, N „ ſelber ausführen helfen. 2———rv—rðv—ð51—i——5'ö 5—r5ð—— 1 . 0 Amtliches Verkünbigungsblatt der Bürgermeiſterei und Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mb. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen-Expeditionen. Hauptſchriftleitex: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim D. A. Nov. 34:1292 Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 e auberer Bebörben— Vereins- und Geſchällsanzeiger Nr. 284 Am Ende der Woche f. Am Ende der Woche ſteht heute der Tag der nationalen Solidarität. In der Donnerstagausgabe iſt über deſſen Sinn und Zweck das Notwendige geſagt worden. Heute darf noch darauf verwieſen werden, daß gerade uns katholiſchen Deutſchen der Begriff der Solidarität aus der Tradition unſerer katholiſchen Soziallehre der letzten Jahrzehnte geläufig und ſelbſtverſtändlicher Beſitz geworden iſt. Heinrich Peſch hat den chriſtlichen Solidarismus als chriſtliche Soziallehre begrün— det. Von ihm aus ſuchten und begründeten die deutſchen Katho— liken in der Hoch⸗Zeit des individualiſtiſchen Liberalismus und des marxiſtiſchen Kollektivismus ihre Stellung zum Wirtſchafts⸗ leben und zu den geſellſchaftlichen Fragen. In dieſem chriſt— lichen Solidarismus war die Freiheit der Initiative der wirt— ſchaftenden Perſönlichkeit ebenſo verwurzelt, wie die naturhaft— biologiſche Bindung des einzelnen in der Familie und in der Gemeinſchaft ſeines Volkes, des wirtſchaftenden Vol— kes. So klingt heute ein altbekanntes Wort an unſer Ohr mit der nationalen Solidarität. Es appelliert an die Frei— heit des Gebers und ſein ſittliches Verantwortungsbewußtſein gegenüber der Geſamtheit! Es muß auch die Motivkraft zu kräftiger Spende heute wecken; aus dem ſozialphiloſophiſchen Syſtem in das Leben, in die Wirklichkeit überſetzt werden! Wie im vergangenen Jahr unſer Freiburger Erzbiſchof Dr. Grö ber bei der Caritasſammlung ſelber die Büchſe in die Hand genommen und geſammelt und ſo ein ſchönes und anziehendes Beiſpiel gegeben hat, ſo tuns heute auch führende Männer im Staats- und Kulturleben. Man erzählte uns dieſer Tage aus einer Biſchofsſtadt der Schweiz, daß dort nicht der Mesner, ſondern jeden Sonntag ein Kanonikus im violetten Ornat den Klingelbeutel führe! Nichts drückt ſtärker und ſymboliſcher die Solidarität aus, als wenn die Prominenten Hilfsaktionen Möge das Beiſpiel der Sammelnden heute eine gute Wirkung üben und reichen Ertrag bringen zum Ausgleich der heute ſo furchtbaren Anterſchiede in Beſitz und Erwerb und Genuß der Güter dieſes Lebens. * Trotz der entſcheidenden Vorgänge in Genf um das Saar— gebiet müſſen wir doch bedeutſame Vorgänge der Innen- und Wirtſchaftspolitik in kurzen Zügen feſthalten. Wir meinen be— ſonders die neuen Geſetze zum Bank- und Kreditweſen. Dr. Schacht hat ſie in einer Rundfunkrede begründet. Wir ſtoßen auch da auf Probleme, wie ſie in dem ſchon erwähnten Begriff des Solidaris mus beſchloſſen liegen, nämlich: Freiheit der Perſönlichkeit im unternehmen und Wirtſchaften und Bindung und Verpflichtung gegenüber der Volksgeſamt— heit. Das Anleiheſtockgeſetz führt beſtimmte Leberſchüſſe über Durchſchnittsdividenden der letzten Jahre an den Staat als Anleihe— ohne ſie dem Wirtſchaftenden als Eigentum zu nehmen; an den Staat, weil dieſer als die Gemeinſchaft des Volkes in einer ſo großen Notzeit für leidende Glieder des Volkes ſie braucht! Das Geſetz zur Beaufſichtigung des Kreditgewerbes will das ganze Kreditweſen ord— nen, zweckmäßig geſtalten, angemeſſen regional verteilen, ſpekulative Geſchäfte zurückdrängen uſw. Der Reichsbankprä— ſident bezeichnete dieſe Geſetze als typiſchen Ausdruck nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsgeſin⸗ nung. Der Liberalismus werde einen ſolchen Eingriff in das Privateigentum wahrſcheinlich verurteilen, aber der National- ſozialismus denke anders. Speziell das Geſetz zur Regelung und Beaufſichtigung des Kreditweſens iſt aus Vorſchlägen her vorgegangen, die ein vom Führer im vergangenen Jahr hierfür berufener Anterſuchungsausſchuß erarbeitet hat. Dieſer um— ſchreibt die grundſätzliche Grundlage der Neuordunng dahin, daß deutſcher Sozialismus bedeute, daß der Staat als Aus— druck des Volkes ſich um die Durchführung der wirtſchaft⸗ lichen Aufgaben kümmere, z. T. ſie auch ſelbſt übernehme „In einer elaſtiſchen Staats aufſicht glaube der Aus⸗ ſchuß insbeſondere den programmatiſchen Forderungen des Na— tionalſozialismus auf dem Gebiet des Kreditweſens den gegen— wärtig vollkommenſten Ausdruck zu geben.“ Mit elaſtiſcher Staatsaufſicht kann man wohl dieſes Geſetz der Ordnung des Kreditweſens, wie es nun vorliegt, am beſten umſchreiben! So wird an konkreten Maßnahmen allmählich der Inhalt, ein neuer Inhalt des Sozialismus ſichtbar, der nichts am vorhan⸗ denen Wirtſchaftskörper zerſtört, ſondern ihn reguliert, zu regulieren, Auswüchſe zu beſeitigen ſucht, ihn den leitenden Geſichtspunkten des Volksganzen und ſeiner Teile dienſtbar zu machen ſucht. Das iſt wohl auch der Sinn der Worte, die der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits loſenverſicherung, Dr. Syrup, am 3. Dezember auf einer Mitgliederverſammlung rheiniſcher Induſtrieller geprägt hat von einem andern Gebiet her:„Staatsnotwendigkeiten und erkenn- bare Entwicklungstendenz der deutſchen Wirtſchaft ſprechen füt Struktur veränderungen, die natürlich nur auf lange Sicht vorgenommen werden können.“ * Ein kurzer Blick ſei noch geworfen auf die Aufhebung dat Nationale Solidarit Die f Samstag, den 8. Dezember 1934 Länderjuſtizminiſterien. Nach dem Reichsſtatthaltergeſetz, nach dem Lebergang der Hoheitsrechte der Länder auf das Reich durch das Geſetz vom 30. Januar ds. Js., iſt die Aufhebung der Landesjuſtizminiſterien und die Uebernahme der Rechts- pflege durch das Reich bezw. das Reichsjuſtizminiſterium eine weitere einſchneidende Maßnahme zur Vereinheitlichung des Reiches. Neben dem Kultus war die Juſtiz einer der Ver— woltungszweige, bei dem die früheren Länder am zäheſten an ihrer Hoheit feſthielten wenn Reichsreform und Reichsverein— 10. Jahrgang 2 2 heitlichung auch nur erörtert wurden! Gerade an dieſem wich— tigen Punkt wird jetzt die Entwicklung weiter getrieben. Als am 19. Juni ds. Is. der preußiſche Miniſterpräſident Göring im preußiſchen Staatsrat die innerhalb von 10 Jahren zu ſchaffende Einteilung des Reiches in Reichsgaue— unter Auflöſung Preußens— ankündigte, konnte er erklären, daß mit Ausnahme des Finanzminiſteriums ſchon ſämtliche preußiſchen Miniſterien mit Reichsminiſtern beſetzt ſeien. Mit jenem Vorgang in Preußen iſt zweifellos die jetzt erfolgte Majjenausweijungen aus Angarn Tauſende kamen über die Grenze. Budapeſt, 7. Dezember. An den jugoſlawiſch-ungariſchen Grenzſtationen trafen weiter Züge mit ausgewieſenen Ungarn ein. Darunter ſind ganze Familien, oft auch kleine Kinder und Greiſe. Selbſt⸗ verſtändlich herrſcht unter ihnen großes Elend, da ſie von der Ausweiſung völlig überraſcht wurden und ihr ganzes Hab und Gut in der Eile zurücklaſſen mußten. Die ungariſchen Behörden bemühen ſich, für die Unter⸗ bringung der Flüchtlinge, ſo gut es geht, zu ſorgen. Die überſtürzten Ausweiſungen erzeugen natürlich in der unga— riſchen Bevölkerung ungeheure Aufregung, umſomehr. ois man keinen berechtigten Grund dafür ſieht. Nach Angaben Ausgewieſener beträgt die Jahl der Ausweiſungen in Neuſatz ungefähr 1500, in Subotica eben- ſoviel, in Jombor ungefähr 1000. Das ſind aber nur große Städte. In Magyarboly eingetroffene Ausgewieſene erzäh⸗ len, daß aus den Gemeinden in dem zu Südflawien gehö⸗ rigen ſüdlichen Teil des Kommitars Baranya 8000 Ungarn ausgewieſen worden ſind. Wie mitgeteilt wird, erwägt die Regierung, die Maſſen⸗ ausweiſungen von Ungarn aus Südflawien unverzüglich vor den Völkerbund zu bringen. 0 Ein ſüdſlawiſches Dementi. Belgrad, 8. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Gewiſſe un⸗ gariſche Blätter brachten die Nachricht, daß ſüdſlawiſche Truppen an der ungariſchen Grenze mobiliſiert worden ſeien und daß Abteilungen dieſer Truppen bereits die Grenze überſchritten hätten. Dieſe Nachrichten entſprechen nicht den Tatſachen. Es ſind nicht nur keine Grenzüberſchreitungen vorgekommen, ſondern es wurde auch keine Mobiliſierung vorgenommen. Die Garniſonen an der Grenze ſind viel⸗ mehr infolge der Urlaube auf halben Stand geſetzt worden. Ebenſo unzutreffend ſeien, ſo heißt es in der amtlichen Meldung weiter, die Nachrichten ungariſcher Blätter und einiger Agenturen über Maſſenausweiſungen un⸗ gariſcher Staatsangehöriger aus Südſlawien. Die Sozialverſicherung im Saargebiet Aus der deutſchen Erklärung. Berlin, 7. Dezember. In der in dem Bericht des Dreier⸗Ausſchuſſes erwähnten deutſchen Erklärung über die Sozialverſicherung des Saar⸗ gebietes bei der Rückaliederung heißt es: General von Hutier f. —— K ee ee ee Im Falle der Rückgliederung des Saargebietes an Deutſchland wird die Sozialverſicherung des Saargebietes in das allgemeine deutſche Verſicherungsſyſtem eingegliedert werden. Dieſe Eingliederung wird um ſo leichter erfolgen können, als die Geſetzgebung über Sozialverſicherung im 17 88 im allgemeinen der deutſchen Geſetzgebung ent— pricht. Dergeſtalt werden die bei den Sozialverſicherungskrä⸗ gern des Saargebietes erworbenen und im Enkſtehen be⸗ griffenen Anſprüche im Rahmen der deutſchen geſetzlichen Beſtimmungen unter Berückſichtigung der etwa zweckmä⸗ ßig erſcheinenden Uebergangsmaßnahmen gewahrt bleiben. Nach Artikel 4 Abſatz 1 des allgemeinen deutſch-fran⸗ zöſiſchen Abkommens über Sozialverſicherung vom 29. Juli 1932, auf deſſen Zuſtandekommen die deutſche Regierung nach wie vor den größten Wert legt, genießen Verſicherte, ſolange ſie in Deutſchland oder Frankreich wohnen, die auf Grund der Verſicherungsordnungen erworbenen Renten und Penſionen einſchließlich der damit verbundenen Zu— ſchüſſe und ſonſtigen Vorteile ohne jede Einſchränkung, Die deutſche Regierung iſt bereit, dieſe Beſtimmung nach der Rückgliederung des Saargebietes auf Perſonen onzuwen⸗ den, die bei Verſicherungsträgern des Saargebietes ver— ſichert ſind oder waren. **** Das Zugunglück in Vaihingen Die Aufräumungsarbeiten beendet. Vaihingen-Enz, 7. Dezember. Der Zuſammenſtoß zwiſchen dem Schnellzug Paris Wien und einem Laſtkraftwagen beim Staatsbahnhof Vai⸗ hingen, der vier Menſchenleben forderte, erfolgte nach einem Bericht des„Enzbote“ mit ſolcher Wucht, daß der Laſt⸗ kraftwagen vollſtändig zertrümmert wurde. Der Zug fuhr noch etwa 100 Meter über das Bahnhofsgebäude hinaus. Infolge des ſtarken Abbremſens oder infolge des Zuſam⸗ menſtoßes war die Maſchine entgleiſt und fiel um. Der Pack- wagen und der erſte Perſonenwagen entgleiſten ebenfalls. Der Packwagen wurde zum Teil ineinandergeſchoben. Ein Glück war es, daß der erſte Wagen des D⸗ Zuges, ein Perſonenwagen zweiter Klaſſe, ſo ſchwach beſetzt war. Eine Frau, die in dieſem Wagen ſaß, wurbe leicht verletzt. Einige Reiſende erlitten Nervenzuſammen⸗ brüche. Die Schuld an dem Unglück trägt der Schranken⸗ 1 ter, der nach dem Unfall einen Nervenzuſammenbruch erlitt. Die Wiederherſtellungsarbeiten an den zerſtörten Gleiſen auf dem Bahnhof Vaihingen⸗Enz konnten ſo ge⸗ fördert werden, daß das Gleis Stuttgart Bretten und das Gleis Bretten— Stuttgart in der Nacht wieder befahr— bar waren. 4 deutiſche Koloniſten in Gibirien erſchoſſen Der Moskauer Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mel— det, daß vier Bauern der deutſchen Kolonie Halbſtadt bei Novoſibirſk auf Befehl des weſtſibiriſchen Gerichtshofes er- ſchoſſen worden ſind. Bekanntlich leben in Rußland und vor allem in Sibirien, noch eine ganze Anzahl deutſcher Koloniſten, deren Niederlaſſung bis in die Zeit Katharinas der Großen zu— rückzuführen iſt. Sie werden gegenwärtig auf ungefähr eine Million geſchätzt. Die vier Erſchoſſenen ſind der Präſident der Kolonie, der Vizepräſident und zwei Mechaniker. Sie waren angeklagt worden, nur 40 Prozeat der Getreideſteuer bezahlt zu haben, die die Kolonie abzuführen hat, die andern Deutſchen gegen die Bezahlung der Steuer aufgehetzt und Getreide geſtohlen zu haben, um es auf dem Markt zu verkaufen. t heißt: Jeder für Jeden! hreuden Männer des Staats und der Partei ſammeln für das Wow. 1 2 8 . — —— — ——————ç— — Beſettigung der Zuſtizminiſterien auch der übrigen Länder (Sachſen, Bayern, Württemberg, Baden uſw.) in eine Einheit zu bringen. Bemerkenswert iſt auch die Zuſammenlegung der Rechtspflege für Württemberg und Baden. In Stuttgart wird eine Abteilung des Reichsjuſtizminiſteriums für beide Länder errichtet. Aber auch hier ſind noch Schritte für die Entwicklung und die Zukunft übrig. Zunächſt laufen die Koſten für die ZJuſtizhaushalte noch in den Haushalten der Länder weiter, auf der einen Seite; auf der anderen Seite bleibt bis auf weiteres noch die Zuſtändigkeit der Reichsſtatthalter für die Ernennung und Entlaſſung der Juſtizbeamten und für das Be— gnadigungsrecht beſtehen. Das jetzt über die Saarfrage zuſtande gekommene Einigungswerk hat gewiß von uns Deutſchen aus geſehen ſeine Schönheitsfehler. Man mache ſich klar, was es heißt, daß unſere Volksgenoſſen im Saargebiet nun nochmals unter fremd— völkiſche bewaffnete Poliziſten geſtellt werden ſollen! And doch leuchten jedem die großen Geſichtspunkte ein, unter denen die deutſche Regierung ihre Zuſtimmung hierzu gegeben hat. Leuch— tet jedem ein, was dieſe Einigung für die Zukunft, für die deutſch-franzöſiſchen Beziehungen, für den europäiſchen Frie— den an guten, großen Wirkungen haben kann! Deutſchland und Frankreich haben ſich für die Saarfrage und Saarabſtimmung und für den Lebergang geeinigt. Spät, recht ſpät freilich! Aber gerade, daß die Einigung in der jetzt ſo geſpannten Atmoſphäre möglich war und tatſächlich erfolgte, macht ſie ſo ungeheuer ernſt und wichtig. Man kann ſich fragen: konnte man ſich einigen über ein bis zuletzt ſo umſtrittenes Gebiet, warum ſoll das in andern Dingen nicht auch möglich ſein? Sogar die Pariſer Rechtsblätter wie„Figaro“ und„Echo de Paris“ ſprechen von einer unbeſtreitbaren Entſpannung zwiſchen Berlin und Paris, und daß franzöſiſch-deutſche Reibereien nun unmöglich ſeien! Ganz beſonders ſtark wird dieſe Wirkung in elſäſſiſchen Blättern unterſtrichen. Mit einer großen, dicken Aeberſchrift:„Franko-deutſche Verſtändigung das Gebot der Stunde“ wurde im„Elſ. Kurier“ die Reiſe Ribbentrops nach Paris mitgeteilt. And die„E. L. 3.