Amtliches Verkünbigungsblatt der Bürgermeiſterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. aus ſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig anderer Behörden Vereins⸗ und Geſchänsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Willimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Sept 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 238 Am Ende der Woche f. Es war faſt unausbleiblich, daß auch in Deutſchland das öffentliche Intereſſe durch die Schüſſe in Marſeille für einen Augenblick von dem großen Aufmarſch zum Winterhilfswerk ab⸗ gelenkt wurde, der am Dienstag in Berlin durch den Reichs- propagandaminiſter Dr. Göbbels und den Führer und Reichskanzler ſelbſt vollzogen wurde. Aber inzwiſchen ſind die Sammler auf den Straßen; Form und Geſtalt des Volkswerkes ſind im vergangenen Winter geſchaffen worden und haben ſich bewährt: Eintopfgericht, Sammlungen und Spenden. Sie wer- den auch im kommenden Winter die Mittel der Allgemeinheit gegen die Not der einzelnen ſein.„Keiner darf hungern, keiner darf frieren“, war wieder die zugkräftige Parole, die der Dr. Göbbels ausgegeben hat. Wir kennen im Augenblick kein Staatsvolk, das in dieſer amtlichen und doch den Charakter des Freiwilligen tragenden Form, in dieſem energiſchen ſozialen Anlauf den Ausgleich ſucht zwiſchen Reich und Arm, zwiſchen Beſitzenden und Nichtbeſitzen— den, noch mehr zwiſchen dem Volksteil, der Einkommen beſitzt, wenn auch in beſcheidenen Grenzen, und jenen, die die Weltkriſe bei uns im Augenblick noch außerhalb des Wirtſchaftsprozeſſes verbannt hat. And niemand wird leugnen können, daß nur eine ſtaatliche Organiſation wie die des Nationalſozialismus zu dieſer Erfaſſung des ganzen Hilfswillens eines Volkes imſtande iſt. Jenen aber, die ob des Angegangenwerdens, ob des Sammelns, des Opferns verdrießlich, mürriſch werden möchten, müſſen ernſtlich gewarnt werden! Jene Zeiten des unbekümmer— ten Eigenlebens, des mehr oder weniger befriedigenden, iſolierten bürgerlichen Daſeins, des unbekümmerten Verbrauchs des eigenen Einkommens ſind dahin! Ihre Fortſetzung heute würde unwei— gerlich dem Bolſchewismus zuführen! In Deinem geſicherten Einkommen ſteckt auch der Anſpruch des andern, der arbeiten möchte, es aber nicht kann. Das wollen die ſcharfen Wendungen Dr. Göbbels und Adolf Hitlers gegen den Charakter des Win— terhilfswerks als einer Wohlfahrtseinrichtung beſagen. Der „Wohlfahrtsſtaat“ mit dem üblen Beigeſchmack gehört der Ver— gangenheit an. Das ſtaatliche Winterhilfswerk zieht jeden in die Schickſalsgemeinſchaft des Ganzen hinein. Viele die mürriſch ſind, haben ihr tägliches Viertele(oder mehr!) und geben 20, 40, und mehr Pfennig täglich unbedenklich für einen Stoff aus, den ſie in die Luft paffen! Das ſoll unbenom— men ſein, aber dann auch kein Stirnrunzeln, wenn eine Sam- melbüchſe klappert! Man kann nicht auf das Privateigentum und ſein Recht pochen und es erhalten wollen und daneben eis— kühl Millionen einfach dem Elend entgegenlaufen laſſen! So gehts nicht in eine beſſere Zukunft! Der Chriſt kann ſchon ſein tägliches„Anſer Brot gib uns heute“ nicht aufrichtig beten, wenn er nur an ſein Brot denkt! So hats unſer Herrgott ſicher nicht gemeint, als er uns das Vater unſer beten lehrte! Der deutſche katholiſche Menſch ſteht beim Winterhilfswerk auch in der religiöſen und übernatürlichen Motivwelt des Caritasverbandes! Wem es ernſt war um ſein Chriſtſein, der hat durch dieſe große Hilfsorganiſation auch frü— her ſchon ſein Brot mit dem Nächſten geteilt.(Es iſt ja immer nur ein Bruchteil, den der andere verlangt!) Der Staat bat auch dieſe freien Körperſchaften der Liebestätigkeit in ſeinen Dienſt geſtellt. Es iſt doch wohl auch chriſtentumsmäßig, wenn man als Chriſt in dieſer Richtung mehr tut als die andern! Woran möchte man das Chriſtſein denn mehr erkennen?! Barthou und Deuiſchland Die Tragik des Todes des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou und die bedeutungsvolle Schwere des Verluſtes, den die franzöſiſche Nation erlitten hat, werden auch, in Deutſchland mitempfunden. Der Reichskanzler und Führer Adolf Hitler hat dem in einem herzlichen Telegramm an den Präſidenten der franzöſiſchen Republik Ausdruck gegeben. Louis Barthou war ſeit ſeinem Amtsantritt als Außen⸗ miniſter des Kabinetts Doumergue im Februar dieſes Jah⸗ res ein ernſthafter und durchaus ernſt zu nehmender Wider⸗ part der deutſchen Politik. Der ganze Lebensweg dieſes Mannes, der mit 72 Jahren von einer ſeltenen Friſche war, ſtellt ihn in die Reihe der Franzoſen, die wie Delcaſſee, Millerand und Poincare ihre politiſche Aufgabe darin ſahen, den Kampf um Frankreichs Weltgeltung gegen das große Nachbarreich im Oſten, gegen Deutſchland zu führen. Dabei hat Barthou bei weitem nicht die Engher⸗ zigkeit und die Kleinlichkeit bewieſen, die der franzöſiſche Durchſchnittspolitiker in dieſer Hinſicht zu zeigen beliebt und die im Geſamtbild der franzöſiſchen Nation die anti⸗ deutſche Pſychoſe, die Angſt vor Deutſchland geſchaffen hat, die in der Politik Frankreichs ihren Niederſchlag findet. Barthou war ein Kenner Deutſchlands und ein Verehrer deutſcher Dichtung und Muſik. Einem Schweizer Journa⸗ liſten, der ihn in dieſem Jahre auf ſeinem Sommeraufent⸗ halt beſuchte, zeigte er ſeine kleine, aus ſechs oder ſieben Büchern beſtehende Reiſebibliothek; unter dieſen Büchern be⸗ fand ſich eine franzöſiſche Ueberſetzung von Gosthes „Fauſt“. Von ſeinem Schweizer Urlaubsort aus beſuchte Barthou das Wagnermuſeum in Triebſchen. Der begeiſterte Wagnerianer Barthou gerät in leidenſchaftliche Erregung, als ein Beſucher gegenüber dem Schaffen und den Werken Wagners Skepſis äußert, und erklärt mit einem gewiſſen ——— Samstag, den 13. Oktober 1934 Ueberſchwang:„Beethoven iſt ein Halbgott, Wagner aber der größte dramatiſche Muſiker aller Zeiten“. Vier⸗ oder fünfmal iſt Barthou nach ſeinen eigenen Angaben in Bay⸗ reuth geweſen, zuletzt im Jahre 1930. Dieſer Mann, deſſen Außenpolitik gegenüber Deutſch⸗ land von einer manchmal völlig unverſtändlichen Aggreſſi⸗ vität durchſetzt war, glaubte, daß der Frieden Europas ge⸗ ſichert ſei, wenn es ihm gelänge, das alte Spiel der Einkreiſung neuzugeſtalten, mit alten und neuen Part⸗ nern das Ziel zu erreichen, das im Grunde genommen von jedem Franzoſen dank einer ſyſtematiſchen Preſſekampagne erſehnt wird: ein großes, mächtiges und unangreifbares Frankreich und ein ohnmächtiges, zerſplittertes Deutſch⸗ land. Unter dieſen Vorzeichen ſtand die Entwicklung Bar⸗ thous vor dem Krieg, während des Krieges und in der Nachkriegszeit. Louis Barthou war es, der im Jahre 1922 die Konferenz von Genua zum Scheitern brach⸗ te, weil Deutſchland damals den Vertrag von Rapallo mit der Sowjet⸗Union abſchloß, derſelbe Barthou, der Sowjet⸗ Rußland im Jahre 1934 in den Völkerbund führte. Barthou hat dann als Vorſitzender der Reparations⸗ kommiſſion zweifellos der deutſchen Entwicklung ſchwe⸗ re Schäden zugefügt. Das juriſtiſche Ausdeuten und Aus⸗ legen des Verſailler Vertrages und der über die Repara⸗ tionszahlungen abgeſchloſſenen Abkommen machte Barthou zu einem gefährlichen und in der Auswirkung auf Deutſch⸗ lands Leiſtungsfähigkeit wenig rückſichtsvollen Vertreter franzöſiſcher Sonderintereſſen. Als nach dem Abbruch des Ruhrkampfes die Wiederherſtellung normaler diplomatiſcher Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland durch Wiederbeſetzung des Botſchafterpoſtens in Paris und Berlin vorbereitet wurde, iſt damals in Exinnerung an dieſe Tätig⸗ keit Barthous von Berlin aus der Wink nach Paris gerich⸗ tet worden, man möchte nicht gerade Herrn Barthou zum Botſchafter in Berlin ernennen. Der deutſche Außenminiſter Streſemann brachte zum Ausdruck, daß„Barthou keines⸗ falls in der Lage ſein würde, für ein gutes Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu wirken.“ Die Ver⸗ ſtändigungsverſuche zwiſchen Frankreich und Deutſchland aus den Jahren 192529 ſind an Barthou ziemlich ſpurlos vorübergegangen. Die Grundidee der Vorherrſchaft Frank⸗ reichs war in dem ſonſt ſo beweglichen Manne zu feſt ver⸗ ankert, als daß es ihm möglich geweſen wäre, auch nur den Verſuch einer deutſch⸗franzöſiſchen Generalbereinigung zu machen, zu der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Franzoſen ſo oft aufgefordert hat. Barthou ſtarb zuſammen mit dem Souverän Jugoſla⸗ wiens, nachdem er kaum die erſten Begrüßungsworte mit ihm gewechſelt hatte. Von dieſem Beſuch hing für Barthou und ſeine Außenpolitik ſehr viel ab. In Deutſchland betrach⸗ tete man dieſe Politik Barthous ohne Nervoſität, weil die Hoffnung nicht unberechtigt erſchien, daß nach dem Schei⸗ tern gewiſſer Pläne, Hoffnungen und Entwürfe gerade Bar⸗ thou vielleicht die Wendigkeit gehabt hätte, auf neuen We⸗ gen das zu finden, was er zweifellos ehrlich, aber von fal⸗ ſchen Vorausſetzungen ausgehend, ſuchte, die Befriedung Europas. Die Schärfe der deutſch⸗franzöſiſchen Auseinan⸗ derſetzungen in den letzten Monaten, namentlich die Pole ⸗ mik um die Saar kennzeichnet vielleicht die letzte Etappe einer Politik des Mißverſtehens zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich. Zunächſt hat Miniſterpräſident Doumergue auch das Außenminiſterium übernommen. Dieſes Proviſorium dürfte kaum länger dauern, als bis die franzöſiſche Nation 10. Jahrgang Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda veröffentlicht zur kommenden„Woche des Deutſchen Buches“ folgenden Aufruf: Vom 4. bis 11. November findet die diesjährige„Woche des Deutſchen Buches“ ſtatt. Veranſtalterin iſt die Reichsſchrifttumskammer mit den ihr angegliederten Verbänden. Der Nationalſozialismus hat es ſtets als ſeine beſon— dere Aufgabe angeſehen, die Kulturgüter der Nation zum wirklichen Beſitz des Volkes zu machen und in den Dienſt dieſer großen Aufgabe ſtellt ſich die„Woche des Deutſchen Buches“. b Es iſt Ehrenpflicht, Sorge dafür zu tragen, daß der Ruf, der an alle ergeht, nicht ungehört verhallt. Ich bitte daher alle amtlichen Stellen und Inſtitutionen, alle politiſchen und wirtſchaftlichen Organiſationen und ins— beſondere alle Kulturverbände, an der Vorarbeit und Durch— führung der„Woche des Deutſchen Buches“ teilzunehmen und deren Erfolg durch gemeinſames Zuſammenwirken zu ſichern. Wir ſind als Volk arm geworden an materiellen Gütern, aber wir ſind reich an unerſchöpflichen Schätzen deutſchen Geiſtes. Machen wir uns dieſen Reichtum zu eigen. Bücher ſind noch immer gute Kampf- und Weggenoſſen geweſen. Darum: Haltet jeſt am Deutſchen Buch! Dr. Goebbels ihren verdienſtvollen Außenminiſter Barthou mit allen Ehren eines Staatsbegräbniſſes zur letzten Ruhe gebettet hat. Schon zeichnen ſich die Auseinanderſetzungen um die Nachfolge ab. Die Perſonenfrage iſt vielleicht zurzeit nicht das Entſcheidende. Die Schüſſe von Marſeille ſind Warnungsſignale für Europa. Wie ſie auch beurteilt und verurteilt werden müſſen, ſie ſind letzten Endes doch Folgen der Verſailler Politik, die das friedloſe Europa an allen Ek⸗ ken geſchaffen und ſeine Ruheloſigkeit dauernd gefördert hat. Die franzöſiſche Nation kann unter einſichtiger Führung ihrer Außenpolitik ſich Verdienſte um Europa und den Weltfrieden jetzt erringen, wo ein ſchickſalhaftes Ereignis licht europäiſchen Politik einen neuen beſſeren Start ermög⸗ icht. Zwei Zeitungen im Saargebiet verboten Saarbrücken, 13. Oktober. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat die kommuniſtiſche Tageszei⸗ kung„Arbeiterzeitung“ und die ſeparakiſtiſche„Deut⸗ ſche Freiheil“ auf Grund des Paragraphen zur Aufrecht⸗ erhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, der die Be⸗ ſchimpfung von Staatsoberhäuptern verbieket, auf die Dauer von 14 Tagen verbolen. Die„Volksſtimme“ des Matz Braun, die in Juſammenhang mit dem Altenkat von Marſeille den gleichen Grad von verleumderiſcher Ge⸗ meinheit erreicht halte, iſt dagegen bis zur Stunde nicht ver⸗ bolen worden. Griech.