ſanlage aß die lte im en Be. d des. wichtig llickkit N Tah Gebiete ordent⸗ ſich ſo⸗ loſper· triebs. cher. bens. ie Ein opa“. mlung Fort e lech oloren Ein. jeder e noch ch für ſein. d den wird. l die inden. dische igene Be ⸗ ahten ficht men uſw. e der ulſche 5 es, oſſen det und und Haar pe 15 aus- wir Amiliches Verkündigungsblatt der Bürgermeisterei und anderer Behörben— Vereins⸗ und Gejchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mik. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mz. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Beilagen: Rehlamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeig en⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. 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Auch eine zweite Gefahr, die der Erfüllung der uns in der Reichskulturkammer geſtellten Aufgaben drohte, wußten wir glück— lich zu überwinden: Die Meinungs⸗ und Richtungsſtreitigkeiten, die ſeit mehreren Jahrzehnten das deutſche Kunſtſchaffen bis zu ſeiner voll⸗ kommenen Verödung ausgetilgt hatten, dürften auf dem Boden dieſer großen neuen Organiſation keineswegs ein neues Betätigungsfeld finden. Hier galt es, dem künſtleriſchen Schaffen wieder ein klares Ziel und eine feſte Richtung zu geben. Dabei durfte es keinen Augenblick beſtritten bleiben, daß die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung eben als Weltanſchau— ung in die Erſcheinung trat und deshalb auch ſouverän ſein mußte in der Formung ihres nationalen Kulturwillens. Ein Ideenwechſel bedingt einen Perſonenwechſel. And wo das auch vielfach aus Mangel an Talenten praktiſch nicht durchgeführt werden konnte, da mußte denn doch, wenn nicht Begeiſterung und Hingabe, ſo mindeſtens Verſtändnis und Loya— lität für die neue politiſche Geſtaltung des Reiches verlangt und gefordert werden. Wir ſind in dieſer Amſtellung der Kräfte nicht kleinlich ver— fahren. Aber es kann und darf der nationalſozialiſtiſchen Be— wegung und ihren Wortführern nicht verwehrt werden, zum deut— ſchen Kulturſtand eindeutig und kompromißlos Stellung zu neh— men. Es entſpricht nicht der Loyalität, die der ſchaffende Künſt⸗ ler dem neuen Staate ſchuldet, wenn nationalſozialiſtiſche Forde— rungen, die im Geiſte der kämpfenden Bewegung ihre Rechtferti— gung finden, als von gewiſſen Kreiſen kommend, verdächtigt und diskrediert werden. Denn der Nationalſozialismus iſt nicht nur das politiſche und ſoziale, ſondern auch das kulturelle Gewiſſen der Nation. Es bedeutet auch keinen Freibrief für jenen Nachwuchs, der als Wortführer einer vergangenen Epoche fungierte, daß er ſich der Patronanz unbeſtrittener Künſtler, die es in dieſem Falle an den nötigen politiſchen Inſtinkt ermangeln laſſen, erfreut. Man kann weltanſchauliche Entgleiſungen ſchlimmſter Art aus der Vergangenheit nicht damit entſchuldigen, daß man ſie als Jugendwerke abtut, bei denen ihr Schöpfer und Vater noch gar nicht wußte, ob er überhaupt Maler oder Komponiſt werden wollte. Verantwortlich dafür iſt nicht der vielberufene Zeitgeiſt, ſondern der Künſtler ſelbſt, der mit ſeiner Perſon und mit ſeinem Namen hinter dem Werk ſteht. And es heißt Logik und Verſtand auf den Kopf ſtellen, wenn man behauptet, eine Epoche verlange eben nach Senſationen, und der Künſtler ſei deshalb verpflichtet, Senſationen zu machen. Das eben nennen wir Konjunktur: Mit den Wölfen zu heulen und dem ſogenannten Zeitgeiſt zu opfern aus dem Beſtreben, oben zu bleiben. And es iſt nicht wahr, daß Ri- ch ard Wagner um Erlöſungsdramen zu ſchreiben, die perſön⸗ lichen und zeitlichen Vorausſetzungen dafür nötig hatte, ſondern wahr iſt, daß er dieſe Vorausſetzungen ſich erſt geſchaffen hat. Denn für ihn galt der Satz, daß„Deutſchſein, eine Sache um ihrer ſelbſt willen tun“, heiße, nicht als Phraſe oder billige Redensart, ſondern als Lebensprinzip, das er in ſeinen Kampf- und Dulderjahren hundert- und tauſend⸗ ſach durch perſönliches Opfer zu erhärten bereit war. Techniſche Meiſterſchaft entſchuldigt nicht etwa, ſondern verpflichtet. Es iſt dann bequem und billig, zu behaupten, es handle ſich dabei um ſchnell hingeſchriebene Gelegenheitswerke. Das itt es ja, daß Gelegenheit nicht nur Diebe, ſondern auch atonale Muſiker macht, die um der Senſation zu dienen und dem Zeit⸗ geiſt nahe zu bleiben, nackte Frauen auf der Bühne in obſzönſten und kitſchig gemeinten Szenen im Bade auftreten laſſen und ſie dabei zur Verſpottung eines feigen Geſchlechts, das zu ſchwach iſt, ſich dagegen aufzulehnen, mit den mißtönenden Diſſonanzen einer muſikaliſchen Nichtkönnerei umgeben. Anſere altdeutſchen Meiſter werden ſich dafür bedanken, in ſolchem Zuſammenhang genannt zu werden. And wenn ſich die muſikaliſche Jugend in Deutſchland dazu bekennt, ſo iſt das nur ein Beweis dafür, wie notwendig es iſt, rückſichtslos dagegen anzugehen. Wir jedenfalls vermögen weder Vorwärtsweiſendes noch Zukunftsträchtiges dabei zu entdecken. Wir verwahren uns auf das Energiſchſte dagegen, dieſen Künſtlertypus als deutſch angeſprochen zu ſehen und buchen die Tatſache ſeines blutmäßig rein germaniſchen Arſprunges nur als draſtiſchen Beweis dafür, wie tief ſich die jüdiſch⸗intellektualiſtiſche Infizierung bereits in unſerem eigenen Volkskörper feſtgefreſſen hatte. Das feſtzulegen Freitag, den 7. Dezember 1934 hat nicht das Mindeſte mit politiſchem Denunziantentum zu tun. Wir ſind erhaben über den Verdacht, wahrer und echter Kunſt kleinliche und ſchikanöſe Vorſchriften machen zu wollen. Gewiß können wir es uns nicht leiſten, angeſichts der auf der ganzen Welt herrſchenden, unſäglichen Armut an wahrhaft produktiven Künſtlern auf einen echten deutſchen Künſtler zu verzichten. Aber es ſoll dann eben ein wirklicher Künſtler ſein, kein atonaler Geräuſchemacher. Das mußte geſagt werden, um in dem Widerſtreit der Mei⸗ nungen Klarheit zu ſchaffen. Wir haben lange geſchwiegen, weil! 10. Jahrgang wir glaubten, daß es der deutſchen Kunſt nicht zuträglich ſei, alte, kaum vernarbte Wunden wieder aufzureißen. Wo es ſich aber um weltanſchauliche Grundforderungen unſeres Glaubens handelt, da wäre Schweigen Sünde und kampfloſes Hinnehmen Aufgabe der eigenen Sache. Wir befinden uns da auch in Mei— nungsgleichheit mit all den unzähligen deutſchen Künſtlern, Muſikern, Malern, Baumeiſtern und Dichtern, die in den ver— gangenen Jahren furchtbarſten deutſchen Verfalls in Armut und Not aber inbrünſtiger Hoffnung und zuverſichtsvoll auf den An— bruch einer neuen Epoche warteten und lieber der Zeit zum Opfer gefallen wären, als daß es ihr künſtleriſcher