“ in Straßburg ſagt, daß die beiden Völker, zuſammengeſchloſſen, einen Block von über 100 Millionen Menſchen darſtellen und daß dieſer Block den Frieden in Europa auf alle Fälle garantieren würde. And das Blatt verweiſt darauf, daß merkwürdigerweiſe heute die So— zialiſten und die Radikalen beiſeite ſtünden, ſie, die früher die Fahnenträger der Völkerverſöhnung und Pazifiſten geweſen ſeien. Nun iſt die Bahn frei für den 13 Januar. Dem kleinen Häuflein Anhängern des Status quo iſt der Weg verſperrt. Der Dreierbericht weiß nichts von einer nochmaligen Abſtimmung. Wer ſich für den Status quo entſcheiden wollte, würde ſich für Löſung vom Reich entſcheiden, vom Mutterland, vom Vaterland. Letzte Enthüllungen im Saargebiet tun noch ein übriges, die Führer der Status-quo-Richtung moraliſch unmöglich zu machen. So darf man vielleicht doch heute mit einiger Hoffnung auch über den 13. Januar hinausblicken: daß Einſicht und Vernunft rings um uns wiederkehren auch zur Löſung der weiteren Fragen, die heute Europa noch bedrücken. Der deutſche Botſchafter dankt Muſſolini DNB. Rom, 7. Dez. Der Chef der italieniſchen Regierung hat den deutſchen Botſchafter beim Quirinal empfangen, der ihm im Namen ſei⸗ ner Regierung für die Führung der Saarverhandlungen in Rom dankte. Er empfing auch den engliſchen Botſchafter, der im Namen ſeiner Regierung einen gleichen Schritt unternahm. Auch Laval dankt DNB. Rom, 7 Dez. Aus Genf hat Muſſolini folgendes Telegramm vom franzöſiſchen Außenminiſter Laval erhalten: In dem Augenblick, in dem der Völkerbundsrat durch einſtimmigen Beſchluß das Ergebnis der unter den Auſpizien des Dreierausſchuſſes ſo glück lich geführten Saarverhandlungen in Rom beſtätigt hat, möchte ich Euer Exzellenz meine Dankbarkeit und die der franzöſiſchen Regierung ausdrücken für den Geiſt höchſter Anparteilichkeit, mit dem die italieniſche Regierung, vertreten durch Baron Aloiſi, dieſen Arbeiten präſidiert hat. Der Abſchluß dieſer Ar- beiten bedeutet eine neue Garantie für die Aufrechterhaltung des Friedens. Vollſtrecktes Todesurteil DNB. Berlin, 7. Dez. Wie der Amtliche Preuß. Preſſedienſt mitteilt, iſt am 7. De⸗ zember in Königsberg der am 20. Mai 1893 geborene Karl Struve hingerichtet worden. Struve war vom Schwurgericht in Königsberg wegen Ermordung der 80jährigen Witwe Johanna Duve zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Der preußiſche Miniſterpräſident hat von ſeinem Begnadi— gungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil wegen der Scheußlich— keit der Tat, die nur der Erlangung von Geld und Wertſachen diente und gegen die Mutter eines langjährigen Bekannten des Verurteilten verübt worden, die Vollziehung der Todesſtrafe an dem bereits 12 mal vorbeſtraften Verbrecher erforderlich war. Die„Kalsruhe“ in Sao Francisco do Sul. DNB. Kiel, 7. Dez. Kreuzer„Karlsruhe“ iſt am Donnerstag nachmittag in Sao Francisco do Sul(Braſilien) eingetroffen. Vor dem 1. April keine Neueinſtellungen in den Arbeitsdienſt. DNB. Berlin, 7. Dez. Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes teilt mit, daß vor dem 1. April 1935 Neueinſtellungen in den Arbeitsdienſt nicht möglich ſind, da alle Stellen beſetzt ſind. Schwindel in der Auslandspreſſe DNB. Berlin, 7. Dez. In einzelnen Auslandszeitungen wird ein angebliches Teſta— ment des erſchoſſenen Gruppenführers Ernſt zur Ent⸗ ſtehung des Reichstagsbrandes veröffentlicht. Es handelt ſich bei dieſem angeblichen Dokument um einen ausgemachten Schwindel, wie er uns im allgemeinen aus der Emigrantenpreſſe ſattſam bekannt iſt. Es bleibt nur bedauerlich, daß auch ernſt— hafte ausländiſche Zeitungen dieſes Machwerk ihren Leſern ohne jeden Vorbehalt vorſetzen können, obwohl ſie eigentlich wiſſen müßten, daß ähnliche„Dokumente“ ſchon oft in der Emigran— tenpreſſe veröffentlicht worden ſind, von denen ſich dann her— ausgeſtellt hat, daß ſie erfunden waren. Auch in dieſem Fall handelt es ſich um eine Fälſchung größter Art, die ſich in den Augen unbefangener Leſer von ſelbſt richtet. Paris: Die Stellungnahme der deutſchen Regierung in der Frage der Entſendung internationaler Polizeiſtreitkräfte ins Saargebiet wird in der franzöſiſchen Preſſe im allgemeinen an⸗ erkannt und als ein großer Schritt auf dem Wege der deutſch⸗ franzöſiſchen Annäherung aufgefaßt. l Klage und Neldedldun iu dem Vällerbuno Der ſüdſlawiſch⸗ungariſche Streit wird im Völkerbundsrat behandelt DNB. Genf, 7. Dez. Im Vordergrund des internationalen Intereſſes ſteht ſeit heute die ungariſch-ſüdſlawiſche Streitfrage, die ſich in den letzten Tagen weſentlich verſchärft hat. Die Ausweiſungen von zahlreichen ungariſchen Staatsbürgern aus Südſlawien und die Form dieſer Ausweiſungen hat in ungariſchen Kreiſen ſtärkſte Erregung hervorgerufen. Ein Zeichen dieſer erhöhten Spannung iſt auch die Ankunft des ungariſchen Außenminiſters Koloman v. Kanya in Genf. In Berichten wird ſogar von der, Mög— lichkeit geſprochen, daß auch Graf Bethlen noch zur Ver— ſtärkung der ungariſchen Delegation hier eintreffen wird. Der ungariſche Außenminiſter hat noch geſtern in der Nacht eine Anterredung mit dem italieniſchen Delegierten, Baron Alo iſi gehabt. Die urſprünglich für vormittags angeſetzte Tagung des Völkerbundsrates iſt überraſchenderweiſe auf heute nachmittag verſchoben worden. Nach vielem Hin und Her iſt der Völkerbundsrat ſchließlich doch zu ſeiner mit Spannung erwarteten Sitzung zuſammen— getreten. Kurz vor drei Ahr waren Saal und Tribüne außer— ordentlich ſtark beſetzt; auch der ungariſche Außenminiſter wohnte der für ſein Vaterland ſo bedeutſamen Sitzung bei. Am unteren Ende des Ratstiſches hatten auf der einen Seite der ungariſche Delegierte Eckardt, auf der anderen Tituleſcu und Jef⸗ titſich Platz genommen. Wie vorgeſehen, eröffnete anſtelle Beneſch der portu— gieſiſche Delegierte Vaſconcelles die Sitzung. Er faßte den Sachverhalt der ſüdflawiſchen Klage noch einmal ganz kurz zuſammen und erteilte dann dem ſüdſlawiſchen Außenminiſter Jeftitſch das Wort. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter begann mit der Feſtſtellung, daß der Mord an König Alexander und Barthou in der Welt die größte Erregung hervorgerufen habe, beſonders aber das ſüdſlawiſche Volk aufs Schwerſte erſchüttert habe. Mit Recht habe ſich eine ſtarke Volksſtimmung gegen diejenigen gewandt, die durch ihre Anterſtützung die Verbrecher befähigt haben, ihre finſtere Tat zu vollbringen. Er wende ſich heute nun an den Völkerbund, um vor ihm auf die Verantwortung hinzuweiſen, die die ungariſchen Behörden auf ſich geladen hätten. Er ſei ſich dabei bewußt, daß eine derartige Anſchuldigung als ungewöhnlich ſcharf erſcheinen müſſe, zumal wenn ſie in ſo beſtimmten Ausdrücken vor dem höchſten Organ der internatio⸗ nalen Gemeinſchaft erhoben wird. Deshalb habe ſeine Regierung ſich auch nicht leichten Herzens zu dieſem Schritt entſchloſſen. Dann ging der ſüdflawiſche Außenminiſter auf die Einzelheiten der gegen Angarn gerichteten An⸗ ſchuldigungen ein. Die terroriſtiſchen Anſchläge, die Südſlawien zur Anzeige bringe, ſeien nur der Ausdruck einer in Angarn organiſierten und genährten Verſchwörung gegen die Anverſehrlichkeit und Sicherheit des ſüdſlawiſchen Staates geweſen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen erklärte Jeftitſch, die Tatſachen, auf die ſich die Anſchuldigungen der ſüdflawiſchen Regierung gründeten, ſeien derart, daß ſie klar die Verantwor— tung gewiſſer ungariſcher Behörden und damit der ungariſchen Regierung ſelbſt feſtſtellten. Die ungariſche Regierung habe wiſſen müſſen, daß ſich gewiſſe Behörden mit den in Angarn anſäſſigen terroriſtiſchen Elementen eingelaſſen hatten. Aus einer erneuten Aufſtellung der in der ſüdſlawiſchen Denkſchrift bereits geltend gemachten Argumente zog Zeftitſch wiederum die Schluß— folgerung, daß das Attentat von Marſeille das logiſche End— ergebnis der von der ungariſchen Regierung auf ihrem Boden geduldeten verbrecheriſchen Umtriebe ſei. Er erhob gegen ungarn die weitere Anklage, daß auf ſeinem Gebiet nach dem, Marſeillet Attentat keine Feſtſtellungen hätten getroffen werden können. Er ſchloß mit der Verſicherung, daß es der ſüdſlawiſchen Regierung fernliege, mit Angarn Händel zu ſuchen oder politiſche Ziele zu verfolgen. 5 Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter und auch der rumä— niſche Außenminiſter ſchloſſen ſich den Erklärungen Jeftitſch ausdrücklich an, wobei ſie ſich das Recht zu ſpäteren aus⸗ führlichen Aeußerungen vorbehielten. Der ungariſche Delegierte Tibor von Eckhardt ergriff hierauf das Wort zu ausführlicher Erwiderung, die etwa . Stunden dauerte. Er ging davon aus, daß ſeit Wochen ein heftiger Feldzug gegen die Ehre der ungariſchen Regierung be⸗ trieben werde und ſtellte dem die maßvolle Haltung Ungarns, das ſich grundlos angegriffen fühle, gegenüber. Er erwähnte die tiefe Mißbilligung, die das Marſeiller Attentat bei der ungari— ſchen Regierung und dem ungariſchen Volke gefunden habe und CCC Das internationale Truppen⸗ kontingent für die Saar g 5 5 Genf, 7. Dez. Der Dreierausſchuß für die Saar hat ſich am Freitagabend grundſätzlich darüber geeinigt, daß an dem internationalen Kon— tingent für das Saargebiet England, Italien und Hol land beteiligt ſein ſollen. Wie man weiter erfährt, iſt auch die Schweiz erſucht worden, ſich am Kontingent zu beteiligen. Der Schweizer Bundesrat wird ſich noch am heutigen Freitag mit dieſer Frage befaſſen. Schwedens Antwort ſteht noch aus. Die Stärke des internationalen Kontingents ſoll 5000 Mann betragen. England ſtellt allein 2000 Mann. Die Vorſtellung in der Scheuer. Paris, 7. Dezember. Der Brand im Wanderkino in Perpignan, das in einer mit Stroh gefüllten Scheuer ſeine Vorſtellungen gegeben hatte, hat acht Todesopfer, darunter befinden ſich vier Kin— der und zwei Frauen, gefordert. Eine Anzahl Schwerver— letzter ſchwebt noch in Lebensgefahr. Die Unterſuchung des Brandunglückes ſcheint ergeben zu haben, daß der Brand durch Kurzſchluß verurſacht wor⸗ den iſt. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß nicht alle Sicherheits⸗ vorſchriften beachtet worden ſind. Der Beſitzer des Licht⸗ ſpieltheaters wird ſich wegen fahrläſſiger Tötung vor Ge— richt zu verantworten haben. Im Krankenhaus von Perpignan ſind in der Nacht wei⸗ tere ſieben Perſonen, darunſer mehrere Kinder, die ſich beim Brande des Wanderkinos verletzt halten, ihren Wunden erlegen. Somit iſt die Jahi der Toten auf 15 geſtiegen. Der Skadkrat von Perpignan hal beſchloſſen, auf Koſten der Stadt die Verunglückten zu Grabe tragen zu laſſen. 5 proteſtierte nachdrücklich gegen den Verſuch, dieſen Fall zu einem politiſchen Manöver gegen Angarn auszuwerten. Die ſüdſlawiſche Preſſe habe ſofort nach Marſeille ihre Kampagne begonnen und die ſüdſlawiſche Regierung ſei zur Ausweiſung ungariſcher Staatsangehöriger geſchritten, deren Geſamtzahl in der letzten Woche ſich auf 3600 belaufen habe. Durch das Einſtrömen mit- telloſer Flüchtlinge ſei an der ungariſch-ſüdſlawiſchen Grenze eine unhaltbare Lage geſchaffen. Angarn wolle keine Re— preſſalien ergreifen, behalte ſich aber vor, das Eingreifen des Völkerbundes zu verlangen. Eckhardt wandte ſich ſodann der ſüdſlawiſchen Anklage zu. Er erklärte, nichts halte der Prüfung ſtand. Die Auflöſung des Lagers in Janka Puſzta ſei im April be— gonnen und im Oktober beendet worden. Das Vorhandenſein von Janka Puſzta könne Angarn nicht im Zuſammenhang mit Marſeille belaſten. Ferner ſtellte Eckhardt feſt, niemals habe ſich eine zivile oder militäriſche Behörde mit der terroriſtiſchen Ausbildung von Emigranten beſchäftigt. Niemals hätten Emigranten von zivilen oder militäriſchen Behörden Waffen oder Exploſipſtoffe erhalten und niemals ſeien ihnen Geldmittel geliefert worden. Auch hätten die kroatiſchen Emigranten auf geſetzlichem Wege keine ungari— ſchen Päſſe erhalten können. Angarn habe keine Verſchwörung gegen Südſlawien an⸗ gezettelt oder unterſtützt. Die ſüdſlawiſche Denkſchrift erwähne nur die Attentate, die von Kroaten ausgeführt wurden. Das ſeien nicht die einzigen auf ſüdſlawiſchem Boden geweſen. Das Aſylrecht, das Angarn den Kroaten gewährt habe, ſei nicht über die allgemein anerkannten Grundſätze hinausgegangen. Die Be⸗ wegungsfreiheit der bulgariſchen Emigranten in Südſlawien nach dem Sturz Stambuliskys und der ukrainiſchen Emigration in der Tſchechei ſei größer geweſen, als die der Kroaten in Angarn. Wenn die Nachforſchungen der ungariſchen Behörden nach den Amtrieben der Emigranten ein negatives Ergebnis ge— habt hätten, ſo ſei daran auch die Haltung Südſlawiens ſchuld, das keine genauen Angaben geliefert habe. Der Mörder Geor— gieffs ſei niemals in Angarn geweſen, keine Vorbereitungshand— lung ſei auf ungariſchem Boden ausgeführt worden, nicht ein⸗ mal von den Statiſten des Marſeiller Attentats. Angarn ſei durch ſeine tauſendjährige Tradition, der Notwendigkeit über⸗ hoben, für ſich Propaganda zu machen. Es habe nicht die ge⸗ ringſten Verantwortlichkeiten. Die wahren Arſachen des Attentats ſeien in der inner⸗ politiſchen Lage Südſlawiens zu ſuchen. Der ungariſche Reviſionismus, gegen den ſich die Aktion der Kleinen Entente im Grunde genommen richte, ſei gerade das Gegenteil von Terrorismus. Er ſei ein Mittel konſtruktiver Friedenspolitik. Aeberdies gehöre Kroatien nicht zu den Ge— bieten, auf die ſich der ungariſche Reviſionismus richte. Angarn habe ſtets den Wunſch gehabt, mit ſeinen ſüdlichen Nachbarn im Frieden und Freundſchaft zu leben. Der ungariſche Vertreter von Eckardt bezog ſich im übrigen 70 die Denkſchrift, die am Samstag veröffentlicht werden oll. Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchtü Bey gab im Namen der Balkan⸗-Entente eine Erklärung ab, in der gefordert wird, daß das Doppel-Attentat in Marſeille völlige Aufklärung finde und daß die internationale Zuſammen⸗ arbeit zur Anterdrückung des Terrorismus organiſiert werde. Der rumäniſche Außenminiſter Titulescu erbat und erhielt vom Präſidenten des Völkerbundsrates die Zuſiche— rung, daß die Ausſprache am Samstag nicht geſchloſſen werde. Tituleſcu meinte, die Kleine Entente werde ſich zu der Aeuße— rung des ungariſchen Vertreters, der ſüdflawiſche Schritt ſei ein Manöver, Stellung nehmen müſſen. Man könne Staats- männer ermorden, man könne Könige ermorden, oder mit dem Mord bedrohen, aber die Lebenden hätten das Recht, ſich zu verteidigen. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch be⸗ nutzte die Freitagsſitzung zu einer langen Rede, die die Politik der Kleinen Entente rechtfertigen ſollte. Die Tſchechoflowakei und Rumänien, ſo ſagte Beneſch, hätten ſich dem ſüdflawiſchen Schritt ausdrücklich und vollinhaltlich angeſchloſſen, da ſie ſich von den gleichen Amtrieben bedroht fühlten. Es ſei eine der großen Folgen des Weltkrieges, daß das Nationalitätenprinzip auf Mitteleuropa angewandt worden ſei. Die Kräfte, die Angarn unterſtütze, richten ſich gerade gegen die Verwirklichung dieſes Prinzips. Angarn behaupte, daß ſich ſein Reviſionismus nicht gegen Kroatien richte. Das ſei vielleicht richtig. Der ungariſche Reviſionismus wolle aber die Trennung Kroatiens von Südflawien, ſo wie es 1929 die Trennung der Slowakei vom teſchoſlowakiſchen Staat gewollt habe. Die nächſte Sitzung findet am Samstag um 15 Ahr ſtatt. Beim Akrobatikflug abgeſtürzt DNB. Caſerta b. Neapel, 7. Dez. Ein Flugzeug der Fliegerſchule von Capun, das von Wacht⸗ meiſter Giulio Moltono geſteuert wurde und Leutnant Bruno Arrigoni an Bord hatte, übte in einer Höhe von 700 Metern Akrobatikflüge. Bei einem Rückenflug löſte ſich der Gurt des Leutnant Arrigoni, der von ſeinem Sitz geſchleudert wurde. Er verſtrickte ſich in den Verſtrebungen des Flugzeuges und blieb dort hängen. Molteno verſuchte vergeblich, das Flugzeug in die normale Lage zu bringen und ſah ſich ſchließlich genötigt, in einer Höhe von 70 Metern mit dem Fallſchir m abzuſpringen. Er landete unverſehrt. Das Flugzeug hingegen wurde zertrüm⸗ mert und Arrigoni getötet. Tödlicher Abſturz eines Sportſtiegers Am Freitag vormittag ſtürzte auf dem Flu, 5 0 0 gplatz Jo- hannistal ein Sportflugzeug bei einem Kunſtflug aus 5 50 Meter Hö 5. 8 05 Leben e ab. Der Flugzeugführer Oßten kam hierbei Berlin: Der Führer ſtattete den Geyer⸗Kopferwerkſtätten in Neukölln, in denen Leni Riefenſtahl den Film vom Reichsparteitag 1934„Triumph des Willens“ ſchneidet, einen Beſuch ab, der über zwei Stunden dauerte. Die Vorführungen binterließen einen ſichtlich ſtarken Eindruck beim Führer und er äußerte ſich auch außerordentlich anerkennend der Künſtlerin und ihren Mitarbeitern gegenüber. Paris: Im Krankenhaus von Perpignan ſind weitere ſieben Perſonen, darunter mehrere Kinder, die ſich beim Brande des Wanderkinos verletzt hatten, ihren Wunden erlegen. Somit iſt die Zahl der Toten auf 15 geſtiegen. Der Stadtrat von Perpignan hat beſchloſſen, auf Koſten der Stadt die Ver⸗ unglückten zu Grabe tragen zu laſſen. N 11 N N N de il san 1 Ga 0 Volke geh 4 niche von dein 0 0 deutſ 0 ſonde Tat witd amm We ö He 14 gun Kl Alt! uc Lol . fi. ſieh, Wel ſiht 8 ſe d bg John Narin sag chich tief; nba ant fu iber 1 8 n e fc t ke ptil he. kbenſein ng mit e zvile g don Jibilen halten bitten ngari. en an⸗ kwähne hen hand. pt ein rn ſe über⸗ die ge⸗ den 8. Dezember 1934 284— Samstag, Vier nheimer Volkszeitung 0. Jahrgang Johannes nicht abgegeben. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Dezember 1934. Zum Tag der nationalen Solidarität Wir wollen gerade in dieſem Winker der ganzen Welt ein Beiſpiel der inneren Geſchloſſenheit, der brüderlichen Hilfsbereitſchaft und der nalionalen Solidarität geben. 1(Dr. Frick) Schätzen Sie ſich glücklich, daß es Ihnen vergönnt iſt, dem Rufe des Führers Folge leiſten zu können: Opfert für die Not, damit die Blutsgemeinſchaft der Deutſchen frei und glücklich werde.(Freiherr v. d. Goltz) Wer in warmer Stube ſitzt und ſein Einkommen hat, muß der Brüder in Not, die noch immer das harte Los der Erwerbsloſigkeit tragen, gedenken und ein Teil ſeines Ein- kommens für ſie gern und freudig opfern. (Dr. Irick) * Das Wi W. ſoll die Not beſeitigen, die durch offizielle Maßnahmen allein nicht beſeitigt werden kann. Es ſoll ſerner dazu beitragen, das Volk zum ſozialiſtiſchen Denken zu erziehen.(Dr. Goebbels) Achtung! Sammler am „Tage der nationalen Solidarität“ Heute Samstag: ½4 Uhr: Die Sammler de Haus⸗ ſammlung, um ½9 Uhr abends: Die Sammler der Gaſtſtätten im Saal des „Gaſthaus Alexander“. Soweit Uniformtragen berechtigt in Uniform. Mieke um r Straßen⸗ und Der„Tag der nationalen Solidarität“ des deutſchen Volkes wird in Viernheim ebenfalls heute Samstag durch⸗ geführt. Die Sammlungen finden ſtatt: Mittags von 4—½8 Uhr durch Straßenſammlungen an den verkehrs- reichen Straßenſtellen, durch Hausſammlungen und abends von 9—11 Uhr in den Gaſtſtätten und Kinos. Ganz Viern⸗ heim geht heute Samstag auf die Straße und hilft durch ihren ſo oft bewährten Opfergeiſt den noch in Not befindlichen deutſchen Volksgenoſſen! Jeder Deutſche muß helfen! * Zum Tag der nationalen Solidarität“ Der heutige Samstag hat für alle Volksgenoſſen eine be— londere Bedeutung: er ſoll die Volksverbundenheit durch die Tat aufs neue bekräftigen. Nachmittags von 4— ½8 Uhr wird auf verkehrsreichen Straßenſtellen und durch Haus⸗ ſammlung, abends von 9—11 Uhr in den Gaſthäuſern, Cafes, Kinos durch bekannte Perſönlichkeiten unſerer Ge⸗ meinde, Beamte, Leiter der PO., SA. Betriebsleiter, Geſchäftsleute uſw. für das Winterhilfswerk geſammelt. Da⸗ S2 „—— mit ſoll zum Ausdruck gebracht werden, daß es für jeder⸗ mann eine Ehrenpflicht iſt, ſich an dem WHW. zu be⸗ teiligen und auch ſeine Gabe dazu zu ſpenden. Deshalb er⸗ geht an die ganze Einwohnerſchaft die Bitte, die Sammlung nach beſten Kräften zu fördern. Es iſt Dienſt an der Volksgemeinſchaft! * 2. Abventsjonntag Wo iſt das Glück, wenn es nicht außen iſt? Wenn es nicht außen iſt, ſo kann es 3 6 nur innen ſein. Und ſieh, da iſt einer— Johannes— der alles Außen von ſich abgetan hat. Das Evangelium des 2. Abventsſonntags er⸗ zäht davon. Manche glauben, das auch getan zu haben, wenn ſie das eine und das andere, woran ihr Herz nicht hing, hingaben. Mit dieſer Art Selbſtbetrügerei hat ſich St. Er tat ganz, was er tat. Und darin wird er immer das Gewiſſen der Welt bleiben. Wie geſagt, mancher täuſcht ſich da. So glaubte z. B. der grie⸗ chiſche Weiſe Diogenes, alles von ſich getan zu haben. Da rief ihm aber einer, der wahrſcheinlich aus demſelben Kran— kenhauſe kam, nach:„Diogenes, 70 den Löchern deines Mantels guckt die Eitelkeit hervor.“ Es kommt alſo zuletzt auch noch darauf an, daß man— wie Johannes auch über ſich ſelber hinwegkomme. Denn das liebe Ich iſt auch ein Stück Außen. Hm, ſagt einmal, ſeht aber genau zu, hat unſer Mantel auch Löcher? Das wäre eine Schneiderfrage? O nein, das iſt keine Schneiderfrage, das iſt eine Adventsfrage. Jodokus. Die Viernheimer Schaujenſter laben ein Langſam ſchließt ſich der Ring des Jahres und das ſymboliſche Feſt des Volkes: das Feſt der Liebe, des Friedens, des Schenkens Weihnachten, naht ſich, den Menſchen mahnend, Herz und Hände weit zu öffnen und Freude zu ſpenden nach beſtem Vermögen. Kaufen, kaufen und nochmals kaufen! das iſt die Loſung der Vorweihnachtswochen, der heuer mehr denn je zuvor— vom Standpunkt der deutſchen Wirtſchaft geſehen notwendigerweiſe zu folgen iſt. Die Viernheimer Geſchäftsleute, ſtets bemüht, das Schönſte und Beſte für wenig Geld in ihren Läden aufzu⸗ bauen, haben ſich diesmal, das iſt erſichtlich, ganz beſonders angeſtrengt,— und die leuchtenden Schaufenſter-Auslagen ſtellen ſich uns lockend bei einem Rundgang durch den das Chriſtfeſt erwartenden Ort in ihrer prangenden Vielfalt entgegen. Hier kann man prächtige Möbel bewundern, Puppen⸗ wagen, Koffer, Reiſetaſchen und dort, im Reich des Por⸗ zellans, lacht uns, umgeben von Nippfiguren eine bauchige, goldgeränderte Kaffee⸗ Service von Qualität in die Augen. — Hinter den e der Konfektionsgeſchäfte locken . Stoffe, Herrenkleider, D Damenkonfektion, Kinder⸗ 1 bezaubernde Kleider, die jedes Frauen- und Kinder⸗ herz höher ſchlagen laſſen, blütenweiß ze Wäſcheſtücke, Wunſch⸗ kinder jeder Hausfrau... Wir 285 Photoapparate, aus denen uns die kleinen Linſen der Leicas werbend entgegen— blicken... Reißzeuge, Stabil-Baukaſten, Eiſenbahnen, die der Traum der Jugend ſind all dies bieten uns die Fen— ſter, an denen wir langſam vorüberwandeln. Herrenhüte, Herrenmützen, die auf ihre Träger harren g viele tickende, goldene Uhren, Armbänder, Ringe und Perlenketten... und tauſend Weihnachts-Süßigkeiten.. Lebkuchenherzen, Schokoladen, Zuckerſtücke... wohlgefüllte Zigarrenkiſtchen, die das Intereſſe der Männer beſitzen... Damenſchuhchen überaus zierlich und„Herrentreter“ daneben... Schirme, Stöcke uſw., Herz, mein Her was begehrſt du noch mehr? Auch Lederwaren, Bücher, in großer Auswahl, liegen da. Werke unſerer deutſchen Romanſchriftſteller, Helden— bücher längſt verklungener Epochen, die gerade heute wieder von unſerer Jugend begehrt werden; da liegen Werke aller Fachgebiete und ſchließlich die trauliche Märchenlektüre, die unſere Kleinſten noch immer entzückt. Teppiche, Bettzeug, Weine, Spirituoſen, Damen-Toi⸗ letten und Rundfunkgeräte Metallwaren, Schreibwaren, Kin⸗ derſpielzeug, Dinge, vieltauſendgefäll ige Dinge, mit denen man ſicher am Tag des Beſcherens eitel Freude bereiten, aber auch den Geſchäftsleuten durch den Einkauf ein glückhaft Feſt bereiten kann. Vergaßen wir etwas, lieber Leſer?— Weihnachts- bäume?— Ja, natürlich, auch die Tannen ſind eingetroffen und ihr Verkauf hat bereits begonnen. Und nun, der morgige„Kupferne“ ſoll nicht nur der Tag des Beſchauers und Sondierens ſein, ſondern kaufe jeder nach ſeinem Geſchmack und ſoviel, wie ihm der Beutel geſtattet, denn ſchenken, nicht wahr, richtig ſchenken iſt doch das Schönſte, was es gibt! d Verkaufszeiten betr.(Berichtigung): Durch Wertgeng des Herrn Staatsminiſters, Darmſtadt wurden die Verkaufszeiten an den drei Sonntagen vor Weihnachten derart geregelt, daß alle Gewerbetreibenden ihre Verkaufs⸗ ſtellen in der Zeit von 14— 19 Uhr offen halten dürfen. Die Weihnachtspakete für Wetzlar müſſen bis Montag abend 6 Uhr auf der Geſchäftsſtelle des Amtes für Volkswohlfahrt abgeliefert werden. Todesfall. Geſtern ſtarb, 62 Jahre alt, Tünchermeiſter Herr Adam Adler 7. Der Verſtorbene betrieb ſeit Jahrzehn— ten neben ſeinem Tünchergeſchäft ein ausgedehntes Farb waren- und Kolonialwarengeſchäft Ecke Anna- und Neuhäu ſerſtraße. Nach langer, ſchwerer Krankheit rief ihn der Herr des Lebens ab. Es war ihm nicht vergönnt, nach einem arbeitsreichen Leben ſich der Ruhe zu widmen. Die NS.- Kriegsopferverſorgung und Freiwillige Feuerwehr erweiſen ihrem Kameraden die letzte Ehre. ** Marianiſche Jünglingsſodalität. Am morgigen Sonntag feiern die Jungmänner der Pfarrei ihre Advents- kommunion. Mit einer herzlichen Einladung dazu wird dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß ſich alle Jungmänner der Pfarrei reſtlos um 8 Uhr in der Apoſtelkirche zur Gemein— ſchaftskommunion einfinden. Zur Beicht am heutigen Samstag wird dringend gebeten, nicht 0 vorgeſchrittenen Abendſtunden, ſondern die Zeit von 4 Uhr zu benutzen. * Voranzeige! Sonntag a bel nd, den 16. ds. Mts., großes volkstümliches Konzert, ausge— führt von dem großen Orcheſter der Landes- gruppe Heſſen, Rheinland-Süd des RLB. Es wird ein Hochgenuß für alle Muſikfreunde werden. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. Große Kundgebung ber deuljchen Frau im„Freiſchütz Bei der am Donnerstag abend im„Freiſchütz“ ſtattge— fundenen Frauenverſammlung der Ortsgruppe Viernheim der NSDAP. waren etwa 500— 600 Frauen erſchienen, die mit beſonderem Intereſſe den ſehr inhaltvollen Aus- führungen des Gauredners Pg. Bullmann über„Die Pflicht der Frau im dritten Reich“ zuhörten. Mit dem Gedenken des Führers und dem Singen des Horſt Weſſelliedes ſowie der Mahnung, am Samstag, dem„Tag der nationalen Solidarität“ unſerem Ehrenbürger Adolf Hitler gegenüber ſeine Pflicht zu tun, nahm die Kundgebung um 11 Uhr ihr Ende. Der, Tag der nationalen Solidarität“ in Viernheim wird ebenjalls heute Samstag durchgeführt: nachmittags von 4—/ 8 Ahr durch Straßenſamm⸗ lungen an den verkehrsreichen Straßenſtellen. durch Hausjammlungen und abends von 9— 11 Uhr in den Gaſijtätten u. Kinos Deutſche Volksgenoſſen! Am Samstag abend meldet Viernheim das Ergebnis der Sammlungen durch den Opfer- geiſt der hieſigen Bevölkerung an unſeren Ehrenbürger Adolf Hitler nach Berlin! Zeigt durch Euren ſo oft bewieſenen Opferſinn und Opferwillen dem Führer, daß wir unſeres Ehrenbürgers durch die ſozialiſtiſche Tat würdig ſind, indem wir an erſter Stelle mithelfen, im Kampf um die Linderung der Not unſere deutſche Pflicht zu erfüllen! Der Tag der nationalen Solidarität muß in Viernheim ein einmütiges Bekenntnis der deutjchen Volksgemeinſchaft Zu den Straßen-, Haus- und Gaſtſtätten⸗Sammlungen haben ſich die nachſtehenden Volksgenoſſen zur Verfügung geſtellt: werden. e ee 5 Für die Sammelſlellen: Am Rathaus: Rektor Beller Becker, SA.⸗Sturmfhr. Am Waldſchlößchen: Baumeiſter Pg. Jakob— Steinmann, Pol. Meiſt. Am Kaiſerhof: Pg. Zöbelein SAR.⸗Fhr. Alte Pfalz, Saarſtraße: Untererh. Kirchner An der Linde, Blauehutſtr.: Lehrer Klee Jakob Baldauf, Bauer, SAR. ⸗Scharfhr. Münkel, Gem.⸗Beamter Am Lamm: Dr. Ekert— Pg. Bullmann Anfang Mannheimerſtr., Reinhard: Weinhändler G. Klee Pg. Reinhard, Lehrer Am Haltepunkt: Obering. Andorff Pg. Noky, Adolf Hitlerſtr.: MSS. ⸗Scharfhr. Vier Jahreszeiten, Zollaſſ. Eiberle Pg. Knapp, Jakob Am Alexander: Gemeinderat Kempf— Pg. Spengler, Lehrer Pg. Roſchauer, Willi Pg. Rockenſtein, Lehrer Bäckerei Jäger: Rektor Gillig Am Rebſtock: Rektor Mayr Für die Hausjammlung: Bürgermeiſter Pg. Bechtel— Gemeinderat Pg. Müller: Adolf Hitlerſtraße rechts und links— ohne Tivoli mit Becker⸗, Spital- und Heinrichſtr. Inſpektor Alter— Pg. Braun: Weinheimer⸗ und Mannheimerſtr., Pg. Kirchner— Pg. Mögelin: Schul⸗, Bürſtädter⸗, Bertholdus⸗Pfenninghſtraße, Kir⸗ b Nibelungenſtraße. Pg. Sutter— Architekt Kühlwein: 1 6 Moltkeſtr., am Römergarten, Goethe-, Schiller⸗, verlgt. Alexanderſtraße. rechts und links Kreuz, Poſtinſp. Schmidt Blauehuſtr., Pandurengaſſe, Dr. Kienle Gemeinderat Pg. Hofmann: Bismarck⸗, Seegarten-, Molitor-, Anna⸗, Jäger-, Neu häuſer⸗, Jahnſtraße. Dr. Allendörfer Pfützer, Gemeinde-Beamter: Tivoli, Sand-, Wilhelm⸗, Kiesſtraße. Alen Nikol., Kaufmann Lehrer Nau: Lorſcher-, Ernſt Ludwigſtraße, ganz, Eliſabethenſtr., Weihgartenſtraße, Staatsbahnhof, Induſtrieſtraße. Hanf Mich., Radio Luiſenſtraße, ganz, Pg. Heckmann: Wieſen⸗, Hansſtraße. Lehrer Schäfer: Ludwigſtraße, ganz. Pg. Schmidt Gemeinderat Ditſch: Alicen⸗, Kühner⸗, Alexanderſtraße, von Bürſtädterſtr. ab Adjut. Holzſchuh: ganz, Waldſtraße, ganz. Gemeinderat Neff Friedrichſtraße, Lehrer Schmuck— Wunderle, Jean, NS.-Hago⸗Ltr.: Saarſtraße, Repsgaſſe, Ho fmannſtraße. Pg. Blaeß Lehrer Kumpa: Holzſtraße, Steinſtraße. Gemeinderat Pg. Sax Bauernführer Roos: Hügel⸗, Neubau-, Eulerſtraße. PHW. Pg. Lang— Pg. Beyer, MS.: indenburgring, Frohnberg, Karlſtraße, Zeppengaſſe, Hir Horſt Weſſelſtraße, Für bie Sammlung in den Gaſtſtätten: Namen der Sammler: Heddesheimerweg. Ogruf. Franzke Lehrer Roos: Engel, Ochſen, Walfiſch, Traube, Vorſtadt, Sonne, Waldſchlößchen, Grün. Baum, Zum Bahnhof(Fa lter⸗ mann), Sporthalle, Turnverein. Namen der Sammler: Pg. Bender Pg. Quarz: Cafe Brechtel, Rebſtock, Herberge, Windeck, Erholung, Schwarzer Peter, Rotes Kreuz, Kanone, Gambrinus, Storchen. Namen der Sammler: Pg. Albert— Pg. Brechtel, Fritz: Starkenburg, Löwen, Alexander, Prinz Friedrich,?, 0 haus, Sck ützenhof, Tannhäuſer, Darmſtädter Hof, Vier Jahreszeiten, Tivoli(Reichert). Namen der Sammler: Pg. Kraus Pg. Bopp: Freiſchütz, Lamm, Deutſcher Kaiſer, Hehnhofswirtſchaft zur OEG., Grünes Haus, Anker, Stadt Mannheim, Roſengarten, Morgenſtern, Haltepunkt. Namen der Sammler: Pg. Schneider, SS. Pg. Weitzel: Pflug, Krone, Deutſches Haus, Halber Mond, Friſche Quelle, Gartenfeld, Germania, Grünes Laub, Deut⸗ ſcher Michel, Kaiſerhof, Waldſportplatz⸗Reſtaurant. Namen der Sammler: Pg. Seupel Pg. Albus: Schiller⸗Cafe, Weißes Roß, Rheingold, Eichbaum, Stern, Harmonie, Cafe Brügel, Namen der Sammler: Pg. Kunz, SS. Central-Film⸗Palaſt. Namen der Sammler: Pg. Martin UT.⸗Palaſt. Karpfen. Pg. Moskopp: Pg. Riehl, Ign.: C —— ̃ ́ W —— F——— ˖7˙— ¾ͥ — 5 Ne. ——— 8 * e —— Biſchöfen der ewigen Stadt jene denkwürdige Glaubensentſchei— dung ausſprach, es ſei von Gott geoffenbart, daß Maria im erſten Augenblick ihrer. Empfängnis durch beſondere Gnade und Bevorzugung im Hinblick auf Chriſti Verdienſte vor aller Makel der Erbſünde bewahrt wurde. Es war das Siegel, daß die höchſte Autorität in Glaubensdingen, der von Chriſtus ſelber be⸗ ſtellte Hüter des Offenbarungsſchatzes, der in den Kirchen des Oſtens und Weſtens nie abgebrochenen Leberlieferung aufdrückte. Denn nie fehlte den Lehrern dieſer Kirche das Glaubensbewußt— ſein, daß Maria die Mutter des Herrn. die allerreinſte Jung— frau, die Frucht der Erlöſung in ihrer ganzen Fülle beſeſſen, ſo reich, daß ſie und nur ſie allein von allen Menſchenkindern von jedem Hauche der Sünde frei geblieben ſei. Es iſt hier nicht der Ort, auf die auch für den Theologen immerhin nicht ganz leicht durchſchaubare dogmengeſchichtliche Entwicklung des Glaubensſatzes, der das Feſtgeheimnjs des Feſtes der unbefleckten Empfängnis ausmacht, einzugehen. Für die Kirche und ihre Kinder war mit der Definition Pius IX. die wirkliche Pflicht des Glaubens gegeben, mit ihr waren die Schwierigkeiten endgültig behoben, die einſt ſelbſt Gottes- gelehrte vom Rang eines hl. Thomas und Bernard gegen die Anerkennung eines ſo unerhörten und mit der Lehre von der Verſtrickung aller Menſchen in Adams Schuld ſcheinbar unver— einbaren Gnadenvorzugs Mariä beſtimmt hatten. Es iſt die Führung jenes heiligen Geiſtes ſelber, die ſeine Kirche nun ein— führte in den letzten Sinn des Wortes:„Ganz ſchön biſt du meine Freundin, und kein Makel der Schuld iſt an dir“, in den Vollſinn des„Gratia plena“, des„du biſt voll der Gnade“, das der Engelmund Maria zugeſprochen. Der ganze Jubel der Kirche über dieſe Erkenntnis der unvergleichlichen Auserwählung unſerer himmliſchen Mutter klingt wieder in dem ſchönen Offizium und der Meſſe des Feſtes.„Deine unbefleckte Empfäng⸗ nis, allerſeligſte Jungfrau Maria, hat der ganzen Welt Freude gebracht, denn aus dir ging hervor die Sonne der Gerechtigkeit, Jeſus Chriſtus, unſer Gott.