⸗kath. Erzbiſchof in Riga ermordet DNB. Riga, 12. Okt. Am Spätabend des Donnerstag wurde das Haupt der griechiſch⸗katholiſchen Kirche Lettlands, Erzbiſchof Johann Pommer, ermordet. Sodann verſuchten die Mörder, das Haus durch Brand zu vernichten. Kurz nach Mitternacht wurde die Feuerwehr in den Villen⸗ vorort Rigas Waldpark(Kaiſerwald) gerufen, wo in dem Hauſe, das vom Erzbiſchof allein bewohnt wird, ein Feuer ausge⸗ brochen war. Nach dem Nachlaſſen des Brandes machte die Feuerwehr eine entſetzliche Entdeckung. In einem ab⸗ ſeits gelegenen Zimmer lag gräßlich verſtümmelt, mit Stroh und drei ausgehobenen Türen bedeckt, der Leichnam des Erz⸗ biſchofs. Man ſtellte feſt, daß die Wohnung des Erzbiſchofs durchwühlt worden war. Es wird vermutet, daß der Mord mit einem Prozeß wegen Anterſchlagung von Kirchengeldern zu⸗ ſammenhängt. Dieſer Tage ſollte die Gerichtsverhandlung in Riga beginnen. Der Erzbiſchof ſollte dabei als Hauptbelaſtungs⸗ zeuge auftreten. Der noch unbekannte Mörder iſt flüchtig. Nach weiteren Ermittelungen ſteht es feſt, daß der Mord nicht auf politiſche Beweggründe zurückzuführen iſt. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, daß es ſich um einen privaten Racheakt handelt, doch iſt auch einfacher Raubmord nicht ausgeſchloſſen. Die Anterſuchung wird von den Anterſuchungs⸗ richtern für beſonders wichtige Angelegenheiten geführt. Die Leiche iſt ſtark angekohlt. Sie lag auf einer Hobelbank. Sie zeigte eine tiefe Kopfwunde. Anſcheinend iſt eine Reihe von Ur⸗ kunden verſchwunden, die in einem Prozeß wegen Unterſchlagung von Kirchengeldern eine Rolle ſpielen ſollten. * Der ermordete griechiſch-katholiſche Erzbiſchof von Lettland, Johann Pommer, wurde am 6. Januar 1876 geboren. Er iſt ſeinerzeit in Rußland vom Patriarchen Tychon als Biſchof von Kaſan geweiht worden. Der Erzbiſchof iſt dreimal Mitglied des lettländiſchen Parlaments geweſen und hat ſich in dieſer Eigenſchaft durch ſeine ſcharfen Angriffe auf Sozialdemokraten und Kommuniſten ausgezeichnet. Pommer beſaß die lettiſche Staatsangehörigkeit. Exploſion in einem Wolkenkratzer Zwei Tote, 15 Verletzte. DNB. Chicago, 12. Okt. In einem 14ſtöckigen Wollenkratzer ereignete ſich am Frei⸗ lag ein ſchweres Exploſionsunglück, durch das zwei Per⸗ ſonen getötet und 15 andere mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Die Exploſion erfolgte in einer Kühlanlage, in der ſich Ammoniakdämpfe gebildet hatten. Eine große Anzahl von Fenſterſcheiben, auch der in der Nähe gelegenen Gebäude, wurde zertrümmert. Der in dem von der Exploſion betroffenen Gebäude beſchäftigten Angeſtelltenſchaft bemächtigte ſich eine furchtbare 8 ſodaß die Rettungsarbeiten außerordentlich erſchwert wurden. „ Tag des deutſchen Handwerks am 28. Oktober DNB. Berlin, 12. Okt. Am 28. Oktober wird im ganzen Reich der„Tag des deutſchen Handwerks“ durchgeführt. Er ſoll die Ver— bundenheit zwiſchen Volk und Handwerk zum Ausdruck bringen und vertiefen. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks veranſtaltet am Vormittag eine Führertagung in Braunſchweig, die in örtlichen Innungsverſammlungen im ganzen Reiche abgehört wird. Am Nachmittag und Abend veranſtaltet die NS-Hago zuſammen mit der Reichsbetriebsgemeinſchaft 18(Handwerk) der DAß überall große öffentliche Kundgebungen, an denen ſich das ganze Hand— werk beteiligt. Als Ort für ſeine Führertagung hat der Reichs ſtand die Burg Dankwarderode in Braunſchweig gewählt. Nach Anſprachen Dr. Schachts und Dr. Leys wird der Reichs handwerksführer Schmidt ſämtliche Kreishandwerksführer, Obermeiſter und Innungswarte im ganzen Reich feierlich auf ihre Aemter verpflichten.— Am gleichen Sonntag übergibt der Oberbürgermeiſter von Braunſchweg, Dr. Heſſe, dem Reichs— handwerksführer die Schlüſſel des Gebäudes, das die Stadt Braunſchweig dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks für ſeine erſte Führerſchule zur Verfügung geſtellt hat. Verſtärkte Aeberwachung der Arbeitszeit in den Hand werksbetrieben Nd. Berlin, 12. Okt. Der Reichsarbeitsminiſter ſpricht, wie das Nd. meldet, in einem Erlaß aus, daß ihm eine verſtärkte Aeberwachung der Arbeitszeit dringend erwünſcht ſcheine. Da die Durchführung der geſetzlichen Arbeitszeitvorſchriften in den meiſt kleinen Hand— werksbetrieben, insbeſondere des Fleiſcher- und Bäcker- gewerbes, von jeher Schwierigkeiten bereitete, habe er, der Miniſter, für das Fleiſcher- und Bäckergewerbe Ausführungsbe— ſtimmungen zur Arbeitszeitordnung erlaſſen, wonach Aus— hänge und Verzeichniſſe über die Arbeitszeit zu führen ſind. Die Beſtimmungen errſtecken ſich nur auf die gewerblichen Arbeiter, nicht auf die Angeſtellten, die mit dem Verkauf in den offenen Geſchäftsſtellen beſchäftigt ſind. Der Miniſter bitte, durch verſtärkte Leberwachung der Fleiſcherei- und Bäckerei— betriebe für die Beachtung der neuen Ausführungsbeſtimmungen und damit zugleich für die Innehaltung der Arbeitszeitordnung überhaupt Sorge zu tragen. Die von den Reichsfachſchaften der Fleiſcher und Bäcker in großer Zahl bereits eingeführten Arbeits— zeitbücher könnten unbedenklich für die nunmehr geſetzlich vor geſchriebene Kontrolle benutzt werden. Wer wird Barthous und Garrauts Nachfolger Mutmaßungen über die Neubildung des franzöſiſchen Kabinetts. DNB. Paris, 12. Okt. „Matin“ und„Journal“ glauben berichten zu können, daß Miniſterpräſident Doumergue das Rücktrittsgeſuch des Innenminiſters Sarraut, das erſt am Montag amtlich be— kanntgegeben werden ſoll, angenommen habe. In den Zei— tungsbetrachtungen kommt zum Ausdruck, es ſei gut, wenn, wie im vorliegenden Fall die verantwortliche Perſönlichkeit für das, was unter ihrer Leitung geſchehe, einſtehe. Das„Journal“ ſagt: Die Ungnade fällt auf Männer, von denen einige nur infolge ihrer Stellung geopfert werden, die ſich aber ſelbſt als Opfer angeboten haben, da ſie eingeſehen hätten, daß die Bezeichnung„Leiter“ künftighin nicht mehr von der Verantwortung befreit ſein würde. In mehreren Blättern wird angeſichts des folgerichtigen Rücktritts Sarraut das Ver— bleiben des umſtrittenen Juſtizminiſters Cheron im Amte ſcharf gerügt. Bei der Neu- und Ambildung des Kabinetts ſoll Doumergue möglichſt wenig das politiſche Gleichgewicht ſtören wollen. So würden Herriot und Tardieu Staats- miniſter ohne Geſchäftsbereich bleiben. Die Er— nennung des derzeitigen Miniſters für öffentliche Arbeiten, Flandin, zum Nachfolger Barthous am Quai d'Orſey nehme an Wahrſcheinlichkeit zu. Als künftiger Miniſter für öffentliche Arbeiten wird der Abgeordnete Pernot genannt. Für das Innenminiſterium ſollen die Abgeordneten Queuille, Laval oder Lamoureux in Frage kommen. In rechtsſtehenden Kreiſen ſpricht man auch von dem jetzigen Penſionsminiſter Louis Marin als kommenden Juſtizminiſter. Miniſterpräſident Doumergue hatte Freitag vormittag eine längere Anterredung mit den Miniſtern Tardieu und Herriot. Tardieu hatte auch bei dem zurückgetretenen Innen— miniſter Sarraut vorgeſprochen. Der Mörder eines SA⸗Mannes zum Tode verurteilt DNB. Halle, 12. Okt. Das Mitteldeutſche Sondergericht verurteilte am Freitag nachmittag den Angeklagten Jänecke wegen Mordes an dem Schönebecker SA-Mann Hausmann und wegen verſuchten Mor. des in zwei Fällen in Tateinheit mit ſchwerem Landfriedensbruch dreimal zum Tode, außerdem wegen Vergehens gegen das Ge⸗ ſetz gegen den Waffenmißbrauch zu 1 Jahr Gefängnis. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden dem Angeklagten auf Lebens— zeit aberkannt. Schweres Verkehrsunglück Beladener Laſtkraftwagen fährt auf die Albtalbahn auf. Ettlingen, 12. Okt. Zwiſchen der Station Spinnerei Ettlingen und Buſenbach an dem Uebergang der Straße über die Albtalbahn fuhr ein aus Enzkloͤſterle ſtammender mit Brettern ſchwer beladener Laſtkraftwagen von Herrenalb kommend auf die elektriſche Lokomotive des Zuges, der von Ettlingen her kam, auf. Die Wucht des Anpralles war ſo ſtark, daß die elektri⸗ ſche Lokomotive mit den Vorderrädern aus den Schienen gehoben wurde und faſt ſich quer über den Bahnkörper ſtellte. Der Laſtkraftwagen wurde einige Meter weit auf dem Bahngleis vorwärts geſchoben und völlig zertrümmert. Die hochgeladenen Brettermaſſen ſtürzten über das Vorderteil der elektriſchen Lokomotive hinweg. Wie durch ein Wunder kamen die beiden Fahrer des Kraftwagens mit nicht lebens⸗ gefährlichen Verletzungen davon. Der Fahrer der elektriſchen Lokomotive wurde leicht verletzt. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Durch den Zuſammenſtoß iſt ein großer Sachſchaden ent⸗ ſtanden. Der Uebergang iſt dort verhältnismäßig gut über⸗ ſichtlich, ſo daß noch völlig ungeklärt iſt, wodurch das An⸗ glück entſtanden iſt. Der Verkehr auf der Albtalbahn ſowie auf der Albtalſtraße war mehrere Stunden geſperrt. Der Straßenverkehr wurde über Schöllbronn geleitet. Die Alb⸗ Die Greueltalen der marki (Eigener Bericht.) Eines der wertvollſten architektoniſchen Kunſtdenkmäler Spa— niens, die Dreifaltigkeits-Kathedrale in Sevilla, die ſchon bei der letzten Revolution in Brand zu ſetzen verſucht wurde, iſt diesmal in Flammen aufgegangen. Die Marxiſten und Anar— chiſten hatten das Gebäude beſetzt und vom Turm aus mit Ben— zin völlig getränkt. Auch die Hauptaltäre mit Malereien und Holzſchnitzereien ſind vernichtet. Der Kuſtos für die öffentlichen Kunſtſchätze nennt die Zerſtörung dieſer Kirche die ärgſte Greuel— tat der beiden letzten Jahrhunderte in der ganzen Welt über— haupt. Die ſchlimmſte Greueltat der marxiſtiſchen Gottloſen hat ſich gegenüber dem katholiſchen Diſtriktswaiſenhaus von Barruelo zugetragen, das mit Kindern und Ordensſchweſtern durch Dynamit in die Luft geſprengt wurde. Etwa 10 Kinder und mehrere Schweſtern haben den Tod in den Trümmern ge— funden. In Novas bei Barcelona haben die Anarcho-Marxiſten einen Prieſter bei lebendigem Leibe mit Petroleum begoſſen und ange— zündet, ſodaß er unter ſchrecklichen Qualen umkam. Ein anderer Prieſter in San Vincente de Caſtillet wurde von den Gläubigen im letzten Augenblick vor dem gleichen Schickſal bewahrt. Die Kathedrale von Oviedo in Flammen DNB. Paris, 12. Okt. Nach einer Havas⸗Meldung aus Madrid nahmen fünf Bombengeſchwader an den militäriſchen Operationen in Aſturien teil. Die Flieger erklären, daß im Zentrum von Oviedo mehrere Gebäude, darunter die aus dem 14. Jahrhundert ſtammende koſtbare Kunſtwerke bergende Kathedrale, die ein Wun⸗ derwerk gotiſcher Baukunſt iſt, in Flammen ſtehen. DNB. Paris, 12. Okt. Das Verhör der in Annemaſſe feſtgenommenen Beneſch und Novak hat bisher zu folgendem Ergebnis geführt: Der Paß Novaks iſt am 5. Auguſt 1934 in Trieſt aus— geſtellt worden. Er enthält einen am 26. September in Thierceaux eingetragenen franzöſiſchen Einreiſevermerk, desgleichen der Paß Beneſchs, der am 18. Juni in Paris ausgeſtellt worden iſt. Beneſch und Novak haben aber zugegeben, daß die Viſa und die Einreiſevermerke gefälſcht ſind. Die Paßeintragungen wer— den deshalb einer beſonderen chemiſchen Prüfung unterzogen werden. Die Verhafteten behaupten, daß ihnen die Päſſe kurz dor der Grenzüberſchreitung zugeſtellt worden ſeien; durch wen, haben ſie nicht verraten. Sie haben zugegeben, einer revo— lutionären Vereinigung anzugehören, deren nähere Beſchreibung ſie verweigern. Sie behaupten, Befehl erhalten zu haben, ſich nach Paris zu begeben und dort eine führende Perſönlichkeit ihrer Vereinigung zu treffen, von der ſie einen beſonderen Auftrag entgegennehmen ſollten, jedoch hätten ſie an dem angegebenen Treffpunkt vergeblich gewartet. Am ſich die Zeit zu vertreiben, hätten ſie die umgebung von Paris beſucht und ſo auch in Fontenaibleau geweilt. Hier hätten ſie durch Rundfunk und Preſſe von dem Marſeiller Anſchlag Kenntnis erhalten und ſich ſchleunigſt Fahrkarten nach Thornon beſorgt, in der Hoffnung, auf demſelben Weg, auf dem ſie gekommen waren, zurückkehren zu können. Beneſch, der ſich anſcheinend längere Zeit auch in Braſilien aufgehalten hat, weiſt eine ſehr ſtarke Aehnlichkeit mit einem gewiſſen Nalis auf, der der franzöſiſchen und der ſüdſlawiſchen Polizei als verdächtig bekannt war. Einen einwandfreien Beweis wird aber erſt der Vergleich der Fingerabdrücke ergeben. Aufgrund der bisherigen Feſtſtellungen hält die Polizei die beiden Verdächtigen weiter in Haft. Ihnen wird zunächſt Paß⸗ fälſchung, heimliche Grenzüberſchreitung, ferner Mitwiſſerſchaft an dem Mord von Marſeille zur Laſt gelegt. Die Verhafteten werden im Laufe des Abends der Staatsanwaltſchaft in Bonne— ville zugeführt werden, die über ihre Einlieferung in das Ge— fängnis von Bonneville oder Annecy beſchließen wird. An eine Aeberführung nach Paris iſt vorläufig nicht gedacht. Dem Verhör wohnt der ſüdſlawiſche Völkerbundsvertreter, Geſandter Fotitſch, bei, der hin und wieder als Dolmetſcher eingreift. Vor dem Bahnhof hat ſich eine große Menſchenmenge angeſammelt, die von Zeit zu Zeit ihrer Empörung durch feind⸗ liche Rufe gegen die Verhafteten Ausdruck gibt. Novak, der jetzt behauptet, Protſchek zu heißen, was man für ein Ab⸗ Die Vertreter des Führers und der Reichsregierung bei der Beiſetzung Alexander J. DNB. Berlin, 12. Okt. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat den Ge⸗ ſandten von Keller als außerordentlichen Botſchaſter nach Belgrad entſandt, um ihn bei der Beiſetzung Sr. Majeſtät König Alexander J. von Jugoſlawien zu vertreten. Die Reichsregierung wird durch den deutſchen Geſandten in Belgrad, von Heeren, vertreten. Doumergue dankt der Reichsregierung DNB. Berlin, 12. Okt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, hat am Freitag von dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſter Gaſton Doumergue folgendes Telegramm erhalten: „Durch die Gefühle, die Sie mir im Namen Ihrer Re— gierung aus Anlaß des traurigen Attentats von Marſeille zum Ausdruck gebracht haben, bin ich tief bewegt; ich bitte, der Reichs— regierung meinen aufrichtigen Dank zum Ausdruck zu bringen, ferner ihn ſelbſt entgegennehmen zu wollen.“ Peter II. am Gamstag in Belgrad DNB. Paris, 12. Nov. Die Königin Maria von Südſlavien iſt am Donnerstag⸗ abend in Begleitung ihres Sohnes, der Königinmutter Maria von Rumänien, der Prinzeſſin Ileana von Rumänien ſowie deren Gatten Anton von Habsburg und des ſüdſlaviſchen Außen⸗ miniſters Jeftitſch nach Belgrad abgereiſt. Der franzöſiſche Staatspräſident Lebrun, Miniſterpräſident Doumergue ſowie die meiſten in Paris weilenden Miniſter haben die Köni⸗ gin an den Zug begleitet.— König Peter II. trifft Freitagabend an der ſüdſlawiſchen Grenze ein. Die Ankunft in Belgrad ſtiſchen Goltloſen Spaniens Die Kämpfe dauern noch an DNB. Madrid, 12. Okt. Nach den letzten aus Aſturien vorliegenden Nachrichten haben die Truppen in dem Hauptkampfzentrum Oviedo zunächſt von einer Kaſerne Beſitz genommen und dringen nunmehr in die einzelnen Stadtviertel vor, wo ſich noch aufſtändiſche Gruppen verbarrikadiert hatten. Beſonders in einer in der Nähe von Oviedo gelegenen Waffenfabrik haben ſich die Rebellen feſtgeſetzt und werden hier ſowie auf den noch in ihren Händen befindlichen Zugangsſtraßen von Militärfliegern bombardiert. Die Kämpfe ſcheinen in Aſturien, wo noch verſchiedene Neſter von Aufſtändiſchen verzweifelten Widerſtand leiſten, mit außerordentlicher Heftigkeit getobt zu haben. Leber die Rebellen wird von den Regierungstruppen, insbeſondere von den Frem— denlegionären, ein hartes Gericht abgehalten. Flieger, die das Aufſtandsgebiet überwachen, haben intereſſante Aufnahmen von den feindlichen Stellungen gemacht, aus denen deutlich die Mutloſigkeit und Verzweiflung unter den Aufrührern hervorgeht, die ſich zum großen Teil ergeben. Bei den Bombenabwürfen durch Militärflieger wurde ein Eiſenbahnzug auf der Linie Oviedo— jo, der von Rebellen beſetzt war, zerſtört. Dasſelbe geſchah mit einer Kraftwagenkolonne, die ſich aus 14 Laſtwagen zuſammenſetzte. Die Zahl der Opfer unter den Rebellen dürfte noch in die Hunderte gehen. In Gijon und Oviedo ſind bereits 1 eb gerichte zuſammengetreten, um die Rädelsführer abzu⸗ urteilen. In Aſturien gelang es den Regierungstruppen nach tage⸗ langen Kämpfen und nachdem Artillerie und Flieger die Stel⸗ lungen der Aufrührer ſturmreif gemacht hatten, die ſtaatliche talbahn hat den Verkehr durch Umſteigen aufrecht erhalten. erfolgt Samstag früh. Der Präſident der Skupſchtina iſt dem * 1 5 438 3 11 ere er e. 3 2 JjJSSSSͥꝙAw!n. PPP— Waffe n fa bir ik Trubia einzunehmen. Hierbei ſollen zahl reiche Aufſtändiſche gefangen genommen worden ſein. Die Mithelfer bei der Verſeiller Bluttat Sie gehören einer ſüdſlawiſchen Terroriſtenorganiſation an lenkungsmanöver hält, obwohl der Name an einen die ſüd⸗ ſlawiſche Regierung bekämpfenden Bandenführer erinnert, wird als ein herkuliſch gebauter Mann geſchildert, während Beneſch der Typ des revolutionären Intellektuellen ſei. Der in Fontenaibleau entkommene Malny oder Chalny irrt immer noch in den Wäldern der Amgebung um⸗ her. Die Preſſe iſt ſehr aufgebracht darüber, daß auch ſein Ent— kommen nur der unglaublichen Teilnahmsloſigkeit und Anent⸗ ſchloſſenheit der Polizei zu verdanken ſei. So berichtet„Paris Midi“, daß am Bahnhof von Fontenaibleau, als Chalny das Weite ſuchte, die Gendarmen es nicht für tunlich hielten, ihn zu verfolgen, ſondern erſt die Ankunft der Mobilgardiſten ab- warteten. Fontenaibleau, behauptet das Blatt, ſcheine übrigens der Zentralpunkt der Verſchwörer zu ſein Das Ergebnis der Vernehmung DNB. Paris, 12. Okt. Die Vernehmung der beiden in Thonon verhaſteten Süd⸗ ſlaven, die am Freitagmorgen in Annemaſſe im Beiſein des ſtändigen ſüdſlaviſchen Vertreters beim Völkerbund, Fotitſch, N wurde, hat jetzt zu greifbaren Ergebniſſen ge⸗ führt. Die beiden der Mittäterſchaft verdächtigen Angeklagten haben zugegeben, daß ſie einer ſüdſlaviſchen Terroriſten⸗ N organiſation angehörten. Von dieſer Organiſation hätten ſie Anweiſung erhalten, ſich zu einer beſonderen Miſſion nach Frankreich zu begeben, wo ihnen weitere Anweiſungen mitgeteilt werden ſollten.„Sollten neue Anweiſungen bis zum 9. Oktober in Paris nicht eingetroffen ſein, ſollten ſie ſich von Eviau nach Lauſanne begeben und dort nähere Einzelheiten abwarten.“ Rajtitſch, genannt Beneſch, hat ferner erklärt, daß ihm ein gewiſſer Sarb gut den falſchen Paß in Paris ausge⸗ händigt habe, während Novak behauptet, ein gewiſſer Petit habe ihm ſeinen Paß in Zürich übergeben. Weitere Nachfor⸗ ſchungen der Polizei haben ergeben, daß Noval bereits im No⸗ vember 1933 unter dem Namen Tikmir wegen Diebſtahls in Marſeille zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden iſt. Nachdem er nach Abſitzung der Strafe aus Frankreich ausgewie⸗ ſen war, wurde er im Juni ds. Js. ein zweites Mal in N i zz 0 unter dem Namen Daniel Latin verhaftet und nochmals ver⸗ urteilt. .. KT König bis an die Grenze entgegengereiſt. Die Blätter widmen Peter II. begeiſterte Begrüßungsartikel. Die feierliche Aufbahrung Barthous DNB. Paris, 12. Dkt. Vor dem im Ahrenſaal des Außenminiſteriums aufgebahr⸗ ten Sarge des Außenminiſters Barthous zieht ſeit Donnerstag mittag die Pariſer Bevölkerung vorbei. Die Einfahrt zum Außenminiſterium, der Haupteingang des Gebäudes und die Flügeltüren des Ahrenſaales ſind ſchwarz umkleidet. Der Ahren⸗ ſaal ſelbſt iſt in den franzöſiſchen Nationalfarben ausgeſchlagen. Der Sarg ruht auf einer hohen Eſtrade. Er iſt mit der Triko⸗ lore bedeckt. unzählige Kerzen verbreiten mit zwei verhängten Wandleuchtern ein gedämpftes Licht. Am oberen Ende des Katafalks iſt ein mit ſchwarzem Trauerflor verſehener rieſiger Eichenlaubkranz niedergelegt. Die Totenwache wird von einem Vertreter der franzöſiſchen Diplomatie und einem Mitglied des Außenminiſteriums gehalten. Geſchäfts⸗ und Börſenruhe während der Beiſetzungsfeierlichleiten für Barthou. Die Vereinigung der Pariſer Geſchäftsinhaber hat be⸗ ſchloſſen, zum Zeichen der Trauer am Samstag ihre Geſchäfte während der Beiſetzungsfeierlichkeiten für Außenminiſter Barthou geſchloſſen zu halten. Die Börſe wird ebenfalls geſchloſſen ſein. Paris: Aus den Filmaufnahmen über den Marſeiller An⸗ ſchlag iſt, wie erklärt wird, ein Verſagen des Marſeiller Sicher⸗ heitsdienſtes zu entnehmen. Die Polizei hat die öffentliche Vor⸗ führung des Filmes im letzten Augenblick verboten. Rieſenbrand in Lyon In der Nacht zum Freitag brach in einer Autokaroſſerie⸗ Fabrik in Lyon ein Großfeuer aus. Der ganze Gebäude⸗ komplex wurde ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr konnte nur mit großer Mühe ein Ausbreiten des Brandes verhindern. Der Sachſchaden wird auf über eine Million Franken geſchätzt. 65 . ͤ v— * 0 Vier nheimer Volkszeitung N. G.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe 0 Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 9 Adolf Hitlerſtraße 19: AP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSStOV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag . Gef ſte lle: F 1 N T. 19—21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr Geſchäftsſtelle: Lorſcherſtraße 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr Geſchäftsſtelle: Saa r ſt ra ß e 9(„Freiſchütz“ NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uhr 50 Betr. Bernſteinplakette. Ich wünſche umgehend von allen Sammlerinnen einen kurzen Bericht, welche Volksgenoſſen ſich von der Sammlung ausgeſchloſſen haben, obwohl ſie in der Lage geweſen wären, ihr Scherflein für die Armen beizutragen. Wer trotz der herzergreifenden Worte des Führers ſich immer noch hartherzig gegen ſeine Volksgenoſſen zeigt, wird von mir rückſichtslos angeprangert werden. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Achtung! Amateur⸗ Photographen! Wer vom Feſtzug am Erntedankfeſt ſchöne Bilder hat und ſolche dem Gauarchiv überlaſſen will, liefere ſolche in 2facher Ausführung bis 18. Okt. dem Ortsgr.-Filmwart, Pg. Lehrer Rockenſtein ab. NS. 1. Für Blockwalter! Lt. Anordnung Nr. 52 habe ich der Kreisamtsleitung umgehend diejenigen Volksgenoſſen mitzuteilen, die bis heute noch nicht der NSV. als Mit⸗ glied angehören, jedoch vermöge ihrer Einkommens- und ſonſtigen Verhältniſſen unbedingt dazu in der Lage wären. Die Blockwalter melden mir bis morgen Sonntag je auf beſonderem Zettel die in ihrem Block bekannten„Harten“ mit folgenden Angaben: Name Alter Religion Kinderzahl(einſchl. der verſt.) Alter der noch lebenden Kinder(ungefähr Einkommens⸗ oder Geſchäftsverh. Wo in Arbeit oder ſelbſtändig Gründe der ſeitherigen Ablehnung. Meldungen ſind morgen zwiſchen 12,30 und 14 Uhr auf der NSV.⸗Geſchäftsſtelle abzugeben. Fehlmeldung erforder lich. Blockwalter, die ihrer Pflicht nicht genügen, werden un⸗ nachſichtlich der Kreisamtsleitung gemeldet. 2. Eintopfſammler! Abrechnung morgen zwiſchen 12,30 und 14 Uhr im NSV.⸗Lokal. 3. B. D. M. Abrechnung der Bernſteinanſtecknadel am kommenden Montag abend 8 Uhr auf der NSV.-Geſchäfts Heil Hitler! Zöller. AS⸗Kriegsopjerverjorgung Sonntag, den 14. Oktober 1934, findet nachmittags 4 Uhr im Saale des„Deutſchen Kaiſer“ bei Kamerad Mandel unſere Monatsverſammlung ſtatt. Der Wichtigkeit wegen bitte ich alle Kameraden und Kameradenfrauen, zu erſcheinen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß am Sonntag, den 18. November 1934, der Kriegsopferehrentag in Frankfurt am Main ſtattfindet, zu welchem ich am kommenden Sonntag bereits ſchon die Meldungen abgeben muß. Die Fahrpreis⸗ ermäßigung beträgt 75 Prozent. D Der Obmann: Seelinger. AS Bd. DA Am Mittwoch, den 17. ds. Mts., findet im Gaſthaus zum Freiſchütz eine Kundgebung der„Deutſ chen A r⸗ beitsfront“, bei der Pg. Bullmann ſprechen wird, ſtatt. Es wird erwartet, daß alle ſchaffenden Volksgenoſſen Viern ms die Kundgebung beſuchen. Heil Hitler! f gez. Mögelin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Oktober 1934. Denkſpruch„ Dann erſt iſt die Freundſchaft echt, wenn beide Teile, ohne ein Wort zu ſprechen, ſich doch ihres Beiſammenſeins zu freuen vermögen. Georg Ebers. Clegie und Ausblick Man mag es betrachten wie man es will: Dies herbſt⸗ liche Blätterfallen iſt doch ſo recht dazu angetan, uns traurig zu ſtimmen! Dünkt uns auch das Bild noch ſo ergötzlich, wenn die übermütige Jugend ihr Spiel mit dem raſchelnden Laub treibt und die tollſten Sprünge in die aufgeworfenen Blätterhaufen vollführt, ſo iſt es doch gerade der Herbst von dem wir uns beſonders ungern trennen. Venn: Auf den Winter folgt der Frühling: ſcheidet der Frühling, dann winkt uns ein Sommer voll Wärme und Licht und dieſer wiederum wird abgelöſt durch den goldklaren Herbſt mit ſei⸗ nem leuchtenden Farbenſpiel. Schließt aber de. Ferit ſeine Pforten, dann ſtehen wir vor dem Winter. Während wir dem Blätterfall zuſehen, entdecken wir der 5 r untrügliche Vorboten: vereinzelte kahle, dürre Aeſte an Baum und Geſtrüpp und einen Himmel voll zerriſſener, fliehender Wolken. Gar manchmal im Leben, wenn uns herbſtliche Gedanken überfallen, wird unſere Seele zerriſſen und in tiefer Mutloſigkeit ſchauen wir oft in die Zukunft. Ibder Hoffnung bar gehen wir unſeren Weg weiter und kein Son⸗ nenſtrahl will uns aus unſerer Niedergeſchlagenheit befreien. Bis eines Tages mitten in dieſer Troſtloſigkeit ein Tag an⸗ bricht, der ſo voll Licht und eee daß wir ee die Augen ſchließen. Wie in ſtarrer Wunterkalte e blutrot aufſteigt und der ſchneebedeckten Landſchaft Le 8 Wärme einhaucht, ſo großartig und erhaben 0 5 in trü er Gleichförmigkeit unſeres Lebens unverſehens ein Gedanke ge⸗ 0 τ — ſtekle. Am boren, deſſen Gewalt wir uns nicht zu entziehen vermögen, der uns innerlich wandelt und uns aus Verzagtheit urplötz⸗ lich hinüberrettet in die Gefilde frohen Hoffens und ſtarker Zuverſicht. 