* 5 Amiliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und anderer Behörden Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: D. A.Ohkt.34:1292 Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 269 Auftakt in Genf Ankunſt der Staatsmänner— Vorbeſprechungen— Beginn der Ratstagung noch dieſe Woche? 1385 DNB. Genf, 19. Nov. Im Laufe des Sonntagabend und des Montagvormittag iſt ein Teil der Vertreter für die Tagung des Präſidiums der Ab— rüſtungskonferenz und für die außerordentliche Völkerbundsver— ſammlung zur Regelung des Chacokonfliktes bereits in Genf eingetroffen. So befinden ſich Lordſiegelbewahrer Eden der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar Litwinoff, der tſchecho⸗ flowakiſche Außenminiſter Beneſch, der ſüdflawiſche Außen— miniſter Jeftiſch bereits in Genf. Am Montag ſprach man in Genfer Völkerbundskreiſen da— von, daß— je nach dem Ausfall der Beratungen des Dreier- ausſchuſſes in Rom— der Verſuch gemacht werden ſoll, noch Ende dieſer Woche mit der außerordentlichen Rats tagung zu beginnen. Auf engliſcher Seite legt man Wert darauf, daß die Tagung ſchon am kommenden Samstag beendet wird, da Eden und andere engliſche Vertreter den Wunſch haben, an den Hochzeitsfeierlichkeiten für den engliſchen Königs⸗ ſohn teilzunehmen, die ſchon am Sonntag beginnen. Die drei Außenminiſter der Kleinen Entente. Beneſch, Zeftitſch und Titulescu, haben am Montagmittag zu⸗ ſammen gefrühſtückt und im Anſchluß daran über die politiſche Lage verhandelt. Dabei ſtand, wie man hört, der beabſichtigte Schritt Südflawiens beim Völkerbunde im Vordergrund, den man noch im Laufe dieſer Woche erwartet. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter wird ein Schreiben an den Völkerbund richten, in dem er beantragt, die mit dem Marſeiller Königsmord zuſammenhängenden Fragen auf die Tagesord⸗ nung des Völkerbundsrates zu ſetzen, wobei aber erſt an die nächſte Ratstagung im Januar des kommenden Jahres gedacht wird. Es ſoll ausgeſchloſſen ſein, daß Südſlawien einen Dringlichkeits antrag ſtellt, ſchon die jetzige Ratstagung mit diefer Frage zu befaſſen, zumal die Vorunterſuchung an- ſcheinend noch nicht abgeſchloſſen iſt. Außerdem könnte dieſer Verſuch ſehr leicht auf Widerſtand ſtoßen, der, wie man an— nimmt vor allem von italieniſcher Seite kommen würde Dagegen wird allgemein erwartet, daß die ſüdſlawiſche Denkſchrift, die das bisherige Material über den Königsmord zuſammenfaßt und angeblich auch beſtimmte Feſtſtellungen ent⸗ hält, ſchon während der jetzigen Völkerbundstagung veröffent⸗ licht wird. Es ſoll ſich dabei um ein Schriftſtück handeln, das etwa 40 Seiten umfaßt. Wie verlautet, hat ſich die Kleine Entente über die von Südſlawien zu ergreifenden Schritte unter ſich vollſtändig ge⸗ einigt. Vor einer Beſchlußfaſſung ſollen aber noch Beſprechun⸗ gen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval ſtattfinden, der Dienstagvormittag hier eintreffen ſoll. Man weiß, daß der franzöſiſche Außenminiſter ſchon wegen der franzöſiſch-italieni⸗ ſchen Ausgleichsbemühungen eine Verſtimmung Italiens zu ver- meiden wünſcht. Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, der am Sonntagabend in Genf eingetroffen iſt, hat Montag⸗ vormittag mit dem amerikaniſchen Delegierten Wilſon, dem ruſſiſchen Volkskommiſſar Litwinow und anderen Delegierten Vorbeſprechungen für die morgige Sitzung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz gehabt. Wie verlautet, beabſichtigt Hender⸗ ſon, im Einklang mit dem im Juli vorgelegten amerikaniſchen und von den Engländern grundſätzlich gebilligten Antrag die künftigen Arbeiten der Abrüſtungskonferenz auf die Kontrolle des Waffenhandels zu konzentrieren. Dieſem amerikaniſchen An⸗ trag, der in der Hauptſache die Verpflichtung der Regierung zur regelmäßigen Berichterſtattung an den Völkerbund vor⸗ ſieht, ſtehen franzöſiſche Pläne für eine Regelementierung der Waffenherſtellung und des Waffenhandels im Sinne eines Quotenſyſtems gegenüber. Andererſeits wird erwartet, daß Litwinow auch bei dieſer Gelegenheit wieder die Amwand— lung der Abrüſtungskonferenz in eine ſtändige Friedenskonferenz beantragen wird. Die italieniſch⸗öſterreichiſche Freundſchaff Das Ergebnis der Nomreiſe Schuſchniggs 0 DNB. Rom, 19. Nov. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Schuſchn igg hat am Montagvormittag zuſammen mit dem Außenminiſter Berger⸗ Waldenegg die Ausgrabungen beſichtigt. Anſchließend machten die beiden Miniſter Beſuch bei dem Jeſuitengeneral Ledohofsky. Nachmittags begab ſich Schuſchnigg zu einer zweiten Unterredung mit Muſſolini, die um 3 Ahr nach- mittags begann und über eine Stunde dauerte. 5 Schuſchnigg hat dem„Giornale d'Italia“ ein Interview gewährt, das ſich faſt ausſchließlich mit Oeſterreichs wirt⸗ schaftlichen Fragen beſchäftigte und auf dieſem Gebiete reichlich optimiſtiſch iſt. Die amtliche Mitteilung DNB. Rom, 19. Nov. Aeber das Ergebnis der Rom-Reiſe Schuſchniggs wird amtlich mitgeteilt: Muſſolini hat zwei lange Beſprechungen mit dem Kanzler Schuſchnigg gehabt unter Teilnahme des öſterreichi⸗ ſchen Außenminiſters von Berger⸗Waldenegg und des Staatsſekretärs des Aeußern Suvich. In dieſen Beſprechun⸗ gen wurde die Politik engen Einverſtändniſſes zwiſchen Italien und Oeſterreich wieder beſtätigt, und zwar auf der in den vorher- gehenden Begegnungen mit dem verblichenen Kanzler Doll⸗ fu ß feſtgelegten Linie. Es wurden die Vorausſetzungen geprüft, die nötig ſind, daß Oeſterreich gefeſtigt in ſeinem politiſchen und wirtſchaftlichen Aufbau und geſtützt auf die Freundſchaft Ita⸗ liens und Angarns möglichſt ſchnell und in vollem Maße die hiſtoriſchen Funktionen wieder aufnehmen kann, die auf die im Donaubecken aufeinandertreffenden Kräfte ausgleichend wirkten. Es wurde auch in Beziehung auf Oeſterreich das befriedigende Funktionieren der italieniſch-öſterreichiſch-ungariſchen Protokolle vom März ds. Is. feſtgeſtellt die einen unbezweifelbaren Bei⸗ trag zur Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Lage Oeſterreichs ge⸗ leiſtet haben. Es wurde ferner beſtätigt, daß die Dreier abkommen keinen ausſchließenden Charakter tragen und auch auf andere Staaten ausgedehnt werden können, die die Bedingungen er⸗ füllen, die ihre Grundlage bilden. Es wurde ferner feſtgeſtellt, daß die Entwicklung der kulturellen Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten wünſchenswert ſei, und zwar durch den Abſchluß neuer Abkommen zur Schaffung von Kulturinſtituten in den beiden Städten Rom und Wien. PPP 100 Bergarbeiter verſchüttet Schweres Exploſionsunglück in Mandſchukuo. DNB. Schanghai, 19. Nov. Wie die Zeitung„Schunbao“ mitteilt, kam es in den Fu⸗ ſchun⸗Kohlengruben in Mandſchukuo zu einer Exploſion, durch die 100 Bergarbeiter verſchüttet wurden. Hungermarſch auf Nancy DNB. Paris, 19. Nov. Etwa 5000 Arbeitsloſe aus dem Induſtriebecken von Neu⸗ ves Maiſon und Chaligny haben am Montag mit ihren Fa— milien einen Hungermarſch auf Nancy unternommen, wo ſie dem Präfekten des Departements mehrere Forderungen über⸗ reichten. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Aeberſchwemmungen in Südfrankreich. DNB. Paris, 19. Nov. In Südfrankreich ſind die Flüſſe infolge anhaltender Re⸗ gengüſſe ſtark angeſchwollen. An mehreren Stellen ſind die Landſtraßen überſchwemmt. Die Aebungs- und Fluggeländeplätze der Marineflugzeugſtützpunkte Frejus und St. Rap hael ſind ebenfalls überſchwemmt. Die Schrecken des Wirbelſturms auf den Philippinen DNB. Manila, 19. Nov. Der Wirbelſturm, der die Philippinnen heimgeſucht hat, ſtellt die ſchwerſte Katastrophe dar, die jemals über die Inſeln hereingebrochen iſt. Die Zahl der Toten beträgt nach den neueſten Nachrichten 266, darunter befinden ſich allein 226 Perſonen, die in dem Dorf Mauban ertrunken ſind. Von Mauban iſt wenig übrig geblieben. Tauſende von Einwohnern ſind obdachlos. Auf weite Strecken ſind 90 Prozent der Kolosnuß⸗, Bananen⸗ und Reis⸗Ernte zerſtört, was allein einen Verluſt von ſchätzungsweiſe einer halben Million Pfund Sterling bedeutet. In der Pro⸗ vinz Zamarines ſind 24 000 Perſonen ohne Unterkunft. In der Provinz La Laguna wurden 7000 Häuſer zerſtört. Japaniſcher Dampfer geſunken DNB. Soeul, 19. Nov. Wie die Hafenverwaltung in Nöſan meldet, iſt der 3440 Tonnen große japaniſche Dampfer Eiro-Maru mit einer Be⸗ ſatzung von 660 Mann im Golf von Korea in der Nähe der Küſte geſunken. 10. Jahrgang Das joziale Aujbauwerk Vom 1. Januar 1935 an Zujammenfajjung der Sozialverſicherung Berlin, 19. November. Der Reichsarbeitsminiſter hat mit Wirkung ab 1. Ja- nuar die weſenklichſten Teile des Geſetzes über den Aufbau der Sozialverſicherung in Kraft geſetzt. Ab 1. Januar wer- den damit Krankenverſicherung, KRentenverſicherungen der Arbeiter und Angeſtellien, Unfallverſicherung und Knapp⸗ ſchaftsverſicherung in einer Keichsverſicherung zuſammen⸗ gefaßt. Die Träger der Kranken- und der Renkenverſiche⸗ rungen werden zur Durchführung von Gemeinſchaftsauf⸗ gaben zu einer einheitlichen Organiſation verbunden. Jeder Träger der Sozialverſicherung hat einen Leiter: in der geſamten Sozialverſicherung wird der Führer ⸗ grundſatz eingeführt. Nur für die Landkrankenkaſſen, die Landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaften, die Sonder⸗ anſtalten der Reichsbahn und die Erſatzkaſſen der Kranken⸗ verſicherung ſteht in dieſer Frage eine Regelung noch aus. In Kraft geſetzt werden auch die weſentlichſten Beſtim⸗ mungen über die Finanzgebarung, u. a. über die Einführung einer Gemeinlaſt für die Träger der Kranken⸗ verſicherung, ferner die Vorſchriften über die Verſicherungs⸗ behörden und die Zuſtändigkeit zur Aufſicht. Für die Durch ⸗ führung der in Kraft geſetzten Beſtimmungen über den Aufbau der Sozialverſicherung werden in Kürze die not⸗ wendigen Ausführungsbeſtimmungen ergehen. Von der Inkraftſetzung ſind in der Hauptſache noch die folgenden drei weſentlichen Punkte des Geſetzes vorläufig ausgenommmen: die Aufhebung der Erſatzkaſſen der Angeſtelltenverſiche⸗ rung, die Schaffung von Beiräten zur Unterſtützung der Lei⸗ ter der Verſicherungsträger und die Neuregelung der Beitragsaufbringung in der So⸗ zialverſicherung. Die Beiträge Nach dem neuen Geſetz ſollen die Beiträge von den Verſicherten und ihren Unternehmern in Zukunft gemein⸗ ſam zu gleichen Teilen aufgebracht werden, die Bei⸗ träge zur Unfallverſicherung allein von den Unternehmern. Nach dem noch weiter geltenden bisherigen Rechtszuſtand werden beiſpielsweiſe bei der Krankenverſiche⸗ rung die Beiträge vom Unternehmer nur zu einem Drit⸗ tel, vom Verſicherten zu zwei Dritteln aufgebracht. Maſſenappell der Saararbeiter Treuebekennknis der Deukſchen Gewerkſchafksfronk. Saarbrücken, 20. November. Am Sonntag fand ein Maſſenappell der Deutſchen Ge— werkſchaftsfront ſtatt, der ſich zu einem machtvollen Be⸗ kenntnis zum Deutſchtum geſtaltete. Im Mittelpunkt der Kundgebung ſtand eine Rede des Führers der Deutſchen Gewerkſchaftsfront, Peter Kiefer. Er ſtellte als beſon⸗ ders wichtige Aufgabe der Deutſchen Gewerkſchaftsfront die Erhaltung und Sicherung der Sozial verſicherung heraus. Seit Beſtehen der Regierungskommiſſion habe man unentwegt dafür gekämpft, daß die Sozialpolitik im Saar⸗ gebiet genau ſo entwickelt und ausgebaut werde wie im an⸗ geſtammten Vaterland. Man habe hier jedoch immer wieder tauben Ohren gepredigt. Peter Kiefer unterbreitete dann der Regierungskommiſſion erneut dieſe Forderung. Unter lebhafter Juſtimmung des überfüllten Saales ſchloß Peter Kiefer ſeine Ausführungen mik einem Treue bekennknis zum angeſtammlen Volk und Vaterland, für das ſich zu entſcheiden ſittliche Pflicht der Menſchen in der Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsfronk ſei. Allein dieſe natürliche und vernünftige Entſcheidun diene der Verſöhnung der von der Ape zu Woo der⸗ ländern beſtimmten Reiche Deutſchland und Frankreich und darüber hinaus der ſo bitter notwendigen Befriedung Eu⸗ ropas. Es widerſpricht unſerer Menſchenwürde, uns von der angeſtammten Staatsbürgerſchaft und dem Erbe unſerer Väter zu trennen, um dafür die Verachtung der Welt als ſtaatenloſe„Saarois“ einzutauſchen. Es widerſtrebt uns auch, uns ſelbſt zu einem Kolonialvolk, das nicht ſelbſt über ſich beſtimmen kann, zu degradieren. Wir wollen auch unſeren Kin⸗ dern nicht die Schande antun, ſie der Botmäßigkeit frem⸗ der, dem eigenen Volkstum nicht angehörender Regierungs⸗ und Wirtſchaftskräfte für immer auszuliefern. Wir wollen unſer Jukunftsſchickſal als unzerkrennliche Angehörige des deuiſchen Volkes und als kreue finder unſe⸗ res deutſchen Vaterlandes in Gemeinſchaft mit dem eigenen Volk und im angeſtammken Vaterhauſe wohnen. Darum: Für uns kommt nur eines i 5 5 land über alles! n Frage: Deutſchland, Deukſch 1 FF Rudolf Heß vor den Seeleuten Der Stellvertreter des Führers DNB. Bremerhaven, 19. Nov. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, traf am Sonntag vormittag auf dem Flugplatz von Bremerhaven ein, um die Anterweſerſtädte zu beſuchen. Nach der Begrüßungs— anſprache des Bürgermeiſters überbrachte ein Abgeſandter einer kleineren Heimgruppe der HJ dem Reichsminiſter eine Ziga— rettendoſe mit einem in der Heimgruppe geſammelten Geld— betrag zum Zeichen der Verbundenheit der Jugend mit dem Winterhilfswerk. Auf der Fahrt durch die Stadt machte Reichsminiſter Heß vor dem HZ-Heim Halt, um den Jungen für ihre Spende zu danken. Dann fuhr er zum Hafen. Hier beſichtigte der Stellvertreter des Führers zunächſt die„Europa“, wo er vom Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyd, Dr. Hirle, begrüßt wurde. Im Anſchluß daran weilte Rudolf Heß bei einem Labskauseſſen inmitten der 50 älteſten ſeefah⸗ renden Parteigenoſſen und beſichtigte dann die„Bremen“. Dem Stellvertreter des Führers, Heß, wurden bei der An— fahrt zu der großen Seeleutekundgebung in der Stadthalle am Sonntagabend begeiſterte Huldigungen der Bevölkerung der Anterweſerſtädte entgegengebracht. Der Organiſationsleiter der Abteilung Seefahrt, Bremerhaven, Rieck, begrüßte den Stellvertreter des Führers. Darnach prach der Leiter der Ab— teilung Seefahrt, Biedermann. Er bat den Reichsminiſter, dem Führer das Willensbekenntnis der 70 000 Seefahrer zu übermitteln. Darauf nahm der Gauleiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Abteilung Seefahrt, Bohle, das Wort. Dann ſprach der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. Wir haben begründete Hoffnung, daß die Vernunft ſiegen wird, die den Führern aller Nationen ſagen muß, daß nur der normale Güteraustauſch zwiſchen den Völkern der Welt und der Wille zu gegenſeitigem Verſtehen dem Frieden der Welt dienen kann. Der Wille, nach dieſem Ziele zu ſtreben, wird von zum Beſuch in Bremerhaven deutſcher Seite immer wieder betont und wird im deutſchen Volk geſtärkt. Wir glauben nicht, daß der Wirtſchaftskrieg, der Boykott gegen Deutſchland im Intereſſe der anderen Völker liegt. Wir hoffen, daß der Zuſtand normaler Beziehungen bald wieder eintritt und dann wird auch die Kriſe in der Schiffahrt der Welt wieder behoben werden und die deutſche Seeſchiffahrt wird zu ihrem Teil beitragen können zur Geſundung der Welt überhaupt. Ich bin der Einladung der Auslandsorganiſation und der von ihr betreuten Seefahrer nach Bremerhaven um ſo lieber gefolgt, als gerade heute Deutſchlands ſchönſte und größte Schiffe hier im Hafen liegen. Die deutſche Seefahrt iſt geheilicg durch den Ruhm, den ſie erkämpfte und durch die Opfer, die ſie brachte. Die kameradſchaftliche Verbundenheit aller und die