Stolz zu— gelaſſen hätte, mit der Zeit faule und feige Kompromiſſe abzuſchließen. Sie dürfen heute das Bewußtſein haben, gof ihrem Gebiet die wahren geiſtigen Bahnbrecher eines neuen Jahrhunderts geweſen zu ſein. Sie haben das Recht, ſich wenig— ſtens was ihren Charakter und ihre kulturelle Haltung anlangt, in die Reihe unſerer großen Meiſter einzureihen. Die Arbeit der Neichsmuſikkammer gilt der Hebung des deutſchen Muſiklebens und der Verminderung der Erwerbsloſigkeit die im abgelaufenen Jahr im Durchſchnitt um 50 v. H. herab— gedrückt, in Einzelfällen ſogar ganz beſeitigt werden konnte. Daneben ſind die Ausbildung des muſikaliſchen Nachwuchſes, die Anterſtützung notleidender Muſiker und die Pflege der Haus muſik die Hauptaufgabengebiete der Kammer, für welche aus Reichs- und Kammermitteln der Betrag von insgeſamt 180000 RM. im vergangenen und im laufenden Etatjahr bis 30. November angeſetzt worden ſind. Die Reichskammer der Bildenden Künſte ſtand zu Beginn ihrer Aufbauarbeit als Erbe des Liberalismus beſonders ver- worrenen Verhältniſſen vor. Zügelloſigkeit des kulturellen Schaf⸗ fens und Vielheit der Verbände und Vereine und Intereſſenten⸗ grüppchen machten klare Zielſetzung unmöglich. Angezählte Kunſtrichtungen, Kulturſchaffen und Spekulation auf jüdiſch— materialiſtiſche Käuferkreiſe verdarben den Geſchmack. Ihre erſte Aufgabe ſah die Kammer in der Schaffung einer organiſchen Einheit des Berufsſtandes. Maßgebend zur Eingliederung iſt allein Leiſtung und Können. Maßgebend für das Schaffen ſind Berufsgrundſätze, die den Künſtler zum Treuhänder und Sachwalter deutſcher Kultur- und Kunſtgeſinnung adeln. Durch meinen Erlaß an die oberſten Reichsbehörden und nachgeordneten Dienſtſtellen, in welchem erſucht wird, bei allen öffentlichen Bauvorhaben Mittel für Zwecke der Bildenden Kunſt auszuwerfen, iſt den ſchaffenden Künſtlern eine Reihe großer Aufgaben erwachſen, die es ihnen ermöglichen, dem Kul— turwillen des Staates Ausdruck zu verleihen. Durch Veranſtaltung von Ausſtellungen und Wettbewerben, Schaffung einer Alters- und Hinterbliebenenverſicherung uſw. bemüht ſich die Kammer mit allen Kräften, die ſoziale Notlage der bildenden Künſtler zu beheben. An ſtaatlichen Mitteln wurden für Zwecke der Bildenden Kunſt ſeit Beginn des Rech— nungsjahres 1933/34 bis heute der Betrag von 200 000 RM. aufgewendet. Das Theatergeſetz vom 15. Mai 1934 nimmt das geſamte Theaterweſen aus der früheren gewerbepolizeilichen Re— gelung heraus und unterſtellt es hinſichtlich der Erfüllung ſeiner Kulturaufgabe der Führung des Reichsminiſters für Volksauf— klärung und Propaganda. Damit gliedert ſich die Aufgabe der Kammer in die ſtändiſche Erfaſſung aller am Theaterweſen be— teiligten Berufsgruppen einerſeits und in die künſtleriſche Füh⸗ rung und Leberwachung des Theaters andererſeits, die in Zu— ſammenarbeit mit dem Reichsdramaturgen durchgeführt wird. Der organiſatoriſche Aufbau der Kammer kann heute bereits als abgeſchloſſen betrachtet werden. Damit iſt neben der organiſatoriſchen Vereinfachung und Konzentration erreicht, daß (Schluß auf Seite 2.) Ein Grundſatz und eine Ausnahme Berlin, 6. Dez.(Eig. Bericht.) Die Weihnachtsgratifikation für Arbeiter und Angeſtellte iſt eine in Deutſchland erfreulich weit verbreitete Sitte. Aber eine kleine Bitterkeit war meiſt in die Gabe gemiſcht. Der Steuerfiskus intereſſierte ſich nämlich dafür. Grundſätzlich ſind alle Zahlungen, auch Sachleiſtungen, die mit dem Arbeitsver- hältnis im Zuſammenhang ſtehen, ſteuerpflichtig, ſie ſind dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unterworfen. Aber in dieſem Jahre gibt es eine erfreuliche Ausnahme von dieſem Grundſatz. Die Weihnachtszahlung wird diesmal in der Mehrzahl der Fälle von Lohnſteuer, Arbeitsloſenhilfe, Schenkungsſteuer freibleiben. Nur wer mehr als 300 Mark im Monat an Arbeitseinkommen erhält und außerdem eine Weihnachtsgratifikation empfängt, muß ſich damit abfinden, daß die Sonderzahlung im Gehalt oder Lohn hinzugerechnet wird und daß von der Geſamtſumme die üblichen Steuerabzüge einbehalten werden. Hier alſo, in den Fällen, wo die Bitterkeit über die Steuer nicht ſo ſchlimm ſein wird, läßt der Steuerfiskus erkennen, daß er zwar Ausnahmen bewilligt, aber den Grundſatz nicht aufgibt: Was in irgendeiner Form als Entgelt für Arbeitsleiſtungen entrichtet wird, iſt ſteuer— pflichtiges Einkommen. Steuerlich ſchlechter daran ſind auch die, die hinſichtlich der Gratifikation eigentlich am beſten daran ſind. Wenn nämlich ein Tarifvertrag Sonderzahlungen im Weih- nachtsmonat vorſieht, oder wenn im perſönlich abgeſchloſſenen Anſtellungsvertrag eine ſolche Zahlung feſtgelegt iſt, ſo iſt ſie nicht ſteuerfrei, wenn auch das Jahreseinkommen unter 3600 Mark bleibt. Wer alſo mit Sicherheit auf eine Weihnachts- zahlung rechnen kann, weil er einen Rechtsanſpruch darauf hat, der muß dieſes ſchöne Sicherheitsgefühl mit dem Steuerabzug bezahlen, und die nette runde Gratifikation von 50 oder 100 Mark verwandelt ſich in eine etwas kleinere, gebrochene Summe von Mark und Pfennigen. Es ſei denn, die Firma wolle ihren Angeſtellten die Freude an der runden Zahl erhalten, indem ſie auch noch die Steuer übernimmt, indem ſie alſo, rechtlich ge— ſehen, die Zahlung um ſoviel erhöht, daß nach dem Steuerabzug wieder die runde Summe herauskommt. Die amtliche Mit- teilung ſpricht den Wunſch aus, daß die ſteuerlichen Erleichte⸗ rungen zu einer erhöhten Gebefreudigkeit für ſolche Weih⸗ nachtsgeſchenke führen. Möge ſie Recht behalten! Schnellzug und Lufkauto zuſammengeſtoßen Die Bahnſchranke war nicht geſchloſſen— DNB Vaihingen a. d. Enz, 6. Dez. Der Schnellzug D 37 Paris— Wien iſt am Donnerstag⸗ vormittag 8.55 Uhr bei der Durchfahrt im Bahnhof Vaihingen verunglückt. Der Zug ſtieß mit einem Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen, der einen Bahnübergang überqueren wollte. Die Loko⸗ motive, der Packwagen und der erſte Perſonenwagen entgleiſten und ſtürzten um. Der Laſtkraftwagen wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert, ſeine beiden Inſaſſen, die Führer Schick und Schurr aus Enzweihingen wurden getötet. Ferner kamen der Loko⸗ motivführer Schaber aus Karlsruhe und der Heizer Wendling ums Leben. Hilfszüge aus Mühlacker und Stutt⸗ gart waren bald zur Stelle. Die Hauptgleiſe Pforzheim—Stutt⸗ gart ſind geſperrt und der Verkehr wird über Heilbronn umge⸗ leitet. Die Reiſenden des verunglückten Zuges wurden in Kraft⸗ omnibuſſen nach Stuttgart weitertrans portiert. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß die Bahn⸗ ſchranke an dem Bahnübergang nicht geſchloſſen war. Die Auswirkungen des Zuſammenſtoßes zwiſchen Paris Wiener D-Zug und dem Laſtlraftwagen waren deshalb ſo furcht⸗ 4 Tote bar, weil ſich der Schnellzug in unverminderter Fahrt befand, dann aber auch der Laſtkraftwagen in voller Fahrt die Bahn⸗ gleiſe überquerte. Durch den Zuſammenprall wurde die Zug⸗ lokomotive wie auch der Laſtkraftwagen aus ihrer Fahrtrichtung geſchleudert. Die Lokomotive entgleiſte mit den beiden nach⸗ folgenden Wagen. Sie und der Packwagen ſtürzten um. Der nachfolgende erſte Perſonenwagen erhielt durch den umgeſtürzten Packwagen jedoch eine Stütze, ſo daß er ſich nur auf die Seite legte. Die in dieſem Wagen befindlichen Reiſenden kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Kraftwagen war mit vier Perſonen beſetzt, von denen, wie ſchon gemeldet, die beiden Fahrer getötet, während die beiden anderen nicht lebensgefähr⸗ liche Verletzungen erlitten. Der Lokomotivführer war ſofort lot. Dem Heizer wurden beide Beine abgefahren. Er iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Die Gründe, warum die Bahnſchranke von dem Schranken⸗ 1 nicht geſchloſſen wurde, ſind gerichtlich noch nicht feſt⸗ geſtellt. — —— 5 — — — ——— auch im Theaterweſen der Kuliurde des Reiches und der Nation geſtaltet und führt. f Anen breiten Raum in der Tätigkeit der Kammer nimmt die Fürſorge für ſoziale und kulturelle Zwecke ein. Dafür haben die Fachverbände der Kammer in der Be— An ſtaar⸗ lichen Mitteln wurden für das deutſche Theaterweſen rund richtszeit die Summe von 370 000 RM. aufgebracht. 12 Millionen RM. eingeſetzt. Die erſte Aufgabe der Reichsſchriſttumskammer war eine Gäuberungsaktion auf Nicht weniger als 40 Prozent betrug allein der Anteil des Judentums am deutſchen Schrifttum. Weiter galt es, ein einheitliches Standesbewußtſein der deutſchen Schriftſteller zu ſchaffen und ihnen ihre große Verant— wortung vor Staat und Nation zum Bewußtſein zu bringen. Auch der Buchhandel und das Leihbüchereiweſen mußten gereinigt werden. Dieſe Aufgaben ſchließen in ſich auch die ſoziale Betreuung des deutſchen Schriftſtellers. In ungezählten Fällen konnte das Schlimmſte an Exiſtenzſorgen abgewendet werden. Die Vor— bereitung einer Kranken- und Altersverſorgung iſt im Gange und wird nach ihrem Abſchluß eise wertvolle Sicherung für den Schriftſteller bedeuten. 130 000 Mark betragen die ſtaatlichen Aufwendungen für das deutſche Schrifttum. Die führungsloſe, zerſplitterte Preſſe in Deutſchland zu einem ſtarken Inſtrument des Staatswillens zu machen, war die Aufgabe, vor der ſich die Reichspreſſekammer im Beginn ihrer Arbeit ſah. Es galt zunächſt, die Auseinanderſetzung innerhalb der Preſſe ſelbſt abzuſtellen und ihr die wirtſchaftlichen Exiſtenz⸗ grundlagen aufs neue zu ſichern. Beides iſt gelungen. Durch die Zuſammenfaſſung der Verlegerſchaft und der Vertriebsgrup— pen unter dem Prinzip der notwendigen Ausleſe wurden im Verlagsweſen die perſönlichen und ſachlichen Vorausſetzungen geſchaffen und die wirtſchaftliche Befriedung durchgeführt. Wich⸗ tig war die Regelung der Bezieherwerbung, die 0 0 zum Schaden der Preſſe unglaubliche Formen angenom- men hatte. Die Geſamtarbeit der Reichspreſſekammer, die naturgemäß nach außen hin wenig in Erſcheinung treten kann, hat das Er⸗ gebnis zu verzeichnen, daß zahlreichen Verlagsbetrieben die Exi— allen Gebieten des Schrifttums ſtenz erhalten blieb, deren Antergang von Fachleuten als bei— nahe unabwendbar angeſehen wurde und ohne die Errichtung der Reichspreſſekammer, ſowie ohne deren Eingreifen wohl auch geſchehen wäre. Damit ſind aber zugleich nicht nur in den Be— trieben ſelbſt, zahlreiche Arbeitsplätze erhalten geblieben, ſondern es wurde auch die Möglichkeit erhalten für einen vielgeſtaltigen Einſatz geiſtiger, kulturſchöpferiſcher Kräfte, deren Mitarbeit in der deutſchen Preſſe u. a. Amſtänden nicht denkbar geweſen ware. Das Schriftleitergeſetz vom 4. Oktober 1933 ver- leiht dem Schriftleiter eine grundſätzlich neue Stellung. Er wird nicht mehr lediglich als Angeſtellter des Verlegers aufgefaßt, ſon— dern als ſelbſtändicer Träger einer erziehungspolitiſchen Aufgabe an der Nation. Demgemäß wird ſeine geiſtige Unabhängigkeit gegenüber ſtörenden wirtſchaftlichen Einflüſſen geſichert. Träger des Geſetzes iſt der Reichsverband der Deutſchen Preſſe, in welchem alle an der Preſſe tätigen zuſammengefaßt werden, nachdem ihre Berufseignung geprüft iſt. Die Vorausſetzung für die Berufsausübung iſt die Eintragung in die Berufsliſte, die heute rund 15000 Schriftleiter um— faßt. Angeeignete Elemente(etwa 1500) wurden ausgemerzt. Daneben beſchäftigte ſich der Reichsverband der Deutſchen Preſſe mit dem Ausbau ſeiner ſozialen Einrichtungen und der Neuformulierung der arbeitsrechtlichen Bedingungen der Schriftleiter(Verſorgungswerk der deutſchen Preſſe, Tarifwerk). Die Verhandlungen ſchweben noch. Das Schulungswerk für den Nachwuchs befindet ſich im Aufbau. Die Zuſammenfaſſung aller am Rundfunk Schaffenden zur Erzielung einer Höchſtleiſtung aus der Gemeinſchaft iſt Aufgabe der Neichsrundfunkkammer Die Hörerorganiſation garantiert Propaganda und Widerhall im Volk. Leber eine Million Volksempfänger wurden in einem Jahre aufgelegt. Der Hörerzuwachs beträgt in einem Jahr rund eine Million. Die Konſtruktion eines Spezial-⸗Kurzwellenemp— fängers für Aeberſee, die Schaffung des deutſchen Richtſtrahlers in alle Erdteile ſind ſichtbare Leiſtungen des deutſchen Rundfunk- ſchaffens. Die Arbeitsbeſchaffung für die Funkinduſtrie iſt in ihrem Amfange kaum abzumeſſen. Der Funk ſelbſt iſt aufgebaut als Inſtrument der politiſchen Staatsführung. Das Geſetz über die Errichtung einer vorläufigen Film- kammer vom 14. Juli 1933 iſt als Muſter des Reichskultur⸗ kammergeſetzes zu betrachten. Die faſt völlig verjudete Film- wirtſchaft und Filmkunſt mußte auf neue Baſis geſtellt werden. Die Filmkreditbank wurde gegründet zur Sicherung der deutſchen Produktion. Sie hat 8 Millionen RM. Kredite gegeben; 62 Spielfilme und 68 Kulturfilme wurden damit ohne Verluſt finanziert.