„2]˙ ˙21X2inAnO. 5 N N 0 e eee„e 5 N* lern he 1 gungsblatt der Bürgermeiſterei und anberer Behörden— Vereins- und Geichäntsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage.„„ 5. f f Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugs Ae ee: Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt be. en 40 Nawe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; 3 0 ich leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Ran 2 Pfo. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim m 3 Pfennig D.⸗A. Sept 34: 1290 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 248 5 5 Donnerstag, den 25. Oktober 1934 10. Jahrgang 9 7 9 An die deutſchen Arbeiter e Verſailler Vertrages Der frühere Miniſterpräſident von Südafrika, General Smuts, Kundgebung Dr. Leys in ſeiner Rektoratsrede. * 2 n Re. a. 2 L DNB. Berlin, 24. Okt. die Wahrheit ſagten. Sie haben ſich beide geweigert, das zu. n e 755 15 1 Der Stabsleiter der PO, Dr. Robert Ley, erläßt folgende tun. 5 ſchottiſche St. Andrews Aniverſity hat den früheren Kew mach ung:. 0 Als ich dann nach Hauſe zurückkehrte, ſah ich es als meine Miniſterpräſidenten von Südafrika, General Smuts, der Pflicht an, die nationale Aechtung über ſie auszuſprechen und 35 ee f an* 10 der Macher des 1* ſie damit der Verachtung des Volkes preiszugeben. Dasſelbe erſailler Diktats ſaß, zu ihrem Rektor berufen. Bei der Deutſcher Arbeiter und deutſche Arbeiterin! 1 jenen Gewerkſchaftsführern, die als Emigranten ins 7 des. 75 die 5 eine An⸗ Na 5 5 25 Ausland gingen und gegen Deutſchland hetzten, und von denen, prache, die eine Verurteilung des„ riedensvertrages“ von ee 1 855 2 17 3 die ſich der Korruption und Anterſchlagung ſchuldig gemacht Verſailles darſtellt. Nach ſeinen Ausführungen hat ſich eine die Beuiſche Arb 5 r Int 11 8 50 hatten.„doppelte Bankrotterklärung“ der ziviliſierten Welt zugetragen: r 5 1055 sfron 105 0 rument des So der wahre Sachverhalt. Euch, deutſchen Arbeitern und der Weltkrieg und der ſogenannte Friede von Verſailles. Der ſuchte ae 9170 n du 1 557 er man ver“ Arbeiterinnen, die ihr in euren Gewerkſchaften an der Ruhr, Krieg ſei eine Verneinung der Prinzipien geweſen, auf denen A nt r 5 1 ie 8 25 in Oberſchleſien und jetzt an der Saar tapfer und mutig in unſere chriſtliche Ziviliſation aufgebaut ſchien. front als von einer ide Angelegenheit⸗* ee e 154 4„And dann kam der nicht weniger tiefgreifende und er⸗ ſich—4 une preisgeben würde, verſuchen ſie beute, keinen Grund, die nationale Aechtung. nicht drückende Dankrott des Briedeneſchluſſes. In einem lebene⸗ 5 e dir 8 175 Kämpfer, ſondern käufliches Sublekt waren, zurückzunehmen. Ich wichtigen Augenblick, bei einer kritiſchen Gelegenheit für die f n Die e ſch 1129 0 1 Methoden habe ſie ja nicht geächtet, weil ſie Gewerkſchaftler waren, ſon-x weſtliche Ziviliſation, erwies ſich der menſchliche gute Wille — 1—.— die Deulſche Arbeltsftont ert 5 185 See babe 15 weil ſie den deutſchen Arbeitsmenſchen in Genf verraten nicht der Aufgabe gewachſen. Die großen Hoffnungen auf eine 7 d e 80 1 0 aben. 5 0 g g 2 8 adenüte wahle nog ihr, dale di, eneneg„ In dieſen Sinne grüßen wir auch euch, Arbeiter und Au. 1. een deen en, 9 r 1 n 3 wollen. Deshalb empfehlen ſie all][ beiterinnen der Saar, und wir öffnen euch die Arme der ä u ſch t. Kein Wunder, daß ringsum ein Geiſt des Peſſimis⸗ ihren Anhängern in Deutſchland— es gibt immer noch einige Deutſchen Arbeitsfront recht weit, und es wird für uns der] mus und ſogar der Verzweiflung ſich breitmacht.“ V ckte d D 4 A b 8 t 9 1 1 1. rbeitsfront einzutreten,„um ſie[größte Freudentag ſein, wenn wir euch Gewerkſchaftler und General Smots schloß wit der Feten de d f e ee ee 3. 5 Gewerkſchaftlerinnen von der Saar in der großen national⸗„„ 3 f 77 e 3 1 können wir ruhig entgegen. ſozialiſtiſchen Gemeinſchaft der Deutſchen Arbeitsfront aufneh⸗ 1 1. 1 inen Side 27... 5 n 1 5 Bor 1 a a 8 9 5 5 ationale Weit gefährlicher iſt der andere Weg, den die Emigranten Berlin, den 23. Oktober 1934. i Handel und Verkehr habe als Friedensſtifter und Friedens- in Prag, an der Saar und in Paris unternehmen: Sie ver— gez. Dr. R. Ley, Stabsleiter der PO. erhalter verſagt. ſuchen dich, deutſcher Arbeiter, bei der Ehre zu faſſen und appellieren an deinen Stolz. So ſagen ſie: Im 8 Jahre hat Dr. Ley die Gewerkſchaften und ihre Mitglieder national. 9 geächtet. Deshalb verbietet es euch euer Stolz, heute dieſem 9 ſelben Dr. Ley nachzulaufen. a u Das Ganze iſt natürlich ein übles Manöver. Ich habe mit der nationalen Aechtung niemals die Gewerkſchaften, oder die 3 5 Gewreiſchaftemfglſeder, euch, deulſche Arbeiter und Arbeiter. Ein holländiſches Verkehrsflugzeug holt den zweiten Platz— Große Freude in England innen, gemeint. Der Führer ſelbſt ſchreibt in ſeinem erſten ö Band„Mein Kampf“, daß ſelbſtverſtändlich in dem liberaliſtiſch⸗ Die praktiſchen Folgerungen aus dem Rennen marxiſtiſchen Syſtem die Gewerkſchaften notwendig waren, um f. Die Engländer ſind zufrieden, ſie ſind begeiſtert: eine] gehört. Man wird nicht enttäuſcht. Man kann ſich ein Bild den Arbeiter nicht der Willkür der Anternehmer auszuſetzen. engliſche Maſchine iſt Siegerin, engliſche Tüchtigkeit alſo oben machen über die ungeheure Strecke, diagonal durch die öſtliche Ich möchte dem hinzufügen, daß ich gerade darin, daß der auf. Die Völker ſind da doch wie die Kinder! Wenn es zu⸗ Erhalbkugel hindurch. Man muß den kleinen roten Flecken, deutſche Arbeiter ſich in dieſem liberaliſtiſchen vorigen Jahr- trifft, was durch den„Angriff“ berichtet wird, daß der Irlän-[ den die britiſche Inſel darſtellt, den Ausgangspunkt, ſu chen . e 2 9 7 s 4 5 8 5 Fimaurie, der 2 70 1 von Europa nach 3 ee über Südeuropa, Bagdad— iſt, den Ausdruck jenes Stolzes ſebe, ne den die Arbeit des Amerika— mit den Deutſchen Hühn und Köhl zuſammen; Arabien, Indien— über Singapur— die malaiſchen Inſeln, er a der 11 1 e durch ein beabſichtigtes Hinhaltemanöver an der Teilnahme bis hinunter nach Auſtralien. wäre. Die Gewerkſchaften waren, ſolange ſie Kampfgemein- verhindert wurde, dann zeigte ſich da auch noch eine andere Zu Beginn unſeres Jahrhunderts, vor einem Menſchen— ſchaften darſtellten, im liberaliſtiſch-marxiſtiſchen Staat die not. lindliche Eigenſchaft! Fitzmaurice ſoll eine amerikaniſche alter hat die. mit 220 Meter(Mer wendige Heimat des deutſchen Arbeiters. Als ſie durch die Fol: Maſchine ganz funkelnagelneu gebracht haben, die den engliſchen Flugſtrecke; im Jahre 1907 legte Farman 770 Meter zurück! gen ihres eigenen Soſtems und unter perſönlicher Mithilfe ihrer] Behörden ob ihrer Schnelligkeit Schrecken einflößte! Aber die Welch eine Aufregung, als Bleriot in 27 Minuten den Aermel⸗ Führer zu betrügeriſchen Verſicherungsanſtalten wurden, muß-[ Menſchen und die Völker ſind nun einmal ſo, und auch der kanal überflog! Wir erinnern uns aus jenen Jahren eines ten ſie verſchwinden. Sie wären auch dann zugrunde gegangen, Kollektiv-Ehrgeiz hat ſeine geſunde, berechtigte Seite! großen Leberlandfluges Alm— Friedrichshafen und NN der nationalſozialiſtiſche Staat 1959 gekommen 1 10 Es lohnt ſich, bei dieſem Ereignis einmal den Atlas auf. zurück! Es ging dort über das kleine Oberſchwaben wie heute 1 255. 1 ihrer 5 5 Se zuschlagen. Wie ſoll man ſich in der freien Vorſtellungskraft bei den über 18 000 Kilometern über drei Erdteile: Sieg und ee den aan Stelle wußte dieſe Strecke von 18 000 Kilometer vorſtellen können? And Anglück zu gleicher Zeit. Aber die Leiſtung war da, und Wirtſchaftskämpfe unmöglich und an ſeine Stelle mußte man muß die Erdkarte nehmen, die ganz vorne an der als der Weltkrieg begann, war die Flugtechnik auf einer Höhe, die Gemeinſchaftsſchule zu anſtändigem Denken und Spitze eines jeden Atlaſſes zu ſein pflegt; ſonſt hat man die die wir alle kennen. Handeln— die Deutſche Arbeitsfront Strecke gar nicht in einem Bild. Man kann die Gelegenheit Begreiflich, daß man dieſe heutige ungeheure Leiſtung en. a benützen, um die Probe auf Herders Welt und Wirt- nicht gut überſchätzen, daß man ihre Auswirkung für den künf⸗ Deshalb mache ich euch, Arbeiter und Arbeiterinnen, leinen ſchaftsatlas zu machen, der zum neuen Großen Herder tigen Weltverkehr nicht leicht übertreiben kann. Eine Etappe Vorwurf daraus, daß ihr euch im 1 3 in der n der Weltverkehrstechnik iſt da erreicht, die habt, ſondern im Gegenteil, ich achte und ich ehre euch. Wenn N 5 2 2 7 einen mächtigen Einſchnitt bedeutet. Es iſt auf ſportliche Weiſe ich jedoch über einige eurer ehemaligen Führer im 3 5 Die hierarchiſche Eingliederung 3 vor 105 Welt zuſammengefaßt und aufgezeigt, wie es die nationale Aechtung aussprach, ſo war dafür folgender Grun 7 heute damit ſteht. Die Welt iſt kleiner geworden und die Erd⸗ maßgebend: Nach der Uebernahme der Gewerkſchaften 92 ich der Katholiſchen Aktion teile 5 endgültig nahe gerückt. Auch einen Blick den ehemaligen Führern derſelben, wie Otte von den chriſt⸗ auf den Mut, den großen Einſatz von Opfer und Bereitſchaft lichen und Leuchner von den freien, die Hand. Selbſtver⸗ ſeitens der Männer und Frauen darf man tun, die dieſe ge— ſtändlich konnte ich ſie nicht in Führerſtellen belaſſen. Ich nahm Keber bedeutſame Aeußerungen des Papſtes gegenüber J waltigen Leiſtungen vollbracht haben. ſie aber u. a. mit zu der Tagung des Internationalen Arbeits- dem Kardinalerzbiſchof von Mailand in Sachen der Katholiſchen Ehedem wurde der menſchliche Fortſchritt auf ziviliſato— amtes in Genf und ſagte:„Ich gebe Ihnen dort Gelegenheit, zu Aktion werden der„Italia“ zufolge wichtige Einzelheiten be- riſchem, techniſchem, wiſſenſchaftlichem Gebiet zu einer meta⸗ deweiſen, ob Sie es mit dem deutſchen Arbeiter gut wollen oder fannt. Es handelt ſich um jene Normen, die für alle Länder phyſiſchen Angelegenheit gemacht. 1 zur V en ſen,. deutſch N N annt. Es b 5 ür al n. pſiſ gelegenheit gemacht. Er wurde zur Vermeſſen nicht, und ich hoffe, daß Sie Ihre internationalen Beziehungen]Sültigkeit haben werden und beſonders um die hierarchiſche] heit und der Menſch trat an die Stelle des Weltſchöpfers zum Segen und Vorteil Deutſchlands ausnutzen. In dem Augen- Eingliederung der einzelnen„Säulen“ oder Vereine religibs-] im Glauben und Vertrauen. Nichts davon mehr! Wir freuen blick, wo ich beobachten würde, daß Sie mich hintergehen, würde kulturellen Charakters in die vier„Werke“, das Ma nner⸗ uns über die Leiſtung, aber wir bleiben beſcheiden; wir wiſſen, ich vor den letzten Mitteln nicht zurückſchrecken.“ werk, Frauenwe rk, Jugendwerk und Kin der⸗ daß nur der Fortſchritt im Menſchen- Innern einen Fort— Ich habe in Genf ſeſtſtellen müſſen, daß ſowohl der ehe: werk. An der Spitze ausnahmslos aller katholiſchen Vereine] ſchritt der Menſchheit bringen kann. malige Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften, Otte, wie der ſteht mit e de e 9. emalige Führe frei ſchaften Leuchner, von dern der Pfarrherr der Gemeinde. Er kann ſich einen 7 1 an i ode actes, 175 in Ver- Gehilfen geiſtlichen Standes beſtimmen, bleibt aber dem Diöze⸗ Fitzmaurice ſtartet heute bindung mit ihren internationalen Freunden, an der Spitze der ſanbiſchof gegenüber allein verantwortlich. 5 Der Biſchof 8 um den Weltrekord der Engländer zu ſchlagen. Franzoſe Jouhaux, uns Fallen zu ſetzen und insbeſondere mich] als oberster Führer allen katholiſchen Vereinen vor. Der e perſönlich zu ſtürzen. Sie führten mit ihren internationalen Biſchof verwaltet in oberſter Auſſicht auch die Vereinsfinanzen. 15 3 DNB. London, 24. Okt. * Freunden geheime Verhandlungen hinter meinem Rücken. Sie Durch dieſe Regelung wird die Katholiſche Aktion mit den hie⸗ Der iriſch⸗amerikaniſche Flieger Fitzmaurice, der von entwarfen Pläne, wie ſie uns Deutſche vor der Konferenz ins rarchiſchen Spitzen feſt verbunden und erhält ausgeprägt un⸗ der Teilnahme an dem Wettflug England-—Auſtralien ausge- Anrecht ſetzen könnten, und auf der anderen Seite ſandten ſie politiſchen Charakter. Alle Biſchöfe des Erdkreiſes erblicken im ſchloſſen worden war, weil ſein Flugzeug nicht den angekündig⸗ in die imat unwahre Nachrichten. Ich habe die Herren Otte Papſte den höchſten Führer in der Katholiſchen Aktion. Er ten Bedingungen des Wettfluges entſprochen habe, beabſichtigt und Leuchner vor der geſamten Abordnung klipp und klar ge- gibt nicht nur die großen Richtlinien an die Biſchöſe hinunter, morgen von hier zu ſtarten, um den von den Engländern Scott ſragt, ob ſie jetzt endlich gewillt ſeien, vor der Konferenz, dem er überwacht auch die Ausführungsbeſtimmungen, die von den und Black aufgestellten Weltrekord zu ſchlagen. Fitzmaurice ge⸗ interhationalen Forum, die wahre Lage in Deutſchland zu ſchil. Biſchsfen eines beſtimmten Landes dazu gegeben werden. Bei lang es, auf dem Flugplatz von Portsmouth die erforderlichen dern. Ich verlangte nicht von ihnen, daß ſie etwa ſchön färben aller Feſtigkeit der großen Richtlinien werden in den Ausfüh⸗ Landungsbedingungen zu erfüllen. Der Vertreter der ameri— oder etwa als Parteiredner der NSDAP auftreten ſollten. rungsbeſime nen a an die beſonderen Verhält- 5 70 50 Luftfahrtabteilung hat ihm die Erlaubnis zum Start niſſe eines Landes gef 5 a Ich verlangte aber, daß ſie im Intereſſe des deutſchen Arbeiters . 8 5 e 88 1 — A KK. ͤ vd — 4 Holland und Amerika auf den zweiten und dritten Platz 5 DNB. London, 24. Okt. Die holländiſchen Flieger Parmentier und Moll ſind um 1.52 Ahr ME in Melbourne gelandet. Die Flieger waren in Albury um 0.55 Ahr Meg geſtartet. Aus Albury wird be⸗ richtet, daß die Einwohner der Stadt um 22.30 Ahr noch fieber⸗ haft arbeiteten, um die in den Regen durchtränkten Boden tief eingeſunkene Maſchine auszugraben. Parmentier ſagte in einem Nundfunkbericht, das Flugzeug habe zweimal verſucht, aus dem Gewitterſturm herauszukommen und dieſen zu umfliegen. Es ſei aber durch Blitz, Regen und Hagel zur Amkehr gezwungen worden. Die Tragflächen des Flugzeuges ſeien mit einer Eisſchicht bedeckt geweſen. Die Flieger hatten ſich, ihrem urſprünglichen Plane zuwider, ſpäter doch entſchloſſen, in Albury nicht zu übernachten, ſondern baldigſt weiterzufliegen. Das amerikaniſche Flugzeug unter der Führung von Tur- ner und Pangborn iſt um 4.36 Ahr ME in Melbourne gelandet. Die beiden Amerikaner haben alſo im Luftrennen den dritten Platz belegt. Nach einer Reutermeldung aus Melbourne ſoll der hollän— diſche Flieger Parmentier einige Fluggäſte und Beſatzungs— mitglieder in Albury zurückgelaſſen haben, die mit der Eiſenbahn nach Melbourne weiterreiſen ſollen. Das Flugzeug Parmentier hatte außer den beiden Flugzeugführern zwei Mann Beſatzung und drei Fluggäſte an Bord. Mit dem Eintreffen der erſten drei Flugzeuge in Melbourne iſt der Stand des Luftrennens England Auſtralien in den frühen Morgenſtunden des Mittwochs folgender: Drei Ma— ſchinen, eine engliſche, eine holländiſche und eine amerikaniſche haben das Ziel erreicht. Eine engliſche Maſchine iſt in Italien verunglückt, wobei die zwei Flieger das Leben eingebüßt haben. Sechs Flugzeuge haben aufgegeben, zwei engliſche, ein holländiſches, eins von Neu-Guinea, ein auſtraliſches und ein amerikaniſches. 