5 Eintopfgericht am Sonntag. Es ſoll zeigen, daß wir Sozialiſten der Tat ſind, daß wir bereit ſind, unſeren Brüdern und Schweſtern, die ohne Schuld jetzt noch den Weg der Sorge und Not gehen müſſen, zu helfen. Wenn morgen die Sammler in unſerem Hauſe vorſprechen, dann wollen wir daran denken, wieviel Dankbarkeit und Freude uns von deutſchen Müttern und Vätern entgegenſtrömt, wenn deutſche Menſchen und deutſche Kinder auch in dieſem Winter nicht zu hungern und zu frieren brauchen, weil wir opfern. Suypeiſewirtſchaften und Eintopfgericht. Die Speiſewirtſchaften haben die vorgeſchriebenen Eſſen zu verab— reichen. Klaſſe! 60 Rpfg.(10 Rpfg. für WHW.) Klaſſe II 1 RM.(40 Rpfg. für WHW.) Klaſſe III— 2 RM. (1.30 RM. für WHW.) Die vorſchriftsmäßigen Quittungs⸗ block ſind zu verwenden! Kleider- und Wäſcheſammlung im Rahmen des WHW. In einigen Tagen wird durch das WHW. eine allgemeine Kleider- und Wäſcheſammlung durchgeführt. dieſer Sammlung werden auch Kinderkleider, Säuglingsbekleidung, Windeln etc. dankend angenommen. Wir bitten jedoch, keinen Schund abzuliefern, der nicht mehr ausgebeſſert werden kann und vor allem ſaubere Sachen. Sammeltermin wird noch genau beſtimmt, jedoch wolle einſtweilen mit der Suche und Bereitſtellung begonnen werden. Neue Fleiſchpreiſe. In Heſſen wurden infolge der erhöhten Viehpreiſe die Verkaufspreiſe für Fleiſch— und Wurſtwaren neu vereinbart. Die hieſige Metzger-Pflicht⸗ innung gibt dieſelben in heutigem Inſerat bekannt. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. Sandblattverkaujsſitzung Bei der geſtrigen Verkaufsſitzung erzielte Viernheim die nachſtehenden Preiſe: Gruppe 1— 2: 78,60, Gruppe 56: 79,55, Gruppe 78: 78,90, C Gruppe 11—12: 77,85, Gruppe 13 15 16: 78,60. Ferner erhielten: Hüttenfeld: 80,85, Großhauſen: 85. Lorſch: 86,65, Lampertheim: 68,10— 70,85. Käufer: Martin Brinkmann, Vogelſang, Mayer, Hei⸗ delberg. Da die Verwiegung in den nächſten Tagen ſchon beginnen kann, wird ſofortige Büſchelung und gute Sortie⸗ rung erwartet. Die Gruppenführer müſſen ſofort melden, ob das Sand— blatt ablieferungsfertig iſt. Bei 10 Der Ter 34: 80.—, Gruppe ruppe 910: 79,05, 14: 77,35, Gruppe 5 5 Das Siedlungsweſen in unſerer Gemeinde. Wir bitten die Intereſſenten, die heutige. Bekanntmachung der Bürgermeiſterei zu beachten. Um in die Bewerberliſte aufgenommen zu werden, muß der Intereſſent einen Frage- bogen ausfertigen, der von der Erfüllung der Grundbedin⸗ gungen abhängt. Intereſſenten, welche die in der Bekannt⸗ machung angeführten Bedingungen erfüllen können, wollen ſich am kommenden Montag, den 15. Oktober, auf dem Bau⸗ büro melden. Auf die Einſichtnahme des Anſchlages am ſchwarzen Brett im Rathaus ſei ebenfalls verwieſen. Verkehrsſtörung. Gegen 8 Uhr heute Vormittag ſtieß an der Kreuzung Tivoli beim Ueberholen ein Fernver⸗ kehr-Laſtkraftwagen gegen einen Bulldogg mit zwei Anhän⸗ gern, wobei der letzte mit Kies beladene Anhänger des Bull⸗ doggs auf die Schienen geworfen wurde und die Ladung ſich auf die Bahnlinie ergoß. Etwa eine halbe Stunde nahmen die Aufräumungsarbeiten in Anſpruch und war dadurch der Verkehr der OEG. unterbrochen. Der Laſtkraftwagen fuhr im ſchnellen Tempo weiter, konnte jedoch ermittelt werden. Der Anhänger des Bulldoggs war ſchwer beſchädigt, jedoch kamen Perſonen nicht zu ſchaden. Feſtzug am Erntedankfeſt. Die hieſigen Amateur- Photographen werden gebeten, ſchöne Aufnahmen vom Ernte⸗ dankfeſtzug in zweifacher Anfertigung beim Ortsgruppen⸗ Filmwart, Herrn Lehrer Rockenſtein abzugeben. Die Auf- nahmen ſollen dem Gauarchiv zugeführt werden. * Wellenſittiſchfreunde. Alle Wellenſittiſchfreunde und ⸗Züchter machen wir auf die Verſammlung morgen Sonn⸗ tag Vormittag 11 Uhr im„Löwen“ aufmerkſam. Es iſt Vor⸗ ſchrift, daß ſich alle Wellenſittiſchzüchter zuſammenſchließen, weshalb es unbedingte Pflicht jedes Zuchtkollegen iſt, an der Verſammlung teilzunehmen. Sporinachrichten Ilvesheim Viernheim Bezirkskl.⸗Verbandsſpiel ie Grünen müſſen morgen zum Neuling Ilvesheim. Dieſer Gaſtgeber ſieht aber gar nicht ſo nach Neuling aus, denn ſeine bisherigen Leiſtungen ſind ganz reſpektabel; in Feudenheim nahm er ſogar einen Punkt mit nach Hauſe. Die Mannheimer Vorſchau lautet auf„ungewiſſe Ausſichten“ und dem könnte man ſich anſchließen an der Stürmerleiſtung vom Sonntag gemeſſen. Hoffentlich weiß die ganze Mann⸗ ſchaft um was es geht. Es iſt nicht damit getan, daß man „hätte“ gewinnen können, wenn der Sturm wie ſchon ſeit langer Zeit geſpielt und geſchoſſen hätte. Soll man die Sportfreunde ermuntern, die Mannſchaft zu begleiten, wenn ſie zuſehen müſſen, wie die Zeit nutzlos verſtreicht, wie einige Stürmer ſich ſelbſt fixieren und immer mit knapp einem Tor Unterſchied Spiele verloren gehen. In den neunzig Minuten muß gekämpft werden, in der Geſamtheit, nicht einer für ſich! Und dann wird das Endreſultat anders lauten. Zum mor⸗ gigen Spiel wird erwartet, daß vom erſten bis letzten Mann ein einheitlicher Wille zum Sieg vorhanden iſt. Wer nicht mittut und ſieht nicht ſeine Nutzloſigkeit ein, dem muß das nun klargemacht werden. Wir kannten ſtets nur ſchnelle und packende Kämpfe um Sieg und Punkte— und nicht um Nie⸗ derlagen! D 2 Mannſchaftsaufſtellung: Krug, Kiß, Faltermann, Mar⸗ tin, Mandel, Fetſch, Kiß K., Koob, Müller Joſ., Schmitt M., Helbig Hans. 5 Vom To.⸗Handballjport Der allbekannte Turnverein v. 1846 Mannheim kommt mit zwei Mannſchaften auf den Sportplatz am Lorſcherweg. Wer kennt nicht dieſe flinken, durchtrainierten Handballer? Diesmal iſt es unſere[b-Mannſchaft, die ihre Kunſt gegen dieſen gefürchteten Gegner zeigen muß. Zwar bewieſen ſie ſchon am verfloſſenen Sonntag, daß ſie ſpielen können, aber wenn man gegen den Vertreter des größten ſüddeutſchen Turnvereins beſtehen will, muß man ſchon alles daran ſetzen. Wir ſehen jedoch mit Zuverſicht dieſem Kampf entgegen. Stel— len wir doch in der Ib-Mannſchaft Leute ins Feld, welche alle noch vor einigen Wochen in einer erſten Mannſchaft ge— ſpielt haben. Sie werden beweiſen, daß ſie auch in dieſer Aufſtellung jeder 1. Mannſchaft in ihrer Klaſſe gleich ſtehen. Verſäume alſo kein Handballfreund dieſes intereſſante Tref— fen am Sonntag vormittag auf dem Stadion am Lorſcherweg. Gotlesbienſtorbnung der katholijchen Gemeinde Viernheim 21. Sonntag nach Pfingſten Apoſtel⸗Kirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½%10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Verſammlung der Jünglingsſodalität. 2 Uhr: Roſenkranz-Andacht; darauf Verſammlung des 3. Ordens mit Aufnahme. 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jung⸗ frauen-Congregation bei den Engl. Fräulein Marien⸗Kirche: 0 8 Uhr: hl. Meſſe. 10 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: 7 Uhr beſt. Amt für Suſanna Bugert Bauer, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. ¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Lehrer Phil. Schröder, Ehefrau Maria Anna geb. Butſch und Michael Butſch. 7/8 Uhr beſt. Amt für Johann Hoock, Ehefrau Eva geb. Träger, Tochter geehel. Kempf und Angehörige. Dienstag: 7 Uhr beſt. Amt für Paula Winkenbach geb. Bardon. 5 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Caspar Adler, Ehefrau Kath. geb. Martin, beiderſeitige Eltern und Angehörige. Mittwoch: /7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Michael Müller. Donnerstag: ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Schmitt, Ehe⸗ frau Agnes geb. Diehl, Kinder Maria und Jakob, Schwager Joh. Krug und Angehörige. 8 Uhr beſt. Segens-Meſſe für den verunglückten Caspar Adler, Großeltern und Angehörige. Freitag:“½7 Uhr 3. S.⸗A. für Michael Müller. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Weidner und Matth. Babylon. J8 Uhr beſt. Amt für Katharina Winkler geb. Hofmann, Mutter Katharina geb. Adler, Schwieger-Eltern Michael Winkler und Cäcilia geb. Haas und Pflegekind Maria Kraſtel. Samstag: 4 Uhr Eröffnung des Großen Gebetes geſt. hl. Meſſe für Familie Philipp Babylon und Philipp Buſalt. 7 Uhr: beſt. Amt für Valentin Helbig 6., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Hofmann 4. und Franz Winkler 3. 8 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines Amtes für Kirchen⸗ rechner Joſef Martin 3., Ehefrau Katharina geb. Winken⸗ bach, beiderſeitige Geſchwiſter, Eltern und Angehörige. Am nächſten Sonntag und Montag ſind öffentliche Bet⸗ ſtunden. Die Gottesdienſtordnung am nächſten Sonntag iſt folgende: e 5 Uhr: 1. hl. Meſſe und Eröffnung der öffentl. An⸗ betung. 7 Uhr: 2. hl. Meſſe Uhr: 3. hl. Meſſe Uhr: Hochamt und darauf Prozeſſion und Be⸗ ginn der öffentlichen Beſtunden. Kindermeſſe in der Marienkirche. Die 8 Uhr Meſſe in der Marienkirche fällt wegen des Großen Gebetes aus. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommu- nion der Schüler der Herren Lehrer Klee und Kumpa, Rektor Gillig und Beller und Frl. Sax. Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, Knaben 6 Uhr. Zugleich gemeinſchaftliche hl. Kom⸗ munion der Männer. 75 Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, 14. Oktober 20. Sonntag n. Trinitatis Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Nachm. ½2 Uhr: Gottesdienſt(Herr Pfarrer Weber⸗Lampert⸗ heim; Text: Eph. 4,2232. Lieder: 301, 158). Mittwoch, den 17. Oktober Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 18. Oktober Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. geb. 10 Uhr: e n 4 ahnen falddltttadbnantttttdtt tiff Das war es, was Dſershinſkij hatte hören wollen. And er nickte anerkennend. „Wir werden ſehen.... Ihre Wohnung?“ Er hob den Telephonhörer von der Gabel. „Hier.“ Remiſow reichte einen Zettel hinüber. And Dſershinfkij gab mit wenigen Worten ſeine Anordnungen in den Apparat. „Vielleicht finden Sie ſie noch wach“, meinte der Armenier, „ich war vor einer Stunde noch bei ihr und habe ihr eine Henkersmahlzeit aufgetiſcht—“ Der Henker lachte, daß ſein fetter Bauch wackelte. Sie haben glänzende Ideen, Towariſcht. Nein, der Ge— danke wäre mir nicht gekommen. Hat ſie nichts gemerkt?“ „Nein. Nun ja, ein bißchen Angſt hatte ſie ſchon immer vor mir. Aber das gehört zur Liebe.“ „Ganz richtig. Aeber was ſollen wir ſie verhören?“ „Nun, ſie hat Briefe in ihrem Koffer gehabt an gegen- revolutionäre Organiſationen. Leider hat ſie ſie verbrannt.“ „Leider? Nun, das gibt doch die ſchönſte Gelegenheit, ihr dieſe Kenntniſſe aus der Seele herauszuzwicken.“ „Ich ärgerte mich im Augenblick nur, daß meine Mühe umſonſt geweſen iſt, denn dieſe Briefe hatte natürlich ich ſchrei— ben laſſen.“ „And ihr ſelber gegeben?“ „Für ſo dumm halten Sie mich, Towariſcht? Nein, ich ließ ſie ihr durch einen Vertrauten in die Hände ſpielen.“ „Ich bekomme Reſpekt vor Ihnen.“ „Dann hat ſie noch zwei Ikone in Beſitz, die einen Wert von wenigſtens 10 000 Zarenrubeln darſtellen.