Amtliches Verkünbigungsblatt ber Vürgermeilterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Wöchentlich Der Feuerreiter“. Be dugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimeterzeile Nr. 242 — oder deren Raum 3 Pfennig anderer Behörden- Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Beilagen: Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Willimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeig en⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Sept 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Donnerstag, den 18. Oktober 1934 Am Voltage der Meiſezung König Aleranders Ankunft der fremden Trauergäſte Rieſige Menſchenmaſſen ziehen an der Bahre vorbei DNB. Belgrad, 17. Oktober. Bereits am Tage vor der Beiſetzung des Königs Alexander ſind große Menſchenmaſſen teils mit der Bahn, teils zu Fuß nach der Landeshauptſtadt geſtrömt. Beſonders ſtark ſind die Bauern in ihren verſchiedenartigen Nationaltrachten herbei— geeilt. Man ſieht Montenegriner, Dalmatiner Kroaten, Türken mit rotem Fez, muſelmaniſche Prieſter und Mekkapilger mit weißen Tüchern um ihre Kopfbedeckung und Bosniaken mit blut— rotem Turban, ſowie Südſerben mit breiten reichbeſtickten Schärpen. Trotz des feinen Regens, der ununterbrochen nieder— rieſelt, ſtehen die Menſchen in langer Schlange, die kilometer— weit bis in die Vorſtadt reicht, um an der Bahre des Königs vorbeiziehen zu können. Stark ſind auch die Soldaten der fremden Militärabordnungen vertreten, die gruppenweiſe durch die Straßen ziehen. Im alten Königspalast, wo Alexander auf⸗ gebahrt iſt, häufen ſich die Kränze, von denen bis zum Mittag ſchon über 2000 niedergelegt worden waren. Einige Räume des alten Schloſſes ſind für den Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Republik freigehalten worden. Die übrigen Räume ſind mit Blumenſpenden gefüllt. Beſonders auffallend iſt die große Zahl der Dornenkränze, die vom Landvolk ihrem toten König als letzte Grüße gebracht worden ſind. Sie sollen den heldenhaften Leidensweg verſinnbildlichen, den der Herrſcher gegangen iſt. Am Mitternacht wird der Sarg in die griechiſch⸗katholiſche Kathedrale getragen werden, von der aus am Donnerstagvormittag nach einem feierlichen Gottesdienſt der Trauerzug ſeinen Anfang nehmen wird. In Belgrad weilen der Präſident der franzöſiſchen Repu— blik Lebrun mit Marſchall Petain und einer Kammer- abordnung, ferner König Carol von Rumänien und König Boris von Bulgarien. England iſt durch Prinz Georg, Italien durch den Herzog von Spoleto vertreten. Die Tſchechoſlowaken entſandten den Miniſterpräſidenten Maly— pet und Außenminiſter Beneſch. Alle Staaten der Kleinen Entente und des Balkanblocks haben ihre Außenminiſter und teils auch ihre Kriegsminiſter entſandt. Auf dem Hauptpoſtamt von Belgrad ſind über 30 00 0 telegraphiſche Bei— leidskundgebungen aus dem In- und Auslande ein— gelaufen. 30 000 Menſchen zogen ſeit Mittwoch mittag an der Bahre des Königs vorbei. Belgrad: Das geſamte Diplomatiſche Korps mit dem päpſt⸗ lichen Nuntius an der Spitze legte am Sarge des Königs Alexander einen großen Lorbeerkranz nieder. Namens des Stell— vertreters des Führers, Rudolf Heß, wird der Landesleiter der NSDAP. Südſlawien, Oberingenieur Neuhauſen an der Bahre einen Kranz mit der Znſchrift„Dem großen Front- kämpfer, die RS DAP.“ niederlegen. Die Belgrader Beiſetzungsfeier im Rundfunk DNB. Berlin, 17. Okt. Von der Beiſetzungsfeierlichkeit für den in Marſeille ermor⸗ deten ſüdſlawiſchen König Alexander ſendet der Deutſchland⸗ ſender am 18. Oktober in der Zeit von 21.30 bis 22 Ahr einen Hörbericht. Es werden Ausſchnitte gegeben von der Trauer⸗ feierlichkeit in der Belgrader Kathedrale und von der Leberfüh— rung nach der 82 Kilometer von Belgrad entfernt gelegenen Kirche von Topola. Der deutſche Rundfunk hat für dieſen Hör bericht nach Belgrad einen eigenen Sprecher entſandt. Der Bel⸗ grader Rundfunk hat in entgegenkommender Weiſe alles getan, um dieſe Sonderberichterſtattung für Deutſchland ſicherzuſtellen. Die Reiſe Görings nach Belgrad Zwiſchenlandung Görings in Budapeſt. DNB. Budapeſt, 17. Okt. Reichsluftfahrtminiſter General Göring traf Mittwoch— mittag auf dem Flug nach Belgrad bei ſchönſtem Wetter nach einem wundervollen Flug über die Karpathen um 13.15 Ahr hier ein und wurde auf dem mit Hakenkreuzfahnen geſchmückten Flughafen vom Kommandanten des Flugplatzes herzlich be— grüßt. Zum Empfang des Reichsluftfahrtminiſters hatte ſich der deutſche Geſandte von Mackenſen mit den Mitgliedern der Geſandtſchaft und Vertretern der deutſchen Preſſe eingefunden. — Nach einer dreiviertelſtündigen Pauſe, die General Göring zur Anterhaltung mit den deutſchen Herren benutzte, ſetzte das 2 Flugzeug ſeinen Flug nach Belgrad fort. In Belgrad eingetroffen. DNB. Belgrad, 17. Okt. Der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring iſt am Mittwoch um 15.30 Ahr auf dem Flugplatz von Belgrad glatt gelandet. Herzlicher Empfang. DNB. Belgrad, 17. Oktober. Bei ſeiner Ankunft auf dem Flugfelde in Semtin wurde General Göring von dem ſüdſlaviſchen Handelsminiſter De⸗ metrowitſch, dem Preſſechef des Außenamts Schiwotitſch, dem Kommandanten der füdſlaviſchen Luftſtreitkräfte General Ne— ditſch, dem geſamten Fliegeroffizierkorps des Flughafens, dem nach Belgrad in außerordentlicher Miſſion entſandten Botſchaf⸗ ter v. Keller, dem deutſchen Geſandten v. Heeren, dem Militär⸗ attaché bei der deutſchen Geſandtſchaft Oberſt v. Falkenhorſt, dem Perſonal der deutſchen Geſandtſchaft und einer großen Menſchenmenge begrüßt. In der Begleitung des Miniſterpräſi⸗ denten befinden ſich als weitere Vertreter der Generalleutnant Blaskowitz und der Kapitän zur See Freiherr v. Harsdorf. General Göring und ſeine Begleiter begaben ſich vom Flughafen aus auf zwei Motorboote, die ihnen von der ſüdflaviſchen Donauflotte zur Verfügung geſtellt worden waren. Im Hafen von Semlin wurden ſie vom Admiral der Donauflotte er- wartet. Auf den Schiffen der Flotte war die Mannſchaft zur Begrüßung angetreten. Bei der Ankunft General Görings im Belgrader Hafen erwies ihm eine Matroſenkompagnie die Ehren— bezeugung. Hier hieß ihn auch der Kriegsminiſter General Milo⸗ wanowitſch im Namen des ſüdflaviſchen Heeres willkommen. General Göring begab ſich vom Hafen aus in das Hofmarſchall— amt, wo er ſich in das Hofbuch eintrug. Von dort fuhr er zur deutſchen Geſandtſchaft, wo er Wohnung nehmen wird. Am Abend legte Miniſterpräſident Göring an der Bahre des Königs zwei Kränze nieder. Einen im Namen der deutſchen Wehrmacht und einen im eigenen Namen. Die Kranzſchleife der Wehrmacht hat folgende Inſchrift:„Ihrem einſtigen heroiſchen Gegner in ſchmerzlicher Ergriffenheit, die deutſche Wehrmacht.“ Nach der Kranzniederlegung beſuchte General Göring um 19 Ahr den Präſidenten der Skupſchtina, Dr. Cumanudi. Im Präſidium hatte ſich auch eine große Anzahl Abgeordneter eingefunden, die den Miniſterpräſidenten aufs herzlichſte begrüßten.— In der ganzen ſüdſlaviſchen Oeffentlichkeit wurde die Ankunſt General Görings mit außerordentlicher Befriedigung aufgenommen. Bei den Erörterungen über die in Belgrad weilenden ausländiſchen Gäſte wird ſein Name vom Volk am häufigſten genannt und mit Genugtuung hervorgehoben. FCE Gturmſchäden an der Oſtſeeküſte DNB. Swinemünde, 17. Okt. Der plötzlich nach Nordoſten umgeſprungene Sturm hat die Badeorte und Fiſcherdörfer in der Swinemünder Bucht ſchwer heimgeſucht. Am gefährlichſten war die Lage am Streckelberg, der bei Koſerow ſich in die See vorſchiebt. Die hochgehenden Wellen riſſen am Ufer der Steilküſte große Erdmaſſen hinweg, wodurch der obere Teil des erges in Bewegung geriet und abſtürzte. In 40 Meter Höhe ſind große Riſſe entſtanden, die auch das hart am Rande der Steilküſte gelegene Hotel„See⸗ blick“ gefährden. In große Bedrängnis kamen die Koſerower Fiſcher, die zu nächtlicher Stunde ihre Boote bergen wollten. Da die Fiſcher allein gegen die hochgehende See machtlos waren, wurde die Feuerwehr gerufen. Mit vereinten Kräften konnten ſchließlich ſämtliche Boote in Sicherheit gebracht werden. In Misdroy wurde durch Sturm und hochgehende See die See— brücke ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Japaniſcher Dampfer mit 45 Mann geſunken. DNB. Tolio, 17. Oktober. Wie aus Manila gemeldet wird, iſt der japaniſche Dampfer „Koto Maru“ auf der Fahrt von den Kadiak- nach den Königin— Blutige Zuſammenſtöße 2* zwiſchen Japanern und Mongolen DNB. Paris, 17. Okt. „Central Evening“ meldet, daß es an der Grenze von Ze⸗ hol und Tſchalar in der Mongolei zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Japanern und Mongolen gekommen iſt. Die japaniſchen Truppen hatten die Aufgabe, zwei Bezirke der inne⸗ ren Mongolei der Mandſchurei anzugliedern. Dieſe Bezirke ſeien reich an Salzbergwerken. Auf beiden Seiten ſoll es viele Tote gegeben haben. Gegenwärtig haben ſich die japaniſchen Truppen in die Provinz Jehol zurückgezogen um in der Gegend von Hailu, Tuyjo, Tſchifing eine neue Offenſive vorzubereiten. Wirbelſturm auf Zypern DNB. London, 17. Okt. Wie Reuter meldet, iſt die Inſel Zypern von einem hef⸗ tigen Wirbelſturm heimgeſucht worden. Ein Kirchturm und mehrere Minaretts ſind zuſammengebrochen. Die Dächer von zwei Schulgebäuden wurden vollkommen zerſtört, dabei kamen drej Kinder ums Leben. Im Hafen ſind Charlotten⸗Inſeln mit 45 Mann geſunken. vier Schiffe geſunken. TTT— 10. Jahrgang Die Reviſion der Genoſſenſchaſten Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Aenderung des Genoſſenſchaftsgeſetzes verabſchiedet, das die ſeit langem geplante Reform der genoſſenſchaftlichen Prüfung bringt. In der Begründung zu dem Geſetz wird betont, daß die genoſſenſchaftliche Prüfung keine bloße Bilanzprüfung iſt, ſondern ſich auf die geſamten Einrichtungen, die Vermögenslage und die Geſchäftsführung der Genoſſen⸗ ſchaft erſtreckt. Es iſt alſo nicht wie im Aktienrecht erfor⸗ derlich oder genügend, den Jahresſchluß, bevor er der Ge⸗ neralverſammlung vorgelegt wird, einer Prüfung zu unter⸗ ziehen. Vielmehr iſt die Prüfung über das ganze Jahr zu verteilen und dabei ſowohl die letzte vorliegende Bilanz zu prüfen als auch die Geſchäftsführung einer Nachprüfung zu unterwerfen. Die Prüfung hat mindeſtens in jenem zweiten Jahre ſtattzufinden. Für Genoſſenſchaften mit einer Bilanzſumme von 350 000 Mark und mehr iſt die jährliche Prüfung vorgeſchrieben. Es wird ausdrücklich beſtimmt, daß die Genoſſenſchaft durch den Verband geprüft wird, dem ſie angehört. Der Grundſatz, daß der Prüfungs⸗ verband Träger der genoſſenſchaftlichen Prüfung iſt, gelangt zur vollen praktiſchen Auswirkung erſt durch den im Geſetz vorgeſehenen Anſchlußzwang. Bisher ſtand es der Genoſſenſchaft frei, ſich einem Reviſionsverband anzuſchließen oder nicht. Das Geſetz beſeitigt dieſe Freiheit des Anſchluſſes. Das Geſetz ſieht einen Anſchlußzwang nur für Genoſſenſchaften vor, läßt aber die Vorſchriften über die Verbandszugehörigkeit von gemeinnützigen Woh⸗ nungsunter nehmungen, die nicht eingetragene Genoſſenſchaften ſind, unberührt. Der Neugeſtaltung des Reiches entſprechend iſt das Recht zur Verleihung des Prüfungsrechtes der Reichs⸗ regierung zugewieſen. Die Verleihung iſt nur zuläſſig, wenn der Verband die Gewähr für die Erfüllung der von ihm zu übernehmenden Aufgabe bietet. Wie das Recht zur Verleihung des Prüfungsrechtes, ſo ſteht der Reichsregie⸗ rung auch eine Ueberwachung