5 Begeiſterung in England Tiefer Eindruck der holländischen Leiſtung. London, 24. Oktober. Der erſtaunliche Flug des britiſchen„Comet“-Flugzeuges, das in weniger als drei Tagen die halbe Welt umkreiſt hat, wird in der ganzen Morgenpreſſe mit begreiflicher Freude gefeiert. Die Größe der Leiſtung von Scott und Black wird mit ein— drucksvollen Hinweiſen und Vergleichen hervorgehoben. Ein Dampfer, der am Freitagabend, zwölf Stunden vor dem Start der Flugzeuge, England verlaſſen hatte, wird erſt Ende des nächſten Monats, am 26. November, Brisbane erreichen. In Bagdad konnte man am Samstagabend ſchon die Londoner Morgenblätter des gleichen Tages leſen, was in verſchiedenen Orten Schottlands noch nicht möglich iſt. Der Vizekönig von Indien ſoll in ſeinem Palaſt in Delhi am Montag die„Ti me 807 vom Samstag geleſen haben, was beſtimmt zum erſten Male in ſeinem Leben geſchah. Nachdem die geſpannte Frage: wer wird im Rennen Sieger ſein, ihre endgültige Antwort gefunden hat, läßt das Intereſſe der Oeffentlichkeit an dem weiteren Ver⸗ lauf des Rennens etwas nach, und es zeigt ſich die Neigung, praktiſche Schlüſſe aus den Geſchehniſſen zu ziehen. Im Zuſammenhang des tragiſchen Endes zweier Offiziere in Italien wird darauf hingewieſen, daß ſie aus eigenen Mit- teln ein altes Flugzeug zum billigen Preiſe erworben hatten, ein Flugzeug alſo, das nicht bezeichnend für die moderne britiſche Maſchine war. Den tiefen Eindruck, den die Leiſtung des holländiſchen Flugzeuges in England gemacht hat, gibt„Daily Tele⸗ graph“ mit folgenden Worten wieder: Wenn ein Verkehrs- flugzeug mit Fluggäſten an Bord beinahe ſo ſchnell nach Auſtra⸗ lien fliegen kann wie eine Rennmaſchine, dann iſt es Aufgabe der maßgebenden engliſchen Stellen, dafür zu ſorgen, daß wir Verkehrsflugzeuge beſitzen, die auch dazu imſtande ſind. Scott und Black haben als Sportsmänner eine große ſportliche Lei⸗ ſtung vollbracht. Ihnen ſei alle verdiente Ehre gegeben. Aber Parmentier und Moll flogen ihre Maſchine, als ob es ſich nicht um viel anderes als eine gewöhnliche Berufsarbeit handelte. Dieſes Rennen macht eine Leberprüfung der britiſchen Politik gegenüber der Zivilluftfahrt auf den Verkehrswegen des briti⸗ ſchen Reiches unbedingt notwendig. Weshalb Frankreich nicht mitmachte DNB. Paris, 24. Okt. Die hervorragende Leiſtung der engliſchen Flieger Scott und Black bei dem Wettfliegen London-Melbourne findet in franzöſiſchen Luftfahrtkreiſen bewundernde Anerkennung. Man bedauert, daß Frankreich an dem Luftrennen nicht teilgenommen bat. Der Vorſitzende des franzöſiſchen Luftfahrtverbandes, Ab⸗ geordneter Laurent-Epnac, äußerte, ſo dringend auch die Erforderniſſe der nationalen Verteidigung in der Luft ſein mögen, ſo dürften ſie uns doch nicht von ſolchen Verſuchen auf dem Gebiete der Sport- und Handelsfliegerei abhalten. Man dient dem Lande auch, wenn man ſein Augenmerk darauf rich⸗ tet. Luftfahrtminiſter Denain begründete das Fernbleiben Frankreichs mit dem gegenwärtigen Stand der franzöſiſchen Luftfahrtinduſtrie. Die techniſchen Verbeſſerungen und die Re⸗ organiſation, die unter der Leitung des Luftfahrtminiſteriums vorgenommen würden, würden aber vorausſichtlich ein ehren— volles Abſchneiden Frankreichs bei den großen internationalen Flugveranſtaltungen im Jahre 1935 ermöglichen. Die Privat- initiative werde nach dieſer Richtung von den amtlichen Stellen jede Förderung erfahren. Wichtig für Saarabſtimmungs⸗ berechtigte! Der Bund der Saarvereine teilt uns mit: Zede im Saargebiet wohnende Perſon kann Einſpruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtimmungsliſte aufgenommene Perſon erheben. Die Abſtimmungskommiſſion hat nun verfügt, daß der⸗ jenige, der einen ſolchen Einſpruch erhebt, eine Abſchrift des⸗ ſelben durch eingeſchriebenen Brief dem Betroffenen mitzuteilen hat, und zwar an deſſen Anſchrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von vier Tagen ſeit Aufgabe dieſes Einſchreibe⸗ briefes zur Poſt(alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn erhält), ſeine Einwendungen gegen dieſen Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm abſchrift⸗ lich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des Einſprucherhebenden ſei⸗ ner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen. Alſo: wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im Saar⸗ gebiet erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich— Anterſchrift nicht vergeſſen— unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuſtändige Kreisbüro der Abſtimmungskommiſ⸗ ſion ſenden. In Zweifelsfragen wende man ſich ſofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine. Das neue Einkommenſteuer⸗Geſez DNB Berlin, 24. Okt. Im Reichsgeſetzblatt Nr. 119 vom 24. Oktober 1934 wird das von der Reichsregierung beſchloſſene neue Einkommen— ſteuergeſetz vom 16. Okober 1934 veröffentlicht. Der Wort⸗ laut des Geſetzes, das ſich in 53 Paragraphen gliedert, iſt durch genaue Einkommens- und Lohnſtebertabellen ergänzt. Im erſten Abſchnitt des Geſetzes über die Steuerpflicht (8 1) wird feſtgeſtellt, daß natürliche Perſonen, die im In⸗ lande einen Wohnſitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, unbeſchränkt einkommenſteuerpflichtig ſind. während ſolche natürliche Perſonen, die im Inlande weder einen Wohnſitz noch ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, mit ihren inländiſchen Einkünften beſchränkt einkommen ſteuer⸗ pflichtig ſind. Abſchnitt II(Einkommen) umfaßt die Paragraphen 2 bis 24. In dieſem Abſchnitt werden zunächſt die Ein kommens⸗ arten behandelt. Dabei wird feſtgeſtellt, daß der Einkommen⸗ ſteuer nur unterliegen: Einkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft, aus Gewerbebetrieb, aus ſelbſtändiger Arbeit, aus nichtſelbſtän⸗ diger Arbeit, aus Kapitalvermögen, aus Vermietung und Ver— pachtung ſowie ſonſtigen Einkünften nach§ 22, wobei es ſich vor allem um Leibrenten und Spekulationsgeſchäfte handelt. Es folgt eine genaue Aufſtellung der ſteuerfreien Einkünfte. Anter dieſen ſind bemerkenswert die Vergütungen im freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt ſowie Heiratsbeihilfen, die an Arbeiterinnen beim Ausſcheiden aus dem Dienſtverhältnis gezahlt werden. 8 4 und 5 beſchäftigt ſich mit dem Begriff des Gewinnes, während 8 6 und 7 Grundſätze für die Bewertung und die Ablſetzung, für Abnützung oder Subſtanzverringerung aufſtellt. Nach einer Aufzählung der Werbungskoſten(§ 9) gibt das Geſetz in§ 10 Sonderausgaben an, die vom Geſamtbetrag der Einkünfte abzu⸗ ziehen ſind. Hierunter fällt ein Betrag von 50.— RM. für jede Hausgehilſin, ferner die Familienabzüge, die mit 300.— NM. für die Ehefrau, 300.— RM. für das erſte Kind, 400.— RM. für das zweite Kind, 600.— RM. für das dritte Kind, 800.— RM. für das vierte und je 1000.— RM. für das fünfte und jedes weitere Kind angeſetzt ſind. In den folgenden Paragraphen werden die einzelnen Ein⸗ kunftsarten aufgezählt. Hieran ſchließt ſich der Abſchnitt III über die Veranlagung. Ehegatten werden zuſammen ver— anlagt, ſolange beide unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind und nicht dauernd getrennt leben. Auch die Kinder, für die Kinderermäßi— gung gewährt wird, werden mit dem Haushaltsvorſtand zuſam— men veranlagt, ſolange er und die Kinder unbeſchränkt ſteuer⸗ pflichtig ſind. Jedoch ſcheiden Einkünfte aus nichtſelbſtändiger Arbeit, die die Kinder aus einem fremden Betrieb beziehen, bei der Zuſammenveranlagung aus.§ 30 behandelt die Be— ſteuerung bei Auslandsbeſitzungen. Danach kann das Landesfinanzamt bei Einkünften aus Land- und Forſtwirt⸗ ſchaft, aus Gewerbebetrieb oder aus ſelbſtändiger Arbeit die Einkommenſteuer in einem Pauſchbetrag feſtſetzen, wenn beſondere unmittelbare oder mittelbare Wirtſchaftsbeziehungen des Be triebes zu einer Perſon, die im Inlande entweder nicht oder nur beſchränkt ſteuerpflichtig iſt, eine Gewinnminderung ermöglichen. Ein ähnliches Gebiet behandelt§S 31 über die Pauſch⸗ beſteuerung. Der Reichsminiſter der Finanzen kann die Einkommenſteuer bei Perſonen, die durch Zuzug aus dem Aus- land unbeſchränkt ſteuerpflichtig werden, bis zur Dauer von zehn Jahren ſeit Beſtehen der unbeſchränkten Steuerpflicht in einem Pauſchbetrag feſtſetzen. Ferner kann er die Beſteuerung der Ausland s beam ten abweichend von den allgemeinen Vorſchriften regeln. Im Abſchnitt IV Tarif wird in§ 32 auf die Einkommen⸗ ſteuertabelle hingewieſen, die dem Geeſtz als Anlage beigefüg iſt. Die Tabelle umfaßt in überſichtlicher Form alle Einkommen von mehr als 560 RM. im Jahr, ſo daß aus ihr genau zu er ſehen iſt, wieviel Einkommenſteuer ein Lediger, ein kinderlos Verheirateter und ein Steuerpflichtiger mit einem, zwei, drei vier, fünf und mehr Kindern bei einer beſtimmten Einkommens höhe zu zahlen hat. Auf Antrag werden von der Veranlagung zur Einkommenſteuer beſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe, die die ſteuerliche Leiſtungsfähigkeit weſentlich beeinträchtigen, durch Ermäßigung der Einkommenſteuer berückſichtigt, wenn das Ein⸗ kommen 20000 RM. nicht überſteigt. Es iſt hierbei an außer⸗ gewöhnliche Belaſtungen durch Anterhalt von Kindern oder be⸗ dürftigen Angehörigen und Ausgaben wegen Krankheit, Todes- fall oder Anglücksfall gedacht.(Den Schluß des Einkommen. ſteuergeſetzes, der bei Redaktionsſchluß noch nicht vorlag, ver⸗ öffentlichen wir in uneſrer nächſten Ausgabe.) FFP Der Kampf gegen die Kirche in Mexiko 3 DNB. Mexiko⸗Stadt, 24. Okt. Wie aus Ciudad Bravos im Staate Guerrero gemeldet wird, hat die dortige Staatsregierung angeordnet, daß der Biſchof von Chilapa ſowie ſämtliche übrigen katholiſchen Geiſt⸗ lichen innerhalb von 72 Stunden das Staats⸗ gebiet verlaſſen müſſen. Den Ausgewieſenen wird Ver⸗ letzung der Verfaſſung vorgeworfen. Im Staate Chihuahua hat die Regierung eine Kirche ge⸗ ſchloſſen, in der ſich ein behördlich nicht genehmigtes Prieſter⸗ ſeminar befand. Bei Erſcheinen der Polizei waren 22 Semina⸗ riſten anweſend, die ebenſo wie die Geiſtlichen der Kirche aus dem Gebäude entfernt wurden. Wie das katholiſche Blatt„Palabra“ aus dem Staate Colima meldet, ſind dort die letzten beiden Kirchen geſchloſſen und die noch vorhandenen Geiſtlichen ausgewieſen worden. Einſchränkung der Fortdauer alter Tarifregelungen DNB. Berlin, 24. Okt. Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter eine Ergänzung ſeiner früheren Anord— nung über die Weitergeltung der am 30. April 1934 noch laufen⸗ den Tarifverträge als Tarifordnungen vorgenommen. Danach können die Treuhänder der Arbeit innerhalb ihres Bezirkes ein— zelne Betriebe aus dem Geltungsbereich der alten Tarif— regelungen ausnehmen, die Ausnahme iſt bei Tarifordnungen für einen größeren räumlichen Geltungsbereich an die Zuſtim— mung des Reichsarbeitsminiſters gebunden. Die Neuregelung ſtellt einen weiteren Schritt zu dem vom Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit erſtrebten Ziele dar, die Betriebsordnungen in immer ſtärkerem Maße zur Grundlage der Regelung der Arbeitsbedingungen zu machen. Wird in einer Betriebsordnung eine den wirtſchaftlichen und ſozialen Erforderniſſen angepaßte Regelung der Arbeits⸗ bedingungen getroffen, ſo kann nunmehr der Treuhänder der Arbeit ohne langwieriges Verfahren den Betrieb von den Feſ— ſeln einer veralteten Tarifregelung befreien. „Auf Wiederſehen am 14. Januar!“ Ein bezeichnender„Zwiſchenfall“ in Saarbrücken. Saarbrücken, 25. Oktober. Die Entfernung eines Hakenkreuzes hat heute mittelbar die Verhaftung von vier Perſonen verurſacht! Das Oberſte Abſtimmungsgericht hat ſeit einigen Wochen ſeine Büros in den Räumen der Städtiſchen Betriebswerke in Saar⸗ brücken bezogen. An dieſem Gebäude befindet ſich ein Fahnenmaſt, deſſen Spitze ein Hakenkreuz in einem weißen Felde ziert. Die Abſtimmungskommiſſion hatte die Entfer⸗ nung dieſes Zeichens verlangt. Die Stadt Saarbrücken wurde aufgefordert, für die Entfernung des Hakenkreuzes Sorge zu tragen. Ein Schloſſermeiſter wurde mit dieſer Aufgabe betraut. Während er mit ſeinen Gehilfen mit der Verkapſelung des Hakenkreuzes beſchäftigt war, tauchte zur allgemeinen Erheiterung an der Fahnenſtange eine ſchwarze Tafel mit der Inſchrift„Auf Wiederſehen am 14. Januar 1935“ auf. Sofort war Kriminalpolizei zur Stelle die den Schloſſer, ſeinen Geſellen, ſeinen Lehrling, ſowie den Hausmeiſter der Städtiſchen Werke unter dem Verdacht der Anbringung dieſer Inſchrift verhaftete. Die vier Ver⸗ hafteten werden ſich vorausſichtlich wegen dieſes einzig⸗ artigen Deliktes vor dem Abſtimmungsgericht zu verant⸗ worten haben. Der Schloſſermeiſter iſt inzwiſchen wieder freigelaſſen worden, die drei anderen befinden ſich noch in Haft. Botiſchaſter Frangois⸗Poncet beim Führer DNB. Berlin, 24. Okt. Der Führer und Reichskanzler empfing heute in Anweſenheit des Reichsaußenminiſters Freiherrn v. Neurath den franzö— ſiſchen Botſchafter Herrn Francois-Poncet. Der Bot⸗ ſchafter brachte bei dieſer Gelegenheit den Dank des franzöſiſchen Staatspräſidenten und der franzöſiſchen Regierung für die an⸗ läßlich der Ermordung des franzöſiſchen Außenminiſters Herrn Barthou deutſcherſeits gezeigte Teilnahme zum Ausdruck. Achtung, Saarabſtimmungsberechtigte Zweifelhafte im Saargebiet, darunter ein gewiſſer L'Hoſpe, Eiſenbahnaſſiſtent a. D. aus Oberlinxweiler (Saar), erheben Einſprüche gegen Eintragungen von Saar⸗ abſtimmungsberechtigten, die im Reich ihren Wohnſitz ha⸗ ben. Die beteiligten Abſtimmungsberechtigten wollen ſich umgehend bei den Geſchäftsſtellen der Saarvereine oder bei den zuſtändigen Saar⸗Obleuten melden unter Vorlage der zugeſchickten Papiere und der ſonſtigen notwendigen Belege. Eile tut not, da die Friſt zum Gegeneinſpruch äußerſt kurz bemeſſen iſt! Staat und Kirche Kundgebung des Landesbiſchofs der Evangeliſchen Landes- Kirche Heſſen-Naſſau. 5 Am Donnerstag, den 25. Oktober 1934, findet in Ber⸗ lin beim Führer und Reichskanzler ein Staatsakt ſtatt, bei dem der Reichsbiſchof im Beiſein der deutſchen evange⸗ liſchen Landesbiſchöfe und Biſchöfe vom Führer empfangen wird. Damit tritt die Verbundenheit von Staat und Kirche, über die ſich jeder deutſche Proteſtant nur freuen kann, offen zutage. Dieſe Verbundenheit liegt in die Linie, die die evangeliſche Kirche ihrem Weſen nach nur begrüßen kann. Es gibt für den Proteſtantismus keine Kirche neben dem Staat oder außerhalb des Staates. Zu allen Zeiten. muß die evangeliſche Kirche an den Umgeſtaltungen des Zeitalters irgendwie teilnehmen; ſie muß ſich dieſe Beweg⸗ lichkeit erhalten, wenn ſie eine lebendige Größe bleiben will. Aber auch der Staat darf an der Kirche natürlicher weiſe nicht teilnamslos vorübergehen. Die Kirche vertritt innerſte Anliegen des Menſchenherzens, die dem Staate nicht gleichgültig ſein können. Freilich iſt mit der Aufrichtung der äußeren Einheit der Deutſchen Evangeliſchen Kirche die innere nicht ohne weiteres gegeben. Die Ueber betonung von Orga⸗ niſation'sfragen, wie die Zeiten der Veränderung mit ſich bringen, führt leicht in die Gefahr der Veräußer⸗ chung und Verweltlichung der Kirche, und wir verſtehen die Bedenken, die mancher evangeliſche Glaubensgenoſſe in dieſer Beziehung gehabt hat. Dieſer Gefahr gilt es jetzt mit allen Kräften aus dem Wege zu gehen, und, um einen Ausdruck des Reichsinnenminiſters Frick zu gebrauchen, ſich auf die Verinnerlichung als die eigntliche Aufgabe der kirchlichen Arbeit zu beſinnen. Unſere beſondere Aufgabe in der neugebildeten Landeskirche Naſſau⸗Heſſen ergibt ſich daraus, daß unſere Landeskirche die erſte geweſen iſt, die den Zuſammenſchluß dreier früher ſelbſtändiger Landeskirchen vollzogen hat, ganz beſonders aber aus der Tatſache, daß die Landes⸗ kirche Naſſau⸗Heſſen durch ihre Lage nördlich und ſüdlich des Mains berufen iſt, die Tatkraft des deutſchen Nordens mit der Innerlichkeit des deutſchen Südens zu verbinden. Die Tragweite dieſer Aufgabe kann gar nicht ernſt genug genommen werden. Daher hat auch in unſerer Landeskir⸗ che nur diejenige kirchliche Betätigung Sinn und Verhei⸗ Fung, die auf Grund des reformatoriſchen Evan⸗ gellums ſich mit nichts anderem als mit Predigt Unterricht und Seelſorge zu befaſſen willens iſt und dabei nicht vergißt, was auch die evangeliſche Kirche dem Nationalſozialismus in der Gegenwart zu verdanken hat. Lic. Dr. Dietrich. Berlin: Am 15. Oktober iſt das Geſetz über den Kartoffel- mehlbeimiſchungszwang abgelaufen. Es wird nicht mehr er- neuert. Statt deſſen wird nunmehr ab 1. November das „Milch-Eiweiß-Brot, das deutſche Kraftbrot!, eingeführt, bei dem nach freiwilliger Vereinbarung mit allen in Frage kommenden Verbänden eine Beimiſchung pulveriſierter entrahmter Milch im Verhältnis von 27 Prozent vom Geſamt⸗ gewicht des Mehles erfolgt. 5 Berlin: Die deutſche Kalünduſtrie bat für das Winter. hilfswerk 500 000 RM. zur Verfügung geſtellt. 1 ei e⸗ en 50 len gen gen fen. dez eg⸗ hen Nuß bat, es 05 16 . — Nr. 248— Donnerstag, den 25. Oktober 1933 6 0 9* Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Das Staatsbegräbnis für Generaloberst v. Kluck 3 l. 5 DNB. Berlin, 24. Okt Einer der größten Heerführer des Weltkrieges* 5 oberſt a. D. Alexander v. Kluck, it eum Niieucdeneral. mittag auf dem Südweſtfriedhof in Stahnsdorf zur 8 gebettet worden. Durch ein feierliches Sta 2 70 e 5 e 111 dem verdienten Führer der erſten Armee„ 5 Front bis vor die Tore von Paris vorgetrage 1 Ehre zuteil geworden, die einem Manne nach geben werden kann. Ein Vertreter des Führers Mitgliede der Reichsregierung, viele Generäle und Admirale u d Tau ſende von Offizieren und Mannſchaften, die unter ben Ser e im Weltkriege fochten, erwieſen ihm die lezten Ehren. Durch. eine militäriſche Trauerparade brachte das Heer dem Verblichenen ſeine Huldigung dar Frühzeitig mußte 8 8 hof geſchloſſen werden, ſo daß eine unübersehbare Menschen. e 1 50 vor den Toren verblieb. eee nmittelbar vor dem Rednerpult in der Friedhof fle war der ſchlichte einfache Sarg, det u 9080 laggen, einigen Lorbeerzweigen und einem Lilienſtrauß al ſtelt worden. Am Kopfende lagen Helm und Degen des 9 75 torbenen Heerführers zu Füßen des Sarges wunderſchöne Kranzſpenden und auf ihnen die vier ſchwarzen Ordenskiſſen Zwei Offiziere der Wachttruppe mit gezogenem Degen, ber Anteroffiziere der gleichen Truppe mit aufgepflanzten S gewehren und je zwei Anteroffiziere des Reiterregiments P ts⸗ dam und des Artillerieregiments 3 mit gezogenen Säbel ziel. ten am Sarg die Ehrenwache. 