ſie auf der erſten Seite ſpaltenlange Berichte über die 194 trug auf zwei Schultern. Ju Hauſe pflegte ſie das ſchwerkranke überzeugen, Herr Anwalt?“ 5 4 richtsverhandlungen, über den ſenſationellen Fall, Tiebruck. Alk. Mädchen; in der Klinik und vor Gericht ſtand ſie mit eiſerner Da der Herr Profeſſor es ablehnt, dieſes und überhaupt 8 4 Ind noch einen dritten Ramen nannte man im Zuſammenhang Willenskraft ihrem Gatten zur Seite. ein Telegramm abgeſchickt zu haben, ſo bliebe feſtzuſtellen, wie* 5 0 5 4 mit dieſer intereſſanten Sache: Rechtsanwalt Dokaor Weſtphal Die Dinge hatten ſich noch immer nicht aufgeklärt. Doktor Alk in den Beſitz eines ſolch wichtigen Deckungsmaterials geriet.“ 1 0 als Vertreter der Kläger. Kläger ware aber die Eltern der Brenzel, ein Kollege Alks, der gleiche, der damals vor dem La— Plötzlich erhob ſich Doktor Brenzel von der Zeugenban! f g Kinder, die an der von Doktor Alk vorgenommenen Schutz boratorium mit ihm geſprochen hatte, zeigte die geheimgehaltene und rief ungefragt in den Saal:„Es iſt Doktor Alk zuzutrauen, N f N N impfung gegen die ſpinale Kinderlähmung elend zugrunde ge— und unerlaubte Impfung der Kinder mit den neuerfundenen daß er ſelbſt dieſes Telegramm aufgab.“ f 1 4 gangen waren. g Impfſtoffen gegen die ſpinale Kinderlähmung an.„Sie find nicht gefragt!“ verwies ihn der Vorſitzende un— f 8 Maria dünkte es daß dieſer Fall der ſchwerſte war, den Der ältere Arzt, der einen ſtillen und zähen Eindruck wirſch, aber er hatte genug zu tun, die Unruhe im Raum, die 1 ſie in ihrer Ehe durchzukämpfen hatte, und für den ſie ſiegen machte, ſagte aus: dieſer Zwiſchenruf erzeugt hatte, niederzuzwingen. N 1 f mußte. Es war ihr gelungen, den kleinen Aff 8 Doltor Alk war ein Blender. Seinem faſt zauberiſchen Tiebrucks Verteidiger aber griff dieſen Hinweis auf. . 5 Tode zu erretten, ſie hatte se vermocht, Georg und Günter Draufgängertum gelangen Dinge, denen er normalerweiſe gar„Es iſt ja nicht einmal nötig, daß Alk ſelbſt ein ſolches f 5 1 wieder auf den rechten Weg zu bringen; endlich war ihr auch nicht gewachſen war. Er hatte einen ungeheuren Willen. Er Telegramm aufgegeben hat; er kann ſeine Helſer gehabt haben.“ 5 0 * 1 Kamillas ſprödes, ſcheues Herz erſchloſſen worden. Nun ging gab ſich an Sachen, vor denen wir mit unſerem überlegenen Ver— Weſtpfahl ereiſerte ſich:„Das iſt eine ungeheure Beſchul— f 3 es um die Ehre des geliebten Mannes.. ſtand zurückgeſchreckt wären, nüchtern und ſachlich—“ digung, Herr Anwalt, die ich ſchärfſtens zurückweiſen möchte.“. 3 g Mit einem widerlichen Gefühl hörte ſie von Erwin Weſt⸗„Dieſe Dinge gelangen aber meiſtens immer, nicht wahr?“ Tiebrucks Verteidiger antwortete:„Doktor Alk wird uns 5 ö phals Beteiligung an dieſem Prozeß. Mochte Weſtphal tau.„Ja“, gab der Arzt mit verbiſſenem Geſicht zu,„weiß der als ein fanatiſcher, blendender Arzt geschildert. Seit langer f 9 ſendmal ein ordentlicher und tüchtiger Rechtsanwalt ſein, 25 Himmel, wie er es machte: ſie gelangen ihm. Wie wäre es Zeit ſuchte er nach dem Schutzſtoff gegen eine der fürchterlichſten 8 vornehmer Menſch war er nicht, konnte er nicht ſein, weil er ſonſt möglich geweſen, daß er den Herrn Profeſſor in ſolch einem Krankheiten, gegen die entſetzliche ſpinale Kinderlähmung. Wäre 1 es fertig brachte ſich ſo lächerlich offen zu rächen. Seine An. Maße für ſich einnehmen konnte?