der Prüfungsverbände zu. Die vom Verbande angeſtellten Prüfer ſollen im genoſſen⸗ ſchaftlichen Prüfungsweſen ausreichend vorgebildet und er⸗ fahren ſein. Zur Unterſtützung des Verbandsvorſtandes bei der Prüfungstätigkeit muß mindeſtens ein Prüfer angeſtellt werden, der als genoſſenſchaftlicher Wirtſchaftsprüfer öffent⸗ lich beſtellt iſt. Die genoſſenſchaftliche Prüfung hat ſich nicht nur dar⸗ auf zu erſtrecken, ob die Bilanz nebſt der Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung ordnungsmäßig aufgeſtellt iſt und ob die Be⸗ wertungen den geſetzlichen Beſtimmungen entſprechen, ſon⸗ dern auch darauf, ob die geſamte Geſchäfts⸗ und Kreditpolitik der Verwaltung der Genoſſenſchaft den beſonderen langjährigen genoſſenſchaftlichen Erfahrungen entſpricht. Der Hauptteil der genoſſenſchaftlichen Prüfung beſteht ſodann in der Auswertung des Prüfungs⸗ ergebniſſes, insbeſondere darin, die Maßnahmen zu treffen, die notwendig ſind, um die Genoſſenſchaften zu veranlaſſen, die gelegentlich der Prüfungen feſtgeſtellten Mängel zu beſeitigen, ſowie in der Ueberwachung der Beſeitigung dieſer Mängel. Mit Rückſicht auf die enge Zuſammenarbeit zwiſchen Verband und Prüfer iſt ein feſtes Anſtellungsverhältnis notwendig. Eine beſondere Regelung hat die Frage der Verſchwiegenheitspflicht und der Haftpflicht der Verbände, Prüfer und Prüfungsgeſellſſchaften in Anlehnung an die aktienrechtlichen Vorſchriften gefunden. Die Pflichten, deren Erfüllung es zur reibungsloſen Durchführung der Prüfung bedarf, ſind für die an der Prüfung Beteiligten im einzel⸗ nen feſtgelegt. Um die Beſeitigung der feſtgeſtellten Män⸗ gel zu erreichen, ſind den Prüfungsverbänden und den Prüfern entſprechende Handhaben gegenüber den Organen der Genoſſenſchaft gegeben. Bedeut⸗ ſam iſt vor allem die Möglichkeit für den Prüfungsverband. eine außerordentliche Generalverſamm⸗ lung zwecks Beſchlußfaſſung über die Beſeitigung feſtge⸗ ſtellter Mängel einzuberufen. Eine ſofortige Inkraftſetzung des ganzen Geſetzes iſt zurzeit noch nicht möglich, da die gemeinſame Regelung der öffentlichen Beſtellung von Wirtſchaftsprüfern und von ge⸗ noſſenſchaftlichen Wirtſchaftsprüfern einen gewiſſen Zeit⸗ raum in Anſpruch nehmen wird. Es iſt dem Reichsminiſter der Juſtiz vorbehalten zu beſtimmen, wann die Vorſchriſ⸗ ten in Kraft treten. Zu den am Dienstag neu beſchloſſenen Geſetzen gehört auch eine Aenderung der Vorſchriften über die 3 wangs⸗ vollſtreckung. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt dazu: Das aus der Wirtſchaftskriſe erwachſene Vollſtreckungsnot⸗ recht befindet ſich, nachdem der Tiefſtand nunmehr über⸗ wunden iſt, ſeit Ende vorigen Jahres im Stadium eines behutſamen Abbaues. So beſteht z. B. beim Mobiliar⸗ Vollſtreckungsſchutz, der an ſich mit dem 31. Okto⸗ ber dieſes Jahres ablaufen würde, die Notwendigkeit, eine Uebergangsbeſtimmung zu ſchaffen, da die wirtſchaftliche Geſundung des gewerblichen Mittelſtandes noch nicht weit genug fortgeſchritten iſt, um etwa ſchon jetzt den völligen Verzicht auf die notrechtlichen Schutzvorſchriften 8 3 e r e e R 1— e N e r rechtfertigen zu können, ein weiterer Abbau andererſeits aber dringend erwünſcht iſt. Nach bisher geltendem Recht ſind unpfändbar Kleidungsſtücke uſw., ſoweit ſie für den Bedarf des Schuldners und zur Erhaltung eines ange— meſſenen Haushalts unentbehrlich ſind. Die gerichtliche Pra⸗ is hat noch vielfach daran feſtgehalten, das Schwergewicht auf das Wort„unentbehrlich“ im Gegenſatz zu„an— gemeſſen“ zu legen und damit der Vorſchrift ſo einen engen Inhalt gegeben, daß ſie den Bedürfniſſen des praktiſchen Le⸗ bens nicht voll gerecht werden konnte. Nach dem neuen Ge— ſetz ſoll vor dem Pfändungszugriff der Gläubiger alles geſichert ſein, deſſen der Schuldner zu einer angemeſſe— nen, beſcheidenen Lebens- und Haushaltsführung bedarf. Weiterhin dehnt das neue Geſetz den Pfändungsſchutz für Dienſtkleidungsſtücke, der bisher nur Offizieren und Soldaten zuſtand, auf alle zum Tragen von Dienſtklei⸗ dung berechtigte Perſonen aus. Damit iſt auch die Frage der Pfändbarkeit von S A⸗Uniformen in ver⸗ neinendem Sinne klargeſtellt. Eine wichtige Aenderung der Zwangsvollſtreckung beſteht darin, daß zukünftig es nicht mehr ſeder Gläubiger in der Hand hat, einen zahlungs⸗ unfähigen Schuldner zum Offenbarungseid zu zwin⸗ gen. Nach dem neuen Geſetz wird die Pfändungs— grenze von bisher 165 Mark im Monat auf monatlich 150 Mark geſenkt. 150 Mark würden unter Berückſichtigung der en dem Vorkriegsſatz von 125 Mark ent⸗ ſprechen. Trauerfeier für König Alexander in Berlin DNB. Berlin, 17. Okt. Die ſüdflawiſche Geſandtſchaft hatte am Mittwoch mittag die Mitglieder der Reichsregierung und das Berliner Diplo— matiſche Korps zu einer offiziellen Trauerfeier für den dem Marſeiller Anſchlag zum Opfer gefallenen König Alexander!. in die Matthäikirche im Tiergartenviertel geladen. In Stellver- tretung des Führers und Reichskanzlers war der Chef der Prä— ſidialkanzlei, Staatsſekretär Meißner erſchienen. Ferner be— merkte man den Stellvertreter des Führers Reichsminiſter Rud. Heß, die Reichsminiſter v. Neurath, Seldte, Dr. Schacht und Kerrl, den Reichsleiter Alfred Roſenberg, die Staats- ſekretäre von Bülow und Dr. Lammers uſw. Von den Mitglie— dern der in Berlin akkredierten ausländiſchen Vertretungen wa— ren die Botſchafter von Frankreich, Großbritannien und der Türkei, ſowie der Vereinigten Staaten und faſt ſämtliche in Berlin befindlichen Geſandten und Geſchäftsträger anweſend. Die Kirche war ſchlicht mit Lorbeer ausgeſchmückt. Vor dem Altar ſtand das trauerumflorte Bild des verewigten Herrſchers von Südſlawien. Vor dem Bildnis des auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen Königs zelebrierten der griechiſch— orthodoxe Biſchof Tichon und der griechiſche Archimandrit unter großer Aſſiſtenz in liturgiſcher Form das Totenamt, unter— ſtützt von dem Kirchenchor der ruſſiſchen Kathedrale Zur Auf— erſtehung Chriſti. Nach dem Trauergeſang„Ewiges Gedenken“ nahm der ſüdflawiſche Geſandte Balugdͤſchitſch am Ausgange der Kirche im Beiſein des geſamten Perſonals der Geſandtſchaft die Beileidsbezeugungen der Geiſtlichkeit und der Mitglieder des Diplomatiſchen Korps entgegen. Marxiſtiſche Greueltaten in Spanien DNB. Madrid, 17. Oktober. Die Rechtszeitung„Informaciones“ fordert unter der Aeberſchrift„Was man in Spanien hat machen können!“ alle, die noch anſtändig denken, auf, ſich unter der einen Fahne „Leber alles das Vaterland“ zu vereinigen und Front zu machen gegen die jüdiſch-ſozialiſtiſche Internationale, gegen das dunkle Freimaurertum, gegen das Gold Rußlands, gegen den brudermörderiſchen Separatismus und gegen den Verrat. Alle, ob Rechtsſtehende, Linksſtehende, Monarchiſten oder Republi— kaner, Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, werden aufgefordert, zum Wohle des Vaterlandes an einem Strang zu ziehen. In eindrucksvoller Weiſe werden die Folgen des Verrates aufge— zählt und die Bilder der Retter vor dem bolſchewiſtiſchen Chaos veröffentlicht. El Debate gibt Gerüchte wieder, nach denen in Sam de Langreo(Aſturien) von den Aufſtändiſchen Wider— lichkeiten aller Art begangen, Geiſtliche und Nonnen ermordet worden ſein ſollen. La Nacion fordert, daß all die Scheuß— lichkeiten und Greuel, die von den Aufſtändiſchen an Greiſen, Frauen und Kindern in Aſturien verübt worden ſeien, in allen Einzelheiten veröffentlicht werden, damit jeder die Lehre aus dieſen marxiſtiſchen Schandtaten ziehe. Niemals könnten die geſetzlichen Strafen in gerechtem Verhältnis zu den Greuel— taten ſtehen, allein Gott könne über dieſe Gemeinheiten richten Kirchenbrand bei Gera DNB. Ronneburg(Kreis Gera), 17. Okt. Die Kirche von Heukewalde iſt bis auf die Amfaſſungs— mauern niedergebrannt. Vernichtet wurde die geſamte Einrich— tung, darunter die Orgel, die Glocken und wertvolle Malereien, die die Kirche zu einem der wertvollſten Bauwerke der geſamten Amgebung gemacht hatten. Der Schaden dürfte ſich auf etwa 50000 Mark belaufen. Die Arſache des Brandes dürfte darin zu ſuchen ſein, daß der Kirchendiener am Vormittag verſuchte, im Glockenſtuhl Kehricht zu verbrennen. Als dieſer nicht brannte, trat er die Glut aus. Ein zurückgebliebener Funke dürfte dann den Turm in Brand geſetzt haben. Ehe noch die Feuerwehren wirkſam eingreifen konnten, ſtürzte der Turm über dem Kirchen— dach zuſammen und vernichtete das geſamte Bauwerk. An der Brandſtelle erſchienen ſechs Feuerwehren der Amgebung mit zwei Motorſpritzen, aber jede Hilfe war vergebens. Das Bau- werk brannte vollkommen aus. Der Saarbevollmächtigte ſpricht im Rundfunk WK. Neuſtadta. H., 17. Okt. Am Donnerstag, den 18. Oktober, findet in Kaiſers⸗ lautern um 20.10 Ahr in der Fruchthalle eine große öffent⸗ liche Kundgebung ſtatt, in der der Saarbevollmächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, vor den Vertretern der deutſchen Preſſe des Saargebietes ſprechen wird. Der Saar⸗ bevollmächtigte wird auf die durch die letzten Vorgänge im Völkerbund bedingte Lage des Saargebietes ausführlich eingehen. Dieſe Kundgebung wird vom Deutſchen Rundfunk über alle deutſchen Sender in der Zeit von 20—21.30 Ahr übertragen. ** Jagòͤbeſuch Papens in Schweden DNB. Stockholm, 17. Oktober. Der deutſche Geſandte in Wien, Vizekanzler a. D. von Papen, trifft wahrſcheinlich am Donnerstag in Schweden ein. Er wird mit ſchwediſchen Freunden an einer Elchjagd in der Provinz Oeſtergötland teilnehmen. Ein Beſuch in Stock— holm iſt nicht vorgeſehen. Herr von Papen fährt von Schweden direkt nach Wien zurück. zur Verſtändigung zwiſchen Danzig und Polen bei. Die neuen Steuergeſetze DNB. Berlin, 17. Oktober. Staatsſekretär Rein hardt äußerte ſich am Mittwoch dor Vertretern der Preſſe über die am Dienstag vom Reichs- kabinett beſchloſſenen Steuergeſetze. Er ging dabei zunächſt auf die Einkommenſteuer ein, bei der die Kinderermäßigungen weſentlich erhöht worden ſind. Sie betragen 15 Prozent für ein Kind, 35 Prozent für zwei Kinder, 55 Prozent für drei Kinder, 75 Prozent für dier Kinder, 95 Prozent für fünf Kinder und 100 Prozent für ſechs Kinder. Dieſe Kinderermäßigungen werden im Gegenſatz zur bisherigen Regelung auf Antrag auch für Kinder bis zum vollendeten 25. Jahr gewährt, ſolange die Kinder für einen Beruf ausgebildet werden, und zwar auch dann, wenn ſie nicht zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehören. Auch der ſteuerfreie Einkommensteil und die Steuerſätze ſind im Zuſammenhang mit der größeren Berückſichtigung des Familienſtandes neugeſtaltet worden. Bei der Bürgerſteuer ſind ebenfalls Kinderermäßigungen eingeführt worden. Ferner iſt bei dieſer Steuer die Freigrenze von 120 auf 130 Prozent des allgemeinen Wohlfahrtsunterſtützungsſatzes erhöht worden. Dieſe Maßnahmen bedeuten einen erſten Schritt zum Abbau dieſer Steuer, über deren endgültiges Schickſal bei der Neugeſtaltung des Finanzausgleiches im Rah— men der Reichsreform entſchieden werden ſoll. Bei der Vermögensſteuer ſind für natürliche Perſonen in Zukunft Freibeträge vorgeſehen, und zwar bleiben für den Steuerpflichtigen ſelbſt, für ſeine Ehe⸗ frau und für jedes minderjährige Kind je 10 000 7 ſteuerfrei. Auch bei der Erbſchaftsſteuer iſt ein Freibetrag eingeführt worden, der für Kinder 30 000 7. und für Enkel 10 000 7% beträgt. Dieſe Beträge bleiben auf jeden Fall erbſchaftsſteuerfrei, auch wenn der geſamte Erbſchafts— betrag die Freigrenze