ü Anlliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und anberer Behörben— Vereins- und Geſchänsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeig en⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Okt.34:1292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Auf Mengenabſchlüſſe Nr. 274 Dienstag, den 27. November 1934 10. Jahrgang Die neue Verfaſſung für Indien Der lange Weg von 1917-1934 Dem engliſchen Parlament liegt jetzt der Verfaſſungsentwurf vor London, 26. Nov. L. N. Indien, das Kronjuwel des großen britiſchen Empire, erhält jetzt endlich die Belohnung für alle die Opfer und Lei⸗ ſtungen, die es während des Weltkrieges für die Alliierten ge⸗ bracht hat. Was dachten damals die indiſchen Maſſen als die „Emden“ Madras beſchoß und kein engliſches Schiff weit und dreit zu ſehen war; als indiſche Deviſionen in Deutſch-Oſtafrika gegen Lettow⸗-Vorbeck eingeſetzt wurden und die kleine deutſche Schutztruppe von der hundertfachen Aebermacht nicht beſiegt wurde; als die Engländer über zwei Jahre hindurch in Meſo— potamien Schlappe auf Schlappe durch die Türken und Deut— ſchen erlitten und die indiſchen Diviſionen in Europa, Afrika und Aſien für die Alliierten, die ihnen doch fremd waren, blu⸗ zeten? Wie ſollte man die Inder bei der Stange halten, da das engliſche Preſtige mit jedem Tage abbröckelte und das An⸗ ſehen der weißen Raſſe, die durch den Sieg der Japaner im Jahre 1904/05 in ganz Aſien in ihrem Anſehen erheblich er⸗ ſchüttert worden war, tiefer und tiefer ſank? Die Montagu⸗Act 1917. In jenen Monaten und Jahren, als das ganze Empire in ſeinen Grundfeſten unter den Schlägen der Mittelmächte er⸗ zitterte, damals wurde die Verfaſſung, die jetzt in einer ſaube⸗ ren Ausarbeitung dem Londoner Parlament zur Beratung vor⸗ gelegt wird, dem indiſchen Volke verſprochen, um es treu und ausdauernd und an der engliſchen Sache intereſſiert zu machen. Das geſchah in der berühmten Montagu-Erklärung, ſo benannt nach dem damaligen Staatsſekretär für Indien, Mr. Mon- tagu, der am 20. Auguſt 1917 im Londoner Anterhaus er— llärte:„Die Politik der Regierung Seiner Majeſtät, mit wel⸗ cher ſich die Regierung in Indien in vollſtändiger Lebereinſtim- mung befindet, geht dahin, die Verwendung von Indern in jedem Zweige der Verwaltung zu vermehren, die Inſtitutionen der Selbstverwaltung ſchrittweiſe zu entwickeln, mit dem Ziele einer allmählichen Verwirklichung einer verantwortlichen Re— gierung in Indien als einem Teile des britiſchen Empire. Ich möchte hinzufügen, daß ein Fortſchritt in dieſer Politik nur ſchrittweiſe vollzogen werden kann Die britiſche und die indiſche Regierung welche für das Wohlergehen des indiſchen Volkes verantwortlich ſind, müſſen ſich über Zeitpunkt und Ausmaß des Fortſchrittes klar ſein und unterſtützt werden durch die Mit⸗ arbeit jener, welche nun neu in den Dienſt der Verwaltung ge— treten ſind und das Ausmaß des Vertrauens, das ihrer ver— antwortlichen Tätigkeit entgegengebracht werden kann.“ Zwei Jahre ſpäter, 1919, trat dann die Verfaſſung in Kraft, nach welcher bis jetzt Indien regiert wird: Der Vizekönig regiert, unterſtützt wird er in der Regierung durch Mitglieder, welche vom Volke gewählt ſind— aber dieſem nicht verantwortlich ſind. Zwar ſah die Act von 1919 Möglichkeiten der Weiter- entwicklung nach der Verantwortlichkeit der Regierung auch den Wählern gegenüber vor— aber es dauerte über 15 Jahre, bis nun ein entſcheidender Schritt in dieſer Richtung getan wird Gegenſpieler Gandhi. In dieſen anderthalb Jahrzehnt brachte Gandhi Indien und damit das ganze Empire in höchſte Gefahr. Der kleine Rechtsanwalt, der ſich in London ausgebildet und ſtudiert hatte der ſich im Kampfe um die Rechte ſeiner in Südafrika aus⸗ gebeuteten Landsleute die erſten Sporen gegen den engliſchen Imperialismus und das unbegrenzte Vertrauen ſeiner Inder erkämpft hatte, erzeugte eine Maſſenbewegung gegen England, wie ſie das Weltreich noch nie erlebt hat Vor allem waren es die ganz neuen Methoden, die Gandhi in den politiſchen Macht- kampf hineinbrachte: er ſchuf Märtyrer. 1919 noch ließ ein engliſcher General mit Maſchinengewehren auf die unbewaff⸗ neten Inder ſchießen, die nur durch ihre Maſſenzahl gefährlich ausſahen. Gandhi war froh und glücklich, wenn er in das Ge— fängnis kam und er nach einer Weile mit einem Hungerſtreik die engliſchen Behörden vor die ſchwierigſten Aufgaben ſtellte. Denn ein infolge Hungerſtreik geſtorbener Gandhi war den Engländern und ihrer Herrſchaft ſo gefährlich wie zehn feind⸗ liche Armeekorps vor den Toren Indiens. Wie wurde der faſtende Gandhi von beſten engliſchen Aerzten unterſucht und gepflegt— bis dann mehrmals gerade noch vor der entſchei— denden Verſchwächung des Hungernden eine kurzfriſtige poli⸗ tiſche Entſpannung und Klärung erzielt werden konnte! Es iſt das Verdienſt des vorgängigen Vizekönigs Lord Jr⸗ vins, geweſen, daß er Gandhi an den Verhandlungstiſch nach London brachte und das offenkundige Verſagen Gandhis in der praktiſchen Politik dadurch in das Licht der Weltöffent⸗ lichkeit gehoben wurde. Lord Irvin, der eine ſehr nachſichtige und„ſchwache“ Politik gegen Gandhi und ſeine Bewegung trieb, war in Wirklichkeit der echte Aeberwinder Gandhis. Wie donnerten und proteſtierten in London verſchiedene Diehards, als der„Meuterer“ Gandhi nach London eingeladen wurde! Sprach man nicht beinahe ſogar von Verrat? And doch war es richtig den indiſchen Nationalführer ganz ernſt zu nehmen und ihn ein Meiſterſtück machen zu laſſen. Aber der Heilige, der Aſzet, der Moral- und Sittenprediger verſagte, als es ſich darum drehte, eine hieb und ſtichfeſte Verfaſſung auszuarbei⸗ ten, da er ein Indien als bereits ſchon vorhanden vorausſetzte, das erſt ein ſehr langſamer Erziehungs⸗ und Wachstumsprozeß ſchaffen kann. Als Gandhi dann, nach Indien zurückgekehrt— ohne Reſultat— in den alten Propagandaſtil zurückfiel, ging der neue Vizekönig Willingdon mit ſcharfen Maßnahmen vor. Gandhi reſignierte, legte vor kurzem auch die Führung ſeiner Partei, der Kongreßpartei, nieder und beſchränkt ſich mehr und mehr bewußt auf die religiöſe Erziehung ſeiner An⸗ hänger. Richteten ſich doch die letzten Faſten Gandhis nicht gegen England, ſondern gegen das Kaſtenſyſtem des Hinduis- 1 0 der Zwiſchenzeit aber hatten die„Sachverſtändigen“ as Wort. Verfaſſungsentwurf der Juriſten und Politiker. Der vielfältige Weg der Gedankengänge des Indian Office in London, ſeiner zahlreichen Kommiſſionen und Berichte ſoll nicht im einzelnen hier geſchildert werden. Das Ziel war in negativer und poſitiver Weiſe abgeſteckt: Indiens Bevölkerung