der N ende 8 8 * Amtliches Verkünbigungsblatt der Bürgermeiſterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig anderer Behörben- Vereins- und Geichäftsanzeiger Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Okt.34:1292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 276 Donnerstag, den 29. November 1934 Debatte über Deutſchland Große Ausſprache im engliſchen Anterhaus über deutſche Rüſtungen— Die deutſche Wehrmacht— Churchill und Baldwin ſprechen DNB. London, 28. Nov. Das Anterhaus war am Mittwoch in Erwartung der gro— ßen Ausſprache über Churchills Antrag auf Er⸗ höhung der britiſchen Rüſtungen, insbeſondere der Luftſtreitkräfte, dicht beſetzt. Daß ſich das Kabinett auf ſeiner heutigen Sitzung mit der endgültigen Faſſung be— ſchäftigt hatte, die den Reden Baldwins und Sir John Simons gegeben wurde, war bald in den Wandelgängen des Parlaments bekannt und bewies den Mitgliedern, daß die heutige Erörterung von beſonderer Bedeutung iſt. Bevor Chur— chill ſeinen Antrag einbringen konnte, mußten noch die üblichen kleinen Anfragen erledigt werden. So mußte Eden über die Saarfrage eine Anfrage beantworten. Der Liberale Mander wollte wiſſen, ob die britiſche Regierung eine Verantwortlichkeit anerkenne, moraliſch oder phyſiſch die franzöſiſchen Truppen zu unterſtützen, die für eine etwaige Polizeiaktion an der Saar zur Verfügung geſtellt werden könnten. Eden antwortete: Die Körperſchaft, die mit der Verantwortlichkeit betraut iſt, die Ordnung im Saargebiet aufrechtzuerhalten, iſt die Regierungskommiſſion. Was das Recht der Regierungskommiſſion betrifft, in der Aus— übung dieſer Aufgabe Anterſtützung von außerhalb anzufordern, ſo habe ich der Erklärung, die vom Staatsſekretär des Aeußern am 5. November in Beantwortung einer Anfrage Lansburys abgegeben worden iſt, nichts hinzuzufügen. Ein Mitglied verlangte Auskunft über die Zahl unter⸗ irdiſcher bombenſicherer Flugzeugſchuppen in Deutſchland und in England. Anterſtaatsſekretär für Flugweſen Saſſdon erwiderte darauf, es würde nicht im öffentlichen Intereſſe liegen, irgendwelche Mitteilungen in die— ſer Frage zu geben. Der Sekretär des Aeberſeehandelsamtes Colville teilte mit, daß das engliſch-deutſche Transferabkom⸗ men vom 4. Juli befriedigend arbeite. Das konſer⸗ dative Mitglied Oberſt Moore fragte hierauf, ob Colville bekannt ſei, daß augenblicklich eine ſogenannte internationale Konferenz in London tage, um einen Feldzug einzuleiten, der einen wirtſchaftlichen Boykott gegen Deutſchland zum Ziele habe. Colville erwiderte, daß die erwähnte Boykott— konferenz vollkommen nichtamtlich ſei: jede Stellungnahme von ſeiten der Regierung würde zum Ausdruck bringen, daß ae dieſer Konferenz zuviel Wichtigkeit beigemeſſen werde. Nachdem noch der Finanzſekretär des Schatzamtes Duff Cooper ein Gerücht über eine geplante Anleihe an Japan als unbegründet erklärt und Eden die Zahl der während der am 31. Oktober zu Ende gegangenen zehn Monate von Eng— land aus Deutſchland eingeführten Flugzeugmotore mit 96 angegeben hatte, begann Churchill unter der größten Spannung des Hauſes die große Rede zur Begründung ſeines Antrages. Churchill begann ſeine Darlegungen im Anterhaus gleich mit der Feſt— ſtellung, daß er einen Krieg nicht für unmittelbar bevorſtehend oder unvermeidbar erachte, aber es ſcheine ihm auch ſehr ſchwierig, die Schlußfolgerung zu umgehen, daß Großbritannien unverzüglich für ſeine Sicherheit ſorgen müſſe, weil dies bald andernfalls außerhalb ſeiner Macht liegen würde. Die große neue Tatſache, die die Aufmerkſamkeit jedes Landes in Europa und der Welt in Anſpruch nehme ſei, daß Deutſchland wieder aufrüſte. Dieſe Tatſache dränge faſt alles andere in den Hintergrund. Die Fabriken Deutſchlands arbeiteten angeblich unter Kriegs- umſtänden. Deutſchland rüſte auf zu Land, im gewiſſen Maße zur See und was Großbritannien am meiſten berühre, in der Luft. Die furchtbarſte Art des Luftangriffes ſei die Brand⸗ bombe. Eine Woche oder zehn Tage nachhaltiger Bomben⸗ angriffe auf London würden 30 000 oder 40000 Menſchen töten oder verſtümmeln und in kurzer Zeit würden drei oder dier Millionen Menſchen aufs Land hinausgetrieben werden. Churchill behandelte im einzelnen die Fragen des Angriffes und wandte ſich dann der Frage der Abhilfe zu. Die einzige oraktiſche und ſichere Verteidigung ſei, dem Feind ebenſoviel Schaden zuzufügen, wie er England zufügen könne. Dies Ver⸗ fahren könne in der Praxis völligen Schutz bieten. Wenn dies erreicht werden könne, was bedeuten demgegenüber 50 oder 100 Millionen Sterling die durch Ablöſung oder eine Anleihe zufgebracht werden. Großbritannien müſſe jetzt beſchließen, ſoſte es, was es wolle, in den nächſten zehn Jahren eine Luft⸗ treitmacht zu unterhalten, die weſentlich ſtärker iſt als die Deutſchlands. C hhurchill fuhr fort: Das deutſche Volk habe ſehr freund— chaftliche Gefühle gegenüber England, und es beſtehe kein Hrund zu der Annahme daß Deutſchland England angreifen vürde. Aber es könnte bald in der Macht der deutſchen Re⸗ nierung liegen, dies zu tun, wenn Großbritannien nicht handele. Alles, was bei der Organiſation der deutſchen Regierung not wendig ſei, um ohne Ankündigung einen Angriff vom Stapel zu laſſen, ſei der Beſchluß einer Handvoll Männer. Es ſei eine Gefahr für ganz Europa, daß England ſich in dieſer Stellung befinde. Die Gefahr würde Großbritannien in ſehr kurzer Zeit heimſuchen, wenn es nicht ſofort handele. Das Geheimnis der deutſchen Rüſtungen müſſe geklärt werden. Deutſchland rüſte in Verletzung des Vertrages auf. Heute habe Deutſchland ſeine militäriſchen Luftſtreitkräfte mit den notwendigen Ergänzungsdienſten auf dem Erdboden, mit Re— ſerven und ausgebildetem Perſonal und Material. Dies alles warte nur auf einen Befehl, um zuſammengefaßt zu werden. Dieſe Luftſtreitkräfte erreichten raſch denſelben Stand wie die britiſchen. Nächſtes Jahr um dieſelbe Zeit würden, wenn Deutſchland und Großbritannien ſich an ihre Programme hal— ten, die deutſchen militäriſchen Streitkräfte mindeſtens ſo ſtark ſein wie die britiſchen. Ende des Jahres 1936 werde die deutſche Militär-Luftſtreitkraft faſt 50 v. H. ſtärker ſein und im Jahre 1937 die doppelte Stärke der großbritanniſchen erreicht haben. Deutſchlands Zivilflugzeuge könnten leicht umgewandelt werden, während die Großbritanniens für Kriegszwecke wertlos ſeien. Die verſchleppende Politik der britiſchen Regierung auch nur einige Monate fortzuſetzen, würde bedeuten, Großbritannien der Macht zu berauben, je die deutſchen Anſtrengungen zu über— flügeln. Churchill, der 50 Minuten lang ſprach, erntete lauten Beifall von ſeiten der Regierungsbänke. Nach ihm erhob ſich Baldwin für die Regierung. Er erklärte, dies ſei eine der ſchwierigſten und wichtigſten Fragen, die das Haus erörtern könnte. Es ſei eine Frage, die von der Regierung auf jeden Fall binnen kurzem dem Parlament hätte unterbreitet werden müſſen. Die ganze Frage berühre nicht nur Großbritannien und ſeine Verteidi— gungsmittel, ſondern ganz Europa. Aber ſogar jetzt, wo die Dinge ſo ſchwarz erſchienen, habe er nicht die Hoffnung auf eine Rüſtungsbeſchränkung irgendeiner Art aufgegeben. Er wolle nichts ſagen, um die Annäherung zu erſchweren, die aus dieſer Ausſprache folgen könnte, und er hoffe, daß Deutſchland, wenn es die Rede leſe, jedes Wort von dem, was er geſagt habe, leſe und die Rede nach ihrem Geiſt beurteile, ohne ein— zelne Worte herauszuſuchen. Eine der Grundlagen des heute beſtehenden Mißtrauens ſei die Unkenntnis außerhalb Deutſchlands und die Geheimtuerei innerhalb Deutſchlands. Baldwin bemerkte, er werde nicht Deutſchlands neues Regime kritiſieren. Jedes Land müſſe tun, was es bezüglich ſeiner Regierung für gut anſieht. Hierauf befaßte ſich Baldwin mit dem„ſeit dem Amſchwung in Deutſchland eingetretenen Ereigniſſen“, der Stär⸗ kung der Kleinen Entente, der 10. Jahrgang Oeſterreich, den Erklärungen in Italien, Polen uſw. Er be— merkte, es ſein ein Zuſtand der Nervoſität entſtanden, der von einem Land in das andere übergreife und ein böſes Vor— zeichen für den Frieden Europas und für eine den Frieden aufrechterhaltende Geiſteshaltung ſei. Baldwin bemerkte, er werde eine Anzahl von Zahlen an— geben, aber infolge der Tatſache, daß Deutſchland ein„dunk⸗ ler Kontinent“ ſei, könne er keine Gewähr für die Ziffern übernehmen. Anter Bezugnahme auf das deutſche Heer erklärte Baldwin, die Deutſchen ſchafften ſich eine Luftſtreit⸗ macht; er glaube jedoch, daß die meiſten der Berichte in der engliſchen Preſſe ſtark übertrieben ſeien. Es gebe im gegenwärtigen Augenblick keinen Grund für unangebrachte Be— ſorgniſſe und noch weniger für Panik. Weder England noch irgend jemand in Europa ſtehe augenblicklich vor irgendeiner un— mittelbaren Bedrohung. Es herrſche kein tatſächlicher Notzu— ſtand, aber Großbritannien müſſe vorausſchauen und es beſtehe Grund zu ſehr ernſter Beſorgnis. Aus dieſem Grunde habe die Regierung die Lage ſei vielen Monaten beobachtet, beobachte ſie noch und werde ſie weiter beobachten. Sollte ſich eine gefährliche Lage entwickeln, von der man im gegenwärtigen Augenblick keine Anzeichen erblicke, ſo werde die Regierung nicht unvorbereitet überraſcht werden. Baldwin ſtellte nachdrücklich in Abrede, daß Großbritannien allgemein in der Luft nachhinke. In Erwiderung der Erklärung Churchills bemerkte er, es treffe nicht zu, daß ſich Deutſchland raſch dem Stande Großbritanniens nähere. Deutſchland befaſſe ſich tatſächlich aktiv mit der Her⸗ ſtellung von Militärflugzeugen, aber ſeine wirkliche Stärke betrage nicht 50 v. H. der heutigen Stärke Groß⸗ britanniens. Churchills Beurteilung der Lage treffe nicht zu.„Die britiſche Regierung“, ſo hob Baloͤwin hervor,„iſt entſchloſſen, unter keinen Bedingungen irgendeine Anterlegenheit in bezug auf irgendeine Streikraft hinzunehmen.“ Nachdem Baldwin die Frage der zivi— len Luftfahrt behandelt hatte, fuhr er fort, es ſei ſeine Aeber— zeugung, daß auch Deutſchland dieſe Beſorgnis nicht unbekannt ſei. Baldwin bemerkte, ſeine Rede mit großem Ernſt und unter völligem, aufmerkſamem Stillſchweigen fortſetzend, Deutſchland hänge bei ſeiner geographiſchen Lage ſehr von der Freundſchaft und den Handelsbeziehungen mit ſeinen Nachbarn ab. Wann werde der Tag kommen, wo Deutſchland dies erkennen werde? Solange Deutſchland ſich zurückhalte und keine unmittelbare Ver⸗ bindung mit anderen Staatsmännern in Europa habe, werde mehr und mehr der Argwohn wachſen und es könne ſein, daß auch Deutſchlands eigene Schwierigkeiten immer weiter wachſen wer den. Baldwin ſchloß: Ich hoffe, daß dieſe Aussprache, die mit einem aufrichtigen und berechtigten Wunſch eingeleitet worden iſt, die Wahrheit in Europa kennenzulernen, größere und beſſere Folgen haben wird, als irgend jemand von uns für möglich ge— halten hat. Vielleicht iſt dadurch Gelegenheit für einen erſten Schritt geſchaffen worden, von neuem die Nationen Europas zuſammenzubringen und vielleicht wird, nachdem man aus der Verſchlechterung der Lage Europas in den letzten zwei Jahren etwas gelernt hat, die Stimme der Weisheit und des Friedens ſich doch noch geltend machen. Für die Arbeiteroppoſition ergriff ſodann Morgan Jones „großen Beunruhigung“ in das Wort. Goerdeler an der Arbeit Die Regierung hat ſehr frühzeitig eingegriffen, als ſie glaubte, deutliche Anzeichen für eine Erhöhung der Preiſe zu haben. Mit der Wiederbeauftragung des Leipziger Oberbürger⸗ meiſters Dr. Goerdeler zum Reichskommiſſar für Preisüber⸗ wachung hat ſie ihre Abſichten deutlich kundgetan. Es kommt hier nicht darauf an, das demoraliſierende Vorgehen einzelner zu ver⸗ hindern, die unter Ausnutzung der Lage ungerechtfertigte Ge— Gil Robles verlangt einen Wirtſchaftsdiktator Das Vorbild Deutſchlands. (Eigener Bericht aus Madrid.) Mit der Begründung, daß das ſpaniſche Parlament bei der Beratung der dringlichen Wirtſchaftsfragen verſage und durch den Mangel an Verſtändigungswillen bei den einzelnen Partei— gruppen die Gefahr eines wirtſchaftlichen Zuſammenbruches drohe, hat der Führer der Katholiſchen Volksaktion, Gil Rob— les, den Antrag eingebracht, einen Wirtſchaftsdiktator mit un— begrenzter Vollmacht zu ernennen. Im Miniſterrat iſt es dar— über zu lebhaften Auseinanderſetzungen gekommen. Finanz— miniſter Maracco trat beſonders ſcharf gegen den Antrag auf, den er als verfaſſungswidrig und„verſchleierten Faſchismus“ bezeich— nete. Gil Robles ſchaue immer mehr auf das deutſche Vor— bild des autorttären Staates. Zn der„Debate“ wird darauf erwidert, daß Deutſchland infolge ſeiner ſtraffen Wirtſchaftsüberwachung unglaublicher Schwierigkeiten Herr ge⸗ worden ſei. Die Löſung ſozialer Schwierigkeiten ſei ohne Ein⸗ griff in die ſchrankenloſe Wirtſchaft überhaupt nicht denkbar. winne auf Koſten der Geſamtheit einzuheimſen trachten, ſondern über die Ausmerzung dieſer volksſchädigenden Elemente hinaus iſt ſie beſtrebt, jede nennenswerte Preiserhöhung zu unterbinden, die ihre geſamten wirtſchaftspolitiſchen Ziele gefährden müßte. Denn die Stabilität der Preiſe iſt eine grundlegende Voraus- ſetzung für ihre Politik der Wirtſchaftsbelebung und der Beſei tigung der Arbeitsloſigkeit. Es leuchtet ein, daß der Wirkungsgrad der von der Regie rung wie von der Wirtſchaft zur Ankurbelung der Konjunktur eingeſetzten finanziellen Mittel mit ſteigenden Preiſen ſinken muß. Je höher die Preiſe, um ſo weniger Aufträge können mit einer beſtimmten Summe Kapital finanziert werden, um ſo geringer ſind Produktion, Amſatz, Verkehr und Verbrauch. Um ſo geringer wird daher auch die Zahl der in den Wirtſchaftsprozeß einzuglie dernden Volksgenoſſen ſein. Ein anderes kommt hinzu. Bewußt iſt von den Arbeitern das Opfer verlangt und auch bereitwillig getragen worden, ſich mit den Nominallöhnen zufrieden zu geben, die noch aus der Zeit der Kriſe ſtammen, eben um nicht die Preiſe heraufzuſchrauben und dadurch die Wirtſchaftsbelebung zu ge⸗ fährden. Es geht ſelbſtverſtändlich nicht an, die Kaufkraft dieſer Löhne, die vielfach kaum mehr als das Exiſtenzminimum ſichern, durch Preisſteigerungen für den lebensnotwendigen Bedarf nun noch zu ſchmälern. Würde der Lebenshaltungskoſtenindex, der in den vergangenen 1½ Jahren nur um 4 Punkte geſtiegen iſt, weiter heraufklettern, ſo wären Lohnforderungen nicht nur un⸗ ausbleiblich, ſondern auch gerechtfertigt, die leicht den Anlaß zu einer neuen Preisſteigerungswelle abgeben würden. Dadurch könnte dann nicht nur der Ausgleich der öffentlichen Haushalte und die Währungsſtabilität bedroht werden, auch die Ausfuhr Deutſchlands würde weiteren Schwierigkeiten gegenüberſtehen, die das Deviſenaufkommen und damit unſere Rohſtoffverſorgung aus dem Ausland in Mitleidenſchaft ziehen müßten. Die zentrale PPP e ere K Bedenſung der Preisentwicklung für die geſamte wirlſchaftliche und ſozigle Entwicklung Deutſchlands iſt alſo unverkennbar. Sie macht daher auch die geſchärfte Aufmerkſamkeit verſtändlich, die die Regierung gerade den Preiserſcheinungen widmet und die auch in den Beſtrebungen ihren Ausdruck findet, die die ſtaatliche Preisaufſicht zu einem dauernden Inſtrument der ſtaatlichen Wirtſchaftsplitik