e Ler⸗ Jhte N aus lts die ſthaus N, Jahr igen Miihe Dieb⸗ Fulda Hotel ſptach Naht n der 8 ſih chen⸗ dus⸗ burt n zer⸗ brand erufs⸗ te die dürfte nerken emacht feier nächſt big ſeſſel dür unlel⸗ leinen eine 1 und f fir diel les „ als beit che nerd falls — ͤ———— — 8 8.— 8 55— — N r Amiliches Verkündigungsblatt der Bürgermeiſterei und auderer Behörden Vereins- und Geſchäflsanzeiger Erſcheinungsweiſe: Täglich außer Sonn⸗ und Feiertage. Beilagen: Wöchentlich„Der Feuerreiter“. Bezugspreis: Durch die Träger ins Haus gebracht monatlich 1,20 Mk. zuzügl. 20 Pfg. Trägerlohn; durch die Poſt bezogen monatlich 150 Mk. ausſchließlich Zuſtellungsgebühr. Einzelnummern 5 Pfg.; Samstags 10 Pfg. Inſeratenpreis: Die 12geſpaltene Millimeterzeile oder deren Raum 3 Pfennig D. A. Nov. 34:1292 Reklamezeile 15 Pfg. die 90 Millimeter breite Millimeterzeile. Auf Mengenabſchlüſſe wird Nachlaß gewährt. Für telefoniſch aufgegebene Inſerate keine Gewähr. Anzeigen⸗ leiter: Friedr. Martin, Viernheim. Anzeigenannahme durch alle Annoncen⸗Expeditionen. Hauptſchriftleiter: Friedr Martin, Viernheim. Druck u. Verlag: Friedr. Martin, Viernheim Geſchäftsſtelle: Bismarckſtr. 13, Tel. 153, Poſtſcheckk.: Ludwigshafen 15101 Nr. 292 Fnalache Etliarung zum Suntbrüder Zwihenfal Frage⸗ und Antwortſpiel zwiſchen Simon und Lansbury Es beſteht kein Grund zu politiſchen Verwicklungen DNB London, 17. Dez. Im Anterhaus ſtellte der Führer der Arbeiteroppoſition, Lansbury, nach Schluß der Fragezeit an den Staatsſekretär des Aeußern die Frage, ob er eine Erklärung„über den kürz— lichen Bruch des Friedens im Saargebiet, an dem ein britiſches Mitglied der Polizeiſtreitkraft beteiligt war“, abzugeben habe. Simon erwiderte:„Die Saarpolizeiſtreitkraft ſteht unter der alleinigen Befugnis der Saar-Regierungskommiſſion, auf der weiterhin die Hauptverantwortung für die Aufrechterhaltung von Geſetz und Ordnung im Gebiet ruht. Die britiſche Regierung hat natürlich keine Verantwortung für die Anwerbung oder die Auswahl von Mitgliedern dieſer Truppe. Ich erfahre, daß die Anwerbung im Ausland für dieſe Polizeiſtreitkraft jetzt auf— gehört hat, weil es jetzt eine internationale Streitkraft gibt, die keine Verbindung mit der Saarpolizei hat, die aber zur Ver— fügung der Regierungskommiſſion für den Zweck der Aufrecht— erhaltung der Ordnung im Falle des Bedarfs geſtellt iſt. Ich be— dauere zu erfahren, daß ſich in der Samstagnacht ein Zwiſchen— fall in den Straßen von Saarbrücken ereignete, der daraus ent— ſtand, daß ein Kraftwagen, der von einem Offizier der Saar- polizei geführt wurde, auf den Bürgerſteig fuhr mit dem Ergeb- nis, daß jemand aus dem Publikum verletzt wurde. Das veran- laßte die Anſammlung einer Menge, die eine drohende Haltung gegenüber dem Inſaſſen des Kraftwagens einnahm. Es kam zu einer Schlägerei, und ein oder zwei Revolverſchüſſe wurden abgefeuert. Die Menge ſetzte dem Offizier zu. Die Regierungs- kommiſſion hat beſondere Anordnungen für eine raſche und gründliche Anterſuchung erlaſſen und der in Betracht kommende Polizeibeamte iſt bis zur Klärung der Angelegenheit ſuspendiert worden. Da die Frage weiterhin„sub judice“ iſt, kann ich natürlich keine weitere Erklärung abgeben und nur ſagen, daß ein derartiger Zwiſchenfall zu dieſer Zeit äußerſt un— glücklich iſt. Es beſteht kein Grund, irgendwelche politiſchen Ver⸗ wicklungen zu erwarten. Ich habe es bereits klargemacht, daß weder die internationale Streitkraft, noch das britiſche Kontingent auch nur die geringſte Verbindung mit dieſer Angelegenheit haben.“ Lansbury fragte hierauf weiter, ob angeſichts der Tat⸗ ſache, daß die Verletzung oder der Tod eines britiſchen Anter⸗ tanen, der in dieſer aus verſchiedenen Völkern zuſammengeſetzten Polizeiſtreitkraft eingereiht iſt, eine Frage von gewiſſer Bedeu— tung zum mindeſten für die Regierung ſein würde, es nicht fairer wäre, wenn die internationale Polizeiſtreitkraft unter dieſelbe Rechtſprechung gebracht werde, wie die Truppenabteilung, die nach dem Saargebiet auf Erſuchen der Regierungskommiſſion geſandt worden ſei, daß dann an Stelle von zwei internationalen Streitkräften nur eine unter Kontrolle einer Rechtſprechung ſtehe. Simon erwiderte: Ich muß darauf hinweiſen, daß die Zuſammenſetzung der Saarpolizeiſtreitkräfte nicht eine Frage iſt, von der die britiſche Regierung oder irgendeine andere Regie⸗ rung unmittelbar betroffen wird. Es iſt eine Streitkraft, die von der Saar-Regierungskommiſſion zu einer Zeit angeworben wurde, wo dieſe nicht wußte, daß ſie die Hilfe erhalten würde, die ihr jetzt durch die internationale Streitkraft zur Verfügung ſteht. Ich glaube nicht, daß es uns obliegt, die von Lansbury aufgeworfene Angelegenheit zu entſcheiden, und ich glaube, daß wir dieſe Frage mit einigem Vertrauen den Händen des regieren— den Kommiſſars zur fairen und vorſichtigen Behandlung anver— traut laſſen können. Lansbury fragte hierauf, ob dem Staatsſekretär des Aeußern bekannt ſei, daß in der Oeffentlichkeit einige Verwir— rung darüber herrſche, daß der Zwiſchenfall ſich gleich nach der Abfahrt dieſer Truppen nach dem Saargebiet ereignet habe, und ob er es ganz klar herausſtellen werde, daß die in Betracht kommenden Perſonen nicht das geringſte mit dem britiſchen Kontingent zu tun hätten. Simon erwiderte: Ich glaube, daß ich es bereits gemacht habe, daß weder die internationale Streitkraft, noch das britiſche Kontingent irgendwelche Verbindung mit der Ange— legenheit haben. Lansbury bemerkte hierauf: Ich möchte unterſtreichen, daß die britiſchen Antertanen in der Saarpolizeiſtreitkraft für dieſe Polizeiſtreitkraft mit Kenntnis oder mindeſtens Zuſtim⸗ mung der britiſchen Regierung angeworben worden ſind. Ich wiederhole daher, daß es zum Vorteil aller in Betracht kommen⸗ den Stellen ſein würde, wenn die Polizei oder die Soldaten, die im Saargebiet Dienſt tun, unter dem Befehl des Kom- miſſärs ſtänden, ebenſo wie die Polizei der Kontrolle des Innenminiſters unterſtellt iſt. Simon antwortete: Ich möchte es völlig klarmachen, daß die Zahl und die Einreihung der Leute, die jetzt in der Saar— polizei Streitkräfte ſtellen, nicht eine Frage war, mit der die britiſche Regierung oder irgendeine andere Regierung irgend etwas zu tun haben. Die internationale Streitmacht handelt un⸗ mittelbar für den Völkerbund, und ich glaube, wir können dieſe Angelegenheit ruhig in den Händen des Kommiſſars laſſen. Das nationalliberale Mitglied Mabane lenkte die Auf⸗ merkſamkeit des Außenminiſters auf die Tatſache, daß ein eng⸗ liſches Blatt die Berichte über den Saarvorfall unter der Leber⸗ ſchrift veröffentlicht hat„Engländer im Saargebiet angegriffen“ und fragte Simon, ob er bei der Preſſe da⸗ hin wirken könne, daß ſie bei der Berichterſtattung über dieſe Angelegenheit die größtmögliche Sorgfalt anwende. Simon antwortete, ich bedauere es ſehr, denn es war keine zutreffende Schilderung. Soweit ich ſehen kann, ſtand ſie in unmittelbarem Gegenſatz zur vorhandenen Information. Mütterehrung in Italien Der italieniſche Nationalfeiertag„Mutter und Kind“ am 24. Dezember (Eigener Bericht aus Mailand.) Wie an den beiden letzten Weihnachten wird das faſchiſtiſche Regime auch 1934 den Tag des 24. Dezember als Nationalfeier⸗ tag zu Ehren von Mutter und Kind begehen. In allen Orten des Königreiches, auch in den kleinſten, werden die Behörden und die örtlichen Sektionen des großen Nationalwerkes„Mutter und Kind“ dem„Popolo d'ztalia zu⸗ folge„die ſüßeſte und heiligſte Geſtalt des Lebens: die Mutter“ in ſchlichten, aber originellen Zeremonien ehren. Möglichſt die ganze Bevölkerung ſoll an dieſen Feiern teil⸗ nehmen, während deren die Prämien für„wahrhaften Familienſinn“ verteilt werden und die Familie als die„fundamentale Ein⸗ richtung des Staates“ geſchildert wird. Die Prämien erſtrecken ſich nicht nur auf die kinderreichen Mütter, ſondern auch auf Mütter mit Verdienſten auf dem Gebiete der Hygiene des Kin⸗ des und Heiratsprämien. Im Vorjahre ſind 30 000 Prämien im Werte von 8 Millionen Lire zur Verteilung gelangt, ohne die Geſchenke an Kinderwäſche aller Art. Dieſes Jahr werden größere Summen ausgeſchüttet. Die mit Prämien bedachten Mütter erhalten je 500 Lire in bar neben anderen Geſchenken in Gegenſtänden. Die Mütter, die ſich durch hygieniſche Auf— zucht ihrer Kinder auszeichnen, erhalten je 100 Lire. In der Regel wird die Prämie von 500 Lire an Mütter mit mindeſtens 5 Kindern abgegeben, wenn dieſe Kinder noch nicht das 10. Le- bensjahr erreicht haben. Mütter mit weniger Kindern, aber in relativ kurzer Ehedauer erhalten abgeſtuft etwas geringere Prä⸗ mien. Oberflächliche Schätzungen rechnen mit 11 bis 12 Millionen Lire, die an die kinderreichen Mütter zur Verteilung gelangen. In Rom werden ſich ſchon am 18. Dezember(um die Mütter an Weihnachten nicht aus der Familie zu entfernen) die kinderreichſten Mütter aus allen 93 italieniſchen Provinzen ver⸗ ſammeln, um beſonders geehrt zu werden. Während im ver— gangenen Jahre die Mütter gewählt wurden, die ohne Rückſicht auf das Alter ihrer Kinder die größte Nachkommenſchaft haben, ſind es 1934 die Mütter, die nach Kriegsende, ab 1919, gehei⸗ ratet haben, und die größte Kinderzahl aufweiſen. Es handelt ſich diesmal alſo um die jüngeren Mütter, von denen noch weiterer Nachwuchs, trotz des Ernſtes der wirt— ſchaftlichen Lage, erwartet werden kann. Die kinderreichſte Mut⸗ ter von ganz Italien in dieſer Kategorie iſt eine Frau Bra⸗ ſiliani in Padua, die 1920 geheiratet hat. In 14 Jahren Ehe hat ſie 12 Kindern das Leben geſchenkt, davon 9 Knaben, die alle geſund und munter ſind. Andere Frauen, die 1919 ge⸗ heiratet haben, beſitzen 11 Kinder aus der Nachkriegszeit. Die kinderreichen Mütter werden während ihrer Romfahrt und ihres Aufenthaltes von Patroneſſen betraut werden. Muſſolini wird ſie empfangen und eine Anſprache an ſie halten. Auch der Pa pſt hat den Wunſch geäußert, dieſe 93 Mütter zu empfan⸗ gen und ihnen eine Ehrung zuteil werden zu laſſen. Biſchof Waitz zum Erzbiſchof von Salzburg ernannt DNB Rom, 17. Dez. Papſt Pius XI. hat den bisherigen Titularbiſchof und apo⸗ ſtoliſchen Adminiſtrator von Innsbruck, Waitz, zum Erzbiſchof von Salzburg ernannt. 