— Der Reichsfilmdramaturg wurde eingeſetzt zur Aktivierung der poſitiven Mitarbeit. Im Auguſt 1934 wurde der Filmnachweis aufgebaut. Er hat heute ſchon ſichtbare Lei⸗ ſtungen zu verzeichnen. Anter der Znitiative des Propagandaminiſteriums wurde das Reichsfilmarchiv gegründet. Es umfaßt heute ſchon 1200 Filme, die von künſtleriſchem oder kulturellem Wert ſind. Frucht⸗ bare Diskuſſionsabende dienen zur Anregung des künſtleriſchen Filmſchaffens. Hand in Hand damit geht die Sanierung des Lichtſpieltheaters. Die Förderung des Tonſchmalfilmes und des Kulturfilmes wurde beſonders betrieben. Seit 1. Oktober dieſes Jahres muß in jeder Vorſtellung ein Kulturfilm von mindeſtens 300 Metern Länge gezeigt werden. Zugleich wurde der Schul⸗ film ausgebaut. Als ſichtbaren Erfolg können wir hier feſtſtellen: Wirt⸗ ſchaftliche Konſolidierung des Films, ſteigende Produktion von 107 Filmen im Jahre 1933/34 auf 150 Filme im Jahre 1934. 1935, ſteigender Export, fallende Einfuhr, Steigerung des Licht⸗ ſpieltheaterbeſuches um annähernd 20 v. H. weitgehende Ver— deſſerungen der Ateliers und Produktionsmöglichkeiten. Laſſen Sie mich demgegenüber auch kurz von den Sorgen reden, die uns bewegen: Auf dem Gebiete der Muſik und Oper gilt es, den Spielplan zu aktualiſieren und ihn durch Qualitätswerke junger moderner Muſiker wirkungsvoll zu bereichern.— Der Führer ſelbſt hat der edlen Baukunſt nicht nur ſchöpferiſche, ſondern auch materielle Initiative zurückgegeben, ſo daß wir hier beſon⸗— dere Werke für die nächſten Jahre zu erwarten haben.— Dem Theater fehlen noch im weiteſten Maße die Dichter der Zeit, die die Kraft beſitzen, die großen tragiſchen Spannungen unſerer Epoche für die Bühne zu geſtalten. Solange ſie auf ſich warten laſſen, wird es geboten ſein, vor allem in einer von modernem Geiſt erfüllten Pflege der Klaſſiker die darſtellende Kunſt zur letztmöglichen Reife emporzuführen. Das Schrifttum leidet immer noch an den Auswir- kungen einer verächtlichen Konjunkturliteratur, deren ſchlimmſte Erſcheinungen wir allerdings ſchon beſeitigt haben. Dieſen patrio— tiſchen Schund zu überwinden und an ſeine Stelle die wirklich gekonnte Darſtellung der großen nationalen Lebensimpulſe unſerer Zeit vorrücken zu laſſen, iſt das Gebot der Stunde. Die Preſſe iſt ſichtbar in ihre Aufgabe hineingewachſen. Der ewige Streit zwiſchen Verleger und Schriftleiter konnte von uns noch nicht reſtlos beſeitigt werden; endgültig zu überwinden iſt er nur durch Verſtändnis beider für einander und erhöhte Arbeitsgemeinſchaft, in der weder der eine der herrliche Brot— geber oder lediglich der Zahlmeiſter, noch der andere der Schreib— kuli oder der Federfuchſer iſt. Der Rundfunk leidet an ewigen Programmſorgen; er muß für Millionen Menſchen täglich geiſtige Koſt bereithalten. Darunter ſenkt ſich manchmal das Niveau, andererſeits aber ſind vielfach auch die Anſprüche, die man an dieſes modernſte Inſtitut der öffentlichen Meinung ſtellt, zu hoch geſtellt. Es muß gewiſſer— maßen nach dem Grundſatz handeln:„Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen!“ Es muß ein Volksfunk im wahrſten Sinne des Wortes ſein und bleiben. Der Film iſt vielfach auf ein Niveau herabgeſunken, das künſtleriſch gar nicht mehr diskutiert werden kann. Es ergab ſich hier kürzlich die Notwendigkeit, behördlicherſeits mit drako⸗ niſchen Maßnahmen zuzugreifen, um jener verantwortungsloſen Clique ein Alarmſignal zu geben, die da Luſtloſigkeit mit Laune und gekurbelte Blindheit mit Unterhaltung verwechſeln. Alles in allem genommen, können wir jedoch mit der Geſamtentwicklung zufrieden ſein. Wir haben keine Berge verſetzt und keine Wunder gewirkt; aber was nach menſchlichem Ermeſſen erwartet werden konnte, das baben wir erreicht. Die deutſche Kunſt iſt im Begriff. ſich zu einer wirklichen Darſtellung leidenſchaftlich bewegter Weltan— ſchauung emporzuheben. Noch einmal glaube ich die Hoffnung wiederholen zu müſſen, daß die kommenden großen Muſiker, Bildhauer, Baumeiſter, Maler und Dichter bereits auf dem Wege ſind. Daß man ſie noch nicht vernimmt, iſt kein Beweis dafür, daß ſie nicht da ſind. Jede große Kunſt braucht Zeit. Anterdes aber wollen wir die großen Werte echter deutſcher Kunſt an das Volk heranbringen, auf das das Volk wieder zur Kunſt zurückfinde. Beide können nicht ohne einander leben und gedeihen. Das deutſche Künſtlertum aber insgeſamt verneigt ſich in Ehrfurcht und Dankbarkeit vor dem Führer, deſſen künſtle⸗ riſcher Dämon der deutſchen Politik den mitreißenden Zug und deſſen Politik der deutſchen Kunſt den leidenſchaftlichen Impuls gab. Glücklich ein Künſtlertum, das über ſich einen Staatsmann weiß, der ihm nicht nur kraft ſeines Amtes, ſondern auch kraft ſeines Herzens und kraft ſeiner glühenden Hingabe verfallen iſt! Die Größe des nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes im Po⸗ litiſchen gibt Vorſtellung und Amriß des kulturellen Aufbau⸗ werkes, an deſſen Anfang wir ſtehen. Im Zuge des Geiſtes marſchieren wir alle nach dem Geſetz, nach dem wir angetreten ſind. Adolf Hitler zeigt uns den Wegl! Moskau: Der Oberſte Gerichtshof der Sowjetunion hat in Leningrad 37 Perſonen und in Moskau 29 Perſonen zum Tode wegen„Hochverrats und terroriſtiſcher Aeberfälle“ verurteilt. Die Todesurteile wurden ſofort vollſtreckt. In der Arteilsbegründung wird lediglich geſagt, daß die Verurteilten zum Teil aus Lettland, Finnland und Polen gekommen ſeien, um in Sowjetrußland Terrorakte auszuführen. Anter den Ver⸗ urteilten in Moskau befand ſich auch eine Frau, die angeblich eine wichtige Rolle bei der Verſchwörung geſpielt haben ſoll. Moskau: Am Mittwoch fand in Moskau die Einäſcherung Kirows ſtatt. Die Arne wurde u. a. auch von Stalin ge⸗ tragen. An der Beiſetzungsfeier nahm auch der franzöſiſche Handelsminiſter teil. Kurze Tageschronet. Saarbrücken: Die Tageszeitung„Deutſche Front“ veröffentlicht Auſſehen erregende Enthüllungen über die Hin⸗ lergründe der ſeparatiſtiſchen Parteigrün⸗ dung im Saargebiet. Das Schriſtſtück läßt keinen Zweifel darüber, daß die bisherigen Machenſchaften der Separatiſten von franzöſiſchen Propagandageldern finanziert wurden. Eſſen: Die Familie Krupp hat den Wunſch ausgeſpro— chen, angeſichts des beſcheidenen Gewinns gegenüber einer lan— gen Kriſenzeit, keine Ausſchüttung von Dividenden vorzuneh— men, ſondern den Gewinn zur inneren Stärkung des Anter— nehmens zu verwenden und die Gefolgſchaft an dem beſſeren wirtſchaftlichen Ergebnis der Arbeit zu beteiligen. Danach er— halten die Arbeiter je nach der Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Unternehmen 10 bis 40 RM., während die Angeſtellten 10 bis 25 v. H. ihres Monatseinkommens als einmalige Zahlung er— halten. Berlin: Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat ſich am Donnerstag in Begleitung von Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, des Chefs der Heeresleitung, von Fritſch, und des Reichsaußenminiſters, Frhrn. von Neurath, nach Falkenwalde in Pommern begeben, um dem greiſen Generalfeldmarſchall von Mackenſen zum 85. Ge⸗ burtstag die Glückwünſche des deutſchen Volkes zu überbringen. Berlin: Wie wir erfahren, wird die Zuſtimmung der Reichsregierung zur Verwendung von Polizeitruppen im Saar⸗ gebiet noch am Donnerstag nach Genf übermittelt werden. Berlin: Im Alter von 77 Jahren iſt Mittwoch abend in Berlin General der Infanterie Oskar von Hutier geſtorben. Der Reichsjägermeiſter hat alle höheren Beamten ſeiner Behörde aufgefordert, ſich an der vom Reichsminiſter für Volks- aufklärung und Propaganda eingerichteten Sammelaktion vom 8. Dezember zu beteiligen. Memel: Der Gouverneur des Memelgebietes hat den Memelländiſchen Landtag auf den 13. Dezember einberufen. Haag: Am Mittwoch wurde im Haag ein neuer Ver- rechnungsvertrag zwiſchen Deutſchland und den Nieder⸗ landen unterzeichnet, der mit Wirkung ab 1. 