machen möchte. In welcher Weiſe hat nun bisher der wiederernannte Preis— lommiſſar, der am 7. November ſein Amt antrat, von dem ihm gegebenen Vollmachten Gebrauch gemacht, Vollmachten, die in— boltlich denen entſprechen, die ihm bereits Ende 1931 einmal übertragen waren? Man kann die erſte Tätigkeit Dr. Goer- delers mit ſeiner jetzigen ſchon deswegen nicht vergleichen, weil die Zielſetzung eine weſentlich andere iſt. Damals handelte es ſich darum im Nahmen einer deflationiſtiſchen Wirtſchafts und Kreditpolitik dafür zu ſorgen, daß möglichſt gleichmäßig die Preiſe in demſelben Amfonge ſanken, wie der Staat die Produk— tionskoſten. Löhne, Gehälter, Zinſen, Tarife uſw. geſenkt hatte, daß alſo nirgendwo Preisinſeln entſtanden, die ſich der Senkung des Koſtenniweaus nicht anpaßten. Diesmal iſt und kann von einer allgemeinen Preisſenkung keine Rede ſein, ſchon weil die Deflationspolitik grundſätzlich aufgegeben iſt und durch eine aktive Politik der Wirtſchaftsbelebung mittels Kreditausweitung abgelöſt wurde. Dagegen beſteht gegenwärtig die Aufgabe Dr. Goerdelers darin, das Auftreten einzelner überhöhter Preis⸗ inſeln zu verhindern und dort, wo ſie ſich aus wirtſchaftlich nicht gerechtfertigten Gründen bereits gebildet haben, für ihre Beſei⸗ tigung zu ſorgen. In der bisherigen Tätigkeit des Preiskommiſſars iſt dieſe Zweiteilung ſeiner Aufgabe deutlich zu erkennen. Die individuelle Nachprüfung der Preisgeſtaltung in einzelnen Betrieben hat be⸗ reits in zahlreichen Orten eingeſetzt und zur Verwarnung, Be— ſtrafung und Schließung von Firmen geführt, die ungerecht— fertigte Preiserhöhungen vorgenommen hatten. Wichtiger aber noch als die Kontrolltätigkeit des Preiskommiſſars ſind ſeine Be— mühungen, neue Preisſteigerungen zu vermeiden. Daher ſein Frinnern an die Preisauszeichnungsverordnung, die die betref— denden Betriebe verpflichtet, ihre Preiſe ſtets öffentlich auszu— ſegen, wodurch jede Veränderung leicht kontrolliert werden kann und die Neigung zu Preisſteigerungen zurückgedrängt wird. Mit beſonderer Sorgfalt wird die Preispolitik von NTartellen, Verbänden, Innungen uſw. vom Preiskommiſſar verfolgt, da die Bindung von Preiſen erfah— ungsgemäß meiſt zur Verteuerung der Waren führt. Neue Preisbindungen jeder Art dürfen deswegen in Zukunft nur noch nit Zuſtimmung des Preiskommiſſars vorgenommen werden und bereits beſtehende nur mit einer Genehmigung zum Nachteil der Käufer abgeändert werden. Am einen Leberblick zu be⸗ ommen, wo überall Preisbindungen beſtehen und um ihre Be— echtigung nachzuprüfen, ſind auch alle Preisbindungen, die ſeit dem 1. Juni 1933 eingeführt wurden oder ſeit dieſem Zeitpunkt u Angunſten der Abnehmer geändert wurden anzeigepflichtig. Von der Erfüllung dieſer Pflicht iſt ſogar die juriſtiſche Wirk— ſamkeit der Preisabreden, gleichgültig in welcher Form ſie ge— troffen wurden, abhängig gemacht. Es wird von der Nach— vrüfung der gemachten Preisbindungen abhängen, ob der Preis- kommiſſar im einzelnen Fall eingreift oder nicht. Dabei iſt es völlig gleichgültig, ob die Preisbindung ſeitens eines privaten Kartells oder durch eine ſtändiſche Organiſation vorgenommen worden iſt. Denn gerade der ſtändiſche Gedanke iſt häufiger anfangs völlig falſch verſtanden worden, indem er als eine willkommene Gelegenheit benutzt wurde, Mitglieder von Be— rufsgruppen ausnahmslos zu Kreiskartellen zuſammenzuſchließen und damit den Einzelegoismus durch den vielgefährdeten Grup— penegoismus zu verdrängen unter fälſchlicher Berufung auf den Grundſatz:„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“. Alle ſolche oder andere volkswirtſchaftlich ungerechtfertigte Preisbindungen wer— den jetzt korrigiert werden. Mit der Aufhebung der Preis- bindungen in der Fiſchinduſtrie, die auf Grund der Er— mächtigung des Reichsnährſtandsgeſetzes erfolgte, iſt jetzt der Anfang gemacht worden. Will alſo der Preiskommiſſar das Preisgefüge der Wirt— ſchaft möglichſt wieder auflockern und einem geſunden wirt⸗ ſchaftlichen Wettbewerb wieder die Tore öffnen, ſo iſt er doch andererſeits weit davon entfernt, nun Kartelle, Feſtpreiſe grund— ſätzlich abzulehnen. Er hat vielmehr ausdrücklich die günſtigen Wirkungen der Marktregelung beiſpielsweiſe durch den Reichs⸗ nährſtand anerkannt, dieſes Gebäude ſoll keineswegs zerſchlagen, ſondern nur abgeändert werden, wo es ihm aus geſamt⸗ wirtſchaftlichen Gründen erforderlich erſcheint. Ebenſo werden von ihm gewiſſe internationale Kartelle für notwendig erachtet, da ſie Deutſchland einen Anteil am Welthandel ſichern. Am— gekehrt lehnt Dr. Goerdeler ebenſo entſchieden eine Wieder⸗ erweckung des zügelloſen Wettbewerbes ab. Jeder Kaufmann, der durch das Verſchleudern ſeiner Waren ſeinen Berufsge— noſſen, ſeinen Gläubigern, ſeiner Gefolgſchaft oder ſich ſelbſt Schaden zufügt, wird in Zukunft für dieſes Verhalten nach einer weiteren Verordnung des Preiskommiſſars noch beſtraft werden. Wie Dr. Goerdeler einmal ſelbſt ausführte, will er mit ſeiner Tätigkeit für Selbſtdiſziplin und Fleiß, Ar⸗ beitskraft und Arbeitsleiſtung den Weg zum Erfolg freimachen, der immer noch die beſte und preiswerteſte Ver— ſorgung der Bepölkerung mit Waren und Dienſtleiſtungen ſichert. Dr. Goerdeler gegen unberechtigte Mietspreisſteigerungen Dr. Gördeler gegen unberechtigte Mietspreisſteigerungen. DNB. Berlin, 28. Nov. Beim Reichskommiſſar für Preisüberwachung, Dr. Gör— deler, ſind von verſchiedenen amtlichen und privaten Stellen Beſchwerden darüber eingelaufen, daß in einzelnen Orten, namentlich in ſolchen, in denen ein ſtarker Zuzug ſtattgefunden hat, ſtarke Mietspreisſteigerungen vorgenommen ſeien. Der Reichskommiſſar hat daraufhin mit dem Zentralver— band deutſcher Haus- und Grundbeſitzervereine Fühlung genom— men und die Zuſicherung erhalten, daß dieſe Mißſtände ſofort abgeſtellt werden würden. Die oberſten Landesbehörden ſind hiervon unterrichtet und gebeten worden, in derartigen Gemein— den unter Zuhilfenahme der Anterorganiſation des Verbandes unverzüglich ſeit dem 1. April d. J. vorgekommene unberechtigte Mietpreisſteigerungen ſofort zu beſeitigen. Sollte dieſes auf die Einſicht, das Verantwortungsgefühl und die nationale Diſziplin aller Beteiligten abgeſtellte Verfahren nicht zum Ziele führen, ſo iſt den oberſten Landesbehörden der Erlaß einer Ermächtigung zugeſichert worden, die ihnen die erforderlichen rechtlichen Hand⸗ haben bietet. Es iſt aber zu erwarten, daß es ſolcher Ermäch tigungen nicht erſt bedarf, ſondern daß ſich alle Beteiligten klar ſind, daß der gegenwärtige Zuſtand der Mietpreisbildung ſeiner zeit nach ſchweren wirtſchaftlichen Kämpfen und Enttäuſchungen errungen worden iſt und daher nicht durch wucheriſche Disziplin loſigkeit aufs Spiel geſetzt werden darf. Berlin: Aus Anlaß des Ablebens der Mutter des Königs von Albanien hat der Führer dem König telegraphiſch ſein Beileid zum Ausdruck gebracht. f = Deutſchtumskundgebung in Saarbrücken DNB. Saarbrücken, 28. Nov. Wenige Wochen hat das deutſche Volk an der Saar noch auszuharren, ehe es am 13. Januar nach fünfzehnjähriger un— rechtmäßiger Trennung ſein überwältigendes Bekenntnis zu Deutſchtum und Vaterland ablegen kann. Dieſe kurze Zeit- ſpanne ſteht ganz im Zeichen dieſes kommenden Ereigniſſes, auf das ſich die Saardeutſchen mit der frohen Zuverſicht rüſten, der der Landesleiter der Deutſchen Front, Pirro, vor weni— gen Tagen in Genf Preſſevertretern gegenüber mit den Wor— ten Ausdruck gab:„Das deutſche Saarvolk erwartet in den letzten 50 Tagen den 13. Januar in der feſten Gewißheit, daß er ein großer glückhafter Tag des neuen Deutſchland und des europäiſchen Friedens wird.“ Von dem gleichen Geiſt war die geſtrige Kundgebung der Deutſchen Front getragen, in der Peter Kiefer das Wort ergriff. Die Rede des als einer der markanteſten Vorkämpfer um die deutſche Sache an der Saar verdienten Führers der Deutſchen Gewerkſchaftsfront wurde wiederholt von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen. Peter Kiefer wies in ſeinen Ausführun- gen zunächſt auf die Entſtehung des Saarſtatuts und auf das in Verſailles begangene Anrecht am deutſchen Saarvolk hin. Eindeutig ſtellte er feſt, daß es in Verſailles nicht um kirch— liche oder wirtſchaftliche oder ſoziale Fragen des Volkes und des Gebietes an der Saar ging, ſondern einmal um die Teil- verwirklichung eines hochpolitiſchen Zielſtrebens Frankreichs und ſodann um die für das Saarvolk heilige Frage der Zugehörig— keit zum angeſtammten Volk und Vaterland. Am dieſe beiden Fragen gehe es auch am 13. Januar 1935. Für die Richtigkeit der Haltung und Entſcheidung in der nationalen Saargebiets— frage lehnte es Peter Kiefer ab, ſich auf hohe vatika⸗ niſche Stellen zu beziehen, ſondern hob nur das eine her— vor, daß man beim Hören und Studieren der Verlautbarungen dieſer Stellen das ſichere Gefühl bekomme, mit der Volkstums- haltung auf dem Wege zu ſein, der allein für deutſche Men— ſchen in Frage kommen könne. Treue zum Vaterland iſt ſittliche Pflicht— ſo rief Peter Kiefer aus— Liebe zu eigenem Volks⸗ tum und Treue zum angeſtammten Vaterlande ſind ſittliche Tu⸗ genden. Weil ſich am 13. Januar 1935 dieſe hohen ſittlichen Tugenden vor aller Welt im Saargebiet bewähren müſſen, kann es für einen Deutſchen, insbeſondere für einen echten chriſtlichen Deutſchen im Saargebiet, nur eins geben: Die Saar muß bei Deutſchland bleiben! Zum Abſchluß ſeiner Rede hob Peter Kiefer hervor, daß das wirtſchaftliche Schickſal des Saargebiets unzer— trennlich mit dem Schickſal Deutſchlands verbunden ſei und bleibe, genau ſo wie das Schickſal der Chriſten im Saargebiet immer unlösbar mit dem Schickſal der Chriſten im Reich verbunden bleiben werde. Damit gelte der Kampf der Beſeitigung des Annatürlichen und Widerſinnigen, der Beſeiti— gung eines großen volklichen Anrechts und der Wiederherſtellung der nationalen Ehre.„Anſer Kampf gilt der Verſöhnung der von Gott zu Nachbarn beſtimmten Völker Deutſchlands und Frankreichs und der Befriedung Europas. Wer dafür eintritt, dient einer der edelſten Aufgaben, die Menſchen in ihrem Le— ben geſteckt wurden. Wir laſſen uns nicht verwirren und den klaren Blick trüben. Am 13. Januar geht es um die endgültige Beſeitigung des großen volklichen und nationalen Unrechts, das uns in Verſailles angetan wurde. Es geht um unſer Deutſch⸗ land. Dieſes Deutſchland werden wir am 13. Januar 1935 neu erwerben, um es dauernd zu beſitzen!“ Berliner Studenten demonſtrieren gegen die Prager Vorgänge— Zug zur tſchechiſchen Geſandͤtſchaft DNB. Berlin, 28. Nov. Die Studierenden der Techniſchen Hochſchule Berlin⸗Char⸗ lottenburg verſammelten ſich heute mittag im Lichthof ihrer An⸗ ſtalt zu einer Proteſtkundgebung gegen die Prager Ausſchrei— tungen. A allen Hörſälen und Seminaren ſtrömten Studenten, Profeſſoren und Hochſchulbeamte in den rieſigen Lichthof. Sprech⸗ chöre gaben unter dem ſtürmiſchen Beifall der Studierenden ihrer Empörung über die Prager Vorfälle Ausdruck.. Der Studentenſchaftsführer der Techniſchen Hochſchule wies in einer Anſprache darauf hin, daß ſeit ſechs Jahrhunderten deut⸗ ſches Kulturgut und deutſche Wiſſenſchaft in der Tſchechoflovakei verkündet werden und hervorragende deutſche Wiſſenſchaftler an der Deutſchen Aniverſität Prag arbeiten. Heute könnten es ſich kleinliche Elemente nicht verkneifen, alle Regungen des deut⸗ ſchen Geiſtes abzudroſſeln. Mit großem Beifall wurde der Rektor der Techniſchen Hochſchule, SA-Oberführer Profeſſor v. Arnim, begrüßt, der die Studentenſchaft zur Diſziplin er- mahnte und unter ſtürmiſchen Beifallskundgebungen verkündete, daß zum Proteſt gegen die Prager Vorfälle die Vorleſungen an dieſem Tage ausfielen. In muſtergültiger Ordnung formierten ſich darauf die Stu— denten, um durch den Tiergarten zur tſchechiſchen Ge— ſandtſchaft zu ziehen. Als die Spitze vor dem Geſandt— ſchaftsgebäude in der Reichſtraße eintraf, war der Zug auf mehrere tauſend Studenten angewachſen, denen ſich eine un— überſehbare Menſchenmenge angeſchloſſen hatte. National— ſozialiſtiſche Kampflieder und Sprechchöre begleiteten den Marſch. Auf mitgeführten Transparenten ſah man zahlreiche Inſchriften und Kampfrufe, die der Empörung der Berliner Stu- dentenſchaft Ausdruck gaben. Ein Student nahm das Wort und geißelte unter ſtürmiſchen Pfuirufen die Prager Vorgänge, die das ganze Deutſchtum angingen. Die deutſche Studentenſchaft lehne es ab, ſo wie die tſchechiſchen Studenten, mit Gewalt vor— zugehen. Geordnet und diſzipliniert marſchiere ſie wieder nach Hauſe. In das ganze deutſche Volk werde ſie den Willen hin⸗ eintragen, der ſie hierher geführt habe. Es dürfe nicht einen Menſchen mehr geben, der nicht wiſſe, in welchem Kampf das Deutſchtum in Prag ſtehe. Nachdem mit entblößten Häuptern das alte deutſche Schutz- und Trutzlied„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ“ geſungen worden war, marſchierte der Zug in muſtergültiger Ordnung ab. Während der Kundgebung waren im Erdgeſchoß und im erſten Stock der tſchechoſlovakiſchen Ge— ſandtſchaft die eiſernen Vorhänge heruntergelaſſen worden. Neue Inſignien aus Eiſen und Holz DNB. Prag, 28. Nov. In Kreiſen der Prager deutſchen Studenten wurde die Ab— ſicht laut, der ihrer Inſignien beraubten deutſchen Aniverſität neue zu widmen. Am dem Ernſt und der Not der Zeit Aus— druck zu verleihen, ſoll eine Rektorkette aus Eiſen und ein Zepter aus Eichenholz angefertigt werden, die das Datum des 26. No- vember 1934 tragen. Die Mittel werden die deutſchen Stu⸗ denten ausſchließlich in ihren Reihen aufbringen. Der Rektor und die Dekane legen ihre Amter nieder DNB. Prag, 28. Nov. Der akademiſche Senat der Prager deutſchen Aniverſität hat folgende Erklärung abgegeben: ſteltor und Dekane der Prager deutſchen Anivperſität ha⸗ ben in der Sitzung des akademiſchen Senats vom 28. Novem⸗ ber die Erklärung abgegeben, daß ſie ihr Amt niederlegen, um damit einen bedeutſamen Augenblick in der vielhundertjährigen Geſchichte der deutſchen Aniverſität in Prag zu kennzeichnen. Der akademiſche Senat ſpricht den zurücktretenden Würden⸗ trägern das vollſte Vertrauen aus. Er gibt zugleich der ſicheren Erwartung Ausdruck, daß dieſe feierliche Vertrauenskundgebung bei der geſamten Profeſſoren⸗ und Studentenſchaft Widerhall finden und daß es den vereinten Bemühungen aller Aniverſi⸗ tätskreiſe gelingen werde, Rektor und Dekane zur Zurücknahme ihres Entſchluſſes zu bewegen. Rektor und Dekane dankten für den Ausdruck des Vertrauens, behielten ſich eine endgültige Entſcheidung vor und erſuchten ihre geſetzlichen Vertreter, vor⸗ läufig die Geſchäfte der Prager deutſchen Aniverſität weiter⸗ zu führen. Die tſchechiſchen Studentenausſchreitungen vor dem Prager Abgeordnetenhaus. DNB. Prag, 28. November. Im Abgeordnetenhaus brachte der deutſche chriſtlich-ſoziale Abgeordnete Dr. Luſchka als Beauftragter der geſamten deutſchen Oppoſition die Aniverſitätsangelegenheit zur Sprache. Die Regierung habe wiſſen müſſen, daß der Erlaß zur Leber— gabe der Inſignien ein erneuter Anlaß zu Störungen des Friedens im Lande werden müßte. Gerade jetzt ſei dies der ungünſtigſte Zeitpunkt zur Inszenierung des Inſignienſtreites geweſen. Gerade jetzt hätten ſich die Deutſchen lückenlos in An— erkennung geſchichtlicher Tatſachen zum Staat bekannt. Sie hofften, für ihre Loyalität gerade auf kulturellem Gebiet Ent⸗ gegenkommen zu finden und haben eine Enttäuſchung erlitten. Im Aniverſitätsgeſetz von 1920 ſeien auch manche Beſtim⸗ mungen zugunſten der Deutſchen enthalten, die jedoch noch nicht durchgeführt worden ſeien. Der Abgeordnete ſchloß wörtlich: „Wir verlangen Sicherheit und behördlichen Schutz für die deutſche Aniverſität. Wir wollen die ganze Angelegenheit würdig behandeln. Es handelt ſich für uns nicht um eine Preſtigefrage, ſondern um ein lebenswichtiges kulturelles Inter⸗ eſſe des geſamten Sudetendeutſchtums.