2 179 Viele hohe Offiziere der alten Armee und Marine ſowie Reichswehr. Vertreter der SA. SS, der Schupo und 5 80 despolizei, der PO und der Hitlerjugend ſowie der Regiments⸗ vereine nahmen in den Bänken des kleinen Gotteshauſes Plat unter ihnen der Chef der Heeresleitung, General Freihert v. Fritſch als Vertreter des Führers, Generalfeldmarſchall v. Mackenſen als Vertreter des Kaiſers, General Lieb— mann als Vertreter des Reichswehrminiſters, General von Kuhl für den Kronprinzen, der letzte Kriegsminiſter General d. Scheuch ſowie der Führer des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Offiziere, Graf v. d. Goltz Oberſt Reinhardt vom Koffhäuſerbund. Reichsarbeitsminiſter Seldte, Dr. Schacht Staatsſekretär Milch als Vertreter des Reichsluftfahrtminiſters Göring und Generalmajor v. Hindenburg. Die Militär- attaches von Japan, der Türkei, Angarn und Oegßerreich legten koſtbare Kränze am Sarge nieder. f Am 14 Ahr gab der Stadtkommandant. Generalmajor Schaumburg. das Kommando„Stillgeſtanden!“ Ein Orgelprä— ludium leitete über zu der Gedächtnisrede des Hofpredigers D. Doehring, der u. a. ausführte: Wiederum ſteht die deutſche Nation an der Bahre eines ihrer Heldenſöhne Dem Sieger don Tannenberg iſt der Anbeſiegte von der Marne gefolgt. Offizier ſein bieß für ihn Erzieher ſein, und zwar erzogener Erzieher. Der Fähnrich von 1866, der Leutnant von 1870 ſchrieb als Generaloberſt und Führer der erſten Armee im Sep— tember 1914 ſeinen Namen ins Buch der Weltgeſchichte:„Klucks Reiter ſtreifen vor Paris!“ Die Lebenskraft des Greiſes war ſeit dem Tage gebrochen, an dem im letzten Frühjahr ſein ein⸗ ziges Enkelkind Molino aus ihrem hoffnungsvollen Künſtler— beruf durch den Tod jäh hinweggeriſſen wurde Sein Wollen und Wirken galt allein dem deutſchen Vaterland. 5 Nach der Trauerfeier in der Kapelle wurde der ſchlichte Eichenſarg von acht Anteroffizieren auf die mit ſechs Rappen deſpannte Lafette geſetzt während die Truppen die Ehrenbezeu— gung erwieſen. Vier Offiziere mit den Ordenskiſſen und zehn Anteroffiziere mit den Kranzſpenden der offiziellen Perſönlich— ſeinem Tode ge⸗ i keiten folgten. Hinter der Geiſtlichkeit, unter ihnen Reichsbiſchof Müller, ſchritten die nächſten Angehörigen des Verſtorbenen. Die hochbetagte Witwe wurde vom Vertreter des Führers und n hat, die höchſte 1 Wa General v. Fritſch, ſowie von Generalfeld— se all v. Mackenſen geführt. 75 Anter gedämpftem Trommelſchlag und Choralweiſen zogen le Truppenteile am Sarge vorbei. Anſchließend ſetzte ſich dann die Lafette mit dem Sarge in Bewegung, gefolgt don den An⸗ gehörigen und den übrigen Leidtragenden. 1 5 Nachdem der Sarg an die Grabſtätte herangetragen wor⸗ den war ſprach Oberhofprediger D. Doehring Dankgebet und Segen, ſchließend mit dem„Vaterunſer“ und dem Nachruf: 3 du im ew'gen Leben, du guter Kamerad!“ Während die Ehrenſalven über das offene Grab hinwegrollten, ſank der Sarg in die Tiefe. ö 1 5 Vertretung des Führers und Reichskanzlers als ober— ſtem Befehlshaber der Wehrmacht ſprach zunächſt der Chef ber Heeresleitung, General der Artillerie Frhr. v. Fritſch, Worte des Gedenkens. In tiefer Trauer“ ſo ſagte er,„ſteht die Wehr— macht ſteht Deutſchland am Grabe des heimgegangenen Gene— raloberſten v. Kluck, des unvergeßlichen, kühnen und wage— mutigen Feldherrn, der als tapferer Soldat in drei Kriegen in Verteidigung ſeiner Heimat für Deutſchland gekämpft und ge— blutet hat In Vertretung des Führers und Reichskanzlers din ich von dieſem beauftragt, dem verewigten Generaloberſten einen letzten Abſchiedsgruß und einen letzten Dank zu ſagen für all das, was er in einem reich geſegneten Leben, in langen ar⸗ beitsreichen Friedens- und ehrenvollen Kriegsjahren für das Heer und damit für das deutſche Volk getan und geleiſtet bat. Anvergänglichen Lorbeer hat der Verewigte als Oberbefehls⸗ haber der auf dem entſcheidenden Stoßflügel befindlichen erſten Armee an die Fahnen ſeiner ſiegreich vorwärts ſtürmenden Truppen zu heften gewußt. Der letzte Sieg wurde uns durch ein tragiſches Geſchick verwehrt. Aber der ruhmreiche Name Kluck iſt in das Buch der Geſchichte eingetragen und wird ſtets ehrend mit den erſten genannt werden wenn das Blatt des Weltkrieges aufgeſchlagen wird. Als Mann, als Soldat, als Heerführer war und bleibt er uns allen ein leuchtendes Vorbild in alle Zukunft. f Generalfeldmarſchall v. Mackenſen legte dann im Na— men des Kaiſers einen Kranz nieder. Weiter ſprachen am Grabe u. a. ein Vertreter des Kronprinzen, des Reichsverban— des Deutſcher Offiziere, des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer und Reichsbiſchof Müller. Ein Wort des Gedenkens ſprach auch Staatsſekretär Milch im Namen des Reichsminiſters Göring. Auch Münſter, die Geburtsſtadt des Verewigten, ehrte ſeinen Ehrenbürger mit einem Kranz. Dann defilierten Reichswehrformationen im Parademarſch am Grabe vorbei. Ein Nachruf der Wehrmacht Die Wehrmacht widmet dem verſtorbenen Generaloberſten v. Kluck folgenden Nachruf: Am 19. Oktober 1934 ſtarb in Berlin der Generaloberſt Alexander v. Kluck, Chef des ehemaligen 6. Pommer— ſchen Infanterieregiments Nr. 49 à lla suite des ehemaligen Grenadierregiments König Friedrich Wilhelm J. Nr. 3, Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler und des Ordens Pour le Mérite, zuletzt Oberbefehlshaber der erſten Armee. Als kom⸗ mandierender General des 1. Armeekorps und Generalinſpek— teur der 8. Armeeinſpektion, hat er ſich um die Ausbildung der alten Armee hervorragende Verdienſte erworben. Im Weltkriege heftete der wagemutige Heerführer unvergänglichen Ruhm an die ſiegreichen Fahnen ſeiner am entſcheidenden Stoßflügel vorſtürmenden 1. Armee. Ein tragiſches Geſchick entriß ihm im letzten Augenblick den ſchon winkenden Endſieg. Das Andenken an den tapferen Soldaten und ruhmreichen Ge⸗— neral, der in drei Feldzügen für die Verteidigung ſeines gelieb⸗ ten Vaterlandes kämpfte und blutete, wird die Wehrmacht in hohen Ehren halten. Keine partei⸗Werbung für Einzelfirmen Eine Anordnung des Stellverkreters des Jührers. Berlin, 24. Oktober. Der Stellvertreter des Führers erläßt folgende Anordnung „Da jede geſchäftliche Betätigung dem Weſen und der Zieilſetzung der Partei als welkanſchauliche Kampfgemein⸗ ſchaft widerſpricht, verbiete ich hiermit allen Gliederungen der Partei die Beteiligung an Firmen aller Art und die Empfehlung ihrer Erzeugniſſe, ganz gleich, ob dafür eine finanzielle Gegenleiſtung erfolgen ſoll oder nicht. Die Werbung für Einzelfirmen durch Parteidienſtſtellen iſt auch dann unterſagt, wenn dieſe Einzelfirmen ihren Sitz in ausgeſprochenen Notſtandsgebieten haben. 5 Die Werbung für Einzelfirmen iſt allein Sache ihrer Be- triebsleitungen. Dagegen kann für ausgeſprochene Notſtands⸗ gebiete unter Hinweis auf alle in ihnen vorhandenen Beſchäftigungszweige eine Gemeinſchaftswerbung nicht nur durch ſtaatliche und andere Stellen, ſondern auch durch Parteidienſtſtellen, und zwar durch die zuſtändigen Gauleitungen, erfolgen.“ Die Beſchlagnahme von Verſammlungsräumen Berechtigter Proteſt der ſaarländiſchen Gaſtwirte. Saarbrücken, 24. Oktober. Der Einheitsverband für das Gaſtſtättengewerbe im Saargebiet hat an die Regierungskommiſſion eine umfang⸗ reiche Eingabe gerichtet, um gegen die Regierungsverordnung vom 28. September zu proteſtieren, durch die Verſammlungs⸗ träume zur Abhaltung von Verſammlungen über die Volks⸗ Willen der Eigentümer einer Eingabe weiſt der juriſtiſche das abſtimmung gegen den 1 beſchlagnahmt werden können. In ſeine 0 Gaſtwirteverband in eingehender Begründung die fur Unmöglichkeit der erlaſſenen Verordnung nach, da 8 0 Eigentumsrecht beſchränke und breche. Zu keiner 1717 ja, in keinem Lande und unter keiner Rechtsordnung, habe es Eigentumsbeſchränkungen zu Gunſten irgend einer politiſchen Partei gegeben. In der Eingabe wird ferner nachgewieſen, daß die Ver⸗ 61 0 gegen die durch 2 Friedensvertrag. Kechte, einen Saareinwohner durch Gewalt oder 5 550 hung zu veranlaſſen, ſich in einem beſtimmten N Sinne zu betätigen, verſtoße, da die Hergabe wie die— weigerung eines Saales zu politiſchen Zwecken unter 1 555 ſche Betätigungen falle. Ueberzeugung, Geſinnung un 10 Handeln ſeien den ſaardeutſchen Gaſtwirten 3 für Geld verkäuflich. Die Verordnung bedeute ferner 2 untragbaren moraliſchen Druck gegen die Betroffenen, egen unmoraliſch ſei, einen Menſchen zu zwingen, mit e ſtänden ſeines e e eine 1 rechende Handlung begehen zu 5. 5 i 5 1 Rote wird erlläct, daß die Regierungskomneſ⸗ ion durch ihre Verordnung unzuläſſig in die Auseinan 3 etzung über die Abſtimmung eingreife, die allein Sa der Bevölkerung ſei. Zuſammenfaſſend legt der Gaſtwirte⸗ verband Verwahrung ein. Das zweite Abſtimmungsgerichtsurteil Abermals gegen einen Kommuniſten. Saarbrücken, 24. Oktober. Vor dem Oberſten Abſtimmungsgerichtshof unter dem Vorſitz des italieniſchen Präſidenten Bindo Galli hatte ſich der verantwortliche Redakteur der durch ihre gewiſſenloſe und unverantwortliche Lügenhetze ſattſam bekannten kom: muniſtiſchen„Arbeiterzeitung“ zu verantworten. Im Juli war in dieſem Blatte ein Artikel unter der Ueberſchrift„Ge⸗ ſindel! Bringt Ueberfall auf das„Saarbrücker Abendblatt“ auffor⸗ derte, der auch tatſächlich ausgeführt wurde Das Oberſte Abſtimmungsgericht erkannte auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 14 Tagen. Der ilalieniſche Generalſtaatsanwalt Martina hob be⸗ ſonders hervor, daß es gerade Aufgabe des Oberſten Ab- ſtimmungsgerichtshofes ſei, das Leben und die Freiheit je des Einzelnen in dieſem Lande zu ſchützen. Das Arkeil iſt, wie alle Urteile des Oberſten Gerichtshofe, ſofort rechts- kräftig. Oer Giſtbecher in Eſtland Reval, 24. Oktober. Durch eine Verordnung des Staats⸗ präſidenten iſt in Eſtland eine neue Strafprozeßordnung eingeführt worden, deren Beſtimmungen über den Vollzug Die erſten Druckaus⸗ gaben der Luther ⸗ bibel. Zum Deutſchen Bibeltag 1934 ſind im Hauſe der Franckeſchen Stiftungen in Halle(Saale) die erſten Druckausgaben der deutſchen Lutherbibel ausgeſtellt. es ihnen bei!“ erſchienen, der zu einem der Todesſtrafe von beſonderem Intereſſe ſind. Die Todes⸗ ſtrafe wird in Zukunft in Eſtland auf Veranlaſſung und unter Aufſicht des Staatsanwalts vollſtreckt. Falls der Ver⸗ urteilte den Wunſch äußert, ſich ſelbſt zu vergiften, gibt der Gefängnisdirektor dem Henker den Befehl, dem Verurteilten Gift zu reichen. Hat der Verurteilte innerhalb fünf Minuten das Gift nicht genommen, ſo erfolgt die Hinrichtung durch Erhängen. Die Art und die Zuſammenſetzung des Giftes wird von der ſtaatlichen Geſundheitsbehörde beſtimmt. Katholisches Moſaik aus aller Welt. Der Rektor der katholiſchen Aniverſität Mailand, Pater Gemelli erſtattete auf der italleniſchen Tagung für wiſ⸗ ſenſchaftlichen Fortſchritt in Neapel ein in der geſamten italie⸗ niſchen Preſſe rühmend erwähntes Referat über„Moderne Studien betreffend die Phyſiologie und Pſychologie der Aviatiker“. Im Referat wurde die Notwendigkeit eine beſonderen Ernährungsweiſe für Berufsflieger aufgezeigt. Die Intereſſenahme des Papſtes am Inſtitut für römiſche Studien trat beim Empfang des Präſidenten dieſes Inſtitutes, Galaſſi⸗ Paluzzi, zutage. Pius XI., der erklärte, er leſe alle wiſſen⸗ ſchaftlichen Veröffentlichungen des Inſtitutes. Beſonders freue ihn die Forſchungsarbeit bezüglich des Gebrauches der latei⸗ niſchen Sprache und das bibliographiſche Material, das das Inſtitut in geduldiger Arbeit ſchon zuſammengebracht habe. Religiöſe Kundgebungen in einem Madrider Theater läßt ein Bericht der katholiſchen„Debate“ erſehen. Aufgeführt wurde im großen Eslava-Theater„Santa Iſabel de Eſpana“ von Mariano Tomas.„Jſabella die Katholiſche“ ſprach einige Sätze von der Einheit des Glaubens und der Nation in Spa⸗ nien, worauf das Publikum in die Rufe ausbrach:„Gott und Spanien!“ Die Patronin Argentiniens, U. L. F. von Lufan, die in der päpſtlichen Segensanſprache beim Euchariſtiſchen Kongreß genannt wurde, iſt gleichzeitig Patronin von Aruguay und Paraguay. Das Muttergottesbild iſt aus Terracotta ge— fertigt und iſt kaum 50 Zentimeter hoch. Im Jahre 1630 wurde es aus Braſilien nach Argentinien verbracht. Das Ochſenfuhr⸗ werk, das mit anderen Dingen ſchwer beladen war, blieb 36 Meilen von Buenos Aires entfernt im Schlamm ſtecken und konnte ſelbſt von 18 Ochſen Vorſpann nicht ſortgebracht werden. Die kleine Statue blieb dann in Lujan. Eine wunderbare Ret⸗ tung dieſer Stadt vor 7000 Indianern ſtehen in der Geſchichte dieſes nationalen Wallfahrtsortes. Zum erſten Male ſeit der Reformation in England iſt in London ein Mönch aus dem Benediktinerorden auf eine Pfarrei berufen worden. Dom Bernard Clements O. S. B. wird jetzt die Allerheiligenpfarrei im Londoner Weſtend be— treuen. Es handelt ſich nicht um eine römiſch⸗katholiſche, ſon⸗ dern um eine anglikaniſche Pfarrei beſſer geſagt„anglo⸗-katho⸗ liſche Pfarrei“. Der Benediktinerorden in der Church of Eng⸗ land beſteht ſeit 1863. Dom Clements war bisher Kaplan der Kriegsflotte und gehört der anglikaniſchen Benediktinerabtei in Naſhdom(Bucks) an. Die Allerheiligenkirche im Weſtend pflegt auch vom engliſchen Königspaar beſucht zu werden und man rechnet mit einem neuen Beſuch an dieſem Allerheiligenfeſte. Fürſtengrab aus der Hallſtattzeit DNB. Stuttgart, 24. Okt. Beim Bau der ausgedehnten Stadtrandſiedlung auf dem Steinhaldenfeld nördlich von Bad Cannſtatt ſtieß man Mitte Oktober in etwa 50 Zentimeter Tiefe auf eine Kulturſchicht mit ſtark verroſteten Eiſenteilen und mit Bronze-Blechſtücken. Am 22. und 23. Oktober wurde die Fundſtelle durch Dr. Paret von der Altertümerſammlung unterſucht. Das Ergebnis war überraſchend. Sie ſtellte ſich als die Begräbnisſtätte eines Hallſtatt⸗Fürſten aus dem ſechſten Jahrhundert vor Chriſti her⸗ aus. Der Fürſt war mit ſeinem Streitwagen begraben worden, deſſen Aeberreſte und Schmuckſtücke gefunden wurden. Von der Leiche ſelbſt war nichts mehr zu entdecken. Dagegen wurde eine große Anzahl von Schmuckſtücken gefunden, darunter ein gol⸗ denes Diadem, goldene Ohrringe, ein goldenes Armband, ein glatter Bronze-Armreif, Fibeln aus Bronze, von denen eine mit Goldblech überzogen iſt. Ferner wurden in dem Grab eine eiſerne Lanzenſpitze entdeckt und zwei Speerſpitzen. Ein kleiner dünner Bronzering mag vom Gewand des Toten ſtammen. In der Nähe eines Rades des Streitwagens lag ein etwa 50 Zentimeter großes getriebenes glattes Bronze⸗Becken mit eiſernem Hand⸗ reif und zwei eiſernen Tragringen. Spuren eines Bodenbelages laſfen darauf ſchließen, daß es ſich bei dem Fürſtengrab um eine gezimmerte Grabkammer gehandelt hat. Aeber dieſe Grab— kammer muß ſich ein mächtiger Hügel erhoben haben der im Laufe der Jahrhunderte eingeebnet wurde. Am erſten Tage der Ausgrabung beſichtiate der württembergiſche Miniſterpräſident und Kultusminiſter Mergenthaler die Entdeckung und ließ 1 9 05 Ausgrabungsleiter über die bisherigen Funde eingehend erichten. Ib Schwere Schneeſtürme in den Anden. Die Gebirgs- kette der Anden iſt ſüdlich von Santiago und Mendoza ſo⸗ wohl auf der chileniſchen als auch auf der argentiniſchen Seite bis hinunter nach Feuerland und Patagonien von heftigen Schneeſtürmen heimgeſucht worden, ſchwerſten der letzten Jahre anzuſehen ſind. die als die ——— —. —— — ————— FGG 3* — 8 2 . n „ 5 9. Studentenempfang bei Reichsminiſter Ruſt Berlin, 25. Oktober. Im Kultusminiſterium empfing Reichsminiſter Ruſt eine Anzahl von jungen Studenten erſten und zweiten Se— meſters aus dem ganzen Reich, die ſich zum Studium an die Danziger Hochſchule begeben, um an ſie einige kurze Geleit— worte zu richten. Schon der junge Student von heute komme in einer ganz anderen inneren Haltung an die Hochſchule als dies früher der Fall geweſen ſei. Er komme aus dem Arbeitsdienſtlager. Das deutſche Volk beſitze Vieles nicht, was andere Völker haben; aber es beſitze dafür etwas, was dieſen fehle: Eine unerhörte innere politiſche, völkiſche Ge⸗ ſchloſſenheit. Die Erziehung des Arbeitsdienſtes ſtehe höher als alle Erziehung der Welt. Es werde ſich auch in Zukunft nicht vermeiden laſſen, daß die eigentliche Führerſchaft durch die Aakademien gehe, aber es werde ſich nicht mehr lediglich um eine Intellektuellenausleſe handeln, ſondern darum, die Fähigkeit zur politiſchen Führung zu finden. Aus Nah und Fern Sängerfeſt 1935 fällt aus. Gießen. Der Vorſtand des Gaues 12, Heſſen-Darmſtadt, im Deutſchen Sängerbund iſt übereingekommen, das für 1935 vorgeſehene Gau-Sängerfeſt, das in Gießen abgehal⸗ ten werden ſollte, ausfallen zu laſſen. Maßgebend für den Beſchluß waren die geplanten organiſatoriſchen Umände⸗ rungen des Gaues 12 mit dem Ziel der Schaffung eines Rhein⸗Maingaues, der frühere Beſchluß des Nachbargaues auf Abhaltung eines Sängertages zu gleicher Zeit, näm⸗ lich im Juli 1935 in Wiesbaden, und die Rückſicht auf das Bundesſängerfeſt in Breslau. ** Frankfurt a. M.