12. vorläufig ange⸗ wendet wird. Paris: Der Verlauf der Genfer Beratungen über die Saar- frage und die Haltung des franzöſiſchen Außenminiſters haben in der franzöſiſchen Preſſe allgemeine Befriedigung aus- gelöſt. Die Zuſtimmung Englands in der Frage der Polizei⸗ ſtreitkräfte hat ſtark überraſcht, und man fragt ſich, welche Ab— ſichten die engliſche Regierung mit dieſer Stellungnahme verfolge. Paris: In einem Wanderkino, das in einer zum Teil mit Stroh gefüllten Scheune in einem Vorort von Perpignan eine Vorſtellung veranſtaltete, brach Feuer aus. 50 Perſonen er⸗ litten zum Teil ſchwere Brandwunden. Ein Kind iſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Paris: Der„Excelſior“ ſpricht die Vermutung aus, daß vielleicht auch ſowjetruſſiſche Truppen als Polizei⸗ ſtreitkräfte ins Saargebiet geſchickt werden. Pertinax rechnet im „Echo de Paris“ nicht mit dieſer Möglichkeit da der ſowſet⸗ rſſiſche Vertreter nicht zu einer Beteiligung aufgefordert wor⸗ den ſei und auch nicht aufgefordert werden würde. London: Der Beſchluß des Völkerbundsrates, unter gewiſſen Amſtänden internationale Polizeitruppen ins Saargebiet zu ent⸗ ſenden, wird von der engliſchen Preſſe im allgemeinen mit Be⸗ friedigung aufgenommen. Allerdings kommt faſt in allen Blättern das Erſtaunen zum Ausdruck, daß England ſich bereit erklärt hat, ſich mit einem Kontingent zu beteiligen.„Daily Mail“ glaubt, daß die Polizeitruppe 2000 Mann nicht über⸗ ſchreiten und daß England ſich mit 500 Mann beteiligen werde. Rom: Auf der Bahnſtrecke Florenz— Schiuſi wur⸗ den am Mittwoch zwölf Arbeiter, die in einem Tunnel Kabel legten, von zwei aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Per⸗ ſonenzügen überraſcht, wobei fünf Arbeiter zermalmt wurden, während ſich die anderen ſieben retten konnten. Rom: Die italieniſche Preſſe nimmt den Beſchluß des Völ⸗ kerbundsrates über die etwaige Entſendung von Polizeiſtreit⸗ kräften in das Saargebiet mit Befriedigung auf. Madrid: Der Kriegszuſtand in Spanien, der bereits zwei Monate andauert, ſoll um einen weiteren Monat verlängert werden. Waſhington: Wie verlautet, beabſichtigt Amerika im Hin⸗ blick auf die Kündigung des Flottenvertrages durch Japan die amerikaniſche Flottenabordnung aus London abzuberufen. Fortfall der Landesjuſtizminiſterien Ein weiterer entſcheidender Schritt zur Verreichlichung der Juſtiz DNB. Berlin, 6. Dez. Durch das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 iſt die Juſtizhoheit auf das Reich übergegangen. Die Verwaltung der Juſtiz durch die Länder kraft Auftrages des Reiches iſt ein Aebergangszuſtand, der fortſchreitend über⸗ wunden werden muß. Den erſten Schritt bildete die Beauftra- gung des Reichsminiſters der Juſtiz mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des preußiſchen Juſtizminiſters und die organiſatoriſchen Vereinigung der Juſtizminiſterien des Reiches und Preußens. Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung vom 4. Dezember ein zweites Geſetz zur Aeberleitung der Rechtspflege auf das Reich, durch das ein weiterer Schritt zur Vereinheit— lichung der Juſtiz getan wird. Mit dieſem Geſetz übernimmt das Reich auch in den außerpreußiſchen Ländern die unmittelbare Leitung der Juſtizverwaltungen. Das Geſetz überträgt die Zuſtändigkeit der oberſten Juſtizbe⸗ hörden dieſer Länder unter Fortfall der Landesjuſtizminiſterien auf den Reichsminiſter der Juſtiz. Damit werden die Juſtizberwaltungen der Länder und des Reichs in der Spitze zu einer einheitlichen Reichsjuſtizverwaltung zuſammen— gefaßt. Das Geſetz geht davon aus, daß der Reichsminiſter der Juſtiz in den Ländern die Juſtiz unmittelbar leitet, gibt ihm jedoch für die Aebergangszeit die Befugnis, für einzelne oder mehrere Länder oder Landesteile Beauftragte zu beſtellen, die die Be— zeichnung„Beauftragte des Reichsminiſters der Juſtiz“ führen. Dieſe Beauftragte leiten ihre Dienſtſtellen als Abteilungen des Reichsjuſtizminiſteriums nach den Weiſungen des Reichsjuſtiz— miniſters. Die Einrichtungen, Beamten und Hilfskräfte der früheren oberſten Landesbehörden ſtehen den Beauftragten als Dienſtſtellen zur Verfügung. Auf Grund des Geſetzes hat der Reichsminiſter der Juſtiz durch Verordnung vom 5. Dezember 1934 mit Wirkung vom 1. Januar 1935 folgende Abteilungen des Reichsjuſtizminiſte⸗ riums gebildet: 1. Reichsjuſtizminiſterium, Abteilung Bayern, 2. Reichsjuſtizminiſterium, Abteilung Sachſen-Thüringen, 3. Reichsjuſtizminiſterium, Abteilung Württemberg Baden, 4. für die Länder Hamburg, Mecklenburg, Oldenburg(ohne Birkenfeld), Bremen und Lübeck: Reichsjuſtizminiſterium, Abteilung Nord. Die Befugniſſe der Länderjuſtizberwaltungen in den Ländern Heſſen, Braunſchweig, Anhalt und beide Lippe werden von der Reichsjuſtizberwaltung unmittelbar übernommen werden. Das Geſetz gibt dem Reichsminiſter der Juſtiz ferner das Recht, die Befugniſſe der bisherigen oberſten Landesbehörden auf nachgeordnete Behörden zu übertragen, wozu in manchen klei neren Ländern mit ſtarker Zentraliſation Anlaß gegeben ſein wird. In Anbetracht kommt hier namentlich die Lebertragung der Zuſtändigkeit auf die Provinzialbehörden(Präſidenten der Oberlandesgerichte und Generalſtaatsanwälte). Das Geſetz trifft Vorſorge, daß dieſe Provinzialbehörden ſogleich mit den erfor— derlichen Mitarbeitern verſehen werden können. Es ſollen zu dieſem Zweck entſprechende Kräfte von den oberſten Landesjuſtiz⸗ behörden abgezweigt werden können. Die vollſtändige Vereinigung der Landesjuſtizverwaltungen mit der Reichsjuſtizverwaltung bleibt einem ſpäteren Schritt vorbehalten. Dies gilt insbeſondere für die Aebernahme der Juſtizhaushalte auf den Haushalt des Reiches. Bis