Amtliches Verkünbigungsblalt ber Bürgermeiſterei un 0 Erſchein ungs wei ſe: Täglich außer Sonn- und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. auschließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12 geſpaltene Millimet erzeile oder deren Raum 3 Pfennig Nr. 245 Steigerung der Produktivität Ausgeglichen⸗ Fandelsbluanz.— Die Rohſtoffſicherung.— 5 Gebeſſerte Geſchäftslage. Nach den einſchneidenden Maßnahmen der Reichsregie⸗ rung iſt die deutſche Handelsbilanz vor allen unangenehmen Zufälligkeiten geſichert. Da vor allem die Einfuhrmöglichkeit nicht willkürlich geſteigert werden kann, ſondern durch den vorhandenen Deviſenvorrat begrenzt iſt, kann auf längere Sicht geſehen ein Außenhandelsdefizit mit allen ſeinen nach⸗ teiligen Folgen auf den volkswirtſchaftlich notwendigen Ein⸗ fuhrbedarf und insbeſondere auf die unverändert wichtige ohſtoffperſorgung vorerſt als ausgeſchloſſen gelten. Die Septemberbilanz des deutſchen Außenhandels gibt bereits ein ſehr lehrreiches Bild, wie ſich Einfuhr⸗ und De⸗ viſenbewirtſchaftung in der Praxis des Warenverkehrs aus⸗ gewirkt haben. Sie iſt bei einem Einfuhrüberſchuß von rund 2 Millionen Mark faſt ausgeglichen. Beſonders bemerkens⸗ wert in dieſer allgemein erwarteten Entwicklung iſt aber die weitere Tatſache, daß dieſe Verminderung des Im⸗ portüberſchuſſes nicht etwa auf Koſten der Einfuhr erfolgt iſt; denn im vergangenen Monat ſind die Außenhan⸗ delsumſätze ſowohl in der Einfuhr als auch im Export ge⸗ ſtiegen, und zwar hat die Einfuhr um 3 Prozent und die Ausfuhr um 5 Prozent zugenommen. Neben der erhöhten Einfuhr gewiſſer Textilwaren hat auch die Rohſtoffeinfuhr, die von Mai bis Auguſt ununterbrochen zurückgegangen war, wieder etwas zugenommen; jedoch iſt die Entwicklung im einzelnen ſehr unterſchiedlich geweſen. Einer verſtärkten Ein⸗ fuhr von Wolle ſteht beiſpielsweiſe ein Rückgang bei Baum⸗ wolle und Papierholz gegenüber. Durch entſchlußbereites Handeln iſt es gelungen, das Außenhandelsdefizit zum Stillſtand zu bringen. Zwar ſind damit die Schwierigkeiten einer ausreichenden Rohſtoffein⸗ fuhr wie auch einer nachhaltigen Steigerung der deutſchen Exportbetätigung noch nicht beſeitigt, aber es iſt jedenfalls die Grundlage dafür geſchaffen, daß neue Erſchütterungen im zwiſchenſtaatlichen Zahlungsverkehr vermieden werden. Das Ausland wird ſich an die Tatſache gewöhnen müſſen, daß ſeit der Inkraftſetzung des„Neuen Planes“ in Deutſchland für die nichtgenehmigte Einfuhr keine Deviſen mehr zur Ver⸗ fügung geſtellt werden können. Selbſtverſtändlich dürfen die Auftriebskräfte, die vom deutſchen Binnenmarkt ihren Ausgang genommen haben, keine Störung erfahren. Hätte man ſchon in früheren Jahren dem Problem der Rohſtoffſicherung eine größere Beachtung entgegengebracht, dann würden die heutigen Schwierigkeiten leichter zu überwinden ſein. Profeſſor Dr. Ubbelohde von der Techniſchen Hochſchule Berlin hat ſich kürz⸗ lich in einem bemerkenswerten Vortrag über die Selbſtver⸗ ſorgung mit Rohſtoffen geäußert und dabei betont, daß die Rohſtoffrage in Kriegszeiten und in Zeiten der Verwicklung oft eine weſentliche und manchmal eine ausſchlaggebende Rolle geſpielt hat. Die techniſchen Möglichkeiten zur Erſatz⸗ beſchaffung ſind heute bereits in weitem Umfange gegeben. Nach der Auffassung von Profeſſor Übbelohde könnten allein aus dem zur lung geeigneten Teile der jetzigen Braunkohlenförderung 1,3 Millionen Tonnen Treibſtoffe ge⸗ wonnen werden. Es ſei ferner möglich, durch Hydrierungs— und andere Herſtellungsverfahren, die teilweiſe noch in der Entwicklung ſtehen, weitere beträchtliche Treibſtoffmengen zu erzeugen. Schon heute ſtehe feſt, daß Deutſchland in Zukunft ſoviel Treibſtoffe herſtellen könne, wie es brauche. Zur Frage der Textilrohſtoffe übergehend, äußerte ſich Profeſſor Übbelohde dahingehend, daß bei den heutigen Welt⸗ marktpreiſen jährlich etwa eine Milliarde Mark für den An⸗ kauf ausländiſcher Rohmaterialien aufgewendet werden müßte. Mit der Herſtellung von Viſtra und Wollſtra und neuen, bisher noch nicht bekanntgegebenen Errungenſchaften auf dieſem Gebiet ſei es gelungen, Faſern mit der Eigenſchaft wie Wolle herzuſtellen. Es ſei in neueſter Zeit ferner durch Vermiſchung von 25 Teilen Flachs und 75 Teilen Kunſtſeide die Erzeugung von Stoffen erreicht worden, die Wolle und Baumwolle erfolgreich verdrängen könnten. Die Auswertung aller dieſer Verfahren bedarf natürlich einer gewiſſen Zeit. Die bisher erzielten Fortſchritte geben jedoch die Gewißheit, daß die Regierung die mit der Umſtellung der Rohſtoffpolitik geſteckten Ziele erreichen wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es ſich bei der Aufwärtsbewegung der induſtriellen Tätigkeit und der gleich⸗ zeitig damit verbundenen Zunahme der Beſchäftigung nicht um eine jahreszeitliche Belebung, ſondern vielmehr um eine grundſätzliche Wende der Produktionsent; wicklung handelt. Insbeſondere laſſen diejenigen Indu⸗ ſtriezweige, die keine ausgeprägte Saiſonbewegung haben. deutlich erkennen, daß ſich der konjunkturelle Aufſtieg durch⸗ weg fortgeſetzt hat. Von entſcheidender Bedeutung iſt die Entwicklung in den Inveſtitionsgüterinduſtrien, die ſich auch diesmal wieder als Schrittmacher der konjunkturellen Bele⸗ bung bewährt haben. Sehr intereſſante Zahlen hierüber wurden von Dr. Springorum gelegentlich der Generalverſammlung der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen⸗A.⸗G. gegeben. Danach iſt bei dieſem Unternehmen in dem dritten Quartal ds. Is. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres die Kohlenförderung um 15,5 Prozent, die Kokserzeugung um 22,9 Prozent, die Roheiſen⸗ erzeugung um 39,3 Prozent und die Rohſtahlerzeugung um 44,5 Prozent geſtiegen. Entſprechend dieſer Produktionszu⸗ auberer Behörden— Vereins⸗ und Geſchäßtsanzeiger Beilagen: Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck eu. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D.⸗A. Sept 34:1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ Montag, den 22. Oktober 1934 nahme zeigte auch der Verſand des Hüttenwerkes eine Erhö⸗ hung um 42,4 Prozent. Die beſſere Beſchäftigung ermöglichte allein bei dieſem Unternehmen ſeit dem 1. Juli 1933 die Neueinſtellung von 3124 Mann. Gleichzeitig ſtiegen die Aus⸗ gaben für Löhne und Gehälter im Monatsdurchſchnitt Juli— Auguſt 1934 gegenüber den gleichen Monaten des Vorjahres um 688 000 Mark, alſo um faſt 20 Prozent. Die Verwaltung der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen AG. glaubt, mit dem Abſchluß für 1933/34 die dividendenloſen Jahre beenden und bei gleichblei⸗ benden wirtſchaftlichen Verhältniſſen für das augenblickliche Felcelts dab eine Dividendenausſchüttung vornehmen zu önnen. Die Zahl der Verluſtgeſellſchaften iſt im Bilanzjahr 1932/33 von 1255 auf 1106, ihr bilanzmäßiges Eigenkapital von 10,5 auf 6,7 Milliarden Mark zurückgegangen. Wenn auch der Ertrag zum Teil durch außerordentliche Einnahmen gebeſſert wurde, ſo hat ſich doch auch die Ausgabe von Steuergutſcheinen bemerkbar gemacht. Damit iſt erneut der Beweis dafür erbracht worden, daß eine Senku ng der öffentlichen Laſten zu einer Steigerung der wirt⸗ ſchaftlichen Produktivität führt. Das iſt um ſo bedeutungs⸗ voller, als dieſer Grundſatz neben einer nicht minder not⸗ wendigen Vereinfachung des Steuerſyſtems die jüngſten ſteuerpolitiſchen Maßnahmen der Reichsregierung kennzeich⸗ net. Beſonders ſtarke wirtſchaftsfördernde Auswirkungen wird man vor allem von der Ausdehnung der Steuerfreiheit auf alle kurzlebigen Anlagen mit einer Nutzungsdauer von mindeſtens fünf Jahren, ferner von der Entlaſtung des lager— haltenden Großhandels um 75 Prozent der bisherigen Um⸗ ſatzſteuern und von der Einführung der völligen Umſatz⸗ F im Großhandel mit Maſſengütern erwarten ürfen. 10. Jahrgang Schluß mit der Verſchandelung der Heimat! Ueberall in unſerer ſchönen deutſchen Landſchaft ſieht man heute alte verroſtete Reklameſchilder oder nicht mehr brauchbare Daueranſchläge hängen. Dadurch wird das Landſchafts⸗ oder Straßenbild oft in geradezu erſchreckender Weiſe verunſchönt.— Unſer Heimatbild ſoll nun von allen wirklich ſtörenden Daueranſchlägen bereinigt werden, wobei ſelbſtverſtändlich die berechtigten Belange der Wirtſchaft ge⸗ wahrt werden. Alle Volksgenoſſen werden hiermit aufgefordert, von ihren Häuſern oder Zäunen umgehend alle verroſteten oder verkommenen Anſchläge oder Reklametafeln zu entfernen und ebenſo die alten Plakate zu vernichten, die für Ver⸗ anſtaltungen, die längſt geweſen ſind, werben. Auch Reklametafeln für Waren, die es überhaupt nicht mehr gibt, müſſen verſchwinden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß nur die Eigentümer der Häuſer oder Zäune die Entfernung vornehmen dürfen. Gleichzeitig ergeht eine dringende Mahnung an alle, in Zukunft das Kleben von Plakaten dort zu unterlaſſen, wo es verunſchönend wirkt oder gar das Eigentum anderer Volksgenoſſen verletzt. Helft alle mit, die Schönheit unſerer Heimat zu erhalten! gez. Müller⸗Scheld. Gaupropagandaleiter und Leiter der Landes⸗ ſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. rr Das jozialpolitiſche Aujbauwerk Aeichsminiſter Selöͤte über bie Leijtungen der Aeichsregierung Skuktgart, 21. Oktober. Zu dem großen Kameradſchaftsabend, den der Landes⸗ verband Württemberg des RSD(Stahlhelm) veranſtal⸗ tete, erſchien auch der Reichsarbeitsminiſter Franz Seld⸗ te. Der Miniſter ergriff das Wort, um noch einmal in grundſätzlichen Ausführungen das Weſen und Ziel des RSD darzulegen. Er begründete weiter eingehend den Weg, den er mit dem Stahlhelm ſeit dem 30. Januar 1933 gegangen iſt. Nach dieſem Tage, ſo führte der Miniſter weiter aus, habe kein Zweifel beſtanden, daß der Stahl⸗ helm ſich mit der ganzen Kraft ſeiner Tradition und ſeines Weſens für den Führer hätte einſetzen müſſen. Der Miniſter gab ſodann eine umfaſſende Ueberſicht über all die Maßnahmen, die die Regierung Adolf Hitler auf dem Gebiete der Sozialpolitik getroffen hat. Er wies zunächſt darauf hin, daß die erſten ſozialen Verbeſſerungen den Kriegsbeſchädigten und ihren Hinkerbliebenen gegolten haben. In dem Geſetz vom 3. Juli 1934 erklärt die Reichsregierung ausdrücklich, daß ſie die Verſorgung der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen neu ord⸗ nen wolle. Die Kriegsopfer dürften der Ueberzeugung ſein, daß die Reichsregierung ihr Verſprechen einlöſe, ſobald es nur irgend gehe.— Hinſichtlich der So zialverſicherung ſchilderte der Miniſter die troſtloſe finanzielle Lage, in der ſich dieſe bei der Machtübernahme durch Adolf Hitler befun⸗ den habe. Es war daher eine ſoziale Großl at der neuen Regierung, daß ſie der Arbeiterſchaft die Sicherung ihrer Invaliden⸗, Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung wieder⸗ gegeben habe. Durch eine umfaſſende Reviſion der Krankenverſicherung durch Reichskommiſſare ſei eine Säuberung der Kranken⸗ kaſſen vorgenommen worden, die ſich ſchon vielfach in Bei⸗ tragsherabſetzungen wohltätig ausgewirkt habe. Bedeut⸗ ſam ſei das Geſetz über den Aufbau der Sozialverſicherung vom 4. Juli 1934. Die großen Grundlinien für einen orga⸗ niſchen und ſtraffen Neubau der Sozialverſicherung ſeien nun feſtgelegt. f Sodann ging der Miniſter näher auf die grundlegenden Veränderungen, die ſich im Bereiche des Arbeitslebens vollzogen haben, ein. Zum Schluß ſchilderte er die Für⸗ ſorge der Regierung für die arbeitsloſen Volksgenoſſen. Wie erfolgreich dieſe geweſen ſei, beweiſe nichts beſſer als die Tatſache, daß es gelungen ſei, mehr als 3,5 Millionen Volksgenoſſen wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Einheitliche Geſchaſtsführung Juſammenlegung des Reichs- und preußiſchen Innen- miniſteriums. Berlin, 21. Oktober. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring hat einem Vorſchlage des Reichsminiſters Frick zugeſtimmt, durch den die Geſchäfte der bisher getrennt geführten Miniſterier des Innern von Reich und Preußen nunmehr in einen einheitlichen Reſſort zuſammengefaßt werden. 8 88 P Durch dieſe Maßnahme wird der Beſtand des preu⸗ ziſchen Miniſteriums des Innern als ſolches nicht berührt. Infolge der neben die Perſonalunion jetzt eintretenden Realunion wird aber eine erhebliche Vereinfachung und Verbeſſerung der Geſchäftsführung erzielt werden. Das Miniſterium des Innern wird ſich in Zukunft in folgende Abteilungen gliedern: 1. Verfaſſung und Geſetz⸗ gebung, 2. Beamtentum und Verwaltung l(einſchließlich der Perſonalangelegenheiten), 3. Polizei, 4. Volksgeſundheit, 5. Kommunalverwaltung, 6. Deutſchtum, Leibesübungen und Kirche. Deutſcher Nundfunktag verboten Ein Mitarbeiter des Kölner Senders im Saargebiet feſtgenommen. Saarbrücken, 21. Oktober. „Der Verband Deutſcher Rundfunkteilnehmer an der Saar hatte den 21. Oktober zum Tag des deutſchen Rund⸗ funks an der Saar beſtimmt. Zur Feier dieſes Tages wa⸗ ten außer einer Funk⸗ und Baſtelſchau, die am Samstag abend eröffnet wurde, zwei luſtige Abende und eine Ma- tinee für Sonntag vormittag vorgeſehen. Bei dieſen Ver⸗ anſtaltungen ſollten eine Reihe Künſtler, hauptſächlich Rundfunkkomiker aus Frankfurt, Leipzig, Köln und Mün⸗ hen mitwirken. Nachdem die Polizeiverwaltung vor acht Tagen dieſe Veranſtaltung genehmigt hatte, wurde ſie am Samstag nachmittag verboten, und zwar, wie es in dem amtlichen Text heißt,„auf Grund grundſätzlicher Erwä⸗ gungen. — Das Deutſche Nachrichtenbüro erklärt hierzu u. a.: Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, daß die Regierungs⸗ kommiſſion mit dieſem Verbot den Deutſchen Rundfunk, beſonders aber den Reichsſender Frankfurt treffen will. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro weiter erfährt, wurde einer der Komiker, Karl⸗Heinz Schneider, vom Reichsſen⸗ der Köln, feſtgenommen. Seine Feſtnahme erfolgte, wie es weiter heißt, wegen eines Witzes, den der Künſtler über die Separatiſten gemacht hatte. Schneider wird ſich vor dem Abſtimmungsgericht zu verantworten haben. Staatsbeſuch Pacellis in Nio Die Rückreiſe des Kardinalſtaatsſekretärs. Rio de Janeiro, 21. Oktober. Auf der Rückreiſe vom Euchariſtiſchen Kongreß traf Kardinalſtaatsſekretär Pacelli in Rio de Janeiro zu einem Staatsbeſuch ein, wo er von einer unüberſehbaren Menge von Gläubigen erwartet wurde. Kardinalſtaatsſekretär Pacelli erteilte von der Chriſtus⸗Statue auf dem Berge Corcovado aus den päpſtlichen Segen, der durch Funk über die ganze Welt verbreitet wurde. Am Sonntagmorgen fand auf dem größten Platz von Rio de Janeiro eine Feldmeſſe ſtatt. Kardinalſtaatsſekretär Pacelli reiſte am Samstag abend weiter. RA —— 8— 8 4* 5 8 1 3 5. e T0 3 3 8 ——— 3 * 7 f„„ * cee e r eee e Der Frontſoldat im neuen Reich Stahlhelmkundgebung in Freiburg— Reichsarbeitsminiſter Seldte ſpricht Freiburg i. Br., 21. Okt. Anläßlich der Führertagung des NRSD5 B(Stahlhelm), Landesverband Baden, fand am Samstagabend an der Rotteck— Oberrealſchule ein Vorbeimarſch der Stahlhelmformationen vor der Bundesleitung ſtatt, an dem auch Abordnungen der SA und SS teilnahmen. Eine rieſige Menſchenmenge umſäumte während des Vorbeimarſches die angrenzenden Straßen. Nach dem Vorbeimarſch begaben ſich die Stahlhelmkame— raden, denen ſich ein Ehrenſturm der SA anſchloß, zur Kund— gebung in den Paulusſaal. Das Podium war reich mit fri⸗ ſchem Grün geſchmückt, eine große Büſte des verewigten Reichs— präſidenten und Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg, von Lorbeerbäumen umgeben, war im Hintergrund aufgeſtellt. Beim Rednerpult befand ſich, von Blumen umrahmt, ein Bild des Führers. Während unten im Saal das Grau der Stahl— helmuniformen vorherrſchte, überwog auf dem Balkon das Braun des Ehrenſturms der SA. Anter den Klängen des Badenweilermarſches zogen die Fahnenabordnungen in den Saal. Stürmiſch begrüßt betrat Reichsarbeitsminiſter Seldte den Saal. Kreisleiter Adam eröffnete die Kundgebung mit herz— lichen Begrüßungsworten an die Mitglieder des Bundesamtes ferner an Landesführer Dr. Wenzl, den früheren Landes- führer v. Neufville, an die Vertreter der Behörden, der SA. u. a. Hierauf nahm Landesführer Dr. Wenzl das Wort zu grundlegenden Ausführungen über das Thema Soldatentum und Nationalſozialismus. Ausgehend vom letzten Reichsparteitag in Nürnberg, wo zum erſtenmal ſeit der Machtergreifung durch die NSDAP die Wehrmacht mit ſtarken Abordnungen vertreten war, betonte Dr. Wenzl, daß durch dieſe Teilnahme der Reichswehr die un— lösbare Verbundenheit zwiſchen Partei und Wehrmacht, zwi— ſchen Soldatentum und nationalſozialiſtiſcher Bewegung bekun— det wurde. Adolf Hitler habe die Kraft für ſein gewaltiges Ringen um den Wiederaufſtieg Deutſchlands aus der Talſache gezogen, daß er Frontſoldat geweſen ſei. Man werfe dem Stahlhelm oft vor, daß er wohl national, aber nicht ſozialiſtiſch ſei. Demgegenüber ſtellte der Redner feſt, 5 daß ein wahrhafter deutſcher Soldat, insbeſondere ein Frontſoldat, ſozialiſtiſch ſein müſſe, und daß eine Staatsidee ohne ſozialiſtiſche Grundideen nicht aufzu⸗ bauen ſei. Wenn der Stahlhelm den Nationalſozialismus aus vollem Herzen bejahe, ſo tue er das gerade aus dem Fronterleben heraus. Dr. Wenzl ſchloß: Wir wollen mit leidenſchaftlichen Herzen, daß alle Männer Soldaten werden möchten. Es lebe der Frontkamerad, es lebe der Führer, es lebe die deutſche Wehrmacht, es lebe unſer nationalſozialiſtiſches deutſches Vater⸗ land! 3 Das Deutſchlandlied und das Horſt-Weſſel-Lied bekräſtig ten dieſe von echtem Frontgeiſt durchdrungenen Ausführungen des Landesführers. J Anter brauſenden Hochrufen trat ſodann Bundesſührer Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte an das Rednerpult. Seine Rede war ein einziges glühendes Bekenntnis zum Frontſoldaten Adolf Hitler. Einleitend gab der Bundesführer ſeiner beſonderen Freude Ausdruck, wieder bei ſeinen badiſchen Kameraden weilen und auch mit Kameraden der SA und SS kameradſchaftliche Grüße austauſchen zu können. Weiter erinnerke er an manches ge— meinſame Kriegserlebnis mit badiſchen Frontkämpfern und ge⸗ dachte mit tiefem Schmerz der Tatſache, daß Baden heute Grenzland iſt. Hieraus erwüchſen für die badiſchen Volks- genoſſen beſondere Verpflichtungen. Es iſt unſerer Generation beſchieden, dieſes Anerhörte zu erleben: ein Volk, ein Reich, ein Führer. Wir wiſſen alle, daß es manchem nicht leicht fällt, den Weg ins neue Deutſchland zu gehen. Aber er muß es, wenn er in der neuen deutſchen Gemeinſchaft mit⸗ marſchieren will. Mit Stolz können wir Stahlhelmer heute ſagen, daß auch wir zu den Freiheitskämpfern gehören. Wir traten mit dem gleichen Ziel an, wie Adolf Hitler mit ſeinen Getreuen. Im Frontgeiſt haben wir uns gefunden. Wir haben uns im Stahlhelm dahin entſchieden, nicht im politiſchen Macht- willen unſer Ziel zu ſehen, ſondern in der Arbeit, in der Einigkeit des deutſchen Volkes. Mit dieſer Zielſetzung arbeiten wir bewußt für den Füh— rer, der alle Kräfte der Nation, der Arbeiter, der Soldaten und Bauern zufammenfaſſen wolle. Adolf Hitler, der die politiſche Bewegung zielſtrebig zu einem Sieg führte, er hat dieſen ver⸗ dienten politiſchen Sieg errungen, den deutſchen Einheitsſieg, der auch mit unſerer Anterſtützung ein Triumph des Willens der alten Frontſoldaten iſt. Der Weg zum Siege lehrt, daß Nationalſozialismus und Stahlhelm zuſammengehören. And wenn da manche noch an vergeſſenen Erinnerungen kleben, dann müſſen ſie eben belehrt und Reibungen der Vergangen- heit in liebevolle und kameradſchaftliche Gegenwart des ge⸗ meinſchaftlichen Erlebens umgeſetzt werden. Soll das Werk des Führers gelingen, dann müſſen die Säulen braun, ſchwarz und grau bereit ſein, ihm das Gebäude tragen zu helfen. Die Aufgabe des Frontſoldatentums gehe über eine ehrenvolle Wahrung der Tradition hinaus, und das beſte Mannestrm, der alte Frontſoldat, verlange nach Mitarbeit im neuen Staat. Nach dem Durchbruch durch Adolf Hitler iſt es nunmehr mög⸗ lich, daß auch das alte Frontſoldatentum ſeine Aufgabe erhält. (Stürmiſcher Beifall.) Anſchließend weihte der Bundesführer ſieben neue Fahnen und brachte zum Schluß ein dreifaches Front Heil auf den Führer aus. Schlagwettererploſion in Herne Sieben Tote, vier Verletzte Der Hergang des Anglücks DNB. Herne, 21. Okt. Zu der folgenſchweren Schlagwetterexploſion auf der Ge⸗ werkſchaft„Conſtantin IV/ V“, bei der ſieben Bergleute ihr Leben laſſen mußten und vier weitere verletzt wurden, erfährt das DNB. noch folgende Einzelheiten: Auf der vierten Sohle des Schachtes V waren am Sonntagvormittag ein Schloſſer⸗ meiſter und ſieben Grubenarbeiter mit Inſtandſetzungsarbeiten an einer Rohrleitung beſchäftigt, während gleichzeitig in dem Querſchlag, etwa 150 Meter entfernt, vier Grubenarbeiter in einer Richtſtrecke gleiche Arbeiten ausführten. Auf bisher noch nicht geklärte Weiſe entſtand um 11½ Ahr in der nördlichen Ab⸗ teilung eine Schlagwetterexploſion, durch die ſieben Grubenſchloſſer getötet wurden. Die vier anderen Gruben⸗ hauer kamen mit dem Leben davon, erlitten aber durch Stich⸗ flammen ſchwere Verletzungen. Auf die Nachricht von dem An⸗ glück ſammelte ſich vor dem Zechentor alsbald eine große Men⸗ ſchenmenge an, die in Erwartung der Bekanntgabe der Namen der Opfer harrte. Die Rettungsarbeiten waren bereits um 15 Uhr beendet. Die Leichen der ſieben tödlich verunglückten Knappen wurden nach dem Krankenhaus in Herne geſchafft und dort aufgebahrt. Kurz nach der Exploſion war die Strecke frei von Gaſen, ſo daß der Betrieb am Montag morgen in vollem Amfang wieder aufgenommen werden kann. Die Arſache der Exploſion kann erſt am Montag durch die amtlichen Anterſuchun⸗ gen des Oberbergamtes ermittelt werden, doch ſteht bereits ſoviel feſt, daß eine Kohlenexploſion nicht in Frage kommt. Die Toten und Verletzten ſind faſt ausnahmslos Familienväter. Gchweres Automobilunglück Drei Bafler als Todesopfer. DRB. Saint Sulpice(Lauſanne), 20. Okt. Ein Baſeler Auto das aus der Richtung von Morges lam und nach Lauſanne weiterfuhr, ſtieß beim Aeberholen eines anderen Wagens in der Nähe von Saint Sulpice mit einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Wagen zuſammen und prallte dann gegen einen Baum. Drei Inſaſſen des Baſeler Wagens wurden getötet. Es handelt ſich um Regierungsrat Dr. med. F. Aemmer, den Vorſteher des Sanitätsdeparte⸗ ments in Baſel, den Rechtsanwalt Dr. Schill aus Baſel und den ſtellvertretenden Direktor des Bürgerſpitals Dr. Karl Goetz aus Baſel. Im Segelflugzeug tödlich abgeſtürzt DRB. München, 21. Okt. Wie wir erfahren, iſt auf dem Segelflugplatz Paſing bei München am Samstag der ehemalige Kampfflieger Boe⸗ ning in ſeinem Segelflugzeug abgeſtürzt. Er erlitt dabei einen Schädelbruch und wurde ins Krankenhaus Paſing eingeliefert, wo er in der Nacht zum Sonntag ſtarb. Der deutſche Dampfer„Nio de Janeiro“ in Brand geraten DNB. Rio de Janeiro, 21. Okt. Von dem etwa 5000 Tonnen großen deutſchen Dampfer „Rio de Janeiro“ ſind funkentelegraphiſche Notrufe aufgefangen worden. Danach iſt am Sonntag früh auf dem Schiff Feuer aus gebrochen. Der Dampfer, der von Santos nach Hamburg unter⸗ wegs iſt, befindet ſich etwa 100 Meilen nördlich von Rio de Janeiro. Miniſterpräſident Göring berichtet dem Führer DNB. Berlin, 20. Okt. Anmittelbar nach ſeiner Landung auf dem Tempelhofer Flughafen begab ſich der preußiſche Miniſterpräſident General Göring zum Führer und Reichskanzler, um ihm über ſeinen Aufenthalt in Belgrad Bericht zu erſtatten. Auslandsreiſe des Kreuzers„Karlsruhe“ DNB. Berlin, 20. Okt. Kreuzer„Karlsruhe“, der zu einer achtmonatigen Aus— bildungsreiſe am 22. Oktober Kiel verläßt wird auf dem erſten Teil ſeiner Reiſe folgende Häfen anlaufen: Ponta Delgada (Azoren) vom 31. Okt. bis 6. Nov.; Port of Spain(Trinidad) vom 16. bis 21. Nov.; Fernando de Neronha(Braſilien) vom 29. Nov. bis 2. Dez.; Sao Francisco de Sul(Braſilien) vom 9. bis 18. Dez.; Montevideo(Uruguay) vom 21. Dez. bis 2. Jan. 1935. Nach dem Verlaſſen von Montevideo wird der Kreuzer durch die Magellan⸗Straße an die Chileniſche Weſt⸗ küſte gehen. Ein Anlaufen argentiniſcher Häfen iſt aus Zeit⸗ mangel auf dieſer Reiſe nicht möglich. Die Beiſetzung Poincarés in ſeiner Heimat 8 DNB. Paris, 21. Okt. Poincaré wurde am Sonntag in ſeiner lothringiſchen Hei— mat Nubecourt beſtattet. An der Feierlichkeit nabmen außer den Angehörigen Admiral Le Bigot als Vertreter Lebruns und die Miniſter H erriot und Tardieu teil. Nach der kirchlichen Trauerfeier wurde der Sarg auf dem Friedhof beigeſetzt. Bis in die ſpäten Abendſtunden drängte ſich eine vieltauſendköpfige Menge auf dem Friedhof, um von dem Grabe Poincarés Ab- ſchied zu nehmen. Die Kabinettsbildung in Güdſlavien Aſunowitſch wieder mit der Kabinettsbildung betraut. DNB. Belgrad, 21. Okt. Nach Anhörung der Präſidenten des Senates und der Kam- mer hat der königliche Regentſchaftsrat den zurückgetretenen Mi⸗ niſterpräſidenten Aſunowitſch wieder mit der Kabinetts⸗ bildung betraut. Beileid des Reichswehrminiſters zum Tode des Generaloberſten v. Kluck. i g 5 DNB. Berlin, 20. Oktober. Der Reichswehrminiſter hat an den Sohn des verſtorbenen Generaloberſten v. Kluck folgendes Beileidstelegramm geſandt: „Im Namen der Wehrmacht ſpreche ich Ihrer Frau Mut⸗ ter und allen Angehörigen mein aufrichtigſtes Beileid zum Hin⸗ ſcheiden Ihres Herrn Vaters aus. Die deutſche Armee gedenkt mit mir des tapferen Soldaten dreier Kriege, des unermüdlichen Lehrmeiſters in langer Friedens- arbeit und des erfolgreichen Heerführers im Weltkriege. Generaloberſt v. Blomberg, Reichswehrminiſter.“ Schwere Strafen für Schädlinge des WSH W. Eine Anordnung des Reichsjuſtizminiſters. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner hat, wie das Nds meldet, den Strafverfolgungsbehörden in einer Verfügung zur ernſten Pflicht gemacht, gegen jeden Mißbrauch des Winter⸗ hilfswerkes ſchnell und mit unerbittlicher Strenge einzuſchreiten und in allen Fällen von Antreue die Anwendbarkeit des§ 266 des Strafgeſetzbuches, der Zuchthaus bis zu zehn Jahren an⸗ drohe und die Zubilligung mildernder Amſtände nicht zuläßt, mit beſonderer Sorgfalt zu prüfen. Der Miniſter erklärt, wenn der mit einem ſolchen Werk erſtrebte moraliſche und materielle Erfolg voll erreicht werden ſolle, ſo müſſe das Volk die Gewiß⸗ heit haben, daß die von ihm gebrachten Opfer auch wirklich ihrem Zweck, die bedürftigen Volksgenoſſen vor Hunger und Kälte zu ſchützen, zugeführt werden. Wer ſich deshalb unrecht⸗ mäßig, insbeſondere durch Diebſtahl, Anterſchlagung, Antreue oder Betrug Geld oder Sachwerte des Winterhilfswerkes ver⸗ ſchafft und ſie dadurch ihrer Beſtimmung entzieht, ſtelle ſich außerhalb der Volksgemeinſchaft und habe beſonders ſchwere Strafe zu gewärtigen. Dies gelte vor allem dann, wenn etwa die mit der Durchführung des Winterhilfswerkes betrauten Perſonen ſelbſt ſich an den Spenden vergreifen oder in irgend einer anderen Weiſe eine Antreue oder ſonſtige Straftat zum Nachteil des Winterhilfswerkes begehen. Weitere Opfer der Taifunkataſtrophe. DNB. Tokio, 21. Okt. Wie jetzt feſtſteht, iſt der japaniſche Dampfer„Sako Maru“, der am 16. Oktober in einen Taifun gergten war, auf dem Wege von den Philippinen nach Formoſa mit der geſamten Be⸗ ſatzung von 49 Mann geſunken. „Tokio: Hier verlautet, daß die japaniſche Regierung die Möglichkeit eines engliſch-amerikaniſch-japaniſchen Nichtangriffs⸗ paktes erwäge. Vorausſetzung dafür ſei allerdings die Erzielung einer Flottenverſtändigung und die Anerkennung des Mandſchu⸗ kuo durch England und die Vereinigten Staaten. 5 Klein-Linden.(Einſturz.) Am hiſtoriſchen Wirts⸗ haus„Zum Adler“ ſtürzten die Stallungen ein. Das Ge⸗ * ſelbſt zeigt gefährliche Riſſe und mußte abgeſtützt werden. Der Kampf gegen die Katholiken in Mexiko Ausweiſung der Erzbiſchöfe und Biſchöfe— Geiſtliche müſſen ihre Pfarreien verlaſſen DNB. Mexiko⸗City, 21. Okt. Wie bereits gemeldet, hat die Abgeordnetenkammer ein⸗ ſtimmig beſchloſſen, alle römiſch⸗katholiſchen Erz⸗ biſchöfe und Biſchöfe des Landes zu verweiſen. Die Geiſtlichen des mexikaniſchen Saates Zacaticas ſowie die Geiſtlichen des Staates Chiatas ſind in Richtung Mexiko⸗City abgereiſt. Die nationale Arbeitsklammer hat am Samstagnachmittag eine Sitzung abgehalten, in der Maßnahmen zur Durchführung des ſozialiſtiſchen Anterrichtes in den Schulen feſt⸗ gelegt wurden. Auf der Tagesordnung ſtand ferner die Beratung von Maßnahmen, die gegen die Gegner der neuen Schulrichtung angewandt werden ſollen. Es ſoll ein Ausſchuß eingeſetzt werden, der ſämtliche römiſch⸗katholiſchen Beamten ihrer Aemter entheben ſoll. Der von der Kammer eingeſetzte Wohlfahrtsausſchuß iſt am Samstagabend zum erſtenmal zuſam⸗ mengetreten. Ihm obliegt die Aufgabe, Material gegen katholiſche oder anderen„ſtaatsfeindlichen“ Richtungen an⸗ gehörende Beamte zu ſammeln, damit ſie aus ihren Aemtern entfernt werden können. Der von kommuniſtiſchen Gedanken beeinflußte Allgemeine Arbeiter⸗ und Landarbeiterverband hat am Samstag eine Sit⸗ zung abgehalten, an der Vertreter ſämtlicher Arbeitsgruppen teil⸗ genommen haben. Man beſchäftigte ſich in der Sitzung mit der Frage der Bildung einer Einheiisfront, die die Gegner des ſozialiſtiſchen Schulunterrichts bekämpfen ſoll. Kardinalſtaatsſekretar Pacelli in Rio de Janeiro Auf der Rückreiſe vom Euchariſtiſchen Kongreß traf Kar⸗ dinalſtaatsſekretär Pacelli am Samstag in Rio de Janeiro zu einem Staatsbeſuch ein, wo er von einer unüberſehbaren Menge von Gläubigen erwartet wurde. Kardinalſtaatsſekretär Pacelli wird von der Chriſtus-Statue auf dem Berge Corco⸗ vado aus den päpſtlichen Segen erteilen, der durch Funk über die ganze Welt verbreitet werden ſoll. Am heutigen Sonntag fand auf dem größten Platz von Rio de Janeiro eine Feldmeſſe ſtatt. Am Abend trat Kardinalſtaatsſekretär Pacelli die Weiterreiſe an. Der Papſt ſegnet die deutſche Caritasarbeit DNB. Berlin, 21. Okt. Gelegentlich einer Arbeitstagung über caritative Erziehungs⸗ fürſorge, die dieſer Tage in Berlin ſtattfand, übermittelte Prälat Dr. Kreutz dem Heiligen Vater in einem Huldigungstelegramm „den Ausdruck kindlichen Dankes für die Enzyklika Divina illius magistri(Rundſchreiben über die chriſtliche Erziehung der Jugend) mit ihren hohen Zielen und ſieghaft wegweiſenden Lehren.“ Darauf iſt folgende Antwort eingegangen: „Der Heilige Vater hat dankbaren Herzens die Huldigung entgegengenommen, welche die dort verſammelten Mitglieder des Caritasverbandes überſandten. Er ſpendet ihnen ſeinen Segen und übermittelt ihnen ſeine beſten Wünſche für ein Wachstum in glühender Liebe zu Gott und den Mitmenſchen.“ Neuer Taifun auf den Philppinen DNB. Manila, 20. Okt. Am Samstag wurde die Stadt Naga auf der Philip⸗ pinen⸗Inſel Luzon in der Provinz Zamarines erneut von einem Taifun heimgeſucht. Es konnten aber rechtzeitig Schutzmaßnah⸗ men getroffen werden, da die Wetterwarte in Naga das Heran⸗ kommen des Taifuns bereits gemeldet hatte, worauf gleich die notwendigen Vorkehrungen bekanntgegeben wurden. Die Zahl der Toten des Taifununglücks vom 16. Oktober wird nunmehr mit 84 angegeben. 1151 5 „ — 2 ni 15 gen die erte 550 bent Erb fund ſiſch with und elwa ehe ſchor derf, ellte Oſth Nei ſinb. keitg auch I 1 0 5 1 * Nr. 245— Montag, den 22. Oktober 1934 3—— 8 ene 2 2 1 7 8 W 9 Bier nheimer Volkszeitung . 1 4 10. Jahrgang Steuerliche Geſamtentlaſtung der Wirtiſchaft beträgt 1283 Millionen g D B. Berlin, 21. Okt. Bedeutſame Ausführungen zu den neuen Steuergeſetzen und über die Finanzlage des Reiches überhaupt veröffentlicht Staats- ſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſterjum in der Deutſchen Steuerzeitung. Er weiſt darauf hin. daß der Steuer— bedarf in den vergangenen Jahren ſtets größer war als das Steueraufkommen. Die Folge davon waren Fehlbeträge, die eine Vorbelaſtung von insgeſamt 3050 Millionen Mark darſtellen. Davon ſind bisher 950 Millionen getilgt. Dazu kommt noch die Vorbelaſtung, die ſich aus der Ausgabe der Steuergutſcheine und aus der Finanzierung der verſchiedenen Arbeitsbeſchaffunaspro⸗ gramme ergibt. Die Summe der Vorbelaſtungen und der Mehr— ausgaben ſtellt einen Mehrbedarf an Steuern dar. Solange die— ſer Mehrbedarf beſteht, muß jegliches Aufkommenmehr grund⸗ ſätzlich zur Deckung dieſes Mehrbedarfes verwendet werden. Der Staatsſekretär wiederholt, daß das Aufkommensmehr des Reiches gegenüber dem Vorjahre rund eine Milliarde betragen wird Daran ſind mit mindeſtens 400 Millionen die Länder und Gemeinden in Form erhöhter Steuerüberweiſungen beteiligt. Außerdem überweiſt das Reich den Ländern 133 Mil⸗ lionen Mark als Entſchädigung für die Senkung der Grund— ſteuer für die Landwirtſchaft und den älteren Neuhausbeſitz. Dem Reiche verbleiben alſo etwa 500 Millionen Mark, die reſtlos zur Verminderung von Vorbelaſtungen gebraucht werden. Würden gegenwärtig allgemeine Steuerſenkungen borgenommen, ſo würde das, wie der Staatsſekretär betont, zwanasläufig zu einer Er— ſchütterung des öffentlichen Haushaltes führen und den Erfolg des Wiederaufbauwerkes in Frage ſtellen. Es ſei infolgedeſſen eine allgemeine Senkung des Tarifes der Einkommen⸗ ſteuer, der Amſatzſteuer oder einer ſonſtigen Steuer bei der gegenwärtigen Steuerreform leider nicht möglich geweſen. Der Staatsſekretär beziffert den unmittelbaren Ausfall an Steuern infolge der neuen Steuerreform auf 320 Millionen Mark jährlich. Dieſer Verzicht erfolge in der Erwartung, daß die Steuervergünſtigungen eine weitere Verminderung der Ar- beitsloſigkeit infolge erhöhter Nachfrage nach Gütern und Lei⸗ ſtungen, damit eine V rößerung der Amſätze, der Einkommen und des Verbrauches ſowie eine Verminderung des Finanzbedar— 7 fes der Arbeitsloſenhilſe zur Folge haben würden. Die ſteuerliche Geſamtentlaſtung der Wirtſchaft im Jahre 1935 gegenüber 1933 errechnet der Staatsſekretär auf 1285 Millionen Mark. Hierzu komme noch, daß in den Jahren 1934 bis 1938 das Reich jährlich rund 300 Millionen RM. in Steuergutſcheinen auf Steuerſchulden in Zahlung nehme. Zum Schluß betont der Staatsſekretär, daß die Geſetze vom 16. Oktober den erſten gro⸗ zen Abſchnitt der nationalſozialiſtiſchen Steuerreform darſtelle, dem der zweite Abſchnitt im Frühjahr oder Sommer 1935 folgen werde. Dann werde es ſich um das Steuerverwaltungsgeſetz, das Grunderwerbsgeſetz, das Reichsgewerbeſteuergeſetz und das Reichsgrundſteuergeſetz handeln. Die nationalſozialiſtiſche Steuer reform werde dauernd in Fluß ſein und wohl kaum früher, als im Jahre 1940 vollendet ſein, weil erſt alle Vorbelaſtungen und alle Amſtellungen und Neugeſtaltungen, die im Zuge der Reichs reform erforderlich werden, überwunden ſein werden und der Weg frei ſein wird, den Abbau und die Vereinfachung durchzu führen, die als Vollendung der nationalſozialiſtiſchen Steuer reform betrachtet werden. Dadurch, daß es dem nationalſozialiſtiſchen Staat gelungen iſt, nahezu zwei Drittel des Arbeitsloſenheeres aufzulöſen und die Beſchäfligungszahl um rund 4 Millionen Köpfe zu vermeh⸗ ren, iſt auch die ſchwere Laſt, die auf dem Staatshaushalt bisher ruhte, neuerdings weſentlich verringert. Die Aufwendungen für die Arbeitsloſen bezifferten ſich in der Zeit von April bis Auguft 1933 noch auf 900 Millionen RM und ſind in der gleichen Zeit 1934 auf 480 Millionen RM. zurückgegangen. Sie ſind alſo auf die Hälfte geſunken. Ablieferungsſoll von den Bauern erfüllt 2000 neue Erbhöfe Nog. Berlin, 20. Okt. Bei einem Ausſpracheabend des Reichsernährungsmini— ſters Darré mit Vertretern der Preſſe teilte, wie Ng mel⸗ det, Miniſterialdirektor Moritz mit, daß die Roggenabliefe⸗ rung bereits ein gutes Ergebnis habe, obwohl die Ablieferungs⸗ friſt für das erſte Kontingent erſt am 31. Oktober abläuft. Be⸗ reits Ende Auguſt, alſo im erſten Ablieferungsmonat, waren 10 Prozent der Ablieferungen des vorigen Jahres abgeliefert Ende September hatte die Ablieferung bereits 28 Prozent er⸗ reicht. Einen Monat vor Ablieferungsſchluß fehlten alſo nur noch 2 Prozent an der Menge die bis 31. Oktober abgeliefert werden muß. Es kann wohl als ſelbſtverſtändlich angenommen werden, daß dieſer kleine Reſt im Oktober noch abgeliefert wird. Es kann alſo feſtgeſtellt werden, daß der Bauer ſeiner volks⸗ wirtſchaftlichen Pflicht der prompten Ablieferung von Roggen in der erſten Ablieferungsperiode, die zugleich die größte iſt, ausgezeichnet nachgelommen iſt. Aeber die Neubildung deutſchen Bauerntums machte Mi- niſterialrat Dr. Kummer intereſſante Mitteilungen. Die Re⸗ gierung fand bei der Machtübernahme einen Landvorrat von 150 000 Morgen vor. Allein für 1934 konnten 730 000 Mor- gen Siedlungsland angekauft werden, eine Landmenge, die ſowohl vor dem Kriege als auch nach dem Kriege noch nie erreicht wurde. Im Jahre 1934 werden 6800 Erbhöfe aus 550 000 Morgen gegründet und weitere 110000 Morgen dazu benutzt, Beſitzbefeſtigung zu betreiben und kleine Betriebe als Erbhöfe abzurunden. Das Ziel der Siedlungspolitik iſt der ge⸗ ſunde Hof, nicht der Zahlenrekord. Alle Höfe werden mit raſ⸗ ſiſch einwandfreien, erbgeſunden Familien beſetzt. Hauptſächlich wird die Siedlung in den dünn beſiedelten Gebieten des Oſtens und in den Grenzräumen durchgeführt. Im nächſten Jahr wird etwa die gleiche Fläche für das Siedlungswerk zur Verfügung ſtehen. Es wird damit gerechnet daß im kommenden Jahr auch ſchon die Landauslage von 440 600 Morgen aus dem Oſthilſe⸗ verfahren allmählich einbezogen werden kann. Dr. Kummer teilte weiter mit, daß in einem Jahre etwa 17 000 Fälle im Oſthilfeverfahren überprüft wurden und rund 178 Millionen Reichsmark in die notleidenden Oſthilfegebiete geſandt worden ſind. Für die Altſiedler iſt ein Betrag von 70 Millionen be⸗ reitgeſtellt worden. Man hofft, daß es nun möglich ſein wird, auch dieſe wieder flott zu machen. Göring wieder in Berlin herzlicher Abſchied von Belgrad. Der preußiſche Miniſterpräſident General Göring iſt am Sonnabendnachmittag, von Belgrad kommend, mit ſei⸗ ner Maſchine„Manfred von Richthofen“ in Berlin eingetrof. fen. Wie auf der Jufahrt hatte das Flugzeug in Budapeſt eine kurze Zwiſchenlandung vorgenommen. Der Abſchied des Miniſterpräſidenten Göring von Bel⸗ rad geſtaltete ſich ebenſo herzlich wie ſein Empfang vor drei Tagen Ehe der Miniſterpräſident abflog, beſuchte er die Orts⸗ gruppe der NSDAP., um auch die Parteigenoſſen zu be⸗ grüßen. Er richtete an ſie eine Anſprache, die mit einem be⸗ geiſtert aufgenommenen dreifachen Sieg⸗Heil auf die erwähl⸗ ten Führer des Reiches und Südflawiens ſchloß. Dann wurde der Miniſterpräſident vom Landesvertrauensmann der NSDAP., Neuhauſen, im Auto zum Savehafen gebracht. Dort erwarteten ihn der Kriegsminiſter Milowanowitſch und der Handelsminiſter Demetrowitſch. Am Flugfelde in Semlin hatten ſich der Admiral der ſüdſlawiſchen Flotte, Politſch, und der Kommandant der ſüdſlawiſchen Flugſtreitkräfte, General Nediſch, eingefunden. Unter brauſenden Heilrufen erhoben ſich ſodann die beiden Maſchinen mit dem Miniſterpräſidenten Göring und ſeinen Begleitern in die Luft. Anterredung mit König Carol Am Tag vor ſeinem Abflug aus Belgrad weilte der preußiſche Miniſterpräſident über zwei Stunden in dem kö⸗ niglichen Schloß Dedinje. An die Audienz bei der Königin⸗ Witwe Maria von Südflawien ſchloß ſich ein weiterer Empfang durch die Königin⸗Mutter Maria von Rumänien und ſchließlich durch König Carol von Rumänien, mit dem Göring eine längere Unterredung führte. Sowohl auf der Hinfahrt als 5 auf der Rückfahrt vom Schloß war der Miniſterpräſident Gegenſtand ununterbrochener herzlicher und lebhafter Kundgebungen. Sein Erſcheinen bot der Bevöl⸗ kerung offenſichtlich die lang erſehnte Gelegenheit. dem Ver⸗ treter des Führers und Reichskanzlers die freundſchaftlichſten Gefühle für das neue Deutſchland zum Ausdruck zu bringen. Am Abend ſtattete Miniſterpräſident Göring dem Außen— miniſter Jeftitſch einen Beſuch ab. Der Außenminiſter hatte den Miniſterpräſidenten von der deutſchen Geſandtſchaft ab⸗ holen laſſen. Die Pariſer Blätter veröffentlichen eine Großauf⸗ nahme aus Belgrad, auf der man den preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten General Göring im Geſpräch mit dem franzö⸗ ſiſchen Kriegsminiſter Marſchall Pétain ſieht. Die Pariſer Preſſe weiſt auf dieſe Unterredung beſonders hin, ohne ſie aber zu kommentieren, da Einzelheiten darüber nicht bekannt⸗ geworden ſind. Die engliſche Preſſe ſpricht von einem großen perſönlichen Erfolg Görings in Belgrad. N Der preußiſche Miniſterpräſident ſei— ſo ſchreibt die „Times“— einer der rührigſten Männer in Belgrad gewe⸗ ſen. Das Volk habe ihn auf den Straßen mit Beifallsrufen begrüßt. Er ſei unzweifelhaft während der letzten Tage der Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes geweſen. Wiſſenswertes für alle Anter Hinweis auf einen aktuellen, der Werbung entnom— menen Fall wendet ſich der Stabsabteilungsleiter im Reichs⸗ nährſtand Aumer gegen die noch immer nicht völlig verſchwun— dene Verwendung des Bauern als Witzblattfigur des „dummen Bauern“. Der deutſche Bauer könne es ſich mit vollem Recht auf das entſchiedenſte verbitten, in dieſer Weiſe herab gewürdigt zu werden, er tue das nicht aus Standesdünkel, ſon⸗ dern weil der Gedanke der Volksgemeinſchaft durch derartige „Witze“ nicht gefördert werde. Daß der deutſche Bauer ausge- rechnet mit dem Prädikat„dumm“ geſchmückt worden ſei, ſei lediglich eines der niederträchtigen Mittel geweſen, um im Zeit⸗ alter des Liberalismus einen Teil des Volkes gegen den anderen ausſpielen zu können, wobei allerdings das Leben des geſamten Volkes der Einſatz geweſen ſei. Die ungariſche⸗pol Am 7. Oktober haben, wie das„Deutſche Nachrichtenbüro“ meldet, in Leipzig auf einem außerordentlichen Gemeinſchafts— tage die bevollmächtigten Vertreter der nordiſchen Glaubens- gemeinſchaft, der Nordiſchen Religionsgemeinſchaft und der Nor— diſch⸗religiöſen Arbeitsgemeinſchaft in freier Vereinbarung den Zuſammenſchluß unter dem Namen„Nordiſche Glaubens gemeinſchaft“ beſchloſſen. Die nordiſche Religionsgemeinſchaft und die nordiſch-religiöſe Arbeitsgemeinſchaft gehen in der Nor— diſchen Glaubensgemeinſchaft auf. Zum Leiter der vereinigten Gemeinſchaften wurde Seiberitz-Berlin gewählt, die bekenntnis mäßige Grundlage der nunmehr allein noch beſtehenden„Nor— diſchen Glaubensgemeinſchaft“ bilde das„Nordiſche Art- bekenntnis“, als Sinnzeichen gilt die ſilberne Hagalrune auf blauem Grund, als Kultzeichen die goldene Irminſul auf blauem Grund. Einen weiteren Kreis um die„Nordiſche Glau bensgemeinſchaft“ bilde die„Nordiſche Glaubensbewegung“. * Am Junggeſellen und Junggeſellinnen, die Weihnachten allein ſind, eine Feſtfreude zu bereiten, veranſtaltet die NS- Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“(Berlin) vom 23. Dezember bis 3. Januar drei Weihnachtsfahrten ins Erzgebirge, Rieſen— gebirge und nach Marburg. Die Stadt Marburg hat dabei ihren Beſuchern etwas beſonderes zugedacht. Wer ſich auf dieſer Fahrt verlobt, erhält als Hochzeitsgeſchenk eine Einladung zu einem achttägigen Freiaufenthalt in Marburg einſchließlich Fahrgeld. Ein Wiſentmal in der Schorfheide. DR B. Berlin, 31. Okt. Reichsjägermeiſter Hermann Görin g enthüllte am Sonn— tag in der Schorfheide im Beiſein einer großen Anzahl von Jägern und Jagdfreunden, Vertretern von Behörden und von zoologiſchen Inſtituten ein von Profeſſor Max Eſſer geſtaltetes, faſt drei Meter hohes Wiſent⸗Bildwerk. Das Freigehege iſt zur Zeit mit 17 Wiſfenten beſetzt. i Kurze Tageschronik. Kleve: In der Grenzſtadt Kleve am Niederrhein fand am Sonntag durch den Chef des Stabes, Lutze, vor 15 000 Men⸗ ſchen die Einweihung eines Kriegerehrenmales ſtatt. Dresden: Der Auslandspreſſechef der NSDAP., Dr. Hanfſtängl, hielt am Samstagabend anläßlich der Feſt⸗ aufführung von Richard Wagners„Rienzi“ in der Sächſiſchen Staatsoper vor den nach Dresden eingeladenen Vertretern der Auslandspreſſe eine Anſprache über das Werk Richard Wag⸗ ners. Berlin: Der Hauptgewinn der Preußiſch-Südd. Klaſſen⸗ lotterie in Höhe von 100 000 RM. fiel auf die Nummer 277 041. Berlin: Am Samstagabend trafen die Königin und der Kronprinz von Dän em ark zu einem Privatbeſuch auf Schloß Cäcilienhof in Berlin ein. Paris: In den letzten Tagen ſind etwa 30 namhafte kata— laniſche Autonomiſten, darunter der Miniſterialrat im kata— laniſchen Innenminiſterium, Dencas, über die ſpaniſch⸗ franzöſiſche Grenze gegangen. London: Das Ehepaar Molliſon hat bei dem Luftrennen nach Melbourne die Strecke London— Bagdad in 12 Stunden 40 Minuten zurückgelegt, wurde dann aber von der Führung verdrängt, da in Karachi Reparaturen am Fahrgeſtell ihres Flugzeuges vorgenommen werden mußten. An erſter Stelle cn nunmehr die von dem Engländer Scott geſteuerte Ma⸗ ine. „Neandertaler“ ausgegraben. In Frankreich wurde im Tal von Wézère am Felſen von Barbeau ein ſehr gut erhal⸗ tenes menſchliches Skelett, wahrſcheinlich das eines jungen Mannes oder gar eines Kindes, das der Raſſe des Neander⸗ talmenſchen anzugehören ſcheint, freigelegt. Das Skelett be⸗ findet ſich in Hockſtellung. Merkwürdig iſt, daß das Skelett von Werkzeugen umgeben war, die der vormagdaleniſchen Epoche angehören. Wahrſcheinlich hat ein Erdrutſch die ver⸗ ſchiedenen Erdſchichten durcheinandergebracht. Im anderen Falle mußte der Neandertalmenſch in verſchiedenen Zeiten gelebt haben. Eiſenbahnhalteſtelle in Beſſarabien ausgeplündert. Die Eiſenbahnhalteſtelle Rediu-Mare in Beſſarabien wurde von einer Räuberbande überfallen. Die Banditen ſetzten das Per⸗ ſonal gefangen und plünderten die Reiſenden aus. Als dann ein Perſonenzug einlief, raubten die Banditen auch die In⸗ ſaſſen des Zuges aus. Danach enteilten ſie mit der Stations⸗ kaſſe und ihrer ſonſtigen Beute in einen nahegelegenen Wald. Flugzeug mit neun Inſaſſen verſchollen. In Auſtralien wird ein Flugzeug vermißt, das mit neun Paſſagieren an Bord in Nordtasmanien nach Melbourne geſtartet war. Man befürchtet, daß das Flugzeug über der Baßſtraße abgeſtürzt mund im Meer verſunken iſt. niſche Freund ſchaff Der Beſuch Gömbös in Warſchau DNB. Warſchau, 21. Okt. Auf dem am Samstagabend abgehaltenen Diner, das der polniſche Miniſterpräſident Kozlowfki zu Ehren des ungari— ſchen Miniſterpräſidenten Gömbös gab, wurden zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten Reden gewechſelt, die auf die alte Freundſchaft zwiſchen beiden Nationen hinwieſen. Der polniſche Miniſterpräſident betonte, daß die hiſtoriſche Tradition beider Staaten nicht nur ein Zeugnis der Treue und alten Freund- ſchaft zwiſchen ihnen ſei, ſondern zugleich den gleichen Anab⸗ hängigkeits⸗ und Freiheitsdrang beweiſe. Die geographiſche Lage Angarns und Polens bewirke, daß beide Staaten unmittelbar an den Löſungen intereſſiert ſeien, die zu einer Hebung der Wirtſchaftslage in dieſem Teil Europas beitragen könnten. Miniſterpräſident Gömbös betonte, daß Polen und Angarn in ihrer tauſendjährigen Geſchichte niemals auseinandergehende Intereſſen gehabt hätten und niemals Gegner geweſen ſeien. Er ſei überzeugt, daß man auf dieſer Grundlage weiterbauen müſſe, und daß die neue Konvention über kulturelle Zuſammenarbeit ſowie die zwiſchen beiden Staaten abgeſchloſſenen Verträge zweifellos zur weiteren Stärkung der Beziehungen zwiſchen bei⸗ den Ländern und zur Sicherung von Frieden und Ruhe in Europa beitragen würden. Der polniſch⸗ ungariſche Vertrag über kulturelle Zuſammen⸗ arbeit unterzeichnet. DRB. Warſchau, 21. Okt. Im Außenminiſterium wurde am Sonntagmittag der pol⸗ niſch-ungariſche Vertrag über den Ausbau der kulturellen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen beiden Völkern unterzeichnet. Im Anſchluß an die Anterzeichnung des Vertrages fand ein Frühſtück beim Außenminiſter Oberſt Beck ſtatt. Am Nachmittag empfing Miniſterpräſident Gömbös die Vertreter der pol⸗ niſchen Preſſe und die Warſchauer ausländiſchen Korreſponden⸗ ten. Gömbös hielt eine Anſprache, in der er auf die geſchichtliche Verbindung und Freundſchaft Polens und Angarns hinwies. Auch ſein Beſuch diene der Pflege dieſer Freundſchaft, die durch den am Sonntag unterzeichneten Vertrag über die kulturelle Zu ſammenarbeit weiter gefeſtigt werde. Polen und Angarn würden weiterhin ſowohl ihre wirtſchaftlichen als auch ihre kulturellen Beziehungen entwickeln und dadurch auf dem Boden der Freund⸗ ſchaft nicht nur den Intereſſen der beiden Länder, ſondern auch denen einer friedlichen Entwicklung in Europa dienen. Die amtliche Mitteilung DRB. Warſchau, 21. Okt. Folgendes gemeinſame polniſch-ungariſche Kommuniqué wird veröffentlicht: Im Verlauf der beiden letzten Tage, in denen der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös Warſchau einen offiziellen Beſuch abſtattete, haben Miniſterpräſident Gö m bö 8 der polniſche Miniſterpräſident Profeſſor Leon Kozlowſki und der polniſche Außenminiſter Joſeph Beck in einer Atmo⸗ ſphäre des Vertrauens die Fragen der gegenſeitigen polniſch— ungariſchen Beziehungen geprüft, die auf traditionelle Freund⸗ chaft gegründet ſind. Ebenſo wurden die internationalen Fragen und beſonders die wirtſchaftlichen Probleme Mitteleuropas, die beide Länder intereſſieren, behandelt. Dieſer Meinungsaustauſch bewies den aufrichtigen Willen, gegenſeitige Beziehungen wieder zu knüpfen und zu entwickeln. Dieſe Abſichten fanden ihren Ausdruck in der am 21. Oktober durch Miniſterpräſident Göm⸗ bös einerſeits und Außenminiſter Beck und dem Miniſter für öffentlichen Anterricht andererſeits erfolgten Anterzeichnung eines polniſch-ungariſchen Aebereinkommens über intellektuelle Zu⸗ ſammenarbeit. Außerdem wurde als Folge des Beſuches des un- gariſchen Miniſterpräſidenten beſchloſſen, in nächſter Zukunft in beiden Ländern Ausſchüſſe zu bilden zum Studium von Wirt— ſchaftsfragen, ebenſo einen polniſch-ungariſchen gemiſchten Aus— ſchuß zur Ausdehnung des gegenſeitigen Handelsgustauſches, lerner noch im Verlauf dieſes Jahres Verhandlungen einzuleiten, die den Abſchluß eines Juriſtenübereinkommens zum Ziel haben und in der nächſten Zukunft ein Konſularabkommen abzuſchließen. ... e 5 e Die Fleijch⸗ und Wurſtpreije in Heßen Lande je Pfund 75 Pfennig und in der Stadt 80 Pfennig nicht überſteigen dürfen. Anordnung des Skaaksminiſters. Um die obigen Grundſätze der neuen Preisgeſtaltung Darmſtadt. Das Staatspreſſeamt teilt mit: In den letzten Tagen iſt eine fühlbare Beunruhigung in der VBevöl— kerung wegen der Bildung der Fleiſch- und Wurſtpreiſe eingetreten. Zur Aufklärung der Bevölkerung iſt der Heſ— ſiſche Staatsminiſter nunmehr veranlaßt, daß der kraft Reichsgeſetzgebung für die Bildung der Fleiſch- und Wurſt⸗ preiſe zuſtändige Bezirksbeauftragte für die Schlachtvieh— verwertung in Heſſen zu der Neuregelung ausführlich Stel⸗ lung nimmt. In dieſer Stellungnahme heißt es u. a.: Von Seiten des Heſſiſchen Miniſteriums wurden mit Wir- kung vom 25. Oktober 1933 für Fleiſch⸗ und Wurſtwaren Preiſe feſtgelegt. Dieſe Ladenverkaufspreiſe waren auf einem Lebendgewichtpreis aufgebaut, der dem Bauer zur damaligen Zeit keine Exiſtenzmöglichkeit beließ. Die Preis⸗ anordwimg iſt demzufolge von dem Heſſiſchen Miniſterium mit Wirkung vom 7. Oktober 1934 aufgehoben worden. Mit der Aufhebung der Höchſtpreisanordnung mußte ſelbſtver— ſtändlich im Bezirk Heſſen dafür geſorgt werden, daß nicht vertretbare Erhöhungen der Ladenpreiſe vermieden wer— den. Der Bezirksbeauftragte des Reichskommiſſars für die Vieh⸗, Milch- und Fettwirtſchaft hat demzufolge der Landes⸗ innung der Metzger genaue Vorſchriften über die zu for— dernden Höchſtpreiſe gegeben, die ſich wie folgt gliedern: Schweinefleiſch la Qualität(Bratenfleiſch) mit Knochen, Höchſtpreis auf dem Lande 90 Pfennig, Höchſtpreis in der Stadt 95 Pfennig; Ochſenfleiſch la Qualilät mit Knochen, Höchſtpreis auf dem Lande 75 Pfennig, Höchſtpreis in der Stadt 80 Pfennig; Kalbfleiſch zum Braten, Höchſtpreis auf dem Lande 85 Pfennig, Höchſtpreis in der Stadt 90 Pfennig. Dieſe Preiſe ſtellen Höchſtpreiſe dar, aus Schlachtungen geringerer Qualität muß das Fleiſch entſprechend niedriger gehalten werden. Um hier die nokwendigen Vergleichsmöglichkeiten zu haben, iſt gleichzeitig von der Bezirksvereinigung für Schlachtviehverwertung Heſſen angeordnet worden, daß mit Wirkung vom 1. November 1934 der Kennzeich⸗ nungszwang in den Verkaufsläden der Metzger für Fleiſchwaren durchzuführen iſt. Es muß alſo in Ju⸗ kunft der Ladenfleiſcher deuklich ſichtbar angeben, ob es ſich um 1. Qualität Ochſenfleiſch oder um zweite, um 1. Quali- tät Schweinefleiſch oder um zweite handelt uſw. Für die Kontrolle dieſer Anordnung ſind die Kreis- und Landratsämter bzw. ihre nachgeordneten Organe beauf— tragt. Gleichzeitig iſt angeordnet worden, daß die Ladenver⸗ kaufspreiſe für einfache Blut- und Leberwurſt auf dem durchzuführen, hat der Heſſiſche Staatsminiſter daneben noch folgende Anordnung getroffen: 1. Die Kreisämter und Polizeidirektionen werden mit ſo⸗ fortiger Wirkung angewieſen, die ſtrikteſte Durchführung der Einführung der Qualitätsbezeichnungen, die der Be⸗ zirksbeauftragte mit Wirkung vom 1. November 1934 ver⸗ fügt hat, zu überwachen. 2. Die Kreisveterinärämter erhalten die Anweiſung, die anzubringenden Qualitätsbezeichnungen auf die Richtigkeit hin laufend zu überprüfen. Aus Nah und Fern Mord und Selbſtmord Vater tötet ſein 7jähriges Töchterchen und ſich ſelbſt. Arberach. Die Feuerwehr wurde alarmiert, um einen 42jährigen früheren Poſtverwalter zu ſuchen, der krank— heitshalber vor einiger Zeit ſeinen Dienſt aufgegeben hatte. Der Mann war mit ſeinem ſiebenjährigen Töchterchen in den Wald gegangen und nicht zurückgekehrt, ſo daß man gleich Schlimmes ahnte. Leider wurden die Befürchtungen durch den Fund der Beiden noch übertroffen. Im Schein der Lichter fand man den Mann auf einem Baumſtück erhängt mit einer Schußwunde auf. Vor dieſer Tat hatte der Anſelige ſein einziges Kind getötet. Das Mäd- chen lag einige Schritte von ihm enkfernt mit einem Schuß in der Schläfſe am Boden; es war ebenfalls bereits kot. Die Gendarmerie nahm den Tatbeſtand auf, auch die Staatsanwaltſchaft erſchien bald. Die Turn- und Sporkpflicht dee heſſiſchen Beamken. Darmſtadt. Um falſchen Auffaſſungen entgegenzutreten, weiſt der Leiter des Staallichen Turn⸗ und Sportamtes. Direktor Löwer, darauf hin, daß der Radfahrſport ſelbſt⸗ verſtändlich als Leibesübung im Sinne der Turn⸗ und Sportpflicht der Heſſiſchen Beamten zu gelten hat. Soweit Beamte ſich daher für den Radfahrſport intereſſieren, iſt es erwünſcht, daß ſie einem anerkannten und dem Reichsbund für Leibesübungen angeſchloſſenen Radfahrverein bei⸗ treten. * ie Augen der Jelena Aae fl eee ff tttatttttttttttttttttttttttttttttttdtttttttiittttitttiuttitttautttttttttttttttaututttttttt Roman Lon U. ii a ini 8 5 b Sie brauchten ſich nicht zu beeilen. And ſo ſchlenderten ſie, den vielen feſttäglichen Spaziergängern gleich, durch die ſonnigen Straßen und Gaſſen, und zwiſchen den weißen, faſt fenſterloſen Häuſer⸗ und Gartenmauern, über denen her immer wieder die dunklen Pinienkronen in die Sträßchen hinabſchatteten. Ein leichtes ſommerliches Lüftchen wehte vom Meere her, und jeder ſtärkere Windhauch trug auf ſeinen Flügeln die ſüßen Düfte aus den nahen Gärten des kaiſerlichen Serails. Die Sonne ſtrahlte wider in den bunten Kacheln der Moſchee Mahmud Paſchas. And in dem Efeu, das ſich da und dort um ihre alten Außen— mauern rankte, zwitſcherten die Spatzen. „Mir tun faſt die Augen weh“, ſagte der Jude;„jahraus, jahrein ſitzt man da im Halbdunkel des Bazars, und jetzt ſieht man auf einmal wieder, wie ſchön Gottes Welt iſt.. Ich freue mich mit David, unſerem König, der da ſagt in ſeinem Pſalm: „Denn ich werde ſehen die Himmel, o Gott, deiner Finger Werk, Sonne, Mond und Sterne, die du bereitet haſt.““ Der Armenier nickte: „Ihr König David hat alſo recht prophezeit, lieber Moſes. So ein Gefühl trifft zuweilen den Nagel auf den Kopf. Ich wollte übrigens, die ganze Sache wäre ſchon erledigt.“ Sie kamen eben an dem zierlichen Grabtempelchen, der „Türbe“ Abdul Hamids I., vorüber, und das Licht fiel durch den bunten Glasglanz der kleinen Fenſterſcheiben. Die eiſernen Türflügel ſtanden heute offen, und nur ein ſchöngeſchmiedetes Gitter dahinter hütete den Frieden der Toten. Anwillkürlich ſchaute der Jude hindurch, ſah die Katafalke des alten Sultans und der Seinen daſtehen, mit koſtbaren grünen und ſchwarzen Tüchern behängt, in die mit Gold und Silber ringsherum Koran— ſprüche eingeſtickt ſind. Rieſige Kerzen auf ſilbergetriebenen Leuchtern ſtehen um die Bahren, und von der Decke herab hän— gen kunſtvolle Ampeln, in denen noch von der Nacht her die Lichter brennen. In dem unterirdiſchen Gewölbe aber, unter den Katafalken, ſtehen die einfachen Holzſärge. Am die Bahren herum ſieht man ein paar greiſe Türken, geſchmückt mit dem grünen Turban der Abkömmlinge des Pro— pheten; eintönig beten ſie den Koran daher. And manch from— mer Muſelmann wirft ihnen durch das Gitter einen Piaſter zu, 2 ſie oft, ohne im Beten abzuſetzen, geſchickt aufzufangen ver— ſtehen „Nun kommen Sie doch endlich weiter, Faraway“, ſagte der Armenier,„den Tod werden Sie immer noch früh genug ſchmecken...“ „Wenn man da hineinſchaut“, ſagte der Jude,„hat man ihn faſt auf der Zunge. Aber er ſcheint gar nicht bitter zu ſchmecken.“ „Am ſo beſſer für Sie. Aber ſehen Sie ſich lieber noch ein bißchen das Leben an. Es ſind wilde Zeiten, und wer weiß, wie lange man noch daran Freude haben wird...“ Ja, das Leben der Rieſenſtadt brauſte dicht an dem Toten— tempelchen vorüber. Maultierkarren raſſelten, Früchteverkäufer boten ihre Melonen, Apfelſinen und Kürbiſſe aus, Limonaden . ihre Fruchtſäfte, und zwiſchendurch tutete dann ud wann ein Auto. „Ich begreife nicht“, meinte der Jude,„daß Sie hier in der Nähe Ihr Waffenlager haben wollen, wie Sie geſtern ſag— ten. Verzeihen Sie, ſo etwas legt man doch nicht gerade dem kaiſerlichen Serail vor die Naſe.“ Mein lieber Jude, um ſolche Kunſtſtückchen ſich leiſten zu können, muß man eben Armenier ſein...“ Der Jude lachte. Damit waren ſie am Bahnhof angekommen und ſetzten ſich auf die Terraſſe des europäiſchen Gaſthofes, der gegenüber der großen Eingangshalle lag. So hatten ſie es mit dem Ruſſen verabredet. And ſie waren denn auch eben am zweiten Täßchen Kaffee, da machte der Jude den Armenier aufmerkſam: „Effendi, ſie kommen...“ Remiſow drehte ſich um. And ein befriedigtes Lächeln klog um ſeine Mundwinkel. General Kutspoff war ſelber mitgekom— men. Sofort hatte er ihn wiedererkannt, den ernſten, faſt fin- 9 8 1 teren Mann, der da langſam die Bahnhofstreppe hinabkam: hatte ihn erkannt, trotzdem er in Zivil war. Ein etwas jüngerer Herr ſchritt an ſeiner Linken. And auch in ihm ſah das ſcharfe Auge des Armeniers ſofort den Offizier. Hinter den beiden Leo Leonewitſch, und ſeine Augen ſuchten die Terraſſe ab. Da, jetzt hatte er den Juden entdeckt, und Remiſow ſah, wie er Kuts⸗ poff aufmerkſam machte. In dieſer feiertäglichen Frühe war die Terraſſe noch faſt leer. Der Begleiter des Generals ſtellte das mit Befriedigung feſt. Kein Lauſcher würde alſo die Ver— handlungen ſtören. 5 Finſter nahm Kutépoff Platz. Den Juden und den Ar— menier hatte er kaum der Andeutung eines Grußes gewürdigt. Dann erſt ſetzte ſich der zweite und erſt auf einen Wink Kuts⸗ poffs der Leutnant Jeſenin. Der Kellner kam und brachte den Kaffee. Erſt, als er wieder aus Hörweite war, ſagte Kutspoff und richtete zum erſtenmal ſeine hellen, grauen Augen voll auf den Armenier: g „Sie heißen?“ Remiſow ſchaute verwundert, dann ſpöttiſch, und plötzlich aus unterwürfiger Maske. N „Tentoklian, Exzellenz, ein armer Armenier...“ „Danach habe ich doch nicht gefragt.. Wo beben Sie die Waffen her?“ „Geſchäftsgeheimnis, Exzellenz!“ „Sind ſie Ihr Eigentum?“ „Ich wünſche nichts ſehnlicher, als daß ſie ers Stunde Eigentum der tapferen weißruſſiſchen Armee wären—“ „Haben Sie eine genaue Aufſtellung mitgebracht?“ „Jawohl, Exzellenz...“ Er reichte dem General ein eng beſchriebenes Blatt hinüber. reichte es dann ſeinem Nachbarn. „Leſen Sie, Herr Oberſt...“ Ein Leuchten ging über das Geſicht des Oberſten, als er die langen Zahlenreihen hinab- und hinauflas. „Für den erſten Schlag würde das genügen—“, ſagte er leiſe. And Kutépoff wandte ſich zu dem jungen Leutnant: „Sie haben gut gearbeitet... Im Namen Seiner Maje⸗ ſtät des Zaren ernenne ich Sie zum Rittmeiſter.. Das Patent wird Ihnen ausgeſtellt werden.“ Der Armenier unterbrach ihn mit leichtem Spott: „Wollen wir das nicht lieber noch etwas aufſchieben, Ex⸗ Nllennz „Wir? Was fällt Ihnen ein, daß Sie ſich und mich in einem Atem nennen?“ 2 „Verzeihen Exzellenz... Ich wollte mir geſtatten, höf— lichſt darauf aufmerkſam zu machen, daß Ihnen das ganze Waf— fenlager nichts, aber auch gar nichts nützt, ehe Sie es glücklich nach Gallipoli abtransportiert haben—“ Der General ſah ihn mit unſäglicher Verachtung an. „Sie ſcheinen wir ein tüchtiger Stratege zu ſein, Herr... Ihren Namen weiße ich nicht mehr...“ „Es tut auch nichts zur Sache. In einer Stunde werden Sie ihn gar nicht mehr brauchen. Wenn ich Sie alſo recht ver⸗ ſtehe, wollen Sie das ganze Arſenal hier in Konſtantinopel laſſen... wo ſich Ihre Truppen unauffällig bewaffnen können. Dann haben Sie nicht mehr den Acht-Tagemarſch von Gallipoli her und können den Alliierten gleich hier an den Kragen...“ Er hatte das ganze leiſe, ruhig und beſinnlich geſagt. And Kutepoff war geradezu erſchrocken. Eben das war ja ſein Plan geweſen—! And nun zählte den der hergelaufene armeniſche Halunke ſozuſagen an den Fingern her, als wäre es eine Rechen- aufgabe für ABC-Schützen! Dieſer Mann mußte furchtbar als Gegner ſein.. Das gleiche aber dachte Remiſow von dem General. Die- ſen ſo klaren und gefährlichen Plan hatte er ihm wie aus den Augen herausgeleſen. Wie nun, wenn Kutepoff einmal wirklich zu Waffen käme? In dieſem Augenblick hatte er es begriffen: ſo lange dieſer Mann, der ihm gegenüberſaß, noch lebte, war er 88 Kutéẽpoff überflog es und . * Frankfurt a. m.(Erhöhung der ſtudenti⸗ ſchen Arbeitsdienſtpflicht.) Da in den Frühjahrs- ferien vorausſichtlich zum letzten Mal der zehnwöchige Ein⸗ ſatz erfolgt, ſeien alle Studierenden, die zum zehnwöchigen Arbeitsdienſt verpflichtet ſind, ihn aber noch nicht abgelei⸗ ſtet haben, ausdrücklich darauf hingewieſen, daß ſie im Frühjahr 1935 dieſer Pflicht zu genügen haben. Studie⸗ rende, die aus irgendwelchen dringenden Gründen im Früh⸗ jahr 1935 unbedingt zurückgeſtellt werden müſſen, haben bis zur Ableiſtung ihres Examens ſechs Monate Arbeits⸗ dienſt nachzuleiſten. ** Frankfurt a. Mm.(Beim Aufſpringen auf den abfahrenden Zug verunglückt.) Eine Frau im Frankfurter Hauptbahnhof verſuchte auf einen abfah⸗ renden Zug aufzuſpringen. Sie kam zu Fall und brach hierbei das Schultergelenk des linken Armes. k Hanau.(Vergleich der Firma Wilhelm Schwahn in Hanau.) Nachdem infolge der Inſol— venz der Bankfirma Gebrüder Stern ſich zwangsläufig auch die als offene Handelsgeſellſchaft betriebene Firma Wil- helm Schwahn in Ha nau, Juwelen-, Bijouterie- und Ring⸗ fabrik, genötigt geſehen hatte, ihre Zahlungen einzuſtellen, iſt dann zur Abwendung des Konkurſes das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet worden, das jetzt durch Beſtä— tigung des Vergleichs ſeinen Abſchluß gefunden hat. Die Gläubiger erhalten eine Quote von 50 Prozent, die in ſechs Raten gezahlt wird. Der bei Eröffnung des Verfahrens vorgelegte Status wies 432 000 RM Paſſiven und 320 000 RM Aktiven auf. Bad Ems.(Der Verleger der„Lahnzei⸗ tung“ tödlich verunglückt.) Auf ſeiner Jagd ver⸗ unglückte der Verleger der„Lahnzeitung“, Fritz Sommer, tödlich. Der Verſtorbene erfreute ſich in den Kreiſen des rhein⸗mainiſchen Zeitungsgewerbes hohen Anſehens. Als- Verleger der„Lahnzeitung“, des bald ſeit 100 Jahren er⸗ ſcheinenden Heimatblattes, widmete er dem Ausbau ſeiner Zeitung nach der Heimkehr aus dem Weltkriege, an dem er als Artillerieoffizier mit hoher Auszeichnung teilnahm, ſeine ganze Kraft. An hervorragender Stelle ſtand er mit ſeiner Zeitung im Abwehrkampf während der Separatiſten⸗ und Beſatzungszeit. Von der Beſatzung wurde er oft mit hohen Geldſtrafen belegt und ſchließlich zu mehrmonatigem Kerker verurteilt und ausgewieſen. Seine Zeitung verfiel der Beſchlagnahme. 1924 wieder an ſeine Arbeitsſtätte zu⸗ rückkehrend, nahm er unentwegt den Aufbau der Zeitung wieder vor, und ſeiner Initiative und Tatkraft gelang es, in kurzer Zeit das alte und angeſehene Organ wieder zu dem zu machen, was es immer geweſen war, eine Stimme der Heimat, eine Stimme deutſcher Art und deutſchen Weſens. Darmſtadt. (Feſtgenommene Schuldiebin.) eine ſchwere Gefahr für das rote Rußland. Da ſtand es dop⸗ pelt feſt bei Remiſow: hinweg mit ihm! Aber würde Kutépoff in die Falle gehen? Da, jetzt kam es ſchon... „Wo haben Sie die Waffen?“ 5 5 „In meinem Hauſe, Exzellenz. Das heißt unter meinem Hauſe.“ f „Alſo in den Kellern...“ N i. „Sie verlangen alles in allem 60 000 engliſche Pfund?“ „Sie werden es bereits gehört haben, Exzellenz. Darunter kann ich auf keinen Fall gehen.“ 1 „Das iſt eine ſehr hohe Summe. Sie wiſſen ſelber, für wie wenig Geld nach den Kriegen das Heeresgut verſchleudert wird.“ „Iſt Ihnen der Beſitz von Konſtantinopel und damit das ruſſiſche Reich keine Million Mark wert?“ fragte der Armenier. „Das geht Sie nichts an. Ich bin bereit, Ihnen die gefor⸗ derte Summe zu bezahlen.“ „Bar?“ „Halten Sie gefälligſt den Mund. Ich rede jetzt. Ja, in bar, ſofort, wenn ich das Lager geſehen und alle Beſtände für gut befunden habe. Sie bekommen das Geld durch den Juden dort. Ich habe das mit ihm telephoniſch abmachen laſſen. Aber ich zahle nur dann, wenn Sie auch meine Bedingungen reſtlos erfüllen.“ „And die wären?“ „Wenn der Vertrag abgeſchloſſen iſt und Sie von dem Juden Ihren Verrechnungsſcheck haben, werden Sie ſo lange unter ſtrengſter Bewachung einiger meiner Offiziere bleiben, bis unſer Handſtreich auf Konſtantinopel geglückt iſt...“ „Das bedeutet, daß Exzellenz mir nicht trauen?“ „Stimmt. Ich traue überhaupt niemanden. Sie beſonders könnten auf die für einen Armenier ſelbſtverſtändliche Idee kommen, nach Abſchluß des Kaufes, Ihren Scheck in der Taſche, hinüber nach Pera zu gehen und dem franzöſiſchen Komman⸗ danten das Waffenlager verraten für einen anderen hübſchen Scheck.... Dem wollen wir vorbeugen.“ Remiſow atmete auf. Der General ſah alſo die Gefahr erſt in weiter Ferne. And auf den Gedanken, daß mehr als nur dieſe eine Gefahr drohen könne, ſchien er gar nicht zu verfallen. Damit war er zufrieden. „Ihre Bedingungen ſind ſchwer....“ „Ihre Forderungen auch!“ „And entehrend!“ „Was verſteht ein Mann eurer Sorte von Ehre? Es hat Armenier gegeben, die um Geld ihre eigenen Schweſtern ver— kauften... Remiſow zuckte zuſammen, wie von einem Peitſchenhieb mitten ins Geſicht etroffen. Aber das hatte nicht den hundertſten Teil eines Augenblicks gedauert. Demütig und ergeben ſagte er: „So ſchwer es mir wird,— ich gehe auf Ihre Bedingungen ein, Exzellenz.“ „Wir wären alſo fertig hier. Führen Sie uns jetzt zu Ihrem Hauſe. Sind Sie der Eigentümer oder haben Sie es gemietet?“ „Ich habe es gemietet.“ „And wo liegt es?“ „An der Straße Jerabatan.“ Leo Leonowitſch fuhr auf. „Am Jerabatan Serai?“ fragte er,„am verſunkenen Schloß?“ „Eben da, Leo Leonowitſch!“ „Nun, dann muß ich Ihnen geſtehen,— ein beſſeres Ver⸗ ſteck hätten Sie in ganz Stambul nicht finden können, als das „Verſunkene Schloß.“ „Meinen Sie? Ich würde mich verpflichten, in Konſtan⸗ tinopel eine Armee von hunderttauſend Mann Monate lang zu verſtecken, ſo, daß kein Menſch von ihrem Daſein auch nur eine Ahnung hätte.“ Der General hatte aufgehorcht. „Vielleicht werden wir auf Ihr Verſprechen zurückkommen“, meinte er,„und Sie beim Wort nehmen.“ 5(Fortſetzung folgt.) Arbeit ſchaffen iſt nationale Pflicht! N K Vor kurzem wurden den Lehrerinnen uno Darmſtadt, deſſen Name im Wiederholungsfall licht wird. Gernsheim.(Arbeitsdienſt des Winkelbaches. — Gaarhilfswerk vereitelt Regierungskommiſſion verſagt die Genehmigung. Saarbrücken, 21. Oktober. Wie im vergangenen Jahr wollten die karitativen Ver- bände des Saargebiets auch in dieſem Winker zuſammen mit der Sozialen Ableilung der Deulſchen Front ein groß- zügiges Winterhilfswerk für rund 180 000 notleidende Volks- genoſſen an der Saar organiſieren. Das große ſoziale Lie⸗ beswerk ſollte am 1. Oktober beginnen, iſt aber durch die verſtändnisloſe Haltung der Saarregierung vereitelt worden. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Briefwechſel zwiſchen den karitativen Verbänden und der Regierungskommiſſion 90 Stellen bereits Mitte September an die Regierungskommiſſion mit der Bitte um Genehmigung der Sammlungen für das Winterhilfswerk gewandt. Nach wochenlangem Schweigen erteilte die Regie⸗ rungskommiſſion einen abſchlä gigen Beſcheid mit der eigenartigen Begründung, daß ſie ſich im Hinblick auf die bevorſtehende Abſtimmung auf den grundſätzlichen Stand⸗ punkt ſtellen müßte, keine Sammlung zu einem Winterhilfs⸗ werk zu genehmigen, deſſen Träger oder Mitträger eine an hervorgeht, hatten ſich die beteiligten der Abſtimmung beteiligte politiſche Organiſation ſei. Es muß ſehr merkwürdig berühren, daß der ablehnende Beſcheid der Regierungskommiſſion mit politiſchen Geſichts⸗ punkten begründet wird, obwohl es ſich bei der Durchfüh⸗ rung des Winterhilfswerkes um eine rein karitative Ange⸗ legenheit handelt. Sinn und Zweck des Winterhilfswerks an der Saar wie im Reich iſt einzig und allein, die Not der Aermſten zu lindern, zumal von dem Winterhilfswerk des Sadarge- gebiets wie ſtets alle notleidenden Saarländer ohne Rückſicht auf die politiſche Einſtellung erfaßt werden ſollten. Auf den erſten abſchlägigen Beſcheid der Regierungs⸗ kommiſſien hin hatten ſich dann die karitativen Verbände allein an die Regierungskommiſſion gewandt. Bis heute iſt ihr am 5. Oktober geſtellter Antrag ohnejede Beant⸗ wortung geblieben. * Knox weicht aus Saarregierung gegen Beſichtigung der Arbeitsdienſtlager. . Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat der Reichsregierung eine Verbalnote zugehen laſſen, die die Ant⸗ wort auf die Note des Auswärtigen Amtes vom 6. Septem⸗ ber 1934 über den Freiwilligen Arbeitsdienſt darſtellt. Sie hält darin ihre auch dem Völkerbund mitgeteilte Auffaſſung aufrecht, wonach die Tätigkeit der von der Deutſchen Front m Saargebiet unterhaltenen Geſchäftsſtelle des Freiwilligen Arbeitsdienſtes eine ernſte Gefahr für die Aufrechterhaltung der Ordnung in einem Gebiet bedeute, deſſen Verwaltung ihr übertragen ſei. Bezüglich der Einladung, die das Aus⸗ wärtige Amt der Regierungskommiſſion hat zugehen laſſen, ſtellt die Regierungskommiſſion„mit Bedauern feſt, daß ein Beſuch der Lager des Freiwilligen Arbeitsdienſtes in Deutſchland nicht zu ihren Aufgaben gehört“. Die Antwort der Regierungskommiſſion, die ſich nur auf weitzurückliegende, längſt überholte Vorgänge und Mit⸗ teilungen zu berufen vermag, muß um ſo ſchwächer wirken, als ſie es nach wie vor ablehnt, krotz der von ihr betonten Wichtigkeit der Materie die ihr bereitwilligſt angebotene Ge⸗ legenheit zu ergreifen, ſich durch perſönlichen Augenſchein über Geiſt, Jorm und Ziel der deutſchen Arbeitsdienſtlager zu unterrichlen. Wichtig für Saarabſtimmungsberechtigte! Jede im Saargebiet wohnende Perſon kann Einſpruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtim⸗ mungsliſte aufgenommenen Perſon erheben. Die Abſtimmungskommiſſion hat nun verfügt, daß der⸗ jenige, der einen ſolchen Einſpruch erhebt, eine Abſchrift des⸗ ſelben durch eingeſchriebenen Brief dem Betroffenen mitzu⸗ teilen hat, und zwar an deſſen Anſchrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von vier Tagen ſeit Auf⸗ gabe dieſes Einſchreibebriefes zur Poſt(alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn erhält), ſeine Einwendungen gegen die ſen Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm abſchriftlich zugeſtellte Einſpruchs⸗ ſchreiben des Einſpruch Erhebenden ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen. 5 Alſo: Wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im Saargebiet erhält, muß ſo fort ſeine Einwendungen ſchrift⸗ lich— Unterſchrift nicht vergeſſen— unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuſtändige Kreisbüro der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion ſenden. In Zweifelsfragen wende man ſich ſofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saar⸗ vereine. Winterhilfe des Landvolks In acht Tagen 5,2 Millionen Zentner Kartoffeln geſtiftet. Wie im Vorjahre folgt auch in dieſem Jahre das deut⸗ ſche Landvolk in ſelbſtverſtändlicher Treue dem Führer, um »durch fühlbare Opfer Hunger und Elend zu mildern. Vor etwa acht Tagen wurde von Berlin aus die erſte und wich⸗ tigſte Sammlung für das Winterhilfswerk die„Kartoffel⸗ Spende“ in Angriff genommen. Trotz der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit und trotz der in manchen Gebie⸗ ten Deutſchlands geringen Ernte kann ſchon heute berichtet werden, daß die Kartoffel⸗Spende zu einem ungeheuren Erfolg geführt hat. Innerhalb von 8 Tagen hat der deutſche Bauer 5,2 Millionen Jenkner gute Eßkartoffeln dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt. Das iſt mehr als von der Führung des Winterhilfswerks insgeſamt erwartet wurde. Das deut- ſche Bauerntum hat damit wiederum den Beweis erbracht, daß es ſi 0 252 anderen Skand übertreffen läßt, ſondern daß es ſtets im Opfern für die ärmeren Volksſchichten von Schulermnen der Rundeturmſchule immer wieder kleine Geldbeträge aus den Hand⸗ und Schultaſchen geſtohlen. Durch die Mithilfe des Schulperſonals konnte die Diebin auf friſcher Tat gefaßt und überführt werden. Es iſt ein 26jähriges Fräulein aus veröffent⸗ beginnt mit den Kulturarbeiten.) Um die Kulturarbeiten im Ried verſtärkt fortzuſetzen, wurde jetzt auch in Gernsheim eine Abteilung des Arbeitsdienſtes eingeſetzt. Die jungen Arbeitsdienſtmänner fanden im Ort eine überaus freund⸗ liche Aufnahme. Sie haben jetzt mit ihrer Arbeit begonnen und zwar zunächſt mit der Ausräumung und Vertiefung . N nnn 1 N N 7 und Not zu mildern geben. die am Aermelaufſchlag des linken Unterarmes breiten Mittellängsfaden aus Silber. Die Luftjagd nach Auſtralien Iwanzig Flugzeuge geſtartet.— Fitzmaurice nicht im Wettbewerb. London, 21. Oktober. Stucks neue Weltrekorde Der 50. Kilometer- und 50-Meilen-Rekord gebrochen. 240 Kilometer Durchſchnittsgeſchwindigkeit. Berlin, 20. Oktober. kilometern entſprechen. Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: FSW Frankfurt— Eintracht Frankfurt 3:3 Sportfreunde Saarbrücken— Union Niederrad 611 FK Pirmaſens— Saar 05 Saarbrücken 7·0 1. FC Kaiſerslauten— Kickers Offenbach 7:0 Phönix Ludwigshafen— Wormatia Worms 11 Gau Baden: VfL Neckarau— FC 08 Mannheim 4:1 SV Waldhof— Freiburger Fe 1·1 Germania Karlsdorf— 1. FC Pforzheim 02 VfB Mühlburg— Karlsruher FV 1:0 Gau Würktemberg: Stuttgarter Kickers— Union Böckingen 453 SV Feuerbach— Ulmer FV 94 2:1 Sportfreunde Eßlingen— Sportf. Stuttgart 2 1 1. SSV Ulm— SC Stuttgart 2:4 Gau Bayern: ASV Nürnberg— Schwaben Augsburg 4:3 1860 München— SpVg Weiden 7.1 Bayern München— Fc Schweinfurt 222 SpVg Fürth— Wacker München 159 BC Augsburg— Jahn Regensburg 5B Waldhof— Freiburger JC 1:1(1:1). Man hatte dem F§c auf Grund ſeiner ausgezeichneten Hintermannſchaft ohne weiteres in Waldhof einen Punkt⸗ gewinn zugetraut und tatſächlich gelang es auch dem Gaſt, der verbeſſerten Waldhof⸗Elf einen wertvollen Punkt zu entreißen. Die Partie endete verdientermaßen unentſchie⸗ den. Waldhof war zwar im Feld etwas beſſer, aber ſein Sturm verſtand es nicht, einige gute Chancen entſprechend auszuwerten Die 8000 Zuſchauer ſahen ein ſchönes und ſpannendes Spiel, das von Schiedsrichter Selzam⸗Heidel⸗ berg ganz ausgezeichnet geleitet wurde. Bfe Neckarau— JC os Mannheim 4:1(2:0). Der Vfe Neckarau kam zuhauſe zu dem erwarteten Sieg über den FC 08 Mannheim und behauptete damit ſeine günſtige Stellung in der Spitzengruppe. Sehr gut war bei dem Gaſt vor allem die Läuferreihe, auch die Ver⸗ teidigung konnte genügen, dagegen gab es im Sturm nicht einen einzigen Spieler von überdurchſchnittlichem Können. Bei Neckarau war Größle als Verteidiger wieder ganz hervorragend, auch die übrigen Abwehrſpieler zeichneten ſich aus. Im Sturm wurde zeitweiſe famos zuſammenge⸗ ſpielt. 2000 Zuſchauer wohnten dem von Unverferth⸗Pforz⸗ heim etwas oberflächlich geleiteten Spiel bei. BfB Mühlburg— Karlsruher 3 1:0(1:0). Im fünften Spiel gelang Mühlburg endlich der erſte Sieg, der nach den vielen guten Spielen des VfB ja ſchon lange fällig und verdient war. Auch gegen den KV lie⸗ ferten die Mühlburger im Feld eine eindeutig überlegene Partie, aber nur ein einziges Mal konnten die mitunter ſehr ſchönen Kombinationen mit einem krönenden Torſchuß abgeſchloſſen werden. Beſter Mann bei den Einheimiſchen war diesmal Müller. Schiedsrichter Jäger⸗Offenburg lei⸗ tete von rund 5000 Zuſchauern ausgezeichnet. Germania Karlsdorf— J Pforzheim 0:2(0:1). Die Goldſtädter kamen in Karlsdorf vor einer recht an⸗ ſehnlichen Zuſchauermenge zu einem unverdienten 0:2⸗ Erfolg, zumal die Platzherren faſt Dreiviertel der Spielzeit für ſich hatten. Der beſte Mann auf dem Platz war in die⸗ ſem Spiel der Mittelläufer der Platzherren, dem dann mit Abſtand erſt Fiſcher von den Pforzheimern folgte. Ein beſonderes Lob verdiente ſich die Pforzheimer Hintermann⸗ ſchaft und dort vor allem wie erwähnt Nonnenmacher. Sportfreunde Eßlingen— Sporffreunde Stuttgart 2:1(1:0 Die beiden in der württembergiſchen Tabelle den Schluß bildenden Sportfreunde⸗Mannſchaften aus Stuttgart und Eßlingen lieferten ſich vo retwa 1200 Zuſchauern in Eß⸗ lingen einen überaus hartnäckigen und ſpannenden Kampf, veren ist, in Treue zum Führer alles daran zu ſetzen, Elend Neue Kennzeichen für altgediente SA⸗Männer Unter Fortfall des bisher getragenen Armwinkels wird durch Verfügung des Chefs des Stabes der SA. für altge⸗ diente SA.⸗Männer vom 25. Oktober ab eine neue Kenn⸗ zeichnung eingeführt, um ihnen ein ſichtbares Zeichen für ihre treue und ununterbrochene Zugehörigkeit zur SA. zu Die Abzeichen beſtehen in grauſilbernen Streifen, getragen werden; ſie richten ſich in Zahl und Breite nach der Dauer der Zugehörigkeit des Mannes zur SA. Männer, die aus dem ehemaligen Stahlhelm in die SA. eingetreten ſind, er⸗ halten Aermelſtreifen in Schwarz mit einem 1 Millimeter Das große Luftrennen England Auſtralien iſt in vol⸗ lem Gange. In Gegenwark von 20 000 Zuſchauern erfolgte Sonnabend früh, pünktlich um 1.30 Uhr der Start der 20 Teilnehmer auf dem engliſchen Militärflughafen Mildenhall. Als erſtes Flugzeug erhob ſich die Maſchine„Black Magic“ des bekannten Ehepaares Molliſon. In Abſtänden von we⸗ * 17 Minuten nach Starkbeginn befanden ſich alle 20 Teil- nehmer des Weltbewerbs in der Luft. Beſondere Beach- lung fand der Aufſtieg des holländiſchen Paſſagier-Groß⸗ flugzeuges„Douglas“, in dem die deulſche Fliegerin Thea Raſche den Flug als Fluggaſt mikmacht. Der iriſche Oberſt Fitzmaurice„der bekanntlich als Gaſt des Hauptmanns Köhl und des Freiherrn von Hüne⸗ feld an Bord der„Bremen“ an der erſten Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans von Oſten nach Weſten teilgenommen hatte, erfuhr wenige Stunden vor dem Start, daß er an dem Fluge nicht teilnehmen dürfe, da ſein Flugzeug Ueberge⸗ wicht habe. Fitzmaurice hat gegen dieſe Entſcheidung Ein⸗ ſpruch erhoben und will jetzt außerhalb des Wettbewerbs einen Flug nach Auſtralien unternehmen. Das Luftrennen wird in der ganzen Welt mit großer Spannung verfolgt. Der Wettbewerb beſteht aus einem Schnelligkeitsrennen und einem Handicap⸗Rennen. Für freiwillige Zwiſchenlandungen ſind eine ganze Anzahl von Flugplätzen vorgemerkt, und zwar in Europa Marſeille, Rom und Athen. Die Zwangslandeplätze für jeden Teil⸗ nehmer ſind Bagdad, Allahabad, Singapore, Port Darwin in Nordauſtralien, Charleville in Queensland und das Ziel Melbourne. Die erſte Notlandung Einer der Teilnehmer am England-Auſtralien⸗Flug, der Engländer Brook, mußte wegen ſchlechten Wetters im Departement Seine et Oiſe landen. nigen Sekunden folgten dann die anderen 19 Flugzeuge. Sport vom Sonntag Der erfolgreiche deutſche Rennfahrer Hans Stuck ſtellte mit dem neuen Auto-Anion-Rennwagen auf der Berliner Avus zwei neue Weltbeſtleiſtungen auf. Er verbeſſerte den 50-Kilometer-Rekord, der von dem Engländer Frame mit 219,712 Stundenkilometer gehalten wurde, und den 50. Mei- lenrekord desſelben Fahrers, der auf 224,680 Stundenkilo⸗ meter ſtand. Stucks Durchſchnitt wird ungefähr 240 Stunden- und Krewer⸗Köln Antwerpener rennen, konnten ſich aber mit den Bahnverhältniſſen, die nicht die beſten waren, pur ſeyr ſchlecht abfinden. Nur im erſten der drei Läufe ſchnitten die beiden Deutſchen noch verhältnismäßig gut ab, endeten aber in den beiden übri⸗ gen weit Ronſſe mit fünf Punkten den Sieg vor dem Italiener Se⸗ vergnini, dem Franzoſen G. Wambſt mit je acht Punkten, Schindler mit 11 Punkten und Krewer mit 13 Punkten davon. liner Lothar und fand ſeinen gefährlichſten Gegner in dem mit 15 Punk⸗ ten ſiegenden franzöfiſchen Spezialiſten Lemoine. belegte mit 17 Punkten den zweiten Platz vor Haemerlinck (18), Richard(19), Pijnenburg(29) und Derichs. Ein 75⸗ km⸗Einzelfahren, bei dem die teile gewertet wurden, gewannen die Flamen mit 5 Punk⸗ ten vor den Valonen, die in Martin in 1:38:10 Minuten den Sieger ſtellten, mit 8 Punkten und Brüſſel mit 11 Punkten der den Eßlingern einen verdienten Sieg einbrachte. Den Sportfreunden aus Stuttgart muß man allerdings zugute halten, daß ſie ihren famoſen Mittelläufer König ſchon bald nach Beginn durch Verletzung verloren. 1. SS Alm— SC Stuttgart 2:4(0:1). Infolge des Ulmer Kreisparteitages hatten ſich zu die⸗ ſem Spiel nur etwa 2000 Zuſchauer eingefunden, die nicht ganz vorhergeſehen einen Sieg der Gäſte zu ſehen bekamen, der zudem noch verdient war, da die Ulmer Mannſchaft den Zuſchauern offenbarte, daß ſie von ihrer früheren Kampf⸗ kraft ſehr viel eingebüßt hat. Die Stuttgarter Rothoſen ſpielten überaus eifrig und dabei immer auf Angriff ein⸗ geſtellt. Abgeſehen von einigen guten Einzelleiſtungen waren ſie auch techniſch klar im Vorteil. Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Sügweſt: Polizei Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen 19:2 SV Wiesbaden— Tgs Offenbach 3:2 TS Herrnsheim— TV Frieſenheim 11:6 VfR Kaiſerslautern— SV 98 Darmſtadt 5:10 TV Haßloch— VfR Schwanheim* Gau Baden: VfR Mannheim— S Waldhof 5 Phönix Mannheim— Fc 0s Mannheim 7:2 Tgd Ketſch— TSV Nußloch 5:3 Tſchft. Beiertheim— TV Ettlingen 11:7 TV Hockenheim— TV 62 Weinheim 2:6 Gau Württemberg: Ulmer FV 94— Stuttgarter Kickers 6:8 TSV Süßen— Tgd Göppingen 2 25 Stuttgarter TV— TV Stuttgart 8:9 Tod Göppingen— Tgs Stuttgart 4:3 V Altenſtadt— Eßlinger TS 9:3 Gau Bayern: a 2 Polizei Nürnberg— SpVg Fürth 615 1. FC Nürnberg— Polizei München 11:6 TW Ingolſtadt— TV Milbertshofen 5 55 Die badiſche Handball-Elf gegen Nordheſſen. Für das Vorrundenſpiel um den Handball⸗Pokal Ba⸗ den—Nordheſſen in Gießen, das am 28. Oktober ausgetra⸗ gen wird, hat der Gau Baden folgende Vertretung aufge⸗ ſtellt: Rohr(Tgd Ketſch); Fetſch); Putſchmann, TV 62 Weinheim, Tgd Kettſch); Spengler, Herzog, Fiſcher(SV Waldhof, Tod Ketſch, SV Waldhof, SV Waldhof, VfR Mannheim); Erſatz: Engelter (SW Waldhof). Eppel, Leiderich(beide Tad Schwöbel, Keilbach(SV Waldhof, Zimmermann. Gund, Hocken Hockey-Repräſentativſpiel in Nürnberg. Gau Bayern— Gau Südweſt(Damen) 28 Geſellſchaftsſpiele: SC Frankfurt 1880— JS Frankfurt(Sa) 212 Dunlop Hanau— FS Frankfurt 2 172 Weiß⸗Blau Aſchaffenburg— Hanauer THC 1:4 Wiesbadener ThE— HE Aachen(Sa) 1:4 TV 46 Mannheim— Mer Mannheim 1 Rot⸗Weiß München— TV Paſing Der Nadſport am Sonntag Schindler und Krewer in Ankwerpen. Die beiden deulſchen Daue cfahrer Schindler Chemnitz beteligien ſich am Samstag auf der W'inlerbahn an internationalen Steher⸗ zurück. Im Geſamtergebnis trug der Belgier Ehmer in Brüſſel Zweiter. Auf der Brüſſeler Winterbahn beteiligte ſich der Ver⸗ Ehmer an einem internationalen Omnium Ehmer Mannſchaften der Landes⸗ 222——ꝗ N —— Hv— Dr „ — — R 4 2 4 J 1 1 1 1. 5 7 0 7 4 11 g 15 1 . N. G.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NSdaP.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSdaAP.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19—21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20— 22 Uhr Der 2. Geſchäftsſtelle: Lorſcherſtraße 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr 3. Gef ſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18-20 Uhr NS. Die Blockwalter werden nochmals auf terminliche Ab⸗ rechnung mit den Zellenwaltern hingewieſen. Inſoweit die Kaſſierung geſtern nicht erfolgte, muß ſie im Laufe der Woche durchgeführt werden. Morgen Dienstag findet im Anſchluß an die Säug⸗ lingsberatung von 4,30 bis 5 Uhr eine Mütterberatung ſtatt. Abends 8 Uhr Sitzung der Blockwalterinnen für Mutter und Auszahlung und wirtſchaftliche Beratung Donnerstags von 4,30 bis 6 Uhr. Heil Hitler! Zöller, Ogru-Amtsl. ASB.— DAF. Betr.: Bunter Abend. Die NS.⸗Gem.„Kr. d. F.“ veranſtaltet am 28. 10. 34 erſtmalig für Viernheim im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ einen„Bunten Abend“. Die Volksgenoſſen werden heute ſchon hierauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich für den Abend von ſonſtigen Veranſtaltungen freihalten. Der Abend wird beſtritten von der weitbekannten Mainzer Lachbühne. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen möglich iſt, die Veranſtal⸗ tung zu beſuchen. Ich verweiſe auf das heutige Inſerat in der Zeitung. Kind. Ich bitte die Herren Vereinsvorſitzenden, heute abend um 8 Uhr pünktlich in der Geſchäftsſtelle, Adolf Hitlerſtraße, anweſend zu ſein. Heil Hitler! Die Bezugsgelder für die Zeitſchrift„Arbeitertum“ ſind bis allerſpäteſtens Mittwoch abend abzurechnen. Das gleiche gilt auch für die, die noch Heftchen u. a. abzurechnen haben. Ich erwarte, daß alle Block- und Zellenwalter ſich hiernach richten und auch tatſächlich am Mittwoch alle noch ab⸗ zurechnenden Beträge zwiſchen 6 und 8 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle einzahlen. 9 f Den Viernheimer Volksgenoſſen geben wir hiermit zur Kenntnis, daß wir in Viernheim eine Vertretung der Wochen⸗ zeitung„Der Stürmer“ haben. Der Bezugspreis be⸗ trägt wöchentlich RM.. 20. Wir empfehlen allen Volks⸗ genoſſen, dieſe Zeitſchrift zu leſen. Anmeldungen für den Bezug derſelben werden auf der Dienſtſtelle der DAF. ent⸗ gegengenommen. Jeden Dienstag, nachmittags von 5 7 Uhr können Anträge auf Unterſtützung etc. geſtellt werden. Mitgliedsbücher, Stempelkarten oder Krankenſcheine ſind vorzulegen. gez. Mögelin. Die rückſtändigen Beiträge ſind unbedingt dieſen Monat zu begleichen, andernfalls die Abmeldung automatiſch erfolgt. Die erwerbsloſen Mitglieder der DAF. machen wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitrag der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſe 1 bis 3a lediglich eine Verwaltungs- gebühr darſtellt und keinerlei Rechte auf Unterſtützung ge⸗ währt. Heil Hitler! Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Oktober 1934. Denkſpruch Ich kenne nichts Laſterhafteres, Gemeineres, als das Lügen. Es iſt entweder ein Produkt der Bosheit, der Feig⸗ heit oder der Eitelkeit. In jeder Beziehung verfehlt es ſeinen Endzweck. Allzeit, früher oder ſpäter, werden die Lügen entdeckt. Cheſterfield. gez. Braun, Ortswalter der NSGdß. gez. Mögelin. * Der Sonntag In der Zwölfapoſtelkirche begann geſtern früh 5 Uhr, nachdem um 4 Uhr feierliches Glockengeläute die Gläubigen gerufen hatte, die öffentliche Feier des Großen Gebetes, deſſen Einführung Jahrhunderte zurückliegt und ein Feiertag von beſonderer Bedeutung iſt. Es iſt ein ſchönes Denkmal der Frömmigkeit unſerer Vorfahren und iſt tief verwurzelt in unſerer Gemeinde, wo es ſchon immer mit großer Anteil⸗ nahme und hoher Feierlichkeit begangen wurde. Bei den hl. Meſſen traten recht zahlreich die Gläubigen zum Tiſch des Herrn. Der ſakramentale Umzug konnte ſich, vom ſchön⸗ ſten Herbſtwetter begünſtigt, durch die reichgeſchmückten Stra⸗ ßen bewegen und waren die Betſtunden nach den Nachbar ſchaften tagsüber ſehr zahlreich beſucht. Um 3 Uhr war die Eröffnungskundgebung d Winterhilfswerkes, die die hieſige Leitung des Win⸗ terhilfswerkes im Goetheſchulhof angeſetzt hatte. Herr Bei⸗ geordneter Schweigert ſprach nach der Eröffnung der Kund⸗ gebung durch den Ortsgruppenamtsleiter der NSV., Herrn Zöller zu den Verſammelten über den Sinn des vom Führer aufgerufenen Winterhilfswerkes. Er erinnerte an das Beiſpiel der Jugend, die am Samstag früh mit der Brotſammlung das Winterhilfswerk begonnen hat. Es war doch eine Freude, zu ſehen, mit welchem Feuereifer unſere Pimpfe mit ihren Wagen in den Straßen des Ortes von Haus zu Haus zogen und mit leuchtenden Augen Brot um Brot de S Aujruß an alle Erwerbslojen! Seitens der Bauernſchaft wird bei mir Klage geführt, daß erwerbsloſe Volksgenoſſen, die im Vollbeſitz ihrer Kräfte ſind, ſich weigern, gegen angemeſſene Vergütung in Natura⸗ lien bei der Kartoffel- und Rübenernte zu helfen. Genau ſo gut, wie ſeitens der Nationalſozialiſtiſchen Bewegung dem Landwirt zur Pflicht gemacht iſt, ſeinen Anteil zur Linderung der Not beizutragen, genau ſo beſteht aber die moraliſche Pflicht für den Erwerbsloſen, dem Landwirt bei Bergung der Ernte und bei fehlenden Arbeitskräften be— hilflich zu ſein. Nur der hat Anſpruch auf Winterhilfe, auf das Werk der Volksgemeinſchaft, der durch ſein Verhalten auch zeigt, daß er den Gedanken begriffen hat und dieſer Erkenntnis durch die Tat Ausdruck verleiht. Beſonders graſſe Fälle, die gegen dieſe Richtlinien verſtoßen, ſind mir ſchriftlich zu melden. Heil Hitler! Franzke, Ogruf. Groß war die Freude all dieſer Buben aus dem Jungvolk, als ſie das Ergebnis ihrer Sammlung braunen Laibern. nahezu 800 Laib der Führung des Winterhilfswerkes überreichen konnten. Es iſt etwas ſymbolhaftes: Aus den Händen der Jugend empfing der Kreis der Kämpfenden gegen Hunger und Kälte die Führung des Winterhilfswerkes — das Brot für die Armen, das heute nachmittag zur Ver— teilung kommt. Die NS.⸗Frauenſchaft ſtellte in aner— kennender Weiſe Marmelade zur Verfügung. Anſchließend an die Kundgebung fand in der N. S. Volkswohlfahrts-Ge ſchäftsſtelle die Ausgabe der Ausweiskarten an die zu be— treuenden Hilfsbedürftigen ſtatt. Infolge des annehmbaren Herbſttages ergingen ſich viele im Freien und mögen auch viele die Kirchweihe in Heddes— heim, Feudenheim und Lampertheim beſucht haben.— Im Sport herrſchte geſtern Hochbetrieb. Schon am Vormittag fand auf dem Stadion an der Lorſcherſtraße ein Handball⸗ ſpiel zwiſchen Turnverein v. 1893 und den Amieitia-Hand⸗ ballern ſtatt, das erſtere gewannen. Beim fälligen Verbands- ſpiel der„Grünen“ gegen Friedrichsfeld auf dem Wald⸗ ſportplatz blieben beide Punkte in Viernheim.— Am Abend ging im„Karpfen“-Saale die dritte und letzte Aufführung von Schillers Meiſterwerk„Die Räuber“ ſeitens der kath. Pfarrgemeinde über die Bretter. Der große Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt; wohl ein Zeichen dafür, daß die beiden vorherigen Aufführungen ihre Wirkung bei den Be⸗ ſuchern nicht verfehlt hatten. Auch geſtern waren die Dar⸗ ſteller wieder voll auf der Höhe und hervorragend in Aus⸗ ſprache und Mimik. Hochbefriedigt über das Gebotene, ver⸗ ließen alle Anweſenden den Saal. * gerr Polizeikommißar Kühne tritt in den Auheſtand Der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen hat den Polizei⸗ kommiſſar Guſtav Kühne in Viernheim unter Anerken- nung der dem Staate geleiſteten treuen Dienſte auf Grund des Artikels 14 des Polizeibeamtengeſetzes vom 31. März 1928 mit Wirkung vom 1. November ds. Is. in den Ruhe⸗ ſtand verſetzt. Mit der Einſetzung des hieſigen Polizeiamtes im Jahre 1921 kam Polizeikommiſſar Kühne nach hier. Schon als 18jähriger trat er am 15. Oktober 1892 bei der 4. Kom⸗ pagnie Königl. Unteroffizierſchule in Bieberich Wiesbaden ein und wurde nach Zjähriger Dienſtzeit zur reitenden Bat⸗ terie des Großherzoglich-Heſſiſchen Feld-Artillerie-Regimen⸗ tes 25 nach Darmſtadt verſetzt. Am 10. September 1899 trat er zum Polizeiamt Darm⸗ ſtadt über und verſah daſelbſt bis zum 30. November 1921 ſeinen Dienſt, bis er am 1. Dezember 1921 an das hieſige Polizeiamt verſetzt wurde. Während der Zeit ſeines Wirkens am hieſigen Polizeiamt hat ſich Herr Polizeikommiſſar Kühne durch ſeine aufrechte Mannesart, ſeine Hilfsbereitſchaft ge⸗ gen Jedermann, die Herzen der Viernheimer Einwohnerſchaft gewonnen. Er erfreute ſich allſeitiger Wertſchätzung und galt als pflichtgetreuer Polizeibeamter und mitfühlender Menſch. Möge er mit Freude und Genugtuung ſich viele Jahre ſeines verdienten Ruheſtandes erfreuen. Eröjjnung des Winterhiljswerkes 1934/5 Am Sonntag, nachmittag um 3 Uhr eröffnete der Amts⸗ leiter der NSV., Pg. Zöller, im Goetheſchulhof das Winterhilfswerk der Ortsgruppe Viernheim mit kurzer Be⸗ grüßung der erſchienenen Volksgenoſſen, die vor dem beflagg⸗ ten Schulhausportal Aufſtellung genommen hatten. Die Teilnehmerzahl hätte wohl eine beſſere ſein dürfen, was allein die treffenden Ausführungen des ſtellvertr. Orts⸗ gruppenleiters, Pg. Schweigert, wert geweſen wären. Pg. Schweigert ſprach über das Werk der Nächſten⸗ liebe, das Werk des Führers. Keiner ſoll hungern und frie⸗ ren, das iſt der Wille des Führers, die ſelbſtverſtändliche Forderung des Chriſtentums, deſſen Verwirklichung ſich nicht nur auf geiſtige Uebungen, ſondern auch auf tatſächliches Handeln erſtrecken muß. Alle, die da gern ihr Scherflein zur Steuerung der Not geben, die ihren z. Zt. noch erwerbs⸗ loſen Brüdern helfen, zeigen, daß ſie an dem Aufbauwerk teilnehmen, an der Verwirklichung der Volksgemeinſchaft mitarbeiten. Ca. 800 Brote konnte das unermüdlich ſammelnde Jungvolk aus gebefreudigen Händen entgegennehmen. Be⸗ ſo gerne reden, in der Tat aber ſo weit abrücken, erkennen, wie verwerflich ihr Nur-Sich-Kennen iſt. g Zum Schluß appellierte Pg. Schweigert an Alle, die im Laufe des Winters angegangen werden, Mithilfe zi leiſten, gerne dem Rufe zu folgen und damit zu bewe daß wahrer Sozialismus im Reiche des Führers Ei gehalten hat, was mit einem dreifachen„Sieg Heil“ den Ideenträger, unſeren Führer, beteuert wurde. Nach Schluß der Kundgebung wurden die Berechtigungs ſcheine an die Hilfsbedürftigen ausgegeben, aufgrund derer die Brot- und Marmelade-Ausgabe erfolgt. Ca. 900 Fa milien wird das WHW. vorläufig in Viernheim betreuen. Die Atbeilszeit im Fleücher und Bückergewerbe und Ladener⸗ Milch ver⸗ Früharbeit in Bäckereien öffnung in Backwaren⸗ und kaufsſtellen as Polizeiamt Viernheim teilt uns mit: as Geſetz über eine vorübergehende Aenderung der Verordnung über die Arbeitszeit in Bäckerei- und Kondi⸗ toreien vom 26. März 1934 iſt am 30. September 1934 außer Kraft getreten. Unterm 26. September 1934 iſt ein neues Geſetz zu einer dauernden Aenderung der Verordnung über die Arbeitszeit in Bäckereien und Kon⸗ ditoreien ergangen. Dieſes Geſetz legt den Arbeitsbeginn in Bäckereien und Konditoreien auf 4,30 Uhr, den Beginn der Abgabe von Back- und Konditoreiwaren an den Verbrau cher aus der Bäckereiwerkſtatt auf 6,30 Uhr, den Beginn der Belieferung von offenen Verkaufsſtellen auf 6,15 Uhr feſt u. iſt am 1. Okt. 1934 bereits in Kraft getreten. Dieſes Geſetz gilt ſowohl für die Winter-, als auch für die Sommermonate und es wird um genaue Einhaltung dieſer Vorſchrift ſeitens der Geſchäftsinhaber wie auch der Bevölkerung gebeten, andernfalls Anzeige erſtattet werden muß. * 5 — 8 — Die Eintopfſammlung im Kreiſe Heppen⸗ heim hatte ein Ergebnis von insgeſamt 3079,96 RM. Durch den Verkauf der Bernſteinnadel wurden 1082,20 RM. erzielt. Aus den Akten der Polizei. Während der vergangenen Woche wurden die nachſtehenden Anzeigen er⸗ ſtatte: 1 wegen Verunreinigung des Fußſteiges, 3 wegen Uebertretung des Kraftfahrzeuggeſetzes, 6 wegen Verſtoß ge— gen die Straßenverkehrsordnung, 1 wegen Verſtoß gegen die Sonntagsruhe(Verkauf von Fleiſchwaren an Sonntagen), 1 wegen Vergehens gegen die Meldepflicht und 1 wegen Verſtoß gegen die Schlacht- und Fleiſchverkaufsordnung. Raubverſuch. Am vergangenen Freitag gegen 18,15 Uhr wurde auf der Landſtraße Ladenburg Heddesheim an einem 10jährigen Mädchen, das ein Paket unter dem Arm trug, ein Raubverſuch unternommen. Als ein Radfahrer ſich der Stelle näherte, ergriff der Täter die Flucht und konnte unerkannt entkommen. Zwecks näherer Unterſuchung des Vorfalles wird der Radfahrer, der ein Viernheimer geweſen ſein ſoll, gebeten, ſich bei dem hieſigen Polizeiamt zu melden. Bunter Abend. Erſtmalig in Viernheim veranſtal⸗ tet die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am kommen⸗ den Sonntag im Freiſchützſaal einen bunten Abend. Der Abend wird beſtritten von der bekannten Mainzer Lach— bühne. Da die Eintrittspreiſe ſehr niedrig bemeſſen ſind, (40 Pfg.), dürfte es allen Volksgenoſſen möglich ſein, die Veranſtaltung zu beſuchen. Wir verweiſen auf das Inſerat in heutiger Nummer und bitten, ſich rechtzeitig Eintrittskarten zu beſorgen. Dieſelben ſind u. a. auch in unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle erhältlich. Die Eheſcheidungen in Heſſen. Mit der großen Anerkennung, die die Familie als Urzelle des Staates heute findet, geht im Allgemeinen ein Nachlaſſen der Eheſcheidun⸗ gen Hand in Hand. Während in Heſſen im Jahre 1930 noch 569 Eheſcheidungen zu verzeichnen waren, betrug im Jahre 1932 die Zahl der Eheſcheidungen in Heſſen nur noch 561 und im Jahre 1933 nur noch 533. Davon entfielen auf Starkenburg 230, auf Rheinheſſen 222 und auf Oberheſſen 81. In den einzelnen Kreiſen geſtalteten ſich die Verhält⸗ niſſe allerdings in den letzten Jahren noch nicht ganz ein⸗ heitlich. So gab es im Kreiſe Heppenheim in den Jahren 1929 und 1930 je ſieben Eheſcheidungen, im Jahre 1931 waren im Kreiſe Heppenheim fünf Eheſcheidungen, im Jahre 1932 vier und im Jahre 1933 zehn Eheſcheidungen zu ver⸗ zeichnen. Außer den 533 Eheſcheidungen, die in ganz Heſſen im vergangenen Jahre zu verzeichnen waren, erfolgte noch in ſechs Fällen die Nichtigkeits- bzw. Ungültigkeitserklärun⸗ gen von Ehen. In 199 Fällen war der Mann Kläger, in 334 Fällen die Frau. In 244 Fällen wurden der Mann, in 106 Fällen die Frau und in 183 Fällen beide Teile ſchuldig geſprochen. Die meiſten Ehen(532) wurden wegen Ver⸗ letzung der ehelichen Pflichten und 187 wegen Ehebruchs gelöſt. Ortschronik ſoll über Volkskum und Heimat berichten. Im Intereſſe der notwendigen Pflege von Volkstum und Heimat auch im deutſchen Dorf wird vom Deutſchen Ge⸗ meindetag angeregt, regelmäßig eine Ortschronik zu führen. Der Deutſche Gemeindetag habe dem Verlage der„Landge⸗ meinde“ die Vollmachten gegeben, den Entwurf einer Orts⸗ chronik herauszubringen und den Landgemeinden anzu— bieten. Die Ortschronik ſoll das bleibende Denkmal ſein, das ſich jeder Gemeindevorſteher in den Herzen ſeiner Dorfein⸗ wohner ſetzen kann. Sie habe um ſo mehr Bedeutung, als⸗ es gerade in den kleineren Gemeinden kaum möglich ſein werde, eine Heimatbücherei, ein Heimatmuſeum und ein Heimatarchiv einzurichten. ö Bekämpfung des öffentlichen Bettelns. Neuerdings iſt wieder über eine erhebliche Zunahme des Bettelns zu kla⸗ gen. Das iſt um ſo mehr zu bedauern, als, wie im Vor⸗ jahr das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes nur dann zu einem vollen Erfolg führen kann, wenn die zur Linderung der Notlage deutſcher Volksgenoſſen freiwillig zur Verfügung geſtellten Mittel nach einheitlichen Geſichtspunkten zur Ver⸗ wendung kommen. Für das kommende Winterhalbjahr weiſt daher der preußiſche Miniſter des Innern auf die vorjährigen Beſtimmungen über die Bekämpfung des Bettelunweſens beſonders hin und macht die Beachtung allen Polizeibehörden 1 Berg aufſchichteten— zu einem von duftenden, ſchämend müſſen die Einzelnen, die vom wahren Sozialismus erneut zur beſonderen Pflicht. f * i Det 2 2 8 ee 12 e A anurrt An külamilen Vereins⸗Anzeiger wan Turnverein von 1893 e. V. Am Samstag, mit großem landw. 3. November, Kunſtturnwettkampf in Neu- Hinterbau, ganzod. ſtadt. Intereſſenten, welche mitfahren Wolle ee e melden ſich am Dienstag abend bei Peter Zu. 80 W. 5— 0 5 81 9 der Roſchauer in der Sporthalle am Lorſcherweg. Geſchäftsſt. ds. Bl. Täglich füßen wer möguenkelten. Reklame zu treiben heute nicht aus— nützt, der ſchädigt ſich ſelbſt. Wer aber wirbt, wer mit den ihm zu Brennerei Gebote ſtehenden Mitteln, die Auf⸗ und Kelterei merkſamkeit auf ſein Können ſeine Ludwig Abſichten, ſeine Erzeugniſſe und Lamberth Waren lenkt, der hilft ſich ſelbſt und dient dem Wiederaufbau. Darum inſerieren Sie ſtändig in der Mernheimer Volkszenung liefert schnell und dillig fghanlaaghaggaggadgaaeagen Lud Ugra dar Drodakrldng hoch heal Montag im Pbflral- Fam. Pass N. S.-Semeinscheft„Kraft durch Freude“ Kreiswaltung Heppenheim Einladung! Am Sonntag, den 28. Oktober, abends 8,30 Uhr beginnend, findet im Saale des Gaſthauſes„Zum Freiſchütz“ in Viernheim. eln groger bunter heiterer Abend Tanz ſtatt. Hierzu laden wir die verehrte Einwohnerſchaft von Viernheim recht freundlichſt ein und bitten um zahlreichen Beſuch. Es ſpielt die Mainzer Lachbü hne, die rheiniſchen Künſtler! Sie lachen von Anfang bis Ende über die Darbietungen. Darum kommen Sie und vergeſſen Sie für einige Stunden den Alltag! Eintritt: 40 Pfg. im Vorverkauf, 50 Pfg. an der Abendkaſſe. Vorverkau fsſtellen: Im Lokal„Frei⸗ ſchütz“, auf der Redaktion der Volkszeitung, ſowie in der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Arbeitsfront(Lorſcherſtraße). Für Erwerbsloſe und Kriegsbeſchädigte(nur gegen Aus— weis) 30 Pfg. nur an der Abendkaſſe. Anſchließend: Tanz Kreiswaltung NS.„Kraft d. Freude“ Kreis Heppenheim fr. Holmann a. d. Drehscheibe Sie wollen doch reſtlos das Pub likum erfaſſen. Aua — Die vornehme Mechaniſche Scnrelnerel Ferdinand e Luſtſah 5 ben Alolmann. Familien Druckſache Derlobungs⸗ Dermählungs⸗, Geburts⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnell und billig bei der Druckerei der„Diernheimer 8— 97 N Schillerſtraße ö 5 verſailles befreien! empfiehlt ſich Veesze Mieglles in Ddeutſchen rufefport. berbang! 1 Dolbszeitung“, Bismarebſtr. 13, Tel. 153. 8 4 Streckenarbeiter getötet Heute Montag früh gegen 7.45 Ahr wurden zwiſchen Wieblingen und Friedrichsfeld in dichtem Nebel 4 Streckeuarbeiter, die vor dem Zuge gewarnt waren, von dem Perſonenzug Mannheim⸗Heidelberg überfahren und getötet. Einzelheiten fehlen noch. FCTCCCCTCc0c Zeppelindienſt nach ASA Verhandlungen Dr. Eckeners in Neuyork. Wie man hört, weilt Dr. Eckener gegenwärtig in Neu⸗ hork, um die Einrichtung eines regelmäßigen Zeppelinluft⸗ verkehrs zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten von Nordamerika vorzubereiten. Die Aufnahme dieſes Ver⸗ kehrs iſt für den Sommer oder den Herbſt des nächſten Jah⸗ res in Ausſicht genommen, und zwar ſoll dafür das Rieſen⸗ luftſchiff LZ. 129, das in Friedrichshafen ſeiner Vollendung entgegengeht, in Dienſt geſtellt werden. Die Koſten der Ueber⸗ fahrt dürften ſich auf etwa 400 Dollar belaufen. Nach den bisherigen Plänen ſoll das Luftſchiff in Berlin Iwiſchenſtation machen. Die Dauer der Aeberfahrt wird rund 60 Stunden betragen, während die Rückfahrt angeſichts der günſtigeren atmoſphäriſchen Verhältniſſe 50 Stunden kaum überſchreiten wird. Die Füllung des Luftſchiffes ſoll mit Helium-Traggas erfolgen. Da Helium⸗Traggas nur in den Vereinigten Staaten zur Verfügung ſteht, dürfte Dr. Eckener anläßlich ſeiner Anwe⸗ ſenheit in Neuyork zugleich auch die Verſorgung des neuen Luftſchiffes mit dieſem Gas ſicherſtellen. Um unnötige Koſten zu erſparen, ſoll jedoch die erſte Ueberfahrt nach den Ver⸗ einigten Staaten noch mit Waſſerſtoff erfolgen. Die Ausſichten für dieſe neue Ogeanverbindung werden allgemein als günſtig angeſehen, da auch die bereits be⸗ ſtehende regelmäßige Luftſchiffverbindung mit Südamerika ſich durchaus rentiert. So hat 3. B. das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ in dieſem Jahre ſchon zehn Fahrten nach Südamerika ausgeführt. Eine weitere Südamerika⸗Fahrt wird der„Graf Zeppelin“ am 8. Dezember antreten, um Weihnachtsbeſuche zwiſchen Reichsdeulſchen und ihren Angehörigen in Südamerika ſowie einen Austauſch von Poſt und Weihnachtspaketen zu ermöglichen. Dieſe Weihnachtsfahrt, die erſte Luftſchiffahrt mitten im Winter, zeigt zugleich, welchen Grad der Vollkommenheit die deutſchen Luftſchiffe bereits erreicht haben. Am Namen ſollſt du ſie erkennen Die Nibelungen ſtehen im Adreßbuch! Daß in unſeren Adreßbüchern eine Fülle von Namen zu finden iſt, in denen uraltes deutſches Kultur⸗ und Sagen⸗ gut ſteckt, iſt bekannt. Jedes zwangloſe Blättern in dieſen modernen Nachſchlagebüchern fördert eine Menge davon zu⸗ tage. Trotzdem wird es überraſchen zu hören, daß auch die Nibelungen, das bekannteſte Geſchlecht der altdeutſchen Sage, noch in den Adreßbüchern des 20. Jahrhunderts zu[e finden find. Whisky trinken, Pfeife rauchen, ſich raſieren laſſen, balgen Es wäre einmal intereſſant, dem Namen des alten Sagengeſchlechts als Familiennamen nachzugehen. Für die letzten Jahrhunderte fehlen dafür alle Belege. Aber im gerade in der Stadt, die der Hauptſchauplatz der Nibelungen⸗ ſage iſt, nämlich in Worms. Dort kommt um 1223 häufig ein Dompropſt Nibelungus in Urkunden vor. Und 1241 erſcheint auch an dem dortigen Martinusſtift ein Propſt i. Nybelung. Aber ſchon 1145 gab es an dieſem uralten, 5 kaiſerlichen Stifte in der Nibelungenſtadt einen Propſt die⸗ Viktoria“, der heute Montag noch der großen Nachfrage wegen im Central⸗Film⸗Palaſt letztmals zur Aufführung kommt. Ein Volltreffer der Ufa iſt dieſe Tonfilm⸗Operette, die überall große Erfolge hat. Renate Müller als Mann muß umgekehrt künſte ſpielen laſſen und das Herz dem eröffnen, den ſie Hochmittelalter iſt er nachweisbar, und zwar ſeltſamerweiſe liebt fi Natur, der zur Quelle ſtändiger ſchallender Heiterkeit wird. Es iſt für eine Eva keine Kleinigkeit, ein Adam zu ſein. Hermann Thimig, der Pechvogel in allen Lebenslagen, iſt — geradezu gewimmelt haben. Denn es gibt offenbar ver⸗ ſchiedene Zweige dieſes Geſchlechtes in der guten alten Reichsſtadt. So tritt dort 1216 ein Domſtiftsherr Nibelungus de Wolveskel auf, 1239 ein Nibelungus de Moneta, 1243 ein Nibelungus II. Und auch 1158 findet ſich am Dom ein Kuſtos des Namens Nibelungus. Merkwürdig, daß alle dieſe Leute gerade in der Zeit leben, in der das Nibelungenlied in ſeiner heutigen Faſſung entſtanden iſt! Seltſamer noch, daß aber ſchon lange vor dieſem Zeitpunkt Männer mit dieſem Familiennamen in und um Worms auftauchen. Einer davon ſteht ſogar den Ereigniſſen der Völkerwanderungszeit, die in der Nibelun⸗ genſage ihren Niederſchlag gefunden haben, zeitlich noch verhältnismäßig nahe. Der Nibelung nämlich, der 774 ſeine in der Bretzenheimer Gemarkung bei Mainz gelegenen Güter dem damals gerade neu gegründeten Kloſter Lorſch ſchenkt, jenem Kloſter Lorſch, in dem die Sage dann Sieg⸗ fried beſtattet werden läßt, jenem Kloſter, das ſie als eine Stiftung der Nibelungenfürſtin Ute bezeichnet! Ja, die Nibelungen ſind hiſtoriſche Perſönlichkeiten. Und wie man ſieht, haben ſie mit den Stätten der Sage genug zu tun. Auch dem Kloſter Lorſch gegenüber auf der anderen Rheinſeite in Dienheim, ſüdlich von Oppenheim, hauſte im frühen Mittelalter ein Nibelung. Alle Wahr⸗ ſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß es das ganze Mittelalter hin⸗ durch in Rheinheſſen eine edle Familie de Niepeling, nobiles de Niebeling, gegeben hat. Noch 1408 iſt unter den Haus⸗ oder Münzgenoſſen des Wormſer Biſchofs ein Nicolaus Nübeling nachweisbar. Aber auch die im Nibelungenlied nicht genannte Nachbarſtadt Mainz hat ihre Nibelungen ge⸗ habt; und ältere Forſcher haben ſogar ſchon die Anſicht vertreten, daß die Wormſer Nibelungen überhaupt nur ein Zweig der Mainzer ſeien. 1274 nämlich wird in Mainz ein Haus erwähnt, das den Namen führt„apud Nibelun⸗ gen“, und 1300 vermietet ein„Nibelungus civis Mogunti⸗ nus“, alſo ein Nibelung, Bürger von Mainz, ſein Haus den Dominikanern. Aber bald darauf ſcheint das Geſchlecht in Mainz erloſchen zu ſein. Denn 1333 wird in der mittel⸗ rheiniſchen Metropole ein Haus aufgeführt„Domus quon⸗ dam der Nibelungen ſita apud fontem dictum Grabeborn“, ein Haus, einſt im Beſitz der Nibelungen bei dem Brunnen, der Grabeborn genannt wird. Der Grabeborn wird von den Mainzer Topographen im heute Kirſchgarten genannten Stadtteil mitten im dickſten Häuſergewühl der Altſtadt ge⸗ ſucht, nahe bei dem uralten Kaiſerdom, näher noch bei der Johanniterkommende zum Heiligen Grabe und nicht allzu⸗ weit von dem alten merowingiſchen Königshof bei St. Mau⸗ rttius. Friedrich Berka. Etſte Viernheimer Tonfilmichau Ein Mäbel zieht ſich gojen an und blujt die ganze Welt Aus dem erfolgreichſten Ufa⸗Tonfilmwerk„Viktor und ine Viktoria ſpielen. Wenn ſie aber männlich ſein muß: kurz, wenn ſie ſich in jeder Lage verleugnen muß aber weiblich ſein möchte: Puderdoſe zucken, Eva⸗ dann ergibt ſich unweigerlich ein Zwieſpalt der berwältigend komiſch, ſodaß wirklich das ſtändige Lachen icht ausbleiben kann. Ein Beſuch noch heute bringt allen ſes Namens. Es muß damals in Worms von Nibelungen] ei ne große Freude. Anjere Saar 1935 Aufruf für das neue Jahrbuch Immer näher rückt der große Schickſalstag des deutſchen Saarvolkes. Blatt um Blatt des 100⸗Tage⸗Saar⸗Kalenders fällt. An 750 000 Stellen erinnert er an die entſcheidenden Tage des Endkampfes. Dieſer 100-Tage-⸗Kalender ſtellt ein Gemeinſchaftswerk dar, deſſen Erlös dem Winterhilfswerk der Saar zufließt. Er iſt reſtlos ausverkauft. Mit dem 13. Januar iſt aber der Kampf noch nicht beendet. Erſt dann werden die ganzen Probleme aufgerollt. Das ganze nächſte Jahr wird noch im Zeichen der Saar. ſtehen. Dieſen Kampf auch vom Volke her zu unterſtützen, dient das neue Werk, das in dieſen Tagen zum Vertrieb kommen wird. Es iſt das Jahrbuch„Unſere Saar 1935“. Erprobte Kämpfer des Saarlandes, Arbeiter, Wirt⸗ ſchaftsführer, Journaliſten und Künſtler haben es geſchaffen. In volkstümlicher Weiſe werden alle Fragen des Saarlandes behandelt, die das ganze Jahr 1935 beherrſchen werden. Auch der Erlös dieſes Jahrbuches es koſtet eine Mark— fließt dem Winterhilfswerk der Saar zu, das in der Haupt⸗ ſache mit dieſen Mitteln aufgebaut wird. Darum ergeht heute wieder der Appell an das Volk und alle Parteidienſtſtellen, Behörden und den Buchhandel, mitzuhelfen, daß dieſes neue Jahrbuch jeden Volksgenoſſen an das Schickſalsjahr unſerer Saar mahnt und ihn über ihre großen Aufgaben unterrichtet. Beſtellungen werden ſo⸗ fort entgegengenommen. Auch die noch nicht ausgeführten Aufträge für den ausverkauften 100⸗Tage⸗Kalender werden mit dieſem Jahrbuch beliefert. Es iſt das einzige offiziell zugelaſſene Jahrbuch der Saar des ganzen Reiches. Sportnachrichten Viernheim gewinnt gegen Friebrichsjeld 5:2 Alle 3 Verbandsmannſchaften ſiegen Das war einmal ein Spiel, das einem wieder Freude machte, obſchon wegen der Stürmerleiſtung vieles offen blieb, ſonſt hätte nicht bis weit in die zweite Hälfte hinein nur der Mittelläufer durch drei prächtige Strafbälle den Sieg ſicher⸗ ſtellen müſſen. Erſt ſpäter klappte es im Sturm beſſer und die Außen reihten Nr. 4 und Nr. 5 an, während den Gäſten zwei Tore geſchenkt wurden. Durch die Umſtellung im Sturm iſt mehr Angriffsgeiſt in die Vorderreihe gekommen, nur ſollte der neue Mittelſtürmer mehr den Sturm führen, an⸗ ſtatt ſelbſt zu viel Einzelaktionen zu unternehmen. Das hat ſich im ganzen Spiel gezeigt und dadurch fällt ein Sieg immer ſchwerer. Es liegt unſerer Spielweiſe beſſer, Angriffe von den Außen her einzuleiten und dann in der Mitte durchzu⸗ ſtoßen. Das bringt eher Erfolge, als wenn ſich alles in der Mitte vor dem Tor zuſammenballt. Dadurch fielen auch von der Sturmmitte keine Tore und außen iſt man zuviel untätig Alſo das noch verbeſſern und dann geht's auch wieder auf⸗ wärts. Einen ſolchen Sieg wird man den Grünen nicht mehr zugetraut haben. Und doch war es eine gute Leiſtung, die gerade nach dem vorletzten Spiel beſonders anerkannt werden muß. Hoffentlich bleibt es bei dieſer einzigen Enttäuſchung und die Mannſchaft hat wieder Selbſtvertrauen. Dazu ge⸗ hört zur Erhaltung für verſchiedene Spieler noch einiges Training— und größere Ruhe. Friedrichsfeld ward bezwun⸗ gen, ſchuld daran war: eine gute Leiſtung. Damit wird man immer vorwärts kommen. r. Bezirksklaße Anterbaben citia auf dem Stadion endete mit ein Turner. Das hohe Reſultat iſt wohl zweier Spieler bei Beginn des Spieles Spiel verlor vom ſelben Augenblick an und in gleichen Abſtänden fielen die Treffer. Gegen Schluß erzielte die Ameitia noch ihre Gegentreffer. Sandhofen— Neulußheim 41 Hockenheim— Käfertal 1:0 Viernheim— Friedrichsfeld 2 Feudenheim— Altrip 1.1 Seckenheim— Phönix Mannheim 2.2 Oberhauſen— Ilvesheim 1˙5 Sp. gew. un. verl. Tore P Sandhofen E i e e 8 Ilvesheim 5 3 2 0 15:6 8 Neulußheim 5 2 2 1 1177. Feudenheim 4„ 0 5˙4 5 Altrip 5 2 1 2 8:8 5 Hockenheim 5 2 1 2 6·12 5 Biernheim 4 2 0 2 12.11— Germania Friedrichsfeld 4 2 0 2 9˙12 4 Seckenheim 3 1 2 1 10:8— Phönix Mannheim 4 1 1 2 8:10 2 Käfertal 5 0 2 3 5·9 2 Oberhauſen 5 0 0 5 6.20 50 2 Der Handballlokalkampf endet mit einem überzeugenden 14:5⸗Sieg der Turner! Das geſtrige Lokaltreffen zwiſchen Turnverein und Ami⸗ em klaren Sieg für die auf das Ausſcheiden zurück zu führen. Das ſeinen ganzen Reiz Amicitia 2.— Turnverein 3. 3:7 Turnverein J.— 07 Mannheim J. 18.1 Fußball— Kreisklaſſe 2 Turnverein 1.— Da. Hemsbach 11 Schmelings nächſter Amerikakampf. Max Schmeling kämpft nunmehr gegen Steve Hamas am 28. Februar 1935 in Miami (Florida) in einer Ausſcheidun 0 8 ſchaft. wettzumachen und das um ſo eher, als Weltmeiſter Max Baer kommen ſoll. i U g um die Schwergewichts⸗Meiſter⸗ „Maxe“ hat alſo Gelegenheit, ſeine damalige Niederlage der Sieger alsdann gegen gandelsleil Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 323 Stück, verkauft wurden 239 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stück zu 6—11 RM., Läufer das Stück zu 15—28 RM., Einleger das Stück zu 30—35 RM. Marktverlauf gut. n ä —— 7 eee eee 2* 5 N r * e 3 8 . N 55 „55 N , —.—— e 3 Erleichterungen in der Durchführung von Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſſen teilt mit: Der neue Erlaß des Herrn Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung er— leichtert zunächſt ganz allgemein die Durchführung neuer Notſtandsarbeiten und gibt die Möglichkeit, auch ſolche Arbeitsvorhaben durch verlorenen Zuſchuß der Reichsanſtalt zu fördern, die nach den im Sommer gültigen, bewußt einengenden Beſtimmungen nicht als Notſtands— arbeiten anerkannt werden durften. Es wird nunmehr ge— lingen, durch verſtärkten Einſatz der im Sommer durch Droſſelung der Notſtandsarbeiten erſparten Mittel einen beträchtlichen Teil der Arbeitskräfte aufzufangen, die in den ſaiſonbedingten Induſtriezweigen und teilweiſe in der Land⸗ wirtſchaft zwangsläufig zur Entlaſſung kommen werden. Vor allem wird ſich die Möglichkeit, den Grundförde⸗ rungsſatz auf 3 Mark pro Tagewerk zu erhöhen, in der be— ſchleunigten Ingangſetzung ſolcher Arbeitsvorhaben auswir⸗ ken, die bisher, insbeſondere von finanziell leiſtungsſchwa⸗ chen Gemeinden, bei einem Zuſchuß von nur 2.50 Mark nicht in Angriff genommen werden konnten. Um darüber hinaus die weitere Durchführung ſolcher Arbeiten, die bei intenſiver Fortſetzung im Winter mehr Koſten erfordern und dadurch eine beſondere Belaſtung für den Träger be— deuten, ſicherzuſtellen, kann für die ab Oktober anfallenden Tagewerke die Grundförderung auch bei denjenigen Maß— nahmen auf 3 Mark feſtgeſetzt werden, die bereits unter Be— willigung eines niedrigeren Förderungsſatzes vor dem 1. Oktober begonnen worden ſind. Beſonders bedeutungsvoll für den waldreichen Be⸗ zirk Heſſen iſt die Ausdehnung der Grundförderung auf bisher nicht zugelaſſene forſtwirtſchaftliche Arbeiten. Neuaufforſtungen, Wiederaufforſtungen von Flächen, die ſeit mindeſtens 3 Jahren nicht aufgeforſtet werden konn— ten oder durch Waldbrände, Schädlinge, Unwetter vernich— tet worden ſind, können jetzt ebenſo als Notſtandsarbeiten durchgeführt werden wie der Bau von Wegen, die der Holz⸗ abfuhr und anderen vorwiegend forſtwirtſchaftlichen Zwek— ken dienen. Ferner kommen auch Forſtkulturarbeiten in Frage, wenn ſie ſich zur Prüfung des Arbeitswillens von Frauen eignen. Wichtig iſt hierbei die Beſtimmung, daß in allen dieſen Fällen auch ein Land als Träger auftreten kann und daß derartige Arbeiten auch in Privatforſten dein rchseführt werden können, wenn als Träger eine Gemeinde oder eine andere öffentliche oder gemeinnützige Inſtanz eingeſchaltet wird. Ebenſo ſind auch die Länder wieder als Träger zugelaſ— ſen bei großen Arbeiten zur Erſchließung neuen Sied— lungslandes, zum Hochwaſſerſchutz, beim Bau von Talſper⸗ ren und bei Flußregulierungen, ſowie beim Bau ſolcher Straßen, die nicht als„Reichsſtraßen“ anzuſehen ſind. Um eine ſtärkere Entlaſtung der von der Arbeitsloſigkeit beſonders betroffenen Großſtädte zu erreichen, ſollen nach Möglichkeit großſtädtiſche Arbeitsloſe bei Notſtandsarbeiten in ländlichen Gebieten eingeſetzt werden. Zur Erleichterung dieſer Maßnahme kann in Zukunft die Reichsanſtalt die Reiſekoſten, die Koſten der Arbeitsausrüſtung, ſowie die Familienzuſchläge nicht nur fürn Hauptunterſtüt⸗ zungsempfänger, ſondern auch für anerkannte Wohlfahrts empfänger inſoweit übernehmen, als die Heimatgemeinden dieſe Koſten aus eigener Kraft nicht aufzubringen in der Lage ſind. Soweit in Ausnahmefällen es dem Träger der Arbeit nicht zugemutet werden kann, ſolche Notſtandsarbeiter, die wegen Erreichung der Höchſtbeſchäftigungsdauer eigentlich ausſcheiden müßten, durch Erwerbsloſe aus den Großſtäd— ten zu erſetzen, kann unter gewiſſen Vorausſetzungen wäh— rend der Wintermonate der Notſtandsarbeiter auch über 52 Wochen hinaus bei Notſtandsarbeiten beſchäftigt werden. Schließlich können zur Förderung unſerer wirtſchaft⸗ lichen Unabhängigkeit aus Mitteln der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge nunmehr auch private auf Erwerb ge— richtete Unternehmungen gefördert werden, die den Erſatz ausländiſcher Erzeugniſſe durch inländiſche bezwecken, ſoweit die Aufnahme dieſer Produktion für die einzelnen Unter⸗ nehmungen ein beſonderes Riſiko bedeutet und dafür ein überwiegendes öffentliches Intereſſe in Frage ſteht. Die Entſcheidung trifft in dieſen Fällen der Präſident der Reichsanſtalt in Verbindung mit den fachlich zuſtändigen Reichsminiſterien. Bei einer planvollen Ausſchöpfung all dieſer Möglich⸗ keiten wird es gelingen, einem an ſich im Winter ſaiſon⸗ mäßig bedingten Anſchwellen der Arbeitsloſigkeit mit Er⸗ fola entgegenzuarbeiten. Mißlungener Raubüberfall Wiesbaden, 21. Okt. Der Bote einer Wiesbadener Fir- ma, der einen größeren Betrag zur Bank bringen wollle, wurde von einem Motorradfahrer überfallen, der ihn nie⸗ derſchlug und ihm die Geldtaſche entriß. Als der Täter flüchten wollte, ſtür zen er, ſo daß der Bote die Taſche wieder ergreifen konnte. Da der Räuber alle, die ſich ihm in den Weg ſtellten, mit einer Piſtole bedrohte, entkam er 88 Am Marktplatz jedoch wurde er von einem Paſ⸗ anten niedergeſchlagen und feſtgenommen. Der Täter iſt 20 Jahre alt. Das Motorrad hakte er vormikkags geſtohlen. Schlagwettererploſion in Herne Schweres Unglück bei Reparaturarbeiten. Eſſen, 21. Oktober. Auf der Zeche Konſtantin IV/ ereignete ſich am Sonn- lag mittag bei der Vornahme von Reparaturarbeiten eine örtliche Schlagwetterexploſion. Sieben Bergleute wurden getötet, vier wurden verletzt. Weitere Menſchenleben ſtehen nicht in Gefahr. 1500 Gtreifende bleiben im Betrieb Warſchau, 21. Oktober. Nach Berichten aus Czenſtochau haben die ſtreikenden Arbeiter und Arbeiterinnen der dortigen Textilfabrik Pel⸗ zer ſeit 47 Tagen die Fabrikräume nicht mehr verlaſſen. Sie wollen dieſe Form des Streiks bis zur Erfüllung ihrer Forderungen fortſetzen. Es handelt ſich um 110 Frauen und 360 Männer. Infolge der Zuſammendrängung dieſer Menſchenmenge kommen täglich neue Erkrankungen vor. Oft wehren ſich halb ohnmächtige Frauen gegen eine Ueber⸗ führung aus der Fabrik ins Krankenhaus. Nolſtanbsarbeiten während ber Wintermonate Kirchenmaler und Finanzminiſter Der Düſſeldorfer Kirchenmaler Eduard von Gebhardt bat den, preußiſchen Finanzminiſter Miquel um eine Subvention für die Ausmalung einer Kirche in Düſſeldorf, und um die Exzellenz zu locken, ſchlug er ihr dafür vor, daß eine der Bild— figuren Miquels Züge tragen ſolle. Miquel iſt keine Schön— heit geweſen, aber er war witzig und ironiſch und fragte:„Wie wollen Sie denn meinen häßlichen Kopf für eine bibliſche Dar— ſtellung verwenden?“ Der Kirchenmaler, bekannt für ſeine Schlagfertigkeit, antwortete:„Als Phariſäer, Exzellenz!“ Obgleich man allgemein glaubte, daß dieſe Anekdote er— funden ſei, hat jetzt ein Düſſeldorfer ſyſtematiſch ſämtliche Bil— der Gebhardts in den Düſſeldorfer Kirchen daraufhin ange— ſehen ob ſich der Maler tatſächlich einen ſolchen Scherz erlaubt habe. Mit Hilfe einer Photographie Miquels wurden die Nachſorſchungen mit Eifer veranſtaltet, und wirklich fand ſich in der Friedenskirche in dem Bild„Die Verklärung“ unter der Gruppe der Phariſäer eine Figur, die Miquels Geſichtszüge uns in lebendigem Fresko überliefert. Entdeckung eines unterirdiſchen Fluſſes In dem franzöſiſchen Departement Doubs hat der Abbs Mermet eine aufſehenerregende Entdeckung gemacht. Schon im vorigen Jahr hat er in der gleichen Gegend, und zwar in der Dorfgemeinde Sainte-Colombe bei Pontarlier, eine Pe— troleumquelle entdeckt. Jetzt hatte der Gemeinderat des Dorfes Herimencourt ihn rufen laſſen, um einen geeigneten Ort für die Bohrung eines Brunnens zu ſuchen. Bei dieſer Ge— legenheit entdeckte der Abs in der Nähe des Dorfes Thulao das Vorhandenſein eines gewaltigen unterirdiſchen Fluſſes, der wahrſcheinlich aus den Alpen kommt und unter der Erdoberfläche an den Dörfern Thulay und Herimen— court vorbeifließt. Nach den Berechnungen des Abbes iſt die Tiefe des Fluſſes auf mindeſtens 150 Mete, zu ſchätzen ſeine Breite auf teilweiſe 9 Kilometer. Tatſächlich haben ſich in dieſer Gegend vor einigen Jahren bodenloſe Trichter gebildet, was die Einwohnerſchaft der Dörfer natürlich in große Auf— regung verſetzte. Später tauchte der Gedanke auf, daß ſich in der Tiefe ein See befinden müſſe und man konnte häufiges Donnerrollen feſtſtellen. Wohrſcheinlich war es durch einen Erd- oder Felſenſturz in dieſem Fluß verurſacht. Ver⸗ mutlich werden in aller Kürze gewaltige Bohrungssarbeiten in Angriff genommen werden. Auf der Suche nach den Schätzen Attilas Das bisher unentdeckte Grab des Hunnenkönigs Attila, das unermeßliche Schätze bergen ſoll, beſchäftigt ſeit jeher die Phantaſie der Menſchen. Neuerdings meldete ſich wiederum ein 73jähriger Greis bei der Direktion der hiſtoriſchen Denk— mäler in Wien und bat um die Erlaubnis, Ausgrabungen bei Altenburg vornehmen zu dürfen. Er behauptet, ein altes Ma— nuſkript gefunden zu haben, das Angaben über den Begräbnis⸗ ort Attilas enthält. Die Erlaubnis wurde ihm erteilt, doch machte man ihn darauf aufmerkſam, daß die gleiche Behaup⸗ tung ſchon von zahlreichen Perſonen vorgebracht worden iſt, ſich bisher aber ſtets als irrig erwieſen habe. Auch gegenwär⸗ tig ſind mehrere Forſcher mit der Suche nach dem ſagenhaften Grabe des Hunnenkönigs beſchäftigt; u. a. der Beſitzer des Schloſſes Aurolzmünſter; ein Lehrer, der den Wert des Schat— zes auf 100 Millionen Dollar ſchätzt; er hat verſprochen ihn dem öſterreichiſchen Staat zu ſchenken und nur 10 Prozent für ſich zu behalten; ſchließlich eine Frau, der die Muttergottes den Ort geoffenbart haben ſoll Peterchen und das Kartoffelſeuer Kartoffelfeuer ſind Feuer der Jugend— habe ich in dieſen Tagen irgendwo geleſen. Da dachte ich zurück an die Zeit, als ich noch ein Junge war, als man die erſte Pfeife beim Kartoffelfeuer rauchte— mit Kartoffelkraut geſtopft natürlich— wovon uns dann ſo recht, recht übel wurde. So übel, daß darüber nicht einmal die in der Aſche gebra⸗ tenen Kartoffeln hinweghelfen konnten. Kartoffelfeuer, Feuer der Jugend... In dieſe erinnerungsſelige Stimmung hinein platzt ein amtliches Schriftſtück, der Bericht eines Gendarmeriewacht— meiſters. Und da ſteht, daß das elfjährige Peterchen, das ſchon mit anderen Spielgefährten Kartoffelfeuer abgebrannt hatte, auch einmal einen großen Brand ſehen wollte und mit Streichhölzern, die es in der elterlichen Küche fand, einen Strohſchober anzündete. Das Feuer griff auf eine zehn Meter entfernt ſtehende Scheune und auf Stall und Wohn— haus über. Schaden: 65 000 Mark. Ein kalter Strahl. Paragraphen marſchieren auf. War der Junge ohne Aufſicht? Wie kam er an die Streichhölzer? Darf ein Strohſchober nur zehn Meter von den Gebäuden entfernt geſetzt werden? Nein, das iſt polizeiwidrig! War der Beſitzer verſichert? Aber das iſt ja gleichgültig, 65 000 Mark Volksvermögen ſind vernichtet. Unwillkürlich male ich mir die Zahl mit den drei inhaltsſchweren Nullen hin. Wieviel Kinder hätten davon ſatt werden können in dieſem Winter, Peterchen! Und nun hat der Vater dir das Leder voll ge— hauen, die Mutter weint, im Dorf zeigt man mit Fingern auf dich. Mit 11 Jahren ſchon ein Schädling am Volks⸗ ganzen— zwar ohne daß du es wollteſt— aber das macht deine Tat nicht beſſer. a Zu Hauſe habe ich die Streichhölzer vom Herd genom— men und ſie fort auf das Küchenbord gelegt. Denn unſer Fritz hat jetzt auch tagelang im Garten Kartoffelfeuer abgebrannt. Und ich glaube, mancher Vater, der ein Peterchen oder ein Fritzchen zu Hauſe hat, wird ſich vornehmen, es ebenſo zu tun. Hannibal. Abſatzregelung für Winterkopfkohl Der Reichsbeauftragte für die Regelung des Abſatzes von Gartenbauerzeugniſſen hat beſtimmt, daß für die Regelung des Abſatzes von Winterkopfkohl in den Lan⸗ desbauernſchaften beſtimmte Gebiete zu geſchloſſenen An⸗ baugebieten erklärt werden. Die Regelung des Abſatzes von Winterkopfkohl wird in dieſen Gebieten dem Gebietsbeauf⸗ tragten für Gartenbauerzeugniſſe übertragen. Die Erzeuger haben jede bei ihnen anfallende Menge, ſoweit ſie nicht im eigenen Betriebe oder am Ort der Erzeugung ſelbſt ver⸗ braucht werden kann, der Bezirksvertriebsſtelle anzubieten. Dieſe iſt allein berechtigt, die Abgabe von Kohl an die Ver⸗ teiler und Großverbraucher vorzunehmen. Der Kleinver⸗ kauf vom Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher auf ee ſowie im eigenen Betrieb des Erzeugers iſt geſtattet. Ehret die toten Helden! Dieſes Erinnerungsbild gemahnt uns daran, daß auch wir unſeren Teil am 20. und 21. Oktober für die Erhaltung der deutſchen Kriegsgräber im Ausland geben. Hindenburg gibt zum Kriegsopfertag 1932. 5 SSS Y Y Y——b——ĩ— bb Gewinnauszug 1. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Süddeulſche Staats⸗Lotterie. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 19. Oktober 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 327978 272630 18547 41170 dewi 7924 44383 129180 220007 2720 341363 24 Gewinne zu 800 M. 8945 37529 75417 94793 1066981 164868 193432 252657 257269 276851 315731 317124 58 Gewinne zu 500 M. 6553 9671 12976 16450 48652 91076 106543 114435 116788 122903 140193 147772 150024 157348 189853 217550 230947 235612 237741 239373 259859 260118 270257 299239 306138 340504 354299 362936 385186 170 Gewinne zu 200 M. 10172 22524 23275 32229 34983 36363 42988 55679 57122 77456 86945 93140 95575 99688 191409 197992 111848 113921 119074 119810 120349 121266 127396 131648 132181 135970 138971 139019 150519 164734 167190 168464 182879 185952 186486 188721 193814 184346 201570 206627 209789 210332 211633 212259 215547 221050 225062 237334 238448 240709 241236 243929 247343 249108 253029 260417 263028 263034 263061 289171 292112 300755 303413 303796 322234 327288 327551 329935 335170 335756 338786 339878 340630 342620 344277 345510 346203 360686 366548 376056 382031 388146 389086 394001 394748 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 6 Gewinne zu 3000 M. 250177 348888 352595 4 Gewinne zu 2000 M. 231299 271066 10 Gewinne zu 1000 M. 105597 109014 210132 259222 328854 28 Gewinne zu 800 M. 8932 46394 55296 59592 90089 81961 148612 156551 193410 266534 272487 306396 356030 363728 52 Gewinne zu 500 M. 5226 30480 48376 53259 79084 100194 103482 1358790 145684 164955 167258 185695 192371 202339 209538 223740 233808 240818 249407 306066 318945 327994 345410 361590 368849 375183— 160 Gewinne zu 200 M. 4348 4865 8619 11649 13028 24590 27584 27720 37555 39289 46847 51600 53780 55958 56488 67195 69697 71313 82837 87814 89626 103836 105695 108700 108989 1101867 115999 123596 131852 133237 134068 148490 156699 157700 165793 166482 166555 171282 178949 187794 197292 204069 214367 215403 216229 217563 221192 223490 223934 228167 229075 233262 237306 240733 243476 248411 249082 256117 261612 273155 273791 288828 289539 293499 297958 300526 301789 307691 311432 316666 324597 327972 336284 338064 347252 367140 383128 388589 390147 390364 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 RM gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 26201. 60878 104834 130614 200565 204721 243195 261952 310115 383935 f 1. Ziehungstag 2 Gewinne zu 5000 M. 2 Gewinne zu 3000 M. 4 Gewinne zu 2000 M. 12 Gewinne zu 1000 M. 2. Ziehungstag 20. Oktober 1934 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 109909 M. 277041 2 Gewinne zu 3000 M. 162705 8 Gewinne zu 2999 M. 12441 212113 270303 12 Sewinne zu 1000 M. 20470 156823 180441 * 193349 269141 358725 18 Gewinne zu 800 M. 12429 86825 125270 159492 165709 322057 341001 342968 46 Gewinne zu 500 M. 27567 37973 51581 59517 84431 86013 93210 98869 100512 113640 120587 173637 177438 192925 197894 205916 219034 240754 249527 274955 296089 299711 33425 f 178 Gewinne zu 200 M,. 2851 8371 12200 27803 29151 33726 35306 43755 53339 67253 69013 69653 70582 76262 76704 84303 86366 921511908874 114509 120082 121676 124461 133673 147836 148496 154319 154529 155278 161121 161536 165509 170835 171043 171460 173593 178701 181423 188039 188272 191366 191450 192410 193943 202889 209945 211365 227184 231723 233716 234729 236299 239800 243833 244929 244949 248174 249584 252155 2553807 258265 264220 264412 266759 279968 293556 298192 310784 311203 316068 316677 320910 325415 335758 342126 345000 347494 357834 365763 375046 375175 377335 383179 385370 391111 395565 395839 395992 396886 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 50000 M. 361884 2 Gewinne zu 10000 M. 316341 6 Gewinne zu 2000 M. 84263 347174 358858 8 Gewinne zu 1000 M. 81773 310700 395840 12 Gewinne zu 809 M. 3646 60583 84471 144658 241832 24810 44 Gewinne zu 500 M. 1870 19885 20675 54682 60680 79119 88191 91157 97259 112635 113534 145700 177822 183116 210204 212663 242522 281252 301900 332439 343783 393579 192 Gewinne zu 200 M. 1645 2870 6604 6833 7769 8549 8613 18192 16704 32249 33363 35939 43524 53144 53235 59369 63676 65503 67234 70559 73761 77148 83659 88587 92062 1061047 102352 103684 197834 107816 109097 109416 110891 121 ſs 118976 115057 1172173 123370 124218 124245 126721 131235 156167 158524 161146 167529 168287 168552 173081 178368 179814 183344 183382 185445 187167 1990852 192776 192927 195193 203556 204787 210426 211331 211591 217234 222186 230570 251407 257925 259299 267 275116 278927 281712 284401 298523 300125 304540 308018 309085 312295 313706 315327 319931 324668 325374 331469 352768 366263 367744 369968 370936 395793 396658 396688 398817 5 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 NN gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II: 5920 20798 48793 78127 165427 165557 364438 384888 Die Ziehung der 2. Klaſſe der 44. Preußiſch⸗Süddeutſchen (270. Preuß.) Staatslotterie findet am 14. u. 15. November 1934 ſtatt. 178188 199623 eee führer Auſpt * — Berli Parte Patte unte 2 Mann Volz deran 1 durch 2 butch 3. „Obe N Hand eine gl gleich Rund