“ „Geld, oder ich ſchieße!“ Raubüberfall zweier entſprungener Sträflinge in einem Kaffeegeſchäft. 4 1 DNB. Kempten, 28. November. ein verwegener Raubüberfall wurde am Diens von zwei Burſchen verübt. Gegen 18 Ahr betrat An 1 Mann. das Kaffeegeſchäſt Tengelmann und kaufte für 10 Pfennig ein. Kurz nachdem er den Laden verlaſſen hatte, betrat wieder ein Fremder den Laden, der bei ſeinem Eintreten rief: „ eld, oder ich ſchieß e!“ Er eilte auf die Verkäuferin zu, die nur mit einem Lehrmädchen im Laden war, verſetzte ihr einen ſtarken Schlag auf den Magen, drängte ſie in den Lager⸗ raum und gab aus einem Meter Entfernung einen Schuß auf ſie ab. Die Verkäuferin wurde aber nicht verletzt. ü Darauf riß der Räuber die Schublade des Ladentiſches auf und entnahm der Kaſſe eine Handvoll Silbergeld im 4 zon 50 bis 60 Marl, worauf er die Flucht ergriff. Auf die Ver⸗ läuferin, die ihm dann folgte, gab er unter der Ladentür einen zweiten Schuß ab. Den in der Richtung Freudenberg davon⸗ eilenden Räuber verfolgten mehrere Vorübergehende. Auch auf ſeine Verfolger feuerte der Räuber zwei Schüſſe ab. In Freu⸗ denberg ſprang er in ein Auto, das augenblicklich losfuhr. In⸗ zwiſchen war die Polizei erſchienen. Ein Hauptwachtmeiſter, der auf dem Rad eine Zeit lang die Räuber verf i Verfolgung aufgeben. a eie e Wie die Polizei inzwiſchen feſtſtellte, handelt es ſich bei dem polniſchem Gebiet einen ſiebenjähri b 0 enjährigen J ſchwerverletzt, auch die Mutt K ie i i n bt, 0„Mutter des Knaben, die ihm zur Hilfe geeilt war, trug erhebliche Verletzungen davon 8 Raubüberfall um zwei Sträflin ie i i f ge, die in der Nacht zu 8 bad aus der Gefangenenanſtalt Hohenaſper 5 bei Lapis urg entflohen waren. Das Auto ſcheinen ſie geſtohlen zu haben. Die vier entſprungenen Wölfe erlegt Ein Kind und ſeine Mutter ſchwerverletzt. 1 DNB. Danzig, 28. Nov. Die vier Wölfe, die in der Nack Di 5 .„ 1 yt zum Dienst 5 10 Wildpark Freudental bei Danzig-Oliva 9 8 15 nach einer abenteuerlichen Verfolgung in den Wäldern an er polniſchen Grenze erlegt worden. Ein Wolf hatte auf ungen angefallen und Perſonendampfer bei Athen geſtrandet Mehrere Todesopfer und Vermißte. i 5 DNB. Athen, 28. Nov. Bei der Inſel Phleva ſüdlich von Athen ſtrandete der mit 145 Fahrgäſten beſetzte Dam 7 77 8 . 0 Dampfer„Po Das S 12 ſich nach dem Auflaufen auß 55 Poppi“. Das Schiff legte Fahrgäſte konnte gerettet werden. trunken. Mehrere Fahrgäſte werden noch vermißt. Seite. Der größte Teil der Zwei Perſonen ſind er⸗ — — „%— eee ee 5 don ihn del aus de ſet gh det Da ſenalot daft be Gaulei ſondere Verden der auß chllichen würde. In dent. cb. De gänger! Juhen d bes Cen u ber; volligen bekannt Ken nichtig el national Senatspf großen! Ocbiete ung vo Beſtied Ant de übergto nation Senats der Nun gaben be ume ſi u For it get gienübe dütbe d gerung eigen! Die don det miſchem 0 den Jen duch G ſile geg zu ſtilen Gin An het Deu anner. Amani it peite dees 4909 h Nahr do im 10. b gaben eiſunge fa echältn achten der 1035 a0 den in! 14 an dh 5 15 er ſo⸗ len . el. 5 Nr. 276— Donnerstag, den 29. November 1934 Vier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang Der neue Danziger Senatspräſident Genatsvizepräſident Greiſer gewählt DNB. Danzig, 28. November. Der Danziger Volkstag trat am Mittwoch nachmittag zu— ſammen, um den Nachfolger des zurückgetretenen Senatspräſi— denten Dr. Rauſchning zu wählen. Zum Senatspräſidenten wurde mit 41 Stimmen der NSDAP. bei zwei Stimmenthaltungen der bisherige Senatsvizepräſident und Innenſenator Arthur Carl Greiſer gewählt. Die übrigen 29 Abgeordneten der Oppoſitionsparteien be— teiligten ſich nicht an der Abſtimmung. Der Landesbauern— führer Lothar Rettelſky wurde zum unbeſoldeten Senator gewählt. Beide nahmen die Wahl an. Die nationalſozialiſtiſche Mehrheit des Danziger Parlaments brachte auf den neuen Senatspräſidenten und den Senator Rettelſky ein dreifaches Sieg⸗-Heil aus. Senatspräſident Greiſer wird neben der auch bisher ſchon von ihm geleiteten Abteilung des Inneren auch die Führung der auswärtigen Angelegenheiten Danzigs übernehmen. Der neue Danziger Senatspräſident Arthur Karl Grei⸗ ſer gehörte bereits ſeit der Machtübernahme am 20. Juni 1933 der Danziger Regierung als Senatsvizepräſident und Innen— ſenator an. Er iſt außerdem SS-Oberführer, Fliegerkomman— dant bei der Fliegerlandesgruppe Danzig und Stellvertretender Gauleiter der NSDAP. Als Innenſenator hat er auch insbe— ſondere um die Neuorganiſation der Danziger Partei große Verdienſte erworben. Auch an der erfolgreichen Anbahnung der außenpolitiſchen Verſtändigung mit Polen iſt Greiſer nicht unbeteiligt. Zuſammen mit dem bisherigen Senatspräſidenten Dr. Rauſchning trat er im Juli 1933 jene geſchichtliche Reiſe nach Warſchau an, die Ausgangspunkt für das große Werk einer ehrlichen Verſtändigung zwiſchen Deutſchtum und Polentum wurde. In der zweiten Sitzung des Volkstages gab Senatspräſi— dent Greiſer eine Regierungserklärung ab. Der neue Senatspräſident ſprach zunächſt ſeinem Vor⸗ gänger und Parteigenoſſen Dr. Rauſchning für die zum Nutzen des deutſchen Danzig geleiſtete ſchwere Arbeit den Dank des Senates ab. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Danzig, zu der ſich die Bevölkerung erſt dieſer Tage durch den über— wältigenden Wahlſieg bei den Kreistag- und Gemeindewahlen bekannt habe, werde in ihrem Kurs niemals durch einen ein— zelnen Parteiführer oder Staatschef beeinflußt, ſondern der als richtig erkannte Weg ſei einzig und allein in der von der nationalſozialiſtiſchen Bewegung verkörperten Idee begründet. Senatspräſident Greiſer erinnerte dann an die bisherigen großen Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Regierung auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung, der Entſchuldung, der Siche⸗ rung von Ruhe und Ordnung ſowie insbeſondere der politiſchen Befriedung mit der Nachbarrepublik Polen. Er übernehme das Amt des Senatspräſidenten, geſtützt auf das Vertrauen der übergroßen Mehrheit der Danziger Bevölkerung, die durch die nationalſozialiſtiſche Fraktion im Volkstage vertreten ſei. Senatspräſident Greiſer forderte darüber hinaus alle Kreiſe der Danziger Bevölkerung zur Mitarbeit an den großen Auf⸗ gaben der Zukunft auf. Am Schluß ſeiner Ausführungen be⸗ kannte ſich Senatspräſident Greiſer mit beſonderem Nachdruck zur Fortführung der freundſchaftlichen Poli- kik gegenüber Polen. An der bisherigen Einſtellung gegenüber Polen werde ſich nichts ändern, ſondern im Gegenteil würde die vom Nationalſozialismus getragene Danziger Re— gierung noch eine weitere Vervollkommnung dieſer wechſel⸗ ſeitigen Beziehungen anſtreben. Die Ausführungen des neuen Senatspräſidenten wurden don der großen Mehrheit des Danziger Parlaments mit ſtür— miſchem Beifall aufgenommen. Vor Beginn der Senatswahlen verſuchten die Vertreter den Zentrums ſowie die Sozialdemokraten und Kommuniſten durch Geſchäftsordnungsmanöver ſowie durch beleidigende Aus- fälle gegen den Präſidenten des Volkstages die Wahlhandlung zu ſtören. Günſtige Einnahmen bei der Reichsbahn DNB. Berlin, 28. November. Am 27. und 28. November 1934 trat der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn zu einer ordentlichen Tagung zu— ſammen. Der Verwaltungsrat befaßte ſich ſehr eingehend mit der Finanzlage der Reichsbahn. Die Einnahmeentwicklung iſt weiterhin günſtig. Die Geſamteinnahmen der elf Monate dieſes Jahres zeigen einen Zuwachs von 14,8 v. H. gegenüber 1933, die Einnahmen aus dem Perſonen- und Gepäckverkehr ein Mehr von 8,1 v. H. und die aus dem Güterverkehr eine Erhöhung um 19. v. H. gegenüber dem Vorjahre. Aber auch die Aus- gaben haben infolge der ſtärkeren Verkehrs- und Betriebs- leiſtungen und in Auswirkung der Aufwendungen für Arbeits⸗ beſchaffung ſowie für Verbeſſerungen im Anſtellungs- und Dienſt⸗ verhältnis der Beamten und Arbeiter eine fühlbare Steigerung erfahren. Der Ausblick auf die finanzielle Entwicklung des Jahres 1935 ergab aber das erfreuliche Bild, daß die Reichsbahn den im Jahre 1934 für Arbeitsbeſchaffung aufgewendeten Betrag von 1,49 Milliarden RM. nicht nur aufrecht erhalten wird, ſon⸗ dern vorausſichtlich noch wird erhöhen können. Eine gemeine Fälſchung München, 29. Nov. Die Reichspreſſeſtelle der NS DAP gibt bekannt: In einigen Emigrantenblättern findet ſich der Abdruck eines Rundſchreibens, das angeblich vom Schatzamt der NSDAP an die Gauamtsleiter ergangen ſein ſoll. In dieſem angeblichen Rundſchreiben ſoll die NSDAP verlangt haben, daß die Grundſtücke und Gebäudekomplexe der in den Gau⸗ bezirken ſich befindenden Ordens⸗ und Miſſionsge⸗ ſellſchaften beider Konfeſſionen genaueſtens zu vermeſ— ſen ſeien. Im Einvernehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter der NS⸗ DAP wird feſtgeſtellt, daß weder ein ſolches, noch ein ähn⸗ liches Rundſchreiben jemals ergangen iſt. Dieſer Fall zeigt neuerdings, mit welchen Mitteln die Emigrantenpreſſe ihren Kampf gegen den Nationalſozialismus führt. Es wird hier⸗ mit ausdrücklich erklärt, daß das angebliche Rundſchreiben eine gemeine Fälſchung darſtelllt. Gebt der Jugend Zeit zum Kirchgang! Karlsruhe. Die Gebietsführung der Hitler-Jugend gibt folgende Anordnung heraus: Hierdurch wiederhole ich, daß den Mitgliedern der HJ, des Jungvolks und BdM unbe⸗ dingt Zeit zum Kirchgang gegeben werden muß. Der Dienſt iſt ſo durchzuführen, daß die einzelnen Jungen und Mädel genügend Zeit haben, den Gottesdienſt beſuchen zu können. Führer und Führerinnen, die dieſe Anordnung nicht beach— ten, werden in Zukunft zur. Verantwortung gezo⸗ gen. Außerdem gebe ich bekannt, daß etwaige Verſuche der Deutſchen Glaubensbewegung Gauer), H J⸗Gruppen zu beeinfluſſen, zurückzuweiſen ſind. Gegen Flottengleichheit mit Japan Eine ſcharfe amerikaniſche Erklärung. Newyork, 28. November. In Zuſammenhang mit den japaniſchen Schritten zur Kündigung des Flottenpaktes bringen die Blätter in gro⸗ ßer Aufmachung eine Erklärung des Vorſitzenden des Flot⸗ tenausſchuſſes im Unterhaus, Vinſon, in der geſagt wird, daß die Vereinigten Staaten auf drei japaniſche Kriegs- ſchiffe fünf bauen werden, falls die Kündigung des Flot⸗ tenabkommens durch Japan katſächlich erfolgt. Vinſon fügte hinzu, der Weltkrieg hat bewieſen, daß die Koſten militäriſcher Rüſtungen unendlich gering ſind gegenüber den Koſten eines wirklichen Krieges. Die Ver⸗ einigten Staaten könnten Japan keine Flottengleichheit zu⸗ geſtehen, ſelbſt wenn die Waſhingtoner und Londoner Ver⸗ träge darüber zugrunde gehen ſollten. Kurze Tageschronik. Saarbrücken: Der verantwortliche Redakteur der„Neuen Saarpoſt“, Hagn, und ein Redakteur der ſeparatiſtiſchen „Volksſtimme“ ſind vom Saarbrücker Schöffengericht wegen bewußter Verbreitung von Greuelnachrichten zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt worden. Berlin: Der Führer hat der Witwe des verſtorbenen Chef konſtrukteurs der Daimler-Benz-AG. Dr. Hans Nibel ein Beileidstelegramm geſandt und den Reichsführer des NS KRK beauftragt, einen Kranz am Grabe Dr. Nibels niederzulegen. Paris: Zu den diplomatiſchen Beſprechungen, die Tituleſcu und der türkiſche Außenminiſter in Paris führen, wird von unterrichteter Seite betont, daß im Mittelpunkt der Beſprechun— gen der Oſtpaktplan in Verbindung mit der franzöſiſch⸗ ruſſiſchen Annäherung ſtehe. Die Blätter geben der Auffaſſung Ausdruck, daß Frankreich ſich vorläufig auf einen Sonderpakt mit der Türkei nicht einlaſſen wolle, um die franzöſiſch-italieni— ſchen Verhandlungen nicht zu ſtören. Newyork: Der Vorſitzende des Flottenausſchuſſes, Vin— ſon, erklärte, daß die Vereinigten Staaten auf drei japaniſche Kriegsſchiffe fünf bauen würden, falls Kündigung des Flotten⸗ paktes durch Japan tatſächlich erfolgt. Amerika könne Japan keine Flottengleichheit zugeſtehen, ſelbſt wenn die Waſhingtoner und Londoner Verträge darüber zugrunde gehen ſollten. Chicago: In den Straßen Chicagos kam es am Dienstag zu einer Schießerei zwiſchen dem Dillinger-Banditen Nelſon, der zum Staatsfeind Nummer I erklärt worden iſt, und Geheim- agenten der Bundespolizei. Nelſon iſt auch diesmal wieder entkommen. Seit der Erſchießung Dillingers wird er von der geſamten amerikaniſchen Polizei unausgeſetzt geſucht. — Staatliche Geſundheitsämter in Baden. Am 1. April 1935 tritt das Geſetz zur Vereinheitlichung des Geſundheits⸗ weſens in Kraft. Das Land Baden erhält 22 Geſundheits⸗ ämter. Folgende Städte ſind als Sitz eines Geſundheitsamts beſtimmt: Achern, Bruchſal, Buchen, Emmendingen, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr, Lörrach, Mannheim, Mosbach, Neuſtadt, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, Sins⸗ heim, Stockach, Ueberlingen, Villingen, Waldshut und Wert⸗ heim. Der Chef des Stabes in einem neuen Aukobook. Der Chef des Stabes, Lutze, ließ ſich bei ſeinem Beſuch in Darmſtadt dieſe Neukon⸗ ſtruktion eines ſchwimmenden Automobils vorführen; neben ih mder Konſtrukteur des Autobootes, Trippel. Gerechtigkeit für die Saar⸗Führer Wird ein Strafverfahren eingeleitet oder nicht? Saarbrücken, 29. November. Die Regie rungskommiſſion hatte in ihrer der Saarpreſſe erteilten Auflagenachricht vom 15. November als Antwort auf die letzte Beſchwerde der Deutſchen Front an den Völkerbund mitgeteilt, daß ſie gegen die Unterzeichner der Denkſchrift, Landesleiter Pirro, ſowie die Landesratsabgeordneten Röchling, Kiefer, Schmelzer und Levacher Straf⸗ antrag beim Oberſten Abſtimmungsgericht wegen Beleidi⸗ gung, Verleumdung und übler Nachrede geſtellt habe. Mit größter Beſchleunigung und Geſchäftigkeit wurden daraufhin ſofort zahlreiche Vernehmungen vorgenommen, die auf ein baldiges Verfahren ſchließen ließen. Seit zehn Tagen iſt es jedoch ſtill um dieſen Prozeß geworden. Weder die Beſchuldigten noch die faarländiſche Oeffentlichkeit ſind darüber orientiert, was nun weiter ge⸗ ſchehen ſoll. Zumindeſt die beteiligten Stellen könnten jedoch den Anſpruch erheben dürfen, daß ihnen baldigſt mitgeteilt werde, ob ein Strafverfahren eingeleitet wird oder nicht. Es geht ſchließlich nicht an, daß man zunächſt durch der⸗ artige ſchwerwiegende Vorwürfe und durch Stellung eines Strafantrags in geradezu dramatiſcher Weiſe die Denkſchrift der Deutſchen Front zu entkräften ſucht, dann aber auf einmal von einer tatſächlichen Klärung und Unterſuchung Abſtand nehmen zu können glaubt. Der vorliegende, von der Regie⸗ rungskommiſſion hochpolitiſch aufgerollte Fall ſollte die Ab⸗ ſtimmungsgerichte baldigſt veranlaſſen, mit größter Beſchleuni⸗ gung vorzugehen, um den Beſchuldigten die Möglichkeit zu ihrer Rechtfertigung zu geben. Saarbevölkerung und Völker⸗ bundsrat dürften gleichermaßen am Ausgang und Verlauf des Prozeſſes intereſſiert ſein. „Warum wir zu Hüler gegangen ſind“ „Will Deutſchland Krieg oder Frieden?