dahin ſchreibt das Geſetz vor, daß die im Landeshaushalt für die bisherigen oberſten Lan⸗ desjuſtizbehörden bereitgeſtellten Mittel dem Reichsfuſtizminiſte⸗ rium zur Verfügung ſtehen. Bis dahin bleiben auch die beamten⸗ und verwaltungsrechtlichen Verhältniſſe der Landesjuſtizbehörden unberührt. —— — — eee 1 7 9 N tet, ung, ei —— L Seit über 25 Jahren als reell und leistungsfähig be kannt! eee ellelkaeidflalel alfa la a cla fen gngflaflalnnfla GUD IAfannlln an Wenn Sie am Sonntag in Mannheim Weibnachts-Einkäute machen dann besuchen Sie bitte auch das bekannte Fachgeschäft von Fuchs! Denn: ob Auswahl, ob Qualität, ob Preiswürdigkeit, seien es Kleiderstoffe, Weißwaren, fertige Wäsche, Strümpfe etc., zuerst zu Fuchs? Sonntag bis ihr en! LL Amtliche Bekanntmachungen Betr Feldbereinigung in der Gemarkung Viernheim. Die zur Stellung von Anträgen in dem am 13. ds. Mts. ſtattfindenden Termin verfügbaren Wunſchzettelformu⸗ vorm. arien können am Samstag, den 8. ds. Mts., 1 abgeholt von 910 Uhr im Wiegehäuschen des Rathauſes werden. Viernheim, den 6. Dezember 1 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel 1934. Betr.: Feldbereinigung Viernheim. ehrt zur Entgegennahme der Wünſche, Beteiligten für die Bildung der neuen gelte nd machen wollen, findet am D 50 1 ers Dezember 1934, vorm. 9½ 2 Uhr „Die Wunſche ſind ſchriftlich ee und müſſen angeben, welche alten nach Flur und Nummer zu bezeich— nenden Grundſtücke zuſammengelegt werden ſollen und bei welcher alten Parzelle die Zuſammenlegung erfolgen ſoll. Wünſche, die in dieſem Termin nicht n einge⸗ werden, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Zur nochmaligen Aufklärung der Beteiligten über die künftige. und Grundſtücksrichtung liegen in der Zeit vom 10. bis einſchl. 12. Dezember 1934 die Pläne daſelbſt. Einſicht offen. Darmſtadt, den 29. November 1934. Der Feldbereinigungskommiſſar für 9 1 8 5 : Spamer. welche die ee e Stag, den 13. ſtatt. reicht Starkenburg: ochmückt kuren lürtstbaum n 8 N e 8 e N VNN , N 8 I N A 7 0 N 2 2 V 756 NN. U N e 5 e, 7 3 D N 5 3 45 0 N N NN mit den Sa IAB TEIRHER des v1 Erste Viernheimer Tonfilmſchau Wieder zwei großartige Tonfilm-Programme dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt. 1. Die letzte Parade— 2. Der König der Sleype Achtung! Nur Freitag und Samstag. Sonntag und Montag kommt Die vertauſchte Braut mit Anny Ondra und Adolf Wohlbrück. Für heute Freitag kommt wieder ein ganz grandioſes Abenteuer⸗Senſations⸗Tonfilm⸗Programm, das ſicher wieder allen Filmfreunden gefallen wird. Daher iſt ein Beſuch aller Filmfreunde für heute und morgen etwas Selbſtver⸗ ſtändliches. Das Programm, reichhaltig und ſpannend, ver⸗ ſpricht allen wieder etwas Außergewöhnliches zu erleben. Abenteuer— Senſationen— Kriminal— Wildweſt, alles in allem, Spannung und Tempo bis zum letzten Meter. Der Hauptfilm„Die letzte Parade“ iſt das Schickſal zweier Kriegskameraden, die im Schützengraben auf Gedeih und Verderb zuſammenhielten und nach Kriegsende verſchiedene Wege gehen, die ihrer Freundſchaft ſchlecht bekommt und dies ſehen Sie in dieſem Tonfilm.„Die letzte Parade“ und „Der König der Steppe“, beide in deutſcher Sprache. Das Sonntagsprogramm iſt die e Operette:„Die ver⸗ tauſchte Braut“ mit Anny Ondra und Adolf Wohlbrück. beruls- Mantel ur Damen: Berufs mäntel ohne Arm, einfarbig mit buntem Besatz 1.95 55 90 mn ganzer Arm, einfarbig u. 8 0 2.902 fal 6 Hock le ee 6 halber Arm, 2 5 Worpswed Lampertheimerſtraße 1 3 PSWed. 3.20 0 Waun 50 Jährige! 26 . 3.10, 1 2 65 Sämtliche männliche und weibliche Perſonen, die 1899 aus der Schule entlaſſen wurden, werden zu einer 1 Besprechung bei Kamerad Adam Kirchner„Zum Wal⸗ fiſch“ auf Freitag, den 7. Dezember, abds. 7 Uhr höflichſt eingeladen. Ausſchuß. Der prov. das Kraftbrot, gehaltvoll, wohlſchmeckend, nahrhaft, iſt hier zu haben in der Bäckerei dagger. Bismarckſtr. 43 Ebenſo neben allen anderen Sorten 1a. Kommisbrot Beruls mäntel schwarz, Sa- tin, schwere e . 5.50, Wwoeib ackiert 3 lnnenmaß An. 15.75 1 55 de Aus wah! e Ferchs⸗ Mf Kaninchen und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß ſämtliche Tiere, welche am Sonntag, den 16. Dezember zur Kreisausſtellung im„Kaiſerhof“ ausge- ſtellt werden, bis Sonntag, den 9. Dezember bei Schriftführer Baus Kreuzſtraße 9 ange⸗ meldet ſein müſſen. Standgeld pro Nr. 1.15 Mk. bei der Anmeldung ſofort zu entrichten. Die Ausſtellungsleitung. Nader mit F 2, 2 MHannheim Mit einem Mordsfeuerwerk fängts an und mit Lachſalven hörts auf. Ein Quell der Freude und des Humors, voll Reiz, Tempo und Delikateſſe. Bitte die Anfangszeiten mer⸗ ken: Werktags ab 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Jeden Sonntag 8 Vorſtellungen: 7 Uhr 1. eien ung, ab 9¼½ Uhr 2. Vorſtellung. Ende 12 Uhr. Das ſchönſte und billigſte Vergnügen iſt ein Beſuch beider Programme. Das Simultanjpiel mit Schachmeiſter gujjong⸗Alannheim Das Simultanſpiel am geſtrigen Abend, geführt von Herrn Huſſong⸗Mannheim, endete mit einem 15 5:1-Sieg für den Meiſter. Vor 16 Bretten wurde von Herrn Huſſong der Kampf begonnen und ſtellte er 9 Gegner vor ſchwere Aufgaben. Trotz der vielſeitigen Spiel weiſe der 16 Spieler konnte der Schachmeiſter 15 beſiegen. Nur ein Spieler konnte über Huſſong triumphieren. Bei einigen Blitzſpielen war ebenfalls ſein großes Können feſtzuſtellen. Wetterbericht Unter dem Einfluß des nördlichen Tiefdrucks iſt für Samstag immer noch unbeſtändiges, ziemlich mildes Wetter zu erwarten. 14717 ANNE EN . air nng-/ 8 Wir ung Was schenkst Dñu? 1055455 m kraut hat billig abzugeb. r e Jenrelnerel ummibereifung Kik. 7.50 Kinder wagen- delchardt! e S d 8 N N J rng ann die deutſche Qualitätsmarke führt ſtändig am Lager Kühnerſtraße 19 7 S u,, ,,, p,, ,,,, A ꝓ YYY Zeltgemäte Folk Belchente Ude Aristall-Dlas Fobzean-Her amt bereiten doppelte Freude, wenn preis- wert gekauft bei Mrnel, Hanmerer mannheim en 1. 15-16 NA e Martin Decker 8 b. f. Mannheim, N 2, 12 Meine Anzahlung!— Kleine Raten! 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Auch in den Scherzgedichten, ja, gerade hier erkennen wir, wie tief Adolf Weiß in die Pſyche ſeiner Landsleute eingedrungen iſt. Adolf Weiß iſt der Schöpfer des Grußes„Hui! Wäller?— Allemol!“, der ſeine Ent⸗ ſtehung dem Wettbewerb der Bonner Ortsgruppe des Weſterwaldvereins verdankt. Den erſten Preis, für den 12 Flaſchen Moſelwein ausgeſetzt waren, errang Adolf Weiß für ſeinen Ruf„Hui! Wäller?— Allemol!“, den er mit dem folgenden launigen Begleitvers einſandte: „Hui Wäller?— Allemol!