“ Wie Chriſtus der Herr, Marias göttlicher Sohn, unſer erſtgeborener Bruder und König, ſo iſt auch Maria, die unbefleckt Empfangene, unſere Mutter und Königin. Darum iſt ihre Auserwählung auch unſer Ruhm; ſie iſt uns Gewähr, daß auch unſer Sieg über Sünde und Satan um ſo vollſtändiger ſein wird, je näher wir zu Chriſtus ſtehen. Denn nur um Chriſtus ſelber willen, deſſen Erlöſerblut eee 0 1 Zum Feſte der Anbefleckken Empfängnis der allerſeligſten Jungfrau Maria. Zum 80. Male jäbrt ſich heuer am 8. Dezember der Tag, an dem Papſt Pius IX. vor den verſammelten Kardinälen und ſeine Mutter ſchon im erſten Augenblick wie ein ſchützen— der Mantel umwallte, auf daß der Widerſacher von Anbeginn aber auch gar leinen Teil an ihr haben könnte, iſt Maria ſo hoch erhoben. And ſo ſtrahlt ihre Menſchenwürde in jenem reinen Glanze, der uns allen zugedacht war, den aber der Ahnherr unſeres Blutes einſt verſcherzte. Stolze Freude aber mag vor allem an dieſem Ehrentage der reinſten Magd, die Jungfrau und Mutter zugleich iſt, die Frauenwelt erfüllen. In Maria, der Anbefleckten, ſtrahlt die Würde jener Frauen, die im Ge— ſchlecht der Kinder Evas ſo mannigfach entwürdigt auf uns kam, wieder in urſprünglichem Glanze auf, und wird von ihr zurück gebrochen auf alle jene Jungfrauen, Frauen und Mütter, die ihrer Hut ſich anvertrauen, ihrem Vorbild nacheifern. Wie ſchwinden im Angeſicht dieſes Glaubensſatzes, im Abglanze und der Würde dieſes unbefleckten Frauenbildes, alle die törichten Vorwürfe, es fehle im Chriſtentum die rechte Auffaſſung von der Würde der Frau und der Heiligkeit der Mutterſchaft. Denn um ihrer Mutterſchaft willen, die den Gottesſohn zur Welt gebar, iſt Maria ſo hoch erhoben. Aber jede chriſtliche Mutter bringt ja Brüder und Schweſtern Chriſti zur Welt, beſtimmt zur Aufnahme in ſeinen myſtiſchen Leib. Jede reine Jungfrau, die um Chriſti willen auf die Würde irdiſcher Mutterſchaft ver⸗ zichtet, iſt Braut Chriſti, Braut des Heiligen Geiſtes, der die reinſte Jungfrau überſchattete. So ſtrahlt am Feſte des heutigen Tages in den dunklen Advent die lichte Morgenröte, deren reinſter Glanz den Aufgang der Sonne kündet. Maria, die unbefleckt Empfangene, in der zuerſt und ohne Fehl die volle Ebenbildlichkeit des Schöpfers in den Menſchenſeele erneut ward. Sie iſt die Künderin der Sonne der Gerechtigkeit, Chriſti, der ſie und uns erlöſt. Darum weiſt ſie uns auch als Vorbild und Führerin den Weg zu Chriſtus, ſie führt uns auch als Vorbild und Führerin den Weg zu Chriſtus, ſie führt uns zu jenem Siege, den wir alle er— kämpfen müſſen in dieſem Leben: dem Sieg über Sünde und Satan. Für uns arme Kinder Evas führt dieſer Weg freilich durch Buße und Abkehr, die ihr, der andern Eva, erſpart blie⸗ ben. Aber trotzdem, oder vielmehr gerade darum iſt ſie„im Tale der Tränen“ unſere beſte Mutter und Helferin, bis ſie auch uns hinaufführen darf zu jenem Throne ihres göttlichen Sohnes, an dem ſie ſelber als erſte und nächſte, als Königin der Engel und des Himmels ſteht. Das erſte Arbeits danklager Uebernahme durch den Reichsſtatthalter und Gauleiter. Gernsheim. Vor dem Rathaus in Gernsheim ſind 240 Mann angetreten, die das Arbeitsdanklager in Gernsheim beziehen. Es ſind alles Volksgenoſſen, die bereits im Ar⸗ beitsdienſt tätig waren. Der Bürgermeiſter von Gernsheim begrüßte zunächſt den Reichsſtatthalter und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß das erſte und größte Ar⸗ beitsdanklager von Deutſchland nach Gernsheim gelegt worden iſt. Landesbauernführer Pg. Dr. Wagner über⸗ gab alsdann das Arbeitsdanklager an den Gauleiter und wies darauf hin, daß die 240 Volksgenoſſen bereits im Arbeitsdienſt ihre Eignung und ihren Willen zur tatkräf⸗ tigen Mitarbeit bewieſen haben, und daß ſie ſtolz ſind, zu dem erſten und größten Arbeitsdanklager in Deutſchland zu gehören. Anſchließend dankte der Gauleiter für die Ueber⸗ gabe. Er ſei ſtolz darauf, daß gerade im Gau Heſſen⸗Naſ⸗ ſau wieder einmal aller Welt deutlich vor Augen geführt werde, was nationalſozialiſtiſche Tatkraft und national⸗ ſozialiſtiſcher Geſtaltungswille erreichen können. Im Ar⸗ beitsdienſt ſolle einer beweiſen, was er kann. Der Gau⸗ leiter betonte ausdrücklich, daß der Arbeitsdienſt nach wie vor ein freiwilliges Recht ſei, er hoffe aber, daß dieſes freiwillige Recht eines Tages in eine eherne Pflicht umgewandelt werde. So ſei es eine ſelbſtverſtändliche Tat, daß die Volksgenoſſen, die im Arbeitsdienſt freiwillig für das Wohl der Volksgemeinſchaft gearbeitet hätten, auch nach ihrem Ausſcheiden aus dem Arbeitsdienſt nicht einfach fallen gelaſſen würden, ſondern daß ihnen weiter geholfen wird. Hierzu biete ſich die Gelegenheit durch die Ein- richtung des Arbeitsdanks. Im Arbeitsdank ſol⸗ len alle dieſe Volksgenoſſen weiter arbeiten, bis ſie wieder in normale Dienſtſtellen einrücken könnten. Der Gauleiter wies in ſeinen weiteren Ausführungen noch einmal ausdrücklich darauf hin, daß es eine ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht des Volkes ſei, dieſen Volksgenoſſen, die im freiwilligen Arbeitsdienſt tätig waren, den Dank des Volkes, eben durch die Einrichtung des Arbeitsdanks, abzuſtatten. Hierzu ſei aber vor allem unbedingt erforder⸗ lich, daß alle die, die es irgendwie ermöglichen können, den Arbeitsdank tatkräftig unterſtützen, indem ſie ihm als för⸗ derndes Mitglied beitreten. Frauenarbeitsdienſtlager in Bürſtadt Bürſtadt(Ried). Auf der Wald⸗Abtriebsfläche bei Bür⸗ ſtadt ſammeln ſich Vertreter der Kreisleitung, der Behör— den, der Gauarbeitsführung, der Staatsregierung und viele andere Volksgenoſſen, um die Einweihung des Frauen- Arbeitsdienſtlagers durch Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger mitzuerleben. Da, wo vor kaum Jahresfriſt noch hoher Wald ſtand, zeigt ſich uns heute eine ausgezeichnete Fläche, die ihrer Beſtimmung harrt: eigene Scholle für neues Bauerntum zu werden. Im vorigen Sommer hat dieſes Land bereits auf ſeinem jungfräulichen Boden eine erſte Ernte getragen, und auf weiten Teilen keimt heute bereits Winterſaat ihrer Entwicklung entgegen. Hier iſt in ganz kurzer Zeit ein Frauen-Arbeitsdienſtlager erſtellt worden, das 120 Mädels die Verbundenheit mit dem Boden der Heimat erleben und erfühlen laſſen ſoll. In einleitenden Begrüßungsworten wies der Landes— bauernführer, Pg. Dr. Wagner, darauf hin, daß er ſich freue, daß es durch die Errichtung des Lagers möglich ge— worden ſei, dieſe Mädels aus der Fürſorge der Arbeits— ämter herauszunehmen und hier draußen in Luft und Sonne zu geſunden deutſchen Frauen zu erziehen, die die Liebe zum Boden durch ihre Arbeit ſelbſt erleben. Die Lan⸗ desleiterin des Frauenarbeitsdienſtes, Pgn. Hornung, wies in kurzen trefflichen Worten darauf hin, daß die Mädels im Frauenarbeitsdienſt nicht von Kameradſchaft reden, ſondern dieſe Kameradſchaft leben wollten. Alsdann ſprach Gauleiter Sprenger zu den Mädels davon, daß die Mädels das Geheimnis der Verbundenheit mit dem Boden erleben möchten und ſich dis Liebe zur Scholle als wertvolles Gut für ihr ſpäteres Leben erwecken laſſen ſollten. Er wünſche jedem von ihnen für ſpäter auch ein Stück Scholle, damit ſie als geſunde deutſche Frauen an der Zukunft unſeres Volkes mitarbeiten könnten. Sämtliche führenden Perſönlichkeiten der Wirtſchaft, des Staates, der Gemeinden ſammeln für den bedürftigen Volksgenoſſen und geben dadurch einen lebendigen Beweis für ihre Verbundenheit mit dem Winkerhilfswerk. Schließt die Reihen, opfert für die Armen! f Anmenſchliche Eltern Vater und Mutter unter Mordverdacht am eigenen Kind verhaftet. Frankfurt a. M., 7. Dez. In einem Hoſpiz in der Nähe 3 Mains meldete ſich nachts gegen 12 1995 ein vor Näſſe triefendes 14jähriges Mädchen. Es gab auf Befragen, woher es komme, einen gräßlichen Tatbeſtand an. Der Vater habe ihm Vorhaltungen gemacht, daß es einen ſchlechten Le⸗ benswandel führe und es ſchließlich aufgefordert, ſich in den Main zu ſtürzen. Er ließ ſchließlich das Mädchen noch einen „Abſchiedsbrief“ ſchreiben. ö Am Abend gegen 11 Uhr begab ſich der Mann dane mit ſeiner Tochter zur Deutſchherrenbrücke, wo er das Kind nochmals aufforderte, über das Brückengeländer in den Main zu ſpringen. Mit den Worten:„Hoffentlich biſt Du im Tod ſtärker als im Leben. Schreie nicht! nahm der Raben⸗ vater Abſchied von ſeinem Kind. Anter Jammern ſprang das Kind tatſächlich in den Fluß. Der Vater blieb dann noch eine Weile auf der Brücke ſtehen und ging dann, ohne auf die Hilferufe ſeines Kindes zu achten, ſeelenruhig nach Hauſe. Das Kind konnte zum Glück ſchwimmen und ſich dadurch an das Ufer retten. Der Vorſteher des Hoſpizes verſtändigte ſofort die Kri⸗ minalpolizei. Die Polizei verhaftete bald darauf die Eltern des Kindes, das Ehepaar Hoelfeld. Beide behaupteten zu⸗ nächſt, nicht zu wiſſen, wo ſich ihre Tochter aufhalte. Die gleiche Angabe machte auch die ſpäter verhaftete 16 jährige Schweſter des Mädchens. Schließlich legte zunächſt der un⸗ menſchliche Vater. ein Geſtändnis ab. Die ältere Tochter gab außerdem weiter zu, daß ihr und der Mutter die Untat genau bekannt war. Nur die Mutter bleibt nach wie vor bei ihrem hartnäckigen Leugnen. Ent⸗ gegen der Behauptung des Vaters konnte feſtgeſtellt werden, daß der Lebenswandel des Kindes einwandfrei war. Luffſchutzausſtellung in Heidelberg UI Heidelberg, 7. Dez. Das große Ereignis im Dezem⸗ ber iſt die große deutſche Luftſchutzausſtellung des Präſidiums des Reichsluftſchutzbundes, die, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium der Luftfahrt zuſammengeſtellt, vom 14. bis 23. Dezember 1934 im ſtädtiſchen Holzhof in Heidel⸗ berg, Ecke Bergheimer- und Bluntſchliſtraße, ſtattfindet. Von der Größe der Ausſtellung zeugt der Umſtand, daß zur Beförderung durch die Reichsbahn acht Güterwagen nötig ſind. Die Ausſtellung bringt Vergleiche zur Darſtellung bezüglich der Aufrüſtung des Auslandes im Flugweſen und der im Ernſtfall dadurch bedingten Gefährdung deutſchen Landes. Sie zeigt die vielen Möglichkeiten des Selbſtſchutzes, ohne den kein Volk Europas mehr auskommt oder auskom⸗ kommen wird— nicht nur für Kriegs-, ſondern auch für Friedenszeiten. Feuerſichere Betonhäuſer und Dachgeſchoſſe, Schutzräume, nicht brennendes Papier und Holz und ſonſtige unverbrennbare Stoffe werden vorgeführt. Angeſchloſſen iſt die große Induſtrie-Ausſtellung mit mehr als 60 Aus⸗ ſtellern. Mit Reichsbahn und OE. ſind Vereinbarungen getrof⸗ fen, nach denen bei Vorzeigen der Eintrittskarten verbilligte Fahrgelegenheit nach Heidelberg aus der ganzen Umgebung ermöglicht wird. Ueber 25 000 Schrebergärten in den badiſchen Städten. In Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Pforzheim, Of⸗ fenburg, Freiburg und Konſtanz befinden ſich insgeſamt rund 25 000 Schrebergärten, davon in Mannheim allein über 12 000, während auf die Landeshauptſtadt mehr als 4000 entfallen. Die Beſtrebungen nach Erweiterung der vorſtädti⸗ ſchen Kleinſiedlungen und Ausdehnung der Schreberkolonien ſind alſo auch im laufenden Jahre auf einen erfreulich frucht⸗ baren Boden gefallen. 2 Miſſionare von Indianern ermordet Aeber die Ermordung der beiden Saleſianermiſſionare im Matto-Groſſo-Gebiet Südamerikas bringt die Fideskorreſponde n; Einzelheiten: Eine Anzahl Chavantes-Indian er töteten bei 3 ſtörung einer Miſſionsſtation in Matto Groſſo den deutſch— ſchweizeriſchen Pater Fuchs und den italieniſchen Pater Saci⸗ lotti. Die gefürchteten Chavantes bewohnen das weite Fluß— gebiet zwiſchen den Strömen: Rid das Mortes, Rio Ximpu, Araguay und Tapirape. Man ſagt ihnen nach, daß ſie niemand lebend aus ihrem Land entlaſſen. Die Saleſianer von Regiſtro do Araguaya, unter anderem auch Pater Fuchs, verſuchten ver⸗ ſchiedentlich an den Stamm heranzukommen. Was indes bei den Bororos gelungen war, ſchlug bisher immer wieder bei den Chan- vantes fehl. Im Jahre 1932 hatte der im Jahre 1880 zu Luzern geborene Pater Fuchs ſeine Station 380 Klm. von Regiſtro ent⸗ ſernt aufgeſchlagen, um den Wilden Glauben und Kultur zu bringen. Pater Sacilotti ſtieß 1933 bei dem kleinen Rancho St. Thereſa zu ſeinem Ordensbruder. Dort wurden jetzt beide grauſam niedergemetzelt. — erſtanden hat, noch weniger gut geht als ihr, einemmal iſt alles verändert. nicht Weihnachtsglocken? Kl woher?/ Da erkennt unſer Das Wädchen, das nicht teilen wollte Heute wollen wir die Geſchichte hören von einem jungen, netten Mädchen, das bei aller Nettigkeit nicht recht glücklich war. Wenn wir die Wahrheit ſagen wollen: das Mädchen war ſchrecklich verbittert! Ob zu recht oder zu unrecht, und ob 5. jemand überhaupt das Recht hat, ſo verbittert zu ſein, das wollen wir lieber gar nicht unterſuchen/ Jedenfalls, als die Weihnachtszeit herankam, da ſagte ſich unſer liebes, junges Mädchen:„Ich plage mich tagaus, tagein, verdiene mein weniges Geld ſchwer genug, und wer kümmert ſich ſchon am mich! Ich werde den Heiligen Abend für mich ſelber ſo nett wie möglich machen und damit baſta!“/ Geſagt, getan! Ein kleiner Weihnachtsbaum wird geſchmückt, der Tiſch mit den kleinen Gchlemmereien nett gedeckt, aber die rechte Weihnachtsſtimmung will nicht kommen/ Im Gegenteil! Es iſt eigentlich recht öde, und unſerem Mädchen iſt ſo wehleidig ums Herz, daß ſie ſich gar nicht getraut, die Lichter anzuſtecken/ Da klingelt es! Ein Paket für ſie? Ach, welche Freude! Eine Bekannte, der es beſtimmt ſchickt da als Weihnachtsgabe ein kleines Geſchenk. Mit Die ganze Welt ſieht freundlich aus. Caͤuten da draußen ingen nicht die alten, lieben Lieder plötzlich von irgend⸗ unges Mädchen, was ihr bisher gefehlt hat. Weihnachten feiern heißt Freude machen! Schnell packt ſie ihre Gächelchen ein, den Baum n ſie vor ſichtig unter den Arm und eilends läuft ſie aus dem Haus, ein Geſchäft zu finden, das nicht geſchloſſen iſt/ And als ſie das Geſchenk bringt ſie es der neuen Freundin zu⸗ 8 ſammen mit dem Baum und all den Dingen, die ſie ganz allein für ſich haben wollte. Gemeinſam feiern die beiden den Abend, der nun durch gegenſeitiges Freudemachen ein wirklicher Feſtabend geworden iſt, wie er ſo ſchön nur unter dem brennen⸗ den Weihnachtsbaum gefeiert werden kann immt um irgendwo noch e, ez, 2 1, 0 N 2 4 NN 5 Me 8 55 0 0 1 r 8 W ASgox. Viernheim 47 Am vergangenen Sonntag fand im Saale des Deutſchen Kaiſer bei Kamerad Mandel die letzte 3 ige Mit⸗ gliederverſammlung der NSKOV. ſtatt. Der Ortsgrup⸗ penobmann Seelinger begrüßte die e Gäſte und Mitglieder und betonte vor allem, daß er ſich herzlichſt freue, den Ortsgruppenleiter der NSDAP., Franzke, be⸗ ſonders bewillkommnen zu können. Nach einigen einleitenden Worten gab Kamerad Seelinger dem Propagandaleiter der 5 Kameraden Heim, das Wort, der ungefähr fol— gendes unter anderem anführte: Kamerad Heim dankte zu— 1 jächſt den erſchienenen Teilnehmern an der Haupttagung Frankfurt a. M., die keinerlei Geld und Zeit geſcheut hatten und es ſich nicht nehmen ließen, an der Tagung an- weſend zu ſein und gedachte vor allem der ſchönen Stunden, die im Kreiſe 5 0 Kameradſchaft in Frankfurt einen Ein- blick in die tiefſte Verbundenheit der Frontkämpfer unter— einander brachten. Wenn deutſche Soldaten ſich treffen, ſo führte der Redner, um den Kameraden, die nicht in Frank— furt weilen konnten aus, da denken ſie vor allem ihrer toten Kameraden. Millionen trauern um ihre gefallenen Söhne und Brüder. Faſt zwei Millionen gaben ihr Leben freudig em Vaterland, Millionen darbten in der Heimat, damit die Front leben konnte. Die ungeheuren Opfer, die Deutſch— ands Söhne und. brachten, waren nicht umſonſt. Treue um Treue! Das beach Deutſchland wird nie vergeſſen, daß ſeine Väter 1 5 durch ihr Heldentum, durch ihre Treue das Leben in einem freien Lande möglich machten. rontgeiſt iſt und bleibt der Geiſt des nationalſozialiſti- chen Deutſchlands. Hierauf ſchilderte der Redner den Ver⸗ if der Amtswaltertagung am Samstag, 17. Nov. 1934, in Frankfurt, wobei er beſonders die vertrauenerweckende Perſon des Führers der. NSKOV., Oberlindober, hervor- hob, der in ſeiner gütigen Kameradſchaft und väterlichen Art unbedingt das volle Vertrauen eines jeden Kameraden ingen mußte. Dieſem Manne, nebſt unſerem Führer haben wir es in erſter Linie zu verdanken, daß das Ehrenſchild der Frontkämpfer wieder blank geworden iſt. Soldatiſcher Gieiſt und Frontgeiſt gründet ſich unbedingt auf dem Wehr⸗ willen des Einzelnen. In allen Zeiten hat der Deutſch e für ſich in Anſpruch genommen ſein Haus, ſeinen Hof, ſeine Sippe, ſein Land zu verteidigen. Das iſt das Recht des freien Mannes, das wachgerufen werden muß in den Herzen Aller deutſchen Volksgenoſſen. Die Begeiſterung, mit wel— cher wir 1914 ins Feld zogen, iſt ein