geiunden Lebensgrundlagen für die Mannſchaft ſind eine Not— wendigkeit für die Schiffahrt. Dem Nationalſozialismus iſt es gelungen, das Verſtändnis für die Bedürfniſſe der ſeefahrenden Mannſchaften bei den maßgeblichen Stellen der Schiffahrt zu wecken und zu vergrößern und bei den Seefahrern das Maß für das Erreichbare zu ſchaffen. Sämtliche Schiffe der deutſchen Handelsflotte haben am 19. Auguſt zu 90 und 100 Prozent mit„Ja“ geſtimmt. Im Namen des Führers danke ich an dieſer Stelle den deutſchen Seefahrern für ihre Treue. Ihnen aber, die wieder auf See gehen, rufe ich zu: Bleibt euch der Verantwortung bewußt, die ihr als Repräſentanten des neuen Deutſchland tragt. Fragt man euch nach Deutſchlands Außenpolitik, do ſagt, was wir alle emp— finden: Kein Deutſcher ſehnt ſich nach einem Kriege, denn Deutſchland hat am ſchwerſten unter dem Weltkriege gelitten. Adolf Hitler, ſo führte Heß weiter aus, hat die deutſche Ehre wiederhergeſtellt. Hinter ihm ſteht einig und geſchloſſen das deutſche Volk. Reichsminiſter Heß ſchloß mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer, in das die Menge begeiſtert einſtimmte. Brzezyny⸗Feier in Berlin Der Führer ehrt General Litzmann DNB. Berlin, 19. Nov. Zur Erinnerung an den heldenmütigen Durchbruch der von den Ruſſen eingeſchloſſenen deutſchen Diviſionen bei Brzezyny in der Nacht zum 24. November 1914 fand am Sonntagvormittag in Gegenwart des Führers Adolf Hitler ſowie zahlreicher Heerführer der alten Armee und unter Beteiligung von mehreren alten Mitkämpfern im Kriegerpereinshaus eine erhebende Feier ſtatt. Die Gedenkſtunde ſtand unter der Schirmherrſchaft des 85 jährigen Generalfeldmarſchalls von Mackenſen. Zahlreiche ehemalige Angehörige der an den Kämpfen beteiligten Heeres⸗ teile füllten den mit Fahnen des Reiches geſchmückten Saal. Die Rede auf den Führer und Reichskanzler hielt General der Infanterie Litzmammn. Als wir, ſo führte er u. a. aus, vor 20 Jahren das große Erlebnis hatten, das wir heute in Gegenwart des Führers feiern, da dachte ich, dieſer 24. Novem- ber 1914 ſei der allergrößte Tag meines Lebens. Ich ahnte ja nicht, was mir noch bevorſtehen würde an furchtbaren, aber auch ſtolzen und ſchönen Tagen. Wir gedenken heute in beſonderer Dankbarkeit und Liebe unſeres Führers, dem wir die Rettung unſerer Freiheit und Ehre allein zu verdanken haben. Daher rufe ich zu Beginn der heutigen Feier alle auf, mit mir zu rufen: Anſer geliebter Führer und Volkskanzler Adolf Hit—⸗ ler Sieg-Heil! Nachdem der brauſende Ruf verhallt war, ſang man das Deutſchland- und Horſt-⸗Weſſellied. Plötzlich ſpielte die Muſik den Badenweiler Marſch und zur Aeberraſchung aller Anweſen— den betrat Adolf Hitler den Saal, begleitet von SS-Ober⸗ gruppenführer Dietrich und ſeinem Adjutanten, SA-Ober⸗ gruppenführer Brückner. Er begrüßte die alten Heerführer mit Handſchlag. Nach der Begrüßungsanſprache von Generalmajor von Maſſow widmete Generalfeldmarſchall von Mackenſen den Gefallenen herzliche Gedenkworte. Während die Fahnen ſich ſenkten und die Lampen verlöſchten, ſpielte die Muſik das Lied vom guten Kameraden und die Verſammelten erhoben ſich zu einer Minute ſtillen Gedenkens von ihren Plätzen. General der Kavallerie von Poſeck gab dann anhand einer großen Kartenſkizze eine kriegsgeſchichtliche Würdigung des Durchbruchs bei Brzezyny. Mit dem Liede„Ich hab mich er— geben“ und dem Ausmarſch der Fahnen ſchloß der feierliche Akt. Dem Führer und dem greiſen Heerführer wurden beim Verlaſſen des Saales von einer begeiſterten Menge Huldigungen dargebracht. Nach der Feier im Kriegervereinshaus fand am Ehrenmal Anter den Linden eine ſchlichte Totenehrung ſtatt. General Litzmann wurde aus Anlaß der 20. Wieder- kehr des Tages von Brzezyny vom Führer beſonders ausge— zeichnet. 5 Der Rund funkprozeß Gtaaisſekretär a. D. 52 DNB. Berlin, 19. Nov. Am Montag wurde zu Beginn der Verhandlung im Rundfunk- prozeß der frühere Staatsſekretär im Reichspoſtminiſterium Saut tex als Zeuge vernommen. Als der Zeuge im einzelnen die Kompe- tenzabgrenzungen zwiſchen den zuſtändigen Reſſorts der Reichspoſt⸗ verwaltung und dem Rundfunkkommiſſar ſchilderte, wies der Staats— anwaltſchaftsrat darauf hin, daß der bereits in der vergangenen Woche erwähnte, 1932 eingeſetzte Anterſuchungsausſchuß über die Verhältniſſe beim Rundfunk doch zweifellos ein Zeichen für die Ein⸗ flußrechte des Miniſteriums auf den Rundfunk ſei. Sautter erklärte, dieſer Anterſuchungsausſchuß ſei damals im Zuſammenhang mit ver⸗ ſchiedenen in der Oeffentlichkeſt erhobenen Angriffen gegen den Rundfunk teils auf Veranlaſſung des Miniſteriums, teils aber auch auf einen gusdrücklichen Wunſch des Rundfunkkommiſſars Bredow eingeſetzt worden, Angeklagter Dr. Bredow bemerkte, er habe dieſen Anter⸗ ſuchungsausſchuß vor allem gewünſcht, um ſeine unbedingte Objektivi⸗ tät zu beweiſen. Der Zeuge Staatsſekretär a. D. Sautter erörterte dann die Fragen der Gehaltsregelung beim Rundfunk im einzelnen und er— klärte, vor allem Bredow habe die Auffaſſung vertreten, daß die Ge— haltsregelung beim Rundfunk nicht beamtenmäßig aufgezogen werden könne. Der Vorſitzende wandte ſich ſodann an den Angeklagten Dr. Bredow und fragte ihn, wie hoch ſeine Tantiemen und Aufwands— entſchädigungen nach der Notverordnung geweſen ſeien. Bredow antwortete hierauf, daß dieſe Nebeneinnahmen 600 bis 750 Mark jährlich betragen hätten. Magnus beantwortete die entſprechende Anfrage des Vorſitzenden dahin, daß er für das Jahr 1932 640 Mk. bekommen habe. 6 Der Vorſitzende bat den Zeugen Sautter dann, ſich über die Angelegenheit der Lebensverſicherungsprämien von Magnus zu äußern. Er erklärte, die 3000 RM. für Zahlung von Lebensverſiche⸗ rungsprämien ſeien etwa im Jahre 1929 auf Antrag von Bredow genehmigt worden. Der Grund dafür ſei geweſen, daß Magnus im Vergleich zu Gieſecke ſchlechter geſtanden hätte. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob dieſe Zahlung als eine getarnte Gehaltserhöhung aufzufaſſen geweſen ei, antwortete Sautter mit nein. In der Nachmiltagsſitzung wurden zunächſt die Angeklagten Dr. Sautter als Zeuge Bredow und Dr. Magnus über die Beſchuldigungen vernom— men, die den Südweſtfunk betreffen. Dabei handelt es ſich in erſter Linie um die Vorſchüſſe, die an den damaligen Frankfurter Inten- danten Fleſch gezahlt wurden, und um die Tatſache, daß Fleſch auch nach ſeiner Aebernahme durch die Funkſtunde Berlin noch drei Monate Gehalt vom Südweſtfunk erhalten hatte. Dr. Bredow erklärte zu den Vorſchüſſen, der Vorſitzende des Aufſichtsrats des Südweſtfunks Schleußner habe ihn 1928 gefragt, ob er gegen eine Erhöhung des Vorſchuſſes von Fleſch von 6000 auf 13000 Mark Einwendungen hätte. Schleußner habe dieſe Erhöhung befürwortet und er, Bredow, habe daher keine Bedenken gehabt. Aeber die Weiterzahlung des Gehaltes an Fleſch ſagte der An— geklagte Dr. Bredow aus, daß er zu der Verſetzung von Fleſch nach Berlin nur unter der Bedingung ſeine Zuſtimmung gegeben habe, daß Fleſch ſeinen Nachfolger in Frankfurt einzuarbeiten habe. Fleſch habe zu dieſem Zweck nach Aebernahme ſeiner Tätigkeit in Berlin wiederholt Reiſen nach Frankfurt unternehmen müſſen. Zu dem Anklagepunkt, daß neben dem Gehalt auch die Lebens- verſicherung von Dr. Fleſch vom Südweſtfunk gezahlt wurde, obwohl Fleſch ſchon in Berlin tätig war, erklärte Bredow: Davon habe ich erſt bei meiner Vernehmung im jetzigen Verfahren Kenntnis erhalten. Am Schluß der Nachmittagsſitzung wurde das frühere Vor— ſtandsmitglied des Südweſtfunks Schüller vernommen, der ſeiner— zeit Nachfolger von Fleſch wurde. Er bekundete, daß der Auſſichts— rat damals ein Darlehen für Fleſch bewilligt hatte, weil dieſer völlig mittellos zum Rundfunk gekommen war und in der Lage ſein ſollte, in ſeiner Wohnung Künſtler und andere Perſönlichkeiten, die mit dem Rundfunk zu tun hatten, zu empfangen. Er habe die Weiter— zahlung der drei Monatsgehälter an Fleſch nach deſſen Aeberſiedlung in Berlin als eine Art Anerkennungszahlung für die wertvolle Mit arbeit angeſehen, die Fleſch dem Frankfurter Sender geleiſtet habe. Was die Verſicherung anbelange, ſei es keine eigentliche Lebens— verſicherung geweſen, ſondern eine ſogenannte Vertragsverſicherung, die dazu dienen ſollte, nach Ablauf der Rundfunkkonzeſſion im Jahre 1927 für den Fall der Nichtübernahme die zur Entlaſſung kommenden Rundfunkangeſtellten ſicherzuſtellen. Die Hälfte der Prämie hatte der Verſicherungsnehmer, die andere Hälfte die Geſellſchaft zu tra— gen. Der Zeuge Schüller betonte, er habe nach dem Ausſcheiden Fleſchs in Frankfurt den Verſicherungsanteil weiter gezahlt, nachdem ihm verſichert worden war, daß die Funkſtunde die Verſicherung über— N* N.** 8 nehmen würde. Nach langwierigen Verhandlungen habe die Funk- ſtunde dies aber abgelehnt. 5 Der Vorſitzende ſtellte an Hand der Akten feſt, daß der Südweſt⸗ funk die fälligen Prämien noch bis zum Juli 1932 gezahlt habe, und zwar auch noch, nachdem die Funkſtunde die Zahlungen abgelehnt habe. Die Verhandlung wurde ſodann auf Dienstagvormittag 9.30 Ahr vertagt. Keine öffentlichen Veranſtaltungen ohne Genehmigung DNB. Berlin, 19. Nov. Der Reichspropagandaleiter der RS DAP gibt laut NS bekannt: Im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers er— laſſe ich folgende Anordnung: Oeffentliche Verſammlungen und Kundgebungen der NSA, all ihre Gliederungen und alle angeſchloſſenen Ver⸗ bände bedürfen der Genehmigung des zuſtändigen Hoheits⸗ trägers, der ihre Durchführung im Einvernehmen mit dem je⸗ weiligen Propagandaleiter entſcheidet. Dieſe Veranſtaltungen werden genehmigt: 1. Durch den zuſtändigen Ortsgruppenleiter, wenn die Bedeutung der Veranſtaltung nicht über den Orts- gruppenbereich hinausgeht; 2. durch den Kreisleiter, wenn die Bedeutung der Ver⸗ anſtaltung über den Ortsgruppenbereich hinausgeht; 3. durch den Gauleiter, wenn die Veranſtaltung eine all⸗ gemeine politiſche Bedeutung für das Gaugebiet beſitzt. Die ſchlagartige Veranſtaltung von Verſammlungen für ein Gebiet, das mehrere Gaue umfaßt, iſt nur mit meiner Genehmi⸗ gung zuläſſig. (gez.) Dr. Goebbels, Reichspropagandaleitung der NSDAP. Chef des Stabes Lutze in Stuttgart DNB. Stuttgart, 19. Nov. In Anweſenheit des Chefs des Stabes, Lutze, und des Gruppenführers Marxer-Berlin wurde am Samstagnachmittag das von der Stadt Stuttgart neu errichtete Hilfswerklager der SA-Gruppe Südweſt, das arbeitsloſen SA-Männern über die Dauer ihrer Arbeitsloſigkeit als Heim dienen ſoll, in feierlicher Weiſe ſeiner Beſtimmung übergeben. Nach Begrüßungsworten von Oberbürgermeiſter Dr. Strölin und dem Gruppenführer Südweſt Ludin hielt der Chef des Stabes, Lutze, eine An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte: In den letzten Monaten habe ich Gelegenheit gehabt, in allen Gauen Deutſchlands die SA⸗ Männer zu ſehen. Ich darf ſagen, daß die SA ſo wie überall in Deutſchland die alte geblieben iſt. Mit irgendeiner Untreue oder irgendeinem Verſuch zur untreue haben die SA-Männer nichts zu tun. Wir werden in aller Zukunft kein anderes Beſtreben haben, als die Befehle des Führers auszuführen. Am 30. Ja⸗ nuar 1933 hat der Führer den Grundſtein für den neuen Staat gelegt. Die Hauptaufgabe ſteht noch bevor. Dafür haben wir uns zu rüſten, körperlich und geiſtig. Wenn ich wieder zum Führer komme, dann freue ich mich, ihm das Verſprechen geben zu dürfen, daß auch in Stuttgart, in Württemberg, in der SA Gruppe Südweſt, die SA-Männer marſchieren, genau ſo wie früher in alter Treue und im alten Geiſt, um das zu erreichen, ar der Führer als Ziel geſetzt hat: ein ſtolzes, freies Deutſch⸗ and. Wichtig für Saarabſtimmungsberechtigte, deren Eintragung in die Abſtimmungsliſten noch nicht feſtſteht. DNB. Berlin, 16. Nov. Der Bund der Saarvereine teilt mit: Es beſteht Veran- laſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Rekurſe gegen bie Ent⸗ ſcheidung eines Kreisbüros auf den amtlichen, don der Abſtim⸗ mungskommiſſion herausgegebenen weißen Formularen einzu- legen ſind. Dieſe müſſen auf das ſorgfältigſte ausgefüllt wer⸗ den. Der Abſtimmungsberechtigte läuft ſonſt Gefahr daß der Rekurs wegen formeller Mängel verworfen wird. Wem ein ſolches Formular nicht zugegangen iſt, wende ſich an den Ver⸗ trauensmann oder die Geſchäftsſtelle des Bundes der Saar⸗ vereine, Berlin SW'ö11, Streſemannſtraße 42. Die genannten Stellen ſind auch bei der Ausfüllung der Formulare behilflich. Kurze Tageschronik. Diüſſſeldorf: Das Preisgericht für den Schlageter⸗ Wettbewerb hat nunmehr die Entſcheidung gefällt. Von den 160 eingeſandten Entwürfen wurden mit dem erſten Preis von je 3000 RM. ausgezeichnet: Entwurf 16 Erich zu Putlitz⸗ Hamburg. Entwurf 68 Prof. Karl Wach und Philipp Stang⸗ Düſſeldorf. Entwurf 122 Verfaſſer zur Zeit nicht ermittelt, Kennziffer 101010. Außerdem wurden 11 Entwürfe mit je 1000 RM. angekauft. Hamburg: Aus Anlaß der Richard Strauß ⸗-Feſt⸗ woche wurde dem Komponiſten die von Hamburg geſtiftete Johannes Brahms-Medaille verliehen. Altona: Auf einem Gartengrundſtück wurde eine weibliche ſchon halb verweſte Leiche ausgegraben, die als eine ſeit dem 14. Oktober vermißte Hausangeſtellte feſtgeſtellt wurde. Unter dringendem Mordverdacht wurde ein gewiſſer Fridolin Becker verhaftet, der mit der Hausangeſtellten ein Verhältnis hatte. Oppeln: Am Sonntagabend hat ein Einbrecher den SA Truppführer Florek durch einen Kopfſchuß getötet. Der Ein⸗ brecher konnte entfliehen. Genf: Die Bevölkerung von Genf hat ſich mit 23 422 gegen 13 328 Stimmen gegen die Finanz- und Steuervorlage des Mar⸗ riſten Nicole ausgeſprochen. Das Ergebnis hat in politiſchen Kreiſen großen Eindruck gemacht, da Nicole der Bundes- regierung gegenüber immer behauptet hatte, die Mehrheit der Bevölkerung hinter ſich zu haben. 8 ee ee ungen de. ſenen Nor. . Hoheltz it dem i ben je⸗ atalunge et, penn den On 15⸗ der Ver geht. mene al lulen habe die SA⸗ bor. l 5 9 2 Nr. 269— Dienstag, den 20. November 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Der Kampf um den Himalaja Aus dem Tagebuch eines Teilnehmers der deuiſchen Expedition 14. Auguſt. Am 236 Ahr ſtartet Pircher hinab durch den Bruch zum Lager VI, um Leupold heraufzurufen. Karlo Wien und Auf— ſchnaiter brechen zur gleichen Zeit mit den Kulis auf, um Pa— ſang zu holen. Allwein, Bauer und ich bleiben im Lager und ſitzen auf Blöcken in der Sonne, denn es iſt heut der dritte ſchöne Tag. So gegen 9 Ahr ſehen wir Pircher, Leupold und einen Träger mit großer Laſt heraufkommen. Es iſt Nima, der gleich beim Beginn des Bruches mit ſeiner ſchlecht ſitzenden Laſt fliegt, ſo daß ein Primus über das Eis rumpelt.— Das kann ja noch gut werden! Allwein und Pemba gehen den andern entgegen; mitten im Bruch treffen ſie ſich und Pemba nimmt dem Nima den Hauptteil der Laſt ab. Am 12 Ahr treffen ſie nacheinander von unten ein, es gibt gerade Eſſen. Am 3 Ahr machen wir uns fertig zur Beerdigung. Lang— ſam ſteigen wir hinauf zur Grabſtelle. Still legen wir unſeren Kaverl in die Gruft, während die Kulis erſt zu Häupten ihres Paſang drei Kerzen und neben ihm allerlei Kräuter verbrennen und unter Tenchedars Anleitung lange Gebete ſingen, bevor ſie? gtang ins Grab legen. Ein paar ſchlichte Worte unſeres Führers. Ein ſtilles„Vaterunſer“ noch— und dann fallen die erſten Schollen in die Gruft. Alle Blumen, die wir erreichen können, bringen wir mit Wurzeln herbei und pflanzen ſie auf das Grab. Sie wachſen in einem dichten Raſen von Sedun, den es hier viel gibt. Tenchedar hat ein Kreuz und einen Kranz aus Blumen geflochten. Ein Pickel fährt zu Häupten des Grabes in die Erde. An ihn wird der Kranz gehängt. Das Blumenkreuz liegt auf der Granitplatte. Direkt 3000 Meter über uns leuchtet der Gipfel des Kantſch“ in der Sonne, drei Adler fliegen ihre Kreiſe über unſeren Häuptern.