10. Jahrgang Verſtärkte Aktivität der engliſchen Politik L. N. Es ſind zwei Hauptgründe, die in den letzten Tagen die engliſche Politik zu verſtärkter Aktivität geführt haben, mit dem Ergebnis, daß die internationale Atmoſphäre zuſehends entſpannt und verbeſſert wurde. Der eine Haupt⸗ grund liegt in Paris und heißt: Laval. Dieſer franzöſiſche Staatsmann kommt dem engliſchen Naturell als Gegenſpieler ſehr zu ſtatten, da er nicht in Dogmen und Prinzipien denkt, ſondern ſich elaſtiſch den neuen Situationen anpaßt und dazu noch mit einigen Tropfen europäiſchen Denkens aus der Zeit Briands geſalbt iſt. Laval hat eine gute engliſche Preſſe. Der zweite Hauptgrund liegt in London. Hier ver⸗ ſteift ſich die Haltung der Japaner bei den Flottenbeſpre— chungen von Tag zu Tag, ſo daß es eigentlich nur eine Form— ſache iſt, wenn vor wenigen Tagen Macdonald dem amerika— niſchen Delegierten Davis erklärte, daß England unter allen Amſtänden an einer Fortſetzung der Beſprechungen feſthalte, bis man ſich wenigſtens auf ein Programm und den Zeitpunkt wie auch den Ort geeinigt habe. Die Japaner bleiben bei ihren Forderungen der Parität ſtehen— währenddeſſen reift auf der anderen Seite aus vielen Anterhaltungen ein weitreichendes angelſächſiſches Einvernehmen. Wenn in den engliſchen Blättern unter der Meldung, daß Japan in Kürze den Waſhingtoner Vertrag von 1921 kündigen werde, zu leſen ſteht, daß Sir John Simon, Norman Davis und Admiral Standley— der amerikaniſche Marineſachverſtändige— zuſammen Golf ſpielten, ſo denkt ſich jeder: Zieht Japan ſich eben vom Spiel zurück, dann finden die anderen ſchon Gelegenheit, beim Golf auch das Spiel der hohen Politik fortzuſetzen. Daß England aber ohne zu viele Sorgen ſich ſeinen großen weltpolitiſchen Aufgaben zuwenden kann, bedarf es der Erledigung ſeiner europäiſchen Sor⸗ gen, wenigſtens in den erſten Anſätzen. Die Einſchaltung Lavals ermöglichte es dem Foreign Office, die Bereinigung der europäiſchen Verhältniſſe kräftiger in die Hand zu nehmen, als das ſeit Jahren der Fall war. Sehr deutlich wird dabei auch die Richtung angezeigt, in der London, Paris und Rom in Zukunft gemeinſam zu operieren gedenken: über Genf, über den Völkerbund. Man ſieht alſo ein, daß man in Europa nicht weiter kommt, wenn man Genf immer nur dazu ausnutzt, um die Beſiegten und Anter— legenen des Weltkrieges aufs neue zu demütigen. Die letzten Handlungen in Genf haben das Anſehen des Völkerbundes in England und Frankreich vor allem beträchtlich gehoben und es wird ja allgemein auch feſtgeſtellt, daß die internationale Er— ledigung der Saarfrage wie auch des ungariſch⸗ jugoſlawiſchen Konfliktes dem Völkerbund nicht als Selbſtmord und Selbſtaufgabe angeſchlagen werden kann. Arbeitet England in dieſer Richtung nach Weihnachten zielbewußt weiter, dann muß es auf das deutſche Problem ſtoßen, wie es aber bisher in Genf noch nicht erkannt wurde. Bringt aber London und mit ihm das verjüngte Paris auch den Mut auf, allen Fragen, die nach der Saarabſtimmung ſich von ſelbſt ſtellen, mit der nämlichen Friſche und Anbeſchwertheit entgegen⸗ zutreten und ſie poſitiv zu löſen, dann erſt lockert ſich endgültig das europäiſche Anbehagen, das von Genf ausging, ſeit dort Deutſchland die Gleichberechtigung verweigert wurde. England iſt nicht wenig ſtolz auf die Erfolge, welche ſein junger Anterſtaatsſekretär Eden auf den Weihnachtstiſch legt. Zu dieſen außenpolitiſchen Erleichterungen und Erfolgen der Regierung— mit denen ſie vor allem auch jetzt eine willkom— mene Waffe gegen die Anklagen der Labour-Party in den Nachwahlen hat— kommen noch weitere der Innenpolitik, beſſer: der Empirepolitik. Da iſt das große Kampfobjekt die indiſche Reformbill, deren Schickſal abhängt von der Haltung und der Meinung der konſervativen Partei. Man weiß noch, daß auf dem dies— jährigen Parteitag in Briſtol Winſton Churchill, der Führer der Rebellen gegen Baldwin, wenn auch nicht die Mehrheit, ſo doch eine überraſchend große Minderheit auf ſei— ner Seite ſammelte, welche die Einräumung der provinziellen Autonomie als zu weitgehend anſah. Der konſervativen Parteileitung gelang es nun in ſehr kurzer Zeit, das für ſie nicht ſehr erfreuliche Ergebnis von Briſtol auf dem Anfang Dezember tagenden Parteiausſchuß zu korrigieren; ſie ſicherte ſich nämlich 1 102 Stimmen für ihre P ͤ ͤͥ CCC 0c Der hl. Stuhl und die Saarfrage Eine Klarſtellung des„Oſſervatore Romano“. DNB Rom, 17. Dez. Der„Oſſervatore Romano“ bringt unter der Aeberſchrift „Erfundene Gerüchte“ folgende Notiz:„Einige Zeitungen brach⸗ ten in dieſen Tagen verſchiedene Meldungen, wonach deutſche Kreiſe den Heiligen Stuhl in ſeiner Haltung gegenüber der Saar⸗ frage zu beeinfluſſen verſucht hätten. Wir können verſichern, daß derartige Informationen durchaus unbegründet ſind und daß der Heilige Stuhl immer eine Haltung abſoluter Neu⸗ tralität und Unparteilichkeit gewahrt hat und wah⸗ ren wird.“ . —— — ...—..——.... 5—. —— — . — — — Einigung gekommen. Indienpolitik, während die Opponenten, Churchill und Lord Salisbury diesmal nur 390 Stimmen auf ſich vereinigten. Mit dieſer Klärung innerhalb der führenden Partei war auch die parlamentariſche Behandlung geebnet. In einer großen drei— tägigen Debatte wurde noch einmal die ganze Indienfrage, an der ſeit ſieben Jahren die beſten politiſchen, juriſtiſchen und wirtſchaftlichen Köpfe Englands gearbeitet waben, aufgerollt. In den heißen Reden und Gegenreden wurden immer wieder die Erfahrungen und Erkenntniſſe, die das erfolgreichſte europäiſche Koloniſatorenvolk, ja der ganzen Welt, mit ſeinen unterworfenen Völkern, die allmählich aus der nationalen und politiſchen Verlorenheit und Anſelbſtändigkeit erwachten, geſam— melt hatte, vorgetragen. Warnend wies Churchill auf Irland hin. Baldwin griff das Irland-Beiſpiel auf, um freimütig zu bekennen, daß gerade Irland zeige, wie ſehr die engliſchen Staatsmänner ſich geirrt hätten. Alles einen Ausnahmefall ſtellte Churchill die ſo gute Entwicklung in Südafrika hin— wo ja auch General Smuts nicht den Kaffern das allgemeine Wahlrecht gebe. Prophetiſch erwiderte Baldwin, daß Eng— land dann eben Indien eines Tages verliere, wenn es nicht den Mut und die Weitſicht aufbringe, das indiſche Volk in weiſer Lenkung und Leitung an ſich zu ziehen. Der Ausgang der Debatte wird nie zweifelhaft. Aber das Ergebnis der Schlußabſtimmung, in der das Anterhaus die Re— gierung ermächtigte, eine Verfaſſungsvorlage für Indien ein— zubringen, brachte die Anhänger Churchills und die Sozialiſten zuſammen, die ſich ſonſt am ſchärfſten gegenüberſtehen. 410 Stimmen entfielen auf die Regierung, 127 auf die bunte Oppoſition. Auch in der großen Außenpolitik hat die Indiendebatte ihren Platz: Schafft doch ein befriedigtes Indien am eheſten Garantie, daß der japaniſche Ruf:„Aſien den Aſiaten!“ nicht zu ſehr Feuer fängt. Wechſel in der Leitung der Reichsgruppe Induſtrie DNB. Berlin, 17. Dez. Der mit der Führung der Geſchäfte des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums beauftragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat an den aus ſeinem Amte ſcheidenden Herrn Krupp von Bohlen und Halbach folgendes Schreiben gerichtet: „Sehr verehrter Herr Krupp' von Bohlen und Halbach! Nachdem Sie Ihr Amt als Präſident des Reichsſtandes der deutſchen Induſtrie niedergelegt und mich wiederholt und auch jetzt wieder infolge Ihrer beruflichen Aeberlaſtung ge— beten haben, von Ihrer Berufung als Leiter der Reichsgruppe Induſtrie abzuſehen und Sie von der Leitung der Hauptgruppe! der gewerblichen Wirtſchaft zu entbinden, kann ich zu meinem lebhaften Bedauern nicht anders als Ihrem Wunſche entſpre— chen. Ich ergreife aber die Gelegenheit, um Ihnen für die dem nationalſozialiſtiſchen Staate ſelbſtlos geleiſtete Arbeit und Mühewaltung aufrichtig zu danken und der Erwartung Ausdruck zu geben, daß ich auch in Zukunft auf Ihre wertvolle Anter— ſtützung rechnen darf. Mit deutſchem Gruß und Heil Hitler bin ich Ihr ſehr er— gebener gez. Dr. Hjalmar Schacht.“ In Ergänzung dazu erfährt das DNB., daß Reichsbank— präſident Dr. Schacht den Leiter der Reichswirtſchaftskammer, Regierungsrat a. D. Ewald Hecker, Präſident der Induſtrie— und Handelskammer Hannover, gebeten hat, neben ſeinem Amt, als Leiter der Reichswirtſchaftskammer auch die Leitung der Reichsgruppe Induſtrie zu übernehmen. Der dritte Tag des Memel⸗Prozeſſes Verleſung der Anklageſchrift. DNB. Kowno, 17. Dez. Am dritten Tag des Memelprozeſſes wurde die Verhand⸗ lung mit erheblicher Verſpätung erſt um 10 Ahr vormittags eröffnet. Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß der Angeklagte La⸗ pins, der inzwiſchen fieberfrei geworden iſt, ſein Einverſtänd⸗ nis für Verleſung der Anklageſchrift in ſeiner Abweſenheit ge⸗ geben habe. Dann begann die Verleſung der Anklageſchriſt, die bekanntlich 528 Seiten umfaßt, ſo daß mit einer dreitägi— gen Verleſungsdauer gerechnet werden muß. Am Montag wurde nur etwa ein Viertel der ganzen Schrift verleſen. Der erſte Teil umfaßt einleitend die Vorgeſchichte des Pro— zeſſes und der Anklagepunkte, die die Staatsanwaltſchaft gegen die Memelländer erhebt. Sie beſchäftigt ſich dann mit der Ent⸗ wicklung der politiſchen Dinge im Memelgebiet und behauptet, daß ſeit 1924 bereits geheime Verbindungen im Memelgebiet beſtanden hätten, die zu einer Abtrennung des Gebietes von Litauen bzw. zu einer Rückgliederung an Deutſchland hätten führen ſollen. Nachdem der Nationalſozialismus in Deutſchland groß geworden ſei, habe dieſe Bewegung auch auto— matiſch auf das Memelgebiet übergegriffen. Eine Anzahl von Sport- und Kulturverbänden ſeien gewiſſermaßen die Träger der nationalſozialiſtiſchen Idee im Memelgebiet geweſen. Es werden im einzelnen ſtarke Vorwürfe erhoben und anhand von Material verſucht, den Nachweis zu führen, daß die Bewegungen von Saß und Neumann im engen Einvernehmen mit dem deut— ſchen Nationalſozialismus, und zwar beſonders mit den amt— lichen Stellen gearbeitet hätten. Die Verhandlung wurde dann auf Dienstag neun Ahr vertagt. Kurze Tageschronik. Eberswalde: In Anweſenheit des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley, des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, und des Generaldirektors der Deutſchen Reichsbahn— geſellſchaft, Dr. Dorpmüller, fand geſtern die Einweihung des Reichsautobahnlagers Werbellin ſtatt. Genf: Der Große Rat des Kantons Genf hat mit 49 gegen 40 Stimmen eine Entſchließung angenommen, in der die Kan— tonsregierung, die ſich aus Mehrheitsſozialiſten zuſammenſetzt, aufgefordert wird, zurückzutreten. Paris: Der Außenpolitiker des Echo de Paris berichtet von Schwierigkeiten in den franzöſiſch-italieniſchen Annäherungs— verhandlungen. Er ſagt, wenn man der Wahrheit die Ehre geben wolle, ſo müſſe man zugeben, daß die Verhandlungen nicht von der Stelle kämen. Budapeſt: In Debreczin veranſtalteten am Sonntag Anhänger der Pfeilkreuzlerbewegung eine Kundgebung. Sie zogen durch die Stadt und ſtießen Schmährufe gegen die Juden aus. Die Polizei war zeitweiſe den Kundgebern gegenüber machtlos. Die Fenſterſcheiben vieler jüdiſcher Geſchäfte wurden zertrümmert. Budapeſt: Nach Meldungen des ungariſchen Telegraphen⸗ Korreſpondenzbüros dauern die Ausweiſungen von Ungarn aus Südſlawien noch an. Athen: Die griechiſch⸗türkiſchen Beſprechungen über die DNB. Saarbrücken, 17. Dez. Das„Saarbrücker Abendblatt“ veröffentlicht heute folgenden Augenzeugenbericht über den Zwiſchenfall in der Nacht zum Sonntag, der ihm von dem Ehemann der verletzten Frau Steig zugegangen iſt und in dem es heißt: „Ich befand mich mit meiner Frau, ſowie meinem Kollegen Schank und deſſen Frau an der Ecke Goeben- und Hohenzollern— ſtraße, als plötzlich ein Sport-Zweiſitzer, der in ſcharfer Fahrt von der Hohenzollernſtraße kam, beim Einbiegen in die Goeben— ſtraße auf den Bürgerſteig geriet und uns umriß. Hierbei wurde meine Frau, die ſich in guter Hoffnung befindet, über— fahren, ſo daß ſie ſpäter ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Auf ihre Hilferufe kamen mehrere Paſſanten hinzu, die mit Recht über den rückſichtsloſen Autolenker, der ſpäter als ein engliſcher Offizier feſtgeſtellt wurde, empört waren. Der Eng— länder verſuchte, ſich mit ſeinen Begleitern aus dem Staube zu machen und bot mir einen 50-Franc- Schein an, wobei er gleich— zeitig fragte: Wollen Sie mehr? Ich lehnte dankend ab. Wir forderten den Offizier auf, ſo lange an der Anfallſtelle zu bleiben, bis Polizei eingetroffen war. Darauf ließ er ſich nicht ein und zog ſeine Piſtole, aus der er zwei Schüſſe abgab. Durch den erſten Schuß wurde der ſtädtiſche Inſtallateur Neumeiſter leicht— verletzt. Mein Kollege Schank entwand ſodann dem ſich wahn— ſinnig Gebährenden die Waffe und rief ihm zu:„Sie bleiben ſo— lange hier, bis die Polizei hier iſt!“ Inzwiſchen war die Menge, die Zeuge des weiteren Geſchehens wurde, immer ſtärker ange— wachſen. Der ſtark angetrunkene engliſche Offizier machte nun— mehr von ſeiner Borpkunſt Gebrauch und ſchlug nun noch mehrere Perſonen zu Boden. Aber ſchließlich gelang es doch der aufgeregten Menge, den Tobenden zu bändigen und ihn der Polizei, die inzwiſchen mit dem Leberfallauto eingetroffen war, zu übergeben. Der Wagen wurde auf dem Hofe der ſtädtiſchen Werke ſichergeſtellt. Man fand in ihm noch eine weitere große Mehrladepiſtole, ſowie mehrere Gummiknüppel.