“ „Das bedeutet natürlich eine Hinterziehung zum Nachteil des ruſſiſchen Staates. Genoſſe Remiſow, wir werden morgen weiterſprechen, wenn das Fräulein liquidiert iſt. Einen Augen⸗ i Er nahm einen kleinen Block, deſſen Formulare alle fort⸗ laufend numeriert waren, legte zwiſchen das erſte und zweite Blatt ein Kohlepapier, ſchrieb dann mit Kopierſtift einige Worte, ſetzte ſeinen Namen darunter und ſtempelte. „So, das Duplikat behalte ich hier. Ordnung muß ſein. Hier haben Sie das Todesurteil—“ Der Armenier ſteckte den Zettel ſorgfältig ein. Aber als er draußen war und den langen halbdunklen Korridor hinab⸗ ſchritt, war das befriedigte Grinſen um ſeine üppigen Lippen bald verſchwunden. Er ſah nicht den Schmutz, der allenthalben umherlag, ſah nicht die ſchwatzenden Frauen, die den Wuſt vor ſich kehrten, daß man kaum ihre Geſichter durch den wolkigen Staub erkennen konnte. Immer wieder trat er Apfelſinen⸗ ſchalen, Zigarettenſchachteln und Butterbrotpapiere beiſeite. In den Ecken ſtanden leere Schnapsflaſchen. Fette Katzen ſtrichen an den Wänden entlang. And überall lungerten Rotarmiſten, rauchend und ſchwatzend, Gewehr über und mächtige Revolder am Koppelriemen. Hier und da wurde er gegrüßt,— er beach⸗ tete es kaum. Der Schweiß ſtand auf ſeiner Stirne. Und immer wieder ſah er ſeine Braut vor ſich, wie er ſie vor kaum zwei Stunden geſehen, als er in ihr Zimmerchen trat. Kniend vor den Zkonen im Glanze des armen Kerzchens. And er hörte ihre wehe Stimme„Kyrie, Kyrie!“ And aus allen Winkeln, ja aus dem Schneegeſtöber draußen ſchauten ihn ihre großen Augen an, die Augen der Pammakariſtos, der Madonna. ** * Jelena Leonowna hatte ſich an dieſem Abend früh zu Bett gelegt. Denn das kleine Feuerchen des Herdes war ſchnell er- loſchen. And ſie hatte nichts Brennbares mehr. Bitter kalt war es geworden. And rauh fegte der Sturm um das Haus. Die Fenſter ſchloſſen ſchlecht, und überall drang der Schnee durch die verquollenen Ritzen. Mit ihren Kleidern und dann noch mit dem alten ſchäbigen Soldatenmantel, den ſie ſich einigermaßen paſſend geſchneidert. hatte ſie ſich zugedeckt. Aber ſie ſchlief nicht. Erſt dachte ſie, das gute und ungewohnt reiche Eſſen ſei ſchuld daran. Aber dann merkte ſie, es war ihr Herz, das keine Ruhe gab. Sie war ſo ſeltſam erregt. And ihre Seele war wie ein Aehrenfeld, über das in der Nacht, ehe es geſchnitten wird, noch einmal alle Winde des Lebens wehen. Sie verſuchte, ſich in den Schlaf zu beten, es ging nicht. Trotz des Sturmes hörte ſie grell jedes Schlittenläuten drunten auf der Straße, hörte die Türen im Hauſe ſchlagen, hörte die heimkehrenden Hausbewohner auf den Treppen flüſtern. Lau- tes Reden kannte ſie ja laum noch. Das Leben war ängſtlich geworden, geduckt und leiſe. Denn unſichtbar ging allenthalben der Tod umher, und wer es nur wagte, die Hand aus- zuſtrecken, der mußte, wo er auch war, ihn greifen. Allnächt— lich konnte er neben jedem Bette ſtehen. Da, waren das nicht doch auf einmal laute polternde Schritte? Jelena fuhr im Bette hoch.... Ja, ſie kamen die Treppe herauf. Immer höher. Vielleicht ins zweite Stockwerk, Da wohnte die Witwe eines Staats— beamten. Nein, ſie kamen höher. l Das Herz des Mädchens ſchlug bis zum Halſe. Ihre Zähne klapperten plötzlich, ſie preßte die Hände auf die Bruſt. Da, ſie waren vor ihrem Zimmer. „Ob ſie Alexej ſuchen?“ fuhr es ihr durch den Kopf. Ein hartes Klopfen. „Aufmachen!—“ And ein Tritt wider die Türe. Jelena ſprang auf, ſchlüpfte in ihren Mantel. „Wer iſt denn da?“ „Machen Sie auf!—“ a 5 Sie ſchob den Riegel beiſeite, taumelte zurück. Die Türe wäre ihr faſt an ben Kopf geſchlagen. 4 Eine elektriſche Taſchenlampe blitzte ihr entgegen. And ſie ſah zwei Soldaten mit umgehängtem Gewehr. „Sie ſind Jelena Leonowna Jeſénina, genannt Achma— tõwa?“ „Ja. Was—2“ „Aufmachen! Anziehen! Sie ſind verhaftet!“ Damit griff der eine Soldat ſchon durch die Türſpalte und drehte das elektriſche Licht an. Mit leiſem Schrei war Jelena zurückgetaumelt, und nun ſaß ſie blaß wie die Wand auf ihrem Bett. „Das muß ein Irrtum ſein“, ſtammelte ſie endlich mit bebenden Lippen.... Sehen Sie hier. mein Auslandspaß.“ Sie wollte ſich zu ihrem Koffer bücken. Aber der Soldat, der ihr zunächſt ſtand, riß ſie am Mantelkragen hoch. „Machen Sie keine Amſtände. Los, anziehen! Mitkommen! Ihren Koffer nehmen wir ſowieſo mit.—“ Jelena weinte nicht. Jammerte nicht. Ganz langſam ſtand ſie auf. Ihre Knie wankten. Sie wollte etwas ſagen. Aber nur ein paar wirre, unzuſammenhängende Töne brachte ſie heraus. Da ſtieß der eine Soldat den andern an. „Towariſcht, gehen wir ſo lange hinaus, bis ſie fertig iſt. Sie wird uns nicht entwiſchen.“ Es war noch nicht alles menſchliche Gefühl in ihm erloſchen. „Aber machen Sie ſchnell.“ f PPP 5 Die Augen der Jelena 2 enen a 2 6 a 0 Aacdaggaaaagae Roman von W. Matthie fen Nun ſtand Jelena allein in ihrem armen Stübchen. Einen Augenblick überlegte ſie. Schnell das Fenſter aufreißen? Hinabſpringen? Dann wäre ſie erlöſt und alles aus. Aber ſie ſchüttelte den Kopf. „O Kyrie, Kyrie Jeſu..., jammerte ſie leiſe. Sie griff nach ihren Kleidern. In fliegender Haſt zog ſie ſich an. And ein Fünkchen Hoffnung fiel ihr in die Seele. Es waren doch nicht alle erſchoſſen worden, die die Tſcheka ein⸗ mal verhaftet hatte... Sie zählte im ſtillen... Da war Wandja Michailowna... Nach zwei Tagen war ſie ſchon wieder frei gekommen, Iwan Iwanowitſch, der Chauffeur von nebenan, kam nach drei Wochen heim... Die Katja Feoderowna auch nach einer Woche... Das arme Fünkchen in ihr wurde ſchon zur kleinen Flamme. Nur ſchnell alſo,— vielleicht könnte ſie gleich wieder gehen. O, wie wohlig würde ſie ſich dann in ihrem Bett ſtrecken.. Der Schuh, den ſie eben anzog, fiel ihr plötzlich aus der Hand... Wie hatte der Soldat geſagt? Jelena Leonowna Jeſé⸗ nina.. 2 O Herr, das war ja ihr rechter Rame..! Sie nahm den Schuh wieder auf. And als ſie ihn zuknöpfte, da wußte ſie: es war zum letzten Male. Nie mehr würde ſie Schuhe nötig haben. And dieſe Schühchen? Wer wird ſie ihr ausziehen? Sie wußte: eine Leiche mit Schuhen an den Füßen graben ſie nicht in die Erde. Schuhe ſind koſtbar in Rußland... Sie iſt wie im Traume. Es iſt ihr, als ſtünde ſie neben ſich ſelbſt und ſchaute zu, wie ein Mädchen, das ſie flüchtig gekannt, ſich anzieht zum letzten Gang... Sie wird dies arme Mädchen noch begleiten und dann, wenn es verblutend im Schnee liegt, wird ſie gehen, irgendwohin, und keiner wird ſie halten können.. i Sie greift ſchnell zu ihrem Koffer, zieht die Zkone heraus mit dem Bilde des Chriſtos Pantokrätor, des Allherrſchers Chri- ſtus... And lieſt die Anterſchrift... „Friede ſei mit euch. Ich bin das Licht der Welt.“ And dann ſchaut ſie noch einmal in das ſtrahlende Geſicht der„Allerſeligſten“, der Pammakäriſtos.. Es fällt ihr ein, was Alexej noch eben über die Augen der heiligen Jungfrau auf dieſem Bilde geſagt hat:„Es ſind Ihre Augen, Jelena Leo— nowng.“ Sie küßt die Hand der Gottesmutter jetzt wird ſie bald in dieſe allerſeligſten Augen ſchauen können.. So hofft ſie, und iſt beinahe ein ganz klein wenig froh... And es iſt ihr, als lege ſie, die Seele, ihre Hand dem armen Mädchen, das da auf dem Bett ſitzt, leiſe auf die Schulter..„Komm, Jelena, 5 iſt, Zet „Na, ſind Sie ſo weit, Genoſſin?“ ruft der Soldat. Da iſt ſie plötzlich wieder in der Wirklichkeit und weiß, wie ſchön das Leben iſt... Mit raſchem Griff ſchiebt ſie ihre Ikone unter die Bettdecke und ſchlägt den Koffer zu... Sie mag ſie nicht den Bolſchewiken überlaſſen.. Gibt es dem Zufall an⸗ heim, wer ſie findet... vielleicht eine chriſtliche Seele, die vor ihnen im ſtillen Gebet ihrer gedenkt.. Schwankend ſteht ſie auf, zieht den Mantel an. Ein Soldat nimmt ihren Koffer. And ſteckt das Stück Wurſt, das noch auf dem Tiſche liegt, ihr ſchweigend in die große, viel zu niedrig ſitzende Manteltaſche. Sie ſchreiten die Frevpe hinab. Das Gehen fällt ihr ſchwer. Sie fühlt es mehr, als ſie es ſieht... wie überall auf den Treppenvorſprüngen leis ſich die Türſpalten öffnen. Sie meint es zu hören, wie ihr Name geflüſtert wird. Zelena Leonowna... Gott ſei ihrer Seele gnädig 3 Draußen wankt ſie wieder. Schnee umſtöbert ſie, Wind ſegt in ihren Haaren... Ein Soldat muß ſie ſtützen „Iſt alles nicht ſo ſchlimm, Genoſſin...“ ſagt er gut gelaunt. Vom Kremel her ſchlägt die Ahr elf. * Es iſt Morgen geworden. gelena ſieht es nicht. Fenſte rlos ſind die Keller. Ratten huſchen umher. Sie hört es nicht, ſie fühlt es nicht. Ihr Herz iſt ſchon tot. Alexej iſt bei ihrem Verhör geweſen, um Mitternacht. Er hat kein Wort zu ihr geſprochen. Hat es nicht gewagt, ihr in die Augen zu ſehen. Auf einem Schemel hat er geſeſſen, den Schreib- block auf den Knien, und Notizen gemacht. And den Leiter des Verhörs hier und da auf neue Fragen gebracht. Hilflos, wie ein gequältes Tier, hat ſie zu ihm hingeſchaut, als man ſie ſchlug, weil ſie den Inhalt von Briefen nicht verraten wollte, die ſie nie geleſen hatte. Er hatte ſich nicht gerührt, hat nicht einmal den Kopf gehoben. Wie er ihn hob und wie ſeine Zähne leuch— teten, wenn ſie jammernd am Boden lag, das hat ſie nicht ge ⸗ ſehen... Bis fünf Ahr morgens hat man ſie gequält. Ja, ſie wußte es genau. Er hatte ja ſeine Uhr gezogen und geſagt: Machen wir eine Pauſe... And dann hatte er zwei Tſchekiſten in ihre Wohnung geſchickt, ſie ſollten nach den Ikonen ſuchen O, ſie betet zu allen heiligen Engeln, daß ſich inzwiſchen je⸗ mand die ihr ſo teueren Bilder angeeignet hätte. Jetzt liegt ſie immer noch an derfelben Stelle, wo ſie vor drei Stunden hingeſunken war. Die grelle elektriſche Lampe brennt an der Decke. Sie haben ſie brennen laſſen. And Jelena hätte ſo gern das warmeinhüllende Dunkel um ſich gehabt Die Augen wollte ſie ſchließen, daß nur die tröſtende Nacht noch um ſie wäre. Wie weh tat ihren Augen das Licht... Nein, die Kälte ſpürte ſie nicht, ſie ſpürte nicht die Striemen. And ſelbſt das Weh ihres Herzens war faſt dahin wie das Oel eines ausbrennenden Lämpchens; langſam, ganz langſam kam ihr wie— der das Gefühl, das ſie am Abend gehabt... Sie ſtünde neben ſich, einem trauernden Engel gleich, und hätte nur den einen Wunſch, den halb entkleideten Körper des Mädchens dort mit ſeinen Flügeln zu decken.. Immer deutlicher wird ihr das Gefühl, wird ihr faſt be⸗ ſeligend, und ſie ſpürt die warmen Flügel über ſich.. Da hört ſie Schritte, ſchwere Schritte, den Gang hinab⸗ kommen. And ſie ſieht das Auge des Engels ſtrenge werden. Mondkaltes und doch verſengendes Flammen ſtrömt aus ſeinen Augen. Die eiſerne Türe öffnet ſich.. „Genoſſin Jeſénina, ſtehen Sie auf—“ Sie hob den Kopf. Stützte ſich auf den Arm, richtete ſich langſam auf. Es war ihr, als helfe ihr dabei mit unendlich behutſamer Hand der Engel neben ihr Ja, das war Alexej wieder... Mit leichenhaftem, über⸗ nächtigem Geſicht.„Wie du mir leid tuſt, Alexej“, ſagte ſie Aber da ſaß er ſchon wieder auf ſeinem Schemel und im gleichen Augenblick erkannte ſie den anderen Erkannte ihn von tauſend und abertauſend Bildern und Plakaten her... Das war Dſerſhinſkij ſelber. And neben ihm der plattnäſige Kalmück oder Tatar? Sie beachtete ihn nicht. Dſerſhinſkij ſah ſie mit breitem Grinſen von oben bis unten an.„Nun, Genoſſin, haben Sie ſich beſonnen?“ Sie gab keine Antwort. „Haben Sie noch etwas zu fragen, Genoſſe Remiſow?“ And Remiſow, der merkte, wie aufmerkſam ihn der große Henker muſterte, ſah zum erſten Male ſeit dieſer Mitternacht ſeiner Braut voll in die Augen. And er ſah in die Augen des unſichtbaren Engels. Er biß die Zähne aufeinander. Der kalte Schweiß brach ihm aus. Zetzt galt es ſtandzuhalten. Jede Faſet des Willens zuſammenreißen... Oder er würde wahnſinnig werden. „Ich will wiſſen, wo die Ikone ſind—“ 0„Alexej, ich werde für dich beten, wenn ich vor Gott . „Genoſſe Remiſow, leſen ſie ihr das Todesurteil vor—“ And Remiſow las Er iſt Oſerſhinſkij dankbar für dies Geſchenk einer Minute. Beim Leſen braucht er nicht in ihre Augen zu ſchauen. O dieſe Augen! Es ſchüttelt ihn... Aber nun, nun ſieht er den Henker Rußlands dem Kal⸗ mücken winken. Der zieht ſeinen Revolver, grinſt wie ein Affe Er geht zu dem Mädchen hin, das bleich, mit hängenden Armen an die Wand gelehnt ſteht... Der Engel hat ihr ſchon die Hand gereicht... „Leb wohl, Alexej...“ Der Schuß knallt, dröhnt wider in den Gewölben. Und zuckend ſinkt der zarte Körper zur Seite.. „Iſt ſie tot?“ Der Armenier tritt heran. Da ſchlägt ſie noch einmal die Augen auf. Weit auf... And es iſt, als lächelten ſie Einen grauenvollen Schrei ſtößt Remiſow aus, reißt dem Kalmücken den Revolver aus der Hand und ſchießt und ſchießt Die Tote ſpürt es nicht mehr. Sie hat die Augen geſchloſſen, als ſchlafe ſie. Remiſow taumelt hoch. Dſerſhinſkij klopft ihn auf die Schulter. „Gratuliere, Genoſſe Remiſow... Sie werden Bevoll⸗ mächtigter für den ganzen Orient—“ N Remiſow hört es kaum. Dieſe Augen, dieſe Augen! 