(60 Jahre Kronberger Ei⸗ ſenbahn.) Am 1. November ſind es 60 Jahre, daß die Eiſenbahn von Kronberg nach Rödelheim eröffnet worden iſt. Die Anregung zum Bau ging von einem 1869 gegrün⸗ deten Komitee aus, dem u. a. Geheimer Kommerzienrat Reiß und Geheimer Sanitätsrat Dr. Paſſavant aus Frank⸗ furt und Bürgermeiſter Jamin und Dr. Steubing aus Kronberg angehörten. In erſter Linie dachte das Komitee an eine Lokalbahn für den Ausflugsverkehr,„geleitet von dem Wunſche, einen Eiſenbahnverbindung zwiſchen Frank⸗ furt und Kronberg, dieſem beliebten Aufenthaltsort und geeigneten Ausgangspunktt für Touriſten nach dem Tau⸗ nus, herzuſtellen.“ Das Königlich Preußiſche Miniſterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten ſtellte die Konzeſſion bei Gründung einer Aktiengeſellſchaft und Nach⸗ weis des nötigen Kapitals in Ausſicht. Nach langwierigen Vorarbeiten konnte am 1. November 1874 die Kronberger Eiſenbahn für den Perſonenverkehr und am 1. Februar 1875 für den Güterverkehr eröffnet werden. Es verkehrten täglich vier Züge in beiden Richtungen mit einer Fahrt⸗ zeit Kronberg Rödelheim von 25 Minuten. Die Bahn wurde von der Eröffnung bis zum 19. Oktober 1878 als Hauptbahn und ſpäter als Nebenbahn betrieben. ** Frankfurt a. M.(Steuerſteckbrief und Ver⸗ mögensbeſchlagnahme.) Gegen die Rentnerin Frau Emma Schiff geb. Heilmann, geboren am 8. Februar 1862 in Paris, zuletzt wohnhaft in Königſtein im Taunus, Altkönigſtraße 28, zurzeit in Paris, Hotel Cecilia, Avenue Mae Mahon, iſt ſeitens des Finanzamtes Homburg v. d. H. ein Steuerſteckbrief erlaſſen worden. Die Steuerpflichtige ſchuldet dem Reiche eine Reichsfluchtſteuer in Höhe von 73 450 Mark, die am 30. Mai fällig geweſen iſt, nebſt einem Zuſchlag von 5 Prozent für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat. Es er— geht hiermit die Aufforderung, die oben genannte Steuer— pflichtige, falls ſie im Inland betroffen wird, vorläufig ſeſt— zunehmen und ſie gemäß Paragraph 11 Abſ. 2 der Reichs- fluchtſteuervorſchriften unverzüglich dem Amtsrichter des Bezirks, in dem die Feſtnahme erfolgt, vorzuführen. * fiaſſel.(Schwerer Verkehrsunfall.) An der Straßenkreuzung Grüner Weg und Orleanſtraße er— eignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. In voller Fahrt ſtieß hier ein Radfahrer mit einem Poſtomnibus zuſam— men, ſo daß der Radfahrer ſchwer verletzt wurde und in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Durch den Anprall wurde der Kühler des Omnibuſſes eingedrückt. Offenbach.(Verhängnisvolles Spiel mit Streichhölzern.) In einer Wohnung im Kleinen Biergrund hatten zwei Kinder im Alter von 6 und 3 Jah⸗ ren in Abweſenheit der Eltern mit Streichhölzern geſpielt. ſo daß Einrichtungsgegenſtände der Küche in Brand ge⸗ rieten. Das ältere Kind, das ſich ſchützend vor das jüngere geſtellt hatte. um es vor den Flammen zu bewahren, er- litt erhebliche Brandwunden am Kopf, während das an⸗ dere Kind ſich eine Rauchvergiftung zuzog. Die Feuer- wehr hatte etwa eine halbe Stunde zu tun, um das Feuer zu erſticken. Das verletzte Kind wurde nach dem Stadt⸗ krankenhaus gebracht. Pfungſtadt.(Kartoffeldiebe werden ange⸗ prangert.) Um dem Unweſen der Kartoffeldiebe ein Ende zu machen, wurden hier zwei Burſchen, die man beim Kartoffelſtehlen erwiſcht hatte, am Rathaus öffentlich an⸗ geprangert. Sie hatten an dieſem Abend bereits über 100 Sack Kartoffeln fertiggemacht. Worms.(Wiedereröffnung des Spiel⸗ und Feſthauſes) Der Wiederaufbau des ſeinerzeit abgebrann⸗ ten Städtiſchen Spiel⸗ und Feſthauſes in Worms iſt jetzt vollendet. Die Einweihung erfolgt am 28. Oktober mit einer Morgenfeier, bei der das große Orcheſter und die Schau⸗ ſpieler des Mainzer Stadttheaters unter Regie von Inten⸗ dant Trede und muſikaliſcher Leitung des 1. Kapellmeiſters Berthold mitwirken werden. Am Abend des gleichen Tages findet eine Feſtaufführung der„Meiſterſinger“ durch das Heſſiſche Landestheater ſtatt. Ober⸗Erlenbach.(In eine Nerzfarm eingedrun⸗ gen und 19 Tiere vergiftet.) In der letzten Woche drangen in die hieſige Nerz-Farm des Einwohners Heinrich Kloß bisher unbekannte Täter ein und vergifteten 19 Tiere. Der Farmbeſitzer hat für die Ermittlung der Täter einen Preis ausgeſetzt. N Wallerſtädten.(ehe vom Auto überfahren.) Ein hieſiger Autofahrer hatte auf der Landſtraße nach Darmſtadt einen für ihn noch glimpflich abgegangenen Zu⸗ ſammenſtoß. Plötzlich tauchten im Kegel der Scheinwerfer zwei Rehe auf. Trotz ſcharfen Bremſens, das den Wagen in Schleudergefahr brachte, wurde ein Tier erheblich ver⸗ letzt, während das zweite ſeinen nächtlichen Streifzug fort⸗ ſetzen konnte. Dem Jagdpächter wurde das wunde Tier übergeben. Lich.(Schwerer Motorradunfall.) Auf der Landſtraße von Laubach nach Lich verunglückte der Mo- torradfahrer Ernſt Lannſpach aus Ettinghauſen ſchwer. Lannſpach fuhr, als er einem entgegenkommenden Auto ausweichen wollte, einen Spaziergänger an und kam dabei zum Sturz. Er mußte mit einem Schädelbruch und ſchwe⸗ ren Kopfverletzungen in das Krankenhaus nach Lich ein⸗ geliefert werden. Der Spaziergänger erlitt nur leichtere Verletzungen am Bein. Raunheim.(Frau von Automobil angefah⸗ ren.) Nach Einbruch der Dunkelheit wurde am Schönauer Hof eine Frau von einem Kraftwagen angefahren und ſchwer verletzt. Der Fahrer verlor dabei die Gewalt über den Wagen, der auf einem Acker landete und erhebliche Beſchädigungen erlitt, ſo daß er abgeſchleppt werden mußte. Nidda.(Spiel mit der Schußwaffe.) Im Nach⸗ barort Echzell ſpielte der 38 jährige Landwirt Wilhelm Rau leichtſinnig mit einer Piſtole. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und drang dem Mann in den Kopf. Rau war auf der Stelle tot. Der Verunglückte war der einzige Sohn ſeiner verwitweten Mutter. Aus Mannheim Mannheim, 24. Oktober. Freier Bund.— Städtiſche Kunſthalle. Am Don⸗ nerstag, den 25. und Freitag, den 28. Oktober, ſpricht Dr. C. Gg. Heiſe⸗Berlin über das Thema:„Hanſiſche Stadt⸗ kultur im Oſtſeeraum“.— Von hanſiſcher Stadtkultur im Oſtſeeraum berichten, das heißt einmal, den Spuren der norddeutſchen Backſtein⸗Baukunſt folgen, dann aber auch, eine Vorſtellung vermitteln vom ungeheuren Umfang deutſcher Maler⸗ und Schnitzerwerkſtätten des 15. und 16. Jahrhun⸗ derts in dem nordiſchen Reiche. Die Augen der Jelena 12 Ae 2 fiantndütenadteasgdtiftdünteaündtattedstdddutdgtattaut Hanni Lind war entſetzt. Aber ſchon ſprach Ellinor weiter: „Jetzt möchte ich Herat ſehen.. Miſtes „Remiſow Diener. „Mein lieber Remiſow— mein Diener? Meine Diener haben bei mir nichts zu lachen...“ Das weiß Gott, dachte Hanni Lind. a a Ich will ja auch nicht lachen, dachte Remiſow, ich will nicht einmal geliebt ſein... Nur bei dir ſein... dein Geſicht ſehen... deine Füße küſſen Er war wie von Sinnen. 5 „Remiſow?“ fragte Ellinor,„das iſt doch ein ruſſiſcher Name? Sind Sie einer von den verlauſten Ruſſen hier?“ „Ich bin Armenier, meine Herrin!“ 55 5 „Gott, wie intereſſant... Warum hat Enver Paſchah Sie denn damals im Kriege nicht mit abmurkſen laſſen?... Miß, Lind, nicht wahr, ich habe gut aufgepaßt in Ihrem Geſchichts⸗ unterricht?“ Hanni Lind zuckte die Achſeln. And der Armenier ſagte: „Sie ſprechen von Enver Pafcha... ſeinen abgeſchnittenen Kopf geſehen...“ „Wenn ich Sie anſchaue, dann glaube ich Ihnen das ohne weiteres.. And ſogar noch einiges dazu. Sagen Sie ein- mal,— Ihren Namen kenne ich nun... Aber wer ſind Sie eigentlich? Was treiben Sie in dieſem langweiligen Lande?“ Es dauerte eine ganze Weile, bis Remiſow Antwort gab. Er hatte erſt gar nicht auf den Sinn ihrer Worte geachtet. Der kam erſt über eine Weile zu ihm wie ein Echo, das er ſchon ganz vergeſſen hatte. Was er hörte, war nur der Klang der Sprache, das Perlen der Worte. And was er ſah, war das Spiel der Lippen und das lichte Leben des ganzen Geſichtes. Dann endlich antwortete er: „Was ich bin? Glauben Sie mir, das weiß ich beinahe im Augenblick ſelber nicht mehr... Ich erinnere mich dunkel, daß ich vorhatte, Sir Henry Deterding ein wenig zu beobachten. Das muß ungeheuer wichtig geweſen ſein,— denn ich machte mich ja felber auf den Weg, mochte die Sache keinem Anter— gebenen überlaſſen. Aber jetzt mag Deterding meinetwegen die ganze Sowjetunion in die Luft ſprengen.“ f Ganz intereſſant. Dann haben Sie wohl ein Detektivbüro?“ „Nein, mein Fräulein, ich bin der Chef der ruſſiſchen Tſcheka für den geſamten Orient...“ N „Der Chef der ruſſiſchen Tſcheka?“— wiederholte Ellinor langſam. Dann ſetzte ſie hinzu: „Schade.“ Sie hatte das ganz ruhig geſagt Hanni Linds flackerten vor Entſetzen. „Warum ſagen Sie ſchade?“ „Ach“, meinte Ellinor,„ich hatte mir ſchon immer gedacht, ich heirate mal einen zarentreuen ruſſiſchen Fürſten.. Mit dem fahre ich heimlich nach Moskau, und dann wühlen wir gegen die Sowjets... Denken Sie ſich, wie prickelnd... Jeden Augenblick kann man verhaftet werden. And erſchoſſen. Wäre das nicht großartig? Da machte das Leben noch Spaß Aber der Chef der Tſcheka? Da wäre man ja ſo ſicher, wie zu Hauſe in ſeinem Bett... Kommt für mich gar nicht in Frage. Das langweilte mich... Wiſſen Sie, wie meines Vaters Tochter leben möchte?“ i „Ellinor—“ rief Hanni Lind beinahe böſe,—„wie können Sie ſich ſo vergeſſen?“ „Kennen wir ſchon, liebe Miß Lind, kennen wir ſchen Ich habe ſie bis zum Aeberdruß hören müſſen, dieſe Litanei. „Als Tochter eines engliſchen Baronets, dem die Ehre ſeines Wappenſchildes über alles geht... Ne, Hannichen, das ver⸗ Führen Sie uns hin, „Ja, mein Fräulein... Ich bin Ihr Ich habe neulich Aber die Augen anne 5 aaa Moman von W. matthießen fängt bei mir längſt nicht mehr... Alſo hören Sie, Remiſow. So möchte Ellinor Thorley-Bottom leben... Daß ſie fühlt, jeden Augenblick ſitzt ſie mit dem Tod am Schachbrett, und jeden Tag ihres Lebens muß ſie dem Tod durch einen geſchick— ten Zug abluchſen. Daß der Tod ſchließlich die Partie ge— winnt, müßte natürlich von vornherein feſtſtehen... Sonſt hätte ja die ganze Sache wieder keinen Wert mehr... Alſo, verzeihen Sie ſchon, mein Lieber... ein Tſchekachef iſt mir furchtbar langweilig...“ „Ja, aber Ellinor... wenn er wirklich nun von der Tſcheka iſt..., denkſt du nicht daran, wie viel unſchuldiges Blut an ſeinen Fingern klebt— 2“ „Quatſch, Hannichen... Sagen Sie mal, wenn wir nach— her zum Botſchaftsball gehen, dann werden Sie ſich doch ſicher nicht weigern, Onkel Reginald die Hand zu geben, was?“ „Was ſoll das nun wieder?“ „Na ſehen Sie! And ich kann Ihnen ja auch verſichern, daß Sir Reginald ein hochgeachteter Mann iſt. Daß er ein paar tauſend arme Indier hat um die Ecke bringen laſſen, tut daran gar nichts. And in Südafrika hat er ſich auf dieſelbe Weiſe mit Ruhm bekleckert. Indier und Neger zu Tode quälen, das darf der Gentleman. Ne, Sie Gemütstierchen, da iſt mir doch ſo ein Tſchekachef lieber. Der macht einem keine Männ— chen vor, der ſagt: Ich bin der Teufel, und ich will auch für nichts weiter angeſehen werden. Fertig. Punkt.“ „Alſo, ich ſage Ihnen, Miß Ellinor, wenn Sie jetzt nicht augenblicklich mit mir aufbrechen, dann—“ Beluſtigt zwinkerte ihr Ellinor zu. „Na, was dann? Miß Lind, Sie tun mir eigentlich leid. Sie hätten in Deutſchland bleiben und einen Oberlehrer heiraten ſollen. Ihr ewiges Klagen über meine Launen, meine Ange— zogenheit, meine Verwöhntheit und was weiß ich alles, ſind mir langweilig. Hätten Sie die Kurage gehabt, mich hin und wieder gräßlich zu verhauen, ich glaube, dann brauchten Sie längſt nicht mehr über Launen und Angezogenheiten zu klagen. Jetzt iſt es leider zu ſpät. Sie ſind mir noch immer die erſte Backpfeife ſchuldig.“ „Die kann noch kommen—!“ Hanni Linds Augen funkelten vor Zorn. Aber Ellinor lachte. „Zu ſpät, Hanni, zu ſpät.“ „Kommen Sie jetzt mit mir oder nicht?“ „Ich denke nicht daran!“ „So, dann werde ich Ihrem Onkel Reginald telephonieren.“ „And bis Sie vom Apparat wieder zurück wären, das ſag' ich Ihnen ganz ehrlich, wäre ich mit Herrn Remiſow auf Nim⸗ merwiederſehen verſchwunden. Alſo bleiben Sie hübſch hier. Sie können ja auf uns aufpaſſen. And Herr Remiſow iſt genau ſo anſtändig gekleidet, wie Onkel Reginald oder der Baronet von Midlecott auch. And darauf kommts euch ja ſchließlich an.“ Ganz ſtill hatte Remiſow dieſem kleinen Redegefecht ge— lauſcht. Jeder Sinn und jedes Gefühl für die Zeit hatte er ver loren. Es war ihm, als hätte er in dieſen wenigen Minuten eine Ewigkeit von Glückſeligkeit verlebt. And jetzt wandte ſich das Mädchenwunder gleich an ihn ſelber.„Hören Sie, Sie hübſcher Teufel,— ich hätte da eine Idee. Sie müſſen mir aber in die Hand verſprechen, mich nur dann erſchießen zu laſſen, wenn Sie was merken. Wir hei⸗ raten, oder meinetwegen auch nicht, und gehen zuſammen nach Moskau. Da können Sie dann als Tſchekachef weitermachen. Ich aber ich werde immer hinter Ihrem Rücken gegen Sie arbei⸗ ten. Ihnen Ihre Gefangenen aus den Krallen reißen, den Leu— ten ihre geraubten Ikone aus den Muſeen wieder zurückſtehlen und zuguterletzt ſorgen, daß Sie noch ſelber an den Galgen kommen. Ihnen ſteht es frei, all Ihre Schlauheit zuſammenzu— nehmen, mich zu erwiſchen. And dann komme ich an den Gal— gen. Das iſt doch ein faires Spiel, was? Machen Sie mit?“ „Sie treiben Ihren Spaß mit mir—!“ Sie ſah ihn böſe an. „Wenn ich ein Mann wäre, dann würde ich einer Frau niemals weinerlich ſagen: Sie treiben Ihr Spiel mit mir, Gnädige!— Nein, dann haute ich ihr eine runter, daß ihr Hören und Sehen verginge. And dann könnte ſie ſehen, mit wem ſie ihr Spiel triebe. Das iſt meine Meinung, Remiſow. And Sie ſind ein Waſchlappen!“ „Sie wollen mich reizen. lernen Ellinor ſtand auf. „Kommen Sie, Miß Lind, der Kerl langweilt mich auch!“ And keinen Blick mehr warf ſie an den Tiſch zurück. Es war aber Remiſow, als ginge jetzt erſt die Sonne unter. In feſtlichem Glanz ſtrahlten die Säle der engliſchen Bot— ſchaft. Es war wie in einem Palaſt aus Tauſendundeiner Nacht. Fluten von Licht wogten von den Kronleuchtern und den Wand⸗ kandelabern. And doch war immer ein Raum anders als der andere. Hier war das Licht rauſchend und weiß, wie ins An— endliche widerſcheinend in wandhohem Spiegelwerk. Dort wieder mehr gedämpft und vorſichtiger verteilt... And wieder ein Sälchen war ein einziger Palmen- und Lorbeergarten. Kühl wehte es von der Terraſſe her hinein, und trat man durch die offenen Flügeltüren ins Freie, dann dufteten die Zedern und Pinien des Parkes ganz nahe, und das Mondlicht rieſelte ſilbern durch die düſteren Wipfel hinab auf die Raſenflächen. Draußen fuhr Wagen auf Wagen vor. Der Hausmeiſter elbſt, in altengliſcher Tracht, mit Kniehoſen und Perrücke, nahm eden einzelnen der Gäſte in Empfang. Alles an ihm war Würde. Seine Stimme gedämpft, ſeine Schritte klein, ſein Blick immer ganz den Gaſt umfangend und doch überall... And dann über⸗ gab er mit der Andeutung einer Handbewegung jeden den gold, klunkerbehängten Dienern; dieſe Diener dann waren gleich ſo würdevoll, daß ihre Würde wie Aufgeblaſenheit wirkte... Der Empfangsſaal war mit golddurchwirkten Stoffen aus- geſchlagen. Von den Wänden herab grüßen lebensgroß die Bil⸗ der König Georgs, Eduards VII. und der alten Königin Viktoria. Rechts und links in langen Reihen ſtanden koſtbare Lederpolſter⸗ ſtühle. And hier walteten ihres Amtes als Gaſtgeber der Bot⸗ ſchafter Sir Emery ſelbſt und ſeine trotz ihrer fünfzig Jahre immer noch jugendlich wirkende Gattin.. Nicht allzuviele Einladungen waren ergangen. Vielleicht nur achtzig Damen und Herren waren es, die ſich nach der Be⸗ grüßung Sir Emery in die weiten Säle zerſtreuten... Faſt die letzten, die kamen, waren Sir Reginald mit ſeiner Nichte und Miß Lind. Er hatte im Royal lange auf die Damen warten müſſen. And als ſie dann endlich kamen, war Ellinor ſo zutunlich, harmlos froh und dabei ſo beſcheiden geweſen, wie er das verwöhnte Ding moch nie gekannt. And Fräulein Lind blickte auch gar nicht mehr ſo ängſtlich und beſorgt wie ſonſt, eher luſtig und ſiegesbewußt... „Na, haben Sie den Racker mal bei den Ohren genommen, liebe Miß Lind?