— Nr. 289 Amtliches Berkünbigungsblatt ber Bürgermeiſerei und auderer Behörden— Vereins- und Gejchäftsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 1.50 Mh. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig D. A Nov. 34:1292 Rehlamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiten: Friedr. Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Freitag, den 14. Dezember 1934 Die letzte Kabinettsſitzung 1034 Der Führer dankt ſeinen Mitarbeitern— Mehr als 10 Geſetzentwürfe verabſchiedet DNB. Berlin, 13. Dez. Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Donnerstag, der letzten in dieſem Jahre, noch eine Reihe von Geſetzentwürfen politiſcher, wirtſchaftlicher, rechtlicher und kultureller Art. Zunächſt wurde ein Geſetz über den Ausgleich bürgerlich-rechtlicher Anſprüche genehmigt. Der nationalſozialiſtiſche Staat fordert bon dem ein— zelnen Volksgenoſſen ein hohes Maß von Opferbereitſchaft zum Beſten des Ganzen. Ein leuchtendes Beiſpiel dieſer Opferwillig— keit ſind die zahlloſen Opfer an Blut und Vermögen, die im Kampf um die nationalſozialiſtiſche Erhebung von den alten Kämpfern der NS DA gebracht worden ſind. Deshalb muß ein jeder einzelne gewiſſe Nachteile, die ihm durch politiſche Vor— gänge dieſer Erhebung erwachſen ſind, im Intereſſe der Geſamt⸗ heit ſelbſt auf ſich nehmen. Lediglich für außergewöhnliche Schä⸗ den, deren Tragung ihn nach geſundem Volksempfinden billiger— weiſe nicht allein zuzumuten iſt, kann der Volksgenoſſe einen gewiſſen Ausgleich beanſpruchen. Dieſer Ausgleich kann ihm nach dem Geſetz über den Ausgleich bürgerlich-rechtlicher An— ſprüche vom 13. Dezember 1934 unter beſtimmten Voraus- ſetzungen und in einem beſonders vorgeſehenen Verfahren zu Laſten der Allgemeinheit gewährt werden. Doch iſt die Anwen— dung des Geſetzes Ausdrücklich auf Vorgänge beſchränkt, die ſich bis zum 2. Auguſt 1934 ereignet haben. Sodann wurde ein „Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze den Milte iruniformen“ genehmigt, ferner ein Geſetz über die„Hebernahme von Garantien zum Ausbau der Rohſtoffwirt⸗ ſchaft“. Zur Sicherung der Erhaltung und Nachzucht hochwertigen Erbgutes des deutſchen Waldes ſowie zur Ausmerzung artlich minderwertiger Beſtände und Einzelſtämme wurde ein forſtliches Artgeſetz beſchloſſen. Die fortſchreitende Vereinheitlichung des deutſchen Hoch- ſchulweſens erfordert eine einheitliche Feſtſetzung der für Hoch⸗ ſchullehrer geltenden Altersgrenze ſowie eine Neuregelung der Beſtimmungen über die Verſetzung von Hochſchullehrern und ihre Entbindung von amtlichen Verpflichtungen. Dieſen Not- wendigkeiten trägt das heute verabſchiedete Geſetz über „Die Entpflichtung und Verſetzung von Hochſchullehrern“ Rechnung. Ein Geſetz über die„Einfuhrſteuerder Gemeinde Helgoland“ gibt dieſer die Möglichkeit, in gleicher Weiſe wie vor dem Inkrafttreten der Weimarer Verfaſſung die Ein⸗ fuhr alkoholhaltiger Getränke und unverarbeiteten Branntweins ſowie die Einfuhr von Tabakerzeugniſſen zu beſteuern. Das Reichskabinett ſtimmte ferner einem Vorſchlag des Reichsinnenminiſters zu, wonach am Montag, den 24. und Mon⸗ tag, den 31. Dezember, die Dienſtzeit der Behörden nach den Vorſchriften des Sonntagsdienſtes geregelt wird. Ein „Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels“ ſchränkt die Errichtung neuer Verkaufsſtellen auf beſtimmten Ge⸗ bieten ein. Die Errichtungsſperre dient gleichzeitig als geſetzliche Grundlage für die Prüfung der Sachkunde und perſönlichen Zuverläſſigkeit bei der Errichtung neuer Verkaufsſtellen und da— mit zugleich als Aeberleitung zu einem künftigen allgemeinen Einzelhandelsgeſetz. Das „Geſetz über Spar- und Girokaſſen, kommunale Kredit⸗ inſtitute und Giroverbände ſowie Girozentralen“ ſieht lediglich die Verlängerung einer den Landesregierungen ſeit langem für eine zweckmäßige Geſtaltung des öffentlich-rechtlichen Kreditweſens gegebenen Ermächtigung vor. Das „Geſetz zur Aenderung der Rechtsanwaltsordnung“ gibt den Rechtsanwälten den im Augenblick möglichen Schutz gegen eine ungeſunde Leberſetzung und eine drohende wirtſchaft— liche Verkümmerung des Anwaltsſtandes. Genehmigt wurde ſodann ein„Geſetz über die Kraftlos⸗ erklärung von Aktien“ und ein„Geſetz über die Maßnahmen auf dem Gebiete des Kapitalverkehrs“, wodurch die bisherigen Moratorien bei Aufwertungsfälligkeit im allgemeinen verlängert werden. Gleichzeitig tritt eine gewiſſe Auflockerung der einge— frorenen Kredite ein. Ein „Geſetz über den Freiwilligen Arbeitsdienſt“ ſchafft die geſetzlichen Vorausſetzungen für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Diſziplin im Arbeitsdienſt. Schließlich verabſchiedete das Reichskabinett auf Antrag des Reichspropagandaminiſters ein „Geſetz zur Aenderung des Lichtſpielgeſetzes“, wonach in Zukunft von der obligatoriſchen Mitwirkung des Reichsfilmdramaturgen abgeſehen und ſeine Tätigkeit auf die Fälle beſchränkt wird, in denen die Induſtrie ſeine Mitwirkung erbittet. Dieſer Bitte wird künftig nur dann entſprochen werden, wenn der Reichsfilmdramaturg auf Grund des ihm vorgelegten Entwurfes oder Drehbuches die Leberzeugung erlangt, daß der Film, deſſen Herſtellung beabſichtigt iſt, einer ſolchen amtlichen Förderung würdig iſt. Am Schluß der Kabinettsſitzung dankte der Führer und Reichskanzler den Mitgliedern des Reichskabinetts für die im jetzt zu Ende gehenden Jahr geleiſtete Arbeit beim Aufbau des nationalſozialiſtiſchen Staates und ſprach ihnen für die bevor⸗ ſtehenden Feiertage und zum Jahreswechſel ſeine beſten Wünſche aus. Gleichzeitig teilte der Führer mit, daß er von dem ſonſt üblichen Neujahrsempfang der Mitglieder der Reichsregierung in dieſem Jahre Abſtand nehmen werde. b Die Wiriſchaftsnot der Schweiz Eine Aufſehen erregende Erklärung des Bundesrats Schultheß DNB. Bern, 13. Dezember. Zm Nationalrat gab am Mittwoch der Leiter des Volls⸗ wirtſchaftsdepartementes, Bundesrat Schultheß, eine Er⸗ llärung über die wirtschaftliche Lage der Schweiz und das Pro⸗ blem der Arbeitsbeſchaffung ab. Der Redner kam auf die ſchwere Kriſe zu ſprechen, in der ſich gegenwärtig die ſchweizeriſche Industrie befinde, und erklärte u. a.: Die Widerſtandskraft unſerer Induſtrie drohe allmählich zu erlahmen. Selbſt große Unternehmen könnten einmal gezwungen ſein, ihre Tore zu ſchließen. Schon habe die Firma Brown⸗ Boveri die Schließung ihrer Filiale in Münchenſtein in Aus⸗ ſicht geſtellt. Die öffentlichen Laſten ſteigen, Volksvermögen und Volkseinkommen gingen zurück. Es gelte, Hunderttauſende vor der Arbeitsloſigkeit zu bewahren. Die Schweiz müſſe verſuchen, den Anſchluß an die Weltwirtſchaft wieder zu gewinnen. Sie könne unmöglich eine Preisinſel bleiben, ſondern eine Anpaſſung an die Verhältniſſe ſei unbedingt notwendig. Eine Währungs⸗ entwertung komme als Rettungsweg nicht in Frage. Das einzig mögliche Mittel ſei die Verbilligung der ſchweizeri⸗ ſchen Produktion. Doch Wunder ſeien auch davon nicht zu erwarten, denn die Kauftkraft des Auslandes ſei geſchwächt. Die Löſung der Schwierigleiten ſolle aber nicht auf Koſten eines einzelnen Standes erzielt werden, ſondern müſſe auf alle Stände gerichtet ſein. Wahl des neuen ſchweizeriſchen Bundespräſidenten DNB. Bern, 13. Dez. Die Vereinigte Bundesverſammlung ſchritt am Donnerstag⸗ vormittag zur Neuwahl des Bundespräſidenten und zur Wahl des Vizepräſidenten des Bundesrates für das Jahr 1935. Mit 139 von 163 gültigen Stimmen wurde der gegenwärtige Vize⸗ präſident des Bundesrates R. Minger, Leiter des Militär⸗ departements(Bürger- und Bauernpartei) zum Bundespräſiden⸗ ten gewählt. Vizepräſident des Bundesrates wurde Bundesrat Dr. Albrecht Meyer, der Leiter des Finanz⸗ und Volks⸗ departements(Freiſinnig⸗Demokratiſche Partei) mit 178 von 184 gültigen Stimmen. Ferner fand noch eine Neuwahl des Bundesrichter⸗ kollegium ſtatt. Anſtelle des zurückgetretenen Bundesrichters Phellin wurde der Kandidat der ſämtlichen bürgerlichen Gruppen, Robert Petitmermet mit 122 von 183 gültigen Stimmen gewählt. Der Kandidat der Sozialdemokraten, der Teſſiner Nationalrat Borella, erhielt 48 Stimmen. Memel: Der memelländiſche Landtag, der am Donnerstag⸗ vormittag zuſammentrat, muße wiederum wegen Beſchluß⸗ unfähigkeit vertagt werden.. 10. Jahrgang „Die Brücke über den Rhein“ Das Verſtändnis für Deutſchland wächſt.— Friſche Luft durch die Fronkkämpfer. Paris, 13. Dezember. Der Ehrenvorſitzende des Verbandes der ehemaligen Frontkämpfer⸗Union Federal(etwa 950 000 etwas links⸗ gerichtete Mitglieder gehören dem Verband an), Pichot, von Beruf Profeſſor an einer höheren Schule in Orleans, veröffentlicht im„Oeuvre“ einen Artikel über die Annähe⸗ rung der Kriegsverletzten Deutſchlands und Frankreichs. Der Artikel trägt die Ueberſchrift„Die Brücke über den Rhein“.. Profeſſor Pichot ſtellt mit Befriedigung feſt, daß das Eis zwiſchen den deulſchen und franzöſiſchen ehemaligen Frontkämpfern jetzt gebrochen ſei. Er betont, daß die Füh⸗ lungnahme der ehemaligen Frontkämpfer eben als„Front- kämpfer“ erfolge. Das könne keinem Staatsoberhaupt, wenn dieſes ehemaliger Fronkkämpfer iſt, unterſagt wer ⸗ den. Die deutſchen und franzöſiſchen ehemaligen Fronkkämp⸗ fer wollten zunächſt verſuchen, der deulſch-franzöſiſchen Ak⸗ moſphäre friſche Luft zuzuführen. a Der Einwand, Deutſchland ſei auf Hitler einge ⸗ ſchworen, ſei zurückzuweiſen. Denn die Demokratie ſei keine Ausfuhrware, und die franzöſiſchen ehemaligen Front⸗ kämpfer nähmen auch nicht die Hitlerbewegung in ihr„Ein⸗ fuhrprogramm“ auf. Die franzöſiſche Republik habe ſich mit Sowjetrußland zurechtgefunden, weshalb alſo nicht auch mit dem Dritten Reich? Pichot wünſcht zunächſt das Ver⸗ ſchwinden ſenſationeller Artikel, die nur Schaden anrichteten. Er ſtellt in Abrede, daß in Frankreich eine grundlegende Ablehnung gegenüber den Erklärungen 50 Reichskanzler beſtehe und befürwortet eine geduldige rbeit. „Die Freundeshand reichen!“ Ein Artikel Lord Snowdens. London, 13. Dez.„Daily Mail“ veröffentlicht einen Welt⸗Copright⸗Artikel von Lord Snowden unter der Ueberſchrift:„Warum ſoll keine Freundſchaft mit Deutſch⸗ land geſchloſſen werden?“. Lord Snowden ſagt u. a., im all⸗ gemeinen ſcheine ein neuer Krieg zu einem früheren oder ſpäteren Zeitpunkt als unvermeidlich betrachtet zu werden. Tatſächlich gingen alle Reden franzöſiſcher Miniſter von der Annahme aus, daß Frankreich im Falle eines Krieges mit Deutſchland auf die Unterſtützung Großbritanniens rechnen könne. Wenn die Gefahr, daß Großbritannien in einen Krieg gezerrt werde, an dem es kein Intereſſe habe, vermie⸗ den werden ſolle, müſſe die amtliche Haltung der britiſchen Regierung gegenüber Deutſchland gründlich geändert wer⸗ den. a Feſt der neuen Volksgemeinſchaſt Staaksſekretär Funk zum Weihnachksfeſt 1934. Berlin, 14. Dezember. Staatsſekretär Walter Funk, Preſſechef der Reichsregie⸗ rung, ſchreibt im Deutſchen Schnelldienſt: Das Weihnachtsfeſt 1934 wird von dem im Geiſte Adolf Hitlers geeinten deutſchen Volk als ein Feſt der neuen Volksgemeinſchaft begangen werden. Das große ſoziale Werk der nationalſozialiſtiſchen Regierung, das Winker⸗ hilfswerk, wird in den Weihnachtstagen ſeine Krönung fin⸗ den. Kein deutſcher Volksgenoſſe wird zu Weihnachten hun⸗ gern und frieren. Jedem Kinde, auch dem ärmſten, wird ein Weihnachtsbaum leuchten, jedes Kinderherz wird durch ein Geſchenk erfreut werden. Die neu erwachte nationale Solidarität des deutſchen Volkes wird das Weihnachksfeſt 1934 zu einem wahren FJeſt der Liebe und der Freude wer⸗ den laſſen. Und es wird Friede auf Erden ſein! Dank der Frie⸗ denspolitik unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hit⸗ ler! Die außenpolitiſche Linie, die der Führer mit dem Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund eingeſchlagen und im verfloſſenen Jahre klar und konſequent verfolgt hat, zeigt gerade in dieſen Weihnachtstagen die erſten großen Erfolge unſerer Außenpolitik. Deutſchland genießt wieder Anſehen in der Welt. Das deutſche Volk empfindet zu Weih⸗ nachten 1934 nach 15jähriger Erniedrigung und Ohnmacht zum erſten Male wieder das ſtolze Gefühl, eine Nation zu ſein, die etwas in der Welt gilt, die unter einer ſtarken und klugen Führung ihr nationales Anſehen und ihre Welt⸗ geltung zurückgewonnen hat. Rechtsberater als Erpreſſer Rundfunkprozeßzeuge im Gerichtssaal verhaftet. Berlin, 14. Dez. In dem vor dem Landgericht ſchwe⸗ benden zweiten Rundfunkprozeß— dem ſogenannten Fall Knöpfke— gab es am Donnerstag eine Ueberraſchung. Der Staatsanwalt ließ den als Jeugen aufgetretenen Steuerſyndikus und früheren Rechtsberater des Angeklag⸗ ten Jennewein, Dr. jur. Max Schortmann. im Gerichtsſaal verhaften. —— 2—— ———— — ͤ ———ů ——— — 8— Der Zeuge habe, ſo führte der Staatsanwalt aus, ge⸗ gerichtet waren, habe herhalten müſſen. Der Hinweis auf leichteren Fällen mit Gefängnis nicht unter ſechs Monaten be⸗ genüber ſeinem früheren Mandanten Jennewein bei der die angebliche phantaſtiſche militäriſche Stärke des neuen ſtraſt. l 2. f 1 Verfolgung ſeiner dunklen Ziele recht harte Worte ge: Reiches habe eine Wirkung gehabt, die der deutſchen Poli⸗ Wer die Tat in der Abſicht begeht, einen Aufruhr oder ö 1 braucht, ſo daß es jetzt gerechtfertigt erſcheine, nicht minder tik gar nicht ſo unangenehm ſein könnte. Denn durch dieſe[in der Bevölkerung Ang ſt oder Schrecken zu erregen, Veri hart auch mit ihm ins Gericht zu gehen. Man könne ihn Hinweiſe ſeien die Vorſtellungen über ein entwaffnetes und oder dem Deutſchen Reich außenpolitiſch N. be · Vir nur als Erpreſſer und Betrüger bezeichnen. Offenbar ſei[ohnmächtiges Deutſchland beſeitigt worden. Dagegen ſei reiten, wird mit Zuchthaus nicht 1 Jahren oder mit f adam er von dem Mandanten nicht in gewünſchter Höhe für ſeine[die Auffaſſung verbreitet worden, daß Deutſchland wieder[led* en em Zu en 1 97 eee fees Dienſte bezahlt worden, weshalb er in der Folge Bech eine Militärmacht erſter n g e 0 0 ee ſchweren Fällen kann auf Todesſtra 1 10 15 übergegangen ſei, ſich die erwarteten Gelder unter Bru zur Mitarbeit an den europäiſchen ragen eingeladen un. 2 5 3 4 des Berufsgeheimniſſes auf dem Wege der Erpreſſung zu[ deren Worten und Angeboten man verſtärktes Gewicht bei⸗ fol e. 3 bat ö bb 10 verſchaffen. Unter dem Druck der Drohungen habe er auch legen müſſe. olg Roch 8 1 ines tte een 67. Per e 17 1 Zahlungen erhalten. Das gelte beſonders von den Annäherungsbeſtrebungen Abſicht, einen politiſchen Zweck zu erreichen, ſich als Mitglied e. 110 Deutſchlands an Frankreich. Wenn man bisher über alle der NSDAP. oder ihrer Gliederungen ausgibt, ohne es zu 05 ic 114 diesbezüglichen Vorſchläge mit einem gewiſſen Lächeln hin-] ſein, mit Gefängnis dis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe Mas 3 Keine„deutſche Gefahr“ weggehen zu können glaubte, ſo ſeien dieſe Vorſchläge doch] dder mit einer dieſer Strafen beſtraft. ga 17 11 5 mit ſolchem Mut und ſolcher Folgerichtigkeit wiederholt Auch hier wird die Tat nur mit Zuſtimmung des Stell n 71 Hitler hat ſich in die Weltpolitik eingeſchaltet. worden. daß heute ganz allgemein der Eindruck herrſche, vertreters des Führers oder der von ihm beſtimmten Stelle ver- und A . Belgrad, 13. Dezember. 