11 J. War das uralte Herat aus ſeinem Todesſchlaf erwacht? Von den ungeheuren, ſchneebedeckten Bergzinnen des Hindukuſch flutete das erſte Morgenlicht über die gewaltige Stadt hinab, die da tauſend Meter hoch in der Nordecke von Afghaniſtan liegt. Geier und Habichte ziehen ihre Kreiſe über dem Ruinental. Denn Herat iſt eine Ruine. Die Karawanſeraien ſind verfallen. Gefährlich iſt es, unter den Bogengängen ihrer Höfe zu wandeln. Alle Tage und beſonders nach jedem Sturm, der wie ein wilder Wolf von den Bergen herab in die Stadt ſtürzt, brechen neue Decken und Wände und Bogen zuſammen. And doch ſind dieſe Karawanenheime noch allnächtlich die Herberge von vielen Men⸗ ſchen und langen Reihen wiederkäuender Kamele, die dann an⸗ deren Tags wieedr ihren ſchellenläutenden Trott ziehen nach Perſien und Tibet, nach Buchara, Pamir und China. So war es vor Jahrhunderten, und ſo iſt es auch heute noch. Jetzt aber? Es iſt als wären mit der Sonne, die auf einmal in die Ruinen ſcheint, die Toten aus ihren Gräbern geſtiegen, die Menſchen, die einſt dieſe Paläſte und Moſcheen bauten. Wieder klingt mit Sonnenaufgang von vielen Minaretts die eintönig hallende Stimme der Muezzins: „Gott iſt Gott, und Mohamed iſt ſein Prophet! Auf ihr Gläubigen zum Gebet!“ Das Morgenlicht fließt über die rote und blauſeidene Pracht rieſiger Zelte, die da in alten Höfen, in raſch aufgeräumten, wild wuchernden Gärten ſtehen, da und dort, oft eins neben dem andern, oft zerſtreut... Aber es iſt ein einziges Wehen von Wimpeln über der toten Stadt, ein einziges Geleucht von bunten und oft köſtlichen Stoffen. Denn in Herit reſidiert jetzt der Emir von Buchara. Seine Bekanntmachungen kleben noch an den Mauern der Paläſte.„Seine Majeſtät, der Sohn der mächtigen Said Baha⸗ dur und ſelbſt von überragender Macht, der gottbegnadete König und Herſcher aller Länder zwiſchen Iſſik-Kul und Balchaſch, geben hiermit zur allgemeinen Kenntnis, damit ſich Anſere Ge⸗ treuen freuen können, und damit die Furcht in die Heere unſerer Feinde einzieht: wir erklären den Krieg. Die gottloſen Gegner, die unſere Länder erobert haben, ſollen zerſchmettert werden...“ Ja, der Emir, der„gottbegnadete König von überragender Macht“, war vor den Truppen des roten Rußland geflohen, die ſein Emirat Buchara beſetzt hatten. Leber Nacht faſt war es gekommen. Da erklärten ihn plötzlich die mächtigſten ſeiner Großen für einen weißgardiſtiſchen Banditen und Blutſauger, einen Henker ſeines Volkes. Er hatte ſie zuerſt gar nicht be⸗ griffen. War das der Dank dafür, daß er ſie nicht auch hatte köpfen laſſen, wie Tauſende ſeines Volkes? Der weiße Zar war darin viel großzügiger geweſen. Er hatte nie gegen dieſe ſelbſt⸗ verſtändlichen Regierungsmethoden Einspruch erhoben. Er hatte ihm ſogar eine anſtändige Rente bezahlt. And nun auf einmal die Roten? Machten die es beſſer und anders? 2 Der Emir hatte oft und lange darüber nachgegrübelt. Wenn er, der Emir, dann und wann einen hätte köpfen laſſen, der ihm mißliebig geworden, dann war das mehr ein Spaß geweſen, eine harmloſe Unterhaltung, an der ſich groß und klein froh wie an einem Jahrmarkt beteiligte. Ein öffentliches Feſt... Aber die Roten? Die richteten zielbewußt hin, das war ihnen kein Feſt, nein, das ging mit Fanatismus her, mit einem wilden Haß, der ihm völlig fremd war.. Daheim in Buchara war er, wie es in den Ländern des Iſlams auch die Vornehmſten bisweilen tun, mit ſeinem Ge⸗ folge auf den Friedhöfen gelüſtwandelt... And dann hatte er oft die Grabſteine der von ihm Geköpften geſehen. Das war ihm immer eine freundliche Erinnerung geweſen... Aller Groll war verflogen. Er hatte nur noch das Gute dieſer Leute im Gedächt⸗ nis gehabt.. Er war doch eigentlich ein lieber Menſch, dachte er immer. Man erkannte ja dieſe Grabſteine leicht aus den an; deren heraus. Jeder Gedenkſtein hat den Turban oben aus⸗ gemeißelt, und bei denen der Hingerichteten ſitzt dieſer Turban ſchief; das war ein beſonderes Merkmal, beinahe mit Stolz von den Hinterbliebenen angebracht. And ſogar in den Inſchriften war ohne Groll dieſer Todesart gedacht, die ſchließlich kaum un⸗ natürlicher war als jede andere. Aber wer durch die Roten ſtirbt, der ſtirbt einen furchtbaren, abſcheulichen Tod.. das war nicht mehr geheiligte Sitte, das war Mord. Klar ſah es der Emir ein in ſeinem aſiatiſchen Hirn, deſſen Windungen kein Europäer folgen kann. And weil er es von vornherein wußte, war er mit ſeinen Getreuen Hals über Kopf geflohen. Liebenswürdig hatte ihn Amanullah aufgenommen, und England zahlte ihm eine mehr als auskömmliche Rente... Denn es lag dem Briten nichts daran, an ſeiner indiſchen Grenze die Bolſchewiken als Nach- barn zu haben (Fortſetzung folgt.) Ab Rieſenbrand in Lyon. In der Nacht brach in einer Autokaroſſeriefabrik in Lyon ein Großfeuer aus. Der ganze Gebäudekomplex wurde ein Raub der Flammen. Die Feuerwehr konnte nur mit großer Mühe ein Ausbreiten des Brandes verhindern. Der Sachſchaden wird auf über eine Million Francs geſchäßt. U ——— — 38 2 m.]²—.. ¼. ̃— ˙i.%⁵—oem., D P r F 8 Se,: 9 Kirche und Vaterland Ein Vortrag des Erzbiſchofs Dr. Gröber. 5 Freiburg, 12. Okt. Auf einem Hochſchulkurs für Prie⸗ ſter ſprach Erzbiſchof Dr. Gröber über Kirche und Vaterlond. Er betonte, daß ſich Kirche, Vaterland und Vater⸗ landsliebe vertragen und ergänzen. Die Kirche, die ka⸗ tholiſch iſt, ſchließt das Vaterland ein. Sie hat, ſo führte Dr. Gröber u. a. weiter aus, die nationalen Elemente nicht etwa ausgeſchaltet, ſondern geduldet, gebilligt und geför⸗ dert. Die Kirche begründet die Vaterlandsliebe, die nichts Schlechtes, ſondern in ſich etwas Gutes iſt. Sie iſt Pietät Dankbarkeit gegen Gott und die Menſchen, Freude und er- laubter Stolz, Anerkennung der Autorität im Gewiſſen und durch die Tat. Sie iſt kulturſchaffendes Motiv, Weg zu menſchlicher Größe und zum opferwilligen Heroismus, Ge⸗ meinſchaftsgeiſt und Ueberwindung des Egoismus. Die Kirche gibt ihr eine übernatürliche Motivierung und einen Inhalt. Grenzen der Vaterlandsliebe ſieht die Kirche im Verhältnis des Menſchen zu Gott gegeben, wie durch das Weſen des Staates und der Kirche. Der Katholik, ſo ſchloß Dr. Gröber iſt dem Vaterland darum gerade treu, weil er katholiſch iſt. Die ſich anſchließende Tagung von der Prieſterkongrega⸗ tion der Erzdiözeſe Freiburg unter der Leitung von Dom⸗ pfarrer Prälat Dr. Brettle hatte das Thema: Die geiſtigen Grundlagen der chriſtlichen deutſchen Kultur. P. Koch-München ſah das Verhältnis von„Chriſtentum und Kultur“ als ein Spannungsverhältnis. Das Chriſtentum ſtehe der Kultur nicht feindlich oder ablehnend gegenüber, denn die Gnade vernichte die Natur nicht, ſondern vollende ſie. Die Kirche ſei, wie die Geſchichte beweiſe, immer kulturfördernd geweſen. Unter dem Thema„Chriſtentum und Germanentum“ ſprach Dr. Algermiſſen, Hildesheim, über die altgermaniſche Reli⸗ gion. Die„Chriſtianiſierung der Germanen“ behandelte Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Veit⸗Freiburg. Die folgenden Vor⸗ leſungen zeigten die Syntheſen von Chriſtentum und Ger⸗ manentum im Heliand(Dr. Algermiſſen), in der deutſchen Myſtit(Univerſitätsprofeſſor Dr. Krebs- Freiburg), in der deutſchen Romantik(Univerſitätsprofeſſor Dr. Honecker⸗Frei⸗ burg) und im chriſtlich⸗germaniſchen Brauchtum(Profeſſor Dr. Veit). — Der Ambau des Nationaltheaters Im Mannheimer Nationaltheater war ein groß— zügiger Umbau dringend notwendig, nachdem ſchon in den letzten Jahren unaufſchiebbare Ausbeſſerungen durchgeführt werden mußten. Aus dem im Jahre 1724 unter Kurfürſt Karl Philipp vom Schloßbaumeiſter Froimont erbauten ſogenannten Schütthaus(dreigeſchoſſiges Proviantmagazin und Zeug— haus mit ſtarken Keller-Kreuzgewölben entſtand durch Um— bau in den Jahren 1776 bis 1779 ein Komödien⸗ und Re⸗ doutenhaus. Kurfürſt Karl Theodor hatte den Architekten Lorenz Quoglio mit dieſem Umbau betraut, bei dem außer Bühne und Zuſchauerraum der noch heute erhaltene Kon- zertſaal entſtand und zur Unterbringung der benötigten Nebenräume drei riſalitartige Vorbauten im Schillerplatz ausgeführt wurden. In dieſem Theatergebäude hat am 13. Januar 1782 die Uraufführung von Schillers Räuber ſtatt⸗ gefunden. Seit dem Jahre 1832 gab es verſchiedene Umbau⸗ ten und Erweiterungen. Die durch die Bauten von 1853 bis 1855 erreichte Größe des Zuſchauer- und Bühnenhauſes ſowie die äußere Geſtalt eines langgeſtreckten Prismas behielt das Theatergebäude im weſentlichen bis in die heu⸗ tige Zeit, lediglich der Treppenhausanbau der Weſtecke am Schillerplatz wurde in der ſpäteren Zeit aus Gründen der Verkehrsſicherheit angebaut. Im Innern des Hauſes muß⸗ ten in den 50 Jahren wiederholt techniſche Neuerungen ein— gebaut werden. Der jetzt fertiggeſtellte Umbau erſtreckt ſich auf das Zu— ſchauerhaus und das Bühnenhaus. Umarbeiten im Zuſchauerhaus ſind u. a. Verbeſſerung der Verkehrs— verhältniſſe im Veſtibül durch Verlegung der zur Par⸗ ketthöhe führenden Stufen und Verbreiterung des Um⸗ ganges, ferner durch Verlegung des Abendkaſſen⸗ ſchalters aus dem Veſtibül in den durch Anbau vergrö⸗ ßerten Abendkaſſenraum, Erſtellung eines neuen Anbaues mit geräumiger Treppe zu ſämtlichen Rängen, Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe in den vier Rängen durch Beſei⸗ tigung der nicht mehr genügenden Toiletten und ſonſtiger Einbauten und zweckmäßigere Anlage der Garderoben und ſchließlich zahlreiche Anlagen zur Erhöhung der Feuerſicher⸗ heit und Ausbau der Feuerſchutztnlagen. Der bauliche Zuſtand der Hinterbühne und der anſchlie⸗ ßenden Betriebsräume entſprach nicht mehr den Anforde- rungen hinſichtlich Stand-, Feuer⸗ und Verkehrsſicherheit, ſo daß ein ganz neuer Bau mit 10 Geſchoſſen errichtet wurde mit Räumen für die Darſteller. Dem Theatergebäude jetzt auch ein vollſtändig neues äußeres Gewand zu geben, war aus techniſchen Gründen leider nicht möglich; es muß zugewartet werden, bis die neuen Teile der Umfaſſungswände und Anbauten genü⸗ gend getrocknet ſind. Sehr zu bedauern iſt, daß der alte berühmte Konzert⸗ ſaal durch den Umbau nicht in ſeiner bisherigen Größe er⸗ halten werden konnte und in ſeiner ganzen Ausgeſtaltung und Wirkung ſehr erheblich verloren hat. Die umfangreichen Umbauten wurden in einer ſehr kur⸗ zen Zeit erledigt. In mehreren Schichten wurde gearbei⸗ tet, denn zu Beginn der neuen Spielzeit ſollte der Bau fer⸗ tig ſein. Der Plan iſt geglückt. Am Sonntag wird die Vor⸗ führung wieder an der alten Stätte durchgeführt und das Publikum wird die Verbeſſerungen, beſonders die Auswei⸗ tung in den einzelnen Rängen mit Freude und Dankbar⸗ keit begrüßen. 2 Auto raſt gegen Baum Zwei Schwerverletzte. (— Lippertsreute bei Stockach, 12. Okt. Etwa 100 Meter vor dem Ortseingang raſte ein mit zwei Herren be⸗ ſetztes Stuttgarter Auto, das von Höllſteig im Schwarzwald tam, mit voller Wucht auf einen Baum, ſo daß der Wagen vollſtändig in Trümmer ging. Die beiden Inſaſſen wurden mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus Stockach eingeliefert. Bei dem Autoführer, dem 32jährigen Kaufmann Hans Storck⸗Stuttgart, ſtellte man Verletzungen des Naſen⸗ beines und Quetſchwunden, ſowie Bruſtkorbquetſchungen und einen Bruch des rechten Ellenbogens feſt, während der Mit⸗ fahrer, der 53 Jahre alte Kaufmann Ed. Beck-Biſſinger aus Stuttgart, eine ſchwere Gehirnerſchütterung, Schädelver⸗ letzungen und Quetſchwunden davongetragen hat. Beck hat das Bewußtſein noch nicht wieder erlangt und ſchwebt in Lebensgefahr. Aus Nah und Fern Haftpflichtverſicherung für Lehrer an den Höheren Schulen Heſſens. Darmſtadt. Die mit der Neuen Frankfurter Allgemei⸗ nen Verſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft abgeſchloſſene Berufs- pflichtverſicherung für die Lehrkräfte der heſſiſchen Volks⸗ ſchulen iſt auch auf Lehrer und Lehrerinnen der höheren Schulen ausgedehnt worden. Der Vertrag läuft bis zum 1. Oktober 1935, mittags 12 Uhr. Die Verſicherungsprämie beträgt vom 1. Oktober 1934 an 1 RM einſchließlich Verſi⸗ cherungsſteuer je Lehrer. Landestagung der Reichsmuſikkammer. Darmſtadt. Der Präſident der Reichsmuſikkammer ver⸗ anſtaltete am Dienstag, den 16. und Mittwoch, den 17. Oktober, eine Kulturtagung, mit deren Durchführung die Landesmuſikerſchaft Heſſen⸗Naſſau in Darmſtadt betraut iſt. Am Mittwoch findet eine gemeinſame Sitzung ſämtli⸗ cher Amtswalter im Feſtſaal des Alten Palais, Darmſtadt, Adolf Hitlerplatz 2, ſtatt, an die ſich um 11.30 Uhr eine Mu⸗ ſikerverſammlung im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landes- theaters anſchließt. Es ſprechen u. a. Präſidialrat Heinz Ihlert, Geſchäftsführer der Reichsmuſikkammer, Prof. Dr. h. c. Guſtav Havemann, der Leiter der Reichsmuſikerſchaft, Stadtrat Paul Fichtmüller, Landesmuſikerſchaftsleiter von Heſſen⸗Naſſau. Um 15 Uhr findet im Alten Palais ein Preſſeempfang der Heſſiſchen Preſſe, um 15,30 Uhr eine offizielle Landestagung der Reichsmuſikkammer mit den Spitzen der Behörden ſtatt. Barmſtadt.