alt n ng der i * ei 99 * Amtliches Verkündigungsblatt ber Bürgermeifterei und Nr. 237 nnr rere ee eee Innere Folgen l. Es gehört zu den Merkwürdigkeiten dieſes Attentats, daß es, am hellichten Tage begangen, vor einer großen Oeffent— lichkeit. in unmittelbarſter Anweſenheit von Polizeikräften aller Grade, bis zu den höchſten hinauf, nach zwei Tagen nach der Seite des oder der Täter hin noch nicht aufgeklärt iſt. Der Paß des Mörders iſt gefälſcht; es gibt keinen tſchechoſlowakiſchen Paß für einen Kalemen. Das ſchriftliche Selbſtzeugnis iſt alſo wertlos. Das Bild des Mörders hat auf einen anderen Namen geführt, Suck. Anter dieſem iſt der Mörder in einem Pariſer Hotel geweſen, oder ſoll dort geweſen ſein. Neue Frage: Hat er wirklich Suck geheißen, oder war auch das ein falſcher Name, und war dieſer Suck identiſch mit dem Mörder? Andererſeits meldet die Anited Preß, die Polizei von Agram, der Hauptſtadt von Kroatien, habe auf Grund der Bilder den Mörder als Agramer Bürger— alſo wohl mit dem Namen Ka⸗ lemen— identifiziert. Die Nachricht iſt aber nicht beſtätigt. Nach den letzten Nachrichten hätte jene„Suck“-Spur zur Auf⸗ findung und Verhaftung von Helfershelfern geführt. Wenn das ſich als richtig erweiſt, dann dürfte ja auch das Ge— heimnis um die Perſon des Mörders ſchließlich gelüftet werden. Bis zur Stunde gibt es hierüber keine Sicherheit. Auch ob man es mit Kroaten oder Mazedoniern zu tun hat, iſt noch nicht bekannt, denn die Tatſache der Tätowierung iſt bis jetzt nicht widerrufen; und dieſe war ein mazedoniſches Zeichen. Frei— lich kann auch ſie angebracht worden ſein, um irrezuführen und ans 27 orwiſchon! Spuren zu verwiſchen! In einer Schärfe, wie man ſie nur an der franzöſiſchen Preſſe gewöhnt iſt, wendet dieſe ſich gegen die franzöſiſche Poli- zei, gegen deren oberſten Chef, den Innenminiſter Saxxaut. Man hat im Ausland kein Recht, ſich in dieſe Kritik einzumiſchen, gleich jedermann ſich unwillkürlich fragt, wie eine ſolche Bluttat bei einem ſolchen Anlaß möglich geweſen iſt. Ein Blatt macht darauf aufmerkſam, daß, als vor acht Tagen der Juſtiz— miniſter Cheron Elſaß⸗Lothringen beſuchte, Sarraut es für angebracht gehalten habe, den Wagen ſeines Kollegen von 100 Mann des 30. Dragonerregiments begleiten zu laſſen. Dieſes Reiteraufgebot habe Cherons Auto nicht nur begleitet, es habe ihn förmlich eingeſchloſſen.„Die Dragoner ritten in je drei Reihen zu beiden Seiten des Wagens, ſo daß niemand gegen Cheron auch nur die Hand hätte erheben können“. Das Blatt fragt, welcher Dummkopf, welcher untergeordnete Beamte eines gleich— gültigen Miniſters ausgerechnet Marſeille habe zum Landungs— platz für den König beſtimmen können, während doch jedermann wiſſe, daß die Polizei dieſer ebenſo lächelnden wie heimtückiſchen Stadt iert ſei. Sarraut ſeinerſeits erklärt, alles getan zu haben: 1200 Poliziſten, zahlreiche Detektive, 120 Gendarmen und 48 be⸗ kittene Mobilgardiſten ſeien zum Schutze des Königs aufgeboten geweſen... And nur infolge plötzlicher Aeberrumpelung, die ſich nicht habe vorausſehen laſſen, ſei es möglich geweſen, daß der Mörder ſich einen Weg durch die Abſperrung bahnen konnte.... 15 Dieſe Kritik an dem Miniſter ſcheint indes als Nebenmotive auch innenpolitiſche zu haben— er iſt Angehöriger der Linken. And hier eröffnen ſich innerpolitiſche franzöſiſche Perſpektiven für eine Regierungskriſe. Es wird der Rücktritt des Miniſters Sarraut gefordert. Die Rechtsorganiſationen treten wieder mit Forderungen auf. Es droht ſich dieſe Kampagne gegen die Polizei zu vereinen mit dem ganzen Anbehagen, das ſeit dem Staviſki⸗Skandal, ſeit dem unaufgeklärten Tod des Gerichtsrats Prince, ſeit den blutigen Anruhen des 6. Februar gegen das ganze franzöſiſche Polizeiſyſtem in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit angeſammelt hat. Seit jenen Vorfällen ſteht dieſes Anbehagen immer als drohende Wolke am innerfranzöſiſchen politiſchen Himmel, ſtets bereit, neue politiſche Anruhe zu er— zeugen. Nun wird es erneut verſtärkt durch dieſe Kritik ob der Bluttat von Marſeille. Es beſteht die Gefahr, daß das Anbe⸗ hagen zu einem Sturm anwächſt, dem der Miniſterpräſident Doumergue nicht widerſtehen könne. Seine Einheitsfront iſt aber empfindlich gegen Aenderungen im Kabinett, die Expo⸗ zenten der verſchiedenen Richtungen betrifft. Auch der Juſtiz⸗ miniſter Cheron wird— aus dem Zuſammenhang mit bieſer ſchon vorhandenen Mißſtimmung heraus— als Opfer gefordert. Es ſteht ja auf alle Fälle der wichtigſte Miniſterpoſten zur Beſetzung offen, das iſt der des ermordeten Au ßen⸗ miniſters Barthou. Daß hierfür ſchon Mutmaßungen in der franzöſiſchen Preſſe auftauchen, iſt begreiflich. Es werden die Namen von Paul Boncour und Herriot genannt. Ebenſo der Name Tardieus. Alle drei ſind ſchon als Außenminiſter tätig geweſen; und Herriot ſelbſt hat durch ſeine bekannte ruſſiſche Reiſe jene Wendung der franzöſiſchen Außen⸗ politik vorbereiten helfen, die zum Eintritt Rußlands in den Völkerbund und zu der neuen oſteuropäiſchen Orientierung Frankreichs geführt hat. Aber, was bei Sarraut ſchon geſagt wurde, gilt hier noch in verſchärftem Maße. Hier gilt es das Kräfteverhältnis in der Regierung zu behalten, um die Einheits- front zu bewahren. 1 Für die inneren Verhältniſſe Südſlawiens ſcheint die Tat zunächſt keine Folgen zu haben, obgleich am rein innerjugo⸗ flawiſchen Charakter des Mordes kaum mehr ein Zweifel mehr beſtehen kann. Die Mörder haben offenbar keine breite innere Bewegung hinter ſich oder eine ſolche ausgelöſt. Die neuen Vertreter des Staates ſind vereidigt, der Lebergang hat ſich völlig reibungslos vollzogen. 2 1 6 ei 1 Täglich außer Sonn- und Feiertage. Beilagen: 5 uerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger i 5 a 8 8: ger ins Haus . monatlich 1,20 M. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 5 ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig anderer Behörben- Vereins- und Geichäftsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Sept 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 158, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Freitag, den 12. Oktober 1934 Die nächſten geplanten außenpolitiſchen Akte freilich, be⸗ ſonders ein Beſuch des franzöſiſchen Außenminiſters in Rom — am Anfang des November— dürften wohl verſchoben ſein, ſchon deswillen, weil ja nun die Vorausſetzungen für dieſe Rom— reiſe zunächſt nicht erfüllt werden können, nämlich die Herbei⸗ führung einer Entſpannung der ttalieniſch-jugoſlawiſchen Be⸗ ziehungen. Das war ja gerade der Zweck der Reiſe des Königs 10. Jahrgang nach Paris. Rücktritt des franzöſiſchen Innenminiſters Beamtenmaßregelungen DNB. Paris, 11. Okt. Der franzöſiſche Innenminiſter Sarraut, der von der franzöſiſchen Preſſe dafür verantwortlich gemacht wurde, daß der Anſchlag auf den ſüdſlawiſchen König und den franzöſiſchen Außenminiſter gelingen konnte, iſt zurückgetreten. Der General- direktor der Sicherheitspolizet, Barthoin, wurde feines Poſtens enthoben, ebenſo der Präfekt Jouhannaud. Weitere Sanktionsmaßnahmen ſtehen zu erwarten. Am die Nachfolge Barihous DNB. Paris, 11. Okt. Miniſterpräſident Doumergue hatte Donnerstag vormittag eine längere Unterredung mit dem Präſidenten der Republik. Die Anterhaltung dürfte ſich in der Hauptſache um die Frage der Nachfolgeſchaft Barthous gedreht haben. Suche nach Helfershelfern des Mörders Zwei Mittäter verhaſtet ö DNB. Paris, 11. Okt. Die Polizei von Annemaſſe hatte in der vergangenen Nacht zwei Helfershelfer des Marſeiller Mörders verhaftet, die am Vorabend in Annemaſſe eingetroffen waren. Die beiden Ver⸗ hafteten waren im Beſitz von Ausweispapieren, die auf den Namen Beneſch und Novak lauteten, und ſollen am Mitt⸗ woch aus Paris angekommen ſein. Man fand bei ihnen ver⸗ ſchiedene Gegenſtände, die aus demſelben Kaufhaus ſtammen, von dem auch der Marſeiller Mörder ſeine Kleider bezogen hatte. Wie Havas zu berichten weiß, geht bisher aus dem Ver⸗ hör hervor, daß die Verhafteten ebenſo wie der Haupttäter einer Terroriſtenbande angehören und im übrigen nicht die einzigen Mittäter ſeien. Sie ſollen erklärt haben, daß ſie im Falle des Mißlingens des Marſeiller Anſchlages den Auftrag hatten, in Paris einen neuen Anſchlag gegen König Alexander zu unternehmen. Das Verhör wird fortgeſetzt. Zwölf Südſlawen in Paris ſeſtgenommen. DNB. Paris, 11. Okt. Zm Walde von Fontainebleau wird nach dem im letzten Augenblick den Gendarmen entkommenen Südflawen geforſcht, deſſen Paß die Polizei hat. Dieſer Paß lautet auf den Namen Malvy oder Chalvy. Die Polizei iſt überzeugt, daß er unmittelbar an dem Verbrechen beteiligt geweſen iſt. Zwölf Südſlawen, bei denen im Laufe des Mittwoch Haus⸗ ſuchungen abgehalten wurden, wobei der Polizei zahlreiches Material in die Hände fiel, das augenblicklich noch nachgeprüft wird, ſind am Donnerstag ins Anterſuchungsgefängnis einge⸗ liefert worden. Die Spur im Pariſer Hotel DNB. Paris, 10. Okt. Die in Paris vorgenommenen polizeilichen Nachforſchungen ſcheinen einwandfrei ergeben zu haben, daß der Attentäter von Marſeille einen auf den Namen Kalemen gefälſchten Paß führte. Ob ſein wirklicher Name Suck lautet, unter dem er ſich am 30. September in einem kleinen Pariſer Hotel eingetragen hat, bleibt feſtzuſtellen. Von Intereſſe iſt, daß dieſer Suck, in deſſen Lichtbild das Hotelperſonal ſofort den Mörder erkannte, und ſein Begleiter, der ſich als Wladoslaw Benes angemeldet hatte, öfter von einem dritten Mann beſucht worden ſind, deſſen Name Niko⸗ mir Malis gelautet haben ſoll. Ein aus Südſlawien gebürtiger Nikomir Malis war der franzöſiſchen Polizei ſeit längerem als verdächtig gemeldet worden. Kurz vor der Ankunft des ſüd⸗ ſlawiſchen Königs hatte man den Befehl erteilt, auf ihn beſonders ſcharf zu achten. Er war bereits im vergangenen Jahre in Mar⸗ ſeille wegen Diebſtahls zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und nach Verbüßung der Haft aus Frankreich ausgewieſen worden. Geſtändnis zweier Verdächtiger DNB. Paris, 11. Okt. Die beiden in Annemaſſe verhafteten Helfershelſer des Mar⸗ ſeiller Mörders haben im Verlauf ihres erſlen Verhörs zuge⸗ geben, daß ſie mit Kalemen in Marſeille waren. Sie ließen ferner durchblicken, daß ſie den Auftrag hatten, in Paris einen zweiten Anſchlag zu verüben, wenn der erſte fehlgehen ſollte. In Paris und in der Provinz werden die Nachforſchungen nach Verdächtigen ſüdſlawiſcher Herkunft fortgeſetzt. In St. Denis bei Paris wurden am Donnerstag drei ſüdſlawiſche Staatsangehörige verhaftet, nachdem man in ihren Hotelzimmern verſchiedenes Material beſ chlag⸗ nahmt hatte. Ihre Tätigkeit in Frankreich konnte noch nicht einwandfrei klargeſtellt werden. Der Bruder des Marſeiller Mörders in Belgrad verhaftet. DNB. Paris, 11. Okt. Der Belgrader Sonderberichterſtatter der Information mel⸗ det ſeinem Blatt, daß der Bruder des Attentäters auf König Alexander und Außenminiſter Barthou in Belgrad verhaftet worden ſei. Eröffnung des Euchariſtiſchen Weltkongreſſes Buenos Aires, 10. Okt. Der päpſtliche Legat Kardinal Pacelli eröffnete heute mor⸗ gen um 10.35 Ahr den internationalen euchariſtiſchen Kongreß in Anweſenheit einer halben Million Menſchen. Die feierliche Meſſe, die anläßlich der Eröffnung des euchariſtiſchen Kongreſſes zelebriert wurde, begann mit dem Largo von Händel und dem Geſang„Christus vincit“. Bei der Opferung ſang ein Chor von 600 Perſonen achtſtimmig ein Ore- mus pro pontifice. Die Meſſe wurde von einem Erzbiſchof im Freien geleſen, vor einem Altar, der von einem rieſigen Kreuz überragt war. Der Anblick der gewaltigen Menſchenmenge, die dem Gottesdienſt andächtig folgte, war erhebend und grandios. Nach der Meſſe verlas Msgr. Heylen, Biſchof von Na⸗ mur, die lateiniſche Bulle, die dann von Msgr. Rocca, Gene- ralvikar von Buenos Aires, in die ſpaniſche Sprache überſetzt wurde. Erzbiſchof Copello von Buenos Aires hielt eine Rede, worin er eine Anſpielung machte auf das ruchloſe Attentat in Marſeille. Mſgr. Heylen, Präſident des ſtändigen Kongreß⸗ ausſchuſſes, hielt ebenfalls eine Rede, und zwar auf Spaniſch, worin er die Gläubigen aufforderte, für den Erfolg des Kon⸗ greſſes, der wunderbar organiſiert ſei, zu beten. Er ſchloß mit den Worten: Christus vincit, Christus regnat, Christus impexrat. f Nach der Rede des Prälaten Heylen erhob ſich Kardinal Pacelli, um ebenfalls das Wort zu ergreifen. Die Menge brach in die Rufe aus: Es lebe der Papſt, es lebe Pacelli, hoch der euchariſtiſche Kongreß. Migr. Pacelli hielt ſeine Rede in ſpani⸗ ſcher Sprache. Er dankte dem Präſidenten Juſto und den Or⸗ 3 ganiſatoren für die tadelloſe Vorbereitung des Kongreſſes. Er fügte dann hinzu: Ihr bewahrt hier die große Strömung der alten chriſtlichen Traditionen. Dieſe Traditionen wurden dieſer Republik von Generation zu Generation überliefert. Ich wünſche, daß die in Buenos Aires verſammelte Menge, die aus den ent— fernteſten Gegenden der Welt hierhergekommen iſt, vor dem Allerheiligſten Sakrament die Worte bete: Es lebe Chriſtus, der König des wahren Friedens.