überſteigt. Dem Kampfe um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit dienen zwei weitere neue Steuermaßnahmen, die Abſchreibung für kurzlebige Gegenſtände des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals ſowie die einheitliche Feſtſetzung der Amſatzſteuer im Binnengroßhandel auf“ Prozent. Bei der erſten Maßnahme handelt es ſich um eine Ergänzung des Geſetzes über Steuerfreiheit für Erſatz— beſchaffungen vom 1. Juni 1933. Darnach dürfen buchführende Gewerbetreibende und Landwirte auf Grund des neuen Geſetzes Aufwendungen für Gegenſtände des gewerblichen oder landwirt— ſchaftlichen Anlagekapitals, den betriebsgewöhnliche Nutzungs- dauer in der Regel fünf Jahre nicht überſteigt, bereits im Jahre der Anſchaffung oder Herſtellung voll vom Gewinn abſetzen. Die Aufwendungen für derartige Gegenſtände können bereits vom Gewinn des Jahres 1934 voll abgeſetzt werden, wenn die An— ſchaffung oder Herſtellung bis zum Schluß des Wirtſchaftsjahres 1934 erfolgt. Die Neuregelung der Amſatzſteuer beſeitigt die bisherige Benachteiligung der lagerhaltenden Groß— händler, ſo daß in Zukunft eine angemeſſene Lagerhaltung er— möglicht wird, die nicht nur dem Großhändler, ſondern vor allem auch der Induſtrie von Nutzen iſt. Ferner bedeutet die Neu— regelung der Amſatzbeſteuerung des Großhandels eine ſehr weſentliche Vereinfachung der Verwaltung, da in Zukunft zwi— ſchen Lieferungen ab Lager und Lieferungen ohne Lager nicht mehr unterſchieden zu werden braucht. Das Steueranpaſſungsgeſetz, das bereits am Mittwoch im Reichsgeſetzblatt erſcheint, enthält fünf Gruppen von Vorſchriften: „Allgemeines Steuerrecht; verfahrensrechtliche Vorſchriften; Aenderungen des Volksverratsgeſetzes und damit zuſammen— hängender Rechtsgebiete: „Vorſchriften auf dem Gebiete des Finanzausgleiches und „Vorſchriften über die Vermögensſteuer für das Rechnungs— jahr 1935. Einer der Mängel im bisherigen Steuerrecht war, daß gleiche Gegenſtände in den verſchiedenen Geſetzen begrifflich ver— ſchieden behandelt wurden. Dieſer Mangel iſt bei der Neu— geſtaltung beſeitigt worden. Die weſentlichſten Grundbegriffe und Grundſätze, die für die Beſteuerung allgemein maßgebend ſind und die bisher in jedem Geſetz geſondert und in verſchiedener Sprache dargeſtellt waren, ſind einheitlich in das Steueranpaſ— ſungsgeſetz aufgenommen worden. Im Rahmen des Steuer⸗ anpaſſungsgeſetzes wird nach Schluß eines jeden Jahres, erſt— malig im Frühjahr 1936, eine Liſte der ſäumigen Steuerzahler aufgelegt werden. Es liegt daher noch mehr als bisher im Inter eſſe eines jeden Steuerpflichtigen, ſeine Steuern möglichſt pünkt. lich zu entrichten, zumal in die erſte Liſte bereits diejenigen ſäumigen Steuerzahler aufgenommen werden, die am 1. Januar 1935 rückſtändig waren. i Die neuen Steuergeſetze ſtellen, ſo ſchloß Staatsſekretär Reinhardt, nicht bereits die Neugeſtaltung des geſamten deutſchen Steuerweſens dar. Sie ſind nur der erſte Schritt auf dem Wege zur Neugeſtaltung des geſamten deutſchen Steuer— weſens. Eine weitergehende Neugeſtaltung wird erſt im Zuge der Reichsreform durchgeführt werden können. 1— 1 Danzig und Polen Feſtſtellungen des Gauleiters Forſter über die außenpolitiſche Haltung der Danziger NS D Ap DNB. Danzig, 17. Okt. Der Gauleiter von Danzig, Staatsrat Forſter, nimmt am Mittwoch in der Danziger Preſſe zu einem Aufſatz der „Gazeta Polska“ vom 14. Oktober Stellung, der ſich unter der Leberſchrift„Mit Polen— gegen Polen“ mit dem Verhältnis Danzigs zu Polen ſehr eingehend und grundſätzlich beſchäftigt. Die„Gazeta Polska“ hatte u. a. ausgeführt, daß ſich in der Danziger NS /A zwei Richtungen gegenüber— ſtänden, von denen die eine das Danziger Statut als Anterlage einer Politik der Zuſammenarbeit mit Polen anerkenne, die andere hingegen ſeine Reviſion fordere. Gegen dieſe Auffaſſung, die auf die Konſtruktion eines Gegenſatzes innerhalb der Dan— ziger RSD bezüglich der Haltung gegenüber Polen hinaus- läuft, nimmt Gauleiter Forſter als verantwortlicher Leiter des Gaues Danzig der NSDAP. mit Nachdruck Stellung. Der Gauleiter erinnert daran, daß er ſich bereits vor der Danziger Wahl im Mai 1933, als die NSDAP. noch gar nicht wußte, ob ſie die Regierung in Danzig übernehmen würde, ſowie an— läßlich der Machtübernahme und bei ſpäteren Gelegenheiten zu einer Politik der Verſtändigung zwiſchen Danzig und Polen bekannt habe. Am klarſten ſei der Wille der Danziger NSDAP. gerade in der Außenpolitik vom Gauleiter zum Ausdruck gebracht worden, als er anläßlich der Regierungs— übernahme am 20. Juni 1933 erklärte, es ſei der Wille der NSDAP., aus dem Pulverfaß Danzig in friedlicher Zuſam— menarbeit mit Polen den Zündſtoff zu entfernen. Der Weg, ſo erklärt Gauleiter Forſter weiter, den damals die Partei als einzig richtigen Weg erkannt hatte, und der von der Danziger Regierung beſchritten worden iſt, trug unbeſtreitbar Es hat in der ganzen Zwiſchenzeit nie Veranlaſſung beſtanden, einen anderen Weg zu beſchreiten, und die Partei trägt ſich auch heute keineswegs mit dem Gedanken, dieſen Weg zu verlaſſen und einen anderen zu gehen. Was die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei als Wollen vor der Regi erungsübernahme auf— geſtellt hat, iſt praktiſch von ihr gehalten und erfüllt worden. Gauleiter Forſter ſtellt weiter feſt, daß die Danziger NSddap niemals daran gedacht habe, eine Reviſion des Dan⸗ ziger Statuts herbeizuführen. Die Partei habe vielmehr durch den Mund des Gauleiters wiederholt erklärt, daß ſie die vom Völkerbund garantierte Verfaſſung ſowie die beſtehenden Ver⸗ träge innehalten werde, wenn auch der andere Vertragspartner das Gleiche tue. Die Partei habe außerdem durch den Gau— leiter ſtets ihre Bereitſchaft zur wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menarbeit mit Polen und zur Bereinigung von Streit- fragen durch unmittelbare Verhandlungen bekundet. Keine Partei habe mehr dafür Sorge getragen, daß der innere Friede in Danzig ſeinen Einzug gehalten habe und die Polen die ihnen zuſtehenden Rechte gewährleiſtet erhielten, als gerade die Natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Demgegenüber trügen Aufſätze, wie der in der„Gazeta Polska“, beſtimmt nicht dazu bei, in Polen die Stimmung gegenüber Danzig zu verbeſſern. Im übrigen könne zur Beruhigung des polniſchen Artikelſchreibers feſtgeſtellt werden, daß in der Danziger RSDAp nur eine Anſicht herrſche, und die laute:„Alle Kraft der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung gehört der Erhaltung des ſchönen, alten, deut— ſchen Danzig, das mit Polen nach jeder Richtung hin in Frieden leben will“. * L* Eine Erklärung Dr. Nauſchnings DNB. Danzig, 17. Okt. Gleichzeitig mit der Erklärung des Danziger Gauleiters Forſter veröffentlicht nunmehr auch Senatspräſident Dr Rauſchning gegen die Preſſekombinationen über angebliche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den führenden Partei- und Regierungsſtellen in Danzig eine Erklärung. Die Erklärung des Senatspräſidenten hat folgenden Wortlaut: „Ich erkläre hiermit, daß alle in der letzten Zeit in der polniſchen und ſonſtigen ausländiſchen Preſſe aufgeſtellten Be⸗ hauptungen über einen Streit zwiſchen dem Gauleiter der NSDAP in Danzig, Herrn Forſter, und mir unrichtig ſind. Wenn alle dieſe Zeitungen an meine ſchon ſeit längerer Zeit beſtehende Krankheit dieſe Vermutung knüpfen, ſo iſt daraus nur zu erkennen, daß Kräfte am Werk ſind, die der ſowohl von der Partei als auch von der Regierung gewollten und durchgeführten Verſtändigung mit Polen entgegenarbeiten. Am 17. Oktober 1934. gez. Dr. Rauſchning, Präſident des Senates der Freien Stadt Danzig.“ Beſuch in Karinhall. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring empfing in Karinhall die Deutſch⸗Schwediſchen Vereinigung. Mitglieder der 9 . 8 1 U— I 0 5 5 8 un auff en junk d * 5 3 U G0 rt. f 0 N. G.⸗Vebanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RD. jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden D 19—21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 2022 Uhr 2. Geſchäftsſtel le: Lorſcherſtraße 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 1820 Uhr Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 1820 Uhr Aeichsluftjchutzbund Betr.: Lehrtrupp. Freitag abend 8,30 Uhr Schulungsabend für den Lehr- trupp in der Luftſchutzſchule. Junge Leute, die ſich noch an dem Kurs beteiligen wol⸗ en, können ſich hierbei noch melden. Heil Hitler! ienstag u. Donnerstag Moskopp. Jungvoll Spielmannszug! Der Spielmannszug tritt heute Donnerstag an der Schillerſchule in Uniform an.(Mit Inſtrumenten f) Der Spielmannszugführer. Jungzug 4: Der ganze Jungzug 4 tritt heute Donnerstag um 6 Uhr an der Schillerſchule an. Der Zugführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Oktober 1934. Denkſpruch Es gibt Lügen, auf denen der Menſch wie mit glänzen⸗ den Schwingen gen Himmel ſteigt. Und es gibt Wahrheiten, kalte, bittere Wahrheiten, welche den Menſchen wie mit deiernen Feſſeln an die Erde ketten. *. Schnee im Odenwald. Am Dienstag morgen lag guf den Höhen des Odenwaldes bis herunter nach Ober- und Unterabtſteinach der erſte Schnee. Zwar noch dünn und etwas wäfſſerig aber es war doch Schnee, der den Traum von em ewigen Herbſt mit ſeinem warmen Odem gar ſchnell zu— chte machte. Wie lange noch, und wir werden uns wieder dieſen Gruß von Winters Gnaden gewöhnt haben und ihn als ſelbſtverſtändlich betrachten. Feldbereinigung. Auf der Bürgermeiſterei liegt in der Zeit vom 21. Oktober bis 3. November eine Abſchrift des Beſchluſſes der Vollzugskommiſſion über Ausſcheidung von Gelände für den Bau einer Umgehungsſtraße Mann⸗ heim⸗Weinheim nebſt 2 Plänen zur Einſicht der Beteilig⸗ en offen. Grumpenverwiegung. Wir werden gebeten, darauf aufmerkſam zu machen, daß morgen Freitag die letzten Grum— pen verwogen werden. Südſlawiſche Trauerfeier im deutſchen Rund⸗ funk. Von den Beiſetzungsfeierlichkeiten für den in Mar— ſeille ermordeten ſüdſlawiſchen König Alexander ſendet der Deutſchlandſender am 18. Oktober in der Zeit von 21,30 bis 22 Uhr einen Hörbericht. Es werden Ausſchnitte gegeben von der Trauerfeierlichkeit in der Belgrader Kathedrale und von der Ueberführung nach der 82 Kilometer von Belgrad entfernt gelegenen Kirche von Topola. „Kriegsgräberfürſorge“. Mitteilungen und Be⸗ richte vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge E. V., Deft 10 für Monat Oktober iſt ſoeben erſchienen. Das Heft iſt wohl als Werbenummer für die Spendentage am 20. und 21. Oktober zu betrachten. Es zeichnet ſich aus durch beſon⸗ ders viele und ſchöne Bilder von deutſchen Kriegsgräber— ſtätten und bringt vor allem auch Bilder und Erläuterungen zur Arbeit des Volksbundes. Der Inhalt dieſes Heftes dürfte allgemein ſehr intereſſieren. Friſeur⸗Innung des K reiſes Heppenheim. Der Obermeiſter der Innung, Friſeurmeiſter Franz Reiſchert, Viernheim, ladet auf Sonntag, den 21. Okt., nachmittags 1,30 Uhr zur Pflichtverſammlung im„Gold. Bock“ in Weinheim ein. Daſelbſt findet auch die feierliche Ueberreichung der Geſellenbriefe ſtatt. 