“ Paris, 28. Nov. Die Abgeordneten Goy und Stadtrat Monnier werden am Freitag in einer außerordentlichen Sitzung des Debattier-Clubs du Faubourg über das Thema ſprechen:„Warum wir nach Deutſchland gegangen ſind. Un⸗ ſere Unterredung mit Hitler.“ Als gegneriſche Redner ſind die Abgeordneten Frank⸗ lin Bouillon und Caſtagne geladen worden. Anſchlie⸗ ßend findet eine Ausſprache zwiſchen dem kriegsblinden Abge⸗ ordneten Scapini, Oberſt Picot, dem Vorſitzenden der Ver⸗ einigung geſichtsverletzter Frontkämpfer, General Puderoux und anderen über die Fragen ſtatt:„Hatten Goy und Mon⸗ nier Recht oder Unrecht, mit Hitler zu ſprechen? Will Deutſch⸗ land Krieg oder Frieden? Können die franzöſiſchen und die deutſchen Frontkämpfer den Frieden aufzwingen?“ Der Adlerſchild für Verlags buchhändler Lehmann DNB. Berlin, 28. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat dem Verlagsbuchhänd— ler Friedrich Lehmann in München anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 28. November 1934 den Adlerſchild des Deutſchen Reiches mit der Inſchrift:„Julius Friedrich Leh— mann, dem verdienten Kämpfer für das deutſche Volkstum“ verliehen. Dem in München lebenden Verlagsbuchhändler Julius Friedrich Lehmann bereiteten aus Anlaß ſeines 70. Ge⸗ burtstages Freunde und Verehrer im Bayriſchen Hof einen Ehrenabend. Im Rahmen dieſer Feier gab der Dekan der medi— ziniſchen Fakultät der Aniverſität München bekannt, daß die Fakultät dem Jubilar in Würdigung ſeiner Verdienſte um die Wiſſenſchaft den Ehrendoktor verliehen habe. Ein Ver— treter der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Aniverſität Tü— bingen teilte mit, daß Verleger J. F. Lehmann auch von der naturwiſſenſchaftlichen Fakultät der Tübinger Aniverſität zum Ehrendoktor ernannt worden ſei. Größten Jubel löſte die im Laufe des Abends erfolgte Mitteilung aus, daß dem Jubilar demnächſt im Rahmen einer beſonderen Feier das goldene Parteiabzeichen über⸗ reicht werde. Reichsminiſter Ruſt hat J. F. Lehmann zum 70. Ge— burtstage und zur Verleihung des Adlerſchildes des Deutſchen Reiches ſeine herzlichſten“ Inſche ausgeſprochen. Plankendurchbruch in Mannheim Größtes ſtraßenbauliches Vorhaben Deutſchlands. J Mannheim, 28. Nov. Wer vom Waſſerturm her ſich nach den engen Planken begibt, kann die Abbruchsarbeiten auf den Quadraten Pe5 und Ps beobachten, um eine Ver⸗ breiterung der Straße zu erreichen. Bis Ende Januar wird man mit den Abbrucharbeiten zu Ende ſein. Alte, dem Mannheimer liebgewordene Gaſtſtätten und Gebäude fielen dem Plankendurchbruch zum Opfer. Da war der für Mann⸗ heimer Begriffe hiſtoriſche„Durlacher Hof“, alteinge⸗ ſeſſene Geſchäfte füllten die Plankenſeite von P 5 aus. In P 6 ſetzte ſich der Automat lange ſeiner Vernichtung ent⸗ gegen: während in der Nachbarſchaft ſchon die oberſten Ge⸗ ſchoſſe abgetragen wurden, herrſchte im Automat noch voller Betrieb. Nebenan war es das Rory⸗Lichtſpieltheater. And ſchließlich ſei noch ein Lokal erwähnt, das verſchwinden mußte: das Cafaſö. Die Stadt Mannheim kaufte nun das ganze Gelände auf und begann am 1. Oktober mit dem Abbruch. Insgeſamt werden anſtelle der abgeriſſenen Gebäude ſieben neue er⸗ ſtellt, von denen vier bereits wieder verkauft ſind. Die neuen Häuſer ſind in Erdgeſchoß, drei volle Wohngeſchoſſe und ein halbes Wohngeſchoß eingeteilt. Anſtelle des„Dur⸗ lacher Hofs“ wird ein neuzeitliches Lichtſpieltheater mit 1100 Perſonen Faſſungsvermögen aufgebaut, auf die Plankenſeite kommt ein hochmodernes Cafe. Dort wo das Cafaſö bisher war, ſoll ein Automat eingerichtet werden. 5 Hauptzweck des Plankendurchbruchs aber iſt die notwendige Beſeitigung eines Uebelſtandes, der durch den zunehmenden Verkehr der lebendigen Stadt ge⸗ radezu kataſtrophale Formen angenommen hatte Mach Voll⸗ endung der Arbeiten wird der Fahrweg der Planten vom Waſſerturm dis herunter zur Poſt allein 14.50 Meter be⸗ tragen, wozu noch die Gehwege mit je 4.60 Meter kommen. Intereſſant iſt noch, daß das Quadrat P 6 mit einem glas⸗ überdachten Durchgang verſehen wird, der von der Planken durch den Baublock hindurchgeht und auf der anderen Seite in der Pfälzer Gaſſe(die Mannheimer nennen ſie„Freß⸗ gaſſe“) wieder herauskommt. Bei normalem Verlauf der Arbeiten will man im näch⸗ ſten Jahre zu Weihnachten ſoweit ſein, daß die neuen Ge⸗ ſchäfte ihren Betrieb eröffnen können. — ˙—— ůůwẽé—..— —5³² Aus Nah und Fern Mainz.(400 Mark in Gold erbeutet.) Eine Wirtſchaft im Salmengäßchen wurde geſtern abend von Ein— brechern heimgeſucht. Die Täter erbrachen in der unverſchloſſe⸗ nen Wohnung ein dort befindliches Schränkchen und ſtahlen daraus 400 Mark in Gold, beſtehend aus Zehn- und Zwan⸗ zigmarkſtücken, ferner zwei goldene Herrenuhrketten. Bad Nauheim.(Wieder Karneval.) In einer Verſammlung der Vereinigten Karnevalsgeſellſchaft wurde die Notwendigkeit der Wiedererweckung des Bad Nauheimer Karnevals betont, eine Aufgabe, die durch die Unterſtützung und Mitarbeit des Städtiſchen Verkehrsamtes und der Bad⸗ und Kurverwaltung ihrer Löſung entgegenſieht. In einer Ausſprache kam die Meinung auf, daß für das Weltbad Bad Nauheim keine beſſere Propaganda in der Faſchingszeit ge— macht werden könne, als durch eine großzügige Veranſtal⸗ tung im Kurhaus, die man in Form einer Fremdenſitzung für den 24. Februar vorgeſehen hat. Man erwartet hierzu viele G'üſte aus ganz Oberheſſen. Ortenberg, Oberheſſen. Die Axt in Kin deshand.) Als das vier Jahre alte Söhnchen des hieſigen Landwirts Emmerich mit dem Tragen von Brennholz zur Küche be⸗ ſchäftigt war, nahm das Kind in einem unbewachten Au⸗ genblick die Axt auf, um ſelbſt das Holzhacken zu verſuchen. Dabei ſchlug ſich der Kleine mit dem Beil den Daumen und drei Finger der linken Hand ab. Das Kind mußte in das Krankenhaus nach Büdingen gebracht werden. Büdingen.(Tragiſcher Unfall einer Grei⸗ ſin.) Auf dem Wege von ihrer Wohnung zur Bahnſtation wurde die 71 Jahre alte Frau des Altbürgermeiſters Schmidt in Wening bei Büdingen von einem Radfahrer angefahren und zu Fall gebracht. Dabei erlitt die Frau ſo ſchwere Verletzuigen, daß das linke Bein amputiert werden mußte. Lich.(Freudiges Ereignis im Fürſten⸗ haus.) Heute früh wurde dem Erbprinzen Hermann Otto zu Solms-Hohenſolms⸗Lich und ſeiner Gattin, geb. Freiin zu Werthern, ein Sohn geboren. Limburg.(Radfahrer von einem unvor⸗ ſichtigen Schützen getroffen.) Auf der Landſtraße Kirberg⸗-Limburg wurde der Maurer Emil Roth aus Kir⸗ berg, der ſich mit ſeinem Rade auf dem Wege nach Limburg befand, durch einen Schuß ins obere Bein verletzt. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß ein junger Mann aus Mensfelden den Schuß abgegeben hatte, und zwar wollte er Sperlinge ſchie⸗ ßen. Dabei beachtete er nicht den Umſtand, daß in der Nähe ſeines Standortes die ſehr belebte Landſtraße vorbeiführte. *Lorſch.(Diphtherie⸗ Erkrankungen in Lorſch.) Hier ſind zahlreiche Diphtherie⸗Erkrankungen feſt⸗ geſtellt worden, von denen eine bei einem ſiebenjährigen Mäd⸗ chen tödlich verlaufen iſt. * Kaſſel. ömietwucherer in Schutzhaft ge⸗ nommen.) Der Hausbeſitzer Friedrich Schmidt hat ſein in der Schäfergaſſe 18 gelegenes Haus an 30 Parteien in Kleinſtwohnungen vermietet. Die Kontrolle ergab, daß der bauliche Zuſtand der Wohnungen in hygieniſcher Hinſicht menſchenunwürdig iſt. Ferner ſtellte ſich noch ein uner⸗ hörter Mietwucher des Hausbeſitzers gegenüber den meiſt ſehr armen Mietern heraus. Für die Wohnungen erhebt dieſer Hausbeſitzer einen Mietpreis bis zu 300 Prozent der Friedensmiete. Schmidt und ſein Sohn, der die Geſchäfte führt, ſind wegen ihres unverantwortlichen, wucheriſchen und aſozialen Verhaltens zu ihrer eigenen Sicherheit in Schutzhaft genommen worden. Sie werden dem Strafrich— ter zugeführt werden. ** Homberg(Bez. Kaſſel).( Großfeuer.) In den Möbelwerkſtätten und Tiſchfabrik von H. Knöpfel in Berge (Kreis Fritzlar-Homberg) brach gegen 5 Uhr ein Brand aus, der in den Holzvorräten und fertigen Möbeln reiche Nahrung fand und ſich mit rieſiger Schnelligkeit auf den ganzen Schreinereibetrieb ausdehnte. Bald ſchlugen die Flammen aus dem Gebäude heraus und ſetzten auch die angrenzende Scheuer und Stallungen des Inhabers in Brand. Die Feuerwehren mußten ſich darauf beſchränken, das Wohnhaus zu ſchützen, das ſich ebenfalls zeitweiſe in großer Gefahr befand. Beſonders der ungünſtige Wind ge— ſtaltete die Löſcharbeiten ſehr ſchwierig. Die Werkſtatt ſo⸗ wie Stallungen und Scheuer ſind niedergebrannt. Die Urſache des Brandes iſt noch ungeklärt. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich. Bickenbach.(Bahnvorſteher von einem Zuge getötet.) Der 60 Jahre alte Bahnvorſteher Völger von hier iſt im Dienſt tödlich verunglückt. Beim Nachſehen der Signallampen beim Stellwerk wurde er von einem Perſonen— zug erfaßt und auf der Stelle getötet. * Frankfurt a. m.(Drei Heiratsſchwindler abgeurteilt.) Das Schöffengericht verurteilte den 31⸗ jährigen Adolf Kern zu anderthalb Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte hatte ſich einem armen Mädchen gegen— über als Dr. Kern aufgeſpielt. Er wollte Angeſtellter einer großen hieſigen Firma ſein. Kern entlockte dem Mädchen ſauer erſparte 45 RM, die er in guten Lokalen vertrank. Auch gegenüber dem Wohlfahrtsamt machte er ſich des Be⸗ trugs ſchuldig, denn er hat unter falſchen Vorſpiegelungen von dort Gelder empfangen, auf die er keinen Anſpruch beſaß.— Ein weiterer Heiratsſchwindler, Hans Schenkel, unterhielt mehrere Jahre ein Verhältnis mit einem Mäd⸗ chen, dem er die letzten zehn Pfennige aus der Taſche nahm, ſo daß es nicht einmal einen Brief in die Heimat ſenden konnte. Der Angeklagte büßt den Heiratsbetrug mit fünf Monaten Gefängnis.— Den ſchlechteſten Ein⸗ druck von den angeklagten Heiratsbetrügern machte der Albert Schmidt. der angab, er habe keinen Raub, noch einen Mord begehen wollen und ſich an das gehalten, was ihm ein Freund riet Und dieſer ſoll ihm geſagt haben, daß er ſich ein Mädchen anſchaffen ſollte. Er hat einmal zu gleicher Zeit Verhältnis mit drei Hausangeſtellten gehabt. Nicht immer verſprach er die Ehe. In den meiſten Fällen erkundigte er ſich nach dem Vorhandenſein eines Spar⸗ buches. Von allen geladenen Mädchen hat er ſich Geld ge⸗ ben laſſen. Klappte die Sache mit dem Sparbuch nicht, dann verſtand er es, einen Trick durchzuführen, der die Mädchen zwang, ihm Geld zu geben. Der Angeklagte wurde zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, 200 RM Geld⸗ trafe und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. * Frankfurt a. m.(Das unnütze Glied in der V er k aufskette.) Im Schnellverfahren verhandelte das Schöffengericht gegen den 23 jährigen Kaufmann Ludwig Wer küßt Jungjer Barbara? 8 Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbſchaftsgeichichte von Robert Maas „Sie ſind ja vortrefflich unterrichtet, kleiner Mann. Ich fahre tatſächlich nach Rio grande. Welches Fräulein Sie mei— nen, iſt mir nicht ganz klar.“ „Nun, Mann, nun tun Sie nicht ſo. Wenn Ihnen der Huber das Bild eines ſeiner Jungens mitgibt, hat er doch was dabei.“ Felix rückte bis auf den Rand der Sitzbank und forſchte eifrig in der Miene des Detektivs. Er hätte gar zu gerne ge— wußt, ob der Mann die genaue Adreſſe Barbäras beſaß. Die— ſem ging der Gedanke durch den Kopf, der Buckel könne, wenn er gut orientiert ſei, manches wiſſen, was ihn unmittelbar an das Ziel ſeiner Fahrt bringe. Wenn er den fraglichen Brief in die Hand bekäme, wäre ſchon manches gewonnen. „Na, ich wäre natürlich bereit, Ihren Brief mitzunehmen und perſönlich abzugeben. Schneller kann er wirklich nicht beſorgt werden, und Sie ſparen das Porto— vorausgeſetzt, daß er genau adreſſiert iſt.“ Felix ſchmunzelte vor ſich hin. Sollte der Mann auch in das Haus Siebzehnrübels eingeſtiegen ſein? Am beſten war es, ihm ohne Amſchweife auf den Zahn zu fühlen. „Von wo aus hat denn Fräulein Siebzehnrübel zuletzt ge— ſchrieben?“ Der Detektiv wurde plötzlich hellhörig. „Geſchrieben? Ach, Sie korreſpondieren ſchon mit ihr!“ „Das nicht gerade. Aber wir ſind Jugendfreunde. Ich hab' ſie noch als ein ſehr ſchönes Mädchen in der Erinnerung, ka— ſtanienbraun, volle rote Backen, dicke lange Zöpfe, kräftiger Brocken, ſag ich Ihnen.“ „And jetzt möchten Sie ihr mitteilen, daß ſie— den Onkel verloren hat.“ „Tia— das wird wohl ſo ſchnell nicht möglich ſein; denn nach dem letzten Briefe, den ſie mir ſchrieb, befindet ſie ſich auf einer Tour quer durch Südamerika. In Rio grande do Sul wird ſie wohl kaum anzutreffen ſein. Ich weiß ja nicht, welche Adreſſe man Ihnen von ihr gegeben hat...“ „Das iſt ja nun intereſſant. Sie kennen Fräulein Siebzehn— rübel und wiſſen, wo ſie ſich aufhält. Ich dagegen fahre nach Amerika, um feſtzuſtellen, wie die Dame ausſieht, in welcher Straße ſie wohnt uſw.“ „Hm, da werden Sie wenig Glück haben. Das heißt, es kommt ja alles auf das Geſchick an. Ich rate Ihnen, ſich mit einem großen Fernrohr auf den höchſten Baum im Arwald zu ſetzen. Es könnte ſein, daß Fräulein Siebzehnrübel auf ihrer Durchfahrt durch Amerika in der Nähe vorbeikommt.“ Felix vergrub ſeine beiden Hände tief in die Hoſentaſchen und wartete ab, was Herr Manſtedt ihm antworten werde. Der zog zwei ſcharfe Längsfalten zwiſchen ſeine Augen— brauen, muſterte Felix gezwungen lachend und ſagte: „Na, kleiner Mann, für den Fall, daß Sie ſich über mich luſtig machen wollen, kann ich ja der Dame einen Gruß von Ihnen beſtellen. Ich bin überzeugt, daß ſie dann per Eiltempo nach Hauſe kommt. Einen ſtrammeren Burſchen gibt's ſa in ganz Dingelsdorf und Umgebung nicht.“ Felix lachte laut— zum großen Aerger des Detektivs. Gut, daß der Zug in dieſem Augenblick in Neuſtadt einlief, ſonſt wäre der Detektiv gewiß noch handgreiflich geworden. Felix konnte es ſich nicht verkneifen, dem forteilenden Manne noch nachzurufen: „Den Gruß können Sie beſtellen.n“ 5 Als Felix auf die Straße trat, ſtand für ihn der Entſchluß, — feſt, ſeinen Brief auf dem ſchnellſten Wege nach Amerika zu ſenden. Er ging zur Hauptpoſt und erkundigte ſich, wie man einen Brief für die Zeppelinpoſt frankiere. Er erhielt dafür eine beſondere Marke, klebte ſie auf ſeinen Brief und ließ ihn in den Kaſten hinabgleiten, nachdem er ſich durch Nachfragen verſichert hatte, daß der Brief das Luftſchiff noch vor ſeiner morgigen Ab— fahrt erreichen werde. In der Geſchäftsſtelle des Landboten erihelt er nach langem Bitten noch ein Exemplar der vielgefragten Ausgabe. Tauſend kleine Teufel kraulten ihm die Ohren, als er mit dem Abendzuge von Neuſtadt nach Dingelsdorf zurückfuhr.... 