“ fragte Sir Reginald und ſtrich ſeinen weißen Schnauzbart.„Furchtbar!“, lachte Ellinor,„das hätte ich von ihr nicht erwartet... Die halbe Stunde auf ihrem Zimmer eben habe ich mich mal ausnahmsweiſe nicht gelangweilt.. O jerum, wie hat ſie mir die Leviten geleſen!“ „Hoffentlich nützt es was, du kleiner Teufel...“ „Abwarten, Onkelchen... Sag mal, du tanzt doch mit mir den erſten Tanz?“ „J, wo werd ich denn.. vor Hanni Lind... „Miß Lind, darf ich Sie nachher zuerſt bitten?“ „O, ich trete gerne zurück...“ „Nichts da... Ah, ſieh... Meines Herrn Vetters hoff⸗ nungsvolles Söhnchen...“ And der graue Oberſt ſtellte den hübſchen, ſchlanken Leut⸗ nant vor „Sir Erneſt Rawlinſon...“ Dann fügte er noch hinzu: „Ich darf dir wohl meine Damen ein wenig anvertrauen“ „And weg war er. Da werden Sie mich kennen !“ Er verbeugte ſich ritterlich (Fortſetzung folgt.) ein auf ohn r ein Uhl die * . N 5* 9 1 1 1 1 9 3 7 1 9 9 9 . 1. 2 8 Die badiſch⸗pfälziſche Kohlenerzeugung im September. Die Steinkohlenförderung in der Pfalz betrug im Sep⸗ tember 911 Tonnen, womit die bisherige Jahresproduktion auf 7303 Tonnen ſteigt. In Baden wurden im September 32 462 Tonnen Preßkohlen aus Steinkohlen gewonnen. Die bisherige Jahresherſtellung erreicht damit 293 484 Tonnen Heidelberg.(Ruf an die Univerſität Heidel⸗ berg angenommen.) Die Preſſeſtelle der Univerſität Heidelberg teilt mit: Der Direktor der Univerſitäts-Frauen klinik in Greifswald, Profeſſor Dr. Hans Runge, hat den an ihn ergangenen Ruf auf den ordentlichen Lehrſtuhl für Ge⸗ burtshilfe und Gynäkologie an der Aniverſität Heidelberg je Direkti 0 inert 8 angenommen und die Direktion der Univerſitäts-Frauenklinik übernommen. Heidelberg.(Goldenes Ehejubiläum.) Die Eheleute Mathäus Müller und Franziska geb. Haas feierten das Feſt der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar iſt ſeit längerer Zeit leidend, die Jubilarin, die in fünf Tagen ihr 75 Lebensjahr vollendet, befindet ſich noch bei beſter Geſundheit. Schriesheim.(Scharlach⸗ Erkrankungen.) Die Scharlach⸗Erkrankungen haben hier derart zugenommen, daß vorſichtshalber die vorübergehende Schließung der Klein⸗ kinderſchule angeordnet wurde. 8 5 Neckarhauſen bei Mannheim.(Grabfund in einer Kirche) Beim Ausheben eines Heizungsſchachtes im Schiff der katholiſchen Pfarrkirche ſtieß man auf das Grab des im Jahre 1799 in Mannheim verſtorbenen Grafen Albert von Oberndorff, der ſich um die Erbauung der Kirche im Jahre 1783 beſonders verdient gemacht hatte. Gießen.(Brand in einer Jugendherberge.) In der hieſigen Jugendherberge brach in der Nacht ein Brand aus. Der ſofort alarmierten Berufsfeuerwehr ge⸗ lang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken und zu löſchen, ſo daß nur eine Tür mit Bekleidung verbrannt iſt. Gefährlicher als die Flammen war der Rauch. Die Feuer⸗ wehr konnte mit Gasmasken ausgerüſtet in das Haus ein⸗ dringen und einen im erſten Obergeſchoß ſchlafenden Jungen retten. Ein Mädchen, das im zweiten Obergeſchoß ſchlief, bahnte ſich durch das Fenſter und am Blitzableiter herab einen Weg ins Freie. Der Brand in der Herrenmühle Ein Ehepaar wegen Brandſtiftung angeklagt. ** Frankfurt a. M., 24. Okt. Vor dem Schwurgericht begann der Prozeß gegen die geſchiedenen Eheleute Jung aus Anſpach im Taunus, in deren Beſitz die im Mai 1926 abgebrannte Herrenmühle war. Beide Eheleute haben ſich jetzt wegen Brandſtiftung und Verſicherungs⸗ betrugs zu verantworten. Der Ehemann Jung hatte eines Tages ſeinen Geſamt— grundbeſitz für 20 000 RM verkauft, um dann im April 1924 die Herrenmühle für 35 000 RM zu erwerben. Jung zahlte 15 000 RM ean, der Reſt ſollte in drei Raten bezahlt werden. Im Mai 1924 zog das Ehepaar in die Mühle ein. Unterdeſſen war auch die Auflaſſung erfolgt, nur die Ein⸗ tragung war noch oerſchoben worden, weil die neuen Be⸗ ſitzer die Grunderwerbsſteuer in Höhe von 3000 RM noch nicht bezahlt hatten. Neben der Müllerei betrieb Jung Landwirtſchaft, Holzhandel und Sägerei. Als er die Mühle übernahm, ſollen zwei Pferde, ſechs Stück Rindvieh, zehn Schweine, Kleinvieh und landwirtſchaftliche Maſchinen zur Herrenmühle gehört haben. Den Beginn der Verſchuldungen führt der Angeklagte darauf zurück, daß ihn ein Frankfur⸗ ter Geldvermittler, von dem er ein Darlehen haben wollte, im Stich ließ. Er verkaufte allmählich ſein Vieh, immer häufiger kamen Pfändungen vor und im Herbſt 1925 muß⸗ te der letzte Knecht vom Hof gehen. Das Anweſen war urſprünglich mit 24 190 RM verſichert. Im Januar des Brandjahres wurde dieſe Summe auf 26 640 RM erhöht. Das Mobiliar verſuchte der Angeklagte bei verſchiedenen Verſicherungen mit 40 000 RM zu verſichern. Mehreren Geſellſchaften erſchien dieſe Summe übertrieben hoch. Schließlich kam eine Verſicherung über 39 500 RM zuſtan⸗ de, aus der nach dem Brande 2700 RM und von der Ge⸗ bäudeverſicherung 25 333 RM ausgezahlt wurden. Das Verhältnis zwiſchen den Eheleuten war denkbar ſchlecht. Die Frau war fortgeſetzt Mißhand⸗ lungen ausgeſetzt. In der Verhandlung wird außerdem behauptet, die Frau habe ihrem Manne öfter nach dem Leben getrachtet. Das Scheidungsurteil bezeichnet beide Gatten als ſchuldig. Infolge einer Mißhandlung zeigte die Frau ihren Mann im Februar dieſes Jahres an und be⸗ ſchuldigte ihn der Brandſtiftung. Sie ſelbſt ſei ihrem Manne dabei behilflich geweſen und habe Gebäudeteile mit Petroleum übergoſſen. 8 Die Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier Frankfurt a. M., 24. Okt. Der Bezirksbeauftragte und Vorſitzende des Eierverwertungsverbandes Heſſen teilt 7 05 Die Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier werden mit Wir⸗ zung vom 22. Oktober 1934 auf Grund der 2. Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 1984 im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſariat für 1 55 12 5 Milch⸗ und Fettwirtſchaft für das Wirtſchaftsgebiet des Eier⸗ verwertungsverbandes Heſſen auf 1.65 Mark je Kilogramm ſeſtgeſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des N feſtgeſetzte Preis iſt Erzeugermindeſtpreis und darf ſei 1 Aufkäufer nicht unterboten, wohl aber überboten. werden. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht geſtattet. Die Preisfeſtſetzung vom 8. Oktober 1934 wird durch dieſe Anordnung aufgehoben. Anterſchlagungen im Siedlungsamt Zuchthaus ſtrafe für den Hauplangeklagten. f * faſſel. Im Prozeß wegen der Unterſchlagungen im een des Landkreiſes Kaſſel wurde das Urteil verkündet. 4 Der Hauptangeklagte Leiſten wurde wegen 3 kung amtlich anvertrauter Urkunden ſowie wegen dn Ge⸗ in Tateinheit mit gemeinſchaftlichem Beirug 0000 RM ſamtſtrafe von fünf Jahren Juchthau⸗ und 10 en Geldſtrafe verurkeilt, an deren Stelle im Nichtbeitrei 2—5 falle weikere 200 Tage Zuchthaus kreten. Die 1 Ehrenrechte wurden ihm auf die Dauer von zehn aberkannt.„ Wegen Beihilfe zur Untreue in Tateinheit mit ge 5 ſchaftlchem Betrug wurden die Angeklagten 9 ein Jahr drei Monaten Gefängnis und 1500 RM 175 ſtrafe, Spohr zu einem Jahr Gefängnis, Schuwirth zu ö 41 Monaten Gefängnis und 1000 RM Geldſtrafe dungsfalle Anſtelle der Geldſtrafen treten im Nichtbeitreibun geln. für je 20 RM ein weiterer Tag Gefängnis. Gegen die 5 geklaaten Dolle und Ziegener wurden die Verfahren u gen Verjährung eingeſtellt, gegen den Angeklagten Luthe auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom 7. Auguſt 1933 Garagenbrand durch Benzinexploſion * Frankfurt a. M., 24. Okt. In der Garage auf dem Lagerplatz der Gerüſtbaugenoſſenſchaft der Malermeiſter in der Ginnheimer Landſtraße iſt ein Brand ausgebrochen. Zwei Benzinfäſſer wurden von den Flammen zur Exploſion ge⸗ bracht. Das Feuer fand dadurch reichliche Nahrung und ſetzte den ganzen Garagenbau ſchnell in helle Flammen. Die Feuer⸗ wehren konnten nichts anderes tun, als den Brand zu be⸗ ſchränken. Nachdem die Garage völlig ausgebrannt war, konnte das Feuer nach einer halben Stunde gelöſcht werden. Zwei Bulldoggs, die in dem Gebäude untergeſtellt waren, wurden von dem Brand reſtlos zerſtört. Abſturz eines Autos Fahrlehrer und Fahrſchüler kot. Oberndorf, 24. Oktober. Gegen 5 Uhr fuhr Fahrlehrer Rabe aus Horb mit ſeinem Fahrſchüler Bäckermeiſter Rapp aus Boll und deſſen 10jährigem Söhnchen die Mauſerſtraße hinaus. Am Steuer ſaß Rapp. Beim Kehren am Ende der Mauſerſtraße, die für einen Anfänger beſonders ſchwer iſt, kam Rapp über den Gehweg hinaus, ſo daß der Wagen den mit nur wenig Gebüſch bewachſenen etwa 8 0 Meter tiefen ſteilen Abhang in raſendem Tempo hinab⸗ ſauſte. Der Wagen wurde völlig zertrümmert. Fahrlehrer Rabe war ſofort kot. Bäckermeiſter Rapp wurde von einem Auto mobiliſten aus Stuttgart mit zerſchmektertem Schädel ins Krankenhaus eingeliefert, wo er bald darauf verſchied. Auf der Landſtraße ermordet Neuſtadt O. S., 24. Oktober. Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen den Dörfern Roſenberg und Wilkau wurde der Bau⸗ er Anton Kontny aus Wilkau von einem Kraftwagen tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß Kontny, der eine Fuhre Rübenſchnitzel geholt hatte, unterwegs von einem bisher unbekannten Täter von hinten niedergeſchla— gen wurde. Der Schwerverletzte fuhr mit ſeinem Wagen noch etwa 100 Meter weit und ſtürzte dann auf die Straße, wo er tot liegen blieb. q Ein Toter, ein Schwerverletzter bei Würzburg. Im benachbarten Rottendorf glitt ein mit Steinen beladener Laſtkraftwagen mit Anhänger von der Fahrbahn und fuhr in den Straßengraben, an deſſen Böſchung eine Gruppe Arbeiter gerade ihr Veſperbrot verzehrte. Während ſich die Mehrzahl der Arbeiter noch in Sicherheit bringen konnte, gelang dies einem nicht mehr. Er wurde vom Laſtwagen er⸗ drückt; der Tod trat auf der Stelle ein. Ein weiterer Arbei⸗ ter erlitt ſchwere Verletzungen. Die Muſik der Germanen Luren, die Poſaunen der Prieſter.— Das germaniſche Tonſyſtem.— Die Jiedel, ein Inſtrumenk unſerer Urahnen!— Die Germanen als Schöpfer einer mehr ſtimmigen Kunſtark. Aus der grauen Vorzeit, deren Dunkel beſonders in den letzten Jahren durch eifrige Forſchungen etwas gelich⸗ tet werden konnte, kommt uns jetzt eine Kunde von der Muſik unſerer Ahnen, die man bei dem Fehlen jeglicher Notendokumente aus jener Zeit für unmöglich gehalten hätte. Nur auf Umwegen kann man etwas über die mu⸗ ſikaliſche Betätigung der alten Germanen erfahren. In⸗ ſtrumentenfunde können erſte brauchbare Anhalte liefern; die muſikhiſtoriſche Forſchung kann ältere Reſte in heuti⸗ ger Muſik entdecken, und ſchließlich wird das Bild durch den reichen Wortſchatz der muſikaliſchen Begriffe unſerer Altvordern abgerundet. Aus der jüngeren Bronzezeit ſind z. B. in den Mooren Skandinaviens und Norddeutſchlands kunſtgewerblich her⸗ vorragend ſchöne Inſtrumente, die Luren, gefunden worden. Jene etwa vom 15. bis 6. Jahrhundert v. Chr entſtandenen kultiſchen Poſauneninſtrumente weiſen er ſtaunliche muſikaliſche Qualitäten auf. Ein moderner Horn⸗ bläſer kann auf ihnen 22 Obertöne erzeugen. Wahrſchein⸗ lich haben die Luren ausſchließlich religiöſe Bedeutung ge⸗ habt. Die lange, gebogene Röhre des Inſtrumentes mün⸗ det in gebuckelte Sonnenſcheiben, die auf den Sonnenkult der altnordiſchen Völker hinweiſen. Da man die Luren ſtets in gleichgeſtimmten Paaren gefunden hat, iſt es ſicher daß ſie ſich mit dem Hauptton echomäßig geantwortet haben. Eine ganze Serie Kuhhörner, vom einfachſten bis zum prächtigſten, reich ornamentierten Goldhorn von Gal⸗ lehus bei Tondern, weiſt auf den Gebrauch dieſer Hörner zu Kriegszwecken hin. Sie erinnern an die mittelalterlichen Harſthörner der Schweiz, und ſind mit den Olifanten der Karolingerzeit in eine Reihe zu ſtellen. Die Entwicklung der Harfe führt über Tierſchädel, die mit Saiten be⸗ ſpannt wurden. Aus dieſem Inſtrument iſt auch die alt⸗ deutſche Fiedel, ein Streichinſtrument, entſtanden. Jahr⸗ zehntelang war die Wiſſenſchaft der Anſicht, daß die Streich⸗ inſtrumente orientaliſcher Herkunft ſind. Erſt heute ge⸗ langte man zu der Ueberzeugung, daß die Streichmuſik viel eher dem germaniſchen Kunſtempfinden entſpricht als die aus einzelnen Klangpunkten zuſammengeſetzten Melodien der ſüdeuropäiſchen Mandolineninſtrumente. Ueber die Art der auf dieſen Inſtrumenten ausgeführten Muſik läßt ſich zunächſt wenig ſagen, denn die älteſten lesbaren Noten ſtammen aus dem 10. und 12. nachchriſtlichen Jahrhundert. Man findet aber in dieſen alten Dokumenten eine Bevorzu⸗ gung von F-Dur als melodiſche Grundlage in den nor⸗ diſchen Ländern. So ſcheint aus dieſen alten, volkslied⸗ haften Geſängen hervorzugehen, daß in der germaniſchen Muſik das Dur⸗Syſtem als urſprüngliches nordiſche⸗ Grundprinzip herrſchte. Damals war aber ſchon die Kir⸗ chenmuſik des Mittelmeerkulturkreiſes vorherrſchend, nur noch die alten Bauerntänze von Neithart und die Liebes⸗ lieder des Wizlav unterſcheiden ſich vom Kirchentonartigen. In Oſtpreußen glückte die Entdeckung alter Märchen⸗ lieder, die auf uralte tetra- und tritoniſche Tonſyſteme zurückführen. Ein überraſchendes Ergebnis hatte auch die muſikaliſche Erforſchung heutiger Kinderlieder und Ab⸗ zählverſe, die textlich und melodiſch urälteſtes Formelguf enthalten. Genau ſo wie man heute ſingt„Heile, heile Segen“, hat man früher den Merſeburger Zauberſpruch geſungen„Phol ende Wuodan fuorun ze Holze“. Auch in alten germaniſchen Märchen iſt ausgeſpro⸗ chene Muſikliebe anzutreffen. Gunnar zähmt z. B. mit einer einfachen Melodie Schlangen, während Horant die Menſchen mit ſeinem Geſang faſziniert. Ein verwunſche⸗ nes Schloß wird von einem Hirtenknaben durch ſein Flö⸗ tenſpiel entzaubert, der Nöck ſingt im Waſſerfall, und eine ſagenhafte Weiſe kann ſogar Großmutter, Zinnkrüge und ſelbſt die Sterne zum Tanzen bringen. Weiter ſind uns ganz wunderbare choriſche Gebetshymnen überliefert, deren muſikaliſche Untermalung uns leider fehlt. Aber man kann ſich vorſtellen, wie feierlich ein ſolches Gebet geklungen ha⸗ ben muß: „Die Erde bitte ich und den Oberhimmel Erke, Erke, Erke, der Mutter Erde.“ „Heil Tag, Heil Tags Söhne, Heil Nacht mit Geſippen.“ „Die Noten einer in Kopenhagen befindlichen Runen⸗ ſchrift ſind ſchon kirchlich beeinflußt, ſo daß man auf die isländiſchen Volkslieder angewieſen iſt, die ſich verhältnis⸗ mäßig lange von dieſem Einfluß haben frei halten kön⸗ nen. Beim Studium dieſer Lieder iſt man zu dem Reſul⸗ tat gekommen, daß die Germanen vielleicht die Erfinder einer mehrſtimmigen Kunſtart waren, wie ſie die Antike nicht gekannt hat. oder Vom Allgäu nach der Güdſee Wie ich zu meiner Kolospflanzung Londip kam. Der Lloydkapitän Karl Nauer von der„Sierra Nevada“ hat viele Jahre die Südſee befahren. Er nahm hervorragenden Anteil an der Erſchließung der deut⸗ ſchen Südſeekolonien und erwarb ſich auch eine Pflan⸗ zung.— Zn ſeinem abenteuerlich-bunten, reichbebilderten Lebensbuch„Anker auf! Wie der Allgäuer Bauern- ſproß Karl Nauer Seefahrer, Südſeepionier und Lloyd⸗ Kapitän wurde“, das jetzt im Drei⸗Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) erſcheint, ſchilderte er ſeinen Lebensweg. Dieſem Buche iſt dieſe Stelle entnommen. Zch kam wieder einmal in Rabaul an, und ein guter Freund ſtürzte mir entgegen: „Du, Nauer, ich habe etwas für dich. Londip iſt alle.“ Das war allerdings etwas. Londip kannte ich. Eine kleine Farm, ſehr leicht von einem nördlich von Rabaul gelegenen Hafen zu Pferde zu erreichen. Etwa hundert Hektar, von denen aber nur zwanzig in Kultur ſtanden. Sie gehörte einem ſamoaniſchen Ehepaar, das ſich zugrunde getrunken hatte. Dunnerlüchting, ſah das aus! Ein verwahrloſtes Haus, ſchlechte Kultur, kaum ein paar Arbeiter, die Beſitzer feucht-fröhlich im Dreck. Schadete nichts, ſchneller Entſchluß, guter Entſchluß. Wir wurden über den Kaufpreis einig, und Karl Nauer ſtand auf ſeiner eigenen„Plantage“. Zehntauſend Mark war ich los, und dafür hatte ich eine Farm. Ich guckte mich mit ganz merkwürdigen Augen um. Es war doch ein ganz eigenes Gefühl, ſo auf einem Grund und Boden zu ſtehen und das Bewußtſein zu haben, das iſt mein Grund und Boden. Ich hatte mir gleich einen tüchtigen jungen Mann mit⸗ gebracht, den ich als meinen Vertreter— in Deutſchland würde man Inſpektor ſagen— einſetzen wollte. Den fragte ich alſo: „Was nun? Das Haus iſt miſerabel und muß ſofort erneuert werden. Die Stallungen ſind glücklich faſt zuſammen⸗ geſtürzt. In der Plantage wimmelt es von Ankraut, und zwanzig Hektar Kultur ſind für die Katze? Zuerſt müſſen wir Arbeiter haben.