ſoll in einem weit höheren Maße an der Regierung und Ver— waltung des Landes beteiligt werden, als es bisher der Fall geweſen war; daß auf der anderen Seite aber der von Indien erſtrebte Dominien-Status noch lange nicht gewährt werden konnte. Es mußte alſo eine Form gefunden werden, die gegen— über den bisherigen Verhältniſſen einen merklichen Fortſchritt bedeutete, anderſeits aber das engliſche Aebergewicht neu feſtigte. Das Ergebnis iſt nun eine Bundesverfaſſung, die in nicht went gen Stücken der früheren deutſchen Bundesverfaſſung verwandt iſt. Indien wird ein Bundesſtaat, beſtehend aus elf Provinzen (Länder), die ſich ſelbſt verwalten, verantwortliche Miniſterten beſitzen die den Provinzparlamenten Rechnunglegung ſchuldig ſind und von dieſen abberufen werden können. Leber den Pro⸗ vinzregierungen aber wacht die Zentralregierung, die ſich die Kontrolle über die Provinzregierungen und gleichzeitig die Ent⸗ ſcheidung in den wichtigſten politiſchen Angelegenheiten vorbe— Entſpannung in Ungarn Die Haltung Italiens und Oſterreichs— Vor der Veröffentlichung des ſüdſlawiſchen Anklagematerials DNB. Budapeſt, 26. November. In hieſigen maßgebenden Kreiſen wird eine gewiſſe Ent⸗ ſpannung der Lage feſtgeſtellt. Mit ernſten internationalen Ver⸗ wicklungen, die vor einigen Tagen befürchtet wurden, wird vor⸗ läufig nicht mehr gerechnet. Durch den am Samstag vom un- gariſchen Völkerbundsvertreter Tibor Eckhardt eingereich— ten Antrag iſt das internationale Verfahren vor dem Völkerbund in Gang geſetzt. Man erklärt hier, daß nunmehr die ſüd⸗ ſlawiſche Regierung die erhobenen ſchwerwiegenden Anklagen gegen Angarn ſachlich in allen Punkten werde beweiſen müſſen. Die Haltung der italieniſchen Regierung wird in hieſigen politiſchen Kreiſen jetzt als eine eindeutige Stel- lungnah me zugunſten Angarns beurteilt. Die öffentliche Meinung beſchäftigt ſich weiter lebhaft mit dem ausgedehnten Jagdbeſuch des Miniſterpräſidenten Gömbös in Oeſterreich. Die verſchiedenartigſten Erwägungen, die über das Ziel und den Inhalt dieſer Beſprechungen im Gange ſind, begegnen bei den amtlichen Stellen vollſtändigem Schweigen. Es verdichtet ſich jedoch der Eindruck, daß der neuerliche Aufenthalt des Miniſterpräſidenten in Oeſterreich der Klärung der Frage gedient hat, welche Haltung die drei Mächte des römiſchen Paktes im Falle einer etwaigen ernſthaften Verſchärfung der Lage einzunehmen gedenken. Das Intereſſe richtet ſich jetzt auf die für Dienstag angekündigte zweite Note der ſüdſlawiſchen Regierung, die den dokumen⸗ tariſchen Nachweis der Verantwortung ungariſcher Stellen für den Marſeiller Anſchlag erbringen ſoll. Der in außenpolitiſchen Fragen halbamtliche„Peſter Lloyd“ erklärt, Angarn warte die in Ausſicht geſtellten Urkunden und Beweisſtücke der ſüdſlawiſchen Regierung in aller Gelaſſenheit ab und werde zu ihnen erſt Stellung nehmen, wenn Gelegenheit ge⸗ boten ſei, das ganze Anklagenmaterial kritiſch zu unterſuchen. Miniſterpräſident Gömbös und der Ackerbauminiſter Kallay werden erſt im Verlauf des Dienstag zurückerwartet. Italien für ſoſortige Klärung DNB. Rom, 26. November. Im„Giornale d'Ztalia“ behandelt Gayda die amtliche Erklärung über die italieniſche Haltung zur Frage der ſüd— ſlawiſchen Note. Gayda erklärt, daß Italien wie immer eine aktiviſtiſche Politik ſofortiger Klärung betreibe. Der Belgrader Schritt trage ernſten Charakter, weniger wegen der Anklagen, die erſt bewieſen werden müßten, als wegen ſeiner Form. Bel— grad appelliere an ein internationales Gericht und klage gegen einen fremden Staat. Damit ſtelle es die europäiſchen Länder vor einen internationalen Akt, der ſofort international ent— ſchieden werden müſſe. Nur durch volle und ſchleunige Klärung könnten ernſtere Verwicklungen vermieden werden. Die Ver— antwortlichkeit des Anklägers ſei nicht weniger wichtig als die des Angeklagten. „Lavoro Faſciſta“ betont, daß die ſüdſlawiſche Anklage eine bereits düſtere Lage noch mehr verwirrt habe. Welches die Entwicklung der ſüdſlawiſchen Aktion ſein werde, intereſſiere Itlaien im Augenblick nicht. Wenn der Völkerbundsrat die Prüfung der Anklagen gegen Ungarn auf die ganzen ſchwieri— gen und verwickelten Fragen des Emigrantentums ausdehne, ſo werde Italien ganz und gar nichts dagegen haben, wie ander⸗ ſeits auch niemand verhindern könnte, daß„die in Völker⸗ bundskreiſen geäußerte Möglichkeit einer Prüfung der ſüd⸗ ſlawiſchen Zentralregierung und des Föderalismus“ ſich ver⸗ wirkliche. Eine Erklärung Jeftitſchs DNB. Paris, 26. November. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch hat dem Genfer Havas⸗Vertreter erklärt:„Nur auf die dringenden Vor— ſtellungen gewiſſer Mächte hätte ich mich bereiterklärt, daß das ſüdſlawiſche Geſuch erſt auf der ordentlichen Januartagung ge- prüft werden ſollte. Wenn jetzt die ungariſche Regierung der Auffaſſung iſt, daß die Angelegenheit auf der kommenden außer— ordentlichen Ratstagung zur Behandlung kommen ſoll, dann kommt ſie damit den Wünſchen Südflawiens entgegen.“ eee eee Der Biſchof von Sitten beim Papſt DNB. Vatikanſtadt, 26. Nov. Der Papſt empfing am geſtrigen Sonntag den Biſchof von Sitten, Msgr. Bieler in Sonderaudienz. Gedächinismal für Admiral Scheer DNB. Weimar, 26. Nov. Die Ortsgruppe„Admiral Scheer“ des RSD B(Stahl- helm) Weimar und der Marineverein Weimar haben durch Bildhauer Kull(Weimar) eine Bronzegedächtnistafel mit dem Bild des Siegers vom Skagerrak herſtellen laſſen, die am Mon- tag, dem Todestag des Admirals, an deſſen Wohnhaus in der Admiral Scheer⸗Straße in Weimar enthüllt wurde. Pilot beim Flugzeugabſturz verbrannt DNB. London, 26. Nov. Der in verſchiedenen Gegenden Englands immer noch herr⸗ ſchende dichte Nebel verurſachte in Leet(Graſſchaft Staf⸗ ford) einen Flugzeugunfall. Das Flugzeug von Geoffrey H. Turner ſtürzte bei der Landung ab und der Pilot verbrannte lebendig im Führerſitz. Mit dem Wind mühlenflugzeug nach Kapſtadt DNB. London, 26. Nov. Die engliſche Fliegerin Frau Bruce hat am Sonntag früh in einem Windmühlenflugzeug eine Luftreiſe nach Kapſtadt angetreten. Sonntagabend landete ſie in Dijon in Frankreich. Es iſt das erſte Mal, daß mit einem Flugzeug dieſer Art ein Fernflug verſucht wird. Die franzöſiſche Note in Warſchau überreicht DNB. Warſchau, 26. Nov. Der franzöſiſche Botſchafter Laroche hat Montagnachmittag dem polniſchen Außenminiſter Beck die bereits in der fran⸗ zöſiſchen Preſſe viel beſprochene Note Lavals überreicht. 33 Tote beim japaniſchen Bergwerksunglück DNB. Tokio, 26. Nov. Der Meerwaſſereinbruch in die Kohlengrube Matſchiſima im Gouvernement Nagaſaki hat 53 Todesopfer unter den Berg⸗ arbeitern gefordert. CCTCTCcCCCcCcCßcGcGfhGGhVVTTVTTTTTTTTVTTT 1** 1 n 2 8 22 3 8— CPP— E 4— 17 eee ee eee ee — 5 3 FFF 1.