Frand⸗ wurgerch ampf guz d wegen warf dem dem von l Hofgut uſes bor. enldeckten hr eintraf, udem die unſtoff als ten offen „Das Ge⸗ ies frei on einein⸗ ung des Verdacht r Poli Am N wurgericht lautende „ Alfed ſel, ver⸗ ctmeiſter em Jagd⸗ et Mlto⸗ ſtlich von dopf⸗ und 5 Mainz. 50 Jger N He⸗ den. — n habe ich etgänzend dal, N den. Eo bei einem iche ange⸗ zu lag, ein Lebe⸗ hatte!— „aß det etbt, ich du doch leicht tut ud ſtich wor und Et schob alt gell Jo fchlig Ib keinen Bin doch n in, Ii det hier Ech wat) (er del in gule⸗ 12 55 1 Amtliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und auberer Behörben- Vereins⸗ und Geſchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. 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Die ſüdſlawiſche Note, die Donnerstag abend dem Völker- bundsſekretariat überreicht worden iſt, beginnt mit folgender Einleitung: „Das fluchwürdige Verbrechen von Mar⸗ ſeille das das Bewußtſein aller Kulturvölker in Erregung verſetzt hat, zwingt die ſüdſlawiſche Regierung auf Grund der polizeilichen Anterſuchungen in mehreren Ländern, den Völker— bundsrat mit gewiſſen beſonders ernſten Seiten der Angelegen— heit zu befaſſen, weil ſie dazu angetan ſind, das gute Einver— nehmen und den Frieden zwiſchen Südflawien und dem benach— barten Ungarn zu ſtören.“ Die Note erinnert dann an die Verhandlungen vor dem Völkerbundsrat im Juni. Damals bereits habe die ſüdſlawiſche Regierung auf die verbrecheriſchen Umtriebe gewiſſer terroriſti— ſcher Elemente und deren Anterſtützung durch gewiſſe un— gariſche Behörden hingewieſen. Sie habe damals erwartet, daß die ungariſche Regierung die notwendigen Maßnahmen treffen würde, um der Anter— ſtützung, der ſich die terroriſtiſchen Elemente in Angarn erfreu— ten, ein Ende zu machen. Nur in dieſem Geiſte ſeien Verhand- lungen mit der ungariſchen Regierung aufgenommen worden, die am 21. Juli zu einem Abkommen in Belgrad geführt hätten. „Die Ergebniſſe der Anterſuchung des Mordes an König Alexander und Barthou in Marſeille“, ſo behauptet die Denk⸗ ſchrift,„haben bewieſen, daß dieſes Verbrechen unter der Teil⸗ nahme derjenigen nach Angarn geflüchteten terroriſtiſchen Ele⸗ mente organiſiert und ausgeführt worden iſt, die in dieſem Lande nach wie vor die gleiche Hilfe genoſſen haben, wie vorher, und daß dieſe Verbrechen nur dank dieſer Hilfe ausgeführt werden konnten. Tatſächlich findet man unter den Komplizen des Mör⸗ ders Terroriſten, die bereits den Gegenſtand der Beſchwerde der ſüdſlawiſchen Regierung bei der ungariſchen Regierung ge⸗ bildet haben, und durch ihre Erklärung iſt feſtgeſtellt. daß ſie in Angarn nicht nur ein Aſyl gefunden haben, ſondern daß ſie auch als Gruppe bis zum Vorabend des Attentates auf ungariſchem Gebiete ſich aufgehalten haben Die Ergebniſſe der Anterſuchung beleuchten in beſonders ernſter und eindrucksvoller Art die Verantwortlichkeit der ungariſchen Regierung Im römiſch I = Rom, 22. Nov. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg genießt in Italien nicht die Popularität ſeines Vorgängers. Das kommt wohl zum Teil daher, daß er es an ſich ſchwer hat, in dem tragiſchen Schatten, der von der Ermordung des Bundes⸗ kanzlers Dollfuß auf Oeſterreich fiel, ſein eigenes Profil abzuzeichnen; zum anderen mag es an dem Anterſchied der Temperamente liegen: Der kräftige Inſtinkt, aus dem Dollfuß feine Politik machte, in dem er ſich in kritiſchen, Lagen auf die Eingebung des Augenblicks verließ, war dem italieniſchen Volks⸗ charakter eher zugänglich als die mehr zurückhaltende und von einem rechnenden Verſtand beherrſchte Art ſeines Nachfolgers. Trotzdem iſt nicht zu verkennen, daß es Schuſchnigg gelungen iſt, der öſterreichiſchen Politik in ihrer Beziehung zu Italien ein verhältnismäßig größeres Maß von Selbſtändigkeit zu ge⸗ winnen. In der amtlichen Mitteilung über das Ergebnis ſeiner römiſchen Reiſe kommt das an einer bemerkenswerten Stelle zum Ausdruck. An ſich enthält dieſe Mitteilung keine unvorhergeſehenen Senſationen. Sie bekräftigt das in dem römiſchen Dreierpakt vom letzten März feſtgelegte politiſche Grundverhältnis und entwickelt die Möglichkeiten ſeiner wirtſchaftlichen und kulturellen Vertiefung. Sie ſtellt noch einmal feſt, daß dieſer Dreierpakt nicht als politiſche Blockbildung verſtanden ſein will, ſondern unter der Vorausſetzung der Anerkennung der öſterreichiſchen Anabhängigkeit auch anderen Staaten zum Beitritt offenſtehen ſoll. In dieſem Zuſammenhang iſt dann zum erſten Male ein Ton zu hören, der bisher nicht vernehmbar war. Oeſterreich hat zwar in den letzten Kundgebungen der Großmächte ſtets eine wichtige, aber doch immer nur eine paſſive Rolle geſpielt. Es war Gegenſtand einer Anterſtützung, die ihm in Rom, in Paris und in London zugeſagt wurde und in Anbetracht der wirklichen Macht- und Größenverhältniſſe eines peinlichen Bei geſchmacks nicht entbehrte. Nun zum erſten Male iſt in der amtlichen Mitteilung über die Beſprechungen zwiſchen Muſſo⸗ lini und Schuſchnigg von aktiven und poſitiven Aufgaben Oeſterreichs die Rede: Oeſterreich ſoll inſtandgeſetzt werden, „ſo bald wie möglich in vollem Amfang ſeine hiſtoriſche Aus— gleichsfunktion unter den Kräften, die ſich im Donauraum treffen, aufzunehmen“. Man wird ſich in Oeſterreich wohl klar darüber ſein, daß dieſe Formel— von ihrer praktiſchen Bedeutung zunächſt ein⸗ mal ganz abgeſehen— nur als Ergebnis der deutſch⸗ öſterreichiſchen Entſpannung und des von Deutſchland bezeugten Friedenswillens mög— für die Hilfe und Anterſtützung, die der terroriſtiſchen Aktion ge⸗ wiſſer emigrierter ſüdflawiſcher Untertanen gewährt worden iſt.“ Die Note kündigt die Einreichung weiteren Materials an und fährt dann fort: Es handelt ſich nicht um den politiſchen Mord als Werk eines vereinzelten Individuums, es handelt ſich nicht nur um die Aſylgewährung für die Emigranten, ſondern darum, daß auf dem Gebiete eines fremden Staates Berufsver⸗ brecher ausgebildet und geſchult werden, die den Auftrag haben, eine Reihe von Attentaten und Morden zu einem beſtimmten politiſchen Zweck auszuführen. Die Erleichterungen, deren ſich die Verbrecher auf ungari— ſchem Gebiet während ihrer Anweſenheit und langen Vorbe⸗ reitungen erfreut haben, ſind kaum glaublich. Wenn die beſten Diener einer Nation und kräftigſten Stützen des internationalen Friedens in Erfüllung ihrer Pflichten von Verbrechern getötet werden können, die in Maſſen organiſiert und augebildet wer— den und ſich des Wohlwollens eines fremden Landes erfreuen, ſo it keine organiſierte Regierung mehr möglich. Es würde ein Zeit— alter der internationalen Anarchie und Barbarei für die Kul- turwelt anbrechen, in dem die ſelbſtverſtändlichſten Grundlagen des internationalen Friedens unvermeidlich zuſammenbrechen würden. Angeſichts der Schwere dieſer Tatſache ſieht ſich die ſüd— ſlawiſche Regierung aus Sorge für die Aufrechterhaltung des Friedens und im Vertrauen auf die Autorität des Völkerbundes gezwungen unter Berufung auf Artikel 11 Abſ. 2 des Völker⸗ bundpaktes den Völkerbundsrat mit dieſer Lage zu befaſſen, die in ernſter Weiſe die Beziehungen zwiſchen Südſlawien und Un⸗ garn bedroht und den Frieden und das gute Einvernehmen zwi⸗ ſchen den Nationen zu ſtören droht. Beneſch ſchließt ſich an DNB. Genf, 22. Nov. Der tſchechoflowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch hat an das Völkerbundsſekretariat eine Note gerichtet, in der er auf den am Donnerstag erfolgten ſüdſlaviſchen Schritt Bezug nimmt und ſodann erklärt: Angeſichts deſſen, daß die in dem Antrag der ſüdflaviſchen en Dreieck lich war. Ihr aktuelles Gewicht freilich bekommt ſie aus der beſonderen europäiſchen Lage, in der heute Muſſolini die italieni⸗ ſchen Intereſſen verbunden ſieht. Es iſt in den letzten Wochen immer deutlicher geworden, daß die italieniſch-franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung, die von beiden Seiten ernſthaft angeſtrebt wird, in ſehr weitem Amfange von der Neuordnung der Dinge im Donauraum bedingt wird. Der Verſuch eines Ausgleichs zwi⸗ ſchen Rom und Paris hängt in der Luft, ſolange es nicht ge⸗ lingt, die beiderſeitigen Bündnisſyſteme zu einer gewiſſen Aeber⸗ einſtimmung zu bringen. Das bedeutet, daß einerſeits Italien in ein neues Verhältnis zu Südſlavien kommen müßte, wozu Muſſolini in ſeiner Mailänder Rede die Hand geboten hat, daß aber andererſeits auch die Spannungen, die in erſter Linie zwiſchen der Kleinen Entente und Angarn beſtehen, gemildert werden müßten. Die Abſicht der Belgrader Regierung, die Frage der Verantwortung für das Attentat von Marſeille vor den Völkerbundsrat zu bringen und auf dieſe Weiſe eine Front⸗ ſtellung gegen Ungarn zu beziehen, kommt in dieſem Zuſammen⸗ hang wenig gelegen. Die Genfer Erörterungen über dieſen Fall müßten notwendig Frankreich und Italien, das eine an der Seite Südſlaviens, das andere an der Seite Angarns, in eine Stellung bringen, die dem angeſtrebten Ausgleich nicht förder⸗ lich ſein kann. In Paris ſieht man das ſehr deutlich, und es fehlt deshalb nicht an Bemühungen, über dieſen fatalen Punkt mit einer möglichſt geringen Erſchütterung hinwegzukommen. Aus dieſer Situation fällt dann auch ein neues Licht auf Oeſter— reich. Seine„Ausgleichsfunktion im Donauraum“, die in den römiſchen Beſprechungen Schuſchniggs herausgeſtellt wurde, und der erneute Hinweis auf die Ausbaumöglichkeiten des römi— ſchen Dreierpaktes ſoll offenbar dazu dienen, von Wien aus die italieniſche Stellung zu entlaſten. Ob dabei an die Kleine Entente in ihrer Geſamtheit, oder mehr an die Tſchechoſlowakei gedacht iſt, bleibe dahingeſtellt. Von hier aus führt auch ein Weg nach Deutſchland. Dabei iſt feſtzuhalten, daß der von der Reichsregierung be— zeugte Wille zu einer Neuregelung der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen nicht nur die von Wien ausgehenden Aktions- möglichkeiten verbreitert, ſondern auch die Verantwortung der Wiener Stellen erhöht. Die im Donauraum angeſtrebte Neu- ordnung hätte keine ſoliden Fundamente, wenn ſie die viel⸗ fältigen Lebenszuſammenhänge, die Deutſchland mit dieſem Raume verbinden, nicht in vollem Amfange in Rechnung ſtellt. Deutſchland iſt ſeinerſeits bereit, dieſem Sachverhalt gerecht zu werden. Damit gewinnt es aber zugleich den Anſpruch, an den möglichen neuen Kombinationen ſo teilzunehmen, wie es ſeine Intereſſen erfordern. 1 10. Jahrgang An alle Vereine im Gau gejjen⸗Naßjau! Betrifft Weihnachtsfeiern. Das Weihnachtsfeſt iſt ein Feſt der Familie. Jech richte daher an alle Vereine im Gau Heſſen⸗ Naſſau die Aufforderung, auf öffentliche Weihnachts⸗ feiern in dieſem Jahre zu verzichten und etwa ge⸗ plante Beſcherungen von Vereinsmitgliedern im engſten Kreiſe vorzunehmen. Dagegen werden die Vereine gebeten, ihre ganze Kraft und Aufmerkſamkeit auch in der Weihnachtszeit dem Winterhilfswerk zuzuwenden. Heil Hitler! i. A. Müller ⸗Scheld Gaupropagandaleiter und Landesſtellenleiter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung u. Propaganda Regierung erwähnten Tatſachen wegen ihres außergewöhnlich ſchwerwiegenden Charakters die Tſchechoſlowakei und ihre gut⸗ nachbarlichen Beziehungen zu Angarn unmittelbar berühren, und dadurch in Gefahr bringen, ſowie der allgemeinen Bedingungen, von denen der Friede in Mitteleuropa abhängt, ſchließt ſich die Tſchechoſlowakiſche Regierung als Mitglied des Völkerbundes vollinhaltlich der Eingabe der ſüdſlaviſchen Regierung an. Den gleichen Schritt wie die Tſchechoſlowakei hat Ru⸗ mänien unternommen. 1 Die Eiſenbahnanſchläge in Mexiko DNB. Meriko⸗Stadt, 22. Nov. Zu den Eiſenbahn-Attentaten erklärt der Kriegsminiſter, die hierüber verbreiteten Meldungen ſeien übertrieben, die Attentate ſeien keineswegs von bewaffneten Rebellen-Banden verübt wor- den. Das Attentat auf der Linie Veracruz— Mexico⸗ Stadt hätte ſich ſo abgeſpielt, daß Köhler die Streckenarbeiter gezwungen hätten, Schienen abzuſchrauben. Der Zug ſei aber nicht deswegen entgleiſt, ſondern nur durch zu ſcharfes Bremſen des Zuges, als der Lokomotivführer den Schaden bemerkte. Der Anſchlag auf die Staatsbahnlinie Mexiko Laredo, bei welchem zwei Brücken in die Luft geſprengt worden ſein ſollen, wurde anſcheinend von zwei Perſonen verübt, wie die Spuren beweiſen. Laut Meldungen des dortigen Wehrkreiskommandeurs ſind ſie bereits eingekreiſt und man rechnet mit ihrer baldigen Feſtnahme. Der Verkehr auf der Strecke nach Laredo konnte wieder aufgenommen werden, die Strecke nach Veracruz dürfte vorausſichtlich Donnerstag wieder befahren werden. Meldungen aus den Vereinigten Staaten, wonach in Nord- Mexiko eine Aufſtandsbewegung unter dem unterlegenen Präſi— dentſchaftskandidaten Villareal im Gange ſei, ſind unrichtig. Der Staat Chihuahua verbietet jeden Gottesdienſt DNB. Mexiko, 22. Nov. Die Regierung des mexikaniſchen Bundesſtaates Chihuahua hat für ſämtliche katholiſche und proteſtantiſche Geiſtliche die Erlaubnis zu amtieren zurückgezogen. In Chihuahua können des⸗ halb keinerlei Gottesdienſte ſtattfinden. Zwei Sireckenarbeiter getötet Dichter Nebel die Arſache. Freiburg, 22. Nov. In Ausübung ihres Berufes wurden zwei Streckenarbeiter in der Nähe des Bahnhofs Riegel auf der Strecke Lahr⸗Dinglingen⸗Freiburg von einem aus der Richtung Offenburg einlaufenden Perſonenzug erfaßt, auf die Seite geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß ſie bereits nach wenigen Minuten ſtarben. Dem einen der Arbei⸗ ter wurde das Rückgrat gebrochen, der andere hatte ſchwere Kopfverletzungen erlitten. Bei den Getöteten handelt es ſich um den verheirateten 28jährigen Hermann Schneider von Malterdingen, Amt Em⸗ mendingen, Vater von drei Kindern, und den verheirateten 48jährigen Adolf Saub von Orſchweier, Vater von zwei Kindern. Die beiden Verunglückten haben wahrſcheinlich in⸗ folge des ſtarken Nebels den herannahenden Zug nicht recht⸗ zeitig bemerkt. Juſammenſtoß im Nebel.— Ein Toter. Ohlau(Schleſien), 23. Nov. Auf der Rückfahrt von einem Beſuch in Ohlau verunglückten bei Grebelwitz ein Motorradfahrer und ſein Mitfahrer aus Breslau. Infolge des dichten Nebels fuhren ſie in ein Milchfuhrwerk hinein, das wenige Minuten vorher von einem überholenden Kraftwagen angefahren worden und umgeſtürzt war. Der Motorradfahrer erlitt ſchwere Verletzungen, ſein Mitfahrer wurde auf der Stelle getötet. Auch der Kutſcher des Milch⸗ fuhrwerkes wurde bei dem Zuſammenſtoß ſchwer verletzt. 71 n e —— 1 14 ö 5 Den Saarbeamten iſt unterſagt. Eine neue Verordnung der Regierungskommiſſion 2 Saarbrücken, 22. Nov. In Form einer Auflagenachricht für die Saarpreſſe hat die Regierungskommiſſion auf Erſuchen der Abſtimmungskommiſſion eine neue Verordnung erlaſſen, nach der den unmittel— baren oder mittelbaren Staatsbeamten unterſagt iſt: 1. in oder für Vereinigungen, die eine Einwirkung auf die Volksabſtimmung bezwecken, irgendwelche Parteifunktionen oder irgendeine Agitationsarbeit auszuüben; 2. politiſche Verſammlungen zu veranſtalten, zu lei— ten oder in dieſen als Redner aufzutreten; 3. in periodiſchen oder nichtperiodiſchen Druckſchriften Angelegenheiten der Volksabſtimmung zum Gegenſtande der Erörterung zu machen. Vertretern von Behörden oder deren Vertretern, die Beamteneigenſchaft beſitzen, iſt die Teilnahme an öffentlichen, aus Anlaß der Volksabſtimmung ſtattfindenden Ver— anſtaltungen verboten, ſofern die Teilnahme in der Eigenſchaft als Vertreter einer Behörde erfolgt. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis nicht unter drei Monaten und mit Geldſtrafen nicht unter 1000 Franken beſtraft. Bei mildernden Amſtänden tritt Ge— fängnis nicht unter einer Woche und Geldſtrafe nicht unter 500 Franken ein. Regierungs- und Abſtimmungskommiſſion glauben in ihrer Verordnung ferner darauf hinweiſen zu müſſen, daß Beamten bei ihrer Betätigung im öffentlich-politiſchen Leben bereits durch ihr Amt Rückſichten auferlegt ſind, die für andere, nicht unter dem Zwang der im öffentlichen Intereſſe unerläßlichen Diſziplin ſtehende Staatsbürger nicht in Betracht kommen. Außerdem müſſe der Beamte in der gegenwärtigen Abſtimmungszeit auch bei politiſch Andersdenkenden das Vertrauen auf ſeine Anpar— teilichkeit erwecken. Dieſes Vertrauen ſei nicht denkbar, wenn er in den politiſchen Kampf eingreife oder ſeine politiſche Werbe— arbeit zum Gegenſtand von Erörterungen und Angriffen auch in der Preſſe werde. Es ſei Pflicht der Abſtimmungskom— miſſion, nach Möglichkeit dafür zu ſorgen, daß keiner Partei im Saargebiet die Möglichkeit gegeben werde, unter Berufung auf die öffentliche Staatsgewalt politiſche Ziele zu verfolgen, und die öffentliche Meinung zu gewinnen. Dieſer Mißbrauch könne nur durch eine Einſchränkung des Rechtes der außerdienſtlichen politiſchen Betätigung der Beamten wirkſam verhindert werden. Die neue Verordnung der Saarregierung, die an den Ge— fühlen und an den bürgerlichen Rechten einer großen Gruppe von Abſtimmungsberechtigten auch hier ohne weiteres vorbei— geht, wird im Sinne des Aufrufes der Landesleitung der Deut— ſchen Front mit ſelbſtverſtändlicher Diſziplin aufgenommen und befolgt werden. Allerdings wird der Saarbevölkerung nicht verübelt werden können, wenn ſie dieſe Maßnahme ebenſowenig begreift, wie die vorangegangenen welt- und volksfremden Me- thoden der Regierungskommiſſion. Die Beamtenſchaft des Saar— gebietes bildet einen Teil der ſaardeutſchen Bevölke- rung und iſt nicht zu verwechſeln mit der dortigen unmittel— baren Beamtenſchaft des Völkerbundes. Auch von der deut⸗ ſchen Beamtenſchaft iſt ſelbſtverſtändlich Pflichterfüllung in ihrem Amt zu verlangen. Eine Neutralität aber, die zu einer entſprechenden Intereſſeloſigkeit und Indifferenz gegenüber dem Kampf um das Saardeutſchtum ausarten und ſich entſprechend äußern würde, kann jedoch dieſer Beamtenſchaft nicht zugemutet werden. Wenn jedoch Abſtimmungskommiſſion und Regierungs- kommiſſion glauben, dieſe natürliche Zuſammengehörigkeit zwi⸗ ſchen den ſaardeutſchen Beamten und der übrigen, ebenſo wie ſie auf den 13. Januar mit froher Zubverſicht eingeſtellten ſaar— deutſchen Bevölkerung mit papierenen Geſetzen brechen zu kön— nen, ſo befinden ſie ſich in einem ſchweren Irrtum. Es bleibt nun intereſſant, abzuwarten, ob ſich die vor— liegende Verordnung auch auf jene Beamten erſtrecken wird, die gerade in den ihnen zugewieſenen politiſchen Stellen ſtärkſtes Aergernis im Saargebiet hervorrufen: die von dem Präſidenten Knox eingeſtellten Emigranten-Beamten in der Re⸗ gierungskommiſſion, die in den Augen der ſaardeutſchen Be— völkerung Dinge mit ihren Amtspflichten zu vereinbaren wußten, die allem anderen als der ihnen auferlegten Neutralität ent⸗ ſprachen. Es ſei hierbei nur an die letzte Denkſchrift der Deut— ſchen Front erinnert, die über die Spitzeltätigkeit ge⸗ wiſſer Beamten auf der Polizeidirektion intereſſante Mit⸗ teilungen machte, und über deren Stichhaltigkeit demnächſt das neutrale Abſtimmungsgericht in dem kommenden Prozeß der Regierungskommiſſion gegen die Führer des Saardeutſchtums in aller Gewiſſenhaftigkeit zu befinden haben wird. Aufrufe der Deutſchen Front DNB. Saarbrücken, 22. Nov. Sofort nach Bekanntwerden der neuen Verordnung der Re— gierungskommiſſion hat der ſtellvertretende Landesleiter der Deutſchen Front, Nietmann, folgenden Aufruf erlaſſen: „Die Regierungskommiſſion hat 52 Tage vor der Abſtim⸗ mung eine neue Verordnung erlaſſen. Nach dieſer Verordnung dürfen mittelbare oder unmittelbare Beamte keine Funktionen mehr innerhalb der Deutſchen Front ausüben. Das beſagt, daß auf einen Schlag eine Reihe von Ortsgruppen, Zellen uſw. füh⸗ rerlos werden. Daraus ergibt ſich nun das eine, nämlich dieſer Verordnung mit der richtigen Antwort zu begegnen. Dieſe Antwort lautet: 1. Alle in Frage kommenden Perſönlichkeiten ernennen ſo— fort ihren Nachfolger. Dieſe Ernennung wird bindend für die geſamte Mitgliedͤſchaft. Der von dem Ausſcheidenden Er— nannte wird ſofort, und zwar heute noch, der zuſtändigen Kreis- leitung bzw. der Landesleitung mitgeteilt. 2. Die geſamte Mitgliedſchaft der von dieſer Verfügung betroffenen Ortsgruppen und Zellen hat ſich darüber im Klaren zu ſein, was dieſe Sofortmaßnahmen im gegenwärtigen Augen⸗ blick bedeuten. Es gibt nur eine Schlußfolgerung, die heißt: Ans iſt es völlig gleich, wer Ortsgruppen- und Zellenleiter iſt. Die Perſon ſpielt in dieſer neugeſchaffenen Situation aber auch gar keine Rolle. Unſere Parole heißt nun erſt recht Diſziplin und brüderliches Zuſammenhalten. Es lebe der 13. Januar und damit das deutſche Vaterland!“ * An alle durch die neue Verordnung betroffenen Amtswalter erließ der ſtellvertretende Landesleiter folgenden kurzen Aufruf: „Kameraden! Ihr müßt ausſcheiden, für eure Arbeit gibt es keinen Dank, ſondern nur Pflichten. Die Landesleitung drückt euch die Hand. Schweigt und denkt an unſere gemeinſame Sache.“ Ein weiteres Verbot des Saarabſtimmungsausſchuſſes. DNB. Saarbrücken, 22. Nov. Der Saarabſtimmungsausſchuß hat eine Bekanntmachung erlaſſen, in der verboten wird, Anſchriften, die ein politiſches Bekenntnis zur Abſtimmung darſtellen, an Häuſern im Saar- gebiet anzubringen. Der Abſtimmungsausſchuß erinnert an einen Artikel über die Saarabſtimmung, wonach derjenige, wel cher durch unerlaubte Mittel eine Perſon zu beſtimmen verſucht, zu offenbaren, in welchem Sinne ſie abzuſtimmen gedenkt, mit Gefängnis von drei Monaten bis zu drei Zahren beſtraft wird. Die Abſtimmungskommiſſion warnt daher vor derartigen Ver— ſuchen; ſie behält ſich vor, die ihr zur Kenntnis gekommenen Fälle der Staatsanwaltſchaft des zuſtändigen Abſtimmungsge⸗ richtes anzuzeigen. e e Chinadeutſche kommen zur 8 Gaar⸗Abſtimmung WK. Schanghai, 22. Nov. Die bevorſtehende Abreiſe von elf Chin adeutſchen nach der Heimat zur Teilnahme an der Saarabſtimmung gibt der chineſi⸗ ſchen Preſſe Veranlaſſung, in langen Artikeln die Vaterlandsliebe dieſer Deutſchen zu preiſen. Die Kommentare ſchließen allgemein mit einem Aufruf an das chineſiſche Volk, auch in ihren eigenen Ange- legenheiten dieſem erhebenden Beiſpiel wahrer Vaterlandsliebe zu folgen. Nom: Die Saarbeſprechungen in Rom dürften, wie ver⸗ lautet, wohl kaum vor Samstag zum Abſchluß gelangen. Deviſen anzeigen! Die Anzeigefriſt von Deviſen und im Ausland befindlichen Vermögensſtücken bis zum 31. Dezember verlängert— Schwere Freiheitsſtrafen für Zuwiderhandelnde DNB. Berlin, 22. Nov. Nach dem Volksverratsgeſetz vom 12. Juni 1933 waren De⸗ viſen und im Ausland befindliche Vermögensſtücke nach dem Stand vom 1. Juni 1933 dem Finanzamt anzuzeigen. Die Friſt, in der dieſe Anzeige zu erſtatten war, iſt Ende Oktober 1933 ab⸗ gelaufen. Es hat ſich aber herausgeſtellt, daß viele Anzeige⸗ pflichtige ihrer Anzeigepflicht nicht genügt haben. Daher hat das Steueranpaſſungsgeſetz vom 16. Oktober 1934 die Anzeige⸗ friſt bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934 verlängert. Die Anzeigefriſt umfaßt nunmehr die Zeit vom 14. Juni 1933 (dem Tag, an dem das Volksverratsgeſetz in Kraft getreten iſt) bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934. Innerhalb dieſer Friſt muß jeder, der am 1. Juni 1933 Deviſen oder im Ausland be⸗ findliche Vermögensſtücke gehabt hat, dieſe Werte dem Finanzamt anzeigen. Soweit die Anzeige nicht bereits erſtattet worden iſt, muß ſie bis Ende Dezember 1934 nachgeholt werden. Durch ord— nungsmäßige Anzeige wird Straffreiheit erlangt wegen der Steuer- und Deviſenzuwiderhandlungen, die mit den angezeigten Werten mittelbar oder unmittelbar zuſammenhängen. Dieſe Wir— kung tritt auch dann ein, wenn bereits ein Ermittlungs- oder Strafverfahren eingeleitet worden iſt. Eine noch weitergehende Amneſtie gilt für Deviſenzu⸗ wider handlungen: 1. Hat jemand vor dem 17. Oktober 1934 hinſichtlich anbie⸗ tungspflichtiger Werte(Deviſen oder Reichsmarkforderungen gegen Ausländer) eine Deviſenzuwiderhandlung begangen und ſtehen ihm dieſe Werte noch zur Verfügung, ſo wird Straf⸗ freiheit dadurch erlangt, daß die Werte bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934 der Reichsbank oder einer Deviſen⸗ bank angeboten werden. 2. Hat jemand vor dem 17. Oktober 1934 hinſichtlich anbie⸗ tungspflichtiger Werte(Deviſen- oder Reichsmarkforderungen gegen Ausländer) eine Deviſenzuwiderhandlung begangen, hat er jedoch über die Werte vor dem 17. Oktober 1934 verfügt und iſt dadurch die Anbietung der Werte rechtlich oder tatſächlich unmöglich geworden, ſo tritt Straffreiheit nur dann ein, wenn die Deviſenzuwiderhandlung bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934 der Reichsbank angezeigt wird und wenn außerdem inner⸗ halb einer von der Reichsbank zu beſtimmenden Friſt Deviſen (Erſatzdeviſen) in Höhe eines Betrages angeboten werden, den die Reichsbank beſtimmt. 3. Deviſen, die der Reichsbank oder einer Deviſenbank be⸗ reits angeboten worden ſind oder bis zum Ablauf des 31. De⸗ zember 1934 angeboten werden, ſind der Anzeigepflicht, die das Volksverratsgeſetz vorſieht nur dann unterworfen, wenn die Deviſen, betrachtet nach dem Stand vom 1. Juni 1933, zu den im Ausland befindlichen Vermögensſtücken gehörten. An jedermann ergeht hiermit die folgende Auffor⸗ derung: Prüfen ſie nach, ob Sie am 1. Juni 1933 Deviſen oder im Ausland befindliche Vermögensſtücke hatten, die dem Finanzamt angezeigt werden müſſen. Falls Sie mit Deviſen zu tun haben, ſo prüfen Sie ferner nach, ob Ihre Deviſenangelegen⸗ heiten in Ordnung oder ob Deviſenzuwiderhandlungen zu berei⸗ nigen ſind. Wenn Sie im Zweifel darüber ſind, ob Sie dieſe oder jene Werte anzeigen müſſen oder ob in dieſem oder jenem Punkt Deviſenangelegenheiten zu bereinigen ſind, ſo wenden Sie ſich mit Ihren Zweifeln an ein Finanzamt. 1 Wer bisher mit Deviſen oder mit ausländiſchem Vermögen geſündigt hat und bis zum 31. Dezember 1934 von der Möglich- keit, wieder ſteuerehrlich und deviſenehrlich zu werden, nicht Ge— brauch macht, ſetzt ſich ſchweren Freiheitsſtrafen aus. Die preisbindungen in der Wirtſchaſt Eine Erklärung des Preiskommiſſars DNB. Berlin, 22. Nov. Zur Frage der Preisbindungen in der Wirtſchaft gibt der Reichskommiſſar für Preisüberwachung folgende Erklärung ab: Eine meiner wichtigſten Aufgaben erblicke ich darin, die Wirtſchaft von ſolchen Bindungen zu befreien, die der Entwick⸗ lung und Verwertung der Gaben und Fähigkeiten des Menſchen entgegenſtehen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ich hierbei nicht einem zügelloſen Wettbewerb, dem jedes Mittel recht iſt, den Weg frei machen will. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es, daß viele Bindungen der landwirtſchaftlichen und induſtriellen Arproduktion und auch manche andere als nationalwirtſchaftlich notwendig an⸗ zuerkennen ſind. Wenn ich auf den Gebieten der Erzeugung und des Handels Bindungen, die ich aufgrund meiner Erfahrung und Prüfung als volkswirtſchaftlich überflüſſig und ſchädlich anſehe, aufhebe oder lockere, ſo werden die notwendigen wirtſchaftlichen Sicherheiten geſchafſen werden. In der Notzeit der Nachkriegsjahre haben ſich unleugbar vielfach Formen und Methoden des Wettbewerbes entwickelt, die mit Berufsehre und geſchäftlichem Anſtand unvereinbar ſind. Preisunterbietungen, die nicht zu Laſten des eigenen, ſondern fremden Riſikos erfolgen, ſind das, was man liberaliſtiſch nen⸗ nen könnte. Die Möglichkeit, auf Koſten Dritter(Staat, Gefolg— ſchaft und Geldgeber) mit Preiſen zu ſchleudern, gilt es, ſcharf zu beſchneiden. Hierin, ſowie in der Aeberwachung einer det Kaufkraftlage richtig angepaßten Qualitätshaltung ſehe ich heute die wichtigſte Aufgabe der fachlichen Selbſtverwaltung, nicht abet in der Feſtlegung und Verteidigung eines ſtarren Preisſyſtems. Die hierzu nötigen Vorausſetzungen ſind in folgen⸗ dem gegeben: Es muß die Sicherheit gegeben ſein, daß jeder Wettbewerber unter allen Amſtänden ſeine Verpflichtungen gegen den Staat und ſeine Gefolgſchaft erfüllt, um überhaupt auf die Dauer im Geſchäft bleiben zu dürfen. Hierzu wird den Verbänden deren Preisbindungen aufgehoben, oder die die Aufhebung frei⸗ willig beantragt haben, das Recht gegeben, bei den zuſtändigen Stellen der Finanzverwaltung und der Arbeitsfront jederzeit Er⸗ kundigungen einzuziehen und die Kalkulation ſolcher Berufsgenoſ⸗ ſen, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, durch eine neu- trale Stelle genau nachprüfen zu laſſen. 1 Es wird mit allen Mitteln darauf hingewirkt werden, daß künftig von den Möglichkeiten, welche die Vorſchriften des Ge— ſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb und der Kon⸗ kursordnung bieten, in wirkſamſter Weiſe zur Bekämpfung ge⸗ meinſchädlicher Preisſchleuderei Gebrauch gemacht wird. Wer in ſeiner Preisgeſtaltung unredlich war, wird in Zukunft keine Mög⸗ lichkeit haben, ſich die Vorteile eines Vergleichsverfahrens zunutze zu machen. Nötigenfalls wird auch eine Verſchärfung der gelten⸗ den Strafbeſtimmungen in dem Sinne erfolgen, daß die einer Zahlungseinſtellung vorhergegangene rückſichtsloſe Preisunterbie⸗ tung, die zur Verſchleuderung anvertrauter Werte geführt hat, als beſondere, ſtrafbare Handlung gewertet wird. Bei ſolchen Sicherheiten liegt die Wahrung der Standesehre dann nicht mehr in der Innehaltung eines irgendwie vorgeſchrie⸗ benen Preiſes, ſondern in der Innehaltung der klar um⸗ riſſenen Bedingungen für den Wettbewerb. und Fleiß, Arbeitskraft und Arbeitsleiſtung iſt dann der Weg zum Erfolg freigemacht. 2* 27* Die Hitler⸗Jugendführerſchaft beim Führer DNB. Berlin, 22. Nov. Der Führer und Reichskanzler empfing heute in den Mit⸗ tagsſtunden im Kongreßſaal der Reichskanzlei den Reichsjugend— führer Baldur von Schirach, den Stabsführer Hart⸗ mann Lauterbacher, die Reichsreferentin des BDM, Trude Mohr, die Abteilungsleiter der Reichsjugendführung und ſämtliche Gebietsführer aus dem Reich. Nachdem Baldur von Schirach ſeine Mitarbeiter dem Füh— rer vorgeſtellt hatte, unterhielt dieſer ſich in zwangloſer Anſprache über verſchiedene Jugendfragen. In Anſchluß daran waren die Hitler-Jugendführer Gäſte des Führers. Kurs vor 4 Ahr hatte Reichsminiſter Dr. Goebbels den Reichsjugendführer und ſeine Mitarbeiter im Propagandamini— ſterium empfangen, wo er ſich erneut in bewegten Worten zur politiſchen Jugendbewegung des neuen Staates bekannte. Die eindrucksvollen Stunden mit dem Führer und Reichs- miniſter Dr. Goebbels gaben Zeugnis von der innigen Verbun— denheit der Jugend mit ihrem Führer und ſeinem Stab. Zum Tode Gaſparris DNB. Nom, 22. Nov. Die ſterbliche Hülle des früheren Kardinalſtaatsſekretärs, Gaſparri wurde am Dienstag von zahlreichen Perſönlich— keiten, darunter auch vom ehem. König von Spanien und dem öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Schuggnigg, beſucht. Am Mittwoch wurde die Leiche nach der St. Ignatius— kirche übergeführt. Hier findet dann die Trauerfeier ſtatt. Nur noch 53 Kardinäle ſtatt 70 bilden jetzt das Kollegium der katholiſchen Kirche, dem im Kon⸗ klave bekanntlich die Papſtwahl anvertraut iſt. Die Ausländer im Kardinalskollegium haben mit 27 Purpurträgern ein leichtes Aebergewicht. Kurze Tageschronik. Erfurt: Im Schwerſpatwerk der Richelsdorfer Hütte bei Gerſtungen wurden zwei Bergleute von Geſteinsmaſſen ver⸗ ſchüttet. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. Zwickau: Auf einem Zwickauer Steinkohlenſchacht wurden zwei Häuer verſchüttet. Sie konnten nur als Leichen ge⸗ borgen werden. Berlin: Der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach ſtellte am Donnerstag Reichsminiſter Dr. Goebbels die 38 Gebiets- führer der HJ. vor. Anſchließend waren die Gebietsführer Gäſte des Führers in der Reichskanzlei. Berlin: In der Vormittagsſitzung des großen Rundfunk- prozeſſes wurde zunächſt der Angeklagte Dr. Magnus über die Berufung Fleſchs nach Berlin vernommen. Anſchließend beſchloß das Gericht, dem Antrage der Verteidigung auf Ladung von Sachverſtändigen über die Frage der Zuläſſigkeit von Son⸗ derzahlungen zum Teil ſtattzugeben.— In der Nachmit⸗ tagsſitzung des großen Rundfunkprozeſſes wurden der An⸗ ſtellungsvertrag und die Gehaltsbezüge des Angeklagten Dr. Fleſch im einzelnen beſprochen. Die Verhandlung wurde dann auf Dienstag vertagt, wo die auf Antrag der Verteidigung ge⸗ ladenen Sachverſtändigen vernommen werden ſollen. Berlin: Am Donnerstag begann der 3. Rundfunkprozeß, der den Fall Knöpfke behandelt. Die beiden Hauptange⸗ klagten ſind die Inhaber der Druckerei J. S. Preuß, in der die „Funkſtunde“ gedruckt wurde. „Kiel: Der Kreuzer„Karlsruhe“, der ſich auf einer Welt- reiſe befindet, iſt unterwegs nach Rio de Janeiro, wo das Schiff am 1. Dezember erwartet wird. Genf: Wie bier verlautet, iſt die franzöſiſche Antwort auf die polniſche Stellungnahme zum Oſtpakt am Mittwochabend an die polniſche Regierung abgeſandt worden. Für Selbſtdiſziplin 9 * ich anbie⸗ erunge 70 igen b dab et N 3 5 detſügt dalſächlich am, wenn Dezenbel em inner⸗ ſt Deni Lediſen erben, den be⸗ wü 1 mgelegen⸗ qu berei Cie dieſe eine neu⸗ chen, daß des He⸗ der Kon⸗ pſung ge. Wer in ine Mog⸗ 5 zunutze er gelen die eier zunterbie⸗ ſühtt hat, ezehle igeſchtie iu in. kbit Weg zun 22 Nr. 271— Freitag, den 23. November 1934 VRG ** Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang der„Aſſociated Preß“ aus„El Nacional“ übernommen und kurzgefaßt in den Zeitungen der Vereinigten Staaten erſchienen Durchfahrt durch die Antarktis! Admiral Byroͤs neue Entdeckung im Süöpolargebiet Admiral Byrd, der berühmte amerikaniſche Polar— enttäuſcht, als er entdecken mußte, daß er nicht der erſte Menſch forſcher, der jetzt von ſeinem antarktiſchen Expeditionslager Klein⸗Amerika aus zu einem Erkundungsflug über das Süd— polargebiet aufgeſtiegen iſt, hat mitgeteilt, daß er vom Flug- zeug aus die theoretiſch von der Wiſſenſchaft ſchon lange ange— nommene Durchfahrt durch die Antarktis entdeckt habe. Damit wird praktiſch die Annahme beſtätigt, daß das Südpolargebiet aus zwei zuſammenhängenden Feſtlandͤskomplexen beſteht. Byrd bezeichnet dieſe Entdeckung als die bedeutendſte geographiſche Entdeckung der letzten Jahre. Er war bei dieſer Erkundung zu einem Dreiecksfluge aufgeſtiegen, der ihn etwa 1000 Kilometer quer über das Südpolargebiet führte. Byrds neue Forſchertat bringt die bisherige Südpolar— forſchung, die noch gewaltige Aufgaben zu löſen hat, um ein beträchtliches Stück vorwärts. Man kann nun mit Tatſachen rechnen, wo ſonſt nur Theorien beſchränkte Sicherheit zuließen, und die Karte der Antarktis, auf der heute noch weite Gebiete als unerforſcht verzeichnet ſind, wird wieder etwas genauer. Vom Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert hinein war man der Meinung, daß um den Südpol die„Terra Au⸗ ſtralis“, ein einziger großer Kontinent, ſtellenweiſe bis zum 40. Breitengrad hinauf gelagert ſei. Erſt 1773—1775 führte J. Cook den Beweis, daß nördlich vom 60. Breitengrad kein Feſtland mehr vorhanden ſei, und ſpätere Forſcher oder Wal— fiſchjägern(von Bellingshauſen, Biscoe, Kemp, Balleny, Du— mont d' Arville, Wilkes, Roß u. a.) konnten mit ihren Schiffen noch weiter nach Süden vordringen. 1998 überwinterte Borch— grevink als erſter auf dem Feſtland der Antarktis und konnte mit ſeinen Hundeſchlitten bis 78“ 50“ vordringen. Nach den internationalen Geographenkongreſſen in London(1895) und in Berlin(1905), die ſich gründlich mit der Erforſchung der Polar- gegenden befaßte, kam in die Anternehmungen mehr Syſtem. In den Jahren 1901-1905 zogen fünf Expeditionen, eine eng⸗ liſche unter Führung von R. F. Scott, eine deutſche unter Drygalſki, eine ſchwediſche unter Nordenſköld, eine ſchottiſche unter W. Th. Bruce und eine franzöſiſche unter Charcot, die der bedrängten ſchwediſchen Expedition zu Hilfe eilte, aus. Jede von ihnen machte eine Anzahl neuer, wichtiger Entdeckungen. So entdeckte die deutſche das Kaiſer Wilhelm II.“ Land mit dem Gaußberg. Charcot, der 1909—1910 zum zweiten Male auszog, brachte neue Beweiſe für den Zuſammenhang größerer, bisher entdeckter Gebietsteile. Shackleton war ſchon auf ſeiner Fahrt 1908/09 mit Hundeſchlitten bis über den 88. Breitengrad hinaus vorgedrungen und war damit in unmittelbarer Nähe des Pols ſelbſt vorgedrungen. Am 16. Dezember 1911 endlich konnte Amundſen am Südpol die norwegiſche Flagge aufpflanzen. Der Engländer Scott, der von einer anderen Seite auf den Pol zu— marſchierte, erreichte ihn einen Monat ſpäter und war maßlos am Südpol war. Auf dem Rückmarſch ging er mit allen ſeinen Begleitern in einem furchtbaren Schneeſturm zu Grunde. In den Vorkriegsjahren wurden von einer Anzahl weiterer For— ſcher, hauptſächlich Engländern, immer neue Gebietsteile ent— deckt, doch waren dies alles nur Bruchſtücke eines großen Gan— zen, deſſen Hauptteil noch immer unerforſcht blieb. Byrd ſtellt erſtmals das Flugzeug in den Dienſt der Südpolarforſchung. Die gewaltigen Gebirge, die mit ihren 3000 Meter hohen Gipfeln die Erſteigung des Südpolhochlandes ungeheuer er— ſchweren, ſollten mit dem ſchnellen Flugzeug überwunden wer— den. Schon bei der Erforſchung des Nordpolargebietes hatte ſich der Weg durch die Luft mit Flugzeug und Zeppelin be— währt, wenn auch der Pionier dieſer Idee, der Nordpolforſcher André von ſeinem Forſchungsflug im Ballon(1897) nicht wiederkehrte. Byrd überwinterte 1929 an der Eismauer im Roßmeer und flog am 28. November zum Pol hin und zurück. Wilkins konnte auf ſeinem Flug am 31. Dezember desſelben Jahres das Charcotland als Inſel nachweiſen. Die Norwegen— Exepedition des Forſchers Larſen nahm die Küſte zwiſchen Kemp- und Enderby-Land auf, und Mawſon hielt die Küſte der Antarktis zwiſchen dem 44. und 66. Grad öſtlicher Länge karto⸗ graphiſch feſt. Hatten ſchon die bisherigen kartographiſchen Aufzeichnungen der Forſcher aus der Vorkriegszeit die Vermutung nahegelegt, daß die Antarktis nicht ein einziger Erdkomplex ſei, ſo beſtärk⸗ ten die Ergebniſſe der Flugaufnahmen dieſe Vermutung immer mehr. Mit der jetzigen Feſtſtellung Byrds iſt dieſe Annahme Gewißheit geworden, und dieſe Gewißheit eröffnet der wei— teren Südpolforſchung neue Perſpektiven. Zwar wird es noͤch der Forſcherarbeit von Jahrzehnten 1 bis der exakte Nachweis dafür geliefert worden iſt, aß vom Wedellmeer bis zum Roßmeer eine eisbedeckte Waſſerpaſſage die ganze Arktis in zwei Teile teilt, aber ſchon jetzt tauchen die politiſch bedeutenden Fragen nach dem Beſitzrecht dieſer Gebiete auf. Der Sektor der Antarktis, der ſich vom Pol nach Auſtralien zu erſtreckt birgt zweifellos rieſige Kohlen vor⸗ räte und vielleicht auch andere mineraliſche Schätze. Nicht nur die Engländer und Norweger als die erſten Entdecker des Polgebiets, ſondern ſeit einigen Jahren auch Argentinier und Nordamerikaner meldeten ihre Anſprüche an. Als Ellsworth und Byrd damals die Theorie aufſtellten, daß der amerikaniſche Sektor der Antarktis ein ſelbſtändiges Ge⸗ bilde ſei, forderten ſie ihn gleichzeitig als amerikaniſchen Beſitz. Wenn Byrd nun ſeine Theorie beſtätigt gefunden hat, ſind für die Zukunft noch ſchwierige politiſche Auseinanderſetzungen zu erwarten. 5 Der päpſtliche Legat in Mexiko über die„Verſchwörung“ Scharfe Gegenerklärung gegen Beſchuldigungen.— Verhaftung angeordnet. San Antonio, Lexas, 22. Nov.(Eig. Bericht.) Wie die Reuter-Agentur meldet, iſt Befehl gegeben wor— den, den Apoſtoliſchen Legaten für Mexiko— Erzbiſchof Ruiz 5 Flores— zu verhaften, falls er verſucht, Mexiko zu be— treten. Dieſem Befehl folgt die Veröffentlichung eines Berichtes der mexikaniſchen Regierung, die ihn regierungsfeindlicher Hand— lungen beſchuldigt. 5 Scharf widerſpricht ſeine Exzellenz der hochwürdigſte Herr Erzbiſchof Leopoldo Ruiz y Flores, Apoſtoliſcher Legat von Mexiko, der Anſchuldigung von„El Nacional“ von Mexico-City, dem amtlichen Organ der National Revolutionären Partei, er habe„für eine bewaffnete Verteidigungsaktion der mexikaniſchen Katholiken“ plädiert. Er hat, wie wir ſchon kurz meldeten, hier eine Erklärung veröffentlicht, in der er ſagt,„alle Biſchöfe, Geiſtlichen und Katholiken Mexikos wiſſen ſehr gut, daß ich in meiner Eigenſchaft als Apoſtoliſcher Legat fortwährend betont habe, die Kirche werde keinesfalls ihre Zuflucht zu den Waffen nehmen.“ Die Erklärung des Erzbiſchofs Ruiz hat nachſtehenden Wortlaut: Ich fühle, daß ich kurz, aber beſtimmt auf eine Beſchul⸗ digung antworten muß, die mir von„El Nacional“ von Mexilo⸗ City vorgeworfen iſt und die in„Aſſociated Preß Deſpatches“ unter dem 27. Oktober berichtet worden iſt. 5„El Nacional“ von Mexilo⸗City veröffentlicht einen oder vielmehr mehrere Briefe von mir, in denen eine bewaffnete Ver⸗ teidigungsaktion der mexikaniſchen Katholiken gutgeheißen wird. Ich bitte das mexikaniſche Volk, die Nachrichten der genannten Zeitung mit Vorſicht aufzunehmen, vor allem jene, welche die Haltung der katholiſchen Kirche und der mexikaniſchen Katho⸗ liken betreffen. Dieſe Zeitung iſt das amtliche Organ der Natio⸗ nal Revolutionären Partei und berichtet natürlich voller Vor⸗ urteile und Schärfe. Den einzigen Beweis, den dieſes Blatt für ſeine An⸗ ſchuldigung gegen mich, ich hätte verſucht, einen bewaffneten Aufſtand zu ſchüren, gibt, iſt die Stelle eines Briefes, den ich dem Pater Provinzial der Jeſuiten ſchrieb und in dem ich ihn bat, uns in der Verteidigung der Rechte der katholiſchen Kirche zu unterſtützen. Der Sinn dieſer Briefſtelle iſt jedem Unvorein⸗ genommenen Leſer völlig klar. Am ſeine Anſchuldigung zu ſtützen, müßte„El Nacional“ ſchon den Beweis erbringen, daß ich bei dem Worte„Verteidigung“ Waffengewalt im Sinne gehabt habe. Alle Biſchöfe, Geiſtlichen und Katholiken Mexikos wiſſen ſehr gut, daß ich in meiner Eigenſchaft als Apoſtoliſcher Legat ſtets betont habe, die Kirche werde keinesfalls ihre Zu⸗ [lucht zu den Waffen nehmen. General Calles ſelbſt hat dieſen Grundſatz ausſprechen hören, als er auf der Konferenz im Auguſt 1925 dem Erzbiſchof Diaz und mir die Forderung ſtellte, entweder dem Kongreß zuzuſtimmen oder zu den Waffen zu greifen. Wie General Calles ſich ſelbſt gut wird erinnern können, antwortete Erzbiſchof Diaz:„Herr Präſident, die Kirche ſtrebt nicht nach vergänglichen Waffentriumphen. Sie ſucht eine Löſung unſerer Probleme auf dem Boden des Geſetzes der Gerechtigkeit und geſunder Demokratie.“ Später appellierten wir an den Kongreß mit einer Bitt⸗ ſchrift von über einer Million Anterſchriften, aber eine Ant⸗ wort darauf iſt niemals gegeben worden. Wenn vereinzelt Katho⸗ liklen zu den Waffen gegriffen haben, ſo war das niemals die Kirche. Als Apoſtoliſcher Legat von Mexiko muß ich ferner auf eine Nachricht verweiſen, die gleichfalls einen Brief betrifft, der mit„Sophie“ unterzeichnet und der unter dem 29. Oktober von iſt. Keine Dame, weder ein Laie noch ein Prieſter hat iraend⸗ welches Recht, für die mexikaniſchen Biſchöſe zu ſprechen oder auch nur die Biſchöfe der Vereinigten Staaten um Intervention in mexikaniſchen Angelegenheiten zu ihren Gunſten, weder mit Waffen noch mit moraliſchen Mitteln, zu erſuchen. Ich allein bin der einzige, der das Recht hat, über mexikaniſche Angelegen⸗ heiten zu ſprechen und ich denke, ich brauche kaum zu betonen, daß ich kein derartiges Erſuchen oder ein ähnliches an irgendwen gerichtet habe. Die„Sophie“, die von„El Nacional“ für eine Art Beauftragte der mexikaniſchen Geiſtlichkeit gehalten wird, ſchrieb natürlich— was auch immer ſie geſchrieben hat— ohne irgendwelche Ermächtigung. Es iſt wohlbekannt, daß Tauſende und Abertauſende erbittert ſind über die Gewalttätigkeiten gegen die Kirche, die von der gegenwärtigen mexikaniſchen Regierung gebilligt werden, und vor allem erbittert gegen die atheiſti⸗ ſchen Ziele, wie ſie in den kürzlichen Zuſatzanträgen zur Verfaſſung zum Ausdruck kommen. Nicht allein die Katholiken haben ihre Stimmen zum Proteſt erhoben, ſondern auch die Mitglieder anderer Religionsgemeinſchaften. Juden und Luthe⸗ raner haben ihre Oppoſition gegen gewiſſe Aktionen der gegen⸗ wärtigen mexikaniſchen Regierung öffentlich zum Ausdruck ge⸗ bracht. Diejenigen, welche die Freiheit religiöſer Balätigung und Erziehung wünſchen, ſind völlig im Recht, wenn ſie gegen die gegenwärtige mexikaniſche Regierung proteſtieren. „El Nacional“ ſpielt an auf Verſchwörungsanſchläge und jelbſt Mordpläne gegen einige Führer. Dieſes Blatt ſcheint den Boden bereiten zu müſſen, um der latholiſchen Geiſtlichleit jeden Exzeß, den das durch Verfolgung gereizte Volk begeht, politiſche Anſchläge oder mögliche Morde, die von den Revolutionären ſelbſt verübt werden, in die Schuhe ſchieben zu können.“ — Die Inſignien der Prager deutſchen Aniverſität ſollen ausgeliefert werden.