ſelbſtverſtändlicher Beſtandteil der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau— ang. Ein Volk, das dieſen Trieb nicht in ſich fühlt, iſt verloren und wird zu Recht untergehen und untergehen müſſen. Nachdem Kamerad Heim die Aufgaben, ſowie die programmatiſche Abwicklung der Tagung in ſeiner oft von humorvollen Einfällen geſpickten Rede geſchildert hatte, kam er auf unſere Kameraden an der Saar zu ſprechen. Er ſchilderte, daß die deutſchen Brüder der NSKOV. an der Saar in der letzten Phaſe des Abſtimmungskampfes beweiſen werden, daß das vierjährige gemeinſame Fronterlebnis ſie 9 5 0 mit Deutſchland verbindet und daß ſie mit der alten deimat zuſammengeſchweißt ſeien wie Stahl und Eiſen. Die Saarländer ſind genau ſo für Deutſchland gefallen, wie in jeder unſerer Brüder des Heſſenlandes. Ihr letzter Blick galt der Heimat, ihr letzter Gedanke war Deutſchland ind im Gedenken an Deutſchland iſt und bleibt die Saar ewig deutſch. Langanhaltender Beifall bewies, daß der Redner ſeinen Kameraden aus dem Herzen geſprochen hatte. Hierauf ergriff Ortsgruppenwart Kamerad Seelinger das Wort und dankte ſeinem Kameraden Heim für ſeine Anſprache. Er hatte es ſich hauptſächlich zur Aufgabe ge— ſtellt, die Pflichten und Rechte ſeiner Amtswalter einmal klarzuſtellen. Der Amtswalter hat in erſter Linie Pflichten und nochmals Pflichten, erſt dann nach der Erfüllung ſeiner Pflichten kommen ſeine Rechte. Es iſt gewiß leicht und billig, den Kritiker zu ſpielen, aber es geht einzig und allein darum, daß jeder ſeine Pflicht tut und um ſonſt nichts. Verbundenheit des Amtswalters mit den Kameraden iſt n Pflicht. Betreuung und Füh⸗ rung durch Dick und Dünn ſeine Selbſtverſtändlichkeit. Jeder Amtswalter hat am großen Werke des Führers mitzuhelf fen, die einzelnen Anhänger früherer Organiſationen zu gewin⸗ nen zu ſuchen und zwar durch kameradſchaftl lichen Geiſt, kameradſchaftliches B zenehmen und reſtloſer Fürſorge für das Wohl derer, die von ihm betraut werden. Auch an die Kameraden ſelbſt richtete der Ortsgruppenobmann hinſicht— lich ſeiner Geſchäftsführung noch verſchiedene anerkennens— werte Worte, die beſonders darin gipfelten, daß die Verſor— gungsberechtigten unbedingt ihre Anträge in der reellſten Ue berzeugung ihre wahrhafte Angaben machen ſollten, da ſonſt ſich aus den ergebenden Schwierigkeiten hinſichtlich der Verſorgungsbehörde ungeheure Verzögerungen in der Weiterbearbeitung ergeben würden. Auch die Arbeitsbe— ſchaffung ſelbſt gilt heute als eine der ehrenvollſten Auf— — — gaben der NSKOV. Hier iſt ſchon ungeheuer viel erreicht worden und wenn auch nicht alle arbeitsloſen Kameraden in Brot und Verdienſt ſtänden, ſo wären gerade unſere Viernheimer Kameraden, wie die Einſtellungsliſte des Mann— heimer Arbeitsamtes zeigte, unbedingt bevorzugt behandelt worden. Mit einigen Worten ſtreifte Kamerad Seelinger noch das neue Verſorgungsgeſetz, das in Vorbereitung iſt und welches die Rechte der Frontkämpf er voll und ganz wahren wird. Das neue Deutſchland weiß, was es den Frontkämpfern und den Hinterbliebenen ſeiner gefallenen Söhne ſchuldig iſt, aber es iſt ſelbſtverſtändlich, daß nicht innerhalb zwei Jahren aus leer vorgefundenen Kaſſen das aufgebaut werden kann, was innerhalb 14 Jahren vernichtet wurde. Nach den mit Beifall aufgenommenen Worten erhielt der Ortsgruppen⸗ leiter der NSDAP., Franzke, das Wort und führte aus, daß er ſich freue, hier eine ſolche gute Kameradſchaft vor— nden Er ſprach ſeine vollſte Anerkennung darüber aus, daß die Ortsgruppe“ Viernheim als ſtärkſte im Kreiſe Heppen— heim an der Frankfurter Tagung vertreten geweſen war. Auch er betonte, daß die Teilnahme an ſolchen Tagungen ein ungeheures Erleben für den Teilnehmer ſelbſt darſtellte und daß man geſtärkt und innerlich wieder begeiſtert von neuem in den Kreis ſeiner Kameraden zurückkehrt, um ihnen ſelbſt dann von dem Erleben begeiſtert Bericht zu erſtatten. Auch die Pflichten der Amtswalter ſtreifte Kamerad Franzke noch einmal. Die Amtswalter ſeien die Träger der Bewegung und das Vertrauen, welches in ſie geſetzt wurde, wäre ein außerordentlich großes. Den Pflichten, die er als Amtswalter habe, müſſe er ſich unbedingt würdig erweiſen und müſſe vor allem ſeine Arbeiten mit großem Ehrgeiz und noch größerer Selbſtloſigkeit vorſtehen. Sie haben ihre Verpflichtungen ſo zu erfüllen, wie ſie es als Frontſoldaten machten, wobei ſie wiſſen müſſen, daß es auf jeden Einzelnen ankommt und ein jeder beſtrebt ſein muß, ſeine ganze Kraft zum Wohle ſeines Vaterlandes einzu⸗ ſetzen. Pg. Franzke ſtreifte nochmals die Arbeitsloſenfrage und erklärte auch hier, daß er ſelbſtverſtändlich alles tun werde, um die Frontkameraden, die noch nicht in Arbeit wären, wieder in den Arbeitsprozeß einzuführen, genau ſo wie er der alten Kämpfer ſich annehmen werde, die für Deutſchlands Wohl und für das dritte Reich ihr Blut ver— goſſen haben, Kamerad Franzke führte dann noch einiges aus eigenem Erleben an und betonte auch in nicht mißzu— verſtehender Weiſe die großen Schwierigkeiten, die ihm manch- mal trotz ſeines guten Willens, überall zu helfen, in den Weg gelegt werden. Nach den mit Beifall aufgenommenen Worten dankte Kamerad Seelinger den Rednern und mit den Liedern„Deutſch iſt die Saar“ und dem Horſt Weſſel— lied ſchloß die äußerſt harmoniſch verlaufene Tagung. EEEPC Der Flieger Alm verſchollen DNB. Honolulu, 7. Dez. Die Suche nach dem Auſtralienflieger Alm, der ſeit eini⸗ gen Tagen vermißt wird, iſt bisher erfolglos geblieben. Der be⸗ kannte Flieger Kingsford Smith teilte telegraphiſch aus Los Angeles mit, er ſei der feſten Aeberzeugung, daß ſich das Flugzeug Alms mehrere Tage über Waſſer halten könne. Er bitte daher dringend, die Suche nach Alm noch nicht aufzugeben. Die auſtraliſche Bundesregierung und die Regierung von Neuſüdwales haben beſchloſſen, ſich an den Hilfsmaßnahmen für den vermißten Flieger Alm zu beteiligen und für ſeine Auf— findung eine Belohnung von 1250 Pfund Sterling auszuſetzen. Nach Anſicht der Meteorologen muß man alle Hoffnungen auf eine Rettung Alms und ſeiner Begleitung aufgeben. Die Wetterverhältniſſe auf See ſind ſo ungünſtig, daß kaum anzu— nehmen iſt, daß ſich das Flugzeug nach ſeiner Notwaſſerung mehrere Tage auf der Waſſeroberfläche halten konnte. Erdbeben in Mittelamerika Ein Dorf zerſtört. DNB. Guatemala, 7. Dez. Die mittelamerikaniſchen Staaten Guatemala und Honduras wurden in den letzten Tagen von andauernden heftigen Erdſtößſen heimgeſucht. Dabei wurde der an der Grenze der beiden Länder liegende Ort Monteros voll⸗ lommen zerſtört. 43 Nationen bei der Olympiade 1936 England nimmt die Olympigeinladung an. DNB. London, 7. Dez. Das Olympiſche Komitee von Großbritannien 1905 am Donnerstagabend zu einer nichtöffentlichen Sitzung zuſammen, um über die deutſche Einladung, an den olympiſchen Spielen 1936 in Berlin und Garmiſch- Partenkirchen teilzu— nehmen, zu beſchließen. Wie nicht anders zu erwarten war, haben die Engländer die Einladung angenommen, ſodaß ſich die Zahl der teilnehmenden Nationen an den Spielen damit auf 43 erhöht hat. Heute Samstag opfert das beutjche Voll am „Tag ber nationalen Solidarität“ TEX TIC AEK T. HIN SWN — Dubeno gien Lumillige für Weihnschtsgaben: 3 nollige Qualitäten mit Sei- Hausjacken I 18. 15. 12. 9.50 8.75 rein wollene K'garn- und Cheviot- Stoffe Qualitäten moderne Muster 16. 14. 12. 8.50 Hosen in allen Farben und Formen 12. 9.— 7.— 15 3.50 Loden, Lederol, Gummi- Batist die praktischen Wettermäntel 4. 18. 14. 9.50 Näntel Krawatten, Schals, Sportstrümpfe in grober Auswahl 3 28 728 flotte Muster Kinder-Mäntel u. Anzüge bp. Gua. 15. 12. 9. 6. N K'seide gefüttert, Winter-Mäntel Fund 2H e 68. 58.— 45. 38.— 32. 25. 77 lern, Ichg., aus neuste Sakko-Anzüge 1 od. Cheviotstollen 75. 65. 55. 45. 39. 28. Sämtliche Uniformen Ju- Blusen, Hosen, Hemden, Kletterwesten, Koppel und Schulterriemen u. s. w. Web Nen nheim Sreite Straße An den n vort Weihnachten von 1-7 Uhr geöffnet Am Geben iſt noch niemand geſtorben, aber vielen Menſchen iſt dadurch das Leben erhalten worden. DDr r r Aus der Welt des Wiſſens Der große Mineralreichtum Auſtraliens wurde von einem deutſchen Profeſſor namens Menge im Jahre 1837 entdeckt und durch vier deutſche Bergleute aus dem Harz erſtmalig erſchloſſen. Der Regenſchirm wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert iin Deutſchland eingeführt. Portugieſiſche See⸗ fahrer hatten ihn aus Indien mitgebracht. Unſere heutige Notenſchrift wrde im Jahre 1022 von dem Benediktinerabt Aretin erfunden. Bei den Arabern war ſchon vor 1500 Jahren bekannt, daß die Erde eine Kugel iſt. Ein erwachſener Menſch atmet in der Liter Luft ein. Die Wanderdünen in Oſtpreußen bewegen ſich jährlich um 20—50 Meter vorwärts. Minute neun — hier, in der inieressanfen Weihnachts- Ausstellung „Gabentischlein, deck Dich“ die jetzt der Miftelpunkt aller großen und kleinen Weihnachts- wünsche ist— im 2. Stock des Mannheimer Textil-Spezialgeschäfts MODE HAU S 7 ———— S —— e — ———— e 5 — D S— —— „ — Der Sinn ber Betriebsappelle Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP., Dr. R. Ley, befindet ſich augenblicklich auf einer Deutſchlandreiſe, um überall in unſerem Vaterlande Betriebe zu beſichtigen und feſtzuſtellen, wie weit die Betriebsappelle praktiſch ſchon durchgeführt werden. Am 11. Dezember wird er auch in den Gau Heſſen⸗Naſſau kommen und einige Firmen beſichtigen u. a. in Frankfurt und Mainz. f Dieſe Deutſchlandreiſe ſoll Anregung und Anreiz geben, den Gemeinſchaftsſinn im Betriebe zu heben und einen neuen Geiſt innerhalb der Betriebe herzuſtellen. Das Leben im Betrieb ſoll neu geſtaltet werden, es ſoll aus ſeinem ein⸗ tönigen mechaniſchen Ablauf herausgehoben und verperſön— licht werden. Und hier gilt vor allem der Kampf den der heutigen Zeit und dem heutigen Arbeiter ſo unwürdigen Kontrollmarken und Stechuhren. Der niederdrückende Ge— danke für den deutſchen Arbeiter, nur eine ſeelenloſe Ma- ſchine, eine von vielen bedeutungsloſen Nummern zu ſein, muß verſchwinden. Das geſamte Arbeitsleben muß wieder perſönlich geſtaltet werden. Der Betriebsführer muß ſich um ſeine Gefolgſchaftsmitglieder kümmern und muß mit ihnen verbunden ſein in Kameradſchaft und gegenſeitigem Vertrauen. Mit der Ehre des heutigen deutſchen Arbeiters iſt es nicht mehr vereinbar, daß ihn Kontrollmarken und Stechuhren zur Arbeit anſpornen. Freiwillige und freudige Arbeit mit Luſt und Liebe getan, iſt wertvoller und nützlicher als aller Zwang. Betriebsappelle zu Beginn und zu Ende der Arbeit treten anſtelle der ſeelenloſen und mechaniſchen Kontrolluhren. Das neue Wollen zu geſtalten, iſt letzter Sinn der Betriebsappelle. Der Führer hat mit der Anerkennung der Arbeitsfront als Gliederung der Partei jedem deutſchen Ar⸗ beiter die Ehre wiedergegeben. Mit dieſer Ehre iſt aber auf gar keinen Fall eine Kontrolluhr zu vereinbaren. Hier muß der Wandel eintreten. Jeder Betriebsführer hat die moraliſche Verpflichtung, an dieſer Aufgabe durch vorbild— liche Betriebsappelle mitzuwirken. Wenn dies gelingt, dann werden kommende Zeiten dies einmal als eine der größten ſozialen Tat unſerer Zeit betrachten: Die Zuſammenführung von Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder auf der Ba⸗ ſis des Pflichtbewußtſeins, des Vertrauens und der gegen— ſeitigen Achtung. Zum Tag ber nationalen Solidarität Unſere Feinde hoffen nun zum zweiten Male, daß das deutſche Volk unter der Not dieſes Winters doch zuſam⸗ menbrechen möge, und wir werden ihnen beweiſen, daß der deutſche Wille und das deutſche Herz der Not dieſes Winters noch weit mehr Herr werden als im vergangenen. Leider ſind es beſonders die Mitglieder unſerer gut— ſituierten Geſellſchaftsſchichten, die kaum je einen Einblick erhalten in die Armut und Entbehrungen, von denen un⸗ zählige unſerer Volksgenoſſen heimgeſucht ſind. Die primitivſte Art zur Verwirklichung einer brüder— lichen Einigkeit beſteht darin, daß man den Brüdern und Volksgenoſſen hilft, die ſelbſt nicht mehr in der Lage ſind, ihrer Not Herr zu werden. Ein Wort des Führers: Ich ſage ausdrücklich:„Opfer“, denn ich finde es wenig rühmlich, wenn ein vermögender und in hohem Einkommen ſtehender Mann das Gleiche gibt, wie ein kaum das tägliche Brot verdienender. Ich halte im Gegenteil dafür, daß jeder Einzelne in ſeinem Rahmen aber auch wirklich ein Opfer bringt, das ihm ſelbſt als Opfer fühlbar wird. * Sonntagsrückfahrkarten. Aus Anlaß der Großen Deutſchen Luftſchutzausſtellung in Heidelberg geben die Bahn⸗ höfe im Umkreis von 75 km. um Heidelberg am Dienstag, den 18. 12. und am Freitag, den 21. 12. Sonntagsrückfahr⸗ karten(auch Blanko) mit je eintägiger Geltungsdauer von 0—24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) nach Heidelberg aus. Neue Beſtimmungen in der Landhilfe. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung hat durch Verordnung vom 1. No⸗ vember 1934 beſtimmt, daß bei der Prüfung, ob ein Bauer einen Landhelfer zugewieſen erhalten kann, ein im Vorjahre beſchäftigter Landhelfer je Betrieb außer Acht gelaſſen werden kann. Dadurch wird den Bauern, denen im Laufe des Som- mers die Landhilfe wegen nicht vorhandener Zuſätzlichkeit abgelehnt worden iſt, neuerdings in den meiſten Fällen die Einſtellung eines Landhelfers möglich gemacht. Die benötig⸗ ten Landhelfer ſind umgehend beim Arbeitsamt bezw. der Nebenſtelle des Arbeitsamtes zur Einſtellung anzufordern. Anforderungen, die erſt im nächſten Frühjahr erfolgen, können vorausſichtlich nicht voll befriedigt werden. Opferbereitſchaft heſſiſcher Bauern. Die Kreis⸗ bauernſchaft Starkenburg⸗Süd gibt bekannt, daß an Kar toffeln für das Winterhilfswerk abgeliefert worden ſind: Kreis Heppenheim 35537 Zentner, Kreis Bensheim 3891 Ztr. und Kreis Erbach 5477 Zentner. Wahrlich ein ſtarker Be⸗ weis volksverbundener Opferbereitſchaft. NS. Gemeinſchaft Kraft durch Freude Um unſeren Volksgenoſſen unſere engere Heimat näher, näher zu bringen und die Schönheit der Natur zu er⸗ ſchließen, werden für das kommende Frühjahr Wander führer ausgebildet. Alle diejenigen Volksgenoſſen, die Luſt und Liebe zu dieſer Sache haben und ſeither noch keine Er⸗ fahrung ſammeln konnten, werden gebeten, ſich umgehend bei der Kreiswaltung der N. S. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Birkenau i. Odw. zu melden. Teilnahmeberechtigt ſind alle männlichen Volksgenoſſen, die der Deutſchen Ar— beitsfront angehören. Der Kurſus iſt koſtenlos. geute Samstag opjert das deutjche Volk am „Tag ber nationalen Solidarität“ Erſte Viernheimer Tonfilmichau Wieder zwei großartige Tonfilmprogramme Achtung! Nur noch heute Samstag! 1. Die letzte Parade 2. Der König der Sieppe Achtung! Ab morgen Sonntag! Das größte und entzückendſte Lachprogramm Die vertaujchte Braut mit Anny Ondra und Adolf Wohlbrück Ab morgen Sonntag zeigt man im Central-Film— Palaſt einen überaus luſtigen Tonfilmſchlager, der als die größte Lachkanone dieſes Jahres gilt.„Die vertauſchte Braut“. Ueberall, wo er geſpielt wird, iſt großer Jubel und Lachen ohne Ende. Dieſer Luſtſpielſchlager übertrifft an Witz, Humor und Komik alles. Man ſpricht von Lach— ſalven am laufenden Band. Ein Film voll Reiz, Tempo und Delikateſſe. Ein Eisballett, das einen Aufwand an Pracht und artiſtiſcher Eleganz bietet, iſt ein Höhepunkt des über— aus köſtlichen Filmwerks. Ein Beſuch kann aufs beſte emp— fohlen werden. Achtung! Filmfreunde! Noch heute Samstag kommt nochmals das grandioſe Abenteuer-Senſations-Pro— gramm, 1.„Die letzte Parade“, 2.