— Mſgr. Pacelli war Gegenſtand einer begeiſterungsvollen Ovation; er ſpendete dann der knienden Menge den apoſtoliſchen Segen, wonach alle Anweſenden ge— meinſam die Kongreßhymne ſangen. Das Bergwerksunglück bei Lyon Bisher 25 Leichen geborgen. Aus der brennenden Grube St. Pierre la Palud bei Lyon ſind jetzt insgeſamt 25 Leichen geborgen worden. Sieben Berg⸗ arbeiter konnten noch nicht geborgen werden. Die Ingenieure haben am Donnerstagmorgen feſtgeſtellt, daß das Feuer immer mehr zunimmt. Wenn auch kaum noch Ausſicht beſteht, die fehlenden Grubenarbeiter lebend zu retten, ſo hat man die Hoff nung doch noch nicht ganz aufgegeben, daß es ihnen möglicher— weiſe gelungen iſt, in einen tiefer gelegenen Stollen zu flüchten. Vorführung des Filmſtreifens vom Attentat in Marſeille in Deutſchland verboten. Die Vorführung des Filmſtreifens von der Ermordung des jugoflaviſchen Königs und des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou wurde für ganz Deutſchland verboten. * 2 n 2 38 25 2* 1 F dv... K . rr. 8 N ieee ——— —— 8 F r N 1 1 5 1 N e s. r wer e „ r Der Hausfrau überlaſſen! Zum Eintopfgerichtsſonntag am 14. Oktober 1934. DNB. Berlin, 11. Okt. Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk 1934/35 zeilt mit, daß auf Wunſch des Gaſtſtättengewerbes für den Ein- topfgerichtsſonntag am 14. Oktober die bereits bekanntgegebenen drei Gerichte feſtgeſetzt worden ſind, um den Wettbewerb zwi⸗ ſchen den verſchiedenen Gaſtſtätten auszuſchalten. Die für die Gaſtſtätten gegebene Vorſchrift, nur dieſe drei Gerichte zu verab— folgen, gilt nicht für die Haushalte. Es bleibt jeder Hausfrau überlaſſen, welches Eintopfgericht ſie zubereiten will. Anterzeichnung der deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsvereinbarung DNB. Warſchau, 11. Okt. Die deutſch-polniſche Wirtſchaftsvereinbarung, die am 6. dieſes Monats in Warſchau paraphiert worden war, iſt Don- nerstagabend im Warſchauer Außenminiſterium durch den deut— ſchen Geſandten von Moltke und den Anterſtaatsſekretär des polniſchen Außenminiſteriums, Graf Szembek, unterzeichnet worden. Ihre Beſtimmungen gelten ab 15. Oktober. Barthous Leiche in Paris eingetroffen DNB. Paris, 11. Okt. Donnerstag vormittag iſt in Paris der Sonderzug mit der Leiche Barthous eingetroffen. Mit demſelben Zuge kamen Königin Maria von Südſlawien und der Präſident der Repu— blik, Lebrun, mit ſeinem Gefolge in der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt an. Am Bahnhof hatte ſich eine gewaltige Menſchen— menge eingefunden. Die polizeilichen Sicherheitsmaßnahmen waren ſo ſtreng, daß der Bahnhofsplatz in weitem Bogen ab— geſperrt und das Betreten des Bahnhofsgebäudes ſelbſt den Vertretern der Preſſe unterſagt war. Auf dem Bahnſteig war— teten die Königin⸗-Mutter Maria von Rumänien und viele franzöſiſche und ſüdſlawiſche Würdenträger auf die Ankunft des Zuges. Das Diplomatiſche Korps, darunter der deutſche Ge— ſchäftsträger, Botſchaftsrat Forſter, war vollzählig ver⸗ ſammelt. Wie verlautet, wird Königin Maria von Südflawien noch heute abend nach Belgrad abreiſen. Der Sarg mit der ſterblichen Hülle Barthous wird nach dem Außenminiſterium übergeführt und dort im Ahrenſaal, der in eine Trauerkapelle umgewandelt worden iſt, aufgebahrt werden. König Peter II. in Paris Amfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. DNB. Paris, 11. Okt. König Peter II. iſt in Begleitung ſeiner Großmutter, der Königin⸗Mutter Maria von Rumänien, am Mittwochabend in Paris eingetroffen. Schon bei der Landung des aus England kommenden Dampfers in Calais waren umfangreiche polizei— liche Schutzmaßnahmen getroffen worden. Dasſelbe geſchah auch auf dem Bahnhof in Paris. Um ganz ſicher zu gehen, ließ man ſogar den D-Zug, an dem ein Salonwagen für den jungen König angehängt worden war, 15 Kilometer von Paris entfernt in der Ortſchaft Goneſſe halten. König Peter II. und ſeine Großmutter verließen hier den Zug und legten den Weg bis Paris im Kraftwagen zurück. Der junge König wurde von Arbeitsminiſter Flandin im Namen der franzöſiſchen Regie- rung empfangen. König Peter II. wohnt in der Privatwohnung des ſüdſlawiſchen Geſandten in Paris, die Königin-Mutter Maria von Rumänien hat in einem großen Hotel in der Pariſer Innenſtadt Wohnung genommen. Ein Denkmal für König Alexander in Marſeille DNB. Paris, 11. Okt. Die Marſeiller Preſſe erläßt eine Aufforderung an die Bevölkerung der Stadt eine Sammlung für die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an das Verbrechen zu veran— ſtalten, dem König Alexander von Südſlawien zum Opfer fiel. Das aus Granit oder Marmor auszuführende Denkmal ſoll an der Stelle, an der der königliche Gaſt unter den Kugeln des Mörders fiel, ſeinen Platz finden. „Alexander I., Einiger und Held“ DNB. Belgrad, 11. Okt. Die Nationalverſammlung hat in außerordentlicher Sitzung beſchloſſen, dem toten König den Titel„Alexander I. Einiger und Held“ zu geben. Die Verſammlung ſandte ferner ein Bei— leidstelegramm an König Peter II. Azunowitſch von der Regentſchaft beſtätigt. DNB. Belgrad, 11. Okt. Der ſüdflaviſche Miniſterpräſident Azunowitſch hat ſämtliche Aemter der Regentſchaft zur Verfügung geſtellt. Die Regentſchaft hat hierauf die jetzige Regierung Azunowitſch in ihrem Amte beſtätigt. Italienfeindliche Tumulte in Güdſlawien DNB. London, 11. Okt. Evening Standard meldet in großer Aufmachung, daß in Agram, Serajewo und mehreren anderen Städten Süd— ſlaviens italienfeindliche Ausſchreitungen zu verzeichnen ſeien. In Laibach habe die Menge den italieniſchen Konſul aus ſeinem Hauſe gezerrt und auf ihn eingeſchlagen. DNB. London, 11. Okt. Nach einer Reutermeldung aus der ſüdſlawiſchen Stadt Laibach iſt es dort zu italienfeindlichen Kundgebungen ge⸗ kommen. Die Menge hatte verſucht, das italieniſche Konſulat anzugreifen doch ſei ſofort Polizei eingeſchritten und habe Aebergriffe verhindert. Die Kundgebungen, berichtet Reuter weiter, ereigneten ſich nach einer Proteſtverſammlung, in der die Redner behaupteten, daß ſämtliche Anſchläge gegen das Leben des Königs Alexander, auch derjenige vom letzten März in Agram, von Ztalien finanziert und vorbereitet worden ſeien. Wahrſcheinlich, ſo folgerten die Redner, ſei auch der Mörder Kalemen von derſelben Seite angeſtiftet worden. Hauptmanns Auslieferung an den Staat New⸗Jerſey. DNB. Newyork, 11. Okt. Der Gouverneur von Newyork, Lehmann, unterzeichnete am Mittwoch die Arkunde über die Auslieferung Hauptmanns an den Staat New⸗-Jerſey. Halifax: In einem Hauſe erfolgte am Donnerstag eine heftige Exploſion. Das Gebäude ſtürzte ein und die Trümmer gerieten in Brand. Zwei Frauen und vier Kinder kamen dabei ums Leben. * Landesbiſchof Or. Wurm von Württemberg in den Ruheſtand verſetzt a. Stuttgart, 10. Okt. Auf der Tagung der Landessynode der Evangeliſchen Lan⸗ deskirche Württembergs begrüßte wie der ausgegebene Be— richt ſagt— der geiſtliche Kommiſſar die Abgeordneten. Der äußere Kampf um die Eingliederung ſei zu Ende. Die klare Aufgabe ſei gegeben, dem deutſchen Volk mit dem Evangelium zu dienen. Das ſei für uns einziges Recht und einzige Pflicht, das ſei unſere Ehre. Wir wollen auch die innere Eingliede⸗ rung. Freilich die, die ſchon lange ihren Kampf gegen die Ein⸗ gliederung führten, geben ſich alle Mühe jedes Vertrauen zu zerſtören. Wir geben aber den Kampf um die Seele unſeres Volkes und um unſere ehrlichen Gegner nicht auf. Wir ſind bereit, jedem die Hand zu reichen, der den Mut aufbringt, um unſeres Volkes willen in den Riß zu treten und die Kluft zu überbrücken. Der Grund unſerer Kirche iſt Jeſus Chriſtus allein. Das Bekenntnis zu ihm und das Bekenntnis unſerer Väter iſt weder Streitgegenſtand noch Kampfmittel, ſondern der Grund, auf dem wir ſtehen. Wir wollen eine Kirche haben, in der unſer Volk es erleben kann: Die Freude am Herrn iſt unſere Stärke. Die 18 Abgeodneten der Landesſyndde wurden auf Evan— gelium und Bekenntnis ſowie auf die Verfaſſung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche und der Landeskirche Württembergs durch Handſchlag verpflichtet. In den Landeskirchenaus⸗ ſchuß wurde vom geiſtlichen Kommiſſar berufen: Stadtpfarrer Dr. Steger, von der Synode in geheimer Abſtimmung zuge⸗ wählt Miniſterialdirektor Dr. Dill. Anter ſtarker Spannung wurde folgender Antrag auf Zur— ruheſetzung des Landesbiſchofs D. Wurm geſtellt: „Nachdem die zahlreichen Vermittlungsverſuche und Friedensvorſchläge geſcheitert ſind iſt der Rücktritt des Herrn Landesbiſchofs D. Wurm um des Wohles der Landeskirche willen geboten.