— Wer darf ſich wohl rühmen, eine gewaltigere Ruheſtätte zu beſitzen als du, Xaverl?— Heut abend gibt's noch viel Arbeit. Telegramme an Beigel und die Preſſe, Briefe an Gourlay in Kalkutta wegen der Be— ſchaffung einer Bronzeplatte und mancherlei anderes muß ge— ſchrieben werden. Alles hängt an Bauer! Leupold bleibt heute nacht heroben. Morgen früh gehen er und Allwein hinab. Der Letztere wird gleich bis Lager III durchſauſen, um nach Fendt zu ſchauen, der dort mit einer Blinddarmentzündung liegt. Drum iſt auch Jul Brenner nicht zur Beerdigung herauf— gekommen, weil er den Fendt in Lager III pflegen muß. Spät gehts heut in den Schlafſack,— und noch bis tief in die Nacht ertönt der melodiſche Totengeſang der Kulis aus dem Trägerzelt. 17. September. Das erſte Tageslicht dringt durch die Wände der Eishöhle. Es iſt 6 Ahr. Der Metakocher beginnt zu ſummen. Es iſt kalt! Wie ſchlaftrunken erhebe ich mich heut; vorſichtig werden die gefrorenen Schuhe in der Sonne aufgetaut, mit meinem dünnſten Paar Socken komme ich gerade noch hinein. Bald ziehen die erſten Nebel über den Grat. 10 Ahr iſt es, als wir unſer Eisloch verlaſſen. Wir ſind voller Spannung. Müſſen wir doch heute den Sporngipfel erreichen und dann den ganzen Weg bis zum Kantſchgipfel überſchauen! Zuerſt geht's 2 15 16060 U — 4%/ %“ , 5 7% 5 (he 111 1 7 0 N N 575* . 770 einen Hang hinauf, dann führen Schneegrate weiter empor. Der Karlo geht voraus. Er ſpurt gleichmäßig wie eine Ma— ſchine. Der Schnee iſt Pulver mit einer leicht verblaſenen Wind— Harſcht⸗Schicht; hier oben geht faſt dauernd ein leichter Wind. Langſam, ſtetig geht es hinauf! Aber dort, wo wir den Sporngipfel erwartet haben, iſt er noch nicht, ſondern hier iſt nur ein Schneebuckel, von dem aus ein viele hundert Meter langer, kaum ſteigender Grat weiterführt, an deſſen Ende ſich ein ſteiler Firngipfel erhebt, deſſen linke Flanke von plattigem Fels gebildet wird. Das muß der Sporngipfel ſein! So geht es nach kurzer Raſt weiter. Wie ein Dachfirſt verläuft das lange, faſt horizontale Gratſtück. Wie eine unend⸗ lich lange Perlſchnur glitzert die Spur hinter uns in der Sonne. And vorn ſtapft der Karlo Schritt für Schritt. Nebel jagen über den Grat und hüllen uns ein, dann reißt es wieder auf— ein dauernder Wechſel. Wer durfte je ſolche Bilder ſehen zuvor, Endlos gleitet der Blick hinüber über das bis zu den grünen Wieſen Nepals. Ja, Grün ſehen wir hier ſeit vielen Wochen wieder zum erſten Male! And links der Kantſchgipfel, um den die Nebel brauen, mit wil— den Zacken in der Flanke, die wir noch nie ſahen. And der Nordgrat führt flach und ohne Hindernis zum Gipfel. Keine Abbrüche enthält er, was von unten ſo erſcheint, ſind die in der Weſtflanke ſtehenden und über den Grat vorragenden ſteilen Felszacken. Die Weſtflanke, mit der der Nordgrat flach nach Weſten abfällt, iſt ein blockdurchſetzter Schneehang. Leber ihn wird man am beſten zum Gipfel anſteigen unter Amgehung der Felstürme, die dem Hang entwachſen. Weiter geht es! Es wird ſteiler! Der horizontal verlaufende wie wir hier Munich Gap oben „„Kangchendzöngo“ iſt der tibetaniſche Name des Berges; er bedeutet„Die fünf Schatzkäſtchen des großen Schnees“. In letzter Zeit hat ſich weitgehend hiefür die Kurzform„Kantſch“ eingebürgert. Grat geht in einen ſteilen Aufſchwung über, der zum Sporn— gipfel leitet. Auf der Zemuſeite treten plattige Fellen hervor. Der Sporngipfel ſelbſt iſt eine ſcharfe Firnſchneide. Hinauf, 7 1 . =. 4 N 6 2 —— 2 * n hinauf! Ich, der ich am Morgen noch ſchlecht beieinander war von der Aeberanſtrengung geſtern, fühle mich immer beſſer, je höher wir kommen, und jetzt ſpurte ich direkt hinauf ohne weſent⸗ lich zu ſchnaufen. a l Es iſt 2 Ahr; vier Stunden haben wir vom Lager XI herauf gebraucht. Das Aneroid zeigt 7940 Meter; 100 Meter pro Stunde haben wir trotz der ſchweren Spurarbeit und der großen Horizontalentfernung zurückgelegt. Wir ſte hen auf dem Sporngipfel, vor uns eine etwa 60 Meter tiefere Scharte, dann zieht ein etwa 150 Meter hoher, ſteiler Schneehang zu. einem Gratbuckel— Zuckerhut getauft— im Nordgrat des Kantſch empor. 5 1 Der Hang ſieht gemein aus, rechts ſind ſchon einige La- winen abgegangen, links und geradeaus iſt der Schnee ein— geriſſen. Alles abrutſchbereit. Es ſieht recht bitter aus! Vom„Zuckerhut“ aus geht es ohne weſentliche Hinder⸗ niſſe über den Nordgrat hinauf zum Gipfel, aber es iſt noch weit! Ich glaube, daß man mit einem zwölften Lager allein, wie wir gehofft hatten, nicht auskommt. Man wird noch ein dreizehntes Lager in der oberſten Scharte des Nordgrates be⸗ ziehen müſſen, von dem aus man mit Sicherheit den Gipfel an einem Tag erreichen würde. Lange laſſen wir unſere Blicke herumgehen. Von Nepal nach Tibet, vom Munich Gap zum Kantſchgipfel. Alles iſt wie ein Traum! Der Kangchen— unſer Ziel ſeit Monaten— zum Greifen nahe. Jeder Meter Wegs überſehbar. Die ab und an über den Sporngipfel und den Grat ſtreichenden Nebel zeigen uns, wie kalt es wird, wenn die Sonne fort iſt und mahnen uns zur Umkehr. Langſam ſteigen wir ab. Wieder geht's über das lange horizontale Gratſtück Schritt für Schritt zurück. Die Sonne ſteht uns im Rücken; ein leichter Wind ſpielt mit dem Pulverſchnee und bläſt ihn in Schwaden über den Grat. So geht es von 8000 Meter wieder hinab auf 7600 zum Lager XI. Aus„Das Kantſch-Tagebuch“ von Hans Hartmann. Herausgegeben von Karl Wien. Mit Zeichnungen von Jürgen Klein. 151 S. Verlag Joſef Köſel& Friedrich Puſtet, München. Der Reiter auf dem Meeresgrund Peter der Große im Baltiſchen Meer— Ein Taucher kommt ſchreckensbleich nach oben Vor einigen Tagen iſt in Riga ein eſtniſcher Bergungs- dampfer eingetroffen, der einige mächtige Metallbrocken an Bord hatte. Wenn man ſie näher anſchaute, dann ergab ſich, daß ſie Teile eines Denkmals waren, das zuſammengebaut Peter den Großen auf einem Pferde darſtellte. Das Bronze-Denkmal hatte ſtark Tang und Muſcheln angeſetzt. Aber das wird ſich beſeitigen laſſen. Man wird Peter den Großen zwar nicht auf ſeinem früheren Platz, doch immerhin in einem Muſeum aufſtellen. Kein leichtes Stück— dieſes Denkmal, weder dem Gewicht nach noch überhaupt. Schließlich hatte man es vom Meeres- grund heraufholen müſſen, wo es gut 19 Jahre geſchlummert hatte. And hier beginnt das unheimliche Erlebnis des Tauchers von Tallinn. Der Bergungsdampfer war von einer engliſchen Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft veranlaßt worden, doch einmal nach dem 2205 Tonnen großen Schiff zu ſuchen, das auf dem Wege von Riga nach Petersburg im Jahre 1915 von einem deutſchen U-Boot verſenkt worden war. An Bord befanden ſich mancherlei Wertſachen, die damals die Zarenregierung vor einer drohenden Beſetzung Rigas durch die Deutſchen in Sicherheit bringen wollte. Darun⸗ ter waren auch— die Glocken der Kirchen von Riga und eben das Denkmal Peters des Großen. Als nun in der Nähe der vermutlichen Fundſtelle ein Taucher herabgelaſſen wurde, dem man nichts von dem Denkmal an Bord des Schiffes erzählt hatte, zog er plötzlich an der Signalleine höchſten Alarm. Man holte ihn hoch. Ein ſchreckensbleiches Geſicht ſchaute aus dem Helm hervor. „Da unten— auf dem Boden des Meeres geht ein Reiter um ſtöhnte er. Er hatte auf dem Wrack einen Reiter zu Pferde ge⸗ ſehen, der ſich auf ihn zu bewegte. Dieſe Bewegung war natür⸗ lich eine Täuſchung geweſen, die durch das Waſſer und ſeine Bewegung hervorgerufen wurde, ferner wohl auch dadurch, daß ſich die am Kopf des Reiters und des Pferdes feſtſitzenden Tang fäden ſich mit der Strömung bewegten. ö Erſt nach einigen Tagen hatte ſich der Taucher von ſeinem Schok erholt. Als man ſich jetzt daran machte, das Denkmal emporzuholen, ergab ſich, daß der Kran an Bord des Schiffes zu ſchwach war. Man mußte alſo den geheimnisvollen Reiter auf dem Meeresgrund zerlegen und in Stücken zur Ober⸗ fläche emporholen. Jetzt wird man ihn alſo wieder zuſammenſetzen, den großen bronzenen Peter den Großen vom Grund des baltiſchen Meeres. Der Taucher aber wird ihn ſein Lebtag nicht vergeſſen. Dafür war der Eindruck zu unheimlich— und doch ſo erklärlich. PPP Deshalb begeht man in Japan Selbſtmord! Folgen der Fehlleitung eines Kraftwagens des Kaiſers von Japan DNB. Tokio, 19. Nov. Auf einer Beſichtigungsreiſe, die der Kaiſer von Japan nach den Manövern machte, wurde durch ein Verſehen eines Polizei⸗ ſergeanten der Kraftwagen des Kaiſers in eine falſche Straße geleitet. Diefes Vorkommnis hat nun für europäiſche Begriffe recht ſchwerwiegende Folgen gehabt. Der Polizeiſergeant ver⸗ ſuchte durch Harakiri ſeinem Leben ein Ende zu machen. Er ſtieß ſich ſeinen Dienſtſäbel in den Hals und verletzte ſich ſo ſchwer, daß ſein Zuſtand ernſt iſt. Die Regierung hat einen Anterſuchungsausſchuß eingeſetzt, der alle für die Fehlleitung des kaiſerlichen Wagens verantwortlichen Beamten ermitteln ſoll. Der Gouverneur der Provinz Guma, der Polizeichef und der Polizeidirektor von Guma wurden zu einer Geldſtrafe ver— urteilt, die 10. v. H. ihres Jahresgehalts beträgt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß auch hohe Beamte in der Regierung zum Rücktritt gezwungen werden. Wie weiter bekannt wird, hat bei den letzten Manövern auch ein Soldat Harakiri be- gangen, da er ſein Seitengewehr verloren hatte, das, wie alle Waffen der Soldaten, als perſönliches Eigentum des Kaiſers angeſehen wird. Demonſtrationen gegen die„Pfeffermühle“ Weitere Kundgebungen vor dem Züricher Emigrantenkabarett. DNB. Zürich, 19. Nov. Am Sonntagabend ſammelten ſich in der Amgebung des Kurſaales, wo Erika Manns Kabarett„Die Pfeffer⸗ mühle“ gegenwärtig gaſtiert, wie in den beiden Vorabenden, wiederum zahlreiche hauptſächlich frontiſtiſchen Kreiſen ange- hörende junge Leute an, um gegen die Vorführungen zu demon⸗ ſtrieren. Bei der Säuberungsaktion der Polizei wurden 34 Per- ſonen, die ſich den polizeilichen Anordnungen widerſetzten, feſt— genommen und nach Feſtſtellung der Perſonalien wieder frei— gelaſſen. Bei einem der Feſtgenommenen wurde ein Füllfeder⸗ halter, der als Gasſchutz-Piſtole verwendet werden kann, gefunden. 25köpfige Verbrecherbande verhaſtet 1 DNB. Wien, 19. Nov. Eine große Verbrecherbande, die in phantaſtiſchen Ani— formen aufzutreten pflegte und ſeit Monaten in Niederöſterreich ihr Anweſen trieb, konnte jetzt verhaftet werden. Die Bande, der 25 Perſonen angehörten, hat zahlloſe Ein⸗ 10 Falſchſpieldelikte und ſonſtige Betrügereien auf dem Ge— wiſſen. Im Segelboot verdurſtet DNB. Los Angeles, 19. Nov. Der Fiſchdampfer„Santo Amaro“ meldete ſunkentelegra⸗ phiſch, daß er am Strand der Inſel Marchena, die zur Galapagos⸗Gruppe gehört, ein kleines Segelboot be⸗ merkt habe. Bei näherer Unterſuchung habe die Beſatzung des Fiſchdampfers eine männliche und eine weibliche Leiche gefunden. Da der Kopf der männlichen Leiche bedeckt geweſen ſei, ſei an⸗ ſcheinend der Mann zuerſt geſtorben. In einiger Entfernung habe die Leiche der Frau gelegen. Beide ſeien offenbar ver⸗ durſtet, da die kleine Inſel ohne Trinkwaſſer ſei und ſelten beſucht würde. Bei der Leiche ſei ein deutſcher Paß und eine franzöſiſche Erkennungskarte gefunden worden. Der Paß ſei auf den Namen Alfred Rudolf Lorenz ausgeſtellt geweſen. Aus der franzöſiſchen Erkenntniskarte ſchlöſſe man, daß Lorenz ſich zuletzt in Paris aufgehalten habe. Außerdem ſeien Briefe, die den Namen Margarete Wittmer trugen, ge⸗ funden worden. Wie ergänzend aus Guayaquil(Ecuador) berichtet wird, haben zwei Deutſche namens Rolf Blomberg und Mar⸗ tin Foegli, die am Ende der vergangenen Woche von den Galapagosinſeln nach Guayaquil zurückkehrten, den dortigen Be⸗ hörden gemeldet, daß die auf der Galapagosinſel Santa Maria lebende Baroneßß Wagner⸗Wehrborn und ihr Begleiter vermißt würden. Ob die Vermißten mit den vom Fiſchdampfer Santo Amaro e e Toten identiſch ſind, konnte bisher nicht feſtgeſtellt werden. Haſen und Faſanen in der Winterhilfe Nö. Berlin, 19. Nov. Zu dem Aufruf des Reichsjägermeiſters über die Beteili⸗ gung der deutſchen Jägerſchaft am Winterhilfswerk hat, wie das Nos meldet, der preußiſche Miniſterpräſident als Leiter der Landesforſtverwaltung einen Erlaß an die Landforſtmeiſter ge⸗ richtet. Er bringt darin den Aufruf des Reichsjägermeiſters zur Kenntnis und beſtimmt für die preußiſchen Staatsforſten, daß in der Woche vom 9.—15. Dezember der Hauptabſchuß des zum Abſchuß frei gegebenen Wildes erfolgen ſoll. Den einzelnen Revierverwaltern wird es zur beſonderen Pflicht gemacht, daß von den Staatsrevieren in der genannten Winterhilfswoche Wildpret in ſo umfangreicher Zahl an das WHW zur Abliefe⸗ rung gelangt, daß damit auch tatſächlich eine einſchneidende Wir⸗ kung und Hilfe für die armen Volksgenoſſen erzielt werde. Die Staatsforſten haben beiſpielgebend in der Aktion voranzugehen. 95 allem Haſen und Faſanen ſollen zur Ablieferung ge⸗ angen. London: Der bekannte britiſche Heerführer im Weltkrieg, Sir William Hamilton, Präſident des Frontkämpferbundes von Schottland, ſprach ſich gegen eine engliſche Einmiſchung an der Saar aus. 1. 0. 3 e eee ee 3 N eee D e Nad — ... ̃ ²⅛— N — —.. ̃˖ — 8 „5* 8 9 2 E Aus Nah und Fern ** Frankfurt a. M.(Gau⸗Hahnenverſteige⸗ rung.) Unter zahlreicher Beteiligung aus allen Gebieten der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſaus fand am Sonntag auf dem Feſthallengelände die erſte Gau-Hahnenverſteige— ruug ſtatt. Es waren etwa 170 Hahnen, vorwiegend weiße Leghorn, zur Verſteigerung geſtellt. Davon trugen über 40 den 1. Leiſtungspreis und je etwa 60 den 2. und 3. Lei⸗ ſtungspreis. Die Preiſe hielten ſich in mäßigen Grenzen. Nur vereinzelte Hahnen erzielten Preiſe von 30 Mark und darüber. Mit ſilbernen Preiſen der Landesbauernſchaft wurden ausgezeichnet: Weinbera-Walldorf, Beichert-Lan⸗ genhaake, Ober-Hardthof-Gießen und Ludwig Emerich⸗ Rönthges. Die Goldene Preismünze der Reichsfachſchaft landwirtſchaftlicher Geflügel- und Herdbuchzüchter erhielt Joh. Nebel⸗Ortenberg. Silberne Preismünzen wurden zu— erkannt dem Hof Keller in Niederrode, Dahmer u. Schmidt in Buchbach und Geflügelhof Straus, Georgenhauſen. Bronzene Preismünzen erhielten Friedrich Penk in Worms und Konrad Monke in Kelkheim. Frankfurt a. M.(Aus der Haft entlaſſen.) Der Gründer der Allgemeinen Spar- und Kreditkaſſe, Her⸗ bert Engler, iſt, nachdem ſich auch die weitere Verhandlung vor der Großen Strafkammer gegen ihn günſtig geſtaltet hatte, am Samstag nach Schluß der Sitzung aus der Unter⸗ ſuchungshaft entlaſſen worden. Die Verhandlung wird am Montag fortgeſetzt. Frankfurt. Das Ergebnis des Eintopf⸗ ſonntags in Frankfurt.) Als finanzielles Ergeb⸗ nis des Eintopfſonntags ſind in Frankfurt rund 61000 RM zu verzeichnen. Dieſer Betrag dürfte ſich aber noch um einige tauſend Mark erhöhen, da in den nächſten Tagen noch eine Nachſammlung ſtattfinden muß. Im Oktober N10 der Eintopfſonntag den Betrag von 58 310 RM er— racht. ** Frankfurt a. M.(Prozeß gegen ein Betrü⸗ gerkonſortium)) Nach längerer Vorunterſuchung hat die Staatsanwaltſchaft gegen den Auguſt Heinrich Mom⸗ berger ſowie vier weitere Perſonen Anklage wegen Betrugs in einer Reihe von Fällen und wegen Antreue erhoben. Momberger war Inhaber und Leiter mehrerer Erzhandels⸗ firmen und Eiſenſteingruben. Durch geſchickte Zuſammenfaſſung ſeiner Unternehmungen, die zum großen Teil wertlos waren, täuſchte er nach außen einen großen Konzern vor, um ſich ſo Geld zu verſchaffen. Kurz vor dem Zuſammenbruch ſeiner Unternehmungen brachte es Momberger noch fertig, ſich durch Ausgabe von Obligationen, denen er zum Anreiz des Publi⸗ kums noch Gratiskuxe beigab, die ohne jeden Wert waren, ungefähr 200 000 Mark zu beſchaffen. Hanau.