—— —.— 5 3 8 8 ————ç—— 5— 2 —————————————* 8 5 a—— 111ʃ¼d1t1zdnt:!:? halten hat. Das bezieht ſich vor allem auf die Außenpolitik und auf die Verteidigung. Hier iſt die Zentralregierung ver— antwortlich, während die Aufrechterhaltung und die Durch— ſetzung von„law and order“, von Geſetz und Ordnung, den Länderregierungen, wenn dieſer Ausdruck erlaubt iſt, zuſteht. Die Provinzparlamente werden nach dem neuen Wahlrecht, das etwa 14 Prozent der Bevölkerung das Stimmrecht gibt, ge— wählt. In fünf Provinzen(Bengal, Bombay, Madras, Bihar Vereinigte Provinzen) kommt noch eine Art Oberhaus hinzu, Die Bundesverſammlung ſetzt ſich ebenfalls aus einem Anter— haus und einem Oberhaus zuſammen. Ihre Mitglieder werden indirekt durch die Provinzen gewählt und durch die Fürſten⸗ ſtaaten, die zwiſchen und in den Provinzen ja auch noch be— ſtehen und die nicht angetaſtet werden, nominiert. Die Minori— täten erhalten in allen Vertretungen ausreichende Sitze und Stimmen zugewieſen. Polizei und Verwaltung unterſtehen den parlamentariſch abhängigen Provinzregierungen. Am aber die Anabhängigkeit und Anantaſtbarkeit in jedem Falle zu garantieren, kann der Gouverneur entgegen den Wünſchen der Provinzregierung Maßnahmen in Verwaltung und Polizei ergreifen, für die er dann auch natürlich der Provinzregierung und den Länderparla— menten nicht mehr verantwortlich iſt. Das Gerüſt iſt ſicht⸗ bar: England behält die„Kommandohöhen“ weiterhin beſetzt; es lockert nur nach unten allmählich die Zügel; es beteiligt in weitgehendem Maße die Inder an der Verwaltung und pro— vinziellen Politik. Damit hat es aber auch gleichzeitig den indiſchen politiſchen Schichten einen Raum geſchaffen, in dem dieſe ſich ausbilden und bewähren können. Das Wort hat jetzt das Parlament— während den gewiß enttäuſchten Indern, die vielfach auf volle Selbſtregie— rung hofften, nur die Klubs zu Oppoſitionsreden und die Zei— tungen zum Proteſte bleiben. Vom Hitlerjungen Tit unp Ehre NSͤK. Das Einmalige und Beſondere der deutſchen Jugend iſt es, daß ſie ihre Begeiſterung und den Einſatz aller Kraft niemals an den Kampf an ſich verſchwendete, ſondern immer einem hohen Ziele diente. Immer und überall ſtand der deutſche Kämpfer, wenn er zum Wettkampf ſchritt oder zur Waffe griff im Dienſte eines übergeordneten Größeren, ſei es die Ehre ſeines Namens, Standes oder Volkes, ſei es die Verteidigung der Familie, Sippe oder Nation. Der Höchſtwert der Ehre diente ſo zur Züchtung eines heroiſchen Menſchentyps, er wirkt typenformend durch die Jahrhunderte deutſcher Geſchichte. Der Idealismus und der Kampfgeiſt, die uns dieſen Höchſtwert anerkennen und verteidigen heißen, ſind nicht allein in der Organiſation und der Schulung begründet, wie von ausländiſchen Stimmen vielfach behauptet wird, auch werden ſie nicht durch Diſziplin erzwungen, wie die Emigran— tenpreſſe dem Auslande weismachen möchte, ſie wurzelt jen— ſeits gedanklicher Vorſtellungsreihen im Urgrund des menſch— lichen Weſens, in der Raſſe. Blut und Ehre gehören zuſammen wie Körper und eele. Jede Raſſe hat ihre Ehre und jede Ehre ihre Raſſe. Das iſt die große Erkenntnis, die die Jugend von 1914 aus der weltgeſchichtlichen Kataſtrophe des größten aller Kriege mit nach Hauſe brachte. Sie wurde zum Scheidewaſſer der Geiſter. Ein Remarck mußte an ihr zerbrechen, weil das germaniſche Blut unſeres Volkes in ihm nicht mehr lebendig war. Adolf Hitler wurde zum Retter ſeines Volkes, weil der Strom ſeines Blutes ſtärker war als der Zeitgeiſt. Tau⸗ ſend Schlachten und Stahlgewitter hatten den Urquell ger— maniſchen Lebensgefühles wieder freigelegt, wurden zum Jungbronnen einer ganzen Nation:„Wir mußten den Krieg verlieren, um die Revolution zu gewinnen“. Das neue Lebensgefühl kam in den neuen Symbolen zum Ausdruck. Das Hakenkreuz, das germaniſche Zeichen der Raſſe und des Kampfes um die Werte des Volkstums, erſtand neu im Banner der durch den Opfertod von zwei Millionen geheiligter Farben. Im Angeſicht des Todes hatte die deutſche Jugend ge⸗ lernt, das Echte vom Unechten zu unterſcheiden. Nur ein Höchſtwert hatte ſich in allen Lagern des Krieges als unum⸗ ſtößlich erwieſen: der Wert des Blutes und der Ehre. Und als das zweite Reich verſank, da war es dieſelbe Jugend, die in dieſer Erkenntnis treu blieb und das neue Banner ſiegreich vorantrug durch Nacht und Not. Sechzehn- und Siebzehnjährige marſchierten im„Jung⸗ ſturm Adolf Hitler“ 1923, Sechzehn- und Siebzehnjährige ſtanden in der Hitlerjugend ſpäter Seite an Seite mit ihren Kameraden aus der SA. im Kampf gegen das ſchwarz⸗xote Syſtem. Sie haben ſich alle tapfer geſchlagen. Zwei Sechzehn— jährige zählt der Jungſturm, mehr als ein Dutzend die ihm folgende Hitlerjugend, die in den Sturmbann Horſt Weſſel eingerückt ſind. Die Hitlerjugend hat die Tradition der Kampfjahre übernommen. Der Blutwimpel des Jahres 1923 weht ihr heute voran. Sie iſt die Staatsjugend geworden, der Garant für die Zukunft des Reiches. Aus der kleinen Kampfſchar von 1923 iſt heute die Millionenbewegung geworden. Der Glaube an das Blut und die Verpflichtung zur Reinhaltung der Ehre ſind heute Allgemeingut der deutſchen Jugend. Blut und Ehre heißt die Inſchrift auf dem Fahrten⸗ meſſer der Jungen. Blut und Ehre predigen die Fahnen, die ihnen voranflattern, Blut und Ehre iſt der Leitſatz, durch den der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, den neuen Jahrgang für die Partei verpflichtete. So wie aus den Siebzehnjährigen des Jahres 1923 die SA.⸗Kämpfer von 1925 bis heute wurden, ſo müſſen aus der Hitlerjugend Jahr für Jahr die SA.