7 Die Arbeitsloſigkeit wird weiter zurückgedrängt Die Entwicklung der Arbeitsloſigkeit und die Einſatz⸗ möglichkeiten der Arbeitſuchenden ſind im Bericht der Reichs— Bedarf an Facharbeitern hatte. Beſonders gut beſchäftigt zeigte ſich das Gaſtwirtsgewerbe, das bei günſtigem Wetter und vielen Veranſtaltungen auch den Muſikern reiche Arbeits⸗ gelegenheiten bot. In den Angeſtelltenberufen brachte der September ebenfalls vielſeitige Möglichkeiten, die in den techniſchen Berufen beſonders günſtig lagen. In der Ver— mittlung der Frauen zeigte ſich beſonders die Gummi- und Celluloidverarbeitung ſowie das Bekleidungsgewerbe mit Herausſtellen der Herbſtmoden aufnahmefähig. In der Haus—⸗ wirtſchaft fehlt es an guten Kräften. Die Anmeldung offener Stellen war im September erfahrungsgemäß beſonders leb— haft. Zur! Verſorgung der Hausfrau und zur Entlaſtung der großſtädtiſchen Arbeitsloſigkeit wurden neue Schulungs- maßnahmen Berufsfremder aufgezogen, die gleichzeitig den erheblichen Zuſtrom vom Land eindämmen ſollen. Bei der Reichsautobahn haben die Durchführung der Kunſtbauten ihren Erdarbeiten und die Ausführung von Höhepunkt erreicht. Auch die Rheindammbauten bei Speyer wurden in vollem Umfange aufgenommen. Weitere große Notſtandsarbeiten ſind in Vorbereitung. Zauſammenfaſſend iſt zu ſagen, daß der September allen Erfahrungen zum Trotz kein Monat des Beſchäftigungsrück⸗ gangs war, ſondern daß es gelang, wieder vielen arbeitsloſen Volksgenoſſen Arbeit und Brot zu geben. 2. Wie die Heſſ. Handwerkskammer Darmſtadt mitteilt, iſt Herr Syndikus Dr. Rei f, nachdem er bereits ſeit dem 1. Mai 1933 die Geſchäfte der Handwerkskammer kommiſſariſch führte, zum ordentlichen Geſchäftsführer beſtellt worden. * Herbſt⸗Stenographen⸗ Prüfung in Worms. Der örtliche Prüfungsausſchuß bei der Heſſiſchen In⸗ duſtrie- und Handelskammer Worms veranſtaltet am Sonn⸗ tag, den 18. November 1934, vormittags 9 Uhr, im Dienſt⸗ gebäude der vorgenannten Kammer(Horſt Weſſelſtraße 20) eine Herbſt-Stenographenprüfung(Vorprüfung Geſchwindig— keitsſtufe 120 Silben und eine Hauptprüfung in den Ge⸗ ſchwindigkeitsſtufen von 150 Silben aufwärts), ſoweit Be⸗ werber für die einzelnen Stufen in ausreichender Zahl ſich melden. Wer zur Prüfung zugelaſſen werden will, muß ſeinen Wohnſitz oder ſeine Beſchäftigung im Bezirk der Heſ⸗ ſiſchen Induſtrie- und Handelskammer Worms(in den Ge⸗ meinden des Kreiſes Worms, ſowie in den Gemeinden Viernheim, Lampertheim, Lorſch, Biblis, Bürſtadt, Bobſtadt, Hofheim, ſowie Wattenheim und Nordheim) haben und wenigſtens 16 Jahre alt ſein. Ausnahmen können durch den Prüfungsausſchuß zugelaſſen werden. Die Anmeldung zu der Prüfung hat in der Zeit vom 1. bis 15. November 1934 an den örtlichen Prüfungsausſchuß bei der Heſſiſchen Induſtrie- und Handelskammer Worms unter Angabe der Geſchwindigkeitsſtufe zu erfolgen. Dabei iſt vom Prüfling ein beſonderer Anmeldevordruck auszufüllen, der bei der Geſchäftsſtelle der Heſſiſchen Induſtrie- und Handelskammer Worms jederzeit erhältlich iſt. Die Prüfungsgebühr in Höhe von 2. RM. iſt bei der Anmeldung gleichzeitig einzuzahlen. Bei Erwerbsloſen beträgt die Gebühr 1.— RM. Gegenſtand der Prüfung iſt die Feſtſtellung der Kurzſchriftgeſchwindigkeit und die Zuverläßigkeit der Uebertragung, auch in Bezug auf Sprachlehre, Rechtſchreibung und Satzzeichen. Bis zum 1. April 1937 können Teilnehmer, die ein anderes Syſtem als die Reichskurzſchrift erlernt haben, noch zu Prüfungen in dieſem Syſtem zugelaſſen werden. Nur ein pfund Mehl! Was bedeutet dies für die Hausfrau, die am 1. eines je⸗ Die Jugend im Kampf gegen Hunger Das Jungvolk ſammelt Brot für die Bedürftigen Helft dem Jungvolk! Jeder mag ſich noch der fleißigen Sammelarbeit unſeres Jungvolkes im letzten Winter erinnern. Auch damals hatte es ſich zur Brotſammlung zur Verfügung geſtellt, und es war eine helle Freude, zu ſehen, wie die kleinen ſchwarzen Pimpfe mit Ameiſenfleiß durch die Gaſſen und Straßen eilten, über Treppen und Stiegen flitzten und kletterten. Mit ſtrah⸗ lenden Geſichtern trugen ſie ihren Laib Brot zum nächſten Sammelwagen und brachten es in nur zwei kurzen Tagen zu einem ſtattlichen Ergebnis. In dieſem Jahre ſoll es auch ſo ſein!“ und Samstag dieſer Woche wird's auf Am Freitag unſeren Straßen wieder lebendig und treppauf, treppab werden wieder die kleinen ſchwarzen Pimpfe eilen und an die Türe klopfen. Dann wollen wir ihnen das Brot geben und ſie nicht lange bitten laſſen. Auf keinen Fall aber ſoll einer der ſich aus irgend welchen Gründen verärgert fühlt, ſeinen Aerger dieſen kleinen Helfern zeigen. Sie ſind ſo voller Freude an dem Werke der Nächſtenhilfe und ſo durchdrungen von dem Wert ihrer Tat, zu der ſie die Rede des Führers hingeriſſen hat, daß es eine Unart wäre, ſie der Ueberzeugung, daß wir ein Volk und eines Willens ſind, zu berauben. In den vergangenen Jahren wurden zwar keine Brot- ſammlungen abgehalten weniger weil es nicht nötig ge— weſen wäre, ſondern weil man die ganze Hilfe den ſtaatlichen und kommunalen Fürſorgeſtellen und einigen privaten Inte- reſſengruppen überließ. Der Nationalſozialismus denkt über den Monats ihr ausreichendes Haushaltungsgeld erhält! Aber welcher Reichtum iſt ein Pfund Mehl für den armen Volksgenoſſen, der kein regelmäßiges Einkommen hat, der vielleicht immer noch ohne Arbeit iſt. Saupe Ae,„ae. 9 22 net anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung für September 1934 für den Arbeitsamtsbezirk Mannheim in nur erfreulichem Sinne zu erweitern. Die Auflockerung der großſtädtiſchen Arbeitsloſenmaßnahmen, die im ganzen Reich zu beobachten war, traf in vollem Umfange auch auf die Stadt Mannheim zu. a Zunächſt iſt es wieder gelungen, die Zahl der Arbeits⸗ zoſen zu einem beträchtlichen Rückgang zu zwingen. Insge⸗ ſamt brachte das Arbeitsamt 3 248 Kräfte im September in Arbeit. Das ergibt unter Berückſichtigung der Bewegung der Beſchäftigungslage, d. h. des üblichen Zu⸗ und Abſtrems Arbeitſuchender eine Verringerung der Geſamtarbeitsloſen— -e, Nile Darum Hausfrauen! Teilt mit Euren armen Schwe⸗ ſtern! Verpflichtet Euch bei eurem Kaufmann zur Pfund⸗ ſpende für das Winterhilfswerk. Niemand in Deutſchland ſoll dieſen Winter hung er n und frieren. Fünf weiße Kreuze Opfert für die Heldengräber. Am 20. zahl von über 600 Perſonen. a Welche Berufsgruppen nahmen im September unſere f Arbeitsloſen auf? ö 8 i In erſter Linie war es auch in Mannheim die Landwirt⸗ ſchaft, die bei günſtiger Witterung die Hackfruchternte zu Ende führte und in erneutem Aufſchwung viele Kräfte auf⸗ nahm. Auch die Landhilfe nahm ihren Fortgang. Es gingen neue Transporte in badiſche und fränkiſche Bezirke ab. Deutſche Kriegsgräberfürſorge im ganzen Deutſchen Reich eine Straßen⸗ und Hausſammlung durck führen, von der Schwarz, bewilligt wurde, den Wunſch des verſtorbenen Reichspräſidenten, Arbeit des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge jede erdenkliche Unterſtützung zahlreiche Verbände werden dieſe und 21. Oktober wird der Volksbund die ihm NSDAP., Reichsſchatzleiter beſonders auch im Hinblick auf der der Reichsleitung der angedeihen ließ. Die SA. und Hünſtig lag der Einſatz in der Metallinduſtrie, die ſtarken unterſtützen. bringt einen altbekannten Widerſacher, die Germanen. Immer haben ſie den Grünen einen raſſigen Kampf geliefert, Sieger. Wir erinnern uns noch an den Kampf im vorigen Jahr und erwarten, daß ſich diesmal die ganze Viernheimer tiven, Fuß⸗ und Handballer, zu erſcheinen haben. ein Vortrag pünktlich erſcheinen! 8,30 Uhr treten ſeit langer Stemm⸗ und Ringklub„Germania“ Bretter. Nachdem nun die Verbandskämpfe ihren Anfang nehmen, müſſen noch einic kämpfe, um in eine So treffen ſich an dem genannten Tage die 1. 9 ſchaft Viernheim gegen die. Sulzbach bei Weinheim. noch aus früheren nicht ohne Weiteres die Punkte an 2 lich der Verlierende dieſer beiden 2 damit auch wieder die Schr kannt machen. Viernheim wird daher am kommenden Sams⸗ tag mit ſeiner ſtärkſten Mannſchaft den 1. zur Bezirksliga beſtreiten. kommenden Samstag: Auf in den Saftladen zu den Athleten, Sammlung wirkſam das Fürſorgeweſen anders: Alle ſollen helfen nicht der DGuduieuennlnlneegeee vrt. DNB. Berlin, 17. Oktober. Die nicht in die Abſtimmungsliſten aufgenommenen Per⸗ ſonen haben, ſoweit die Ablehnung durch den zuſtändigen Ge⸗ meindeausſchuß des Saargebietes ihrer Meinung nach zu Anrecht erfolgt iſt, ſofort Einſpruch gegen die Nichtaufnahme einzulegen. Die Friſt hierzu läuft am 25. Oktober 1934 ab. Die vorſchrifts⸗ mäßigen(weißen) Formulare für das Einſpruchsverfahren ſind koſtenlos durch die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine und durch deren Beauftragte erhältlich, die auch jede weitere Auskunft erteilen. Perſonen, die zwar in die Abſtimmungsliſten eingetragen ſind, deren Eintragung aber Fehler aufweiſt, z. B. unrichtiges Geburtsdatum, Verſtümmelung des Vor⸗ und Zu⸗ namens u. ä., haben ebenfalls bis 25. Oktober 1934 im Wege des Einſpruches Berichtigung zu beantragen. Die hierfür in Frage kommenden(grünen) Formulare ſind ebenfalls bei den oben genannten Stellen koſtenlos zu haben. A Saarkinder kommen nach Baden. Am Freitag, den 19. Oktober, kommen 676 erholungsbedürftige Saarkinder nach Baden, wo ſie im Rahmen des Hilfswerks„Mutter und Kind“ für vier Wochen Erholung finden. Faſt jeder badiſche Kreis erhält Kinder, deren Pflegeeltern es ſich zur Aufgabe gemacht haben, die ihnen anvertrauten Kinder über vier Wochen lang zu pflegen, um ſie dann geſund an Körper und Geiſt ihren Eltern im Saargebiet zurückzugeben. Sportnachrichten Germania Friedrichsjeld auj bem Waloͤsportplatz! Das nächſte Verbandsſpiel am kommenden Sonntag Friedrichsfelder im Endſpurt blieben ſie jeweils verdient * Elf bewußt iſt, es nicht noch weiter abwärts gehen zu laſſen, ſondern Energie und Wille einzuſetzen. Die Mannſchaft muß als Pokalmeiſter nach außen hin ihre Schlagkraft be⸗ weiſen und nach innen gefeſtigt werden. im Vereinsheim Spielerverſammlung, Freitag abend ſämtliche Ak⸗ Es wird Vollzählig und wozu über Spielregeln gehalten. Schwerathletit Am kommenden Samstag, den 20. Oktober, abends Zeit die Schwerathleten des v. 1896 wieder auf die in allen Gauen ge Vereine Aufſtiegs⸗ höhere Klaſſe zu gelangen, austragen. tingermann⸗ 1. Ringermannſchaft des KSV. Gerade Sulzbach, das in Viernheim Jahren in beſter Erinnerung iſt, wird ziernheim abgeben. Näm— Vereine muß wieder zurück: zur Kreisklaſſe, während der Sieger in die Bezirksklaſſe ein- geteilt wird. Hoffentlich iſt Viernheim die glücklichere Mannſchaft, verathleten ihren Heimatort be— Aufſtiegskampf Darum heißt es nur noch für den hier wird um die Bezirksliga, die zweithöchſte Klaſſe, ge- kämpft! aan— 9—————— 2 N Bekanntmachun geignet 7 Betreffend: Invalidenverſicherung 5 8 Ligen Hartolleln Der Kontrollbe eder Landesverſicherungsanſtalt Heſ— 1 8 e e ſen e 1 e 1650 S fiscnmarinaden e e„ ooch fen 2 OTL 0 2 0 D 8 1 5 - W; 8 e Heute Donners bend 8 Uhr. 000 8. Mittwoch, den 24. ds. Mts., von 8—12 Uhr vor— Friſche Süßbücklinge pale en W e. e Neubauſtraße 11, Schnittnudeln fd. 33.3 5. 2 1—— 0— Tor⸗ mittags und 1—4 Uhr nachmittags auf dem Rat⸗„ Alund 353 ſcher Nis 110 8 und reit 105 3„„——. Lierſchnittnudeln f Laus baßer 3. er 16 eine Nachoraf der Init⸗ Scharfe Bücklinge ſcherweg. Pünkt iches und reſtloſes Erſcheinen 0 Pfund ab 403 haus dahier Zimmer 16 eine Nachprüfung der Quit 2.; Su 0 immer 5 tungskarten der hier invalidenverſicherten Perſ ebnen in Be. Stück 103 wird erwartet. Anſchließend Spielerverſamm— 1 Hartgrieß⸗Makkaroni N VVT Bratheringe dtr. D. 60 lung.— Sonntag, 21. ds. Mts., vorm. und Küche Pfund ab 38 a zug auf ordnungsmäßige Beitragsentrichtung vor. Bismarckheringe, 683 11 Uhr auf dem Stadion großer Lokalkampf: Eier⸗Makkaroni a Wir fordern die hieſigen Arbeitgeber auf, die Quittungs⸗ Rollmops Otr.