“ Zur Begründung dieſes Antrages wurde u. a. ausgeführt: Trotz ſeiner verpflichtenden Zuſage habe der Landesbiſchof den Ausbau der Deutſchen Evangeliſchen Kirche in der vom Reichs⸗ biſchof beſtimmten Durchführung, die auch vom Führer des deutſchen Volkes gewollt und anerkannt iſt, mit allen möglichen Mitteln verhindert. Er beſitze das Vertrauen des Reichsbiſchofs nicht mehr, ſo daß eine gedeihliche Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Evangeliſchen Kirche von vornherein ausgeſchloſſen ſei; desgleichen ſei das zu einem gedeihlichen Zuſammenarbeiten von Kirche und Staat notwendige Vertrauen der wurttember— giſchen Staatsregierung nicht mehr vorhanden. Ferner trage der Landesbiſchof in erſter Linie die Verantwortung dafür, daß entgegen den ausdrücklichen Feſtſtellungen des Führers und des Reichsbiſchofs fortgeſetzt die unrichtige Behauptung verbreitet worden iſt, es ſei Glaube und Belenntnis durch die Eingliede⸗ rung in die Deutſche Evangeliſche Kirche gefährdet. Auch die Tatſache des verſuchten Mißbrauchs kirchlicher Gelder, wie er vom Landesbiſchof und dem Oberkichenrat Schaufler im Kampf gegen die Deutſche Evangeliſche Kirche durchgeführt wurde, laſſe es ratſam erſcheinen, die Zurruheſetzung des ſeit— herigen Landesbiſchofs zu beſchleunigen— Im übrigen habe der Landesbiſchof das 65. Lebensjahr überſchritten und damit die Altersdienſtgrenze für höhere Beamte, die ſonſt allgemein gilt, erreicht. Endlich könnten die derzeitigen kirchlichen Span⸗ nungen in Württemberg nur dadurch überwunden werden, daß ein Mann die Führung der württembergiſchen Landeskirche hat, der die nötige Elaſtizität und Kraft hat, um vielfach künſtlich gemachte kirchliche Gegenſätze der Gegenwart zu überwinden und der gleichzeitig, von der Grundlage des Evangeliums aus, willens iſt, die württembergiſche Landeskirche als Volkskirche in engſten Zuſammenhang mit der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zu bringen. Der Antrag auf Zurruheſetzung des Landesbiſchofs D. Wurm wurde in geheimer Abſtimmung mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit angenommen. Nach Schlußgebet und Geſang des Lutherliedes wurde die Tagung mit einem Sieg-Heil auf den Führer des Reiches und den Reichsbiſchof geſchloſſen. Neuordnung der evang. Landeskirche Bahern DNB. München, 11. Okt. Aus dem Gebiet der bisherigen Landeskirche Bayern rechts des Rheins wurden zwei neue Kirchengebiete gebildet, nämlich Franken und Altbayern. Die Biſchofsſiße werden in Nürnberg und München ſein. Wie von zuſtändiger Stelle hervorgehoben wird, entſpricht die Aufgliederung der evangeliſch-lutheriſchen Landeskirche in Bayern in zwei neue Kirchengebiete, die im Rahmen der Neu— ordnung in Bayern erfolgte, ſowohl den geſchichtlichen Grund— lagen für das Werden der evangeliſchen Kirche im Gebiet des ehemaligen Königreiches Bayern wie der ſtammesmäßigen Eigenart des evangeliſchen Kirchenvolkes. Infolgedeſſen wird dieſe neue Regelung gerade in den breiteſten Maſſen der evan— geliſchen Bevölkerung lebhaft begrüßt. Es iſt ſeit langem als Mangel empfunden worden, daß das große Gebiet des evan— geliſchen Frankenlandes keine eigene geiſtliche Spitze hatte. Nun⸗ mehr hat Franken ſeinen eigenen Biſchofsſitz. Andererſeits mußte für das Gebiet von Altbayern ein Biſchofsſitz in München bleiben, dem die Betreuung der ausgeſprochenen Diaſpora⸗ gemeinden zufällt. ö Mit dieſer Neuordnung iſt die Eingliederung der evan— geliſchen Landeskirche Bayern, die bereits am 3. September 1934 vollzogen wurde, in Geltung geſetzt. Die innere Eigenart des evangeliſchen Kirchenlebens wird durch die Neuordnung nicht zerſtört, ſondern erſt recht zur vollen Wirkung gebracht. Nicht angetaſtet durch die Neuordnung wird der lutheriſche Be— kenntnisſtand der evangeliſchen Kirche in Bayern. Die Reichs- kirchenführung und an ihrer Spitze der lutheriſche Reichsbiſchof hat mit allem Nachdruck dafür Sorge getragen, daß in jedem einzelnen Falle die Eingliederung, die nunmehr bei ſämtlichen 28 Landeskirchen Deutſchlands vollzogen iſt, Kultus und Lehre im geſamten geiſtlichen Leben der Kirche ſich voll auswirken können. Die Neuordnung iſt für die evangeliſche Kirche ein Ge— ſchehen von hiſtoriſcher Bedeutung. Ein geiſtlicher Kommiſſar für Franken DNB. München, 11. Okt. Im Rahmen der Neuordnung der kirchlichen Verhältniſſe in Bayern, wurde mit der einſtweiligen Verwaltung des Biſchofs— ſitzes in Nürnberg der Pfarrer Hans Sommerer, Direktor der Pflegeanſtalt Brückbegg bei Ansbach, als geiſtlicher Kom— miſſar betraut. Die Befugniſſe des Landesbiſchofs von Bayern ſind für das Kirchengebiet Franken an ihn übergegangen. Aus ſeinem bisherigen Wirkungskreis bringt Pfarrer Som merer beſonderes Verſtändnis für die kirchlich-ſoziale Arbeit mit und ſteht im engſten Kontakt mit den breiten Maſſen des evangeliſchen Kirchenvolkes. Das Ideengut des National- ſozialismus iſt ihm innerſtes Erlebnis geworden. Immer noch Kämpfe in Spanien Erfolge der Regierungstruppen in Spanien— Zahlreiche Rebellen gefangen genommen Das erſte Standgerichtsurteil DNB. Paris, 11. Okt. Nach einer Mitteilung des ſpaniſchen Innenminiſteriums ſtellt ſich die Lage in Spanien zurzeit wie folgt dar: In Madrid und einigen Provinzen wird weiter ge⸗ ſtreikt, die Ruhe iſt aber nicht geſtört. In San Sebaſtian waren einige bedeutungsloſe Zwiſchenfälle zu verzeichnen. In Aſturien rücken die Regierungstruppen zielbewußt und er⸗ folgreich vor. Die Aufſtändiſchen werden allmählich zurückge⸗ drängt. In den Vorſtädten von Opiedo und den Bergwerks⸗ zentren von Mieres und Olloniego haben noch die Aufſtändi⸗ ſchen die Oberhand. Ihre Niederwerfung in dieſen Gebieten iſt das nächſte Ziel. In Aſturien haben die Aufſtändiſchen bei ihrem Rückzuge elf Tote zurückgelaſſen. Dreihundert Rebellen wurden gefangen genommen. Im übrigen Spanien herrſcht Ruhe. Nach einer Havasmeldung aus Madrid vom Donners⸗ tagfrüh kam es trotz aller Sicherungsmaßnahmen am Mittwoch— nachmittag wieder zu Schießereien zwiſchen Aufſtändiſchen und Polizei, vor allem in den Vorſtädten von Madrid. Mehrere Perſonen ſind verletzt worden. Zahlreiche Verhaftungen wur⸗ den vorgenommen. Das Standgericht in Barcelona hat ſein erſtes Arteil ge⸗ fällt. Ein Major Boſch, der auf Seiten der Somaden ſtand, wurde zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt. Außerdem haben die Militärbehörden die Polizeiſchule geſchloſſen, die die katalaniſche Regierung in San Sebaſtian gegründet hatte. Die Arbeitsverträge der Arbeiter und Angeſtellten, die der dringenden Aufforderung der Regierung zur ſofortigen Arbeits- aufnahme nicht nachgekommen ſind, wurden zum großen Teil. für nichtig erklärt. Die Madrider ſozialdemokratiſche Zeitung„El Socialiſta“, die häufig unſachliche Angriffe gegen das neue Deutſchland gerichtet hat, wurde geſchloſſen. Es ver⸗ lautet weiter, daß der verhaftete ehemalige ſpaniſche Miniſter⸗ präſident Azana zur Aburteilung nach Madrid übergeführt werden ſoll. In Aſturien ſind im Laufe des Mittwoch weitere Verſtär⸗ kungen an Artillerie und Infanterie eingetroffen, die um das immer noch umkämpfte Oviedo zuſammengezogen werden. In Anbetracht der für die Aufſtändiſchen hoffnungsloſen Lage und der großen Anzahl von Arbeitern, die ſich den Truppen bereits ergeben haben, wird damit gerechnet, daß ſich die aufſtändiſche Stadt jeden Augenblick ergibt und die Regierungstruppen ihren Einzug halten können. Von Militärfliegern wurden Blätter mit einem Aufruf eines Truppenbefehlshabers über dem auf⸗ ſtändiſchen Grubengebiet abgeworfen, in dem die Aufſtändiſchen aufgefordert werden, ſich zu ergeben, um unnützes Blutvergießen zu vermeiden. Je länger man mit der Lebergabe warte, deſto ſtrenger werde die zu erwartende Strafe ſein. Aus der Am— gebung von Oviedo wurden Mittwochabend weitere 14 Tote und zahlreiche Verwundete gemeldet, ebenſo die Gefangennahme von 1600 Mann. Sämtliche Parteiſtellen der katalaniſchen Linken wurden geſchloſſen. Im übrigen Spanien nimmt das Leben nach und nach ſeine gewohnten Formen an. Die Bank von Spanien ſtiftet eine Million Peſeten für Militär und Polizei. DNB. Madrid, 11. Okt. Der Verwaltungsrat der Bank von Spanien hat beſchloſ— ſen, zum Dank für das rückſichtsloſe Vorgehen des Militärs und der Polizei zum Wohle des Landes eine Million Peſeten zur Verfügung zu ſtellen. PFF Gieben Scheunen und zwei Wohnhäuſer eingeäſchert DRB. Kronach(Bayern), 11. Okt. Die Gemeinde Glosberg im Frankenwald wurde in der Nacht zum Donnerstag von einem großen Brandunglück heimge⸗ ſucht. In der Scheune eines Landwirts war Feuer ausgebrochen, das mit raſender Geſchwindigkeit um ſich griff. Insgeſamt ſind ſieben Scheunen, zwei Wohnhäuſer und zahlreiche Nebengebäude in Flammen aufgegangen. Die geſamten Erntevorräte, Fahr⸗ zeuge, Motoren uſw. ſind verbrannt. Auch Federvieh und Schweine kamen in den Flammen um. Es iſt mit großer Wahr⸗ ſcheinlichleit Brandſtiftung anzunehmen. Furchtbare Bluttat DNB. Leipzig, 11. Okt. Am Donnerstagmorgen wurde in der Wohnung des Walter H. in der Landsberger Straße 77 von der Polizei, die ſich ge⸗ waltſamen Zutritt verſchafft hatte, die 28jährige Ehefrau mit durchſchnittener Kehle im Schlafzimmer im Bett aufgefunden. Im Nebenzimmer lagen in ihrem Bett der fünfjährige Sohn Horſt und die zweieinhalbjährige Tochter Hilma ebenfalls rait durchſchnittenen Kehlen. Walter H. hatte mit einem dorgefun⸗ denen Raſiermeſſer während des Schlafes ſeine Angehörigen getötet. Darauf hatte er in der Küche ſeinem Leben durch Auf⸗ drehen des Gashahnes ein Ende gemacht. Hausbewohner hat- ten die Polizei benachrichtigt, da Gasgeruch aus der Wohnung drang. „ 1 Nr. 237— Freitag, den 12. Oktober 1934 Vier nheimer Volkszeitung — n 10. Jahrgang N. G.⸗Bekauntmachungen (Parteiamtliche Veröffent Viernheim der NSDAP der NS.⸗ lichungen der Ortsgruppe der NS. Kormann 17 7 NS.⸗Formationen und Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uh NS Dal P.⸗Kaſſenverwaltung: j 1 e Amt für Beamte u. RD. 0 541 1 5 Adolf Hitlerſtraße 19: „do N 1 eden Donnerstag 20—22 Uhr jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr Neos(riegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Diengtan 1 c t 0 8 gg.); jeden Dienstag u. Donnerstag 978 g 5 NS.⸗Hago: jeden Montag und 22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle: Lorſcherſtraß e 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront! jed Nee —kütſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr Donnerstag 20 3. Geſchäftsſtelle: NS che Saarſtraße 9 Freiſchütz“ S.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: 20 Uh jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uh. r PO. Betr.: Sammlung zum Winterhilfswerk. Diejenigen Parteigenoſſen, Blockleiter d Mitglieder den ND. die durch die 85 5 Bü leiter und Mitglieder des AB., die durch die NS.⸗Volkswohlfahrt eine Einladung für Freitag, den 12. ds. Mts., abends 8 Uhr erhalten haben werden erſucht, ſich reſtlos und pünktlich auf der Geſchäfts ſtelle der NSDAP. einzufinden. a Entſchuldigung gibt es nicht, denn nach Anordnung un 3 Führers darf ſich keiner zu gut dünken, es hat jeder Volksgenoſſe ſich und ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Winterhilfswerkes zu ſtellen. Heil Hitler! F or 5.— 4—„ Albert, Prop.⸗Leiter Franzke, Ortsgruppenleiter. ASB.— DAF. Ich erinnere hiermit letztmals alle die Zellen- und Block walter, die die Hefte„Arbeitertum“ noch nicht abgeholt haben, dies am Freitag abend zu tun. Im Verhinderungsfalle haben die Säumigen einen Vertreter zu ſchicken. Es geht nicht an, daß die Hefte einfach nicht oder mit großer Verſpätung abge⸗ holt werden. Wer die Hefte nicht abholt, wird öffentlich in der Zeitung als ſäumiger Amtswalter veröffentlicht und der NBA. wegen Vernachläßigung des Dienſtes weitergemeldet. Die Folgen, die hieraus entſtehen, haben ſich die Betreffenden dann ſelbſt zuzuſchreiben. Nur wenige Wochen trennen uns von der Saarabſtim⸗ mung. Am 13. 1. 