“ Engliſche Preſſeſtimmen DNB. London, 17. Dez. Leber den Zwiſchenfall in Saarbrücken wird von den Blät— tern mit größter Ausführlichkeit berichtet. Die Darſtellungen gründen ſich, abgeſehen von der amtlichen Mitteilung des Vor— ſitzenden der Regierungskommiſſion, Knox, hauptſächlich auf die Angaben des beteiligten Polizeioffiziers Juſtice, ſeines Freundes Aylesford und eines in ihrer Begleitung befindlichen Fräuleins DNB. Berlin, 17. Dez. Der politiſche Polizeikommandeur der Länder, Reichsführer der SS, Himmler, erläßt zum„Tag der deutſchen Polizei“ folgenden Aufruf: „Die Polizei im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland hat es ſich zum Ziel geſetzt, vom deutſchen Volk als ſein beſter Freund und Helfer, von Verbrechern und Staatsfein⸗ den als ſchlimmſter Gegner angeſehen zu werden. Dieſem Ziele nachzuſtreben und an ſeiner Verwirklichung zu arbeiten, iſt Wunſch und Wille jedes deutſchen Polizei⸗ beamten. Der Tag der deutſchen Polizei ſoll ein neuer Be⸗ weis unſeres Wollens ſein. Wir ſind überzeugt, daß jeder deutſche Volksgenoſſe der in der Polizei den Freund und Hel— fer ſieht, auch am Tag der deutſchen Polizei gern wieder ſein Scherflein und Opfer gibt im Sinne des Geiſtes der aus Deutſchland in den letzten zwei Jahren ein Volk mit anderer Seele, eine Einheit der Kameradſchaft geſtaltet hat. gez. Himmler.“ Jeder Polizeibeamte hat 402 Perſonen zu ſchützen General Daluege vergleicht die Polizeiſtärken. In einem Vortrage über„Die neue Polizeive rwal⸗ tung“ zog, wie das Rog meldet, der Vergleich über die Stärke der Polizei in Deutſchland und in anderen europäiſchen Län⸗ Hinrichtung in Stuttgart DNB. Stuttgart, 17. Dez. Der am 29. Juni ds. Is. vom Schwurgericht Stuttgart wegen Mordes zum Tode verurteilte Wilhelm Schukraft aus Ginnheim, Kreis Frankfurt a. M., iſt am Montagfrüh im Hofe des Juſtizgebäudes hingerichtet worden. Der Reichsſtatt⸗ halter von Württemberg hatte nach Lage des Falles von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch zu machen vermocht. Schukraft hatte Ende März ds. Js. ſeine Geliebte, die ihm die Eheſchließung verweigerte, durch Erdroſſeln getötet. 1* Brandͤſtiſter und Diebe gefangen DNB. Königsberg, 17. Dez. Vor einigen Wochen brach auf zwei Gutshöfen in der Nähe von Königsberg Großfeuer aus, dem zwei Rieſen⸗ ſcheunen mit Erntevorräten, Maſchinen uſw zum Opfer fielen. Da die Brände faſt zu gleicher Zeit entſtanden, vermutete man Brandſtiftung Der Königsberger Kriminalpolizei iſt es jetzt ge⸗ lungen, die Brandſtifter in der Perſon des 18jährigen Paul Posnien und des 20jährigen Walter Lapſien feſtzuneh⸗ men. Bei der Vernehmung der jugendlichen Verbrecher ſtellte ſich gleichzeitig heraus, daß ſie in den letzten Monaten etwa 70 bis 80 Einbrüche in Königsberg ausgeführt haben Die beiden Großfeuer legten ſie an um die entſthende Panik unge⸗ ſtört für ihre Raubzüge ausnutzen zu können Brand ſtiftung im NRennſtall 21 Pferde verbrannt. DNB. Toronto, 17. Dez. Auf der Thorncliffe-Rennbahn brach in ſechs verſchiedenen Ställen infolge Brandſtiftung Feuer aus, das ſich mit ra⸗ ſender Geſchwindigkeit ausbreitete und 21 Rennpferde tö⸗ tete die einen Wert von etwa 60 000 Dollar darſtellen Meh⸗ rere Tiere rannten zurück ins Feuer nachdem ſie bereits in Si⸗ cherheit gebracht waren Bereits in der letzten Woche wurden in den Rennſtällen zwei Brandherde entdeckt, durch die jedoch kein Minderheitenfrage ſind abgeſchloſſen worden. Es iſt zu einer Mie ſich der Saachräcer Zwischenfall abſpielte Ein Augenzeugenbericht Käthe Braun. Sie ſind alſo einſeitig gehalten. Die Sache wird ſo dargeſtellt, als ob die Fußgänger die Hauptſchuld an dem Zwiſchenfall trügen, indem ſie den Offizier, der ſich durchaus korrekt benommen habe, bedroht hätten. Einer der Meldungen zufolge hat aber der Offizier ſelbſt zugegeben, daß er verſuchte, davonzufahren, ohne das Erſcheinen der Polizei abzuwarten, und daß die Anweſenden ſich ſeiner Abſicht widerſetzten. Juſt ice iſt 29 Jahre alt. Er hat an der Aniverſität Bonn ſtudiert, wo er eine gute Kenntnis der deutſchen Sprache erlangt haben ſoll und war eine Zeitlang Mitglied der ſüdweſtafrikaniſchen Polizei. Sein Begleiter Aylesford iſt 26 Jahre alt und weilt privat im Saargebiet. Er ſoll mehrere Fußtritte bekommen haben, als er ſeinem Freunde zu Hilfe eilte. Aus den langen Berichten der Korreſpondenten geht üb- rigens hervor, daß die drei Inſaſſen des Kraftwagens ſchon vor— her in einen Zwiſchenfall verwickelt waren. Sie befanden ſich in einem Nachtkaffee, wo es ziemlich geräuſchvoll zugegangen ſein ſoll. Einer der Gäſte ſoll über einen Tiſch wegge⸗ ſpr ungen ſein. Das Benehmen des Offiziers und ſeiner Be— gleiter erregte das Mißfallen des dort anweſenden Prinzen Hubertus Löwenſtein, der bekanntlich im Saargebiet weilt, um Agitation gegen die Rückkehr des Saargebietes zum Mutter- lande zu treiben. Der Prinz ſcheint den Engländern zugerufen zu haben, ſie ſollten nicht ſo viel Lärm machen. Er ſoll von unziemlichem Auftreten geſprochen und bedauernd geäußert haben, daß der Ruf der neutralen Polizei geſchädigt werde. Der Prinz erhielt eine Antwort. Welchen Inhalts, wird nicht geſagt. Er ſoll ſofort zum Telefon gelaufen und Miſter Knox angerufen haben. Zwei Sendboten des Regierungsausſchuſſes wurden an Ort und Stelle entſandt, um eine Anterſuchung vorzunehmen. Während die Anterſuchung im Gange war, verließ der Polizei⸗ offizier mit ſeinen Begleitern das Kaffee. Nach der Darſtellung des Daily Expreß handelte es ſich um ein Lokal, in dem viele Feinde des Nationalſozialismus verkehren. Ein Engländer ſei auf einen Tiſch geſprungen und habe zwiſchen den klirrenden Gläſern einen Tanz aufgeführt, während ein anderer Engländer mit einem Waſſerglas den Takt ſchlug. Die Gäſte hätten begeiſtert Beifall geſpendet. Eine Kellnerin habe den Tänzer erſucht, herunterzuſteigen und den Tiſch nicht zu zerbrechen. Er habe dies auch getan und ſei auf eine Baluſtrade geklettert, wo er die Beifallskundgebungen der Anweſenden ent gegennahm. Plötzlich habe er das Gleichgewicht verloren und ſei Schaden angerichtet wurde. beruntergeſtürzt, wobei er ein hölzernes Gitter zerbrach. Hierauf hatte ſich Prinz Löwenſtein eingemiſcht. Polizei als Freund und Helfer Reichs führer der SG Himmler zum Tag der deutſchen Polizei dern. Der Redner erklärte u. a., daß in Europa durchſchnittlich auf 1000 Einwohner je 2,63 Polizeibeamte kommen in England aber je 5,05, in Frankreich je 3,18. Zn Deutſchland jedoch kommen auf 1000 Einwohner nur 2,4 Polizeibeamte, ſo daß Deutſchland noch unter dem Europadurchſchnitt liegt. Beſonders intereſſant ſei die Frage, wieviel Einwohner von einem Polizeibeamten in den verſchiedenen Ländern durchſchnitt⸗ lich geſchützt werden. In England ſchütze ein Polizeibeamter 174,4 Perſonen, in Frankreich 314,3 in Ztalien 333,7, in Deutſchland aber habe ein Polizeibeamter 402,5 Perſonen zu ſchützen Deutſchland habe bei einer Verhältniszahl von 2.5 Polizeibeamten auf 1000 Einwohner jetzt rund 150000 Poli⸗ zeibeamte. Lege man indeſſen die franzöſiſche Polizeiverhältnis⸗ zahl zugrunde, ſo müſſe Deutſchland 200000 Mann haben und nach der engliſchen Verhältniszahl ſogar 320 000 Mann. Deutſch⸗ land bleibe in Wirklichkeit alſo weit unter den in anderen Län⸗ dern feſtgeſetzten Zahlen der Polizei zurück Dabei ſei noch zu berückſichtigen, daß die anderen Länder in ihrer Armee auch noch 20 gewaltige Polizeiſtütze hätten, wie ſie Deutſchland nicht eſitze. Neuſchnee im Allgäu DRB. München, 17. Dez. In der Nacht zum Sonntag hat in den Tälern des Allgäu Schneefall eingeſetzt. In den Bergen gab es am Sonntag eine Schneedecke bis zu 20 Zentimeter. WWCCCCCCCCCCc Erdbeben in der Türkei Zwölf Tote. DNB. Stambul, 17. Dez. Seit einem Monat haben ſich in der Gegend von Tſcha⸗ paldſchur mehrere Erdbeben ereignet. 12 Perſonen wurden getötet und 60 verletzt Verſchiedene Ortſchaften ſind voll⸗ ſtändig zerſtört worden. Die obdachlos gewordene Bevölkerung erhält aus den benachbarten Gebieten Hilfe. 28 Hinrichtungen in der Sowjetunion DNB. Moskau, 17. Dez. Das Militärkollegium des Oberſten Gerichtes der Sowjet⸗ union hatte in Kiew die Akten der in der Ukraine verhafteten 37 Perſonen eingehend bearbeitet und feſtgeſtellt, daß ſie über Polen oder Rumänien nach der Ukraine gelangt ſeien, um hier Atten⸗ tate auf hohe Sowjetpolitikler zu verüben. Bei den meiſten. Verhafteten ſeien Revolver und Handgranaten gefunden wor⸗ den. Das Militärkollegium hat nunmehr 28 Angeklagte zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Die Arteile ſind bereits voll⸗ * worden. Das Eigentum der Verhafteten fällt dem Staat anheim. Die Malaria⸗Epidemie auf Ceylon Zahlreiche Todesopfer. DRB. Colombo, 17. Dez. Die Malaria⸗Epidemie nähert ſich mit großer Eile der Hauptſtadt Colombo. Selbſt in kleinen Ortſchaften wurden be⸗ reits 20 bis 30 Todesopfer gezählt. Nach Madras(Oſtindien) und der Inſel Sadras ſind dringende Telegramme gerichtet worden, in denen um die Lieferung von Chinin gebeten wird. Erdbeben in Anatolien DNB. London, 17. Dez. Wie Reuter aus Ankara meldet, ſollen bei einem ſchweren Erdbeben im Innern Anatoliens 20 Menſchen getötet und 100 verletzt worden ſein Mehrere ſchwere Erdſtöße ſollen 25 Dörfer zerſtört haben. Am ſtärkſten betroffen ſei das Gebiet zwiſchen Diarbekr und Mouche. Die Regierung ſoll einen Hilfs⸗ dienſt eingerichtet haben. Wie weiter gemeldet wird ſollen die Erdſtöße noch andauern. 1 dien Seit nittlich gland jedoch inte, t lieg. 1 bon ſchnitt⸗ eamtet dez Alg tag ez Ache den doll⸗ erung . wi. holen ten eilen pol⸗ un vol⸗ taal I 8 2. N e 1 e 8 * 8 r Caaſ, fac. Miu vu. Saatjahtbu JN. Der CTandesleiter der. Deutſchen Front“ im Saargebiet, Pirro: „Das Jahrbuch iſt ein einmaliges Do⸗ kument von bleibendem Wert, dem ein Ehrenplatz in jedem deutſchen Haus zukommt. Seine Mitarbeiter ſtehen in vorderſter Linie im Kampfe um die Lebensrechte der Saarbevöl⸗ kerung.“ Das Saarjahrbuch dient dem Aufbau des Winterhilfswerkes an der Saar. Sein Reinertrag fließt der Saarhilfe zu. In jeder Buchhandlung für 1 Rm. Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Dezember 1934. Denkſpruch. Das„Wollen“ iſt das Fundament Für all dein Tun und Laſſen, Drum ſei das erſte, daß du mußt 8 Den rechten Vorſatz faſſen. der Tag der Deulchen Polizei am 18. und 19. Dezember Um die enge Verbundenheit der Polizei mit dem ge⸗ ſamten deutſchen Volke zum Ausdruck zu bringen, findet der „Tag der Deutſchen Polizei“ ſtatt. Dieſe Verbundenheit findet nun ihren ſtärkſten Beweis darin, daß die Polizei ſich, wie ſchon ſo oft, aber an dieſem, ihrem Ehrentag, in noch viel größerem Maße in den Dienſt des Winterhilfswerkes ſtellt. Der„Tag der Deutſchen Polizei“ wird im Zeichen des Deutſchen Winterhilfswerkes ſtehen, und wir bitten alle Volksgenoſſen, reichlich zu ſpenden. Die Zeit ohne Schnee Warmluftmaſſen überfluten unſeren Kontinent und ma⸗ chen ſo garnicht die Stimmung weihnachtlich. Wie wirken die Tannenbäume auf ihren Plätzen traurig und düſter, ſo nicht weißer, herrlicher Schnee auf ihnen liegt! Auf den Bergen des Odenwaldes weht ein weicher, warmer Wind oder wärmlicher Regen rieſelt herab. Die Felder haben noch faſt nichts von einem Winter zu ſpüren bekommen und wir meinen, das Frühjahr hielte demnächſt wieder ſeinen Einzug. Auf die Tiſche der Redaktionen flattern die Maikäfer, oder Gänſe⸗ blümchen liegen bereit, um anzuzeigen, daß es wirklich ſo gar nicht nach Winter ausſieht. Ganz verzweifelt aber ſind die Zünftigen des Winterſports, die ſchon ſeit Wochen ihre Bretter bereit haben, um beim erſten Schneefall in die Berge zu ziehen. Und wir auf dem Land? Wir haben ja ſchon oft Weihnachten ohne Schnee erleben müſſen, aber wir ſpürten ſelten ſo warme Temperaturen, wie in dieſem Jahre. Wie iſt es eigentlich mit dem Wintermantel? Er kam noch gar nicht ſo zu ſeinem Recht in dieſem Jahre, er trat ſeine Rolle dem Regen- oder Nebelmantel ab. Und doch wollen äuch wir für andere uns wieder freuen, daß der Winter bisher nicht allzu rauh und häßlich war. Wir gedenken da beſonders der Armen und Aermſten, die einen wärmeren Winter weit mehr begrüßen. Und doch— Schnee fehlt uns, ſchon der weihnacht⸗ lichen Stimmung wegen. Was dünken uns die ſchönſten Aus⸗ lagen in den Schaufenſtern, was bedeuten die Tannenbäume und die Kerzen auf ihnen, wenn nicht echter Winter mit Schnee und Eis uns beſchert wird. Aber noch beſteht die Hoff⸗ nung, daß es bis Weihnachten doch noch Schnee geben wird. * Eintopf⸗Sonntag. Das Sammelergebnis des vor⸗ geſtrigen Eintopf⸗Sonntages betrug RM. 611,98. Geflügel⸗Ausſtellung. Am kommenden Sonntag veranſtaltet der Geflügelzuchtverein Viernheim im Saale des„Fürſt Alexander“ ſeine diesjährige große Geflügel- ſchau, die eine reiche Beſchickung erfahren wird. Zweck und Aufgabe der Ausſtellung iſt, unter Beweis zu ſtellen, daß der heimiſche Geflügelzüchter recht gut in der Lage iſt, den erhöhten Anforderungen auf Qualität, Leiſtung und Auf⸗ machung gerecht zu werden. Die Ausſtellung wird ſich in verſchiedene Abteilungen gliedern, wird vieles bieten und ergeht ſchon heute an dieſer Stelle der Aufruf an alle Freunde und Gönner der Geflügelzucht, beſucht recht zahl⸗ reich die große Geflügelſchau im„Fürſt Alexander!“(Nä⸗ heres folgt durch Inſerat). Der Tag ber deutjchen Polizei“ am 18. und 19. Dezember Im ganzen Aeich im Dienſte des Winterhiljswerkes! Viernheim am Tag der Polizei! Die geſamte Schuljugend Viernheims ſtellt ſich be— geiſtert zum Führer, Schulter an Schulter mit der Viern— heimer Polizei in den Dienſt des Winterhilfswerkes. Durch eine beſondere Feier mit der ſchulpflichtigen Jugend ſoll die Verbundenheit des Volkes mit der Polizei in jedes Haus getragen werden. Viernheimer Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen: „Heljt ber Polizei heljen!“ Schickt die Buben und Mädchen nicht mit leeren Händen fort! Um 3 Uhr heute Dienstag ſteht die geſamte Schuljugend am Rathaus, um mit der Polizei eine Feierſtunde zu erleben. Alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ſind dazu herzlich willkommen. Heil Hitler! J. Bullmann Polizei-Kommiſſar. Mitglied der Gauleitung. Andachten zur Gewinnung bes Jubiläumsablajſes Was dabei zu beachten iſt: Um die Bedingungen zur Gewinnung des Ablaſſes zu erleichtern, wird er in der hieſigen Pfarrei gemein ſam gewonnen. Er kann auch den Armen Seelen zuge— wendet werden. Die 3 Andachten am Mittwoch, Don- nerstag und Freitag abend erſetzen die vorgeſchriebenen 12 Kirchenbeſuche. Der vorgeſchriebene Empfang der hl. Sakramente der Buße und des Altares kann vor oder zwiſchen oder nach den Kirchenbeſuchen erfolgen. Den Andachten ſoll nach der Anordnung des hl. Vaters folgende dreifache Gebetsmeinung zugrundegelegt werden: 1. Freiheit der Kirche auf dem ganzen Erdkreis; 2. Friede, Eintracht und wahres Glück unter allen Völkern; 3. Fortſchritt der Heidenmiſſion und Wiedervereinigung im Glauben. Außerdem ſollen die Gläubigen noch um die Abwehr der ſogenannten Gottloſenbewegung beten. Die Gebete zur Erinnerung an die Erlöſung und an das Leiden des Gottmenſchen ſind folgende: 1. 5 Vater unſer... Gegrüßet ſeiſt du Ehre ſei.. 2, 1 Vater unſen Ehre ſei. nach der beſonderen Meinung des hl. Vaters. 3. Dreimal das apoſtoliſche Glaubensbekenntnis und einmal das Gebetchen:„Wir beten dich an, Herr Jeſu Ehrffte! 4. 7 Gegrüßet ſeiſt du Maria... zur Verehrung der Schmerzen Mariä und einmal das Gebet„Heil'ge Mutter drück' die Wunden...“ 5. Einmal das apoſtoliſche Glaubensbekenntnis. Mögen die Gläubigen an dieſen kurzen Andachten eifrig teilnehmen. ! Zur Erzeugungsſchlacht. Der Landfunk des Reichs⸗ ſenders Frankfurt wird in Zukunft an jedem Dienstag abend von 18.50 bis 19.00 Uhr einen Zehnminuten-Bericht über die Erzeugungsſchlacht geben. Da in der Erzeugungsſchlacht um die völlige Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes, um die Unabhängigkeit unſerer Lebensmittel⸗-Verſorgung im Auslande gekämpft wird, ſo iſt dadurch ein jeder an ihrer Durchführung intereſſiert. Dieſe Kurzvorträge im Rundfunk dürften deshalb das Intereſſe aller ländlichen Hörer finden. * Die Nachrunde der Bezirksklaße beginnt mit dem kommenden Sonntag. Die Amicitia ſpielt in Oberhauſen gegen den Tabellenletzten, die ſich wohl mächtig ins Zeug legen werden, um zu Punkten zu kommen. Am Sonntag, den 30. Dezember, ſpielt Viernheim hier gegen Ilvesheim. Wir bringen nachſtehend die Termine für die Rückrunde vom 1. und 2. Sonntag: 23. Dezember 1934: Oberhauſen— Viernheim Phönix Mannheim— Sandhofen Altrip— Hockenheim Friedrichsfeld Neulußheim Käfertal— Seckenheim Ilvesheim— Feudenheim 30. Dezember 1934. Viernheim— Ilvesheim Maria und Gegrüßet ſeiſt du Maria und Sandhofen— Oberhauſen Hockenheim— Neulußheim Phönix Mannheim— Friedrichsfeld Feudenheim— Käfertal Seckenheim— Altrip * „Aioment!“ Muß man im Familienkreis, auf der Straße, in der Bahn, am Schalter, in der Gaſtſtube oder ſonſt jemand warten laſſen, ſo bittet man um ein par Minuten Geduld, ſagt, daß es nicht lange dauert, verſpricht baldige Erledigung u. a. m. Der warten muß, legt auch die Worte:„Sofort“ oder: „Einen Augenblick“ nicht auf die Goldwaage. Er wird erſt dann ungemütlich, wenn der Augenblick nicht eine knappe Sekunde, ſondern ein par Stunden dauert, und wenn man ihn ſtatt ſofort erſt in einem Vierteljahr oder überhaupt nicht bedient! Seit einiger Zeit aber bekommt man zu hören: „Moment!“—„Moment mal!“—„Einen kleinen Moment“ Nun dauert zwar ein Moment nur ſo lange wie ein Augenblick; aber„Augenblick“ iſt wenigſtens ein deut⸗ ſcher Ausdruck. Wozu denn das Fremdwort, das förmlich zur Modeunart geworden iſt? Man ſolle überall Büchſen auf⸗ ſtellen, in die jeder, der das alberne Wort in den Mund nimmt, für jeden Fall einen Fünfer oder einen Groſchen ſtecken muß. Iſt er einer, der bei jeder Gelegenheit von deut⸗ ſcher Art uſw. redet, ſo mag er den Widerſpruch zwiſchen Wort und Tat mit einem Fünfziger, einer Mark, oder einem Taler büßen, je nach ſeinem Einkommen. Durch dieſe Maß⸗ nahme wird zwar das Wort„Moment“ nicht gleich ver⸗ ſchwinden. Aber die Momentmaleriche und Kleinenmoment⸗ lerinnen dienen dann der Winterhilfe, der die Strafgelder zuzuführen ſind.—. Weiterſagen: Briefe ins Saargebiet gut verſchließen! WK. Saarbrücken, 17. Dez. Von den Poſtanſtalten des Saargebietes iſt in letzter Zeit mehrfach beobachtet worden, daß Briefe in langen Amſchlägen, ſogenannte Langbriefe, an den Beſtimmungsorten offen eingehen, weil die Gummierung der Verſchlußklappe ungenügend war. Damit entſteht die Gefahr, daß der Inhalt der Sendung ganz oder teilweiſe in Verluſt gerät. Zum Ankleben der Verſchlußklappe muß guter Büroleim verwendet werden. Es empfehlt ſich, umfangreichere Briefe auch noch mit einem dünnen Bindfaden zu umſchnüren, damit ein Aufplatzen des Briefumſchlages während der Beförderung auf jeden Fall verhütet wird. Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 17. Dezember. Amt⸗ lich notierten: Weizen W 15 20.55, Wů 16 20.75, W 17. 21.05, Roggen: R 15 16.75, R 16 17.05, R 13 16.35 Braugerſte inl. 19.50 bis 21.50, Winter⸗ und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50; Futtergerſte: G 7 15.75, G 8 16.05, G. 9 16.25, G 11 16.55; Hafer: H 11 15.75, H 14 16.25,§ 17 16.55; Raps inl. ab Station 31, Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.53, Roggenkleie mit Sack R 16 10.20,(beides Mühlenfeſtpreiſe), Weizenfuttermehl 12.75, Weizennachmehl 16.50, Vollkleie 50 Pfennig höher; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.30, Soyaſchrot 13, Rapskuchen ausl. 11.90, dito inl. 11.40, Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.20, Leinkuchen 15.20, Bier⸗ treber mit Sack 17.50, Malzkeime 16.50, Trockenſchnitzel 8.40, Rohmelaſſe 5.76, Steffenſchnitzel 10; Rauhfutter: Wieſenheu 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh: Preß⸗ ſtroh Roggen und Weizen 4.50, Hafer und Gerſte 4.50, ge⸗ bundenes Stroh Roggen und Weizen 4, Hafer und Gerſte 4, Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 190 aus In⸗ landsweizen 27.50, Weizenfeſtpreisgebiet 15(Bauland, See⸗ kreis) 27.50, Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.60, Gebiet 15 24, Gebiet 13 23.60; zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnun⸗ gen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Mark per 100 Kilo, von 10 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 1.50 Mark per 100 Kilo. Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfennig; Futtergerſte und Hafer plus 60 Pfennig, Müh⸗ lennachprodukte plus 30 Pfennig; ölhaltige Futtermittel plus 40 Pfennig(von Erdnußkuchen bis Kokoskuchen), zuckerhal⸗ tige Futtermittel, ausgenommen Malzkeime plus 30 Pfennig. Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 17. Dezember. Zu⸗ fuhr: 213 Ochſen, 112 Bullen, 240 Kühe, 324 Färſen, 1040 Kälber, 57 Schafe, 2446 Schweine, 4 Ziegen. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 36 bis 38, 30 bis 35, 26 bis 29; Bullen 32 bis 35, 27 bis 31, 24 bis 26; Kühe 29 bis 33, 23 bis 28, 17 bis 22, 11 bis 16; Färſen 36 bis 40, 30 bis 35, 24 bis 29; Kälber 0 bis 52, 44 bis 48, 36 bis 43, 27 bis 35; Schafe nicht notiert; Schweine a2) 51 bis 53, b) 50 bis 53, 48 bis 53, 45 bis 51 und Sauen 45 bis 48.— Marktverlauf: Großvieh ruhig, gute Ware behauptet, Ueberſtand; Kälber ruhig; Schweine lebhaft.— Nächſter Markt(Haupt⸗ und Pferdemarkt) am Donnerstag, den 27. Dezember 1934. Wetterbericht Unter dem Einfluß des weſtlichen Tiefdrucks iſt für Dienstag und Mittwoch mehrfach bedecktes und auch zu zeit⸗ weiligen Niederſchlägen neigendes, ziemlich mildes Wetter zu erwarten. Gebt Eure Berlobungs⸗ und VBermählungsanzeigen für die Weihnachts⸗Husgabe der Volkszeitung frühzeitig auf. Die Drucherei der„Diernheimer Volbszeitung“ empfiehlt ſich auch für den Druch von Berlobungs⸗ und Der⸗ mählungs karten. — Geflügelzuchtverein Viernheim. Mittwoch zu kaufen abend 8,30 Uhr Verſammlun geſucht. g aller Mit⸗Von wem, ſagt die glieder. Tagesordnung: Käfigſtellen und Be- Geſchäftsſt. d. Bl. ſprechung. Eline Pfeife Echtes Schwarzwälder Kir Der Vorſtand. Cigarren in bekannt guter Qualität. Schöne Welnnachtspackungen! A dehlaeht. Jewürze aller Art zu biligſten Preiſen. Georg Hook Adolf Hitlerſtr. 1 ſchwaſſer an der Drehſcheibe Franz Holmann ab bei e Hans Beyer, eldolf Hiterſtraße 88 ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ deutend herabgeſetzten Preiſen zum Verkauf. Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg Nach Feierabend ſchnell bei Knaubers ein Gläschen Bellheimer hell Als paſſende u. willdommene Weihnachts⸗Geſchenbe empfehle in reicher Auswahl Toilette/ Seifen u. 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Seine unentwegte Vorliebe für Ausdrücke, deren Bedeutung ihm nicht ganz aufgegangen war, trieb oft die üppigſten Stilblüten. War ihm irgendwo einmal ein Fremdwort vorgekommen, von dem er glaubte, daß es ſich ſeinem„janzen Habimus“ einfügen könnte, dann nahm er es eben i allerdings mit grundſätzlicher Falſchheit und meiſt lebhafter Lokalfärbung. So hatte es ihm auch einmal das Wort„ultimo“ angetan. Er brannte darauf, es an den Mann zu bringen, und kurz darauf diktierte er ſeinem Platzmajor mit den 15. März, müſſen die Kaſem Offizier blieb vor Schreck beinahe Halſe ſtecken.