925 ſich Hitler wiederum in die Weltpolitik eingeſchaltet lola, 597 i Strafvorſchrift hat bisher im gelten- Jabtil 4 5 5 0 16. Recht gefehlt. Hatten 1 Der Berliner ſüdſlawiſche Geſandte, Balugdſchitſch, 17 5. 58 5 es Ne 5 wird, wer parteiamtliche Aniſormen, Aniſorm— lit * ö veröffentlicht in der„Politika“ einen bemerkenswerten Azif⸗ Es werde gewiß noch einige Zeit dauern, bis ſich die teile 1 4 8 25 Abzeichen der NS aP, e dich 1 0 N ift„Vor dem Ende der deutſchen Ge⸗ ganze Welt daran gewöhne, die Entwicklung der Dinge nicht 1 1 ö N 8 f dein! 1 ſgatz unter der Ueberſchrift„Vor dem 54 ö vom Standpunkt der„deutschen Gefahr“ aus zu betrachten Gliederungen oder der ihr angeſchloſſenen Verbände ohne Er dein, 1 fahr“. Er ſtellt darin u. a. feſt, daß der Hinweis auf die ſo⸗ Aber Süd 3 5 2 5 ten St 5 in E. laubnis des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP. gewerbs- in de „ genannte„deutſche Gefahr“ häufig genug zum Deckmantel er Sü 8. 5 2. aaten in Europa, mäßig herſtellt, vorrätig hält, ſeilhält oder ſonſt in Verkehr galt! * ſür abenteuerliche Pläne, die gegen den Frieden der Welt ie ſich von dieſem Vorurteil befreit hätten. bringt, mit Gefängnis bis zu zwei Jahren beſtraft. uc f 15 Wer parteiamtliche Aniformen und Abzeichen im Beſitz hat, 9 f 17 547 obne dazu als Mitglied der NS Ap. oder ihrer Gliede⸗ 140 rungen befugt zu ſein, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre, 77 und wenn er dieſe Gegenſtände trägt, mit Gefängnis nicht ſtcht unter einem Monct beſtraft. gebrad . Dasſelbe gilt für Aniformen und Aniformierte, die den 8 DRB. Berlin, 13. Dez. Alle Preisfeſtſetzungen dieſer Behörden bedürfen jedoch auch genannten Aniformen und Aniformteilen zum Verwechſeln ähn—;bvetr Das Geſetz über die Erweiterung der Befugniſſe des] weiterhin der Zuſtimmung des Reichskommiſſars, ſoweit ſie lich ſind. Neben der Strafe kann auf Einziehung erkannt werden. Reichskommiſſars für Preisüberwachung vom 4. De. allgemeiner Art ſind und nicht lediglich Bewilligungen von Die eingezogenen Gegenſtände ſind dem Reichsſchatz— zember 1934(RGB. J, S. 1201) hat auf dem Gebiet der Ausnahmen oder Feſtſtellungen für den Einzelfall betreffen. meister der NSDAP. zu überweiſen. g f 5 Preisüberwachung eine neue Rechtslage geſchaffen; das An- Auf dieſe Weiſe iſt die Einheitlichkeit der Preisüberwachung Die Verfolgung der Tat und die Einziehung findet nur mit NS⸗ wendungsgebiet der Verordnungen über Preisbeſtimmungen und die Verantwortung ſichergeſtellt. Die Vorſchriften der Zuſtimmung des Stellvertreters des Führers ſtatt.. lann jetzt auf alle Güter und Leiſtungen ausge Ss 5 bis 8 richten ſich an die Preisüberwachungsbehörden und Das weſentlich Neue an dieſen Vorſchriften iſt, daß bisher dehnt werden. Zu dieſem Zweck und zum weiteren Ausbau! kegeln deren Zuständigkeit; im übrigen gelten für die Feſtſet⸗ nur beſtraft wurde, wer unbefugt Aniformen und Aniformſtücke der mit der Preisüberwachung betrauten Stellen hat der Reichs⸗ zungen, Verabredungen oder Empfehlungen von Preiſen, Preis- in Beſitz hatte. Nunmehr ſoll bereits das ohne Erlaubnis des kommiſſar für Preisüberwachung eine Verordnung über Preis- pannen oder Zuſchlägen die bekannten Beſtimmungen der Reichsſchatzmeiſters der NSDAP. erfolgende gewerbsmäßige überwachung erlaſſen, die im Reichsgeſetzblatt und im Reichs⸗ Verordnung über Preisbindungen und gegen Verteuerung der Herſtellen, Vorrätighalten und Feilhalten ſtrafbar ſein. anzeiger erſcheint. a Bedarfsdeckung vom 12. November 1934, deren Anwendungs—⸗ Hinſichtlich der parteiamtlichen Abzeichen war bisher nur Die Verordnung hat folgenden Inhalt: gebiet jetzt erweitert worden iſt. unbefugtes Tragen ſtrafbar. Nunmehr ſoll aber auch ſchon der 5 Im Abſchnitt III unbefugte Beſitz ſtrafbar ſein. Die Vorſchriften gelten ſinn⸗ Im Abſchnitt 1 f i 1 n i 2 gemäß auch für den Reichsluftſchutzbund, den Deulſchen Luft⸗ wird das Anwendungsgebiet der Verordnung über Preisbin- wird die Befugnis zur Betriebsſchliezung den Preisüberwa⸗ ſportderband, den Freiwilligen Arbeitsdienſt und die Techniſche a dungen und gegen Verteuerung der Bedarfsdeckung vom 12. chungsſtellen übertragen. Nach 9 2 der Verordnung vom Nothilfe. Die Ausführungsvorſchriften erläßt der Reichsminiſter 5 November 1934 und der Verordnung üder die Anmeldepflicht S. Dezember 1931 kann die Betriebsſchließung erfolgen, wenn. der Justiz. Das Geſetz tritt am Tage nach der Verkündigung 5 von Preisbindungen vom 19. November 1934 auf alle Güter[Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften oder Anordnungen in Kraft mit Ausnahme der Beſtimmungen des§ 5 über das 0 und Leistungen ausgedehnt. Die neue Faſſung der beiden Ver- des Reichskommiſſars für Preisüberwachung vorliegen, oder Feilhalten von Aniformen uſw. 0 ordnungen wird ebenfalls im Reichsanzeiger und im Reichs⸗ 9500 05 4 e. 5 5 27 geſetzblatt veröffentlicht. Danach iſt es nicht mehr notwendig, baber oder Leiter des Be riebes die für den Betrieb erfor er- i 111* i N 5 5 ob hne Ge e für die liche Zuverläſſigkeit nicht beſitzt. Für das Gebiet der Faſerſtoff⸗ Sozialpolitiſche Maßnahmen für die f Befriedigung des täglichen Bedarfs lebenswichtig ſind. Mit verordnung und der Verordnungen über Preiſe für ausländiſche Weihnachtszeit g dieſer Neuregelung ſind auch die Vorſchriften der 88 1 und 3 Waren und unedle Metalle bleibt es bei der gegenwärtigen DNB. Berlin, 11. O 6 0 der Verordnung gegen Preisſteigerungen vom 16. Mai 1934 Regelung. Da in dieſen Fällen die Zuwiderhandlungen ſich. 8 5 Berlin, 1. Dezember. außer Kraft getreten. ing nicht gegen Verordnungen des„Reichskommiſſars für Preis⸗ Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichswirtſchafts⸗ N 18199 5 überwachung richten, bleibt für die Anwendbarkeit des§ 2 der miniſter teilen mit:: 6 Im Abſchnitt II 8 Verordnung vom 8. Dezember 1931 nur inſoweit Raum, als Die diesjährige Lage der Weihnachtsfeiertage und des der neuen Veroroͤnung werden die Befugniſſe der Preisüber⸗ die Anzuverläſſigkeit des Betriebsinhabers oder Betriebsleiters⸗ Jahresbeginns bringt in vielen Betrieben einen erheblichen 10 5 wachungsbebörden aur Regelung der Preisverhältniſſe noch. vorliegt. Das iſt der Sinn des§ 12 der neuen Verordnung. Arbeitsausfall und damit verbunden einen erheblichen Verdienſt⸗ del mals klargeſtellt. Alle Befugniſſe zu Eingriffen gemäߧ 1 der Im Abſchnitt IV ausfall für die Beſchäftigten mit ſich. Am dieſem Nachteil zu an Verordnung vom 8. Dezember 1931 und der hierzu ſpäter er⸗ 5 3 f begegnen, hat der Reichsarbeitsminiſter in einem Runderlaß die ſtorbe gangenen Geletze hat ſich der Reichskommiſſar zunächſt vorbe⸗ iſt beſtimmt worden, daß künftig Straſperfolgungen wegen Landesregierungen erſucht, die Vor- und Nacharbeit der etwa Alter bakten. Maßnahmen mit begrenzten räumlichen Auswirkungen] Zuwiderhandlungen gegen Vorſchriften des Reichskommiſſars ausfallenden Arbeitsſtunden an den Werktagen ſowie an einem Gem lönnen wie bisher von den in§ 5 Abf. 2 der Verordnung ge- für Preisüberwachungen nur auf Antrag der Preisüberwa— Weihnachtsfeiertage während der Monate Dezember und betrei nannten Stellen im Einvernehmen mit dem Reichskommiſſar J chungsſtelle eintreten. Soweit ein Strafantrag nicht geſtellt Januar inſoweit zu geſtatten, als nicht in anderer Weiſe für, getroffen werden. wird, haben die Preisüberwachungsſtellen das Recht, in eige⸗ Erſatz des entſtandenen Verdienſtausfalles geſorgt iſt. 3 Die Verordnung des Herrn Reichswirtſchaftsminiſters und ner Zuständigkeit Ordnungsſtrafen bis zum Betrage von Weiter hat der Reichswirtſchaftsminiſter auf Grund des Wert preußiſchen Miniſters für Wirtſchaft und Arbeit vom 9. Juli 1000 RM. für jeden Fall der Zuwiderhandlung feſtzuſetzen.§ 3 Abſ. 4 der Faſerſtof f- Verordnung angeordnet mein 1934(Reichsanzeiger Nr. 160) iſt nunmehr auch ausdrücklich Auf dieſe Weiſe ſoll ermöglicht werden, daß Verſtöße leichterer, daß in dem der Arbeitszeitverkürzung und der Faſerſtoffver⸗ Cvant aufgehoben worden. 2 f 5 Art, die z. B. eine Betriebsſchließung nicht rechtfertigen könn- ordnung unterliegenden Betrieben die Arbeitszeit, die am 24. ihm d Die Vorſchriften der Faſerſtoffverordnung, ſo⸗ ten, ſofort geahndet werden können. N 27., 28., 29. und 31. Dezember etwa ausfällt ohne beſondere große wie der Verordnung über Preiſe für ausländiſche Waren und Im Abſchnitt V und VI der neuen Verordnung ſind Genehmigung bereits jetzt bis zum 22 Dezember 1934 vorge⸗ N unedle Metalle bleiben weiter in Kraft; ebenſo hat ſich an den die weiteren Aufgaben der Preisüberwachungsbehörden behan⸗ arbeitet oder im Laufe des Monats Januar 1935 nachgeholt Befugniſſen der Rohſtoffüberwachungsſtellen nichts geändert.! delt. wird r d;; 5 8 a . wird, ſoweit die Rohſtofflage des einzelnen Betriebes das zu. läßt. Außerdem darf in derſelben Zeit zum Ausgleich für den 5 1 3 2242 3 2 durch die beiden Weihnachtsfeiertage entſtandenen Lohnausfall Helke Dag Ge 6 0 40 f iat b An I 0 fall 0 Und litei Mehrarbeit in Höhe von einem Sechſtel der nach 8 2 Abſ. 1 der junger 5* e ee für den N e zuläſſigen ver⸗ einsle . 5 1 ürzten Wochenarbeitszeit— ohne Berückſichtigun etwa geneh⸗ 1 DNB. Berlin, 14. Dez. die Strafloſigkeit der Tat im Intereſſe des Geſamtwohles und, migter Mehrarbeit geleistet 5 60 W 15 f. Im Laufe der Kabinettssitzung am Donnerstag hat die] des Anſehens von Staat und Partei nicht ſtrafbar wäre. Am. i N Kun Reichsregierung außer den bereits gemeldeten ein„Geſetz gegen eine einheitliche Beurteilung der Frage, wann dieſe Voraus- Felix Weingartner Nachfolger 7 8 heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutz der letzungen gegeben ſind, zu gewährleiſten, iſt vorgeſehen, daß die 80 Parteiuniform“ angenommen. Dieſes Geſetz ſoll die Verord- Fat nur auf ausdrückliche Anordnung des Reichsminiſters der von Clemens Krauß ſbets nung zur Abwehr heimtückiſcher Angriffe gegen die Regierung Juſtiz verfolgt wird, der, falls die Tat ſich ausſchliezlich gegen Wie der„Frankfurter Zeitung“ aus Baſel gemeldet wird, N liegt der nationalen Erhebung vom 21. März 1933 erſetzen. In ein⸗ leitende Perſönlichkeiten der RS Asp. richtet, die Entſchließung bat Felix Weingartner den Ruf, die Leitung der Wienet ſchen zelnen Beſtimmungen ſind nicht unerhebliche en derun 1 im Eindernehmen mit dem Stellvertreter des Führers trifft. Oper zu übernehmen, angenommen. Weingartner war ſeit 1926 des bisherigen Rechts vorgenommen. Im ganzen be⸗ i i in Baſel als Leiter der Muſikgeſellſchaft und Direktor des deutet jedoch das Geſetz nur eine Anpafſun 9 der oben ge⸗ oder. i 725 Konſervatoriums tätig. Wie derlallet, bemüht man ſich in Baſel, nannten Verordnung vom 21. März 1933 an die in der Zwiſchen⸗ form oder ein A bz e ichen der RS A P ödet ihrer: Herrn Staatsrat Furtwän gler für die Nachfolge von zeit eingetretene Aenderung der tatſächlichen Verhältniſſe. Gliederungen trägt oder mit ſich führt, mit Zu chtha u in Weingartner zu gewinnen. 5 i 1 In§ 1 des Geſetzes heißt es: Wer vorſätzlich eine unwahre 5* 17 allem oder gröblich entſtellte Behauptung tatſächlicher Art aufſtellt oder l genoſſ verbreitet, die geeignet iſt, das Wohl des Reiches oder das An 4 Hilfsg ſehen der Reichsregierung oder das der NSDAP oder ihrer 4 N 08 0 Gliederungen ſchwer zu ſchädigen, wird, ſoweit nicht in anderen a fü Vorſchriften eine ſchwerere n iſt, 0 5 5 finn bis zu zwei Jahren, und wenn er die Be auptung öffentlich auf— N 5 ig at er de a ente aich unter dre“ Monaten] Infanterie, Panzerauto und Kraftfahrzeuge— Der Anterausſchuß für die Frage der Mae beſtraft. Wer die Tat grob fahrläſſig begeht, wird mit Ge⸗ 3 ö Cgois fängnis bis zu drei Monaten oder Geldſtrafe beſtraft. Gaarſtreitkräfte erſtattet Bericht a Zeiten „Richtet ſich die Tat ausſchließlich gegen das Anſehen der DRB. Genf, 13. Dezember. halt der Truppen auftauchenden Fragen werden zwiſchen der land, NeSdap oder ihrer Gliederungen, ſo wird ſie nur mit Zu Der vom Boölkerbundrat eingeſetzte Anterausſchuß für die Regierungskommiſſion und dem Oberbefehlshaber geregelt wer⸗ macht ſtimmung des Stellvertreters des Führers oder Frage der internationalen Truppenentſendung ins Saargebiet[den.