1935 fällt das Schickſal an der Saar. Der Abſtimmungskampf an der Saar geht ſeinem Höhepunkt zu. Das ganze deutſche Volk muß dieſen Kampf mit innerſter An⸗ teilnahme und freudigem Intereſſe verfolgen. Um dies zu er— reichen, wurde der Saarkalender geſchrieben. Darum weiſt nicht die Amtswalter der DAF. zurück, wenn ſie Dir, ſchaf⸗ fender Volksgenoſſe, einen Saarkalender verkaufen wollen, ſondern opfere den Betrag für den Saarkalender, denn Du gilfſt hiermit das Winterhilfswerk an der Saar aufbauen. Heil Hitler! gez. Mögelin. SAN. Sturm 2/ N. 171. Alle Theaterſpieler treten am Freitag pünktlich 8 Uhr im Freiſchütz zur erſten Bühnenprobe an. Der Führer des Sturms 2/R 171 m. d. F. b. Baldauf AS⸗Kriegsopferverjorgung Am Sonntag, den 14. Oktober 1934, findet nachmittags 4 Uhr im Saale des„Deutſchen Kaiſer“ bei Kamerad Mandel unſere Monatsverſammlung ſtatt. Der Wichtigkeit wegen bitte ich alle Kameraden und Kameradenfrauen, zu erſcheinen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß am Sonntag, den 18. November 1934, der Kriegsopferehrentag in Frankfurt am Main ſtattfindet, zu welchem ich am kommenden Sonntag bereits ſchon die Meldungen abgeben muß. Die Fahrpreis⸗ ermäßigung beträgt 75 Prozent. Der Obmann: Seelinger. Keichsluftjchutzbund Amtsträger: Freitag abend 8.30 Uhr wichtige Sitzung aller Amtsträger des RLB. bei Kamerad Sander(Bahnhofs— wirtſchaft.) Aufſtellung des Lehrtrupps: Die endgültige Auf⸗ ſtellung des Lehrtrupps erfolgt in der kommenden Woche. Anmeldungen können noch bei den Amtsträgern oder bei mir gemacht werden. Heil Hitler! Moskopp. Jungvoll Am Samstagmorgen 8 Uhr tritt der ganze Spielmanns⸗ zug mit Rad am Staatsbahnhof an. Inſtrumente ſind mit⸗ zubringen. Der Spielmannszugführer. Das ganze Jungvolk tritt am Samstagmorgen 8 Uhr am Staatsbahnhof an. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Entſchuldigungen werden nur im Krankheitsfalle angenommen. Der Fähnleinführer: i. V.: W. Schmitt, Jungzugführer Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Oktober 1934. Denkſpruch Iſt die Einſamkeit gute Geſellſchaft, dann, Glücklicher, hle zu den Glücklichſten dich; aber verſchweige dein Glück! zähle g 0 Bontenwek. i 0 Die Beerdigung des verſtorbenen Mi ch. M i 1. er findet am Samstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, sſtraße 18, aus ſtatt. Lebensmotor zes beutjchen Volkes Ordnung und Sicherheit auf dem Markt rettet die deutſche Wirtſchaft Die Rettung Deutſchlands aus ſeiner wirtſchaftlichen Not vollzieht ſich durch die Rettung des Bauerntums. Die deutſche Landwirtſchaft iſt der Leb ensmot or de 1 de 195 ſchen Volkes. Ihr gehört die Sorge unſeres Jühren Er hat es als ſeine erſte Aufgabe betrachtet, den deutſchen Bau⸗ ern neue Lebensmöglichkeiten zu ſchaffen, um ſo der geſsenten Wirtſchaft, dem ganzen 8 0 neue Entwicklungs- und Auf⸗ ſtiegsmöglichkeiten zu geben. 5 155 1 5 einem Jahr iſt die Marktr egel ung für landwirtſchaftliche Produkte in Kraft. Die Preiſe inen dank des tatkräftigen Eingreifens der Reichsregierung zu einer großen Stetigkeit gebracht werden. Sie konnten die Verwendung des freigewordenen Allmenoͤgutes Aichtlinien des hejſijchen Staatsminiſters Darmſtadt. Die Richtlinien des Staatsminiſters Jung zur Durchführung des Geſetzes über die Aufhebung des Ortsbürgernutzens am Allmendgut wurden jetzt bekanntge⸗ gegen. Danach iſt die von dem Staatsminiſter im öffent⸗ lichen Intereſſe verfügte völlige oder teilweiſe Aufhebung des am Allmendgut beſtehenden Ortsbürgernutzens in einer Gemeinde den Berechtigten von der Bürgermeiſterei in orts⸗ üblicher Weiſe bekanntzumachen. Das durch die Aufhebung der Nutzungsrechte freigewordene Allmendgut iſt, ſoweit dasſelbe zur unentgeltlichen oder verbilligten Nutzung an bedürftige Orksbürger zu überlaſſen iſt, in erſter Linie zur Schaffung neuer ſelb⸗ ſtändiger Bauernſiedlungen und zur Abrundung beſtehender Bauernwirtſchaften auf eine volle Ackernahrung zu verwen⸗ den. Die Bürgermeiſterei hat zunächſt ein Verzeichnis der bedürftigen sbürger aufz: tellen, denen freigewordenes Allmendland zur unentgeltlichen und verbilligten Nutzung überlaſſen werden ſoll. In dem Verzeichnis ſind die Vermö⸗ gensverhältniſſe der betreffenden Ortsbürger kurz darzuſtel⸗ len und es iſt hierbei anzugeben, ob die Gewähr dafür be⸗ ſteht, daß das zu überlaſſende Allmendland in wirtſchaftlicher Weiſe genutzt wird. Hierbei darf zur Ueberlaſſung keine größere Fläche vorgeſehen werden, als ſie dem einzelnen Ortsbürger vor der Aufhebung des Ortsbürgernutzens zu⸗ geſtanden hat. Die für bedürftige Ortsbürger auszuſondern⸗ de Fläche ſoll im allgemeinen ein Fünftel des freigeworde— nen Allmendlandes nicht überſchreiten. Das nach Ausſonde⸗ rung für bedürftige Ortsbürger verbleibende freigewordene Allmendland ſoll grundſätzlich an die in der Gemeinde an⸗ ſäſſigen Bauern zur Schaffung neuer Bauernſtellen abgegeben werden. Die Abgabe erfolgt unentgeltlich und bis auf weiteres gegen eine Zinszahlung von 3 v. H. und ſogar für r geſteigert werden, ohne daß den Ver⸗ braucher neue Preiserhöhungen getroffen hätten. Die unge⸗ ſunde Börſenſpekulation iſt beſeitigt, Ordnung und Sicher⸗ heit ſind auf dem Markt eingekehrt, die für die Folgezeit ſowohl für Verbraucher wie Erzeuger eine Feſtigkeit und Ausgeglichenheit der Lebenshaltungskoſten herbeiführen. 800 Millionen Mark konnten durch die Maßnahmen der deutſchen Marktregelung für den Bauer eingeſpart werden. Dieſe Gelder haben zu einer weſentlichen Belebung des Binnen⸗ marktes, ſowohl des induſtriellen wie des für landwirtſchaft⸗ liche Produkte geführt. Beſonders die mit dem Bauernhof in enger Beziehung ſtehenden Gewerbe hatten von dieſen ein⸗ U geſparten Geldern eine große Umſatzſteigerung. Doch auch die Landwirtſchaft ſelbſt zieht aus dieſenGel⸗ dern noch einen weiteren Nutzen: iſt doch durch die Belebung des Binnenmarktes auch eine Steigerung der Kaufkraft für landwirtſchaftliche Produkte eingetreten, mußten doch zuſätz⸗ liche Kräfte für die Erledigung der Arbeitsaufträge einge⸗ ſtellt werden. Eine Beſſerung bei einem Erwerbszweig der deutſchen Wirtſchaft iſt für die geſamte Nation von größtem Nutzen. Doch bei der komplizierten Verpflechtung der Wirt⸗ ſchaft, wird der Einzelne erſt einen Vorteil haben, wenn es dem geſamten Volke gut geht, denn der volkswirtſchaftliche Nutzen der Allgemeinheit ſchließt nun einmal den größten Nutzen für den Einzelnen ein. Am Sonntag 2. Aufführung der. Aüuber Anfang 7.30 Ahr! Ende gegen 12 Ahr! Die erſte„Räuber“-Aufführung war ein gewaltiger Er— folg. Als ein unvergeßliches Erlebnis wird ſie jedem Zu⸗ ſchauer in Erinnerung bleiben. Wir können wohl ohne Ueber⸗ treibung behaupten: Die„Räuber“-Aufführung iſt die größte und beſte Theatervorſtellung, die je auf einer Viernheimer Bühne gezeigt worden iſt. Die Bühnenausſtattung iſt wirk⸗ lich großartig. Sie übertrifft alle Erwartungen. Als der Vorhang ſich zum erſtenmal teilte, da fühlte man es, das Publikum hatte etwas derartiges nicht erwartet. Der Ein⸗ druck des Eröffnungsbildes war aber auch ein ganz über⸗ wältigender. Selbſt diejenigen, die ſchon Großſtadtbühnen beſucht hatten, und ſomit Vergleiche ziehen konnten, waren erſtaunt über das hier Gezeigte. Damit ſoll nun nicht geſagt werden, daß die erſte Auf⸗ führung keine Mängel aufweiſen würde. Manches kann ſicher noch verbeſſert werden. Die Geſtik und Mimik der Darſteller war gut. Die Deutlichkeit der Ausſprache läßt ebenfalls nicht zu wünſchen übrig. Eine temperamentvollere Ausgeſtaltung der Räuber⸗ ſzenen jedoch würde beſtimmt auf das Publikum eine mit⸗ reißendere Wirkung ausüben. Daß die nächſten Vorſtellun⸗ gen bereits um 7,30 Uhr angeſetzt ſind, iſt zu begrüßen. Im Intereſſe des ſchnelleren Ablaufs der Darſtellung die erſte Vorſtellung dauerte nahezu 5 Stunden laſſen ſich ganz gut allzulange Dialoge kürzen. Auch kann die Ver⸗ zweiflungsſzene Franz's in gedrängterer Form dargeſtellt werden. Und warum kein Beifall nach jedem Bild? Daß man vor Beginn der Vorſtellung die Parole ausgegeben hatte, den Beifall bis zum Schluß aufzuſparen, iſt eigentlich unver⸗ ſtändlich. Nach dem erſten Akt wollte das Publikum ſpon⸗ tan Beifall klatſchen, doch im letzten Moment entſann man ſich des eingangs gemachten Hinweiſes. Die Bedeutung des Beifalls iſt denn doch zu groß, als daß man es ſich leiſten könnte, ihn wegzulaſſen. Wäre nach jeder Szene Beifall gekommen, die Begeiſterung der Zuſchauer wäre noch größer geweſen und die Leiſtungen der Spieler hätten beſtimmt eine Steigerung erfahren. Bei den nächſten Vorſtellungen wolle dies beachtet werden. Eintrittskarten ſind in den bekann⸗ ten Vorverkaufsſtellen erhältlich. Da die Nachfrage ſehr groß iſt, muß man für gute Plätze ſofort bedacht ſein!—. Reichsſender Stuttgart kommt zum„Heiteren Rundfunkabend“ nach Mannheim! Am kommenden rt der abzugebenden abgeſchätzt. Dieſer eine Tilgung von 1 bis 2 v. H. Der W᷑ Grundſtücke wird durch eine Kommif a Kommiſſion gehören an: der Land auernpräſident, der Sachbearbeiter für das Meliorationsarbeits⸗ und Sied⸗ lungsprogramm, der Kreisbauernführer, der Landwirtſchaft⸗ liche Ortsfachberater der betreffenden Gemeinde, der Bür⸗ germeiſter und der Beigeordnete der betreffenden Gemeinde. Grundſätzlich ſoll die Ueberführung des Allmendlandes im Rahmen des Meliorationsarbeits- und Siedlungspro⸗ gramms vorgenommen werden. In dieſem Falle unterliegt die Zuteilung des freigewordenen Allmendfeldes an die Bauern der Abteilung le des Heſſiſchen Staatsminiſteriums unter Zuziehung der vorbenannten Kommiſſion. Die Ab⸗ geltung für zugeteiltes Land ſeitens der Landnehmer erfolgt an die von der heſſiſchen Regierung zu bezeichnende Kaſſenſtelle. Dieſe ſtellt im Verrechnungswege über die Abteilungen le und Ib des Heſſiſchen Staatsminiſteriums den betreffenden Gemeinden, in denen das Verfahren durch⸗ geführt wird, die jährlich anfallenden Beträge ſicher. Eine Enkſchädigung an die bisher nutzungsberech⸗ tigten Ortsbürger am Allmendgut der Gemeinden erfolgt nicht. Soweit den wirtſchaftlichen und ſozialen Bedürfniſſen der durch Aufhebung der Nutzungsrechte Betroffenen nicht be⸗ reits durch eine Zuteilung Rechnung getragen iſt, kann von der Gemeinde und nötigenfalls durch Anordnung des Kreis- amts in beſonderen Fällen von Bedürftigkeit ein Härteaus⸗ gleich gewährt werden. Der Beſchluß und die Anordnung bedürfen der Zuſtimmung der Miniſterialabteilungen lb und le. Die aufzuſtellenden Verteilungspläne und Verzeich⸗ niſſe über Abgabe von freigewordenem Allmendland an be⸗ dürftige Ortsbürger ſind dem zuſtändigen Kreisamt einzu⸗ reichen. Dieſe Unterlagen ſind nach eingehender Prüfung im Benehmen mit dem zuſtändigen Kreisbauernführer der Miniſterialabteilung Ib(Innere Verwaltung) weiterzugeben. Dieſe hat die Befugnis, Aenderungen im Einvernehmen mit der Miniſterialabteilung le(Landwirtſchaft) vorzu⸗ nehmen. 0 Samstag wird es nun Wahrheit, daß der Sender ſich dem Mannheimer Publikum vorſtellen wird. Ein ganz erſtklaſ⸗ ſiges Programm ſoll im Zeichen des Humors abgewickelt werden. Die bekannteſten Künſtler des deutſchen Rundfunks erſcheinen perſönlich auf der Bühne. Außerdem iſt ein Maſ⸗ ſenaufgebot von Muſikkapellen verpflichtet worden. Nicht weniger als fünf Kapellen werden zu Konzert und Unterhal⸗ tung aufſpielen, und zwar ein Muſikkorps der Reichswehr, die Werks-Kapelle Röchling aus Völklingen im Saargebiet, das verſtärkte Philharmoniſche Orcheſter, ein Balalaika-Or⸗ cheſter und eine Pfälzer Bauernkapelle. Der bekannte rhei⸗ niſche Komiker und Rundfunkhumoriſt Jupp Huſſels wird erſchütternde Angriffe auf die Lachmuskeln der Beſucher unternehmen. Außerdem wird die Familie Knorzebach von der Partie ſein. * Deutſchland hat die meiſten Motorräder. Die 677 000 Perſonen⸗ und Laſtkraftwagen Deutſchlands machen nur 2 v. H. des Weltbeſtandes von 33 565 000 Kraft⸗ wagen aus. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika be⸗ ſitzen mit 24,3 Millionen Stück 72,4 v. H. aller Kraftwagen. Dagegen ſteht Deutſchland mit 852 776 Motorrädern an der. Spitze aller Länder, erſt mit 612 000 folgt das ſogenannte klaſſiſche Land des Motorrades, England. Frankreich hält mit rund 501000 Krafträdern den dritten Platz. Da der Weltbeſtand an Krafträdern 2 841 000 Stück beträgt, müſſen ſich alle übrigen Länder zuſammen mit 966 000 Motor⸗ rädern begnügen. JC. Heute neuer Roman! Der Dichter Wilhelm Malthießen iſt vor allem durch Jugend- und Märchenbücher, die zu den beſten deutſchen Jugendſchriften gehören, bekannt. Matthie⸗ ßens Erzählerkunſt hat ſich aber nicht nur im Jugendſchrift⸗ tum bewährt, ſie hat darüber hinaus wertvolle Werke großen Stils geſchaffen, in denen nicht nur das Abenteuer einen ſinnbildhaften Platz fand, ſondern auch tiefe menſchliche Fragen und Lebensſchickſale ihre dichteriſche Geſtaltung fan— den. In einem Roman fand das Bekenntnis Matthießens zur deutſchen Nation beredten Ausdruck. Wir ſind jetzt in der Lage, einen Roman dieſes Schrift— ſtellers in unſerer Zeitung zu veröffentlichen. Die gugen der Jelena geben ein Spiegelbild der bolſchewiſtiſchen ruſſiſchen Welt. Packend weiß Matthießen in einer ſpannenden Handlung die Gottferne und die Grauſamkeit des Bolſchewismus an der Figur eines armeniſchen Abenteurers darzuſtellen, der als erbarmungsloſer Tſchekachef die Stimme ſeines Gewiſſens mit Gewalt unterdrückt, bis ihn die Liebe zu einem Mädchen zur Menſchlichkeit wandelt und ſchließlich Gott ſelbſt ihn an ſei— nem Lebensende zum Gottglauben heimruft. Das iſt mit einer hinreißenden Konſequenz und einer ſcharfen Offenheit, aber auch voll Verſtändnis für die zar⸗ teren Regungen des Menſchen geſchildert. Die ewige Sehn⸗ ſucht der Seele nach Ruhe in Gott ſchwebt über dem Roman. „Ihn allein, den All-Lebendigen, kann die Zeit, der Tod nicht bändigen“, heißt die letzte Zeile des Romans. Und ſo iſt dieſer Roman zugleich ein ſpannendes und ergreifendes Bild aus Rußland, eine Geſtaltung von unvergeßlich pla⸗ ſtiſch dargeſtellten Menſchen dieſes Landes, wie auch eine Quelle ethiſcher Kraft. Wir glauben, daß unſere Leſer nach dem intimeren letzten Roman gerne wieder einmal einen Roman leſen, der ebenfalls von hohem literariſchem Wert in die weitere Welt hinaus führt. f 5 1 5 4 f e * r * 8 5 i e FFF ed eee e 0 5 4 1 7 99 ²˙ 5 1. 1 1 ö 3 5 0 7 f ö * 1 f 7 1 0 7 4 0 * 1 1. 1. ö N 1 9 ö 5 1 1 Das Erlebnis von Güsfrow Artamanen in der hitlerjugend Baldur von Schirach:„Wir übernehmen euch nicht in die Hitler⸗Jugend, daß mit dieſem Tage eure Arbeit aufhöre, ſondern daß ſie ſich, im großen Rahmen der Hitler⸗ Jugend, erſt recht zum Segen für die Nation auswirke!“ i Nun ſind wir eineinhalb Tage mit dem Jugendführer des Deutſchen Reiches, mit Bal⸗ dur von Schirach unterwegs geweſen. Bei der Jugend am Pflug waren wir. Landauf, land⸗ ab haben wir geſehen, wie man im neuen Deutſchland ſich beſtrebt, die Jugend wieder dem deutſchen Boden nahe zu bringen. Anvergeßliche Eindrücke ſind uns geworden. Vieles gaben uns dieſe Tage und Stunden, und immer wieder durften wir voll inner⸗ licher Freude feſtſtellen, wie vor allem die Hitler⸗Jugend ſich bemüht— und man darf ſagen mit Erfolg— dieſe Arbeit an der deutſchen Jugend vorzutreiben, darüber zu wachen, daß nichts anderes als der reine nationalſozialiſtiſche Gedanke, in allen dieſen Dingen, richtunggebend iſt und bleibt. Stadt und Land— einſt bewußt als Gegenſätze ausgeſpielt— ſie gehören zu⸗ ſammen um, im wechſelſeitigen Spiel der Kräfte, ſegensreiches für die Nation zu wirken. Und die Mittler zwiſchen dieſen beiden, daß ſind die deutſchen Jungen und Mädchen unter dem Banner des Hakenkreuzes. And in ihren Reihen die Artamanen, der nationalſozialiſtiſche Vortrupp auf dem Acker, der an dieſem Tage, im Rahmen dieſer feier⸗ lichen Kundgebung von Güſtrow, auch äußerlich ſich einfügte in die deutſche Staats⸗ jugend, in die H. J.! Um die Bedeutung dieſes Aktes ſo recht herauszuſtellen, braucht man nichts anderes als den Satz aus der Rede des Reichsjugendführers, an die verſammelten Abordnungen der Arta⸗ manen auf dem Schützenplatze in Güſtrow, wiederzugeben:„Wir übernehmen euch nicht in die Hitler-Jugend, daß mit dieſem Tage eure Arbeit auf⸗ höre, ſondern daß ſie ſich im großen Rahmen der Hitler⸗Jugend erſt recht zum Segen der Nation aus- wirke!“ Und wenn man klarmachen will, was die Artamanen wollen und geleiſtet, dann hat man auch wieder nichts anderes zu tun, als Baldur von Schirachs Wort anzuführen, der ſie den nationalſozialiſtiſchen Vortrupp auf dem Acker nannte. Und das iſt viel. und wenn man die Männer ſah, die ſich da verſammelt hatten, gemeinſam mit mehreren tauſend Hitlerjungen, wenn man die hinreißenden und bekenntnis⸗ freudigen Worte ihres Bundesführers Albert Wojirſch hörte und den Treueſchwur ver⸗ nahm, wenn man innerlich die Bedeutung des Handſchlages, den dann der Reichsjugendführer mit dem Bundesführer der Artamanen tauſchte, zu erfühlen vermochte, dann konnte man auch wieder nur die Worte Baldur von Schirachs unterſtreichen, der zum Ausdruck brachte, daß hier eine Eingliederung äußerlich vollzogen wurde, die innerlich bereits ſeit langem geſchehen ſei und daß die H. J. hier wertvollſtes Material in ſich aufnehmen könne. Das iſt denn auch der tiefſte Sinn des Er⸗ lebniſſes von Güſtrow, daß hier die Hitler⸗ Jugend, vielleicht zum erſten Male ſeit der Eingliederung aller möglichen Bünde, um der Einheit der Jugend willen, einen Verband in ſich aufnehmen kann, der von vornherein nicht nur keine Belaſtung im Anfange iſt, ſondern in ſeiner Haltung und ſeinem in dieſer Hal⸗ tung begründeten Wollen, etwas mitbringt, was als vollwertig zum ideellen Vermögen der H. J. geſchlagen werden kann. Weil aber die H. J., und an ihrer Spitze der Reichsjugendführer ſelber, das ſo offen zum Ausdruck bringen, iſt bewieſen, daß die Staats⸗ jugend in jeder Beziehung nichts anderes kennt als das Gemeinwohl und, daß der⸗ jenige, der ſich heute noch vor einer Eingliede⸗ rung ſträubt, keineswegs mehr die billige Aus⸗ rede vorbringen kann, die H. J. wolle dieſe Eingliederungen nur um Macht, um der Macht willen, zu gewinnen. Darüber hinaus jedoch noch ein weiteres: Der Bund der Artamanen, die Hüter der Scholle, wie man dieſen Namen ſymboliſch über⸗ ſetzen kann, ſind in ihrer Haltung allein auch zur Scholle orientiert. Sie haben ſchon vor langen Jahren ein vorbildliches Syſtem der Gewinnung von Stadtjugend, für den Dienſt am Boden, zum Geſetz für ſich erhoben und bis⸗ her konſequent durchgeführt. Sie werden auch nun, nach ihrer Eingliede keineswegs irgendwie wird ihnen heute, im gro ganiſation der H. J., es m lich ſein noch ſegens reicher zu wirken und vor allen Din⸗ gen auch wohl in der Frage der Betreuung und Erziehung der Landhelfer eine ausſchlaggebende Rolle zu ſpielen berufen ſein. So betrachtet alſo gewinnt der Akt von Güſtrow noch eine weitere Bedeutung. Die Hitler⸗Jugend hat ſich durch die Auf⸗ nahme des Bundes der Artamanen, und durch das Bekenntnis des Reichsjugendführers zu rung in die H. J., ſich orientieren. Nur kahmen der Or⸗ den bisherigen Zielen und Aufgaben des Bun⸗ des, erneut und eindeutig zu dem Ideal⸗ und Gemeinſchaftsziel der deutſchen Jugend, Mitt⸗ ler zwiſchen Stadt und Land zu ſein, bekannt. Und ſo können wir denn, aus der Vereini⸗ gung der großen Familie der Artamanen mit der H. J., mit froher Hoffnung neue ſegensreiche Auswirkungen, neuen Auftrieb in der Richtung des Gedankens„Jugend am Pflug“ erwarten und der Tag von Güſtrow wird, des ſind wir gewiß, für immer ein Markſtein auf dem Wege der deutſchen Jugend zur ſozialiſtiſchen Kame⸗ radſchaft ſein. E R flug und Spaten Das große Werk des Arbeitsdienſtes am deutſchen Schickſal 200 oo neue Bauernhöfe Bauerntum und Arbeitsdienſt— ſie zu⸗ ſammen ſind wohl der beredtſte Ausdruck des Wollens des deutſchen Volkes, zurückzufin⸗ den zu der Lebens nähe und Lebens⸗ echtheit des Bodens und der ihm an⸗ haftenden Werte von Blut und Raſſe. Nie iſt der aus eiſernem Pflichtbewußtſein gewachſene Dienſtwille des Volkes klarer zum Ausdruck ge⸗ kommen, als in diefer wahrhaft nationalſozia⸗ liſtiſchen Tat der Einführung des Arbeits⸗ dienſtes, denn hier widmen ſi junge Deutſche der heiligſten Pflicht, die es für Deutſche jetzt geben kann, den Nahrungsboden des Volkes, des„Volkes ohne Raum“ zu er⸗ weitern. Wenn wir ſchon bei der Beurteilung der Arbeit des Arbeitsdienſtes irgendwelche Ren⸗ tabilitätsfragen anſchneiden, ſo gilt hier einzig und allein das Wort Friedrichs des Großen, daß,„wer bewirkt, daß dort, wo vorher ein Halm wuchs, nun⸗ mehr deren zwei wachſen, der mehr für ſein Volk leiſtet, als ein Feld⸗ herr, winnt“. In welch umfaſſendem Maße der Arbeitsdienſt dieſes Wort ſchon wahrgemacht hat und in Zu⸗ kunft noch wahrmachen wird, dafür ſind die nachfolgenden Zahlen ein mehr als eindeutiger Beweis. Deutſchland hat bei rund 29 Millionen Hektar landwirtſchaftlicher Nutzfläche rund 8,5 Millio⸗ nen Hektar Nutzfläche mit zu großem Waſſer⸗ gehalt. der eine große Schlacht ge⸗ ½ des deutſchen Nahrungsbodens iſt alſo zu verwäſſert, als daß es für die Nahrungs⸗ verſorgung Deutſchlands richtig ausgenutzt werden könnte. Von der freien Wirtſchaft hätten die notwen⸗ digen Entwäſſerungsarbeiten nicht durchgeführt werden können, da die Landwirtſchaft die dafür notwendigen Koſten nie hätte aufbringen kön⸗ nen. Hier greift darum der Arbeitsdienſt ein, um die Arbeiten zu gemein em Nutzen des ganzen Volkes durchzuführen. Doch ſind die großen Arbeitsplanungen des Arbeits⸗ dienſtes zur Stärkung eines geſunden Bauern⸗ tums mit dieſen Entwäſſerungsarbeiten noch längſt nicht erſchöpft. Von den Millionen Hektar Sdländern und Mooren Deutſchlands können mindeſtens noch 1,2 Millionen Hektar urbar gemacht werden. Dazu kommen noch rund 1 Million Hektar, die darum nicht genügend genutzt wer⸗ den konnten, weil die Ernte faſt Jahr für Jahr durch rieſige Überſchwemmungen vernichtet wurde. Dieſe 1 Million Hektar gilt es, durch Schutzvorrichtungen vor Hoch waſſer zu ſchützen. 