„Verzeihung, Herr General“, f mühſamer Faſſung,„könnte das Altimo nicht lieber wegfallen?“ — petery ſah ihn gekränkt an:„Weiß janich was Sie wollen— das Wort iſt doch forſch!“ Ansprache. Petery trat ſeinen Arlaub an. ſich von ſeiner Garniſon mit den König is ein großer König, denn Er is aber auch ein kleiner König, denn er kennt auch den kleinen Dienſt. Irenadiere! Ihr ſeid ein Kinders, ich reiſe morjen mit meine Frau Jemahlin im Bade Kanonier Krauſe. Die Kommandanturbefehle zeichneten ſich nicht nur durch eine ſehr perſönliche Ausdrucksweiſe, ſondern auch durch eine latoniſche Kürze aus. So hietz Krauſe hatte die Anbeſonnenheit, ob ſie geladen war. Sie war es findet morgen in weißen Hoſen ſtatt.“ 23. Dezember. on denen hier einige wieder— n ſeinen Sprachſchatz auf— großem Schmiß:„Bis ultimo, atten geräumt ſein.“— Dem der angefeuchtete Bleiſtiſt im ſtammelte er mit Tags zuvor verabſchiedete er Worten:„Irenadiere! Anſer er kennt den großen Dienſt. glückliches Land! Lebt wohl, 15 es einmal:„Ver Kanonier eine Kanone zu unterſuchen, Die Beerdigung der Leiche DANKSAGUNG Tief bewegt danken wir herzlichst für die uns beim Hinscheiden unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Großvaters, des Särtnereibesitzers Ulnelm Heinr. sgle bekundete wohltuende Teilnahme. Die erhebenden Worte des Herrn Pfarrers Werner, die Ehrengeleite des Militär-Krieger- vereins„Hassia“ und der NS- Bauernschaft, die Lieder des ev. Kirchenchors und des Gesangvereins„Sänger-Einheit“, sowie die in Verbindung mit Blumen gewidmeten Worte der Liebe und treuen Gedenkens, des ev. Kirchenvorstandes, seiner Arbeiter, seiner Kollegen, der Gärtner- Bezirksgruppe Wein- heim und der Sänger-Einheit haben uns Trost gebracht und danken wir hierfür besonders. Familie Karl Eisele Fecimilie Karl Enßle Viernheim, Mannheim, Dezember 1934 Zellungs- 5 S de 2 eee eee 0 5 Weinnachis- Geschenke aller Art in reicher Auswahl.— Empfehle insbeſondere Weine u. Tore- Obstschaumweine Deutſcher Sekt Hochheimer Kabinett) Malaga Deſſert⸗ u. Stärkungsweine zu niedrigſten Preiſen Ferner empfehle auch die weltberühmten Föelͤrich-Rens aus München in verſchiedenen Auf— machungen und Geſchenkpackungen, wie auch Hate, ee, Kakao, Schokoladen in hervorragender Qualität und Güte. Für die Feſttage, wie auch als praktiſche Geſchenkartikel Felnste Dauer- Wurstwaren die Seewurſt, Kalbsleberwurſt, Salami nach ungar. Art, Koch ⸗ ſalami, Nuß⸗Schinken uſw. 1 Lebensmittel u. Delikateſſen Georg H00 Adolf Hitlerſtraße 1. Beachten Sie bitte meine Schaufenſter! fol IR In Raten von Mk. 10.50 an daho neudüpier Mechanikermeiſter Adolf Hitlerſtraße 81 Papageienplage in Auſtralien DMB London, 17. Dez. Nach einer Meldung aus Adelaide wird Innerauſtralien, das ſich eben von einer großen Heuſchreckenplage erholt hat, von einer neuen Plage bedroht Millionen grüner Papa⸗ geien befinden ſich auf dem Fluge von der Grenze Weſtauſtra⸗ lisens nach dem Oſten. Sie bilden ſo dichte Maſſen, daß der Erdboden, wo ſie ſich niederlaſſen, weithin grün gefärbt iſt. Die Vögel machen die Waſſervorräte für Menſch und Vieh unge⸗ nießbar. Man iſt Tag und Nacht damit beſchäftigt, die Waſſer⸗ quellen vor den Papageien zu ſchützen Man befürchtet daß die Vögel, wenn ſie in die Farmgebiete kommen, auch die von den n noch übrig gelaſſenen Saaten und Früchte ver⸗ nichten. ** Wiesbaden. Wie der Regierungspräſident in Wies⸗ baden mitteilt, hat der Reichsarbeitsminiſter(Preußiſches Miniſterium für Wirtſchaft und Arbeit) aufgrund des 8 30 der Arbeitszeitordnung vom 26. Juli 1934 genehmigt, daß abweichend von entgegenſtehenden Beſtimmungen des erſten Abſchnittes der Arbeitszeitordnung und von Tarif⸗ ordnungen der am 24., 27., 28., 29. und 31. Dezember die⸗ ſes Jahres oder an einzelnen dieſer Tage eintretende Aus⸗ fall von Arbeitsſtunden ſowie ein weiterer Arbeitstag als Erſatz für einen der beiden Weihnachtsfeiertage an Werk⸗ tagen der Monate Dezember 1934 und Januar 1935 vor⸗ oder nachgearbeitet werden kann. Dieſe Genehmigung knüpft das Miniſterium an folgende Bedingungen: 1. Von dieſer Genehmigung darf nur inſoweit Gebrauch gemacht werden, als nicht in anderer Weiſe für Erſatz des Verdienſt⸗ ausfalls der Beſchäftiaten geſorat iſt. 2. Diejenigen Be⸗ triebe, die von dieſer Genehmigung Gebrauch machen, ha⸗ ben ein Verzeichnis zu führen, aus dem die in Anwendung der Genehmigung innerhalb des feſtgeſetzten Ausgleichszeit⸗ raums vor- oder nachgearbeiteten Arbeitsſtunden zu erſe⸗ hen ſind. Das Verzeichnis iſt dem Gewerbeaufſichtsbeamten vorzuzeigen. Für Betriebe, auf welche die Vorſchriften der Faſerſtoffverordnung über die Arbeitsſtreckung Anwendung finden, gilt die durch den Reichswirtſchaftsminiſter getrof⸗ fene Sonderregelung. Muſter für die ganze Welt i Einweihung eines Reichsautobahnlagers. Eberswalde, 17. Dezember. Nachdem ſich vor einiger Zeit herausgeſtellt hatte, daß die Unterbringung der beim Bau der Reichsautobahnen be⸗ ſchäftigten Arbeiter verſchiedentlich ſehr zu wünſchen ließ, hat ſich auf Veranlaſſung des Führers de Deutſche Arbeitsfront beeilt, im Einvernehmen mit der Ge⸗ neralinſpektion des deutſchen Straßenweſens und mit der Direktion Reichsautobahnen eine Reihe von Muſterla⸗ gern an den Strecken der Reichsautobahnen einzurichten, um der Bauwirtſchaft Muſterbeiſpiele an die Hand zu geben. Montag mittag fand die feierliche Einweihung des Reichsautobahnlagers Werbellin bei Eberswalde ſtatt. Zunächſt hielt Generaldirektor Dr. Dorpmüller eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß die Fürſorge, die ſich in der Errichkung dieſer neuen Ankerkunftsräume zeige, ein Muſter ſein werde für die Arbeitsftätten der ganzen Welt. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, betonte, daß die Errichtung dieſes Muſter⸗ lagers dem Eingreifen des Führers zu verdan⸗ ken iſt. Wir wiſſen, daß die Eröffnung dieſes Lagers, ſo betonte er. einen ganz gewaltigen Schritt vor⸗ wärts bedeutet auf dem Wege zur Verbeſſerung der Ar⸗ beitsbedingungen der deutſchen Volksgenoſſen. Dieſes Muſterlager wird beiſpielgebend ſein für die Arbeiterunkerkünfte im ganzen Reich. Dann nahm aus der Mitte der Gefolgſchaft ein Arbei⸗ ter das Wort, um den Dank der Belegſchaft zum Ausdruck zu bringen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley legte an dem Bei⸗ ſpiel des Arbeitsdienſtes dar, daß es ſich bei der Schaffung eines neuen Arbeitsbegriffes weniger um Lohnfragen han⸗ deln könne als um die Fr age der Ehre. Ich habe auf meiner Fahrt durch Deutſchland immer wieder die gleiche Antwort bekommen. Gegenüber der Zeit vor Adolf Hit⸗ lers Machtübernahme iſt die Be handlung unend⸗ lich viel anders geworden. Heute bemüht man ſich um uns, man verfährt nicht mehr willkürlich mit uns. So liebt der deutſche Arbeiter den Führer, dem er das zu verdanken hat und von dem er weiß, daß er ſich um den arbeitenden Volksgenoſſen ſorgt. Kohlenhändler wegen Hehlerei angeklagt Ankauf geſtohlener Kohlengutſcheine des WH w. Offenbach a. M. Zu Anfang dieſes Jahres verübten die nunmehr in Rockenberg hinter Schloß und Riegel ſitzen⸗ den Kniedel und Link in den Büroräumen des Jugend⸗ und Wohlfahrtsamtes der Stadt Offenbach einen Einbruch, bei dem ſie über 500 Kohlen⸗Gutſcheine des WHW entwen⸗ deten. Die geſtohlenen Scheine hatten die Einbrecher als⸗ bald weiterverkauft. Nachdem man ihrer habhaft werden konnte, wurden ſie vor etwa einem halben Jahr von der Großen Strafkammer in Darmſtadt zu je zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. U. a. hatte auch der 55 Jahre alte Kohlenhändler Karl Otto Hildner aus Offenbach gräßere Mengen der geſtohlenen Gutſcheine käuflich erworben. Be⸗ reits Ende voriger Woche hatte ſich der Kohlenhändler in Darmſtadt vor der Großen Strafkammer wegen Hehlerei zu verantworten. Die Sache wurde damals jedoch abgeſetzt, um einige weitere Zeugen zu vernehmen. Die Verhand⸗ lung vor der Großen Strafkammer konnte jetzt in Offen⸗ bach zu Ende geführt werden. Trotz eindringlicher Ermah⸗ nung durch den Vorſitzenden, bei der Wahrheit zu bleiben, leugnete der Angeklagte hartnäckig, mit den beiden dies⸗ mal als Zeugen auftretenden Kniedel und Link in dieſer Sache etwas zu tun gehabt zu haben. Hildner wurde hinreichend überführt und zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wildererdrama Zweibrücken, 18. Dez. Der 1909 geborene Karl Schmidt aus Gersbach bei Pirmaſens hatte ſich wegen eines Ver⸗ brechens des Totſchlags, begangen in Ausübung ſeines Be⸗ rufes als Jagdhüter, vor dem Schwurgericht zu verant⸗ worten. Am Nachmittag des 9. April dieſes Jahres hatte der Jagd⸗ und Waldhüter Georg Heckel aus Bottenbach in der Waldabteilung Lambachtal drei Wilderer geſtellt, von denen einer mit einem Jagdgewehr ausgerüſtet war. Bei der Verfolgung der Wilderer traf Heckel mit dem Ange⸗ klagten zuſammen, der ſich dann an der Verfolgung betei⸗ ligte. Da aber die Dunkelheit hereinbrach, gab Heckel das Vorhaben auf und begab ſich nach Hauſe, während Schmidt in Richtung Winzeln weiterging. Von einer ihm begegnen— den Frau wurde ihm mitgeteilt, daß ſoeben zwei bis drei Männer in eiligem Schritt in Richtung Winzeln gegangen ſeien. Der Angeklagte holte in Winzeln zwei Männer ein, die den Angeklagten bemerkt und ihre Schritte beſchleunigt hatten. Auf Anruf des Schmidt verlangſamte der eine das Tempo, während der Fabrikarbeiter Winnwa weiterlief. Schmidt rief ihm nach:„Halt oder ich ſchieße dich tot!“ Als Winnwa die Flucht fortſetzte, feuerte Schmedt und traf ihn tödlich am Hinterkopf. Der Angeklagte erklärte u. a., er habe ſich durch eine verdächtige Bewegung des ſpä⸗ ter Getöteten nach der hinteren Hoſentaſche bedroht gefühlt, auch habe der andere Wilderer ſich ſchräg hinter ihm be⸗ funden. Den Winnwa habe er in die Füße treffen wollen: daß er ihn in den Kopf getroffen habe, könne er ſich nicht erklären. Das Gericht nahm erſchwerte fahrläſſige Tötung an und verurteilte Schmidt unter Jubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr drei Monaken Gefängnis bei ſoforkiger Ver- haftung. Haſt Du bei Tag keine Zeit- komm abenoͤs in mein Märchenhaus vorm Nathaus-jchreib deinen Namen in meine Lite. Wiſſen Sie das? Das Meerſchweinchen nennt man auch Guinea⸗Schwein. Warum es ſo heißt, iſt ſchwer zu verſtehen, denn es iſt weder ein Schwein, noch ſtammt es von Guinea. Vermutlich hat man, als es zuerſt nach Europa kam, Guinea in Afrika mit Guayna in Südamerika, wo das Tier beheimatet iſt. verwechſelt. Uebrigens gibt es viele ſolche irrtümliche Be⸗ nennungen die Panamahüte z. B. haben nichts mit Panama zu tun, ſondern müßten eigentlich Ecuadorhüte heißen, da ſie in Ecuador gemacht werden. 1 1 ————— fac el. fei dieſes 9 den! Oze. insge ſonen, Kilogt f „Gtaf fen, d Führt im w wir zl ame: ſegl! in d Gebiet 20. 1 hase mäß nent ind di gelmäf worde U nalen dig! zahl ur vi fördert 1983 6 geigte dem bei der ben N geſenkt Luftſch der Fa beträgt hafen Der Lal gerichte Mordbi Wrurte rend ge heitsſtt, rern g. Reichsg mit ſin Veoll uf hatte 1 0 0 erz 10 t der 9. nnd d hui und z, ing 9 og Ide ha „ att mülle, igt erübten lſttzen⸗ jugend⸗ bruch, ntwen⸗ er als werden n der Jahren te alte räßere f. Be⸗ ler in chlerei gesetzt, thand⸗ Iffen⸗ mah⸗ leiben, dies⸗ dieſer einem ahnen 0 55 en den 18. Bezenber 1937 Viernheimer Volkszeitung N Millionär„Graf Zeppelin“ Das Luftſchiff hat eine Million Kilometer zurückgelegt. Berlin, 17. Dezember. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ konnte auf der Weih- nachtsfahrt nach Südamerika das Jubiläum des einmillion⸗ ſten Jahrkkilometers feiern. Aus dieſem Anlaß hat der Reichsminiſter der Luftfahrt, Hermann Göring, der geſam- ten Beſatzung und allen Mitarbeitern des Luftſchiffbaues Zeppelin ſeine herzlichſten Glückwünſche übermiktelt. Der Junkſpruch wurde von Berlin aus ſo ausgegeben, daß er das auf der heimreiſe nach Deutſchland befindliche Luft- ſchiff kurz nach Jurücklegung der erſten Million Kilometer erreichte. Das„Schiff der Luftmillionäre“— 18 Mitglieder ſei⸗ ner Beſatzung ſind ſchon über 1000 000 Kilometer durch die Luft gefahren— wurde nun ſelbſt zum„Luftmillio⸗ när“. Die ſtolze Zahl von einer Million Fahrtkilometern, die bisher von keinem Luftfahrzeug erreicht worden iſt, iſt nahezu gleichbedeutend mit dem 24 fachen Erdum fang und bringt das ſechſte Betriebsjahr des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ zu bedeutungsvolle mAbſchluß. Der 1000 000. Ki⸗ 3 iſt der endgültige Sieg der Zeppelin'ſchen dee. Welche Bedeutung die Luftſchiffahrt ſeit der Indienſt⸗ ſtellung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ am 11. Oktober 1928 erlangt hat, beweiſen am beſten die Beförderungs zahlen dieſes erſten Transozean⸗Luftſchiffes. Nach einer Statiſtik der Hamburg-Amerika⸗Linie wur⸗ den insgeſamt 423 Fahrten, darunter ungefähr 90 Ozeanüberquerungen, bei einer Fahrtdauer von insgeſamt 9815 Stunden ausgeführt und rund 27 700 Per- ſonen, über 5,5 Millionen Poſtſendungen und über 42 000 Kilogramm Fracht ohne Unfall befördert. Wenn man rückblickend die bisherigen Leiſtungen des „Graf Zeppelin“ überſchaut, dann kann man nur feſtſtel⸗ len, daß das Schiff und ſeine bewährte Beſatzung unter der Führung Dr. Eckeners Pionierarbeit im wahrſten Sinne des Wortes zu leiſten hatten. Denken wir zurück an die erſte Fahrt des Zeppelins nach Nord amerika im Oktober 1928, an die berühmte Weltum⸗ ſeglung im Auguſt 1929 und an die denkwürdige Fahrt in die Arktis im Juli 1931, die über bisher unbekannte Gebiete führte. Erinnern wir uns auch jenes hiſtoriſchen 20. März 1932. an dem die Luftſchiffahrt in eine neue Phaſe ihrer Entwicklung eintrat und der erſte regel⸗ mäßige Luftdienſt zwiſchen zwei Konti- nenten auf der Südatlantikroute eröffnet wurde. Seitdem ſind dieſe Zeppelin⸗Fahrten mit erſtaunlicher Sicherheit, Re⸗ gelmäßigkeit und minutiöſer Pünktlichkeit durchgeführt worden. Das wachſende Vertrauen zum Luftſchiff im internatio⸗ nalen Reiſeverkehr zeigt ſich am deutlichſten in der ſtän⸗ dig ſteigenden Tendenz der Beförderungs⸗ zahlen. Während noch im Jahre 1932 im Durchſchnitt nur vier zahlende Paſſagiere auf den einzelnen Fahrten be— fördert wurden und die Durchſchnittsbeſetzung im Jahre 1933 erſt auf neun Paſſagiere pro Fahrt geſtiegen war, zeigte ſich in dieſem Jahre zum erſten Male, daß die auf dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ vorhandenen 20 Plätze bei den meiſten Fahrten nicht ausreichten. In demſel⸗ ben Maße, in dem die Zahl der Paſſagiere zunahm, konnten die Jahrpreiſe geſenkt werden. Im Jahre 1929 koſtete eine Fahrt mit dem Luftſchiff über den Ozean noch 8400 Mark. Inzwiſchen iſt der Fahrpreis um beinahe 85 Prozent geſenkt worden und beträgt heute nur noch 1500 Mark für die Strecke Friedrichs⸗ hafen—Rio de Janeiro. Der Poliziſtenmord am Liebknechthaus Todesurteile gegen die Mörder beſtätigt. Leipzig, 18. Dez. Durch Urteil des Berliner Schwur⸗ gerichtes vom 19. Juni 1934 war gegen drei kommuniſtiſche Mordbuben die Todesſtrafe verhängt worden, wogegen zwei Verurteilte, Broede und Materni, Berufung einlegten, wäh⸗ rend gegen 10 weitere Angeklagte auf empfindliche Frei⸗ heitsſtrafen erkannt wurde. Die von fünf Beſchwerdefüh⸗ rern gegen dieſes Urteil eingelegte Reviſion wurde vom Reichsgericht am Montag als unbegründet verworfen. Da⸗ mit ſind die Angeklagten Friedrich Broede und Max Ma⸗ terni wegen gemeinſchaftlichen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilt. Gleichzeitig haben die wegen Beihilfe zum Mord verhängten Zuchthausſtrafen in Höhe von 15 Jahren gegen Erich Wichert und von je vier Jahren gegen Hans Broll und Rudolf Konrad Rechtskraft erlangt. Bei der zur Aburteilung ſtehenden Tat handelt es ſich um die Ermordung des Polizeihauptmanns An⸗ lauf und des Polizeioberwachtmeiſterrs Lenk am 9. Auguſt 1931 am Karl Liebknecht⸗Haus in Berlin durch die nach Sowjetrußland geflüchteten Kommuniſten Mielke und Ziemer. Der intellektuelle Urheber dieſer gemeinen Tat war der berüchtigte Kommuniſt Kippenber ger, der den kommuniſtiſchen Reichstagsabgeordneten Heinz Neumann eingeweiht hatte. Dieſe beiden kommuniſtiſchen „Größen“ ſind bekanntlich ebenfalls geflüchtet. Von ihnen wurde der Pförtner des Karl Liebknecht⸗Hauſes, Broede, mit der Ausführung beauftragt. Ihm unterſtand der„Ordner⸗ dienſt“, der ſich auch„Parteiſchutz“ nannte. Broede be⸗ ſtimmte nicht nur die beiden eigentlichen Mordbuben, ſon⸗ dern auch die bewaffneten und unbewaffneten Deckungs⸗ mannſchaften, denen die übrigen Angeklagten angehören. „„ c Das famoſe Nundfunk⸗Auto Frau Direktor fährt einholen.— Fahrten ins Rieſen⸗ gebirge. Berlin, 17. Dezember. Die Vernehmung des früheren Wirtſchaftsdirektors der Schleſiſchen Funkſtunde, Wilhelm Hadert, und die Ver⸗ nehmung der früheren Kraftwagenführer der Dienſtwagen im Großen Rundfunk⸗Prozeß ergab intereſſante Feſtſtel⸗ lungen über den Umfang der Privatfahrten. Das ergab insbeſondere die Vernehmung des früheren Kraftwagen⸗ führers Lange.„Vergnügungsfahrten wurden eigentlich nur Sonntags gemacht“, ſo erklärte der Zeuge,„nur Herr Hadert fubr gelegentlich in der Woche zum Kaffee nach Zobten, Trebnitz uſw. Die Sonntagsfahrten gingen gewöhn⸗ lich ins Rieſengebirge oder in die Tſchechoflowakei. Solange ich bei der Schleſiſchen Funkſtunde beſchäftigt war, bin ich jeden Sonntag im Sommer und Winter unterwegs geweſen. Zoreck hat den Dienſtwagen nur ein- bis zweimal im Monat benutzt, aber manchmal haben wir auch Fahrten innerhalb Breslaus für die Funk⸗ ſtunde gemacht.(Heiterkeit) Frau Hadert hat des öfteren in der Stadt Beſorgungen gemacht. Ich mußte ſie zum Ein⸗ kauf nach der Markthalle fahren, aber nicht gerade täglich. Oberſtaatsanwalt:„Ich ſehe hier im Fahrtenbuch, daß Hadert den Wagen in geradezu unerhörter Weiſe benutzt hat. Fortgeſetzt ſind Fahrten von ungefähr 300 Kilometer verzeichnet. Sonntags ging es meiſt nach Schmiedeberg, Zobten, Waldenburg, Krummhübel uſw. Direktor Hadert erklärte, auch bei dieſen Fahrten ſei geſchäftlichgeſprochen worden(). Weiter ſtellte der Oberſtaatsanwalt anhand des Fahr⸗ tenbuches feſt, daß der Angeklagte Zoreck in einem einzigen Monat 1000 Kilometer Privatfahrten unternommen hat. Furchtbares Autounglück Ein Todesopfer. Frankfurt a. M., 17. Dez. Auf der Staatsſtraße Franken⸗ thal— Worms ereignete ſich mittags ein Verkehrsunfall, der ein Todesopfer forderte. Bei neblichem Wetter wurde dort der 38 Jahre alte Dr. Oberſtaller, Diplomlandwirt aus Frankfurt, der mit ſeinem Motorrad aus Richtung Worms kam, von einem von Frankenthal kommenden Perſonenkraftwagen überfahren und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort tot war. Der Führer des Perſonenwagens, der 20jährige Rudolf Langen⸗ bacher aus Worms, wurde durch die Gendarmerie Franken⸗ ee und ins Landgerichtsgefängnis Frankenthal Schweres Motorradunglück Ein Toter, ein Schwerverletzler. Gießen. In der Nacht rannte hier in der Frankfurter Straße am Ausgang der Stadt ein mit zwei jungen Leu⸗ ten beſetztes Motorrad in voller Fahrt auf einen haltenden Fernlaſtzug von hinten auf. Eine Windmühle als 93.-Heim. die idylliſch gelegene Windmühle in dem märkiſchen Städt⸗ hen Alt⸗Landsberg wurde in ein HJ.⸗Heim umgewandelt. Bei dem heftigen Juſammenprall mit dem Anhänger des Jernlaſtzuges wurde der 22 Jahre alte Motorradfahrer Alfred Loh aus Dukenhofen(greis Wetzlar) ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er bald nach der Einlieferung in die Chirurgiſche Klinik verſtarb. Sein Mitfahrer, der 19 Jahre alle Friedrich Hahn aus Dutenhofen, wurde ſchwer verletzt und beſin⸗ nungslos in die Klinik gebracht. Das Mokorrad wurde völlig zertrümmert. Baſchof Pilgrim und das Mübelungenlled Der Nibelungenbiſchof, ein deutſcher Heiliger Von Franz Weigl. Wo im Nibelungenlied von der Nibelungen Not geſungen wird, da iſt auch des Biſchofs Piligrim von Paſſau gedacht. Die Boten Etzels, die im Burgunderland zur Hochzeit luden, meldeten auf der Heimkehr,„wo ſie Freunde wußten“, daß in kurzer Friſt die Burgunder durchziehen würden auf der Fahrt ins Land der Heunen. Biſchof Pilgrim ward auch Kunde ge⸗ geben auf daß er die königliche Schar und ihre Mannen gaſtlich empfange und ihnen an der Donau Geſtade freien Weg ſichere. Dieſen im deutſchen Heldenlied verewigten Paſſauer Kirchenfürſten zählt die Kirche zu ihren Heiligen. Er ſteht in der Vierzahl der deutſchen Heiligen und Seligen, die der Hunnennot im 10. Jahrhundert ſteuerten. Lambertus, der Mann des Ge— betes, Biſchof von Freiſing, ſchützte ſeinen Dom vor dem Zu⸗ griff der feindlichen Horden. Der heilige Graf Raſſo kämpfte an der Spitze des bayeriſchen Heeres gegen die Feinde von Oſten. Der heilige Biſchof Alrich von Augsburg half durch Gebet und Anteilnahme am Kampf zum Sieg der Deutſchen über die Angarn in der Schlacht auf dem Lechfeld. Der Biſchof Piligrim ging den friedlichen Weg, der Aufhebung der Hunnennot. Er ſuchte das heidniſche Volk zu chriſtianiſieren. Anter der Regierung des Kaiſers Otto J. wurde Piligrim zum Biſchof von Paſſau erwählt. Er war aus markgräflichem Geſchlecht geboren und vorher Domherr in Paſſau geweſen. 20 Jahre lang regierte er unter den drei Ottonen mit großer Weisheit und zum Wohle des ihm anvertrauten Volkes die Paſſauer Kirche. Vor allem machte er den Verheerungen des Landes von Angarn aus ein Ende. Er begab ſich ſelbſt zu dieſem Volk und predigte ihm. Die Ungarn hatten zwar ſchon früher den chriſtlichen Glauben angenommen; allein ſie waren wieder in die ſchwerſten Laſter verſunken und lebten wie die Heiden Der eifrige Biſchof predigte nicht bloß ſelbſt; er ſtellte auch tüchtige Seelſorger auf, die das Bekehrungswerk fortſetzen ſoll— ten. Anter den von ihm abgeſchickten Miſſionaren war auch der hl. Wolfgang, der ſpäter eine Zierde des Biſchofs⸗ ſtuhles von Regensburg wurde. Zum Anterricht der Neubekehrten verfaßte der hl. Piligrim einen kurzen Inbegriff der chriſtlichen Lehre. Er ſchickte deſſen Niederſchrift zur Begutachtung an den Papſt, Benedikt VII. Ein Weihnachtswort von WK. Stuttgart, 16. Dez. Am Donnerstagabend hielt der Landesführer des RSDF B (Stahlhelm), Lenſch, einen Vortrag über den Reichsſender Stuttgart, in dem er u. a. ausführte: Wir achten unſere Gegner von einſt ſonſt wären wir keine Frontſoldaten. Wir verlangen aber auch, daß wir geachtet werden. Das Geſetz der Ritterlich— keit dem Gegner gegenüber verlangt das. Werden dieſe Grund- bedingungen eines ungeſchriebenen Geſetzes, das jedem Kampfe ſeine Sittlichkeit leiht, nicht beachtet, dann iſt der Kampf zum mindeſten auf der Seite, auf der dieſes ethiſche Prinzip nicht beachtet wird, ein unſittlicher Kampf geweſen. Wir können uns nicht vorſtellen, daß mit Wiſſen und Willen der Frontſoldaten in den Ländern die gegen uns ſtanden ein ſolcher Friedensver— trag, wie er in Verſailles diktiert wurde, zuſtandekommen konnte. Darum iſt es auch notwendig und erforderlich, daß wir Front— ſoldaten— und hierfür kommen nur die Frontſoldaten in Frage die Verbindung aufnehmen zu den Frontſoldaten in den anderen Ländern und mit ihnen zu dem Ergebnis kommen, daß auch ihre Ehre in einem ſolchen Friedensvertrag nicht geachtet wurde. Wir achten die Foederung unſerer Gegner von einſt nach Sicherheit, weil ſie uns ehrt. Aber ich betone auch, daß Deutſchland niemals daran denken würde, in irgendeiner Form Rache für das Anrecht zu predigen das man uns angetan hat. Wir, die Frontſoldaten, kennen den Krieg, und es iſt kein einziger Frontſoldat von ehedem, oder kein ein⸗ ziger Jugendlicher von heute in Deutſchland, der den Krieg noch einmal, gleichviel in welcher Form, haben möchte. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler hat das nicht nur für ſeine Perſon, ſondern für das ganze deutſche Volk klar und unzweideutig ausgeſprochen: Wir wollen keinen Krieg! Wir wollen keine Auseinanderſetzungen irgendwelcher Art! Aber Der Heilige Vater war hocherfreut über dieſe Arbeit des hei⸗ ligen Piligrim und ſandte ihm das Pallium, das Zeichen der erzbiſchöflichen Würde einen viereckigen, tiefherabhängenden Mantel aus weißem Wollſtoff mit ſchwarzfeidenen Kreuzen und drei koſtbaren Nadeln. Zugleich wurde vom Papſte mit Zu⸗ ſtimmung des Kaiſers das alte Erzbistum Lorch wieder her⸗ geſtellt, das Bistum Paſſau damit vereint und Piligrim als ein von Salzburg unabhängiger Oberhirte erklärt. Die ſieben Bistümer Angarns, die ſchon früher unter Lorch geſtanden waren, wurden ihm untergeordnet in der Erwartung, daß durch dieſe neue Anordnung die Ausbreitung des Chriſtentums in Angarn einen raſcheren Fortgang nehme und die kirchlichen Verhältniſſe daſelbſt mehr Ordnung und Feſtigkeit gewinnen würden. Wegen ſeiner unerſchütterlichen Treue bei Erſchütterung und Verwirrung des Reiches der Bayern gab Otto II. dem heiligen Biſchof große Geſchenke zur Wiedererbauung ſeines Domes in Paſſau der kurz zuvor durch boshafte Widerſacher in Aſche gelegt worden war. Auch ſonſt ſteht Biſchof Piligrim als mittelalterlicher Kul. turträger an hervorragender Stelle. Seine beſondere Fürſorge galt der Domſchule in ſeiner Reſidenz. Er brachte ſie zu einer Blüte, die ſie vor vielen anderen Schulen gleicher Art auszeich- net, zu deren Vorſtand beſtellte er Meiſter Konrad, einen Ka— noniker an der Domkirche, den er auch zur Sammlung des alten deutſchen Volksgutes anregte. Er hat die deutſche Nibelungenſage in lateinischer Sprache aufgeſchrieben. Aus ihr ſind dann die deut⸗ ſchen Bearbeitungen hervorgegangen, die uns das alte Heldenlied übermitteln. In dieſem Zuſammenhang iſt wohl auch der Grund dafür zu erblicken daß der Biſchof Piligrim im Nibelungenlied genannt wird. So wird Piligrim zu den hervorragendſten Biſchöfen ſeiner Zeit gezählt, und bald nach ſeinem 991 erfolgten Tode wurde er in die Reihe der Heiligen Gottes aufgenommen. Frontſoldat zu Frontſoldat wir wollen den Frieden und die Wiederherſtellung unſerer Ehre! Dieſe Forderung eines Volkes das leben will und an deſſen Kultur und Wirtſchaft, an deſſen Erfindungen die ganze Welt teilnimmt, kann kein Frontſoldat, gleichviel in welchem Lande er auch ſein mag, von ſich weiſen. Dieſe Forderung iſt ebenſo ſein innerer Katechismus, wie er unſer Katechismus iſt, ſonſt wäre er kein Frontſoldat. Ueber dieſe Brücke muß man die Welt zum wahren Frieden, müſſen die Völker zur inneren Befriedung, muß jedes einzelne Volk aus ſeiner inneren Un— ruhe heraus zur Konſolidierung ſeiner Verhältniſſe zu Arbeit und Brot, zur Sicherung ſeiner Exiſtenz geführt werden. Dieſen heißen Appell richte ich als unbekannter Frontſoldat, dem die Liebe zu ſeinem Vaterland im Herzen brennt, an das geſamte Frontſoldatentum der Welt: Wir wollen den Frieden, wir wollen die Ehre! Helft mit! Wir haben als Frontſoldaten eure verwundeten Kameraten ver— bunden und gepflegt und ihr habt unſeren verwundeten Kame⸗ raden das gleiche getan und unſere gefallenen Kameraden in eurem Heimatboden, dem Boden eures Vaterlandes, beerdigt. Helft darum mit, daß die letzte Frontſoldatentat eines ehrlichen Friedens, die bis jetzt noch nicht vollbracht iſt Wirklichkeit wird! Das iſt keine Schwäche, ſondern Stärke und Kraftbewußtſein. So denken wir! So denkt der Führer! So denkt Deutſchland! Wir im Reich haben den heldenhaften Kampf der Brüder an der Saar die letzten 15 Jahre mit Stolz und Begeiſterung verfolgt. Der 13. Januar wird und muß zum Ausdruck dieſer Treue werden. Dann wird die Welt ſehen, wie es um das Ge— biet, um die Saar beſtellt iſt, und wie die Bevölkerung hier denkt. Wir glauben an dieſe Entwicklung. Blut will zu Blut! Hier liegt die völkiſche, die nationale Bedeutung des Kampfes, den wir heute auch ihr an der Saar, führen. Er muß für Deutſchland entſchieden werden. —̃ ſ—— —— Aus Nah und Fern Neue Bürgermeiſter und Beigeordnele. Darmſtadt. Ernannt wurden zu Bürgermeiſtern: Ldg. Hötzel 4. zu Langwaden, Jak. Krämer 2. zu Boöllſtein, Adam Mader zu Bonsweiher, Michael Rettig zu Fürth, Johann Steinmann zu Gras⸗Ellenbach, Otto Menges zu Neckarſteinach; zu Beigeordneten: Peter Bickelhaupt zu Ga⸗ dernheim, Jakob Gehron zu Knoden, Adam Bechtel zu Kolmbach, Joh. Chriſt 2. zu Ober⸗Hambach. Beſtellt wur⸗ den zu kommiſſariſchen Beigeordneten Joh. Gg. Dickler zu Zwingenberg, Wilh. Heß zu Traiſa; zum kommiſſariſchen Bürgermeiſter Hch. Horſt 5. zu Unter⸗Seibertenrod. “ Lorch a. Rh.(Todesſturz vom Schlepp⸗ kahn.) Der 47jährige Schiffer Franz Nehren ſtürzte von ſeinem Schleppkahn ſo unglücklich auf ein neben dem Kahn liegendes anderes Schiff, daß er mit dem Kopf aufſchlug und einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Er wurde ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert, wo er alsbald den Verletzungen er⸗ legen iſt. Kaſſel.(Schwere Zuchthausſtrafen im Hoch⸗ verratsprozeß.) Der Strafſenat des Oberlandesgerichts Kaſſel fällte im Prozeß gegen die 23 Frankfurter Kommu⸗ niſten das Urteil. Der Hauptangeklagte Karl Kullmann wurde wegen verſuchten Landesverrats in Tateinheit mit Vorbereitung zum Hochverrat zu zehn Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. Gleichzeitig wurde die Sicherungsverwahrung gegen ihn angeordnet. Der An⸗ geklagte Keller erhielt wegen Vorbereitung zum Hochverrat ſieben Jahre Zuchthaus, der Angeklagte Paul Schmidt fünf Jahre Zuchthaus. Zuchthausſtrafen von zweieinhalb Jahren erhielten die Angeklagten Glaſer und Krieger, von zwei Jah⸗ ren die Angeklagten Ludwig Opfer, Chriſtian Fuchs und Emil Schäfer. Neun Angeklagte, darunter drei Frauen, wur⸗ den, teils wegen Beihilfe, zu Gefängnisſtrafen verurteilt, und zwar Henriette Rückele zwei Jahre, Rudolf Opfer ein Jahr zehn Monate, Fridolin Schäfer ein Jahr ſechs Monate, Gruhl ein Jahr, Anton Weiß ein Jahr, Albert Stahl ſieben Monate, die Eheleute Hans und Marie Seidel je drei Monate eine Woche und Helene Eſſel drei Monate. Fünf Angeklagte, darunter zwei Frauen, wurden freigeſpro⸗ chen, da die Beweiſe für ihre Schuld nicht ausreichten. Darmſtadt.(Schönes Ergebnis des Eintopf⸗ ſonntags.) Bei der Sammlung anläßlich des Eintopf, ſonntags wurden in Darmſtadt insgeſamt 10 043.63 Mark geſammelt, die dem Winterhilfswerk zugute kommen. * Frankfurt a. m.(Lemaskierte Diebin.) An einem Sonntag Ende September waren Mitglieder einer Familie in der Beethovenſtraße nach Offenbach gefah— ren und hatten den Haushalt der Obhut der 40 jährigen Hausangeſtellten Helene Hammerſchmitt anvertraut. Als man zurückkehrte, bemerkte man das Fehlen von Perſer⸗ brücken, Schmuckſachen, Wäſche, Silberſachen uſw., die einen Geſamtwert von 10 000 bis 15000 RM hatten. Aus einem Kleiderſchrank waren dort aufbewahrte 800 RM verſchwunden. Als man ſich bei der Hausangeſtellten er— zundigte, erzählte dieſe eine gar wunderſame Geſchichte. Sie berichtete, in der Kirche geweſen zu ſein, und als ſie in die Wohnung zurückkam, habe ſich darin ein mittelgroßer unbekannter Mann befunden. Der Kriminalpolizei gelang es nach kurzer Zeit, das geſtohlene Gut wieder zurückzu⸗ ſchaffen. Es war nämlich beobachtet worden, daß an dem Nachmittag die Hausangeſtellte in Begleitung einer älteren Frau mit mehreren Paketen das Haus verlaſſen hatte. Als man die Hammerſchmitt ins Gebet nahm, leugnete ſie hart⸗ näckig, aber ſie mußte zugeſtehen, daß ſie das Haus mit Paketen verlaſſen habe. Das wollte ſie auf Befehl des un⸗ bekannten maskierten Räubers getan haben. Die Hausan⸗ geſtellte beſaß drei Sparkaſſenbücher und hatte in einem Treſor geſtohlenen Schmuck lagern, den ſie ſich viele Jahre zuvor angeeignet hatte. Als ſich die Hammerſchmitt nun⸗ mehr vor dem Schöffengericht zu verantworten hatte, blieb ſie dabei, daß die Tat von einem maskierten Mann aus⸗ eführt worden ſei. Das Gericht verurteilte die Hammer⸗ ſchmitt wegen fortgeſetzten ſchweren und einfachen Dieb— ſtahls und Nötigungsverſuchs zu vier Jahren Gefängnis. Frankfurt a. M.(Voller Erfolg des Weih⸗ nachts⸗Eintopfs in Frankfurt.) Der Appell an die Bevölkerung iſt nicht ungehört verhallt. Der Weihnachts⸗ Eintopf hat in Frankfurt einen vollen Erfolg gebracht. Das Sammelergebnis iſt waſentlich höher als im Vorfahr; da⸗ mals kamen in Frankfurt mit den Nachſammlungen insge⸗ iamt 68 151 Mark auf. Die heutige Sammlung ergab 71113 Mark. In den nächſten Tagen findet eine Nachſammlung ſtatt, ſo daß ſich das Ergebnis noch weſentlich erhöhen dürfte. ** Frankfurt a. M.(Schnelltriebwagen auf der Strecke Nürnberg— Frankfurt. Wie der Induſtrie- und Handelskammer Nürnberg endgültig be⸗ kanntgegeben wird, werden im kommenden Sommerfahr⸗ plan, und zwar vorausſichtlich bis Juli 1935, u. a. auf der Strecke Nürnberg— Frankfurt a. M. Schnelltriebwagen eingeſetzt. Die Züge werden eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 160 km in der Stunde entwickeln können. ** Frankfurt a. m.(Ständiger Vertreter des Frankfurter Polizeipräſidenten.) Zum tändigen Vertreter des Polizeipräſidenten Beckerle in 5 a. M. iſt Oberregierungsrat Freiherr von Die— enbroick⸗-Grüter ernannt worden. Er hat die Dienſtge— chäfte übernommen. Oberurſel.(Zum Autounglück an der Hohe⸗ markſtraße.) Zu dem Autounglück an der Hohemark⸗ ſtraße teilt die Polizeiverwaltung Oberurſel mit, daß es ſich bei dem tödlich Verunglückten um den Rittmeiſter a. D. Walter Knappe aus Frankfurt a. M. handelt. Der Führer des Wagens und die übrigen Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. Die Leiche des Getöteten wurde von der Polizei beſchlagnahmt. Ueber die eigentliche Urſache des Unglücksfalles ließ ſich bisher genaueres nicht feſtſtellen, da der Führer des Wagens durch einen Nervenzuſammenbruch nicht vernehmungsfähig war. Wer küßt Jungjer Barbara? 2 Eine heitere Dorj⸗ Liebes⸗ und Erbjchaftsgejchichte von Robert Maas „Wer tut das?“ forſchte Stine entrüſtet. „Ow, fragen Sie nicht! Die Damen von Dingelsdorf hät⸗ ten mich in den erſten Tagen doch vergiften mögen. Ich habe das uwoll gemerkt. Bei uns in Aemörikä gibt es ſowas nicht Wenn dort eine fremde Dame in ein Dorf oder in eine Stadt kommt, ſind die Damen ſehrr freundlich. Aberr hier ſind es die Behörden und die Damen ſehrr unfreundlich.“ „Waas, die Behörden auch? Das hätten Sie doch gleich dem Bürgermeiſter melden ſollen!“ Ein vorwurfsvoller Blick traf den Gatten und blieb am Geſicht des Bruders hängen, der intereſſiert die Begründung dieſer Anklage erwartete. Sehen Sie, da iſt zum Beiſpiel die Geſchichte mit meinen Papieren. Mein Notar will mir meine Papiere nicht aushän— digen, uweil ich meinen Paß nicht bei mir habe, uweil ich keine Geburtsurkunde habe.“ „Ja, aber“, entrüſtete ſich Stine,„hätten Sie dann doch nur zu mir geſchickt! Sofort wäre ich zum Meldeamt hinüber⸗ gegangen und hätte Ihnen die Geburtsurkunde ausgeſtellt— Wenn du nicht dafür ſorgſt, werde ich morgen mit dem Ober- ſekretär Wilkens ſprechen“ ſagte ſie ſeitwärks zu ihrem Mann, ohne ihn anzublicken.