„Tom Keene, der König der Steppe“, das geſtern abend einen großen Erfolg hatte. Ein Beſuch des beliebten Central-Film-Palaſtes iſt ſtets ein beſonderes Vergnügen. Viernheimer Sport Kommt Viernheim auf den 2. Platz in der Vorrunde? Das iſt die Frage, die am morgigen Sonntag ihre Ent- ſcheidung finden wird. Das letzte Spiel in der Vorrunde iſt alſo von großer Wichtigkeit, denn eine Niederlage wäre ein großer„Abrutſch“ in der Tabelle. Um daher Viernheims Namen auch weiterhin zu feſtigen, kann nur ein Sieg in Frage kommen. Und mit dieſem Gedanken in den Kampf gegangen, dann wird der Neuling Seckenheim doch Federn laſſen müſſen. Man darf aber keinesfalls ſchon jetzt mit einem Sieg rechnen, denn Seckenheim ſtellt eine ſchnelle, eine in harten Kämpfen erprobte Mannſchaft ins Feld. Da nun am letzten Sonntag der„Neuling“ Neulußheim eine Ueberraſchung war, ſo kann man nach dem Stand der Dinge auch morgen Sonntag von Seckenheim evtl.„Ueberraſchen— des“ ſehen. Deshalb iſt für die Grünen morgen die Parole: „Durch einen Sieg den 2. Tabellenplatz!“ Alſo Viernheimer Sportfreunde, morgen wieder reſtlos auf den Waldſport— platz! Nachdem der Spieler Karl Kiß geſtern abend wieder freigegeben wurde, ſpielt die Mannſchaft nunmehr in fol— gender Aufſtellung: Krug Kiß Faltermann Martin Mandel Gg. Fetſch Kiß Karl Koob Pfenning Mich. Müller Helbig H. Die Jugend ſpielt 9.30 Uhr gegen Käfertal, die Hand— baller 10 Uhr gegen TV. Seckenheim. Die 3. Mannſchaft um 11 Uhr, die 2. Mannſchaft 12.45 Uhr. * Die Turner⸗Hanoballer in Käjertal Der morgige Sonntag bringt für die Turnerhandballer ein entſcheidendes Spiel, evtl. entſcheidend für die Meiſter⸗ ſchaft. Und zwar treten die Turner morgen in Käfertal gegen die dortige Turngemeinde an. In Viernheims Hand— ballkreiſen iſt man auf den Ausgang dieſes Treffens all— gemein intereſſiert. Darum muß ſich aber auch jeder Spieler morgen Sonntag danach einſtellen, kämpfen bis zur letzten Minute, ſpielen und überlegen! Denn durch einen Sieg, der bei einer geſchloſſenen Mannſchaftsleiſtung nie in Frage ſteht, wird die Stellung in der Spitzengruppe weiterhin be— hauptet. Die Turnerhandballer ſtehen relativ mit dem Spitzenreiter punktgleich und werden ſich morgen die Ge— legenheit nicht entgehen laſſen, den Platz zu behaupten, da— gegen werden ſie durch eine Niederlage zurückfallen. Käfer⸗ tal, das die beiden anderen Spitzenvereine Reichsbahn und Grünweiß Mannheim ſchlagen konnte, wird ebenfalls alles aufbieten, um den Stand in der Tabelle zu halten. Es wird alſo in Käfertal zu einem Großkampf kommen, den ſich die Viernheimer Handballfreunde ſicher nicht entgehen laſſen werden, ſondern ſie werden durch ihre Teilnahme am Kampf der Mannſchaft den nötigen Rückhalt geben. Abfahrt der 1. und 2. Mannſchaft 12.59 Uhr, die Radfahrer 1 Uhr ab Haltepunkt. * Klubkampf im Fechljport Morgen Sonntag, den 9. Dezember, empfängt die Fech— tergilde die Fechtabteilung der Darmſtädter Turn- und Sport gemeinde 1846 zu einem Mannſchaftsfechten in 3 Waffen. Die Kämpfe beginnen vormittags 9,30 Uhr im Engelſaal mit Florett- und Kampfdegenfechten, nachmittags 2 Uhr Säbel⸗ und Florettfechten. Die Darmſtädter ſind Träger von einem Namen mit gutem Klang in der Sportwelt, wenn ſich auch über ihre augenblickliche Form nichts Genaues ſagen läßt. Die Gilde tritt mit ihren ſämtlichen, auf den Tournieren in Worms und Mannheim beſtens erprobten Tournierfechtern unter Führung von Fechtwart Ph. Jung, auf den Plan. Gerade das letzte Tournier am vergangenen Sonntag in Mannheim hat bewieſen, daß die Viernheimer im Florettfechten nicht zu unterſchätzende Gegner abgeben. Gelang es doch der Juniorenmannſchaft des deutſchen Mei— ſters, Hermania Frankfurt, die Viernheimer erſt mit dem letzten Gefecht und dem letzten Treffer knapp 4:5 zu ſchlagen mit einem Trefferverhältnis von 29:31 zugunſten Viern⸗ heims. Es ſind alſo gerade in dieſer Waffe ſpannende Kämpfe zu erwarten, zumal ſich die Gildenfechter in Bezug auf Klingenführung und Schnelligkeit im Verlauf der letzten Kämpfe um vieles gebeſſert haben. Wie das Kräfteverhältnis im Kampfdegenfechten ſein wird, läßt ſich, in Unkenntnis der Fechtweiſe der Gegner, nicht ſagen, es bleibt jedoch zu SGottesbienſtoroͤnung zer katholiſchen Gemeinde Viernheim 2. Adventſonntag Apoſtel⸗Kirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: 2. hl. M 10 Uhr: Hochamt i ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht. Abends 8 Uhr: Monatsverſammlung für alle Abteilungen der Jungfrauen⸗Kongregation in der Sport⸗ halle. Marien⸗ Kirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag: ½8 Uhr 1. S.⸗A. für ledig 7 Georg Schalk. ½8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Heckmann 1. und Gg. Adler 8. 3ĩ18 Uhr beſt. Rorate-Amt für gef. Krieger Franz Berg mann, Schweſter Maria und Schwager Phil. Gärtner. Dienstag: ½%8 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſabeth Burkert geb. Dewald. 3,8 Uhr beſt. Rorate-Amt für Gg. Platz, Ehefrau Anna Maria geb. Kühner und Kinder. Mittwoch: ½8 Uhr 1. S.⸗A. für 7 Adam Adler 7. 38 Uhr beſt. Rorate-Amt für Auguſt Ecker, Söhne gef. Krieger Joſef, Adam, Johann und Schwiegerſohn Nik Bugert und Angehörige. Donnerstag: %½8 Uhr 1. S.⸗A. für Kath. Kirchner geb. Hoock. 38 Uhr beſt. Rorate-Amt für Anna Maria Neff geb. Mandel, Söhne Johann und Jakob, Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige. Freitag: /%8 Uhr 1. S.⸗A. für Kornelius Beyer 2. ¼8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Stefan Adler, den in Amerika verſt. Franz Adler und ledig verſt. Margareta Adler. 8 Uhr beſt. Rorate-Amt für die Brüder Friedrich Joſef und Wilhelm Rückert, Großeltern und Angehörige. Samstag: %8 Uhr 3. S.⸗A. für Kornelius Gallei 1. ½8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Kühlwein 4. und Michael Bauer 1. 948 Uhr beſt. Rorate-Amt für Nikolaus Haas 4., Ehe frau Katharina geb. Gutperle. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt in der Marienkirche um ½8 Uhr eine hl. Meſſe. Nächſten Sonntag Adventskommunion für die Frauen. Zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer Klee und Kumpa, Rektor Gillig und Beller, Frl. Sax. Alle Knaben und Mädchen beichten Samstag 2 Uhr. Freitag von 4—7 Uhr Beichtgelegenheit. Die Frauen werden gebeten, dieſe Gelegenheit recht fleißig zu benützen. Die Kollekte morgen iſt für das Prieſterſeminar in Mainz beſtimmt. Das Heſſiſche Polizeiamt Viernheim teilt dem Kath. Pfarramt Viernheim folgendes mit: „Auf Ihre Eingabe vom 6. November 1934 an das Heſſ. Staatsminiſterium Darmſtadt teilen wir Ihnen mit, daß die Sammlung nur unter der Bedingung erlaubt wird, wenn ſie einzig und allein für den Unterhalt der Kranken⸗ ſchweſtern, nicht aber für die Erhaltung des Krankenhauſes durchgeführt wird.“ i Wenn auch eine Kollekte für die Schweſtern in der Kirche abgehalten wurde, werden die Schweſtern gleichwohl noch eine Hausſammlung vornehmen. Wer bereits einen kleinen Beitrag entrichtet hat, der möge beim Beſuch der Schweſtern es ſagen. Die Schweſter wird ihren Dank dafür ausſprechen. Mit dieſer nachträglichen Hausſammlung ſoll durchaus niemand beläſtigt werden. f eſſe Kirchliche Anzeigen der evangel. Gemeinde Viernheim. Sonntag, den 9. Dezember 2. Advent Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: Joh. 1, 19—27; Lieder: 15, 17, 184). Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 10. Dezember Abends 8 Uhr: Mädchenabend. Dienstag, den 11. Dezember Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 13. Dezember Abends 8 ½ Uhr: Kirchenchor. hoffen, daß die hieſigen Fechter, nach ihren anfänglichen Erfolgen in dieſer Waffe, alles daranſetzen werden, um einen Sieg zu landen. Am Nachmittag werden ſich die Leute von der Gilde zum erſtenmale in dieſem Jahre im Säbel⸗ fechten verſuchen. Da ſie in dieſer Waffe über keinerlei Erfahrung verfügen, dürfte der Sieg der Darmſtädter Tur⸗ nerfechter nicht gefährdet ſein. Trotzdem erwartet man ge rade im Säbelfechten, wie auch im Florett, manch intereſ⸗ ſanten und techniſch ſchönen Kampf, was auch dem gerade nicht ausgeſprochenen fechtſportlich Intereſſierten Anreiz zum Beſuch ſein ſollte. Eintritt frei. 5 Preuß iſch⸗Süddeutſche Staats lotterie. Die Ziehung der 3. Klaſſe der laufenden Lotterie(44./ 270.) findet am 12. und 13. Dezember ſtatt. ———————. Ar 2 2 S K— Hir hep * in Oefen, Kesseln und in Herden 2 Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend 7 Uhr Probe für die Mitwirkende vom Singſpiel, 8.15 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Keiner fehle! Wegen eingetretenen Trauerfalles bitte rote Liederbücher mitbringen. Zöller, Vorſitzender. Sängerbund Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde. i Todes-anzeige Gottes hl. Wille hat geſtern meinen lieben Mann, unſeren guten Vater, Schwiegervater und Großvater gerrn Adam Abler 7. Tünchermeiſter nach längerem Leiden im Alter von 61 Jahren zu ſichgerufen —— 5 4 In tiefer Trauer:„Union“-Brikeits 4 Frau A. Maria Adler bevorzugt werden! Familie Joh. Valt. Hofmann 2.. Bekanntmachung. Betr.: Feldbereinigung Wunſchtermin. Am kommenden Dienstag und Mittwoch, den 11. und 12. Dezember, wird ein Beamter des Feld⸗ bereinigungsamtes hier anweſend ſein, um evtl. notwendige Auskunft in Bezug auf das Ausfüllen der Wunſchzettel zu erteilen. In der Zeit von 8.30— 12.00 und 15.00 18.00 Uhr können Intereſſenten an dieſen Tagen auf der Bürger⸗ meiſterei Zimmer 17 vorſprechen. Viernheim, den 7. Dezember 1934. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel . Ii. 4 alt getan! Wer seine Kinder schon 6 früh zur Sparsamkeit anhält, braucht sich über ihre Zukunft nicht zu sor- gen. Sie finden den richtigen Weg im Leben. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue. Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Reichsbund der Kinderreichen. An die Monatsverſammlung morgen Sonntag abe 1 b½ũ½ 0 1 Saif 0 nir oi 0 Noi ige Uhr im Saftladen wird erinnert. Wichtige Aaünnnugaumaummnunmnunuunmwunnmumunn Fragen erfordern reſtloſes Erſcheinen. 5 J 10 1 v 1 de Sie brauchen nicht„ HS-Rrfegsopferberforgung Lentonia⸗Schützen. Sonntag. morgen von nach Aannheim U Ich gebe den Kameraden Kenntnis 10—12 Uhr Uebungsſchießen im Schützenhof. 10 von dem Ableben unſeres Mitgliedes a 5. Turnverein von 1893. Das Frauenturnen in. 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Sonntag vorm. im Hindenburg⸗ 9 Uhr, nachm. 2 Uhr im Engelſaal Club⸗ ring zu verkaufen. kampf gegen Darmſtädter Turn- und Sport⸗ Näheres gemeinde 1846 im Florett⸗Degen- und Säbel⸗ Welnhelmer⸗ Freiwillige Feuerwehr Jung Nachruf! gewoehnt Den Kameraden die traurige Mitteilung, daß unſer liebes paſſives Mitglied, Herr Auam adler in die Ewigkeit abgerufen wurde. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. n 1 3 75 2 Zur Beerdigung treten Aktive, Mitglieder 8 gung —* 9 9 0* 1 Mernneimer Hredituarein 9. f. m. f. H. biernheim 1 feck. 5. der Sonderklaſſe ſowie Muſik und Spielleute 9 92 fechten. Sportfreunde ſind herzlich eingeladen. Straße 79 um s Uhr am Fürſt Alexander an. 2 Die niedrige Anzahlung und die bequemen Mo- N 7 91 579 2. Dl, W 3 1* 12* 8* ee 8 1 9 0—— Anzug: 1. 1 eee D natsraten ermö glichen Ihnen ſchon jetzt 2 Sportvereinigung Amicitia Viernheim. V U as Kommando. 1 5 5 2 2 r ſind zu haben e usrgen Senniag auf den Wald ae erloren„ dle Eriüiung inres Wunsches. 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Die junge, ſchöne Witwe, der Hoch— ſtapler in der Maske des reichen Grafen, der ernſte, die Frauen bezwingende Mann, der zerſtreute Profeſſor und der Trottel von Privatdetektiv. Sie alle ſind Paſſagiere des Expreßzuges, der nach dem Süden rattert, dem maleriſchen Schauplatz ſo vieler Abenteuerfilme. i die komiſchen Epiſoden zünden, und zwar durch die Darſteller. Richard Romanowſky, der Privatgelehrte mit kriminaliſtiſchem Spürſinn, iſt ergötzlich komiſch in kleinſten Nüancen. Er und der amüſant radebrechende Hoch- ſtapler Ralph Arthur Roberts, der hier ſehr diſzipliniert eine famoſe Studie gibt, ſorgen für Lachen und Applaus. Der Höhepunkt der Heiterkeit ein vom Ufer eines Sees abge⸗ triebenes Badehäuschen, in dem die Inſaſſen ſich rudernd wie in einem Boot vor dem Untergang retten... Das Publikum ſpendete kräftigen Beifall. So ſchreibt die Nachtausgabe von Berlin über dieſen Film. Und ſo ließe ſich die Reihe der ſehr lobenden Kri tikern ins endloſe fortſetzen. Wir zeigen Ihnen dieſe Woche alſo einen Film, wie Sie ihn ſehen wollen, abenteuerlich, mitreißend, auch mit etwas Komik verſehen, ſodaß ſie hoch befriedigt unſer Theater verlaſſen werden. Jeder Film- freund beſucht deshalb dieſe Woche den beliebten UT.-Film palaſt. Kommt alle! Cͥͤ y d Heute Samstag opjert das deutjche Volk am „Tag ber nationalen Solidarität“ CCC ͤ c Unbefleckte Empfängnis Du warſt ſchon rein, noch ehe du geboren, Kamſt ohne Sünde dann in dieſe Welt, Warſt von Gott-Vater ſelber auserkoren, Zur Mutter ſeines einz'gen Sohn's beſtellt. Du biſt, die unbefleckt ihr Kind empfangen, Kein Makel und kein Fehler iſt an dir, Des heil'gen Geiſtes Kraft hat dich umpfangen, Dich Reine, Makelloſe lieben wir. Wie könnte auch die Sünde dich beſchweren, Da du doch ſollteſt Gottes Mutter ſein, Ihn, den die Himmel und die Erde ehren, Der ſelber ſo erhaben und ſo rein. Voll Glauben nur die Hände wir erheben, Da nimmermehr das Wunder wir verſteh'n. In Demut wollen weih'n wir unſer Leben, Bis einſtens ſelber wir das Wunder ſeh'n. Friedl Burghardt 2 8 N S N 88 ee eee ee ee ee, 1 Sie berenen Wernnachlstreude eee mit einem Geſche as Sie rechtzeitig kaufen, ſich ev 2 bis 5 e 1 15 85 57 505* 150 2 K 5 8 und bekannt guten Qualitäten finden Sie* 1 11 1 ab 8 ef U 8 bei 8 2 uber glelort Harb Sleer f- Xꝗ-—l˖ͤuö 9.* A bann Mantel 8 hntes L. bietet lh g 8 8 f iti ntes Lager bietet ſhnen n damen. lieluerstone u Herren-anzüge u. Mäntel Unser großes vielseitig ausgedehnte 9 8 elden Herren-Hemuen u. Asen 9 elne enorme Auswahl A dussteuer Arte Hepren-Hule und muben 1 i 0 Fe dne r. in brahlschen und dretswerten Weinnachlspeschenen ß 85 Damen-Hanuschune wacten, 5 W 1 88 2 d Schirme. Damen- una Knaben⸗Keldung 8 Hinder-Unterwälcne I Herren- u. Damenschirme 0 1 Am Sonntag von 1—7 Ahr geöffnet 5 f 8; 1. e e e e eU Bitte Schaufenster beachten! a.. 9 Aenlungl Diese Wocne Im Central fum- Palast eg 1 Sams J. 