— Der Bericht geht dann zu den Beſtimmungen N Laſſen der von ihm beſtimmten Stelle verfolgt. 12 ſchließlich[bat, am Donnerstag ſeine Arbeiten abgeſchloſſen und einen Be- finanzieller Art über. Die durch die Entſendung der wach Neu iſt daran vor allem, daß eine Tat, die ſich ausſchliezlich richt fertiggeſtellt. Dieſer Bericht ſtellt feſt, daß die Truppen- Truppen entſtehenden Koſten, foweit ſie nicht dem betreffen⸗ 17 gegen das Anſehen der NSDAp richtet, nur mit Zuſtimmung kontingente aus Infanterie und Panzerautomobilen den nationalen Wehrhaushalt zu entnehmen ſind, beſtehen aus glück, des Stellvertreters des Führers verfolgt werden ſoll.„Durch mit allem, was dazu gehört, beſtehen ſollen. Es wird ſodann[den Transportkoſten für Truppen und Material, der Einquar⸗ dieſe Vorſchrift ſoll ermöglicht werden, daß leichtere Fälle, an in dem Bericht auf die Notwendigkeit hingewieſen, daß die tierung und in Zulagen zu den Anterhaltungskoſten, ſoweit ſie 9 deren Verfolgung der Partei nicht gelegen iſt, ſtraflos bleiben. Truppe ſehr beweglich ſein muß und ihr die nötigen Kraft- mit dem Auslandsaufenthalt der Truppen zuſammenhängen. Die heute Nach 8 2 des neuen Geſetzes wird mit Gefängnis beſtraft, fahrzeuge zur Verfügung ſtehen müffen, um die raſche Beförde-] Saarregierung nimmt alle durch den Transport auf ihren Eiſen⸗ Polize wer öffentlich gehäſſige, hetzeriſche oder von niedriger Geſinnung rung von mindeſtens 50 v. H. der Mannſchaſten jederzeit zu bahnen noch entſtehenden Koſten auf ſich. Weiter muß ſie den N Ae zeugende Aeußerungen über leitende Perſönlichkeiten des Staa⸗ ermöglichen. a Truppen Kaſernen und ſonſtige Wohnräume zur Verfügung 00 tes oder der NSDAP, über ihre Anordnungen oder die von Die Regierungskommiſſion wird auch weiterhin ſtellen. Sie hat ebenfalls für die Einrichtung und den Anter⸗ f f ihnen geſchaffenen Einrichtungen macht, die geeignet ſind, das die Verantwortung für die Anerkennung der Geſetze und die Auf- balt dieſer Räume ſowie für Beleuchtung, Heizung uſw. zu ſor⸗ wurde Vertrauen des Volkes zur politiſchen Führung zu untergraben. ele er er e tragen. Der Ober—* 9200*. e de 7 werden aus dem durch 1 buch ö i ußerungen ſtehen nichtöffentliche befehlshaber der Truppen wird Anſuchen zum Eingreifen der[Natsbeſchluß vom 1. Dezember feſtgeſetzten gemeinſamen N 5 di eee 5 3 8 daß i Truppen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherſtellung der Ord- Fonds gedeckt. Weitere Koſten werden ebenfalls dieſem Fonds 1 1 Aeußerung in die Oeffentlichkeit dringen werde. Nach den bis⸗ nung, die der Präſident der Regierungskommiſſion an ihn ſtellen] entnommen. Die einzelnen Regierungen, die die Truppen ent⸗ iu, herigen Vorſchriften konnten unter Amſtänden derartige Aeuße⸗ könnte, Folge leiſten. Ausgenommen ſind Fälle militäriſcher enden, werden die durch den Auslandsaufenthalt verurſachten J tine zungen nur mit unzulänglicher Strafe geahndet werden. Dieſem Notwendigkeit, die die Lage mit ſich bringen könnte, und das Koſten, ſoweit ſie nicht durch den nationalen Wehrhaushalt der Die e Mangel ſoll jetzt abgeholfen werden; jedoch ſoll nicht jede Eintreten irgendwelcher beſonders dringender Fälle, die eine betreffenden Länder Geſetz ſind, zurückerſtattet. moſph Aeußerung, die den Tatbeſtand der Vorſchriſt erfüllt, verfolgt ſofortige Attion nötig machen würden Ein Schlußabſatz enthält noch Beſtimmungen, welche In⸗ 1 dun, werden. Im allgemeinen ſoll die Verfolgung nur eintreten, wenn Alle über die Verteilung, die Einquartierung und den Anter— ſtanzen für die Feſtſetzung der Koſten zuſtändig ſind. f f ſizt, ö Grit zu We VVV 1 2 2 3..... ²˙ VW 3 ä R 8 Nr. 289— Freitag, den 14. Dezember 1934 *** Bier nheimer Volkszeitung 10. Jahrgang ur nit bisher nſtüde 5 bes fähige l fur n det ſinn. Luft niſche t das die 5 2 N Belriebsjührer und Gejolgſchaft Der Kampf um die nationalſozialiſtiſche Geſtaltung der Votriehe 1 1 2 f Betriebe hat begonnen! Die Abteilung„Schönheit der Ar- beit“ der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wird das geſamte ſchaffende Deutſchland darüber aufklären, daß Ar— beitsfreude nur in dem Betriebe herrſcht, wo für Geſundheit Ordnung, Sauberkeit und Schönheit geſorgt wird. Darum überprüft eure Arbeitsſtätten! Weg mit den„Bruchbuden und ochenmühlen“ im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland! Schafft Arbeitsſtätten, in denen jeder mit n an die Arbeit geht! Gebt nicht nur den Maſchinen, was ſie brauchen, gebt dem arbeitenden Volks- genoſſen, was ſeiner würdig iſt: einen freundlichen, geſun— den Arbeitsplatz! Weg mit den verrotteten Umkleide-, Waſch— und Aborträumen, weg mit dem Dreck und Gerümpel in den Fabrikhöfen, weg mit allem, was früher einmal die Arbeits— ſtätten verhaßt gemacht hat! Betriebsführer, zeige dich als wahrer Führer, ſorge für das Wohl deiner Gefolgſchaft während der Arbeit und in den Pauſen, Männer und Frauen der Gefolgſchaft, zeigt euch als Nationalſozialiſten, packt mit an und ſchafft euch ſchöne Arbeitsſtätten! 8 5 Der Wettbewerb um die Schönheit der Ar⸗ beit begin ut! Die Abteilung„Schönheit der Arbeit“ ſteht bereit. Wartet nicht, bis Mißſtände ans Tageslicht gebracht werden, handelt von ſelbſt! ö Schönheit der Arbeit in allen deutſchen Betrieben! Heil Hitler! 5 Die Deutſche Arbeitsfront NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kreis Heppenheim Abteilung„Schönheit der Arbeit“ Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Dezember 1934. Denkſpruch. Siehſt du den Strom, der Bergeshöh'n entquollen, Die dunkeln Wogen majeſtätiſch rollen? Es ſteht bei dir, ob er auf ſeinem Pfad Dir Segen bringend, ob verderbend naht, Grab ihm ein Bett, ſo wird er deine Auen Erquicken und zur Fruchtbarkeit betauen; Doch ſtemmſt du dich entgegen ſeinem Lauf, So geht der Acker ſamt der Frucht darauf. * Gärtnereibeſitzer Wilhelm Heinrich Eijele Geeſtern abend 9½¼ Uhr iſt der Seniorchef der Gärtnerei Eiſele, Herr Wilhelm Heinrich Eiſele, nach kurzer Krankheit, unerwartet ſeiner am 7. Auguſt ds. Is. ver⸗ ſtorbenen Gattin in die Ewigkeit nachgefolgt. Er erreichte ein Alter von 74½ Jahren. Herr Eiſele erfreute ſich in hieſiger Gemeinde, in der er ſeit mehr als 40 Jahren ſeine Gärtnerei betreibt und dieſe infolge ſeiner umfaſſenden Fachkenntniſſe zu einem muſtergültigen Betrieb geſtalten konnte, allgemeiner Wertſchätzung. Als Mitglied des evangeliſchen Kirchenge⸗ meindevorſtandes nahm er regen Anteil an dem Ergehen der Evang. Gemeinde. Es iſt ein ſtiller, beſcheidener Mann mit ihm dahingegangen, ein Fachmann, der ſich in Berufskreiſen große Achtung erwarb. Er ruhe in Frieden! * Ehrentafel des Alters. 75 Jahre alt war geſtern unſer ehrenwerter Mitbürger, Herr Konrad Jakob Haas J., Holzſtraße. Schon als junger Mann nahm er tätigen Anteil am katholiſchen Ver— einsleben und iſt ſein Name mit dem des Jünglingsvereins und des katholiſchen Männervereins für immer verknüpft. 25 Jahre arbeitete er in der Spar- und Leihkaſſe als Kontrolleur, zuletzt als Rechner. Schon jahrelang iſt er Vertreter der Zuckerfabrik Frankenthal. Dabei betrieb er ſtets eifrig ſeine Landwirtſchaft. Ein arbeitsreiches Leben liegt hinter ihm. Möge ihm Gott einen ruhigen Lebensabend ſchenken. Unſere beſten Wünſche begleiten ihn. Hemeinſchaftsgeit Zweck des Eintopfſonntages iſt und bleibt vor allem der, Gelder zur Unterſtützung der notleidenden Volks— genoſſen flüſſig zu machen. Damit iſt die Bedeutung dieſer Hilfsaktion aber nicht erſchöpft. Der Eintopf verlangt Opfer von uns. Wir müſſen uns wenigſtens einmal im Monate ein⸗ ſchränken, auf kleine Annehmlichkeiten zu verzichten, eine lang⸗ jährige Lebensgewohnheit durchbrechen. Liberalismus und Materialismus ſind überwunden, ihr Geiſt iſt der brutale Egoismus. Wir dürfen nicht zurückfallen in die überwundenen Zeiten! Der Egoismus hat keinen Platz im neuen Deutſch⸗ land, das die nationale Solidarität zu ſeinem Wahrzeichen macht! Zerſchlagen wir den letzten Reſt von Egoismus! Laſſen wir den Geiſt herzlichen Verſtehens und Mitfühlens wach werden. Wir wollen einfacher, aber zufriedener und glücklicher ſein und ein ſtarkes Geſchlecht werden! * Die erſten Ehrenkreuze ſind eingetroffen und werden heute abend 8 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes durch das Polizeiamt in feierlicher Form überreicht. Es kommen vorerſt etwa 200 Ehrenkreuze für Frontkämpfer zur Verleihung. Verpflichtung. Anton Köhler 3. von Heppenheim, wurde als Stellvertreter für die Desinfektoren Knapp, Krum— bach und Kaufmann, Viernheim verpflichtet. 5 Belebung des Weihnachtsgeſchäftes. Es iſt be⸗ kannt, daß Geſchäfte, die ſonſtwenig inſerieren, fat m⸗ ſtinktiv zu Weihnachten ihre, Waren in Erinnerung bringen. Sie empfinden eben, daß die Weihnachtszeit eine gute At⸗ moſphäre zwiſchen ihnen und den Käufern ſchafft. Nicht allein, weil zu Weihnachten das Geld loſer in der Taſche ſitzt, weil manche Anſchaffung zurückgeſtellt wurde, um als Chriſtgeſchenk auf dem Gabentiſch zu chere ee weil zu Weihnachten gern mit Freude gekauft wird. Der Geſchäfts⸗ — mann verſäume daher nicht, jetzt mit Nachdruck auf die Vorteile des Einkaufs bei ihm hinzuweiſen. Das beſte Werbe— mittel iſt immer noch das Zeitungs-Inſerat. Der Fußballpokal. Die Baden pokalmannſchaft ſpielt wie bekannt, am 6. Januar in Würzburg gegen den Gau Bayern. Da der„Verlierer“ ſofort aus dem Wettbewerb ausſcheidet, ſteht für die beiden Süddeutſchen viel auf dem Spiel. Die Mannſchaft des Gaues Bayern abſolviert deshalb am Neujahrstag ein Probeſpiel gegen eine Kombination Nürnberg-Fürth, um ſo evtl. Umſtellungen noch treffen zu können. ** 66 ASG. Kraft burch Freube Betr. Urlaubszug Erzgebirge vom 25. 12. 1934 bis 2.1.1935. Die Anmeldungen für den obigen Urlaubszug ſind ſo ſpärlich eingegangen, daß die Fahrt zu den üblichen Fahrt— vergünſtigungen von 75 Prozent fraglich iſt. Es darf unter keinen Umſtänden der Fall ſein, daß dieſer Zug ausfällt, wie wir unbedingt für das kommende Jahr Wert darauf legen, daß alle Züge gefahren werden. Durch die Anfragen, die laufend an uns gelangt ſind, wiſſen wir, daß für die Zeit zwiſchen den Feiertagen ein erhebliches Intereſſe für dieſe Fahrt beſteht. Wir können uns die bisher gemeldete geringe Teilnehmerzahl nur daraus erklären, daß bisher der Schnee fehlt, der ſelbſtverſtändlich einen beſon— deren Reiz bieten würde. Wir können hierzu beſtimmt be— richten, daß in dem Urlaubsgebiet bereits Schnee vorhanden iſt, der es allen ermöglicht, eine ſchöne Ferienzeit zu ver— leben. Die Gauwaltung hat den Anmeldetermin bis zum Sonntag, den 16. Dezember 1934 verlängert und bitten wir um zahlreiche Anmeldungen. Wegen der Kürze der Anmeldefriſt wollen Sie Ihre Anmeldungen direkt an die Kreiswaltung der NSG.„Kraft durch Freude“ Birkenau im. Odw., Adolf Hitlerſtraße 137 richten. Ibeenwellbewerb jür die deutjchen Biloͤhauer Der Reichsminiſter des Innern hat als Bauherr der Olympiabauten auf dem Reichsſportfeld in Berlin einen Ideenwettbewerb für die Geſtaltung der Torpfeiler am Haupt⸗ eingang der Dietrich-Eckart-Freilichtbühne ausgeſchrieben. Zugelaſſen ſind alle der Reichskammer der bildenden Künſte, Fachverband der Bildhauer, angehörenden Künſtler. An Preiſen und Künſten ſind insgeſamt RM. 4 750.— ausge⸗ ſetzt. Außerdem wird der Auslober dem Verfaſſer eines der preisgekrönten oder angekauften Entwürfe den endgültigen Auftrag erteilen. Das Preisgericht beſteht u. a. aus den Herren Staats⸗ ſekretär Pfundtner(Reichsminiſterium des Innern), Prof. Eugen Hönig(Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte), Regierungsbaumeiſter March, Prof. und Bildhauer Schulze-Naumburg, Prof. Wackerle und Bildhauer Iſenbeck. Einlieferungstermin iſt der 28. Januar 1935. Die Wettbewerbsunterlagen werden auf ſchriftliche Anforderung von der Reichskammer der bildenden Künſte, Berlin W. 35, Blumeshof 6, koſtenlos abgegeben. Erprobte Eintopfgerichte Schweinefleiſch mit Mohrrüben(Gelbrüben) und Kartoffeln. Zubereitungszeit 2—2¼ Stunden; 6 Perſonen. 2 Pfund Schweinefleiſch brät man langſam auf allen Seiten ſchön braun an. Unterdeſſen putzt man die Mohr⸗ rüben und ſchneidet ſie in ſchöne Streifchen, ſchält Kar⸗ toffeln, wäſcht ſie und ſchneidet ſie in Scheiben. Dann legt man das Fleiſch in eine Kaſſerolle, gibt eine Lage Mohr⸗ rüben darauf, ſalzt und pfeffert, dann kommt eine Lage Kartoffelſcheiben, hierauf wieder Mohrrüben und ſo fort, bis die Kaſſerolle gefüllt iſt. Die letzte Lage müſſen jedoch Mohrrüben ſein. Inzwiſchen hat man 2 Maggi's Fleiſch⸗ brühwürfel in ½ Liter kochendes Waſſer aufgelöſt, gießt die Fleiſchbrühe über Fleiſch und Gemüſe, verſchließt die Kaſſerolle gut und läßt das Gericht 1½—2 Stunden gar dünſten. 