-Kämpfer von morgen hervorgehen. Die jungen Generationen haben den Vor⸗ zug, daß ihnen die S. A. und alle alten Natio⸗ nalſozialiſten den Weg geebnet, die Bahn freigemacht haben für die Zukunft. Das Dritte Reich, das wir erſehnen, bedarf aber der Fortführung des Kampfes der vergangenen zehn Jahre. Der Blick muß nach vorn gerichtet ſein, im⸗ mer auf den einen Höchſtwert gerichtet, der das Weſen der nationalſozialiſtiſchen Revolution ausmacht: die nationale Ehre. Die Nationalſozialiſten ſind die Preußen des 20. Jahr⸗ hunderts. Die SA. und SS. ſind die Grenadiere dieſer U G 2 2 8 2 3. großen Zeit, des gewaltigſten Seelenkampfes, den die Neuzeit kennt. Nach dem Dreißigjährigen Kriege hat Brandenburg die germaniſchen Werte gegen volksfremde Fürſten gerettet und herübergetragen durch den alten Fritz in unſere Zeit. Nach dem Weltkriege und dem Chaos der Weimarer Demokratie hat der Führer den germaniſchen Werten in der Organiſation der Partei, SA., SS. und HI., einen Rahmen geſchaffen, in dem ſie fruchtbar werden können. Mit dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Revolution iſt der Staat zum Rahmen geworden. Unſere Aufgabe iſt es, durch die Arbeit an jedem einzelnen von uns, in der HI., in der SA. und SS. und in der praktiſchen Politik dafür Sorge zu tragen, daß der Rahmen des Staates und der Or— ganiſation nicht zu einem blutleeren Schema werde, ſondern die lebendige Verwirklichung der Idee von Blut und Ehre bleibe. Denn das Volk als Volk kann nur beſtehen, wenn es in ſeinem Innern den ewig unveränderlichen Geſetzen ſeiner Art gehorcht. So ſchreitet die Hitlerjugend dieſelbe Straße der deut— ſchen Revolution, die die SA. während der Kampfjahre marſchierte, um ſelbſt einmal SA. zu werden. Das Erlebnis der deutſchen Revolution iſt uns Bürge dafür, daß die Sehnſucht zweier Jahrtauſende germaniſcher Geſchichte, Blut und Ehre, Geſtalt gewinnt und das Dritte Reich durch Adolf Hitler das wird, das von König Heinrich J. bis Friedrich dem Großen von vielen zwar erſtrebt, doch nicht erreicht wurde. G. H. DNB. Wien, 26. Nov. Im Zuſammenhang mit den Ausſchreitungen der tſchechiſchen Studenten in Prag kam es am Montagmittag auch an der Wiener Aniverſität zu Kundgebungen. Zahlreiche Studenten verſammelten ſich in der Aniverſität und nahmen gegen die Tſchechen Stellung. Rufe, wie„nieder mit den Tſchechen, nieder mit der tſchechiſchen Preſſe“ wurden laut. Die Polizei ſchritt ein und zerſtreute die Anſammlungen. Größere Gruppen von Stu— denten zogen dann vor die Verlagsgebäude der in tſchechiſchem Beſitz befindlichen Zeitungen„Die Stunde“ und„Der Tag“. Andere verſuchten, zur tſchechoflovakiſchen Geſandtſchaft vorzu— dringen. Die Polizei drängte die Studenten ab und löſte die Züge auf. Ein billiges Tagesgericht in jeder Gaſtſtätte DNB. Berlin, 22. November. N Der Reichseinheitsverband für das Gaſtſtättengewerbe hat ſich, einer Anregung des Reichskommiſſars für Preisüber⸗ wachung folgend, bereiterklärt, zu veranlaſſen, daß in allen Gaſt— wirtſchaften größerer und mittlerer Städte ein billiges Tagesgericht eingeführt wird, falls ein ſolches bisher noch nicht geboten worden iſt. Die Leitung der illegalen G Ap vor dem Volksgericht DNB. Berlin, 26. November. Vor dem Volksgericht begann ein Prozeß gegen 24 leitende Mitglieder der illegalen„Sozialiſtiſchen Arbeiter⸗ Partei“. Bezeichnend für die Skrupelloſigkeit der auf der Anklagebank ſitzenden Staatsfeinde iſt der Amſtand, daß ſich unter ihnen auch ein 16jähriger junger Menſch befindet, der bis zu ſeiner Feſtnahme die Schulbank in der Anterſekunda einer höheren Lehranſtalt Berlins drückte. Er betätigte ſich als Kurier. Ende Februar 1933, alſo kurz nach der nationalen Er- hebung gaben die Gründer der S. A. P., Seydewitz und Roſenfeld, zwar die Auflöſung der Organiſation bekannt. Die Arbeit ging jedoch illegal weiter nur mit dem Anterſchied, daß ſich das Schwergewicht der Leitung ins Ausland verlagert hatte. Am 11. März 1933 fand die erſte illegale Funktionär tagung in Dresden ſtatt. Die Verſchwörerorganiſation nannte ſich nun die„Neue KPD.“ Als Leiter fungierten der 37jährige Max Köhler, der 34jährige Klaus Zweiling, der 48. jährige Hermann Reich und der 47jährige Karl Baier ſo⸗ wie eine 25jährige Edith Baumann. Als die Kriminal- polizei dem hochverräteriſchen Treiben Ende Auguſt 1933 ein Ziel ſetzte, ſprang der Jude Dr. Stephan Szende in die Breſche, die übrigen zogen es vor, die Fäden von Paris, Prag und Amſterdam aus zu leiten. Geheime Querverbindungen liefen auch zu Trotzki. Die illegale Leitung der S. A. P. hat vor allem eine rege Hetztätigkeit entfaltet, wobei aus dem Auslande nach Berlin gebrachte Greuellügen ihre Auferſtehung fanden. Die 24 Angeklagten haben ſich nunmehr wegen Bor- bereitung zum Hochverrat zu verantworten. Scharfe Angriffe auf Frankreich Ein ſenſationeller Leitartikel im„Newyork American“ DNB. Newyork, 26. November. Das führende Hearſt-Blatt„Newyork American“ ver⸗ öffentlicht unter der ganzſeitigen Aeberſchrift„Franzöſiſche An⸗ ehrlichkeit und franzöſiſcher Militarismus ſchlimme Vor⸗ zeichen eines Weltkrieges“ einen ſenſationellen Leitartikel, in dem es u. a. heißt: Selbſt wenn Frankreich auf keinen Krieg hinzielt, ſo iſt doch klar, daß es wenig tat, um einen ſolchen zu verhindern oder auch nur hinauszuzögern. Immer herausfordernd, extrem in der Geltendmachung ſeiner Rechte aus allen Verträgen, immer geneigt, deren Wortlaut zu verdrängen, um durch künſt⸗ liche und anſcheinend einleuchtende Auslegung ſeine Anſprüche zu vergrößern, ſtellt Frankreich die ewige Gefahr für den Weltfrieden dar, während es frommerweiſe ſeine Ergebenheit zu ihm vorſchützt. Frankreichs Verhalten hinſichtlich der bevorſtehenden Saarabſtimmung, fährt das Blatt fort, iſt nur ein Punkt und nur der letzte. Aus den halbamtlichen Aeußerungen fran— zöſiſcher Staatsmänner geht hervor, daß Frankreich dabei iſt, ſich aus ſeinen Verpflichtungen des Verſailler Vertrages, ſoweit er das Saargebiet betrifft, herauszuwinden. Frankreich be— reitet den Weg vor für einen neuen Fall der Verpflichtungs— verweigerung, die zum Eckſtein der franzöſiſchen internationalen Politik geworden iſt, was auch Amerika durch die Zahlungs- verweigerung Frankreichs erfahren hat. Frankreich iſt dieſer Verpflichtungsverweigerung ſo verfallen, es handhabt ſie ſo meiſterhaft und ſchamlos, daß es ſie im ſelben zyniſchen Lichte betrachtet, in dem manche Leute eine Lüge betrachten, nämlich als kürzeſten Weg zwiſchen zwei Punkten. Nach einem kurzen Leberblick über die Bedingungen des Verſailler Vertrages, ſoweit ſie das Saargebiet betreffen, und nach Wiedergabe von Aeußerungen franzöſiſcher Politiker, im Notfalle franzöſiſche Truppen ins Saargebiet marſchieren zu laſſen, fährt„Newyork American“ fort: Schon in dieſem Punkte geht aus Frankreichs Haltung klar hervor, daß es den Geiſt des Verſailler Vertrages verläßt und entſchloſſen iſt, dieſen lieber vollkommen null und nichtig zu machen, als die ge— winnbringende Beſetzung des Saargebietes aufzugeben, obwohl dieſe urſprünglich nur als zeitweilig erklärt worden war. Schon haben franzöſiſche Wortführer ihrem Bedauern über die Vertragspunkte des Verſailler Vertrages hinſichtlich der Saar— abſtimmung Ausdruck gegeben: Die Vertragsbedingungen wer— den jetzt als„mindeſtens zweifelhaft“ bezeichnet. du Muaktschaft in del DNB. Berlin, 26. Nov. Wer den Anſpruch auf ſpätere Leiſtungen der Angeſtellten⸗ verſicherung nicht gefährden oder verlieren will, muß die An— wartſchaftsbeſtimmungen beachten. Alle in der Angeſtelltenverſicherung erworbenen Anwart— ſchaften gelten als bis zum 31. Dezember 1925 erhalten, und zwar auch dann, wenn bis dahin für einzelne Jahre kein Bei— trag oder nur wenige Beiträge entrichtet ſind. Vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1933 iſt die Anwartſchaft erhalten, wenn der Verſicherte für das 2. bis 11. Kalenderjahr ſeiner Verſicherung mindeſtens je acht und vom 12. Kalenderjahr an mindeſtens vier Beitragsmonate jährlich nachweiſt. Für die Zeit vom 1. Januar 1934 an iſt die Anwartſchaft erhalten, wenn nach dem Schluß des Kalenderjahres, in dem der erſte Beitrag entrichtet worden iſt, bis zum Beginn des Kalender— jahres, in dem der Verſicherungsfall eintritt, jährlich mindeſtens ſechs Beitragsmonate zurückgelegt ſind. Als Beitragsmonate für die Erhaltung der An⸗ wartſchaft gelten auch ſogenannte Erſatzzeiten. Solche ſind z. B. Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die der Verſicherte als Ar- beitsloſer verſicherungsmäßige Arbeitsloſenunterſtützung oder Kriſenunterſtützung erhalten hat oder aus der öffentlichen Für⸗ ſorge unterſtützt worden iſt, oder Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die für den arbeitsloſen Verſicherten, der ſelbſt keine Anter⸗ ſtützung erhält, ein Zuſchlag zur Anterſtützung eines anderen Arbeitsloſen oder Hilfsbedürftigen gewährt worden iſt. Der Verſicherte tut gut daran wenn er bis zum Schluß jeden Jahres dafür ſorgt, daß den Anwartſchaftsbeſtimmungen 4 . 1. 2 1 2 —— A——————————— 12 3 Von keiner geringeren Perſönlichkeit als dem früheren franzöſiſchen Staatspräſidenten Millerand wird folgende Frage in einem ſelbſtgezeichneten Artikel im„Newyork Ameri⸗ can“ vom 25. November d. Js. erhoben:„Haben wir nicht das Recht zu behaupten, daß die Saarlöſung nachläſſig angenom- men wurde?“ Da habe man, ſo unterſtreicht das Blatt, die typiſch fran— zöſiſche Haltung, wenn ſich eine Vertragsverweigerung ankün⸗ digt. Zuerſt verwirrt Frankreich die Grundfrage, dann ſtellt es die bindende Wirkung ſeines Verſprechens in Frage; dann bringt es künſtliche Behauptungen vor— in dieſem Falle die angebliche deutſche Einmiſchung in die Freiheit zur Volksab⸗ ſtimmung; und ſchließlich erklärt es in großſpuriger Selbſtbe— freiung von allen Eigenverpflichtungen, daß es durch das Ziehen des Schwertes nur eine„internationale Miſſion“ durch- führe, die die Ziviliſation ihm aufgezwungen habe. Solche Taktiken auf die Saarabſtimmung angewendet, ſind nichts an— deres als eine Miſchung don Frechheit und Anehrlichkeit, ſo folgert das Blatt. „Newyork American“ fährt fort: In dem oben erwähnten Artikel Millerands geht hervor, daß der Verſailler Vertrag in allen für Frankreich günſtigen, aber nicht in den für Frankreich ungünſtigen Einzelheiten reſpektiert werden müſſe. Deutſchland muß den polniſchen Korridor ertragen; Oeſterreich muß ſeine Zerfleiſchung ohne Klage hinnehmen; für Frankreichs günſtige Volksabſtimmungen müſſen von anderen Nationen, die die Partner des Friedensvertrages ſind, Poliziſten angenommen werden; aber, wenn die im Verſailler Vertrag eigens vorge- ſehene Saarabſtimmung zufällig gegen Frankreich ausfallen ſollte, dann darf Frankreich ſtraflos den Verſailler Vertrag und den Willen des Saarvolkes außer acht laſſen, ſelbſt wenn ſeine Haltung die Welt in einen neuen Krieg ſtürzen ſollte. Man ſollte nicht zulaſſen, daß ſich Frankreich der Vorteile ſeiner Abkommen erfreut, während es ſeine Verpflichtungen zurückweiſt. Das große Problem eines Krieges darf ſich keines- falls um die Hinterhältigkeit Frankreichs drehen. Das Blatt ſchließt: Falls der Verſailler Vertrag, der zu neun Zehnteln zugunſten Frankreichs war, teilweiſe widerrufen wird, dann ſollte er als Ganzes annulliert werden. Auf keinen Fall aber darf die ſelbſtdieneriſche Doppelköpfigkeit Frankreichs einen neuen Weltkrieg heraufbeſchwören. Aueſteltenverſicherung Rechnung getragen iſt, denn die Anwartſchaft erliſcht zunächſt 1 58 die erforderlichen Anwartſchaftsmonate nicht vorhanden ind. Die erloſchene Anwartſchaft lebt allerdings wieder auf, wenn der Verſicherte die zur Erhaltung der Anwartſchaft noch erforderlichen freiwilligen Beiträge innerhalb der zwei Kalender⸗ jahre nachentrichtet, die dem Kalenderjahr der Fälligkeit der Beiträge folgen. Für ein Jahr zurück können freiwillige Bei⸗ träge für jeden Monat entrichtet werden. Der Verſicherte kann alſo bis zum 31. Dezember 1934 a) für jeden Monat des Jahres 1934 freiwillige Beiträge entrichten, b) etwa noch fehlende Anwartſchaftsbeiträge für 1932 nachentrichten. Die Nachentrichtung fehlender Anwartſchaftsbeiträge für 1933 iſt noch bis zum 31. Dezember 1935 zuläſſig. Es iſt indes nicht ratſam, die Entrichtung freiwilliger Beiträge bis zum letz⸗ ten zuläſſigen Zeitpunkt hinauszuschieben, da nach Eintritt des Verſicherungsfalles freiwillige Beiträge nicht mehr entrichtet werden dürfen. Freiwillige Beiträge zur Angeſtelltenverſicherung ſind in der dem jeweiligen Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe zu entrichten. Wer kein Einkommen oder nur ein Monatseinkom⸗ men bis zu 50 RM. hat, muß die freiwilligen Beiträge minde⸗ ſtens in der Gehaltsklaſſe B zahlen. Unter Einkommen iſt das tatſächliche Geſamteinkommen zu verſtehen. 8. — ł ß—ßs3ßL5ii.———— „ ‚— A-r — — — — — 8 8 — i e hat über. Haft iges fg brug ngen dem hung or- an in⸗ elt inn je d⸗ be⸗ das ch Gemeinſchaſtsempfang der Arbeitsfront Jum einjährigen Beſtehen von„Kraft durch Freude“. Das Preſſeamt der Deutſchen Arbeitsfront teilt mit: Die Deutſche Arbeitsfront ſchließt das erſte Arbeits- und Leiſtungsjahr ihrer NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am Dienstag, den 27. November, abends 19,30 Uhr mit einer Großkundgebung in der Maſchinenhalle der AEG⸗ Werke in Berlin ab. Den künſtleriſchen Rahmen dieſer Ver⸗ anſtaltung, die Rechenſchaftsablegung für den erſten Lei⸗ ſtungsabſchnitt, die Ueberleitung zum zweiten Arbeitsjahr ſein wird, bietet das Muſikkorps des Flottenflaggſchiffes „Schleswig⸗Holſtein“ aus Kiel. Die Veranſtaltung wird ab 19,30 Uhr über alle deul⸗ ſchen Sender übertragen und bietet durch Gemeinſchafts⸗ empfang den Grundſtock zu 12 000 Ortsgruppenverſamm- lungen im ganzen Reiche, in denen der erſte Jahrestag der 3„Kraft durch Freude“ feſtlich begangen wird. Lokale Nachrichten Viernheim, den 27. November 1934. Denkſpruch. Kommt dir ein darbend Menſchenkind Entgegen, rotgeweint, Erbarm dich ſeiner Not geſchwind, Du, dem die Sonne ſcheint! Es iſt ein Altar, von dem Herrn Zum Opfer dir geſandt; Leg' nieder deine Gabe gern, Und mit