5. Kapitel. Vierzehn Tage lang wuchs in Dingelsdorf das Suchen und Fragen nach Barbara Siebzehnrübel. Von der Schlappe, die ſich Hilaria und Heideblümchen in Gernegroda geholt, wurde wenig geſprochen. Wer es, ohne ſich ſelbſt Lügen zu ſtrafen, leugnen konnte, ſtellte in Abrede, dabeigeweſen zu ſein, wenig— ſtens dann, wenn er von ſeiner Lina, ſeiner Stine, ſeiner Grete, oder wie die Braut gerade hieß, gefragt wurde. Der Zuſammen— ſtoß vor Gernegroda war bedenklich für viele, die es nicht für möglich gehalten hätten, daß ihr Liebſter noch einmal auf den Gedanken kommen könnte, ſich nach einer anderen umzuſehen. So wuchs in Dingelsdorf— und in Gernegroda nicht minder— die Eiferſucht in dem Maße, als der Eifer im Suchen nach Barbara zunahm. Nach den erſten acht Tagen hatte Bürgermeiſter Sulger einen Erfolg, den er zunächſt für ſich behielt, erſtens weil er ihn durch Beſtechung eines Beamten gewonnen hatte, zweitens weil er nicht wollte, daß ein Dritter die genaue Adreſſe von Barbara Siebzehnrübel erfahre. „Der erſte der ſie alſo wußte. war Felix. Der Bürger- meiſter war ſo unvorſichtig, ihm grinſend und an ſeinem herab— hängenden Schnurrbart zwirbelnd, zu einem Briefe zu gratu⸗ lieren, den Felix ſchon bald aus Südamerika erhielt. Dieſer hatte nämlich nicht damit gerechnet, daß ein Antwortbrief höchſt— wahrſcheinlich die Abſenderadreſſe tragen würde, daß er durch die Hände des Poſthalters von Dinglsdorf gehen würde, und daß dieſer Poſthalter vom ſchlauen Bürgermeiſter dahin in⸗ ſtruiert ſein konnte, der Eingang eines gewöhnlichen Brieſes an Privatperſonen und die auf der Rückſeite dieſes Briefes ſtehende Abſenderadreſſe hätten nichts mit dem Amtsgeheimnis zu tun. Der zweite, der um den Aufenthalt der Jungfer wiſſen mußte, war Dominik Huber. Aber bei dem mußte nicht alles in Ordnung ſein. Es hatte nicht verborgen bleiben können, wie forſch er beim Bürgermeiſter ſelbſt dann in Neuſtadt und end⸗ lich in ſeinem eigenen Hauſe die Sache in die Hand genommen. Schließlich iſt ein Koloß wie der Huber kein Geiſt, der ſich unſichtbar machen kann, und wenn man Geſinde im Hauſe hat, das mit Argusaugen und Luxohren umhergeht, darf man mit ſeinen Söhnen und Töchtern keine Szenen heraufbeſchwören, wie ſie auf dem Huberhof nun ſchon faſt jeden Tag vorkamen. Der dritte Mitwiſſer war nun Sulger ſelbſt. Zehn Mark hatte er dem Poſthalter dafür in die Hand gedrückt, daß der gewiſſenhafte und treue Beamte jeden Brief, der einging, drei— mal in ſeinen Händen herumdrehte, zumal jeden, der eine aus— ländiſche Briefmarke trug; denn das war ſchon bald bekannt geworden, daß Barbara Siebzhnrübel nach Amerika gefahren und nicht zurückaekebrt war. e e 9 Katz, der kürzlich unter dem Verdacht verhaftet worden war, gegen die Faſerſtoffverordnung dadurch gefehlt zu haben, daß er ſich in nicht handelsüblicher Weiſe in den. Verkaufsprozeß einſchaltete. Der aus Bad Wildungen ge⸗ bürtige Angeklagte, der in der Textilbranche in die Lehre ging und ſich im vorigen Jahre in Halle a d. S ſelbſtändig machte, dort aus unbekanten Gründen nach Frankfurt ver⸗ zog, hatte hier in der Kaiſerſtraße ein möbliertes Zimmer gemietet, das zugleich Wohnzimmer, Büro, Verkaufsraum und Lager war. In der Zeit vom 27. Oktober bis 3. No⸗ nember kaufte er für 12000 RM Kleiderſtoffe aus einer Liquidation. Da hier Ware vom Großhändler zum Groß— händler ging, hätte ſie von ihm nur zum Einkaufspreis weiterveräußert werden dürfen. Ein Sachverſtändiger be⸗ rechnete, daß der Angeklagte mit einem Verdienſt von 1598 RM weiterverkauft hat, daß alſo die Ware durchſchnittlich um 13,3 Prozent verteuert wurde. Das Gericht verurteilte den Beſchuldigten wegen vorſätzlichen Vergehens gegen die Paragraphen 14 und 16 des Faſerſtoffgeſetzes zu drei Mo⸗ naten Gefänanis und 3000 RM Geldſtrafe. ** Frankfurt a. M.(Wegen ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung ins Zuchthaus.) Der 24jährige Otto Rauſch aus Kaſſel kam im Januar 1934 im Auftrag eines Marburger Verlagsbuchhändlers mit einem gleichaltrigen Kaſſeler Ge⸗ noſſen zum Vertrieb von Büchern nach Frankfurt. Als die Geſchäfte ſchlecht gingen, ſchickten die beiden, um ſich in den Beſitz der Proviſionsgebühr zu ſetzen, einen fingierten Be⸗ ſtellſchein der„Dresdner Bank“ mit der Unterſchrift„Schnei⸗ der“ an ihren Auftraggeber. Der Verleger erfuhr von der Urkundenfälſchung und erſtattete Anzeige. Martin verbüßt augenblicklich eine Gefängnisſtrafe in Preungesheim. Sein Komplize, Otto Rauſch, ſitzt gleichfalls wegen früherer Pro— viſionsſchwindeleien im Gefängnis. Im Frankfurter Fall wurde er mangels Beweiſes freigeſprochen. Der Fall Rauſch kam jetzt auf die Berufung der Staatsanwaltſchaft hin zur erneuten Verhandlung vor der Marburger Großen Straf⸗ kammer. Rauſch beſtreitet jede Mitwirkung an der fraglichen Fälſchung. Der Schriftſachverſtändige konnte aber den Nach⸗ weis führen, daß die gefälſchte Unterſchrift„Schneider“ die charakteriſtiſchen Merkmale von Rauſchs Schrift trägt. Das Gericht hob die Freiſprechung der Vorinſtanz auf und ver⸗ urteilte den Angeklagten wegen ſchwerer Urkundenfälſchung im Rückfall in Tateinheit mit Betrugsverſuch zu zwei Jahren Zuchthaus. Die in Kaſſel erkannte Gefängnisſtrafe von neun Monaten iſt in dieſe Strafe einbezogen. Die Haft bleibt aufrechterhalten. Der Verurteilte wird vermutlich Reviſion einlegen. ** Frankfurt a. M.(Zum Verbot des„Bundes freireligiöſer Gemeinden Deutſchlands.“) Die Freie Religionsgemeinſchaft Deutſchlands, Sitz Frank⸗ furt a. M., teilt mit, daß ſie mit dem auf Anordnung des preußiſchen Miniſterpräſidenten vom 20. November 1934 verbotenen„Bund freireligiöſer Gemeinden Deutſchlands“ nichts zu tun habe, da die ihrer Gemeinſchaft angehörenden freireligiöſen Gemeinden Deutſchlands die poſitiven Werte des Chriſtentums im Sinne deutſchen Weſens bejahen und ihren religiöſen Charakter erhalten haben. Von dem Verbot werde die„Freie Religionsgemeinſchaft Deutſchlands“, Sitz Frankfurt a. M., daher nicht betroffen. Ener fur aue, Aue fur einen, das iſt der Kampfruf der NS. Der Notar Fries und der Redakteur Schwarz, verhei— ratete, biedere Männer in der Ruhe eines geſicherten Einkom⸗ mens und eines geordneten Haushaltes, hatten der Sache, nachdem der Freund in die Erde verſenkt und das Teſt ment veröffentlicht worden war, ihren Lauf gelaſſen. Dem Notar fiel es zwar erſt nach drei Tagen ein, daß er die Wohnung des Erblaſſers ſchließen laſſen mußte. Aber ſeit wann war es in Dingelsdorf je vorgekommen, daß einer unbefugt in die Woh⸗ nung eines anderen ging? So beauftragte er ſeinen Büro⸗ vorſteher, gelegentlich einmal nachzuſehen, ob das Haus des Verſtorbenen geſchloſſen ſei, was dann auch gelegentlich geſchah. Vierzehn Tage, alſo nach der Veröffentlichung des Teſta⸗ mentes, erhielt Notar Fries aus Rio grande do Sul einen Brief, in dem ſich Fräulein Barabra Siebzehnrübel für Be⸗ mühungen um ihren verſtorbenen Onkel bedankte. Sie teilte mit, daß ſie in den allernächſten Tagen nach Deutſchland ab⸗ reiſe. In etwa einer Woche werde ſie in Dingelsdorf eintreffen, um das ihr zugedachte Erbe anzutreten. Der Notar hängte ſich an die Strippe und rief ſeinen Freund Schwarz an. „Du, ich muß dir gratulieren.“ „Wozu, hab' ich einen Orden bekommen, oder das große Los, oder 2 „Nein, zur Verbreitung deines Käſeblattes.“ „Wie verſtehe ich das?“ 8 „Barbara Siebzehnrübel hat in Südamerika und zwar in Rio grande do Sul das Teſtament im Dingelsdorfer Landboten geleſen. Heute erhalte ich einen Brief von ihr. Sie dankt, ſie wird kommen, ſehen und erben.“ „Iſt nicht möglich. In— wie ſagteſt du?— Rio— grande do Sul?— Richtig, da war der Onkel ja auch eine Zeitlang. Da müßte ich doch einen Propagandafeldzug für den Landboten einleiten. Teufel noch mal, das iſt eine Idee. Ja, und, und, und ſie kommt, ſchreibt ſie. Kannſt du mir den Brief nicht für eine halbe Stunde überlaſſen? Das gibt ja eine neue Senſation. Ja?— Bekommſt du wieder, natürlich.— Ich verſtehe für deine Akten. Ich ſchicke gleich meinen Laufburſchen. Danke für den Anruf— auf Wiederhören.“ Am folgenden Tage ſtand auf der erſten Seite des Land— boten zu leſen: Barbara die unterwegs. Bei dem Nachlaßverwalter unſeres vor kurzem ver⸗ ſtorbenen Mitbürgers Johannes Siebzeharüdel, dem Rechts- anwalt und Notar Fries in Neuſtadt, wiſt geſtern ein Brief aus Südameriaka eingetroffen, in dem Fräulein Barbara Siebzehnrübel mitteilt, daß ſie im Dingelsdorfer Landboten das Teſtament ihres Onkels geleſen habe Sie dankt allen, die ſich um den leider verſtorbenen Onkel bemüht haben, und hofft in etwa einer Woche in ihrer ge⸗ liebten Heimat zu ſein. Ihre genaue Ankunft in Dingelsdorf werde ſie telegraphiſch mitteilen. Wie ſo oft, ſo hat der brave Landbote auch diesmal wie⸗ der die Brücke zwiſchen Heimat und Fremde geſchlagen. Er iſt ſtolz darauf, einer Mitbürgerin eine traurige und zugleich frohe Botſchaft über den großen Teich getragen zu haben, und darf erwarten daß ſich alle, die dem Landboten noch fernſtehen, ſeiner Verdienſte um die deutſche Heimat er⸗ 2 und ihn von jetzt an regelmäßig in ihr Haus be— ellen. Die Gemeinde Dingelsdorf aber wird es ſich nicht neh⸗ 2 7 laſſen, ihre heimkehrende Mitbürgerin würdig zu emp⸗ angen. Siebzehnrübel in Heimat (Fortſetzung folgt.) —— F 2 5— 8 2 verbüßt . 800 let Pro⸗ er Fall . l hin zur Sttaf⸗ taglichen f Nach- der“ die qt. Das ind ver⸗ ſlſcung Jahren on gun t bleibt Neviſion indes nds“ Ftank⸗ ing des r 1934 hlands“ jrenden Verte en und Verbot % Sißz N erhei⸗ nom Cace t rnent Molar ung des t ts in e Voh⸗ Büro us dez gechch. Teta einen it Be. e eilte nd ab⸗ teeſſen ſeinen gtoße war in boten dankt, b— b eine ir den . N, Biief e hee 00 chen Land 500 2 Arbeitsschutz in den Betrieben! Arbeitsſchutz in den Betrieben iſt Dienſt an der Volksgeſundheit. Die N.S.⸗ Volkswohlfahrt hat durch ein beſonderes Amt ſich die Anfallverhütung beſonders angelegen ſein laſſen, mit Recht; denn die Statiſtiken zeigen leider immer noch ſchwere Unglücksfälle in den Betrieben auf. Der Nationalſozialismus, der den deutſchen Arbeiter von Marxismus und Reaktion befreit hat, will auch auf dem Gebiete der Volksgeſundheit bahnbrechend ſein. Wir erleben in dieſen Tagen die heißen Bemühungen des Amtes„Schönheit der Arbeit“ um Schaffung menſchenwürdiger Arbeitsplätze. And gerade auf dem Gebiet der Unfallverhü⸗ tung können die Mitglieder der D. A. F. an ihren Arbeitsſtellen vieles erreichen, wenn ſie auch hier mit Elan ſich für dieſes Ziel einſetzen. In der Werkſtatt, im Lagerraum, im Büro gibt es überall Gelegenheit dazu. Auch die Bekämpfung der Berufskrankheiten gehört hierher, wobei durch Hygiene und Vexmeidung altgewohnter Fehler vieles geleiſtet werden kann. Die Arbeitsplatzgeſtaltung im Büro und im Betrieb muß ſchon gegen Unfall und Krankheit vorbeugen. Vom richtig eingerichteten Arbeits⸗ platz hängt manches ab. Günſtig angebrachte, nicht zu grelle Lampen werden die Augen ſchonen. Zudem iſt die Geſundheit des Menſchen abhängig von der Temperatur, der Feuchtigkeit und dem Druck der Luft. Die günſtigſten Be⸗ dingungen liegen für die Temperatur bei 15 bis 20 Grad Celſius, die relative Feuchtig⸗ keit ſoll 40 bis 60 v. H. betragen, und ein drei⸗ maliger Luftwechſel in der Stunde iſt für menſchengefüllte Räume dringend zu empfehlen. „Helft Unfälle verhüten!“ Dieſe Mahnung hören wir immer wieder. Sie richtet ſich an alle Arbeitskameraden. Denn durch gegenſeitige Rückſichtnahme und Aufklärung können hier Wunder geſchehen. Du ſollſt ſelbſt an deinem Arbeitsplatz Vorſchläge machen für Verbeſſerun⸗ gen an den Werdkſtatteinrichtungen! In jedem Betrieb wird es natürlich ſeiner Eigenart ent⸗ ſprechend beſondere Vorkehrungen gegen Unfall geben müſſen. Schon bei der Werkzeugausgabe muß die Aufmerkſamkeit beginnen, die immer Unfälle verhütet. Paſſendes Werkzeug zu be⸗ nutzen iſt eine Grundregel; ſo wird ein Holz⸗ hammer aus einem Stück leicht platzen, während ein zweiteiliger Griff bedeutend widerſtands⸗ fähiger iſt. Auch der Schutz vor der Maſchine iſt oft unerläßlich, wenn ſie nicht gefährlich werden ſoll. Schutzgitter für Kreisſägen, Sicher⸗ heitsklinken für Droſſel⸗, Schutzbretter an Schlagmaſchinen, das müſſen Selbſtverſtändlich⸗ keiten auch im kleinſten Betriebe werden, eben⸗ ſo wie gutgekapſelte laufende Teile an Bohr⸗ und Schneidemaſchinen. Leichtſinn bringt Unfall und Tod! Biſt du krank und gehſt doch in deinen Betrieb, ſo kannſt du Verderben bringen. Ein beſonderes Kapitel iſt die Schutzbrille, die noch viel zu wenig angewandt wird. Auch Sicherheitslampen als Warnungszeichen an be⸗ lebten Betriebspunkten fehlen oft. Auch beim Ring am Finger hakt bei gewiſſen Arbeiten der Unfallteufel gern ein. Unfallſchutzſchuhe ſind vielfach gegen Fußverletzungen am Platz, genau ſo wie enganliegende Kleidung und Kopf⸗ hauben an der Bohrmaſchine vor Unfall ſchützen. An Schutzmaterial darf auf keinen Fall ge⸗ ſpart werden. Hierher gehören Atemluftfilter zum Schutz beim Arbeiten mit Giften, Gas⸗ masken für chemiſche Betriebe und dergleichen. Die Beachtung der Unfallverhütungs⸗ vorſchriften iſt moraliſche Ehrenpflicht für jeden Arbeiter, wie der Anfallſchutz für jeden Betriebsführer. Schafft Schutzhauben am Großdreſcher(für die Landarbeiter), ſtellt keine ſchadhaften Leitern auf! In jeden größeren Betrieb gehört eine eigene Verbandsſtube mit Tragbahre und reich⸗ galtigem Arzneiſchrank. Trockenlöſcher, Hand⸗ feuerlöſcher gehören an Ort und Stelle. Bildet das Perſonal an Fahrſtühlen fachgemäß aus! Aber auch Technik und Hygiene im Haushalt ſpielt eine Rolle mit, beſonders für Heimarbeiter (Vorſicht bei Bügelarbeiten uſw.). Die richtige Körperhaltung bei der Arbeit iſt wichtig, ſo für Näherinnen und Schuhmacher. Vorſicht bei Bazillengefahr(z. B. gegen den Milzbrand in der Pinſel⸗ und Bürſteninduſtrie)! In Berlin hat der Staat ein ausgezeichnetes Inſtitut geſchaffen, das jedem arbeitenden Menſchen ein Berater und Führer ſein will, das Reichsarbeitsſchutzmuſeum in der Fraun⸗ hoferſtraße in Charlottenburg. Es bietet jedem Arbeitskameraden ein Rüſtzeug, das er in der Praxis gut auswerten kann. Für jeden Amts⸗ walter der D. A. F. muß es eine Ehrenpflicht ſein. hier Pionierarbeit zu leiſten. R. I. Arbeiter und Nation Die Eingliederung des Betriebes in das Leben der Nation Von der Geſtaltung des Arbeitslebens im Einzelbetrieb muß und wird die Ge⸗ ſtaltung der geſamten Volkswirtſchaft abhängen. Notwendig iſt deshalb, daß der frühere Gegen⸗ ſatz zwiſchen„Arbeitgeber“ und„Arbeitnehmer“ beſeitigt wird. Im Geſetz kommt dies bereits darin zum Ausdruck, daß in der Bezeichnung an die Stelle des Arbeitgebers der Unter⸗ nehmer getreten iſt, an die Stelle des Arbeit⸗ nehmers das Gefolgſchaftsmitglied. Der Unter⸗ nehmer iſt Führer des Betriebes. Betriebs⸗ führer ſein verpflichtet vor allem zur Fürſorge für die Gefolgſchaft. Die Gefolgſchaft ihrerſeits ſoll dem Betriebs⸗ führer folgen. Dieſes Folgen der Gefolgſchaft iſt aber ſelbſtverſtändlich nicht ein widerſpruchs⸗ loſer hündiſcher Gehorſam, ſondern kann ſich nur auf gegenſeitiges Vertrauen gründen. Dieſes Vertrauen, das ſich auf der gegenſeitigen Achtung vor der Arbeitsleiſtung des anderen aufbaut und weiter begründet iſt in der Er⸗ füllung der Fürſorgepflicht des Betriebsführers gegenüber der Gefolgſchaft, ſchafft Treue. Aus einer langjährigen treuen, vertrauensvollen und kameradſchaftlichen Zuſammenarbeit er⸗ wächſt die perſönliche Verbundenheit