(Der Geldkaſſettenraub im Ha— nauer Hofbrauhaus.) Der 46jährige Anton Schmitt und der 35jährige Jakob Rößer, beide in Hanau wohnhaft, hatten in der Nacht zum 25. Juli ds. Is. durch gewaltſames Oeffnen der Bürotür des Hofbrauhauſes Hanau eine etwa einen halben Zentner ſchwere eiſerne Geldkaſſette, in der er E 0 ſich 1081 Mark befanden, herausgeholt, über die das Brau⸗ haus umgebende Mauer geſchafft, dann auf einen aus einem Nachbargrundſtück entwendeten Handwagen geladen und auf den früheren Exerzierplatz bei Großauheim gefahren. Dort angekommen, wurde die Kaſſette gewaltſam geöffnet. Die Freude nahm bald ein Ende, denn es wurde ſehr flott und auffällig gelebt, ſo daß bald zur Verhaftung der beiden Ein⸗ brecher geſchritten werden konnte. Der in der beſtohlenen Brauerei tätige Willi Meyer war den beiden Einbrechern durch Rat und Tat behilflich geweſen. Jetzt ſtanden Schmitt und Rößer als Haupttäter und Meyer wegen Beihilfe vor der Großen Strafkammer Hanau. Schmitt, der als Artiſt die deutſchen Lande durchzogen und ſich an vielen Orten ſtraffällig gemacht hatte, weiſt 23 Vorſtrafen auf, auch 12 Jahre Zuchthaus. Die Große Strafkammer bedachte Schmitt mit vier Jahren Zuchthaus, Rößer mit drei Jahren Zucht⸗ haus und Meyer mit eineinhalb Jahren Zuchthaus. Aus Mannheim Mannheim, 19. November. l Schaukäſten und Autos ausgeraubt. Auf ihren Beuke⸗ zügen raubten vier erwerbsloſe junge Leute Schaukäſten und Autos aus; in einem Falle verübten zwei von ihnen in Neuoſtheim einen Einbruch, bei dem ihnen 118 Mark in die Hände fielen. Der Hauptangeklagte Karl Walter führte einen Revolver bei ſich, den er aber nur aus Furcht vor den Kommuniſten getragen haben will. Mangels Be⸗ weiſes, daß er die Waffe zu Zwecken ſeiner Diebereien, mit ſich führte, wurde das Verfahren wegen Führung der Waffe auf Grund der Amneſtie eingeſtellt. Das Schöf⸗ fengericht verurteilte ihn, da er an allen Diebſtählen be⸗ teiligt war, zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, Hein— rich Volz zu einem Jahre zwei Monaten, Willi Kupfer zu zehn Monaten, Auguſt Bopp zu ſieben Monaten Gefäng— nis. Die Verurteilten blieben in Haft. 6 U Mannheim.(Ein Jahr Gefängnis für Kör⸗ perverletzung mit Todesfolge.) Das Schwurge⸗ richt verhandelte gegen den 31 Jahre alten ledigen Karl Eiermann von Mannheim wegen Körperverletzung mit Todes folge. Der Angeklagte hatte am Nachmittag des 2. Auguſt dem 14 Jahre alten Lehrling Friedrich Möhrenberg in der Wurſtküche einer Metzgerei in der Clignetſtraße ein Meſſer, deſſen Klinge 27, der Stiel 13 Zentimeter lang war, in den Rücken geworfen. Das Meſſer traf unglücklicherweiſe das Rückgrat, ſo daß Rückenmarkflüſſigkeit eintrat und der Junge infolge der durch die Verletzung eingetretenen Hirn— hautentzündung am 10. Auguſt im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb. Der Angeklagte, der zuerſt leugnete, behauptete ſchließ⸗ lich, das Meſſer ſei ihm bei einer entſprechenden Bewegung ausgerutſcht und habe den Jungen aus zwei Meter Ent⸗ fernung getroffen. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen und vorgenommenen Verſuchen konnte die tödliche Ver⸗ letzung auf dieſe Art nicht eingetreten ſein; immer wieder fiel der ſchwere Stiel des Meſſers zuerſt auf den Boden. Der Junge ſoll ſich auf dem Krankenbett geäußert haben, Eier⸗ mann habe es nicht gern getan. Nach einer umfangreichen Beweisaufnahme kam das Gericht zur Verurteilung des An— küßt Jungfer Varbara? Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbichaftsgeſchichte von Robert Maas 2 Joſeph, etwas verwirrt, daß er jetzt ſchon wieder einen Dingelsdorfer traf, beſann ſich, welche Frage er zuerſt beant— worten ſolle. Die über die Akuſtik wäre ihm wohl am ſchwerſten gefallen. Aber Lehrer Pauker enthob ihn der weiteren Aeber— legung, froh, einen zweiten mit dem geliebten Vereinsabzeichen zu treffen. Er nahm ihn freundlich beim Arm, was dem tapfe— ren Joſeph von ſeiten des Herrn Lehrers noch nicht paſſiert war. Beide gingen einträchtig zurück, benutzten aber, wie auf ge— heime Verabredung, nicht den Eingang durch den Gaſthof und das Lokal, ſondern gingen unter dem Triumphbogen her un— mittelbar zur Wieſe, wo ſoeben die letzten Hammerſchläge der Zeltbauer verhallten. Bierfäſſer wurden von Wagen gerollt, Metzger in blendendweißen Kitteln ſchleppten Körbe mit Würſt⸗ chen und Semmeln heran und allenthalben zeigte ſich eine bunte Geſchäftigkeit. Herr Pauker begriff nicht, warum Joſeph noch langſamer zu gehen ſchien als ſonſt. Als ſie aber mitten auf der Wieſe ſtanden, ſah er faſt nur Dingelsdorfer auftauchen, teils mit, teils ohne Sängerabzeichen. Sie ſtrichen gelangweilt an den Zelten vorbei, als ſcheuten ſie ſich, einander zu begegnen. Joſeph entdeckte juſt vor dem Sängerzelt ſeinen Bruder Hubert. Der Junge hat doch ſonſt nur für Fußball und höchſtens noch für die Turnerei Intereſſe. Wie kam er nun hierhin? und was war ihm an dieſem Zelt gelegen? Er hätte ihn mit den Fragen bloßſtellen können, was jedoch in ihm ſelbſt im voraus ſchon ein peinliches Gefühl erregte. „Sollen wir nicht erſt mal ſehen, wo das Klavier bleibt, Herr Lehrer?“ fragte er, plötzlich ſtehenbleibend.„Es muß ja noch aus der Wirtſchaft hinübergeſchafft werden.“ 50 überlaſſen wir das lieber dem Ortskomitee, Herr Huber.“ Der Lehrer ſchritt weiter. In dieſem Augenblick wandte ſich Hubert vom Sängerzelt ab, um nun das Tanzzelt in Augen— ſchein zu nehmen. Auch die anderen Dingelsdorfer verſchwan— den aus der Nähe, als die beiden, gleichſam als Herolde der kommenden Dinge, ſich dem Zelte näherten. Die Sonne ſtand hoch am Himmel. Das Mittagsläuten kündete an, daß die feierliche erſte Hälfte des Sonntags vorbei ſei. In einer Stunde würde der Extrazug von Dingelsdorf ab— fahren und nach einer weiteren halben Stunde würde es nicht mehr auffallen, in Gernegroda zu ſein. Pauker und Joſeph Huber nahmen in dieſer Stunde unauffällig einige Würſtchen mit Senf und Bier, um nicht in den Gaſthof gehen zu müſſen. Sie erſpähten dazu einen Moment, da ſich gerade niemand vor der Wurſtbude befand. Wo die anderen Dingelsdorfer blieben. war ihnen vorerſt gleichgültig. Zum Feſtzug würde man ſich ſchon zuſammenfinden. 3. Kapitel.— Eine ganze Stunde brauchte das Gewühl der aus allen um— llegenden Dörfern herbeigekommenen Geſangvereine, um ſich zum Feſtzuge zu formieren. Von den Giebeln der Häuſer, die den Kirchplatz in Gernegroda einſäumen, hingen die Fahnen geduldig und ohne ſich zu regen in bunter Farbenpracht herab. Die Schul- buben, die gewürdigt waren, den Vereinen das Namensſchild voraufzutragen, die Fahnenträger mit ihren feſtlichen dunkel⸗ roten, grünen, blauen, goldenen oder ſilbernen Schärpen ſtanden unter ihren Fahnen und warteten. Die Herren Vorſitzenden und Präſidenten liefen mit hochroten Köpfen herum und ſuchten ihre Sänger, ſchon weidlich verärgert über die Anziehungskraft, die das Bier im goldenen Stern und im blauen Ochſen auf die Sängerkehlen ausübte. Standen die Tenöre in Reih und Glied, dann feblten die Bäſſe, und waren die Bäſſe endlich zur Stell', dann war es inzwiſchen den Tenören zu lang geworden. Es war aber auch ſo heiß, daß beim beſten Willen ein deutſcher Mann nicht mit ungeſchmierter Kehle den Weg zur Walſtatt antreten konnte. Vor ihren Häuſern ſtanden die Gernegrodger Kopf an Kopf und muſterten die auserleſene Schar junger, ſtrammer und älterer, wohlbeleibter Männer in ihren mehr oder weniger gut ſitzenden ſchwarzen Gehröcken, denen man zum Teil noch anſah, daß ſie als Brautanzug einmal eine hohe Weihe erhalten hatten und durchaus nicht ahnen konnten, wie gut ſich das damals noch nicht vorhandene Bäuchlein in der Ruhe und Zufriedenheit des ehelichen Glückes entwickeln würde. Endlich, gegen 16 Ahr, hob der Tambour-Major der ehe— maligen Regimentskapelle der Füſiliere ſeinen Stab. Mit kräf— tigem Bums ſetzte die Muſik ein, die Fahnen ſtanden hoch in der Luft, die Beine nahmen den Takt auf, der Zug marſchierte und alles, was ringsum ſtand und wartete, ſchritt nebenher, Freude in den Geſichtern, in den Gliedern der Rhythmus des klingenden Spiels. Voraus trabte die Jugend, der Reiterverein von Gerne— groda eröffnete den Zug mit ſechs ſchweren Gäulen, die mit dem beſten Willen nicht in Tritt zu bringen waren. Es folgte die beſagte Regimentskapelle, vier Trommeln, vier Pfeifer, Trom— peten, Fanfaren und was alles zu einer vollſtändigen Kapelle gehört. Dann kamen die Vereine nach alphabetiſcher Ordnung; in der Mitte marſchierte die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr von Neuſtadt; es folgte noch ein halbdutzend Sängervereine, dann kam die Philharmonie aus Dingelsdorf, eine Bläſerkapelle, die aus zwölf Männern mit roten, ſchwitzenden Vollmondgeſichtern und reſpektablen Reſonanzböden beſtand. In ihrer Mitte aber ſchritt, die dicke Trommel auf dem Rücken, juſt wie eine zwei— beinige Schnecke mit ihrem Häuschen: Felik. Man ſah von ihm nur den roten, ſchwitzenden Kopf, den er mit ſeinem bunten Taſchentuch abwiſchte, und die kurzen Beine, die bei jedem Schlage zuſammenknickten, den der hinter ihm gehende Schläger mit Wucht auf die Felle und Deckel ausführte. Felix ſah nicht, wie ſie an den Straßenecken ſtehenblieben und lachten; er hörte Verhaftung an. J Heidelberg.(Ein Turnerführer geſtorben.) Hier ſtarb im Alter von 71 Jahren ein bekannter badiſcher Turner, der Realſchuldirektor Daniel Weiß, der bis vor einigen Jahren Leiter der Schwetzinger Realſchule geweſen iſt. Weiß war einer der tatkräftigſten Förderer des Turnens in der Deutſchen Turnerſchaft und iſt als langjähriger Vor⸗ ſitzender des Badiſchen Neckarturngaues und ſpäterer Ehren⸗ kreisführer vielen Turnern in Baden bekannt geweſen. A Heidelberg.(Aus dem Auto gefallen.) In der Nacht fiel ein Mann aus Mannheim während der Fahrt durch die Stadt aus einem Perſonenkraftwagen und erlitt verſchiedene leichte Verletzungen. Der Mann hatte ſich bei der Fahrt mit dem Arm verſehentlich auf die Türklinke ge⸗ ſtützt, ſo daß dieſe nachgab und die Wagentüre ſich öffnete. Weinheim.(Ernte des Todes.) Der Feuerwehr⸗ Ehrenkommandant, Uhrmacher Philipp Kraut, iſt im 83. Le⸗ bensjahr geſtorben. Er war eine ſehr bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit und gehörte der Freiwilligen Feuerwehr 58 Jahre an. Sein Stolz war das Ehrenkreuz des Landes⸗ Feuerwehrverbandes Baden, das er für 50jährige Dienſtzeit erhalten hatte. [ Leimen.(Ein Unglück kommt ſelten al⸗ lein.) Der 37 jährige Rangierarbeiter Jakob Nägele ver⸗ unglückte beim Rangieren im Güterbahnhof Heidelberg derart, daß er die rechte Hand verlor und ſich gleichzeitig einen Oberarmbruch zuzog. Er wurde mit ſchweren inne⸗ ren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Seine Ehe⸗ frau Eliſe. die ſich auf dem Heimfahrt vom Beſuch ihres verunglückten Mannes befand, fiel an der Halteſtelle der Schillerſtraße von der Straßenbahn und erlitt eine Ge⸗ hirnerſchütterung, Bluterguß und innere Verletzungen. U Neckargemünd.(Der Katharinenmarkt.) Das alte Reichsſtädtchen an der Einmündung der Elſens in den Neckar war das Ziel vieler Beſucher aus dem Neckartal und dem Odenwald und ſelbſt von Mannheim. Der Katharinen⸗ markt, ein jahrhunderte altes Privileg Neckargemünds, hat ſich wieder als ein beliebtes Volksfeſt erwieſen, dem aber auch eine nicht geringe wirtſchaftliche Bedeutung zukommt, denn eine große Anzahl von Händlern belebte die für den Durch⸗ gangsverkehr geſperrte Hauptſtraße. Zwar ſind die„Bohrer“ aus dem kleinen Odenwald, nach denen der Katharinenmarkt im Volksmund auch„Bohrermarkt“ heißt, ſo ziemlich ver⸗ ſchwunden; ſie verkauften in früheren Jahren in Neckargemünd ihre handwerklichen Erzeugniſſe, beſonders Holzwaren. Das reizende Städtchen, im Sommer ſtets das Ziel vieler Aus⸗ flügler, nahm auch diesmal wieder Tauſende von Markt⸗ beſuchern auf. Während der Sonntag nach altem Herkommen den richtigen, lärmvollen Jahrmarktbetrieb mit ſich brachte, iſt der zweite Markttag, der Montag, mehr den Orts⸗ anſäſſigen und Nachbarn aus der nächſten Umgebung ge⸗ widmet, Q Tauberbiſchofsheim.(Großer Erfolg der Mar⸗ tinimeſſe.) Die von Miniſterpräſident Köhler eröffnete Martinimeſſe brachte einen vollen Erfolg, ſowohl hinſichtlich des Beſuches als auch auf die Umſätze. Handel, Gewerbe und nicht, wie es ſich von Mund zu Mund weiterpflanzte, der Felix ſei auch wieder da. Er war immer da, wenn es für die Dingels⸗ dorfer Philharmonie etwas zu ſpielen gab, und war nur darauf bedacht, Haltung zu bewahren. Drei Mark verdiente er, dazu eine Mark für ſein Verzehr und freie Bahnfahrt. Dafür tat Felix ſchon etwas! Den Schluß bildete der feſtgebende Verein, in deſſen Mitte der mit Eichenlaub bekränzte Wagen der Jubilare fuhr, vier an der Zahl, alle mit dem weithin ſchimmernden Silberkranz um den glänzenden Zylinder. Als der Zug unter dem Triumphbogen vor dem Heidekrug bindurchmarſchiert war, drängte das Volk in hellen Scharen nach, und im Nu wogte die Feſtwieſe in buntem Durcheinander. Die Fahnen fanden ſich an der Seite der Sängerbühne zuſammen. Die Muſik verſtummte, Felix durfte ſeine Laſt ablegen, knöpfte ſeinen weichgewordenen Kragen auf und reckte ſeine ſteifge⸗ wordenen Glieder. Es gelang ihm, ſich einen Weg durch die feſtlichen Gehröcke bis an die Quelle des ſchäumenden Bieres zu bahnen. Als er endlich ſein Glas in der Hand hielt, brach um ihn ein lautes und berzliches Halloh aus: Proſt, Felix! Proſt! Menſch, wo haſt du denn deinen Buckel gelaſſen? Es war nicht ganz klar, ob die guten Leute damit die dicke Pauke meinten oder die Erhöhung ſeines Rückens, die ihm bei ähnlichen Gelegenheiten mit der lauten Freundlichkeit auch ein gutes Maß an Spott eintrug. Aber Felix hatte keine Zeit, ſich mit den Leuten einzulaſſen. Er hatte allmählich eine dicke Haut bekommen und trug ſeinen Buckel mit trotzigem Stolz. Als er getrunken hatte, wiſchte er ſich mit ſeinem Taſchen⸗ tuch den Mund ab und ſtrebte dem Ausgang der Feſtwieſe zu. Bis das Singen und Tanzen anfangen werde, hoffte er wieder zurück zu ſein. Er buſchte wie ein Wieſel durch die dem Heidekrug zu— tromende Menge und befand ſich ſchon nach wenigen Minuten in der Seitengaſſe, in der er geſtern in dem kleinen Fachwerk⸗ häuschen einen Beſuch hatte machen wollen. Die Tür war nur angelehnt. Als er öffnete, ſtand er auch ſchon auf einem ganz engen Flur, von dem er in eine dunkle Stube mit alten wackligen Möbeln hineinſchauen konnte. In einem mit ſchäbigen Polſtern bezogenen Seſſel ſaß die Kathrin und las aus einem Erbauungs⸗ buche. Die gute Alte ſchien nicht gehört zu haben, daß Felix die Tür aufmachte. Er zögerte einen Augenblick, etwas zu ſagen und wartete, bis ſie ihren Satz zu Ende geleſen haben mochte. Den— noch ſchrak ſie zuſammen, als er ſie endlich„Tag, Kathrin!“ begrüßte. „Ach Zemine, Felix, wat haſt du mich erſchreckt.“ „So andächtig, Kathrin?! Ich wollt' nur eben„Guten Tag“ ſagen. Wie iſt es? Gehſt du nicht mit zum Heidekrug?