5 Braunes Rindfleiſch mit Gelbrüben und Kartoffeln. Zutaten: 1—1½ Pfund Rindfleiſch, 40 g Butter, 50 g Mehl, ½ Zwiebel, 1 Liter Waſſer, 1½ Teelöffel Salz, 1 Eßlöffel Eſſig,/ Lorbeerblatt, 1 Priſe Pfeffer, 4—5 Gelbrüben, 2 große Kartoffeln, 1 Teelöffel Maggi's Würze. Zubereitung: Das Fleiſch, am beſten vom Schlegel, ſchneidet man in Portionsſtücke, bratet dieſe im heißen Fett gut an, ſtreut das Mehl darüber und röſtet es ſchön braun. Nun läßt man noch die geſchnittene Zwiebel mitdämpfen, bis See 5 Weihnachtszeit Was ein Tuſcheln, was ein Fragen, Ein Hantieren und ein Jagen Und dazwiſchen Tannenduft Füllt geheimnisvoll die Luft. Es wird gebaſtelt und geſtrichen, Bald da, bald dort was ausgeglichen, Genäht, geſtrickt und ſonſt noch mehr, Ach, wenn man da ein Mäuſel wär'. Welch Vergnügen, s'Gutſel backen, Butter rühren, Mandeln hacken, Hin und her es iſt'ne Plag, Geht es bis zum Weihnachtstag. Wie die Kinderaugen funkeln Und die Alten dauernd munkeln, S'iſt halt doch'ne extra Freud, In der ſel'gen Weihnachtszeit. 5 Friedl Burghardt Ihr Kinder! Habt Ihr keine Spielſachen mehr, die Ihr nicht braucht? Bringt ſie dem Nikolaus ans Nathaus! ſie weich iſt, und löſcht mit Waſſer ab, gibt die angegebenen Gewürze dazu und dämpft das Fleiſch in gut verſchloſſenem Topf. Wenn es etwa halb weich iſt, mengt man die ge— waſchenen, geſchaften, in Stifte geſchnittenen Gelbrüben und etwas ſpäter die rohen Kartoffelwürfel unter, Beim An- richten verbeſſert man das Gewürz noch mit Maggi's Würze. Hafergrütze mit Kartoffeln und Mohrrüben (Gelbrüben, Möhren, Wurzeln). Für 4 Perſonen. Zutaten: 125 Hafergrütze, 2 Pfund Kartoffeln, 1 Pfd. Mohrrüben, 2 Porree(Lauchſtengel), 1 Peterſilienwurzel, 1. Zwiebel(mittelgroß), 1 Stück Sellerieknolle, 20g Kalbs⸗ nierenfett, 15 Tropfen Maggi's Würze. Zubereitung: Die Kartoffeln ſchälen, waſchen, in Schei— ben ſchneiden, die Gelbrüben abſchaben, waſchen, raſpeln, die Porreeſtangen putzen, waſchen, das Weiße davon in feine Scheiben ſchneiden, ebenſo die geſchälte Zwiebel. Die Peter— ſilienwurzel abſchaben, waſchen und ſehr fein zerſchneiden, desgleichen nach dem Schälen und Waſchen auch das Stück Sellerieknolle. Dann alles zuſammen in 3 Liter Waſſer auf's Feuer ſetzen, die gewaſchene Hafergrütze und das Fett dazutun, ſalzen und zwei Stunden ganz langſam kochen laſſen. Vor dem Anrichten nach Salz abſchmecken und Maggi's Würze ſorgfältig darunterrühren. Wenn man am Abend vorher die Hafergrütze in lauwarmem Waſſer einweicht, ſpart man faſt die halbe Kochzeit. CCC ĩͤVbPbPC0C000T0TbTTTTTTTTTTTTT Freudige Opfer bereitſchaſt bringt Sieg über Not Spende am Sonntag zum Eintopfgericht! — Verbot von Nutzholzverſteigerungen. Es wird darauf hingewieſen, daß der Reichsforſtmeiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern die Abhaltung öffentlicher Verſteigerungen ſowohl im Auf- wie im Abſtrichverfahren für den Abſatz von Nutzholz jeder Art in den Staats- und Gemeindeverwaltungen verboten hat. Eine Ausnahme von dieſer Vorſchrift kann nur in ganz begründeten Fällen durch die zuſtändige Landesforſtverwaltung im Einverſtändnis mit dem Reichsforſtamt zugelaſſen werden. Submiſſionen jeder Art ſowie die öffentliche Verſteigerung von Brennholz ſind nach wie vor zuläſſig. Demgemäß muß der geſamte Nutzholz⸗ anfall in den Staats⸗ und Gemeindeforſten durch Frei⸗ handverkäufe oder Submiſſionen verwertet werden. — Kraftfahrer! Haſt Du Führerſchein und Kraftfahr⸗ zeugſchein dabei? Bei führerſcheinfreien Krafträdern genügt amtlicher Perſonalausweis und Kraftfahrzeugſchein. Sonſt haſt Du Scherereien und wirſt beſtraft! Zur Bekämpfung von Kraftfahrzeugdiebſtählen muß die Polizei auf das Mitführen dieſer Papiere großen Wert legen. Deinen Kraftfahrzeugbrief laſſe zu Hauſe im Kaſſenſchrank. Er ſoll nicht im Fahrzeug mitgeführt werden, ſonſt iſt es dem Dieb leicht gemacht. Wetterbericht Die Wetterlage iſt ziemlich unverändert, nur gewinnt neuerdings wieder der weſtliche Tiefdruck an Einfluß gegenüber dem öſtlichen Hochdruckgebiet.— Für Freitag und Samstag iſt zur Unbeſtändigkeit neigendes, zeitweilig bedecktes, wenig kaltes Wetter zu erwarten. Erste Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Un widerruflich! Nur heute Freitag, ein Tag 7 Der gewaltigſte und ſpannendſte Ken-⸗ Maynard⸗Wildweſt-Film Schüjje aus dem Hinterhalt Ein ganz verwegener Wildweſt-Film iſt heute Freitag auf dem Spielplan, der alle Filmfreunde begeiſtern wird. Deshalb treffen ſich Jung und Alt zu einem Stelldichein im hieſigen Central-Film-Palaſt. Noch ſei ausdrücklich erwähnt, daß„Schüſſe aus dem Hinterhalt“ Ken Maynards neueſter und verwegenſter Film iſt und nur heute Freitag zur ein— maligen Aufführung kommt. Ken Maynard mit ſeinem Wun— derpferd Tarzan muß man geſehen haben. Ab Samstag kommt das neueſte Schauſpiel der Ba- varia:„Liebe dumme Mamma“, oder:„Die heiratsluſtige Witwe“. Achtung! Nächſten Freitag kommt auf viel- ſeitigen Wunſch: Der Film mit der größten Nachfrage: „Inſel der Dämonen!“ Und heute Freitag zu„Ken Maynard“. Nur heute Freitag! Sportnachrichten Hochbetrieb auf dem Stadion! Entſcheidungsvolles Spiel der 1. Hand⸗ ballelf gegen Reichsbahn Mannheim! 1. Fußballelf gegen T. V. Lützelſachſen! Am nächſten Sonntag ſtarten auf dem Stadion an der Lorſcherſtraße nicht weniger als 5 Verbandsmannſchaften zum Kampf um die Punkte. Vormittags ſpielt die 1. und 2. Fuß⸗ ballmannſchaft gegen Turnverein Lützelſachſen, wobei den Viernheimern die Punkte nicht ſo hoch hängen werden als am Nachmittag den Handballern. Trotzdem darf das Spiel nicht ſo leicht genommen werden, denn die Bergſträßer haben an den letzten Sonntagen ſehr gut gefallen. Nachmittags ſpielt die 1., 2. und Jugendmannſchaft gegen „Reichsbahn“ Mannheim. Beſonders bei dem Kampf der 1. Mannſchaft ſteht viel auf dem Spiel: Hier gibts nur eine Parole: gewinnen! Nach der Spielweiſe beider Mannſchaften geſehen, iſt ein ſchöner und ſpannender Kampf zu erwarten. Deshalb Sportfreunde, unterſtützt die Spieler des Turnvereins am nächſten Sonntag, dann unterſtützt ihr auch den in Viernheim noch ſo jungen und doch ſchon weit vorgeſchrittenen deutſchen Handballſport! 1 ö i ö A—— N 2 2 Ein Sägewerk in Flammen Mainz. In der Schreinerwerkſtatt des Sägewerks Gg. H. Schollmayer brach Feuer aus, das raſch um ſich griff. Vom zweiten Stock griffen die Flammen auf den dritten und den Dachſtock über, ſo daß die ſchnell herbeigeeilten Wehren einem Großfeuer gegenüberſtanden. Man ging dem Flammenmeer mit fünf Schlauchleitun⸗ gen zu Leibe. Trotzdem die Wehren mit Sauerſtoffgeräten ausgerüſtet waren, erlitten durch die große Rauchentwick⸗ lung zwei Feuerwehrleute Rauchvergiftungen und mußten ins Skädtiſche Krankenhaus gebracht werden. Nach drei ⸗ ſtündiger Bekämpfung war der Brand gelöſcht. Aus Nah und Fern Tagung der rhein-mainiſchen Bürgermeiſter in Mainz. Mainz. Sämtliche Oberbürgermeiſter, Bürgermeiſter und zahlreiche Sachbearbeiter der in eine rArbeitsgemein⸗ ſchaft für Verwaltungsfragen im Deutſchen Gemeindetag zuſammengeſchloſſenen heſſen⸗naſſauiſchen Stadtkreiſe und heſſiſchen Mittel- und Großſtädte traten zur Beratung wich⸗ tiger Gemeindefragen zuſammen. Unter Leitung von Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Krebs⸗Frankfurt wurden zahlreiche wich⸗ tige Fragen der Gemeinden beraten. Der Geſchäftsführer der Landesdienſtſtelle, Dr. Göb, berichtete zunächſt über den Aufbau und die Arbeitsweiſe der Arbeitsgemeinſchaften. Im Bereich der Landesdienſtſtelle ſeien bis jetzt 14 Ar⸗ beitsgemeinſchaften für die Städte und Landkreiſe, ſowie 53 Kreisabteilungen der Landgemeinden gebildet worden. Stadtkämmerer Dr. Lehmann⸗Frankfurt am Main und Geſchäftsführer Dr. Göb behandelten in kurzen Referaten die wichtigſten Finanz⸗ und Steuerfragen, vor allem die Aufſtellung des Haushaltsplanes für 1935, die Auswirkung der neuen Steuergeſetzgebung auf die Gemeindefinanzen, Sparkaſſenfragen, Gemeindeumſchuldung uſw. Dieſe Be⸗ ratungsgegenſtände löſten eine rege Ausſprache aus, in der die Notwendigkeit vorſichtiger Finanzpolitik zum Ausdruck kam. Frankfurt a. m.(Was verſteht man unter Liebfrauenmilch?) In einer Einſpruchsverhand⸗ lung, die ein hieſiger Weinhändler gegen einen Strafbe⸗ fehl wegen Nichtführens des Weinbuchs und Vergehens ge⸗ gen das Lebensmittelgeſetz und das Weingeſetz veranlaßt hatte, wurde von einem Sachverſtändigen ein beachtens⸗ wertes Gutachten über die Bezeichnung„Liebfrauenmilch“ erſtattet. Der Name„Liebfrauenmilch“ iſt ein Phantaſie⸗ namen, der ſchon einige hundert Jahre gebraucht wird, und der im Volksmund entſtand. Weine aus den kleinen Weinbergsrealen um die Wormſer Stiftskirche wurden ſo bezeichnet. Eine Lage Liebfrauenmilch gibt es nicht. Im Laufe der Zeit bürgerte es ſich ein, daß man qualita⸗ tiv hochſtehenden Weinen aus Rheinheſſen und der Rhein⸗ gegend überhaupt die Bezeichnung„Liebfrauenmilch“ gab. Wer küßt Jungfer Barbara? Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbjchaftsgeſchichte von Aobert Maas „E PP Als ſich ſchließlich Zweifel über die Bezeichnung ergaben, ging man die Handelskammer in Worms um ein Gutachten an, und es wurde dahin entſchieden, daß man als Lieb⸗ frauenmilch nur einen qualitativ hochſtehenden Rheinwein lieblichſter Art verſtehen dürfte. Während früher eine ſolche Flaſche mindeſtens zwei Mark koſtete, kam es nach und nach dahin, daß unter der Bezeichnung „Liebfrauenmilch“ auch Weine ſchon für neunzig Pfennige und noch weniger feilgehalten wurden. Der von dem An⸗ geklagten feilgehaltene Wein koſtete im Einkauf 58 Pfen⸗ nige und wurde für eine Mark angeboten, was an ſich nicht zu beanſtanden war, weil der Wein gut war, er entſprach im vorliegenden Fall aber nicht dem Jahrgang und die Etikette durfte nicht die Wormſer Kirche aufweiſen. Hier war die Bezeichnung irreführend. Der Amtsanwalt beantragte 350 Mark Geldſtrafe, denn es liege hier eine Unſauberkeit im Wirtſchaftsleben, ein moraliſcher Betrug vor. Das Gericht erkannte auf 170 Mark Geldſtrafe. * Frankfurt a. M.(Brandſtiftung in einem Kino.) Am 11. Oktober dieſes Jahres war in einem Kino in der Leipzigerſtraße in Frankfurt am Main⸗Bockenheim ein Brand ausgebrochen. Es liegt vorſätzliche Brandſtiftung vor. Die Ermittlungen nach dem Täter waren bisher er— folglos. Die Naſſauiſche Brandverſicherung in Wiesbaden hat eine Belohnung von 1000 Mark für zweckdienliche Mit⸗ teilungen ausgeſetzt, die zur Ermittlung des Täters führen, ſo daß er gerichtlich beſtraft werden kann. Marburg.(Vorſätzliche Brandſtiftung.) In der Nacht vom 3. zum 4. Juli dieſes Jahres brannte das an der Straße Ziegenhain⸗Aſcherode gelegene Lager⸗ und Bürogebäude der Eierverwertungsgenoſſenſchaft Zie⸗ genhain nieder; 40 000 dort lagernde Eier, ein Lieferauto, eine Eierſortiermaſchine, verſchiedene Waagen und ſämt⸗ liches Büroinventar wurden vernichtet. Der im Büro tätige 24 Jahre alte Pfaff geſtand, den Brand vorſätzlich angelegt zu haben. In der nachfolgenden Gerichtsverhandlung widerrief er dieſes Geſtändnis und machte Angaben, die an ſeinem Geiſteszuſtand zweifeln ließen. In mehrſtündiger Verhandlung beſchäftiate ſich die Große Strafkammer mit der Angelegenheit. Irgendwelche Unterſchlaaungen durch Pfaff konnten nicht nachgewieſen werden. Sämtliche Ge⸗ ſchäftsbücher wurden bei dem Brand vernichtet. Nach Zeu⸗ genausſagen zeigte ſich Pfaff bei verſchiedenen Gelegenhei⸗ ten ſehr freigiebig, machte mit mehreren Freunden und Freundinnen Autofahrten auf den Knüll ſowie nach Ober⸗ aula und bezahlte Autofahrten nebſt Wirtſchaftszechen, wo⸗ bei er mit vielen in ſeinem Beſitz befindlichen Geldſcheinen groß tat. Das ärztliche Gutachten des Direktors der Mar⸗ burger Landesheilanſtalt lautete dahingehend, daß ſich während der Beobachtung des Angeklagten keine Anzeichen von Bewußtſeinsſtörungen vorübergehender Art oder Gei⸗ ſteskrankheit ergeben hätten. Der Staatsanwalt beantragte daraufhin wegen vorſätzlicher Brandſtiftung zwei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Nach kurzer Be⸗ ratung erkannte das Gericht auf drei Jahre Gefängnis; es nahm an. daß dieſer die Brandſtiftung im Affekt beging. 2 Der atmete erleichtert auf, als er das letzte Haus des Dorfes hinter ſich hatte. Er verlangſamte den Trab, fingerte ſich mit der Hand, die nicht die Zügel hielt, eine große dicke Zigarre in den Mund, zündete ſie an und paffte den blauen Dunſt mächtig in den Sonntagnachmittag hinein. „So, jetzt geht's mit Dampf“, lachte er Barbara aus vollen Backen an. 9 8 rauchen wohl viel, Herr Huber?“ fragte ſie, noch etwas zaghaft. „Ich habe ſchon als Kind ſtatt der Milchflaſche die Pfeife bekommen, hohoho“, gab er zurück,„und wenn Sie mich ſpäter einmal vom Tode auferwecken wollen, brauchen Sie mir nur el brennende Pfeife mit gutem Knaſter in den Mund zu ſtecken.“ „Der Onkel hat auch eine ganze Sammlung von Pfeifen. Ich habe es gern, wenn die Herren rauchen. Das duftet ſo hübſch nach Mann.“ Der Huber überhörte das Kompliment. Er nahm die Peitſche zur Hand und zeigte über die Flur, die wie ein Schach— brett dalag; grüne Kleefelder, braune, kaum gemähte Aecker, Kartoffeln, Rüben, dann wieder Klee und wieder Stoppeln. „Sehen Sie, hier ſind wir auf dem Rüttelskamp; das iſt mein Beſitztum, fängt an der Hecke da rechts an, reicht oben bis ungefähr an die zwei Linden, zwiſchen denen das Kreuz ſteht, und links bis zu der Böſchung der Eiſenbahn. Wir fah⸗ ren jetzt an der Bahn entlang, dann zeig' ich ihnen jenſeits der Bahn noch einige Parzellen; das ſind die, die ich vor einigen Monaten von Ihrem Onkel erworben habe, und hinter dem Kreuz habe ich noch zirka 24 Morgen; im ganzen habe ich es bis jetzt auf 184 Morgen Ackerland gebracht, beſter Bo⸗ den. So jetzt können wir ſchon über den Damm hinüberſchauen. Sehenſe, da liegt das Eigentum Ihres Onkels, ſchöner Beſitz, das muß ich ſagen.“ „Awo, bitte?“ Barbara reckte ihren dünnen Hals aus dem Gig hervor wie ein junger Spatz, wenn er aus ſeinem Neſte herausſchaut. „Einen Moment, jetzt kommt die Bahnunterführung.