mit dem Schickſal des Betriebes, erwächſt aber auch wieder ein neuer Inhalt für die Arbeit des einzelnen. Die Arbeit iſt wieder beſeelt, ſie hat ihren uralten Adel wieder erlangt. Der Arbeiter iſt anerkanntes und wertvolles Mit⸗ glied der Gemeinſchaft geworden, der Klaſſen⸗ kampf iſt beſeitigt. Selbſtverſtändlich müſſen auch heute für die Beziehung der arbeitenden Menſchen innerhalb. eines Betriebes organiſatoriſche Formen ge— funden werden. Das Geſetz beſtimmt deshalb, daß in jedem Betrieb, indem in der Regel min- deſtens 20 Gefolgſchaftsmitglieder beſchäftigt ſind, eine Betriebsordnung zu erlaſſen iſt, und zwar von dem Führer des Betriebes. Von ſeinem Verantwortungsbewußtſein und ſeinem ſozialen Empfinden wird die Betriebsordnung Zeugnis ablegen. Ein Betriebsführer, der das Recht, die Betriebsordnung aufzuſtellen, dazu mißbraucht, nach altem kapitaliſtiſchen Prinzip nur Rechte für ſich zu ſchaffen, und der Gefolg⸗ ſchaft lediglich Pflichten aufzuerlegen, ſie aus⸗ zunutzen, hat im nationalſozialiſtiſchen Staate nichts zu ſuchen. Gegen einen derartigen Mißbrauch bietet das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ent⸗ ſprechenden Schutz. Gegen die Entſcheidungen des Betriebsführers über die Geſtaltung der Betriebsordnung kann die Mehrheit des Ver⸗ trauensrates den Treuhänder der Arbeit un⸗ verzüglich ſchriftlich anrufen, wenn die Ent⸗ ſcheidungen mit den wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen des Betriebes nicht vereinbar erſcheinen. Der Vertrauensrat iſt etwas gänzlich anderes als der frühere Be⸗ triebsrat. Sein Name kennzeichnet ihn bereits als eine Einrichtung, um zu raten und Ver⸗ trauen zu ſchaffen, zu erhalten und zu fördern. Zur Aufgabe des Vertrauensrates gehört Cha⸗ rakter, perſönlicher Mut zum Einſtehen für die gerechte Sache, Sachkenntnis und Kenntnis der beſonderen Verhältniſſe des Betriebes und ſeiner Möglichkeiten, gehört vor allem aber eine wahre nationalſozialiſtiſche Geſinnung. Ganz bewußt ſieht das Geſetz die Bildung des Ver⸗ trauensrates nur für ſolche Betriebe vor, die in der Regel mindeſtens 20 Gefolgſchaftsmit⸗ glieder beſchäftigen. In kleineren Betrieben kann und muß ein ſo weitgehendes perſönliches und kameradſchaftliches Verhältnis geſchaffen werden, daß auf den Vertrauensrat als Ver⸗ bindungsmann verzichtet werden kann. Die neue Ordnung der nationalen Arbeit verlangt unbedingte Autorität. Verſtöße gegen dieſe Autorität, vor allem Mißbräuche, der dem Unternehmer eingeräumten Führerſtellung wer⸗ den nach dem Geſetz ebenfalls geahndet. Dar⸗ über zu wachen, daß dieſe Verſtöße und Miß⸗ bräuche unterbleiben, iſt Pflicht des Treuhänders. Zwei beſonders wichtige Aufgaben hat der Treu⸗ händer, einmal Tarifordnungen feſtzuſetzen und zum andern bei Verſtößen gegen die ſoziale Ehre die Eröffnung eines Verfahrens vor dem ſozialen Ehrengericht zu beantragen. Tarifordnungen ſind nicht mehr Gegenſtand des Kampfes. Sie werden heute überhaupt nur erlaſſen, wenn eine dringende Notwendigkeit für ſie beſteht. Arbeitsfrieden iſt das Ziel, auf das die Aufgabe des Treuhänders und alle ſeine Entſcheidungen gerichtet ſind. Mit Hilfe der ſozialen Ehrengerichtsbarkeit wird die ſoziale Ehre des einzelnen und des Volkes geſchützt, mit ihr vollendet ſich das Ethos des Geſetzes, das die Ordnung der nationalen Arbeit be⸗ ſtimmt. Bedeutung der untersten Einheit der N.. B. O. Vom rechtlichen Geſichtspunkte aus be⸗ trachtet iſt der Betriebszellenobmann der von der zuſtändigen P. O.⸗Dienſtſtelle ernannte Leiter der N. S.⸗Betriebszelle des Betriebes, in dem er ſelbſt als Angehöriger der Gefolgſchaft tätig iſt. Anbedingte Vorausſetzung ſeiner Amts⸗ ſtellung iſt ſomit ſeine eigene Betriebszugehörig⸗ keit. Nicht erforderlich iſt dagegen, daß er zu⸗ gleich auch noch dem Vertrauensrat als Mit⸗ glied angehört. Jedoch wird es ſich aus ver⸗ ſchiedenen Gründen empfehlen, den Obmann der N. S.⸗Betriebszelle in den Vertrauensrat zu berufen. So iſt auch regelmäßig der Betriebs⸗ zellenobmann an erſter Stelle auf die Liſte der vorzuſchlagenden Vertrauensmänner geſetzt wor⸗ den. Allerdings bringt ſeine Amtsſtellung den Be⸗ triebszellenobmann lediglich in Beziehung zu den Dienſtſtellen der Partei, nicht aber zum Betriebe im engeren Sinne. Demzufolge kommt dem Umſtande, daß ein Ge⸗ folgſchaftsmann das Amt des Betriebszellenob⸗ manns bekleidet, keinerlei Einfluß auf ſeine gleichzeitige Zugehörigkeit zum Vertrauensrat zu. Dies um ſo mehr, als die Aufgabenkreiſe der beiden Amter ſchon ihrem Weſen nach grundverſchieden ſind. Während nämlich der Vertrauensmann das gegenſeitige Vertrauen innerhalb der Betriebsgemeinſchaft zu vertiefen und überdies die ſozialen Belange der Gefolg⸗ ſchaft wahrzunehmen hat, obliegt es dem Be⸗ triebszellenobmann in erſter Linie, die poli⸗ tiſche und weltanſchauliche Führung im Be⸗ triebe zu übernehmen. Das Amt des Betriebszellenobmannes iſt da⸗ her ein überwiegend politiſches und ſeine Be⸗ rufung eine rein interne Angelegenheit der N. S. B. O. und damit der Partei. Weder der Unternehmer noch der Führer des Betriebes haben irgendwelchen Einfluß auf die in Frage kommenden Vorgänge. Das rechtliche Verhältnis zwiſchen dem Ob⸗ mann der N. S.⸗Betriebszelle und dem Be⸗ triebsführer hat allerdings bis heute noch keine geſetzliche Regelung gefunden, ſo daß ſich allgemeine Grundſätze nicht aufſtellen laſſen. Dies muß inſofern bedauerlich erſcheinen, als demzufolge die Rechtsſtellung des Betriebs⸗ zellenobmannes eine im Verhältnis zu der Be⸗ deutung ſeines Amtes keineswegs geſicherte an— zuſehen iſt. Genießt doch der Obmann der N. S.⸗Betriebszelle keinerlei beſonderen Kündi⸗ gungsſchutz, es ſei denn, daß er gleichzeitig dem Vertrauensrat angehört. Sonach kann er wie jeder andere Gefolgſchaftsangehörige entlaſſen werden und nur, wenn in ſeiner Perſon die Vorausſetzung einer einjährigen Betriebszuge⸗ b— hörigkeit gegeben iſt, gemäߧ 56 des Arbeits⸗ ordnungsgeſetzes Klage auf Widerruf der Kündi⸗ gung erheben. Lediglich wenn die Kündigung des Betriebszellenobmannes nachweisbar aus dem Grunde erfolgt iſt, weil er zum Zellen⸗ obmann berufen oder als ſolcher in einer dem Unternehmer mißliebigen Weiſe tätig geworden war, iſt in ihr eine ſittenwidrige Maßregelung zu erblicken, die nach§ 138 B. G.B. der Nichtig⸗ keit anheimfällt. Dieſer Rechtszuſtand kann nicht als be⸗ friedigend anerkannt werden. Es geht keines⸗ wegs an, die Amtsträger der N. S. B. O. eines an und für ſich ſelbſtverſtändlichen Kündigungs⸗ ſchutzes entbehren zu laſſen. Das Amt des Betriebszellenobmannes iſt ein politiſches. Demzufolge haben über Recht oder Unrecht ſeines Handelns nicht der Unter⸗ nehmer oder das Arbeitsgericht, ſondern einzig und allein die übergeordneten P. O.⸗ und N. S. B.O.⸗Dienſtſtellen zu entſcheiden. Es iſt daher zu wünſchen, daß der Geſetzgeber recht bald im Wege einer Durchführungsverordnung auch dem Obmann der N. S.-Betriebszelle einen uneingeſchränkten Kündigungsſchutz während der Dauer ſeiner Amtswaltertätigkeit zuteil werden läßt. Was den Aufgabenkreis des Betriebszellen⸗ obmannes anbetrifft, ſo ſei zunächſt kurz auf die im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit getroffene Regelung eingegangen. In ent⸗ ſprechender Würdigung der hervorgehobenen Stellung der N. S. B. O. im geſamten Arbeits⸗ leben ordnet§ 9 an, daß der Obmann der N.S.⸗ Betriebszelle regelmäßig im März jeden Jahres oder auch außerhalb dieſer Zeit im Bedarfs⸗ falle gemeinſam mit dem Führer des Betriebes die Vorſchlagsliſte der Vertrauensmänner auf⸗ zuſtellen hat. Gerade die Tatſache, daß der Be⸗ triebsführer nicht von ſich aus den Vertrauens⸗ rat errichten kann, zeigt, welch hohe Bedeutung das Arbeitsordnungsgeſetz der unterſten Einheit der N. S. B. O. beimißt. Kein Betriebsange⸗ höriger kann Mitglied des Vertrauensrates werden, der nicht das uneingeſchränkte Vertrauen des Zellenobmannes genießt. Darüber hinaus iſt ihm auch mittelbar inſofern ein Einfluß auf die Auswahl der Ar⸗ beitsgerichts⸗ und ſozialen Ehrengerichtsbeiſitzer ſowie der Mitglieder des Sachverſtändigenbei⸗ rates beim Treuhänder der Arbeit eingeräumt worden, als die Deutſche Arbeitsfront für die Beſetzung dieſer Amter Angehörige der Ver⸗ trauensräte vorzuſchlagen hat, die unter Mit⸗ wirkung des Betriebszellenobmannes gebildet worden ſind. In dieſen ſozialrechtlichen Aufgaben erſchöpft ſich aber die Tätigkeit des Betriebszellenob⸗ mannes nicht. Vielmehr liegt ihm in erſter Linie die weltanſchauliche Schulung und poli⸗ tiſche Überwachung im Betriebe ob. Er hat das nationalſozialiſtiſche Gedankengut in den Reihen ſeiner Arbeitskameraden zu vertiefen und dieſe ſo im Geiſte der Volksgemeinſchaft und gegen⸗ ſeitigen Verbundenheit zu erziehen. B. K. eee ee eee edit dae A rr N 8 —. 7˙*¾‚R» 2 Anjere Saar 1935 Aufruf für das neue Jahrbuch Immer näher rückt der große Schickſalstag des deutſchen Saarvolkes. Blatt um Blatt des 100-Tage-Saar⸗Kalenders fällt. An 750 000 Stellen erinnert er an die entſcheidenden Tage des Endkampfes. Dieſer 100-Tage-Kalender ſtellt ein Gemeinſchaftswerk dar, deſſen Erlös dem Winterhilfswerk der Saar zufließt. Er iſt reſtlos ausverkauft. Mit dem 13. Januar iſt aber der Kampf noch nicht beendet! Erſt dann werden die ganzen Probleme aufgerollt. Das ganze nächſte Jahr wird noch im Zeichen der Saar ſtehen. Dieſen Kampf auch vom Volke her zu unterſtützen, dient das neue Werk, das in dieſen Tagen zum Vertrieb 2 kommen wird. Es iſt das Jahrbuch„Unſere Saar 1935“. Erprobte Kämpfer des Saarlandes, Arbeiter, Wirt⸗ ſchaftsführer, Journaliſten und Künſtler haben es geſchaffen. In volkstümlicher Weiſe werden alle Fragen des Saarlandes behandelt, die das ganze Jahr 1935 beherrſchen werden. Auch der Erlös dieſes Jahrbuches es koſtet eine Mark fließt dem Winterhilfswerk der Saar zu, das in der Haupt- ſache mit dieſen Mitteln aufgebaut wird. Darum ergeht heute wieder der Appell an das Volk und alle Parteidienſtſtellen, Behörden und den Buchhandel, mitzuhelfen, daß dieſes neue Jahrbuch jeden Volksgenoſſen an das Schickſalsjahr unſerer Saar mahnt und ihn über ihre großen Aufgaben unterrichtet. Beſtellungen werden ſofort entgegengenommen. Auch die noch nicht ausgeführten Auf⸗ träge für den ausverkauften 100-Tage-Kalender werden mit dieſem Jahrbuch beliefert. Es iſt das einzige offiziell zuge— laſſene Jahrbuch der Saar des ganzen Reiches. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. November 1934. Worte in die Zeit. Nirgends vergeſſe man, aus welchem Klima ein Volk 77 kam, welche Lebensart es mitbrachte, welches Land es vor ſich fand, mit welchen Völkern es ſich vermiſchte, welche Revolutionen es in ſeinem neuen Sitz durchlebt hat. Würde dieſes unterſuchende Kalkül durch die gewiſſen Jahrhunderte fortgeſetzt, ſo ließen ſich vielleicht auch Schlüſſe auf jene älteren Völkerzüge machen, die wir nur aus Sagen alter Schriftſteller oder aus Uebereinſtimmungen der Mythologie und Sprache kennen: denn im Grunde ſind alle oder doch die meiſten Nationen der Erde früher oder ſpäter gewandert. Und ſo bekämen wir mit einigen Karten zur Anſchauung eine phyſiſch⸗geographiſche Geſchichte der Abſtammung und Ver⸗ artung unſeres Geſchlechts nach Klimaten und Zeiten, die Schritt vor Schritt die richtigen Reſultate gewähren müßte.“ Herder. * Vortrag. Morgen Freitag abend findet im Engelſaal auf Veranlaſſung des Reichsnährſtandes Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau ein Vortrag mit Filmvorführungen über„Düngungsfragen“ ſtatt. Landwirte und Intereſ⸗ ſenten ſeien auch an dieſer Stelle auf den Vortrag auf- merkſam gemacht. * Ausſtellung„Die Kunſt im chriſtlichen Heim“. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß der vorbereitende Lichtbildervortrag heute Donnerstag abend um 8 Uhr bei den Engl. Frl. für Männer und Jung⸗ männer wiederholt wird. Die Frauen waren am Montag ſehr zahlreich erſchienen. Die Ausführungen über Krippen⸗ bau und chriſtliche Kunſt verdienen auch mit Recht größte Beachtung. Opfertag des deutſchen Sportes. Der zweite Opfertag des deutſchen Sportes wird nun am kommenden Sonntag u. a. auch von dem Fachamt für Handball im Reichsbund für Leibesübungen durchgeführt. Die Handballer ſtellen ſich genau ſo, wie es die Fußballſpieler bereits am Bußtage taten, in den Dienſt der Winterhilfe. Am hieſigen Ort findet das Spiel vormittags 10.45 Uhr auf dem Stadion am Lorſcherweg ſtatt zwiſchen einer Auswahlmannſchaft der Turnvereine Waldhof— Käfertal— Sandhofen und der kom⸗ binierten Mannſchaft Turnverein— Amicitia Viernheim. Das Amt für Volkswohlfahrt und Bürgermeiſterei rufen zu einem guten Beſuch des Spieles auf, mit Rückſicht auf den edlen Zweck, der damit verfolgt wird. In die Liſte der ſäumigen Steuerzahler wird aufgenommen werden, wer am 1. Januar 1935 mit Steuer⸗ zahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1935 rückſtändig iſt oder es im Jahr 1935 hinſichtlich einer Zahlung oder Vorauszahlung zu einer zweitmaligen Mahnung kommen läßt. Es liegt deshalb im Intereſſe eines jeden Steuerpflichtigen, die vorhandenen Steuerrückſtände ſobald wie möglich, ſpä⸗ teſtens bis Ende Dezember 1934, reſtlos zu beſeitigen und ab Januar 1935 die einzelnen Steuerzahlungen ſtets pünkt⸗ lich zu entrichten. Die Steuerzahlungen ſind möglichſt nicht durch Bargeld, ſondern durch Poſtſcheck, Ueberweiſung, Zahlkarte oder dergl. zu entrichten. Auf der Rückſeite des Ueberweiſungsabſchnittes oder dergl. muß ſtets vollſtändig genau angegeben werden, wofür die Zahlung dient. Verkaufsſonntage vor Weihnachten. Das Po⸗ lizeiamt Viernheim teilt mit: In dieſem Jahre können die Verkaufsſtellen an drei Sonntagen vor Weihnachten, d. i. am 9., 16. und 23. Dezember offengehalten werden, wobei das Geſetz vom 13. Dezember 1929 über den Ladenſchluß am 24. Dezember beſonders zu beachten iſt. Hiernach dürfen offene Verkaufsſtellen am 24. Dezember nur bis 17 Uhr, Verkaufsſtellen, die ausſchließlich oder überwiegend Lebens⸗ mittel, Genußmittel oder Blumen verkaufen, bis 18 Uhr für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. Die beim Laden⸗ ſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Mehr als drei Verkaufsſonntage dürfen im Dezember für keine Branche in Betracht kommen. Die Feierſunde der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude Orisgruppe Viernheim Mit der Gründung der vom Führer gewollten und vom Reichsleiter des Reichsorganiſationsamtes der NSDAP., Dr. Robert Ley am 27. November 1933 ins Leben gerufenen Nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird dem deutſchen Arbeiter zu der Gleichberechtigung, die ihm am 30. Januar 1933 auf politiſchem Gebiete entſtand, die Gleichberechtigung auf kulturellem Gebiete bereitet. Am Dienstag abend, als dem Gründungstag der NS.⸗ Gemeinſchaft„K. d. F.“ fand im Karpfenſaale eine Feier- ſtunde ſtatt, die von Weſen und Art dieſer nat. ſoz. Kultur— einrichtung Zeugnis gab. Ortswalter Pg. Braun begrüßte die erſchienenen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, dabei hinweiſend auf die Ziele der NSG.