„And wie iſt das mit dem Paß“, wandte ſie ſich an ihren Bruder,„kann der nicht neu ausgeſtellt wer⸗ den? Fräulein Siebzehnrübel kann doch nicht warten, bis man ihr den Paß aus Amerika nachſchickt!— Fräulein Siebzehn⸗ rübel, der Regierungsrat ſorgt ſchon dafür, ſeien Sie unbeſorgt.“ Der Regierungsrat nickte zuſtimmend, erlaubte ſich aber zu fragen, wieſo Fräulein Siebzehnrübel denn ohne Paß nach Deutſchland gekommen ſei. „Ow, einen Paß habe ich gehabt. Nur finde ich ihn jetzt nicht mehr. Er muß mir beim Auspacken verlorengegangen ſein“, gab Barbara zurück und legte dabei den Kopf ratlos auf die Seite. „In drei Tagen haben Sie wieder einen Paß und morgen mittag ſind Sie im Beſitze Ihres Geburtsſcheines. Vielleicht ſchicken Sie mir durch Ihr Mädchen eine Photographie herein. Alles weitere erledigt dann der Regierungsrat ſchon, nicht wahr, mein Junge.— Wie ſchmeckt Ihnen übrigens der Tee Fräu— lein Siebzehnrübel?“ 1 155 „Ow, ganz ausgezeichnet. Es könnte echter braſilianiſcher Tee ſein. Awir ſind drüben immer guten Tee gewöhnt. Man trifft hier in Deutſchland ſelten guten Tee an.“ Barbara ſagte das in einer ſich allmählich geltend machenden Erleichterung. Sie ſcheint auf das richtige Thema gekommen zu ſein, dachte Frau Stine und überlegte, wie ſie langſam zu einem ſpeziel⸗ leren Geſpräch übergehen könne. „Ja, wiſſen Sie, die Deutſchen lieben das Bier und den Wein und den guten Schnaps. Das alles iſt ja, ſoviel ich weiß, drüben verboten. Ich nehme an, daß Sie in dieſer Be⸗ ziehung einiges nachzuholen haben. Ich habe hier einen aus⸗ gezeichneten Likör... Anna, bringen Sie mal den Käraſſier und die Likör⸗Schälchen!“ 1855 „Wie heißt der?“ fragte der Regierungsrat neugierig. Sie zeigte ihm die Flaſche. „Ach, du meinſt Curacao(Küraſſao).“ f l „Hat der nicht Farbe? Wie?“ lobte Stine, die Verbeſſe⸗ rung ihres Bruders gefliſſentlich überhörend. Dann ſchenkte ſie ein, tat allen Beſcheid, nippte, blinzelte mit den Augen und wartete, bis auch Barbara genippt hatte.. „Ow, derr iſt ſehrr ſcharf“, urteilte Barbara und ſchnalzte mit der Zunge.„So etwas habe ich noch nicht getrunken.“ Stine wußte das zwar beſſer, aber ſie ſagte nichts. Sie merkte, daß Barbara unter keinen Amſtänden an ihren Aus⸗ flug mit Huber erinnert werden wollte. Das ermutigte ſie zu einem weiteren Vorſtoß. 3 Da aber kam ihr der Regierungsrat mit einer Frage zu— vor.„Ich habe immer geglaubt, das Alkoholverbot gelte nur für Nordamerika— Sie aber lebten doch in Südamerika, in Braſilien!“ 6 g „Ow, da gab es auch ſolche Sachen nicht. Ich bin auch nicht viel in die Cafés gegangen“, bog Barbara gleich ab. Stine zeigte ebenfalls wenig Intereſſe für die amerikaniſchen Verhältniſſe. Sie brannte darauf, ihrem Ziele näher zu kom— men. „Mein Bruder ſchwärmt für Amerika“, deutete ſie nach kurzem Schweigen an, um dem Regierungsrat auf die Sprünge zu helfen. Der Bürgermeiſter, der merkte, daß ſich jetzt das Geſpräch zuſpitzen würde, zupfte an ſeinen Schnurrbartenden. „Ja, wenn ich nicht Beamter wäre, würde ich vielleicht drüben ſein“, begann jetzt der Regierungsrat.„Mich reizt die Freizügigkeit in der Wirtſchaft. Da kann jeder zeigen, was er verſteht in der Verwaltung großer Ländereien, auf den Plan— tagen, in den Bergwerken, in der Anlage von Fabriken und Viehzüchtereien.“ „Das kannſt du auch hier“, hielt ihm Stine entgegen. „Was hat nicht Fräulein Siebzehnrübel jetzt für einen Kom⸗ plex zu verwalten.“ Das war halb Frage, halb Anſtoß zu einer Aeußerung über die Pläne, die die Jungfer wohl haben könnte. Aber Barbara erwiderte nichts. Es entſtand wieder eine Pauſe. Endlich fühlte ſich Sulger ſelbſt bewogen, den Faden der Anterhaltung aufzugreifen. „In der Frankfurter Zeitung ſoll heute geſtanden haben, daß die Bergwerksgeſellſchaft erneut ibre Bohrarbeiten aufzu⸗ nehmen gedenkt.“ „Ja, ich habe auch davon gehört“, rungsrat. „Dann ſeien Sie aber auf der Hut, Fräulein Siebzehn⸗ rübel! Da kann Ihnen ein guter Rat von ehrlicher Seite mehr nützen, als viele Verſprechen, die Ihnen gemacht werden.“ „Awer ſoll mir raten?“ gab Barbara fragend zurück.„Ich ſtehe allein vor all den Herren und uweiß nicht einmal, rich⸗ tiges Deutſch zu ſprechen.“ Sie hatte wieder ihr Stielglas er- hoben und ſah ſich im Kreiſe um. Der Bürgermeiſter räuſperte ſich, Stine rückte etwas näher. „Das habe ich ſchon zum Bürgermeiſter geſagt. Da kommt nun das Fräulein wildfremd hierher und muß ſich gleich mit Dingen befaſſen, von denen ſie keine Ahnung hat.“ (Ihr Fuß berührte bei dieſen Worten durch Zufall den ihres Bruders.) „Es iſt richtig, gnädiges Fräulein, daß Sie allein einer ganzen Reihe von Sachverſtändigen gegenüberſtehen. Ich halte es darum für das Beſte, daß Sie ſich einem ſelbſtloſen, ehr⸗ lichen Manne frühzeitig anvertrauen“, erklärte nun der Regie— rungsrat mit Amtsmiene. „Mein Bruder hat ſchon manchem einen Typ gegeben“, unterſtrich Stine das von ihrem Bruder Geſagte.„Er kann das, weil er ja manches aus den Akten der Regierung weiß, und ehrlich iſt mein Bruderherz auch, Fräulein Barbara, darauf können Sie ſich verlaſſen.“ Wiederum peinliche Paufe. Der Regierungsrat fühlte er⸗ neut die Fußſpitze ſeiner Schweſter an feinem Schuh. „Du ſollteſt dir einmal einen Nachmittag Zeit nebmen ergänzte der Regie— „ Oberurſel.(Paſſanten vereite lu einen Selbſtmord.) Hier verſuchte ein junger Mann aus Frank- furt am Main ſich das Leben zu nehmen, indem er ſich mit einem Riemen an einem Gartenzaun aufhängte. Paſſanten befreiten den Lebensmüden von dem Riemen. Der junge Mann wollte ſich ſcheinbar aus Liebeskummer das Leben nehmen. “ Oberurſel.(Trunkenheit Urſache„des Autounglücks.) Zu dem ſchweren Autounglück wird mit⸗ geteilt, daß dem Wagenführer eine Blutprobe entnommen wurde. Es wurde feſtgeſtellt, daß er dem Alkohol reichlich zugeſprochen hatte und auf der Fahrt nicht mehr nüchtern war. Das Unglück iſt alſo auf Trunkenheit des Fahrers zurückzuführen. * Aus Mannheim Mannheim, 17. Dezember. 1 Der Führerſchein abgenommen. In der Nacht wurde einem unter Alkoholwirkung ſtehenden Führer eines Per⸗ ſonenkraftwagens die Weiterbenützung des Fahrzeugs unter⸗ ſagt und ihm der Führerſchein abgenommen. Straßenräuber verhaftet. Auf der Auguſta⸗Anlage entriß in der Nacht ein junger Mann einer auf dem Nach⸗ hauſeweg befindlichen Frau die Handtaſche und flüchtete. Die Hilferufe der Frau wurden von einer Polizeiſtreife ge⸗ hört, der hierauf die Feſtnahme des Täters gelang. Nach⸗ dem die Handtaſche mit Inhalt wieder beigebracht war, wurde der Straßenräuber in das Bezirksgefängnis einge⸗ liefert. * Heidelberg.(Neubau der Chirurgiſchen Kli⸗ nik.) Auf dem Neubaugelände der Chirurgiſchen Klinik nordweſtlich der Hindenburgbrücke wird der erſte Spatenſtich ſtattfinden und zum Beginn des zweiten Bauabſchnittes dieſer Klinik. Nachdem der Behandlungsbau längſt im Rohbau ſertiggeſtellt iſt, und die ſchwierige Inſtallationsarbeit voll im Gang iſt, kommt jetzt der noch umfangreichere Krankenbau an die Reihe, der parallel vor den erſten Bau geſetzt wird und deſſen Krankenzimmer und Krankenterraſſe ſämtlich nach Süden gelegen ſein ſollen. Als dritter Abſchnitt wird im Laufe des nächſten Jahres der Privatkrankenbau begonnen werden, der weniger umfangreich iſt. Mit der völligen Fertigſtellung dieſer neuen chirurgiſchen Klinik wird etwa in zwei Jahren zu rechnen ſein. Heidelberg.(Bereits 10000 Beſucher.) In den drei Tagen, an denen die Große Deutſche Luftſchutz⸗Aus⸗ ſtellung bisher hier iſt, erfreute ſie ſich eines außerordentlich guten Beſuchs. Sonntag abend ſtellte ſich der 10000. Be⸗ ſucher ein. Die Ausſtellung iſt weiterhin von 9 bis 20 Uhr geöffnet. i Heidelberg.(Geheimrat Brecht 1.) Im Alter von 92 Jahren ſtarb hier der Geheime Oberregierungsrat a. D. Auguſt Brecht, der am 6. September 1842 in Wald⸗ fiſchbach(Pfalz) als Sohn des Kgl. Bayer. Kantonarztes Brecht geboren wurde. und Fräulein Siebzehnrübel an Hand der Pläne aus dem Grundbuch die Lage ihrer Grundſtücke erklären. Ihr könnt euch ja ein Auto nehmen, dann ermüdet das nicht ſo und fällt auch nicht auf.“ Stines Vorſchlag wurde beiderſeits mit bei— fälligem Kopfnicken hingenommen. Aber weiter kam man in dieſer Sache nicht— zum großen Aerger Stines. Sie ſchenkte noch einmal von ihrem„Küraſſier“ ein, ließ den Tee abtragen und Obſt bringen. Als die Anterhaltung zu ſchleppen begann, ſeufzte ſie tief und ſagte:„Ja, Fräulein Barbara, ich möchte nicht in Ihren Schuhen gehen. Sie werden noch manche Sorge haben.— Aber, da hätt' ich ja bald etwas vergeſſen. Wir ſagen hier: Wer Sorgen hat, hat auch Likör, und da möchte ich mir er⸗ lauben, Ihnen für dieſe Sorge ein kleines Willkommgeſchenk zu überreichen... Anna, bringen Sie einmal das Likör⸗ ſervicel“ b. Barbara war ehrlich überraſcht.„Ow, ow, ow! Awie ſoll ich Ihnen dafür danken! Dieſe ent⸗zöcken⸗de kleine Gläschen! And dieſe hübſche Tablett!— Ich bin ganz draußen von mir.“ Es wurde abgemacht, daß man das Service einweihen müſſe.„Darf ich Sie jetzt ſchon einladen, einen Abend zu mir zu kommen?!— Ich werrrde mich an Sie uwenden, Frau Bür- germeiſter, Sie werden dann den Herrn Regierungsrat benach— 5 55 Wenn der Herr Bürgerrmeiſter Zeit hat— nicht uwahr.“ „Gut, abgemacht, dann können Sie ja mit dem Regie- rungsrat überlegen, wann er Sie durch die Gegend fahren ſoll“, ergänzte Stine. Dabei erhob man ſich. Anten in der Diele wurde um— ſtändlich Abſchied genommen. Als Stine der Jungfer die Hand drückte, ſagte Barbara:„And morgen werden Sie an die Pa- piere denken!“ „Darauf können Sie ſich verlaſſen“, verſicherte Stine. Es war ſchon ſpät und draußen ſehr finſter. Die Herren erboten ſich, Barbara nach Hauſe zu begleiten. Aber ſie lehnte dankend ab und ſchritt rüſtig in die Nacht hinaus „Na, was hältſt du von ihr?“ fragte die Frau Bürger- meiſter ihren Bruder, als ſie zu dreien oben wieder beiſam⸗ men ſaßen. „Tia, das iſt auf den erſten Anhieb nicht leicht zu ſagen, liebe Chriſtine. Wer ſie um des Geldes wegen küßt, muß einen gehörigen Anlauf nehmen und dann noch die Augen zumachen“, erklärte der Regierungsrat mit einem pfiffigen Blick auf ſei⸗ nen Schwager. „Mein Fall wär'ſe auch nich“, ſtimmte ihm Sulger bei. „Wenn man ja wüßte, daß uns kein anderer zuvorkäme, ſollte man wirklich abwarten.“„Schon wegen der Sache mit dem Paſſe“, fiel ihm der Regierungsrat ins Wort. Das brachte nun doch die Stine in den Harniſch.„Was!“ pluſterte ſie ſich auf,„ihr wollt Männer und Herren und Be⸗ amte ſein, und ſeht nicht, daß das hier wirklich ein guter Menſch iſt, vornehm im Denken, gebildet, beſcheiden, nur hilf— los und etwas— na, wie ſoll ich ſagen, etwas anderes als unſere Landpomeranzen. Ich wünſche, ich hätte die Bildung, die dieſes Mädchen genoſſen hat, und hätte dann ihr Geld zur Verfügung!“ „Nu, nu, liebe Chriſtine!“ wagte der Regierungsrat ihr zu entgegnen,„erſtens iſt ſie ſchon ein recht ſpätes Mädchen, und dann ſollſt du mir nicht unfere Landpomeranzen hier herab- ſetzen. Man weiß, was man an denen hat. Aber M [Fortſetzung folgt.) Stendal(Altmark), 18. Dez. Das Altmärkiſche Schwur⸗ gericht verurteilte am Montag nach kurzer Verhandlung den 22 Jahre alten Adolf Lücke wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub zum Tode. Lücke hatte am 6. Dezem⸗ ver bei Zollchow(Kreis Jerichow 2) den Arbeiter Borſtel 0 Zimmermannshammer niedergeſchlagen und be⸗ raubt. 6 4 Zul die Leit hewilligt enen det hie Karten; kündigt Pee einen ll alledem leichter ht doc Schlange 98. kurzen, bon eile führt we kennen. denen di Nas hei eignete anlagen; Regenſtä Eine Die det Zuse Krieg. ſolgt. 6 ſahtikatit füt das pen, 80 fir das kot der Der ſter telle gl müſſe ſi zur Kon tien. 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