-D. 68 3 T.. v. 1893 1 2 1 12 8 W 1 per 1. November Eier⸗Spaghetti 5 6 karten der von ihnen beſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Ge— Leringsſalat pf. 18 4 P. ne, e Oug. Amicitia(.ſoder ſpäter zu ver⸗ Neue Grünkern f 15 hilfen, Lehrlinge und Dienſtboten te zu ancetebenen Jeii Fleiſchſalat 1 Pf. 203 Nachm. 3 Uhr TV. 1893(Privatelf)— TV. mieten. ganz und gemahlen ö 6 9„ 5 di ee 9 gebe 32 Marinierte Heringe Sulzbach 1. Vorſpiel 1,45 Uhr TV. Jug.— Von wem, ſagt die Neue Linſen 0 zur Vornahme einer Kontrolle der Markenverwendung per— Stück 103 07 Mannheim Jug. Zu dieſen Spielen ſindſGeſchäftsſt. d. Bl Pfund 32, 35 und 383 ö N ſönlich vorzulegen oder durch einen Beauftragten, der über Prima Vollfettheringe alle Sen 5 8 Nee Denen Neues Sauerkraut Pf2 ö g die Höhe des Lohnes uſw. Auskunft geben kann, vorlegen zu nn ein Haben n 55 Spielleiti e een 244 laſſen. In der angegebenen Zeit haben auch Hausgewerbe— Süße Weintrauben 9: e Immer Haferflocken f. treibende(Hausſchneider uſw.) ſowie unſtändige Arbeiter Pfund 20. Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viern⸗ 5 1 Pfund⸗Pak. 40 u. 524 0 (Hausſchlächter, Taglöhner, Putzfrauen, Wäſcherinnen ete.) bei 3 Pfund. 24 das Pfd. heim. Morgen Freitag abend im Vereins- 1 Malzkaffee off. u. in Pak. und die freiwillig Verſicherten ihre Quittungskarten vorzu— 8 heim wichtige Spielerverſammlung, wozu ſämt⸗ benutzung eee eee ö 1 legen. Die Arbeitgeber ſowie die vorgenannten Verſicherten 30% Rabatt in Marken liche Aktiven zu erſcheinen haben. Insbeſondere zu vermieten Ralfe e ö 8 ſind nach 8 25 und 7 der Ueberwachungsvorſchriften der Niederlage von wird vollzähliges Erſcheinen der 0 Mannſchaft Von wem, ſagt die aus friſchen Röſtungen in ö Landesverſicherungsanſtalt Heſſen vom 1. November 1929 erwartet. Der Vorſtand. Geſchäftsſt. d. Bl. bewährten Qualitäten bei Meidung von Beſtrafung(bis zu 1000.— RM.) hierzu Ans dr 8 FFF 5 65 4 Pfd.⸗Paket 63, 75, 90 i verpflichtet. Während der Kontrolle wird auch Auskunft Hau u ee. erteilt über alle die Invaliden- und Hinterbliebenenverſiche Adolf Hitlerſtraße 62 Zum Hirch in 0 zu 1.85 per Pfund f rung betreffende Fragen. Das Haus für Ihren el D 1 dee bee Deutſche Markenbutter g Viernheim, den 15. Oktober 1934. Einkauf Große ſtarte Putz⸗ ee 5. netto i b 5 a 3 tücher Stück von. 22 an Deutſche n N 0 J Viernheim, den 15. Oktober 1934 11111111 Waſchbürſten Stv. 1 20n butter Pfd. 1,52 nette 1 1 3 fl N Sbpka Schweizerkäſe ſaftig ſe Mo 0. Diſegermeiſesrei Bievugeim? Bechtel N Schrubber Stud 30% Pfund. 25 u.. 28 g Staub⸗ und Straßen⸗ 45 v. H. Fett i. T. 5 käse: beſen Stück von. 38 an Deutſcher Münſterkäſe 6 8E Fenſterleder St. v.. 60an 1 1 Pfund 22 0 Schweizerkäſe, Limburger VBodenwachs u. ⸗Bei Wie kommt es, daß ſhre Boden im. 5 v. H. Fett i. T. g Stangenkäſe, Camembert, Til— gut. ee. 0 2 Ne ae, 8—— Emmenthaler o. Rind 4 ſiter Schmelzkäſe, Limburger zum Nachfüllen ½ Pf. 25 8 n Ware Schachtel 34 und 62 N 0 Schmelzkäſe„Benediktiner“, eee e e 8 eee e 45 v. H. Fett i. T. u Schachtelkäſe, Allgäuer, Derby 3 Prozent Rabatt wischen, denn det rtrittfeste Spie- Allgäuer Stangenkäſe 90 Gold uſw. 2 gelglenz hat sich wochenleng mit 74 Pfund 12 1 4 20 v. H. Fett i. T. marmadon Nnol. Fer— ö Bismarckheringe, Oelſardinen, 0 Apfelwein 30 fl Bratheringe, Heringe in Gelee, Lebensmittel Tel. 165 e 2 offen Liter 4 11 Heringe in Tomatenſoſe, He⸗ Emil Richter, Flora-Drogerie Wei e ee it. ringsſalat, offen, Lachs Adolf Hitlerstrasse eißwein offen Ltr. ⸗. J. in ei Oel Sit Rotwein offen Ltr.. 80 in feinſtem Oel, ferner Süß⸗ 55 A del Bücklinge billigſt, feinſte Ka⸗ Vol ksgenosse Waalie eite 30% Rabatt mal pern, Sardellen⸗Paſte, gekelterten m. Ausnahme wenigerArtitel U Anchvoy⸗Paſte in Tuben. N 5 ſüßen 1 Wurstwaren: legt deine Swende 7 ö 5 ste dds d 6 KEM nel Alle Arten friſche Wurſt, ſowie Zu 1 f Aplelmost 7 8 Cervelatwurſt, Salami 2 0 N 5 2 N 4 und Bierwurſt 271 Ferner empfehle Tabellengeheimniſſe Butter und Eier 0 beim alten SV. Waldhof als einzige Mannſchaft noch ohne Punktverluſt. täglich friſch a Apfelwein* Durchschnittlich fünf Spiele haben die ſüddeutſchen Gau⸗ Weiß- u. Rotweine 2. sch. Jule e 0 liga⸗Vereine bisher ausgetragen und noch immer iſt eine in verſchiedenen Qualitäten, ö ö 7 3 Mannſchaft ohne jeden Punktverluſt. Aber dieſe Glücklichen Cognak Marke„Trauben⸗ immer 10 haben„außer der Reihe“ auch erſt drei Spiele ausgetragen, herz“ der Weltfirma Ma⸗— 2 f während den„Rekord“ der ausgetragenen Spiele mit ſieben Holl⸗ München, Deſſerr u. 857 zur pechten Stunde N Phönix Ludwigshafen hält. In der Gruppe Süd⸗ e Mineral Gekaulnt N 85 weſt hat übrigens ein anderer Klub auch den Rekord nach l ttt das Andebot ii der der anderen Seite; Eintracht Frankfurt ſpielte bisher Eler- Nudeln e. wird wirkt das Angebot in der 0 erſt zweimal. In den übrigen Gauen ſind die N Preislagen, Gemüßſenudeln, Zeitung. Nie wird die 0 nicht ganz ſo groß; zwei Spiele Differenz iſt hier die größte Makkaroni, Spaghetti, Suppen⸗ 5 Heins 0 Spanne. Der vergangene Sonntag räumte mächtig unter nudeln, Spätzlen immer! 3 gsanz l 1 a i den Vereinen auf, die bisher ohne Spielverluſt uſw. waren. Felnsler Bohnen-Haflee rung empfunden, wie ſo 5 Der SV. Waldhof iſt als einzige Mannſchaft, wie er⸗ Tee, Kakao, Zucker Darum keine manch andere Reklame. f 2 7 7 7 7* 3 II, wähnt, bisher noch 8 l ſamtliche Kolonialwaren Unterbrechung Wenn der Leſer am em⸗ 5 e dieſe Sond Murg Agarenen Jabal in der pfänglichſten iſt, wenn er 5 Die Mannheimer haben auch alle Ausſichten, dieſe Sonder⸗ harren, Zgarellen, Jabake bes 5 9 5 pile ſtellung noch einige Zeit zu halten. Auch der einzige Klub, 1 7 1 Tellungs- 5 beſten Zeit hat, wirkt fal der noch f e auf ihn Her keinen Gewinnpunkt 5 feklame f 4 5; vergiß nicht die Pfund spende 8 ſieht aufzuweiſen hat, der BC. Augs bu f g, ſollte nicht allzubald- dere N 7 das angenot durch 806 ſeinen unangenehmen Rekord zu brechen vermögen. Lebend nter und Delikateſſen 5 f ö i 5 80 ase 8 dle Zenlungsanzeige 3 Ohne Niederlage Adolf Hitlerſtraße 1 r 9 9 Mat ſind immerhin noch zehn Vereine, da 1860 München beim 0 clas... FFP* 1. FC. Nürnberg ſeinen erſten Doppelpunktverluſt hinnehmen 5 66 6 qð⸗d ö ile mußte. Uebrigens gibt es in Baden duet 1 5 über geſchlagenen Vereine, aber auch hier dürften die nächſten 7 ene ee ee 9255 5 5 N ö 8 Sonntage ein großes Aufräumen bringen. Seine Frau erdroſſelt auf. zen die wenn benennen. Ohne Sieg Gattenmord in Ludwigshafen. Die ſofort wieder aufgenommenen Ermittlungen über uh blieben bisher neun Klubs. Jahn Regensburg ſchied aus Ludwigshafen, 17. Oktober. den Einbruchsdiebſtahl brachten auf et Hausſuchung hin 8 dieſem Gremium durch ſein 2:0 über ASV. Nürnberg aus. In den Vormittagsſtunden erdroſſelte ein Ehemann ſeine] Anen 1 Teil der enenrene 3 zum Vorſchein. 1 Auch hier hält Baden mit noch vier ſiegloſen Mannſchaften Frau in der Wohnung in der Seilerſtraße und hängte die 2 gab unter 0 Drucke fer, Beweismaterials ſeine Cant die Spitze vor Südweſt, das drei Mannſchaften ohne Spiel- Ermordete dann auf, um einen Selbſtmord vorzutäuſchen. Be⸗„ 12 dem Einbruch zu, 5 5 ſieben Betten bis nile gewinn hat. In Bayern und Württemberg hat nur je eine[ Erſt in den Nachmittagsſtunden kam man dem Verbrechen 2 0 55 ſtelle n und 1. 50 1 1 Spinde 3 Mannſchaft noch kein Spiel gewonnen. auf die Spur. Ein Gasbeamter, der keinen Zutritt in die Gente I 911 8 5 1 1 2 85 1 N00 Die meiſten Pl kt Wohnung erhielt, meldete den Vorfall. Als die Polizei ein⸗ Heſtändnis deckte ſich mit den Ausſagen der Hellſeherin. An Die meiſten Pluspunkte 1 dem Einbruch war nach den Angaben des Hannack auch ſein ind ö 5 3. n drang, ſaß der Ehemann am Küchentiſch und tat, als ob nichts 0 ende 8 Jeßeteiliat. d g f und; hat mit 12 immer noch Phönir Ludwigshafen. Es vorgefallen ſei. Der Mörder wurde ſofort verhaftet. Das im Elſaß wohnen er Schwager eteiligt. Das Gericht er⸗ 7 N folgen der 1. FC. Nürnberg mit 10, 8 1 und Motiv der Tat iſt noch unbekannt. kannte auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 7 Monaten. f Wacker München mit je 9, Freiburger FC., Union Böckingen,. 0 9. 5 anber St. ickers München mit je 8 Pluspunkten. 8— Zur Vogelwinterfütterung. Die Vogelwinterfütterung. Stuttgarter Kickers und 1860 Münch je 8 Plusp Die Gommerſproſſen als Verräter kann man jetzt vorbereiten durch das Einsammeln der ver⸗ 5 Die meiſten Tore Villeneinbruch unter Mithilfe einer Hellſeherin aufgeklärt. ſchiedenſten Sämereien. Die ſich auf Heuböden maſſenhaft fle erzielte der Sturm von Union Böckingen mit 18. Phönix Landau(Pfalz), 17. Okt. Eine intereſſante Verhandlung anſammelnden e laſſen ſich eee e 0 Ludwigshafen ſchoß 16 Treffer, die Stuttgarter Kickers er⸗ fand vor der Strafkammer des Landgerichts Landau ſtatt. 3 bei der Getrei e 1 N 3 N50 zielten 14. Auf 13 brachte es der Angriff von Wacker„Mün⸗ Im Oktober 1932 war in dem Landhaus eines Frankfurter Garten ee 105 n un 1„ f chen. Ebenſoviel erzielten Anion Niederrad und SV. Feuer⸗ Studiendirektors in Dörrenbach bei Bergzabern, das nur lichkeit, dem 1 e Samen 1 19 0 bach, während 1. SSV. Alm mit 16, FK. Pirmaſens und über Sommer bewohnt war, eingebrochen. Faſt die ganze auch 5 emüſe⸗ un a. 5 00 Nun FS. Frankfurt mit je 14 noch vorher rangieren. Einrichtung im Werte von 6000 Mark war geſtohlen wor⸗ J zu deſſen Ergänzung. Im Freien aber enthalten Diſtelköpfe, 5 N En T5 15 ð Wegerichähren und allerlei ſonſtige Unkräuterfruchtſtände reife me Mit Gegentreffern den. Eine Spur von den Tätern war nicht feſtzuſtellen. Im n e ae 9 1 lahr 5 5 5 5 8 4 Auguſt 1934 wurde nun der 1896 geb. Alois Hannack, ein Samen, die dem Futter beigemiſcht werden können. 7 g iſt der M5. 08 Mannheim(22) am meiſten„geſegnet. nach Dörrenbach zugewanderter Böhme, beim Diebſtahl eines] man dann noch einige ölhaltige amen zu, wur 1 Die Sportfreunde Stuttgart brachten es auf 19, Boruſſia Faſſes Teer von einem Gendarmen ertappt, der ſich auch man leicht den Ansprüchen verſchiedenſter Wintervögel gerecht Neunkirchen und BC. Augsburg auf je 15 Gegentore. mit der Aufklärung des Einbruchsdiebſtahles im Jahre 1932] werden können. Ueber die Vogelwinterfütterung erteilt gegen g 1 101 befaßt hatte Einſendung des einfachen Briefportos koſtenlos Auskunft die 9 Die wenigſten Gegentore befaßt hatte. r b 4%% e 1 ee 5 5 1 ö 1 3 8 Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Gießen, Senckenbergſtraße 7. 8 weiſen mit je zwei Eintracht Frankfurt, SV. Mannheim⸗ Seinerzeit hatte ihm die Ehefrau des Studiendireltorsß J Waldhof und 1. Fc. Nürnberg aus. Freiburger FC. und J von einer Weisſagung Mitteilung. die ihr eine Hell⸗ Wetterbericht 0 FC. Pforzheim mußten nur je drei Gegentreffer quittieren.] ſeherin auf Befragen über den Einbruch gegeben hatte. 1 Nef f 20 b 6 . 50%. Tor hat übrigens bisher die Frankfurter Ein⸗ Darnach war der Einbruch von zwei Männern ausgeführt„Süddeutſchland kommt allmählich wieder in den Bereich 3 tracht geſchoſſen, die allerdings erſt zwei Spiele hinter ſich] worden, von denen der eine viele Sommerſproſſen im Ge⸗ weſtlichen Hochdrucks. Für Freitag iſt deshalb zeitweilig auf en et geſchoſſen, 0 0 ſicht trug. Auch der Verlauf des Einbruches wurde beſchrie⸗ heiterndes, aber nicht beſtändiges und immer noch ziemlich n N ben. Bei der Feſtnahme des Teerdiebs fielen dem Gendar⸗ kühles Wetter zu erwarten. tan Achtung dart nungern. darum heim und geht! Achtung a ſtillen eine Sure des Korans vor ſich hinzudenken... des Gerichtes...