“— ſo tönt der Ruf, Den in meiner Sehnſucht nach Wein ich ſchuf. Das Hui, das hat mich der Sturmwind gelehrt, Wenn wild über unſere Heiden er fährt Und Wäller wir ja— allemol ſind; Wir trotzen dem Regen, dem Schnee und dem Wind. Drum möcht ich zum Schluß ganz beſcheiden hoffen, Daß ich mit dem Ruf in das Schwarze getroffen. Doch ſollte mein Werben vergebens ſein, Wie wärs dann mit einer Flaſche Wein?“ 1 5 1 1 4 1 . 1 1 1 0 6. 1 1 1 g 1 . 1 1 4. 13 1 0 1 1 1 16 U 1 19 1 14 4 1 1 0 10 9 1 1 7 1 1 1 1 14 139 1 4 N 1 14 — ——— Dpjert am„Tag ber nationalen Solibarität“ Geht auf die Straße- unterſtützt Eure notleidenden Volksgenoßen! Wolk und Bauer Die Durchführung der Erzeugungsſchlacht Die Auswirkungen des z wei⸗ ten Reichsbauerntages in Goslar zeigen ſich in neuen Parolen des Reichsbauern⸗ führers an ſeine deutſchen Bauern bereits deut⸗ lich. Hat im letzten Jahr durch die Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Reichsregierung der deutſche Arbeiter durch Stabiliſierung der landwirtſchaftlichen Preiſe dem deutſchen Bauern geholfen, ſo wird in dieſem und kommenden Wirtſchaftsjahr der letztere durch Steigerung der geſamten Er⸗ zeugung dem deutſchen Arbeiter das Los er⸗ leichtern helfen. Die landwirtſchaftliche Erzeugungsſchlacht wird ſich in erſter Linie auf die Steigerung der⸗ jenigen landwirtſchaftlichen Produkte erſtrecken, die wir zum großen Teil verpflichtet ſind, vom Ausland einzuführen, weil der Be⸗ darf größer iſt als die erzielte Produktion. Aus Deviſenerſparnisgründen müſſen wir aber das, was wir im Inland ſelbſt durch entſprechende Anſpannung der Kräfte erzeugen können, ſelbſt herſtellen und dem Reichswirtſchaftsminiſter die Deviſen für Rohſtoffe überlaſſen, die wir man⸗ gels Naturvorkommen ſelbſt nicht erzeugen können. Wie wird nun dieſe Erzeugungsſchlacht rein techniſch durchgeführt? Da der Aufbau des Reichsnährſtandes als erſte berufsſtändiſche Organiſation bereits reſt⸗ los bis ins kleinſte Dorf durchgeführt iſt, kann die Gewähr für eine produktive Durch⸗ führung dieſer Schlacht übernommen werden. Zu dieſem Zweck werden, mit dem 9. Dezember beginnend, im ganzen Reich in ſämtlichen Dör⸗ fern, in 14tägigen Zeiträumen, unter Lei⸗ tung der Ortsbauernführer und ſon⸗ ſtigen fachmänniſchen Mitarbeiter, die vorher über die Kreis⸗ und Landesbauernſchaften ge⸗ ſchult worden ſind, mit allen Dorfeinwohnern Sprechabende abgehalten. Auf dieſen Sprechabenden werden praktiſch jeweils neben Fragen und Antworten die 12 Fachgebiete der Erzeugungsſchlacht durchbeſprochen und die neue Parole für die nächſten 14 Tage ausgegeben. Die national-politiſche Notwendigkeit der Er⸗ zeugungsſchlacht wird als erſtes begründet. Für die anſchließenden 14 Tage ſoll die betriebs⸗ wirtſchaftliche Einführung, d. h. die Nützlichkeit der Erzeugungsſchlacht vom betriebswirtſchaft⸗ lichen Standpunkt des Hofbeſitzers aus erfolgen; dann ſetzen in 14tägigem Turnus die einzelnen techniſchen Fachgebiete für die Bauern ein. Da⸗ bei werden die geſamte bäuerliche Preſſe, ſämt⸗ liche Redner aller Landes-, Kreis⸗ und Orts⸗ bauernſchaften für die Propaganda dieſer Idee in bäuerlichen Kreiſen mit herangezogen. Welche techniſchen Gebiete unterliegen nun vor allem der Erzeugungsſchlacht? Wie ſchon erwähnt, die Teilgebiete, wo wir vom Ausland noch nicht unabhängig ſind bzw. die, wo durch beſſere Bearbeitungs⸗ methoden die Grundlage für die Ertrags⸗ ſteigerung erſt geſchaffen werden muß. Beim letzten Punkt iſt vor allem hinzuweiſen auf die Verbeſſerung der Bodenbearbeitung, die zweck⸗ mäßige Düngung, ferner die ſtärkere Forcierung von Meliorationen und Kultivie⸗ rung von Sdländereien, das Fütterungsproblem, die Leiſtungsfrage der Rindvieh⸗ und Schweinehaltung ſowie die Saat- zuchtfrage bei pflanzlichen Erzeugniſſen. Zur erſteren Gruppe zählen vor allem die Steigerung der Roherträge bei ſämtlichen Futterpflanzen, wie Grünland, alle Kleearten und der Zwiſchenfruchtbau, ſowie die Förderung des Silobaues, um Ver⸗ luſte bei der Einbringung des Grünfutters zu vermeiden. Wir ſind bekanntlich bezüglich der Futter⸗ baſis noch nicht ganz unabhängig vom Ausland und mußten im letzten Jahr verſtärkte Mengen von Kraftfutter einführen, um die Milch⸗ und Butterleiſtung zu ſteigern, weil auch auf dem Fettmarkt noch eine gewiſſe Abhängigkeit vom Aus⸗ land beſteht. Da Deviſen für dieſe Zwecke aber nicht zur Verfügung ſtehen, muß hier das wirtſchaftseigene Futter mengenmäßig geſteigert werden. In dieſem Zuſammenhang ſei auch die mengenmäßige Steigerung des Kartoffelanbaues erwähnt, die unerläß⸗ liche Vorausſetzung iſt für eine entſprechende Schweinemaſt, denn auch hier kann Ge⸗ treide nicht verfüttert, ſondern die Kartoffel muß als Maſtfuttermittel herangezogen werden, denn Getreide iſt menſchliches Nahrungsmittel und darf nicht in der Tierfütterung Verwen⸗ dung finden. Ein weiteres Gebiet dieſer zweiten Gruppe iſt das der Vermehrung des Geſpinſt⸗ pflanzenanbaues(Hanf, Flachs, die zu⸗ gleich Nebenprodukte, SOlfrüchte, abwerfen, die als Kraftfuttermittel Verwendung finden können). Parallel hierzu läuft der ver⸗ ſtärkte Anbau von ölhaltigen Futtermitteln, wie Raps, Rübſen uſw., denn hier iſt ein ſtarker Bedarf, der bisher vom Ausland gedeckt werden mußte, im Inland vor⸗ handen. Der Geſpinſtpflanzenanbau iſt aber vor allem für die Textil⸗ wie leinenverarbeitende Induſtrie unbedingt wichtig. Hier auf dieſem Gebiet müſſen ſich Landwirtſchaft und Induſtrie ergänzen. Dasſelbe iſt der Fall bei der Steigerung der Schafwollerzeugung, auch ein Problem, das die Textilinduſtrie wie die Land⸗ wirtſchaft gleichermaßen angeht. Wir decken heute nur 10 Prozent des ganzen Wollbedarfes mit rund 3,5 Millionen Stück Schafen. Ganz unabhängig werden wir vom Ausland vorerſt nicht werden können, trotz⸗ dem muß der Anfang bezüglich der Steigerung der Schafhaltung, wie ſie in den ſiebziger Jahren noch ſo ſtark vorhanden war, veranlaßt werden. Die Induſtrie ſelbſt hat durch die Schaffung der Viſtrafaſer und ihre Miſchung mit Wolle ſchon neue Werk ſt of fe geſchaffen. Die Landwirtſchaft iſt deshalb verpflichtet, durch Ertragsſteigerung der Wolle und vermehrten Einſatz der Schafhaltung der Induſtrie Hilfeleiſtung zu gewähren. Auf dem Gebiete des Siermarktes liegen die Verhältniſſe ebenſo wie bei Wolle. Wir decken hier auch nur einen kleinen Prozenkſatz des Bedarfes und ſind daher gezwungen, gerade die Kleintierhaltung, wie Geflügel, Kaninchen, Pelztiere uſw., beſonders ſtark zu forcieren. Eine entſprechende Erziehung des Bauern zur Qualitätsware iſt auf dieſem Gebiete in der Erzeugungsſchlacht un— erläßliche Vorausſetzung und wird auch durch⸗ geführt. Gerade hier liegt ein Gebiet vor, wo nicht nur der bäuerliche Menſch eingeſchaltet werden kann, ſondern auch der deutſche Ar⸗ beiter; ſo weit er Kleinſiedler oder Schreber— gartenbeſitzer iſt, kann er einen guten Teil zur Steigerung der Erzeugung beitragen und daher deviſenerſparend wirken. Hier ſchließt ſich der Kreis und die Verbundenheit des Bauern und Arbeiters wieder. 