“ Kathrin erhob ſich aus ihrem Seſſel und ſchlurfte herbei, um Felix einen Stuhl anzubieten. Sie war in dem Alter, da der Menſch am Sonntagnachmittag gern zu Hauſe bleibt und ſeine alten Knochen hinter dem Ofen ausrubt. . Die Kathrin war zeitlebens für andere dageweſen. In ibren jungen Jahren Pfarrersköchin, hatte ſie ſich ſoviel zu⸗ ſammengeſpart, daß ſie in ihrem Häuschen ein beſcheidenes Da— ſein führen konnte. Niemandem war ſie etwas ſchuldig, von niemand war ſie abhängig. Als dann die ſchlechten Zeiten kamen und das Erſparte zuſammenſchmolz wie Butter in der Sonne, mußte ſie wieder zu anderen Leuten. Schließlich hatte der Amerikaner ſie mit Beſchlag belegt. Sie vermietete ihr Häus⸗ chen und zog hinüber nach Dingelsdorf, wurde Haushälterin beim alten Siebzehnrübel und war ſeitdem aller Sorgen ent⸗ hoben. Böſe Zungen behaupteten damals, der Alte werde die noch recht anſehnliche Kathrin zu ſeiner Frau machen. Aber dazu war die Kathrin zu vernünftig und der Siebzehnrübel zu knickerig. Sie bekam reichlich, was ſie brauchte, und ehe ſie ſein Haus verließ, hatte ſie wieder genug beiſammen, um ihren Le— bensabend abzuwarten. Es traf ſich gut, daß ihr eigenes Häus⸗ chen kurz vorher wieder frei geworden war. (Fortſetzung folgt.) geklagten von einem Jahre Gefängnis und ordnete ſofortige 17 Hef.) N der d. In der zent nd erlitt ie ſich bei Atline ſch öffteſ e. Nelerveht. in 83. J. 0 geſcatze lerwehr 90 8 9, N * Tandes⸗ Dini ten al. daele ber heidelberg dleichzeitig den inne; lartal und atharinen⸗ inds hat aber auch int, denn en Dutch „Bohrer“ tinenmatit lich bet⸗ argemind ken. Das fler Aus⸗ u Murkt⸗ erklommen 9 brachte en Orts⸗ bung ge⸗ et Mar eröffnete hinſichtlich bete und — der Felt e Dingels⸗ ur harauf et, dazu Nakzr dat dafür dat ſen Mitte k, dier an iz un den Heibektug men nach, dbel. Die uſammen. köpfte ie ſteiſge⸗ Gehröcke Aas er jules und o haſt du K, 0 die Ethöhung der luulen mlaſſer ig keiner Taſchen⸗ wieſe zu. et wieder rug ze Minuten zachwelt⸗ war nut em galt wachige Polſtern hauungs⸗ Tolir die Feli Ve Handwerk dürfen ſtolz ſein auf das Ergebnis ihrer Werbung. Die Ausſtellung war der beſte Beweis für Leiſtungsfähigkeit und Güte bei angemeſſenen Preiſen. Auch die Märkte haben erfreulich gut abgeſchnitten. Alles in allem: die Martinimeſſe iſt zu einem bedeutſamen wirtſchaftlichen Faktor des Franken⸗ landes geworden. Mosbach. Ein Jahr Gefängnis für er⸗ ſchwerten Diebſtahl.) Der 30 Jahre alte Adam Flicker aus Mosbach wurde wegen einfachen und ſchweren Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und ihm drei Monate der Unterſuchungshaft angerechnet. Er war wiederholt in die Behauſung des abweſenden Landwirts Maier eingedrungen und hatte dort wie auch bei dem Uhrmacher Fritz Stadler Wertgegenſtände mitgehen hei⸗— ßen. Flicker ging damals flüchtig, wurde aber feſtgenom⸗ men und ſaß dreieinhalb Monate in Unterſuchungshaft. Die Strafliſte des Flicker enthält acht Einträge, darunter auch wegen erſchwerten Diebſtahls. () Pforzheim.(Ein Kind an Vergiftung ge⸗ ſtorben.) Die drei Knaben des Händlers Friedrich Büch⸗ ler entfernten ſich von zu Hauſe und machten ſich irgendwo an einem Schutthaufen zu ſchaffen. Als die Knaben abends nach Hauſe kamen, wurden ſie von Unwohlſein überfallen. Es ſtellten ſich Krämpfe und Bewußtloſigkeit ein. Trotz ärzt⸗ licher Hilfe iſt der Jüngſte der drei Knaben im Alter von ſechs Jahren an Vergiftungserſcheinungen geſtorben. Die bei⸗ den anderen Knaben wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Die Art der Vergiftung iſt bisher noch nicht feſtgeſtellt. () Bruchſal.(Im Streit getötet.) Um Mitter⸗ nacht geriet der verheiratete 45 Jahre alte Zigarrenmacher Bader von hier in einer Wirtſchaft mit einem ledigen arbeitsloſen Arbeiter, Mai, in Streit. Bader ging hierauf in die Bahnhofswirtſchaft; Mai folgte ihm und fing dort wieder den Streit von neuem an. Er wollte ihm mit einem Bierglas auf den Kopf ſchlagen. Bader neigte ſich zur Seite und Mai traf ihn mit dem Glas am Hals und durch— ſchlug ihm die Halsſchlagader. Bader iſt in kurzer Zeit ſeinen Verblutungen erlegen. Villingen.(15 Jahre Kloſter Maria Tann.) In dieſem Monat kann das Kloſter Maria Tann bei Vil⸗ lingen auf ein 15jähriges Beſtehen zurückblicken. Auf der Flucht vor den in das Elſaß einrückenden Franzoſen erwarben die Schulbrüder nach kurzem Aufenthalt bei Limburg das im Billinger Wald an der Straße nach Vöhrenbach gelegene Burghotel, das ſie zum Kloſter umbauten und allmählich ſtark erweiterten. Als Mutterhaus wurde dieſes Kloſter dann der Ausgangspunkt zahlreicher anderer Niederlaſſungen der Schulbrüder in Deutſchland und in der Schweiz. Dem Kloſter iſt auch ein Realgymnaſium bis Oberſekunda angegliedert. Die beiden oberen Klaſſen abſolvieren die jungen Brüder am Realgymnaſium Villingen, von wo ſie die Aniverſität be⸗ ziehen und das Staatsexamen ablegen. Die als Präfekten und Lehrer ausgebildeten Kräfte werden dann in einer der Anſtalten des Ordens anoeſtellt. — Göppingen.(Auf der Straße überfallen.) Auf der Straße Göppingen—Gruibingen, unweit von Hei⸗ ningen, wurde ein auf dem Heimweg befindliches, berufs⸗ tätiges 41 Jahre altes Fräulein von einem Unbekannten plötzlich überfallen und zu vergewaltigen verſucht. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen ließ der Täter von ſeinem Opfer ab und verſchwand im Dunkel der Nacht. — Ebingen.(Tödlich verunglückt.) Der bei der Ebinger Verwaltungsſtelle der Deutſchen Arbeitsfront be⸗ ſchäftigte ledige Hermann Fuß fuhr dienſtlich nach Winter⸗ lingen. Auf der Sigmaringer Straße geriet Fuß mit ſeinem Motorrad ins Schleudern und fuhr mit voller Wucht gegen einen Baum. Er erlitt dabei ſchwere Verletzungen, denen er nach Einlieferung in das Ebinger Krankenhaus erlag. Kaltenbach.(Wieder ſtarke Wildſchwein ⸗ plage.) Während im letzten und vorletzten Jahr die Wildſchweinplage am Hermersbergerhof erheblich zurück⸗ gegangen war, wird in dieſem Jahre von den Forſtbehör⸗ den wieder von einer ſtarken Plage der Borſtentiere ge⸗ ſprochen. Welchen Schaden die Schwarzkittel gerade in den von Wäldern umgebenen Fluren anrichten, erhellt aus der Tatſache, daß in den letzten Jahren nicht weniger als 5000 RM zur Bekämpfung der Schwarzkittel ausgegeben wurden. Forſtwart Würtz von hier erlegte das hundertſte Wildſchwein in dieſer Gegend. Hauenſtein.(Auf der Straße überfallen.) ber in Schwanheim beſchäftigte 19 Jahre alte Fabrikar⸗ eiter Guſtav Guthörlein von Wilgartswieſen wurde abends auf der Fahrt nach Schwanheim zwiſchen Spirkel⸗ bach und Wernersbergermühle auf ſeinem Motorrad von einem Unbekannten angehalten. In der Annahme, daß dieſer mitfahren wolle, hielt Guthörlein an. Sofort ſtellte ſich der Unbekannte vor ihn und verlangte die Herausgabe des Geldes. Es kam zu einem Handgemenge zwiſchen den beiden. Der Unbekannte, der mit einem Schraubenſchlüſſel auf den Ueberfallenen losging, verſuchte die Maſchine fahr⸗ unfähig zu machen. Schließlich brachte Guthörlein, als der Unbekannte zu Boden ſtürzte, die Maſchine wieder in Gang und fuhr davon. Der Räuber verſchwand ſofort im Wald. Eifer ſuchtsdrama Die Geliebte erſchlagen. Großerweiler(bei Annweiler). Morgens wurde am Ortsausgang die Leiche eines Mädchens gefunden, die als die 21 jährige Luiſe Gramlich feſtgeſtellt wurde. Die Leiche zeigte ſchwere Schlagwunden. Es handelt ſich um eine Eiferſuchtstragödie. g Der 22 jährige Heinrich Schlind aus Großersweiler lauerte der Gramlich am Ortsausgang auf, als ſie wie all- täglich zu ihrer Arbeitsſtätte in einem Jabrikbetrieb gehen wollle. Die näheren Umſtände der Tat ſind noch nicht be ⸗ kannt. Der Täter wurde verhaftet. Eine Gerichtskom⸗ miſſion weilte am Takork. Freihaltung von Straßen durch Schneepflüge im ganzen Schwarzwald geſichert. — FJreudenſtadt. Während im Nordſchwarzwald von Achern und Bühl, vom Renchtal und Murgtal aus die Wege zu den Höhen und Skiſtützpunkten teilweiſe mit Schneepflügen, teilweiſe mit Pferdeſchlitten unter Zuhilfe⸗ nahme menſchlicher Arbeitskräfte im ganzen Winter offen⸗ gehalten werden, hat Freudenſtadt und der Feldberg für die⸗ ſen Winter die modernſten Schneepflüge eingeſtellt. Nach Schneefällen tritt der Pflug ſofort in Tätigkeit, um die Strecken für den ungehinderten Verkehr freizumachen. Im Südſchwarzwald, im Kreis Freiburg und Todtnau, ſowie in anderen Gebieten des Südſchwarzwaldes müſſen die hochgelegenen Teile für den Poſtverkehr notwendig frei⸗ gehalten werden, während im Nordſchwarzwald die Frei⸗ haltung mehr den ſportlichen Verkehr ermöglichen ſoll. Die Aufgaben der Wirtſchaſtsführer Erſte Gemeinſchaftstagung der Führer der Wirtſchafts⸗ organiſationen im Gau heſſen-Naſſau. ** Frankfurt a. M., 19. November. Anläßlich der Anerkennung der Deutſchen Arbeitsfront als vollwertiges Glied der Bewegung, hielt die Gaube triebsgemeinſchaft Handel in der DAF ihre erſte Gemein- ſchaftstagung ab. Bezirkswalter Becker wies auf die Bedeutung dieſer erſten Tagung der Wirtſchaftsführer im ganzen Deutſchen Keich hin. Es ſei erfreulich feſtzuſtellen, daß die deutſche Wirtſchaft zu der Erkenntnis gekommen ſei, dees ſoge⸗ nannte reine Wirtſchaftsfragen heute nicht mehr gebe, denn alle Wirtſchaftsfragen berührten in irgend einer Form die Einheit des ganzen ſchaffenden Volkes. Aufgabe der Wirt⸗ ſchaftsorganiſationen ſei es nun, dieſe Erkenntnis zum Ge⸗ meingut aller ihrer Mitglieder zu machen und dies na⸗ mentlich auch in ſozialpolitiſcher Hinſicht, um eine gedeih⸗ liche Zuſammenarbeit zwiſchen dem Führer und der Ge— folgſchaft in den Betrieben zu erreichen. Gauamtsleiter Pg. Feickert erläuterte die Aufgaben der Gaubetriebsgemeinſchaften. Der Grundſatz ſei und bleibe: Die Belange eines einzelnen deutſchen Menſchen bedeuten nichts, ſolange die Belange des ganzen deutſchen Volkes nicht ſichergeſtellt ſeien. Es ſei daher auch vollkom⸗ men falſch, ſeine eigenen Intereſſen oder die Intereſſen eines Berufsſtandes in den Vordergrund geſtellt zu ſehen, ſolange nicht jeder deutſche Menſch ſein Brot und ſein Vorwärts- kommen habe. Solange der Arbeitsloſe nicht weiß, woher er ſein täglich Brot für ſich und die Seinen hernehmen ſoll, ſolange wird er auch kein Verſtändnis haben für die Forde⸗ rung nach Schließung der Warenhäuſer und Einheitspreis— geſchäfte, ſo wünſchenswert dies an ſich auch ſei. Nur von der Erkenntnis heraus, daß die Not des Ein⸗ zelnen die Not des ganzen Volkes iſt, kann es uns gelingen, auch die gewerbliche Wirtſchaft wieder geſund zu machen. Das Brückenfeſt in Mainz Reichs ſtalthalter Sprenger übergibt die Mainzer Straßen- brücke dem öffenklichen Verkehr. Mainz. Die in den letzten drei Jahren verbreiterte und den modernen Bedürfniſſen angepaßte Straßenbrücke ſollte in einem feierlichen Akt dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Oberbürgermeiſter Kreisleiter Dr. Barth begrüßte insbeſondere den Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger, den Staatsminiſter Jung, die Vertreter der Reichs- und Lan⸗ desbehörden und der Kirchen, die Oberbürgermeiſter der Nachbarſtädte und alle die, die an dem heute vollendeten Werk Hand angelegt haben. Der Oberbürgermeiſter dankte ſodann in erſter Linie der Reichsregierung für die Unter⸗ ſtützung, die ſie durch Uebernahme der weſentlichen Laſten des Umbaues der Stadt habe zuteil werden laſſen. Er dankt edem Lande Heſſen, das als Bauherr dieſen Brük⸗ kenbau vollzogen habe. Er dankte dem urſprünglichen Schöpfer der Brücke, dem Baumeiſter von Thierſch, der vor mehr als 50 Jahren dieſes Bauwerk geſchaffen, und er dankte dem Lande Heſſen, das als Bauherr dieſen Brük⸗ Leiſtungen zur Vollendung der Brücke. Miniſterialrat Ickes, der Vorſitzende des Bauausſchuſ⸗ ſes, übergab dann die Brücke und gab einen Rückblick auf die Geſchichte des Baues. Den Firmen, Handwerkern und Arbeitern ſprach Miniſterialrat Ickes den Dank der Bau⸗ verwaltung aus. Sodann verlas er die Urkunde, die im Schlußſtein geborgen werden ſoll. Er bat den Reichsſtatt⸗ Sthaff Dir freude durch eine Datenſchaft im[interhilfswerk 3 „ halter, den Staatsminiſter und den Oberbürgermeiſter, dis Urkunde zu vollziehen und den Schlußſtein in den Bau ein⸗ zufügen. Nach der Einmauerung führte der Reichsſtatt⸗ yalter u. a. aus: Seien wir eingedenk deſſen, daß wir heute noch unter dem Druck des Ves ſailler Vertrages nicht die Möglichkeit haben, eine größere Anzahl Rheinbrücken zu erſtellen. Die Brücke allein gibt die Möglichkeit, die engen Wech⸗ ſelbeziehungen zwiſchen beiden Ufern zu pflegen. So for- dern wir heute nicht— das hätte keinen Sinn— ſondern wir wiſſen, daß die Entwicklung Deutſchlands, daß die Ent⸗ wicklung überhaupt den Weg gehen wird, der uns ohne weiteres eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, daß in abſehbarer Zeit die Möglichkeit beſteht— ſoweit die Notwendigkeit es erfordert— Brücken herzuſtellen. Ich glaube, der beſte Garant für dieſe Entwicklung iſt immer wieder Einigkeit, Einheit und Volksgemeinſchaft, die keinerlei Brücken kennt, und dieſe wollen wir pflegen zu jeder Zeit. Dann übergab der Reichsſtatthalter die Brücke dem Verkehr. Radfahrer! Iſt Deine Beleuchtung in Ordnung? Fahre bei Dunkelheit oder ſtarkem Nebel nicht ohne Beleuchtung. Bei Zuſammenſtößen mit anderen ziehſt Du den Kürzeren und wirſt außerdem beſtraft! Achte aber auch darauf, daß die Beleuchtung am Rad(cchtig angebracht ift, damit Du Entgegenkommende nicht blendeſt. Der Lichtkegel muß geneigt ſein, er muß 10 Meter vor der Lampe den Boden treffen. Glühlampen müſſen mattiert ſein. r Reichswehr⸗Exerzitien Preisgekrönte Arbeit aus dem Wettbewerb der Wehrmacht. Im Frühjahr dieſes Jahres veranſtaltete das Reichs- wehrminiſterium auf Veranlaſſung des Reichswehrmini— ſters, Generaloberſt von Blomberg, ein Preisausſchreiben für Armee und Marine. Zweck des Preisausſchreibens, an dem nur Anteroffiziere und Mann— ſchaften teilnehmen konnten, war, leichtfaßliche und leben— dige Darſtellungen aus dem Alltag des Soldaten zu ſam— meln und dieſe ſpäter in Buchform dem deutſchen Volke nahezubringen. Aeber 1000 Reichswehrſoldaten beteiligten ſich an dem Preisausſchreiben, 45 Arbeiten wurden prä— miiert. Eine davon, die in dem Ende dieſes Monats bei Riegler, Berlin SW. 68, erſcheinenden Buch„Waffen- träger der Nation“ enthalten ſein wird, geben wir nach— ſtehend in gekürzter Form wieder. So, da wäre das Zimmer, das mich für drei Tage be⸗ herbergen ſoll. Ich öffne die Tür und bleibe überraſcht auf der Schwelle ſtehen: Donnerwetter! Ein Einzelzimmer mit fließen⸗ dem kalten und warmem Waſſer, Zentralheizung und elektri⸗ ſchem Licht! Großartig, wirklich ſehr ſchön. Eigentlich zu ſchön, um nicht mißtrauiſch zu werden. In ſo komfortabler Amgebung ſoll man nun exerzieren; zwar nicht den Körper, ſondern die Seele. Aber einerlei exerziert iſt exerziert, und das kennen wir nun einmal nicht anders als auf dem ſtaubigen ſonnen— gleißenden Kaſernenhof oder in klammer Winterkälte im glit⸗ zernden Schnee. „Wer glaubt, für ſein Seelenheil etwas tun zu müſſen, der meldet ſich nachher“ ſagte unſer Oberwachtmeiſter, nach⸗ dem er beim Appell bekanntgegeben hatte, daß für Reichswehr und Landespolizei im Kloſter Himmelspforten Exer⸗ zitien ſtattfinden ſollten. Offen geſagt, ich mußte auch wieder einmal etwas in der angedeuteten Richtung tun; alſo habe ich mich gemeldet. Die Kameraden warnten zwar vor„drei Tagen hinter Gefängnismauern“,„verſäumtem Batterie-Ball“ uſw.; weniger wohlwollende Seelen ſprachen ſogar von„Bol⸗ zen und Drückebergern“. Einerlei, ich meldete mich. And nun ſind wir hier. Geſpannt ſind wir, wie der Exerzitienmeiſter ſeine Vor⸗ träge für uns geſtalten wird. Man kann uns doch ſchließlich nicht mit einem zarten Jungmädchenbund, mit einer Schar bra⸗ ver Anſtaltszöglinge über einen Leiſten ſchlagen; wir ſind das, was wir ſind und bleiben