“ „Vier Kilometer entfernt iſt ein Sulkadorf.“ „Spitzköpfe natürlich und Menſchenfreſſer. her mit den Sulka.“ Wir ritten in das Dorf, wo uns der gewohnte Trommel— wirbel begrüßte. „Habe die Ehre, Herr Häuptling!“ Das heißt, ſo habe ich nicht geſagt, ſondern„Moki“, das Hilft nichts, heißt„mein Vater“ und iſt die gebräuchliche Anrede, und da ich ein höflicher Mann bin, grüßte ich auch die alte Hexe von Häuptlingsfrau mit einem freundlichen„Gaki!“, zu deutſch: „Meine Mutter!“ Nun konnte ich leider nicht auf das ſulkaiſche Arbeitsamt gehen und um ſoundſo viele Arbeitslose bitten, zumal der Süd⸗ ſeemann es feſt mit dem Sprichwort hält:„Wer die Arbeit kennt und ſich nicht drückt, der iſt verrückt“, ſondern die Sache wurde zum Gegenſtand einer diplomatiſchen Verhandlung und geſchah etwa ſo: „Meine Lieben, ihr wißt, daß die Regierung in Rabaul befohlen hat, daß jeder von euch ſoundſo viel Kopfſteuer zu zahlen hat.“ Zetzt folgten lange Geſichter, und ſie hielten mich vielleicht für einen Steuereinnehmer. „Ich aber weiß, daß ihr euer Geld nicht gern hergebt.“ Der A⸗Gala nickte ſehr lebhaft. „Deswegen mache ich euch einen Vorſchlag. Von euch arbeiten immer zwanzig Männer in Londip, und dafür zahle ich für euch die Kopfſteuer. Jetzt aber kommt ihr zunächſt alle Mann hinüber und rodet mir in den nächſten Wochen ſiebzig Hektar Wald. Dafür werdet ihr fein bewirtet, und alle Abend iſt Tanzvergnügen. Außerdem gibt es noch Geld.“ Ganz ſo ſchnell ging die Geſchichte nicht, wie ich hier ſchildere. Da hatte der A-Gala tauſend Bedenken, da mußte der Luluai, der Herr Kriegsminiſter, gefragt werden, ob nicht gerade ein kleiner Krieg im Kalender ſtünde, und der Ober- zauberer mußte allerhand Hokuspokus treiben und den Rat der Götter einholen. 1 Das koſtete allerhand Geduld und noch mehr Geſchenke für die betreffenden„unbeſtechlichen“ Herren. Aber ein wenig Energie und Geſchicklichkeit halfen über die Schwierigkeit hin⸗ weg, und am nächſten Morgen nach der erſten Nacht, in der ich mich von meinem eigenen Angeziefer hatte zerbeißen laſſen, rückte glücklich die ganze ſpitzlöpfige Horde mit Sack und Pack, mit Weibern und Kindern an. Anter Lärm und Lachen, unter Singen und Schreien, als ſei das Ganze ein großes Volksfeſt, tobte ſie ihre überſchüſſige, urwüchſige Kraft aus. daß es überall nur ſo krachte. Die mächtigen Bäume ſtürzten und die großen riſſen bei ihrem Fall die kleineren mit ſich. Ich war jetzt ſo eine Art Doppelweſen geworden. Ein Kapitän, der mit Leib und Seele ſeine Pflicht tat, und gleich⸗ zeitig ein Pflanzer, der ſich in den Mußeſtunden den Kopf zerbrach, wie er alles recht gut machen konnte. Als ich dann nach etwa vier Wochen wieder Liegezeit in Nabaul hatte, verſchwand der Kapitän ſo ſchnell als möglich, und der„Wilde Mann“ tauchte wieder in Londip auf. . ͤ v 3 3 2 e PPP 7 NC. Deicunnachungen Viernheim der NSDAP., der NS. Formationen und der NS.⸗Gliederungen) 1. Geſchäfts ſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19: NS DA P.⸗Kaſſenverwaltung: jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte u. RDB.: jeden Montag u. Donnerstag 2022 Uhr NSK OV.(Kriegsopfer⸗Verſorgg.): jeden Dienstag u. Donnerstag 19 21 Uhr NS.⸗Hago: jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr Geſchäftsſtel le: Lorſcherſtraß e 4: NS. und Deutſche Arbeitsfront: jeden Mittwoch von 18—20 Uhr Geſchäftsſtelle: Saarſtraße 9(„Freiſchütz“) (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe NS DA P.⸗Ortsgr.⸗Leitung: jed. Montag u. Donnerstag 20—22 Uhr NS.⸗Funk, Ortsgr. Viernh.: jeden Dienstag u. Freitag 18—20 Uhr 50. Achtung! Blockleiter der PO. Ich exinnere wiederholt an die pünktliche Ablieferung der Beiträge. Es iſt Vorſchrift, daß dieſelben jeweils bis 15. des betr. Monats abgeliefert werden müſſen. In kunft bitte ich unbedingt darauf zu achten. Ferner müſſen die Einhebeliſten mit Tinte geſchrieben werden. Ich erwarte alſo unverzügliche Ablieferung der reſtl. Beiträge! Ratenzahlungen für die Ausrüſtung! Ich weiſe darauf hin, daß die Ratenzahlungen für die Ausrüſtung pünktlich zu zahlen ſind, andernfalls ich von den ſeinerzeit angedrohten Maßnahmen rückſichtslos Gebrauch machen werde. Heil Hitler! Zu⸗ Schweigert, Kaſſenwart Achtung! Schachintereſſenten! Am Donnerstag abend um 8,30 Uhr treffen ſich alle Intereſſenten des Schachſpieles im Gaſthaus„Z. Grünen Haus“ zwecks Gründung eines Schachklubs. Heil Hitler! J. A. des Bezirksleiters: Schweigert, ſtellv. Ogruf. SAN. Sturm 2/ N. 171. Am Samstag findet der ſchon lange geplante Kamerad⸗ ſchaftsabend ſtatt. Die Bevölkerung wird zu dieſer Verar ſtaltung auf das herzlichſte eingeladen. 5 Der Führer des Sturmes 2/R 171 m. d. F. b. Baldauf, Truppführer ASB.— DAß. Betr.: Bunter Abend. Die NS.⸗Gem.„Kr. d. F.“ veranſtaltet am 28. 10. 34 erſtmalig für Viernheim im Gaſthaus zum„Freiſchütz“ einen„Bunten Abend“. Die Volksgenoſſen werden heute ſchon hierauf aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich für den Abend von ſonſtigen Veranſtaltungen freihalten. Der Abend wird beſtritten von der weitbekannten Mainzer Lachbühne. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen möglich iſt, die Veranſtal⸗ tung zu beſuchen. Heil Hitler! Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Oktober 1934. Denkſpruch Was ſich in uns in ſpäteren Jahren zu Bäumen aus⸗ 2 85* 5 2 5 0 5. K 1 wächſt, das findet ſeine Wurzelkeime immer in frühen Ju⸗ 7 5* 18 9 gendeindrücken. Die jchweigjamen Pioniere Der Nationale Spartag will die ungeheure Bedeutung des Sparens für Staat und Wirtſchaft klar vor Augen führen. Man muß da gar kein Genie ſein, um das zu begreifen. Hat der Spartag noch einen anderen Sinn? Vielleicht iſt es noch lange nicht allen klar, daß der Nationale Spar⸗ tag auch eine beſcheidene Dankſagung an alle die iſt, die wiſ⸗ ſend oder dunkel ahnend durch ihre unermüdliche Spartätig— keit mithelfen am Gelingen der Aufgabe, die zu löſen ſich das neue Deutſchland vorgenommen. Wir denken da vor allem auch an die kleinen Spargüter, an jene, die vielfach dem Munde abgeſpart ſind. Wir denken an die Volksgenoſſen, die oft mit beſcheidenen Beträgen an den Schaltern der Sparkaſſen, Banken und Kreditgenoſſenſchaften erſcheinen und dieſen Inſtituten ihre Groſchen zum Sparen anvertrauen oder dieſe in Anleihen und Pfandbriefen anlegen. Sie ſind durch die Tat, die wir„Sparen“ nennen, einge⸗ gliedert in die große Arbeitsſchlacht, eingegliedert in den Wirtſchaftsprozeß. Sie ſind die ſchweigſamen Pioniere, die Wege bauen helfen, Siedlungen errichten, Maſchinen wieder ihrem rotierenden Leben zuführen. Für ſie ſoll der Spartag ein Freudentag ſein, denn er bekundet ihnen den Dank der Nation. gez. Braun, Ortswalter der NSG. 25 Herbſtnebel hemmten heute früh recht beträchtlich den Straßenverkehr. Bis tief in die Straßen und Höfe hinein lagen die Nebelſchwaden, um eine undurchſichtige Wand zu bilden, ſodaß Autos, Radfahrer und ſonſtige Ver⸗ kehrsfahrzeuge nur in mäßigem Tempo fahren konnten. Dieſen herbſtlichen Begleiterſcheinungen, die außerordentlich hem— mend auf den Verkehr ſich auswirken, muß mit äußerſter Vorſicht begegnet werden. Nachdem jetzt mit dem Nebel der Anfang gemacht iſt, werden wir uns mit ſtändigen Wieder⸗ holungen abzufinden haben. Allerdings muß bezweifelt wer— den, ob der Nebel dann immer ſo ſchön und raſch wie heute abſinkt und der Sonne den Weg frei macht. Schachſpieler erinnern wir an die heute abend im„Grünen Haus“ ſtattfindende Verſammlung zur Grün⸗ dung eines Schachklubs. Der Beauftragte des Bezirksleiters, Herr ſtellvertr. Ortsgruppenleiter Schweigert, bittet um das Erſcheinen aller um das Schachſpiel Intereſſierten. Der Südfunk ſendet mit verminderter Energie. Viele Rundfunkhörer werden mittags bemerkt haben, daß der Südfunk ſeit Montag dieſer Woche nur ganz ſchwach ver⸗ nehmbar iſt. Wie wir erfahren, werden zur Zeit an dem Mühlacker Sender Umbauarbeiten vorgenommen, die voraus⸗ ſichtlich 14 Tage in Anſpruch nehmen werden und während der der Erſatzſender in Degerloch ſendet. Jedoch wird ab 16 Uhr täglich der Großſender Mühlacker eingeſchaltet, der bis Schluß des Tagesprogramms funkt. Park⸗Verbote in Mannheim, die notwendig waren. Nachdem kurz nach Beginn des Planken-Durchbruchs das Parken von Kraftfahrzeugen in den Straßen zwiſchen P 4 und P 5 ſowie P 6 und P 7 verboten worden iſt, hat man nunmehr auch das Parkverbot auf die von der anderen Seite in die Heidelbergerſtraße einmündenden Straßen zwiſchen O 4 und O 5 ſowie O 6 und O 7 verboten. Auf dieſe Weiſe wird der Hauptverkehr, der durch das Umfahren der Engen Planken in die Kunſtſtraße gedrängt wird, nicht mehr in den Zufahrtsſtraßen beeinträchtigt. Dr. Goebbels und die Aeichsſtatthalter jprechen zur Hitlerjugend Die Abteilung Rundfunk der Reichsjugendführung teilt mit: Am 1. November von 18,05 bis 18,30 Uhr ſpricht vom Berliner Funkhaus aus der Reichsminiſter für Volksauf— klärung und Propaganda, Pg. Dr. Goebbels, über alle Sen— der zur Hitlerjugend. Lieder der HJ. umrahmen die Rede. Von der Reichsjugendführung iſt Gemeinſchaftsempfang an— geordnet. Außerdem werden im Laufe der nächſten Zeit verſchiedene Reichsſtatthalter über die einzelnen Bezirks— ſender ein Bekenntnis zur HJ. ſprechen. Schluß ber Aduber- Aufführungen Am vergangenen Sonntag fand die dritte und letzte Auf— führung der„Räuber“ vor ausverkauftem Hauſe ſtatt. Es war wiederum ein gewaltiger Erfolg. Die begeiſterten Zu⸗ ſchauer belohnten durch reichen Beifall die vortreffliche Dar— ſtellung. Die Tatſache, daß das Haus bei jeder Vorſtellung bis auf den letzten Platz beſetzt war, iſt ein Beweis dafür, daß das Publikum an wirklichen Leiſtungen auf dieſem Gebiete jederzeit intereſſiert iſt. Das Wagnis iſt ſomit ein großer Erfolg geworden. Wir haben deshalb alle Veranlaſſung, den Mitwirkenden für das Gebotene herzlichſt zu danken. Für jeden Zuſchauer war es ſicher ein großes Erlebnis. Unver- geßlich werden die Stunden ſein, in denen Schillers Geiſt vor unſeren Augen lebendig wurde. Die Aufführung der „Räuber“ war auch in Anbetracht des Schiller-Jubiläums die ſchönſte und würdigſte Schiller-Ehrung. Wir können nur hoffen und wünſchen, daß uns noch recht oft derartige Auf— führungen geſchenkt werden. Daß das Intereſſe beim Pub⸗ likum für die klaſſigen Schöpfungen unſerer Geiſtes-Großen vorhanden iſt, haben die vorſtehenden Aufführungen zur Ge— nüge bewieſen. f Wir wollen die Schlußbemerkungen nicht ſchließen, ohne zu dem Verhalten des Publikums noch Stellung genommen zu haben. Es macht z. B. doch keinen guten Eindruck und iſt im höchſten Grade taktlos, wenn an Stellen, bei denen es durchaus nicht angebracht iſt, von Einzelnen ſchallendes Ge⸗ lächter ertönt. Auch war bei der letzten Aufführung zu be⸗ dauern, daß verſchiedene Damen und Herren durch ziemlich laute Schwätzereien empfindliche Störungen verurſachten. Wenn Jüngere kein Verſtändnis aufbringen und der Dar— ſtellung nicht folgen können, dann kann man dies noch einiger— maßen verſtehen, denn bei denſelben fehlen dann die geiſtigen Vorausſetzungen, die für ein Werk, wie„Die Räuber“, eben vorhanden ſein müſſen. Wenn aber Aeltere und dabei ſolche, die ſelbſt ſchon auf der Bühne geſtanden ſind, ſich derartig benehmen, dann iſt das eine große Frechheit, und ſowohl den Spielern, als auch den anderen Zuſchauern gegen— über eine grobe Rückſichtsloſigkeit. Wir wünſchen, daß bei ähnlichen Anläſſen derartige Mißſtände nicht mehr zu be— klagen ſein werden. Heute abend geben ſämtliche Mitwirkende im Karpfen ihre Koſtüme ab. Daran anſchließend gemütliches Beiſam⸗ menſein.— Ainbeſipreije für Fühnereier Der Bezirksbeauftragte und Vorſitzende des Eierver— wertungsverbandes Heſſen teilt mit: Die Erzeugermindefk⸗ preiſe für Hühnereier werden mit Wirkung vom 22. Oktober 1934 auf Grund der zweiten Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 1934 im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſariat für die Vieh-, Milch- und Fettwirt⸗ ſchaft für das Wirtſchaftsgebiet des Eierverwertungsver⸗ bandes Heſſen auf 1,65 RM. je Kilogramm feſtgeſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des Erzeugers. Der feſtgeſetzte Preis iſt Erzeugermindeſtpreis und darf ſeitens der Aufkäufer nicht unterboten, wohl aber überboten werden. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht geſtattet. Die Preisfeſtſetzung vom 8. Oktober 1934 wird durch dieſe Anordnung aufgehoben. * Heizung von Kraftfahrzeugen. Bei ſtrenger Kälte werden mitunter in geſchloſſenen Kraftfahrzeugen behelfs⸗ mäßig Heizöfen aufgeſtellt, die, ſelbſt wenn ſie allen Anfor⸗ derungen an Feuerſicherheit entſprechen, doch durch die ſich entwickelnden Verbrennungsgaſe geſundheitliche Schäden oder gar tötliche Unfälle hervorrufen können. Um ſolche zu ver⸗ meiden, iſt es notwendig, daß während des Heizens niemals die Wagenfenſter vollſtändig geſchloſſen werden. * Der nationale Spartag in den Schulen Am 30. Oktober wird wieder ein nationaler Spartag die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Sparens deutlich machen. Der Reichserziehungsminiſter hat die Unterrichts⸗ verwaltungen der Länder erſucht, in den Schulen den Tag und ſeinen Sinn in geeigneter Weiſe zu würdigen. Eine Werbung für beſtimmte Unternehmen darf dabei nicht ſtattfinden. 5 Wetterbericht Der Einfluß der nördlichen Depreſſion wird langſam — ſtätker. Für Donnerstag und Freitag iſt mehrfach bedecktes, zu Unbeſtändigkeit neigendes Wetter zu erwarten. eee Gemeinſchaſtsempfang des Handwerks Die Uebertragung des Reichshandwerkskages. f Berlin, 24. Oktober. Der Reichshandwerksmeiſter und Leiter der Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft 18(Handwerk) der Deutſchen Arbeits⸗ front, Klempnermeiſter W. G. Schmidt, gibt folgende An⸗ ordnung des Stabsleiters der PO. bekannt: „Die Sitzung des Keichshandwerkstages am 28. Oktober 1934 wird über alle deutſchen Sender übertragen. An den Verſammlungen nehmen Meiſter, Geſellen und Lehrlinge gemeinſam keil. Ich mache es allen NS.-Hagomitgliedern ſowie der Reichsbetriebsgemeinſchaft 18 zur Pflicht, an die⸗ ſem Gemeinſchaftsempfang teilzunehmen.“ T Aufruf der Deuljchen Turnerschaft „Der Führer des deutſchen Volkes hat aufgerufen zum Kampf gegen Hunger und Kälte. Kein Volksgenoſſe darf Not leiden; es gilt Opfer zu bringen. Wie im Vorjahre werden ſich auch dieſesmal die Vereine der Deutſchen Turnerſchaft in ihrer Geſamtheit dem g Gemeinſchaftswerk zur Verfügung ſtellen. Die Deutſche Tu nerſchaft iſt von jeher beſte Trägerin der Volksgemeinſoe geweſen, ſie ſoll auch diesmal wieder das Gefühl der ſck ſalhaften Verbundenheit mit allen Volksgenoſſen deutſchen Blutes bekunden. Wir richten daher an alle unſere Verein die Aufforderung, ſich mit den örtlichen Trägern des Winte hilfswerkes in Verbindung zu ſetzen und ſich im voll Maße zur Verfügung zu ſtellen. Die Deutſche Turner überweiſt auch diesmal dem Winterhilfswerk 20000 Jeder Verein ſollte mindeſtens den Reinertrag einer Veranſtaltung des Winters dem Hilfswerk überweiſen. Da— rüber hinaus erwarten wir, daß jeder Einzelne die“ Erwar— tungen des Führers erfüllt und durch freudige perſönt Opfer dazu beiträgt, daß die Winterſchlacht gegen Hi und Kälte ſiegreich geſchlagen wird. b Der Führer der Deutſchen Turnerſchaft gez. von Tſchammer und Oſten, Steding Toyka, Münch“. Sportnachrichten Bezirksklaße⸗Verbandsſpiel in Käfertal Die Grünen müſſen am nächſten Sonntag gegen den Sportklub in Käfertal antreten. Gewiß, am Sonntag w gegen Friedrichsfeld gewonnen, aber nicht mit viel 1 zeugung im Sturm. Es hat lang gedauert, bis der m zum Torſchießen kam. Das lag in der Mitte. In Käfertal kann es nur zu einem guten Ergebnis reichen, wenn Fetſch das eigenſüchtige Spiel unterläßt, die Verbinder bedient dieſe die Außen einſetzen und damit das Spiel auseinander⸗ gezogen wird. Vielleicht könnte man den Sturm noch etw verbeſſern, wenn man feſtſtellt, daß im Innenſturm k Erfolge erzielt werden. Wenn einer flink iſt, muß er T ſchießen. Kann er das nicht, dann einen langſamen her, das kann. Am Sonntag heißt's alſo: ein Spiel hinlegen, in dem dieſe Mängel beſeitigt ſind. Die 1., 2. und 3. Mannſchaft ſpielt Verbandsſpiele in Käfertal. Die Schüler am Samstag nachmittag hier gegen DK. Weinheim. Die Jugend vormittags 9 Uhr gegen Bf. Mannheim in Mannheim. Die Handballer ſpielen auf dem Waldſportplatz gegen Grün⸗Weiß Mannheim und zwar na mittags 3 Uhr. Die Spielerverſammlung morgen Freitag fällt aus. ch⸗ Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Karlsruher Getreidegroßmarkt vom 24. Oktober. Amt⸗ lich notierten: Inlandsweizen 20.70, Mühlenſeſtpreis 21.20, Großhandelspreis 21.10; Inlandsroggen 16.70, Mühlenfeſt⸗ preis 17.10; Sommer- und Induſtriegerſte 19 bis 21; Futter⸗ gerſte 15.90; deutſcher Hafer 16.20, Großhandelspreis 16.50; Weißhafer 70 Pfennig per 100 Kilogramm Zuſchlag; Wei⸗ zenmehl, Type 790, inl., Großhandelspreis im Preisgebiet 17 27.50, Frachtausgleich plus 0.50 Mark, Aufſchlag für Weizen⸗ mehl mit 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark, mit 10 Pro⸗ zent 1.50 Mark für 15⸗Tonnen⸗Ladung, Type 563(0) plus 2 Mark, Type 405(00) minus 3 Mark, Type 1600(Weizen⸗ brotmehl) minus 5 Mark; Roggenmehl, Type 997(75⸗ prozentig), Großhandelspreis im Preisgebiet 16 24.60, Fracht⸗ ausgleich plus 0.50 Mark; Weizennachmehl 16.25 bis 16.50; Weizenbollmehl(Futtermehl) 12,50 bis 12,75; Weizenkleie 10,35 bis 10,65, Nov. 10,45 bis 10,75; Roggenkleie 10,03 bis 10,33; Malzkeime 14,50 bis 15; Erdnußkuchen 14,70; Palmkuchen 13,50; Rapskuchen 11,80; Sopaſchrot 13,20; Leinkuchenmehl 16,70; Speiſekartoffeln weißfl. 