— Senat und Studentenſchaft pro⸗ leſtieren. DNB. Prag, 22. Nov. Das Prager Schulminiſterium hat in Durchführung des Aniverſitätsgeſetzes vom Jahre 1920 an den Senat der Prager Deutſchen Aniverſität die Forderung gerichtet, die aus dem 14. Jahrhundert ſtammenden Gründungsinſignien der Aniverſität dem Rektor der tſchechiſchen Aniverſität auszuliefern. Dieſes Verlangen hat unter der deutſchen Studentenſchaft Prags, im Senat der deutſchen Aniverſität ſowie im ganzen Sudetendeutſchtum begreifliche Aufregung hervor- gerufen. Der Senat der Deutſchen Aniverſität hat in einer Ent⸗ ſchließung das Verlangen der tſchechoſlowakiſchen Behörden als unannehmbar bezeichnet und den Rektor beauftragt, über die endgültige Löſung der Frage entſprechende Verhandlungen zu führen. Die deutſche Studentenſchaft überreichte dem Senat eine Entſchließung, in der ſie ihr unbedingtes Vertrauen zu den deutſchen akademiſchen Behörden Prags zum Ausdruck bringt. Angariſche Studentenführer in Berlin DNB. Berlin, 22. Nov. Zehn ungariſche Studentenſchaftsführer trafen am Don— nerstagabend auf ihrer Deutſchland-Reiſe zu einem fünftägigen Beſuch in Berlin auf dem Anhalter Bahnhof ein, wo ſie von Vertretern des Propagandaminiſteriums, der Deutſchen Stu— dentenſchaft und des NS-Studentenbundes begrüßt wurden. Landesſtellenleiter und Gaupropagandaleiter Schul ze— Wechſungen ſprach die Hoffnung aus, daß die ungariſchen Gäſte während ihres Aufenthaltes Berlin ſo kennenlernen mögen, wie die Nationalſozialiſten es geſtaltet hätten. Der Vize⸗ präſident der ungariſchen Studentenſchaft, Dr. von Szath— myry⸗Kiß, betonte in ſeiner Antwort, daß ſeine Freunde ſchon nach ſo kurzem Aufenthalt glücklich ſeien, Deutſchland be— ſucht zu haben. Die ungariſchen Studentenſchaftsführer haben bereits Mün— chen, Nürnberg, Jena und Rudolſtadt beſucht und werden über Oberſchleſien die Rückreiſe in ihre Heimat antreten. Die un— gariſchen Gäſte werden hier u. a. vom Reichserziehungsminiſter Ruſt und Reichsjugendführer Baldur v. Schirach empfan⸗ gen werden. Sie nehmen ferner teil an der großen Sport— palaſt-Kundgebung, auf der Reichsminiſter Dr. Goeb— bels ſpricht. Lavals Oſtpolitik 3. DNB. Paris, 20. Nov. Außenminiſter Laval iſt Donnersagnachmittag aus Genf in Paris eingetroffen. Seine erſte Aufgabe, erklärt man, werde wahrſcheinlich ſein, ſeine Unterſchrift unter die franzöſiſche Ant⸗ wort auf die polniſche Mitteilung vom September in der Oſt⸗ paktfrage zu ſetzen. Frankreich antwortet, bemerkt hierzu der„Paris Soir“, auf die von Polen erhobenen Einwendungen und erſucht außerdem Polen darum, zur franzöſiſchen Stellungnahme eine endgültige Antwort auf den urſprünglich franzöſiſch-ruſſiſchen Plan zu er⸗ teilen. Frankreich wolle alſo die Dinge nicht in die Länge ziehen laſſen und ein für allemal die Einſtellung Polens wie diejenige Deutſchlands kennen lernen. Wenn der erſte Vorſchlag ſcheitern 5 8 dann würden die Verhandlungen mit Rußland fortgeſetzt werden. Der Genfer Berichterſtatter des„Temps“ kündigt an, daß Laval bei ſeiner Rückkehr nach Genf die Beſprechungen mit Litwinow über die Möglichkeit der Verſtärkung der Si⸗ cherheit in Oſteuropa fortſetzen werde. Die Antwort der fran⸗ zöſiſchen Regierung auf die polniſche Mitteilung werde unver- züglich nach Warſchau abgehen. Man hoffe immer noch auf den möglichen Abſchluß eines allgemeinen Sicherheitspaktes für Oſt- europa. Jedenfalls ſtehe ſoviel feſt, daß die franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Entente ſo ſchnell wie möglich„konkretiſiert“ werden müſſe. Von ruſſiſcher Seite ſeien bereits praktiſche Vorſchläge bei 50 Beſprechungen zwiſchen Laval und Litwinow gemacht worden. Die Deutſche Jugendburg Stahleck der deukſchen Jugend übergeben. In Bacharach am Rhein übergab Oberpräſident Freiherr von Lüninck die Burg Stahl eck feierlich der Hitlerjugend. Gleichzeitig wurde der Erweiterungsbau gelegt, der die Burg zurgrößten Grundſtein zu dem 5 geplanter deutſchen Jugendherberge macht Die Burg führt ſebt den Namen„Stahleck, die deutſche Jugendburg am Rhein.“ 3 eee eee eee, — c 1 2 — n Aus Nah und Fern Günſtige Entwicklung der Spareinlagen. ** Frankfurt a. M. Der Sparkaſſen- und Giroverband für Heſſen⸗Naſſau in Kaſſel teilt mit: Der Geſamtſparein— lagenbeſtand der ihm angeſchloſſenen 58 öffentlichen Spar— kaſſen hat ſich im vergangenen Monat weiter erhöht. Er betrug Ende Oktober 1934 495 784344 RM gegen 492 927976 RM Ende September 1934, iſt alſo um 2 856 368 RM geſtiegen. Die folgende Zuſammenſtellung zeigt die Entwicklung der Spareinlagen ſeit Anfang des Jahres: Ende Januar 436 Mill. RM Spareinlagenbeſtand, Ende Februar 444 Mill. RM, Ende März 445 Mill. RM, Ende April 448 Mill. RM, Ende Mai 448 Mill. RM, Ende Juni 452 Mill. RM, Ende Juli 466 Mill. RM, Ende Au⸗ guſt 491 Mill. RM, Ende September 492 Mill. RM, Ende Oktober 495 Mill. RM. * Frankfurt a. M.(Der große Proviſions⸗ ſchwindlerprozeß.) Der ſeit einigen Wochen im Gange befindliche Strafkammerprozeß gegen eine Anzahl der Proviſionsſchwindeleien beſchuldigter Perſonen neigt ſich ſeinem Ende entgegen. Die Beweisaufnahme wurde ſo gut wie beendet. Das Urteil wird in der nächſten Woche zu erwarten ſein. Vilbel.(Eine Fernverkehrsſtraße Malnz — Wetterau geplant.) Nach Mitteilung der Bürger⸗ meiſterei iſt der Bau einer Straße von Vilbel nach Ber⸗ ckersheim geplant, die auf der heſſiſchen Strecke etwa 150 000 Mark Koſten verurſachen dürfte. In ihrer Wei— terführung würde die Straße eine gute und direkte Ver⸗ bindung von Mainz über Wiesbaden durch die Wetterau nach Schotten darſtellen. Der heſſiſche Straßenbauſachver⸗ ſtändige, Miniſterialrat Prof. Knapp, will mit General⸗ direktor Dr. Todt verhandeln, ob eine Anerkennung der geplanten Straße als Reichsſtraße in Betracht kommt. Offenbach.(Metzgerei geſchloſſen!) Das Staatspreſſeamt teilt mit: Die Preisüberwachungsſtelle des Heſſiſchen Staatsminiſteriums hat die Metzgerei Kaſt⸗ ner in Offenbach a. M., Waldſtraße 92, auf die Dauer von acht Tagen polizeilich geſchloſſen, da in dieſer Metzge⸗ rei eine Wurſt verkauft wurde, die in ihrer Qualität kei⸗ neswegs dem geforderten Preis entſprach und außerdem als ganz minderwertig anzuſehen war. Mainz.(Katholiſch⸗ kirchliche Perſona⸗ lien.) Das Subdiakonat erhielten: Albrecht Ebner aus Heidesheim und Robert Quirmbach aus Höhr bei Koblenz; das Diakonat: Wilh. Diel aus Dahlheim, Jakob Dürk aus Dromersheim, Anton Eſch aus Mainz, Richard Geis aus Köln, Jakob Georgen aus Mainz. Friedrich Heiſer aus Bingen, Adolf Jäger aus Offenbach, Lorenz Knapp aus Fürth i. O., Ludwig Mayer aus Bieber, Joſef Roßkopf aus Münſter und Alfons Schroth aus Offenbach. Ernannt wurden: Kaplan Michael Schäfer in Darm⸗ ſtadt(Liebfrauen) zum Kaplan in Seligenſtadt, Kaplan Witzel in Lampertheim zum Kaplan in Darmſtadt(Lieb⸗ frauen), Kaplan Lang in Fürfeld zum Kaplan in Lam⸗ pertheim und Kaplan Klein in Oppenheim zum Kaplan in Fürfeld. Kaplan Ludwig Laufenberg in Seligenſtadt wurde beurlaubt, um eine Seelſorgeſtelle in Braſilien übernehmen zu können. Pater Anton Biba OM wurde anſtelle des erkrankten Paters Georg Schardt OMJ zum Rektor an St. Peter in Offenbach ernannt; Kaplan Nau in Bingen, zurzeit aushilfsweiſe in Mainz St. Bonifaz) wurde zum Kaplan in Bürſtadt ernannt; die Wahl des Pfarrers Kurz in Hechtsheim zum zweiten Definitor des Dekanats Mainz⸗Land wurde beſtätigt. Pater Alfred Schmalbach Sᷓ wurde dem Klerus der Mainzer Diözeſe inkardiniert. Mainz.(Tödlicher Betriebsunfall.) Auf der Koſtheimer Schleuſe ereignete ſich ein Betriebsunfall mit tödlichem Ausgang. Einem dort beſchäftigten Arbeiter ſchlug die Kurbel einer Seilwinde gegen den Kopf. Der Der Tänzer vor der Front Von Hermann Luding. Mitten in der Hölle. Aus vierwochenlangem Stellungskriege hatte man uns her— ausgeholt. Man hatte uns geſagt, wir kämen in Ruhe. Wir dürften nach Oſtende fahren, dort uns waſchen, Kleider kaufen, reine, weiße Hemden, dort ſchlafen und ruhen, ruhen. And wir träumten von nichts als von Oſtende, als wir tagelang, nächte— und tagelang in finſteren Wagen hungernd und hoffend fuhren. And dann, als wir immer mehr Oſtende uns zu nähern glaubten, hörten wir nachts, aus tiefem Schlafe geriſſen, Trom— melfeuer, fernes Heulen. Wir ahnten. Wir fluchten. Oſtende vorbei! Wieder Kampf, wieder Strapazen! Dann mußten wir ausſteigen... Mitten in der Nacht warf man uns ins Trommelfeuer. Unſere zuſammengeſchmolzene Kompanie war eingeſetzt, den von Engländern bedrohten Abſchnitt zu halten. Rings um uns Heulen und Feuergarben, über uns, vor uns, hinter uns Pfeifen, Surren, Heulen, Krachen, Donnern, Schreien... Totenſtille! In zimmergroßem Raume jede Minute vier und fünf Granaten, Minen und unaufhörlich, unhörbar, unſichtbar, Maſchinengewehrfeuer. O, die Hölle! Wir ſind wie Fliegen, die der Sturm zur Erde ſchleudert. Wir ſtürzen uns in Granattrichter, in denen das Waſſer oft bruſthoch ſteht, warten auf den nächſten Einſchlag. Feuergarben, Erdfontänen, Granatſplitter! Stundenlang währt das entſetzliche Gewitter, dieſe Höllenſymphonie. And es ſind nur Minuten, fünf Minuten, acht Minuten. Bald muß die Hölle ſchweigen! Dann kommt der Sturm. Jeder denkt es und wartet auf den nächſten Einſchlag. Wir ſind immer zu ſechſen in einem Trichter. Zwei Brüder ſind unter uns. Vor wenigen Tagen erſt zur Front gekommen, wurden ſie ſofort hier eingeſetzt. Chriſtian, der 21jährige, iſt immer um Robert, den jüngeren. Wenn wir aus einem Trichter in den nächſten wie Erdklumpen fallen, halten ſich die beiden Jungen an den Händen; einer reißt den andern mit. Das Blut führt die Hände zuſammen. Wieder ein Einſchlag. Wieder ſtürmen wir aus unſerem Trichter in den neuen, noch ſicheren. Die beiden Brüder mitten unter uns. Robert ſtürzt. Sein Bruder fühlt, daß ſeine Hand leer iſt. Er dreht ſich um. Der Geſtürzte ſteht auf, will uns nach. Er fällt mit kurzem Aufſchrei wieder zur Erde. Granat— ſplitter haben ihn getroffen. Sofort packen wir Chriſtian, ſeinen Bruder, und reißen ihn mit. Er will zurücklaufen, den Verwundeten holen. Wir können nicht mehr helfen, müſſen warten, bis das Feuer vorbei iſt. Ein kurzer Kampf mit dem verzweifelten, ſchreienden Bru— der. Drei Leute halten ihn. Wie ein Wahnſinniger brüllt er: Laßt mich zu meinem Bruder! Wir fluchen, wir tröſten. Bald iſt alles vorbei, dann holen wir deinen Bruder. Wir dürfen Chriſtian nicht über den Trich— terrand laſſen. Die Maſchinengewehre mähen dick. Kein Halm ſteht mehr. Dann iſt für Sekunden Totenſtille. Grauſiges, drohendes Schweigen kriecht über unſere Köpfe. Wir ſchauen einander an. Auch Chriſtian ſchweigt. Wir wiſſen: jetzt kommen die Tanks! And hinter ihnen die Engländer. Jetzt wehren, jetzt ſchießen, jetzt Handgranaten!— Leuchtraketen ſteigen über unſeren Linien auf. Magiſch leuchtet die Landſchaft. Wir orientieren uns. Kurze Kommando— rufe aus anderen Trichtern. Schreien der Verwundeten. Vor unſerem Loch, fünf Meter weit weg, richtet ſich eine Geſtalt immer wieder auf, ſchreit, will zu uns. Es iſt Robert, der Junge. — Chriſtian!— brüllt er, daß es uns ſchaudert.— Wir bringen das Maſchinengewehr in Kampfſtellung, machen fertig zur Ab— wehr. Schon rollen die Tanks an. Einer direkt auf uns zu. Wir ſind verloren! Zweihundert Meter... einhundertfünfzig... wir ſchießen, wir ſchießen... immer Richtung: Tank. Hundert Meter Streufeuer ſchlägt vor uns, hinter uns ein... fünfzig Meter. Der Verwundete vor uns heult auf. Traf ihn eine unſerer Ku⸗ geln, eine feindliche? Wir wehren uns. Wir kümmern uns auch nicht um ſeinen Bruder, der im Trichter hockt und ſtiert. Vierzig Meter! Der Tank, der Tank! Er wird uns über⸗ raſen. Aus allen Seiten ſpeit das Angetüm Tod. Wie ſind wir klein! Noch einige Kugeln dem Rieſen!... Da ſteht auf dem Trichterrand Chriſtian. Seine rechte Hand ſchwingt Handgranaten, eine geballte Ladung. Am Koppel hängen links und rechts Handgranaten. Die hat er uns ge— nommen, während wir das Gewehr bedienten. Zu ſpät! Ihn werden unſere und der Engländer Geſchoſſe zerfetzen... Er raſt davon. Dem Tank entgegen, dem feuerſpeienden! Rings um ihn tanzt der Tod und er mitten darin. Im Lichte der immer ſteigenden Raketen tanzt ſeine groteske Geſtalt. Schwefelgelb leuchtet ſeine Aniform. Seine Bewegungen ſind verzerrt, übertrieben. Sein Schatten flattert. Das iſt kein Menſch mehr, der da vorne übers Feld ſtürmt, über Trichter ſpringt: eine apokalyptiſche Geſtalt. Links und rechts ſtarren rieſig Handgranaten, ſeine Arme fliegen, ſind doppeltlang: Handgranaten ſchwingt wie Keulen die Rechte. Leber ſeinen verwundeten Bruder ſpringt er hinweg, im Sauſen bückt er ſich hinab zu ihm. And er raſt dem Tank entgegen! Wir akknen nicht mehr. Wir ſtarren. Tageshelle über allem Grauen, Feuerſtrudel um den Tollen. Dann ſpringt er vorne auf den fahrenden Tank... Mit der Linken hält er ſich feſt, die Rechte droht Tod. Er klettert zum Turm. Eine Tauſendſtel⸗Sekunde. Die beiden langen Arme ſchwingen in der Luft. Er zieht ab... und ſchleudert die Hand— granaten in das rollende Fort. Krachen, Feuerfontänen. Führerlos ſauſt das Angetüm in einen großen Trichter. Dort bleibt es ſtehen. Es fährt die Toten nicht weiter. Der Verwundete von unſerem Trichter richtet ſich langſam auf, wartet auf Chriſtian, ſeinen Bruder. a. Alle ſind wir gerettet. Umweg des Schicklals Von Tony Wiegand. Die Inſel war eigentlich groß genug, um bei einigem guten Willen die Möglichkeit zu geben, einer Begegnung auszuweichen, wenn ſie unerwünſcht war. Frau Maria hatte dieſen Gedanken gehabt, als ſie in der Liſte der Sommergäſte unter den neuen Ankömmlingen plötzlich den Namen„Dr. Jakob Hollerbach nebſt Frau und Tochter“ las. And doch ſchien es im Lauf des Schick— fals vorbeſtimmt zu ſein, daß gerade das meerumſpülte Eiland das Schlußglied in einer Kette von Geſchehniſſen ſein ſolle, die an ſich zutiefſt das Leben zweier Menſchen ausgefüllt hatten. Frau Maria hatte auch den Dr. Jakob Hollerbach kaum wiedererkannt, als ihre Wege ſich dann zufällig kreuzten. Der Mann freilich hatte in der noch immer ſtattlichen, gepflegten Frau ſofort jene Maria Vordemvenn erkannt, um die er jahre⸗ lang Leid und Zorn getragen. Auch wenn inzwiſchen an die dreißig Jahre ins Land gegangen, auch wenn beider Lebenswege längft in geruhigte, geordnete und unromantiſche Bahnen ge— lenkt worden waren! Gerade die Ueberwindung jugendlicher Romantik war es geweſen, die den Dr. Jakob Hollerbach abgehalten hatte, dem erſten Gefühl nachzugeben und die Inſel wieder zu verlaſſen, um anderwärts die ſo notwendige Erholung von ſchwerer Be⸗ rufsarbeit zu ſuchen. Aeberdies würden ſeine Frau und ſeine Tochter es nicht verſtanden haben, wenn der ſonſt ſo ſachlich tuhige Vater urplötzlich und launenhaft den lange erwogenen Beſchluß über den Ferienaufenthalt umgeſtoßen hätte. And lange Erklärungen abzugeben, daß der blinde Zufall nach dreißig Jahren ſeine einſtige Jugendliebe in ſeinen Lebenskreis geführt habe, behagte Jalob Hollerbach erſt recht nicht. Denn ſeine Liebe zu Maria Vordemvenn war ja das große Seelen erlebnis ſeines Lebens geweſen. Daß dann alles ſo ganz anders gekommen, daß in die Glückſeligkeit einer leidenſchaftlichen Studentenliebe der Vater des geliebten Mädchens mit rauher Hand eingegriffen, die Tochter ſchnell verheiratet und ihn ſelblt in ſchmerzhaft verletzender Form davongewieſen hatte— das alles ſollte im Schoße der Vergangenheit vergeſſen ſein und bleiben. Der verliebte Student war ein bekannter Arzt gewor den, das geliebte Mädchen irgendwo die Frau eines keichen Mannes. And dazwiſchen lag ein halbes Menſchenalter. Jakob Hollerbach bemühte ſich ſehr, das Erinnern abzulegen und eine kühle geſellſchaftliche Form zwiſchen ſich und die andern za bringen, die die Sicherheit ſeines Alltags bedrohten. Denn ſeltſam, obwohl er Frau Maria nie geſprochen, as war, als ſpanne die einſtige Verbundenheit der Seelen doch immer noch unſichtbare Fäden, die ſich ſcheinbar nach drei Jahr zehnten von neuem zu verwirren und zu verſchlingen begannen. Denn eines Tages war in Begleitung von Frau Maria ein hübſcher, friſcher junger Mann geweſen— wie es ſich ſpäter herausſtellte: ihr Sohn. And trotz der vorſichtigen und gewollten Arbeiter erlag bald nach ſeiner Einlieferung ins Kranken⸗ haus den erlittenen Verletzungen. Mainz.(Selbſtmord auf den Schienen.) In der Nacht hat ſich in Laubenheim ein Mann von einem Güterzug überfahren laſſen. Der Tod trat auf der Stelle ein. Nach den hinterlaſſenen Briefen liegt Freitod vor. Geiſenheim.(Bau einer Rheingauer Auto⸗ ſtraßſe) Zur Hebung des Fremdenverkehrs, beſonders auch des Kraftfahrverkehrs, beſchäftigt ſich die Stadt Geiſenheim ſchon ſeit Jahren mit dem Plan der Umgeſtaltung des Rhein⸗ ufergeländes. Zur Verwirklichung dieſes Planes iſt jetzt der Beſchluß gefaßt worden, eine Autoſtraße zwiſchen Rüdesheim und Wiesbaden zu bauen, und zwar als Reichsſtraße nach den von dem Generalinſpektor für das deutſche Straßen⸗ weſen, Dr. Todt, gegebenen Richtlinien. Im Januar 1935 ſoll als erſter Abſchnitt mit dem Bau der Straße in Geiſen⸗ heim und mit der Herſtellung einer neuen Durchfuhr in Niederwalluf begonnen werden. Dieſer Bau iſt von außer⸗ ordentlicher Bedeutung für den Arbeitsmarkt, da damit zu rechnen iſt, daß im nächſten und übernächſten Jahr weitere größere Abſchnitte, wie Anſchluß nach Rüdesheim, Am⸗ gehung von Winkel— Mittelheim— Oeſtrich bergſeitig, ſowie Hattenheim rheinſeitig für den Ausbau freigegeben werden. Grünberg(Oberheſſen). Der Führer als Pate.) Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat bei dem 13. Kinde, einem Mädchen, des Landwirts K. Rahm in Klein⸗Eichen(Kreis Schotten) die Ehrenpatenſchaft über⸗ nommen. b Alsfeld.(Feuer im Dorf.) In dem Grundſtück des Landwirts Hermann Scharch in dem Kreisort Her⸗ menrod brach in der Nacht Feuer aus, durch das die Scheune und die Stallungen bis auf die Grundmauern ein⸗ geäſchert wurden. Der eifrigen Arbeit der Feuerwehr ge⸗ lang es, das Wohnhaus zu retten. Der Schaden iſt groß. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Alsfeld.(In der Kreisſäge ſchwer verun⸗ glückt.) Beim Holzſchneiden an der Kreisſäge wurde der Arbeiter Krieger in Hainbach(Kreis Alsfeld) von einem Entfernung, in der ſich Frau Maria und der Dr. Hollerbach voneinander hielten, war es auf einmal geſchehen, daß der junge Herr Kurt, Frau Marias Sohn, in enger Ferienkameradſchaft mit Jakob Hollerbachs Tochter Eva verbunden war. Die jungen Leute ſegelten zuſammen, promenierten zuſammen, wie es in den ſeligen Jahren des Jungſeins zu geſchehen pflegt. Die blonde Eva ſchwelgte in der Freude ihrer zwanzig Jahre, und ſchon mehrfach hatte Frau Dr. Hollerbach ihrem Gatten davon geſprochen, welch entzückender junger Mann der junge Ingenieur Kurt Klaaßen ſei— wie ſie(Frau Dr. Hollerbach) ſich freue, daß das Töchterlein ſo ſchöne Ferientage verleben könne. Dann hatte Jakob Hollermann immer Anverſtändliches vor ſich hin— gebrummt und gebeten, ihm ſeine Ruhe zu laſſen. Mehr noch als früher liebte es Dr. Hollerbach, auf ein⸗ ſamen Spaziergängen ſeinen Gedanken nachzugehen. Seine ſtrikte Ablehnung, mit Frau Maria Klaaßen und ihrem Sohne in nähere Bekanntſchaft zu treten, hatte bereits die Frau und Tochter zu einer Gemeinſchaft gegen den väterlichen Willen ver— bunden. Mit ehrlicher Beſorgnis und innerer Anruhe dachte Jakob Hollerbach daran, daß er eines Tages doch dem vereinten Anſturm ſeiner Weiblichkeit erliegen werde und die gefürchtete Begegnung wohl kaum vermeiden könne. Schon rüſtete er ſich mit einer gewiſſen zornvollen väterlichen Autorität. And es war ihm, als ob ein Gefühl befriedigter Rache in ſeinem Herzen lebendig werden wolle, wenn es ſich ausmalte, daß er den jun⸗ gen Mann, ſollte er ernſte Zuneigung zu ſeiner Tochter äußern, genau ſo hochfahrend und kalt abweiſen könne, wie vor dreißig Jahren deſſen Vater einen andern jungen Mann von ſich ge— wieſen hatte. Jakob Hollerbach wollte ſich freuen, daß ihm das Schickſal dieſe Möglichkeit, vor vielen Zahren zornvoll herbei— zeſehnt, gewähre. And doch, es war keine echte Freude. Als der einſame Mann ſo grübelnd durch die Dünen dahinſchritt, wurde die Ver⸗ gangenheit ganz hell um ihn wach. Warum ſollte die Härte und Gefühlsarmut eines nunmehr längſt überwundenen Tuns in das blühende Leben des Tages, der neuen Jugend weiterwirken? Warum ſollte eine verſtändnisloſe Handlung zu einer neuen Tat der Verſtändnisloſigkeit zwingen? Schier erſchrocken fuhr Jakob Hollerbach auf. Er hätte in ſeiner Gedankenverſunkenheit faſt eine Dame auf dem ſchmalen Pfad durch die Dünen umgerannt. Seine Verwirrung ſteigerte ſich. Ihm gegenüber ſtand— Frau Maria. „Verzeihung, gnädige Frau“, ſtammelte er ganz verwirrt. Er zog den Hut und ſah ſich nach einer Möglichkeit um, zu entweichen. Aber der enge Pfad hielt ihn zurück. Die beiden ſahen ſich an. Mit großem, ſtillem Blick. And es war, als ob zwei alte gute Freunde ſich plötzlich nach langer Trennung be— gegnen. In Jakob Hollerbachs Herzen wurde es hell und froh; denn die Augen von Frau Maria grüßten ihn gut und beglückt. „Warum meiden Sie mich und meinen Sohn ſo konſequent, Herr Doktor“, fragte die Frau dann leiſe. Ihr milder Blick rührte ihn zutiefſt an.„Können wir nach dreißig Jahren denn nicht Frieden machen, um zu vergeſſen, was nicht ſein ſollte,— Anſerer Kinder wegen, lieber Doktor?“ Frau Maria reichte ihm herzlich die Hand hin. Jakob Hollerbach beugte ſich darüber und küßte ſie. Sein Blick war ſtill und gütig. „Am unſerer ſelbſt und unſerer Kinder wegen“, ſagte er dann einfach. Wiſſen Sie das? Von den Telefonanſchlüſſen ſind in Deutſchland 80 Pro⸗ zent, in den Vereinigten Staaten 60 Prozent und in Italien 90 Prozent automatiſiert. Das deutſche Landſtraßennetz umfaßt rund 280 000 Kilo⸗ meter, von denen 70 Prozent mit der gewöhnlichen Stein⸗ ſchlagdecke befeſtigt ſind, die den Anſprüchen des Automobil⸗ verkehrs nicht genügt. f Eine der bekannteſten deutſchen Weinſorten iſt der„Zel⸗ ler Schwarzer Herrgott“; dieſe Weinbergslage iſt aber ſo klein, daß ſie bei einem Vollherbſt unter Berückſichtigung der erlaubten Verſchnittmöglichkeit höchſtens 50 000 Liter ergibt. Im vergangenen Jahre ſind aus dem Toten Meer in Paläſtina 11000 Tonnen RNeinkali gewonnen worden. Kurioſitäten in Deutſchland Im deutſchen Wein muſe um in Trier wird der Weinbau zu römiſchen Zeiten, aus dem Mittelalter und bis in die jetzige Zeit dargeſtellt. In der deutſchen Spielzeugſtadt Sonneberg in Thüringen befindet ſich ein Spielzeugmuſeum mit Holzſpiel⸗ puppen des Thüringer Waldes von 1700 bis zur Waren⸗ hauspuppe, Puppen aus Italien und China. Die größte Weltkriegsbücherei birgt der Ro⸗ ſenſtein bei Stuttgart. 5 8— ſuhm in aſt über 6 5 druf Sort Her⸗ das die auern ein⸗ wehr ge⸗ it groß betun⸗ burde der on einem dee Hollethach der junge deradſhaſt N.. Ale jungen wie es in fegt. die hre, und len dadon Ingenieur ſich ſteue, e. Dann ſich hin⸗ „auf ein⸗ n. Eeine om Sohne gefürchtete ele er ſich n es war Herzen den jun⸗ r äußern, ot dreißig n ſich ge⸗ ö ihn das l hetdei⸗ t einſame die Ver⸗ Härte und ns in das erwirken? neuen Tat hätte in schmalen ſtand— eit um, zu je beiden u, als dd mung be und froh h beglidt ouſeglent bet Bi ren denn ſollte,— ſe. Sein ſahe et 80 Pro 0 Juen 50 Kilb Steif Komobl⸗ hel.„5 1 gung de 5 etgibl. Met il 1 „ plötzlich zur Seite ſchnellenden, etwa 1,20 Meter langen Holzſtück vor den Leib getroffen, ſodaß er mit ſchweren inneren Verletzungen der Chirurgiſchen Klinik in Gießen zugeführt werden mußte. Frankfurt a. M.(Flüchtige Diebin feſtge⸗ nommen.) Vor einigen Wochen machte, wie gemeldet, die 36jährige Angelika Lindner aus Mainz-⸗Mombach die Bekanntſchaft hieſiger Geſchäftsleute, denen gegenüber ſie er⸗ zählte, daß ſie eine größere Erbſchaft, beſtehend aus 27000 Mark und einer größeren Bauernwirtſchaft, zu erwarten habe. Sie wurde bei den betreffenden Geſchäftsleuten aufgenommen und bei paſſender Gelegenheit entwendete ſie 600 Mark und alte Münzen im Werte von ebenfalls 600 Mark. Die L. ging dann flüchtig. Sie konnte jetzt in Gießen ermittelt und feſt— genommen werden. * Hanau.(Aufklärung eines Mordan⸗ ſchlags vor zehn Jahren?) Vor etwa zehn bis zwölf Jahren wurde auf den damals in Schlüchtern am⸗ tierenden, jetzt im Ruheſtand befindlichen Amtsgerichts— rat Hengsberger, als er nach dem Beſuch einer Wahlver— ſammlung nachts auf der Rückfahrt von Hinterſteinau nach Schlüchtern ſich befand, im Walde bei Hinterſteinau ein Mordanſchlag verſucht, indem ſechs Schüſſe, anſcheinend aus einem Karabiner, auf ihn abgegeben wurden. Jetzt iſt, wie aus einer Bekanntmachung des Unterſuchungsrich⸗ ters beim Landgericht Hanau, durch die Zeugen des Vor— falles geſucht werden, hervorgeht, unter dem dringenden Verdacht der Täterſchaft der 62 Jahre alte Georg Möller aus Hinterſteinau zur Unterſuchungshaft gebracht und in das Gerichtsgefängnis in Hanau eingeliefert worden. Wiesbaden.(Gerichtliches Nachſpiel eines Autounglücks am Wandersmann.) In der Nähe des Wandersmannes ereignete ſich am 3. Auguſt ds. Is. ein ſchweres Autounglück. Ein Mainzer Kohlenlaſtwagen fuhr in eine Radfahrergruppe hinein, ſo daß der 55jährige Portier Karl Wild aus Okriftel getötet, ſeine 30jährige Tochter, Frau Elſe Konradi, und deren zehnjähriger Sohn Heinz ſchwer ver— letzt wurden. Der Fahrer des Laſtwagens, der 22jährige Joſef Enoch aus Mainz⸗Kaſtel, hatte ſich jetzt vor dem hieſigen Schöffengerichl zu verantworten. Die Beweisaufnahme er⸗ gab, daß ihn allein die Schuld an dem bedauerlichen Anfall trifft. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn eine Gefäng— nisſtrafe von zwei Jahren und Entziehung des Führerſcheins auf die Dauer von zwei Jahren. Das Gericht verurteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. Von der Entziehung des Führer⸗ ſcheins ſah das Gericht ab, da das Sache der Polizeibe— hörde ſei. g 0* Weſterburg.(Beim Straßenbau ver⸗ ſchüttet.) Bei den Straßenbauarbeiten Weſterburg— Langendernbach wurde der verheiratete Joſef Müller aus Weltersburg an einer drei Meter hohen Aufſchüttung plötz⸗ lich vollkommen verſchüttet. Seine Arbeitskameraden be⸗ merkten den Unfall ſofort und gruben ihn aus. Ins Kran⸗ kenhaus verbracht, wurden ſchwere innere Verletzungen feſtgeſtellt. ** Weſterburg.(Vom Motorrad angefah⸗ ren und lebensgefährlich verletzt.) Beim Ueberholen eines Laſtwagens fuhr ein Motorradfahrer aus Weſterburg zwiſchen Weyerbuſch und Haſſelbach den 75 Jahre alten Schuhmachermeiſter Schloſſer, der mit einem Handwagen unterwegs war, derart an, daß dieſer einen doppelten Schädelbruch erlitt. Er ſchwebt in Lebens⸗ gefahr. * Rüdesheim.(Verkehrswegebau nach dem Rheingauer Hinterlandswald.) Nachdem bereits durch den Freiwilligen Arbeitsdienſt der Rheingauer Hinter⸗ landswald, einer der bedeutendſten Forſten, durch Wegebau— ten, Ab⸗ und Neuforſtungen erſchloſſen wurde, iſt jetzt ein Verkehrswegebau begonnen worden, der den Hinterlandswald mit den Rheingauer Verkehrsſtraßen verbindet. Im großen Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Kreisleitung des Rheingau⸗ kreiſes wird dieſer Verkehrswegeneubau von Winkel im Rhein⸗ gau als Verbindungsweg zwiſchen der Rheingauſtraße und der Wiſperſtraße ausgeführt. * Kaſſel.(Cangholzwagen von Perſonenzug angefahren.) Der Perſonenzug 250 hat vor dem Bahn— hof Bettenhauſen auf dem Bahnübergang bei Poſten 4 (Ochshäuſerſtraße) bei offener Schranke ein Langholzfuhrwerk angefahren. Zwei Reiſende wurden durch Glasſplitter verletzt. Auch der Begleiter des Fuhrwerks hat Verletzungen davon⸗ getragen. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. ** Haiger.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Landſtraße Haiger— Neunkirchen, nahe der Ort⸗ ſchaft Struthütten, wurde der bei der Deutſchen Arbeits⸗ front in Eiſerfeld beſchäftigte 22jährige Emil Becker aus Obersdorf, als er mit ſeinem Motorrad gerade den Ort verlaſſen hatte, von einem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Hamburger Perſonenkraftwagen angefahren. Der Motorradfahrer und ſein Beifahrer Albert Schmidt aus Kaan⸗Marienborn ſtürzten vom Motorrad und wur⸗ den ſchwer verletzt von der Unfallſtelle getragen. Becker ſtarb eine halbe Stunde nach dem Unfall. Er hatte neben anderen Verletzungen einen Schädelbruch davongetragen. Die Verletzungen des Beifahrers Schmidt ſind zwar ſchwer, aber nicht lebensgefährlich. Nach den Ermittlungen der — 7 ſoll den Autofahrer an dem Unfall keine Schuld treffen. Aus Mannheim Mannheim, 22. November. Die Geſchäftszeit an den Tagen vor Weihnachten. In Abänderung einer Entſchließung vom 21. Auguſt 1934 wird die Verkaufszeit für die Ladengeſchäfte an den drei letzten Sonntagen vor Weihnachten— am 9., 16. und 23. Dezem⸗ ber 1934— von 13—19 Uhr feſtgeſetzt. Die Zigarrenge⸗ ſchäfte dürfen von 12—19 Uhr offengehalten werden. Lebensgefährlicher Verkehrsunfall. In der Nacht wur⸗ den auf der Talſtraße in Feudenheim zwei Radfahrer von einem überholenden Perſonenkraftwagen angefahren und zu Boden geworfen. Während der eine Radfahrer mit Hautabſchürfun⸗ gen davonkam, erlitt der andere eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung und mußte ins Allgemeine Krankenhaus gebracht werden. Es beſteht Lebensgefahr. U 23 000 Mark unterſchlagen. Von Beginn des Jahres 1929 bis Anfang 1934 unterſchlug der 45jährige Friedrich Bausberger von hier als Verwalter von ſieben Häuſern in Zwangsverwaltung, acht in freiwillige Verwaltung ge⸗ gebenen und zwei Kaſſenverwaltungen den Betrag von 23 000 Mark. Er hatte einen ſehr großen Kundenkreis, lebte aber weit über ſeine Verhältniſſe hinaus. Mit Frau und Kind hatte er eine Fünfzimmerwohnung. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe. Dem Angeklagten, der nahezu ein Jahr in Unter⸗ ſuchungshaft ſitzt, wurden zehn Monate auf die Strafe an⸗ gerechnet. Eine Inſel kommt und geht Naturwunder in Lettland— Der Geologe auf der Lauer— Er findet die Löſung des Nätſels Es gibt keinen guten Letten, keinen lettiſchen Bauern, der nicht die Inſel Iflung im Iflung-See kennen würde. Eine unheimliche Inſel ohne jeden Zweifel. So unheimlich, daß ſich viele ſchaurige Sagen um dieſe Inſel ranken. Denn der See verſchluckt die Inſel jeweils nach der erſten ſehr kalten Nacht, um ſie in den Tiefen zu behalten, bis der Sommer wieder heraufzieht. Dann aber erſcheint die Inſel wieder und trägt gutes, ſaftiges Gras, das man auf der Inſel erntet, die man aber immer ſchnell wieder verläßt, weil man ja nie wiſſen kann, wann der See wieder ſeine gefräßigen Tiefen auftut. Alſo ein See mit einer Inſel, die kommt und geht, die Leben trägt und dieſes Leben wieder ertränkt, wenn die Zeit erfüllt ſcheint. Die Bauern, die Amulette zu ſich ſtecken, wenn ſie zur Mahd überſetzen zur Inſel, meinen, daß irgend ein Fluch auf dem See laſte und vor allem auf der Inſel, die, wenn der Jahrestag irgend eines der Nachwelt unbekannten ver⸗ floſſenen Geſchehens heraufzieht, ſich ſo ſehr vor der Welt ſchämt, daß ſie verſinkt. Mit dieſer Sage iſt der Wiſſenſchaft freilich nicht gedient. Man ſuchte alſo durch ernſte Forſchung dem Geheimnis der Inſel zu Leibe zu gehen. Zwar ſtellte man ſchon vor Jahren eine Theorie auf, die von einer durch die Sommerwärme be— dingten Veränderung auf dem Seeboden ſprach, aber wie wollte man derartiges beweiſen? Denn noch nie hatte jemand das Glück gehabt, die Inſel verſinken zu ſehen. Eines Tages melde— ten die Bauern, ſie ſei weg— und im Frühjahr berichteten ſie, ſie ſei wieder da. Da ſetzte ſich denn in dieſem Herbſt ein Profeſſor der Geologie aus Riga auf die Lauer. Nacht für Nacht, ſobald es anfing kühl zu werden, blieb er auf dem Beobachtungsſtand. In den ganz finſteren Nächten mit einem kleinen Scheinwerfer aus— gerüſtet, um ſich von Zeit zu Zeit überzeugen zu können, ob die Inſel noch vorhanden ſei. Tagsüber bohrte er ferner die Inſel an mehreren Steller an und machte ferner am Inſelrand einige aufſchlußreiche Feſt. ſtellungen. Nachdem nun in einer ſehr kalten Nacht die Inſe wieder in den Winterſchlaf gegangen zu ſein ſcheint, verrät den Profeſſor, was er für die Löſung des Geheimniſſes der Iflung⸗ Inſel hält: ſie iſt keine maſſive Inſel aus feſtem Boden, ſonderr ein immer feſter und erdiger gewordener Algen- und Tangballen. Anter ihm bilden ſich, wenn es warm wird Gaſe, die die Inſel hochheben. Wenn es kalt wird, geht auch die Gasbildung zurück. Ferner entweicht ein Teil des tragender Gaſes und die„ſchwimmende Inſel“, die freilich durch Pflanzen. wurzeln und Gewächſe feſt mit dem Grunde verbunden iſt, geht wieder unter. So müßten ſich denn eigentlich die Botaniker darum küm⸗ mern, wie es mit der Zukunft der Inſel beſtellt iſt. Der Geo— loge hat das Geheimnis gelöſt, das, genau genommen, gar nicht „ſeines Amtes“ war. Heiliges Heldentum deutſcher Vergangenheit DDr. Stonners neueſtes Werk„Heilige der deutſchen Früh— zeit“* iſt die erſte derartige Erſcheinung auf dem deutſchen Büchermarkt, die keine fromm erbauliche Heiligen⸗ legende alten Stiles gibt, ſondern es wagt, heilige Heroengeſtalten aus den größten Jahrhunderten deut— ſcher Geſchichte, da Chriſtentum und Volkstum ſich zu ſchöpfe⸗ riſchſter Syntheſe vereinigt hatten, durchaus im großen Rahmen unſerer welthiſtoriſchen Volks- und Reichsgeſchichte zu ſehen. Dazu bedurfte es weder eines kindlich-naiven Moſaikes bunter Einzelzüge und höchſt unwahrſcheinlich klingender Hin- zudichtungen noch des fade moraliſierenden Stiles des ver⸗ gangenen Jahrhunderts: die großen Quellen jener großen Zeit bieten die beſte, adäquateſte Darſtellung ihrer Perſönlichkeiten und Leiſtungen; die lapidare Sprache des mittelalterlichen Hei— ligenlebens, wirkungsvoll durchwebt mit intimen Zwiſchenthemen, bot die trefflichſte Grundlage für eine der Aufgabe gerecht wer⸗ dende Bearbeitung. So läßt Stonner vor allem die zeitge⸗ nöſſiſchen Texte ſprechen, aber doch in flüſſiger, zuſam⸗ menhängender und zuſammenſchauender Darſtellung; lieber ver⸗ zichtet er auf die eine oder andere Perſönlichkeit, die ein anderer vielleicht noch mit hereingenommen hätte, wie nur dürftiges, hiſtoriſch-kritiſches Material vorliegt. Dafür ſind die im vorliegenden erſten Band herausgeho⸗ benen 14 Heldengeſtalten von deſto gewaltigerer Wir⸗ kung. Erſt fünf heilige Miſſionare aus der Vorzeit: Severin an der Schwelle römiſcher Antike Kolumban und Gallus als Muſter iriſchen Apoſtelgeiſtes, Korbinian, der große Franke, und Bonifaz, der Gipfelpunkt angelächſiſcher Miſſion. Sie alle zei⸗ gen die vielfältigſten Wege, auf denen Chriſti Erlöſungslehre zu unſeren Vorvätern drang. Auf dieſe„Männer der Berei⸗ tung“ folgen neun Heiligenleben der karolingiſchen und ottoni⸗ ſchen Zeit: Menſchen der hohen Reichspolitik wie Reichskanzler Bruno von Köln, der Angarnſieger Alrich von Augsburg und Kaiſer Heinrich II.