wollen: Soldaten. And dann waren wir angenehm enttäuſcht. Der Exerzitien⸗ meiſter ein Auguſtinerpater, ſelbſt alter Soldat und Kriegs⸗ teilnehmer, der kannte ſeine Pappenheimer und wußte, wo ſie der Schuh drückte. Er verſtand es, unſere Seelen willig und aufnahmebereit zu machen für ſeine Vorträge, für die ewigen Wahrheiten der Lehre Chriſti. Nicht mit öliger Predigerſtimme ſprach er, auch nicht läſſig dozierend, ſondern mit der leben⸗ digen Kraft des Glaubens und der Gewißheit, daß die Lehren die er uns mitteilt, unumſtößliche Wahrheiten ſind; Dogmen, an denen keine Macht der Welt etwas abzubrechen oder auch nur umzubiegen vermag. Endlich hielt er jenen Vortrag, der uns unſeren Beruf in einem ganz neuen Licht zeigte, der uns die Schönheit und Gottgewolltheit des Soldatenberufes erſt richtig zum Bewußtſein brachte. Was wir ſeither nur fühlten, aber nicht in Worte zu kleiden vermochten, jetzt ward es zu klarer Erkenntnis. Daß wir ein unentbehrlicher Stand ſind daran zweifelt heute niemand mehr. Daß unſer Stand ein ehrenvoller iſt, be⸗ darf auch keines Beweiſes. Die großen deutſchen Heiligen St. Georg, St. Martin und wie ſie alle heißen, was waren ſie? Soldaten! Wer waren die, die Chriſtus bei ſeinem Erden⸗ leben beſonders auszeichnete? Da iſt der Hauptmann von Ka- pharnaum, der Hauptmann Cornelius, nicht zu vergeſſen Pau- lus, der als Saulus den goldenen Adlern der römiſchen Legio⸗ nen folgte. Wir haben einen ſchönen Beruf. Wir ſind jung und jeder ſieht uns gern. Welchen Zuſchauer packt es nicht wenn wir bei feierlichen Anläſſen vor unſeren Führern vorbeimarſchieren, wenn ſich die Beine gleichmäßig heben und mit feſtem Tritt auf dem Pflaſter aufſetzen, ſo äußerlich der Einheit unſeres Wollens, der Feſtigkeit unſerer Kameradſchaft und der Treue zu Volk und Vaterland Ausdruck verleihend? Wo iſt der, der uns da nicht beneidet, Gewiß, auch opfervoll iſt unſer Beruf. Wir leben getrennt von unſeren Angehörigen zu Hauſe, kommen nur in den kurzen Arlaubstagen heim. Wir ſind jederzeit bereit, das größte aller Opfer zu bringen das unſeres Lebens. And wir bringen es gern, wenn es verlangt wird. Das Bewußtſein, Schirmer der Ehre und der Freiheit unſeres Volkes, Verfechter des Rechtes und des Beſtandes unſeres Vaterlandes und Verteidiger des Lebens unſerer Volks- genoſſen zu ſein, macht uns zu ſedem Opfer fähig.„Dulce et decorum est pro patria mori“: Schön und ehrenvoll iſt es, für das Vaterland zu ſterben. Dieſes Wort wird nie ſeinen Sinn und ſeine Größe verlieren. Das andere aber kommt ihm an Größe gleich: Eine größere Liebe hat niemand als der, der ſein Leben hingibt für ſeine Mitmenſchen! Das war der Inhalt jenes Vortrages und der Ausklang der Exerzitien. Schön waren ſie und es werden Tage bleiben⸗ den Gedenkens für uns ſein. Anſer Glaube an Gott und unſer Glaube an Deutſchland, das eine mit dem anderen und das eine nicht ohne das andere, ſteht feſt und wankt nicht. Wir wiſſen, daß bei beiden nur der Weg der Pflichterfüllung zu jenem Ziel führt, wo aus dem Glauben ein Schauen wird. Wir wiſſen, daß das Reich da iſt, wo wir opfern; ſowohl das Deutſche Reich als auch das Reich Gottes. Mag dieſer Weg auch hart ſein und durch Nacht und Tod führen, voraus leuch⸗ tet uns als Wegweiſer das Doppelgeſtirn Chriſtus⸗ Deutſchland. In dieſem tröſtlichen Bewußtſein werden wir einen guten Kampf kämpfen und getreu ſein bis in den Tod. Kanonier Metz 1. A.⸗R. 7. eee e J ee, eee 8 Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. November 1934. Worte in die Zeit. „Der Begriff einer Raſſe enthält erſtlich den Begriff eines gemeinſamen Stammes, zweitens notwendig erbliche Charaktere des klaſſiſchen Unterſchieds der Abkömmlinge von— einander,“ oder auch:„Der Begriff einer Raſſe iſt der Raſ⸗ ſenunterſchied der Tiere eines und desſelben Stammes, ſo— fern er unausbleiblich erblich iſt.“ Kant. Zum Buß⸗ un Betlag Das Polizeiamt Viernheim teilt uns mit: Durch das Geſetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 hat die Reichsregierung den Buß- und Bettag, der auf Mittwoch vor dem letzten Trinitatisſonntag beſtimmt iſt, als geſetzlicher Feiertag ernannt. Aufgrund der Verordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage vom 16. März 1934 haben am Mittwoch, den 21. November 1934, ſämt⸗ liche ſportliche und turneriſche Veranſtaltungen gewerb— licher Art und ähnliche Darbietungen ſowie ſportliche und turneriſche Darbietungen nicht gewerblicher Art, ſofern ſie mit Unterhaltungsmuſik verbunden ſind, verboten. Weiter ſind muſikaliſche Darbietungen jeder Art in Räumen mit Schankbetrieb, ſowie alle anderen der Unterhaltung dienen— den öffentlichen Veranſtaltungen, ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tage entſprechende ernſte Charakter gewahrt iſt verboten. N * Bußtag. Des auf morgen Mittwoch, den 21. Novem- ber, fallenden Buß- und Bettags halber, der als allgemeiner Feiertag in ganz Deutſchland gefeiert wird, erſcheint an dieſem Tage unſere Zeitung nicht. a Geſchäftliches. Herr Lorenz Adler hat das ſeit⸗ her von ſeinen Eltern betriebene Kolonialwaren- und Farb⸗ warengeſchäft, Ecke Anna- und Neuhäuſerſtraße, mit dem heutigen Tage ſelbſt übernommen. Die ſeitherigen Inhaber bitten zugleich, das in all den Jahren bewieſene Vertrauen auch den Nachfolgern zukommen zu laſſen. Am Gründungsjahrestag der N. S.⸗Gem.„Kraft durch Freude“— 27. November— findet hier eine von den Geſang⸗ und Sportvereinen beſtrittene Veranſtaltung ſtatt. Auf die heutige Beſprechung der Vereinsführer, die in der Geſchäftsſtelle der NS DAP. ſtattfindet, weiſen wir hin. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Mittwoch(Buß⸗ und Bettag) in Verhinderung des Haus⸗ arztes Herr Dr. Blaeß, Adolf Hitlerſtraße. Die Holzhauerarbeiten in unſerer Gemeinde. Seit Anfang November haben die Holzfällungen für den kommenden Winter begonnen. Etwa 80 Mann incl. Holz⸗ ſetzer arbeiten zur Zeit in den vier Förſtereien an Durch⸗ forſchungen und Abtrieben, um den Bedarf an Nutz- und Brennholz zu decken. Insbeſondere wird in dieſem Jahre auf Nutzholz großer Wert gelegt, da die Nachfrage aus der holzverarbeitenden Induſtrie ziemlich groß iſt und der Bedarf mit inländiſchem Holz gedeckt werden ſoll. Unmittelbar neben dem Schienenſtrang der Bahnlinie Viernheim-Lampertheim wird ein 35 Meter breiter fortlaufender Waldſtreifen zur Errichtung einer Hochſpannungsleitung niedergelegt. Der hierdurch entſtehende Holzanfall entſpricht etwa demjenigen des Vorjahres an der Autobahn. Insgeſamt ſollen über 15000 Fm. Holz gefällt werden, von denen die Gemeinde 6600 Fm. Rezeß⸗Brennholz erhält. Die Holzhauerei hat dieſes Jahr früh begonnen. Seitens des Arbeitsamtes findet heute nachmittag eine Inaugenſcheinnahme der fortſchrei⸗ tenden Arbeiten ſtatt. Eine Attion jür zen gerrenjchuh Die Wirtſchaftswerbung geht neue Wege. Sie überläßt es nicht mehr dem Einzelnen, ſich an das Publikum zu wen⸗ den und dieſes zum Kauf zu überreden, ſondern arbeitet ge⸗ meinſchaftlich an der Aufklärung der Konſumentenſchaft. Augenblicklich veranſtalten Schuhinduſtrie und Schuhhandel eine gemeinſame Aktion, die ſich an den Herrn richtet. In der Woche vom 24. November bis 1. Dezember ſollen in ganz Deutſchland, und zwar in der Kleinſtadt genau ſo wie in der Großſtadt, alle Schuhgeſchäfte den Herrn im Schau- fenſter und im Plakat zum Nachdenken darüber anregen, wel ches Schuhwerk er braucht und wie dieſes Schuhwerk beſchaffen ſein muß. Man will mit dieſer Werbung nicht nur eine Arbeitsbeſchaffungs⸗Aktion großen Stils durchführen, ſon⸗ dern gleichzeitig auch zeigen, wie ſtark Geſundheit und Wohl- befinden des Herrn davon abhängen, richtiges Schuhwerk zu jeder Gelegenheit zu tragen. *. Steigender Tabakverbrauch in Deutſchland. Nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt die Einfuhr von Rohtabak 1933 34 gegenüber dem Vorjahre um 8,8 Prozent auf 811943 Doppelzentner geſtiegen. In der erſten Hälfte des Rechnungsjahres 1934⸗35 hat ſich dieſe Steigerung fortgeſetzt. Der geſamte deutſche Tabak⸗ verbrauch betrug, in Rohſtoffe umgerechnet, 1933⸗34 rund 1,149 Millionen Doppelzentner oder 1,76 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung. Das bedeutet eine Verbrauchsſteige⸗ rung gegenüber dem Vorjahre um 5,9 Prozent. Im neuen Rechnungsjahr hat der Verbrauch eine weitere Aufwärts⸗ bewegung erfahren. Der inländiſche Tabaksbau lieferte 1933 rund 294 000 Doppelzentner dachreifen Tabak im Werte von 34,1 Millionen Reichsmark. Beginn des Chriſtbaumhandels im Schwarz⸗ wald. Die erſten Chriſtbaumaufkäufer ſind im Schwarzwald eingetroffen. Es handelt ſich in der Hauptſache um Aufkäufe für den Großhandel. Im Allgemeinen iſt die Nachfrage be⸗ ſonders groß für kleinere und billigere Rot⸗ und Weiß⸗ tannen, da erfahrungsgemäß dieſe am beſten und ſchnellſten abgeſetzt werden können. Mehrere Gemeinden im Schwarz⸗ wald haben die erſten öffentlichen Ausſchreibungen für einen ee ange ergehen laſſen und teilweiſe bis zu 1000 hriſtbäume angeboten. Sie opfern von ihren Pjennigen NS. Beweiſen die freiwilligen Arbeitsmänner ſchon durch ihren freiwilligen Dienſt, daß ſie die Idee des Führers vollkommen erfaßt haben, daß ſie erkannt haben, was Ge— meinſchaftsgeiſt und Gemeinſchaftsarbeit heißen, ſo betrach— ten ſie damit ihren Dienſt am Volke noch lange nicht als abgeſchloſſen. Sie, die an ſich nicht über allzu große materielle Verdienſte zu klagen haben, opfern auch noch von dem wenigen, das ſie erhalten. Bekanntlich erhält ein freiwilliger Arbeitsmann einen Ehrenſold von 20 Pfennigen pro Tag. Man weiß, daß ſich mit 20 Pfennigen kaum die dringendſten perſönlichen Ausgaben decken laſſen, und doch wollen ſie nicht zurückſtehen vor den anderen, wollen auch das große Werk der Winter⸗ hilfe unterſtützen. So hat das Lager des Freiwilligen Arbeitsdienſtes in Wittdün und Amrum freiwillig beſchloſſen, dem Winterhilfs— werk 1934⸗35 ein regelmäßiges Opfer zu bringen. Da zahlen die Arbeitsmänner alle zehn Tage je zehn Pfennige, die Vormänner desgleichen, die außerplanmäßigen Trupp⸗ führer pro Mann 25 Pfennige jeden zehnten Tag, die plan— mäßigen Truppführer 50 Pfennige, die Obertruppführer 75 Pfennige und die Unterfeldmeiſter eine Mark. Außerdem erhalten täglich zwen'bedürf— tige Volksgenoſſen von den Arbeits- männern Mittageſſen. Iſt es nicht ein leuchtendes Beiſpiel, das dieſe jungen Angehörigen des Freiwilligen Arbeitsdienſtes geben? Faſt verſchwindet unſer Opfer dagegen, und mag es noch ſo groß ſein. Denn wir, die wir in Lohn und Brot ſtehen, haben trotz aller täglichen Sorgen immer noch mehr, als dieſe freiwilligen Arbeitsmänner. Wer Soldat war, wird wiſſen, daß mit einem ſolchen Sold nur mit großen Einſchränkungen auszukommen iſt. Und doch opfern die Arbeitsmänner davon ihren Teil. Sie tun es nicht, um uns andere zu beſchämen, ſondern ſie tun es wirklich nur, um mitzuhelfen, die Not zu lindern; denn ſie wiſſen, daß auch ihre zehn Pfennige manchem hungernden Volksgenoſſen zu einem warmen Mit- tagbrot verhelfen. B. A. B. Viernheimer Spieler in Auswahlmannſchaf⸗ ten. Am morgigen Buß⸗ und Bettag finden nunmehr im ganzen deutſchen Reich Winterhilfsſpiele ſtatt. Um dieſe Spiele intereſſanter zu geſtalten, zog man überall die beſten Spieler aus den Vereinsmannſchaften und ſtellte damit eine Auswahlmannſchaft. In Heidelberg ſpielt bekanntlich Unter— baden⸗Weſt gegen Unterbaden-Oſt. In der Unterbaden-Weſt⸗ mannſchaft ſtehen in der Verteidigung die bekannten Viern⸗ heimer Verteidiger Jean Kiß und Phil. Faltermann, die bei dieſem Treffen ihre Fähigkeiten an den Tag legen werden.— In einer Auswahlmannſchaft in Weinheim ſpielen ebenfalls zwei Viernheimer, es ſind dies der Läufer Martin Fetſch und der Halbſtürmer Mich. Schmitt. Die Spieler haben jeweils nachmittags 2 Uhr auf den Plätzen anzutreten und nur Schuhe mitzubringen. Die übrige Sport⸗ kleidung ſteht zur Verfügung.— Das Vorſpiel in Wein⸗ heim beſtreitet die hieſige 2. Mannſchaft gegen Weinheim 2. um 1 Uhr. N Eine Rehgeis mit Geweih. Der Mannheimer Jagdpächter Dr. Stoffel hatte auf ſeiner Jagd im Hambacher Revier das ſeltene Glück, vom Hochſitz aus eine Rehgeis mit Geweih zu ſchießen. Das Jagdergebnis iſt umſo bemerkens⸗ werter, da derartige Abnormitäten, weibliches Rehwild mit Geweih eine große Seltenheit ſind und in den Jagdgründen der Bergſtraße und des Odenwaldes noch nicht beobachtet wurden. Das Reh wurde ſchon ſeit einigen Jahren beobachtet und für einen geringen Bock gehalten, deſſen Geweihent⸗ wicklung zurückgeblieben ſei. * Die Hejjche Feuerwehrjachjchule von Friedberg nach Mainz verlegt Die Heſſiſche Feuerwehrſchule, die ſeit ihrer Gründung im Jahre 1932 auf der Bergkaſerne in Friedberg unterge⸗ bracht war, wurde dieſer Tage nach Mainz verlegt. Die Berg⸗ kaſerne wurde zu anderen Zwecken gebraucht und andere paſſende Räumlichkeiten für die Schule fanden ſich in Fried- berg nicht. 1932 und 1933 fanden je vier Kurſe der Feuer wehrſchule ſtatt. 1 22. Fertigſtellung und Einweihung einer Groß⸗Jugenoͤherberge in ber Ahön In Gersfeld, einem am Fuße der Waſſerkuppe idylliſch gelegenen Orte findet nun am 2. Dezember 1934 im Beiſein hoher Partei- und Behördenvertreter, die Einweihung der ſchon ſeit langen Jahren geplanten Jugendherberge ſtatt. Nach der Uebernahme des Jugendherbergswerkes durch die Hitler-Jugend iſt dieſe Planung als erſte Aufgabe des Gaues Main⸗Rhein⸗Lahn⸗Fulda e. V. im Reichsverband für deut⸗ ſche Jugendherbergen in Angriff genommen worden. Die raſche Verwirklichung des Gaues iſt durch das große Ent⸗ gegenkommen der Stadt Gersfeld, die die Grundſtücke zur Verfügung ſtellte und durch die Einführung der Schulpfennig⸗ Sammlung für das Jugendherbergswerk ermöglicht worden. Die Jugendherberge Gersfeld iſt wohl wie keine andere geeignet, den jugendlichen Wanderern eines der ſchönſten Wander⸗ und Winterſportgebiete zu erſchließen. Am Rande der Stadt gelegen, umgeben von einem Park und großen Wieſen, die ebenfalls den jugendlichen Wanderern zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, iſt ſie einfach, aber in jeder Beziehung vorbildlich eingerichtet. Helle Tagesräume, luftige Schlaf⸗ räume, vorbildliche ſanitäre Anlagen, Fahrrad⸗ und Ski⸗ unterſtellräume ſowie in unmittelbarer Nähe ein großer Sport⸗ platz, werden allen Wünſchen gerecht. Der Rhön, als Notſtandsgebiet, iſt durch dieſe Erſtel— lung einer Groß⸗Jugendherberge eine weitere Möglichkeit gegeben worden, ihren jugendlichen Beſuchern wirklichkeits⸗ nahe Eindrücke von Natur und Bevölkerung zu vermitteln. e Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Mittwoch, 21. November. Buß⸗ und Bettag. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: Röm. 11, 22, Lieder 214 227, 242, 295). Abends 8½ Uhr: Kirchenchor. PFF Zum Frontjolbalen⸗ und Kriegsopfer⸗Ehrentag 45 000 Kriegsopfer geloben unverbrüchliche Treue zu Führer und Volk. ** Frankfurt a. M. Der Ehrentag fand ſeine Einlei⸗ tung mit dem Richtfeſt der Frontkämpferſiedlung Darm⸗ ſtadt in Anweſenheit des Reichskriegsopferführers Pg. Hanns Oberlindober. Auch Staatsminiſter Jung und der Darmſtädter Oberbürgermeiſter Wamboldt wohn⸗ ten dem Feſtakt bei. 20 Häuſer mit Stall und Garten ſind gerichtet worden. Oberbürgermeiſter Kreisleiter Wam⸗ boldt übermittelte die Grüße und Wünſche des Herre Reichsſtatthalters und Gauleiters. Nach dem Feſtakt an der Bauſtelle folgte eine Beſichti⸗ gung der Bauſtelle und anſchließend im Haus der Arbeit ein einfacher Richtſchmaus. Reichskriegsopferführer Oberlindober ermahnte, enger zuſammenzuhalten, alles Trennende zu vergeſſen, damit die deutſche Seele in unſerem Volke geſunden werde. Im Laufe des Samstag war der erſte Sonderzug mit⸗ 500 Kriegsopfern und Hinterbliebenen aus dem Saar⸗ gebiet eingetroffen. Der Reichskriegsopferführer empfing die Kameraden von der Saar und der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Frankfurt, Dr. Krebs, hieß die Brüder und Schweſtern von der Saar herzlich willkommen. Am Abend vereinigten ſich die Frankfurter und die bereits ein⸗ getroffenen auswärtigen Kameraden zu einem Kamerad⸗ ſchaftsabend. Im Laufe des Sonntag vormittag legten Abordnungen der NSKOV, Ortsgruppe Frankfurt, am Ehrenmal im Hauptfriedhof und an den Regimentsdenkmälern Kränze nieder. Die Kundgebung in der Jeſthalle. Reichskriegsopferführer Hanns Oberlindober 2 den Kampf der alten Frontſoldaten um Achtung und hre. Zum Thema Frieden kommend, rief der Reichskriegs⸗ opferführer aus: Wir lieben den Frieden, aber wir lieben auch die Ehre unſeres Volkes und die Jukunft unſerer Kin- der. Hierfür krete jeder alle Frontſoldat an jedem Tag und zu jeder Stunde ein. In erſter Linie gelte es deshalb, auch die Verſorgung der Hinterbliebenen, einſchließlich der Waiſen und Eltern, immer mehr der Vollendung zuzuführen. Weiter verbrei⸗ tete ſich der Reichskriegsopferführer über die außerordent⸗ lichen Erfolge der NSKO bei der Bekämpfung der Ar⸗ beitsloſigkeit und bei der Erſtellung von Heimſtätten. Erjte Viernheimer Tonfilmjchau Morgen Mittwoch nur ein Tag Der Nibelungen Großtonfilm Siegirieds Tob im Central⸗Film⸗Palaft Reichsminiſter Dr. Goebbels über „Die Nibelungen“ „Hier iſt ein Filmſchickſal nicht aus der Zeit genommen, aber ſo modern, ſo zeitnah, ſo aktuell, daß es auch die 5 7 0 der nationalen Bewegung innerlich erſchüttert hat.“ Die Nibelungenſage— urdeutſches Volksgut ſchon vor acht Jahrhunderten. Ueber den Wandel der Zeiten hinweg bis in unſere Tage iſt ſie, vom Volk treulich behütet, ewig geliebtes Kleinod geblieben. Dieſer unvergängliche Helden⸗ ſang iſt entſproſſen aus deutſchem Geiſt, deſſen Wurzeln aus der heiligen Tiefe deutſchen Volkstums und deutſcher Weſens⸗ art ſich die beſten Kräfte ſogen. b Aus der ehrwürdigen Dichtung wurde ein erhebendes Filmwerk von dramatiſcher Wucht. So wie die Sage noch heute mit unverminderter Erlebnisfülle auf den Leſer ein⸗ dringt, ebenſo hat der Nibelungenfilm Fritz Langs noch heute Wert und Geltung. Der Film fand damals ein weithallendes Echo bei uns und über Deutſchlands Grenzen hinaus. Er war berufen, den Völkern draußen einen Begriff vom deut⸗ ſchen Volkstum, von ſeinen kulturellen Gütern zu geben. Wieder werden die Menſchen zuſammenſtrömen— er⸗ griffen, gebannt von dem„Liede eines Heldenſchickſals.“ „Heute mehr denn je zuvor iſt dieſer Film Volksgut, iſt„Siegfrieds Tod“ in der Zeit nationaler Wiedergeburt dem Deutſchen Erlebnis. 5 Kunſtwerke, die das Gepräge durchdringender Geſtal⸗ tungskraft tragen, werden immer im Volke leben. Die Wir⸗ kung des Nibelungenfilms iſt unmittelbar wie am erſten Tag. Die Kenner des Films haben die Freude des wertvollen Nocheinmal-Erlebens.— Die inzwiſchen herangewachſene neue Generation der Kinobeſucher hat aber das Glück des Neuerlebens eines großen Kunſtwerks des deutſchen Film⸗ ſchaffens. Zu den geiſtigen Werten des Filmes treten als weitere Wirkungsmomente hinzu, daß„Siegfrieds Tod“ das Bild eines großen Ausſtattungsfilms bietet, ohne„Nur⸗ Ausſtattung“ zu ſein! „Siegfrieds Tod“— Der Film für alle Deutſchen— Der Film am alle Deutſchen! ab Auko ſauſt gegen Holzfuhrwerk. Auf der Straße zwi⸗ ſchn Hennef und Blankenberg ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Perſonenkraftwagen fuhr mit voller Wucht gegen einen mit Holzſtangen beladenen Anhänger eines Traktors. Der Führer des Wagens, ein 33jähriger Kaufmann aus Siegburg, wurde auf der Stelle getötet. Ihm war eine Holzſtange durch den Hals gegangen. Wie die Er⸗ mittlungen ergaben, war an dem Anhänger ein weißes Schlußlicht angebracht. Angeblich iſt die rote Scheibe vorher verloren gegangen. i ———— — eee eee ä ˙ ˙——————— 5 FFP 288822 K— rr —— 8 * 5 f SSSR drr 1 B f 1 9 Central- Flm-Falast ö c 0 miliche Bekanntmachungen 1 Acdeung! Norgen Mittwoch! eur 0 Geſchäftsübernahme U. Empfeh ung Betr.: Feldbereinigung in der Gemarkung T. 5** dete 6 296 i eee r 5 1 3 5 Viernheim. b 9 8 f . g. ungenfi T 9 · Der hieſigen Einwohnerſchaft, insbeſondere unſerer Mit Rückſicht auf die noch nicht abgeſchloſſenen Verhand 7* Nachbarſchaft, Verwandten und Bekannten die Mittei⸗ lungen zur Durchführung des Siedlungsprogramms wird die 5 8 N lung, daß wir das von unſeren Eltern ſeit langen Jahren auf nächſten Freitag, den 23. ds. Mts., anberaumte 3 a 8 0 geführte Tagfahrt zur Entgegennahme der Wünſche, welche die Be⸗ le rie 2 5 21 0 teiligten für die Bildung der neuen Erſatzgrundſtücke geltend 8, 5 8 Nolonlal-a färbwarenge cha machen wollen, bis auf weiteres zurückgeſtellt. Aus dieſem 10 D 0 Grunde ſind die Wünſche der Beteiligten erſt zu dem ſpäter 100 25 2 mit dem heutigen Tage übernommen haben. 2 1 0 F e 0 * N ö Es wird unſer eifrigſtes Beſtreben an. 4. Aufford 9 nals zeitig erte K ſchaft bil li 5 zu bedienen. Wir gehen. b 5 1 8 2 e F egen e Viernheim, den 19. November 1934. 5 e Enel 0 ae e e ee Bürgermeiſterei Viernheim Nam.. . Lorenz Adler 9. u. Frau ech el n n ö ee 9 8. 70 e 950 1 0 e vom 13. ds t pohn⸗.Di irkung des Nibe⸗ 5 7 0 N n Im Nachgang zu unſerer Bekanntme g vom 13. ds. ten 10 1 15 5 5 i NB. Bezugnehmend auf Obiges danken wir für Mts. weiſen wir ausdrücklich darauf hin, daß die Schluß— Ban. lungenfilms iſt unmittelbar wie das uns entgegengebrachte Vertrauen und bitten, dasſelbe ſcheine nach wie vor beim Ortsbauernführer Roos bei here am erſten Tage. auch auf unſere Nachfolger übertragen zu wollen. jedem Verkauf zu beantragen find. 5 Hochachtungsvoll——— g Schönheit! Schön ſind ſei 5 75 8 en Froſt. Veſicht⸗ Der Film iſt von unvergänglicher Schönheit! Schön ſind ſeine 5 1 0 8* Betr.: Schutz der Waſſerleitungen geg 2 7 8 f 15 Ulben Geſtakten und ſchön ſind ſeine Schaupläße, ſchön iſt alles, was 8 Adam Adler 7. und Frau Wir machen die Hausbeſitzer darauf aufmerkſam, die ür e eee eee. Eln⸗ ee e f auf ihrem Grundſtück befindlichen Waſſerleitungseinrich⸗ aher TTT. aus. tungen rechtzeitig und ausreichend gegen Froſt zu 1 e e druck de 8 Orig 0 ö imomige 1 5. ſchliege f echten Wä. Heede die den Film immer wieder ſehenswert machen. 4 8 Die Kellerfenſter ſind zu ſchließen und mit ſchlechten Wärme leitern, Stroh, Holzwolle, Lumpen ete. abzudichten. Garten⸗ Ag mit* u Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Alle großen Ziele erscheinen anfangs leitungen ſind vor Eintritt des Winters zu entleeren und Saar, Mittwoch nachmittag große Jugende und Kinder⸗ unmöglich. Wer z. B. sparen will, dem während des Winters leer zu halten. Die Waſſermeſſer⸗ bn e e gelingt es nuch beute noch, rege ltnüßis ſchächte ſind mit doppeltem Deckel zu verſehen und die darin hunger. 0 ee ee e ee eee, untergebrachten Waſſermeſſer beſonders mit ſchlechten Wärme Brüder 8 Nicht was Du sparst, sondern daß beiten n une 8 in 7 Du sparst, entscheidet, ob Du Deine A e e 1 g 2 90 u. An in Ville N n Ausdrücklich weiſen wir darauf hin, daß die Hausbe⸗ its Pflicht als Deutscher tust. Ausdrücklich ſen m„ le Haus 2 2 din ue 5 ſitzer auf Grund der Waſſerbezugsordnung verpflichtet ſind, 1 135 1 F 1 5 511 ohr 1 Jaſſerſei S Wan 2 Uernneimer Hreuditvereln 8. fl. m. D. H. Hernneim ſämtliche auf ihren Grundſtücken angebrachten Waſſerleitungs 1 einrichtungen, insbeſondere die Waſſermeſſer, ausreichend ge⸗ * gen Froſt zu ſichern und auch ſonſt vor e e e A ef in Sã Die Spieleri 8 zu ſchützen. Die Koſten für auftretende Froſtſchäden ſind in Kränze Geſangverein Sängertreue. Die Spielerinnen Einige Zentner cu, Nach Feierabend ſchnell bei[ zu ſchützen. Die Koſten, Ur autimende Froſtſchäden f . und Spieler, ſowie ſolche, die gerne eine Rolle 3 15 Knaubers ein Gläschen allen Fällen vom Hausbeſitzer zu tragen. 5 91 haben möchten, bitte ich am Mittwoch nach⸗ Stroh ö Süßer f 5 Es liegt daher im eigenen Intereſſe der Hausbeſitzer, dober mittag 2 Uhr im Lokal zu erſcheinen. und zwei Apfelmost Bellheimer III geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, um vor unnötigen 10 und Der Vorſitzende. Gänse Liter 20 Koſten und unliebſamen Störungen in der Waſſerverſorgung 5 1 deilia. W des Fei g Liter 203 J bewahrt zu bleiben. Kath. Kirchenchor Cäcilia. Wegen des Feier⸗ JIIizu kaufen geſucht. Alter 2. J 25 1 19 95 er 192 l 8 f ze Geſanaf egen Mi 5 2 J Viernheim, den 19. November 1934. fiegs· zages findet die Geſangſtunde morgen Mittwoch Angeben dee 3 0 J n,. er J. 5 t leb gs un g 119 st. ſchäftsſt d. 2 5 J Bürgermeiſterei Viernheim n nicht abends ſondern mittags um 3 Uhr ſtatt.. ſchäftsſt.d.Bl.erbet. Apfelwein 4 9 8 0 N er Ain 2 8 9— Tuer 23, Von Matratzen und J echte 0 0 Verein der Hundefreunde. Heute, den 20. g Liter 25 Polst dne 8 Nov., abends 8.30 Uhr Monatsverſammlung eee Men 5 4 5 g 0 J 7 TT. . Ochf er Vorſta en dei billigſter Berechnung J 3 8„ ſorgung i Vereinslokal zum Ochſen. Der Vorſtand. mitbring rage:„Sch bin june ſoegung 5 Verei 3 Ne 0 5428 21 9 Fo inkefterei 7 9 5 J Hat mein Mann recht? Ne und habe 5 Cern, K. K Donnerstag, den 22. d. Mts. 8 ½ Apfelweinkelterei 7 1 Hoob 1 ö J eee 1 ed 20 886 A e 5 1 0 Hitlerſtr. 8s ö ge nt, m dare Uhr abends im Löwen Vortragsabend. Anſere 5 Roschauer 1 8 Hände jedesmal nach beendeter Hausarbeit mit Leokrem einzureiben. tordent⸗ Mitglieder mit werten Angehörigen und Jung⸗ Hexren-Zchal* Sie E// ß Mein Mann denkt, das wäre zimperlich. Hat mein Mann recht?“ det Nr. K.K. Vier ſind hierzu herzlichſt eingeladen. L 5, Hen zeitig an LAriHchenquelle Molkereiprodukte Antwort:„Ihr Mann würde anders denken, wenn er ſelber Haus⸗ g K. K. b Der Vorſtand Herren-Schal 8 9 1 Adler Bismarckſtraße 12 arbeit verrichten müßte. Dann würde er ſehr bald merken, wie wichtig i 3 2 reine Wolle, 9e c 2 N regelmäßige Hautpflege mit Leokrem für die Hände iſt, damit ſie nicht Turnverein v. 1893 e. V. Handball: Morgen 3.50, 2.38 welnnaenis empfiehlt in bekannter Güte rauh und riſſig werden. Alle klugen Hausfrauen handeln ſo wie Sie!“ Mi 10 Uhr Zuſammenkunft auf 55 1 5 f U en Stan Lorscher traße. Sümtl Spiele. Bend Zerg] inne Risuier- Bun. Fler. käse der Verbands und Privatmannſchaften haben es 290 die Ste erge- Unterricht margarine Ein theoretiſches Todesurteil ned 3 ſcheinen. Die Lichtbild ü g zen od. neu be⸗. g m unbedingt öl erscheinen. 0 Lcchtbilder für fur Damen: ſchaffen wollen. nach bewährter, weißen Hase Todesſtrafe gegen Matuſchka.— Aber nicht vollſtreckbar. die neuen Päſſe müſſen unverzüglich bis pamen⸗ Sie finden bei] ſchnel fördernder der gute Speiſeguark Budapeſt, 20. November. Freitag(Spielerverſammlung) abgegeben wer⸗ Prelechtucher] mir Krippen] Methode. ee e eee e 20. den. n Der Spielwart reine Wolle u. Krippen⸗ 8 Kaufen Sie im Spezialgeſchäft. Der Der Matuſchka⸗Prozeß ſteht jetzt unmittelbar vor dem 4 3 ini ieitia 0g Viernh' 1.50 O. d geike in allen UIssl Schtauer e 0 Abſchluß. Das Urteil wird ſpäteſtens im Laufe des Diens⸗ Sportvereinigung Amieit a a pe e Eleg. Dreleck- Ausführungen langj. Lehrerin an tag erwartet. Heute Dienstag abend 8 Uhr im Freiſchütz⸗] Tücher 190 0 belttaſten der Mannh Hoch⸗ In der Montagſitzung begann der Oberſtaatsanwalt ſaale Training ſämtlicher Aktiven. Die 3.50, 1. Preiſen ſchule für Muſik N ſeine Anklagerede mit der Schilderung des Attentates und Spieler der 1., 2. Z. und Jugendmannſchaft, 8. Franz Näheres Maun⸗ 4 ging auf den Lebenslauf des Angeklagten ein. Er hob hier⸗ jon die 1. und 2. Handballmannſchaft hat hier⸗* 75 2.23 Holmann heimerſtr. 44 8 bei die beiden Eiſenbahnanſchläge bei Ansbach un d ü⸗ zu anzutreten. Pünktliches Erſcheinen wird 85 eee e e terbog beſonders hervor. Der Angeklagte habe ſein Taten erwartet. Mittwoch 1 Uhr: 2. Mannſchaft W Mechaniſche in 8 Monaten erreichte Frau J mit vorbedachter Abſicht auf die Herbeiführung eines Maſ⸗ in Weinheim. Abfahrt 12 Uhr per Rad ab— 8 0 N Marianne Schilling, Leipzig 33 J ſenmordes gerichtet. Er beobachtete die Züge, beſaß eiſen⸗ 6 okal Vormittags 10 Uhr auf dem Wald⸗ Erweitere 0 elnere durch Anwendung von Do⸗Min bahntechniſche Kenntniſſe und ſuchte für ſeine Anſchläge die 0 pi tpl Zuſam kunft für Jugend und 8 dem vollkommen unſchädlichen gefährdetſten Punkte aus. Unter Hinweis auf das gerichts⸗ 0 Lortp atz Zuſammenkunf e e 0 Deinen Ferdinand Entfettungsſalz. Machen auch Sie ärztliche Gutachten ſtellte der Oberſtaatsanwalt feſt, daß der * eee 0 f einen Verſuch! Prospekte und] Angeklagte weder unter hypnotiſchem Ein⸗ Aadjahrer! r- Kundenkreis Iimann 8. 1 fluß noch unter Suggeſtion gehandelt habe. Es liege 5 0 1 6 l. Schillerſtraße Flora⸗Drogerie keine Störung der Willensäußerungen, des Bewußt⸗ Gebt Aechtzeilig Warnungs⸗—. enheimer empfiehlt ſich 2 10 8 ſeins oder der Zurechnungsfähigkeit bei ihm vor. 0 5* 0 mil Richter D berſtaatsanwalt beantragte ſchließlich gegen Ma⸗ und Haltezeichen! Volkszeitung beſtens Der Oberſ gle f lich geg bender Warnung vor Preiserhöhungen *»Kaſſel, 19. Nov. In einer Warnung des Regierungs- präſidenten von Kaſſel, v. Monbach, heißt es u. a.: Auch im Regierungsbezirk Kaſſel ſind in weiterem Umfange Elemente zur Befriedigung ihres ſträflichen Eigennutzes zu unberechtigten Preisſteigerungen übergegangen. U. a. halten einzelne Haus⸗ beſitzer in völliger Verkennung der Lage die Zeit für ge⸗ kommen, die Wohnungsmieten ohne zwingenden Grund zu er⸗ höhen. Die Landräte und Kreispolizeileiter haben Anweiſung erhalten, die Preiſe für alle Gegenſtände und Leiſtungen des täglichen Bedarfs einſchließlich der Wohnungsmieten unaus⸗ geſetzt ſtreng zu überwachen, etwaigen Preiserhöhungen un⸗ verzüglich, nötigenfalls unter Anwendung der aus der Ver⸗ ordnung über die Auskunftspflicht ſich ergebenden Befugniſſe nachzugehen und bei erwieſener Grundloſigkeit dagegen un⸗ nachſichtlich einzuſchreiten, je nach Lage des Falles auch von dem Strafmittel der Geſchäftsſchließung Gebrauch zu machen. Der Regierungspräſident warnt deshalb nochmals aufs eindringlichſte vor unberechtigten Preis⸗ und Mietsſteigerun⸗ gen in der Erwartung, daß die Polizeibehörden nur in ver⸗ einzelten Fällen Anlaß zum Einſchreiten finden werden. An⸗ dererſeits wird, inſoweit derartige Fälle zur Feſtſtellung ge ⸗ langen, gemäß den Anweiſungen die Schuldigen entſprechend der Schwere ihrer Verfehlungen unnachſichtlich die verdiente Strafe treffen. Volksgenoſſen zuſammengefunden, die ihren Abſcheu zum Ausdruck brachten. Nach 11 Uhr ſetzte ſich dann ein Zug aus Volksgenoſſen aller Berufe durch die Straßen in Be⸗ wegung. Es wurden Transparente mitgeführt, deren Inhalt das Weſentlichſte über die Tätigkeit des ertappten Hamſterers ſehr eindringlich zur Kenntnis brachte. Er hatte Gegenſtände des käglichen Bedarfs in größeren Mengen eingelagert, darunker allein 300 Pakete Seifen- pulver und außerdem Putzmittel neben unverſtändlich vie⸗ len Stücken Seife, die vielerlei Fertigwaren gar nicht mit⸗ gerechnet. Abſchließend wurde als weſenklichſtes Kennzeichen der Einſtellung dieſes Hamſterers zur Volksgemeinſchaft die Talſache bekannkgegeben, daß er, der 16fache Hausbeſitzer, der ein Vermögen von einer Reichsmark beſitzt und der ſich ſelbſt zu einem Jahresein⸗ kommen von 20 000 Mark bekennt, ein Pfund Gräupchen — es wurde im Zuge mitgetragen— für die Pfundſamm⸗ lung des Winterhilfswerkes„geopfert“ habe. Der Wunſch, den Hamſterer aus dem Bau zu ho⸗ len, wurde bedrohlich laut. Man fügte ſich aber gehor⸗ ſam den für den geſetzlichen Ablauf der Kundgebung be⸗ dachten Weiſungen. bis anderthalb Millionen Der NS B.