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Zur endgültigen Erkennung der beiden auf der Marchena— Inſel gefundenen Leichen iſt ergänzend zu melden, daß neben den Leichen von Lorenz und Nuggeruud auch noch die Leiche des ſchwarzen Dieners der beiden Männer gefunden wurde. Sie waren, wie Kapitän Allan Hancock ergänzend mitteilt, von der Baronin Wagner von der Charles⸗Inſel vertrieben worden und ſind dann nach einer Irrfahrt auf der Marchena⸗Inſel ver⸗ durſtet. Hancock gab weiter bekannt, daß Dr. Ritter am 21. November auf der Inſel Floreana einem Her zſchlag erlegen ſei. Die Baronin Wagner ſei ſeit dem 5. Zuli mit einem ehemaligen Angeſtellten ihres früheren Pariſer Mode— ſalons, namens Philipſon, von der Charles-Inſel ver⸗ ſchwunden. * Dr. Ritter iſt ein geborener Badener. Er ſtammt aus Wollbach im Amt Lörrach, wo ſein Vater lange Jahre Bürgermeiſter war. Er hat als Schüler das Gymnaſium zu Lörrach und die Oberrealſchule zu Schopfheim beſucht und an den Aniverſitäten Heidelberg und Freiburg Medizin ſtudiert. In ſeiner Freiburger Studentenzeit war er aktiv in einer Studentenverbindung. Bevor er ſich in die Ein⸗ ſamkeit zurückzog, war er Arzt im Berliner Weſten. Im Juli 1929 trat er mit ſeiner Begleiterin Dore Strauch die Reiſe nach der Inſel Galapagos an, um ſich dort ein neues Paradies zu verſchaffen und der Ziviliſation zu entſagen. Nun iſt er auf der vulkaniſchen Inſel Floreana einem Herzſchlag erlegen. Dr. Ritter iſt nur 49 Jahre alt geworden. Das Nätſel der Galapagos⸗Inſeln Die von dem amerikaniſchen Oelmagnaten und Forſcher Hancock geführte Expedition, die„im Wettſtreit“ mit der ekua⸗ dorianiſchen Regierungserpedition das Rätfel um den Tod der auf der Galapagos-Inſel Marchena gefundenen zwei Männer aufklären ſoll, iſt bei den Galapagos-Inſeln eingetroffen. Wie ſie durch einen Funkſpruch mitteilt, hat man auch bereits auf Marchena die Leichen gefunden und unterſucht. Aeber das Er⸗ gebnis dieſer Anterſuchung verrät der Funkſpruch jedoch nichts. Die Expedition befindet ſich gegenwärtig auf der Fahrt nach der Charles-Inſel, von wo aus ſie ſich nach der Chatham⸗Inſel be⸗ geben wird. Wie hier bekannt wird, hat eine Frau Karin Guld— berg⸗Cobos eine Norwegerin, die auf der Inſel Charles lebt, berichtet, die zuſammen mit dem Berliner Philipſon derſchwun⸗ Kaffee, Bier, Wein und andere ſchöne Dinge Ob dieſer Mann gewußt hat, daß mir ein feines Täßchen Kaffee ein überaus ſchätzenswerter Genuß iſt, ich möchte es faſt annehmen. Jedenfalls hat die Auffſchrift des Geſchenkes, das er mir überreichte:„Sage und Siegeszug des Kaffees“(Heinrich Eduard Jakob, Rowohlt, Berlin), beſtrickend auf mich gewirkt. Wenn ich aber geglaubt hatte, ich würde in dieſem Buch als Amſchreibung gewiſſer Geſchäftsreklamen eine intereſſante Schil⸗ derung aller möglichen Kaffeeſorten finden, ſo war ich bald an— genehm enttäuſcht. Es gibt nämlich, um es gleich zu ſagen, kein zweites Buch auf Erden, das dieſem gleicht, bin ich auch über— zeugt, daß es Nachahmer finden wird. Es knüpft bei Gedanken an, die ſich jeder wohl gelegentlich macht. Weder für den Kör— per noch für den Geiſt eines Menſchen iſt es gleichgültig, welche Getränke er mit Vorliebe zu ſich nimmt. Es wird ſogar das Gepräge einer Stadt dadurch beſtimmt, ob man in ihr Bier oder Wein trinkt, wie jeder feſtſtellen mag, indem er von Mün⸗ chen nach Freiburg reiſt. Dieſe ſchlichten Anſätze von Erwägun⸗ gen hat nun der Verfaſſer zu einer Kulturſtudie ausgebaut, die nicht nur durch ihren feinen Humor entzückt, ſondern durch den Glanz der Darſtellung und durch die Maſſe der in ihr ver— einigten Kenntniſſe geradezu berückt. Offenbar hat dieſer deutſche Gelehrte, der die ſeltene Fähigkeit beſitzt, Wiſſenſchaftliches mit Geſchmack zu ſagen, mehr als einmal zwiſchen den einzelnen Ka— piteln ein Schälchen erleſenen Mokkas geſchlürft. Denn wenn man ſchon von einer Kaffeekultur ſprechen will, ſo iſt ſein eige⸗ nes Buch ein prächtiges Zeugnis dafür. Es wird übrigens nicht nur dem Kaffee Achtung erwieſen, ſondern es wird dieſes Getränk im Kampfe mit den andern ge⸗ zeigt, die je und je die gebildete Menſchheit zu erobern ſuchten. Höchſt dramatiſch geſtaltet ſich der Kampf des morgenländiſchen Getränkes gegen die Vorherrſchaft des Bieres. Es handelte ſich um das Bier des 14. bis 17. Jahrhunderts. Das Mittelalter hat weniger dem Bier als dem Wein gehuldigt. Erſt der Ham⸗ burger Bürger begründete die Herrſchaft des Bieres, wie ſie aus den heute ſchon ziemlich überlebten Studentenbräuchen noch hervorgeht.„Kaum mehr denn ein Jahrhundert früher als da der Kaffee von Mekka aus das Osmaniſche Reich unterwirft, beginnt das Bier von Hamburg aus ſeinen Zug nach Holland und Jütland, Schweden und Rußland anzutreten. Durchs Skagerrak und Kattegatt, über die Waſſer von Sund und Belt, ziehen tief eingedrückt ins Meer die Laſtſegelſchiffe der Ham⸗ burger. Sie fahren Bier— und noch etwas anderes, was das Bier ſonderlich ergänzt: Sie fahren Laſten von Heringsfäſſern. Wo ſie hinkommen, ſteigert ſich die Orgie des Biers und die Orgie des Herings. Geſalzene Kehle, gelöſchter Durſt... Der ganze Nordweſten, der ganze Nordoſten wird zu einem Bierlagerhaus. In die Augen, die Adern, die Sinne der Menſchen ſteigt Bier. Sie haben es in der Leber, den Stim— men, den Herzen. Sie denken, ſie fühlen, ſie zahlen in Bier. In der Koſtenrechnung der Kriege, die Hamburg gegen Däne⸗ mark führt, bildet die Ausgabe für Bier regelmäßig den Haupt⸗ poſten.. Zwanzig Matroſen— wie die Bücher der Hanſa ausweiſen— ſoffen damals durchſchnittlich im Tag zweihundert— undſechzig Liter.“ Wie tief eine ſolche kulinariſche Erſcheinung in die Kultur eingreifen kann, zeigt allein die Tatſache, daß ſich in Kunſt und Leben von den Zeiten des Humanismus an der Menſchenkörper in Nordweſt und Nordoſt Europas ändert.„Weder die Bild- nisſtatuen des Naumburger Doms, noch die Steinfiguren in Das Ende der Galapagos⸗Tragödie Die Einſiedler tot oder verſchollen dene öſterreichiſche Baronin Wagner-Bousgquet habe zu ihr einige Zeit vor ihrem Verſchwinden von Todesahnungen er- zählt. Sie habe geſagt, niemand weiß, was in der Zukunft liege; vielleicht wolle das Schickſal, daß ſie auf den Galapagos⸗Inſeln ſterbe. Sie habe für dieſen Fall ſchon Vorſorge getroffen und ihre Juwelen auf der Charles-Inſel vergraben. Falls ſie auf einer der Inſeln ſterben ſollte, ſo ſolle Frau Guldberg⸗ Cobos die Juwelen ausgraben und ſie als Andenken an die Baronin Wagner⸗Bousquet behalten. Frau Guldberg glaubt, daß die Baronin und Philipſon nicht mehr am Leben ſind. Dr. Ritter⸗Galapagos. ö malſkulpturen der Ritter und der Prieſterherrſchaft zeigen Fi— guren mit Leibesumfang... Noch nie, feit dieſe Erde ſteht, hat ein Zeitalter geglaubt, daß Leibesumfang mit Geſundheit, Macht, Geiſt und Würde identiſch ſei. Von 1400 bis 1700 iſt dieſer Glaube, ohne daß jemand es nötig hat, ihn auszuſprechen, in Nordeuropa verbrieft und vorhanden.“ Es werden dann die Größen jener Zeit aufgeführt, die ausnahmslos von um⸗ fänglicher Geſtalt waren. Intereſſant iſt, daß das Bier damals nicht in Gaſthäuſern und Brauereien genoſſen wurde, ſondern daß es mehr ein Pro- dukt der Hausarbeit war, ein Nährſtoff, wie vielleicht heute manche Suppe oder wie Kartoffeln. Das war einer der Haupt⸗ gründe für die Verbreitung dieſes nahrhaften Stoffes, von dem im 15. Jahrhundert ſo manche Familien wie die der Biermer, Biermann, Bierſchwale, Bierhals, Bierfreund, Bierwagen, Biertümpel, Bierſack ihren Namen herleiteten.„Der Tag des Bürgers begann mit Bier und endete mit ihm. Den Frühtrunk bildete Suppenbier, dann gab es zugleich mit andern Speiſen des Mittags eine Bierſuppe und abends warmes Eierbier. Ro— ſinenbier und Zuckerbier, Fiſche und Würſte in Bier gekocht, Bier in allen erdenklichen Formen, ungeachtet des kühlen Trun⸗ les, der bei Beſuchen, Beratungen, Marktgängen, Taufen und Trauergelagen allerorts herumgeboten wurde. Eine völlige Aeberſchwemmung des Körpers mit Kohlenſäure trat ein und mit ihr die Mutation des Ausſehens. Wenn man bedenkt, daß der Atmungsprozeß dazu dient, die Kohlenſäure aus dem menſch⸗ lichen Blut zu ſtoßen, konnte die dauernde Leberfrachtung des Organismus mit H: C Os nicht ohne gewiſſe Folgen bleiben; für Individuum und Geſamtheit.“ So geht es nun. Von Kaffee, Tee, Wein, Bier und Zichorie ſollte erzählt werden, ſtatt deſſen bin ich im Bier ſtecken geblieben, konnte ſozuſagen vom Stammtiſch nicht wieder auf⸗ ſtehen. Das läßt ſich aber gutmachen. Wir kommen auf dieſe Sache zurück. Wir werden auch hier den Ausgleich bewundern, den die geſunde Natur ſich ſchafft: denn nach der Vergiftung von allzuviel Bier kam die Entgiftung durch den Kaffee. All dieſe Tatſachen zeigen jedenfalls, wie ſehr die Seele auf den Körper angewieſen iſt und wie ſie vom Körper aus verbildet, aber auch gebildet werden kann. Wir werden auch noch über anderes berichten, nämlich über die wirtſchaftliche und politiſche Seite der Sache. Wir ſtoßen dabei auf Wirtſchaftskriſen, die denen unſerer Tage durchaus vergleichbar ſind. Davon wird eine Be— ruhigung ausgehen; denn was frühere Zeiten überwunden haben, das werden auch wir zuwege bringen. Schließen wir mit einem Wort der berühmten Lieſelotte von der Pfalz:„Kaffee, Tee und Schokolade kann ich nicht leiden, auch nicht begreifen, was man von dieſen Dingen hermacht! raut und geräucherter Wurſt iſt ein Königsmahl, dem ich nichts vorzuziehen wüßte.. Eine Kohlſuppe mit Speck iſt mir lieber als alle Näſchereien, auf die man dier in Paris ſo erpicht iſt.“ Ob Lieſelotte heute noch derſelben Anſicht wäre? Zunahme der Arbeitsloſigkeit in Oeſterreich DNB. Wien, 7. Dez. Ende November 1934 wurden in Oeſterreich insgeſamt 275 148 unterſtützte Arbeitsloſe gezählt. Im Vergleich zur letzten Zählung vom 15. Dezember 1934 ergibt ſich eine Zunahme von Straßburg, Bamberg, Magdeburg, noch die zahlreichen Grab— 5 5 rund 15 600 Perſonen. Ein gutes Gericht aus Sauer- U Von ber Marktorönung zur Erzeugungsſchlacht Allmählich iſt es zur Binſenweisheit geworden, daß die geſamte deutſche Wirtſchaft auf Gedeih und Verderb mit der deutſchen Landwirtſchaft verbunden iſt. Kein Ausland hat dieſen Einfluß auf das deutſche Volk wie das Bauerntum. Alle können uns wirtſchaftlich nichts anhaben, wenn wir ein ſtarkes, bodenſtändiges, kraftvolles Bau- erntum haben. Blutmäßig wie auch wirtſchaftlich, iſt es die am ſtärkſten fließende Kraftquelle. Der Aufſtieg Deutſchlands aus dem Niedergang erfolgt durch das Bauerntum. Dieſem wieder wurde aus den Kriſen⸗ zeiten durch Marktregelung geholfen, denn nur vom Binnen- markt her kann eine Neubelebung der deutſchen Wirtſchaft erfolgen. Die Landwirtſchaft iſt in ſolchen Kriſenzeiten wohl der größte Rohſtofflieferant der Induſtrie, wird aber auch zum größten Abnehmer induſtrieller Produkte. Ein kaufkräftiges Bauerntum gibt der geſamten Wirtſchaft einen ungeheueren Auftrieb, ſetzt ſämtliche Räder der Be⸗ triebe in einer Volkswirtſchaft in Bewegung. Stadt und Land, Bauer und Induſtrie, Handel und Gewerbe arbeiten Hand in Hand. Die Gegenſätze überbrücken ſich mit der Zeit, es ergibt ſich ein geſteigerter Bedarf aller Wirtſchaftszweige und Volksgruppen. g Die Marktordnung hat Erfolg gezeitigt. Jetzt ſieht es auch jeder ein, daß die Erzeugungsſchlacht eine unbedingte Notwendigkeit zur Fortführung der Marktordnung iſt. Be⸗ darfsdeckungswirtſchaft iſt das Ziel der nationalſozialiſti⸗ ſchen Wirtſchaftspolitik. Die Erzeugungsſchlacht iſt die Fort⸗ führung der Maßnahmen der innenpolitiſchen Beſtrebungen. Sie ſoll die Maßnahmen zuſammenfaſſen, die die Nahrungs⸗ freiheit des deutſchen Volkes ſichern. Sie will die in— duſtrielle Rohſtoffverſorgung und damit Arbeit und Brot für Millionen deutſcher Arbeiter gewährleiſten, um damit wiederum die Ausfuhrmöglichkeiten der deutſchen Induſtrie zu fördern. Weiter folgen hieraus neue Arbeits- und Le⸗ bens möglichkeiten in unſerem Vaterlande. Erzeugungs⸗ ſchlacht iſt tatgewordener Nationalſozialismus. fagdhaannnadannnqaanannnaaggaagaaaaagagnmna Bekennt Euch zur Volksgemeinſchaft am Tag der nationalen Solidarität! Helft dem WH W. faggaggadgangagagqagaaagagqaaqgagagagaggggaggngmgg Dr. Frick über die Kirchenfrage „Wie die Landeszeitung für das Rhein-, Main- und Lahn⸗ gebiet“ in Wiesbaden meldet, ſprach Reichsinnenminiſter Dr. Frick dort in einer großen Kundgebung. A. a. behandelte der Miniſter die Kirchenfrage und führte darüber folgendes aus: Der Führer ſei nach Abſchluß des Konkordates mit der katholiſchen Kirche vom beſten Willen beſeelt geweſen, nun auch dem evangeliſchen Vollsteil das Gewicht zu geben, das ihm auf Grund ſeiner Zahlenſtärke zukomme. Dieſes Gewicht werde größer ſein, wenn aus den 28 Landeskir chen eine Reichs- kirche entſtände. Im Juli vorigen Jahres ſei daraufhin vor den 28 Landeskirchen die Einigung beſchloſſen und eine Ver⸗ faſſung geſetzt worden. Auf Grund dieſer Verfaſſung erfolgten dann die Kirchenwahlen. Es möge nun ſein, daß die Reichs- kirchenführung, auf die die Reichsregierung, die ſich den rein kirchlichen Dingen fernhalte, keinen Einfluß habe, in dem Be— ſtreben, die Einheit zu fördern, manchmal zu ſtürmiſch voran— gegangen ſei. Die Gegenwirkung ſei nicht ausgeblieben. Daraufhin fange man wieder dort an zu bauen, wo die Recht— mäßigkeit völlig ohne Zweifel feſtſtehe, nämlich auf dem Boden der damals beſchloſſenen Kirchenverfaffung. Dennoch herrſche noch immer nicht Frieden. Die Gegen— ſeite ſei vielmehr daran, den Rechtsboden zu verlaſſen. Der Staat verhalte ſich noch immer neutral. Aber, fuhr der Reichsminiſter mit erhöhter Stimme fort, es beſtände nur allzu ſehr der Anlaß zu dem Verdacht, daß manche hier auf e rein kirchlichem Gebiete Politik gegen den Staat trieben. Ich erkläre, daß die Reichsregierung nicht gewillt iſt, dieſes Treiben ins Endloſe mit anzuſehen. Das deutſche Volk hat den Kirchenſtreit ſatt. Es hat gar kein Intereſſe am Zank der Paſtoren. Ich möchte hier an die verant⸗ wortlichen Vertreter beider Parteien die Aufforderung richten, nun endlich die Streitaxt zu begraben und Frieden zu ſchließen. Wenn die Sache über die Perſon geſtellt wird, dann muß der Friede möglich ſein. Wenn aber der Verſöhnungsruf vergeblich ſein ſollte, dann iſt es nur zum Schaden der evangeliſchen Kirche. Innere Erbauung ver⸗ langt das Volk von der Kirche, nicht Zank und Streit. Die Reichsregierung hat lein Intereſſe daran, einen ſolchen Streit auch noch mit zu finanzieren. Anfall oder Verbrechen Chemnitz, 7. Dez. Auf der Straße von Eicha Kloſter Buch bei Döbeln geriet die 8 1 aus Tſchoppach mit ihrem Kraftwagen in den Straßengra⸗ ben, angeblich infolge einer Reifenpanne. Ohne umzuſtürzen fuhr der Wagen durch den Graben auf das dahinterlie⸗ 37 Feld und fing dann auf bisher ungeklärte Weiſe Die Frau iſt dabei am Steuer des Wagens völlig ver⸗ brannt. Der Ehemann, der erſt ſeit einem halben Jahre ver- heiraket war, konnke ſich retten. Die Mordkommiſſion aus Leipzig iſt ſich noch nicht völlig klar, ob Unfall oder Ver- brechen vorliegt. Die Frau halle den Tu f 14 Tagen. Frau halle den Führerſchein erſt ſeit barer eee —— r Aus Nah und Fern Zuſammenlegung der Sängerkreiſe Darmſtadt-Stadt und Land. Darmſtadk. Auf Anordnung des Gauführers des Heſ— ſiſchen Sängerbundes ſind die beiden Sängerkreiſe Darm— ſtadt⸗Stadt und Darmſtadt⸗Land zum Sängerkreis Darm— ſtadt zuſammengefaßt worden. Der neue Einheitskreis um⸗ faßt 57 Vereine. Die Führung des Kreiſes hat Friedrich Hofmann-⸗Darmſtadt. Kreischormeiſter wurde Profeſſor Dr. Friedrich Noack, Darmſtadt. Den ſeitherigen Kreischormei⸗ ſtern Etzold und Simmermacher wurde in Würdigung ihrer ſeitherigen Tätigkeit gedankt. Ein Sängerſchulungs⸗ lager ſoll in Kürze im Kreisgebiet abgehalten werden. Arbeiksbeſchaffungskredite der öffentlichen Sparkaſſen von Heſſen⸗Naſſau im 3. Vierteljahr 1934. * Frankfurt a. M. Die im Sparkaſſen⸗ und Giro. Verband für Heſſen-Naſſau zuſammengeſchloſſenen 57 öffentlichen Sparkaſſen der Provinz Heſſen-Naſſau haben ſich auch im 3. Vierteljahr 1934 durch Hergabe von Kre⸗ diten an dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichs⸗ regierung in hervorragendem Maße beteiligt. Sie ſtellten in dieſem Zeitabſchnitt rund 5,53 Millionen Mark zur Verfügung, und zwar 2,37 Millionen Mark für Gebäude⸗ inſtandſetzung laut den geſetzlichen Beſtimmungen vom 21. September 1933 und rund 3,16 Millionen Mark für ſon⸗ ſtige Maßnahmen, die ſich in der Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit oder anderweitig wirtſchaftsfördernd auswirken. Dieſe Summen ſetzen ſich aus 3906 Einzelpoſten zuſammen. Der Durchſchnittsbetrag der Kredite ſtellt ſich demnach auf 1416 Mark. Zuſammen mit dem Ergebnis des erſten Halbjahres 1934 ergibt ſich eine Beteiligung der öffent⸗ lichen Sparkaſſen an dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm mit insgeſamt 18,94 Millionen Mark in 15 155 Einzel⸗ poſten. Das entſpricht einer durchſchnittlichen Kredilbetrag⸗ höhe von 1249 Mark oder 7,52 Mark auf den Kopf der Be⸗ völkerung in Heſſen-Naſſau. nicht die Anſicht, daß der Angeklagte vorſätzlich im Sinne des Paragraph 3 der Verordnung gehandelt hat oder daß er die Abſicht der Weiterverbreitung hatte. Kloſter wurde freigeſprochen.— Der zweite zur Verhandlung ſtehende Fall richtete ſich gegen den aus Hofheim im Tau⸗ nus ſtammenden älteren unbeſtraften Jakob Stippler, der in Wiesbaden in die Wohnung einer Ehefrau gekommen war, um einen Schlüſſel zu leihen. Als bei dieſer Gelegen— heit ein Mädel des BdM. hinzukam, äußerte ſich der Ange⸗ klagte dem Mädel gegenüber in beleidigender und ſcham⸗ loſer Weiſe über den BdM. Der Angeklagte wurde zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. * Frankfurt a. Mm.