— Menſchen ernſthafter Kloſterfrömmigkeit * Anton Stonner, Heilige der deutſchen Frühzeit. 2 Bände. Großoktav. 1. Band: Aus der Zeit der karolingiſchen und ſächſiſchen Kaiſer. Mit 14 Bildtafeln.(XVI und 272 Seiten). Geheftet 4 l in Leinen 5.40 J. 5 wie Sturmi von Fulda und Godehard von Altaich— Men- ſchen deutſcher Oſtmiſſion und deutſcher Oſtſiedlung wie Wolf— gang von Regensburg und Brun von Querfurt— ſchließlich Menſchen von innerlichſter Seelengröße wie der Künſtlerbiſchof Bernward von Hildesheim und die mütterliche Idealfigur Sankt Mathilde, die Stammutter des ſächſiſchen Kaiſerhauſes. Jeder dieſer Namen iſt Typ für eine beſondere Seite mit⸗ telalterlichen Frömmigkeits- und Geiſtes⸗ lebens Typ einer beſonderen Aufgabe für katholiſche Kirche und deutſches Volkstum, Erfäller einer nicht nur perſönlichen, ſondern zutiefſt volks- und heilsge; ſchichtlichen Sendung. Wir leſen die Lebensbeſchreibungen dieſes Werkes mit um ſo lebhafterem Intereſſe, als ſie keine nüchterne Aufzählung biographiſcher Daten und Züge ſind, ſondern ſich bei jeder Ge— legenheit weiten zu kulturgeſchichtlichen Geſamt⸗ bildern: der deutſche Wald und die deutſche Volksgrenze, mittelalterliches Naturleben und Familienleben, die Einſiedelei der Iren und die Organiſationsgabe des Angelſachſen, italie— niſche Reichsaufgabe im Süden und volksdeutſche Siedlungs- aufgabe im Oſten, Gattenliebe und Mannentreue: all die Hoch— ſpannungen deutſchen Mittelalters und deutſchen Lebensſchick⸗ ſals werden vor uns entrollt und farbenprächtig aus den Quel- len jener Zeiten ſelbſt gezeichnet. Stonners Buch will aber mehr als von der Vergangen— heit künden: es will für die Gegenwart ſprechen. Daher verfolgt es einen eminent pädagogiſchen Zweck. Die Schilderungen der Heiligenleben bieten ſich in klar überſchau— barer Gliederung wie ſie für den Lehrer, den Redner und Prediger wichtige Hilfe iſt; ihre Bedeutung für die Gegen— wartsaufgaben deutſchen Volkes werden in abwechſelnder, aber ſtets prägnanter Auswertung dargetan; und ſo iſt hier in der Tat der große Wurf gelungen: heiliges Heldentum größter deutſcher Vergangenheit in den Mittel⸗ punkt gegenwärtiger Problematik zu ſtellen, Ge— ſchichte zu verlebendigen in ihrer edelſten Funktion als Er— zieherin des Menſchen, der Jugend und des Volkes. Dr. Wilhelm Wühr, München. PPP Scutec ek Sicherung der Dünger⸗ und Saatverſorgung Ein Geſetz erlaſſen.— Pfandrecht auf die Ernte. Im Rahmen der vom Reichsnährſtand aufgenommenen „Erzeugungsſchlacht“ iſt eine ausreichende Düngemittel⸗ und Saatgutverſorgung der Landwirtſchaft eine unentbehr⸗ liche Vorausſetzung. Die Reichsregierung hat deshalb ein beſonderes Geſetz zur Sicherung der Düngemittel⸗ und Saatgutverſorgung erlaſſen. Dieſes gibt für die Forderun⸗ gen aus der Lieferung von Düngemitteln für die Ernte 1935 ein geſetzliches Pfandrecht an den Früchten der Ernte 1935 in gleicher Weiſe wie dies für die letzte Ernte der Fall geweſen iſt. Entſprechend den übereinſtimmenden Wünſchen der Landwirtſchaft, der Düngemittellieferanten und der Kreditinſtitute wird dadurch denjenigen Bauern und Landwirten, die zu einer ſofortigen Barbezahlung der Düngemittel nicht in der Lage ſind, die Möglichkeit gege⸗ ben, die Düngemittel auf den bisherigen Lieferungswegen gegen einen aus der Ernte abzudeckenden Kredit zu beziehen. Durch eine ſachgemäße Düngung wird ein Mehr an Erträgen erzielt, das über den Aufwand für die Düngung erheblich hinausgeht. Der Betrieb des Bauern ſteht daher auch nach Ausſcheidung derjenigen Erntemengen, die für die Rückzahlung der Düngemiftelforderungen erforderlich ſind, beſſer da, als wenn die Düngung unkerblieben wäre. Gleichzeitig bringt das Früchtepfandrecht die Dünge⸗ mittellieferanten(Händler und landwirtſchaftliche Genoſſen⸗ ſchaften) in die Lage, auch in ſolchen Lagen Düngemittel⸗ kredit zu geben, in denen ihnen dies ſonſt mangels hinrei— chender Sicherung nicht möglich geweſen wäre. eee eee 8 — Verſorgung der Bevölkerung mit Konſummargarine. Eine pünktliche Verſorgung der minderbemittelten Bevölke— rung mit Konſummargarine iſt nur dann ſichergeſtellt, wenn die den Stammabſchnitten angehefteten Beſtellſcheine für je 3 Pfund Konſummargarine ſo frühzeitig wie möglich bei den Lebensmittelgeſchäften abgegeben werden. Nur aufgrund der abgegebenen Beſtellſcheine können den Margarinefabri ken die notwendigen Fabrikationskontingents zugewieſen wer⸗ den. Wer daher darauf abhebt, auf die Reichsverbilligungs⸗ ſcheine für Speiſefette Konſummargarine für die Weihnachts⸗ zeit zu beziehen, gebe den Beſtellſchein ſchon jetzt bei ſeinem Lebensmittelgeſchäft ab. — Torif⸗Ordnung für das Fleiſcherhandwerk. Wie der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt mitteilt, wurde für das Fleiſcherhandwerk in Baden eine Ta⸗ rifordnung erlaſſen, die im Teil IV des Reichsarbeitsblattes Nr. 32 vom 15. November 1934 veröffentlicht iſt. Vordrucke können gegen Koſtenerſtattung von der Geſchäftsſtelle des Reichsarbeitsblattes Berlin We 8, Unter den Linden 33⸗35, bezogen werden. o —————— f Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. November 1934. Worte in die Zeit. „Ob uns der See, ob uns die Berge ſcheiden, Und jedes Volk ſich für ſich ſelbſt regiert, So ſind wir eines Stammes doch und Blutes.“ Schiller. 21 Todesfälle Wiederum gaben die Glocken für zwei unſerer Mit— bürger das Scheidezeichen. Geſtern nachmittag ſtarb uner wartet infolge eines Schlaganfalles, Herr Georg Renner 2., Landwirt, Friedrichſtraße 15 und heute Nacht hat Herr Michael Hoock 12., Landwirt, Bürſtädterſtraße 25, nach längerem, ſchmerzensreichen Krankenlager, das Zeit— liche geſegnet. In den 70er Jahren ſtehend, wurden ſie von dem Allmächtigen in die Ewigkeit abgerufen. Beide zeichneten ſich Zeit ihres Lebens durch Einfachheit, Arbeitſamkeit und Strebſamkeit aus und waren Väter einer zahlreichen Fa— milie. Beide verwitwet, nahm der Herr über Leben und Tod Herrn Renner vier Kinder in der Blüte ihrer Jahre hinweg, wovon ein Sohn im Weltkriege ſtarb. Ein Sohn hält ſich zur Zeit in der Türkei auf. Mögen die Verſtorbenen nach ihrem opferreichen Leben ruhen in Frieden. * Aus der Partei. Heute abend Mitgliederverſammlung im Hitlerſälchen des„Freiſchütz“. Von der Sportvereinigung. Heute Freitag abend 8 Uhr Spielerverſammlung in der Sporthalle, wozu die aktiven Hand- und Fußballer zu erſcheinen haben. Fehle keiner! Am Sonntag finden bedeutungsvolle Verbands⸗ ſpiele gegen Sandhofen ſtatt. Den Viernheimer Sportfreun⸗ den wird hier ein beſonderer ſportlicher Hochgenuß geboten werden, weshalb niemand dieſes Spiel verſäumen wird. Die Handballer ſpielen in Waldhof. Die Jugend ſpielt Sonntag vormittag 9 Uhr auf dem Waldſportplatz gegen Feudenheim und die Schüler am Samstag nachmittag 3,15 Uhr gegen Heddesheim. Vorſicht Froſtgefahr! Der inzwiſchen einge- tretene Froſt gibt nochmals Veranlaſſung, an den Froſtſchutz zu denken. Hauptſächlich Waſſerleitungen aller Art ſind vor der kalten Witterung zu ſchützen und wo das nicht möglich, ganz abzuſtellen und die Leitungen vorher auslaufen zu laſſen. Auch die Autobeſitzer ſchützen ſich vor Schaden. In ungeheizten Garagen muß das Kühlerwaſſer abgelaſſen wer— den, wenn nicht ein Froſtſchutzmittel zugeſetzt iſt. Saarkinder kehren heim. Am 30. November ds. Is. werden die Saarkinder, die ſeit 29. Oktober in unſerem Kreiſe zur Erholung weilen, wieder die Heimreiſe antreten. In dem beinahe SHwöchentlichen Aufenthalte konnten ſie in unſerer deutſchen Heimat Land und Leute und deren Sitten und Gebräuche kennen lernen. Manch ſchöne Wanderung nach den Glanzpunkten unſeres herbſtlich geſchmückten Oden— waldes, die oft mit Kaffee und Kuchen endete, wird der Saar- jugend ewig in Erinnerung bleiben. Sie hatten auch das Glück, in unſerem heutigen Dritten Reiche die Volksgemein⸗ ſchaft kennen zu lernen. Die Geſchenke an Schuhen, Klei⸗ dungs⸗ und Wäſcheſtücken haben manches Auge froh auf— leuchten laſſen. So manche in der kurzen Erholungszeit ge— knüpften Freundſchaftsbande werden erſt in der Zukunft ihre Früchte tragen, auf daß wir werden:„Ein einig Volk von Brüdern“. Abgeordnetenverſammlung der heſſ. Feuerwehren. Der Landesverband Heſſiſcher Feuerwehren hält am kom- menden Sonntag in Frankfurt eine Abgeordnetenverſamm⸗ lung ab, auf der u. a. das kommende Reichsfeuerlöſchgeſetz und die Verbeſſerung der Ausrüſtung und der Alarmmittel der Feuerwehren auf der Tagesordnung ſtehen. Neichs⸗Kleintierausſtellung in Frankfurt a. M. In der Zeit vom 30. November bis 3. Dezember 1934 findet in Frankfurt a. M. die 2. Reichskleintierausſtellung ſtatt. Aus dieſem Anlaß können von allen Bahnhöfen, bei denen Sonntagrückfahrkarten nach Frankfurt a. M. feſt aufliegen, dieſe mit folgender Geltungsdauer ausgegeben werden: Zur Hinfahrt: von Donnerstag, den 29. 11., 12 Uhr, bis Sonn⸗ tag, den 2. 12.; zur Rückfahrt: von Donnerstag, den 29. 11., 12 Uhr, bis Montag, den 3. 12., 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Ein Milllonenauſtrag des WH W. Zur Zeit haben die weltbekannten Elfenbein- und Bein⸗ ſchnitzereien und-drechſlereien, die im Mümlingtal des Oden⸗ waldes, und zwar in Erbach, Michelſtadt, König und Höchſt, ihre Hauptplätze haben, alle Hände voll zu tun, um einen Rieſenauftrag auszuführen. Sie ſtehen im Dienſt des Win⸗ terhilfswerkes. Etwa 12 Millionen Winterhilfsplaketten wer⸗ den angefertigt. Die edelſte Alpenblume, der Edelweißſtern, wird das Symbol eines der letzten Monate des Winterhilfs⸗ werkes 193435 ſein. Sämtliche Odenwälder Schnitzereien und Drechſlereien, vom Großbetrieb bis zum letzten Heim— arbeiter, haben dadurch auf drei Monate Beſchäftigung. Soll's ein guter Kaffee ſein, Tu Nũuhlen Franck hinein W. H. W. 1934/35 Aufruj! Jede Fürſorge und Betreuung der noch in Not befind lichen Volksgenoſſen erfordert die Hilfe des geſamten Volkes! Nur mit Hilfe aller Vollsgenoſſen können wir die großen Ziele unſerer Idee verwirklichen! Der Führer ſagt:„Wer ſein Volk liebt, beweiſt es einzig und allein durch die Opfer, die er für dieſes zu bringen bereit iſt!“ Ja, Volksgenoſſen, bringt Opfer in die dieſen Tagen! Man wird an eure Türen pochen, um die bereitgeſtellten Lieebensmittelpakete Laßt niemand mit leeren Händen von eurer Schwelle ſcheiden! Wir appellieren an alle Menſchen mit gutem Her zen und helfender Hand! Volksgenoſſen, verſchließt euch nicht dem Rufe der N. S.⸗Volkswohlfahrt Zeigt euch als Sozialijten ber Tat! Kreisführung Heppenheim des Winterhiljswerkes Bauarbeiten am Groß⸗Nundfunkſender Berlin. Zur Vergrößerung des ſchwundfreien Gebiets um den Groß— Rundfunkſender Berlin muß der an der Spitze des Antennen- turms angebrachte Ring geändert werden. Die Arbeiten werden, günſtige Witterung vorausgeſetzt, in der Zeit vom 19.— 25. November ausgeführt werden. Während dieſer Zeit muß der Groß⸗Rundfunkſender Berlin ſtillgelegt und als Erſatz der Sender Berlin⸗Witzleben eingeſetzt werden. Erjte Viernheimer Tonfilmichau Das gewaltigſte deutſche Spitzenfilmwerk. „S. O. S. Eisberg Mit Leni Riefenſtahl, Sepp Riſt, Guſtav Dieſſl, Dr. Max Holsboer, Walter Riml, Gibſon Gowland und unſer berühmter deutſcher Kampf- und Kunſtflieger Ernſt Udet! Achtung ab Heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt Die Welt des ewigen Eiſes, die weiße Landſchaft der Arktis geben dieſem Film Hintergrund und Stimmung. Was die Natur in verſchwenderiſcher Pracht zu bieten hat, hier wird es bildliches Ereignis und filmiſche Senſation. Man ſieht Eisbären auf der Robbenjagd, man ſieht kalbende Eisberge, man ſieht das Nordlicht und hört den Donner ſtürzender Gletſcher. Die Wirklichkeit alſo ſtellt dem Film die Kuliſſen, und das Reich der ſchwarzen Sonne ſcheint die kühnſte techniſche Erfindung zu ſein, ſo unwahrſcheinlich in dem gigantiſchen Ausmaß er Felſen und Meere wirkt dieſe Landſchaft. Der Film lebt von der Landſchaft... Nicht, was er erzählt, ſondern wie er den Schauplatz ſchafft, das gibt ihm Farbe und Stärke und zwingt die Zuſchauer, das anzubeten, was der Großſtadtverband gern leugnen möchte: die Allge- walt der Natur. Da dehnen ſich die Ebenen in ſchneeweißer Pracht, da fühlt man die Unendlichkeit der polaren Welt, wenn ein paar Menſchenweſen auf einer Eisſcholle in die Ungewißheit des Meeres hinaustreiben, da zeigt die Arktis ihre letzten wilden Geheimniſſe. Noch niemals wurde in einem Film ſo viel an menſch⸗ lichem Mut geboten. Sportgeſtählte Helden, die durch ein Waſſer ſchwimmen, das kälter iſt als Eis. Ihr Atem ſtrömt die einzige Wärme aus in dieſe Landſchaft unter Null. Und wenn ſie alle ſchon verzweifelt ſind und an ihrer Rettung verzagen, dann erſcheint, wie Apoll in ſtrahlender Sonne, die techniſche Wiſſenſchaft, um ſie aus der Gefangenſchaft zu befreien: Ernſt Udet im Flugzeug, hilfreichen Eskimos den Weg weiſend, ein Tauſendkünſtler der Lüfte, der, an Fels und Eis vorbei, in tollen Kapriolen und Sturzflügen die im Meer V Verſchollenen findet. Sepp Riſt, Max Holzboer, Leni Riefenſtahl, Walter Riml und Gibſon Gowland, ein Paneuropa von Wikingern, ſie führen den Kampf gen Schnee und Meer in reali⸗ ſtiſcher Wirkungstreue. Des ezine(Arnold Frank) große Aufgabe war es, die Gletſcher und Wellen in ſeine Kamera einzufangen. Schneebergers Peigeenie⸗ eine Großtat. Ein einmaliger Film. Das Publikum verzaubert. Es war der größte Triumph der Natur. Man kann ihr Geheim- nis und ihre Stärke nicht beſſer ſehen, als in dieſen Bildern. — Handel und Wirtſchaft (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 22. November. Amtlich notierten: Weizen W 15 20.40, Wö 16 20.60, W 17. 