„Kraft durch Freude“, wie auch ſolche in den abgegebenen Broſchüren behandelt ſind. Für dieſe Feierſtunde hatten ſich die hieſigen Geſang— vereine, ſowie der Turnverein und Radfahrerverein„Ein— tracht“ in den Dienſt der gemeinſchaftlichen Sache geſtellt. Die Feier wurde umrahmt mit muſikaliſchen Darbietungen der Kapelle Schwarz-Weiß. Der Männergeſangverein 1846 brachte die Chöre„Dem ſchönſten Lande“ und„Horch, was kommt von draußen rein“, die Sänger-Einheit„Mein Dorf“ und„Trutzgeſang“, der Liederkranz„Brüder in Not“ und „Kein ſchöner Land“, die Sängertreue„Maiennacht“ und „Friſch auf“, der Sängerbund-Flora„Reſchberg'ſcher Reiter“ und„O wie herbe iſt das Scheiden“ zum Vortrag. Der Maſſenchor ſang wuchtig„Die Mahnung“. Die Turnerinnen und Turner des Turnvereins verſchönerten die Stunden durch Reigen bezw. Pferd- und Reckübungen, ebenſo die Damen— und Herren⸗Reigen des Radfahrervereins„Eintracht“. Das ganze Programm zielte auf Geſamtleiſtungen ab, um ſo den idealen Gemeinſchaftsgeiſt der NSG.„Kraft durch Freude“ herauszuſtellen. Mit voller Ueberzeugung konnte Ortswalter Pg. Braun nach Ablauf des Programms, und nachdem er allen Mitwirkenden herzlichſten Dank ſagte, feſtſtellen, daß Alle zum vollen Gelingen dieſer Feier und ſomit zur geiſtigen Erholung des deutſchen Arbeiters beigetragen haben. Mit „Sieg Heil“ unſerem Führer, dem Horſt Weſſel- und Saar- lied ging dieſer Gründungstag zu Ende. Ein kurzes Tänz- chen ſchloß ſich an. Es war eine Feierſtunde der deutſchen Volksgemeinſchaft. * „Geſunde Frauen durch Leibesübung“. Der Turnverein beginnt am 5. Dezember in der Sporthalle am Lorſcherweg unter Leitung von Frl. Hammel das Frauen⸗ turnen. Wir verweiſen auf Anzeige im Vereinsanzeiger. — Das Schlußlicht. Dein Fahrzeug muß an der Rück⸗ ſeite ein rotes Schlußlicht haben, außerdem ein Kennzeichen, das ſo beleuchtet ſein muß, daß es in einer Entfernung von 15 Metern noch gut lesbar iſt. Jedes zweite Fahrzeug im Verkehr hat ein ungenügend beleuchtetes Kennzeichen(meiſt müßte nur die Lampe gereinigt oder das Kennzeichen wieder zurechtgebogen werden!); und da wunderſt Du Dich, wenn die Polizei nach allen Ermahnungen Dir Scherereien und Strafzettel bringt? Krafträder bis zu 200 cem Hubraum (führerſcheinfreie Räder) können ſtatt dem Schlußlicht einen Rückſtrahler führen. Nad fahrerpflichten In den Ausführungsanweiſungen der Reichs-Straßen⸗ berkehrs-Ordnung heißt es u. a.: Der Radfahrer darf die Lenkſtange nicht loslaſſen und die Füße beim Fahren nicht von den Tretkurbeln entfernen. Das Anhängen an andere Fahrzeuge iſt verboten. Radfahrer müſſen einzeln hintereinander herfahren, wenn der Verkehr ſonſt behindert werden würde. Außerhalb geſchloſſener Ortsteile dürfen Radfahrer auf nicht erhöhten Seitenſtreifen(Banketten) neben der Fahr⸗ bahn fahren, wenn ſie den Fußgängerverkehr hierdurch nicht behindern; auch haben ſie beim Einbiegen von der Seite auf die Fahrbahn beſondere Rückſicht auf den übrigen Ver⸗ kehr zu nehmen. Das Anbinden von Handwagen an Fahrrädern und das Führen von Pferden und Vieh von fahrenden Fahrrädern aus iſt verboten. 3 „Die Saar bleibt deutſch!“ Am Haus der Deutſchen Arbeitsfront in Berlin mahnt dieſes eindrucksvolle Plakat an die Saarabſtimmung. Bauernschaft! Freitag abend 8 Uhr im„Engel“ großer Fllm- vortrag uber Düngungstragen. Nachdem Vortrag wlentige Relchsnänrstands- Bekanntmachungen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Roos, Ortsbauernführer Devijen und im Ausland befindliche Vermögensſtücke anzeigen! Nach dem Volksverratsgeſetz vom 12. Juni 1933 waren Deviſen und im Ausland befindliche Vermögensſtücke ch dem Stand vom 1. Juni 1933 dem Finanzamt anzuzeigen. Die Friſt, in der dieſe Anzeige zu erſtatten war, iſt Ende Oktober 1933 abgelaufen. Es hat ſich aber herausgeſtellt, daß viele Anzeigepflichtige ihrer Anzeigepflicht nicht genügt haben. Daher hat das Steueranpaſſungsgeſetz vom 16. Ok— tober 1934 die Anzeigepflicht bis zum Ablauf des 31. Dezem⸗ ber 1934 verlängert. Die Anzeigefriſt umfaßt nunmehr die Zeit vom 14. Juni 1933(dem Tag, an dem das Volksver ratsgeſetz in Kraft getreten iſt) bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934. Innerhalb dieſer Friſt muß jeder, der am 1. Juni 1933 Deviſen oder im Ausland befindliche Ver— mögensſtücke gehabt hat, dieſe Werte dem Finanzamt anzeigen. Soweit die Anzeige nicht bereits erſtattet worden iſt, 8 ſie bis Ende Dezember 1934 nachgeholt werden. Durch ord— nungsmäßige Anzeige wird Straffreiheit erlangt wegen der Steuer- und Deviſenzuwiderhandlungen, die mit den ange— zeigten Werten mittelbar oder unmittelbar zuſammenhängen. Dieſe Wirkung tritt auch dann ein, wenn bereits ein Er— mittlungs- oder Strafverfahren eingeleitet worden iſt. Eine noch weitergehende Amneſtie gilt für Deviſenzu— widerhandlungen: 1. Hat jemand vor dem 17. Oktober 1934 hinſichtlich an⸗ bietungspflichtiger Werte(Deviſen oder Reichsmark— forderungen gegen Ausländer) eine Deviſenzuwider— handlung begangen und ſtehen ihm dieſe Werte noch zur Verfügung, ſo wird Straffreiheit dadurch erlangt, daß die Werte bis zum 31. Dezember 1934 der Reichs⸗ bank oder einer Deviſenbank angeboten werden. 2. Hat jemand vor dem 17. Oktober 1934 hinſichtlich anbietungspflichtiger Werte(Deviſen oder Reichsmar forderungen gegen Ausländer) eine Deviſenzuwider⸗ handlung begangen, hat er jedoch über die Werte vor dem 17. Oktober 1934 verfügt und iſt dadurch die An⸗ bietung der Werte rechtlich oder tatſächlich unmöglich geworden, ſo tritt Straffreiheit nur dann ein, wenn die Deviſenzuwiderhandlung bis zum Ablauf des 31. De⸗ zember 1934 der Reichsbank angezeigt wird und wenn außerdem innerhalb einer von der Reichsbank zu be⸗ ſtimmenden Friſt Deviſen(Erſatzdeviſen) in Höhe eines Betrages angeboten werden, den die Reichsbank be⸗ ſtimmt. f 3. Deviſen, die der Reichsbank oder einer Deviſenbant bereits angeboten worden ſind, oder bis zum Ablauf des 31. Dezember 1934 angeboten werden, ſind der Anzeigepflicht, die das Volksverratsgeſetz vorſieht, nur dann unterworfen, wenn die Deviſen, betrachtet nach dem Stand vom 1. Juni 1933, zu den im Ausland be⸗ findlichen Vermögensſtücken gehörten. An jedermann ergeht hiermit die folgende Aufforderung: Prüfen Sie nach, ob Sie am 1. Juni 1933 Deviſen oder im Ausland befindliche Vermögensſtücke hatten, die dem Finanzamt angezeigt werden müſſen. Falls Sie mit Deviſen zu tun haben, ſo prüfen Sie ferner nach, ob Ihre Deviſen⸗ angelegenheiten in Ordnung oder ob Deviſenzuwiderhand⸗ lungen zu bereinigen ſind. Wenn Sie im Zweifel darüber ſind, ob Sie dieſe oder jene Werte anzeigen müſſen, oder ob in dieſem oder jenem Punkt Deviſenangelegenheiten zu bereinigen ſind, ſo wenden Sie ſich mit Ihren Zweifeln an ein Finanzamt. Wer bisher mit Deviſen oder mit ausländiſchen Ver⸗ mögen geſündigt hat und bis zum 31. Dezember 1934 von der Möglichkeit, wieder ſteuerehrlich und deviſenehrlich zu werden, nicht Gebrauch macht, ſetzt ſich ſchweren Freiheits⸗ ſtrafen aus. Wetterbericht Die nördliche Depreſſion hat ſich nach Oſten ausgedehnt, gleichzeitig aber auch den europäiſchen Hochdruck an ſeiner Nordoſtſeite zuſammengedrängt. Für Donnerstag und Frei⸗ tag iſt jedoch immer noch trockenes, wenn auch zeitweilig be⸗ decktes und weniger froſtiges Wetter zu erwarten. Radfahrer! Gib rechtzeitig Warnungs- und Haltezeichen. Bei Aenderung der Fahrlrichtung winke frühzeitig ab. Dein Anhalten gib durch Emporſtrecken des Armes rechtzeitig zu erkennen! .. v Steuerterminkalender für Monat Dezember 1934 5. Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Abgabe zur Arbeitsloſen⸗ hilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16.— 30. November ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat November einbehaltenen, Lohnſteuerbeträge, Eheſtands- und Arbeitsloſenhilfe.— Keine Schonfriſt. 10. Umſatzſteuervoranmeldung und Vorauszahlung der Mo⸗ natszahler für Monat November. Schonfriſt bis 17 Dezember. 10. Einkommen- und Körperſchaftsſteuervorauszahlung für das 4. Vierteljahr Kalenderjahr 1934 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuer⸗ ſchuld. Keine Schonfriſt. f 10. ee auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schon⸗ friſt. 20. Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Abgabe zur Arbeitsloſen⸗ hilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 1.15. Dezember, ſofern der Abzug den Betrag von 200.— RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. 25. 5. Ziel Landesſteuer nach dem Vorauszahlungsbeſcheid über heſſ. Staatsſteuern für das Rechnungsjahr 1934. Schonfriſt bis 5. Januar 1935. 1 8 e eee FF ge. N N. 6. Auszu Auszu Konfel Mand Haſeln Kokost 0 2 Litro 0 1 Kunſtl 1 Erdnu Echwe Leben U Adol 22 2 Bekanntmachung* . Betr.: Handballſpiel zu Gunſten der Winter- eg hilfe. Am Sonntag, den 2. Dezember 1934, werden zu Gun hren ſten des Winterhilfswerkes vom Reichsbund für Leibes⸗ 5 übungen, Fachamt für Handball, Wettſpiele ausgetragen. * Am hieſigen Ort findet das Spiel vormittags 10.45 Uhr auf dem Stadion am Lorſcherweg ſtatt zwiſchen einer ahlmannſchaft der Turnvereine Waldhof. Käfertal idhofen und der kombinierten Mannſchaft Turnverein Amicitia Viernheim. Wir empfehlen allen Einwohnern den Beſuch dieſes Spieles mit Rückſicht auf den edlen Zweck, der damit verfolgt i Insbeſondere dürfte ſich kein Sport- oder Handball nd dieſes äußerſt intereſſante Spiel entgehen laſſen. Heil Hitler! für Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim: Zöller 80 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel 2 G 22 Am Freitag, den 30. November 1934, abends 8 Uhr, findet auf Veranlaſſung des Reichsnährſtandes Landes⸗ ernſchaft Heſſen-Naſſau im Gaſthaus„Zum Engel“ ein Vortrag über „Düngungsfragen“ mit Filmvorführungen ſtatt. Wir machen hiermit ſämtliche Landwirte und ſonſtige reſſenten darauf aufmerkſam. 0 Viernheim, den 27. November 1934. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. a Heneindebaſe. 11 5. ee, Bis 5. Dezember 1934 können noch o ne 716 8 Mahnkoſten bezahl t werden: zu kaufen geſucht. Bouclè Mantel 1 Mantel ee aus Boucle- Mantel aus Wol- 333 5 Alexander⸗ mit qroß. Lamm- a Ff. merengoartig, moderner Diagonel mit großem Naſté mit modern. White- 4. Rate Bürgerſteuer für 1934 traße 52 5 Schelkraqen, auf 7 1 e ge auf Stepp- Lincol-Lamm- Rervers- cocf-Rollkragen u. Stoff- 4. 2 Gemeinde-, Kreis- und Prov. Um-. Steppfufter ge-. iter gearbeitet schal, auf Steppfutter schleife, suf Kunstseide een 20. 7s 43.00 39.00 Vereils⸗ Anzeiger Haniel 8 8 5 Bitte beachten Sie unser Spezialtenster! 4 Anzüge, 195 M. G. V. Harmonie. Samstag Singſtunde 7 ö * Gärtner, Vorfitzender. Leder jacken vor Turnverein von 1893. Am Mittwoch, den 5. ee ee f Au⸗ Dezember 1934, abends 8 Uhr(pünktlich) e Feld⸗ lich beginnt in der Sporthalle(Lorſcherweg) das] ſtecher, Uhren, di Frauenturnen unter der Leitung von Fräu-⸗ Muſikinſtrum. D. lein Hammel. Alle diejenigen, die ſich beteiligenſſ An- Und 0 wollen, ſind herzlichſt eingeladen. Verkauf 5 Die Turnleitung. M'heim 81.20 N 8 g 8 Nach Feierabend ſchnell bei CCC Backariikel Knaubers ein Gläschen Für die 5 Wer, wie der Landwirt, in harter— 7 5 K 1 441 1.— l eee 5 5 9 577 25 75 4 1 Bellmeimer hell „ On 2 E 5 Frische Fische 9 Pfund 17, 19, 21 und 22 4 ere rbeträge zu Hause liegen las- sen und sie der Diebstahls- oder Feuersgefahr aussetzen. Schwer Er- worbenes ist doppelt wertvoll! Bei uns liegt es sicher und verzinst sich zuverlässig. Kabliau Pfd. 30, Filet Pfd. 40 Pfg. Neue Mandeln Pfund 85 ſowie ſämtliche Marinaden. Neue Haſelnußkerne Pfd. 60.3 dakoh Winkenbach Cocosflocken fein Pfund 28 3 Zur Norf t, Lorſcherſtraße 10 Zur Vorſtadt, Lorſcherſtraße 10. S ü ßrahmbutter, Margarine, Bächkerel Auszugsmehlo Pfd. 183 Auszugsmehl 00„ 2135 HAF FEE 0 U ö ö f ö iſt eine Spezialität mein 1 1525 5 1 Adler Molkereiprodukte Cocosfett, Schweinefett, Eier, Mernneimer Hreatterein e. G. m.. f. ber nneim Hauſes. Tägl friſche! Nöſtun⸗ ee 5 8 5*. Bismarckſtraße 12 Zucker, Streuzucker. 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A8 für die aufopfernde Pflege, dem Kathol. Arbeiter⸗ Kaffee⸗Zuſatz⸗Eſſenz 2* 9 verein und den Forſtbeamten für die dem Ver⸗ Webers Carlsbader⸗ i. imm, en, e,. ſtorbenen erwieſene letzte Ehre. Auch Dank für Kaffeegewürz e die Kranz⸗ und Blumenſpenden und den Stiftern e und eine 1 e eee Marken: Milchmädchen * Viernheim, den 29. November 1934 Libby u. Gemeinſchaftsmarke n. iſt wieder eröffnet! Empfehle mich im 5 Die tieftrauernden Hinterbliebenen 3 1 Rabatt a in Anfertigen von Puppen per ücken in(Doſenmilch ausgenommen) 10 dekannt guter Arbeit. Großes Lager in Puppen, Wachstuch⸗ u. Lederpuppen, Puppenſchuhen u. Strümpfen. Zeachten Sie bitte meine Weihnachtsausſtellung im Schaufenſter. Was Sie im Schaufenſter nicht finden, habe ich am Lager. große auswant in Welnnachisgeschenk- Karton aller führenden Marken. Beſichtigen ie unverbindlich meine Ausſtellung. Bei An⸗ zahlung ſtelle alle Artikel bis Weihnachten zurück. Mit deutſchem Gruß! III Stein Friſeurmeiſter Damen⸗ u. Herren⸗Salons, Adolf Hitlerſtr. 79 Weñ S d N Wo Nicht nachlassen in dér zjelbewubten Reklame sei 5 der Grundsatz eines jeden Ge- 7 schaftsmannes, der Seinen Umsalz 1 vergrögern will. 727 Für die vielen wohltuenden B geweiſe herzlich er Anteilnahme beim Heimgange meiner lieben Frau Anna Maria Helhig ven. renning ſpreche ich hiermit allen den aufrichtigſten, herzlichſten Dank und ein„Vergelt's Gott“ aus. Beſonderen Dank der hoͤchw. Geiſtlichkeit, und N N wealt an für 2 troſtreichen Biernheimer Beiſtand und die liebevolle Pflege, den Stiftern von Uolkszellung Seelenmeſſen, Kranz⸗ und Blumenſpenden, ſowie den Schulkameradinnen und allen denjenigen, die meiner ehe Sie ihre Einkäufe be- lieben Verſtorbenen das letzte Gele a 0 Nernhen, den 29 ee e an e ie een N 5 Blatte befinden sich stets gute Bezugsquellen. Dle frauernden Hinterbliebenen. eee e ere e ire 9 + + + i 7 71 Vertreter der Deutſchlan d⸗Riege am 1 ns urg- aan 5 11 0 or 5 1 eln elm— 4 Iorn elm am Sonntag abend, 2. Dezember im„Karpfenſaale“ zu Viernheim Die Huge Frau liest vorher den A n- zeigenteil der FEVVVVVVVVGVVGVCGCVGVCGCVCGCGVVVVTVTVTVATAT VVV 1 Goldatenleben Von Grenadier Remmert, 7. J.⸗R. 18. Das von Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg veranſtaltete Preisausſchreiben„Aus dem Leben des Soldaten“ hatte großen Erfolg. Von über 1000 eingegangenen Arbeiten wurden 45 mit Preiſen ausgezeichnet. Dieſe Arbeiten erſcheinen demnächſt als Buch im Verlag Dr. Riegler, Berlin SW 68; Titel: „Waffenträger der Nation“.(Preis 3.50 Mark). Der nachfolgende Beitrag iſt dieſem Buch ent— nommen. Die Rekruten ſind zur Vereidigung angetreten. Schnurgerade ausgerichtet ſtehen ſie voller Erwartung. Alle tragen das gleiche feldgraue Ehrenkleid und alle haben das gleiche klopfende Jungenherz. Heute kommt der Herr General, um ſich ſeine jüngſten Soldaten anzuſehen, und ihnen den Eid abzunehmen. Schneidig rückt die Kompagnie an. Nachdem die Auf⸗ ſtellung fertig iſt, wird dem Vorgeſetzten gemeldet. Und dann ſchreitet unter den Klängen des Präſentiermarſches der Herr General die Front ab. Da reißt jeder die Augen auf. Sie wollen ihn alle frei und offen anſchauen, wie er ſie anſieht. Vor ihnen ſteht aber nicht ein„Herr General“, ſon— dern ſie ſehen ihren Führer, dem ſie gehorchen wollen bis zum Tode, weil er von ihnen nur das verlangen wird, was unſer Deutſchland braucht. Und dann ergeben ſie ſich mit ihrem ganzen Jungenmut und Jungenverlangen unſerem Vaterland. Mit erhobener Schwurhand ſprechen ſie den Eid: „Ich ſchwöre bei Gott dieſen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorſam leiſten und als tapferer Soldat bereit ſein will, jederzeit für dieſen Eid mein Leben einzuſetzen.