(Molkereibetrieb von Einbrechern heimgeſucht.) In den letzten drei Wochen ſind aus einem ſtillgelegten Molkereibetrieb in der Elkenbachſtraße in Frankfurt nacheinander von bisher unbekannten Tätern faſt ſämtliche Einrichtungsgegenſtände entwendet worden. Es handelt ſich durchweg um Molkerei⸗ betriebsgegenſtände, und zwar um einen Milchkühler aus Kupfer im Gewicht von etwa vier Zentnern und einen zweiten kupfernen Kühler, der etwas kleiner iſt, um zwei Milchſchalen aus Kupfer, eine Milchrinne, drei neue Kup⸗ ferrohre und verſchiedene Kupfer- und Stahlrohre. Aus dem Hof der gleichen Molkerei wurden außerdem in der Nacht vom 26. zum 27. November 12 Milchkannen mit Vollmilch entwendet. * Marburg.(Arbeitsbeſchaffungspläne.) Nachdem jetzt der Ausbau des Marbacher Weges vollendet iſt, plant die Stadt zur Beſchäftigung von Wohlfahrts- erwerbsloſen weitere Straßenausbauten mit Kleinpflaſter, Steinſchlag oder Aſphalt. In erſter Linie werden genannt der Zwetſchgenweg im Stadtteil Ockershauſen, die Zeppe⸗ linſtraße am Südbahnhof, die Ockershäuſerallee, ſowie die im Ortenbergviertel gelegenen Straßen: Im Gefälle, Blitz⸗ weg, Sommergartenweg und Huteweg. Mit Ausnahme der Ockershäuſerallee, die dringend einer Erneuerung und Ver⸗ beſſerung bedarf, handelt es ſich um Neubauſtraßen Offenbach.(65 jähriger Radfahrer tödlich verunglückt.) An der Straßenkreuzung Bildſtock— ſonenkräftwagen, 12 Laſtkraftwagen, eine Autodroſchke, 10 Krafträder, 29 Fahrräder, acht Straßenbahnen und vier ſonſtige Fahrzeuge. Hierbei wurden 30 Perſonen verletzt, 2 Perſonen getötet und 65 Fahrzeuge beſchädigt. Bad Kreuznach.(Im Bett tot aufgefunden.) Ein im Alter von 16 Jahren ſtehendes Mädchen, das bei einer hieſigen Familie beſchäftigt war, wurde in ſeinem Bett tot aufgefunden. Wie die Unterſuchung ergab, war der Tod durch Einatmen von Kohlenoxydgas eingetreten. Das Gas war durch den Kamin und das Ofenrohr in den im Schlaſzimmer des Mädchens ſtehenden Ofen eingedrun— gen und hatte von dort aus Einlaß in das Zimmer ge— funden. Bad Neuenahr.(Tod durch Gas.) Ein junger Mann wurde in den Morgenſtunden in ſeiner Wohnung von Hausbewohnern gasvergiftet aufgefunden. Man nimmt an, daß er ſich am Abend vorher auf dem in der Küche ſtehenden Gasherd Tee kochen wollte und dabei eingeſchla⸗ fen iſt. Die Flamme ſcheint dann durch irgendeinen Zufall ausgelöſcht zu ſein, ſo daß das Gas ungehindert ausſtrömen konnte. Die Teekanne wurde auf dem Gasherd vor⸗ gefunden. Trier.(Weinverſteigerung.) Der zweite Tag der Trierer Weinverſteigerungen, an dem die Güterver⸗ waltung des Friedrich Wilhelms-Gymnaſium 63 Fuder Saar⸗ und Moſelweine zum Ausgebot ſtellte, brachte ein überraſchendes Ergebnis. Sämtliche Fuder wurden bei guten Preiſen und flottem Gebot zugeſchlagen. Der Ge⸗ ſamterlös des Tages betrug 79 150 Mark und ließ einen Durchſchnittspreis für das einzelne Fuder von 1218 Mark errechnen. 46 Fuder von der Moſel erbrachten insgeſamt 52 800 Mark. Das teuerſte Fuder war 1933er Graacher Goldwingert mit 2520 Mark. 17 Fuder Saarwein wurden für insgeſamt 16 350 Mark verkauft. Hier ſtellte ſich der Durchſchnittspreis auf 962 Mark pro Fuder. Am höchſten wurde von den Saarweinen ein Fuder Oberemmeler Weißmark mit 1110 Mark bezahlt. * Mannheim, 7. Dezember. 2 881222 NAS Offenbacherſtraße im Stadtteil Bürgel ſtieß ein 65 Jahre alter Radfahrer mit einem Motorrad zuſammen. Der Rad⸗ fahrer, der wahrſcheinlich nicht ganz ſicher im Fahren war, erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Er wurde ſofort in das Stadtkrankenhaus gebracht, wo er kurz nach ſeiner Ein⸗ lieferung ſtarb. Den Motorradfahrer ſoll keine Schuld treffen. Lampertheim.(Geheimnisvoller Fund.) In der Nähe des Bahndamms an der Bürſtadter Straße, etwas abſeits von der Straße, wurde ein geheimnisvoller Fund gemacht. In einem Sack fand man neun tote Ferkel und einen Hut! Ob es ſich um einen Diebſtahl handelt und die Tiere vielleicht erfroren ſind, oder ob der Sack mit die⸗ ſem Inhalt abſichtlich dorthin gebracht worden iſt, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Mainz.(63 Verkehrsunfälle im Novem⸗ ber.) Im Monat November haben ſich in Mainz 63 Ver⸗ kehrsunfälle ereignet. An dieſen waren beteiligt: 6 Per⸗ — * Frankfurt a. M.(Das Sondergericht tagte.) Wegen Vergehens gegen Paragraph 3 der Verordnung zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung hatte ſich der aus Luxemburg geb! e Anton Kloſter zu verantworten, der ein kommuniſt! Flugblatt weiter⸗ gegeben hatte. Das Gericht ſtellte fest, daß der Angeklagt- ſiſ) des ihm vorgeworfenen Vergehens ſchuldig gemacht hat, aber dies genüge allein noch nicht zu ſeiner Verurtei⸗ lung. Es frage ſich, zu welchem Zweck er das Flugblatt nuitergegeben und woraufhin ſein Wille dabei gegangen ſel. Beziehungen zu kommuniſtiſchen Kreiſen oder eine ſtaatsfeindliche Einſtellung konnten dem Angeklagten nicht nachgewieſen werden. Außerdem ſei glaubhaft, daß der Angeklagte, wie er angebe, das Flugblatt gefunden habe. Er habe dann einen Zeugen nach der Richtigkeit des In⸗ haltes des Flugblattes gefragt und es dieſem dann, als er gegenfragte, wortlos gegeben. Das Gericht gewann danach — AJ Das ſtädtiſche Schloßmuſeum mit der neuen Son⸗ derausſtellung, die in Bild und Schrift die Entwicklung des deutſchen Liedes vom Minne- und Meiſtergeſang bis zur Gegenwart veranſchaulicht, iſt Sonntag, 9. Dezember, von 11 bis 16 Uhr unentgeltlich geöffnet. QU Unvorſchriftsmäßige Fahrzeuge. Nach Paragraph 5 der Reichsſtraßenverkehrsordnung müſſen ſich zum Verkehr auf 9 öffentlichen Straßen zugelaſſene Fahrzeuge in vorſchrifts⸗ 10 mäßigem Zuſtand befinden, d. h., ſie müſſen ſo gebaut und e ausgerüſtet ſein, daß ihr verkehrsüblicher Betrieb niemand bd beſchädigt oder mehr als unvermeidbar behindert oder be⸗ 00 a läſtigt. Die im Rahmen der Verkehrserziehungswoche durch⸗ 4 Anf geführte Prüfung des Kraftfahrzeugverkehrs hat jedoch den in Beweis erbracht, daß die Beſtimmungen des genannten Para- 1 1 graphen nur ungenügend beachtet werden, denn es mußten F Gele insgeſamt 149 Kraftfahrzeuge wegen der verſchiedenſten kech⸗ hn. niſchen Mängel beanſtandet werden. 55 LEuun ber g Dem Redakteur würde ſie wohl ihren Dank ausſprechen. land Wer küßt Jungfer Barbara? ich nicht gleich eine Ahnung gehabt!“ Zum Teufel aber auch, gane Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbichaftsgejchichte von Robert Maas —— e — Eon. däng daß ihm das nicht gleich bei dem erſten Brief aus Bremen auf— 1 gefallen war. den er von ihr beſaß! n o Er mußte die Briefe ſchnell wieder, verſchwinden laſſen, nit 221 „Dann uwollen Sie doch bitte den kleinen Mann herholen zu mir. Ich muß dem Onkel einen Beſuch machen. Der Mann iſt doch der Gräber für die Toten, er ſoll mir den Weg zeigen“, erklärte Barbara, mehr bittend als befehlend. „Wenn der Felix das tut“, brummte Kathrin und wandte ſich, um die Küche hinter ſich zu ſchließen. Barbara ging wie— der nach oben, ſetzte ſich an den Schreibtiſch und beantwortete die Briefe. Dazu holte ſie aus einem ihrer noch nicht ausge— packten Koffer eine große Schreibmappe hervor, auch einen Füllfederhalter, beſter amerikaniſcher Struktur, ein dickes Wör⸗ terbuch und einen ſchon ſehr abgegriffenen Briefſteller, in dem ſie eine Zeitlang hin und herblätterte, ehe ſie zu ſchreiben be— gann. Sie beſtellte den Redakteur auf den nächſten Tag, den Notar auf den übernächſten. Als ſie mit ihrer Korreſpondenz fertig war, ging ſie an den Schrank, um ihre Schreibmappe dort unterzubringen. Das erſte, was ſie fand, als ſie für die Mappe Platz machte, war der Packen mit Briefen, den Felix vor eini⸗ gen Tagen in der Hand gehabt hatte. Barbara ſtutzte bei die⸗ ſem Fund, nahm die Briefe an ſich und verſchloß ſie tief in ihrem Koffer. g Anten ging die Türe. Sie hörte die ſchwere Stimme des herbeigerufenen Felix, der ſich mit Kathrin unterhielt. Er ſolle nur nach oben gehen, mahnte Kathrin. Ohne anzuklopfen, trat Felix in das Zimmer, in dem er Barbara vermutete. Den abgegriffenen Hut hielt er in der Hand. „Guten Morgen, wertes Fräulein“, grüßte er, etwas be⸗ klommen. Barbara wollte fragen, ob es hier nicht Mode ſei, anzu— klopfen, hielt aber damit zurück als ſie Felix mit ſehr geſpannter Miene vor ſich ſtehen ſah.„Der Mann iſt ja ganz anders wie geſtern“, ging es ihr durch den Sinn. Es war ihr klar, daß Kathrin den Buckel ſchon gegen ſie aufgehetzt hatte. Vielleicht gelang es ihr, den Mann umzuſtimmen. „Sie uwollen ſo freundlich ſein, Herr Morchel, mit mir zum Grabe von meinem Onkel zu gehen. Sie uwiſſen ja als Gräber von die Toten am beſten, uwo er begraben liegt. And hier habe ich zwei Briefe, die Sie an die Poſt bringen. Ich gebe Ihnen eine Mark, davon nehmen Sie die Freimarken, das andere Geld iſt für Sie.“ Felix nahm die Briefe, ſteckte ſie zu ſich, ohne darauf zu ſchauen und ſetzte den Hut wieder auf, während Barbara einen hellen Sommermantel anzog und das gleiche Hütchen auſſetzte, in dem ſie geſtern angekommen war. Auf der Straße wählte er zum Friedhof den Weg, der um das Dorf herumführt. Er hatte ſeit geſtern eine merkwürdige Scheu, mit Barbara zuſammen geſehen zu werden. Zuerſt gingen ſie ſchweigend nebeneinander, der kleine, in ſich geduckte, vor ſich hinſchauende Felix und die hagere große Barbara, die durch den glatt herabhängenden Mantel noch grö— zer erſchien, als ſie ohnehin war. Nach einer Weile begann Barbara ganz ſchlicht und freund— lich:„Haben iSe meinen Onkel gut gekannt, Herr Morchel?“ „Gekannt? Hm, ja, ſchon. Er war mein Abonnent.“ „Abonnent? Wovon?“ „Vom Landboten, worin er auch das Teſtament geſchrieben hat. Seitdem kenn' ich ihn erſt richtig.“ Felix waren die Briefe eingefallen. Es ſchlug ihm aufs Herz, als ihm der Gedonke kam, daß der eine Brief vermißt werden könnte, und er nahm ſich vor, möglichſt wenig und mög— lichſt ausweichend zu antworten. „Awiſſen die Leute hier alle, daß der Onkel noch eine Nichte hat.“ „Noch eine?— Wir haben von der Nichte erſt durch die Zeitung erfahren; ob er noch eine zweite hat, iſt uns nicht be— kannt. Er hat jedenfalls nur eine beerbt.“ „Ja, das meine ich. Sie verſtehen mich nicht. ſpreche doch ſehr gut deutſch.— Spreche ich nicht?“ „Ja, ja, ſprechen Sie nur, ich höre zu.“ Felix bekam es mit der Angeduld. Er ſchlug einen raſcheren Gang ein, um ſeine Begleiterin bald los zu werden. „Awarum gehen Sie plötzlich ſo ſchnell, Herr Morchel? Haben Sie nicht viel Zeit?“ „Nein.“ „Awarum nicht? „Nein.“ „Awas haben Sie denn noch zu tun?“ „Die Zeitung rund tragen.“ Felix wurde die Fragerei bald zu dumm. „Bitte, erzählen Sie doch noch etwas von meinem Onkel“, bat Barbara faſt inſtändig. „Ich weiß nichts. Der Bürgermeiſter weiß mehr.— Ich weiß nur, wo er begraben liegt.“ „Awer uwar denn noch der Freund von meinem Onkel?“ „Das ſteht ja in der Zeitung. Der Redakteur Schwarz und der Notar Fries.“ „Aääh, das ſind ſo fremde Herren. Ich möchte hier in der Awie ſah er aus, uwar er ſehrr Nähe Freunde von ihm wiſſen. grau geworden? Awar er— zum Beiſpiel ein großer Mann, Sie müſſen bedenken, ich habe den Ich meine, 8 ˙*— Wird heute einer begraben? uwar er dick oder dünn? Onkel ſeit fünf Jahren nicht mehrr geſehen. And der Onkel hat doch ſo oft an mich geſchrieben. Er hat es gut gemeint mit mir. Darum muß ich uwiſſen, uwie es mit ihm geweſen iſt zuletzt?“ „Das fragen Sie am beſten mal die Kathrin. Die kann 2 55 viel davon erzählen.“ Felix bekam plötzlich ganz ſcharfe hren. „Ach nein, die Kathrin iſt eine garſtige Perſon. Hat den Onkel gar nicht lieb gehabt. Schimpft jetzt noch auf ihn. Sie, Herr Morchel, Sie haben ſich doch ſo um den Onkel gekümmert.“ „Als er tot war, ja. Vorher hab' ich ihm nur die Zeitung gebracht und das Geld abgeholt. Trinkgeld hat er mir nie ge— geben, wenn das Jahr um war.“ Felix war froh, daß ſie angelangt waren. Die Galle be— gann ihm überzulaufen. Der Onkel hatte wahrhaftig recht ge— habt, ſich über dieſe Perſon zu ärgern. Ob es ihm lieb war, daß er, Felix, ſie jetzt u ſeinem Grabe führte? „So, hier iſt der Friedhof. Im letzten Grab liegt der Onkel. Sie können es leicht finden. Dahinten endet die Reihe. Ich warte hier“, erklärte Felix. „Warum gehen Sie nicht weiter mit? Sind ſie aber— gläubiſch?“ „Nein. Ich will Sie nicht ſtören.“ „Ow, das iſt ſehr viel Rückſicht von Ihnen“, hauchte Barbara. Als ſie den Friedhof betreten hatte, ging Felix einige Schritte zurück bis hinter die Mauer, wo er vom Friedhof aus nicht geſehen werden konnte. Die Neugier ließ ihm keine Ruhe mehr. Er nahm die beiden Briefe aus der Taſche und fand ſeinen Verdacht beſtätigt: Das war eine Handſchrift, die gar nicht mit der des von ihm entwendeten Briefes übereinſtimmte. Jene Schrift war groß und kräftig. Sie hatte etwas Starkes, Beruhi⸗ gendes. Dieſe war ungleich, reichlich mit Schnörkeln verſehen. Warum ſie an den Rechtsanwalt ſchrieb, konnte er ſich denken. denn ſie ſchien ihre Andacht ſehr kurz gehalten zu haben. Sie ber nahte ſchon wieder mit großen Schritten, den Mantel wie aus Verachtung gegen die Friedhofserde etwas zuſammenraffend. Felix zog wieder den Hut, als wenn ſie lange fortgeweſen wäre, geſellte ſich wieder an ihre linke Seite und ſchlug mit ihr den gleichen Weg ein, den ſie gekommen waren. 4 e uwir nicht jetzt das Dorf beſichtigen, Herr Mor— he 7 0 „Ich habe heute keine Zeit.“ „Gut, Herr Morchel, dann bringen Sie mich jetzt uwieder Hurf Hauſe, und uwenn Sie Zeit haben, beſehen uwir das orf.“ Während ſie weitergingen, dachte Felix mit Herzklopfen darüber nach, was er ſagen ſolle, wenn ſie ihn fragen würde, woher er ihre Adreſſe erfahren habe. Aber ſie fragte nicht. Sie entließ ihn am Eingang zum Vorgärtchen des Hauſes— ohne ein Wort des Dankes. Felix machte einen kleinen Amweg zu ſeiner Wohnung, ehe er die Briefe zur Poſt brachte. Eine ſeltſame Erregung ſaß ihm in den Gliedern. Ein Vergleich mit dem Briefe, der wohlver— wahrt in ſeiner Schublade lag, ergab auf den erſten Blick, daß die Schreiber der Briefe ganz verſchiedene Menſchen waren. Nein, er konnte ſich nicht irren. Wenn doch jetzt die Kathrin hier wäre! Die hatte doch gleich eine Vermutung in dieſer Richtung geäußert. Zögernd verſteckte er ſeinen Brief wieder und ging, ſeinen Auftrag zu erledigen. Die Geſchichte ließ ihm den ganzen Tag keine Ruhe. Er huſchte noch ſchneller als ſonſt mit den Zeitungen die Dorfſtraße hinab und hütete ſich, mit irgendeinem Menſchen ein Geſpräch anzufangen. Am Abend desſelben Tages, als die ſpäte Dunkelheit ſchon hereingebrochen war, meldete ſich der alte Huber unten in Bar⸗ baras Haus. Er wunderte ſich, daß die Kathrin gar nicht er— ſtaunt war über ſeinen Beſuch: „Jemine, Ihr ſeid nicht der erſte, Großbauer. Der Bürger- meiſter und noch ein feiner Herr ſind Euch zuvorgekommen. Aber geht nur nach oben, die Bärbel iſt auch da.“—„He“, ſchrie ſie an der Treppe, Beſuch iſt da.“ Dann ſtampfte der Huber, ſeinen Sonntagsanzug ſtramm⸗ ziehend, ſeinen Hut vor die Bruſt haltend, hinauf und klopfte ſchüchtern wie ein Schuljunge an die Tür, durch deren Schlüſſel⸗ loch er Licht ſah. Im gleichen Augenblick ging die Tür auf, Barbara ſtand da in einem hellgrünen Kleid, den Füllfederhalter in der Hand. Der Huber war über die ſeltſame Geſtalt zuerſt erſchrocken, faßte ſich aber gleich, machte eine ſteife Verbeugung und ſagte:„Guten Abend.“ Barbara erwiderte den Gruß in fragendem Ton und öffnete die Tür weit, um den ſpäten Gaſt eintreten zu laſſen. „Ich bin der Großbauer Huber von Dingelsdorf, der Ver treter vom Bürgermeiſter und Mitglied des Gemeinderates.“ Seine Stimme klang gepreßt und ſelbſt ihm fremd, was ſeine Anſicherheit noch erhöhte.„Ich komme“, fuhr er, mitten im Zim- mer ſtehend, fort,„um mit Ihnen über einige Parzellen zu reden, die ich gerne pachten möchte. Ich hatte ſchon Ihren Onkel gefragt, aber der iſt ja inzwiſchen geſtorben.“ „Bitte, uwollen Sie nicht Platz nehmen, Herr, Herr uwie ſagten Sie auch noch?“ 5 4 „Ja, pachten wollte ich die Parzellen; ich kann ſie aber. „No, ich habe nicht verſtanden, uwie Sie heißen?“! „Huber, Großbauer Dominik Huber, Vertreter des Bürger⸗ meiſters von Dingelsdorf...“ FCFortſetzung folgt.)