20.90; Roggen R 15 16.60, R 16 16.90, R 13 16.20; Gerſte; Braugerſte, inl. 19.50 bis 21.50; Winter⸗ und Induſtrie⸗ gerſte 18.50 bis 19.50; Futtergerſe G 7 15.60, G 8 15.90, G 9 16.10, G 11 16.40; K Hafer H 11 15.60, H 14 16.10, H 17 16.40; Raps, inl. ab Station 31; Mats mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.45; Roggenkleie mit Sack R 16 10.14, Weizenfuttermehl 12.75; Weizennachmehl 16.50; ſonſtige Futterartikel: Erdnuß⸗ kuchen 14.30; Sojaſchrot 13; Rapskuchen, ausl. 11.90, dto. inl. 11.40; Palmkuchen 13.30; Kokoskuchen 15.20; Bier⸗ treber mit Sack 17; Malzkeime 15.50 bis 16; Trockenſchnitzel 8.40; Rohmelaſſe 5.683 Steffenſchnitzel 10; Rauhfutter: Wie ſenheu, loſes 9.80 bis 10.60: Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 4 bis 4.50, dto.(Hafer und Gerſte) 4 bis 4.50, Stroh, gebündelt(Roggen und Wei⸗ zen) 3.75 bis 4, dto.(Hafer und Gerſte) 3.75 bis 4; Weizen⸗ mehl: Preisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, Wᷣ 15(Bauland und Seekreis) 27.50; Roggenmehl: Preis⸗ gebiet 16, Type 997 24.60, R 15 24, R 13 23.60; zuzüg⸗ lich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemãß Anordnungen der WV.; Weizenmehl mit einer Beimiſchun; von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilogramm, dto. mit 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm; Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfennig, Hafer und Futtergerſte plus 60 Pfennig, ölhaltige Futtermittel plus 40 Pfennig, zucker⸗ haltige Futtermittel(ausgen. Malzkeime) plus 30 Pfennig, Mühlennachprodukte plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 22. November: Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kar⸗ toffeln 4 bis 4.5; Salatkartoffeln 10; Wirſing 6 bis 107 Weißkraut 6 bis 83 Rotkraut 10 bis 12; Blumenkohl, Stück 20 bis 60; Roſenkohl 20 bis 23; Karotten, Büſchel 5 bis 7; Gelbe Rüben 6 bis 10; Rote Rüben 5 bis 10; Spinat 6 bis 12; Mangold 6 bis 103 Zwiebeln 8 bis 10; Schwarzwurzeln 20 bis 30; Kopfſalat, Stück 10 bis 25; Endivienſalat, Stück! 5 bis 10; Feldſalat 40 bis 100; Oberkohlraben, Stück 4 bis 85 Tomaten 15 bis 25; Radieschen, Büſchel 7 bis 10; Ret⸗ tich, Stück 5 bis 25; Meerrettich, Stück 10 615 30 Suppen⸗ grünes, Büſchel 3 bis 5; Peterſilie, Büſchel 3 bis 5; Schnitt⸗ lauch, Büſchel 3 bis 5; Pfifferlinge 50 bis 60; Maronen pilze 50; Grünreizker 25 bis 30; Aepfel 8 bis 18; Birnen 8 bis 18; Zitronen, Stück 4 bis 7; Bananen, Stück 6 bis 107 Süßrahmbutter 150 bis 160; Landbutter 130 bis 145; Weißer Käſe 30: Eier. Stück 9 bis 15. Mannheimer Kleinviehmarkt vom 22. November. Zu⸗ fuhr: 19 Kälber, nicht notiert; 287 Ferkel und 400 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 7 bis 12, über ſechs Wochen 15 bis 23, Läufer 24 bis 28 Mark.— Marktverlauf: Ferkel und Läufer ruhig. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 22. November. Auf⸗ trieb: 43 Rinder, darunter 33 Ochſen, 5 Bullen, 1 Kuh, 4 Färſen. Zum Schlachthof direkt: 1 Kuh, 1 Färſe, 575 Käl⸗ ber, 152 Schafe, 214 Schweine. Ueberſtand: 24 Rinder, dar⸗ unter 20 Ochſen, 3 Bullen, 1 Kuh. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber a) 53 bis 56, 43 bis 52, 36 bis 42, 27 bis 35; Hammel bz) 34 bis 36, 31 bis 33, 26 bis 30; Schafe 24 bis 29, 15 bis 23; Schweine a)—, b) 50 bis 53, c) 50 bis 53, d) 49 bis 52.— Marktverlauf: Kälber ruhig, ausverkauft; Hammel und Schafe mittelmäßig, ausverkauft; Schweine rege, ausverkauft. Stuttgarter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 33 Ochſen(un⸗ verkauft 8), 40 Bullen, 210 Jungbullen(30), 362 Kühe (12), 413 Färſen(80), 1 Freſſer, 1591 Kälber, 2275 Schweine (25), 1 Schaf. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 32 bis 36, b) 29 bis 32, Bullen a) 34 bis 36, b) 29 bis 34, 0) 26 bis 29, Kühe a) 28 bis 30, 30, b) 23 bis 26, 00 16 bis 20, d) 12 bis 14, Färſen a) 35) bis 40, b) 29 bis 35, c) 25 bis 28; Kälber a) 43 bis 4%, b) 38 bis 41, 0 34 bis 36, d) 29 bis 32, Schweine aß 53, b) 53, c) 51 bis 53, d) 50 bis 51, e) 46 bis 48, g1) 49 bis 5¹. 92 44 bis 48.— Marktverlauf: Großvieh ruhig, Kälber beſte belebt. ſonſt lanaſam. Schweine lebhaft. Anjere Nomanjortjetzung können wir infolge techniſcher Schwierigkeiten heute nicht bringen. Wir werden unſere geſchätzten Nomanleſer morgen mit einer größeren Fortſetzung entſchädigen. 25 iſt gleichgültig, welche Kaffeeart Sie gebrauchen - ob Bohnenkaffee oder Malzkaffee. Sie erreichen 3 Mühlen Franck, den guten Raffee⸗Zuſatz, immer eine wohltuende hebung des Geſchmackes und des e ſowie auch eine ſchöne 1 r 1 — 7282 8 1 4 ö Heute Freitag! Nur 1 Tag! 1 1 Ein Mahnruf 3 1 Die letzte Ge⸗ 5 1 Der herrlichſte und ergrei⸗ Pune einer 0 2 2 ir Hauen Jungens e on- b I fendſte Prachtfilm! 2 77 alle Eltern 2 9 heute im * N Betreffend: Steuerſprechtag des Finanzamts 1 Legen 0 Heppenheim. 125 Jodes- Anzeige Erkältung Der nächſte Sprechtag des Finanzamts 0 f ein eleganter Heppenheim wird am Donnerstag, den 6. GOrott, der Allmächtige, hat unſeren lieben Vater, NI Denken Sie int tel Dezember 1934, auf dem hieſigen Rathaus Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und 1 7 9 intermanie ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die Onkel, 0 5 Schon für* an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen. I U 0 Welnnachtis- ſich bis ſpäteſtens Montag, den 3. Dezember A 1 de II 5 l Hripge 20. 39. 13. 5 312 5 05 0 5 f f e 12 Uhr bei uns Zimmer Nr. 21 heute Nacht ½¼3 Uhr nach langem, mit großer Jelzt warme JI die Sie ergän⸗ 5. 93. 50 ö anmelden und genau angeben, in welcher Geduld ertragenem Leiden, verſehen mit den hl. e zen od. neu be⸗ e Sache die Beſprechung mit dem Finanz⸗ Sterbeſakramenten, im Alter von 74 Jahren in Uulertleidang ſchaffen wollen. finden Sie bei amt gewünſcht wird. die Ewigkeit abgerufen. Sie finden bei uns prachtvolle Später Anmeldende können auf Er⸗ Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu gedenken. für damen: 1 1 2855. Steuer⸗Angelegenheit an dem Viernheim, den 23. November 1934 Hemden teile in allen Ulster ett. Sprechtag nicht rechnen. g Die tieftrauernden Hinterbliebenen Teneot„ant Ausführungen Viernheim, den 20. November 1934 Die Beerdi e de eee 3 echt zu billigſten 8 2 5 7 5 Die Beerdigung findet am Sonntag nach der Andacht Macco, 8 1 Viernheim vom Trauerhauſe, Bürſtädterſtraße 25, aus ſtatt. 1.20, 90 Weisen palelols Bechtel Hemden IJranz n 9 l N 3 gewebt, mit und Sena. an Hofmann 15 1 8 f Maecco a. d. Drehſcheibe Kath. Arbeiterverein i eee auge * Unſeren Mitgliedern die traurige Nach-— T b 0 + + Hemdhosen in tadelloser 5 richt, daß unſer Mitglied 9 2 H Sl S! 2 eee Zweiſtöckiges Ve rarbeitung Hepr Georg Renner* l 7 5 42 Air Wwonn- n ö „i in die Ewigkeit abberufen wurde. Auch zu Weih- Die Beerdigung findet morgen Samstag 1 maus n achten auf f 4 Uhr ſtatt. Um 1 1 3 Gr. 42 0 aus freier Hand 1 1 5% e er Vorſtand... 0.80, U. zu verkaufen. erleichterung bei ½ Schlüpfer Von a 0 e 55 warm gefüt Geſchäftsſt. ds. Bl. n 0 pitt M. G. V. ie. Sams Sings e tert, mit Sei- Besichtigen Sie bitte M. G. V Harmonie. Samstag Singſtunde dendecke, unsere 2 Schaufenster Gärtner, Vorſitzender. Gr. 42 13⁵ Rotkraut u We Kaninchen⸗ u. Geflügelzuchtverein 1916. 1.50, 3 1 1 fle Sonntag, den 25. November findet in Bir⸗ Lesen Wirsing n zuck kenau die Kreisgeflügelſchau, in Rimbach und 2 9011 eg mit u. ohne Stiel Spezial- femig. Oeddesheim eine lokale Kaninchenſchau ſtatt. 6.42 9.600.00 zu verkaufen Ges chält Hennig Die Mitglieder möchten es ſo einrichten, daß 8 Matin. Hempf f 1, 6. Brei 1 Die Mitgl.) ichten, daß 0 reite · Straße die drei Schauen beſucht werden können.„Zum Ochſen“ ee denber. 5 Der Vorſtand. F olgend 2— 1 blende Turnverein v. 1893 e. V. Handball: Heute mchziege Freitag abend Spielerverſammlung. Reſtloſes U. 1 Lauter- Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich.— Am e 8 schwein Sonntag, 25. ds. Mts., vormittags Verbands⸗ MANNHEIM erkauf ſpiele gegen Turnverein Feudenheim 1 ee muell auf dem Stadion(Lorſcherſtraße). Näheres en „ Stüc folgt. Der Spielwart. 4 b Sportvereinigung„Amicitia“ 09. Heute n 05 Net⸗ 4 9 Freitag. Spieletver Knaubers ein Gläschen Suppen* 8 Spi 1. 2 Schnit⸗ a ſammlung, wozu alle Aktiven zu Bellheimer hell onen erſcheinen haben. Sportprogramm FEC! 2 Fur S 7 55 2* 2 1 0 55 be e e Heute friſche * U haft Verbandsſpiele gegen San d⸗ zan f Weißet hofen. Beginn 11 Uhr, 1,15 u. Sünbüchlinge 39 4 „ Ju- Laufer. Nochen * — nn und 2.30 Uhr. Jugend 9 Uhr geg. Feudenheim. Die Handballer ſpielen in Sand⸗ hofen. Abfahrt per Rad halb 2 Uhr an der Dreſchhalle. Samstag nachmittag Schüler auf Pfd. nur und 3 Prozent Rabatt helfen allen bebürf⸗ riqen Volksqenossen Tnamsz arts 9 dem Waldſportplatz gegen Heddesheim. Wir laden f Niederlage die geſchätzten Sportfreunde zu dieſen Spielen Der Vorſtand. freundlichſt ein. 6 4 4„Himmelkreuz... ſo eine Schwei...“ U mengewe k⸗ eg E zug Im E E Der Lehmdreck fliegt ihnen um die Ohren, das Wagen⸗ f geraſſel übertönt das Schimpfen und Fluchen. Wir ſchmun⸗ Von Feldwebel König, 12./ J. R. 6 iſt wichtig. Meldung nach Punkt 54 hart nördl.] zeln. 1 nur weiter. 5 5 1 1170 B⸗Dorf.“ H. zlötzlich— ein Schrei— Krachen Berſten. Das Tacktacktacktack. 5 tacktacktacktacktack.... tacktacktacktacktack! ö Hauptmann 12/6.] eine Vorderpferd des 0 Gewehrwagens ſtürzt über⸗ Irgendwo hämmert ein Maſchinengewehr ſeine unregel—„Haben Herr Oberleutnant noch Befehle für mich?“ ſchlägt ſich— die Stangenpferde prallen, mäßigen Schläge, ſpeit ſein hölzernes„Blei“ aus. fragt der Meldereiter. 3„Abſpringen!!!“ Kriegt?„Nein! Aber hier haben ſie eine Zigarette für den guten Zu ſpät! Im nächſten Augenblick bilden Menſchen- und Ja, Krieg, aber ein friedlicher und zwar im Mecklen- Ritt!“ Pferdeleiber ein wüſtes Durcheinander. Die Hinterprotze burgiſchen. Manöverzeit— herrliche Zeit! Der Reiter dankt, klopft ſeinem immer noch unruhigen kippt, ſchleudert die beiden Bedienungsleute an den Knick. Graue Wolken bedecken den Himmel. Unaufhörlich rie-] Pferd den Hals und reitet im gemächlichen Trapp zurück. Der Gewehrführer, der 20 Meter vor ſeinem Fahrzeug ſelt ein feiner Sprühregen auf die kahlen Aecker. Es iſt„Schütze K., holen Sie Pferde und Fahrzeuge heran. reitet, preſcht zurück flucht. Umſonſt. Lafettenbruch. 6,00 Uhr morgens. Seit einer Stunde liegen wir mit dem[ Aber Tempo!“ i Das Fahrzeug fällt aus. Die drei anderen Fahrzeuge raſen . M. G.⸗Begleitzug in Lauerſtellung, warten auf den Feind.„Entladen— Lagern! Gewehr an Ort bringen!“ weiter. Sie müſſen es ſchaffen! Da— weit vorn unſer' Zug⸗ Nichts zu ſehen. Nur vereinzeltes Gewehrfeuer kündet uns Hei, wie das flitzt. Vergeſſen ſind die naſſen Klamotten,[ führer. Er winkt. Halten. den bevorſtehenden Kampf. Wir warten Der Regen die ſchweren Stiefel. Endlich, endlich Kampf! Gewehre frei!“ Die Höhe iſt vom Feinde nicht beſetzt. wird ſtärker. Naß und kalt iſt das öde Stoppelfeld. Dicke i Der Zugführer überzeugt ſich auf der Karte von dem J Gottſeidank geſchafft! Minuten ſpäter iſt die neue Stel⸗ 5258 Lehmkruſten kleben an unſerem Zeug, machen die Stiefel[kürzeſtem Weg.. lung bezogen. Drei ſchwere Maſchinengewehre ſchleudern ſchwer. uUnterfeldwebel C., führen Sie den Zug auf dieſem dem anſtürmenden Feind ihr Feuer entgegen, hämmern mit Irgend jemand trällert:„Und wir ſahen von weitem..“[ Weg bis dort nach. Ich reite mit dem Zugtrupp voraus.“][ſchweren Schlägen ununterbrochen die Muſik des M. G. „Ruhe!“ AInzwiſchen ſind Pferde und Fahrzeuge aus der Deckung J Schützen. keiten Stille. Nur der Regen klatſcht, tropft von unſeren[ herangekommen. Die Gewehre werden verladen. Wir warten unsere Stahlhelmen. auf das Kommando„Aufſitzen“. 8 III T Tonjilmſchau einer„Na, wenn's ſo bleibt, werden wir heute beſtimmt ö Bevor der Zugführer abreitet, meint er:„Jungs, jetzt De nicht durſtig“, flüſtert Meier und wiſcht ſich mit ſeiner 51 5 Ein Schmuzeln der Reiter und Gewehrbedienungen Das packende Filmerlebnis dreckiſchen Hand über das Geſicht.„Möchte nur wiſſen, wie[ iſt die Antwort. 1 60 3 2570 55 hier noch liegen Naber a N„Aufſitzen Feſthalten Antraben!“ i„Armer kleiner geld Das Hufgetrappel eines galoppierenden Pferdes unter⸗ Wir ziehen den Riemen des Stahlhelms feſter, klammern im Union⸗Film⸗Palaſt bricht die eintönige Stille. Ein einzelner Reiter wird[uns gegenſeitig ein. Ein kurzer Pfiff, kurzes Hoch⸗ und Mit dem Film„Armer kleiner Held“ gelangt heute ſichtbar. Niederſtoßen des Armes Galopp. Hochauf ſpritzt das Freitag der als beſte und künſtleriſchſte Film anerkannte „Menſch, der reitet ja wie der Deibel! Nanu, er hält] ſchmutzige Lehmwaſſer, das ſich in den Schlaglöchern des[ neueſte Duvivier-Film zur Aufführung. Die Hauptrollen auf uns zu?— Paß auf, Fritze, jetzt geht's los!“ aufgeweichten Feldweges geſammelt hat. Ueberhängende ſpielen der auch in Deutſchland bekannte große Schauſpieler Wir wenden unſeren Blick dem Meldereiter zu, warten[ Knickſträucher ſchlagen ins Geſicht.„Feſthalten!“ Eine ſcharfe] Harry Baur und der elfjährige Robert Lynen. Das Schickſal geſpannt, was er bringt. Wendung des Weges ſchleudert die Hinterprotze zur Seite, eines Knaben, der als Nachkömmling von allen Menſchen „Meldung, Begleitzug 12/6,“ keucht er und pariert droht einen Augenblick ſie umzuwerfen.„Verfl...., bei⸗] mißachtet, von der eigenen Mutter gehaßt wird und in Ver⸗ ſcharf hinter unſerer Stellung. Ein kurzes Aufbäumen des] nahe“, brüllt Schütze L. und greift nach ſeinem Kameraden.] zweiflung um die Liebe ſeiner Eltern kämpft, iſt der Inhalt Pferdes, dann ſteht es, flankenfliegend, ſchaumbedeckt. Der J Feſter klammern! 1 5 des packenden und ergreifenden Films, der einen intereſ⸗ f Reiter iſt über und über mit Lehmſpritzern beſchmutzt, ſeine„Weitaus greifen die Pferde, ſie ſcheinen kaum Boden ſanten Einblick in das Leben der Provinzbewohner gibt. „ Bruſt hebt ſich im keuchenden Atemzuge auf und ab. zu faſſen. Die Reitaale ſauſen über die fliegenden Pferde-] Der Film wurde bekanntlich von der Filmprüfſtelle verboten Unſer Zugführer, Oberltn. v. M., nimmt den zerknüll⸗ leiber. Vorwärts!„Straße frei! Rechts ran!“ brüllt vorn und iſt jetzt von der Oberprüfſtelle in Anerkennung ſeines ten Umſchlag entgegen und reißt ihn auf. Wir verſuchen,! eine Stimme. Im jagenden Galopp überholen wir eine mar⸗ hohen künſtleriſchen Wertes zur Vorführung freigegeben in ſeinen Augen mitzuleſen. Was gibt's? ſchierende Kompanie. worden. 5 Endlich... Die Geſichtsmuskeln des Zugführer ñͤ᷑˖!;ͤ«2B:.?Ä;m8ññĩé«ẽͤä eee en ſtraffen ſich, in ſeinen Augen glauben wir ein Aufleuchten zu Willit Du ei b j f 1 4 f 7 705 ne hejjere Zukunft, dann hilj die Not bejeitigen b„B⸗Zug geht beſchleunigt in Gegend Höhe 86,4 km. 1 ſüdl. A⸗Dorf in Stellung. Der Beſitz dieſer Höhe 5 . ˙—˙·0¹ 08—]. 