14 Broſchüren in hohen Auflagen werden als Schulungsmaterial an ſämtliche Mit⸗ arbeiter des Reichsnährſtandes für die Er⸗ zeugungsſchlacht herausgegeben. In dieſen Broſchüren ſind die einzelnen Gebiete rein praktiſch und nicht theoretiſch behandelt. Vor allem iſt die Durchführung der Er⸗ zeugungsſchlacht entſprechend erläutert. Partei⸗ ſtellen und Reichsnährſtand werden hier in der Propaganda und Durchführung eng zuſammen⸗ arbeiten können, ſo daß dieſe Schlacht, die pro⸗ pagandiſtiſch bis zum März nächſten Jahres läuft, von Erfolg gekrönt ſein wird, denn bis zu dieſem Zeitpunkt muß ſie abgeſchloſſen ſein, da dann der deutſche Bauer im Intereſſe des Volksganzen mit dem Anbau ſeiner Früchte nach den neuen Richtlinien beginnen muß, um Ende des Jahres 1935 die Ernte dieſer größten aller Erzeugungsſchlachten für das deutſche Volk einbringen zu können. Dr. Lorz. Deutſche Julfeſtbräuche Wenn wir heute allenthalben daran gehen, deutſches Brauchtum national⸗ ſozialiſtiſch zu geſtalten und damit ein in den Zeiten des Liberalismus ſtark erſchüttertes Kul⸗ turwerk der Volksgemeinſchaft zu neuem Leben führen, ſo erwächſt uns die Pflicht, all das Vor⸗ handene nach ſeinem weltanſchaulichen Urſp rung zu ſichten, und klar und entſchieden alles zu überwinden oder abzulegen, was blutsmäßig fremd, was artfremd iſt. Es iſt eine Fülle ſolch uralten Gutes, das heute noch um und in uns lebt und gerade das Weihnachtsfeſt offenbart uns unzählige Züge dieſes Vätererbes. Es wird nicht nur darum gehen, das noch lebende arteigene Brauch⸗ tum weiter zu pflegen. Mit demſelben Recht, mit dem wir unſerer Weltanſchauung völlig neue Ausdrucksformen ſchaffen, dürfen, ja müſſen wir alten Formen, deren Sinn und Gehalt dem Volke vorenthalten oder verſtümmelt wurden, ihren urſprünglichen tiefen Sinn wie⸗ dergeben. Schon nach einem Jahr nationalſozialiſtiſcher Volkspolitik erlebte der uralte Brauch des Sommerſonnenwendfeuers in allen Gegenden Deuſchlands einen neuen Auftrieb. Das gibt uns die Hoffnung, die Feuer zur Winterſonnenwende von ungezählten Höhen leuchten zu ſehen. Wohl kaum ein Brauch dürfte eher geeignet ſein eine größere Gemeinſchaft,— denken wir doch nur an die Stürme unſerer S. A. und S. S.— zu wah⸗ rem, tiefem Erleben zuſammenzuſchweißen. Wir müſſen den Mut haben, die Weihnachtsfeiern gerade dieſer revolutionären Verbände aus der Atmoſphäre der verrauchten Säle und der ſpie⸗ ßériſchen Bierfröhlichkeit herauszureißen und ſie im Erlebnis der Natur und vor dem Sinnbild gottgeſandter Sonnenkraft, dem Feuer, den Sinn des tiefen Geſchehens unſerer „Garten“ ja einen im Volksmythos immer wie⸗ derkehrenden tiefen Sinn enthält) verwendet dieſen Grundzug auch, ſtellt aber zugleich den ſtrahlenden(kleinſten) Sonnenbogen der umkehrenden, zu neuem Glanze aufſteigenden Winterſonne dar, und weiſt in mannigfachen Einzelheiten— ebenſo wie der Schmuck am Weihnachtsbaum— auf uralte, mythiſche Zuſammenhänge hin. Da finden wir, etwa als Gebäck, oder auch als Schnitzwerk, Darſtellungen des Lebens⸗ baums, des Reiters, der Windmühle, des Hahnes, der Sonne und der Sonnenwende. Der Hahn iſt ſeit urdenklichen Zeiten der Künder des Lichtes und zugleich das Sin n— bild der Fruchtbarkeit und als Julklapp Tonſpielzeug wird er heute noch mancherorts den Kindern auf den Gabentiſch gelegt. Auch der„Reiter“ hat ſeine Wurzeln im Glauben unſerer Väter. Wir denken an die alten Dar⸗ ſtellungen des Sonnenreiters, der die Schlange der Finſternis überwindet(Reiterſtein von Hornhauſen!) und es iſt kein Zufall, daß er heute als„wilder Reiter“ noch lebt und als „Schimmelreiter“ oder„Weißſchimmel“ in Norddeutſchland ſtellenweiſe die Weihnachts⸗ gaben bringt. Die Mühle iſt Ausdruck der ewigen Wandlung, des ſtändigen„Stirb und Werde“ und ſtellt zugleich ſinnbildhaft dar, wie ſich nun nach der Winterſonnenwende, die Sonne, das „Julrad“ wieder dreht. Beſonders eindrucksvoll hat dieſe Vorſtellung im krönenden, ſich drehenden Flügelrad der Weihnachtspyramide Geſtalt gefunden, die wir in der Mark und in Schleſien und ähnlich in Bayern im„Klauſen baum“ finden. Prächtige Erzeugniſſe volkstümlicher Kleinkunſt, beſonders der Schnitzerei, haben Winterſonnenwendfeuer Zeit erfühlen laſſen. Denn unſere Zeit iſt ja auch eine ſieghafte Umkehr zum Aufſtieg wie die Umkehr der Sonne. 5 Dabei wollen wir nicht vergeſſen, daß das Julfeſt auch in hervorragendem Maße ein Feſt der Familie, der kleinſten natürlichen Ge⸗ meinſchaft im Volke darſtellt. dem Wei h ⸗ nachtsbaum, der in allen deutſchen Häuſern im Lichterglanz erſtrahlt, liegt uraltes, art⸗ eigenes Brauchtum zugrunde. Vor Jahrtauſen⸗ den wurde ſchon von unſeren Vorfahren das Bild des Baumes, des Leb ens baumes, in religiöſer Bedeutung verwendet. In dem Brauch der„Weihnachtsmaien“ und des Tannenzweig⸗ ſchlagens(„Fitzeln“,„Pfeffern“ uſw.) lebt eben⸗ derſelbe Gedanke noch fort: daß der grüne Zweig, der grüne Baum Ausdruck des Lebens und deshalb zugleich Spender der Lebenskraft und des Lebensglückes ſei. Die„Tunſchäre“ Norddeutſchlands, der „leuchtende Garten“, wie wir ſie wohl am eheſten nennen dürfen(wobei der Beariff darin Raum gewonnen und ſpätere von außen her eingeführte Gedanken wurden in der Dar⸗ ſtellung oft vereinigt mit uralten Grundzügen. Der dreiſeitige pyramidenförmige Aufbau des Klauſenbaumes, der oft die uralte Zahlenreihe 3 mal 9 aufweiſt(Zahl der Apfel und Nüſſe) geht zurück auf den älteſten Kalender unſerer Vorfahren, in dem der Monat, d. i.„Mond“, in drei Neuntagewochen und drei„dunkle Nächte“ aufgeteilt war. So wie in dieſen Einzelheiten, ſpricht aus einer Unmenge oft unſcheinbarer Dinge, die ſich um das Julfeſt reihen, manch alte Lebensweisheit und nicht zuletzt die ganze Weltanſchauung unserer Ahnen zu uns. Das letzte Jahrhundert har vieles bewußt und unbewußt verändert und verbogen. Wir werden auf natürlichem Wege all dies Fremde ausſcheiden und das Reine, Arſprüngliche unſerer Nation, wieder zum Be⸗ wußtſein bringen. Dann wird es von ſelbſt zur Grundlage neuer kultureller Schöpfungs⸗ taten des Volkes. Hans Strobel. eee ee eee un eee e