“ * Die Kompagnie kehrt in der Mittagshitze eines Juli— tages vom Schießſtand zurück. Heute hatten die Rekru⸗ ten das erſte Mal geſchoſſen. Wochenlange Schießausbildung war von Erfolg gekrönt, die meiſten Bedingungen waren er⸗ füllt. Aber es genügt nicht, die meiſten zu erfüllen, ſondern jeder Soldat muß ſchießen können. Deshalb iſt für die„Wild— diebe“ nach Feierabend ein Nachüben angeſetzt. Von Stube 123 iſt der Kurt dabei. Zähneknirſchend ſteht er vor ſeinem Spind. Er ſoll weniger können als die anderen? Eine heiße Blutwelle durchſchießt ihn und draußen, wo es keiner ſieht, muß er mit der Fauſt eine Träne weg⸗ wiſchen. Vor einigen Monaten ſtand derſelbe Kurt noch als ge— feierter Sieger auf dem Sportplatz. Da kam er ſich vor wie ein Held. Aber jetzt erkennt er, daß ſein neuer Beruf mehr erfordert, daß er alles können muß! Und als wieder eine Träne kommen will, überraſcht ihn ſein Unteroffizier. Der kennt ihn und weiß Beſcheid.„Nicht weich werden“, ſagt er, „und das nächſte Mal wird getroffen!“—„Jawohl, Herr Unteroffizier“, iſt die kurze aber von eiſernem Willen be⸗ ſeelte Antwort.— Und der Kurt errang das nächſte Mal für gutes Schießen eine Ehrenſcheibe. * Gleichmäßig ſurrt die Signalleitung von den Muni— tionshäuſern zur Wachſtube. Praſſelnd ſchlägt der Regen gegen die Scheiben. Der Wind heult. Seine Kameraden liegen auf den Holzpritſchen und ſchlafen. Der Uhrzeiger ſpringt auf 1 Uhr. Er muß ablöſen! Er muß!„Poſten 3 zur Ablöſung fertig“, meldet er und dann empfängt ihn die finſtere Nacht, der ſtrömende Regen, eiſiger Wind. Noch einmal dreht er ſich um, aber die Tür ſchlägt zu, er iſt Poſten.„Mit ſcharfer Munition laden und ſichern“! Die Patronen werden eingeführt, hart fliegt die Kammer zu, ſein Gewehr iſt geladen. „Wenn man jetzt zu Haus im warmen Bett liegen könnte!“—„Wofür ſtehe ich hier eigentlich? Laß die doch hier herumlaufen, die dort unten in der Stadt am warmen Ofen ſitzen!“ „Doch was ſind das für Gedanken?— Du biſt ja ein Feigling, ein Verräter, ein Schuft!“— Nein, das iſt er nicht. Er iſt ſtolz, auf Wache ſtehen zu dürfen. Er freut ſich, für die zu wachen, die es einſt im Kriege für ihn taten. Das alles iſt doch Dienſt für Volk und Vatecland.— Der Wind heult um ſeinen Stahlhelm, der Regen ſchlägt ihm ins Geſicht und durchnäßt ihn, die Kälte läßt ihn erſchauern, die Nacht hüllt ihn ein, aber er wacht, der Poſten 3. a Das waren zwei Stunden aus einer Neufahrsnacht. * „Grenadier Remmert vom 1. bis 9. 6. nach Herford be⸗ urlaubt!“„Machen Sie während des Urlaubs nur keinen Anſinn und erholen Sie ſich gut!“—„Jawohl, Herr Ober⸗ ßeldwebel“.— Eine zackige Kehrtwendung beendet den Dienſt Ur 10 Tage. Lachend ſauſt er am etwas neidiſchen Poſten vorbei durch das Tor. Mit der Elektriſchen geht's um die Wette zum Bahnhof. Und dann raſt der Zug der Heimat zu. In Gedanken ſieht er noch den weiten Exerzierplatz, die blitzſaubere Kaſerne, die wohnlich eingerichtete Stube, ſein Bett und über dem Bett ein Bild.... da hält der Zug, und da ſteht ſie, wie auf dem Bild. Und dann ſind ſie beide glücklich und ſtolz. Zu Haus überraſcht er die nichts ahnenden Eltern und Geſchwiſter mit ſeinem plötzlichen Kommen, ſeinem Ausſehen und— einem gewaltigen Hunger. Der Vater hört nie genug vom Felddienſt und Schießen, die kleine Schweſter will den Waffenrock garnicht mehr aus⸗ ziehen und läßt den blonden Lockenkopf in der großen Dienſt⸗ mütze verſchwinden, und die Mutter erkundigt ſich ſorgen⸗ voll nach den Strapazen und Anſtrengungen. Heute abend iſt er von feinem früheren Chef zum Glas Bier eingeladen. l „Ach, da iſt ja unſer Soldat!“ Und dann wird gefragt und getrunken, zugehört und getrunken und erzählt und ge⸗ trunken Viel lieber ginge er nach Haus, aber er wird doch nicht eher„blau“ als die anderen. Er hält durch. In allzu guter Stimmung ziehen einige Männer durch die Stadt. Je⸗ der merkt, ſie haben gezecht, aber mit zuſammengebiſſenen Zähnen geht der Soldat aufrecht und gerade den kürzeſten Weg.„Machen Sie nur keinen Anſinn“, hatte doch der „Spieß“ geſagt. 4 Am andern Morgen ſtreichelt die Mutter„ihren“ Sol⸗ daten wach. Sie hatte ſelbſtverſtändlich nicht eher geſchlafen. bis er da war. Sie hatte auch gemerkt, daß er ſich Mühe geben mußte, leiſe zu ſein. Er ſchlägt die Augen auf und will aus dem Bett ſpringen, aber da erkennt er ſeine Mutter. Beide lachen, er hat doch Urlaub!—„Mutter, heute abend gehen wir aber zuſammen aus!“ Die Wehrmacht wirbt für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Zum 6. Male iſt die große Halle ausver⸗ kauft. Die Kraftfahrer zeigen nervenkitzelnde Kunſtſtücke, unter ungeheurem Beifall brauſt eine Batterie im Galopp durch die Halle, die Kavallerie reitet eine Quadrille. Aber das alles ſind doch nicht allein die Urſachen der ungeheuren Begeiſterung. Nein, hier ſpürt jeder das viel wichtigere, allein beglückende Gefühl der Volksverbundenheit. Und als zum Schluß die Tauſende der Zuſchauer die Hand erheben, als die Ehrenkompagnie unter präſentiertem Gewehr wie aus Stahl gegoſſen daſteht, und dann das Deutſchland⸗ und Horſt Weſſellied gen Himmel brauſt, da wird es jeden durchſchauert haben, denn er ſah vor ſich das Bild eines einigen Volkes, das Bild des neuen Deutſchland! Feuerkampf mit„Staatsfeind Nr. 1“ Ein Poliziſt getötet, ein anderer ſchwer verletzt. Chicago, 28. November. In den Straßen Chicagos kam es zu einer Schießerei zwiſchen dem„Staatsfeind Nr. 1“ und Geheimagenten der Bundespolizei. Letztere befanden ſich in einem Kraftwagen. Plötzlich bemerkten ſie einen verdächtigen Kraftwagen, der mit großer Geſchwindigkeit vorbeizufahren verſuchte. Als ſie den Wagen zum Halten aufforderten, eröffne ten die Inſaſſen, zwei Männer und eine Frau, ſofort das Jeuer aus einem Maſchinengewehr. Es folgte ein lebhaftes Jeuergefecht, bei dem ein Bundesagent gekölet und ein anderer ſchwer verwundet wurde. Der verdächtige Wagen entkam. Später tauchte in dem Vorort von Chicago, Evanſton, ein anderer Wagen auf, deſſen drei Inſaſſen verletzt waren. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Führer des entkommenen Wagens der Dillinger-Gangſter Georg Nelſon war, der ſeit dem Tode Dillingers als„Staatsfeind Nr. 1“ geſucht wird. Redakteure der Hetzpreſſe verurteilt. Saarbrücken, 28. Nov. Der verantwortliche Redakteur der„Neuen Saarpoſt“, Hagn, und ein Redakteur der ſepa⸗ ratiſtiſchen„Volksſtimme“ ſind vom Schöffengericht wegen bewußter Verbreitung von Greuelnachrichten zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt worden. Vor einiger Zeit hatten beide Blätter wüſte Berichte über angebliche Zerſtörungen von Grabſteinen auf dem jüdiſchen Friedhof in Diefflen gebracht. Feſtſtellungen beim Friedhofwärter ergaben jedoch, daß keiner⸗ lei Beſchädigungen ſtattgefunden haben. Von ausgebrochenen Wölfen ſchwer verletzt. Danzig, 28. Nov. Die vier Wölfe, die aus dem bekannten Wildpark Danzig⸗Oliva entſprungen waren, ſind nach einer abenteuerlichen Verfolgung in den Wäldern an der polniſchen Grenze erlegt worden. Ein Wolf hatte auf polniſchem Gebiet einen ſiebenjährigen Jungen angefallen und ſchwer verletzt. Auch die Mutter des Knaben, die ihm zu Hilfe geeilt war, trug erhebliche Verletzungen davon. Weizenkahn auf dem Rhein geſunken. Koblenz, 28. Nov. Nachdem erſt am Buß⸗ und Bet⸗ tag ein Laſtkahn im Nebel von einem Dampfer gerammt worden war und unterging, hat ſich ein neuer Schiffsunfall unweit der erſten Unfallſtelle ereignet. Als der Radſchlepp⸗ dampfer„Rheinfahrt 12“ mit mehreren Anhängeſchiffen in der Nähe des Rhenſer Brunnens aufdrehen wollte, ſtieß das ſchwer beladene Laſtſchiff„Baden 14“ gegen einen am Ufer liegenden Schleppkahn. Bei der Wucht des Zuſammen⸗ pralles erlitt das Laſtſchiff„Baden 14“ ſo ſchwere Schäden, daß es ſank. Das Laſtſchiff hatte 20 000 Zentner Weizen geladen. Die Leiſtungen„Kraſt durch Freude“ Reichsſtatthalter Sprenger ſprach in Frankfurk. ** Frankfurt a. M., 27. Nov. Wie überall im Reich, ſo beging auch in Frankfurt die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ihren erſten Geburtstag in feierlichem Rah⸗ men. Die eindrucksvolle Kundgebung im Hippodrom wurde eingeleitet durch den Kaiſermarſch, geſpielt vom Landes⸗ ſymphonieorcheſter. Nachdem die Fahnen der DAF ein⸗ marſchiert waren, erſchien Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger. Er führte in ſeiner Anſprache aus, die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ habe in dem erſten Jahr ihres Beſtehens ihre Daſeins berechtigung nachgewieſen. Sie habe dies getan durch ihre Veranſtal⸗ tungen, vor allem aber durch die Art ihrer Freizeitgeſtal⸗ tung. Im Mittelalter ſei der deutſche Handwerker mit ſei⸗ nen Geſellen zu einer Familie verbunden geweſen. Herr⸗ liche Werke ſeien damals entſtanden. Die Maſchine habe die Entfremdung zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer heraufgeführt. Der Unternehmer habe nicht mehr an ſein Werk gedacht, ſondern nur noch an den Profit. Der deut⸗ ſche Arbeiter habe in einem freudloſen Daſein dahingelebt. Alle Verſuche einer Aenderung ſeien fehlgeſchlagen. Schon in der Zeit des Kampfes der Bewegung ſeien der Führer und alle ſeine Mitarbeiter beſtrebt geweſen, den deutſchen Arbeiter dem deutſchen Volke wieder zuzu⸗ fübren. Jeder Volksgenoſſe ſollte ſich wieder als vollberech—⸗ tigtes Mitglied der Volksgemeinſchaft betrachten. Schon im Man vorigen Jahres ſeien Pläne zu dem großen re⸗ formatoriſchen Werk beratſchlagt worden. Heute amn Jah⸗ restag der NS-Gemeinſchaft könnte man mit Stolz auf das Geleiſtete zurückblicken. Der Reichsſtatthalter dankte dann beſonders dem Lan- desobmann der DA ſowie dem Gauwart der NSG„Kraft durch Freude“, von Rekowſky, ſowie deſſen Mitarbeitern für ihre Arbeit, durch die in kurzer Zeit ſchon ein ſo hoher Stand der Entwicklung erreicht worden ſei. Im erſten Halbjahr des Beſtehens der Organiſation hät- ten im Gaugebiet 2674 Feierabendveranſtaltungen ſtattge⸗ funden, 98 157 Volksgenoſſen hätten an Land- und Tages- fahrten, 7582 an Seefahrten und 5220 an Sporkkurſen teil- genommen. Insgeſamt ſeien von den 3 026 260 Einwob- nern des Gaues rund 1,9 Millionen durch die„Kraft durch Freude“-Veranſtaltungen erfaßt worden. Das ſei ein außerordentlich hoher Hundertſatz, der die Hoffnung zulaſſe, daß im Laufe der Entwicklung alle deut⸗ ſchen Volksgenoſſen Freizeitgeſtaltung, Urlaubsreiſen uſw. genießen könnten. Ein jeder müſſe freudig wieder an ſeine Arbeitsſtätte zurückkehren, das aber ſei der Sinn der Ar⸗ beit der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Rüſtig und mit freudig leuchtenden Augen ſolle ein jeder an ſeiner Arbeitsſtätte ſtehen und Werke deutſchen Geiſtes und deut⸗ ſchen Frohſinns ſchaffen. Jeder ſolle ſo künden von der Zeit des herrlichen Aufbaues in Deutſchland. Als der Reichsſtatthalter geendet hatte, fand ein Ge⸗ meinſchaftsempfang der großen Berliner Kundgebung in den Werkſtätten der AEch mit Reichsorganiſationsleiter Ley. Reichsminiſter Dr. Göbbels und dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, ſtatt. Gauleiter Sprenger im Haus der Arbeit GPA Frankfurt a. M. Anläßlich des Jahrestages der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſtattete der Gau⸗ leiter dem Haus der Arbeit einen Beſuch ab. In ſeiner Be⸗ gleitung befanden ſich der Gaupropagandaleiter Pg. Mül⸗ ler-Scheld und der Adjutant des Gauleiters Pg. Stöhr. Die Beſichtigung galt vor allem den Einrichtungen der Kdß. Vor dem Hauſe hatte der zurzeit im Gau befindliche Thea⸗ terzug Aufſtellung genommen, deſſen Leiter Dr. Fürſt die techniſchen Einzelheiten erklärte. Dann ging es in die ein⸗ zelnen Dienſträume. Der Gauleiter ſparte nicht mit Aner⸗ kennung und gab darüber hinaus wertvolle Anregungen zur weiteren Vorwärtstreibung der Arbeit. Beſonderes In⸗ tereſſe fand das Amt für Wandern, Reiſen und Urlaub. Der Gauleiter verkündete, daß im kommenden Jahre auch der Odenwald eine ganze Anzahl Urlauberzüge aus allen Teilen des Reiches aufnehmen darf. Einen würdigen Abſchluß der Führung bildete die Beſichtigung der Fahnen⸗ halle, in der ſämtliche NSBO-Fahnen untergebracht ſind. Appell an die Saarabſtimmungsberechtigten Frankfurt a. M., 28. Nov. Die Landesgruppe Heſſen und Heſſen-Naſſau des Bundes der Saarvereine veranſtal⸗ tet am Sonntag, den 9. Dezember, nachmittags 4.30 Uhr, im Hippodrom in Frankfurt am Main einen Appell an ihre Abſtimmungsberechtigten und verbindet damit eine Saar⸗ Treuekundgebung. Es werden ſprechen Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger, Landeskirchenrat Dürrfeld⸗Bad Pyr⸗ mont(geborener Saarländer) und Poſtamtmann Hugo An⸗ ſchütz. Die Bevölkerung von Heſſen und Heſſen⸗Naſſau wird ſich eine Ehre darein ſetzen, durch zahlreichen Beſuch der Kundgebung ihre Verbundenheit mit den Saar⸗Abſtimmungs⸗ berechtigten und damit mit dem deutſchen Saargebiet zu bekunden. Eintrittspreis 0.30 Mark. Karten ſind im Vor⸗ verkauf in der Schreibwarenhandlung Pauly, Frankfurt am Main, Liebfrauenberg 33, zu haben. Glückwünſche der Führers zur Prinzenhochzeit Berlin, 29. Nov. Der Führer und Reichskanzler hat Ihren Majeſtäten dem König und der Königin von England zur Vermählung des Herzogs von Kent mit der Prin⸗ zeſſin Marina von Griechenland telegraphiſch ſeine aufrichtig⸗ ſten Glückwünſche ausgeſprochen. Ebenſo hat der Führer und Reichskanzler dem jungen Paar ſelbſt telegraphiſch ſeine herz⸗ lichen Glück- und Segenswünſche übermittelt. f Auto vom Zug erfaßt— 1 Toter Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Mittwoch nachmittag wurde auf dem Kreisſtraßenübergang Neu⸗ markt—Muggenſturm ein Perſonenkraftwagen von einem Güterzug erfaßt und demoliert. Von den Inſaſſen wurde der Ingenieur Roſenbuſch von Renchen getötet, zwei wei⸗ tere Perſonen wurden leicht verletzt. Der Unfall ereignete ſich dadurch, daß der Schrankenwärter nach Durchfahrt des Perſonenzuges Raſtatt— Karlsruhe die Schranken öffnete, ſodaß ein kurz darauf derkehrender Güterzug den in die⸗ ſem Augenblick nahenden Kraftwagen erfaßte. Zur Zeit des Infalls herrſchte ſtarker Nebel. Ab Von ſtürzender Tanne getötet. Die 43 Jahre alte Landwirtstochter Genoveva Ebersbacher von Kraſtisried (Schwaben) wurde bei Holzarbeiten von einer ſtürzenden Tanne zu Tode gedrückt. Wiederſehensfeier der „Kraft durch Freude“ Seefahrer. Im Berliner Clou tra⸗ fen ſich Arbeitskamera⸗ den, die in den letzten Monaten die Seefahrten der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ mitgemacht hatten, mit Angehörigen der Ma⸗ rine zu einer freudigen Wiederſehensfeier. In der Mitte des Bilde⸗ Reichsinſpekteur Schmeer. um eind perle fein ant Tra mit alt Ciel f durch dewe Leil Das und! dwiſc wage wort bet nach