2,55, rot⸗ ſchalige 2,55, gelbfl.(Industrie und ähnliche) 2,75, blauſcha⸗ lige 2,55, beim Verkauf frei Hauskeller 3,75; Wieſenheu 5,25 bis 5,75; Luzernekleeheu 6 bis 6,25; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 2,50 bis 2,70; Futterſtroh 2,75 Rm. Frankfurter Produktenbörſe vom 24. Oktober: Alles unverändert. Stimmung ruhig. In Handelsklaſſenware fän⸗ Abſchlüſſe nicht ſtatt. Stuttgarter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 30 Ochſen, 53 Bullen, 250 Jungbullen, 335 Kühe, 425 Färſen, 2 Freſſer, 1275 Kälber, 2132 Schweine. Erlös aus je 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 32 bis 35, b) 28 bis 31, 0 25 bis 27; Bullen a) 32 bis 36, b) 30 bis 33, c) 26 bis 29; Kühe a) 28 bis 31, b) 22 bis 25, c) 14 bis 18, d) 11 bis 13; Färſen a) 35 bis 39, b) 30 bis 34, c) 26 bis 28; Kälber a) 44 bis 48, b) 39 bis 42, c) 33 bis 37, d) 30 bis 32; Schweine a) 53, b) 53, c) 52 bis 53, d) 49 bis 51, e) 47 bis 49, Sauen 1. fette Speckſauen 47 bis 50, 2. andere Sauen 43 bis 47 Mark.— Marktverlauf: Großvieh mäßig; Kälber gute belebt, ſonſt ruhig; Schweine lebhaft. * Gedenktage 26. Oktober 1757 Der Staatsmann Friedrich Karl vom und zum Stein in Naſſau geboren. 1800 Graf Helmuth von Moltke in Parchim geboren. 1828 Der Landwirt Albrecht Thaer in Möglin geſtorben. 1929 Der Dichter Arno Holz in Berlin geſtorben. Sonnenaufgang 6.43 Sonnenuntergang 16.44 Mondaufgang 18.26 Monduntergang 11.38 E. re Bekanntmachung. Betr.: Durchführung von Luftſchutzmaßnahmen. ö Bei Durchführung der Maßnahmen obigen Betreffs erſuchen wir dringend, dem alten Schriftgut eine beſondere Sorgfalt zu widmen und Ausſonderungen und Vernichtun gen nur mit der allergrößten Vorſicht vorzunehmen. In beſonderen oder zweifelhaften Fällen kann Rat und Auskunft bei dem Ortsringführer des Reichsbundes Volks- Wir sind gerüstet! Alles neue für Herbst und Winter finden Sie in unseren reichhaltigen Abteilungen.— Gute Qualitäten und unsere bekannt niedrigen Preise *** 91 rr* or 1 N.* 7 ö 5 25 7 2 2 7 tum und Heimat, Herrn Lehrer Roos, oder bei uns einge⸗ machen das Kaufen zur Freude. Einige Beispiele: holt werden. 15 5 ö„„ Kleider-schotten Viernheim, den 24. Oktober 1934.— a hübsche Karos in vielen heilen u. dunklen 3 5 5 1 3. 0 5 5 5 5 Fescher jugend. Mantel Farben Meter Bürgermeiſterei Viernheim: J. V.: Schweigert 5 autem go Stichelhserendelange 3 5 großempelerevers* der begehrte Modestoft für das flotie Herbstkl eig Meter Flotter Mantel, ganz gefüttert, m groß. 9875 Krepp Reyersibie I ee der Medestoff mit Glanzabselte für zwei- 1 2 seitige Verarbeitung, 95 em breit. Meter Krepp long Reine Wolle, feinftädiges Gewebe mit neuem Long- Charakter, Sem breit. Meter Mantelstoffe in einfarbig, e: oder sportlicher Art gute Qualitsten, 48 em breit, Meter 4.95, S pelzstoffe und Krimmer in großer Auswahl 1 5 8 5 e. a- BEEANNUr Tabakphanzer-Tachschal Sandblavercriegung Morgen Freitag verwiegt nicht Gruppe I u. 2, ſondern Gruppe 5 u. 6, 7 u. 8. Anfang 8 Uhr] mit 2 Stunden Zwiſchenraum b Noos aul besen dage- 5 FES ER Feteſts Anbeſdct den H. AML Kath. Pfarrgemeinde. Räuber⸗Aufführung. EEC Heute abend Koſtümabgabe; anſchließend pätler. 1 mütliches Beiſammenſein. Der Leiter. 2 meine füler mile Preise Rur einmalig! L Sattler⸗, Tapezier⸗ u. Te eue marinaden. Turnverein von 1893. Turnſtunde der Tur⸗ BMW. ae Hühnermiſchfutter g nerinnen heute abend pünktlich 8.15 Uhr. Da Zündapp Bismarckheringe ſehr ſch ge Pfd. Mt. 1.27 Solange Vorrat relchi! das Schauturnen bevorſteht, darf keine Tur⸗ Noll 3 ar 755 6 Weiz Pfund 13 Pf f ierin fehlen Die Leitung Triumph ollmop e 3 2— 7 Pfun 12 10 chla Ammer 2 3 F eringe in Gelee Adolf Hitlerſtraße 83 1„ Deutſche Arbeitsopfer⸗Verſorgung(Ar⸗ ena Wditmsett Hafer„ 5 1 Literdoſe 70 1 5 1 10 beitsinvaliden) Ortsgruppe Viernheim— N Bratheringe empfehl sich bestens Mais„ 18 in schwerer ausführung Es erſcheint außerordentlich bedauerlich, daß Zeiss 8 1 Literdoſe 603 Ferner halte ſtändig am Lager 5 0 llert Heringe marinierte Stück 133 Ferner empfehle: Futtermehl, Kleie, Futter⸗ haferflocken, Gerſtenſchrot, Soyaſchrot, Leinſamenſchrot, noch Rentenempfänger gibt, welche bis zur inde immer noch nicht den Weg zu ihrer Schwär zel a) Goldbirke, Schrankbr. Auf Allerheiligen große Auswahl 2 mir., 3tür. alle Teile mit eee„ 2758 5 2 5 8 N e gen Vertreterin, ihrer Organiſation ge⸗ mannheim Neue Heringe St. 4u.7 3 Hränzen aller 11 Erdnußkuchen, Palmkuchen, starken 846.495 funden haben. Nach den Anordnungen des 3 fe S in Rapskuchen 5 5 — r 5 4 ö„— 1 8 7 22 Bückinge ſcharfe St. 103 7 2 r 5 N— 2 3 2 N b) Blumenesche vornehm Sozialamtes der deutſchen Arbeitsfront haben 5 zu den bekannt billigen Preiſen, ſowie Im Sack viel billiger!„„ Telefon 263 45 schlicht, Modell, Schrank- 4 br. 2 mtr., Atür., mit 2 engl. 3 Prozent Nabatt geräuchert Pfund 10. alle Arbeitsopfer ihrer Organiſation, der deut⸗ biunenue astern unu Sties- n Arbeitsopfer⸗Verſorgung beizutreten. 3 ö 1 Zügen im Wäscheabteil. eee den dienten münepenen fig Bàver. Miko, Filler, en. 48. 1 en, zur Zei loch fernſte Agen tel en⸗ Fettheringe in Tomaten⸗ 10 k. Zudwigſtr Lebensmittel Tel. 165 a 2 5 5 1 6 ingern den Beitritt zu ermöglichen, iſt ſoſe Doſe 35.3 eeeigſtraße c) Hauk. Nunhaum, prachtv. 5 die ſeither beſtandene Mitgliederſperre noch Mechaniſche 3500 1 Ca. 200 Str. f I. nmal, und zwar auf ganze kurze Zeit, auf. 8 Doſe Zu,. 1 5 hen worden. Ich muß deshalb alle noch Tlreinerel Heringsſalat! Ff. 18 Zwangsverſteige rung. Ak. 525. d) Macore, Schrankbr. 2, 10 mtr., Atür., mit 2 engl. Zügen im Wäscheabteil Ik. 525. e) Hanad. Goldbirke, Schrankbr. 2, 20 m, 4tür. m. stark. Sockelrundung. Lingen& Batzüorf G. m. b. H. früher Möbel⸗Graff Mannheim du 7. 29 Ehestandsdarlehen Fleiſchſalat/ Pfd.. 20 Neehrggen vas ubrer Ochſenmaulſalat abzugeben 3 Morgen Freitag, den 26. Doſe. 28 und ⸗. 56 Adolf 5 erlin, 25. Okt. Okt. 1934, nachm. 2 Uhr, ver⸗ Neue Salzgurken Hitlerſtraß ind Propaganda ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Stück 8 und. 12 N undaminiſteriums 2 teigerungslokal und teilweiſe an organiſierten, damit denſelben Unan⸗ Ferdinand chkeiten erſpart bleiben, dringend er⸗ n, ſich bei Johann Mandel 19. Alexander⸗ Uimann J. e 53, oder bei Joſef Neff, Repsgaſſe 6, Schillerſtraße ks Aufnahme in unſere Organiſation, zuſempfiehlt ſich O elden. Der Ortsgruppenleiter: Ri ehl.ſbeſtens D Auf einer Jahrestagung der Vereinigung englischer Neisegesellschaften sprach der Prinz von Wales folgende Worte:„Vor 70 Jahren tat Delane, der grobe Verleger der, Times“, London den Ausspruch: 0„Mein Geschäft ist die Oeffentlichkeit.“ Laßt uns diese Worte nicht vergessen. Sie erinnern mich an einen Vers, der in Anlehnung an ein altes Sprichwort lautet:„Früh zu Bett, früh wieder auf, aber du wirst bald zur Büste werden, wenn du nicht durch Anzeigen wirbst.“ (Worlds Press News) Das müssen auch Sie beachten, wenn Sie das bevorstehende Herbstge- schäft beleben wollen! — pfloſterkern Slechdose(8 Pflastet) 68 Pfg in Apotheken und Orogetien Sicher zu haben: 0 D* f N ſchäftsführer der Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe Neue N 46 Dicht bmidt⸗Leonhardt meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ Gewürzgurken!/ Pf.. 20. abzugeben ter br ec ſtände, darunter insbeſondere ein 30 Horſt 7 3 1 Büffet, 1 Schreibtiſch, 1 offen Liter Weſſelſtr. 10 Immer Speiſezimmer⸗ Einrichtung, e e 70 80 1 Standuhr, 1 Korbſeſſel⸗ % Ra ba— 77 m. Ausnahme wenigerArtikel—— mit Klavier⸗ tung, 1 Küchenſchrank, ferner benutzung 2 Warenſchränke, 1 Klein⸗ Gekault beten Schreibmaſchine u. a. i eee eee * cb ei d haber nachmittags 2 Uhr im Gaſtha us Dl 1 9 Wird Geſchäftsſt. d. Bl.„Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. 42 0 uge Frau 5 1 Lampertheim, 25. Oktober 1934 liest vorher den An- immer I Havier- Hühneraugen 5 5 nach bewährter, 0* Lebewohl Unterbrechung schnell ſöcbemnder Möbel- ernnhelmer die Pflasterbinde; ö FN eee. 9 in der Methode. 8 Auauisiteure Uolkszentung e re Aue. sorgt. Sie weiß in diesem feame bule für uf] IBlatte befinden sich stets Angebote unter Nr. 111 zentnerweiſe itt die ſach- tungs- und Gebrauchsgegen⸗ Aplelwein in guter Lage evtl. Garnitur, 1 Kücheneinrich⸗ ee eee Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth a; 1 a i zeigenteil der Darum keine Unterricht besoitigt schmerzlos und sicher 5 Zellungs- ssi Schauer Viernheim und an verſch. ehe Sie ihre Einkäufe be- Näheres Mann-] an die Geſchäftsſt. ds. Blattes[ute Bezugsquellen. Nathaus⸗Drog. P. Moskopp 722 heimerſtr. 44 CCC 5 Weinberg der Gemarkung Wolf bei Traben-Trarbach— Warnung an die Beamten vor gewiſſen Kreditge⸗ Bevorzugung von Frontkämpfern wurde dieſer Tage eim Rebſtock aufgefunden, der nicht ſchäften. Der Reichsinnenminiſter hat kürzlich ein Schreiben im Schulamt weniger als einen Viertelzentner Trauben lieferte. Es war 5᷑ b ere ee e a nd 5 ein Prachtexemplar des 1934er Weinherbſtes an der Moſel. atthalter und übrigen Stellen gerichtet, worin er ſich mit hat, N 7997 74 5 en 1 126 größere 1 Arden an ihm 115 der Tätigkeit einer Warenkreditgeſellſchaft innerhalb der Be⸗ 8 1 4 1 ählt. a beinahe 28 hörden beſchäftigt. Dieſe Geſellſchaft beſtellte Beamte und ung des Berufs- Behang gezählt Das Gewicht der Trauben war bemahe Angeſtellte von Aemtern und Betrieben zu Bevollmächtigten, die dann unter den Angeſtellten Kundſchaft werben ſoll⸗ ten. Wer Kunde werden wolle, habe unter anderem ſeine Ge⸗ halts⸗ und Penſionsbezüge als Sicherheit an die Geſellſchaft abzutreten. Dann bekomme er einen Kreditſchein und könne „Der preußiſche Kultusminiſter f angeordnet, daß Schulamtsbewerber, die a„s Geſetzes zur Wiederherſtell 5 g a. 5 ne dee debe zen ah duch ihrer Beſchäftigung] Pfund! Dabei handelte es ſich um einen jungen Rebſtock, Ded 5 7 1 7 m öffentlichen Volksſchuldienſt grundſätzlich den Schulamts⸗ 0 in dieſem Jahre zum erſten Mal tragfähig gewor⸗ dewerbern gleichzuſtellen ſind, die ein um zwei Nabe den war. Prüfungsalter haben. Soweit wider Erwarten am 1. Ap 7035 ein Frontkämpfer noch nicht aufttagsweiſe beſchäftigt iſt, Auf einſamer Höhe damit ohne Anzahlung Waren erhalten. Dem Vernehmen ſoll dem Miniſter berichtet werden. Auf einſamer Höhe, dort wo die Aecker ſich im Blau nach ſuche Beſe Geſellſchaft bei allen Behörden und größeren Bü iſters Dr. Markert⸗Bremen des Himmels verlieren, ſteht ein alter Baum. J.. den 5 ſen Geſchaftege bare 1 1 deb n e ücktri Bürgermeiſters Dr. 2 5 g e. ühens f i end. r f Rücktritt des 9 8 ſommerlichen Blühens fehlt es ihm nicht an Unterhaltung und allmählichen Zerrüttung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe DNB. Bremen, 24. Okt. Er hält Zwieſprache mit allem, was ihn an Lebendem um⸗. 1 n 5 Regierender Bürgermeiſter Dr. Markert hat an Diens gibt, mit Vögeln, Bienen, Schmetterlingen. Nun, da es e de 9 550 1 d A e Schädigung 75 g tag— Gauleiter und Reichsſtatthalter für Oldenburg und J ſtiller um ihn wird, hängt er ſeinen eigenen Gedanken nach,[ Anſehens der Beamten⸗ und Angeſtelltenſchaft erblicken. An Sſtattt 5 Reichs⸗ t 1. 5 a Nrüß, dererſeits iſt es aber auch unzuläſſi 5 1 Bremen, Carl Roever, ſeinen Rücktritt angebe dr 1 ſinnt ber 855 9 3 1 55. Va Angeſtellte 8 Bevollmächtigte en e er - g R Hrfttsgef Dr. 2 erts. 5 in bewegtes Leben hin ich, e e 1 N i a 40 55 3 tatthalter genehmigte das Rücktrittsgeſuch De. Worten gieren⸗] ling⸗ O, er hat ein bewegte 5 5; mit geringer Vergütung, Werbedienſte leiſten. Ausdrücklick 0 1 Wofforf, er Geſchäfte des Regieren i eſelle! Jahr für Jahr hielt er den Unbilden des N B er lich ber kommiſſariſchen Weiterführung der Geſe Wohlfahrtsweſens, 1 45055 Bie Blühende e vermochte ihn bittet der Miniſter, die Beamten vor Kreditgeſchäften dieſer den Bürgermeiſters wurde der Senator des Otto Heider, betraut. 8 ebenſowenig aus der Faſſung zu bringen wie der tobende] Art zu warnen. a pelzbandel Gewitterſturm. Furchtlos erwartet er die eee 00 C ĩͤ v b Das Flugzeug im internationalen Pelzhan g ſich rings um ihn in ſchwüler Sommernacht entladen und Wer iſt als Neichsbehörde Treuhänder für ns 5 8 Bericht des„Daily Telegraph“ eine immer voll Ergebung trägt er die weiße Laſt des Winters. Er ſieht ee a l U f f den erfolg pielt nach einem Bericht Nordkanada als aus Nordſibirien[ein Bauerngeſchlecht nach dem anderen zu ſeinen Füßen den 0 gerechten Einſatz des Arbeiters der Fauſt * Nolle. e 5 eſlogen“ während früher Hunde⸗ Acker beſtellen. Alt und von Hitze, Kälte, Regen und Blitzen und der Stirn?: Das Arbeitsamt. r b wurden. Ein Flugzeug bringt in[ halt mitgenommen, ſteht er dennoch ſtolz und trotzig auf der und Renntierſchlitten benütz N e e 2 5 zer fad abkam J. 5 Regel Ladungen im Werte von je 10 000 n Höhe, manchem Wegweiſer, der vom Pfad a Menſch 2 Der Mäuſebuſſard uber den Fluren. Ueber den ab⸗ transport ſoll ſich übrigens nicht teurer ſtellen als die bisherig Auf ſtolzer Höhe ſtehen die Großen unter den Menſchen.