“ Der — Dufſchlag des Pferdes dröhnte mächtig durch den engen Tunnel. „Dieſe Bahn, vor drei Jahren erbaut, hat den Wert des Geländes ungefähr verzehnfacht. Das meinige leider nicht, wenigſtens einſtweilen noch nicht. Aber drüben, dei Ihrem Onkel, da habenſe gebohrt; da ſehen Sie die Bohrtürme noch ſtehen. Der Alte— hm, ich meine den Onkel, hat lange nicht mit ſich reden laſſen, ſonſt ſtände hier womöglich ſchon eine Zeche.— Sehenſe, bis hinter dem Kleefeld habe ich gepachtet. Das Ganze bis oben an das Gebüſch und rechts bis an den Heuſtadel gehört— ja gehört natürlich jetzt Ihnen. Es ſind zwar nur 130 Morgen, alſo etwas weniger als ich habe. Aber dafür gehören ihm von dem Wald drüben noch faſt 300 Mor- gen.“ „Ow, das iſt aberr ſehrr viel. Da uwird mir faſt ängſtlich von Gemüt, uwas ſoll ich damit anfangen?“ Zum erſtenmal ſah Barbara hilfeſuchend zu Huber. Der ſtrahlte ſie an, nahm die Zigarre aus dem Munde, lachte ein ganz behagliches La— chen und meinte:„Ich wüßte ſchon, was damit anzufangen wäre.“ Dann ſchwiegen beide. Barbara nahm die Brille ab und hielt ſich das Stielglas vor. Der Huber ließ ſeine Augen mit Wohlgefallen auf ihrer Geſtalt ruhen. Er las von ihrem Geſicht die Freude üder den Beſitz und zugleich die ſcheue Ratloſigkeit in dieſer ihr an— ſcheinend gänzlich fremden Welt. Der Rappe ſchritt jetzt ge— mächlich durch die grüne Flur. Die Sonne meinte es gut, ein leiſer Wind ſtrich über die Felder und umfächelte das ſchau— kelnde Gefährt und die lockenden Hoffnungen, die ſich in den Herzen der beiden wiegten. Als ſie den Waldweg erreichten, unterbrach der Huber das horchende Schweigen. Ich ſchlage Ihnen nun eine kleine Waldfahrt durch Ihr Eigentum vor. Wenn es Ihnen recht iſt, fahren wir dann eben hinüber nach Neuſtadt und trinken dort ein Täßchen Kaffee.“ „Ow, das uwäre mir ſehrr recht. Ich liebe den Awald und liebe auch den Kaffee.“. Huber ſchmunzelte wie einer, dem ein feines Plänchen nach Wunſch gelingt. Schweigend fuhren ſie durch den Wald, die Tannen duf— teten, Haſen ſtrichen quer über den Weg und die Vögel ſangen. Als ſie die freie Landſtraße erreichten, lag Neuſtadt vor ihnen, von der Nachmittagsſonne mit rötlich-goldenem Schim— mer überflutet. Spaziergänger, die ihnen entgegenkamen, blie— ben ſtehen und ſahen dem ſeltſamen Paar lächelnd nach. Vor einem Café am Markt hielt das Gig, der Huber ſprang herab wie ein Jüngling von fünfundzwanzig, bot der Jungfer die Hand— auch ſie hüpfte leichtfüßig zu Boden— und band das Pferd an der Mauer feſt, nachdem er ihm ſchmeichelnd den ſchlanken Hals getätſchelt hatte. Das Café war klein, aber wegen des herrlichen Sommer— wetters nicht ſehr beſetzt. Hinter der Türe fand ſich in einer heimeligen Ecke ein unbeſetzter Tiſch. Von hier aus konnte man die Leute auf der Straße vorbeiſpazieren ſehen, ohne durch die Gardine ſelbſt geſehen zu werden. Im Hintergrunde des Cafes ſtand der Ladentiſch, mit ſüßduftendem Kuchen der verſchieden— ſten Art beladen. Der niedrige Raum war erfüllt vom Geruch friſch gekochten Kaffees, von Zigarettenrauch und leiſer Radio— muſik. Aus dem Halbdunkel des Hintergrundes hoben ſich all⸗ mählich die Geſichter der übrigen Gäſte hervor. Als Huber am Tiſch ſaß, erkannte er einige junge Leute aus Dingelsdorf, die alle die Hälſe reckten und ſich einander ſchmunzelnd und leiſe kichernd etwas zutuſchelten, das der Huber zwar nicht verſtand. Lorch.(Wildſchaden im unteren Rhein⸗ gau.) Hier fand eine Bauernverſammlung ſtatt, in der der Kreisbauernführer Albert und Landwirtſchaftsführer Gödecke von der Rheingauer Winzerſchule über weſentliche Angelegenheiten der deutſchen Erzeugungsſchlacht und deren Durchführung ſprachen. In der ſich anſchließenden lebhaften Ausſprache wurde lebhafte Klage über die Wild⸗ ſchäden im unteren Rheingau geführt. Es wurde darauf hingewieſen, daß hauptſächlich durch Wildſchweinſchäden der Anbau der Feldfrüchte ſtändig zurückgegangen iſt, wodurch ein aroßer Teil der Gemarkungen Lorch und Lorchhauſen brachliege. Es müßten Vorkehrungen getroffen werden, das Wild, das in Maſſen zum Futterſuchen aus dem Wald in die Felder dringe, fernzuhalten. In einer Eingabe ſol⸗ len die zuſtändigen Stellen gebeten werden, für baldige Abhilfe zu ſorgen. Königſtädten.(Wildſchweinjagd in den Dorf⸗ ſtraßen.) Kurz nach Einbruch der Dunkelheit wurden im Garten eines Einwohners der Rheinſtraße zwei Wild⸗ ſchweine geſichtigt, von denen eines, als ſie verjagt wer⸗ den ſollten, durch die Aſtheimer Straße mitten in unſere Ortſchaft lief. Hier gelang es, den Schwarzkittel in die Hofreite eines Landwirts zu treiben, wo das Tier gefangen und abgeſchlachtet wurde. An der Treibjagd des über zwel Zentner ſchweren Tieres beteiligte ſich das halbe Dorf, be⸗ ſonders die Jugend. Das Wildbrett wird der Winterhilfe überwieſen. Mainz.(Fünf Jahre Zuchthaus für einen „Vater“.) Das Schwurgericht verurteilte heute den 52jährigen Friedrich Frey in Worms⸗Pfiffligheim wegen Totſchlagsverſuchs an ſeiner 18jährigen Tochter und unzüch⸗ tiger Handlungen an ſeiner 12jährigen Tochter zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Der Unhold war ferner auch der verſuchten Blutſchande und Notzucht an der 18jährigen Tochter angeklagt, mußte aber dieſer⸗ halb freigeſprochen werden, da das Mädchen die Ausſage verweigerte. Die 18jährige Tochter hatte ein Verhältnis mit einem jüngeren Manne, deſſen Ruf nicht der beſte war und daher vom Vater nicht geduldet wurde, er ſtieß jedoch auf Widerſtand. Er heckte daher einen teufliſchen Plan aus. Als die Tochter am 14. Juni zu Bett gegangen war, ſchlich er ſich an die Schlafende heran und ſtach mit einem ſpitzen Küchenmeſſer blindlings auf ſie ein, wodurch ſie im Rücken ſchwer verletzt wurde. Mainz.(Von einem Omnibus tödlich über⸗ fahren.) Der 44jährige Schloſſer Karl Grünberger, der mit ſeinem Fahrrad nach ſeiner Arbeitsſtätte in Guſtavs⸗ burg fuhr, fiel auf der Mainbrücke in Koſtheim vor einen ihm entgegenkommenden ſtädtiſchen Omnibus und wurde überfahren. Auf dem Transport ins Krankenhaus iſt er ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Alzey.(Von der Geburtstagsfeier in den Tod.) Einige junge Burſchen, die in einer Wirtſchaft Ge⸗ burtstag gefeiert hatten, trieben auf dem Heimweg Necke⸗ reien und ſpielten Fangen. Dabei rannte der 23jährige das ihm aber in den erſten Minuten ein wenig Anbehagen ver— urſachte. Barbara ließ ſich Tee geben, was der Huber eigentlich nicht begreifen konnte, da ſie doch vorher von Kaffee geſchwärmt hatte. „Awiſſen Sie, bei uns in Aemörikä trinkt man um dieſe Zeit immer den Tee“, ſagte ſie, ſich über die langen, dünnen Finger ſtreichend, an denen jetzt noch mehr Ringe ſaßen als Huber bei ſeinem Beſuche bemerkt hatte. „Sie haben ſich doch nicht ſchon erkältet?!“ erkundigte ſich der Huber. N 7 „Awarum ſoll ich mich erkältet haben?“* „Ich trinke Tee nur, wenn ich erkältet bin oder wenn es mir ſonſt nicht ganz richtig iſt— einmal Kamillentee, dann mal Zinnkraut-Tee. Meine erſte Frau verſtand ſich darauf. Oh, ich ſage Ihnen, die wußte mehr als ein Apotheker. Nie brauchte ich einen Viehdoktor.“ „Iſt Ihre Frau ſchon lange tot?“ wagte Barbara zu fra⸗ gen. Sie hatte die ſchwarze Brille eingeſteckt und duckte ſich hinter ihr Stielglas. „Starb bald nach der Geburt meiner Jüngſten, der Lina. Darum iſt das Kind auch ſo ſchwächlich geblieben, ſo'n richtig Stadtpflänzchen.“ „Haben Sie noch mehr Kinder?“ „Haha, will ich meinen, drei Jungens und zwei Mädel, alle flügge natürlich. Die drei Burſchen ſind Kerls wie die Bäume, die älteſte Tochter, die Minna, wird wohl bald einen Witwer aus Gernegroda heiraten, die Lina trägt die Naſe na⸗ türlich etwas höher ich hab' ſie ein Jahr in einem Penſionat gehabt, ſie kann Klavier ſpielen, und Briefe ſchreiben kann das Kind!— Na, Ihnen kann ich's ja anvertrauen: Sie wartet auf den Aſſeſſor der Bergwerksgeſellſchaft, der hier die Bohr⸗ arbeiten geleitet hat. Wenn er ſie nimmt— tja, dann iſt mein Haus wieder ohne Frau...“ Der Kaffee und der Tee kamen; Barbara reichte den Zucker, der Huber nahm reichlich und fing an zu rühren. Kuchen aß er nicht, dagegen entſchied ſich Barbara für etwas Sand- gebäck. Mit geſpreizten Fingern preßte ſie die Zitrone über dem Teeglas aus, nippte und zog die Lippen kraus.„Kein amerikaniſcher Tee!“ ſagte ſie abfällig. „. und das hab' ich mir alles überlegt“, fuhr Huber fort.„Wenn die beiden Mädel nicht mehr im Hauſe ſind, muß doch wieder eine Frau auf den Huberhof.— Nicht zum arbei⸗ ten, bewahre! Gearbeitet hab' ich genug. Aber nach dem Rechten ſehen muß ſie.“ 2 Der Huber ſchlürfte eifrig ſeinen Kaffee zuckelte nervös an ſeiner Zigarre und beobachtete mit glühenden Wangen, was für eine Wirkung ſeine Worte auf Barbara machten. Er war bis auf den Rand des Stuhles gerückt, ſtützte die Ellbogen auf den Tiſch und neigte ſich ſtark nach vorne, um nicht laut ſprechen zu müſſen. Auch Barbaras blaſſes Geſicht bekam allmählich Farbe. Sie hörte zu, nickte, ſpielte mit ihrem Glas oder brach das Gebäck. Trotzdem ſchien ſie einiges von dem zu überhören. Sei es, daß ſie mit ihren Gedanken abweſend war, ſei es, daß ſie erwog, was für ſie aus dem zu folgern ſei, was der Bauer ihr erzählte. Der Huber merkte das nicht und redete ſich im⸗ mer eifriger in ſeine Zukunftspläne hinein. N „Eine Bäuerin braucht es auch nicht zu ſein. Ich muß mich ja doch auf die Dauer umſtellen. Wenn bei Ihnen einmal das Bohren und das Bauen beginnt, kann ich nicht länger beim Ackern bleiben. Das hat mir der Aſſeſſor ſchon klargemacht. Dann wird man eine Arbeiterkolonie brauchen und Geſchäfts⸗ häuſer und Straßen und Schulen. Sehenſe da muß ich eine Frau haben, die mit mir überlegt.“ 5 Barbara nickte wieder. Sie zeigte überhaupt viel Ver⸗ ſtändnis für die großen Pläne Hubers. Eine Weile klang die Muſik weich und ſchmiegſam in ihre Sinnen hinein. Ploͤtzlich fragte ſie ganz unvermittelt: (Fortſetzung folgt.) wil mo Di nic He t wer. in die engen er zwe f be, ſlerhiſt ef nen le den wegen Mig. fünf Ahold vothugt dieſer⸗ lugage hält te war jedoch Nlan u war, einem ſie im über k, der uſtaps⸗ einen wurde iſt er den t Ge⸗ Netle⸗ ahrige e n der⸗ entlich wärmt beg nnen n als le ſich im ez dann tau Ne 1 e ſich tel. daß ſuel Juß nal im ct. te- el⸗ die ich Friſeur Braun in der Dunkelheit gegen eine Barriere au dem Viehhof und brach Gama tig alder. Als er ſich 1205 darauf mehrmals erbrach, ordnete der Arzt ſeine Verbrin⸗ gung ins Krankenhaus an. Dem jungen Mann war leider nicht mehr. helfen. Er ſtarb an den inneren Verletzun⸗ gen, die er ſich bei dem Anprall zugezogen hatte. Gießen.(Ein ungetreuer Gemeinderech⸗ ner.) Der Gemeinderechner Hublitz aus Treis-Horloff. der ſeit 1890 dieſes Amt verwaltete, wurde wegen eines Jehlbetrags von 15 000 Mark in der von ihm geführten Gemeindekaſſe auf Anzeige des Kreisamts Gießen von der Staatsanwaltſchaft in Gießen verhaftet. .. Sießſen. Von ſeinem Fuhrwerk lebensge⸗ fährlich verletzt.) Der 65 Jahre alte Fuhrmann Ge⸗ org Wagner aus Crumbach(Kreis Biedenkopf) wurde auf der Landſtraße zwiſchen Rodheim und Fellingshauſen, während er auf ſeinem Holzfuhrwerk ſaß, von einem Un⸗ wohlſein befallen und ſtürzte hinterrücks quer über den Wagen. Er ſchlug mit dem Kopf an das rechte Hinterrad und erlitt dabei einen Schädelbruch. Die Pferde gingen im⸗ mer weiter, während der Kopf des Mannes von den Rädern immer wieder getroffen wurde, ſo daß der Ver⸗ unglückte auch noch ſchwere Kopfverletzungen davontrug. Erſt in Fellinghauſen wurden Straßenpaſſanten auf den Unglücksfall aufmerkſam und hielten die Pferde an. Der lebensgefährlich verletzte Mann wurde dann ſofort der Gießener Klinik zugeführt. GSießen.(Bedeutſame Verbeſſerungen im Botaniſchen Garten.) Im Botaniſchen Garten der Univerſität Gießen iſt im Verlauf der letzten Monate ein neues Gewächshaus errichtet worden, das für die Auf⸗ Jaben des Inſtituts eine weſentliche Verbeſſerung bedeutet. In dem neuen Gewächshaus können die reichen Kakteen⸗ beſtände des Botaniſchen Gartens nunmehr in ſachgemäßer Weiſe aufgeſtellt werden. Ferner wird es jetzt auch mög⸗ lich ſein, koloniale Pflanzen und tropiſche Gewächſe ver⸗ ſchiedenſter Art in dieſem Gartengebäude zu züchten. Da⸗ neben darf als weiterer Gewinn erhofft werden, daß die im Botaniſchen Garten der Gießener Univerſität betriebene Forſchungsrichtung durch das neue Gebäude ſich weiter veſſer als bisher fördern laſſen wird. Aus Mannheim Mannheim, 13. Dezember. Vom Mannheimer Nationaltheater. Heute Freitag wird im Nationaltheater„Das Konzert“, Komödie von Her⸗ mann Bahr, dem weltbekannten Luſtſpieldichter, aufgeführt. Die Neuinszenierung des Werkes, das ſeit 1910 in Mannheim nicht mehr gegeben wurde, beſorgt Friedrich Hölzlin. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt: Die Damen Stieler und Wil⸗ lers und die Herren Klix und Krüger.—„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ werden im Nationaltheater in neuer In⸗ ſzenierung zu Weihnachten erſcheinen. Muſikaliſche Leitung: Philipp Wüſt. Regie: Dr. Hein.— Die Leitung des Na⸗ tionaltheaters gibt auch in dieſem Jahr wieder Weihnachts⸗ gutſcheinhefte. aus, die ein beliebtes und willkommenes Ge⸗ ſchenk ſind. Die Hefte umfaſſen vier Gutſcheine, von denen einer gratis gegeben wird, ſo daß eine Ermäßigung von 33.33 Prozent eintritt. N Profeſſor Dauß 7. Profeſſor Stephan Dauß, eine in den Kreiſen der badiſchen höheren Schule weit bekannte Perſönlichkeit, iſt in Neu⸗UAlm a. d. D. geſtorben. Er ſtudierte Mathematik und Phyſik in Heidelberg und wirkte vier Jahr⸗ zehnte als Lehrer an den Oberrealſchulen in Mannheim, ſeiner Vaterſtadt, ferner in Baden-Baden und Heidelberg. 