“ Murmeln der Träumer, das Grunzen und Wiederkäuen der Kamele, das brummende Rollen der Gaſe in ihren großen Leibern, und dann und wann das ſirrende Klingen des San— des in der Ferne des Gerichtes Ein großer Schatten beugte ſich über ihn. Rufen wollte er, konnte es nicht mehr. el 8 ö ſeinen Hals gekrallt. Nach der Waffe an ſeinem Koppel wollte er greifen. ſoll ich dir ſagen...“ hinein, und im Schein der Sterne ſah er über ſich etwas blin— . N Aus Nah unh Fern Der 1934er Lahnwein ein Mein erſter Güte. * Nuſſau. Die Traubenleſe an der unteren Lahn im Naſſauer Gebiet, die nunmehr beendet iſt, hat einen größe⸗ ren Betrag erbracht, als man zunächſt erwartet hat. Man rechnet mit dem Auflegen von etwa 40 Stück 34er Weins, eine Menge, die ſeit Jahren an der Lahn nicht mehr er⸗ reicht wurde. Bei einem Moſtgewicht von 78 bis 82 Grad Oechsle und einem je nach der Lage der Weinberge befrie⸗ digenden Säuregehalt kann die diesjährige Weinernte als hervorragend angeſprochen werden, und nach Anſicht der Winzer muß ſich der 34er Wein zu einem Wein erſter Güte entwickeln. Das Lahnweinbaugebiet iſt jetzt dem Rhein⸗ gaugebiet zugeteilt. Der Lahnwein kann und ſoll aus die⸗ ſem Grund im Rheingauer Römer zum Ausſchank kommen, Darmſtadt.(In eine Kolonne des Arbeits⸗ dienſtes gefahren.) Ein Motorradfahrer aus Wolfs⸗ kehlen, deſſen Rad eine ſchlechte Beleuchtung hatte, fuhr auf der Provinzialſtraße nach Griesheim in eine marſchierende Kolonne des Arbeitsdienſtes, wodurch vier Mann verletzt wurden. Der Motorradfahrer und ſein Beifahrer kamen ohne Schaden davon. Das Motorrad wurde, da die Be⸗ leuchtung nicht den Vorſchriften entſprach, von der Gries⸗ heimer Polizei beſchlagnahmt. Darmſtadt.(Geriſſene Betrüger kommen ins Zuchthaus.) Ein 28jähriger aus Darmſtadt, ſchon ein dutzendmal vorbeſtraft, hatte das Glück als Vertreter einer Mützenfirma wieder Anſtellung zu finden. Ein Jahr etwa hielt er ſich, aber dann ergaunerte er ſich im gleichen Zeitraum durch Fälſchung von Kaſſezetteln etwa 5000 Mark. Die Große Strafkammer verurteilte den Unverbeſ— ſerlichen zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr⸗ verluſt.— Auch ein aus Mannheim ſtammender, an der Bergſtraße anſäſſiger 42jähriger Rechtskonſulent iſt den Gerichten bereits hinreichend bekannt. Diesmal hat er ſeine Klienten wiederholt aufs ſchmählichſte betrogen. Der An— geklagte iſt zwar Pſychopath, aber für ſein Tun voll ver— antwortlich. Er wandert auf drei Jahre ins Zuchthaus und die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf fünf Jahre aberkannt. Offenbach.(Die Offenbacher Mainbrücke vor der Vollendung.) Der Bau der Offenbacher Main⸗ brücke iſt ſoweit vorangeſchritten, daß mit der Uebergabe für den Fußgängerverkehr für Ende nächſter Woche zu rechnen iſt. Der Fuhrverkehr dürfte in etwa ſechs Wochen, alſo am 1. Dezember, eröffnet werden. Die Arbeiten haben ſich etwas verzögert, da eine Auswechſlung der Hafenbahn erfolgen mußte. Unterdeſſen ſind auch die Beleuchtungsmaſte errichtet worden, die auch die Oberleitung der elektriſchen Straßen⸗ bahn tragen ſollen. Auf der einen Seite der Brücke ſind die Fußgängerplatten bereits gelegt. Augenblicklich iſt man damit Die Augen der Jelena ee e eeeeeeeeneeeeeeenennauanannun eee 1 6 aachen A 0 Ae Ae Roman Von 1. fl a 1 1 n 6 50 8 1 1 Ad Ja, wenn er einſt die Wacht hat! Wie Macht, entriſſen wurde durch den Endſieg der Alliierten. Faſt hat er fliehen müſſen. Aber Muſtafa Kemal, ſein Nachfolger, der energiſche Mann mit dem kleinen Horizont, hat ihm ein Kom⸗ mando in die Berge von Kurdiſtan gegeben. Nun, als Triumphator wird er wieder hinabſteigen und dieſen zwar haushälteriſchen und tüchtigen Mann, der gegen ihn aber nur ein armer Feldwebel iſt, fortſchicken und ſeinen nicht unebenen Talenten entſprechend beſchäftigen.— ur hier dies muß ihm noch glücken—... Die Völker hier in Mittelaſien zuſammenzureißen unter dem Sandſchak⸗i⸗Sche⸗ rif, der Fahne des Propheten. Dadurch und nur dadurch würde er das Aſien des Oſchingis Khan, dies menſchheitszerſtörende Mongolentum der Bolſche⸗ wiken niederzwingen können und das hohe Kulturreich der alten Kalifen wieder aufrichten, ſich ſelbſt zu Ruhm und Ehre, zur Herrlichkeit des Vaterlandes, zum Segen der Welt. Er ſieht, wie droben die ewigen Sterne ihre ſtille Bahn ziehen, und er ſucht ſeinen Stern, den königlichen Regulus im Bilde des Löwen. Nein, abergläubiſch iſt er nicht. Zwar haben 8 die Aſtrologen geſagt, er müſſe ſich hüten vor dem blutigen Mars. N O, er kennt dieſen Stern genau. Gerade jetzt ſieht er ihn funkeln droben hinter dem Berge. Aber hat nicht er dieſen Mars überwunden? Mars war ſtatt ſein Feind ſein Ruhm geworden. And er war ſtolz auf ihn.. Er ſtand auf. Ging noch ein, zweimal vor dem Zelte auf und ab. Dann warf er den letzten Reſt ſeiner Zigarette fort. Noch ein paar Stunden der Ruhe würden ihm gut tun. Es mußte ein anſtrengender Ritt werden morgen. Felſen und Sand.... Hier konnten die Pferde nicht weiter, dort die Ka— mele nicht. Aber was tat das? Der zähe Paſcha hatte noch ganz andere Wege bezwungen. Wie er war, in Stiefeln und Sporen, legte er ſich nieder und zog den alten Soldatenmantel über ſich. Aber merkwürdig, er konnte heute nicht einſchlafen. Es half ihn nichts. Bald wälzte er ſich von der einen auf die andere Seite Rag etwas in der Luft“ Em Wuſtenſturm? a Er verſuchte es mit ſeinem alten Mittel und begann im die ihm „Preis ſei Allah dem Weltenherrn, dem Richter am Tage Er horchte auf.. Er kannte die Geräuſche der Wüſtennacht... Das leiſe Aber das war etwas anderes.. ö 5 Ein Tier, das ſich an dem Zelte zu ſchaffen machte?... Nein Hellwach war er plötzlich... i Noch flogen durch ſein Gedächtnis die Koranworte 2 „Preis ſei Allah dem Weltenherrn, dem Richter am Tage Da wollte er auffahren.. konnte es nicht mehr.. Eine ſehnige Hand hatte ſich um es war zu ſpät 3 Ein Wort hörte er dicht über ſich ziſchen.. 3 „Der Armenier ſchickt dir ſeinen Lohn, du Hund! Das Die Zeltbahn am Eingang war offen, der Wind wehte beſchäftigt, die In einer Woche Kreuzung Kaiſer⸗ gegeben. Fahrbahn wird auch rende Kaufmann Ueberholen eines mendes Auto unſicher, fuhr quer über die Städtiſche Krankenhaus Mainz eingeliefert. Friedberg. der Landwirt das gewiß nicht alltägliche Gewicht von 36 von 33 Zentimetern. Grünberg.(Auto ra ſt in Lokomotive.) der Bahnſtrecke Mücke—Laubach—Hungen fuhr in der Nähe von Hungen ein Perſonenauto in voller Fahrt an einem unbewachten Bahnübergang gegen die Lokomotive eines vorüberfahrenden Zuges. Der Wagen wurde faſt völlig zertrümmert und umgeworfen. Die Inſaſſen kamen wie durch ein Wunder mit dem Leben davon und konnten unter den Trümmern des Autos hervorgezogen werden. Gießen.(Sicherungsverwahrung für einen Erpreſſer.) Die Gießener Große Strafkammer ver— hängte über den Franz Bohn aus Bad⸗Nauheim, der zur⸗ zeit in Butzbach eine mehrjährige Gefängnisſtrafe wegen räuberiſcher Erpreſſung verübt, die Sicherungsverwahrung. Bohn iſt bereits zehnmal vorbeſtraft. Außerdem diente er zweimal in der franzöſiſchen und einmal in der ſpaniſchen Fremdenlegion. ** Fachbach.(Befeſtigung der Fachbacher Erdrutſchſtelle.) An der unterhalb der Gemeinde Fachbach gelegenen Bergrutſchſtelle, an der es in den letzten Jahren durch Erdrutſche mehrfach zu unliebſamen Ver⸗ kehrsſtörungen und Sperrungen der Lahntalſtraße kam, wird gegenwärtig eine maſſive Stützmauer errichtet, um die Gefahr weiterer Erdrutſche zu unterbinden. Bad Kreuznach.(Sammel⸗Schwindler.) Der Gendarmerie Stromber g gelang es, einen großangeleg— ten Schwindel aufzudecken und zwei geriſſene Burſchen feſt⸗ zunehmen. Die Verhafteten nahmen angeblich für Blinde einer Anſtalt Geldſpenden entgegen und durch betrügeriſche Machenſchaften Tauſende von Volks⸗ genoſſen zu prellen und aus einzelnen Dörfern hundert Mark und mehr zu ſchleppen. Die gemeinen Schwindler wurden ins Gefängnis eingeliefert. Prüm.(Schneeſchauer in der Eifel.) Nach den ſonnigen Herbſttagen der letzten Wochen iſt im Höhenge⸗ Dann war es aus. Mitten in ſeinem Herzen ſteckte der Dolch And als dann der Anheimliche aus dem Zelt huſchte, hatte er nicht nur die Waffen und Wertſachen des Paſchas bei ſich, nicht nur ſeine Briefſchaften und Karten In der Hand trug er einen Sack, und während er wie ein Geiſt durch die Schläfer ſchritt und an den Poſten vorüber— huſchte, tropfte es aus dieſem Sack, tropfte unaufhörlich in den Sand, tropfte tropfte Der Poſten zuckte plötzlich auf... Ganz deutlich hatte er geſehen, wie da ein Kerl zu Pferde ſprang.. Dahinjagte in die Wüſte. Er riß ſein Gewehr hoch... Ein Schuß knallte. Noch einer... Der Soldat ſetzte das Gewehr ab... Es hatte keinen Zweck mehr.. Die Nacht hatte den Reiter verſchluckt. And fern und immer ferner hörte man die Hufe ſeines Tieres in dem Sande mahlen. Ein einziger Schrei des Entſetzens ging durch das Lager. Den Dolch im Herzen, ohne Kopf, hatte man den Feld— herrn in ſeinem Blute gefunden. Dieſer Kopf, der einzige, der die rote Revolution hätte meiſtern können, war nicht mehr. And mancher der rauhen Räuberkrieger legte die Hände, ehe ſie nach Geld und Geldeswert ſuchend, in die Taſchen des Toten fuhren, auf der Bruſt zuſammen und betete die heilige Fatſche: J g 2 „Preis ſei Allah dem Weltenherrn, dem Richter am Tage des Gerichtes...“ * 70* And dieſelbe Mitternacht iſt es. Zwei Reiter jagen die Berge hinauf, ſchweigend und wie verbiſſen. Herat liegt hinter ihnen. Stumm und ſteil iſt die Schlucht, durch die ihrer Pferde Hufe mit lautem Echo trap⸗ eln. 8 Der eine dieſer Reiter iſt eine Frau.. Jagdanzug trägt ſie, hohe, bis ans Knie reichende Schnürſtiefel. Keinen Hut. Ihr kurzgeſchnittenes blondes Haar flattert zurück.. Nicht im Wind, denn es gibt keinen Wind in dieſer hallenden Schlucht... es weht nur in der Eile des Rittes. Und laut und klar klingt jedes Wort... Denn die Reiterin beginnt endlich zu reden.. „Wie konnten Sie es wagen, bei mir einzudringen?“ Ihr Begleiter lacht... „Was tut man nicht alles für zwei ſchöne Augen? Kein Haremswächter war in der Nähe... Keine Sklavin Weshalb ſollte ich nicht kommen?“ Die Frau ſchwieg wieder eine lange Weile... Rechts und links fielen die Höhen ab. Klarer ſchienen die Sterne... Die Augen ſchmerzten der Frau. Schmerzten ihr vor lau— ter Schauen... So genau hatte Tonga ihr doch den Weg beſchrieben... „Einen Berg wirſt du vor dir ſehen, und das Gefälle die— ſes Berges ſieht aus wie ein Geierſchnabel...“ Ja, ſie hatte dieſen Berg gleich geſehen... war auf ihn zugeritten. Aber plötzlich merkt ſie dann voller Grauen, wie hier zwei, drei, vier Höhen wie mit Geierſchnäbeln ins Tal hinabfallen. And noch grauenvoller iſt es ihr, wie ihr Begleiter ihr nachfolgt, ohne ein Wort zu ſagen, ohne ein Wort zu fragen. Ganz langſam wurde der Blick freier. Längſt war Herat im Nebel und im Dunſt der Tiefe verſchwunden. Kälter wehte der Wind. Heller wurde die Nacht, klarer ſchienen die Sterne zu funkeln, und bald lag die freie Wüſte in all ihrer Anend— lichkeit da, überglitzert vom dunkelblauen Gewölbe des ſtern— flammenden Himmels des Südens. Remiſow trieb ſein Pferd an und lenkte es neben die Frau. „Wiſſen Sie genau, daß wir auf dem richtigen Wege und die Rampen fertigzuſtellen. die Straßenerweiterung an der und Bettinaſtraße für den Verkehr frei⸗ Mainz.(Schwerer A utounfall.) Auf der Finther Landſtraße wurde der mit ſeinem Perſonenkraftwagen fah⸗ Joſef Unkelhäuſer aus Flörsheim beim Radfahrers durch ein ihm entgegenkom⸗ Straße und ſtürzte eine 4.50 Meter hohe Böſchung hinunter. Bei dem Sturz wurde Unkelbach ſchwer verletzt. Er wurde in das (Mehr kann man nicht verlangen. — Eine Rieſenrunkelrüb e.) Am Rockenberg konnte Georg Sauer eine Runkelrübe ernten, die N Pfund aufweiſt. Die Rübe iſt 44 Zentimeter lang und hat einen Durchmeſſer Auf verſtanden es, biet der Eifel nunmehr ein plötzlicher Witterungsumſchlag eingetreten. Ein ſtarker Sturm Neid 3 db e i kan entwickelte. In den a zu einem regelrechten Or den S den Häuſern angerichtet. Stellenweiſe waren . 2. Dachziegeln förmlich überſät. Auch die freiliegenden Waldungen erlitten erheb— lichen Schaden. Die zeitweiſe eintretenden gewitterhaften Höhen gelegenen Ortſchaften hat der Sturm die Dorfſtraßen mit zertrümmerten Schauern ſtellten ein wahres Schneegeſtöber dar. Trier.(Traubenleſe aus der Eifel Gange iſt, herrſcht ſtellenweiſe Mangel und während der Leſezeit zuſammen bleiben. ) Maxau.(Den Tod geſucht?) In der Nähe des Rheins bei Maxau wurden die Kleider eines gewiſſen Schweizer nebſt einer beigelegten Adreſſe: Friedrich Ahr aus Ittersbach gefunden. Der Vermißte hat ſeine Arbeits- ſtätte in Karlsruhe ſeit einigen Tagen verlaſſen. Von dieſem Zeitpunkt an fehlt jede Spur von ihm. Ob er den Tod im Rhein geſucht und gefunden hat, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Waldkirch.(Wolkenbruch über dem Elztal.) Das Elztal wurde von einem Wolkenbruch heimgeſucht, der ungeheuere Waſſermaſſen brachte. Viele Leute können ſich nicht erinnern, einen ſolch wilden Ausbruch der Natur erlebt zu haben. Fahenau.( Unglücksfall.) Einem hieſigen Land⸗ wirt gingen im Schlattholz die einen mit Strohballen be⸗ ladenen Wagen ziehenden Pferde durch, ſo daß der Land⸗ wirt vom Wagen ſtürzte. Er fiel ſo unglücklich unter den⸗ ſelben, daß ihm die Räder über die Bruſt gingen und er dadurch ſehr ſchwere Verletzungen erlitt. 15jähriges Mädchen tödlich verunglückt Mit einem Korb auf dem Herrenfahrrad. Mannheim. In der Luzenbergſtraße fuhr eine in Richtung Waldhof fahrende 15jährige Radfahrerin von hier gegen einen aus enkgegengeſetzler Richtung kommenden Straßenbahnzug. Sie wurde zur Seite geſchleuderk und mußte in bewußtloſem Zuſtand ins ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert werden, wo ſie verſtorben iſt. Der Unfall iſt offenbar darauf zurückzuführen, daß die Verunglückte ein Herrenfahrrad benutzte und einen grö— ßeren Korb mitführte, der ſie an der Lenkung des Rades behinderte. r— 2——— „Selbſtverſtändlich“, ſagte ſie. Sie geſtand es ſich noch nicht ein, daß ſie gar nichts mehr wußte. Ein Entſetzen war plötzlich in ihr, namenlos. Wüſte 08 5 Wüſte hinter ihr. Alle Gedanken wirrten ſich in ihrem Kopfe. Hatte nicht Tonga geſagt: „Du kannſt nicht fehlreiten, das Kreuz des Südens wird dich führen...“ Dies herrliche Geſtirn mußte alſo immer vor ihr ſein.. Ja, drunten hatte ſie es geſehen... Aber nun? Es flim- merte und glimmerte vor ihr, über ihr, zu beiden Seiten, und es war ihr faſt, als müſſe ſie um ſich das Sternenſilber rau⸗ ſchen hören. Aber das Kreuz?... Sie ſuchte und ſuchte. And Kreuze ſah ſie über Kreuze. In manchem Augenblick war ihr der Him mel wie ein einziger Friedhof. Kreuz an Kreuz. And um die tauſend Kreuze brannten, wie daheim in katholiſchen Gegen⸗ den am Abend vor Allerſeelen, Lichter über Lichter. War das ihr Weg? Wenn doch nur Tonga käme. Sie hatte ihr doch entgegen⸗ reiten wollen. Dies Mongolenmädchen kannte ja keine Müdig⸗ keit. And ein Schläfchen im Sattel zu machen, war ſie von Kind an gewohnt. Aber Tonga kam nicht. And die Sternenuhr droben ging weiter ihren unerbitt— lichen Gang. Faſt glaubte die Reiterin ſchon den Morgen zu ſpüren. Denn immer eiſiger pfiff der Wind. And doch war ihr ſo heiß, ſo heiß. Müßte ſie nicht längſt auf die Vorpoſten des Paſchas ge⸗ ſtoßen ſein? Da tat ihr Herz einen hohen Schlag. Wie Geſpenſter tauchten, weit vor ihr, drei Reiter auf. Das mußten ſie ſein... 5 Sie trieb ihr Pferd an. Mit Windeseile kamen ſie ein— ander näher. And ſchon hielten ſie an... Verwetterte Ge— ſtalten... And eben wollte ſie den Mund auftun und fragen, — da redete ihr Begleiter ſchon... Das Blut, glaubt ſie, ſtockt in ihren Adern... „Habt ihr ſeinen Kopf?“ fragt er. Der eine der Kerle grinſt, greift in den Sack, den er bei ſich hat... And einen ſchrecklichen Schrei ſtößt die Frau aus. Sie wankt im Sattel... Vor ihr ſchwankt ein Menſchenkopf, ein Kopf mit gebro⸗ chenen Augen.. Ihr Begleiter nickt. „Er iſt es—“ Wie verſteinert ſitzt ſie im Sattel.. Paſchas Haupt geſehen. „Ihr habt eure Belohnung verdient...“ „Remiſow nimmt ſeine! Brieftaſche heraus und zählt dem ſchmierigen Kerl engliſche Pfundnoten in die Hand... Za, ſie kennen dieſe Papierchen genau. And zählen mit, an den Fingern... Zehnmal die beiden Hände.. Hundert Pfund. And das tote Haupt fliegt in die Wüſte hinaus. Nun iſt 9 mehr nütze. And morgen werden die Geier ihre Ar— Ait n Die Rache des Armeniers hat ihr Opfer gefunden. „Reiten wir weiter!“ ſagt er kurz. Die drei Kerle jagen ſchon davon. Die blonde Frau iſt wieder allein mit dem Entſetzlichen. Ihr Pferd folgt dem ſeinen, ohne daß ſie es angetrieben hätte. Sie ſieht ſeine Zähne blitzen. „Nehmen Sie meinen Dank“, ſagt er,„daß Sie mir die— ſen Hund ans Meſſer geliefert haben...“ Ich Sie weiß ja kaum, was ſie ſagt. i Ihren Lohn werde ich Ihnen auch nicht vorenthalten—“ Sie jagten weiter durch die Wüſte. „Wohin führen Sie mich?“ zittert ihre Stimme. „Dahin, wo Sie gut aufgehoben ſind und wo kein Emir der ganzen Welt Sie mehr erreichen kann—“ Sle hat Enver ind?“ (Fortſetzung folgt.) und vom Hunsrück.) In den Weinbaugemarkungen an der Unter- und Mittelmoſel, wo jetzt die Weinleſe in vollem Bedarf an Arbeitskräften für das Schneiden der Trauben. Aus der Eifel, beſonders aus den Kreiſen Daun und Wittlich, und vom Hunsrück und Hochwald machen ſich Scharen junger Leute auf, um ſich als Hottenträger und Leſer zu verdingen. Meiſt ſammeln ſich die Burſchen und Mädchen eines Eifel⸗ und Hunsrückdorfes und ziehen gemeinſam in ein Winzer⸗ dorf an der Moſel oder auf ein Weingut, wo ſie dann auch 5———— 2 8 55 8 ee * ———— 7 —————:];! N N S 8 * ——— ———— — r S „„ Nr. 242— Donnerstag, den 18. Oktober 1934 Viernheimer Volkszeitung n BW 10. Jahrgang r —— 5 S 8 5 2 8 3 Kinder auf Fürſtenthronen Anmündige Herrſcher in der Geſchichte In den meiſten Verfaſſungen der Länder, die auf monarchi— ſchem Prinzip beruhen, geht die Thronfolge unmittelbar von dem Vater auf den älteſten Sohn über. Nur dort, wo das ſaliſche Recht gilt, ſind auch die Töchter thronfolgeberechtigt, alſo zum Beiſpiel in England und in Holland. . Wenn nun ein frühzeitiger Tod des regierenden Herrſchers eintritt, fügt es ſich, daß die Thronfolge auf noch nicht mündige Kinder übergeht, die dann bis zu ihrer Großjährigkeitserklärung, in der Regel mit der Vollendung des 18. Lebensjahres, ihre Funktionen an eine Regentſchaft abgeben. Deren Amfang, Rechte und Pflichten ſind ebenfalls in den Verfaſſungen vorgeſehen. Der noch unmündige Herrſcher iſt wohl formell vorhanden, ſein Bild iſt auf Briefmarken und Münzen zu ſehen, aber ſeine monarchi— ſchen Rechte ruhen bis zur Volljährigkeitserklärung. Dieſe Fälle haben ſich in der Geſchichte des öfteren er— eignet. Der jüngſte und aktuellſte Fall iſt der des nunmehrigen Königs Peter II. von Jugoflawien, der verfaſſungsgemäß den Thron beſtiegen hat, obwohl er erſt elf Jahre alt iſt. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß dieſes Kind auf dem Balkan einen gekrönten Kollegen in einem Alter beſaß, das noch unter dem ſeinigen gelegen war. Nach dem Tode des Königs Ferdi— nand von Rumänien wurde ſein damals fünf Jahre alter Enkel als Michael J. zum König ausgerufen, da bekanntlich ſein Vater Carol auf die Thronfolge verzichtet hatte. Allerdings hat ſein Königtum nicht allzu lange gedauert, denn inzwiſchen iſt Carol wieder nach Rumänien zurückgekehrt und hat den Thron ſeiner Väter beſtiegen. Der kleine Michael wurde wieder Kron— prinz, ſo daß in Rumänien die Generationenfolge wieder her— geſtellt worden iſt. Alfons XIII. von Spanien hat als unmündiger Inhaber ſeines Thrones volle ſechzehn Jahre unter einer Regentſchaft geſtanden. Alfons XIII. iſt vom Augenblick ſeiner Geburt bis zu ſeiner Vertreibung 1931 immer nur König geweſen, rechtlich ge— ſehen war er es ſogar ſchon vor ſeiner Geburt. Sein Vater, König Alfons XII., erlag im November 1885, noch nicht 27jährig, der' Lungenſchwindſucht. Die Thronfolge ſollte auf ſeine älteſte, damals fünfjährige Tochter Mercedes übergehen, für die die bisherlge Königin Maria-Chriſtine die Regentſchaft übernahm. Doch gebar ſie im Mai 1886 noch einen Knaben, der als Al⸗ ſons XIII. ſofort zum König ausgerufen wurde. Bei ihm wurde auch eine Ausnahme von der Regel inſofern gemacht, als ſeine Großjährigkeitserklärung anſtatt am 18. bereits am 16. Ge— burtstag erfolgte. Auch die gegenwärtige Königin Wilhelmine von Hol— land kam als Kind auf den Thron. Da ſie 1880 geboren wurde, ihr Vater König Wilhelm III. aber bereits 1890 ſtarb, wurde ſie mit zehn Jahren Königin der Niederlande. Der Luxemburger Thron ging ihr allerdings verloren, denn da im Großherzogtum Luxemburg das ſaliſche Recht nicht galt, wurde der Thron dem letzten Herzog von Naſſau, der 1866 Krone und Land verloren hatte, angeboten. In Luxemburg iſt dann ſpäter das ſaliſche Recht eingeführt worden, denn ſeitdem haben bereits zwei Groß— herzoginnen den Thron innegehabt. Napoleons Sohn war vier Jahre alt, als ſein Vater zu ſeinen Gunſten abdankte. Bekanntlich hat Napoleon II. nie— mals den Thron beſtiegen. Doch berückſichtigte Napoleon III. dieſe Verzichtleiſtung als rechtliche Handhabe, um ſich als den dritten Napoleon aus dem Geſchlecht der Bonaparte zu bezeich— nen. Auch ſonſt finden ſich in der franzöſiſchen Geſchichte Bei— ſpiele von Kindern auf dem Throne. Das berühmteſte von allen iſt Ludwig XIV., der noch nicht fünf Jahre alt war, als er, unter der Vormundſchaft ſeiner Mutter ſeinem Vater folgte. Zwei gewaltige Kriegshelden der alten und neuen Geſchichte ſtanden bei ihrer Thronbeſteigung noch im Kindesalter. Alexan— der der Große zählte noch nicht achtzehn Jahre, als er durch die Ermordung ſeines Vaters Philipp zur Herrſchaft gelangte. Karl XII. von Schweden war erſt fünfzehn Jahre alt, als er von den Ständen für volljährig erklärt wurde, ſo daß er ſelb— ſtändig die Regierung Schwedens übernehmen konnte. In der deutſchen Geſchichte gibt es ſogar einen König, der den Beinamen„das Kind“ trägt. Es iſt der letzte Karolinger Ludwig, den Biſchof Hatto von Mainz als Siebenjährigen zum König krönte. Der Biſchof führte ſelbſt tatkräftig die Re— gierung, doch ſtarb Ludwig„das Kind“ im Alter von noch nicht achtzehn Jahren im Jahre 911. Wichtige vorgeſchichtliche Funde Ein indogermaniſches Dorf bei Döberitz aufgefunden DNB. Berlin, 17. Oktober. Bei den Planungsarbeiten für das olympiſche Dorf ſind vorgeſchichtliche Funde von weittragender Bedeutung gemacht worden. Mit Hilfe des Arbeitsdienſtes vorſichtig ausgeführte Erdarbeiten führten zur Aufdeckung eines indogermani— ſchen Dorfes. Zahlreiche Gefäße, große Mengen von Scherben und Handwerkszeug aus Stein geben die Beſtätigung, daß es ſich um eine ſteinzeitliche Dorfſiedelung etwa aus der Zeit von 2500 