verſchwieg'ner Hand. ** Jahresfeier der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ am heutigen Dienstag abend im„Karpfen“. Wir bitten die Mitglieder der Vereine, die Veröffentlichun— gen im Vereinsanzeiger zu beachten. Man wolle vollzählig und pünktlich um 7.30 Uhr zur Stelle ſein. Ein rückſichtsloſer Autofahrer iſt der Führer des Perſonenkraftwagens, der am Sonntag Nacht 2 Uhr mit großer Geſchwindigkeit von Richtung Weinheim kommend, einen in der Weinheimerſtraße ſtehenden Perſonenwagen nicht vorſchriftsmäßig überholte, ſondern ihn ſo hart ſtreifte, daß der Wagen beſchädigt wurde. Ein beim Ausſteigen begrif— fenes Fräulein erlitt leichte Verletzungen. Das polizeiliche Erkennungszeichen konnte feſtgeſtellt werden, ſodaß der rück— ſichtsloſe Autofahrer ſeiner gerechten Strafe nicht entgehen Fanbdballer heljen! Am kommenden Sonntag ſtellen ſich die Handballer in den Dienſt der Winterhilfe und tragen an allen größeren Orten Winterhilfsſpiele aus, deren Reinerlös reſtlos dem Winterhilfswerk überführt wird. Der Bezirk ſtellt verſchie— dene Gauliga- Kombinationen, die zu gleicher Zeit auch aus⸗ ſchlaggebend ſein können, um die ſtärkſte Elf zu formieren, nachdem man in dem Pokalſpiel gegen Bayern einſehen ge— lernt hat, daß Leute in der Elf ſtanden, die nie für dieſe Spiele reif ſind. Für Viernheim iſt vorgeſehen auf dem Stadion Lorſcherſtraße: Turnverein v. 1893 und Spogg. kombiniert gegen T.V. Waldhof, T. V. Käfertal und Sandhofen kom- biniert. Jeder Handballanhänger, überhaupt jeder Sport- intereſſent, trage am kommenden Sonntag durch den Beſuch dieſer Spiele dazu bei, daß der der Winterhilfe zufließende Betrag ein möglichſt großer wird. Das Motto für den kom⸗ menden Sonntag: Handballer helfen! Kunjtturner Franz Eichweih in Viernheim Anläßlich des Kunſtturnwettkampfes zwiſchen den Mann⸗ ſchaften des T. V. 1846 Heidelberg, T. V. 1862 Heidelberg und dem hieſigen Turnverein von 1893 gaſtiert der allſeits bekannte Gipfelturner Franz Eſchweih in Viernheim. Vor noch nicht allzu langer Zeit kehrte Eſchweih, ſeither bei M. T. V. Pforzheim, zu ſeinem Heimatverein, dem T. V. 1862 Weinheim zurück. Nachdem er ſchon mehrmals reprä⸗ ſentativ in der Deutſchlandriege unſere Nationalfarben ver- treten hat, wird er am kommenden Sonntag abend im hieſigen Karpfenſaale als Schlußmann des T. V. 1862 Weinheim turnen. Näheres über die Durchführung dieſes mit Spannung erwarteten Kampfes folgt noch an dieſer Stelle. Vereinheitlichung in der Bauwirtjchaft Das Verfahren für die Zulaſſung neuer Bauweiſen hat in allen Ländern eine Vereinheitlichung erfahren. Antragſteller, die die Zulaſſung ihrer Bauweiſe in allen Ländern gleichzeitig erwirken wollen oder in einzelnen von ihnen, brauchen in Zukunft nur einen Antrag bei der —*** 1 1.* +.* Zulaſſungsſtelle des Landes zu ſtellen, in dem ſie ihren A. 8 1 1 6 55 Wohnſitz haben oder ein Gewerbe betreiben. Die mit den Anträgen vorzulegenden Nachweiſe und Prüfungsergebniſſe Tolen⸗Gebenkjeier im Kath. Arbeiterverein Der Vorſtand des Vereins hatte für Sonntag abend die Mitglieder mit ihren Angehörigen ſowie die Hinterblie— benen der im Weltkriege gefallenen Vereinsmitglieder zu einer Totenfeier eingeladen. Und zwar galt die Feier den 26 Gefallenen des Arbeitervereins, die im Weltkriege ihr Lebensopfer auf dem Altar des Vaterlandes dargebracht hatten. Ehrenvorſitzender Adam Fa ber erläuterte in ſeinen Begrüßungsworten den Sinn der Veranſtaltung, die im Rahmen einer Mitgliederverſammlung ſtattzufinden hatte. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Anſprache des Präſes H. H. Kaplan Schwarz, der das Opfer dieſer 26 Toten würdigte, die getreu bis in den Tod ihrem Gott, ihrem Vaterland und dem Arbeiterverein waren. Und aus dieſem ihrem Opfer leitete der Redner nach der von Frau Beyer-⸗ Herbert am Flügel geſpielten und verklungenen Melodie des Deutſchlandliedes die Verpflichtung der lebenden Ver- einsmitglieder ab, ihnen nachzutun in Treue, Opfermut und Vaterlandsliebe. Von tiefſtem Eindruck waren die Worte des Herrn Präſes, die mit den gezeigten Lichtbildern von Pauſen unterbrochen, den Anweſenden das Geſchehen aus dem heldenhaften Ringen und Sterben unſerer Frontſol⸗ daten brachten und die Angehörigen und die Jugend ahnen ließen, was jene da draußen erdulden mußten. Es war ein Geſpräch über den Krieg und das Leben und das Opfer, ein Geſpräch, das von Muſikſtücken und Liedern des Herrn Georg Knapp und Geſängen der Verſammlung umrahmt war, das dann zuſammengefaßt wird von dem Tode, der plötzlich auf der Leinwand erſcheint. Herr Nikolaus Hofmann, der bekannte Tell- und Hoferdarſteller, gab mit dramatiſcher Wirkung„Das Brudergrab im Feindes⸗ land“ und die vom Präſes vorgetragene Erzählung„Der Bäuerin Reiſe zum Grabe des gefallenen Sohnes“ leitete über zur Allerſeelenſtimmung, die ihren Höhepunkt erreichte, als der Vorhang der Bühne aufging und ſich ein Krieger— friedhof den Beſchauern bot. Flankiert von den Vereins- bannern ſah man in einem Blumenhain die mit den Namen der Gefallenen beſchriebenen Kreuze der ehemaligen Mit- glieder des Vereins. Das waren ergreifende Minuten und als — dann noch das Lied„O Vater der Armen“ erklang, blieb wohl kein Auge trocken. Mit dem Gedenken an die Toten, indes ſich die Verſammlung von ihren Sitzen erhob, und den weihevollen Klängen des Kameradenliedes war die er⸗ hebende Feier beendet. Ehrenvorſitzender Faber ſprach dem H. H. Präſes ſowie allen Mitwirkenden ſeinen und der An⸗ weſenden Dank aus. Untenſtehend bringen wir die Namen unſerer 1914/18 gefallenen Kameraden, der ehemaligen Arbeitervereinsmit⸗ glieder, die mit ehernen Buchſtaben in die Vereinsgeſchichte eingetragen ſind: Adler, Edmund Beyer, Matthias Ditſch, Nikolaus Effler, Joſef Faltermann, Peter Fiſcher, Jakob Fiſcher, Otto Froſchauer, Kaſpar Gutperle, Nikolaus Halkenhäuſer, Jakob Herbert, Peter Hoock, Georg Hoock, Ludwig Keßler, Matthias Klemm, Johann Kühlwein, Jakob Lang, Ferdinand Mandel, Johann Petry, Adam Pfützer, Kornelius Sander, Philipp Schmitt, Georg Stumpf, Andreas Träger, Nikolaus Werle, Philipp Weidner, Valentin Ehre ihrem Andenken! „Tag der nationalen Solidarität“ Eine große Aktion für das Winterhilfswerk In Frankfurt fand am Montag vormittag im Bürgerſaal des Rathauſes unter Leitung des Gaupropagandaleiters Müller⸗Scheld eine vom Gauleiter Sprenger einbe⸗ rufene Beſprechung ſtatt, an der der ſtellvertretende Gau— leiter Regierungsrat Reiner, Vertreter aller Gliederungen der Partei, der heſſiſchen Regierung mit Staatsminiſter Jung an der Spitze, der Regierung in Wiesbaden und der Preſſe teilnahmen. Gaupropagandaleiter Müller-Scheld gab die Richt⸗ linien bekannt, nach denen die Ausgeſtaltung des„Tages der nationalen Solidarität am 8. Dezember vor— genommen werden ſoll. Der Stellvertreter des Gauleiters unterſtrich die Ausführungen des Gaupropagandaleiters. Die Beſprechung ſchloß mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Die Richtlinien für den„Tag der nationalen Soli⸗ darität“ werden in den nächſten Tagen der Oeffentlichkeit bekanntgegeben. dienen als Grundlage für die Zulaſſung in den einzelnen Ländern. Durch dieſe zwiſchen den Ländern getroffene Verein— barung iſt der vielfache Wunſch der Bauwirtſchaft nach Vereinheitlichung des Zulaſſungsverfahrens im ganzen Reich erfüllt. 