25 Jahre lang gehörte er dem Vorſtand des Bad. Philo⸗ logenvereins an. J Stillſchweigende Ausnutzung eines Verſehens iſt Be⸗ trug! Der aus Hamburg ſtammende Fritz Kaſſe, früher in Freiburg, ſtaunt wohl nicht wenig, als er nach ſeiner Ueber⸗ ſiedlung hier am Poſtſchalter eine poſtlagernde Sendung aus Freiburg von 64 Mark ausbezahlt erhielt, als er am 3. Sep⸗ tember dort vorſprach. Dem Schalterbeamten war ein böſer Irrtum unterlaufen; der Adreſſat hatte die Summe nur in Pfennigen zu beanſpruchen. Als mittags ſein Kollege den Schalterplatz einnahm, merkte dieſer den Irrtum und ſagte dem wieder erſcheinenden Empfänger auf den Kopf zu, daß er die 64 Mark zu Unrecht erhalten habe. Kaſſe behauptete aber dreiſt, ihm ſeien nur 64 Pfennig ausbezahlt worden. Auch zwei Kriminalbeamten gegenüber wiederholte er dieſe Behauptung. Auf der Polizeiwache gab er dann zu, er müſſe irrtümlich den Betrag erhalten haben. 40 Mark mußte er ſofort auspacken, das noch fehlende Geld zu Hauſe holen. Kaſſe, der ſich in Hamburg befindet und dort kommiſſariſch vernommen wurde, erhielt ein Strafmandat von 100 Mark oder zwei Wochen Gefängnis, gegen das er Einſpruch erhob. Der Einzelrichter ſah in dem Verhalten des Angeklagten einen Betrugsverſuch und wies den Einſpruch zurück. i Schriesheim.(mathaiſermarkt.) Der hiſtoriſche Mathaiſermarkt, eines der großen Volksfeſte an der Berg⸗ ſtraße, findet im kommenden Jahr am 24., 25. und 26. 2. ſtatt. Der Markt ſoll noch weiter ausgebaut werden zu einem großen Volks⸗ und Weinfeſt Nordbadens. Die Ausſtellun⸗ gen deutſcher Erzeugniſſe, der Pferdemarkt am 26. Februar ſowie die Reit⸗ und Sprungübungen, werden auch auf dem kommenden Mathaiſermarkt ihre Anziehungskraft nicht ver⸗ fehlen. () Karlsruhe, 13. Dezember. () Neue Direktoren an Höheren Lehranſtalten. Zu Di⸗ rektoren wurden ernannt: die Profeſſoren Oskar Walzer vom Gymnaſium Bruchſal am Gymnaſium Tauberbiſchofsheim, Albert Hiß vom Gymnaſium Karlsruhe am Gymnaſium Wert⸗ heim, Dr. Rudolf Metz vom Gymnaſium Heidelberg an der Oberrealſchule Heidelberg, Guſtav Merklein von der Ober⸗ realſchule Heidelberg an der Oberrealſchule Lahr, Dr. Ri⸗ chard Daub von der Eliſabethſchule Mannheim an der Ober⸗ realſchule Schwetzingen, Dr. Otto Uebel von der Oberreal⸗ ſchule Mannheim an der Mädchenrealſchule Heidelberg, Wil⸗ helm Etzel von der Oberrealſchule Mannheim an der Real⸗ ſchule Radolfzell.— Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft die Direktoren: Hermann Scharnke vom Gymnaſium Wert⸗ heim an das Gymnaſium Donaueſchingen, Dr. Emil Ganter von der Mädchenrealſchule Heidelberg an das Realgymnaſium Freiburg. ( Teure Haſen. Vor dem Schöffengericht ſtand unter der Anklage wegen erſchwerten Diebſtahls der 25 Jahre alte Karl Walz und der 20 Jahre alte Karl Ludwig, beide aus Durlach. Die beiden Angeklagten hatten aus Kleingärten gemeinſchaftlich ein halbes Dutzend Haſen geſtohlen und zum größten Teil verſpeiſt. Walz hatte außerdem einen Fahr⸗ raddiebſtahl verübt. Das Schöffengericht verurteilte den rück⸗ fälligen Walz zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und ſeinen Komplizen zu acht Monaten Gefängnis. Von der Unterſuchungshaft kamen je ſechs Wochen in Anrechnung. Dr. Goebbels in Trier Machtvolle Kundgebung unter Beteiligung von Tauſenden von Saarländern DNB. Trier, 13. Dez. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der am Dienstag in Dort— mund geſprochen hatte, um einen Rechenſchaftsbericht der natio— nalſozialiſtiſchen Reichsregierung abzugeben, ſprach am Mittwoch— abend auf einer machtvollen Kundgebung unter Beteiligung von Tauſenden von Saarländern in der altehrwürdigen Stadt Trier. Die Kundgebung fand in einem Rieſenzelt vor dem ehem. Kurfürſtlichen Schloß ſtatt. Außer 50000 Menſchen im Zelt harrten trotz ſtrömenden Regens noch Tauſende im Freien aus, um durch Lautſprecherübertragung Teilnehmer an der ge— waltigen Kundgebung zu werden. Reichsminiſter Dr. Goebbels konnte erſt beginnen, nachdem die temperamentvolle Begeiſterung ſeiner rheiniſchen Landsleute ſich etwas gelegt hatte. Dann ſprach er auch zu ihnen, wie er es vorher in Berlin, Stettin und Dortmund getan hat, von der Erbſchaft, die der Nationalſozia— lismus am 30. Januar 1933 antreten mußte, einer Erbſchaft, für die ihn nicht die geringſte Verantwortung treffe. Trotzdem habe er ſie übernommen und mit der Erbſchaft auch die Verantwor— tung für Deutſchlands Gegenwart und Zukunft. Alle Anſtren— gungen könnten nur eine Richtung haben, nämlich die, Deutſch— land aus den Klauen des internationalen Finanzkapitales zu befreien, es aus ſeiner Verſchuldung herauszuführen und ihm damit die Handlungsfreiheit wiederzugeben. Es ſei ehr⸗ licher, auf weitere Anleihen zu verzichten und dafür einmal einige Jahre beſcheiden zu leben, als auf fremde Koſten in Saus und Braus. Es gehe darum, unſeren Kindern eine leichtere Zukunft zu ſichern und ihnen mehr zu hinterlaſſen, als wir ſelbſt über— nommen hätten. Das deutſche Volk habe uns an die Stelle ge— ſtellt, wo wir ſtehen und dieſe Stelle werden wir dem Mandate des Volkes gehorchend, behaupten und die Maßnahmen treffen, die wir aus beſtem Wiſſen und Gewiſſen für das Wohl des Volkes als notwendig erachten. Dr. Goebbels befaßte ſich dann mit dem Treiben der Kriti— kaſter, die ſelbſt zu faul und zu dumm ſeien, etwas zu leiſten und deren einzige Tätigkeit darin beſtände, das zu beſpeien, was andere aufgebaut hätten. „Allen aber, die es ehrlich mit uns meinen, bieten wir aufrichtig die Hand. Wir wollen mit ihnen in einer Kolonne marſchieren. Das Schick— ſal und die alleinige Verantwortung aber liegt auf den Schultern eines Mannes, der deshalb auch das alleinige Kommando führen muß.“ Dr. Goebbels ſchnitt dann auch die Kirchenfrage an und trennte noch einmal die Aufgabengebiete von Kirche und Partei deutlich ab. Er wies noch einmal ausdrücklich darauf hin, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung getreu ihrem Programm poſitiv chriſtlich eingeſtellt ſei. Sie ſtehe daher der katholiſchen und der proteſtantiſchen Kirche gleichmäßig loyal gegenüber und habe nicht die Abſicht— das ſei ſchon ſooft geſagt worden— in die kultiſchen Dinge der Kirche ſich hineinzumengen. Ebenſo aber ſollten die Vertreter der Kirche ſich nicht in die Politik hineinmiſchen. Werde dieſe Abgrenzung eingehalten, dann könne es zu einer beiden Teilen dienlichen poſitiven Zuſammenarbeit kommen, und der Staat werde freudigen Herzens die Kirche vor aller Anbill ſchützen. Die Kirche habe ſo große Aufgaben, daß ſie auf die Politik ruhig verzichten könne. Der Redner verwahrte ſich dann gegen den Verdacht der Anchriſtlichkeit, der gegen die nationalſozialiſtiſche Bewegung gerade in Trier vor einigen Ta— den erhoben worden ſei, obwohl die nationalſozialiſtiſche Bewe— gung mit dem Winterhilfswerk praktiſches Chriſtentum bewieſen habe, wie es in der Geſchichte ſelten ſei. Zu einer Zeit, als es in Deutſchland noch Parteien gab, die ſich als ganz beſonders chriſt— lich bezeichnen zu ſollen glaubten, habe es ein derartiges prak— tiſches Chriſtentum nicht gegeben. Damals aber hätten auch die hohen Würdenträger der Kirche niemals gegen die Gottloſiigkeit gewettert, obwohl gerade damals die Marxiſten mit allen Kräften gegen die Kirche anrannten und eine umfangreiche Kirchenaus— trittsbewegung in die Wege geleitet hatten. Im nationalſozia— liſtiſchen Staate ſei die Entwicklung umgekehrt gegangen. Viele Tauſende hätten zur Kirche zurückgefunden. Der nationalſozia— liſtiſche Staat wünſche der Kirche alles Gute, wünſche aber auch, daß die Kirche ihm nichts Böſes wolle. Was die Jugend anbetreffe, ſo ſoll ſie ruhig in die Kirche gehen. Er habe aber niemals geleſen, daß Chriſtus gelehrt habe, die Jugend ſportlich und körperlich zu ertüchtigen. Das ſei wie— derum Sache des Staates und ſeiner Organiſationen. And wenn man verſuche, etwa jemand, der vielleicht keinen chriſtlichen Standpunkt vertrete, gegen die Kirche auszuſpielen und zu ſagen, die Jugend bekenne ſich zu ihm, ſo ſei dem entgegenzuhalten: Die Jugend bekennt ſich zu Adolf Hitler! Zum evangeliſchen Kirchenſtreit bemerkte der Miniſter noch, daß der Zeitpunkt kommen könne, an dem der Staat erkläre, daß die proteſtantiſche Kirche ihre 28 Landeskirchen ſelbſt finanzieren möge, wenn ſie ſie mit allen Mitteln aufrecht erhalten wolle. Der Staat habe dafür kein Geld. Die Parole des Nationalſozialismus aber laute:„Bete und arbeite.“ Wer arbeite, dem werde Gott helfen. Das deutſche Volk werde arbeiten, um ſeinen Kindern eine beſſere Zukunft zu erkämpfen. Die Rede wurde am Schluß mit jubelnder Zuſtimmung aufgenommen. Gaargeiſtliche gegen Geparatiſtenhetze DNB. Saarbrücken, 13. Dezember. Mit aller Entſchiedenheit haben führende Dechanten des Saargebietes, unter ihnen der bekannte Prälat Dr. Schlich, als Vertreter der Saargeiſtlichkeit und der katholiſchen Saar— bevölkerung gegen einen geſchmackloſen Hetzartikel des berüchtigten ſeparatiſtiſchen„Generalanzeiger“ Stellung genommen, der unter der Aeberſchrift„Biſchöfe als Goebbels— Agenten“ unglaubliche Ausfälle gegen die Oberhirten der Diözeſen Trier und Speyer enthielt. Die unterzeichneten Dechan⸗ ten verurteilen und bedauern auf das tiefſte die Verleumdungen und ungerechten Angriffe auf die Biſchöfe von Trier und Speyer. Sie erklären, daß die beiden Oberhirten ſtets in beſonderer Liebe ihre Hirtenſorgen dem Saargbiet zugewandt haben und daß ſie in voller Aebereinſtimmung mit den Anſchauungen des hoch- ſeligen Biſchofs Dr. Korum von Trier ſtets die Zugehörigkeit des Saargebietes zu den angeſtammten deutſchen Diözeſen Trier und Speyer entſprechend der geſchichtlichen Entwicklung und dem klaren Ausdruck des Volkswillens vertreten und verteidigt haben. „Zwiſchen den Biſchöfen und dem katholiſchen Volk“, ſo erklären die unterzeichneten Dechanten,„galt und gilt ſtets der Grundſatz Treue um Treue. Wir weiſen daher die Schmähungen des Generalanzeigers“ entſchieden zurück und erklären, daß wir feſt und treu zu unſeren Biſchöfen ſtehen.“ Vergebliche Anfeindung der biſchöflichen Erklärungen WK. Nom, 13. Dezember. Eine Saarbrücker Korreſpondenz des katholiſchen Blattes „Avenire d'gtalia“ beſchäftigt ſich mit der Erklärung der Biſchöfe von Trier und Speyer gegen die Teilnahme von Geiſt⸗ lichen am neugegründeten„Volksbund“. Die franzöſiſche Kritik und vor allem die der Kreiſe um den„Volksbund“ an dieſer Erklärung ſei falſch. Zu behaupten, daß katholiſche Biſchöfe auf Druck der politiſchen Behörden gehandelt hätten, ſei ungerecht, beſonders wenn ſich einer dieſer Biſchöfe, Dr. Bornewaſ—⸗ ſer, mehrmals gegen„neuheidniſche Erziehung der deutſchen Jugend“ ausgeſprochen habe. Nach der Klarſtellung könne ein Irrtum nicht mehr mög— lich ſein. Der Erzbiſchof von Paris für Verſtandigung WK. Paris, 13. Dezember. In der neubegründeten Monatsſchrift„Révolte Populaire“, die ſich„ſozialiſtiſch-nationales Kampforgan“ betitelt, veröffent- licht Andre Chaumet unter der Leberſchrift„Ich klage an“ einen Artikel gegen die bisherigen Verſäumniſſe und Fehler der franzöſiſchen Innen- und Außenpolitik, wodurch namentlich die Intereſſen der Mittelklaſſen, Arbeiter und Bauern geſchädigt ſejen, Zur Saarfrage erklärte der Verfaſſer: „Nein, das Saargebiet wird nicht ein neues Elſaß⸗Lothrin⸗ gen ſein. Es gehört von Rechts wegen Deutſchland! Des⸗ halb ſoll es auch dahin zurückkehren!“ In der gleichen Monatsſchrift wird ſehr lebhaft die Lektüre des neuen Abendblattes„La Preſſe“ empfohlen, das ſich von Anbeginn durch ſeine vernünftige Haltung gegenüber Deutſchland auszeichnet und als Mitarbeiter hervorragende Federn der fran— zöſiſchen Publiziſtik aufweiſt. Plauener Spitzenplaketten für das Winkerhilfswerk. Die Reichsleitung des Winterhilfswerkes hat einen Auftrag von 7,5 Millionen Spit⸗ zenplaketten als Januarplakette des Winterhilfswerks nach Plauen im Vogtland ver⸗ geben. Damti kommt wieder Leben in die Plauener Arbeitsſtuben: die Handelskam⸗ mer verteilt die Arbeit auf die einzelnen Fabrikanten. Dieſe beſorgen die Rohmate⸗ rialien und beauftragen die Zeichner zur Herſtellung der ſogenannten Schablonen für den Lohnſticker. Die Arbeit nebſt den Schablonen, Garnen und Stoffen übergibt der Fabrikant an die Lohnſticker, die mit Frau und Kindern die eigentlichen Sticke⸗ reien beſorgen. Unſer Bild zeigt eine Heimarbeiterfamilie im Vogtland bei der Arbeit für das Winterhilfswerk. 5 — ä ů 5 3 e Sr———————— N— 8 a 8 a 9* . ͤ— 3 Weihnachtsvorfreude. Mit der Adventszeit beginnen auch die Vorbereitungen für das Weihnachtsfeſt. Beſonders die Mütter machen ſich ſchon jetzt Sorgen, wie ſie die vielen kleinen und großen Wünſche des Mannes und der Kinder befriedigen ſollen. Mit ſtiller Wonne denke ich daran, wie meine Mutter in ihrem großen Leinen ſchrank eine„heimliche Ecke“ hatte, die wir Kinder und auch der Vater nie ſehen durften. Aber da wurde nicht nur für unſere eigene Weihnachtsbeſcherung geſammelt, ſondern auch für eine ganze Anzahl notleidender Volksgenoſſen, um auch denen eine Weihnachtsfreude zu machen. And am letzten Adventsſonntag dle der pfeller chen deinen Namen bekam. Was hat der Pfefferkuchen eigentlich mit dem Pfeffer zu tun? Daß er nicht danach ſchmeckt, wiſſen wir alle. Wie kommt er nun zu dieſem unpaſſenden Namen? Man nannte den Pfefferkuchen ſchon im Mittelalter ſo, als das Pfeffergewürz bei uns noch ſehr ſelten war. Denn„Pfeffern“ bedeutete ehedem ganz etwas anderes. Am Stephanstage, dem 26. Dezember, und am Tage der Heiligen Drei Könige, dem 6. Januar, wurde im Mittelalter, als man noch derbere Scherze liebte als heute, gern„gepfeffert“. Das war ein eigenartiger Brauch: In jenen Tagen überfiel man nächtlicher— weiſe ſeine Anverwandten, lieben Nächſten und guten Freunde im war die Beſcherung, bei der in dem Auge manches Volksgenoſſen Schlaf mit ſcharfen Wacholderruten. In der Dunkelheit konnte die Weihnachtsfreude nach langen Notjahren wieder zum erſten dann der Täter ungeahndet entweichen. Zum Troſt für die er⸗ Mal aufleuchten konnte.