(Verdiente Pfarrer ſcheiden aus dem Amt.) Am 1. November tritt nach 44 fährigem Seelſorgerdienſt der evangeliſche Pfarrer Hch. Klingen⸗ ſchmidt als 69 jähriger in den Ruheſtand. Klingenſchmidt hatte ſeine erſten Stellen in Griedel und Romrod in Sber⸗ heſſen, kam 1902 dann nach Alsheim und 1915 nach Worms, wo er 19 Jahre lang wirkte. Seinen Abſchiedsgot⸗ tesdienſt hielt am letzten Sonntag Pfarrer D. Fritſch in Ruppertsburg, wo er nahezu 40 Jahre als Geiſtlicher ge⸗ wirkt hat. Er wird ſeinen Ruheſtand in Laubach verleben. „Darmſtadt.(Heſſiſche Verwaltungsakade⸗ mie.) Staatsſekretär Dr. Lammers⸗Berlin hat Staatsmi⸗ niſter Jung zum Leiter der Heſſiſchen Verwaltungsakademie ernannt. Mitte November beginnen in Darmſtadt und Mainz je ein ordentlicher ſechsſemeſtriger Lehrgang, der der Fortbildung der Beamten in Rechtswiſſenſchaft, Volks⸗ wirtſchaftslehre und der nationalpolitiſchen Erziehung dient. Auskünfte werden durch die Geſchäftsſtelle der VA. in Darmſtadt, Pankratiusſtraße 41, für die Abteilung Mainz, Sömmerlingſtraße 37, III, erteilt. Gernsheim.(Arbeitsdanklager in Gerns⸗ heim.) Das hieſige, in der Zuckerfabrik untergebrachte, neue Arbeitsdienſtlager hat den Charakter eines Arbeits⸗ danklagers, weil in ihm die geſamte Belegſchaft in Stärke von 120 Mann aus Arbeitsdienſtmännern beſteht, die ihre Arbeitsdienſtzeit zwar hinter ſich, aber noch keine Arbeit ge⸗ funden haben. Sie werden unterdeſſen in der Umgebung von Gernsheim beſchäftigt und ſcheiden erſt dann aus, wenn ſie eine feſte Arbeitsſtelle haben. Für Mitte Oktober iſt die feierliche Weihe des Arbeitsdanklagers vorgeſehen. Mainz.(1 Jahr Gefängnis für einen Volks⸗ ſchädling.) In ſeiner Eigenſchaft als Betriebszellenobmann des Tiefbauamtes Mainz hatte der 45jährige Ludwig Oehl⸗ grien aus Mainz für die Winter 1933 und 1934 gemeinſame Kohleneinkäufe mit ſeinen Arbeitskameraden vereinbart und ſich außer der ſchriftlichen Beſtellung auch gleich das Geld geben laſſen. Trotzdem er genau wußte, daß verſchiedene ſeiner Kameraden ſich das Geld am Munde abſparen mußten, vergriff er ſich daran und verjubelte innerhalb eines Jahres die anſehnliche Summe von rund 2000 Mark. Durch dieſe Unterſchlagung iſt nicht nur die Kohlenfirma, ſondern auch die Arbeiterſchaft geſchädigt worden. Das Gericht, das die aſoziale Handlungsweiſe des Angeklagten in gebührender Weiſe brandmarkte, verurteilte Oehlgrien zu einem Jahr Ge⸗ fängnis, wovon zwei Monate durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Mainz.(Landesvogelſchutzverein für Heſſen.) Der Landesvogelſchutzverein für Heſſen hält ſeine Jahreshauptverſammlung in dieſem Jahr in Mainz ab. Die Tagung findet Samstag, den 13. Oktober, im Stadt⸗ parkreſtaurant ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. die Eingliederung in den Bund für Vogelſchutz und damit in den Reichsbund für Volkstum und Heimat. Natur- und Vo⸗ gelfreunde ſind bei den Vorträgen und Führungen anläß⸗ lich der Tagung willkommen. Das Hitler-Jugend-Leiſtungsabzeichen.„ Als Anerkennung einer beſtimmten körperlichen und gatigen Leiſtungsfähigkeit iſt für die höheren HJ.⸗Jahrgänge das HJ.⸗Leiſtungsabzeichen eingeführt worden. N Hachenburg.(Radfahrer fährt in ein Auto.) Auf der Landſtraße von Hachenburg nach Kirburg, in der Nähe der Schneidmühle beim Gaſthaus Waldesruh, fuhr ein Radfahrer aus Höchſtenbach direkt in einen entgegen⸗ kommenden Perſonenwagen hinein. Er wurde dabei ſchwer verletzt und mußte ins Krankenhaus übergeführt werden. Alzey.(Ein Feuerwehrveteran.) Nach 42 jähriger Mitgliedſchaft hat Feuerwehrkommandant Klippel ſein Amt zur Verfügung geſtellt. Aus der aktiven Wehr ausgeſchieden iſt der 79ſährige Wilhelm Klee, der auf 56 Dienſtjahre bei der Freiw. e Alzey zurückblicken kann. ** Frankfurt a. MW.(Der Plagiatprozeß Boehle— Fahrenbruch.) In dem Plagiatprozeß der Erben des Altmeiſters Boehle gegen den früheren Di⸗ rektor der Städtiſchen Galerien Wilhelm Fahrenbruch hatte das Landgericht den Beklagten verurteilt, die Einband⸗ zeichnung für das Buch„Michael Kolhaas“, herausgegeben von der Deutſche Buchgemeinſchaft, nicht zu verwenden. Außerdem war Fahrenbruch zur Leiſtung des Schadener⸗ ſatzes verurteilt. Gegen dieſe Entſcheidung legte Fahren⸗ bruch Berufung ein. Das Oberlandesgericht hat jetzt das Urteil der Vorinſtanz aufgehoben und die Klage der Erben Boehles abgewieſen. ** Frankfurt a. m.(Ein Ehrenmal für die kriegsgefallenen Angehörigen der Stadt⸗ verwaltung.) Es beſteht bis heute keine Erinnerungs⸗ ſtätte für die im Weltkriege im Dienſte des Volkes und Vaterlandes gefallenen Mitglieder der damaligen Stadt⸗ verwaltung. Der Oberbürgermeiſter beabſichtigt nun, in der Rathausdiele zwiſchen den Türen des Bürgerſaales eine ſchwere Platte in die Wand einzulegen, mit der ein in die Wand eingelaſſener Schrein verbunden iſt. Dieſer Schrein ſoll ein kunſtvoll gefertigtes Buch bergen, deſſen Pergamentblätter die Namen aller der Verwaltung zuge⸗ hörigen Kriegsgefallenen tragen werden. Ein auf der Platte angebrachter Wortlaut wird in würdiger Form das Gedenken dieſer Helden des Krieges zum Ausdruck bringen. Weſterburg.(Autoſtraße quer durch den Oberweſterwaldkreis.) Der Oberweſterwaldkreis läßt am 15. Oktober dieſes Jahres mit dem Bau der Auto⸗ verkehrsſtraße Weſterburg—Langendernbach beginnen. U. a. wird auch der Bau einer großen Brücke durchgeführt. Der Bau wird als Notſtandsarbeit durchgeführt und ſoll in etwa 10 Monaten beendet ſein. Durch dieſes Arbeitsvorhaben werden zahlreiche Volksgenoſſen in Arbeit und Brot kom⸗ men. ** Marienberg.(Folgenſchwerer Laſtkraft⸗ wagenunfall.) Ein Kölner Laſtkraftwagen, der mit Obſt und Kartoffeln beladen war, fuhr on einem ſteilen Abfall bei Höchſtenbach gegen einen Telegraphenmaſt. Der Maſt knickte um, bohrte ſich durch die Wand eines Wohn⸗ hauſes und zertrümmerte in einem Zimmer mehrere Mö⸗ belſtücke. Ein im gleichen Raum chlafendes Kind blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Der Kraftwagen über⸗ ſchlug ſich mehrere Male und wurde völlig zertrümmert. Der Fahrer mußte mit ſchweren Verletzungen ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. * Kaſſel.(Mit dem Motorrad vom Trieb⸗ wagen erfaßt.) An der Straßenkreuzung bei Vollmars⸗ hauſen fuhr ein Motorradfahrer aus Vollmarshauſen in einen Triebwagenzug der Söhrebahn hinein. Er wurde mit ſchwe⸗ ren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Anſcheinend wollte der Verunglückte noch vor dem Zug die Gleiſe überqueren. Kaſſel.(Schwere Fiſchvergiftung.) Eine jüngere Ehefrau aus der Jordanſtraße erkrankte nach dem Genuß von Fiſchkonſerven unter ſchweren Vergiftungserſchei⸗ nungen. Die Frau mußte in bedenklichem Zuſtande in ein Krankenhaus gebracht werden. ** fiaſſel.(Gebiets beauftragter für Land⸗ arbeiterfragen.) Der Reichskommiſſar für Landar⸗ e Pg. Staatsrat Reinke, teilt mit, daß laut erfügung des Herrn Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, R. Walther Darre, der Landeshauptab⸗ teilungsleiter 1 der Landesbauernſchaft Kurheſſen, Erbhofbauer Pg. C. F. Sinning⸗Dörnhagen, mit Wirkung vom 14. 9. 1934 zum kommiſſariſchen Gebietsbeauftragten des Reichskommiſſars für Landarbeiterfragen im Bereich der Landesbauernſchaft Kurheſſen ernannt wurde. Darmſtadt.(Richtfeſt für 100 neue Siedler⸗ ſtellen.) Auf dem rings vom Wald umgebenen Gelände der ehemaligen Pulverhäuſer fand das Richtfeſt für 100 neue Siedlerſtellen ſtatt. Für die Siedler ſind unter eige⸗ ner Mitarbeit 50 freundliche und geräumige Doppelwohn⸗ häuſer unter Dach, die gegen Weihnachten bezogen werden ſollen. Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wamboldt feierte das Werk des nationalen Sozialismus, der Führer der Kleinſiedler, Robert May, brachte den Richtſpruch aus. Das Amt für Volkswohlfahrt hatte das Mittageſſen geſpen⸗ det, 935 durch Gaben Darmſtädter Geſchäftsleute ergänzt wurde. Aus Mannheim A Mannheim, 12. Oktober. U Denkmal für die Kriegs⸗ und Arbeitsopfer. Die Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof, Werk Papyrus, hat zum dauernden Ge⸗ dächtnis an ihre im Weltkrieg gefallenen und als Opfer der Arbeit verſtorbenen Gefolgſchaftsmitglieder im Hofe des Papyrus⸗Werkes ein Denkmal errichten laſſen, das am kom⸗ menden Sonntag in einem Weiheakt enthüllt werden wird. Das von den Lampertheimer Bildhauern Gebr. Veltmann geſchaffene Ehrenmal beſteht aus Muſchelkalk und ſtellt in einer Länge von drei Metern zwei Tafeln dar, deren eine die Namen der 26 Kriegsopfer, die andere die der 9 Arbeits⸗ opfer verzeichnet. * l Heidelberg.(Steigerung des Fremdenver⸗ kehrs.) Nachdem jetzt die Ueberſicht über den Fremden⸗ verkehr im September vorliegt, läßt ſich feſtſtellen, wie ſtark der Fremdenverkehr in dieſem Jahre auch in unſerer Stadt geſtiegen iſt. In den erſten neun Monaten des Jahres 1934 betrug die Geſamtzahl der Uebernachtungsfremden 162 009 gegenüber rund 128 810 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Das iſt eine Zunahme um faſt 30 000 Fremde oder um etwa 27 Prozent. Noch weit größer iſt der Hundertſatz beim Ausländerverkehr; auf ihn entfallen 34 111 Fremde gegenüber nur 17 356 in den erſten neun Monaten 1933. Das bedeutet eine Zunahme faſt um das Doppelte. Die Ausländer rekrutieren ſich in die en. Jahre weſentlich aus Engländern und Amerikanern, die wohl die Oberammer⸗ gauer, wie auch die Heidelberge. Jeſtlpiele beſuchten. 0 1 ö 1 1 1 ö 5 4 1 9 1 5 1 f 1 8 Zuelie Aununrung am nachsten Sonntag, den 14. Okt. 193d im Saale. Z. gald. narnten- Beginn ahds. nüinktlicn 2 30 Uhr Eintritt bei Gg. mit Programm 70 Pfg. Hoock(Feinkoſt) und bei ſämtlichen Mitwirkenden. Alle Volksgenoſſen ſind herzlich eingeladen! Karten im Vorverkauf im„Karpfen“, bei Hofmann(Dreh 3 Zimmer und Küche unmittelbar O. E.⸗ G.⸗Bahnhof und Goetheſchule zu Qu J, 8 am Markt P 7, 20 1 vermieten. 2 weinnelmer- 5 sirae 28 N 40 5 lter 8 an Praun Braun Rindbox Gelbe Hodalschobe eee kalbchedd, Hencaff und Borcalf Sport- Cnaben- Sport- Ig. ere e een fabeldle e e, ggrig . bn. 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Geſundheit, deutſche Abſtammung, Alter nicht über 55 5 Jahre, geordnetes Familienleben, tüchtige Frau, möglichſt viele geſunde Kinder. 2 Erfahrung in Gartenbau und Kleintierzucht. 3. Feſtes Arbeitsverhältnis; Stammarbeiter(auch beiter) in ſicherer Stellung mit feſtem Lohn. 4. Mindeſtens ein Drittel der Bauſumme in bar(ſind etwa „ 6„— 1 N „jedoch kann ein Teil des Bar⸗ 1000.