bis 2000 v. Chr. handelt. Bisher hat man die Grundriſſe von fünf in die Erde eingetieften Häuſern und zwei Abfallgruben größeren Ausmaßes, in denen viele Gefäß— reſte und Knochen lagen, freigelegt. Das Muſeum für Völker— kunde in Berlin hat das Potsdamer Stadtmuſeum, in deſſen Betreuungsgebiet die Fundſtelle liegt, mit der Anterſuchung be— auftragt. Der bekannte Prähiſtoriker Beſtehorn leitet mit Anterſtützung des Naturwiſſenſchaftlens Hoffmann die Aus— grabungsarbeiten. Seit einiger Zeit werden unweit der Berlin-Hamburger Chauſſee, etwa zwei Kilometer hinter Döberitz, umfangreiche Erdbewegungsarbeiten für das olympiſche Dorf durchgeführt, das zur Olympiade 1936 die Kämpfer von 46 Nationen auf— nehmen ſoll. Das Gelände liegt auf einer breit ausladenden Anhöhe, einem ſog. Diluvialhorſt. Vor einer Woche wurden auf dieſer Anhöhe beim Abtragen einer 1½ Meter tiefen Erd— ſchicht Tongefäße und große Mengen von Scherben ausge— graben und zum Glück rechtzeitig an Sachverſtändige weiter— gelitet, die ſofort erkannten, daß man es mit einem Fund aus der Jungſteinzeit zu tun hat. Dr. Beſtehorn gab einem Vertreter des DRB. an Ort und Stelle Aufklärung über den bedeutſamen Fund. Aus dem hellen Sand ſieht man deutlich dunkle Stellen in rechteckiger Form und in der Größe von etwa 24 Meter hervorſtechen. Eine mikroſkopiſche Anterſuchung ergab den Beweis, daß in dieſen dunklen Sandſtücken, die 40—50 Zentimeter tief liegen, winzige Holzteilchen und Zellengewebe vorhanden ſind, während ringsherum alles jungfräulicher, von Menſchenhand noch nie berührter Boden liegt. Beſonders bedeutſam iſt der Fund da— durch, daß eine völlig unverſehrte jungſteinzeitliche Keramik in Reinkultur vorgefunden worden iſt. Noch aus der ſpäteren Zeit finden ſich auf dem Diluvialhorſt Spuren anderer vorgeſchicht— licher Kulturen. Neben einem Steinbeil, das das Alter der Siedlung gut abſchätzen läßt, ſind bisher eine vollkommen er— haltene Amphora ſowie Hunderte von Reſten zerbrochener Ge— fäße aller Arten gefunden worden. Sämtliche Gefäße zeigen eine jungſteinzeitliche Amphorenform mit Henkeln zwiſchen einem trichterförmigen Hals und einem ſtark gewölbten Bauch. Dr. Beſtehorn hält ſich bei dem gegenwärtigen Stande der Ausgrabungen für berechtigt anzunehmen, daß an dieſer Stelle zum erſtenmal in Norddeutſchland der geſamte Grundriß einer jungſteinzeitlichen Dorfſiedlung dem Erdboden abgerungen werden kann. Die Siedlung iſt einem indogermaniſchen Volksſtamm zuzuſchreiben, der wahrſcheinlich in das Havel— gebiet einwanderte oder ihm wenigſtens ſeine Kultur über— mittelte. eee eee eee eee gegen eee. Beſchlagnahme von Betrieb und Vermögen jüdiſcher Deviſenſchieber DNB. Stettin, 16. Oktober. Die Juſtigzpreſſeſtelle Stettin teilt mit: Die Hauptaktionäre und Vorſtandsmitglieder der Kleiderfabrik Gebr. Hamburg AG. Stettin, die Brüder Karl und Jakob Hamburg, ſind gemeinſam mit dem jüdiſchen Prokuriſten Dr. Martin Süßkind am 25. Zuli 1934 ins Ausland geflohen. Sie führten aus— ländiſche Effekten, beſonders Eiſen- und Oelaktien, im Betrage von 1,3 Millionen 7 und etwa 100 000%% in Bargeld mit ſich. Es wurde gegen die drei Haftbefehl erlaſſen und das Ver— mögen der Aktiengeſellſchaft ſowie das Vermögen der drei be— teiligten Perſonen auf Grund der Beſtimmungen der Deviſen— geſetzgebung vom 30. Juni 1934 beſchlagnahmt. Die Geſellſchaft betreibt eine Kleiderfabrik in Stettin mit 140 Angeſtellten, die im weſentlichen als Heimarbeiter tätig ſind. Der Verkauf der Erzeugniſſe der Geſellſchaft erfolgt durch Tochtergeſellſchaften, die in den verſchiedenſten Städten Deutſchlands ihren Sitz haben. Die Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmte den geſamten Betrieb für das Reich. Es wurde ein Vorſtand für die Geſellſchaft be— ſtellt. Die Bank der deutſchen Arbeit in Berlin räumte dankens— werter Weiſe dem Anternehmen einen großen Kredit ein, ſo daß der Betrieb vom Reich durch den vom Gericht beſtellten Vor— ſtand im vollen Amfange weitergeführt wird und kein Grund zur Beſorgnis für die Gläubiger und Angeſtellten des Anter— nehmens beſteht. Die Ernennungen an öſterreichiſchen Hochſchulen. DNB. Wien, 15. Okt. Das Bundesminiſterium für Anterricht hat die Wahl des Strafrechtslehrers Dr. Ritter zum Rektor der Aniverſität Innsbruck beſtätigt. Desgleichen wurde die Wahl des Verwal— tungsrechtslehrers Profeſſor Merkl zum Dekan der juriſtiſchen Fakultät in Wien beſtätigt. Arſprünglich war der ehemalige Landbundführer Aniverſitätsprofeſſor Schönbauer zum Dekan der juriſtiſchen Fakultät gewählt worden, doch hatte das Anter— richtsminiſterium die Sanktion verweigert. Genſationelle Reiſepläne des Amtes für Reiſen, Wandern und Arlaub. DNB. Berlin, 17. Okt. Das Reichsamt für Reiſen, Wandern und Arlaub in der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hatte ſeine Gau— referenten zu einer Arbeitstagung nach Fulda einberufen, die, wie der„Deutſche“ mitteilt, die Richtlinien für die vorbereiten— den Arbeiten für das Jahr 1935 aufzuſtellen hatte. Zur Be— wältigung des zu erwartenden Anſturmes der Urlauber wurden für ſämtliche Fahrten von allen Gauen genaue Pläne vor— gelegt. Schon heute läßt ſich ſagen, daß außer den weltbekann— ten deutſchen Urlaubsgebieten in beſonderem Maße die Not— ſtandsgebiete mit Arbeiterurlaubern beſchickt werden ſollen. Auch die Seereiſen ſollen eine beträchtliche Erweiterung erfah— ren. Das Reichsamt für Reiſen, Wandern und Arlauh trage ſich mit einer Reihe geradezu ſenſationeller Pläne, die in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Brudermord nach 12 Jahren geſühnt Harburg- Wilhelmsburg, 18. Okt. Im Trupermoor bei Lilienthal(Kreis Oſterholz) wurde im September 1922 der Landwirt Albert Meyerdierck in ſeinem Zimmer erhängt aufgefunden. Es wurde damals Selbſtmord angenommen und dem Todesfall keine beſondere Beachtung beigemeſſen, aber ſpäter wurden in der Bevölkerung Zweifel laut. Der Verſtorbene war durch Erbſchaft Beſitzer der etwa 65 Mor⸗ gen großen elterlichen Landwirtſchaft geworden. Er wurde deshalb von den Geſchwiſtern ſehr beneidet. Nach ſeinem Tode erbte ſein 18 Jahre jüngerer Bruder Johann Meyer⸗ dierck den Beſitz. Gegen dieſen verdichtete ſich der Verdacht des Brudermordes. 1926 verpachtete er die Landſtelle und wanderte nach Amerika aus. Als Johann Meyerdierck nach faſt achtjähriger Abweſenheit aus Amerika zurückkehrte, ge⸗ langte der unter der Bevölkerung wieder neu auftauchende Verdacht des Brudermordes auch zur Kenntnis der Polizei. Dieſe ging nunmehr den Gerüchten nach Die Ermittlungen führten zur Beſtätigung des Verdachtes, worauf Johann Meyerdierck feſtgenommen wurde. Darauf hat er ſich in ſei⸗ ner Zelle erhängt. Aufruf Staatsminiſters Gchemm zur Woche des Buches DNB. Bayreuth, 16. Oktober. Der Reichsleiter des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbundes, Staatsminiſter Hans Schemm, hat zur Woche des Buches folgenden Aufruf an die deutſchen Erzieher erlaſſen: An die deutſchen Erzieher zur Woche des Buches! Dieutſches Buch und deutſche Erzieher gehören von jeher zuſammen. Wie viele Bücher ſind durch beſinnliche Dichter, durch ſchaffende Forſcher aus dem Lehrerſtand geſchaffen worden und in unſer Volk hineingegangen! Wie viele deutſche Dichter und Gelehrte ſind aus deutſchen Lehrerfamilien herausgewachſen, welch ein Strom guter Bücher floß jahraus, jahrein in die deutſchen Schulhäuſer aller Schulgattungen, in die Studierſtuben deutſcher Erzieher. Sie haben ſelbſt in größter materieller Not ſich immer ein Buch vom Munde abgeſpart, wie einſt der Führer in ſeinen Wiener Jahren, weil ſie die unerſchöpflichen Werte kennen, die im deutſchen Buch, im Gedächtnis der Nation, beſchloſſen liegen und die geweckt werden ſollen zu neuem Leben. Dem will auch die Woche des Buches dienen. Für uns Er⸗ zieher weitet ſich die Woche zum Jahr, zur ſtändigen Arbeit an und mit dem deutſchen Buch. Aber auch uns ſoll und muß die Woche des Buches ein neuer Appell ſein, nicht zu erlahmen in unſerer Arbeit für die Kulturgüter unſeres Volkes, die im Buch aufbewahrt ſind. Arbeitet darum mit den örtlichen Ausſchüſſen, die die Buchwoche durchführen. Sprechk in Lehrerbundsver— ſammlungen über die Aufgabe des Buches, über Buch und Volk, über Jugend und Buch. Sorgt dafür, daß kein Weihnachtsfeſt im deutſchen Lehrerhaus ohne Buch bleibt! Fürt die Jugend, die euch anvertraut iſt, zum deutſchen Jugendbuch, dem die Reichsamtsleitung durch die heute errichtete „Dietrich-Eckart-Bücherei“ und„Dietrich-Eckart-Stiftung“ auf den neuen Wegen dienen ſoll. Durch euren Einſatz für das Buch, dem Ausdruck und Niederſchlag deutſchen Geiſtes, deutſcher Seele, deutſchen Blutes, baut ihr mit am Dombau deutſcher Volkheit, am großen Werk unſeres großen Führers. Die Katholiſch⸗Nationalkirchliche Bewegung Eſſen, 16. Okt. Die Reichsgeſchäftsſtelle der„Katholiſch-Nationalkirchlichen Bewegung“ E. V. Eſſen nimmt zu Meldungen der Auslands- preſſe über die„Katholiſch-Nationalkirchliche Bewegung“ Stel- lung. Die Meldungen ſeien inſofern irreführend, als dieſe Be— wegung als neue Kirchengründung bezeichnet wird. Von einer neuen Kirchengründung könne keine Rede ſein. Der Zweck der von dem altkatholiſchen Pfarrer Hütwohl in Eſſen geleiteten Be— wegung iſt lediglich die„Förderung der altkatholiſchen Kirche als einer katholiſchen deutſchen Nationalkirche“. Die romfreie alt— katholiſche Nationalkirche beſtehe ſeit 1870 und vertrete ein un— dolitiſches katholiſches Nationalkirchentum auf dem Boden des katholiſchen Volkstums. Enkführte Frau aufgefunden. Neuyork, 17. Oktober. Wie aus Louisville gemeldet wird, iſt die vor einiger Zeit von Verbrechern entführte Frau Stoll in der Nähe von Scottsberg(Indiana) von Po⸗ lizeibeamten in einem Kraftwagen entdeckt worden. Bei ihrer Auffindung durch die Polizei befand ſich Frau Stoll in Begleitung einer Frau Robinſon und eines Pfarrerehe⸗ paares aus Indianapolis. Frau Robinſon konnte nach⸗ gewieſen werden, daß ſie Geldſcheine verwendet hat, die aus dem Löſegeldbetrag ſtammen. Als Haupttäter wird ihr Mann, der 27jährige Thomas H. Robinſon, angeſehen. Eine legale ſpaniſche Linkspartei?! Der frühere ſozialiſtiſche Cortespräſident Beſteiro ſucht Schutz bei der Regierung Lerroux. (Eigener Bericht aus Madrid.) Dem früheren ſozialiſtiſchen Cortespräſidenten Beſteir o ſind Todesdrohungen aus den marxiſtiſchen Reihen zugegangen, weil er vom politiſchen Generalſtreik und beſonders von einer Anterſtützung des katalaniſchen Separatismus abgeraten hatte. Beſteiro hat um Schutz gegen dieſe Drohungen gebeten und befindet ſich in Schutzhaft. In den Kreiſen der Lerroux-Parxtei neigt man der Anſicht zu, daß ein Teil der von den marxiſti— ſchen Führern irregeleiteten Arbeiter ſich einer„Arbeiterpartei“ anſchließen würde, die von Beſteiro als Linke auf legaler Baſis gegründet würde und in ihrem Programm ausdrücklich den politiſchen Streik ablehnt. 5 Eröffnung der internationalen Rote-Kreuz⸗Konferenz. Die 15. internationale Tagung des Roten Kreuzes iſt in Tokio eröffnet worden. Es ſind 56 Länder durch 246 Dele⸗ gierte vertreten. A 8 88 8 8 Wohlfahrtsbriefmarken der Deutſchen Reichspoſt. Die Deutſche Reichspoſt gibt am 5. November eine neue Serie von Wohlfahrtsbriefmarken heraus, die Köpfe aus den verſchiedenen Be— rufen zeigt. Die zuſätzlichen Beträge geben die Wohlfahrtswerte an; der Vertrieb dauert bis Ende Februar 1935. 92 0 —ů— 1 0 1 90 1 J. 45 s 2 97 el ſtt an