— Wie wäre es, wenn auch wir, die littene. wir unſer Auskommen haben, dieſe ſchöne Sitte einführten? Das ſüßem Kuchen beſchenkt. ö 1. 9 l 5 Zu jenen Zeiten war der Pfeffer ein ſo wäre eine Weihnachtsvorfreude auch für uns, mit der wir vielen Nußmarzipan. Eine marzipanartige Maſſe kann man herſtellen, wenn man ſtatt der Mandeln Nüſſe verwendet. Haſelnüſſe, die ſehr fein Waſſer gelegt werden, um ſie leicht abziehen zu können. Sehr hübſch iſt es, den Teig zu färben: einen Teil mit Safran gelb, einen mit Speiſefarbe rot, einen grün, einen mit Kakao braun, der letzte bleibt weiß. Aus den einzelnen Teilen rollt man dünne Platten aus, beſtreicht ſie mit Noſenwaſſer, legt ſie aufeinander, ſticht mit Formen aus. Dieſes ſehr hübſch aus⸗ ſehende Gebäck wird nun im Wärmeofen etwas nachgetrocknet, um die Farbe nicht zu beeinträchtigen. Kleine Semmeln, Brötchen überpinſelt man mit Ei, ſo daß ſie nach leichtem Aeberbacken ſchön Anbill wurde dann anderntags der„Gepfefferte“ reich mit gelb ausſehen. ſeltenes und koftbares Gewürz, daß man gern alle möglichen koſt⸗ Behütet Advents bränze dor Feuersgefahr. ſchmecken, müſſen mehrere Tage in kaltes. öfters gewechſeltes glitzerndem Glas bei uns allgemein Aufnahme; dazu wurden die ganz ſchlicht mit weißen Blüten(geſchnittenen Papierſternen) und Glasbehang. So tritt ſelten die Verſchiedenheit des Geſchmacks Baumſchmuck etwas„Stil“ hineinbringen. Sehr reizvoll ſoll es Volksgenoſſen helfen und das Werk des Führers mitfördern ſpieligen Dinge mit ihm in Vergleich ſetzte und die Redensart Weihnachten naht, das Feſt der Freude und des Lichter ⸗ 5 könnten. 84 ſie ſeien„gepfeffert“. Wir ſprechen ja noch heute von glanzes. Der Vorbereitung zu dieſem Feſt dient ſeit altersher 2„gepfefferten“ Preiſen. So kam dann der Pfefferkuchen zu ſeinem die Adventszeit mit ihren Geheimniſſen und ihrer Vorfreude. Vom Chriſtbaumſchmuck. Namen. N Während dieſer Zeit wird wieder der in vielen. Gegenden unſeres— Wenn wir vom Chriſtbaumſchmuck reden, ſo denken wir zu · Vaterlandes übliche Adventskranz von lieben Händen gewunden. 22 g 0 1 1 55 ächſt an vergoldete Nüſſe, Zapf d die vielarti Sterne, f ſo manches Heim zieren. So ſchön und heimatverbunden dieſe gaben an sd de eds ebase Sede.. Und das klureipan für den elhnachttlocn ſtuben während der Vorweihnachtszeit von jung und alt aus zu⸗ meiſt farbigem Glanzpapier hergeſtellt wurden. Dann erſt— im vergangenen Jahrhundert— fand der Chriſtbaumſchmuck aus Nadelzweige mit Engelshaar umſponnen, zuletzt auch mit Mag- neſium⸗Chriſtbaumkerzen geſchmückt. Der eine liebt es, den Baum weißen Kerzen zu beſtecken; allenfalls legt er noch etwas Watte auf die Zweige, um dem Auge Schneebelag vorzutäuſchen, oder er ſpinnt ein paar Goldfäden wie ſtille, heimliche Chriſtgedanken durchs Nadelgrün. Der andere möchte ein paar funkelnde Nüſſe, Zapfen und rotbäckige Aepfel nicht miſſen. Ein dritter liebt auch eßbaren Schmuck. Ein vierter ſchwärmt für ſchönen, reichen ſo deutlich hervor als im geſchmückten Weihnachtsbaum. Die Ju-; gend liebt beſonders das Bunte, Glitzernde und begeiſtert ſich für alles Eßbare; der geläuterte Geſchmack möchte aber auch in den Die Bereitung von Marzipan iſt durchaus nicht ſchwierig. Sitte iſt, ſo viel Anglück hat ſie aber ſchon angerichtet, wenn fol- gende Richtlinien bei der Anbringung und beim Gebrauch der Zunächſt werden die Mandeln 12 Minuten in heißem Waſſer Adventskränze nicht beachtet wurden. überbrüht, 5 Minuten mit einem zuſammengefalteten Tuch be⸗ deckt, um das Entweichen des Dampfes zu verhindern. Darauf wirft man ſie in eiskaltes Waſſer, worauf ſie ſich ganz leicht aus den Schalen drücken laſſen. Man trocknet ſie zwiſchen ausgebrei⸗ teten Tüchern, dann noch im offenen Wärmeofen, wo ſie aber durchaus nicht gelb werden dürfen. Nun treibt man die Mandeln mindeſtens zweimal, beſſer aber vier- bis fünfmal durch eine Mandelmühle. Durch dieſe Prozedur werden ſie viel kleiner als durch Stoßen im Mörſer. ſammengeſtellt ſind, und die entſprechenden modernen Bacthilfs⸗ mittel, allen voran das Backpulver„Backin“, machen wirklich die befeuchteten Porzellan oder Holzbrett einen glatten Teig, der aber nicht bröckeln darf. Eine Stunde Knetens iſt etwa erforderlich, Das Anbringen des Kranzes und die Verwendung der Lichter muß mit größter Vorſicht erfolgen, da nur allzu oft größere Brände die Folge unſachgemäßen Gebrauches geweſen ſind. Die Adventskränze dürfen nicht ſo befeſtigt werden, daß ſich durch die brennenden Kerzen Gardinen oder andere leicht feuer— fangende Gegenſtände entzünden; man vermeide auch das Auf- hängen der Kränze an Lampen mit leicht brennbaren Lampen ſchirmen oder Gehängen. Die Kerzen müſſen am Kranz ſo be⸗ feſtigt ſein, daß ſie beim Abbrennen keine Zweige oder Bänder des Kranzes in Brand ſetzen können. Es empfiehlt ſich, die brennen; den Lichte beizeiten zu löſchen, um einem Anheil vorzubeugen. Sollte trotz aller Vorſicht doch ein Brand in der Wohnung ent- ſtehen, ſo bewahre man vor allen Dingen die Ruhe. Ein gut ge · zielter Schuß Waſſer oder eine Decke taſch über die Flamme ge⸗ worfen und feſt angepreßt, können die Flammen erſticken, ehe das Feuer größere Ausdehnung angenommen hat. raſcht iſt, die eigentliche Gabe noch darin verborgen zu finden. Da laſſen ſich aus buntem Kreppapier kleine Hunde herſtellen, die 112 wirken, wenn im dunklen Grün der Zweige zwiſchen weißen Ker⸗ Gelingt aber der Verſuch nicht gleich, ſo muß man unverzüg 77 85 . zen nur kleine goldene Glaskugeln hängen. i lich die Feuerwehr rufen. Löſchhilfe iſt koſtenlos. 1— 2 1 1 Sparenmüssen— und Welnnachtstreue 3 ÄT TCT ĩ˙· AAA ö Der 3 Sparen und andererſeits das Verlan 1 7. 2 Weihnachten ſtebt vor der Tur und wir müſſen uns über. 4 5 wang zum Sp 5 n 8 1 255„ 5— a legen, wie wir in dieſem Jahr unſere Lieben mit etwas ganz Be⸗ Geſe r 8 1 e e dae 98 2 5 955 ee 5 1 1 können. 1 5 8 von uns 8 1 „ di en?* N roße Geſchenke machen; um ſo mehr gilt es, aus dem Nichts 15 niſſe in unſerem Vaterlande bis zur Zeit unſerer Großmütter be. 955 bervorzugaubern. Welche—— kann zum Beiſpel ein 5 trachten, ſo finden wir, daß es Generationen gab, die noch viel——— Körbchen mit roten Aepfeln, vergoldeten oder verſilberten Nüſſen ſü b e e ee eee e ee 5 D und Pfefferkuchen mit Tannenzweigen, zwei oder drei Lichtchen, ö Feſte 155 feiern. Was zierte den bürgerlichen Weihnachtstiſch vor A 25 er Gene ein paſſendes Band geſchlungen, hervorrufen. Ode dundert Sehe und Früher was— es, das die Kinder auf 1 Sach 1 2. 1. 50 allen s 1 5 W b i e her. r es, n.* Sachen behängte Weihna rauß. anz einfa erzuſtellen 17 jubeln ließ und den Erwachſenen freudige 9 3 0 8 ſind auch die bunten Käſtchen, in die man Selbſtgebackenes. Mar ⸗ 1 g allem waren es die ſelbſtgefertigten Dinge, die dem Schenken U 1 zipan uſw., für die Freunde und Verwandte in der Ferne füllt. Gefl 1 1 und e 3 5 1 b 1888805 Man nimmt irgendeine alte Pappſchachtel, zeichnet ſich auf den A nd heute? an kauft„irgen 9 wenn man 75 75 Zuviel Marzipan in den Feiertagen! Weihnachtspapier die Maße ab und beklebt dann die Schachtel. 6¹ 9 0 en e 1 70.. 755 10 g die man auch wieder mit einem ſchönen Tannenzweig ſchmückt und 155 ö 1 e zu. Dies 250 wenigſtens ſolle ſich Aue 1 Pfund Mandeln. worunter ſich 10 bis 15 Granmm W in Fa de itet, die G 8 14 die Hausf te nicht aus der Hand laſſen, zum bittere befinden dürfen, rechnet man 1 Pfund Puderzucker. Es N 5 N. 5 ne nee. 5 1 8 frau auch heute nicht au der Han nehmen aſſen, zum. N 5. 5 ſchenke in weihnachtliche Amhüllungen zu packen, die ſo reizend der Feſt nur eigenes Gebäck auf den Tiſch zu bringen. Dies iſt zu⸗ iſt vorteilhaft, den Zucker beim letzten Durchmahlen mit den Man- oder auch humoriſtiſch ausſehen können, d di klei 5 4 0 N We irklichen S 8 je deln zuzugeben, da ſich die Maſſe dann beſſer reibt und miſcht. an 8 0 15 a 0 aß man dieſe N A0 dem einer der beſten Wege zum wirklichen Sparen. nd wie Mi. N 5 ls ei„ die hübſchen Behälter, die mit luſtigen Bändern zugebunden ſind, 7 ö einfach iſt heute die Hausbäckerei! Ausprobierte Rezepte, wie ſie Mit etwas Roſenwaſſer(nicht mehr als ein paar Eßlöffel auf die ſchon faſt für das Geſchenk halten möchte, und dann doppelt über⸗ Lan 3. B. in dem Oetker⸗Rezeptbüchlein„Backen macht Freude“ zu. angegebene Menge) knetet man nun auf dem mit Noſenwaſſer.. ppelt übe 9. b C 1 eine Mundharmonika in ſich bergen, Harlekine flicht man nach Weihnachtsbäckerei zu einem kleinen Feſt für ſich und ſchließen ein e 5 3 5 7 0 1 3* 1 auch Kindergartenart aus zweierlei farbigem Papier, um in ihrem 1 Mißlingen von vornherein aus. Die Auswahl der ſelbſt herzu⸗ Be. ene de de ese e halbe Stunde Rumpf ein Käſtchen mit einem Schmuckſtück, einer Zigarettendoſe N 9 ſtellenden Backwerke iſt dabei ſo groß, daß beſtimmt jede Ge. kneten, ein Verfahren, das die Güte des Teiges ſehr erhöht. —— 5 5. g oder dergleichen, zu verſtecken. In einem Spazierſtock aus grünem 2 ſchmacksrichtung zu ihrem Recht kommt. Vor der Verarbeitung muß der 8 unbedingt 12 bis 14 und weißem Papier mit grüner Schleife findet der Beſchenkte 0 Mögen dieſe Zeilen dazu beitragen, recht viele Hausfrauen Stunden an kalter Stelle ruhen. Jum Formen beſtreut man Brett einen Blei- oder Tintenſtift oder gar den erſehnten Füllfederhalter. 5. wieder zu der einfachen und doch ſo freudeſpendenden Sitte der und Rollholz mit Zucker, rollt den Teig einen halben Zentimeter 9 Jedes Jahr bringt eine neue Auswahl in gemuſtertem Papier, in N Tur: 8 4. l Je, neuen Bändern uſw.; es öffnet ſich ein weites Feld, durch ein⸗ Sparens läßt die Notwendigkeit gewiß nicht als Aebel empfinden Törtchen, Kringel. Man ſchneidet oder radelt ſchmale Teigſtreifen, fache Mittel die Stimmung zu heben. In früheren Jahren 8 und führt ſicher für die Hausfrau ſelbſt und ihre Angehörigen zur die man als Rand mit etwas Noſenwaſſer den Formen aufklebt weihnachtlichen Hausbäckerei zurückzuführen. Dieſer Weg des dick aus und ſchneidet ihn in beliebige Figuren: Herzen, Ringe, 7 I 4 g 1 dot e 1 WN r man ſich oft den Scherz, ein dem Amfange nach ganz kleines Ge. f Vermehrung der Weihnachtsfreude. Die Ränder macht man mit einer kleinen Zange recht kraus und ſchenk in ſo viel Papier einzuhüllen, daß ein Rieſenpaket ent 1 1. bäckt bei ſtarker Obe und ſchwacher Anterhitze, wie für Marzipan ſtand; es iſt alſo nur das Wacherhalten einer alten deutſchen 0 gel erforderlich. Sitte, wenn wir durch die Amhüllung dem Geſchenk, je nachdem, l Uh f Kartoffeln. einen heite 2 35 8 Ve 5 b 8 Bewelst der elt, uus Uolr lle Hot bezwingen! Man formt ſie aus ungefärbter Maſſe, ſticht mit ſpitzen Hölz⸗ r er e 5 N 0 85 chen Augen hinein, rollt ſie in Zimt oder Katao, terbt fi läßt ſich oft der ganze Menſch erkennen! Wie es Menſchen gibt,. Spendet für das Winterhilfswerk chen Augen hinein, rollt ſie in Zimt oder Kakao, kerbt ſie auf ch j f 5 N f t f deren Pakete niemals anders als„beſchädigt“ ankommen, ſo gibt un einer Seite mit dem Meſſer etwas ein und biegt ſie auf, ſo daß es andere, deren Sinn aus der ſorgſamen Art ſpricht, wie ſie N ſie wie geplatzt erſcheinen. jeder, auch der kleinſten Gabe, Wert zu verleihen wiſſen. Oleses al dan in keine Familie dlce Mellinaclitspꝛeucle gelilen- Bekanntmachung Wir haben 20 Loſe a 50 Stück Kiefern- Wellen abzugeben, welche Stangenreiſig in den Wingertsbückeln lagern. Die Abgabe wird ausgeloſt und erfolgt zum Selbſtkoſten⸗ preis von 6.— RM. pro 19 Wellen. ſich am Samstag, den 15. Dezember 1 gens 9 Uhr, im Stic ag melden. Viernheim, den 13. Dezember 1934. Bürgermeiſterei Viernhei Bechtel Intereſſenten wollen 934, mor⸗ m Central-Flim-Palast Achtung! Nur heute Freitag 2 Ken Maynard in ſeinem gewaltigſten Wild-Weſt⸗Tonfilm Schüſſe aus dem Hinterhalt Heute Freitag, den 14. De⸗ zember ds. Is., abends 8 Uhr findet in der Schillerſchule eine Mitglieder versammlung ſtatt. Hierzu haben Aktive, Muſik⸗ u. Spiel⸗ leute reſtlos zu erſcheinen. Wer unentſchuldigt fehlt, wird paſſiv geſchrieben. Beginn punkt 8 Uhr. Das Kommando ereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz. Die Singſtunde für Frauenchor fällt heute abend aus. Morgen Sämstag abend punkt 8.30 Uhr Geſamt⸗ ſingſtunde, pünktliches Erſcheinen aller erwartet Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 16. Dezember Wanderung nach Hohenſachſen. Treffpunkt 1 Uhr Heddesheimerweg. Der Wanderwart. Geflügelzuchtverein Viernheim. Freitag Abend 8.30 Uhr Mitgliederverſammlung im Gaſthof zum Stern. Da dieſes die letzte Zu⸗ ſammenkunft vor der Ausſtellung und noch Wichtiges zu beſprechen iſt, erwarte ich von den Mitgliedern, daß ſie vollzählig und pünkt⸗ lich zur Stelle ſind. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Männerriege: Die älteren Mitglieder werden gebeten, ſich heute Freitag abend 8 Uhr in der Sport⸗ halle zwecks wichtiger Beſprechung einzufinden. Der Turnwart. Dietabend. Sämtliche aktiven Mitglieder haben ſich heute Freitag abend 8.30 Uhr in der Sporthalle einzufinden. Der Dietwart. Turnverein v. 1893 e. V. Sonntag Ver⸗ bandsſpiele auf dem Stadion: Fußball: 7 gegen Lützelſachſen; 2. M. 9 Uhr, M. 10,30 Uhr.