“ Hier log ſein Blick zu[er latſächlich in der Lage geweſen, der Menſchheit mit dieſem 5 klage krof, von Feindſeligkeit und Haß. Man ſpürte, es war feinem Chef hinüber, und es war etwas im Blick und Ausdruck erſehnten Schutzſtoff zu helfen, ſo hätte er ihr nicht nur einen ö ibm eine Wonne, endlich auch nach dieſem bisher ganz unange⸗ dieſes verbitterte Menſchen, was einen erſchüttern konnte: trotz unſchätzbaren Dienſt erwieſen, nein, er wäre auch ein berühmter taſteten Manne greifen zu können. 8 6 i allem tiefſte Anhänglichkeit und Liebe. Er erhob wieder ſeine[Mann, reich, frei, bewundert, gefeiert und unabhängig gewor- 9 1 in e Maria ſab auch noch mebr. ſab, wie Tiebruck litt, weil er Stimme:„Aber obwohl Herr Proſeſſor Tiebruck maßlos für Alk den. Danach ſtrebte Doktor Alk. Tiebruck ſtand, bei all ſeiner 3 in ſeinen Hoffnungen und Erwartungen grenzenlos getäuſcht eingenommen war, lege ich meine Hand dafür ins Feuer, daß Hoffnung auf Alk, einer praktiſchen Verwirklichung der geplan⸗ N 1 g war. Er hatte gehofft ſich einen Nachfolger zu erziehen; mit Profeſſor Tiebruck Alk niemals in ſolchen Sachen Freiheit ge- fen Impfungen noch ablehnend gegenüber. Alk lag daran, einen fi 1 dieſem einen Male war alles zu Ende. laſſen hat, die er nicht verantworten konnte.“ Verſuch auszuführen, er vertraute ſeinem„Draufgängertum“, 0 * Tiebrucks Verteidiger ein glänzender Redner und kluger Im Zuſchauerraum erhob ſich ein nur ſchwer unterdrücktes wie es Herr Doktor Brenzel ſo treffend bezeichnete, führte die fi Menſch, ſtellte den Profeſſor als einen Arzt von Verantwor- Gemurmel. Maria ſaß mit glitzernden Augen. Dieſer Doktor Impfung aus und— verlor das Spiel.“ tungsgefübl und unantaſtharer Geſinnung dar. Er ſtellte es Brenzel! Alk hatte ihn ja völlig ausgeschaltet. Maria kannte Weſtpfahl ſetzte dieſer Ausführung eiskalt entgegen: 1 i ganz entſchieden in Abrede, daß Tiebruck ſeinem Aſſiſtenten, ihn ſo gut aus ihrer Klinikzeit. Er war nie ein hervorragendes„Sie vergeſſen bei Ihrer glänzenden Erzählung die beiden 1 i ſelbſt wenn dieſer ſeine„rechte Hand“ war, Vollmachtung zur Talent geweſen, aber er war ein Mann und Helfer, dem ein Telegramme. Doktor Alk fragte korrekt bei Herrn Profeſſor b 0 Ausführung von Verluchen von denen er ſelbſt nicht volltom. Kranker unbedenklich vertrauen konnte. Tiebruck an. Nachdem er die Vollmacht hatte, unternahm er a ge men überzeugt ſei, gegeben haben könne. 5 8 Es zeigte ſich aber im Verlauf der Verhandlung, daß auch den Verſuch zur Rettung der Kinder.“ g die . Alte für den alles auf dem Spiel ſtand. kämpfte um lein[ die anderen Aerzte faſt ausnahmslos gegen Alk auftraten.„Herr Profeſſor Tiebruck hat niemals ein Telegramm aus ö N f Leben. Er wußte nur zu gut, daß eine ganze medizinische Zu. Weſtpfahl ſchleuderte in den Saal, daß der Beweis für die Köniaſtein an Herrn Doktor Alk aufgegeben.“ d kunft gefährdet war. wenn er jetzt verurteilt wurde. und er Vollmacht vorläge. Alk habe ein Telegramm an den zur Er⸗(Fortſetzung folgt.) 1 ſchämte ſich nicht, ſeinen Lehrer und Führer, den Menſchen, der bolung in Königſtein im Taunus weilenden Profeſſor geſandt, i a 1 in uneigennütziger Weiſe ſo viel für ibn getan. an den Pranger folgenden Inbalts: