laſſen „ d. niſetimn Eine Anoròͤnung des folgende Anordnung: Vier nheimer 3g * 12* R Amlliches Verkündigungsblatt der Vürgermeiſlerei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. gebracht monatlich 1,20 Mt. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; du Nr. 252 Ein Aufruf Dr. Leys DNB. Berlin, 29. Oktober. Der Stabsleiter der PO., Dr. Robert Le y, erläßt folgen— den Aufruf: Aufruf! Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront! Jubel und Freude herrſcht in den Werkſtätten, Fabriken und Kontoren. Der Führer hat den ſchaffenden Deutſchen eine Sozialverfaſſung gegeben, wie ſie die Geſchichte und die Welt noch nie geſehen hat. Jeder von euch, Arbeiter und Arbeiterinnen, empfindet, daß in dieſer Verfaſſung der Arbeit jedes Wort von der Vernunft diktiert und von Herzen tief empfunden wird. Dieſe Verfaſſung hat nur wenige Paragraphen im Gegenſatz zu denen des demokratiſchen Syſtems, und doch umreißt ſie klar und ein— deutig das geſamte ſoziale Leben des deutſchen Menſchen. So wie Form und Inhalt grundverſchieden von der Vergangen⸗ heit abweichen, ſo auch der Werdegang dieſer neuen Verfaſſung. Früher ſchmiedete man erſt Paragraphen, und da hinein ver— ſuchte man das Leben des Volkes zu zwängen. Wir haben jedoch das Wort„organiſieren“ richtig überſetzt. Organiſieren heißt wachſen laſſen. So iſt das, was geworden iſt, die Deut ſche Arbeits⸗ front, aus eurem ſtarken Wollen und eurem ſtürmiſchen Drängen zur Gemeinſchaft gewachſen. Der Nationalſozialismus gab euch, Arbeiter und Arbeiterinnen, die Richtung und das Ziel, und ihr ſeid marſchiert. And heute, nach kaum 18 Monaten, ſteht die Deutſche Arbeitsfront als die größte und ſtraffſte Organiſation da, die die Welt je geſehen hat, und man kann von ihr ſagen, daß ſie den revolutionärſten Ausdruck national— ſozialiſtiſchen Willens darſtellt. Das hat der Führer ſanktioniert und geebnet. Wir helfen ihm und werden ihm zeigen, jeder an ſeinem Platz, daß er ſeine hohe Gabe nicht an Anwürdige ver⸗ ſchenkt hat. Denn, Männer und Frauen der Deutſchen Arbeits— front, aus dieſer Verfaſſung der Arbeit wird das, was ihr daraus macht. Die Weimarer Verfaſſung iſt nicht von ihren Feinden, ſondern von ihren Freunden in Grund und Boden geriſſen wor- den, und ſo erhebe ich in dieſer Stunde an euch ſchaffende Deutſche den dringenden Appell: Haltet Diſziplin!. Euch Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront mache ich dafür verantwortlich, daß mit dieſer Verfaſſung des Führers ſein ſorgfältig umgegangen wird. Werdet nicht übermütig, ſon⸗ dern erobert euch, genau wie bisher, durch zähen Fleiß und Arbeitsbeſchaffung durch Bauernſiedlnug Ueber den Stand der Bauernſiedlung und ihre Auswir- kungen für die Arbeitsbeſchaffung äußert ſich der Leiter der Siedlungsabteilung des Reichsernährungsminiſteriums, Mini⸗ ſterialrat Dr. Kummer, in der„NS⸗Beamtenzeitung“. Er weiſt, wie das Nd. meldet, darauf hin, daß auf Grund der Maßnahmen des Reichsernährungsminiſters bereits im erſten Jahr ſeiner Amtsführung im Oſthilfegebiet über 15 000 ge⸗ fährdete Betriebe überprüft und unterſtützt werden konnten. Faſt 140 Millionen Mark Oſthilfedarlehen wurden bewilligt und damit namenloſes Elend von tauſenden deutſchen Höfen ferngehalten. Trotz dieſer Hilfsmaßnahmen gelang es, durch unmittelbare Einflußnahme der Zentralbehörde auf die Land— beſchaffung aus dem Beſitzſtand der nicht mehr zu rettenden Großbetriebe erhebliche Landankäufe für Siedlungszwecke ab— zuſchließen. 5 8 Aeber 130 000 Hektar Land konnten im Jahre 1934 für die Neubildung deutſchen Bauerntums zur Verfügung geſtellt wer⸗ den, eine Fläche, wie ſie noch niemals in einem Jahr erreicht wurde. Etwa 30 000 Volksgenoſſen aus dem Bauern- und Landarbeiterſtande finden auf über 7000 neu gegründeten Erb⸗ höfen im Jahre 1934 Heimat und Arbeit. Ganz beſondere Bedeutung gewinnt das Bauernſiedlungswerk dadurch, daß in den wirtſchaftlich faſt erſtarrten Grenzgebieten eine Belebung eee e eee Stellvertreters des Führers Der Stellvertreter des Führers erläßt, wie der VB. meldet, Da jede geſchäftliche Betätigung dem Weſen und der Ziel⸗ Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus rch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterz eile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: leiter: Friedr. Martin, Viernheim. An Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viern D.⸗A. Sept 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bism Dienstag, den 30. Oktober 1934 unermüdliche Opfer die Achtung derjenigen, die ihr zu betreuen habt. In Bälde werde ich zu jedem Abſchnitt der Verordnung genaueſte Ausführungsbeſtimmungen geben, und ich unterſage jedem Amtswalter, von ſich aus dieſe Verfaſſung willkürlich auszulegen. Wir dürfen und wollen nicht, daß unſere Feinde, die Reaktion, die verſteckten Liberaliſten und Marxiſten, aus einem falſchen Aebermut unſererſeits billige Triumphe ziehen. Jeden Fehler werden ſie genaueſtens regiſtrieren und eines Tages vorlegen. „Bislang, ſolange die Arbeitsfront nicht anerkannt war, richteten ſolche Fehler nicht allzuviel Schaden an. Jetzt jedoch, wo uns der Führer durch ſeine Verordnung vor dem Volk und vor der Welt anerkennt, tragen wir damit eine ungeheure Ver⸗ antwortung. Deſſen ſei ſich jeder, ſelbſt der letzte Blockwalter, bewußt.. Deshalb haltet Diſziplin, ſeid auf der Hut, laßt euch nicht aufhetzen und arbeitet genau ſo weiter wie bisher. Dem Führer jedoch wollen wir damit danken, daß er in jedem Jahre von uns ſagen ſoll: ſie haben meine Verfaſſung der Ar⸗ beit richtig verſtanden und zum Segen des Volkes angewandt. Heil Hitler! gez. Dr. Robert Ley. Fitzmaurice zurückgekehrt wegen Beſchädigung ſeines Flugzeuges. DNB. London, 29. Oktober. Der bekannte iriſch-amerikaniſche Flieger Fitzmaurice iſt am Montag früh um 8.14 Ahr Meg. vom Flugplatz Lympne ge⸗ ſtartet, um den Rekord der Sieger im Auſtralienflug Scott und Black auf der Strecke England Melbourne zu brechen. Er er⸗ klärte vor dem Abflug, daß er dieſelbe Flugſtrecke wählen werde wie die Teilnehmer des Auſtralienfluges. Er hoffe, nach 10 Stunden in Bagdad zu ſein und Melbourne in 55 Stunden zu erreichen. Der Auſtralienflug des Fliegers Fitz maurice ſcheint unter keinem guten Stern zu ſtehen. Am 11.05 Ahr ME. traf Fitzmaurice wieder im Flughafen von Lympnes ein, da ſich ein Teil des Fahrgeſtelles gelöſt hatte, als ſich das Flugzeug über Brüſſel befand. Wie verlautet, ſoll das Flugzeug nach Croydon ſetzung der Partei als weltanſchaulicher Kampfgemeinſchaft wi⸗ derſpricht, verbiete ich hiermit allen Gliederungen der Partei die Beteiligung an Firmen aller Art und die Empfehlung ihrer Erzeugniſſe ganz gleich, ob dafür eine finanzielle Gegenleiſtung erfolgen ſoll oder nicht. K Die Werbung für Einzelfirmen durch Parteidienſtſtellen iſt auch dann unterſagt, wenn dieſe Einzelfirmen ihren Sitz in aus- geſprochenen Notſtandsgebieten haben. Die Werbung für Einzel- firmen iſt allein Sache ihrer Betriebsleitungen. Dagegen kann für ausgeſprochene Notſtandsgebiete auf alle in ihnen vor— handenen Beſchäftigungszweige eine Gemeinſchaftswer⸗ bung nicht nur durch ſtaatliche und andere Stellen, ſondern auch durch Parteidienſtſtellen und zwar durch die zuſtändigen Gauleitungen erfolgen. München, den 20. Oktober 1934. gez. R. Heß. zur Ausbeſſerung gebracht werden. von Handel und Znduſtrie eintritt, wie ſie durch keine andere Maßnahme in vergleichbarem Ausmaß erreicht werden könnte. Bei der Errichtung von 8000 Neu-, Am- und Zubauten im bäuerlichen Siedlungswerk muß man mit unmittelbaren Hand— werker-, Bauarbeiter- und ſonſtigen Löhnen auf der Bauſtelle für rund 20 Millionen Stunden und mit Löhnen für Fuhr⸗ leiſtungen und Holzbearbeitung für etwa 8 Millionen Stun— den rechnen. An Baumaterialien werden 160 bis 200 Milli⸗ onen Mauerſteine, 172 Millionen Zentner Kalk und Zement und über 3 Millionen Kubikmeter Holz, ſowie etwa 4 Milli— onen Kilogramm Eiſen benötigt. Dazu kommen die Ausſtattun⸗ gen von Ställen, Maſchinen, Straßen, Brunnen und andere Leiſtungen im Werte von etwa 15 Millionen RM. Um eine planmäßige Durchführung des Bauernſiedlungswerkes zu ge⸗ währleiſten, ſind Richtlinien für eine Raumordnung feſtgelegt und auf mehrere Jahre Richtung, Amfang und Zeitmaß der Arbeiten beſtimmt worden. Die Reichsſtelle für Raumordnung ſorgt gleichzeitig dafür, daß die neuen Bauernhöfe als lebens- fähige Dorfgemeinſchaften entſtehen und daß neben der Be— achtung ſelbſtverſtändlicher wirtſchaftlicher Forderungen auch der Bau der Gehöfte und Dörfer der Stammeseigenart, der Landſchaft und dem Streben nach geiſtiger und kultureller Ge— meinſchaft entſprechen. Die mandͤſchuriſche Spezialität Wieder ein Eiſenbahnüberfall.— 14 Tote, 20 Verletzte. Schanghai, 29. Okt. Wie die Zeitung„Sinwenpao“ be⸗ richtet, hat eine chineſiſche Bande in der Nacht einen Zug bei Tunljao zur Entgleiſung gebracht, obwohl der Zug von einem mandſchuriſchen Wachkommando begleitet wurde. 15 Perſonen wurden getötet und über 20 verletzt. Unter den Toten befindet ſich der mandſchuriſche Militärberater in der Provinz Jehol, Jaſaki, der der japaniſchen Militärkom⸗ miſſion in Dolonor beigeordnet war. Fünf Schnelligleitsrekorde der Auſtralienflieger Jones und Waller. DNB. London, 29. Oktober. Wie aus Singapore berichtet wird, haben die engliſchen Flieger Jones und Waller, die ſich auf dem Rückflug nach England befinden, fünf Schnelligkeitsrekorde gebrochen, und zwar auf folgenden Strecken: Melbourne—Charleville, Charleville— Port Darwin, Melbourne— Port Darwin, Port Darwin—Singa⸗ e anderer Behörben— Vereins- und Geſchältsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ zeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. heim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim arckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 10. Jahrgang Zum nationalen Spartag Berlin, 29. Oktober. inſtitute erlaſſen folgenden Aufruf zum nationalen Spartag. In eindringlichen Worten gab der Führer des deutſchen Volkes zu Beginn der Arbeiksſchlacht 1934 der beſtimmten Erwarkung Ausdruck, daß der deutſche Sparer weiterhin das ſeine beitragen werde, um deutſche Volksgenoſſen in Arbeit und Brot zu bringen. Der Aufruf des Führers war nicht vergebens. Herrlicher denn je hat ſich in allen deut- ſchen Ständen, in allen deulſchen Gauen der Sparwille ge- zeigt und damit die gewaltigen Mittel bereitgeſtellt, die erforderlich waren und weiterhin ſind, um den Wirtſchafts⸗ aufbau nicht aufhören zu laſſen. Der geeinte Sparwille der Nation kommt hierin zum Ausdruck. Er wird ſeinen ſichtbaren Ausdruck finden in dem Nationalen Spartag, den das ganze deutſche Volk am 30. Oktober dieſes Jahres, wie ſchon ſo viele Jahre zuvor, begehen wird. Dieſer Nationale Spartag führt jedem Volksgenoſſen vor Augen, daß es gerade auf ſeine Erſpar⸗ niſſe bei den Sparkaſſen, Banken oder Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten, ob in Sparbüchern, Anleihen oder Pfandbriefen ange⸗ legt, im Dienſt der heimiſchen Kapitalbildung ankommt, daß kein Betrag zu gering iſt, um nicht doch in das große Werk eingeſpannt zu werden. Dem Millionenheer der deutſchen Sparer vor Augen zu führen. wie bedeutſam ihre ſtille, entſagungsvolle Arbeit iſt, dient der Nationale Spartag. Er will die fleißi⸗ gen, beharrlichen Sparer ermuntern, Zögernden neuen Anſporn geben und die noch Außenſtehenden auf ihre Pflicht gegenüber der Allgemeinheit, dem Ganzen hin⸗ weiſen. In immer breitere Schichten wird die Aufklärung darüber tragen, daß Sparen in Geſtalt der Bargeldhor⸗ tung, des Vergrabens von Geldbeträgen in Strumpf. Bettſtroh oder Kommode eine Verſündigung am deutſchen Arbeitskameraden darſtellt. Denn jede gehortete Mark trägt dazu bei, Arbeitsmöglichkeiten abzuwürgen, weil ſie den Güterkreislauf, Handel und Wandel unterbindet. 5 Aber nicht nur die Rückſicht auf die deutſche Wirtſchaft, mit deren Schickſal jeder, auch der Sparer, verbunden iſt, ſteht am Nationalen Sparlag im Mittelpunkt. Auch an den Einzelnen richtet ſich die Aufklärung, die an dieſem Tage bis in jedes Haus hineingetragen wird, der Hinweis, an die eigene Zukunft zu denken, an die der Jamilie, der unverſorgken Kinder und ihrer Berufsausbildung. Ob Bauer oder Städter, ihnen allen wird vor Augen geführt, daß die Pflicht der Selbſterhaltung, verantwortliches Ein⸗ ſtehen für ſich ſelbſt, ſich auf keinem anderen Gebiet ſo ein. dringlich äußert, wie gerade auf dem der Sicherung der Daſeinsgrundlage aus eigener Kraft. Als Mahnung und Verpflichtung zugleich ſtellt ſich ſomit der Nationale Spar- kag dar. Deutſchland erwarkek von jedem, daß er dieſer Mahnung folgt, zum eigenen Wohl und damit zum Beſten von Volk und Reich. * 7*** Die Gegenſätze in den Wehrverbänden Ausführungen des Bundeskanzlers Schuſchnigg. DNB. Wien, 28. Okt. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg kam am Sonntag in einer Rede in Kloſterneuburg auf gewiſſe Gegenſätze zwiſchen den Wehrverbänden zu ſprechen. Er erklärte u. a.: Sturmſcharen! Mehr als einmal konnte man vielleicht verdrießlich werden, wenn da und dort trotz des Ernſtes der Situation mehr Diffe⸗ renzen auftraten, als gerade unbedingt notwendig wären. Wer die Geſchichte der Bewegung der oſtmärkiſchen Sturmſcharen kennt, wird ſich von ſolchen Gedanken nicht verdrießen laſſen. Ich glaube kaum, daß es irgendeine Schwierigkeit gibt, die man den oſtmärkiſchen Sturmſcharen nicht in den Weg gelegt hat, als ſie daran gingen, ins Land zu ziehen. Man hat ſie lange nicht verſtehen wollen, man hat in ihnen unliebſame Wahl- genoſſenſchaft erblickt. Hätten wir uns von dieſen Schwierig⸗ keiten aufhalten laſſen, die Sturmſcharenbewegung wäre nicht geworden, was ſie iſt: ein wichtiger Faktor in der Wehrfront des Vaterlandes. Zum Schluß ſeiner Rede bemerkte der Bundeskanzler, daß alle in der großen öſterreichiſchen Front zuſammenrücken müßten und daß die verſchiedenen Wehrbewegungen eben nichts anderes wären als die Regimenter der alten öſterreichiſchen Armee. Jeder hätte ſich damals das Regiment, in das er ein— treten wollte ausſuchen können, aber im Kampf ſei alles von einem gemeinſamen Willen beſeelt geweſen. Paul Hartmann zum Preußiſchen Staatsſchauſpieler ernannt. DNB. Berlin, 29. Okt. Miniſterpräſident Göring hat den Schauſpieler Pau] pore und Melbourne— Singapore. 1 Hartmann zum Preußiſchen Staatsſchauſpieler ernannt. Die Spitzen⸗Verbände der deutſchen Geld⸗ und Kredit⸗ e 5 S—— ee — —— ** Ar 8 ieee* A r 2 N re —— Die Treibſtoffverſorgung Eröffnung der kraftfahrtechniſchen Tagung. Berlin, 30. Oktober. Im großen Sitzungsſaale des Preußenhauſes wurde am Montagsabend die von der Automobil- und Flugtechniſchen Geellſſchaft im Verein Deutſcher Ingenieure einberufene erſte kraftfahrtechniſche Tagung eröffnet. Reichsverkehrs⸗ miniſter Freiherr Eltz von Rübenach hielt eine Rede, in der er u. a. ausführte: Sie alle kennen die Anſtrengungen, die der Herr Reichs wirtſchaftsminiſter macht, um die Treibſtoffverſorgung auf deutſche Rohſtoffbaſis zu ſtellen. Wir müſſen die⸗ ſen Anſtrengungen in die Hand arbeiten und dazu iſt fol— gendes notwendig: Wo immer es möglich iſt, die flüſſi⸗ gen Treibſtoffe durch feſte oder gasförmige zu er⸗ ſetzen, da muß es geſchehen. Eine ſolche Möglichkeit ſehe ich zunächſt auf allen feſtliegenden Linien von Kraftfahr⸗ zeugen. Ich habe zu meiner Freude gehört, daß der größte deutſche Omnibusbetrieb, die Berliner Verkehrsgeſellſchaft mit gutem Beiſpiel vorangehen will. Nach den günſtigen Erfahrungen, die im Ruhrgebiet mit hochwertigen Gaſen im Sveicherbetrieb gemacht worden ſind, dürften jetzt auch der Verwendung von Lͤuchtgas keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mehr entſtehen. Leucht⸗ gas haben wir faſt überall und in ausreichenden Mengen, und da die Gasanſtalten meiſtens kommunale Betriebe ſind und zurzeit wohl kaum mehr als 60 v. H. ausgenutzt wer— den, ſo liegt gerade für die kommunalen Fahrzeuge ein Feld der Tätigkeit vor, das nur beackert zu werden braucht. Die Verwendung feſter Brennſtoffe im Gene— ratorbetrieb wird von mancher Seite zurzeit noch nicht ſo qünſtig beurteilt, aber es gehört eben zu den Aufgaben des Ingenieurs, den leider noch beſtehenden Vorurteilen ent⸗ gegenzutreten und Mängel, die noch vorhanden ſein mögen, durch konſtruktive Verbeſſerungen und organiſatoriſche Maßnahmen zu beſeitigen. i Ich begrüße daher von ganzem Herzen den Wellbewerb mit feſten und gasförmigen Treibſtoffen, den der Verein Deukſcher Ingenieure und die Aukomobiltechniſche Geſell⸗ ſchafft für das nächſte Frühjahr eingeleitet haben. Miniſterialdirektor Dr. Brandenburg ſprach dar⸗ auf über„Geſetzge bung und Verwaltung im Dienſte des Kraftfahrweſens“. Die Reichsſtraßenverkehrsordnung, führte der Vortragende u. a. aus, ſetzt einheitlich für das Reich die Beſtimmungen feſt, die für die Zulaſſung der Ver⸗ kehrsteilnehmer zum Verkehr und für ihr Verhalten im Verkehr gelten. Die alte Verordnung über Kraftverkehr iſt verſchwunden, gleichzeitig haben mit ihr einige tauſend Po⸗ lizeiverordnungen in den deutſchen Ländern und Gemein⸗ den ihr Leben ausgehaucht. In der Reichsſtraßenverkehrs— ordnung, und zwar gerade in demjenigen Teil, der das Verhalten im Verkehr betrifft, können wir die Grundlage für eine vernünftige Rechtſprechung erblicken. Es iſt zu hoffen, daß die ſchlechte Lage des Kraftwagens im Straf- und Zivilprozeß einer anderen Behandlung wei- chen wird und daß damit Erleichterungen fühlbarer Art auf dem Verſicherungsgebiek einkretken werden. Im Verſicherungsweſen und im Garagen weſen iſt es noch nicht zu einer abſchließenden Regelung gekommen. Auf beiden Gebieten befriedigt die beſtehende Ordnung noch nicht. Den Schlußvortrag hielt Profeſſor Dr. Drawe“⸗Berlin über das Thema„Heimiſche Treibſtoffe für Kraftfahrzeuge“. Es folgte eine Beſichtigung der ebenfalls im Preußenhaus untergebrachten Ausſtellung „Kraftwagen und Normung“. In der wiſſenſchaftlichen Fachtagung am Dienstag werden in acht Vorträgen mit anſchließender Ausſprache die zeitgemäßen Fragen in der Entwicklung des Kraftfahrzeuges behandelt. Die nordatlantiſchen Flugdienſtpläne Dr. Eckener vor dem amerikaniſchen Lufkfahrkausſchuß,. Waſhington, 30. Oktober. Dr. Eckener, der auf Einladung der Bundesregierung zurzeit hier weilt, wurde von ſämtlichen in Frage kommen⸗ den Behörden eingehend über ſeine Erfahrung im inter⸗ nationalen Luftſchiffverkehr und über die Einrichtung eines nordatlantiſchen Flugdienſtes befragt. Montag nachmittag wurde Dr. Eckener von Präſident Rooſevelt ins Weiße Haus zum Tee geladen, wo zwiſchen beiden Män⸗ nern eine Ausſprache über Ozeanflüge ſtattfand. 5 Montag vormittag erſchien Ar. Eckener vor dem ameri⸗ kaniſchen Luftfahrausſchuß und gab in Anweſenheit zahl⸗ reicher Zuhörer bereitwillig Auskunft über die Entwick⸗ lung und den gegenwärtigen Stand des Luftſchiffbetriebes. In einer 20 Seiten langen Denkſchrift legte Dr. Eckener außerdem auf Wunſch des Ausſchuſſes genaue Einze!geiten dar, aus denen hervorgeht, daß der Flugverkehr über den Nordatlantik nicht nur durchführbar, ſondern auch unge fährlich und wirkſchaftlich ſei. Am Schluß der Sitzung ſprach der Ausſchuß Dr. Eckener für ſeine wertvollen Ratſchläge herzlichen Dank aus. Die Juden in England Kampfanſage des britiſchen Jaſchiſtenführers. London, 30. Oktober. Bei einer Kundgebung in der Albert-Hall hielt Sir Oswald Mosley eine Rede, in der er von dem„unaufhalt⸗ ſamen Marſch der Schwarzhemden zur Macht“ ſprach und die Haltung der engliſchen Schwarzhemden gegenüber den Juden eingehend erklärte. Er ſagte, unter den Juden gebe es eine wilde und aufreiazende Agitation gegen den Fa⸗ ſchismus. Faſchiſtiſche Angeſtellte ſeien von jüdiſchen Arbeit- gebern entlaſſen worden. Gegen Zeitungen werde durch die Androhung der Entziehung von Anzeigen Erpreſſung ausgeübt. Die Judenfrage in England liege anders als in Deutſchland und Italien. In England lebten nur 300 000 Juden. Aber es handele ſich um Juden in ein⸗ flußreichen Stellen, die dem Publikum nicht ſichtbar ſeien. Mosley ſagte, eine nationale Bewegung könne eine ſolche Herausforderung nicht unbeantworket laſſen, ſondern werde dem Syſtem inkernakionalen Wuchers, von dem die organiſierten Juden lebten, ein Ende machen.„Wir er klären den fremden Kräften, die ſich gegen uns in Großbri⸗ kannien erheben, daß wir ihre Herausforderung annehmen. Sie wollen es ſo— alſo ſollen ſie es ſo haben.“ Mac Donald vom Arlaub zurück Geine erſte Programmrede N* DNB. London, 29. Okt. Miniſterpräſident Mac Donald, der Führer der Kon— ſervativen Partei, Baldwin, und der Vertreter der Libe— ralen, Miniſter Sir John Simon, legten die künftige Politik der Regierung auf einem Frühſtück dar, das vom Ausſchuß der Nationalen Arbeiterpartei den drei Führern in der Natio— nalen Regierung gegeben wurde. Mac Donald hielt hierbei ſeine erſte politiſche Rede ſeit ſeiner Rückkehr aus Kanada. Die in London weilenden Kabinettsmitglieder, die Anterſtaatsſekre— täre und die parlamentariſchen Einpeitſcher waren anweſend. In ſeiner Rede ſagte der Miniſterpräſident, der von den Gäſten begeiſtert begrüßt wurde, u. a.: Man könne nicht leug— nen, daß das Werk der nationalen Regierung dem großen Mit— telpunkt des britiſchen Reiches in ſeiner Ehre, ſeiner Achtung und ſeinem Anſehen mehr geholfen habe, als je zuvor. Man habe geſehen, wie in einer Nation nach der anderen in Europa die Freiheit verſchwunden ſei.„Ich glaube an Freiheit“, rief der Miniſterpräſident.„Einige Leute ſagen, daß ich Geſetze und Ordnung übertreten habe, um ſie aufrechtzuerhalten. Wenn es nötig iſt, werde ich es wieder tun.“(Dieſe Bemerkung war offenſichtlich eine Bezugnahme auf die Regierungsvorlage über „Aufreizung zur Auflehnung“.). Wir laufen Gefahr. Wir ſind Gefahren gelaufen, indem wir unſere Rüſtungen und Verteibigungsſtreit⸗ kräfte auf ein Mindeſtmaß herabſetzen ließen. Wir ſind Ge— fahren gelaufen, um der Welt zu zeigen, daß wir aufrichtig ſind. Wir ſind in der Lage geweſen, zu einer internationalen Konferenz nach der anderen zu gehen und den Leuten gerade ins Auge zu ſehen, die nicht mit uns übereinſtimmten und nicht ganz ſo von der Friedensliebe erfüllt waren, wie wir es ge— weſen ſind. Wir haben unſere Verteidigungskraft tief und tie— fer herabſetzen laſſen, damit wir dieſen Völkern und dieſen Nationen ins Auge blicken und einen großen Antrieb zur Ret— tung des Friedens geben können. Soweit dies in Betracht komme, möchte ich jetzt ſagen, daß es für uns nunmehr not— wendig iſt, angeſichts des Beiſpieles, das uns eine Nation 600 Revolutionsopfer eingeäſchert Immer noch Aufſtändiſchenneſter in Aſturien. Madrid, 30. Oktober. Gil Robles, der Führer derKatholiſchen Volksaktion, der ſtärkſten Parteigruppe im ſpaniſchen Parlament, äußerte ſich bei einem Beſuch in Barcelona über die von den Kriegsgerichten gefällten Todesurteile u. a.:: Wenn man Nachſicht und Schwäche walten läßt, ſo wird ſich 905 Zahl derer, die beſtraft werden müſſen, nur noch er⸗ öhen.“ Auf den Friedhöfen von Oviedo ſind allein in den Tagen vom 13. bis 26. Oktober 600 Revolukionsopfer eingeäſchert worden. Die Leichen mußten wegen Platzmangel ver⸗ brannt werden. Wie aus Oviedo weiter berichtet wird, wurden bei der Aushebung eines Aufſtändiſchenneſtes in den Bergen durch Regierungstruppen 26 Revolutionäre getötet. Es ſollen ſich noch weitere Trupps von Aufſtändiſchen in Aſturien verſteckt halten. Als ein Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit für die Befreiung Oviedos ſind die beiden Generäle Franco und Lopez Ochoa zu„Adoptivſöhnen“ der Stadt Oviedo ernannt worden. Einweihung des Wormſer Feſtſpielhauſes Worms. Nach nicht ganz einjähriger Bauzeit konnte der große Bau des Städtiſchen Feſtſpielhauſes ſoweit fertigge⸗ ſtellt werden, daß es am Sonntag eingeweiht werden konnte. Worms hat durch den Wiederaufbau eine der größ⸗ ten und modernſten Bühnen Deutſchlands erhalten. Der feierliche Akt wurde eingeleitet mit einem Muſik⸗ vortrag des großen Orcheſters des Heſſiſchen Landestheaters als Gaſtſpiel. Dann ging ein von Staatsarchivar Dr. Illert verfaßtes Spiel„Weihe des Hauſes“ in Szene. Es zeigte den Zug der Toten aus der vieltauſendjährigen Geſchichte der Stadt Worms. Der kommiſſariſche Oberbürgermeiſter Bartholomäus hielt die Begrüßungsanſprache und betonte, daß der Opfer⸗ ſinn der Wormſer Bürgerſchaft einen herrlichen Bau er⸗ richtet habe, der ſich ſtolz und bewußt neben die größten Theater Deutſchlands ſtellen könne. Sein Dank galt allen, die dazu beitrugen, daß das gemeinſame Werk gelingen konnte. Reichsſtatthalter Sprenger hielt die Weiherede, in der er daran erinnerte, daß Worms im Gau hHeſſen-Naſſau ſtets der ſüdweſtlichſte Pfeiler geweſen ſei, ein Brennpunkt wie kaum eine andere Stadt. Ueber ſeine große vieltauſendjäh⸗ rige Geſchichte hinaus ſolle es bleiben die deutſcheſte der deutſchen Städte, der Eckpfeiler am Rhein, der Eckpfeiler deutſcher Kultur und ein Träger deutſchen Kulturlebens. Nachdem der Reichsſtatthalter das Haus geweiht hatte, überbrachte Miniſterialrat Laubinger die Grüße des Mini⸗ ſters für Volksaufklärung und Propaganda und teilte mit, daß der Miniſter für das Wormſer Theater 25 000 Mark zur Verfügung geſtellt habe. Ausſtellung für evangeliſche Kirchenkunſt in Hildesheim. In der Hildesheimer Michaelskirche, die ſelbſt eine altehr⸗ würdige Stätte chriſtlicher Kunſt iſt, wurde in dieſen Tagen eine Ausſtellung für evangeliſche Kirchenkunſt eröffnet. Sie geht bewußt von dem Grundſatz aus, das Beſte auszuleſen und die Aeberſichtlichkeit zu wahren. Auch in der evangeliſchen Kir chenkunſt iſt man bemüht, Kitſch und Tand auszumerzen und den kirchlichen Zweck der bloßen Schönheit überzuordnen. Mag auch hier im Vergleich zum Katholizismus der Schaffens und Gefühlswelt der Einzelperſönlichkeit größerer Spielraum ge⸗ laſſen ſein, ſo zeigt dieſe Ausſtellung doch vieles, was auch den Katholiken geiſtesverwandt und zur Andacht ſtimmend anmutet. Will man die Verſchiedenheit z. B. in der Auffaſſung der Ge⸗ ſtaltung des Kirchenraumes auf eine kurze Formel bringen ſo kann man ſagen: Die kaholiſche Kirche will vor allem die Opfer⸗ gemeinſchaft betonen— im Proteſtantismus herrſcht noch keine Einigkeit über die Frage, ob die Kanzel oder der Altar im Mittelpunkt des Kirchenbaues ſtehen ſoll. Auf dem Wege zur Löſung der bedeuſamen und ſchweren Fragen kirchlicher Kunſt bedeutet die Ausſtellung jedenfalls einen wichtigen Markſtein. nach der anderen gibt, Schritte zu tun, um uns in der Welt zu ſchützen. 5 Macdonald fuhr fort, ſolange er und ſeine Mitarbeiter Geſetze machen könnten, die keinen Mann und keine Frau ver— hinderten, die Freiheit zu verteidigen, würden ſie nicht beiſeite ſtehen und davon abſehen, die Schritte zu tun, die ſie für not wendig erachten, um die Freiheit des Ganzen zu ſchützen. Das Land könne ſich im Augenblick eine Rückkehr zur Partei- politik nicht leiſten. Macdonald rief beſonders die junge Generation zur Mit- arbeit auf. Sie ſolle in der nationalen Regierung den Ausdruck einer großen Philoſophie ſozialen Fortſchritts ſehen. Stabilität und organiſche Evolution ſeien die einzige Politik, die Regierung und Nation weiterbrächten. Der Klaſſenkampf ſei ein Werk des Teufels. Nach Macdonald ſprach Baldwin. Was auch immer die Anſicht über die nationale Regierung im Innern ſei— ſo ſagte er— im Ausland ſtehe ſie hoch im Anſehen wegen des Auftrages, der ihr vom engliſchen Volk erteilt worden ſei und wegen der Gemeinſchaft, die hinter ihr ſtehe. Soweit England und ſeine Beziehungen in der Welt in Betracht kämen, ſei die ſicherſte Gewähr des Friedens die ſoziale und demokratiſche Ste tigkeit und der Weiterbeſtand einer Regierung auf breiter Grundlage, die einſichtige Männer in ſich vereinen. Ich ſehe, ſo erklärte Baldwin, in der nahen Zukunft keine Ausſicht für eine Rückkehr zu den Parteikämpfen von früher. Es müſſe alles getan werden, um die Einheit aufrechtzuerhalten, die augenblick— lich in der nationalen Regierung beſteht. Das engliſche Volk müſſe erneut überredet werden, die nationale Regierung mit einer weiteren Machtſpanne zu betrauen. Auch Sir John Simon erklärte, daß das Syſtem der poli⸗ tiſchen Zuſammenarbeit fortdauern müſſe. Im Ausland beſtehe kein Zweifel daran, daß die nationale Regierung für England gut geweſen ſei. Das augenblickliche Zeitalter ſei ein Zeitalter nicht des Zwiſtes, ſondern der Zuſammenarbeit. Gudelendeutſcher Einigungsverſuch (Eigener Bericht.) „Es muß ausgeſprochen werden, daß nur durch praktſſche Ergebniſſe einer bekundeten Loyalität eine politiſche Gefolgſchaft auf die Dauer gebunden werden kann. Deshalb trägt die Staats- führeng allein die Verantwortung für das Gelingen des Ver⸗ fuchs der Einigung, den die ſudetendeutſche Heimat⸗ front aufrichtig und ohne Hintergedanken gemacht hat.“ Es war der Führer der S. H. F., Konrad Henlein, der in dieſen Tagen in Böhmiſch-Leipa vor Zehntauſenden ſeiner Bewegung und in Anweſenheit von Vertretern der Prager Regierung und der Behörden dieſe Forderung offen und rückhaltlos zum Aus- druck brachte. Die neue ſudetendeutſche Sammlungsbewegung, die ſeit ihrem Entſtehen von den Behörden aufmerkſam, ja miß⸗ trauiſch verfolgt wird, hat ſich zum Ziel geſetzt, das in zahlloſe Parteien und Grüppchen zerſplitterte Sudetendeutſchtum in einer großen Volksfront zuſammenzufaſſen, die ſich im Rahmen des heutigen Staates poſitiv und volksbewußt zum Einſatz bringen will. Henlein wies die Verdächtigung zurück, daß die Bewegung von außen dirigiert ſei und berief ſich auf die Ausſprüche Muſſo⸗ linis und Hitlers, nach welchen Faſchismus und Nationalſozialis⸗ mus keine Exportwaren ſind. Die Sudetendeutſchen wollten keine territoriale Reviſion, ſondern loyale Mit⸗ arbeit, aber ſie verlangten auch Loyalität von ſeiten des Staates, der die Gefühle der Zurückſetzung und Minderbewertung be— ſeitigen müſſe. Nur ſo könne das Sudetendeutſchtum eine Brücke der deutſch-tſchechiſchen Verſtändigung werden und der Grund— ſatz Adolf Hitlers ſich verwirklichen laſſen, daß Achtung vor dem fremden Volkstum die Grundlage des europäiſchen Friedens und der europäiſchen Ordnung ſei. Wohl noch nie iſt aus ſudeten⸗ deutſchem Munde das Nationalitätenproblem der tſchechoſlowa— kiſchen Republik rückhaltloſer und eindringlicher umriſſen worden als von dem Führer der S. H. F. Sache der verantwortlichen Prager Stellen wird es ſein, dieſe Kundgebung in ihrer geſchicht⸗ lichen Tragweite zu verſtehen und ihre Volkstumspolitik dem⸗ gemäß zu revidieren. Ruſt's Angarnreiſe. g Das„Berliner Tageblatt“(Nr. 493) bringt einen Bericht ſeines Budapeſter Korreſpondenten über den Beſuch des Reichsminiſters Ruſt, in dem es u. a. heißt: „Es verlohnt ſich, die ſieben Tage, die Dr. Ruſt in An⸗ garn zubrachte, noch einmal rückſchauend Revue paſſieren zu laſſen. Das vor allem deshalb, weil dieſe Tage in vorderſter Linie ernſter Studienarbeit und nur ganz nebenbei auch den Pflichten der Repräſentation galten. Wenn Dr. Ruſt kurz vor ſeiner Rückreiſe erklärte, daß die Vielheit der ungariſchen Kul⸗ tureinrichtungen, ihre Ordnung und Arbeit ſowohl in Buda— peſt als auch in den Provinzſtädten einen tiefen Eindruck auf ihn ausgeübt hätten, und daß er Angarn kennen und damit lieben gelernt habe, ſo trifft das gewiß zu. Soweit ſieben Tage poſitiv ausgenutzt werden konnten, war es geſchehen. Dr. Ruſt war, von ſach- und fachkundigen Perſönlichkeiten begleitet faſt ununterbrochen unterwegs, um ſich die Kenntnis des geſamt⸗ ungariſchen Kulturinhaltes zu eigen zu machen. An zwei Tagen befand er ſich ſelbſt auch in der Provinz. Das erſtemal, um dem oberſten katholiſchen Kirchenfürſten Kardinalerzbiſchof Seredi in der Fürſtbiſchofsſtadt Eſztergom ſeine Auſwartung zu machen. Das, wie Dr. Ruſt ſich ausdrückte, weil er auch in Deutſchland großes Gewicht auf die Förderung des Frie— dens zwiſchen Staat und Kirche lege. And das andere Mal in der ungariſchen Provinzuniverſitätsſtadt Debrecien die das „kalviniſche Rom“ Ungarns, hauptſächlich den reformierten Chriſtengeiſt repräſentiert.“ Eine neue Häufung von Welten im Sternbild des Herkules entböeckt. Ein Telegramm aus Newyork an die„Times“ berichtet, daß ein Aſtronom des amerikaniſchen Stewart-Obſervatoriums im Sternbild des Herkules eine neue Häufung von Welten ent⸗ deckt hat. Dieſe Konſtellation des Herkules liegt in der Nähe des Nordpols am Horizont. 250 bis 300 Welten, das heißt Sonnenſyſteme gleich dem unſrigen mit ſeinen Planeten und Trabanten, ſind in der Konſtellation verborgen. Jedes von ihnen hat einen Durchmeſſer von über 10000 Lichtjahren. Eine Entfernung von 150 000 Lichtjahren trennt die von einander am weiteſten entfernt liegenden Syſteme. Die Häufung dieſer Welten hat eine Ausdehnung von 1500 000 Lichtjahren und ſſt von der Erde nicht weniger als 50 Millionen Lichtjahre ent⸗ fernt. Die Kleinheit unſerer Welt wird an dieſen gewaltigen Entfernungsziffern obne weiteres klar. A iht Bü int f Ei Ant von Na ſtät kin dar Hal da ſtel aus Ob. bad 0 „ uhn gelt began wor gan Pre Au alls Ale ſaſt — dl rent den. löchte lonnt kellel leicht Venn und ſie he nach Kenia nicht 0 gehn nister Funke 9 Oe Das! 11 5 und de 2 1 men, U Kopf N VG N ö 9* n 5 N 5 3 2 5 0 0 * 0 5 27 7 1 Antimarxiſtiſcher Gewerkſchaftsbund kao ren e, e eee e e eee e 5 1„ 2 mten Hengſten waren aufgetrieben. In ſeiner N i; Sar 1 7 in Spanien Krit hob der Landſtallaeſte berufe de Nena de, wirf ele Saret en Glied in der Kette Die verſchiedenen nicht- ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften Spa⸗ hervorragende Merkmale und einen vorzüglichen Pflege⸗. 08 15 48 5 e. niens haben die Forderung der Stunde erkannt und ſich 5 05 zuſtand aufwieſen Vom Jahrgang der zweieinhalbjährigen Die heſſiſchen Mieter tagten in Mainz. 4 dem ZJuſammenbruch der ſozlaliſtiſchen Revolution nunmehr 1 1 Kaltblul. A ndfkentlich engetör. Weiter 77 40 Mainz. Zur Beſprechung wichtiger Fragen tagten die 10 zur„Kationalen Arbeitsfront zuſammengeſchloſſen. een 3 55 zwei Warmblutbengtte 1 erganiſierten heſſiſchen Mieter in Mainz. Verbandsleiter 5 Der Zeitpunkt iſt günſtig gewählt; die neue Arbeitsfront kommt An 3 35 Ne nicht 1 ört.] Dr. Federlin, der erſt vor einigen Tagen zum Gauver⸗ 5 jetzt nach dem Zuſammenbruch der ſozialiſtiſchen Verbände jeder der Auf uch 5 n el der Anköruna zwei Henaſte aus bandgleiter des Gaues 6(Südweſt) ernannt wurde, berich⸗ 5 anderen Sammelbewegung und vor allem einer Neuorganiſa⸗ Auf uch A l 12 5 e folgte ein Henaſt aus der tete eingangs über die Tätigkeit des Landesverbands Heſ⸗ 5 tion der in voller Auflöſung begriffenen ſozialiſtiſchen Maſſen 0 3 Dettweiler⸗Wintersheim. Für die Geſtüts⸗ ſen und kam dann auf die Errichtung von Mietausgleichs⸗ 1 zuvor. de de altung der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau wür“ ſtellen, die Wiedereinführung des von den einzelnen Orga⸗ a. Die„Nationale Arbeitsfront“ iſt die Vereinigung aller B. de in Oberheſſen gezüchtete Hengſt Hauſt angekauft. niſationen abgeänderten Einheitsvertrages und ſchließlich 0 nicht- marxiſtiſchen Arbeitergewerkſchaften. In ihrer Vereini⸗ 95 W der ddeiläprigen Stuten aus allen auf die Schaffung einer örtlichen Hausordnung zu ſprechen. el. 0 gung ſtellen dieſe bisher zerſtreuten Kräfte eine beachtenswerle 15— Veſth Jim trug u. Reichen dem une Alma, Nachdem bekanntgegeben worden war, daß auf der nächſten Gruppe dar. Allein die Gewerkſchaften von Madrid, die preis dadon 5 P sheim, den Sieger mit dem Rhein⸗Main⸗Verband der Hausbeſitzer in Frank⸗ i Gründer der„Nationalen Arbeitsfront“, verfügen über einen überlegen. den Warmblütern war die Stute Erio furt ſtattfindenden Beſprechung alle dieſe Fragen geregelt l Beſtand von 12000 Mann, mehr als genug, um die Grund- e werden ſollten, ſprach Geſchäftsführer Fuchs. Seinem Vor⸗ fit lage der neuen Organiſation zu bilden. Wenn die Neugrün⸗ Die„Ns. Briefe“ als Ankerrichtsmaterial in heſſen. trag über die mietsrechtliche Lage ſchloß ſich eine rege 14 dung, wis man hofft, außerhalb der Hauptſtadt eine ebenso Darmſtadt. Die Miniſterialabteilung für Bildungswe⸗ Ausſprache an. zünſtige Aufnahme findet wie dort. ſo dürfte ſie bald ſchon ſen des Heſſiſchen Staatsminiſteriums hat in einer Ver.„Frankfurt a. M.(Neuer Direttor des Frant— über 300 090 Mitglieder zählen. 5 fügung die Schulungsblätter der NSA im Rhein.[furter Völkerkunde⸗Muſeums.) Geheimrat Pro- der 3 Die Vereinigung. der Feulchiedenen gewerkſchaftlichen Maingebiet„NS⸗-⸗Briefe“ als zuſätzliches Unterrichtsmate⸗ feſſor Dr. Leo Frobenius iſt jetzt zum Direktor des Frank⸗ 1 Gruppen iſt ein ſchon längſt gehegter Wunſch der. Führer und rial für die Oberklaſſen der Volks⸗ und Höheren Schulen furter Muſeums für Völkerkunde ernannt worden. Bisher war 955 der Gefolgſchaft. Die kleinen Anterſchiede in den Auffaſſungen, ſowie für alle Klaſſen der Berufs- und Fachſchulen geneh-[ Profeſſor Frobenius Leiter des dem Völkerkunde-Muſeum an— 0 N die ſie trennten, verſchwinden vor dem einigenden Bande ihrer migt und empfohlen. In einem Gutachten heißt es u. a.:[ geſchloſſenen Kulturmorphologiſchen Inſtituts, in dem die Er⸗ 10 beruflichen Gemeinſchaft, ihrer unpolitiſchen Einſtellung und Die„NS⸗Briefe“ unternehmen es, zu jedem zu ſprechen, gebniſſe ſeiner Afrikaforſchung wiſſenſchaftlich verarbeitet wer⸗ h ihrer e„Grundhaltung. So 8 ſie boffentlich der ſich mit dem Werden und dem Wollen des neuen Staa⸗ den. b. N 720 ee enn hes auseinanderſetzen will. Sie bringen neben größeren„ Weſterburg.(Tödlicher unfall am Koch— r 5 5 8 get 9 Aufſätzen eine Fülle von Tatſachenmaterial als Grundlage herd.) Die jugendliche Emma Ferger aus Weſterburg „lutionärer Block. zur Beſchäftigung mit allen Fragen, die jeden Volksge⸗ wurde, als ſie am Kochherd die Mahlzeit zubereitete, von . noſſen angehen. Es gibt kein Gebiet mehr, das den einen[einem plötzlichen Unwohlſein befallen und brach zuſammen. Aus Nah und Fern oder anderen nicht intereſſiert. Ddie Sprache der„NS⸗ Dabei fiel das Mädchen ſo unglücklich, daß es ſich mit einem Briefe“ iſt knapp und eindringlich, klar tritt ſtets das We⸗ Meſſer, das es in der Hand hatte, die Halsſchlagader durch— g 3 1 ſentliche hervor, denn ſie führen ein in die Gedankenwelt ſtieß. Infolge des ſtarken Blutverluſtes trat der Tod nach Einreichung der Ankräge auf Beihilfe für die Neupflan⸗ und in die politiſche Wirklichkeit des Nationalſozialsmus, 5 Zeit ein. Die Verunglückte ſtand kurz vor der Hochzeit. zung von Obſtbäumen. ſie helfen Urſache, Weg und Ziel der Bewegung verſtehen Marburg.(Auf de eee 5 au 5 m Wege zum Gottes- * ö Frankfurt a. m. Die Landesbauernſchaft teilt mit: 5 wollen ſchließlich zu tätiger Mitarbeit am Neubau des dienſt in 220 1 Ein e Verkehrsun⸗ . Anträge auf Gewährung einer Beihilfe für Neupflanzung[ Reiches anregen. fall, der den Tod eines Menſchen zur Folge hatte, ereignete 5 von Obſtbäumen im Herbſt 1934 für das Gebiet Heſſen⸗ Gedenkſtunden in den heſſiſchen Schulen. ſich in der Frankfurter Straße. Als ſich Paſtor Köhler 5 Naſſau müſſen bis ſpäteſtens 15. November die der zu⸗ ſtändigen Obſtbauinſpektion geſtellt werden. Nähere Aus⸗ e iodte Von dem Leiter des heſſſſchen Bildungs. vom Gemeinſchaftadiakonſeverband von Jeiner Wohnung 0 a i 1 1 Näh. 0 weſen wird einer Anordnung des Reichsminiſt lgend in der Moltkeſtraße mit ſeinem Motorrad zur Abhaltung künfte erteilen die Obſtbauinſpektionen. Es wird ſchon jetzt bee daß anläßlich 18 e 45 1 8 eines Gottesdienſtes begeben wollte, wurde er beim Ein⸗ 8 darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Antragſteller ge⸗ evangeliſchen Schüler in einer Feierſtunde oder in den be⸗ biegen in die Frankfurter Straße von einem Auto erfaßt naueſtens die vorgeſchriebenen Termine tzinzuhalten haben, treffenden Unterrichtsſtunden die Bedeutung der 400jäh- und etwa 20 Meter weit mitgeſchleift. Er trug ſchwere 0 da andernfalls die Gewährung einer Beihilfe in Frage ge⸗ rigen Wiederkehr der Bibelübersetzung Luthers für die[Kopfwunden und Knochenbrüche davon, zan deren Folgen ſtellt iſt. religiöſe und ſprachliche Entwicklung des deutſchen Volkes[er nach wenigen Minuten an der Unglücksſtätte verſtarb. Jenkralhengſtkörung in Darmſtadk. entſprechend zu würdigen ſei. Ebenſo ſoll am 30. Oktober O Plankſtadt.(In geiſtiger um wachung...) Darmſtadk. Unter Leitung der Körkommiſſion. die ſich der„Nationale Spartag“ in geeigneter Weiſe gewürdigt[Zu 3 ee e 4 aus Landſtallmeiſter Denker, Oekonomierat Dettweiler,] werden. In den Zeiten des Wiederaufbaues habe eine[erfahren wir noch, daß der junge Mann bis zu 1 Oberveterinär Dr. Kühte und Erbgraf Alexander von Er“. planmäßige Erzieherarbeit darauf Bedacht zu nehmen, die[Tag an feiner Arbeitsſtelle weite. Nach ärztlichem Befund r bach⸗Erbach. fand 8 in Darm- I Schüler von dem Wert des Sparvfennias zu überzeugen 3 77 0 in einem Zuſtand geiſtiger Störung begangen t-. ein. 05 r—————— 1———— 5* l 2 Lampen hingen an der Decke, immer zu fünfen und fünfen. ung Die Au F der Jelena Aber von jedem Fünferring brannten meiſt nur eine oder zwei 04* 2 5 7 lag Ae e 5. 455 Tiſchen. us 5 rſt allmählich unterſchied Hanni die enſchen. An einem 1 nmammmmmmme e chan Roman von w. mattnießen Vſchchen in der Nabe des Ausganges hatte ſie ſich nieder- liß⸗ gelaſſen, ohne den Mantel abzulegen. Er kam ihr hier wie eine 71 Nur der Kapitän war anderer Anſicht. Als Remiſow Er gab ihm ein kleines Heftchen. g Art Schutz vor. her N ihm gute Nacht gewünſcht und die Kabine hinter ſich verrie—„Der Code der engliſchen Admiralität... Das Kriegs- And ganz langſam entwirrte ſich das rauchige Bild vor he5 gelt hatte, ging er ſogleich in ſeine Kapitänskajüte hinüber und miniſterium in Paris zahlt Ihnen eine Million Goldfranken ihren Augen. Faſt nur Männer ſaßen um die Tiſche. And wie en degann in einem alten Kaſten zu wühlen, der bis obenhin voll dafür 5 ſie miteinander ſprachen, auf einander einſprachen. Es war N war von Briefen, Poſtkarten und Lichtbildern. Bald war der V.- nicht leicht, oberflächlich, wie ſonſt in den Kaffeehäuſern, ſondern ganze Kajütentiſch damit bedeckt.. Aber die Karten mit den Es war ein ſonderbares Kaffeehaus. Hanni Rawlinſon J faſt unheimlich. Dieſe ſchmalen, mitunter durchgeiſtigten Ge⸗ Preisboxern und Kinoſternen legte er heute achtlos beiſeite.] hatte lange ſuchen müſſen, bis ſie es fand. Dieſe Straße im ſichter, dieſes Brennen der dunklen Augen, dies nervöſe Ziga⸗ Auch die Bilder der mehr oder minder hübſchen Tänzerinnen letzten Winkel des Pariſer Montmartre-Viertels war ſo ſchlecht[ rettendrehen und dieſes leiſe und eindringliche Sprechen. Es aus Pariſer Vorſtadttheatern und Marſeiller Hafenkneipen.] beleuchtet. Hoch und ſchwarz, schmutzig und verlumpt, ſtanden[war Hanni, als ſei ſie in einen Klub von Geſpenſtern geraten. Alle waren mit zärtlichen Widmungen geſchmückt— zwar gab's] zu beiden Seiten Häuser, drei. und vierſtöckig. Hinter den Dann entwirrten ſich langſam die Sprachen. Erſt verſtand be⸗ faſt in jedem Wort einen Schnitzer gegen die Rechtſchreibung[ Fenſterſcheiben der kleinen Kneipen und Kaffeehäuſer brann- ſie hier ein Wort, dann dort eines, dann einen Satz, dann eine ice aber das tat nichts.. Nein, heute ſuchte Monſieur Lor.[ ten meiſt nur die altmodischen Gaslampen mit ihrem toten[ganze Rede. And plötzlich war ſie mitten im Dom der großen, b rent etwas ganz Beſtimmtes Da, nun hatte er es gefun- grünlichen Licht. Aber da ſtand es endlich in ſchlechtgemalten gewaltigen allruſſiſchen Sprache. Beinahe feierlich hallte das em den... Es war eine Poſtkarte mit den Bildern der Zaren⸗ Buchſtaben..„Cafe Ruſſie“„Kaffeehaus Rußland“— über ſie hin, um ſie her. ind töchter. Die waren zwar alle ermordet— doch immerhin— Als ſie den finſteren Eingang ſah, die ausgetretenen Ach, endlich kam die Kellnerin, in einfachem ſchwarzen ſen⸗ konnte nicht eine durch irgendwelchen wunderbaren Zufall ge— Treppen, die hinabführten, zögerte ſie einen Augenblick... Kleide mit weißem Schürzchen, und doch Dame der großen Welt. 1 rettet worden ſein? Der Kommodore war ja ein Ruſſe. Viel⸗ Da hinein ſollte ſie? Lag das Kaffee denn im Keller?„Madame wünſchen?“ leicht hatte er ſelber die Zarenfamilie niederſchießen laſſen Sie ſeufzte... Alſo da war Ellinor, ihr Liebling, ge⸗„Kaffee—“ Wenn man ihn ſo anſah, konnte man ihm das zutrauen. Ja, landet.. Aber hatte das Mädel nicht ſchon immer eine Vor Von oben herab ſah die Kellnerin ſie an, nicht hochnäſig, ih und hatte er ſich ſicher in die eine oder andere verliebt und liebe gehabt für verdächtige Lokale allerlei Art? und doch voll Hoheit. 1 g en ſie heimlich beiſeite geſchafft. And der Kapitän ſah ſich eine Am Nachmittag hatte ſie an Remiſows eleganter Woh- Da eben trat ein Mann in Chauffeurkleidung herein. Die nach der anderen an Großfürſtin Anaſtaſia, Großfürſtin nung gellingelt. Aber das ſchnippiſche Dienſtmädchen hatte ihr Augen der Kellnerin leuchteten auf einmal anders. 2 Xenia.. Za, die Kenia, die mußte es ſeinn. O, er war geſagt, Monſieur ſei nicht zu Hauſe und Madame wahr—„„Sie haben mich lange nicht mehr beſucht, Michael Serge— nicht ſo dumm, der Monſieur Lorrent ſcheinlich wieder im Cafe Ruſſie, und ſie komme ſelten vor[ witſch...“ 8 3 5 Erſt am Morgen wurde er anderer Anſicht. So gegen Mitternacht heim. Der Chauffeur beugte ſich tief und küßte ihre Hand. iht zehn Ahr war es. Da fing's droben in der Funkerbude zu Da war Hanni gegangen. Sie begriff es noch immer nicht,„Am ſo mehr erfreut bin ich, Frau Fürſtin, Sie heute e kniſtern und zu knattern an. And ſchließlich brachte ihm der und heute noch viel weniger... And dann dieſe Siebzehn— wieder ſehen zu können. Funkengaſt die Nachricht. jährige, die ſich würdevoll Madame nennen ließ. Nein, ſie„Wünſchen Sie Kaffee, Herr Baron?“. Monſieur Lorrent ſtie einen echt bretoniſchen Fluch aus. hatte gewiß nicht erwartet, daß Ellinor zu ihren Eltern zurück—„Wenn Frau Fürſtin ſo gut ſein wollten. Darf ich mich Das war ja toll.. Er ſprang auf lehrte. Wohl aber, daß ſie den armeniſchen Abenteurer längſt[nach dem Befinden ſeiner Hoheit des Fürſten erkundigen? „Ich muß Herrn Remifow wecken—“ ſatt wäre.. Hanni hatte ihr ein paarmal geſchrieben, ſeit Ach, mein Mann iſt ſeit vorgeſtern nicht mehr hier in 1„Ja, und was ſoll ich zurückfunken?“ ſie die Wohnung des Paares wußte. der Küche. Er iſt jetzt Einkaſſierer beim Modeatelier der Groß— „Eſel! Gar nichts! Remiſow hat mein Schiff gechartert,„Ellinor, ſo wie ich dich kenne, ſehnſt du dich längſt nach fürſtin Irina, hat ſich alſo ſehr verbeſſert 3 0 2 und damit iſt er Kommodore, alſo mein Vorgeſetzter—“ einem neuen Abenteuer. Komm alſo zu mir, Darling... Bei„„Dann geſtatten Sie mir meinen Glückwunſch, Frau Aber dann ſetzte er ſich wieder an den Kartentiſch. mir haſt du immer einen Hafen, von dem aus du neu davon⸗ Fürſtin 1 1. „Laß ſie ruhig funken Remiſow wird ſchon kom— ſegeln kannſt. Ich will dir gar nicht von deiner Mutter ſchrei—„Vielen Dank, Herr Baron—“ men...“ ben. Wie ſie leidet um dich. Das würde dich doch nicht rüh⸗„Danni gtartte und ſtaunte. Alſo das waren die ruſſiſchen And er las die Funknachricht noch einmal. Schüttelte den[ren... Aber komm wenigſtens für ein paar Tage zu mir.[ Emigranten? And hier verkehrte ihre Ellinor? Za, ſteilich, Kopf. Deine Mutter käme dann einmal ganz heimlich, ohne daß] Remiſow war ja nun auch ein Emigrant. i Sechzeh jährige Engländerin entführt— Entführer heißt dein Vater eine Ahnung davon hätte. Wenn du wüßteſt, wie 4 Es war ihr nicht unangenehm, daß der Chauffeur-Baron Remiſow... Iſt Armenier.. Wird aber ſicher unter ande— ſie gealtert iſt!— Oder ich mache dir einen anderen Vorſchlag. ſich an ihren Tiſch ſetzte. 5 tem Namen reiſen...“ Dieſen Sommer, wenn mein Mann ſeinen Arlaub hat... Die Verneigung, die er machte, war die eines vollendeten Der Kapitän lachte. er iſt jetzt Geſandtſchaftsattachs in Berlin— wollen wir auf Weltmannes. 5 7 1 1 „Das hat der gerabe nötig!“ zwei bis drei Wochen nach St. Märgen im Schwarzwald.„Wenn Sie geſtatten, Madame“, ſagte er auf franzöſiſch, And dann die Beſchreibung des Mädchens. Willſt du nicht einmal herüberkommen? Ach Kind, ich will dir aber ich finde zu meinem unendlichen Bedauern keinen Platz „Ihr Affen!“ höhnte der Kapitän,„beſchreibt mal die ja keine Moralpauken halten, daß du da mit deinem Remiſow f mehr frei—“. 55 Mona Liſa oder die Paulowna... Sobbas beſchreibt man] zuſammenlebſt... Ich habe nur Sehnſucht nach dir—“„O bitte, Herr Baron— 5 8 5 * doch nicht... das muß man ſehen! Iſt es nicht wahr, Mon- Aber Ellinor hatte nicht einmal geantwortet.„Ah, Sie haben gehört.. Wäre es unhöflich zu fragen, 5 ſieur Pichon?“ And nun war ihr Mann im Auftrage des Berliner Bot- ob gnädige Frau ruſſiſch ſprechen? f a 0 Monſieur Pichon war der Erſte Offizier. ſchafters zu einer Konferenz nach Paris gefahren. Sie hatte„Ich ſpreche es ſchlecht, Herr Baron, aber ich verſtehe es „Sie haben vollkommen recht, Kapfltn. Aber ich ihn begleitet. Bis tief in die Nacht würde gewiß heute die[ ſehr gut... Mir tut Rußland unendlich leid...“ 4 meine doch, wir wecken Remiſow“ Sitzung im Auswärtigen Amt dauern. And da hatte Hanni„„Aber wieſo denn, gnädige Frau? Dieſe kurze Prüfungs⸗ ie brauchen mich nicht mehr zu wecken—“ die Gelegenheit benutzt.. zeit hat uns Gott geſchickt um unſerer Sünden willen... Sie Alle drei fuhren herum. And ſie ſahen in das lächelnde Sie ſtieg die feuchten Steintreppen hinab zu dem Kaffee.] wird bald überſtanden ſein. Es handelt ſich jetzt nur noch um Geſicht des Ruſſen. Es ſchauderte ſie trotz der feinen Wildlederhandſchuhe, als etliche Monate. Dann ſind die Bolſchewiken geſtürzt„„ Wir, „Laſſen Sie doch mal die Funknachricht ſehen. Aha... ſie den dunkelroten Plüſchvorhang an der Eingangstüre beiſeite nein, nicht wir, ſondern Gott ſelber will Rußland ſieben. Es Das Schiff und ſo weiter, das uns an Bord hat, ſoll ſofort ſchob. Wie war der ſchmierig. And wie roch der. Sie ſchmeckte war vieles morſch und faul unter uns. Das alles muß weg—“ umkehren.. Hohe Belohnung gleich eine Anmaſſe von Gerüchen. Da war Zigarettendunſt, Seine Augen glühten vor Begeiſterung. Hanni aber wurde „Herr Kapitän, ich werde mich auch nicht lumpen laſſen, Benzin, Petroleum, da waren die ihr ſo ekligen Pariſer Par- es weh im Herzen. Aber was hätte ſie ſagen ſollen? Alles wenn Sie uns heil nach Marſeille bringen... Aber bitte. fümgerüche: Patſchouli, Heliotrop; und dieſe unzähligen Puder dätte möglicherweiſe Hoffnungen zerſtört, ganz ſicher aber die ietzt ſtellen Sie einmal Ihren Empfänger um auf Welle...“ ſorten. Sie begriff nicht, wie eine friſche Engländerin, deren[Stimmung. And ſie war froh, daß dieſer ehemalige ruſſiſche Er flüſterte ihm etwas ins Ohr. ganzer Körper nach Gewaſchenheit duftete und nach weiter nichts, Baron jetzt bei ihr ſasß. 0 l „Aber wozu denn?“ in dieſem Dunſt atmen konnte. Sie horchte plötzlich auf. Am Nebentiſch ſprach man über „Ich bin noch nicht fertig.. Ich habe geſagt, ich laſſe Ein widerlicher Zigarettenrauch quoll ihr entgegen. Wie die Neuordnung der ruſſiſchen Polizei.. Anbedingt müſſe mich nicht lumpen.. Sie bekommen natürlich nur chiffrierte ein Nebel lag es über dem weiten Kaffee. Sie ſah zuerſt[auf zehn Ruſſen ein Poliziſt kommen. And die ſeit Mo- Botſchaften zu hören. Ihr Funker soll alles genau notieren. nichts, nur daß die Räume größer, viel größer waren, als man naten gegründete ruſſiſche Polizeiſchule in Paris ſei auf der a Wir werden nachher dechiffrieren. Oder machen Sie es allein von draußen vermuten konnte. Ein ſummendes Gewirr von Höhe. Jeder ſei geiſtig und körperlich gerüſtet ſofort an der 17 Bier iſt der Schlüſſel.“ Sprachen ſchlug ihr entgegen. Sie verſtand nichts. Elektriſche Stelle, wohin ihn der künftige Zar ſchicke, einzuſpringen (Fortſetzung folgt.) 1 2.. 5 5 1* 1 2*— 2* e e 7 f — — eee eee r eee 1 155 1 er .—— Der r Nr. 252— Dienstag, den 30. Oktober 1934 e Viernheimer Volkszeitung D 2 ö e 10. Jahrgang an Zum neuen Einkommenſteuertarif Im Reichsgeſetzblatt vom 24. Oktober iſt das neue Ein⸗ kommenſteuergeſetz erſchienen. Dieſem ſind zwei Tabellen beigegeben: eine Einkommenſteuertabelle und eine Lohnſteuertabelle. In der erſteren ſind die Jahresſteuerbeträge für alle diejenigen Einkommenſteuer⸗ pflichtigen, die veranlagt werden, verzeichnet, in der Lohnſteuertabelle die monatlichen Lohnſteuerbeträge für alle Lohn⸗ und Gehalts empfänger. In jeder der Tabellen iſt das Einkommen nach Stufen gegliedert. Für jede einzelne Stufe iſt eine Untergliederung in der Weiſe erfolgt, daß in der erſten Spalte der Steuerbetrag für die Ledigen, in der zweiten derjenigen für die kinderlos Verheirateten angegeben iſt und in den weiteren Spalten diejenigen Beträge verzeichnet ſind, die ſich nach der Zahl der minderjährigen Kuder ergeben Die in den neuen Tabellen enthaltenen Steuerbeträge laſſen ſich mit der bisherigen Steuerſchuld, die für den einzelnen Einkommensbetrag maßgebend war, nicht ohne weiteres vergleichen. Bisher beſtanden neben der Einkom⸗ menſteuer für die Ledigen noch die Eheſtandsbei⸗ hilfe und neben der Einkommenſteuer für die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger noch die Abgabe zur Ar⸗ beitsloſenhilfe Bei einem ledigen Lohn- und Ge— haltsempfänger ſind vom Lohn und Gehalt bisher drei Beträge zu erheben geweſen: einer als Lohnſteuer, einer als Eheſtandshilfe und einer als Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe. Die Einkommenſteuer, die Eheſtandshilfe und die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe regel— ten ſich nach drei verſchiedenen Geſetzen. Die Maßſtäbe für die Berechnung waren in den drei verſchiedenen Geſetzen verſchieden Dem neuen Einkommenſteuergeſetz gemäß ſind dieſe drei Verſchiedenheiten mit Wirkung ab 1. Januar 1935 zu einer Einheit geſtaltet. Eine Eheſtandshilfe und eine Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe gibt es mit Wir⸗ kung ab 1. Januar nicht mehr, ſondern nur noch eine Ein— kommenſteuer, in die die Eheſtandshilfe und die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe eingebaut ſind. Es werden einem ledigen Lohn- und Ge⸗ haltsempfänger mit Wirkung ab 1. Januar 1935 von ſeinem Lohn oder Gehalt nicht mehr drei verſchiedene Beträge, die ſich nach drei verſchiedenen Maßſtäben bemeſ— ſen, abgezogen, ſondern es wird anſtelle der bisher drei Beträge ein Betrag abgezogen, in den die ber— den fortfallenden eingebaut ſind. Darin beſteht eine we⸗ ſentliche Vereinfachung gegenüber dem b'sherigen Recht Dieſe Vereinfachung des Rechts bedeutet gleichzeitig eine Vereinfachung der Verwaltung, eine Arbeitsentlaſtung der Arbeitgeber. Die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe war bis— her von den Lohn- und Gehaltsempfängern allein zu tragen. Durch den Einbau in die Einkommenſteuer iſt ſie auf alle Einkommenſteuerpflichtigen umgelegt worden. Das bedeutet eine entſprechende Entlaſtung der Ge— ſamtheit aller Lohn⸗ und Gehaltsempfänger und eine ent⸗— ſprechende Mehr belaſtung der Geſamtheit aller ver— anlagten Nichtlohnempfänger um denſenigen Teil der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe, der im Rahmen der neuen Einkommenſteuer nunmehr auf die Veranlagten entfällt. Eine weitere Entlaſtung der Lohn- und Gehalts- empfänger ergibt ſich daraus, daß die Abgabe zur Arbeits⸗ loſenhilfe mit einem um 60 Millionen RM kleineren Be— trag als dem vorausſichtlichen Aufkommen des Jahres 1934 in die neue Einkommenſteuer eingebaut worden iſt. Wenn ein Lohn⸗ und Gehaltsempfänger den Betrag, der der neuen Lohnſteuertabelle gemäß mit Wirkung ab 1. Januar 1935 von ſeinem Lohn einbehalten werden wird, mit der bisherigen Steuerlaſt vergleichen will, ſo muß er den einen Betrag, der ab 1. Januar 1935 von ſeinem Lohn einbehalten wird, vergleichen mit den drei Beträgen, die bisher von ſeinem Lohn einbehal⸗ ten worden ſind. Dabei wird ſich bei Einkommen bis zu 1000 RM monatlich in der Regel ergeben, daß der eine Betrag kleiner iſt als die Summe der bisher drei Beträge. Nicht nur die Verheirateten und faſt alle Ledigen erfahren dem neuen Tarif gemäß gegenüber bisher eine kleine Entlaſtung, wenn ſie Lohn⸗ und Gehalts⸗ empfänger ſind und ihr Einkommen 1000 RM monatlich nicht überſteigt. . Lohn⸗ und Gehaltsempfänger bis einſchließlich 80 RM ſind mit Wirkung ab 1. Januar 1935 vollkommen abzugsfrei. Ein Vergleich der Beträge, die dem neuen Geſetz gemäß mit Wirkung ab 1. Januar 1935 einzubehalten ſind, mit den bisherigen Abzügen ergibt das folgende Bild: Belaſtung eines ledigen Lohnempfängers durch die Lohnſteuer(Steuerbazug): N 28 l bisher in drei Beträgen: Monats- Lohn⸗ Eheſtands⸗ Abg. zur Zuf. ab 1.11935 lohn ſteuer hilfe Arbeits⸗ Spalte in einem loſenhilfe 2,3, 4 Betrag 75—— 1.50— 1.50 frei 85—.— 1.70—.— 1.70 0.78 125 2.50 2.50 1.87 6.87 5.46 240 14.— 7.20 6.— 27.20 27.04 500 40.— 25.— 19.— 84.— 78.52 700 60.— 1 30.50 125.50 123.50 1000 90.— 50.— 57.50 197.50 195.26 Es iſt alſo vollkommen falch, wenn von einer Mehr— belaſtung der kleinen Lohn⸗ und Gehaltsempfänger ge— ſprochen. wird. Es iſt das gerade Gegenteil der Fall Auch faſt alle ledigen Lohn⸗ und Gehaltsempfänger bis zu einer gewiſſen Einkommenshöhe erfahren, wie ſich aus der obigen Ueberſicht in aller Eindeutigkeit ergibt, eine kleine Entlaſtung.(Fortſetzung folgt.) Die Saarländer in Amerika Sie kommen zur Abſtimmung. Newyork, 29. Oktober. Der hieſige Verein der Saarländer hielt eine Fahnen⸗ weihe ab. Die Feier geſtaltete ſich zu einer überwältigenden Kundgebung der deutſchſtämmigen Bevölkerung Newyorks für das Saarland. Etwa 50 000 Perſonen hatten ſich eingefun⸗ den. Die deutſchen Vereine Newyorks und der Umgegend waren durch ihre Fahnenabordnungen vertreten. Die Teil⸗ nehmer legten ein begeiſtertes Treuebekenntnis für die deutſche Saar ab. Kommuniſten und deutſchfeindliche Kreiſe verſuchten die Saartreuekundgebung zu ſtören. Die Vereinsleitung, die von den geplanten Störungsverſuchen rechtzeitig erfuhr, konnte ſie verhindern. S Der Vorſitzende des Vereins der Saarländer, Philipp Woll, hielt eine Anſprache. Er kündigte an, daß Hunderte von Saarländern aus Newyork und anderen Teilen der Vereinigten Staaten in die Heimat zurückkehren werden, um mit dem Stimmzettel den Beweis zu erbringen, daß Treue und Vaterlandsliebe für ſie keine leeren Worte ſind. Grauenvolle Bluttat— 3 Tote Saalfeld(Thüringen), 29. Oktober. Eine furchtbare Bluttat, die fünf Todesopfer forderte, trug ſich in der Gorndorfer Siedlung zu. Der dort woh⸗ nende 30 Jahre alte Hermann Pabſt, Vater von ſechs Kin⸗ dern, hatte mit der im gleichen Hauſe wohnenden 14 Jahre alten Irmgard John ein Verhältnis angeknüpft. Aus die⸗ ſem Grunde war gegen ihn ein Verfahren wegen Sittlich— keitsverbrechens eingeleitet worden. Pabſt hatte die in ſeinem Hauſe wohnende 32 Jahre alte Frau Groß im Ver⸗ dacht, die Anzeige gegen ihn erſtattet zu haben. Er bat die Frau Groß in ſeine Wohnung, um ſie zur Rede zu ſtellen. Als die ahnungsloſe Frau die Pabſt'ſche Wohnung be⸗ krat, ſchoß Pabſt aus einem Revolver ohne weiteres auf die Frau, die ſchwer verletzt zuſammenbrach und ſpäter ſtarb. Als die Polizei eintraf, hatte ſich Pabſt im Keller, in den er ſeine beiden ſieben und neun Jahre alten Kinder und die 14jährige Irmgard John mitgenommen hatte, ver⸗ barrikadiert. Der Aufforderung der Polizei, zu öffnen, lei⸗ ſtete er keine Folge, ſondern ſchoß durch die Kellertür. Hierbei wurde die Ehefrau Pabſt, die die Beamten in den Keller geführt hatte, durch einen Hüftſchuß verletzt. Den Beamken gelang es erſt, als Pabſt nicht mehr ſchoß, in den Keller einzudringen. Beim Einkreten bot ſich ein ſchrecklicher Anblick. Pabſt hatte ſeine beiden Kinder, die 14jährige John und ſich ſelbſt durch Kopfſchüſſe getöket. Hauer oder Bismarck? Im Düſſeldorfer„Mittag“ iſt zu leſen:„Profeſſor Wil— helm Hauer, der Führer der Deutſchen Glaubensbewegung, ſagte bei ihrer jüngſten Berliner Tagung u. a.:„Wenn ein Menſch ſeiner Pflicht lebt und bereit iſt, dafür auch das Letzte zu erleiden, dann braucht er kein Wort von Gott zu ſagen, vom„Jenſeits“ oder vom Tranſzendenten(Leberirdiſchen), er braucht nur ſo ganz echt zu leben.“ Begonnen hatte Hauer ſeine Rede mit dem Sat, daß über all unſerem Tun und Sagen der ungebrochene Wille zur deutſchen Einheit ſtehe. Die Grundlage der deutſchen Einheit, das Deutſche Reich, iſt bekanntlich durch Bismarck geſchaf— fen worden. Wie dachte Bismarck über das von Hauer emp⸗ fohlene Leben ohne Gott? Er ſagt:„Ich begreife nicht wie ein Menſch, der über ſich nachdenkt und doch von Gott nichts weiß oder wiſſen will, ſein Leben vor Verachtung und Lange— weile tragen kann.“ 166 Entwürfe für das Schlageter⸗Forum in Düſſeldorf. Der Stellvertreter des Reichsjugendführers Hartmann— Lauterbacher hatte vor einiger Zeit Pläne zur Schaffung eines Schlageter-Forums mit einem Haus der deutſchen Jugend be— kanntgegeben. Bei dem Wettbewerb haben die Architekten aus allen größeren Städten des Reiches ihr ganzes Können eingeſetzt. Nicht weniger als 166 Entwürfe ſind eingegangen. Mit der Prüfung der Entwürfe iſt begonnen worden. Das Preisgericht wird vorausſichtlich am 8., 9. und 10. November tagen. Was Hungersnot bedeutet. DNB. London, 29. Okt. „Daily Chronicle“ veröffentlicht unter der Leberſchrift „Was Hungersnot bedeutet“ Photographien von der Hungers not in der Sowjetukraine, wo Männer, Frauen, Kinder und Tiere nach dem Bericht des Mannes, der die Aufnahmen aus Sowjetrußland herausſchmuggeln konnte, wie die Fliegen weg⸗ ſterben. Die Bilder zeigen, wie Menſchen völlig abgeſtumpft an einer auf der Straße liegenden Leiche vorbeigehen. Sie zeigen ferner bis zum Skelett abgemagerte Menſchen und Tiere. Aeberſtürzte Heirat ſchützt nicht vor Arbeitsplatzaustauſch In einem Kommentar zu den Beſtimmungen über den Ar— beitsplatzaustauſch unterſucht Oberregierungsrat Dr. Krauſe in der„Arbeitsloſenhilfe“ die Frage des Kündigungsſchutzes beim Arbeitsplatzaustauſch. Er ſtellt, wie das No. meldet, feſt, daß die Möglichkeit einer Kündigungs-⸗Widerrufsklage auf Grund des Geſetzes über die Ordnung der nationalen Arbeit beim Ar— beitsplatzaustauſch nicht gegeben ſei, da dieſer auf einer geſetz⸗ lichen Verpflichtung beruhe. Nicht die Arbeitsgerichte ſeien zur Prüfung der Frage zuſtändig, ob im Einzelfalle die Kündigung eine unbillige Härte enthalte oder nicht, ſondern die Arbeits— ämter hätten als öffentliche Behörden zum Schutze der Jugend lichen dieſe Fragen zu prüfen. Von größter praktiſcher Be⸗ deutung ſei in dieſem Zuſammenhang die Frage geworden, ob die Kündigunaswiderrufsklage dann zuläſſia ſei, wenn ein Ju- gendlicher ſich verheiratet, um dem Arbeitsplatzaustauſch zu ent; gehen. Der Referent ſtellt feſt, daß die Kündigungswiderrufs⸗ klage auch in dieſem Falle ausgeſchloſſen ſei, wenn beim Aus- ſpruch der Kündigung die Vorausſetzungen für den Arbeitsplatz. austauſch vorlagen. Auch dieſe Kündigung erfolgte bei ihrem Ausſpruch auf Grund einer geſetzlichen Verpflichtung. Der Anter⸗ nehmer, der die Kündigung ausſprach, könne nicht den Schaden tragen, den der Jugendliche dadurch verurſache, daß er ſich zum Zwecke der Amgehung der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften verheirate. Rückhaltloſer Einſatz der NS D Ap für das Winterhilfswerk Reichswerbeſtellen für das WSH W. gebildet. DNB. Berlin, 28. Okt. Zur Durchführung der Propaganda für das Winterhilfs— werk des deutſchen Volkes 1934/35, durch die auch der letzte Volksgenoſſe erfaßt werden ſoll, iſt, wie die NSK. meldet, eine Reichswerbeſtelle beim Reichsbeauftragten für das Winterhilfs— werk gebildet worden, die unter der Leitung der Reichspropa— gandaleitung und unter Aufſicht des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda ſteht. Wie im vorigen, ſo wird auch in dieſem Winter erneut und mit doppelter Kraft eine große Verſammlungswelle in den kom⸗ menden Monaten über ganz Deutſchland gehen. Aeberall in den Städten und Dörfern, werden die führenden Männer der Be— wegung und ihren Gliederungen in Verſammlungen zu den ge— benden und empfangenden Volksgenoſſen ſprechen. Am den Ausbau und die wechſelſeitige Anterſtützung der bedürftigen Volksgenoſſen durch vermögendere Volkskreiſe zu erzielen, wer— den nach Möglichkeit alle Organiſationen, Verbände, Vereine und Gliederungen der Partei, zuſammengefaßt in Straßen- oder Wohnblocks, zur Aebernahme gemeinſamer Patenſchaften für be— ſtimmte arme Häuſer beauftragt. Hierbei ſoll auch beſonders auf eine Betreuung von Menſch zu Menſch Wert gelegt werden. Die Ausführung der mit der Schaffung der Patenſchaften zu— ſammenhängenden Arbeiten wird allein den Frauenſchaften und dem BdM. übertragen. Ihre Organiſation liegt in den Händen der Amtswalter der NSV., denen die politiſchen Organiſationen jede Anterſtützung angedeihen laſſen. Mädchenhandel von Wien nach Monte Carlo DNB. Wien, 29. Okt. Die Polizei ſcheint einer Bande von Mädchenhändlern auf die Spur gekommen zu ſein. Vor einiger Zeit wurde der ehemalige Kellner Klimt wegen Diebſtahls und Betruges feſtgenommen. Im Zuge der polizeilichen Anterſuchungen ſtellte ſich heraus, daß Klimt in regelmäßigen Abſtänden nach Monte Carlo zu reiſen pflegte, wobei er jedesmal junge Mädchen mit— nahm, die niemals zurückkehrten. Die Angelegenheit gewinnt dadurch erhöhtes Intereſſe, daß vor zwei Tagen von franzöſi⸗ ſchen Polizeibehörden eines dieſer verſchwundenen Mädchen, und zwar die 18jährige Hermine Pfeiler, mit einem Meſ⸗ ſerſtich in der Bruſt am Strande von Monte Carlo aufgefun⸗ den wurde. Die näheren AUmſtände dieſes Falles ſind noch nicht geklärt. Man glaubt aber in Klimt den Hauptvertreter dieſer Mädchenhändler vor ſich zu haben, die für das Verſchwinden einer Reihe Wiener Mädchen in der letzten Zeit wahrſcheinlich verantwortlich zu machen ſind. Was iſt Betrug? Im juriſtiſchen Staatsexamen bekommt ein Student, der dem Ausgang ſeines Examens ſehr ſkeptiſch gegenüberſteht, von dem prüfenden Profeſſor die Frage vorgelegt:„Was iſt Betrug?“ „Wenn Sie mich jetzt durchs Examen fallen laſſen“, er— widert der Student, ohne lange zu überlegen. And auf die erſtaunte Frage des Profeſſors, wie er das be⸗ weiſen wolle, ſchnarrt der Student die auswendiggelernte For⸗ mel:„Betrug iſt,— wenn jemand die Dummheit eines anderen ausnutzt, um ihn zu ſchädigen.“ Die Reichseinnahmen und Ausgaben im Geptember DNB. Berlin, 29. Okt. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im ordentlichen Haushalt(alle Angaben in Millionen RM.) die Ein⸗ nahmen im September 681,4(im Auguſt 538,2) und die Ausgaben 657,1(587,4); mithin ergibt ſich für September eine Mehrein⸗ nahme von 24,3(Mehrausgabe 49,2). Für den Zeitraum April bis September 1934 errechnet ſich bei 3512,3 Einnahmen und 3530,4 Ausgaben eine Mehrausgabe von 18,1(Ende Au- guſt Mehrausgabe 42,4). Am dieſen Betrag erhöht ſich der aus dem Vorjahr übernommene Fehlbetrag von 1796,7 auf 1814,8. Im außerordentlichen Haushalt wurden ſeit Beginn des Rech— nungsjahres 5,1(4,6) verausgabt, während Einnahmen nicht zu verzeichnen ſind. Für beide Haushalte einſchließlich der aus dem Vorjahre über- nommenen Fehlbeträge bzw. Beſtände ſtellt ſich für Ende Septem- ber der Fehlbetrag auf 1805,7(Ende Auguſt 1829,5). Der Kaſſenbeſtand bei der Reichshauptkaſſe und den Außen⸗ kaſſen betrug am 30. September 1934 41,0. Die geſamte fundierte Reichsſchuld belief ſich am 29. September auf 9508, 1(am 30. Juni 9937, 9). Im Auto zum Krater des Aeina Eine der kühnſten und romantiſchſten Autoſtraßen der Welt iſt durch König Viktor Emanuel von Italien dem Ver— kehr übergeben worden. Sie führt auf den Aetna in Sizilien; von Catania klettert ſie mehr als 3000 Meter hoch bis dicht an den Hauptkrater des größten europäiſchen Vulkans. Nur bis in 1000 Meter Höhe führte bisher die Aetna-Rund⸗ bahn, von dort mußte der Aetna-Beſteiger zu Fuß oder mit Hilfe von Maultieren den Gipfel erklettern. Was früher eine touriſtiſche Leiſtung war, die nur von geübten Bergſteigern und mit Hilfe erfahrener Führer bewältigt werden konnte, iſt jetzt ein bequemer Autoausflug von wenigen Stunden geworden. Ein unvergeßliches Erlebnis für jeden Autoreiſenden muß dieſe Fahrt ſein vom lieblichen Geſtade des blauen Golfs von Catania bis hinauf zu dem drohenden, rauchverhangenen Rie— ſenkrater. Durch herrliche Palmen- und Opuntienhaine brauſt der Wagen die zunächſt ſanfte Böſchung des gewaltig auf— ragenden Bergkegels hinan; bis in mehr als 1000 Meter Höhe begleiten Obſtbäume, Weinberge und Getreidefelder die Straße. Die Kaſtanie bildet den allmählichen Aebergang zum Wald— gürtel der mit prachtvollen Eichen- und Buchenbeſtänden bis in 2000 Meter Höhe hinaufreicht. Dann nimmt die geſpen— ſtiſche Welt der Lavawüſte den Reiſenden auf. In die er— ſtarrten Lavaſtröme, die ſich durch immer neue Ausbrüche jahr— tauſendelang übereinandergetürmt haben, iſt die Autobahn ein— gebettet; dieſelbe Lava hat ihr zum großen Teil als Bau- material gedient. Schilder zeigen dem Vorüberfahrenden an, aus welcher Eruptionszeit die einzelnen Lavaſchichten ſtammen. Erſt vor ſechs Jahren hat der unruhige Aetna wieder einmal ſeine Feuerſtröme weit ins Land hinuntergeſchickt und mehrere blühende Ortſchaften vernichtet. Etwa 2000 Meter vor dem Hauptkrater macht die Auto- ſtraße halt. Hier iſt die Lava in ewiger Bewegung. Das letzte Stück muß ſich der Reiſende von Mauleſeln tragen laſſen, und dann ſteht er erſchauernd an dem Rand des Höllen. ſchlundes, der ſchon ſo oft Tod und Verderben über ſeine Am— gebung ausgeſpien hat. Der Bau der Straße war mit ungeheuren Mühen und Schwierigkeiten verknüpft. 1000 Mann waren ſeit 1931 an der Strecke beſchäftigt. Infolge der Durchläſſigkeit des Lava⸗ bodens ſind die höheren Regionen des Aetna vollkommen ohne Waſſer. Nicht die kleinſte Quelle iſt weit und breit zu finden. Es war keine kleine Aufgabe, den täglichen Waſſerbedarf für 1000 Mann Tag für Tag durch Mauleſel heraufſchleppen zu laſſen. Schwere Gewitterregen, Schneeſtürme brennende Sonne, erſtickende Schwefeldünſte und glühender Aſchenregen machten oft genug die Arbeit zur Qual. Aber jetzt iſt das ſchwere Werk vollendet, der höchſte Vulkan Europas iſt eine Attraktion des ſizilaniſchen Fremdenverkehrs geworden. 1 65 N In eindringlichen der Arbeitsſchlacht 1934 und Brot zu bringen. Der Aufruf des Führers denn je hat ſich in allen deutſchen Ständen. wille gezeigt und damit die gewaltigen Mittel gehen wird. daß es gerade auf genoſſenſchaften, ob in Sparbüchern, um nicht doch in das deutſam ihre ſtille, entſagungsvolle Worten gab der Führer des deutſchen Volkes der beſtimmten Erwartung Ausdruck, daß der deutſche Sparer weiterhin das ſeine beitragen werde, um deutſche Volksgenoſſen in Arbeit war nicht vergebens. in allen deutſchen Gauen der Spar⸗ bereitgeſtellt, waren und weiterhin ſind, um den Wirtſchaftsaufbau nicht aufhören zu laſſen. Der geeinte Sparwille der Nation kommt hierin zum Ausdruck. Er wird ſeinen ſichtbaren Ausdruck finden in dem Nationalen Spartag, den das ganze deutſche Volk am 30. Oktober dieſes Jahres, wie ſchon ſo viele Jahre zuvor, be⸗ Dieſer Nationale Spartag führt jedem Volksgenoſſen vor ſeine Erſparniſſe bei den Sparkaſſen. Anleihen oder Pfandbriefen angelegt. im Dienſt der heimiſchen Kapitalbildung ankommt. daß kein Betrag zu gering iſt, große Werk eingeſpannt zu werden. Dem Millionenheer der deutſchen Sparer vor Augen zu führen, wie be⸗ Arbeit iſt, dient der Nationale Spartag. Er will die fleißigen, beharrlichen Sparer ermuntern, Zögernden neuen Anſporn deulſchland einig im Zeichen des Nationalen s zu Beginn darüber getragen, daß Herrlicher die erforderlich Wandel unterbindet. Augen, Banken oder Kredit⸗ Ob Bauer oder Städter. don Geldbeträgen in Strun. f, Bettſtroh oder Kommode eine deutſchen Arbeitskameraden darſtellt. Arbeitsmöglichkeiten abzuwürgen, partags geben und die noch Außenſtehenden auf ihre Pflicht gegenüber der Allgemeinheit, dem großen Ganzen hinweiſen. In immer breitere Schichten wird die Aufklärung Sparen in Geſtalt der Bargeldhortung, des Vergrabens Verſündigung am Denn jede gehortete Mark trägt dazu bei, weil ſie den Güterkreislauf. Handel und Aber nicht nur die Rückſicht auf die deutſche Wirtſchaft. mit deren Schickſal leder, auch der Sparer, verbunden iſt, ſteht am Nationalen Spartag im Mittel⸗ punkt. Auch an den einzelnen richtet ſich die Aufklärung, die an dieſem Tage bis in jedes Haus hineingetragen wird, der Hinweis. an die eigene Zukunft denken, an die der Familie, der unverſorgten Kinder und ihrer ihnen allen wird vor Augen geführt. daß die Pflicht der Selbſterhaltung, verantwortliches Einſtehen für ſich ſelbſt, ſich auf keinem anderen Gebiet ſo eindringlich äußert, wie gerade auf dem der Sicherung der Daſeins⸗ grundlage aus eigener Kraft. Als Mahnung und Verpflichtung 14gleich dtellt ſich ſomit der Nationale Spartag dar. Deutſchland erwartet von fedem, daß er dieſer Mahnung folgt, zum eigenen Wohl und damit zum Beſten von Volk und Reich. zu Berufsausbildung. N. G. Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP., der NS.⸗Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: SDA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. R DB. jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSKOV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19-21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr Geſchäftsſtel le: Lorſcherſtraße 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 1820 Uhr Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 1820 Uhr 0 co 50. Achtung! Blockleiter! Sämtliche Blockleiter haben heute Dienstag abend 8,30 Uhr auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen. Erſcheinen iſt Pflicht! i Betr. Fragebogen. Soweit die Amts⸗ und Blockleiter der PO. noch ſonalpapiere abzuliefern haben, binnen 24 Stunden an den Heil Hitler! Per ſind dieſelben unverzüglich Kaſſenwart abzugeben. Franzke, Ogruf. AS. Die Zellenwalter haben bis ſpäteſtens Dienstag, den 30, ds. Mts., die Oktoberbeiträge und die Liſten mit der ſpezifizierten Zuſammenſtellung der Beiträge an den Unter- zeichneten abzuliefern. Ablieferung kann am Montag und Dienstag abend, jeweils von 8 bis 9 Uhr, auf der Geſchäfts⸗ ſtelle erfolgen. Die Blockwalter haben mit den Zellenwaltern ſofort abzurechnen, ſoweit dies noch nicht geſchehen. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter ASB.— DAF. Heute abend pünktlich 7 Uhr Abfahrt per Laſtauto am Kriegerdenkmal zur Kundgebung nach Heppenheim. Fahr- preis—.40 RM. pro Perſon. Es können noch einige Teil⸗ nehmer mitfahren. Invalidenunterſtützung! Sämtliche Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront, die vor einer Reichsbetriebsgemeinſchaft(Verband) bisher In⸗ validenunterſtützung bezogen haben, dieſelbe jedoch ſeit der Uebernahme am 1. Oktober ds. Is. noch nicht ausgezahlt erhielten, melden ſich ſofort in der Geſchäftsſtelle der Deut— ſchen Arbeitsfront, Lorſcherſtraße 4. Schulungskurs! NSBD.⸗ und DAF.⸗Mitglieder, ſoweit dieſelben zum Schulungskurs gemeldet: Heute abend Beginn des Kurſus pünktlich 8 Uhr in der Luftſchutzſchule(Mühle Deeg). Jeden Dienstag, nachmittags von 5—7 Uhr können Anträge auf Unterſtützung etc. geſtellt werden. Mitgliedsbücher, Stempelkarten oder Krankenſcheine ſind vorzulegen. gez. Mögelin. Jungvolk 8 Jungzug 4 tritt heute Abend um ½6 Uhr an der Schillerſchule an. Entſchuldigungen gibts nur im Krankheitsfalle. Der Jungzugführer J. V.: E. Jäger. Lokale Nachrichten Oktober 1934. Viernheim, den 30. Denkſpruch Klug zu reden iſt oft ſchwer, Klug zu ſchweigen meiſt noch mehr. Bodenſtedt. * Der nimmermüde Helfer In das Wirtſchaftschaos einer liberaliſtiſchen Epoche, in der einer den anderen bekämpfte, in der der Ruin des einen die Freude und den ſchrankenlos brutalen Aufſtieg des anderen bedeutete, knallten die flatternden Freiheitsfahnen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Es war ein Ton, der das Gezeter derer verſchlang, die von der Zerſplitterung des deutſchen Volkes fett wurden, derer, denen alles an einer letargiſchen Grundſtimmung des Volkes lag. Der Knall war gut! Er brach die Letargie und gab dem deutſchen Volk ſeinen angeborenen Arbeitswillen wieder. Für dieſen Vor⸗ gang haben wir einen Ausdruck:„Arbeitsſchlacht“. Sie tobt in den deutſchen Landen, dieſe Schlacht, ſie ändert das Ant⸗ litz der deutſchen Erde, ſie bringt Kampfluft in ſtillgelegte Betriebe und in die verzagten Herzen Millionen arbeits⸗ loſer Volksgenoſſen. Der Sparpfennig als nimmermüder Helfer greift ein in dieſe Schlacht, fällt in die Speichen ver⸗ roſteter Räder und bringt ſie wieder in Gang. Armeen von Helfern kommen aus den Toren der Kreditgenoſſenſchaften, Banken und Sparkaſſen. Auch dein Erſpartes in Sparbuch oder Pfandbriefen und Anleihen wandert mit in dieſer Armee. Es lohnt ſich wieder zu ſchaffen und zu arbeiten. Durch den Klang der Werbetrommel hindurch, die uns zum Sparen mahnt, hören wir den metallenen Pulsſchlag der Arbeit, wir hören ein leiſes Summen: Es ſind die Sparpfennige, die in die Wirtſchaft rollen und wieder zurück zum Verbraucher— in ewig gleichem Lauf. 2. Gemeinberatsſitzung am Aiontag, den 29. Oktober Der Gemeinderat war auf geſtern abend 6 Uhr zu einer außerordentlichen Sitzung einberufen. Das Plenum war be⸗ ſchlußfähig. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Bechtel, die Verhandlungsniederſchrift Verwaltungsſekretär Haas. Kurz nach 6 Uhr eröffnete der Vorſitzende die Sitzung und begrüßte die Ratsmitglieder und die Vertreter der Preſſe. Auf der Tagesordnung ſtand: Beſchlußfaſſung über die Erhebung einer Bürgerſteuer in 19355 ſowie ein Dringlichkeitsantrag der NSDAP. u m Beſchaffung von Unterkunftsräumen für H., BDM. und Jungvolk. Zu Punkt 1: Hierzu iſt eine ſofortige Beſchlußfaſſung notwendig, da für die Lohnſteuerpflichtigen betr. der Bürger⸗ ſteuer die notwendigen Unterlagen ausgearbeitet werden müſſen. Vom Kreisamt ſind wie ſeither vorgeſchlagen die 100 prozentige Erhebung des Reichsſatzes und 400 Prozent zur Beſtreitung der Koſten für Wohlfahrtserwerbsloſe, die mit Rückſicht auf die Notlagen der Gemeinden und zum Aus⸗ gleich des Defizits für 1935 notwendig ſind. Auch iſt die finanzielle Bezuſchuſſung der Gemeinde ſeitens des Staates davon abhängig, daß alle Einnahmequellen, darunter auch die Bürgerſteuer, voll ausgenutzt werden. Der Gemeinderat kann ſich daher der notwendigen Maßnahme inanbetracht der immer noch zu betreuenden Wohlfahrtserwerbsloſen und in dem Beſtreben, Mittel und Wege zu finden, um den Voran⸗ ſchlag für 1935 auszugleichen, nicht verſchließen und geneh⸗ migt die Feſtſetzung der Bürgerſteuer für 1935, die keine Erhöhung bringt, ſondern wie bisher in der Höhe von 500 vom Hundert des Reichspflichtſatzes erhoben wird. Punkt 2: Unterkunftsräume für HJ., BDM. und Jungvolk. Hier ſollen für die Jugend Aufenthalts⸗ räume beſchafft werden und zwar wurden hierzu Räume in der Heſſiſchen Mühle auserſehen, die ſeither an eine Tabaks⸗ firma vermietet waren. Ortsgruppenleiter Fra nzke, der mit Ratsmitgliedern, Jugendbetreuern und einem Archi⸗ tekten die Beſichtigung der Räume vorgenommen hat, be—⸗ gründete den Antrag. Der Gemeinderat beſchließt nach einer Ausſprache, von dem Beſitzer Deeg die Räume vorerſt auf ein Jahr zum Preis von 50.— RM. monatlich zu pachten. Herſtellung und Reinigung der Orts⸗ ſtraßen betr. Es wurde leider feſtgeſtellt, daß die noch in Arbeit befindlichen Straßenbauarbeiten nicht den nötigen Schutz der Einwohner und Angrenzer finden. Beträchtliche Schäden wurden feſtgeſtellt, die doch infolge der hohen Koſten, die die Herſtellung der Hauptverkehrsſtraße bedingen, ver⸗ mieden werden ſollten. Den Verkehrspoſten iſt unbedingt Folge zu leiſten und ſind auch die Warnungstafeln zu beachten. Zugleich macht die Gemeindeverwaltung betr. der Straßenreinigung darauf aufmerkſam, daß das Ortsſtatut wonach die Straßen zweimal in der Woche und zwar am Mittwoch und Samstag zu reinigen ſind, nicht beachtet wird. Im Intereſſe einer ordentlichen Sauberhaltung un⸗ ſerer Fußſteige, Gehwege und Waſſerrinnen iſt eine zwei⸗ malige Reinigung in der Woche notwendig und dürfte eine einſetzende polizeiliche Kontrolle für die Säumigen Folgen nach ſich ziehen. Wir richten daher an die Ortseinwohner die Bitte, der Reinigung der Straßen mehr Sorgfalt ange⸗ deihen zu laſſen und beſonders auf die Straße mündende Ausflußrohre täglich zu kontrollieren und den ſich anſam⸗ melnden Unrat zu beſeitigen. Dies dürfte im Intereſſe eines gepflegten Straßenbildes notwendig ſein. Nach einigen weiteren Mitteilungen, die u. a. auch das Privatgelände der OEG. betrafen, das umgelegt werden muß, ſowie die Herrichtung des alten Schulgartens an der Mannheimerſtraße, der zu einem Kinderſpielgarten angelegt werden ſoll, ſchloß der Vorſitzende gegen 7 Uhr nach dem Verles des Protokolls mit einem„Sieg Heil“ auf unſeren Führer die Sitzung. . Tabakhauptguteinſchreibung in Karlsruhe. Am Samstag fand in Karlsruhe durch den Landesverband badiſcher Tabakpflanzerfachſchaften eine Hauptguteinſchrei⸗ bung für Rollendeck ſtatt, wobei ca. 15000 Zentner umge⸗ ſetzt wurden. Erzielt wurden pro Zentner: Blankenloch 60.— bis 64.—; Staffort 65.— bis 70.—: Graben 65.— bis 67. Friedrichstal 70. bis 73.15; Friedrichsfeld Ernte 1932er 91. 91.—, 91.—, 1933er 64.10 RM. der bunte Abend ber N. S. G. „Kraft burch Freude Der Bunte Abend der RSG.„K. d. F.“ war ein voller Erfolg. Lange vor Beginn der Veranſtaltung füllte ſich der Saal, und man ſah den Geſichtern an, daß ſie auf etwas warteten, was ihnen über die Sorgen des Alltags hinweg⸗ helfen ſollte. kündigte Vortragsfolge der Mainzer„Kleinmeiers Lach⸗ bühne“ gab ihnen den Anreiz hierzu. Punkt 8,30 Uhr er⸗ öffnete der Ortsgruppenbetriebsobmann der DAF., Pg. Mögelin, die Veranſtaltung. Er wies in kurzen Worten auf die Bedeutung der NS.-Gem. Kd. hin und hieß die Erſchienenen herzlich willkommen. Hernach öffnete ſich der Vorhang und nun jagte eine Darbietung die andere über die Bretter. Drei Stunden lang wurden die Volksgenoſſen in Bann gehalten. Kein Auge blieb tränenleer; es waren keine Tränen der Trauer, ſondern Tränen der hellen Freude. Schon ein Blick nach der Bühne genügte, um unter den Volksgenoſſen einen Lachkrampf hervorzurufen. Schöne Kunſt, Humor und Tanz wurden in den Dienſt der guten Sache ge⸗ ſtellt. Die vortragenden Künſtler ernteten für ihre Darbie⸗ tung vollſte Anerkennung. Gar zu ſchnell war die Zeit vor⸗ über, denn noch ſtundenlang hätte man dieſen Darbietungen beiwohnen können. Nachdem das geradezu glänzende Pro⸗ gramm abgelaufen war, wies der Ortswalter Pg. Braun, nocheinmal auf den heutigen Abend hin. Er führte unter anderem aus, daß der heutige Abend ſicher zur Förderung der Volksgemeinſchaft beigetragen habe und daß die Anweſen⸗ den aus der erlebten Freude wieder neue Kraft und frohen Mut zum neuen Tagewerk ſchöpfen mögen. Sollte dies der Fall ſein, ſo hat die NSG. Kd. ihren erſten Erfolg in Viernheim zu verbuchen. Hierauf wurde ein dreifaches Sieg⸗ Heil auf den Schöpfer der NSG. Kd F., unſeren verehrten Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ausgebracht. Aus den Geſichtern der Anweſenden konnte man erſehen, daß »das Sieg Heil auf unſeren Führer aus frohem Herzen und aus innerer und echter Begeiſterung kam. Mit flotten Märſchen hatte die Kapelle„Schwarz⸗ Weiß“ während des Programms die Anweſenden erfreut. Bei dem nun folgenden Tanz ließ ſie unermüdlich ihre luſtigen Tanzweiſen erklingen. Aus den Geſichtern der Tanzenden ſtrahlte die erlebte Freude über die vorherigen Darbietungen immer weiter. Lange noch wären die Anweſenden geblieben, aber die vorgerückte Stunde ließ dies nicht zu. Befriedigend und in dem Bewußtſein, einen ſchönen Abend im Kreiſe von gleichgeſinnten Menſchen erlebt zu haben, trennte man ſich. Die NSG.