— bis 1500. RM. geldes durch Selbſthilfearbeit des Siedlers erſetzt werden. Intereſſenten, welche n Bedingungen Fate wollen ſich Montag, den 15. Oktober 1934 auf dem? Büro melden. Zugleich verweiſen wir auf den Anſchlag am ſchwarzen Brett im Rathaus. Betr.: Herſtellung von Straßen. Wir machen die Einwohnerſchaft darauf aufmerkſam, daß d das Ueberfahren des für die Herſtellung der Durchgangs— ſtraßen angelieferten Miſchgutes(geteertes Schottermaterial) ſpätere hierauf mit Wagen die Güte des Materials und damit die Straßendecke weſentlich beeinträchtigt. Wir bitten, zu achten und insbeſondere die Kinder anzuhalten, daß auch ein Ueberlaufen des angefahrenen Miſchgutes vermieden wird. Wir rechnen auf die Einſicht der geſamten Einwohnerſchaft und müſſen eventl. Beſtrafung der Rückſichtsloſen herbei⸗ führen. Viernheim, den 13. Oktober 1934 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechte Erſie Viernheimer Lonſelnnſchan Gold der größte und gewaltigſte Tonfilm von 1934 Das gigantiſchſte und teuerſte Afa⸗Spitzenfilmwerk im Central⸗Film⸗Palaſt Das mit Hochſpannung erwartete ente filmwerk der Ufa iſt zur Freude Aller in Viernheim einge— troffen. Da es ſich hier um einen ganz außergewöhnlichen Großfilm handelt, braucht nicht mehr erwähnt zu werden. Nur eins ſei geſagt: es iſt die größte Senſation Viernheims! Ein Erlebnis, ſo eindringlich, ſo herzbewegend und mitrei— ßend, daß es nicht ſo leicht vergeſſen werden kann. Der ewige Menſchheitstraum, auf künſtlichem Wege Gold zu erzeugen, findet in dieſem grandioſen Ufa-Film Erfüllung. Mit den gigantiſchen Mitteln der Technik unſeres Jahrhunderts wird dieſes Problem in Angriff genommen. Es iſt ein Spiel unge- heurer Apparaturen und ungeheurer elektriſcher Energien aber auch ein Spiel der Leidenſchaften, die in Mord und Ver- nichtung ihren Ausdruck finden. Kühner Erfindergeiſt und grenzenloſe Habgier ſind die Triebkräfte— Liebe, Freund⸗ ſchaft und Haß ſind es, die die Menſchen für- und gegeneinan⸗ der kämpfen laſſen. Hans Albers, Brigitte Helm, Michael Bohnen und Lien Deyers ſind die Hauptdarſteller. Ihre hohe Darſtellungskunſt und der Senſationsgehalt der Geſcheh— niſſe laſſen den Film zu einem aufwühlenden und unvergeß⸗ lichen Erlebnis werden. Ueberall, wo das Ufa-Spitzenfilmwerk„Gold“ bis jetzt zur Aufführung kam, war große Begeiſterung und niemand hat ſich es nehmen laſſen, das Meiſterwerk deutſcher Film⸗ kunſt ſich anzuſehen. Alles geht daher zu Hans Albers, um künſtlich Gold machen zu ſehen. Turnverein Riernheim— To. Jahn Weinheim 1. auf dem Stadion Lorſcherſtraße Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr empfängt die erſte Fußballelf des Turnvereins v. 1893 den z. Z. ſpielſtarken Turnverein„Jahn“ Weinheim. Die Gäſte, als Gegner ohne Punktverluſt, werden alles einſetzen, um auch dieſe Punkte einzuheimſen. Alſo wird dieſes Treffen eines der beſten Spiele ſein, die in der Vorrunde ausgetragen wer⸗ den. Das Vorſpiel beſtreitet die 1. Fußballelf gegen„Jahn“ Weinheim 2. Deshalb auf zum Stadion an der Lorſcher⸗ Gemeinde Sied⸗ Um in die Bewerberliſte aufgenommen zu — Kurzar⸗ — Bau⸗ Verein der Vogelfreunde Viernheim. einziger Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916 Gemeindekafſe. Am Montag vormittags von 8—12 Uhr werden die Militär⸗Zuſatzrenten ausbezahlt. J. V.: Knapp. Aitererhepfele Bis Mittwoch, den 17. Oktober kann das bezahlt werden. Bis zum gleichen die Voranmeldungen für Unnſatſtener 3. Vj und Monat September abzugeben. Gleichzeitig 17585 wir bekannt, daß Teil⸗ zahlungen für Holz⸗ und Pachtſchuldigteiten 1934 jetzt ſchon geleiſtet werden können. Kirchner Vereins⸗Anzeiger Männergeſang⸗Verein. Heute Abend 8.15 Uhr Singſtunde. Ich erwarte reſtloſes Er⸗ Erſcheinen auch von denen, die ſeither die Singſtunde nicht beſucht haben. Der Vorſitzende. M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde Gärtner, Vorſitzender. Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Keiner fehle. Der Vorſitzende: Zöller. Sängerbund⸗Flora. Heute abend 855 30 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorf itzende. Geſangverein Sängertreue. Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Teutonia⸗Schützen. Morgen Sonntag 2 Uhr in Lampertheim Bezirks- und Landesſchießen. Es treten ſämtliche Nadelträger an.(20 Mann) Abfahrt: Radfahrer ab 1 Uhr an der Dreſch⸗ halle, Reſt mit Zug 1.18 lahr. Der Vereinsführer. Sportvereinigung Amieitia 09 Viernheim. * Morgen Sonntag 3. 1 ſpiel in, Ilvesheim. Abfahrt 3. Mannſchaft halb 10 Uhr per Rad am Lokal. 1. und 2. Mannſchaft halb 12 Uhr per Auto am Lokal. Nachmittags 3 Uhr auf dem Wald⸗ ſportplatz 2. Meiſterſchaftsſpiel der Handballer gegen Reichsbahn Mannheim. Vorſpiel 2. Mannſchaft gegen Turnverein.— Heute Samstag nachmittag 4 Uhr 1. Verbands⸗ ſpiel der Schüler gegen Weinheim auf dem Waldſportplatz. Wir laden die geſchätzten Sportfreunde zur Begleitung unſerer Mann⸗ ſchaft nach Ilvesheim und zum Beſuche des Handballſpiels recht herzlich ein. Der Vorſtand. N. B. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Turnverein von 1893. Morgen Sonntag, den 14. 10., vormittags 10 Uhr auf dem Waldſportplatz Uebungsſtunde für die Alters- riege. Alle Turner über 35 Jahre werden dringend erſucht, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Winkenbach. Aufruf! Alle Wellenſittiſchfreunde bezw. Züchter werden hiermit zu der am Sonntag vormittag 11 Uhr zu einer bei Bernhard Brückmann„Zum Löwen“ ſtattfindenden Ver⸗ ſammlung eingeladen. Zweck der Verſamm⸗ lung iſt: Zuſammenſchluß im Reichsverband, da die Wellenſittiſchzüchtung unter polizei⸗ licher Kontrolle ſteht. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Hans Kühlwein, 2. Vorſ. Sonntag, 14. Okt., nachm. 3.30 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ eine Verſamm⸗ lung der Pelznähgruppe ſtatt. Die Frauen mögen ſich an dieſer Verſammlung reſtlos beteiligen, auch die Züchter ſind hierzu herz⸗ ſtraße!— Die 1. Handballelf iſt ſpielfrei. 3. Ziel Landesſteuer noch ohne Pfandkoſten Termin ſind Eheſtands⸗ weg, Jugend gege Spielzeiten: Turnverein v. 1893 e. V. Hand bal f. Morgen . auf dem Sportplatz amLorſcher— Verbandsſpiel der 1b.-Mannſchaft und Mft. 1.15 Uhr. Zu dieſen Spielen laden wir die Sportfreunde Viernheims ein. Zum Freischütz n Turnverein 1846 Mannheim. 1b.⸗Mannſchaft 9.30 Uhr, Jugend Tanz 10.40 Uhr i Fußball Sonntag nachm. Verbandsſpiele Nes uidet freundl. der 1. 100 2. use gegen„Jahn 5 ö 5 Weinheim“. Spielzeiten: 1, Mfg Tien Morgen Sonntag e M Die Spielleitung. korgen Sonntag 6 7. 22 amu: wertpelung: da schuärng Tanz Preiſen. die e der Kaiſerhofwirt. Zum Kaiserhof zu 1 verbilligten S ladet froͤl. ein Zum Nähen, Sticken und Stopfen bünstige Zamungsbeuingungen Wochentsten von ENA 2.50 an Martin Decker b. f b. N Mannheim. N 2. 12 MANNHEIM N 2, 12 Vertreter: mannheim fel. 283 45 Möbliertes Ammer central gelegen, ſo— fort zu vermieten. Wo, ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Anſehen koſtet nichts! Merken Sie ſich die gute und billige o- belduelie! Auswahl in ca. Schlal- und Speise Ammern in Eiche und poliert ba. 40 Hüchen in naturaliſiert und farbig. Nur neueſte Modelle zu billigſten Preiſen! Monelnaust am Mark Frieß u. Sturm Mannheim F 2. an (Gebrauchte Zimmer werden in Zahlung an⸗ genommen) darlehen! lichſt eingeladen. Der Vorſitzende⸗ Jon. Peler froschauer Hiavier- 3 0 Bismarckstraße 48 Unterricht erde un Ehestandsdarlehen u. 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Nach einer neuen Vorſchrift der Reichsſtelle für Devi— ſenbewirtſchaftung ſind alle Stellen, die Zah lungen nach dem Saargebiet oder dem Ausland oder erkennbar im Inland an Saar- oder Ausländer oder zugunſten von Saar- oder Aus⸗ ländern leiſten, verpflichtet, ſich ſtets durch eine ausdrück— liche Erklärung des Auftraggebers zu batdeniſffer daß dieſer im laufenden Kalendermonat ſeine Deviſenfreigrenze von 10 RM. nicht ſchon durch andere Zahlungen in Anſpruch ge⸗ nommen hat. Für die Poſtſcheckkunden empfiehlt es ſich, zur Vermeidung von Verzögerungen ihrer Aufträge bei Zahlun⸗ gen an einen Saar⸗ oder Ausländer dem Auftrag an das Poſtſcheckamt von vornherein einen Zettel etwa folgenden In— halts beizufügen:„Betrifft Poſtſcheckkonto Nr....„Auf⸗ trag üben, RM. Pfg. Ich verſichere, daß ich die mir für dieſen Kalendermonat zuſtehende Deviſenfrei⸗ grenze von 10 RM. noch 051 durch andere Zahlungen in An⸗ ſpruch genommen habe.(Ort, Tag und Unterſchrift— wie bei dem Poſtſcheckamt 12 8 5—)“. Der Zettel iſt dem guufen loſe beizufügen. Er darf weder angeklebt noch durch . ̃ ͤ—— Nadeln oder Klammern an ihm befeſtigt werden. * 1 — — 1 2 2 Der gewalige Mans albers-Aropfüm F. 222 1 Das mit Hochſpannung erwartete Afa⸗Meiſterwerk Diese woche im Central-Flim-Palasi Laſſe Sie eg Herbsbangebof — Laſſen Sie Ihren Anzug, Kleid, Mantel, Tbligen Od. lärhen dann bringen Sie es in die 0 238 Er. 45 8 „ Färberei IF 7 Fr.— Schnellſte 8 Ee empfiehlt ſich im Waſchen von Kragen, Hem 5 den, Gardinen. uſw. die e l 1 EI nige BSEI Spiele: Normale Hoſen, Edel⸗ 1. 00 Qualität für Herrn haar 0 95 Normale-Jacken Edel⸗ 1. 1 Paar.. 1.45, 1.20 U. Qualität für Herrn * N Herren⸗Socken bunt gewebt Neuheiten I Herren. e warn ittert were neee 65590. 13 K8ĩ Duallür. 0 Paar. 0.90, 0 S d dd d d dN Neuwaſcherei Chr. Mörz, Billigſte Berechnung!! 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Bitte Schautenster beachten DLL eee Auch der Bauer gehort zur front der 23Millonen Harerl .—* intoige der erhöntenblehpreise wurden 3 in hessen die verkauispreise wie folgt vereinbart: N S 5 4 hre Vermãhlung geben bekann- Aug uſt Maller fündlleisch la. rn P. 75 Margarethe Müller Malbileisch la. 00 N eee Schweinelleisch ade Stade Pfd.-. 90 s 8 alle Sorten Wurst Pid.- 90 Nlelager-Fcht- nnung Viernheim Viernheim, Id. Oklober 1934 725— Nac ach* 25 Jahren Nach 54 15 hren h K 4 Als Verlobte grüßen — Anna Winkenbach Asso 753.50 f ata Lorsch Zweigstelle biernheim —— eee— Otto Fischer Alle großen Ziele erscheinen anfangs unmöglich. Wer 2. B. sparen will, dem gelingt es auch heute noch, regelmäßig 85 13 kleine Beträge zu uns zu bringen. Viernheim Nicht was Du sparst, sondern daß Du sparst, entscheidet, ob Du Deine Ain Wille Pflicht als Deutscher tust. 4 din eg. Ulernhelmer Hreultusrein 2. G. m. b. f. Dierngem. a 5 5 ür die uns anläßlich unſerer Bermählung in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Glück⸗ — wünſche und überreichten Geſchenke, insbeſon⸗ dere dem Rath. Rirchenchor„Cäcilia“ für die Mitwirkung bei der Trauung ſagen herzlichſten Dank Fritz Blaeß und Frau Anna Maria geb. Belbig Oktober 1934 1 Herren-Ulster und eleganten Ulster-Paletol Hauptpreislagen 49.—, 29.—, 289. i für den Sipon bebergang Mk. 39.—, 35.—, 29.50 Anaben-Mäntel großes, gut ſortiertes Lager Loden- Mantel und doppen in allen Preislagen Karl Slelert Schulſtraße 6 Damen. z Haclllan. Al 0 U. Hinder- moderne Verarbeitung in allen Preislagen anzug ga§ſolle Mantel- Neue Herbſtdeſſins Reine Wolle Fur die uns anläßlich unſerer Bermählung in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Glück⸗ wünſche und überreichten Seſchende danken herzlichſt Dhilipp Haas und Frau Sophie geb. Gutperle Hilfswerk de 1 9 f 1 f * Beſuchen Sie mein Lager ohne Kaufzwang Nobert Selert Weinheimerſtraße 2 Winter 7 9 7. N U 100 0 5* 75 8 4 ,. e eee e 5 7 MN„ e,, 0 e 7579 ⁸α⁸⁸⁹ẽỹʃ 0 0 0% 4665 7 0. e 0 9. 2711 0** 2 5 1 — 1— 8 327 1 f 1 1 2 3 g . 8„5 UU, 2 ten . 75 J f,. e e, 5. 6 2.— 5 2 0 9 0 4 ö 1 6 gedt Argroßmutter in ihrem allerhöchſten Glück und Stolz. E in der alten Küche! Schauen Sie ſich darin um; es packt Sie doch! Wenn aber einer die Frage tun ſollte: Wer möchte mit Urgroßmutters„Glück“ tauſchen? Was dann? Vielleicht wären Sie verſucht, mit einem 1 „Ich“ zu antworten, wenn Sie daran denken, um wieviel ruhiger das Leben damals war. Jedoch vergeſſen 1 Sie bitte nicht: So vieles Praktiſche war in jener Zeit noch nicht erfunden, der Staubſauger ebenſowenig m wie das Radio. Gar mancher hätte weder Gas in der Küche, noch elektriſches Licht in den Zimmern. Und an all die anderen kleinen Erleichterungen, die in ihrer Geſamtheit doch ſo viel ausmachen: Waſchmittel, Staub⸗ f mop, Backhaube— all dieſe Wirtſchaftshilfen ſtänden dann nicht zu Ihrer Verfügung. Wenn Sie hieran 100 denken, werden Sie ſicher froh ſein, eine Hausfrau unſerer Tage zu ſein. And die Entwicklung iſt noch nicht abgeſchloſſen; faſt täglich kommen praktiſche Neuerungen auf den 0 . deutſchen Markt, die Ihnen noch mehr unnötige Arbeit abnehmen wollen. Da heißt es alſo aufpaſſen und 1 unter dem Vorhandenen und dem neu Angebotenen klug und kritiſch wählen. 10 Es iſt ja gar nicht ſchwer, ſich hier raſch einen Uberblick zu verſchaffen: Leſen Sie die Zeitungsanzeigen, ö 15 mit denen die Fabrikanten und die Ladengeſchafte ihre Ware ankündigen und mit denen die Handwerker ihre ur Arbeit anbieten, um Ihnen einen genauen Uberblick über Vorteile, Koſten und Anwendungsart zu geben. Sie lernen dann, wo Sie den Hebel anſetzen müſſen, um praktiſcher und meiſt noch billiger zu wittſchaften: Zeitungs⸗Anzeigen helfen Ihnen alſo richtig kaufen —