5 Dann werden dieſe Arbeiten ergänzt durch Neulandgewinnung an der Küſte, wo noch einmal etwa 1,5 Millionen Hektar dem Meere abgerungen werden können. So wird es möglich ſein, in jahrzehntelanger harter Arbeit mindeſtens 200000 neue Bauernhöfe zu ſchaffen, l — BB Hier sollst du, ganz in deinen deutschen Golt versunken, Weit auf tun deiner Seele Tor, Sollst finden deinen ew'gen Lebensfunken Und willig öffnen Herz und Ohr Den Stimmen, die im Rauschen mächt'ger Eichen, Im Haueh des Wind's, in hehrer Schönheit der Natur, Dich so erhebend dort erreichen, In dir verwischen jede Spur Des Geistes, der aus nied'rem Blute, Aus Lehren, die dir wesensfremd, 5 Thingstäfte 8 Weit ab vom Wege deutschen Mutes, Dir deinen hohen Sinn gehemmt. Ganz deutsch, so sollst du betend schwören, Hier näher deinem Herrn als je, So will ich sein und immer hören, In jedem Tag, in dem jeh steh', Allein auf meines Blutes Rauschen, Das schon der Ahnen Weiser war. Will stets, ganz tief, in mir erlauschen, Im Geist, der kommt dort vom Altar, Des Daseins Ziel, Sinn meines Lebens, Das mir zum Leh'n gegeben war. 5 P. E. Rings. eine Stärkung des Bauerntums alſo von un⸗ ſchätzbarem Wert. Der Abſchnitt„Arbeitsdienſt“ in der Front des Kampfes um die deutſche Nahrungsfreiheit hat Aufgaben zu bewältigen, deren unerhörtes Ausmaß mancher bei der Gründung des Arbeits dienſtes wohl nicht einmal geahnt hat. Die geſamte deutſche Jugend, gleich welchen Standes oder Berufes, gleich welcher Kon⸗ ſeſſion oder ſonſtigen Bindungen, reicht ſich hier die Hände zu einem Werk, dem grund⸗ ſätzliche und entſcheidende Bedeutung für die volklich⸗ſtaatspolitiſche Entwicklung Deutſch⸗ lands zukommt. Dazu kommt in der Folge der Bau von Wirtſchaftswegen zur Erſchließung und beſſeren Bewirtſchaftung des neugewonnenen oder verbeſſerten Landes, z. B. auch die Anlage von Wegen in den Forſten zur Beförderung des geſchlagenen Holzes und zur Sicherung gegen das Feuer. Der Forſtarbeit des Arbeits⸗ dienſtes kommt überhaupt weſentliche Bedeutung zu. Beſonders durch A ufforſten von Kahlſchlägen, insbeſondere in den Wind⸗ bruch⸗- und Feuerſchadengebieten. Bisher war es meiſt unmöglich, dieſe Schläge wieder aufzu⸗ forſten, weil die Mittel dazu fehlten. So wer⸗ den z. B. allein in Mittelſchleſien 13 000 Hektar aufgeforſtet. Der Arbeitsdienſt wird darüber hinaus zur Schädlingsbekämpfung ein⸗ geſetzt, die erſt durch diefen Maſſeneinſatz erfolg⸗ reich geſtaltet werden kann. In dieſem Zuſammenhang müſſen auch die Ar⸗ beiten im Intereſſe der Roh ſtoffverſor⸗ gung erwähnt werden, die vom Arbeitsdienſt ausgeführt werden. Es handelt ſich dabei um Arbeiten zur Harzgewinnung, die vom Arbeitsgau VIII auf einer Fläche von 500 Hektar durchgeführt werden. Nach Ablauf der halben diesjährigen Nutzungsperiode war der Geſamternteertrag des Vor jahres bereits um das Fünffache überholt. Es wurden insgeſamt 105 015,5 Kilo⸗ 5 gramm Harz geerntet. Von der Arbeitsweiſe und dem Einſatz des Arbeitsdienſtes geben die nachfolgenden Skizzen ein anſchauliches Bild, die aus der Fülle der Aufgaben wahllos herausgegriffen ſind. Da liegt in unmittelbarer Nachbarſchaft von Berlin das Rhin⸗ und Havelländiſche Luch in einer urſprünglichen Ausdehnung von 95 000 Hektar. Die Koloniſationsarbeit der preußiſchen Könige iſt in den letzten 50 Jahren zu einem großen Teil wieder vernichtet worden. Der Arbeitsdienſt wird das heute brachliegende Land in Kulturland verwandeln und ſo die Möglichkeit ſchaffen, 800 neue Voll⸗ bauernſtellen zu je 25 Hektar zu er⸗ richten. Ein ähnlich großes Projekt ſtellt die Kulti⸗ vierung des Sprottebruches dar, wo 80 Vollbauernſtellen zu je 25 Hektar in Bälde errichtet, werden ſollen. Hierbei iſt volkswirt⸗ ſchaftlich beſonders wichtig, daß in den Rand⸗ gebieten des Sprottebruches früher ſehr viel Flachs bau betrieben wurde, der darum bei dieſer Koloniſationsarbeit beſonders gefördert werden ſoll. 40 Bauernſtellen werden durch die Kulti⸗ vierung des Oſtenholzer Moors in der Provinz Hannover neugewonnen, 60 Siedler⸗ ſtellen zu je 15 Hektar können durch die Kulti⸗ vierung des„Weißen Venn“ in der Pro⸗ vinz Weſtfalen errichtet werden. Ein anderes rieſiges Arbeitsgebiet im Intereſſe der Neu⸗ bildung deutſchen Bauerntums ergibt die Kulti⸗ vierung der rechts- und links⸗emſi⸗ ſchen Moore, wo rund 2000 Siedler⸗ ſtellen mit einem Beſitz von 10 bis 20 Hektar angeſiedelt werden ſollen. Sogar im bayeriſchen Hochland kön⸗ nen noch 3300 Hektar Hochmoorflächen kultiviert und damit 160 Bauernſtellen zu je 20 Hektar geſchaffen werden Im Gau Hel⸗ ſen⸗Süd ſind 65 000 Hektar zu bearbeiteten, und das Ziel iſt, hier 3300 gärtneriſche Vollſtellen und darüber hinaus 500 neue Vollbauernſtellen zu errichten. Beſondere Bedeutung gewinnt die Arbeit des Arbeitsdienſtes in der Eifel, in erſter Linie in den Kreiſen Schleiden und Monſchau, wo das Bauerntum ſehr verarmt iſt. Der Arbeits⸗ dienſt wird hier durch Bodenverbeſſerungsarbeiten den Eifel⸗ bauern ſtetige Exiſtenzmöglichkeiten zu ſichern verſuchen. Ein wirtſchaftlich und volklich geſundes Bauerntum iſt die Grundlage der ſtaatlichen und volklichen Entwicklung Deutſchlands. Und der Kampf des Bauerntums um die deutſche Nahrungsfreiheit iſt Vorausſetzung unſerer politiſchen Handlungsfähigkeit und Handlungs⸗ freiheit. Vom geſamten deutſchen Volke getragen, iſt der Arbeitsdienſt dem deutſchen Bauerntum ein wertvoller Helfer um die Erfüllung ſeiner Auf⸗ gaben. Der Arbeitsdienſt iſt damit gleichzeitig das eindrucksvollſte Bekenntnis des ganzen Volkes zum blut⸗ und bodengebundenen Staats⸗ gedanken des Nationalſozialismus. — 1 Au fol 27 2 3 1912 aus der Schule— knilassene! S S S Unſer lieber Schulkamerad 2 8 2 ch. Mule 6. 1 wurde nach kurzer Krankheit 8 F s unſerer Mitte geriſſen. Dezlal-Haus wecks Teilnahme an der Hamburger Beerdigung verſammeln ſich 1 ie Kameraden Freitag Halteemischungen 8.30 Uhr in der Vor⸗ Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Einberufer. s friſch geröſtet in uner- . Qualitätsmiſchungen 5 7 Pfd. 45, 50, 55, 60, 70 bis 90 Pfg. Hochfeine Teemiſchungen 50 gr. von 38 Pfg. an! Kaffeeerſatz Pfd. 68 Pfg. Malzkaffee Pfd. 23 Pfg. Süßbücklinge Pfd. 32 3 Prozent Rabatt! Tang K däris g Brieſtauhenverein ur Teilnahme an der Beerdigung unſeres Mitgl. 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Okt., nachm. 3.30 Uhr findet most im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ eine Verſamm— lung der Pelznähgruppe ſtatt. Die Frauen Brennerei mögen ſich an dieſer Verſammlung reſtlosſ und Kelterei Gelbe und weiße Speise- f 1 Lamberth 5 Raptoffeln wie ſie der Acker beteiligen, auch die Züchter ſind hierzu herz lichſt eingeladen. Der Vorſitzende. Ludwig 1 Auf einer Jahrestagung der Vereinigung englischer Reisegesellschaften sprach der Prinz von Wales folgende Worte:„Vor 70 Jahren tat Delane, der grobe Verleger der„Times“, London den Ausspruch: „Mein Geschäft ist die Oeffentlichkeit.“ Laßt uns diese Worte nicht vergessen. Sie erinnern mich an einen Vers, der in Anlehnung an ein altes Sprichwort lautet:„Früh zu Bett, früh wieder auf, aber du wirst bald zur Büste werden, wenn du nicht durch Anzeigen wirbst.“ (Worlds Press News) Das müssen auch Sie beachten, wenn Sie das bevorstehende Herbstge- schäft beleben wollen! 8 Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 11. Oktober. 3 lich notierten: Weizen: Feſtpreis Preisgebiet W 15 20.20, W'16 20.40, W 17 20.70; Roggen: Preisgebiet R 15 16.40, R 16 16.70, R 13 16; Gerſte: Braugerſte 19 bis 20.50; Winter⸗ und Induſtriegerſte 18 bis 19; Futtergerſte: Preisgebiet G 7 15.40, G 8 15.70, 6 9 15.90, 3 25 26.20; Hafer: Preisgebiet H 11 15.40, 14 15.90, 17.6. 5 Raps inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25; Mablen⸗ produkte: Weizenkleie mit Sack 10.35.(Oktober W. 50 Roggenkleie mit Sack R 16 10.02; Weizenfuttermehl. 05 Weizennachmehl 16.25; Mühlenprodukte plus 3⁰ Pfennig Ausgleich; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.50, 7 70 ſchrot 13.40, Rapskuchen ausl. 11.90, dito inl. 11.40, 4 m⸗ kuchen 13.20, Kokoskuchen 15.20(alles plus N Ausgleich); Leinkuchen 15.20, Biertreber mit Sack 177 a 1 leime 14.50 bis 15.50; Rauhfutter: Wieſenheu loſes neues 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh pres erg Roggen und Weizen 3.25 bis 3.75, dito Haſer n 77 5 05 3.75 bis 4.05, gebundenes Stroh Roggen und Weizen 2 bis 3.25; Hafer und Gerſte 3.45 bis 3.80;. zenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus in den, 4655 W'ö16 27.15, W 15(Bauland und Seekreis) 27.50, Rog⸗ genmehl: Feſtpreisgebiet R 16 Type 997. 24.60; R 15 23.75, R 13 23.25. Zuzüglich o. 50 ar Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß e der WV. Aufſchlag für Weizenmehl mee 10 Prozent 10 landsweizen 1.50, mit 20 June 77 5 per 100 Kilo, Fr Sgleich 0.50 für 15 Tonnen-Ladungen. i f„ ee ee vom 11. Oktober. 1 64 Kälber, 29 Schafe, 23 Schweine, 250 Ferkel, 5 ö Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen, 6 bis 9, e Wochen 15 bis 20, Läufer 22 bis 25. Marktverlauf: ruhig. herz“ der Weltfirma Ma⸗ — choll⸗München, ert⸗ u keinen Kundendienſt! Wobliertes dad une, Ilffof: Vereins⸗Anzeiger apfel. guter Lage mit[ Frau Werle Klavier- Von wem, ſagt die Fp. E. drammig Geſchäftsſt. d. Bl. Winkenbach bHeddesheimerſtr. 3„zum Ochſen“ Emil Richter, Flora-Drogerie Dias deutſche Bold des mterküfswevtes Stärkungsweine, Mineral Nehme die waſſer Ausſagen gegen Eler-NRudeln verſch. Preislagen, Ger udeln, Makkaroni, Spaghetti, nudeln, Spätzlen Felnsler gonnen-Hatlee Tee, Kakao, Zucker, ſämtliche Kolonialwaren TCC billigſt Wotefkeibeiae Aparren, Zlparellen. Tabave Soelskhärlollelf 0 er bord Hook Lebensmittel und Delikateſſen — Adolf Sitlerſtraße 1 Machen Sie EC sich vielleicht ein Vergnü- Die Huge Frau liest vorher den An- als unwahr be⸗ benutzun 5 1 reuend zurück. zu vermieten liefert hat abzugeb. lain. Hemp! zu verkaufen gen daraus, zeigenteil der liernneimer Uolkszellung dedernd der Skleve ihres Holzbo dens zu sein? Wachsen Sie ihn doch mit KINEHESSA-Holzbels em. Oer Boden dekommt wieder ferbe, wird glatt und glänzt Wae Parkett. Die Staub- ehe Sie ihre Einkäufe be- bildung hört auf, die ganze Woh. 1 f 8 1 nung wird schöner, gesünder mit Sorgt. Sie weiß in diesem KIN ESA Blatte befinden sich stets gute Bezugsquellen. Adolf Hitlerstrasse he, Schränke u. haften Tiſ Bänke mit n— Belegen Sie Ihre ſchad⸗ Tiſe I Es iſt immer ſauber dauerhaft und billig.— 2 Vorrätig in alle und modernen 22 fibbelnaus Hook See Anzeigen⸗Aeklame hebt bas Geſchäjt! Was ſich alles in einem Storchenmagen befindet. Wie in der„Umſchau in Wiſſenſchaft und Technik“ berichtet wird, hatte in den letzten Jahren der Storchenbeſtand in Oſtpreußen außerordentlich zugenommen und man verdächtigte die armen Störche, Kücken und junge Haſen zu freſſen. Man erlaubte daraufhin, Störche zu ſchießen. Die Unterſuchung von 110 Storchenmägen ergab aber die Unſchuld der Störche. Außer Pflanzenfaſern und großen Mengen von Kies und Sand, die zur beſſeren Verdauung mit heruntergeſchluckt werden, fand man vorwiegend Inſekten, Käfer aller Größen, Heuſchrecken, Grashüpfer, Raupen, Regenwürmer(etwa 15 Prozent), Schnecken, Fröſche, Mäuſe, Eidechſen und Maulwürfe. Aber keine einzige Vogelfeder wurde gefunden, auch kein Knöchel⸗ chen und kein Wollhärchen eines jungen Haſen. 8 Wetterbericht Weſtlicher Hochdruck beherrſcht die Wetterlage.— Vor⸗ herſage: Für Freitag und Samstag iſt zeitweilig aufheitern⸗ des und trockenes Wetter zu erwarten. ö Gemüſe⸗Eintopf mit Rindfleiſch für 4 Perſonen 3/4 Pfund Rindfleiſch, 3 Pfund Kartoffeln, 4 Würfel Maggi's Frühling⸗Suppe/ Das kleingewürfelte Fleiſch in 1/41 feingehackte Peterſilie. leicht geſalzenem Waſſer halb garkochen. Inzwiſchen Maggi's Frühling⸗Suppe fein zer drücken, in 4 Ttaltem Waſſer glatt⸗ a rühren, den Brei zum Fleiſch gießen,— die kleingeſchnittenen Kartoffeln bei⸗ fügen, gut durchrühren und bei i Feuer garkochen laſſen. Vor dem An⸗ richten die Peterſilie darüberſtreuen. Der Ehrentag bes beutjchen Handwerkers Am 28. Oktober wird im ganzen Reich der„Tag des deutſchen Handwerks“ durchgeführt. Er ſoll die Verbunden heit zwiſchen Volk und Handwerk zum Ausdruck bringen und vertiefen. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerk«s veranſtaltet am Vormittag eine Führertagung in Braunſchweig, die in örtlichen Innungsverſammlungen im ganzen Reiche abgehört wird. Am Nachmittag und am Abend veranſtaltet die NS. Hago zuſammen mit der Reichsbetriebsgemeinſchaft 18 (Handwerk) der DAF. überall große öffentliche Kundgebun— gen, an denen ſich das ganze Handwerk beteiligt. Als Ort für ſeine Führertagung hat der Reichsſtand die Burg Dankwarderode in Braunſchweig gewählt. Dort werden um 11,30 Uhr die Ehrengäſte, die Landeshandwerks— führer, die Präſidenten der Handwerks- und Gewerbekam mern und die Führer der handwerklichen Reichsfachverbände zuſammentreten. Zunächſt ſpricht Reichsbankpräſident Dr. Schacht als ſtellvertretender Reichswirtſchaftsminiſter, dann der Stabs- leiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley. Reichshandwerksführer Schmidt wird in ſeiner An— ſprache die ſämtlichen Kreishandwerksführer, Obermeiſter und Innungswarte im ganzen Reich feierlich auf ihre Aemter verpflichten. Es handelt ſich dabei um Handwerksführer, die aufgrund der erſten Verordnung über den vorläufigen Auf- bau des deutſchen Handwerks ernannt worden ſind. Etwa 1,5 Millionen Handwerksmeiſter(und ſonſtige handwerkliche Betriebsführer) werden in Innungsver⸗ ſammlungen im ganzen Reich die Braunſchweiger Feier— ſtunde durch den Rundfunk miterleben. Die Geſellen, Lehrlinge und Familienangehörigen des Handwerks, das mehr als 8 Millionen Menſchen umfaßt, werden außerhalb der geſchloſſenen Innungsverſammlungen die Sendung aus Braunſchweig abhören. Am gleichen Sonntag übergibt der Oberbürgermeiſter von Braunſchweig, Dr. Heſſe, dem Reichshandwerksführer die Schlüſſel des Gebäudes, das die Stadt Braunſchweig dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks für ſeine erſte Führer— ſchule zur Verfügung geſtellt hat. Kunjtturn⸗Wetlkampj Tv. 1846 Mannheim Tv. v. 1893 Viernheim in der Sporthalle am Lorſcherweg Die Uebungsarbeit des Turners während des Frühjahrs und Sommers wird alljährlich im Winterhalbjahr durch die ſtattfindenden Mannſchaftskämpfe und Schauturnen den Be— ſuchern in ihrer Formverbeſſerung gezeigt. Mit dem Beginn der diesjährigen Saiſon wartet der hieſige Turnverein von 1893 morgen abend 8 Uhr in der Sporthalle am Lorſcher— weg mit einem Kunſtturnwettkampf gegen die bekannte Nach— barmannſchaft des Turnvereins 1846 Mannheim auf. Dieſer Mannſchaftskampf gilt als Auftakt für die bevorſtehenden großen Städtewettkämpfe gegen Neuſtadt und Ludwigshafen, Heidelberg und Weinheim u. a. Die beiden Mannſchaften morgen abend treten mit je 11 Mann an und turnen ihre Kürübungen an Pferd, Barren und Reck. Kürfreiübungen und Pferd⸗Längsſprünge von je 4 Mann vervollſtändigen den Wettkampf. Die Mannheimer, die diesmal in einer be ſonders ſtarken Beſetzung antreten, dürften für die Beſucher ſicherlich eine angenehme Ueberraſchung bedeuten. Nehmen Sie deshalb an dem morgen abend in der Sporthalle am Lorſcherweg ſtattfindenden Kunſt-Turnwettkampf teil; ſi fördern durch ihren Beſuch die edle Turnerei und mit ihr die deutſche Jugendertüchtigung! Praktijche Vorjchläge jür den Eintopfjonntag von Marie Berno Die Reichsregierung ruft auch in dieſem Jahre zum Winterhilfswerk auf. Der Eintopf⸗Sonntag, der ſoviel Se gen geſtiftet und ſo manche Not und Sorge gelindert hat, iſt wieder erſtanden. Unſere lieben Hausfrauen können wieder ihre Kochkünſte zeigen und dartun, daß ſie mit wenig Auf— wand vortreffliche, nahrhafte und abwechslungsreiche Koſt bereiten können. Dann werden dem Hilfswerk auch wieder anſehnliche Beträge zufließen. Meinen Mitſchweſtern möchte ich nachſtehend einige er probte Rezepte bekannt geben. Wenn Sie Ihren Lieben dieſe Gerichte vorſetzen, ſo werden Sie Ihnen ſicher Dank wiſſen. Rumford⸗Topf, für 4 Perſonen. 375 gr. Schweinebauch,(halb mager, halb fett), 3 Wür fel Maggi's Rumford-Suppe, Suppengrün, 2 Pfund Kartoffeln. 5 Das klein gewürfelte Fleiſch mit dem Suppengrün in eineinhalb Liter Waſſer halb garkochen. Inzwiſchen 3 Würfel Maggi's Rumford⸗Suppe in einviertel Liter kaltem Waſſer glattrühren und mit den in Scheiben geſchnittenen Kartoffeln zum Fleiſch geben, gut durchrühren und nach dem Wiederaufkochen noch 30 Minuten bei kleinem Feuer gar⸗ kochen. Vor dem Anrichten den Salzgeſchmack prüfen. a Graupen mit Kartoffeln und Sellerie, für 4 Perſonen. f 2 Pfund Kartoffeln, 375 gr. Graupen, 1 Knolle Sel⸗ lerie, 1 Stengel Lauch, 1 Zwiebel, 125 gr. fetten Speck, zweieinhalb Liter Fleiſchbrühe aus 5 Maggi's Fleiſch⸗ brühwürfeln, etwas Salz. 5 Die am Abend vorher eingeweichten Graupen werden nebſt dem geſchälten, gewaſchenen und in dünne Scheiben ge⸗ ſchnittenen Sellerie und dem in kleine Stücke geſchnittenen Lauch in der Fleiſchbrühe faſt weich gekocht, dann gibt man die geſchälten, in kleine Stücke geſchnittenen Kartoffeln dazu, ſalzt und läßt vollends gar werden. Unterdeſſen brät man den in kleine Würfel geſchnittenen Speck aus, dämpft die fein⸗ gehackte Zwiebel in dem Speckfett weich und rührt beides beim Anrichten unter das Gemüſegericht. r — L 1 . 9 4 Kampf im Affenhaus Wütender Gorilla greift einen Wärter an. Berlin, 12. Oktober. Im Affenhaus des Berliner Joologiſchen Gartens ſpielte ſich ein gefährlicher Zwiſchenfall ab. Der bekannke große Gorilla Bobby ſtürzte ſich plötzlich auf ſeinen Wärter und riß ihn zu Boden. Durch das Dazwiſchenkreten anderer Wärker konnte der Angefallene noch im letzten Augenblick aus ſeiner gefährlichen Lage befreit werden. Bei den Menſchenaffen des Zoologiſchen Gartens finden täglich vor zahlreichen Zuſchauern Vorſtellungen ſtatt, bei denen Bobby, der große Gorilla, immer das beſondere In⸗ tereſſe des Publikums findet. Donnerstag nachmittag bekam der Gorilla plötzlich einen Wutanfall und griff den ſtellvertretenden Affenwärter Wilke an. Er riß ihn zu Boden, warf ſich auf ihn und brachte ihm mit ſeinem gewaltigen Gebiß Verletzungen bei. Durch die Schreckensrufe der Juſchauer wurde Bobby of- fenbar zu noch größerer Wut aufgeſtachelt. Glücklicherweiſe waren inzwiſchen andere Wärter, die in der Näe waren, auf den Vorfall aufmerkſam geworden, unverzüglich eilten ſie ihrem bedrängten Kollegen zu Hilfe, und es gelang ihnen ſchnell, den bereits verletzten Wärter aus ſeiner gefährlichen Lage zu befreien. Wie die Direktion des Zoologiſchen Gartens mitteilt, hat der Wärter Wilke bei dem ungleichen Kampf mit dem großen Gorilla nur einen Biß am Oberſchenkel davonge⸗ tragen. Da er aber auch innere Verletzungen davongetragen haben kann, wurde er zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht, denn die„Umarmungen“ und Angriffe des ge⸗ fährlichen Gorillas können leicht für den Angegriffenen ſchwere Folgen haben. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert J; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 18.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mit⸗ tagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchafts⸗ bericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Gießener Wetterbericht; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendfunk; 19 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 14. Oktober: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Das Muſikfeſt in Donaueſchingen 1934, Zwiegeſpräch; 10.30 Aus dem Muſikfeſt in Donaueſchingen; 12 Mittagskonzert; 13 Bekenntniſſe zur Zeit; 13.15 Ehorgeſang; 14 Kaſperl⸗ ſtunde; 15 Stunde des Landes; 16 Nachmittagskonzert; 18 Heiteres aus dem Leben der SA.; 18.15 Neue deutſche Volksmuſik; 19 Regenbogen, eine bunte Reihe; 20 Konzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzmuſik; 24 Vom„Vogelhändler“ bis zur„Katz im Sack“. Montag, 15. Oktober: 10.10 Schulfunk; 15.15 Kinder⸗ ſtunde; 15.30 Das nordiſche Weſen im deutſchen Menſchen; 15.45 Studenten von heute!(.... es geht auch ohne Mo⸗ natswechſel); 18 Jugendſtunde; 18.15 Aus Wald und Flur; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.30 Das Leben ſpricht; 19.45 Saarumſchau; 20.45 Der Glockengießer Chriſtoph Mahr, Hörſpiel; 22.30 Kammermuſik; 23 Heitere Muſik. Dienstag, 16. Oktober: 10.10 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15 Für die Frau; 15.50 Kunſtbericht der Woche; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Wandlungen des deutſchen Wirtſchaftsaufbaues von 1925 bis 1933, Bericht; 18.45 Zwei heitere Schallplattenſendungen; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Huttens letzte Tage; 21 Heitere Abendmuſik; 21.30 Kapitäne der Landſtraße; 22.30 Pfälziſche Bauern⸗ und Tanzmuſik; 23 Unterhaltungsmuſik. Mittwoch, 17. Oktober: 10.10 Schulfunk; 15 Pfälziſche Kurzgeſchichten; 15.15 Dreimal fünfzehn Minuten aus dem Sendebezirk; 18 Erholung für die Mütter, Zwiegeſpräch; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Lachender Funk; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik J: 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym⸗ ſtik II, 8.40 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskon⸗ zert II; 16 Nachmittagskonzert; 18.15 Kurzgeſpräch; 20 Nach⸗ richten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 14. Oktober: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zul; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Kleine Stücke für Violincello und Klavier; 10.15 Morgenkonzert; 10.45 Deutſches Volk— deutſches Erbe; 11.30 Nur friſch, nur friſch geſungen; 12 Achtung!, Achtung! Wir ſenden aus der Luft; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Es war einmal ein Muſikus., heitere Schallplattenplauderei; 14 Kaſperlſtunde; 15 Bunte Muſik; 16 Nachmittagskonzert; 18 Kleinſtadtbummel; 18.30 Sport; 20 Die weiße Dame, komiſche Oper von Boieldieu: 22 Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Muſikaliſches Zwiſchen— ſpiel; 23 Tanzmuſik; 24 Nachtmuſik. Montag, 15. Oktober: 10.45 Klaviermuſik; 15.30 Ueber den Orientierungsſinn der Tiere; 15.45 Muſikaliſche Cha⸗ rakterbildung; 18 Jugendſtunde; 18.30 Köſtliche Kleinigkeiten; 1 19 Wiener Weiſen; 19.45 Saarumſchau; 20.45 Antiquitäten; 21.30 Filderkraut; 22.30 Lieder; 23 Tanzmuſik. Dienstag, 16. Oktober: 10.45 Werke für zwei Klaviere; 15.30 Kinderſtunde; 18 Franzöſiſch; 18.15 Mit Bombardon und Blaſebalg; 19.45 Viertelſtunde des Frontſoldaten; 20.10 Tänze der Nationen; 21.10 1934er, allerhand Koſtproben; 22.30 Tanzmuſik; 23 Unterhaltungsmuſik. Mittwoch, 17. Oktober: 15.30 Blumenſtunde; 17.20 Mu⸗ ſizierſtunde; 18 Lernt morſen; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 So gut möcht ich's auch haben, fröhliche Ferienerinnerungen; 19.30 Aus neuen Liederbüchern; 20.10 Unſere Saar; 20.3 Stunde der jungen Nation; 21 Sinfoniekonzert; 22.30 Gregor und Heinrich, zur Uraufführung im Nationaltheater in Mann⸗ heim; 22.45 Die Welt dreht ſich im Tanz. Segelflugſport— Volksſport Das Gleit⸗ und Segelfliegen iſt, genau genommen, als Notbehelf erfunden worden. Aus Mangel an einem geeigneten Motor, der ihm ein Aufſteigen mit dem Flug⸗ zeug ermöglicht hätte, baute Lilienthal, der deutſche Alk meiſter des Fliegens, ſeine Gleitflugzeuge. Die Brüder Wright, Pioniere des Motorflugs, machten lange Verſuche mit motor— loſen Gleitflugzeugen, ehe ſie dazu übergingen, einen Motor in ihr Flugzeug einzubauen. Nicht Mangel an techniſchen Viitteln, ſondern die Ge⸗ walt des Verſailler Diktates verwieſen das deutſche Volk auf den motorloſen Flug. Aus der Notlage unſerer Flieger und Flugzeugkonſtrukteure erſtand uns der Segelflug, eine neue Flugzeugbautechnik, eine neue Technik und Wiſſen⸗ ſchaft des Fliegens und eine Volksſportbewegung, die ſtän⸗ dig im Wachſen begriffen iſt und an Beliebtheit unter der deutſchen Jugend ihresgleichen ſucht. Die Worte Rhön und Roſſitten wurden Sinnbilder ſtändig überbotener, überraſchen⸗ der Leiſtungen mit verhältnismäßig beſcheidenſten Mitteln. Anaufhaltſam entwickelten ſich Fluggerät und Technik des Segelfluges. Das Segelfliegen iſt längſt kein Privileg be⸗ ſtimmter landſchaftlich bevorzugter Gegenden mehr. Man hat gelernt, auch über der Ebene aufſteigende Luftſtrömun⸗ gen dem Fluge nutzbar zu machen. Man hat eine Start- technik entwickelt, die es ermöglicht, auch in der Ebene mit„geborgter“ Motorkraft Segelflugzeuge in die Höhe zu bringen, um anſchließend lange Gleit⸗ und Segelflüge ausführen zu können, und zwar ohne großen Koſtenaufwand. Beim Volksflugtag am 14. Oktober in Mannheim wird Flieger⸗Schwarmn⸗Führer E. Bihlmaier in einem Segelflugzeug ſich von einer Motormaſchine hochſchleppen laſſen und dann im Segelkunſtflug die vorzüglichen Flugeigenſchaften eines mo⸗ dernen Segelflugzeugs und zugleich ſeine hervorragenden fliegeriſchen Fähigkeiten zeigen. 