— Handball: nachm. 1 edel. Mannheim. Jug. 12,45 Uhr, 2. M. 1.45 Uhr, 1. M. 3 Uhr. Alle Sportfreunde ſind zu dieſen Spielen eingeladen. Heute Abend Spielerverſammlung der Hand⸗ und Fußballer in der Sporthalle. Die Leitung. E ͤ( AA Nicht nachlassen in dér zielbewußten Reklame sei der Grundsatz eines jeden Ge- schäftsmannes, der Sslnen Umsatz vergrüßern will. CPPPPFPPPPPPPPFPPPPPVVVVVVVVVVTVVPVPVPUVUVVVVV Büffet mit Innenein⸗ richtung, Tiſch, 2 Stühle, 1 Hocker ab 110.— mit 2 2 Schränken ab Schlaf⸗ zimmer 1 komplett 1Ztürig ab Speiſe⸗ zimmer Eiche m. 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Manchmal ſind es richtige Till-Eulenſpiegel-Streiche, über die dann ganz Wien lacht, manchmal unterlaufen ihm aber auch ſchlimme Geſchmackloſigkeiten wie vorgetäuſchte Selbſtmorde, Vorbereitungen zu Verbrechen und anderes mehr. Zu dieſer letzteren Kategorie gehört ein Gaſtſpiel in Berlin, das Winkler vor wenigen Wochen gab. In Begleitung ſeines„Kammer- dieners“ Joſeph Bayer, der früher im Dienſt des Erzherzogs Franz Ferdinand geſtanden hat, erſchien er mit zahlreichen Koffern im Hotel„Fürſtenhof“, beſtellte mehrere Luxuszimmer und verließ nach kurzer Zeit wieder das Hotel. In die Liſte hatte er ſich eingetragen als Dr. Jaroſlawev. Zumpferl, Gutsbeſitzer und Großinduſtrieller aus Prag, Budapeſt, Czaſlau und Leitomiſchl. Am nächſten Tage kam ein Geldbriefträger mit 10 Mark, und außerdem meldete ſich ein Juwelier mit einer Muſterauswahl. Die Zimmer wurden geöffnet, man fand aber nur eine leere Flaſche Rüdesheimer mit zwei Gläſern, eine Flaſche mit einem Totenkopf, einen Lederkoffer, in dem ſich ein Beil, ein Hammer und ein Stück Wäſcheleine befand, während die übrigen Gepäckſtücke ausgerechnet mit Kartoffeln angefüllt waren. Die Berliner Polizei vermutete zunächſt einen geplan⸗ ten Raubüberfall auf den Geldbriefträger. Als ſie aber erfuhr, daß ſich hinter dem Herrn v. Zumpferl niemand anderes ver— barg als der bekannte Ernſt Winkler, verſtändigte ſie die Wiener Polizei von dem Tatbeſtand und teilte gleichzeitig mit, daß Winkler ſeine Hotelrechnung nicht bezahlt habe. Auch hatte ſich inzwiſchen herausgeſtellt, daß er unter dem Namen eines Freiherrn von Lüdenſtein Verträge für eine Film⸗ geſellſchaft ausgeſtellt hatte, die gar nicht exiſtiert. Bei ſeiner Ankunft in Wien wurde Winkler verhaftet. Wie immer gab er ſeine Streiche ohne weiteres zu. Zur Erläuterung fügte er hinzu, daß er einen Doppelſelbſtmord habe vortäuſchen wollen, damit im Falle ſeines Verſchwindens wieder in den Zeitungen von ihm die Rede ſei. Die Hotelrechnung werde er ſelbſtverſtändlch zahlen. Eine Betrugsabſicht habe ihm fern⸗ gelegen. Das Wiener Gericht vertagte darauf die Verhandlung und ſetzte ihn ſolange auf freien Fuß, bis weitere Erhebungen in Berlin durchgeführt ſeien. Die Mahnung des Richters, keine neuen Streiche mehr auszuführen, beantwortete Winkler auf ſeine Weiſe mit einem Brief an die Regierung, indem er ſich darüber beſchwerte, daß er nicht in die Liſte der in den Staats- rat berufenen Perſonen aufgenommen worden ſei. Für 40 000 Mark Goldfedern geſtohlen DNB. Hamburg, 13. Dez. In der Nacht drangen Diebe in eine Hamburger Gold— leder fabrik ein und entwendeten aus zwei Geldſchränken ſertige und unfertige Goldfedern im Geſamtwerte von etwa 10 000 RM. Die Täter ſind mit ihrer Beute entkommen. Eine Frau zum Tode verurteilt Sühne für einen Galtenmord. Gießen. Das Oberheſſiſche Schwurgericht verurkeilte die 41 Jahre alte Ehefrau Karoline Ortwein aus Kdcaulſtoß (Kreis Scholten) wegen Mordes an ihrem 20 Jahre älteren Ehemann Otto Ortwein zum Tode. Die Angeklagte, Mutter von acht Kindern, hatte ſich nach mehreren Jahren eines glücklichen Ehelebens mit einem andern Manne eingelaſſen, wodurch das Eheleben zerrüttet wurde. Es kam wegen des Lebenswandels der Frau häufig zu Streitigkeiten zwiſchen den Eheleuten, und ſchließlich faßte die Frau den Entſchluß, ihren Mann aus dem Wege zu ſchaffen. Anfang Juli dieſes Jahres, während der Mann krank im Bett lag, gab ſie ihm zuerſt Salzſäure ein. Als dadurch ihr Vorhaben nicht erreicht wurde, ſchlug ſie dem Mann einige Tage ſpäter mit einem Hammer mehrmals heftig auf den Kopf und flößte ihm wiederum Salzſäure ein. Als auch das nicht half, drückte ſie ihm ſchließlich die Kehle zu, ſo daß der Tod eintrat. In der Verhandlung, in der ſie einen völlig zuſammengebrochenen Eindruck machte, legte die Angeklagte ein Geſtändnis ab. Nach der Vernehmung von etwa 20 Zeugen beantragte der Staatsanwalt gegen die Angeklagte wegen Mordes die Todesſtrafe, während der Verteidiger Tötung im Affekt und entſprechende Beſtrafung vertrat. Auch die„Kaiſerin der Galapagos⸗Inſeln“ tot DNB. Newyork, 13. Dez. Wie aus Guayaquil gemeldet wird, beſagen Berichte von den Galapagos ⸗Inſeln, daß auch die Baronin Wag⸗ ner, die ſog.„Kaiſerin der Galapagos-Inſeln“ und ihr Be⸗ gleiter Philippſon auf der Reiſe von der Charles⸗Inſel nach einer anderen Inſel umgekommen ſind. Sie ſollen ver— hungert ſein. Damit wäre die Zahl der Toten auf der Inſel⸗ gruppe auf fünf geſtiegen. Aus San Diego(Kalifornien) wird gemeldet, daß der von den Galapagos⸗Inſeln zurückgekehrte Kapitän des Fiſchdampfers „Santa Amaro“ mitteilte, zwiſchen Philippſon und Lo⸗ renz hätten wilde Kämpfe um die Baronin Wagner ſtattge⸗ funden, die ſie zu dieſen Kämpfen angefeuert habe. Lorenz habe wiederholt den Wunſch geäußert, die Galapagos⸗Inſeln zu ver⸗ laſſen. Die Baronin Wagner und Philippſon ſeien im Mai von der Charles⸗Inſel abgefahren. Seitdem habe man nichts mehr von ihnen gehört. 12 Tage ohne Nahrung auf einer Felſeninſel Ein gefährlicher Ausflug von zwei Deutſchen. DNB. Liſſabon, 13. Dez. Zwei Deutſche hatten vor 12 Tagen der an der Weſtküſte Portugals liegenden kleinen Inſel Berlengas, die infolge zahlreicher Klippen ſchwer zugänglich iſt, einen Beſuch abge⸗ ſtattet. Plötzlich einſetzender Sturm verhinderte ihre Rückkehr. Da Lebensmittel fehlten, geſtaltete ſich die Lage der beiden Deutſchen immer ſchwieriger, die fortgeſetzt Notſignale gaben. Erſt am geſtrigen Mittwoch gelang es, den unfreiwilligen Ge⸗ fangenen der Felſeninſel Hilfe zu bringen und ſie nach dem Feſtland zurückzuſchaffen. Ihr Zuſtand iſt trotz der langen Hungerszeit befriedigend. Eingehen der„Deutſchen Zeitung“ DNB. Berlin, 13. Dez. Verlag und Schriftleitung der„Deutſchen Zeitung“, Ber- lin, teilen in der heutigen Nummer des Blattes ihren Leſern auf Grund eines Beſchluſſes des Aufſichtsrates mit, daß die „Deutſche Zeitung“ am 31. Dezember dieſes Jahres mit Ab- ſchluß des 39. Jahrganges ihr Erſcheinen einſtellt. Eine mutige Frau Verwegener Raubüberfall bei Bielefeld. Bielefeld, 14. Dez. In der Nacht wurde in Brackwede ein verwegener Raubüberfall verübt. Vor dem Rundfunk⸗ geſchäft Henning hielt eine Limouſine, aus der ein In⸗ ſaſſe ſprang und die Fenſterſcheibe einſchlug. Er kletterte durch die Oeffnung in den Laden, aus dem er Rundfunk⸗ geräte im Werte von etwa 2000 Mark ſeinen draußen⸗ ſtehenden Komplizen herausreichte. Durch das Klirren der Fenſterſcheibe erwachte das über dem Laden wohnende Ehepaar, das das Licht einſchaltete. Die Verbrecher riefen hinauf:„Licht aus oder es wird geſchoſſen!“ In demſelben Augenblick krachten auch ſchon mehrere Schüſſe. Das Ehepaar ſtürzte in den Laden, in dem ſich ein Handgemenge entwickelte. Die Frau erhielt mehrere Fauſtſchläge ins Geſicht und wurde niedergeſtoßen. Der Mann konnte einen Räuber feſthalten, er mußte ihn aber, da er von einem anderen mit der Waffe bedroht wurde, wieder loslaſſen. Frau Henning, die ſich inzwiſchen erholt hatte, lief auf die Straße und ſtellte ſich vor den Wa⸗ gen, um die Flucht der Verbrecher zu vereiteln. Ohne Rückſicht auf die Frau fuhren die Räuber davon. Frau Henning konnte ſich an der Stoßſtange feſthal⸗ ten. Sie wurde etwa 150 Meter mitgeſchleift. Dann hielt plötzlich der Wagen, und einer der Infſaſſen ſchlug auf die mutige Frau ſolange ein, bis ſie losließ. In raſender Fahrt verſchwand der Wagen in Richtung Bielefeld. Frau Hen⸗ ning glaubt die Nummer 1 156 350 oder 156 350 erkannt zu haben. Weinheim.(Gründung einer Weinheimer Bürgerwehr.) In Anweſenheit des Oberbürgermeiſters wurde nunmehr vom Verein Alt⸗Weinheim eine Weinheimer Bürgerwehr ins Leben gerufen. Ihr ſoll die Wahrung der Alt⸗Weinheimer Tradition und die Belebung des Fremden⸗ verkehrs obliegen. Waldenhauſen.(Jugendlicher Lebensret⸗ ter.) Dem 13 Jahre alten Volksſchüler Johann Chriſtoph Friedrich Wolz von hier, der am 19. Auguſt 1934 den 16 Jahre alten Adolf Betzel aus Waldenhauſen durch ent⸗ ſchloſſenes und mutiges Handeln vom Tode des Ertrinken; in der Tauber gerettet hat, wurde durch den Landeskom⸗ miſſär für die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach eine öffentliche Belobigung ausgeſprochen. * Miniſterpräſident Göring vor den Diplomaten. Auf dem diplomatiſchen Empfang des Außenpolitiſchen Amtes der NSDAP. ſprach Miniſterpräſident Göring über „Die Ueberwindung des Kommunismus in Deutſchland“. Unter den zahlreich erſchienenen Ehrengäſten bemerkte man eine große Anzahl ausländiſcher Diplomaten und Preſſe⸗ vertreter. e N. K N eee W 8 Nec 1 Wintermantel Anzüge, bee undd rassige, wuchtige peletot- und Gesellschaft, auch für den Sport, Ulstetform dus feinwollenen eleganter Sitz und tsdellose Cheviot- und velourstoffen Vererbeitung. 25. 35. 45. 55.„eher Nraletiochie geocleulee. Sport- Stutzer, Hausjacken, Hausröche Merren- Artikel in reicher Auswahl in den bekannt guten und bilſigen Simon-Quglitäͤten naben-Kieidung: Anzüge, Häntel, pullover, Strick- u. Treiningssnzüge Alles von R Breitestraße Der Fachmann für Herren- u. Knaben- Kleidung zonntag von 1 bis 7 Uhr geöffnet! Wo zwei eſſen werden auch drei ſatt! Spende am Sonntag zum Eintopfgericht! Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 13. Dezember. Amt⸗ lich notierten: Weizen W 15 20.55, W'l 16 20.75, W 17 21.05; Roggen R 15 16.75, R 16 17.05, R 13 16.35; Brau⸗ gerſte, inl. 19.50 bis 21.50; Winter⸗ und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50; Futtergerſte G 7 15.75, G 8 16.05, G 9 16.25, G 11 16.55; Hafer H 11 15.75, H 14 16.25, H 17 16.55; Raps, inl. ab Station 31; Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.53, Rog⸗ genkleie mit Sack R 16 10.20(beides Mühlenfeſtpreiſe); Weizenfuttermehl 12.75; Weizennachmehl 16.50, Vollkleie 50 Pfennig höher; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.30; Sojaſchrot 13; Rapskuchen, ausl. 11.90, inl. 11.40; Palm⸗ kuchen 13.30; Kokoskuchen 15.20; Leinkuchen 15.20; Bier⸗ treber mit Sack 17; Malzkeime 16; Trockenſchnitzel, loſe 8.40; Rohmelaſſe, loſe 5.76; Steffenſchnitzel 10; Rauhfutter: Wie⸗ ſenheu, loſes 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11; Stroh, drahtgepreßt(Roggen und Weizen) 4.50, dto.(Hafer und Gerſte) 4.50, Stroh, gebündelt(Roggen und Weizen) 4, dto.(Hafer und Gerſte) 4; Weizenmehl: Feſtpreisgebiet 17, Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, Feſtpreisgebiet 15(Bau⸗ land und Seekreis) 27.50; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16, Type 997 24.60, Feſtpreisgebiet 15, Type 997 aus Inlands⸗ weizen 24, Feſtpreisgebiet 13, Type 997 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß An⸗ ordnungen der W.; Weizenmehl mit einer Beimiſchung von Ehrenſold für Ludwig Wüllner. Reichsminiſter Ruſt hat auf Vorſchlag de, Preußiſchen Aka— demie der Künſte Dr. Ludwig Wüf einen ſtaatlichen Jahren bewill 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilo⸗ gramm, dto. von 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilogramm; Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfennig, Futtergerſte und Hafer plus 60 Pfennig, Mühlennachprodukte plus 30 Pfennig, ölhaltige Fut⸗ termittel plus 40 Pfennig(von Erdnußkuchen bis Kokos⸗ kuchen), zuckerhaltige Futtermittel, ausgenommen Malzkeime, plus 30 Pfennig. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 13. Dezember. Zu⸗ fuhr: 29 Kälber, 10 Schafe, 1 Schwein, 1 Ziege, 270 Ferkel, 441 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 12, über ſechs Wochen 16 bis 24, Läufer 25 bis 29 Mark.— Markt⸗ verlauf: ſchleppend. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 13. Dezember. Zu⸗ fuhr: 18 Rinder, darunter 15 Ochſen, 1 Bulle, 1 Kuh, 1 Färſe. Zum Schlachthof direkt: 3 Bullen, 19 Kühe, 1123 Kälber, 254 Schafe, 390 Schweine. Ueberſtand: 5 Schafe. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber a) 45 bis 52, 36 bis 44, 31 bis 35, 24 bis 30; Ham⸗ mel bz) 35 bis 36, 32 bis 34, 27 bis 31, Schafe e) 29 bis 31, 26 bis 28, 15 bis 25; Schweine a)—, b) 50 bis 53, 48 bis 52, 45 bis 50.— Marktverlauf: Kälber mäßig, rege, ausverkauft; Hammel und Schafe mittelmäßig, Schafe ge⸗ Ehrenſold von jährlich 2000 RM a Dauer von fünf ringer Ueberſtand; Schweine ruhig, ausverkauft. 0 — 2 S 98 — n f auf de Die& meter Ozean mann ſich di komm hatte cn ein E Anhä dau! dem iſt, m. ebenſe werde den ſicht! gut h Auwa Tiere. und t und l f Scha ins zu 9 Gala über Haut haup bis; mehr mit b auf E Mänm ſuchts Kapit, die N Reiſe Trage Zwili Eilan dort Men ſchaft, er iſt aller we pflege läuten in eit gerich über bayer Das ſtarker 9 Streit teiligt Meinl die B. Rumä ein gr engliſ reichen pagank lichen ind al tierma⸗ viſlit wieder linder s Eta Sarge Schatz als in ligen leßte endet; 2 eigentl em unh dez