22 Der Aeichsſugendjührer jpricht im Deuljchlandjender Zum Beginn der neuen Schulungsreihe der HJ. wer⸗ den am 28. November 1934 von 20.35 Uhr bis 21 Uhr der Reichsjugendführer Baldur von Schirach und der Schulungs- leiter der HI., Obergebietsführer Stellrecht, zur deutſchen Jugend über den Deutſchlandſender ſprechen. Maßgebend auch für dieſe Schulungsreihe wird das Wort des Reichsju⸗ gendführes ſein:„Wir wollen nicht totes Wiſſen erwerben, ſondern lebendige Geſinnung“. * Ein Todesopfer der Straßenglätte. Auf der Landſtraße von Bürſtadt nach Worms kam am Samstag ein Perſonenauto auf der glatten Fahrbahn ins Schleudern und rannte gegen einen Laſtwagen. Bei dem Anprall wurde der Perſonenwagen zertrümmert, ſein Lenker, der 48 Jahre alte Möbelfabrikant Albert Riedel aus Weinheim, er— litt ſchwere Schädelverletzungen und ſtarb wenige Minuten nach dem Unfall. Auch der Laſtkraftwagen wurde erheblich beſchädigt, doch kam der Fahrer mit leichten Verletzungen davon. Verbeſſerte Poſtzuſtellung nach Landorten an Feiertagen. Nach einer Anordnung des Reichspoſt⸗ miniſters werden künftig am 1. Oſter⸗, Pfingſt⸗ und Weih⸗ nachtsfeiertag Briefſendungen, Zeitungen und Pakete mit und ohne Nachnahme— nach allen Landorten zuge- ſtellt. In Orten mit Poſtſtellen ſoll ebenſo verfahren werden. Bekanntlich findet nach Landorten an Sonn- und Feiertagen, ſoweit die Zuſtellung dahin nicht ganz ruht, nur eine Brief⸗ zuſtellung ſtatt. Durch die neue Regelung wird verhütet, daß u. U. der Inhalt von Paketen durch längeres Lagern während der Feiertage verdirbt, oder daß die Pakete mit Geſchenkgegenſtänden nicht mehr rechtzeitig den Empfängern ausgehändigt werden. — Die Andreasnacht. Es gibt nur wenige Tage im Jahr, die mit ſo viel alten Bräuchen verbunden ſind wie der 30. November, der Tag des heiligen Andreas. Abſonderliche Gepflogenheiten, in die ſich chriſtliche und heidniſche Züge miſchen, ranken ſich ſeit altersher um die Andreasnacht. In der Großſtadt allerdings weiß man davon kaum mehr viel, aber draußen auf dem Lande, da erzählt man ſich noch von den alten Sitten. Da und dort befragen die heiratsluſtigen Mädchen am Vorabend des Andreastages die alten geheim⸗ nisvollen Orakel. Dieſe Orakelſucherinnen wollen dabei nicht nur die Frage beantwortet haben, wann die Hochzeit kommt, ſondern auch erfahren, wie der„Zukünftige“ heißt, was er iſt und wie er ausſieht. Da ſoll einmal der Pantoffel, der über den Kopf geworfen wird, entſcheiden, ob ſich im kom⸗ menden Jahr ein Freiersmann einſtellt; die über die linke Schulter geſchleuderte Apfelſchale zeigt gar den Anfangs⸗ buchſtaben ſeines Namens an. Bei weiterer Phantaſie kann man bei dem auch am Andreastag beliebten Bleigießen noch weitere Aufſchlüſſe über Nam' und Art des Zukünftigen herausfinden. Wetterbericht Bei Island befindet ſich eine ſehr ſtarke Depreſſion; indeſſen behauptet ſich der europäiſche Hochdruck, ſo daß für Dienstag und Mittwoch zwar zeitweilig nebliges, bedecktes aber trockenes und froſtiges Wetter zu erwarten iſt. Ja natürlich! zu geben. Hilft Mühlen Franck ſparen! Denn wenn Sie beim täglichen Kaffeekochen Mühlen Franck verwenden, können Sie aus der gleichen Kaffeemenge mehr Kaffeegetränk bereiten als ſonſt. Mühlen Franck iſt ungemein würzkräſtig. Die Seigabe einer kleinen Menge— etwa von der Größe einer haſelnuß— im Werte von nur%½ Pfennig genügt, um 1 Liter Kaffeegetränk kräftigen Geſchmack, angenehmen Duft und ſchöne Farbe Wenn Sie ſparen wollen, bitte, machen Sie dann auch einen verſuch mit Mühlen Franck! 3 ee e Vertreter der Deutſchland⸗Riege am 1 am Sonntag abend, 2. Dezember im„Karpfenſaale“ zu Viernheim roler Hunstlurn.Ibellkampl Ib. leds Heidelberg-Il. I2d2 Weinheim-Ib. 1292 ler aelm 3 3 2 Zimmer So gekocht Statt Barten! G N Vereins 5 Anzeiger und Huen e. ſjchmeckt's vorzüglich! ſofort zu vermieten m5 8 ih 5 27 5 N a die uns anläßlich unſerer Dermählung Möhre n(Gelbrüben)Gemüſe für 4 perſonen 2 pfund Möhren, 2 Eßlöffel Fett, Gß⸗ g löffel Mehl, 2 Maggi's Fleiſchbrühwürfel, 2 Teelöffel Zucker, Salz und Peterſilie. Die Möhren in feine Streifen ſchneiden, 2 2 2 5 8 Daſelbſt eine gebr. Sänger⸗Einheit. Heute Abend 7½ Uhr, Rübenmühle Treffpunkt direkt im Karpfenſaal. Bei ſowie ein Kuh⸗ mir in Anweſenheitsliſte eintragen! Eintritts- geſchirr und Trinkgeld wird allen erwerbsl. Sängern] Ju verkaufen. ſofort erſtattet! Zöller, Vorſitzender. Sandſtraße 15 Sängerbund⸗Flora. Der Verein beteiligtlſich heute Abend reſtlos an der Jahresfeier der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ im in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Glück⸗ wünſche und überreichten Geſchenbe ſagen im zerlaſſenen Fett dünſten, knapp!/2 Liter ö P 3 1 8 herzlichſten Dan—— Foeeiſchrühe aus 2 Maggi's Fleiſchbrüß⸗ würfeln dazuſchütten und garkochen. Das mit wenig Waſſer glattgerührte Mehl und ein wenig f Zucker beifügen, gut durchkochen, nach Salz ab⸗ ſchmecken und feingehackte Peterſilie darüberſtreuen. Haus Weidner und Frau Sieſel geb. Pirchner Karpfen. Der Vorſitzende Viernheim, November 1934 n Geſangverein Sängertreue. Zwecks Beteili⸗ 8 N 5 1 gung am Jahrestag der NS.-Gemeinſchaftſ[ Denken Sie] Mittwoch von s Ahr ab Erſtklaſſige. 5 5 „Kraft durch Freude“, treffen ſich die Mit⸗—— an g Lauierschweine Neues Arbeitsdienſtlager 61 glieder heute Abend 7 Uhr im Lokal. ſtehen d.. Einweihung durch Gauleiter Sprenger. 5 Der Vorſitzende. Weinnachts bei 5 g 7 Gießen. In Gegenwart des Reichsſtatthalters Gau⸗ gebt Turnverein v. 1893 e. V. Handball: Ich Hplone—— leiter Sprenger fand die Einweihung des Unterkunftsge⸗ 1 möchte die Spieler aller Mannſchaften bitten, die Sie ergän⸗ Hans Bepe lf Hitlerſtraße 88——ů—ů— bäudes der NS-Arbeitsdienſtabteilung 5/222 Gießen ſtatt. Ju das jeden Mittwoch Abend 8 Uhr in der zen od. neu be-[ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. und ſtarke Einleger zu den Nachdem der Reichsſtatthalter die Front der Formationen a Sporthalle angeſetzte Hallentraining zu be- ſchaffen wollen. ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ lian Tatespertzen hat ſtets auf abgeſchritten hatte, dankte der Abteilungsführer Oberfeld⸗ 90 beſuchen.(Uebungsleiter, A. Helfrich). Sie finden bei[[heutend herabgeſetzten Preiſen zum Lager meiſter Löſch für die Ehre dieſes Beſuches. Der Spielwart. 3 ae e e Helfrich, Schwelnenandlung Reichs ſtatthalter Gauleiter Sprenger— 1 5 g., Zwinge Moltkeſtraße 8 8. Sportvereinigung Amieitia. Wegen der teile in allen 5 8 ede. wies darauf hin, daß der Arbeitsdienſt bereits anerkannt Veranſtaltung der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraftſ Ausführungen. iſt und der Arbeitsdienſtgedanke in dieſer Form ſchon lange durch Freude“ fällt das Training heute ausſſ zu. Stha 9 Di d vor der Machtübernahme lebendig war. Er betonte dann, und findet am Donnerstag abend im Freiſchütz⸗ Fei ir freu e daß Deutſchland nur wieder hochkommen könne durch ſelbſt⸗ ſaal ſtatt. Hierzu haben ſämtliche Aktiven, Franz 5 loſe Arbeit, die wirkſam geleiſtet werden könne im Rahmen Fuß⸗ und Handballer, zu erſcheinen. Die Holmann angeſagte Spieler-Verſammlung am Freitag a. d. Drehſcheibe 2 wegen des Donnerstag-Training eben⸗ falls aus. Unſere Mitglieder beſuchen heute Abend reſtlos die„Kraft durch Freude-Ver⸗ n anſtaltung“ im Karpfen. Der Vorſtand. Mechaniſche Freiwillige Feuerwehr V'heim denrelnerel einer Volksorganiſation. Der Spaten in den Händen ſelbſt⸗ loſer deutſcher Menſchen, die ſich freiwillig in den Arbeitsdienſt begaben, habe dieſe Arbeit in Gang gebracht. Der Reichsſtatthalter wies dann kurz auf den großen Se⸗ gen der Arbeitsbeſchaffung hin und ſtellte feſt, daß durch dieſe Maßnahmen und die Arbeitsmöglichkeiten der öffent⸗ lichen Hand Millionen bis dahin hoffnungsloſer Menſchen wieder zur Arbeit zurückkehren konnten. Weiter erinnerte er an den großen ideellen Vorteil des Arbeitsdien⸗ ſtes zum Segen der jungen deutſchen Menſchen. Im Ar⸗ Am heutigen Dienstag, den Ferdinand 27. November 1934, abends 20 Uhr beitsdienſt habe der junge deutſche Menſch zu beweiſen. 11 findet in der Schiller⸗Schule ein Ilmann 3. daß er ſeiner Veranlagung entſprechend eine Leiſtung voll⸗ gc Velehrungsabend ſtatt. Wegen bringe, die jeder deutſche Volksgenoſſe auf gleicher Linie 1 der Wichtigkeit des Vortrages ſſt es Schillerſtraße vollbringen könne. Dabei ſei es gleichgültig, woher der falt unbedingte Pflicht eines jeden Kame⸗ empfiehlt ſich Einzelne komme, ob aus der Werkſtatt oder von der Hoch⸗ 1 8 5 A 188 b 8 le. 0 raden, hierbei zu erſcheinen.(Anzug: Zivil). 3 8 90 1 Keichsſtalthalter wies dann auf die pra ti⸗ 1 n Das Kommando.— ſchen Arbeitsaufgaben des Arbeilsdienſtes hin und hob— Nach Feierabend ſchnell bei 95 Adler e hierbei hervor, daß der Arbeitsdienſt durch die Meliora⸗- 96 Knaubers ein Gläschen* 8 g ismarckſtraße 12 kionen und Bodenverbeſſerungen vor allem dazu beſtrage, 5 1 empfiehlt in bekannter Güte die deutſche Getreidebaſis zu erweitern und Kulturarbeiten 51 Bellheimer nell Butter, Eler. Nase zu 41 55 die ohne den Arbeitsdienſt überhaupt nicht*. 7 möglich ſeien 5 den 5 fargarine Hierauf weihte der Reichsſtatthalter dieſe neue Unter⸗ dier Nut nicht verlieren weilen Käse durch eine kunft unter der Parole des Führers: Gemeinnutz geht vor fe * 5 der gute Speiſequark patenſchaft im IOinterhil 1 Eigennutz! Ver N Kaufen Sie im Spezialgeſchäft. D im interhilfs Injerieren Kaufen Sie im Spezialgeſchäft. Der U wer weiteſte Weg lohnt ſich 9 Die Inſignien der Prager M ** r 27 deutſchen Aniverſität übergeben DNB. Prag, 26. Nov. hi Auf Grund der erfolgten Vereinbarung des Rektors der Prager deutſchen Aniverſität, Profeſſor Dr. Groſſer, mit dem Anterrichtsminiſter erſchien am Montagvormittag um 11 Ahr eine viergliedrige Abordnung des Anterrichtsminiſteriums, be— 100 ſtehend aus einem Präſidialchef, zwei Sektionschefs und einem 90 Miniſterialrat, im Rektorat der Prager deutſchen Aniverſität. it. Hier wurden ihnen vom deutſchen Rektor die Inſignien das der alten Karls-UAniverſität übergeben. Es dei ſind dies die 15 goldenen Ketten der akademiſchen Würdenträger, Nl das alte goldene Zepter des Rektors, die vier Zepter der ein— An zelnen Fakultäten und das alte Siegel aus dem Jahre 1348. Ni Die alten Gewänder und Bilder blieben in den Händen der und deutſchen Aniverſität. Die Lebergabe erfolgte in feierlicher und Wit würdiger Weiſe. Wie verlautet, ſollen dieſe Inſignien noch im Ja0 Laufe des Tages der tſchechiſchen Aniverſität übergeben werden. llt Für die Auffaſſung der tſchechiſchen Studentenſchaft erſcheint be⸗ die zeichnend, daß ſie auf die Nachricht von der erfolgten Aeber⸗ 0 gabe der Inſignien eine Art Siegesverſammlung auf beit dem Wenzelsplatz abhielt. Gt irg gan gen din ö bei 1 db. Al gun dei u ett f m D N Aeſchsnährſtand 1313* ö VENAN STATE ON ECHTE Tatld ſtellt aus 3 Die Bedeutung und der große Wert, den die deutſche n dieſe Ausſtellung geſandt. Man kann mit einer Sammlung 1 Kleintierzucht im Rahmen der geſamten nationalſozialiſti- von erſtklaſſigen Tieren rechnen, da vom Reichsnährſtand dil ſchen Agrarpolitik hat, findet ſeinen augenfälligen Nieder- für die Zulaſſung von Ausſtellungsobjekten ſehr ſcharfe Be⸗ get ſchlag in der vom 30. November bis 3. Dezember 1934 in ſtimmungen erlaſſen wurden. der Feſthalle zu Frankfurt a. M. ſtattfindenden 2. Reichs⸗ Mit der Ausſtellung verbunden iſt auch am Sonnabend,* 1 kleintierſchau. Eine umfaſſende Lehrſchau wirbt bei e] den 1. Dezember, um 10 Uhr vormittags eine Verſteigerung der ſtädtiſchen Bevölkerung für den großen Gedanken der] von wertvollen Zuchthähnen. Hier iſt ein Angebot von So ſchnell iſt er noch nie k. o. geſchlagen worden! Siedlung und die damit verbundene Kleintierzucht. re. Nummern. been. dieſer Hühnerſchau Der Halbſchwergewichtsmeiſter Heuſer-Bonn ſchlug . 5 a 1 und»verſteigerung findet auch eine Ausſtellung von Waſſer⸗ in Berlin den Tranzoſen Kaus N. 2 Mut Die Abteilung Geflügel nimmt in der Ausſtellung den geflügel 0 Tauben ſtatt, die bei den Kechabern und ach- Stunden e 9. enn weitaus größten Teil ein. 2000 Nummern ſind hier ver⸗ tern dieſer Tiergattungen große Freude und Anerkennung Ende des Kar 3 9. Unser Wir von dem dramatiſchen 1 treten, die in der Hauptſache aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau] auslöſen wird. Der Beſuch dieſer Ausſtellung kann nur e nuch ine 055 noch völlig benommene 5 0 geſtellt ſind. Aber auch die übrigen Gaue haben Tiere für! jedem wärmſtens empfohlen werden. 5 in die Ecke getragen 9450 ederlage von ſeinem Sekundanten 2 f T PFF rr rr 3 a