5 Kattowitz, 12. Oktober. Als nach Schluß der letzten Vor⸗ ſtellung des zurzeit hier gaſtierenden Zirkus Stanievicz die Zuſchauer zu den Ausgängen des Zeltes drängten, brach ein Teil der Tribüne zuſammen. Unter der Menge entſtand eine Panik. Da die Tribüne nur etwa eineinhalb Meter hoch war, verlief das Einſturzunglück noch verhältnismäßig glimpflich. Bei dem furchtbaren Gedränge der Zuſchauer wurden zwei Mädchen ſchwer verletzt und mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Zahlreiche Perſonen erlitten leichtere Verletzungen. Schüſſe vom Monte Tibidabo Momentbilder aus dem Barcelonager Aufſtand Die Bewohner von Barcelona, vor allem die außer— ordentlich ſtarke deutſche Kolonie ſind Schießereien und Auſ⸗ ſtandsverſuche ſeit Jahrzehnten gewohnt. In konſervativen Kreiſen erinnert man ſich immer noch mit Entſetzen an die furchtbaren Schlächtereien im Jahre 1909, als Nonnen und Geiſtliche auf beſtialiſche Weiſe umgebracht wurden. Anter der Regierung des letzten Alfons hörten die Piſtolenſchüſſe nachts in den engen Gaſſen der Altſtadt niemals auf. Heißblütige Studenten pflegten ſich jede Nacht mit der ſtraff organiſierten Guardia civil herumzuſchießen. And jetzt ſind es ſeit zwei Jah⸗ ren Anarchiſten, Kommuniſten und Sozialiſten, die den Kleinkrieg gegen die Behörden führen. Dieſer Aufſtand iſt, wie hundert andere in Spanien un⸗ bedacht und ſchlecht organiſiert, gleich vom Beginn an zum Scheitern verurteilt geweſen. Jedermann weiß in Barcelona, daß keine Regierung Katalanen in das Kaſtell auf dem Mont Juich ſchicken wird. Was auf dieſer beherrſchenden Feſte direkt bei der Altſtadt ſaß, waren wie immer Kaſtilianer und Anda⸗ luſier, deren Abneigung gegen die Katalanen beinahe Haß zu nennen iſt. Wie deswegen die katalaniſche Landesregierung je⸗ mals hoffen konnte, die Garniſon auf ihre Seite zu bringen, bleibt ſchleierhaft. General Badet hatte es nicht ſchwer, von Mont Zuich aus ſeine Truppen, die inzwiſchen verſtärkt worden waren, gegen die winkligen und engen Gaſſen der Altſtadt vorrücken zu laſſen, wo ſich in den alten, venezianiſch anmutenden Pa- lazzos die Regierungsmitglieder verſchanzt hatten Wer den Mont Juich hat und vor allem den etwa 300 Meter hohen Monte Tibidabo, beherrſcht faſt automatiſch ganz Barcelona mit ſeiner Million Einwohner. Herrlich und unvergeßlich dieſer Blick von der Höhe der abenteuerlich konſtruierten ruſſiſchen Schaukel auf der Höhe des Monte Tibidabo über das ganze Land hin. Sobald erſt einmal die Regierungstruppen ſich hier oben inmitten des Vergnügungsparkes mit ſeinen vielen Baſtio⸗ nen und Reſtaurants in den Mauern der immer noch nicht fertig gebauten Kathedrale verſchanzt hatten, war es aus mit der neuen Regierung. Wie eine ſpitze Nadel ſteht der Rundfunkturm auf dem Monte Tibidabo neben den waghalſig konſtruierten Vergnü gungsapparaten, die noch von der Weltausſtellung hier oben geblieben ſind Glänzend aufgebaute Autoſtraßen und eine Zahnradbahn führen zu dieſer beherrſchenden Höhe hinauf, von der aus dem landeinwärts bis zu dem abenteuerlich geſtalteten Montſerrat hinüberblicken kann. Geſchütze, hier oben aufgeſtellt, beherrſchen jeden Punkt der ſchachbrettförmig angelegten Neu⸗ ſtädte und die Türme und Dächer der Altſtadt. Natürlich konnte ein großer Teil der Verſchwörer wie immer durch die vielen unterirdiſchen Gänge entfliehen die anzulegen beinahe ſchon ein Sport der Anarchiſten geworden iſt. „Wer jemals hoffen wollte, allerdings mit Hilfe von Militär allein, dieſe unruhige, ſtets aufſtandsbereite Stadt zu beherr— ſchen, braucht nur einen Gang durch die grauenhaften Hafen— viertel von Barceloneta zu machen, um ſich von ſeinem Irrtum zu überzeugen. Vielleicht ſind nur die Slums von Marſeille ſchlimmer als die von Barcelona, dieſe ewigen Brutſtätten des Anarchismus und Kommunismus. In den nördlichen Provinzen merkt man kaum etwas von den Straßenkämpfen in Barcelona. Die hier beſonders ſtark vertretenen Zoll- und Grenzſchutzformationen und die Guardia civil halten die Ruhe und Ordnung aufrecht obwahl in dieſen wild zerklüfteten 6001000 Meter hohen Gebirgen, die das ganze Land durchziehen, Anruhen ſchwer zu unterdrücken ſind. Andurchdringliche Macchia bedeckt zum Teil die Höhen, wenn nicht die Korkeiche kultiviert wird, undurchdringliche Oſchungel ſperren die kleinen, ſcharf eingeſchnittenen Flußtäler. Die Küfte wird von der Kriegsflotte beherrſcht. Hier in den kleinen, aber unendlich reizvollen altertümlichen Badeorten der herrlichen Coſta Brava ſpürt der Reiſende nichts in dieſen wunderbar milden Oktobertagen von den Anruhen, die ganz Spanien er⸗ ſchüttern. Gute Autoſtraßen durchziehen jetzt ſchon das ganze Land. Mit ihrer Hilfe hat es die Regierung viel leichter als früher in Zeiten des Carliſtenaufſtandes, die Provinzen zu be⸗ herrſchen. es jemals einer Regierung gelingen, das Anabhängigkeitsbewußt— ſein dieſes ſpaniſchen Stammes in das Gefüge einer ſpaniſchen Regierung einzugliedern, Mit der Niederwerfung von Auf— ſtänden beginnt eigentlich erſt die Aufgabe der Regierung, die in dieſem Lande angeſichts der klaffenden ſozialen Gegeaſätze don Großgrundbeſitz und armſeligen Londarbeitern anendlich ſchwierig iſt. Reichserziehungsminiſter Nuſt bei Kardinal Szeredi DNB. Budapeſt, 10. Okt. Reichserziehungsminiſter Ruſt ſtattete geſtern dem Kar— dinalerzbiſchof von Angarn, Szeredi, auf dem Schloß Eſzter— bom einen offiziellen Beſuch ab. Nach einer Beſichtigung der Kunſtſchätze des Schloſſes gab Kardinalerzbiſchof Szeredi zu Ehren des Reichsminiſters ein Frühſtück, das anſchließend die Gelegenheit zu einer längeren freundſchaftlichen und vertrauens vollen Ausſprache zwiſchen dem Kardinalerzbiſchof und Miniſter Ruſt bot. Tragen des Ehrenkreuzes vor der Verteilung nicht geſtattet DB Berlin, 11. Okt Wie dem Reichsminiſterium des Innern bekannt geworden iſt, wird das Ehrenkreuz des Weltkrieges ſchon jetzt vereinzelt im freien Handel zum Kauf angeboten. Das Reichsminiſterium weiſt hierzu darauf hin, daß das Ehrenkreuz vor ſeiner ord— nungsmäßigen Verleihung nicht getragen werden darf und des— halb derjenige, der es zur Zeit unbefugt herſtellt, anbietet, feil⸗ hält, verkauft oder ſonſt in den Verkehr bringt, ſich der Ge⸗ fahr der ſtrafrechtlichen Verfolgung wegen Beihilfe zum Ver⸗ gehen des unbefugten Ordentragens ausſetzt. Ob und unter welchen Vorausſetzungen ſpäter das Ehrenkreuz im freien Han— del käuflich erworben werden kann, wird in den demnächft zu erlaſſenden Ausführungsbeſtimmungen zum Ordensgeſetz ge⸗ regelt werden. Achtung! Am Sonntag, 14. Oktober, wird zwiſchen 18 und 19 Uhr die Schlußandacht des Euchariſtiſchen Kongreſſes in Buenos Aires durch den Reichsſender Köln übertragen. Arbeit ſchaffen iſt nationale Pflicht! Sport⸗Vorſchau Fußball. Ein Länderſpiel, an dem Deutſchland beteiligt iſt, ſteht zwar diesmal nicht auf dem Programm, dafür gibt es aber einige Gau-Vergleichskämpfe, die das Intereſſe der baller in nicht weniger großem Maße beanſpruchen Der wichtigſte Gaukampf ſteigt wohl in Berlin zwi Gauen Südweſt und Brandenburg. Beide Gaue werden Berliner Poſtſtadion mit ihren beſten Mannſchaften an⸗ treten. Die Gaue Mitte und Nordheſſen treffen ſich in Bleicherode im Harz. Im ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Meiſterſchaftsprogram gibt es einige Begegnungen, die für die weitere Ta geſtaltung von größter Bedeutung ſind. Im Gau Süd weſt finden im Hinblick auf den Kampf in Berlin zwar nur zwei Spiele ſtatt, aber die haben es in ſich. Der Frankfurter Großkampf zwiſchen dem FSV. Frank⸗ furt und Union Niederrad wird die bisher ſo erfolgreichen Niederräder Neulinge auf eine ganz ſchwere Probe ſtellen und in Saarbrücken hat Phönix Ludwigshafen gegen Saar 05 zum zweiten Male zu beweiſen, daß ſeine Heimſiege nicht nur Zufallserfolge ſind. 75 Im Gau Baden iſt man beſonders auf das Ab⸗ ſchneiden des BfR. Mannheim beim Freiburger Fc. ge⸗ ſpannt. Auch die übrigen Treffen, VfB. Mühlburg— Phs nix Karlsruhe, SV. Waldhof— Germania Karlsdorf und 1. FC. Pforzheim— Karlsruher FV., verſprechen guten Sport zu bringen. Im Gau Württemberg, der wieder einmal vier Tabellenführer aufzuweiſen hat, heißt das bedeu vollſte Spiel Ulm 94— Stuttgarter Kickers. Anion Pöcki gen wird ſich beim Neuling SV. Göppingen ſehr ſchwer tun und auch die Kämpfe VfB. Stuttgart— SSV. Ulm und Sportclub Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart werden hart⸗ näckige Gefechte bringen. In Bayern ſteigen gleich drei Großkämpfe: Wacker München— Bayern München, 1. FC. Nürnberg— 1860 München und Schwaben Augsburg— Sp.⸗Vgg. Fürth. Sonſt ſpielen noch: Jahn Regensburg— ASV. Nürnberg und SV. Weiden— BC. Augsburg.— Im Gau Nor d⸗ heſſen treten Sport Kaſſel— SV. Kaſſel, Germania Fulda— Sp.⸗Vgg. Langenſelbold und VfB. Friedberg— Hanau 93 an. Im Gau Mittelrhein ſpielen: Weſtmark Trier— Bonner FV., Blauweiß Köln— Mülheimer SV., Kölner SC.— Sülz 07, FC. Idar— Kölner EfR. und VfR. Köln gegen Eintracht Trier. Handball. Im Handball haben alle Gaue vollen Meiſterſchafts⸗ betrieb. Es ſpielen: Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— TV. Haßloch, Pfalz Ludwigshafen— SV. Wiesbaden, Tgf. Offenbach— TV. Frieſenheim, SV. 88 Darmſtadt— TSV. Herrnsheim, VfR. Schwanheim— VfR. Kaiſerslautern. Gau Baden: SV. Waldhof— TSV. Nußloch, Phö⸗ nir Mannheim— VfR. Mannheim, TV. 62 Weinheim— TV. Beiertheim, Tgd. Ketſch— 08 Mannheim, TV. Ett⸗ lingen— TV. Hockenheim. 2 4 Gau Württemberg: TV. Bad Cannſtatt— Stutt⸗ garter Kickers, TSV. Eßlingen— Tgd. Göppingen, Stutt⸗ garter TV.— TB. Göppingen, Tgſ. Stuttgart— TV. Altenſtadt, TSV. Süßen— Ulmer FV. 94. Gau Nordheſſen: TV. Wetzlar— Tuspo 86⸗09 Kaſſel, CT. Kaſſel— Kurheſſen Kaſſel, 1900 Gießen— TV. Kirchbauna, SC. 03 Kaſſel— Tuspo Bettenhauſen. Gau Mittelrhein: TV. Algenrodt— TV. Gum⸗ mersbach, TFK. Niederpleiß— ASV. Köln, VfR. Köln— TV. Obermendig, TV. Kalk— TV. Siegburg⸗Mülldorf, Mülheimer SV.— TV. Mülheim⸗Koblenz.— Das Pro⸗ gramm im Hockey wird beherrſcht von der Vorrunde zum Silberſchild. Es fin⸗ den vier Spiele ſtatt und zwar in Heidelberg: Baden⸗Würt⸗ temberg— Bayern, in Düſſeldorf: Niederrhein⸗Mittelrhein gegen Südweſt, in Magdeburg: Mitte— Schleſien⸗Sachſen und in Königsberg: Nordoſt— Brandenburg. Leichtathletik. Hier ſind nur zwei Veranſtaltungen zu verzeichnen und Der körperliche Anterſchied zwiſchen dem hageren, manch mal blonden Katalanen und den kleineren, dunkel gebräunten Andaluſiern und Kaſtilianern fällt jedem Fremden auf. Wird 1 1 25 e JC ˙ . 8 2 e neee 33 3E zwar einen Querfeldeinlauf auf der Karlshorſter Pferde⸗ rennbahn und den Hindenburg⸗Gepäckmarſch in Dresden.— e 6 *— 1* ö 1 8 — ——.—— 2— N nut 0 N ful art