[ geräumten Feldern und leeren Wieſen kreiſt der Mäuſebuſſard Tansp Weiter als gewöhnliche Sterbliche ſchauen ſie in die Runde. Schwebend bietet der große Raubvogel mit ſeinen breiten Dransportart. Tiefer geht ihr Blick zurück in das, was war, und ſeheriſch Flügeln und dem großen Schwanze ein ſchönes Flugbild richten ſie die Augen voraus in die Zukunft. Was an ſie Mei paarweise ſagend beleb 8 5 Aus Weſtdeutſchland herantommt an Mißgunſt und Haß, an Neid und Verleum⸗ lichen Zier, Der Mörſebaſſard it all Wlan 0 pfund Trauben an einem Weinſtock! dung, iſt ihnen nicht mehr als ſolch einſamen Bäumen da und Schlangenvertilger einer unſerer nützlichſten Raubvögel. Ueber 25 Pfun 9 4,[ droben Wind und Wetter. Es vermag ſie nicht zu beugen[Bis zu 30 Mäuſe ſind in einem B Traben-Trarbach. Die beſonders reiche Weinernte dieſes und nicht niederzudrücken. Wetterfeſt werden beide, der ein?] funden worden. Der Mäuſebuſſard A barg ban e f i 5 durch die Fülle[ſame Baum und der Menſch auf ragender Höhe, und von vogelſchutzgeſ 15 100 5 55 f eſſer beweiſen als durch de d ſame Baur tenſch 0 E 5 vogelſchutzgeſetz geſchützt und genießt dadurch iche Jahres 4 dien enen Kebſtos, der an der Moſel nich: beiden wird man noch in Achtung und Ehrfurcht ſprechen,[Schonung wie der ſeltene Abu, 3 im Gad on W 2 2. hinauswächſt geerntet wurden. In einen wenn andere länaſt dem Veraeſſen verfallen ſind. Buſſarden nur nachts ſeine Beute ſucht 3 5 über Mannes 59 5 —((— Soziale Amſchau Raſche Heirat ſchützt nicht vor Arbeiksplatzauskauſch. In einem Kommentar zu den Beſtimmungen über den Arbeitsplatzaustauſch unterſucht Oberregierungsrat Dr. Krauſe in der„Arbeitsloſenhilfe“ die Frage des Kündi⸗ gungsſchutzes beim Arbeitsplatzaustauſch. Nicht die Ar beitsgerichte ſeien zur Prüfung der Frage zuſtändig, ob im Einzelfalle die Kündigung eine unbillige Härte ent⸗ halte oder nicht, ſondern die Arbeitsämter hätten als öffentliche Behörden zum Schutze der Jugendlichen dieſe Fragen zu prüfen. Von großer praktiſcher Bedeutung ſei in dieſem Zuſammenhang die Frage geworden, ob die Kün⸗ digungswiderrufsklage dann zuläſſig ſei, wenn ein Jugend⸗ licher ſich verheiratet, um dem Arbeitsplatzaustauſch zu entgehen. Der Referent ſtellt feſt, daß die Kündigungs⸗ widerrufsklage auch in dieſem Falle ausgeſchloſſen ſei, wenn beim Ausſpruch der Kündigung die Vorausſet⸗ zungen für den Arbeitsplatzaustauſch vorlagen. Auch dieſe Kündigung erfolgte bei ihrem Ausſpruch auf Grund einer geſetzlichen Verpflichtung. Der Unternehmer, der die Kün⸗ digung ausſprach, könne nicht den Schaden tragen, den der Jugendliche dadurch verurſache, daß er ſich zum Zwecke der Umgehung der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften verheirate. Lebensabendgeſtaltung der Arbeitsopfer. In Bad Nenndorf wurde eine Amtswaltertagung der deutſchen Arbeitsopferverſorgung in der Deutſchen Arbeits- front eröffnet, auf der Richtlinien für die neue Arbeit der Lebensabendgeſtaltung, die eine Unterabteilung der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ darſtellt, gegeben wur⸗ den. Ihre Aufgabe wird es ſein, die Arbeitsopfer in das kulturelle Leben der geſamten Nation einzubeziehen. Die Lebensabendgeſtaltung ſoll bis in die kleinſte Ortsgruppe getragen werden unter Ausnutzung aller modernen Hilfs⸗ mittel, wie Film, Schallplatten uſw. Einſchränkung der Jorldauer alter Tarifregelungen. Der Reichsarbeitsminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter eine Ergänzung ſeiner frühe⸗ ren Anordnung über die Weitergeltung der am 30. April 1934 noch laufenden Tarifverträge als Tarifordnungen vorgenommen. Danach können die Treuhänder der Arbeit innerhalb ihres Bezirkes einzelne Betriebe aus dem Geltungsbereich der alten Tarifregelungen ausnehmen, die Ausnahme iſt bei Tarifordnungen für einen größeren räumlichen Geltungsbereich an die Zuſtimmung des Reichs arbeitsminiſters gebunden. Die Neuregelung ſtellt einen weiteren Schritt zu dem vom Geſetz zur Ordnung der natio- nalen Arbeit erſtrebten Ziele dar, die Betriebsordnungen in immer ſtärkerem Maße zur Grundlage der Regelung der Arbeitsbedingungen zu machen. Wird in einer Betriebsord⸗ nung eine den wirtſchaftlichen und ſozialen Erforderniſſen angepaßte Regelung der Arbeitsbedingungen getroffen, ſo kann nunmehr der Treuhänder der Arbeit ohne langwie⸗ riges Verfahren den Betrieb von den Feſſeln einer ver⸗ alteten Tarifregelung befrein. Die Altersgliederung der Arbeitsloſen. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung hat eine neue Ermittlung über Altersglie⸗ derung und Familienſtand der Arbeitsloſen nach de Stande vom 31. Auguſt 1934 durchgeführt. Die Alters⸗ gliederung der Hauptunterſtützungsempfänger zeigt zunächſt, daß der Anteil der Jugendlichen im Alter bis zu 21 Jahren bei den Frauen erheblich größer iſt als bei den Männern. Dieſe ſteigenden Beſchäftigungsmöglichkeiten ge⸗ rade für jüngere männliche Perſonen haben dazu geführt, daß der Anteil der bis 21 Jahre alten Hauptunterſtützungs⸗ empfänger im Verlaufe der letzten eineinhalb Jahre von 9,9 auf 3,7 Prozent gefallen iſt, während der Anteil der we ib⸗ lichen Jugendlichen nur von 20,1 auf 12,2 Prozent ſank. Insgeſamt fiel die Anteilzahl der Jugendlichen von 12 auf 4,6 Prozent. In der Gruppe der Hauptunterſtüt⸗ zungsempfänger von 21 bis 25 Jahren iſt ebenfalls ein ſtetes Fallen der Anteilzahlen zu beobachten. Gegenüber der Verringerung der Anteilzahlen der jugendlichen Unter⸗ ſtützten iſt der Anteil der älteren Jahresklaſſen mehr oder weniger ſtark geſtiegen, und zwar haben im Verhöltnis die älteſten Arbeitsloſen die ſtärkſte Steigerung ihres Anteiles zu verzeichnen. Entſprechend hat ſich auch der An⸗ teil der Ledigen ſtändig vermindert, während umgekehrt der der Verheirateten geſtiegen iſt. Auch durch dieſe Er⸗ hebung wird die Notwendigkeit der Anordnungen über Ar⸗ beitsplatzaustauſch und Verteilung von Arbeitskräften be⸗ ſtätigt. Aus der Technik des Alliags Kurzſchluß im Lampendraht. Erſt nachdem die größten induſtriellen Erfindungen gemacht worden ſind, hat ſich die Wiſſenſchaft der Erfor⸗ ſchung des Hausgerätes angenommen und verſucht, die täglich benutzten Gegenſtände zu verbeſſern. Die Technik iſt heute ſo tief in den Haushalt eingedrungen, daß man ohne dieſe Forſchungsarbeit nicht mehr auskommen kann. Jetzt haben drei Ingenieure unterſucht, wie man ver⸗ hindern kann, daß die Zuleitungsſchnüre herabhängender Lampen durch die Hitze der Glühbirnen allzuſehr beſchädigt werden. Dieſe biegſamen Lampendrähte ſind gewöhnlich in Gummi gebettet und dadurch voneinander iſoliert. All⸗ mählich wird dieſe Iſolation zerſtört. Der Gummi verhär⸗ tet ſich, er wird brüchig, und wenn man nun den Draht bei der Reinigung der Lampe biegt, ſo platzt die Gummi⸗ ſchicht fort. Die Drähte liegen nun bloß, es kann leicht ein Kurzſchluß eintreten. Die Verhärtung des Gummis iſt eine Folge ſeiner Oxydation. Der Gummi oxydiert ſchnel⸗ ler bei der Hitze als bei durchſchnittlicher Zimmertempera⸗ tur. Die gasgefüllten Birnen, die jetzt üblich geworden ſind, erhöhen dieſe Gefahr, weil ſie mehr Hitze erzeugen. In den Vereinigten Staaten iſt man nun auf folgende Löſung dieſes Problems gekommen: Man gebraucht Zu⸗ leitungsſchnüre, deren Iſolierungsmaterial mehr als 23, Grad Celſius verträgt, ohne brüchig zu werden. Aber mit dieſer Methode iſt man nicht recht zufrieden. Der Draht wird ja nur in unmittelbarer Nähe der Birne erhitzt; wenn man ihn ganz allgemein verbeſſert, ſo daß er widerſtands⸗ fähiger gegen Hitze iſt, ſo gibt man viel Geld dafür aus, obwohl nur das letzte Stückchen des Drahtes die Verbeſſe⸗ rung nötig hat. Die drei Ingenieure haben deswegen die ganze Frage noch einmal unterſucht. Die Lampenfaſſung und die Zuleitung erhalten die Hitze durch die Kappe der * Hoffnung, in einem Jahr in ein ihrungen geſchenkaſchet Glühbirne. Das heiße Gas in der Lampe gibt die Wärme teils durch Leitung über die Kappe ab, teils ſtrahlt es die Wärme unmittelbar aus. Die Ausſtrahlung iſt unge— fährlich, doch die Wärmeleitung durch die Kappe muß ver⸗ ringert werden. Deshalb wird vorgeſchlagen, die Zerſtreu⸗ ung der Wärme durch die Glasoberfläche der Birne zu er— leichtern. Ferner hat ſich etwieſen, daß es nützlich iſt, eine grö⸗ ßere Metallſcheibe dort an der Birne anzubringen, wo ſich das Glas verengt und die Kappe anſetzt. Bei einer Lampe von 60 Watt war die Temperatur an der Kappe vorher zwiſchen 57 und 58 Grad; nach der Verbeſſerung ging ſie auf 23 Grad zurück. Schwieriger iſt die Sache bei großen Birnen. Eine Lampe von 200 Watt hatte an ihrem Ende eine Temperatur von mehr als 83 Grad. Man entfernte nun den Baldachin, mit dem ſie abgeſchloſſen iſt, erſetzte ihn durch eine flache Metallſcheibe, brachte darüber die ei⸗ gentliche Kappe an und erſt über der Kappe folgte dann die Faſſung. Die Metallſcheibe unter der Kappe wurde noch durch eine Glimmerſcheibe beſonders vor der Hitze geſchützt. Nach dieſer Verbeſſerung betrug die Temperatur auch bei der 200 Wattlampe nur 23 Grad, und dieſe Tem⸗ peratur verträgt die Gummiſchicht der Zuleitung ohne wei— teres. Wenn man in Zukunft die Glühbirnen auf dieſe Weiſe verbeſſern will, muß der Zuleitungsdraht alſo beſſer als bisher erhalten bleiben und die Gefahr von Kurz— ſchlüſſen wird verringert. „Heimkehr ins Dritte Reich“ Wie Kreuzer„Köln“ in Fernoſt das Jahr 1933 erlebte. Von Kapitänleutnant Hans Fuchs. Als am 8. Dezember 1932 der Kreuzer„Köln“ Wil⸗ helmshaven⸗Schleuſe verließ zu ſeiner großen, einjährigen Auslandsausbildungsreiſe nach Fernoſt, ahnte wohl nie— mand von all den deutſchen Menſchen, an Land und an Bord, daß es eine Kreuzerfahrt zwiſchen zwei Epochen der deutſchen Geſchichte werde. Noch lag Dunkel und Verzweif— lung über deutſchem Land, nichts ließ erkennen, daß das Tor zur neuen Zukunft nur noch angelehnt ſtand, um dann weit, weit aufgeſchlagen zu werden im kommenden Jahr, unter dem Fackelſchein des 30. Januar. 8 Nur der Glaube lebte im Herzen aller, der Glaube, daß aus all der Not und Sehnſucht der vergangenen Jahre, aus all dem Blut und Opfer der Millionen, aus ſchweigender harter Arbeit und verbiſſenem Kampf, aus Schande und Schmach ein deutſches Oſtern kommen mußte. b Wir wollten es! Win ſcheiden in der zuverſichtlichen r in ein glückliches und einiges Va⸗ terland zurückzukehren.“ Mit dieſen Worten unſeres Kom⸗ le ſchönſte und n offen und wünſc e mandonfen.Haapt. g. S. Hchniewind. ſchied Kreuzer„Köln“ e ene*. les Gefühl, wenn die Schrauben ehen, wenn des Heimathafens ver— kum für die klak n Dunſt und Rebel verſchwindet wenn örhanden iſt, hal Ruhen und es der Seemeilen immer mehr, r Schiff und Heimat! Wir gingen hinaus. uge. fenden Sudan, für ein langes Jahr ( Wir wollen 17 0 geſtellt, und ließen ſie zurück in Nacht 1 dem Verhaltenwürden wir ſie wiederſehen? haben. Es maer„Köln“ hat am 8. Dezember 1932 eine a höchſten Gradkeiſe in das Ausland anzutreten. Reiſe⸗ wegen, nicht anRittelmeer, Indien, Auſtralien, Südſee, Ja⸗ pan, China. Inwpien, Mittelmeer, Spanien, Heimat. Berlin, den 8. November 1932. gez. von Hindenburg.“ Der Reiſe⸗ befehl des Reichspräſidenten erſchloß uns die Welt, die ferne, bunte, die uns Deutſche ſeit Jahrtauſenden lockt und ruft, zu Kampf und Abenteuer, zum Wettſtreit mit fremden Völkern, zu ſchöpferiſcher Arbeit. Bis wir immer wieder zurückkehren, immer wieder erkennen müſſen, daß es nur eine Heimat gibt, nur ein deutſches Vaterland. Der Reiſebefehl mahnte uns aber auch täglich an un⸗ ſere kommenden großen Pflichten und Aufgaben: Sonder⸗ ausbildung der Kadetten, die nur auf einer ſolchen Reiſe mit ihren günſtigen Wetterbedingungen Erfolg bringen kann. Ausbildungsdienſt und Beſichtigungen aller ſeemän⸗ niſchen und techniſchen Diviſionen, Waffendienſt aller Art, Gefechtsausbildung. Artillerie- und Torpedoſchießübungen warteten auf uns. Ein junges, unerfahrenes Schiff ging hinaus, ein hochwertiger, gefechtsklarer Kreuzer ſollte zu⸗ rückkehren. Dazu alle unſere anderen Aufgaben draußen: Die Ausfahrt der„Karlsruhe“ zur Auslandsreiſe. Der deutſche Kreuzer„Kartsruhe“ hat ſoeben mit einer Be— ſatzung von 600 Mann eine achtmonatige Ausbildungsreiſe angetreten. Die Bevölkerung Kiels nahm an der Ausfahrt des Schiffes lebhaften Anteil. 7 eee deutſche Kriegsflagge zu zeigen, um ſie auf den Weltmeeren nicht vergeſſen zu laſſen; für Volk und Vaterland durch eigenes Auftreten zu werben; Zeitungshetze, Kriegspropa⸗ ganda zu entkräften. Unſeren Auslandsdeutſchen neue Ge⸗ ſchloſſenheit, neuen Mut und neue Kraft zu geben; ihr An⸗ ſehen zu ſtärken, alte Bande wiederaufzunehmen, neue zu knüpfen. Und dann auch: Unſere ehemaligen Kolonien wie⸗ der zu beſuchen und der Welt zu ſagen, daß wir auch noch da ſind! Fürwahr, ein ſtolzes, ſchönes Ziel! Wir ahnten nicht, daß es ſo groß in Erfüllung gehen ſollte. Des Dienſtes Gleichlauf begann. Der Reiſebefehl wurde Wirklichkeit. Fern lag die Heimat; nur unſer großes Warten war bei ihr. Dunkel waren die Nachrichten, die von dort kamen. Bis dann am Abend des 30. Januar, weit auf dem Indi⸗ ſchen Ozean, die F. T. jene Nachricht brachte, die Deutſch⸗ lands Schickſalsſtunde barg: Adolf Hitler Reichskanzler! Wenige Worte nur, und doch, welch gewaltiges Ge⸗ ſchehen. Das war die neue Zeit! Und während daheim ein Volk aufbrach, während im ganzen Reich die Flammen lohten, während ein jubelnder Schrei der Erlöſung durch ganz Deutſchland ging, waren wir allein auf dem Meere in den Tropen, barg ſich unſer Jubel nur immer wieder in den Worten: Hitler Reichs⸗ kanzler! Kann man ermeſſen, wie uns da zumute war? 14 Jahre! Und jetzt durften wir nicht dabei ſein! Die Ketten reißen, es geht nicht mehr! Jetzt bricht es herauf: Ein junges Heer! Jetzt ſchmieden wir Deutſchland ein neues Geſicht! Millionen Fäuſte— halten Gericht— Und Millionen Fäuſte, die zwingt ihr nicht!— Verlaſſenheit und Glück, Verzweifelung und Begeiſte⸗ rung zugleich tobten in uns. Dann kam Schlag auf Schlag: Den 5. März mit dem Wahlergebnis, den erlebten wir vor Batavia. Den 16. März mit der neuen Kriegsflagge in Adelaide. Die erſte Poſt. Zeitungen. Bilder. Aber auch die erſte Greuelhetze in Auſtralien. Den 21. März, den Tag von Potsdam, in See. Die erſte Hakenkreuzflagge am Konſulat in Sydney. Der 1. Mai als Tag der Arbeit. Immer dunklere Wolken über Europa. Des Führers Friedensrede im Reichstag. Der Viermächtepakt. Ein gewaltiges Geſchehen. So geſetzmäßig, ſo ſelbſtverſtändlich ging dieſe Revolution ihren Weg, ſie formte den Geiſt der Nation nach ihrem Willen. Bis dann, am 15. Oktober, die Nachricht kam vom Ver⸗ laſſen der Abrüſtungskonferenz. Wie ein Blitz ſchlug ſie bei uns ein. Wieder waren wir auf dem Indiſchen Ozean. An der gleichen Stelle, an der uns bei der Auslandsreiſe in die große Welt des Führers Ernennung zum Reichskanzler als größte innenpolitiſche Tat erreichte, war auch die größte Entſcheidung deutſcher Außenpolitik gefallen. Nun hatten wir auch endlich Radioverbindung mit der Heimat und erlebten ihren Kampf und Sieg.— Am 12. Dezember kehrte Kreuzer„Köln“ heim. Das war ein Wiederſehen! Wie dieſes ganze Jahr für Deutſch⸗ land, wie dieſe Fahrt für den Kreuzer und alle von uns be⸗ ſuchten Auslandsdeutſchen, ſo wurde dieſer Tag für uns, 7 wir ihn erleben durften, eine„Heimkehr ins Dritte eich“. Des Führers Worte beim Empfang faßten noch einmal den Sinn dieſer Reiſe in dieſem großen Jahr zuſammen: „In allem werden Sie einen Unterſchied erkennen zwiſchen dem Deutſchland, das Sie einſt verlaſſen haben, und dem Deutſchland, in das Sie heute zurückkehren. Ihr Geiſt iſt der gleiche geblieben, aber Deutſchland hat ſich gewandelt ſeitdem. Und dieſes wiedersrſtandene deutſche Volk heißt Sie herzlich in der Heimat willkommen und dankt Ihnen, daß Sie die Ehre unſeres Volkes der Welt gegenüber ſo tapfer vertreten haben!“ „Milchweißbrot, das Kraſtbrot“ Das deutſche Spezialbrot ab 1. November. Am 15. Oktober iſt das Geſetz über den Kartoffelbei⸗ miſchungszwang abgelaufen. Es wird nicht mehr erneuert. Statt deſſen wird nunmehr das„Milch⸗Eiweißbrot, das deutſche Kraftbrot“ eingeführt, bei dem nach freiwilliger Vereinbarung mit allen in Frage kommenden Verbänden eine Beimiſchung pulveriſierker entrahmter Milch im Ver⸗ hältnis von 2,5 v. H. zum Geſamtgewicht des Mehles er⸗ folgt. a Milch⸗Eiweißbrot iſt ein Spezi albrot und wird nur dort feilgehalten, wo das normale Brot zu erhalten iſt, damit auf den Verbraucher zur Abnahme kein Zwang ausgeübt wird. Das Milch⸗Eiweißbrot iſt ein Erzeugnis des Ge⸗ meinſchaftsgeiſtes vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Die Bäcker verpflichten ſich, die vorgeſchriebene Mindeſtmenge aus pulveriſierter, entrahmter Milch zu verwenden ſowie das Spezialbrot unter der Kennzeichnung mit Streifband und Marke„Milch⸗Eiweißbrot“ feilzuhalten. Wie rege das Intereſſe für dieſes neue Kraftbrot bei den Bäckern iſt, geht daraus hervor, daß im Laufe von einigen Tagen bereits 18 000 Anfragen auf Zulaſſung zum Backen eingelaufen ſind. Wiſſenſchaft und Praxis haben die Vorarbeiten von langer Hand getroffen. Große Jorſtreformen. Adenau. Bereits im vergangenen Jahr wurden in der Eifel in zahlreichen Gemeinden Reformmaßnahmen zur beſſeren Nutzbarmachung der Forſtwirtſchaft in Angriff ge⸗ nommen. Es handelt ſich hierbei um die durch die Entwick⸗ lung der Gerberinduſtrie notwendig gewordene Um⸗ wandlung des Niederwaldes in Hochwald. Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen 1933.34 wurde auf dieſem Gebiet in der niederwaldreichen Gemein⸗ deoberförſterei Adenau eine rege Tätigkeit entfaltet. In den Förſtereien Hönningen(Ahr) und Keſſeling ſind rund 300 Hektar Niederwaldgelände zur Umwandlung in wertvolle Nadelholzbeſtände in Angriff genommen wor⸗ den. Die Arbeiten konnten ſo weit gefördert werden, daß mit ihrer Beendigung Anfang 1935 gerechnet werden kann. Der Erlös aus dem Verkauf des Holzes dient zur Deckung der von den Gemeinden aufzubringenden Koſten. Traben-Trarbach.(300 Liter Moſt ausgelau⸗ fen.) In Cröv, bekannt durch die Weine des Cröver Reichs, mußte in der Nacht ein Winzer die Wucht der ſtür⸗ miſchen Hauptgärung des 1934ers erfahren. Er hatte über Nacht ein Fuder Moſt zum Verſand bereitgeſtellt. Der Moſt kam zur Gärung und drückte den Faßboden heraus. Der Winzer wurde durch das Plätſchern des auslaufenden Rebenſaftes wach und konnte den größten Teil des Faß⸗ inhaltes retten. Ueber 300 Liter Moſt waren jedoch aus⸗ gelaufen.