„Kraft durch Freude“ wird von jetzt ab monatlich eine Veranſtaltung geben. Es wird aber in Zu⸗ kunft dafür Sorge getragen werden, daß den Beſuchern bei dieſen Veranſtaltungen freie Wahl des Getränkes geſichert iſt, ſodaß jedem Volksgenoſſen der Beſuch möglich iſt. Heilige Weihen im Mainzer Dom. Der Hoch⸗ würdigſte Herr Biſchof Dr. Ludwig Sebaſtian von Speyer erteilte am Sonntag vormittag in der Pontifikalmeſſe fol⸗ genden Herren die höheren Weihen: Diakonatsweihe: Wil⸗ helm Diel aus Dalheim, Jakob Dürk aus Dromersheim, Anton Eſch aus Mainz, Richard Geis aus Darmſtadt, Jakob Georgen aus Mainz, Friedrich Heiſer aus Bingen, Lorenz Knapp aus Fürth i. O., Ludwig Mayer aus Bieber, Joſef Roßkopf aus Münſter bei Dieburg, Alfons Schroth aus Offenbach a. M. Subdiakonatsweihe: Albrecht Ebner aus Heidesheim, Robert Quirenbach aus Offenbach a. M. Von 5 Morgen Ackerfeld 700 Ztr. Kartoffeln. Aus Weinolsheim(Heſſen) wird berichtet: Landwirt Joſef Schreiber erzielte auf ſeinem Kartoffelacker von 5 Morgen einen Ertrag von ungefähr 700 Zentner. Manche Kartoffeln hatten das ſeltene Gewicht von 223 Pfund das Stück. Dieſes Ernteergebnis dürfte hier übertroffen worden ſein. Man be⸗ richtet uns, daß von Aeckern mehr als der doppelte Ertrag einer normalen Ernte eingebracht wurde. Wetterbericht n über die britiſchen Inſeln und Skandinavien hin ziehenden Tiefdruckgebiete holen allmählich weiter gegen Sü⸗ den aus, ſo daß auch über Süddeutſchland mit einem Ein⸗ bruch ozeaniſcher Luftmaſſen gerechnet wird.— Vorherſage: Abbau der Hochdruckwetterlage, trübe, vereinzelt leichte Nie⸗ derſchläge. Keiner darf im Kampfe für die Jukunft unſeres Volkes abſeits ſtehen! Verde Mitglied der NS v. 0 Es war ja auch kein Wunder, denn die ange⸗ —— 8 — 0 N 1 4. J 1 —— — — —.— —— l VC 8 2 1—— 2—— 5-—:!:!!::: ⅛ĩÄ2 p ⅛, 5 272 ·ð20 — 8 —— * Moderner Frauen- aus guten velourstoff. 0 auf Stepp- futter 98 Marengo- Jugendlicher Mantel aus guten Velourstoft. 75 ganz ge- 1 füttert Beſichtigen Sie hitte unſer Spegialſenſter Patadeplatz MANNHEIM aus Stoffen auf Stepp- aufstepp- futter mit engl. Art, futter mit ganz auf K“ amerik. 00 Lamm: Seide, mod. FSilderf.— Schalkrag. Verarbeitg. 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Sie müssen der Einwoh- nerschaft nur etwas anbieten u. ihr sagen, was Sie zu verkaufen haben, damit man auf Ihr Geschäft aufmerksam wird. Geben S D N N N Y Leupin⸗Creme und Seife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit Jahren bewährt bei flconle- Haunuchen Ausſchlag, Wundſein uſw. Flora-Drugerie E. Richter N Matataan jeder Art Chalselongues Haulsen gut und billig Adolf Il. Hoob Hitlerſtr. 83 E Sie also eine Anzeige in der Viernheimer Volkszeitung auf und ler ErIoIg bleibt nicht aus. Wer aber pflegmatisch ist und sich nicht rührt, seine Firma nie in Erinnerung bringt, der wird vergessen. Also Zur Hirehweine 0 m Dein Inserat in Dein Heimatblatt, die S „Viernheimer Volkszeitung“ Die innerbeutjche Propaganda für bie ö Olympiſchen Spiele 1936 Eine Winterſportwerbewoche vom 11. bis 18. November Der Reichsſportführer und der beim Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gebildete Propagan⸗ da⸗Ausſchuß für die Olympiſchen Spiele Berlin 1936 haben es ſich zur Aufgabe geſtellt, den olympiſchen Sportgedanken im deutſchen Volk zu vertiefen. Die Durchführung liegt in den Händen des beim Propaganda⸗Ausſchuß gebildeten Amtes für Sportwerbung. In der Erkenntnis, daß olympiſche Siege und über⸗ haupt Spitzenleiſtungen nur aus einer körperlich und geiſtig gleichwertig durchgebildeten ſport- und kampffreudigen breiten Maſſe des Volkes herauswachſen, wird die olympiſche Ziel— ſetzung mit der Werbung für ſportliche Betätigung und Er⸗ ziehungsarbeit verbunden. Jeder Volksgenoſſe ſoll ſich ein klares Bild darüber machen können, welche Bedeutung die Olympiſchen Spiele 1936 in ſportlicher, zugleich aber auch in politiſcher und volkswirtſchaftlicher Beziehung für das ganze deutſche Volk haben. Oeffentliche Kundgebungen, ſport⸗ liche Werbeveranſtaltungen, Film- und Lichtbildvorführungen, Preſſe und Funk werden die Olympiſche Werbearbeit unter⸗ ſtützen. In einer bebilderten Olympia⸗Heftreihe werden erſte Fachleute die Kameraden aus anderen Sportzweigen und Laien über ihr Sportgebiet zuſammenfaſſend unterrichten. Sämtliche Parteigliederungen, ſowie vor allem die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, werden ſich Schlalzimmer in großer Auswahl, lackpoliert u. Eiche TIlp Pechten Stunde Mk. 195, 225, 275, 295, 325, in natur und Kuchen Schleiflack NM. 110, 135, 155, 175, 188, 195, 210, 225 u. ſ. w. Speisezimmer Mk. 235, 255, 275, 295 uſw. günſtigſten bei billig immer— Mannheim immer 345, 365, 395 u. ſ. w. wirkt das Angebot in der Zeitung. Nie wird die Zeitungsanzeige als Stö— rung empfunden, wie ſo manch andere Reklame. Wenn der Leſer am em⸗ pfänglichſten iſt, wenn er am beſten Zeit hat, wirkt auf ihn das angehot duren lie Zenungsanzsige wie alle neuen und gebr. Einzel⸗ öbel und kompl. Einricht. kaufen ie bei denkbar größter Auswahl am Moöbel-Rlinger S 2, 6 und T 1, 8 Ausſtellung in 6 Stockwerken (Bitte auf Adreſſe achten) an dieſer Werbung beteiligen. Auf Grund eines Erlaſſes des Reichsminiſteriums des Innern werden auch die Behörden der Länder und der Gemeinden durch polizeiliche Erleichterungen und verwaltungsmäßige Förderung die Werbearbeit unter⸗ ſtützen. Die Gemeindeaufſichtsbehörden ſind angewieſen, in allen Gemeinden über 500 Einwohner Vertrauensleute zu beſtellen, die dem Amt für Sportwerbung als Sachbearbeiter zur Verfügung ſtehen. Im Rahmen der allgemeinen Olympiawerbung wird in der Zeit vom 11. bis 18. November 1934 eine Winter⸗ ſport⸗Werbewoche durchgeführt, die eine im Lauf des Winters durchzuführende winterſportliche Maſſenwerbung einleiten ſoll. Ueber Einzelheiten wird in nächſter Zeit berichtet werden. Der Sieg gegen Sportelub Käfertal mit 3:2 Toren! Der erſte Sieg auswärts, das will etwas heißen und man iſt geneigt, daran allerhand Hoffnungen zu knüpfen. Wohl hat es wieder etwas lang gedauert, bis der Sturm in Schwung kam, aber die Leiſtung an ſich war ſchon beſſer als vom vergangenen Sonntag. Natürlich bleibt trotz des Sieges noch manches offen, aber das kann ſchon am nächſten Sonntag erfüllt werden. Ein guter Schritt in die obere Tabellen⸗ hälfte iſt getan. Nun heißt es weiter feſtigen und den Aufbau von innen heraus vorzunehmen, denn noch ſind 17 Verbands⸗ ſpiele durchzuführen. Am Sonntag wird ſich's gegen Altrip in Viernheim zeigen. 1 3 8 9 1 An alle Bauern und Landwirte! Betr. Beitragserhebung zum Reichsnährſtand Die erſte Rate des Beitrages zum Reichsnährſtand war am 15. Oktober 1934 fällig. Der Beitragsbeſcheid iſt durch das Finanzamt jedem Pflichtigen zugegangen. Hierdurch fordere ich alle Bauern und Landwirte öffentlich auf, dieſer ihrer Zahlungsverpflichtung(ſoweit noch nicht geſchehen), innerhalb einer Woche nachzukommen. Nach Ablauf dieſer Woche beginnt das Finanzamt mit der koſtenpflichtie Einziehung der dann noch rückſtändigen Beiträge. Heil Hirler Oktober 1934 Neichsnährſtand Kreisbauernſchaft Starkenburg Süd gez. Reinheimer, Kreisbauernführer ee eee eee Täglich Morgenjeier an den hej. Schulen Allgemeine Körperſchule, gemeinſames Lied und Tagesſpruch Um neben dem planmäßigen Turnunterricht die Wachs⸗ tumsverhältniſſe des jugendlichen Körpers täglich fördernd zu beeinfluſſen und ein körperliches und geiſtiges für die Tagesarbeit zu erreichen, wird vom Leiter des heſſiſchen Bildungsweſens, Miniſterialrat Ringshauſen, allen Schulen empfohlen, den Unterricht mit gemeinſamer Körper⸗ ſchule, Lied und Tagesſpruch zu beginnen. Wir hoffen, daß an zahlreichen Schulen baldmöglichſt mit der freiwilligen Einführung dieſes Arbeitsauftaktes begonnen wird. Nach⸗ ſtehende Ausführungen gelten als Richtlinien: Zur Morgenfeier treten Knaben und Mädchen— von mindeſtens dem 5. Schuljahre an fünf Minuten vor Be— ginn der erſten Stunde in beſtimmter und gleichbleibender Ordnung im Schulhof oder auf einem anderen in der Nähe der Schule gelegenen Platz an. Die für die Körperſchule zu wählenden Uebungen müſſen umfängliche Rumpfbewegungen ſein, d. h. den Geſamtkörper durchbluten und erfaſſen. In längſtens 10 Minuten der etwa einviertelſtündigen Morgen⸗ feier iſt dieſe körperliche Abſicht zu verwirklichen. Der Ver— luſt an Unterrichtszeit kann durch Pauſenverkürzung wieder eingeholt werden. Dem körperlichen Bereitmachen für die Tagesarbeit folgt ein gemeinſames Lied, dem ſich dann ein einſtimmender Tagesſpruch oder bei beſonderer Gelegenheit ein kurzes völ— kiſches Gedenken anſchließt. Bei ungeeigneter Witterung braucht dieſer Tagesauftakt nicht unbedingt und überall auszufallen. Dort, wo Turn⸗ hallen bei der Schule zur Verfügung ſtehen, wird man bei entſprechender Durchlüftung und Turnſchuhbekleidung dieſen ſchützenden Raum verwenden und ſchließlich kann auch das Klaſſenzimmer bei richtig gewählten Freiübungen eine ge⸗ eignete Notſtätte abgeben. Iſt der Schulhof für die vor⸗ handene Schülerzahl zu klein und kein entſprechender anderer Platz vorhanden, kann eine Zuſammenfaſſung der Klaſſen in Gruppen erfolgen, die dann täglich wechſelnd zur Morgen⸗ feier antreten. Da die Morgenkörperſchule nicht verbrauchend und ſchweißtreibend ſein ſoll, kann die Straßenkleidung an⸗ behalten werden. Einengende Kleidungsſtücke ſind jedoch ab⸗ zulegen. In die Leitung der Körperſchule bezw. Morgenfeier teilen ſich alle im Turnunterricht eingeſetzten Lehrkräfte, wobei als ſelbſtverſtändlich angenommen wird, daß ſich alle Lehrer bezw. Lehrerinnen für einen ordnungsmäßigen und raſchen Verlauf einſetzen. Das ſog. Pauſenturnen fällt mit der Einführung der Morgenfeier weg. Um den Inhalt und weiterhin das gemeinſame Erleben während eines Schuljahres feſtzuhalten, wird für jede Klaſſe die Führung eines Tagebuches empfohlen. Seine Anlage iſt dem künſtleriſchen Empfinden der Klaſſenführung überlaſſen, wobei wir auch an eine lebhafte Mitarbeit der Jugend ſelber denken. Zur Vermittlung der ſachlichen Vorausſetzungen für die Geſtaltung des gekennzeichneten Tagesauftaktes ſind die Kreisfachberater der Abteilung für körperliche Erziehung im NSeB. angewieſen, in praktiſchen Beiſpielen Veranſchau⸗ lichung und Anregung zu geben. Handel und Wirtſchaſft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 29. Oktober: Amt⸗ uch notierten: Weizen Preisgebiet W 15 20.20, W 16 20.40, W'ü 17 20.70, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen Preis⸗ gebiet R 15 16.40, R 16 16.70, R 13 16, Ausgleich plus 40 Pfennig; Braugerſte, inl. 19 bis 21; Winter⸗ und In⸗ duſtriegerſte 18 bis 19; Futtergerſte Preisgebiet G 7 15.40, G 8 15,70, G 9 15.90, G 11 16.20, Ausgleich plus 30 Pfg.; Hafer Preisgebiet H 11 15.40, H 14 15.90, H 17 15.20, Ausgleich plus 30 Pfennig; Raps, inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25; Weizenkleie mit Sack W 17 10.35; Roggen⸗ kleie mit Sack R 16 10.02; Weizenfuttermehl 12.50; Wei⸗ zennachmehl 16.25, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher; Erdnußkuchen 14.50; Sojaſchrot 13; Raps⸗ kuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.30; Ko⸗ koskuchen 15.20(alles Feſtpreis der Fabrik und Ausgleich plus 40 Pfennig); Leinkuchen 15.20; Biertreber mit Sack 17; Malzkeime 15.50; Trockenſchnitzel(Fabrikpreis) 8.40; Rohmelaſſe 5.60; Steffenſchnitzel 10; Wieſenheu, loſes 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, drahtgepreßt (Roggen und Weizen) 3.25 bis 3.75, dto.(Hafer und Gerſte) 3.75 bis 4.05, dto. gebündelt(Roggen und Weizen) 2.75 bis 3.25, dto.(Hafer und Gerſte) 3.45 bis 3.85; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, W'ͤ 16 27.15, W 15(Bauland und Seekreis) 27.50; Noggen⸗ mehl: Feſtpreisgebiet R 16 Type 997 24.60, R 15 24, N13 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangs⸗ ſtation, Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilogramm, dto. von 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm. Veſtellungen auf die „Viernheimer Volkszeitung“ werden von den Austrägern und in unſerer Geſchäftsſtelle jederzeit entgegengenommen; Heppenheim, den 27. 1 Eise Woche gehnac 150 A Juſer eke Nr. ren. Oe Euro geger Flott Man große Geſch die J licher ſind. Man allt Die frvil ſcaft u