8 8 2 Die jammelnde Hitlerjugend ijt das nationaljozialijche Gewijen 3 97 3 1 73 P —* — Die Faſchiſtiſche partei Mitgliederzahlen— Muſſolinis Mitglieds⸗ nummer 1— Die Jugend Aus Anlaß des Jahreswechſels der faſchiſtiſchen Zeitrech— nung, die mit dem 28. Oktober das Jahr XIII, das dreizehnte Jahr nach dem Marſch auf Rom, begonnen hat, ſind die offi— ziellen Mitgliedszahlen der faſchiſtiſchen Organiſationen ver— öffentlicht worden. Sie erfaſſen ſowohl die eigentliche Partei als auch die zahlreichen zur Partei gehörenden und von der Partei geführten Verbände. Danach iſt die Zahl der erwachſenen männlichen Parteimitglieder in der Zeit vom 28. Oktober 1933 bis zum 28. Oktober 1934 von 1 415 407 um 436 370 auf 1851777, die Zahl der vom 18. Lebensjahr ab in die Partei eintretenden JZungfaſchi⸗ ſten von 456 472 um 201 151 auf 657 613, die Zahl der fa⸗ ſchiſtiſchen Studenten von 57 509 um 9425 auf 66934 geſtiegen. Die faſchiſtiſchen Frauen haben 304313(im Vor⸗ jahr 217 206), die faſchiſtiſchen Mädchen 83053(im Vor— jahr 57 125) Mitglieder. Alle bisher genannten Gruppen gehören im engeren Sinne zur Faſchiſtiſchen Partei. Dabei fällt es auf, daß in den der Jugend näherſtehenden Verbänden die Mitgliederbewegung be— deutend ſtärker iſt als bei den Erwachſenen. Das kommt daher, daß die Partei ſeit Januar 1926 die Mitgliedſchaft für die Angehörigen aller vor 1911 geborenen Jahrgänge im allgemei— nen geſperrt hat und ſich faſt ausſchließlich aus den Jugend— verbänden ergänzt. Die Abſicht, alle künftigen Parteimitglieder erſt durch die Schule der Jugendverbände gehen zu laſſen und die Stoßkraft des Parteiapparates auf den heranwachſenden und faſchiſtiſch durchgeformten Zuzendorganiſationen aufzubauen, tritt dabei deutlich hervor. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, und ſo wie ſich innerhalb der Partei eine gewiſſe Hierarchie nach der Mitgliedsnummer ausgebildet hat(Muſſolini ſelbſt hat die Mitgliedsnummer 1), ſo kommt es auch vor, daß beſonders verdiente Perſönlichkeiten trotz der Mitgliedsſperre noch nachträglich in die Partei aufgenommen werden, wobei manchmal als beſondere Auszeichnung Mitgliedskarte und nummer zurückdatiert werden. Aber das ſind Ausnahmen. In der Regel iſt für die ältere Generation das Verhältnis der Partei zu den übrigen Volksgenoſſen in der Richtung entſchieden, daß die Partei ſich als Ausleſe und führende Minderheit be— trachtet. Weſentlich anders ſteht dieſe Frage für die junge Generation und die Zukunft. In dem Maße, in dem die faſchi— ſtiſchen Jugendorganiſationen in die Breite wachſen— und nachdem ſie durch die jüngſten Geſetze über die vor- und nach— militäriſche Ausbildung weſentliche Träger der Wehrverfaſſung geworden ſind, werden ſie notwendig noch in die Breite wachſen— in demſelben Maße muß die Einheit von Par- tei und Volk Wirklichkeit werden. Es iſt indeſſen auch möglich, daß dieſer Prozeß durch ſtrengere Ausleſemethoden verlangſamt oder gar wieder umgebildet wird. Die letzte Entſcheidung iſt darüber noch nicht gefallen. Sie wird das wichtigſte Problem 10 die künftige Entwicklung des faſchiſtiſchen Staates zu löſen aben. Der Eintritt der Achtzehnjährigen in die Partei vollzieht ſich alljährlich bei der„leva fascista“, der faſchiſtiſchen Aus— hebung am 21. April, der in ganz Italien als Geburtstag Roms und Feſt der Arbeit gefeiert wird. Vorher wird die Jugend von der Balilla erfaßt, die den Namen eines Jungen angenommen hat, der 1746 in Genua mit einem Steinwurf das Signal zum Aufſtand gegen die Oeſterreicher gegeben hat. Zur Balilla ge— hörten bisher zwei Gruppen: die eigentliche Balilla, in der die Buben vom 8. bis zum 14. Lebensjahr eingereiht werden, und die Avanguardie, die das Werk der Balilla bis zum 18. Le— bensjahr fortſetzt.(Die Jungfaſchiſten, vom 18. bis 21. Le- bensjahr, zählen nicht mehr zur Balilla, ſondern bilden bereits eine offizielle Gliederung der Partei.) Neuerdings wird für die Kinder vom 6. bis 8. Lebensjahr eine neue Gruppe ein— gerichtet, die auf dem ſchwarzen Hemd das Abzeichen der rö— miſchen Wölfin tragen ſoll und deshalb Balilla der Wölfin heißen ſoll. In dieſe Gruppe ſoll rund eine Million italieniſcher Kinder eingegliedert werden. Die Mitgliederzahl der Balillagruppe im engeren Sinne(8.—14. Lebensjahr) be⸗ trug am 28. Oktober 1 952 597, die Zahl der Avanguardiſten 535 974. Die entſprechenden weiblichen Organiſationen —„Kleine Ztalienerinnen“ und„Junge Stalienerinnen“— umfaſſen an demſelben Zeitpunkt 1677 689 bzw. 200 971 Mit- glieder. Zu den direkt von der Partei abhängigen und ihr ein— gegliederten Organiſationen gehören neben den Schulverbänden der Volksſchullehrer, Gymnaſiallehrer, Anivekſitätsprofeſſoren, Aniverſitätsaſſiſtenten und Bibliothekare noch eine ganze Reihe ſehr großer Verbände, die hier nur der Leberſicht halber auf— gezählt ſeien: die öffentlichen Beamten, die Eiſenbahner, die Poſt- und Telegraphenbeamten, die Angeſtellten der Staats- betriebe, die Offiziere des Beurlaubtenſtandes, der Flotten⸗ verein und als die größte die Sportler und die Mitglieder des Feierabendwerkes Dopolavoro. Die zum 28. Oktober veröffent⸗ lichte Liſte hört hier auf. Aber die Grenze iſt einigermaßen willkürlich: die Partei durchdringt den Staat, der Staat durch⸗ drinat alle Bezirke des öffentlichen Lebens, es aibt alſo ein— ſchließlich der gewerkſchaftlichen Verbände des korporativen Aufbaus keinen Verband, der nicht ſo oder ſo von der Partei beherrſcht, kontrolliert und umfaßt würde. Lediglich die reli⸗ giöſen Organiſationen der Katholiſchen Aktion, die alle Lebensalter umgreifen, genießen auf ihrem Gebiete und mit klarer Abgrenzung der Zuſtändigkeiten eine ſelbſtändige Sonderſtellung. H. Sch. Epori⸗Vorſchau Meiſterſchaftsſpiele im Handball und Fußball.— Silber⸗ ſchild⸗Endſpiel.— Amateur⸗Borländerkampf gegen Polen. Das Programm iſt zwar etwas weniger ſtark als ſonſt, immerhin führen aber die Fußballer neben ihren Meiſter⸗ ſchaftsſpielen auch zwei Gaukämpfe durch und zwar Würt⸗ temberg— Südweſt in Göppingen und Mitte gegen Nord— heſſen in Erfurt. Die Hockeyſportler haben mit dem Silber— ſchild⸗Endſpiel zwiſchen Brandenburg und Württemberg-Ba— den in Berlin ein Großereignis und die Boxer führen in Eſſen ihren ſechſten Länderkampf gegen Polen durch. Die übrigen Sportarten halten ſich etwas zurück. Lediglich die Schwimmer zeigen ſich noch ziemlich rührig. Sie führen ſechs bedeutende Veranſtaltungen im Reiche durch. Im Fußball intereſſieren hauptſächlich die zwei Gaukämpfe Württemberg gegen Südweſt in Göppingen und Mitte— Nordheſſen in Erfurt. Im erſten Kampfe ſollte wohl ein Sieg der zwar nur aus ſaarländiſchen und pfälziſchen Spielern, aber ſehr ſtark zuſammengeſtellten ſüdweſtdeutſchen Vertretung heraus- ſpringen und in Erfurt dürfte es nach ausgeglichenem Kampf einen knappen Erfolg der Vertretung des Gaues Mitte geben. Südweſt: Saar 05 Saarbrücken— Eintracht Frankfurt. Wormatia Worms— Kickers Offenbach. Baden: SV. Waldhof— Phönix Karlsruhe. Karlsruher FV.— VfR. Mannheim. Freiburger FC.— Pf. Neckarau. 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg. 08 Mannheim— Germania Karlsdorf. Württemberg. SC. Stuttgart— 1. SSV. Ulm. Bayern. Sp.⸗Vgg. Weiden— 1. FC. Nürnberg. ASV. Nürnberg— 1860 München. Bayern München— Jahn Regensburg. BC. Augsburg— Wacker München. FC. 05 Schweinfurt— Schwaben Augsburg. Nordheſſen. Hanau 93— Kaſſel 03. Heſſen Hersfeld— Kurheſſen Kaſſel. SWV Langenſelbold— Sport Kaſſel. Mittelrhein. Eintracht Trier— Kölner SC. 99. VfR. Köln— Weſtmark Trier. Die wichtigſten Treffen ſind: SV. Waldhof— Phönix Karlsruhe, Karlsruher FV.— VfR. Mannheim, Freiburger F.— Pf. Neckarau, Sp.⸗Vgg. Weiden— 1. FC. Nürnberg, ASV. Nürnberg— 1860 München, Bayern München— Jahn Regensburg, Handball. Baden: TV. Ettlingen— SV. Waldhof,— TG. Ketſch— TV. Weinheim, TSV. Nußloch— 08 Mannheim, Hockenheim— Turnerſchaft Beiertheim. Württemberg: Tbd. Göppingen— TV. Cann⸗ ſtatt, Eßlinger TSV.— Turngeſellſchaft Stuttgart. Bayern: Polizei Nürnberg— TV. Ingolſtadt, FC. Bamberg— 1860 München, Mtv. München— Polizei München. Hockey. Das Hauptereignis im deutſchen Hockeyſport iſt das End— ſpiel um den Silberſchild zwiſchen Brandenburg und Würt⸗ temberg⸗Baden in Berlin. Der Vokalverteidiger Branden⸗ burg iſt für die nur aus badiſchen Spielern zuſammengeſtellte Mannſchaft Württemberg⸗Badens aum zu ſchlagen. RNundfunk⸗ Programme Neichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ konzert I; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wetterbericht; 16 Nachmittagskonzert; 19 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 25. November: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit. Nachrichten, Wetter; 8.25 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Der baltiſche Dichter Werner Bergengruen lieſt aus ſeinem Buch„Deutſche Reiſe“; 10.30 Chorgeſang; 11.10 Totengedenken, Hörfolge; 11.30 Oſtpreußiſche Feierſtunde; 12 Orgelkonzert; 12.30 Requiem; 14 Kinderſtunde; 15 Stunde des Landes; 15.30 Der Bauer gedenkt der Toten; 16 Nachmittagskonzert; 18 Mozarts letzte Stunde, Funkfolge; 8 Mimmmummmunammunumummmummmn. Kundgebung der Berli⸗ ner Saarabſtimmungs⸗ 18.30 Der Forſtmann im Wandel der Jahreszeiten, Funk⸗ folge; 19.10 Orgelmuſik; 19.35 Bekenntniſſe zur Zeit; 19.50 Sport; 20.05 Erſtes Volkskonzert; 21 Der blinde Thomas, Schickſalsbild; 21 Sechſtes Meiſterkonzert des deutſchen Rund⸗ funks; 22.05 Zeit, Nachrichten; 22.20 Lokale Nachrichten, Wetter; 22.25 Sportſpiegel des Sonntag; 22.45 Abend⸗ konzert; 24 Aus deutſchen Meiſteropern. Montag, 26. November: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 15.30 Der Zeit⸗ funk ſendet Kurzgeſchichten aus dem Leben; 15.45 Studenten von heute; 19 Jugendfunk; 18.15 Hufſchlag im Blut, Schick⸗ ſalsweg der Balten; 18.30 Bücherfunk; 18.45 In einem kühlen Grunde, Singſpiel; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Volk und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Muſik um Goethe: 21.30 Die Verſailler Saarverhandlungen, Hörſpiel; 22.30 Konzert; 23 Doppelkonzert. Dienstag, 27. November: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15 Für die Frau; 15.55 Kunſtbericht der Woche; 18 Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Unſer Außenhandel erholt ſich; Bericht; 18.45 Anter⸗ haltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Kleines Kaba⸗ rett, geſungen und geſpielt; 20.45 Ein Jahr Kraft durch Freude, Kundgebung im Berliner Sportpalaſt; 22.25 Land der Nibelungen; 23 Polniſche Muſit. Mittwoch, 28. November: 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15 Saarländiſche Dichter ſprechen; 15.15 Dreimal fünfzehn Minuten aus dem Sendebezirk; 18 Kunde vom Volke, Geſpräch; 18.15 Aus Zeit und Leben; 18.45 Unterhaltungskonzert; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.10 Anſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Lachende Funk; 22.30 Kammermuſik; 23 Tanzmuſik. 6 Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik l? 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gym⸗ naſtik II; 8.45 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskon⸗ zert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter Sport; 24 Nacht⸗ muſik. Sonntag, 25. November: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu!: 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Geſänge an Gott; 10.15 Morgenmuſik; 10.45 Deutſches Volk— deutſches Erbe; 11.30 Oſtpreußiſche Feierſtunde am Totenſonntag; 12 Stand⸗ ortmuſik aus Alm; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Feierlich und ernſt iſt dieſer Tag; 14 Kinderſtunde; 15 Sonate in ſi minore; 15.30 Stunde des Handwerks; 15.45 Eröffnung des deutſchen Winterſports 193435; 16.05 Muſik am Nachmittag; 18 Unſere Heimat; 18.30 Herr, ſchicke was du willſt..., volkstümliche Stunde; 19.10 Sport; 19.30 Requiem; 21.30 Sechſtes Meiſterkonzert des deutſchen Rundfunks; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Abendkonzert; 23.30 Die Hand der Jezerte, Märchen; 24 Nachtmuſik. Montag, 26. November: 10.45 Klaviermuſik; 11 Lieder; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Schwäbiſche Meerfahrt; 17.30 Luſtige Muſik; 18 Jugendfunk; 18.30 Xylu⸗Phonie; 19 Aſtrologie lügt nie, Hörſpiel; 20.10 Volk und Wirtſchaft an der Saar; 20.30 Ruſtem und Schrab, Funkballade; 21.10 Die Verſailler Saarverhandlungen, Hörſpiel; 22.30 Bunte Volksmuſik. Dienstag, 27. November: 10.45 Vom Barock zum Rokoko; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 17.30 Bunte Muſik; 18 Franzöſiſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Tanzmuſik; 19 Unterhaltungskonzert; 20.15 Opfer⸗ ſtunde, Hörſpiel; 20.45 Ein Jahr Kraft durch Freude, Kundgebung im Berliner Sportpalaſt; 22.30 Tanzmuſik; 23 Spätmuſik. Mittwoch, 28. November: Muſik für Violincello; 11 Lieder; 14.15 Sendepauſe; 15.15 Tante Näle erzählt; 15.30 Blumenſtunde; 18 Lernt morſen; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Operettenkonzert; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation; 21 Nordiſche Komponiſten; 22.30 Tanz auf zwei Flügeln; 23 Hackepeter, buntes Schallplattenkonzert, Klelubalbetk, Kuchen u. Eüßſpelſen zum Jeff Weihnachten ſteht vor der Tür. Damit naht für die Hausfrau eine Zeit emſiger? orbereitung nicht nur in Be⸗ zug auf die Geſchenke, die den Gabentiſch zieren ſollen, ſondern auch der Vorſorge für das leibliche Wohl der Fa⸗ milie und zu erwartender Gäſte während der Feiertage. Nicht früh genug kann vor allem mit der Herſtellung des weihnachtlichen Backwerkes begonnen werden, denn dieſes iſt ja auch für die langen heimeligen Adventsabende be⸗ ſtimmt und ſoll dieſer Zeit den richtigen Weihnachts⸗Vor⸗ „geſchmack“ verleihen. Auch die Chriſtſtollen dürfen nicht zu ſpät gebacken werden, da ſie bekanntlich an Bekömm⸗ lichkeit und Schmackhaftigkeit durch längere Aufbewahrung nur gewinnen. Die Hauptſache für Weihnachten bleibt jedoch wohl immer das Kleinbackwerk: Lebkuchen, Pfeffernüſſe, Zimt⸗ ſterne, Spekulatius, Makronen und Plätzchen aller Art müſſen bereitgeſtellt werden. Die Auswahl der Sorten, die Verwendung beſtimmter Gewürze und die äußere Form des Backwerks iſt zwar je nach Gegend und altem Her⸗ kommen innerhalb der Familie verſchieden. Aber alle Hausfrauen ſind ſich wohl heute darin einig, daß ſie ſich ſelbſt bei Anwendung ererbter Rezepte der modernen Back⸗ methoden bedienen müſſen. Hier iſt vor allem das weit⸗ verbreitete Oetker-Backpulver„Bakin“ zu nennen, das ein —̃ e — NN —, r 88 8 0 berechtigten. unentbehrliches Hilfsmittel für alle Arten der Hausbäckerei 90 Die Ortsgruppe Berlin darſtellt. 1 des Bundes der Saar⸗ Neben Kleinbackwerk, Chriſtſtollen und vielleicht noch 9 vereine veranſtaltete in einer Torte zum Feſtkaffee wird es nötig ſein, an den 1 der Philharmonie ihre Feiertagen auch noch die eine oder andere Süßſpeiſe auf⸗ 1„ zutiſchen. Allzugroße Umſtände kann die Hausfrau freilich 9 mene e ee in dieſen Tagen hiermit nicht machen. Dr. Oetkers Pud⸗ 0 der auch Bergwerks⸗ ding⸗ und Geleeſpeiſe-Pulver ſind ihr da eine willkommene Hilfe zur müheloſen Bereitung des Nachtiſches. Originell und geſchmackvoll angerichtet, vielleicht mit etwas einge⸗ hachtem Obſt verziert, wird ein ſolcher Pudding jeder Feſttafel zum Schmuck gereichen. Richtiges Planen, rechtzeitige Vorſorge, kluge Auswahl und die Verwendung der Zeit und Mühe ſparenden Hilfsmittel knappen von der Saar teilnahmen. Der ſtell⸗ vertretende Reichsleiter des Bundes der Saar⸗ vereine, Debusmann bei der Begrüßungs⸗ anſprache. ſind die Vorausſetzungen dafür, daß auch die für das leib⸗ 1 liche Wohl verantwortliche Hausfrau die Feiertage wirklich N genießen kann. 0 1 n Pr 5