-Mann iſt der wahre Sozialiſt! Werdet Mitglieder der NS.-Volkswohlfahrkl kuſchka die Todesſtrafe, die ſedoch im Falle eines Todes- url les des Gerichtshofes nicht vollſtreckt werden kann, da Matuſchka öſterreichiſcher Staalsangehöriger iſt und zur Zeit der Begehung des Attentats in Oeſterreich keine Todes ⸗ ſtrafe beſtand. In ſeinem Plädoyer ſuchte der Verteidiger den Nachweis zu erbringen, daß Matuſchka hochgradig geiſtes⸗ krank ſei. Gewinnſucht ſei nicht der Beweggrund ſeiner Taten geweſen. Auch politiſche Abſichten ſeien mit den Anſchlägen nicht verbunden geweſen. Erdſtöße in Taſchkent. Moskau, 20. Nov. In Taſchkent wurden am Montag heftige Erdſtöße verſpürt. In einigen Ortſchaften der Um⸗ gegend entſtand unter der Bevölkerung eine Panik. 300 Kilometer von Taſchkent entfernt haben ſich noch ſtärkere Erdſtöße gezeigt. Die amtliche Mitteilung ſagt nicht, ob Menſchen ums Leben gekommen ſind. Volkserregung über einen Hamſter a iz Leipzig, 19. Nov. Im Leipziger Oſten hatte man einen 1 Wetterbericht 5 * Hamſterer feſtgeſtellt. Am Sonntag bekam er, nachdem die Ueber Süddeutſchland liegt immer noch Tiefdruck, wäh⸗ — Sache bekannt geworden war, die Meinung des Volkes über[rend ſich bei Irland ein ſchwarzes Hochdruckgebiet zeigt. Für 5 ſein Verhalten zu hören. Schon von Tagesgrauen an hatten Mittwoch iſt zwar zeitweilig aufheiterndes, aber unbeſtändi⸗ * ſich vor ſeinem Hauſe immer wieder neue Gruppen erregter ges Wetter zu erwarten. Jin e br. g n. 0— 5 8 a Achlung! anwocn das Slärkste Münsterische reionis der Salson Armer Kleiner Held“ 170 Unlon-palast ache Anfang 7 Ahr 2. Vorſtellung um 9.15 Ahr 59 e eee e eee — ee e eee eee — — — — 8 8 . Sport und Spiel Auch an dieſem Sonntag verliefen verſchiedene Spiele in den ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Gauen nicht ſo, wie man es erwartet hatte. In dieſer Beziehung tat ſich beſonders der Gau Bayern hervor, der die„Ueberraſchungen“ am laufenden Band brachte. Im Gau Süd weſt dagegen ging es ziemlich normal zu. Phönix Ludwigshafen bewies ſeine Eignung als Tabellen⸗ führer bei den Offenbacher Kickers durch ein 1:1 Unentſchie⸗ den, Eintracht Frankfurt und FK. Pirmaſens trennten ſich nach mäßigen Stürmerleiſtungen 0:0 und Wormatia Worms feierte gegen die Saarbrücker Sportfreunde einen ſicheren 4:2⸗Sieg. Boruſſia Neunkirchens 1:0-Erfolg über den FSV. Frankfurt iſt ebenfalls verdient. Im Gau Baden entſchied der Meiſter, St. Waldhof, den Großkampf gegen den VfR. Mannheim knapp und glück⸗ lich mit 2:1 für ſich. Der Freiburger FC. machte ſeine Mei⸗ ſterſchaftsanſprüche durch einen Sieg mit dem gleichen Tor⸗ verhältnis gegen den 1. FC. Pforzheim weiter geltend und der Neuling, 08 Mannheim, bezog die obligate Niederlage diesmal mit 3:1 vom VfB. Mühlburg. Im Gau Württemberg nahmen alle vier Spiele ein ſehr knappes Ende. Die Sportfreunde Stuttgart rangen ihrem Lokalgegner VfB. ein 2:2 ab und mit dem gleichen Reſultat mußte ſich der SV. Feuerbach beim Stuttgarter SC. begnügen. Die Stuttgarter Kickers kamen deshalb und auf Grund ihres 2:1⸗Sieges beim Neuling, Sportfreunde Eßlingen, zur alleinigen Tabellenführung. Eine bitterböſe Ueberraſchung widerfuhr dem Ulmer FV. 94 auf eigenem Gelände, da er durch den Neuling SV. Göppingen mit 1:0 geſchlagen wurde. In Bayern ſorgte diesmal der BC. Augsburg für die Senſation. Der 1. FC. Nürnberg fuhr ſiegesſicher zu ihm, führte bis eine Viertelſtunde vor Schluß auch mit 3:0, um dann mit 3:3 doch noch einen Punkt abgeknöpft zu be⸗ kommen. Im Münchener Doppelſpiel wurden Wacker vom ASV. Nürnberg mit 2:0 und die„Bayern“ von den Augs⸗ burger Schwaben mit 3:2 geſchlagen. Die Sp.⸗Vgg. Fürth konnte Jahn Regensburg durch einen Elfmeter mit 1:0 be⸗ ſiegen und dadurch ihren Punktvorſprung auf vier Punkte vor 1860 München ausdehnen. In Bayern wurde damit, wie auch in Südweſt und Württemberg, die Vorrunde zum Teil abgeſchloſſen.„Herbſt⸗ meiſter“ ſind in dieſen Gauen demnach Phönix Ludwigshafen, Stuttgarter Kickers und Sp.⸗Vgg. Fürth. Im Gau Nordheſſen mußte Boruſſia Fulda wieder einen Punkt abgeben und zwar diesmal mit 0:0 an den SC. Kaſſel 03. Hanau 93 ſchlug Germania Fulda ſicher mit 5:1 und ſteht damit jetzt relativ günſtiger als die Boruſſen. Der VfB. Friedberg verlor bei Kurheſſen Kaſſel mit 1:2 und Heſſen Hersfeld beim Spielverein Kaſſel mit 0:1. Die Sp.⸗Vgg. Langenſelbold blieb gegen Sport Kaſſel mit 4:0 ſiegreich. Am Mittelrhein büßte der VfR. Köln gegen den Kölner CEfR. mit 1:1 ſeinen zweiten Punkt ein. Weſtmark Trier ſpielte gegen den Mülheimer SV. 2:2. Eintracht Trier verlor gegen den Bonner FV. mit 1:4 und Idar gegen den Kölner SC. 99 mit 1:3. * Stand der Gauliga Südweſt: Phönix Ludwigshaſen 10 21212 16·˙4 FK Pirmaſens 10 31:15 13:7 Union Niederrad 9 16:18 11.7 Wormatia Worms 8 23:14 10:6 Kickers Offenbach 8 17:19 10:8 FSW Frankfurt 10 21:28 8:12 Boruſſia Neunkirchen 10 14:20 8:12 Eintracht Frankfurt 7 8:9 727 Saar 05 Saarbrücken 9 13:20 711 Sportfreunde Saarbrück. 9 18:22 5:15 1. FC Kaiſerslautern 9 14:19 578 Baden: SWV Waldhof 7 16:5 19.1 Freiburger FC 7 12:5 11:3 VfL Neckarau 7 18:9 10·4 Phönix Karlsruhe 7 14:8 9:5 1. FC Pforzheim 7 16:8 8:6 VfR Mannheim 6 17:14 725 VfB Mühlburg 7 1115 8 Karlsruher FV 7 823 311 Germania Karlsdore 7 4.16 2 FC 08 Mannheim 8 8:32 115 Würktemberg: Stuttgarter Kickers 9 2147 13:5 SW Feuerbach 9 19:11 12:6 VfB Stuttgart 9 22:16 10·˙ Union Böckingen 9 27:26 10:8 1. SSV Ulm 9 26:21 9:9 SC Stuttgart 8 19:18 8:8 Sportfreunde Eßlingen 9 15:18 8:10 Ulmer JV 94 8 14:13 7:9 SV Göppingen 9 10:22 6·12 Sportfreunde Stuttgart 9 14:25 5:13 Baggern: Spyg. Fürth 10 20˙7 17:3 1860 München 9 24:12 13:5 1. FC Nürnberg 10 17:11 12:8 Wacker München 10 15:13 12:8 ASW Nürnberg 10 19:18 10:10 FC Schweinfurt 10 13:14 10:10 Bayern München 10 21:20 8:12 Schwaben Augsburg 10 19:20 8:12 Spog. Weiden 10 20:35 8:12 Jahn Regensburg 10 20:19 7:13 BC Augsburg 9 3 3.15 Nordheſſen: Boruſſia Fulda 9 26:7 14:4 Hanau 93 8 18:7 13:3 Heſſen Hersfeld 8 18:10 10:6 Spy. Kaſſel 9 16:14 10:8 VfB Friedberg 9 20:22 9:9 Kaſſel 03 7 20:8 8:6 Germania Fulda 818 13:17 8:8 Spog. Langenſelbold 9 1735 6:12 Kurheſſen Kaſſel 7 11:19 311 Sport Kaſſel 8 6:28 1:15 Mittelrhein: VfR Köln 8 22:8 14:2 Sülz 07 9 25:14 12:6 Kölner CfR 9 18:11 1 Bonner JV 9 21:18 117 Mülheimer SV 9 10:13 9:9 Kölner SC 99 8 23:21 8:8 Weſtmark Trier 8 10:11 7:9 Eintracht Trier 8 10:20 5·11 Blauweiß Köln 9 8.14 5:13 1. FC Idar 9 8:25 4:14 Deutſchland gewinnt den Ningländerkampf Ungarn in Ludwigshafen 6:1 geſchlagen. 3000 Zuſchauer wohnten in Ludwigshafen dem Ring⸗ länderkampf Deutſchland— Ungarn bei. Der Oberbürger⸗ meiſter von Ludwigshafen hielt dabei eine Begrüßungsan⸗ ſprache und überreichte bei dieſer Gelegenheit dem Ex⸗ Europameiſter Gehring die Ehrenplakette der Stadt Lud⸗ wigshafen. Deutſchland errang einen überzeugenden Sieg mit 6:1 Punkten. Nur im Bantamgewicht gab es eine deutſche Nieder⸗ lage, ſämtliche anderen Kämpfe wurden von unſeren Leuten gewonnen. Am beſten gefielen Schäfer, Siebert und Horn⸗ ſiſcher mit ihren Leiſtungen. Die Ungarn waren in techniſcher Hinſicht den Deutſchen nicht ganz gewachſen, trotzdem über⸗ raſchte der hohe Sieg der deutſchen Staffel. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Imrei-Ungarn erhält einen Punktſieg über Fiſcher⸗D. Federgewicht: Hering⸗Dſchlägt Ferencz⸗U nach Punkten; Leichtgewicht: Schwarzkopf⸗D wirft Kalman⸗U in der 18. Minute durch Ausheber mit Ueber⸗ ſtürzer; Weltergewicht: Schäfer⸗D legt Oerdoeg⸗U in der 7. Minute durch verſchränkten Ausheber; Mittelgewicht: Neu⸗ haus⸗D ſchlägt Riheczki⸗U nach Punkten; Halbſchwergewicht: Siebert⸗D erhält einen Punktſieg über Taranyi⸗U; Schwer⸗ gewicht: Hornfiſcher⸗D wirft Palotas⸗U in der 2. Minute durch Untergriff mit Schleuder. 4 Karlsruhe an den Patenkreuzer Kiel, 20. Nov. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Karls⸗ ruhe hat auf die Meldung über die Gedenkfeier des Kreuzers „Karlsruhe“ an der Untergangsſtelle des erſten Kreuzers dieſes Namens an den Kommandanten folgendes Funk⸗ ſpruch gerichtet:„Für treues Gedenken der Helden des ruhmvollen erſten Kreuzers„Karlsruhe“ herzlichen Dank. Glückauf zur weiteren Fahrt.“ Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym⸗ naſtik II; 8.45 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert I: 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskon⸗ zert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde 155 1 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nacht⸗ muſik. Donnerstag, 22. November: 10.45 Kompoſitionen von Paul Coenen; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 17.30 Bunte Liedfolge; 18 Spaniſch; 18.15 Berufskundlicher Vor⸗ trag; 18.30 Volksmuſik; 19 Tanzfunk; 19.40 Agrarpolitik des Nationalſozialismus in ihrer Wirkung auf die allgemeine Wirtſchaftspolitik, Vortrag des Staatsſekretärs Backe; 20.10 Saarumſchau; 20.30 Der Reviſor, unmoraliſche Begebenheit; 21.45 Warum ‚deutſche Kurzſchrift?; 22.30 Tanzmuſik. Freitag, 23. November: 10.45 Kleine Stücke für Flöte und Gitarre; 11 Die Mundharmonike ſpielt; 14.30 Wirt⸗ ſchaftsbericht für die Saar; 14.45 Sendepauſe; 15.30 Als Großvater noch ein Kind war, Erinnerung an frühere Zeiten; 18 Jugendfunk: 18.30 Fünftes offenes Liederſingen; 19 Die Söſekalſperre. Hauptzweck der Sößſe⸗ talſperre im Harz iſt es, das Gebiet vom Harz über Hildesheim bis nach Bremen mit Trink⸗ und Brauchwaſ⸗ ſer zu verſorgen. Blasmuſik; 19.50 Politiſcher Kurzbericht; 21.15 Doch zum größten Glück bleibt uns das Charakterſtück...; 22.15 Saar⸗ länder ſprechen; 23 Unterhaltungsmuſik. Samstag, 24. November: 10.45 Violine und Geſang mit Orgelbegleitung; 14.15 Schulzenberichte und andere ſchwäbiſche Begebenheiten; 15 Jugendfunk; 18 Tonbericht der Woche; 18.40.... und der Himmel hängt voller Geigen; 19.45 Mu⸗ ſikaliſches Kunterbunt; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Orient⸗ expreß, bunte Stunde; 22.30 Boxländerkampf Deutſchland— Polen, Funkbericht; 23 Tanzmuſik. * Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags- konzert 1; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten, 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wetterbericht; 16 Nachmittagsbericht; 19 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 22. November: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Deutſche Geſpräche; 18.35 Katechismus für Sprach⸗ ſünder; 18.45 Bunte Stunde; 19.40 Staatsſekretär Backe ſpricht über: Agrarpolitik des Nationalſozialismus in ihrer Wirkung auf die allgemeine Wirtſchaftspolitik; 20.10 Der Vampyr, Oper von Marſchner; 22.30 Weltpolitiſcher Monats⸗ bericht; 23 Der Vorſtadtgeſangverein, Funkfolge; 23.30 Nacht⸗ muſik. Freitag, 23. November: 14.30 Wirtſchaftsbericht für die Saar; 15.10 Für die Frau; 18 Jugendſtunde; 18.15 Von der Seegurke und anderen Hexenmeiſtern, naturkundliche Plau⸗ derei; 18.30 Eine junge Deutſche erzählt aus Perſien; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.50 Politiſcher Kurzbericht; 21.15 Klavierkonzert; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchau; 23 Unterhaltungskonzert; 23.30 Mitternachts⸗ zauber unter Büchern, Hörſpiel. Samstag, 24. November: 14.30 Quer durch die Wirt⸗ ſchaft; 15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Steg⸗ reiferzählung; 20.05 Saarländiſche Umſchau; 20.15 Große; heiterer Abend; 22.30 Boxkampf Deutſchland— Polen, Hör bericht; 23 Tanzmuſik. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 19. November: Amtlich notierten: Weizen W 15 20.40, We 16 20.60, W' 17 20.90; Roggen R 15 16.60, R 16 16.90, R 13 16.20; Gerſte: Braugerſte, inl. 19.50 bis 21.50; Winter- und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50; Futtergerſte G 7 15.60, G 8 15.90, G 9 16.10, G 11 16.40; Hafer 5 11 15.60,§ 14 16.10,§ 17 16.40; Raps, inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.45; Roggenkleie mit Sack R 16 10.14; Weizenfuttermehl 12.75; Weizennachmehl 16.50; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.30; Sojaſchrot 13; Rapskuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.30; Kokoskuchen 15.20; Leinkuchen 15.20; Biertreber mit Sack 17; Malzkeime 15.50 bis 16; Trockenſchnitzel 8.40: Rohmelaſſe 5.68; Steffenſchnitze! 10; Rauhfutter: Wieſenheu, loſes 9.80 bis 10.60; Luzernekleehen 10.50 bis 11; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 4 bis 4.50, dto.(Hafer und Gerſte) 4 bis 4.50, Stroh, gebündelt (Roggen und Weizen) 3.75 bis 4, dto.(Hafer und Gerſte) 3.75 bis 4; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, W 15(Bauland und Seekreis) 27.50; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16, Type 997 24.80, R 15 24, R 13 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV; Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilogramm, dto. mit 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm; Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfennig, Hafer und Futtergerſte plus 60 Pfennig, ölhaltige Futter⸗ mittel plus 40 Pfennig, zuckerhaltige Futtermittel(ausgen. Malzkeime) plus 30 Pfennig, Mühlennachprodukte plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher. Mannheimer Großviehmarkt vom 19. November. Zu⸗ fuhr: 165 Ochſen, 113 Bullen, 232 Kühe, 265 Färſen, 616 Kälber, 41 Schafe, 2346 Schweine, 7 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 37 bis 39, 31 bis 34, 27 bis 30; Bullen 35 bis 36, 31 bis 34, 27 bis 30; Kühe 31 bis 32, 25 bis 30, 17 bis 24, 12 bis 185 Färſen 37 bis 39, 32 bis 36, 28 bis 31; Kälber 50 bis 52, 46 bis 49, 38 bis 45, 32 bis 37; Schafe nicht notiert; Schweine a!)—, a2) 53, b) 51 bis 53, 48 bis 53, 46 bis 52, g) 44 bis 48.— Marktverlauf: Großvieh mittel, Ueber⸗ ſtand, Kälber lebhaft, Schweine langſam, Ueberſtand. Karlsruher Schlachtviehmarkt vom 19. Oktober: Zu⸗ fuhr: 67 Ochſen, 45 Bullen, 66 Kühe, 112 Färſen, 227 Käl⸗ ber, 925 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 36 bis 38, 30 bis 35, 27 bis 30, 20 bis 25, 20 bis 25; Bullen 36 bis 38, 34 bis 36, 24 bis 30, 20 bis 24; Kühe 22 bis 26, 18 bis 22, 12 bis 18, 12 bis 18; Färſen 36 bis 40, 34 bis 36, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 46 bis 48, 44 bis 47, 38 bis 44; Schweine a)—, b) 53, c) 53, d) 48 bis 52.— Marktverlauf: Großvieh lang⸗ ſam, Ueberſtand; Kälber mittel, geräumt; Schweine lang⸗ 3 Ueberſtand; Ochſen und Kälber beſte Qualität über otiz. Frankfurter Produktenbörſe vom 19. November. Preiſe: Weizennachmehl 16.30, Weizenfuttermehl 12.75 Mark, alles übrige unverändert. Stimmung: ruhig.— In Handels⸗ klaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 19. November. Auf⸗ trieb: 1298 Rinder, darunter 419 Ochſen, 86 Bullen, 441 Kühe, 352 Färſen, 461 Kälber, 63 Schafe, 3937 Schweine. Ueberſtand: 63 Rinder, darunter 48 Ochſen, 1 Bulle, 11 Kühe, 3 Färſen, 139 Schweine. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 38 bis 39, 31 bis 37, 26 bis 30, 21 bis 25; Bullen a) 36 bis 37, 32 bis 38, 28 bis 31, 25 bis 27, Kühe a) 33 bis 35, 26 bis 32, 18 bis 25, 10 bis 17; Färſen a) 39 bis 40, 33 bis 38, 28 bis 32, 24 bis 27; Kälber a)—, b) 40 bis 50, 84 bis 39, 25 bis 33; Hammel b2) 35 bis 36, c) 32 bis 34, Schafe 23 bis 29, 18 bis 22; Schweine a1) 53, a2) 52 bis 53, b) 50 bis 53, 47 bis 53, 45 bis 52, g1) 46 bis 51, g2) 40 bis 45.— Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand; Kälber, Hammel, Schafe ruhig, ausverkauft; Schweine mittelmäßig, ſpäter abflauend, Ueberſtand. — 3—